Sartorius Aktiengesellschaft

Göttingen

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024

Kennzahlen für das 1. Halbjahr 2024

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Konzern Bioprocess Solutions
in Mio. €, sofern nicht anderweitig angegeben 6 Mon. 2024 6 Mon. 2023 Δ in % Δ in % wb 1 6 Mon. 2024 6 Mon. 2023
Umsatz und Auftragseingang
Auftragseingang 2 1.558,3 1.449,6 7,5 8,5 1.219,9 1.101,7
Umsatz 1.680,3 1.735,2 - 3,2 - 2,2 1.331,1 1.346,5
▪ EMEA 3 690,8 668,9 3,3 3,6 550,1 526,3
▪ Amerika 3 602,7 645,7 - 6,7 - 6,5 491,4 520,5
▪ Asien | Pazifik 3 386,8 420,5 - 8,0 - 4,7 289,6 299,7
Ergebnis
Underlying EBITDA 4 471,4 516,7 - 8,8 389,0 414,5
Underlying EBITDA-Marge 4 in % 28,1 29,8 29,2 30,8
Maßgebliches Periodenergebnis 5 148,4 202,5 - 26,7
Finanzdaten je Aktie
Ergebnis je Stammaktie 5 in € 2,15 2,95 - 27,3
Ergebnis je Vorzugsaktie 5 in € 2,16 2,96 - 27,2
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Bioprocess Solutions Lab Products & Services
in Mio. €, sofern nicht anderweitig angegeben Δ in % Δ in % wb 1 6 Mon. 2024 6 Mon. 2023 Δ in % Δ in % wb 1
Umsatz und Auftragseingang
Auftragseingang 2 10,7 11,7 338,4 347,9 - 2,7 - 1,5
Umsatz - 1,1 - 0,2 349,2 388,7 - 10,2 - 8,9
▪ EMEA 3 4,5 4,8 140,7 142,6 - 1,3 - 0,6
▪ Amerika 3 - 5,6 - 5,4 111,3 125,2 - 11,1 - 11,0
▪ Asien | Pazifik 3 - 3,4 0,2 97,2 120,8 - 19,6 - 16,7
Ergebnis
Underlying EBITDA 4 - 6,1 82,4 102,2 - 19,4
Underlying EBITDA-Marge 4 in % 23,6 26,3
Maßgebliches Periodenergebnis 5
Finanzdaten je Aktie
Ergebnis je Stammaktie 5 in €
Ergebnis je Vorzugsaktie 5 in €

Bilanz | Finanzen

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30. Juni 2024 31. Dez. 2023 8
Bilanzsumme 9.942,7 9.745,5
Eigenkapital 3.810,6 2.758,0
Eigenkapitalquote 6 in % 38,3 28,3
Nettoverschuldung 4.032,6 4.932,1
Nettoverschuldung zu underlying EBITDA 7 4,4 5,0

1 Wechselkursbereinigt: Bei der Darstellung von wechselkursbereinigten Zahlen werden für die jeweils vergleichenden Perioden identische Wechselkurse verwendet
2 Alle Kundenaufträge, die in der jeweiligen Berichtsperiode rechtsgültig abgeschlossen und gebucht wurden
3 Nach Sitz des Kunden
4 Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation
5 Periodenergebnis nach Anteilen Dritter, bereinigt um Sondereffekte und Amortisation sowie basierend auf dem normalisierten Finanzergebnis und der normalisierten Steuerquote
6 Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme
7 Quotient aus Nettoverschuldung und operativem EBITDA der vergangenen zwölf Monate inklusive des pro-forma-Beitrags von Akquisitionen für diese Periode
8 Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation für den Erwerb von Polyplus angepasst

Kennzahlen für das 2. Quartal 20241

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Konzern Bioprocess Solutions
in Mio. €, sofern nicht anderweitig angegeben Q2 2024 Q2 2023 Δ in % Δ in % wb 2 Q2 2024 Q2 2023
Umsatz und Auftragseingang
Auftragseingang 3 732,0 684,8 6,9 7,1 567,1 526,0
Umsatz 860,7 832,0 3,5 3,6 684,0 651,5
▪ EMEA 4 349,4 310,0 12,7 277,1 242,6
▪ Amerika 4 314,3 323,5 - 2,8 258,3 264,9
▪ Asien | Pazifik 4 197,0 198,5 - 0,7 148,7 144,0
Ergebnis
Underlying EBITDA 5 237,0 244,7 - 3,2 195,9 197,3
Underlying EBITDA-Marge 5 in % 27,5 29,4 28,6 30,3
Maßgebliches Periodenergebnis 6 78,5 86,3 - 9,0
Finanzdaten je Aktie
Ergebnis je Stammaktie 6 in € 1,14 1,26 - 9,5
Ergebnis je Vorzugsaktie 6 in € 1,14 1,26 - 9,5
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Bioprocess Solutions Lab Products & Services
in Mio. €, sofern nicht anderweitig angegeben Δ in % Δ in % wb 2 Q2 2024 Q2 2023 Δ in % Δ in % wb 2
Umsatz und Auftragseingang
Auftragseingang 3 7,8 8,0 164,9 158,9 3,8 4,0
Umsatz 5,0 5,1 176,7 180,5 - 2,1 - 1,7
▪ EMEA 4 14,2 72,3 67,4 7,2
▪ Amerika 4 - 2,5 56,1 58,6 - 4,4
▪ Asien | Pazifik 4 3,2 48,3 54,5 - 11,3
Ergebnis
Underlying EBITDA 5 - 0,7 41,0 47,5 - 13,5
Underlying EBITDA-Marge 5 in % 23,2 26,3
Maßgebliches Periodenergebnis 6
Finanzdaten je Aktie
Ergebnis je Stammaktie 6 in €
Ergebnis je Vorzugsaktie 6 in €

1 Keiner prüferischen Durchsicht unterzogen
2 Wechselkursbereinigt: Bei der Darstellung von wechselkursbereinigten Zahlen werden für die jeweils vergleichenden Perioden identische Wechselkurse verwendet
3 Alle Kundenaufträge, die in der jeweiligen Berichtsperiode rechtsgültig abgeschlossen und gebucht wurden
4 Nach Sitz des Kunden
5 Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation
6 Periodenergebnis nach Anteilen Dritter, bereinigt um Sondereffekte und Amortisation sowie basierend auf dem normalisierten Finanzergebnis und der normalisierten Steuerquote

Konzernzwischenlagebericht

Grundlagen des Konzerns

Einen detaillierten Überblick über die Geschäftstätigkeit, die Ziele und die Strategie des Sartorius Konzerns enthält der Geschäftsbericht 2023. Die dort getroffenen Aussagen gelten weiterhin. Im ersten Halbjahr 2024 gab es keine wesentlichen Änderungen.

Wirtschafts- und Branchenbericht

Die Branchen, in denen der Sartorius Konzern tätig ist, sind in unterschiedlichem Maß von der Konjunktur abhängig. So agiert die Sparte Bioprocess Solutions in einem Umfeld, das weitgehend unabhängig von wirtschaftlichen Schwankungen ist. Die Sparte Lab Products & Services dagegen ist teilweise auch in Branchen aktiv, deren Entwicklung stärker von konjunkturellen Einflüssen geprägt ist.

Verhaltene Konjunkturdynamik setzt sich fort

Das Wachstum der Weltwirtschaft zeigte sich trotz zahlreicher Belastungen und Risikofaktoren zu Jahresbeginn robust. Die konjunkturelle Entwicklung verlief jedoch auf einem weiterhin verhaltenen Niveau und fiel regional unterschiedlich aus. So verlangsamte sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Europäischen Union nach den jüngsten verfügbaren Daten der OECD im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal auf 0,5 % (Vorjahreszeitraum: +1,2 %). Dabei verzeichnete Deutschland einen Rückgang um 0,2 % (Vorjahreszeitraum: +0,1 %), die Wirtschaftsleistung Frankreichs stieg um 1,3 % (Vorjahreszeitraum: +1,0 %), und Großbritannien als ein weiterer europäischer Kernmarkt wuchs um 0,2 % (Vorjahreszeitraum: +0,3 %).

Demgegenüber nahm das Expansionstempo in den USA im ersten Quartal 2024 mit einem Plus von 2,9 % zu (Vorjahreszeitraum: +1,7 %).

Im asiatisch-pazifischen Wirtschaftsraum wies Indien mit einem Zuwachs von 8,4 % (Vorjahreszeitraum: +6,3 %) den stärksten Anstieg auf. Das Wachstum in China lag bei 5,3 % (Vorjahreszeitraum: +4,5 %) und die südkoreanische Wirtschaftsleistung erhöhte sich um 3,1 % (Vorjahreszeitraum: +1,2 %). Die volkswirtschaftlichen Aktivitäten in Japan sanken demgegenüber um 0,3 % (Vorjahreszeitraum: +2,4 %).

Quellen: OECD: Quarterly National Accounts, Juni 2024; IWF: World Economic Outlook, April 2024.

Gedämpfte Entwicklung des Biopharmamarkts

Nachdem der weltweite Pharmamarkt in den Vorjahren kontinuierlich und teilweise stark zulegen konnte, stagnierte das Wachstum 2023 nach Angaben von Evaluate Pharma. Auch die Umsätze mit biopharmazeutischen Medikamenten, die innerhalb des Pharmamarkts üblicherweise überdurchschnittlich wachsen, blieben im Jahresvergleich konstant bei rund 436 Mrd. US-Dollar. Ursächlich für diese Entwicklung waren hauptsächlich geringere Umsätze mit Coronavirus-Impfstoffen und -Therapeutika, die sich im Jahr 2023 von zuvor rund 100 Mrd. US-Dollar mehr als halbierten. Der Biopharmaanteil am gesamten Pharmamarkt lag unverändert bei rund 39 %.

Die führenden Hersteller von Bioprozesstechnologie verzeichneten 2023 rückläufige Umsätze und senkten ihre zu Jahresbeginn kommunizierten Wachstumserwartungen unterjährig mehrfach. Die Einflussfaktoren waren temporärer Natur, insbesondere das deutlich rückläufige coronabezogene Sondergeschäft sowie der Abbau von erhöhten Lagerbeständen auf Kundenseite. Zudem waren die Produktionsniveaus bei einigen Biopharmaunternehmen relativ niedrig und die Investitionstätigkeit nach mehreren Jahren intensiver Kapazitätserweiterungen insgesamt gedämpft. Diese Einflussfaktoren wirkten sich auch noch im ersten Quartal 2024 auf die Geschäftsentwicklung der Anbieter von Bioprozesstechnologie aus und führten branchenweit zu rückläufigen Umsätzen.

Grundsätzlich hängt das Wachstum des Biopharmamarktes stärker von mittel- und langfristigen Trends als von kurzfristigen wirtschaftlichen Entwicklungen ab. Wesentliche Impulse gehen dabei von der weltweit steigenden Nachfrage nach Medikamenten sowie der Zulassung und Markteinführung innovativer Biopharmazeutika aus. Auch die Erweiterung der Indikationsgebiete für bereits zugelassene Präparate und deren weitere Marktdurchdringung sind Wachstumsfaktoren. Die Zahl an biopharmazeutischen Neuzulassungen durch die amerikanische Zulassungsbehörde FDA lag sowohl 2023 mit 42 (2022: 31) als auch in der ersten Jahreshälfte 2024 mit 19 (1. Halbjahr 2023: 20) auf einem weiterhin hohen Niveau.

Temporäre Investitionszurückhaltung im Labormarkt

Der weltweite Labormarkt belief sich 2023 auf ein Volumen von rund 84 Mrd. US-Dollar und wächst nach Schätzungen verschiedener Marktbeobachter langfristig mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von etwa 5 %. Das Marktwachstum ist unter anderem an die Forschungs- und Entwicklungsausgaben der jeweiligen Endmärkte gebunden, welche teilweise an die konjunkturelle Entwicklung gekoppelt sind.

Dies gilt jedoch weniger für Labore aus der Pharma- und Biopharmaindustrie, welche die wichtigste Kundengruppe für Laborinstrumente und -verbrauchsmaterialien darstellen, und deren Nachfrage stärker von fundamentalen Wachstumstreibern wie der kontinuierlichen Erforschung neuer Wirkstoffe beeinflusst wird. 2023 entwickelte sich dieses Kundensegment vor dem Hintergrund des überdurchschnittlichen Wachstums in den Vorjahren schwächer und die Mehrzahl der führenden Anbieter von Laborinstrumenten und -verbrauchsmaterialien verzeichnete Umsatzrückgänge. Diese Entwicklung setzte sich im ersten Quartal 2024 fort. Als Gründe werden insbesondere ein im aktuellen Zinsumfeld zurückhaltendes Investitionsverhalten sowie eine ausgeprägte Marktschwäche in China angeführt.

Trotz eines weiterhin gedämpften makroökonomischen Umfelds zeigte sich die Nachfrage aus industriellen Endmärkten 2023 nach Angaben verschiedener führender Laborprodukthersteller insgesamt robust. Gleiches gilt für das Geschäft mit akademischen und öffentlichen Forschungseinrichtungen, die von einer positiven Entwicklung bei staatlichen Haushaltsbudgets und Förderprogrammen profitieren. Das erste Quartal 2024 entwickelte sich angesichts der hohen Vorjahresbasis und eines weiterhin schwachen gesamtwirtschaftlichen Umfelds in beiden Endmärkten gedämpfter.

Quellen: Evaluate Pharma: World Preview 2023, August 2023; SDi: Global Assessment Report 2023, Juni 2023; eigene Auswertung von Unternehmensangaben; www.fda.gov

Die Sartorius Aktien

Die weltweiten Aktienmärkte verzeichneten im ersten Halbjahr 2024 Kurszuwächse. So beendete der Dow Jones die Berichtsperiode bei 39.118,9 Punkten, ein Plus von 3,8 %. Der MSCI Europe schloss rund 7,0 % höher bei 2.052,1 Punkten. Auch der deutsche Leitindex DAX, denen die Sartorius Vorzugsaktien angehören, verbuchten Zuwächse von 8,9 % auf 18.235,5 Punkte, während der Technologieindex TecDAX leicht um 0,3 % auf 3.326,6 Punkte nachgab.

Angesichts eines anhaltend herausfordernden Marktumfelds im Life Science-Bereich sowie einer verhaltenen Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2024 lag der Schlusskurs der Sartorius Vorzugsaktie am 30. Juni 2024 bei 219,00 €, -34,3 % gegenüber dem Jahresschlusskurs 2023. Die Stammaktie schloss mit 179,40 €, ein Rückgang von 32,3 %.

Die Marktkapitalisierung der Sartorius AG basierend auf den ausstehenden Stamm- und Vorzugsaktien lag zum Ende des Berichtszeitraums bei rund 13,8 Mrd. € (31. Dezember 2023: 20,5 Mrd. €).

Im Februar 2024 hat Sartorius die Platzierung von 613.497 durch die Gesellschaft gehaltenen Vorzugsaktien erfolgreich abgeschlossen. Die Zahl aller ausstehenden Vorzugsaktien belief sich zum 30. Juni 2024 auf 34.807.268 und die Zahl ausstehender Stammaktien auf 34.230.928.

Quelle: NASDAQ

Insgesamt analysieren 24 Analysten die Sartorius Aktie. Das durchschnittliche Kursziel für die Vorzugsaktie liegt bei 305,00€. Bank of America und Stifel haben im Berichtszeitraum die Coverage jeweils mit einer Kaufempfehlung wieder aufgenommen. Société Générale hat ihre Berichterstattung aufgrund der Fusion mit Bernstein eingestellt.

Am 28. März 2024 fand die Hauptversammlung der Sartorius AG im virtuellen Format ohne physische Präsenz der Aktionärinnen und Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten statt. Die Aktionäre beschlossen dabei unter anderem die Auszahlung einer Dividende von 0,74 € je Vorzugsaktie und 0,73 € je Stammaktie.

Die Aktionärsstruktur blieb im ersten Halbjahr 2024 nach vorliegenden Informationen unverändert.

Angaben zu Anteils- und Streubesitz entsprechend der gemäß §§ 33 ff. WpHG veröffentlichten Stimmrechtsmitteilungen und eigener Mitteilungen der Aktionäre. Die Meldepflichten beziehen sich ausschließlich auf stimmberechtigte Aktien und nicht auf die stimmrechtslosen Vorzugsaktien.

Aktuelle Informationen zu Investor Relations-Veröffentlichungen, Stimmrechtsmitteilungen und Analystenschätzungen sind auf der Webseite zu finden.

Geschäftsentwicklung Konzern

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Umsatz nach sechs Monaten noch leicht rückläufig mit -2,2 %; Wachstum von 3,6 % im zweiten Quartal

Underlying EBITDA-Marge mit 28,1 % auf robustem Niveau, zunehmend positiver Einfluss von Kosten- und Effizienzmaßnahmen im weiteren Jahresverlauf erwartet

Umsatz der Sparte Bioprocess Solutions auf Vorjahresniveau; Marktsituation in China belastet Entwicklung der Sparte Lab Products & Services

Erwartungen für das Gesamtjahr 2024 angepasst: Bewusst vorsichtige Prognose aufgrund anhaltend hoher Volatilität und eingeschränkter Prognostizierbarkeit

Langfristige Trends in Life Sciences und Biopharma unverändert positiv

Der Sartorius Konzern hat im ersten Halbjahr 2024 seine Zielsetzung erreicht und im zweiten Quartal das angestrebte leichte Umsatzwachstum und eine robuste Profitabilität erzielt. Der Geschäftsverlauf war von einem anhaltend sehr herausfordernden und volatilen Marktumfeld geprägt und wies ein außerordentlich gemischtes Bild auf. Deutlich positive Treiber waren Teile des Verbrauchsmittelgeschäfts und das Geschäft mit Kunden, die an Zell- und Gentherapien arbeiten. Gleichzeitig ist bei anderen Produktgruppen eine länger als erwartet anhaltende, ausgeprägte Nachfragezurückhaltung der Kunden festzustellen. Weiterhin gedämpft zeigt sich die Marktdynamik in China.

Vor diesem Hintergrund verzeichnete der Konzernumsatz zwischen Januar und Juni auf Basis konstanter Wechselkurse 1 einen moderaten Umsatzrückgang von 2,2 % (nominal- 3,2 %) auf 1.680,3 Mio. €. Darin enthalten ist ein Wachstumsbeitrag aus der Polyplus-Akquisition von rund 2 Prozentpunkten 2. In der Quartalsbetrachtung legte der Umsatz zwischen April und Juni um 3,6 % zu.

Der Auftragseingang 3 stieg im ersten Halbjahr um wechselkursbereinigt 8,5 % (nominal: +7,5 %) auf 1.558,3 Mio. €.

Umsatz und Auftragseingang

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in Mio. € 6 Mon. 2024 6 Mon. 2023 Δ in % nominal Δ in % wb 1
Umsatz 1.680,3 1.735,2 - 3,2 - 2,2
▪ EMEA 4 690,8 668,9 3,3 3,6
▪ Amerika 4 602,7 645,7 - 6,7 - 6,5
▪ Asien | Pazifik 4 386,8 420,5 - 8,0 - 4,7
Auftragseingang 1.558,3 1.449,6 7,5 8,5

1 Wechselkursbereinigt: Bei der Darstellung von wechselkursbereinigten Zahlen werden für die jeweils vergleichenden Perioden identische Wechselkurse verwendet.
2 Der Umsatzbeitrag akquirierter Unternehmen wird in den ersten 12 Monaten nach Akquisition in der Bestimmung des organischen Umsatzwachstums nicht berücksichtigt.
3 Auftragseingang: alle Kundenaufträge, die in der jeweiligen Berichtsperiode rechtsgültig abgeschlossen und gebucht wurden
4 Nach Sitz des Kunden

Regional betrachtet verlief die Geschäftsentwicklung unterschiedlich: In der mit einem Anteil von rund 41 % umsatzstärksten Region EMEA stiegen die Erlöse um 3,6 % auf 690,8 Mio. €. Das Geschäft in der Region Amerika, auf die rund 36 % des Konzernumsatzes entfielen, ging im Berichtszeitraum um 6,5 % auf 602,7 Mio. € zurück. In der Region Asien | Pazifik lagen die Umsätze insbesondere aufgrund der weiter andauernden Marktschwäche in China 4,7 % niedriger bei 386,8 Mio. €. Auf diese Region entfielen rund 23 % des Konzernumsatzes. (Alle Veränderungsraten zur regionalen Entwicklung wechselkursbereinigt).

Operativer Ertrag rückläufig

Der Sartorius Konzern verwendet als zentrale Ertragskennziffer das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (underlying EBITDA).

Im ersten Halbjahr 2024 verringerte sich das underlying EBITDA insbesondere aufgrund von Volumen- und Produktmixeffekten auf 471,4 Mio. € (- 8,8 % gegenüber Vorjahreszeitraum). Die entsprechende Marge lag auf einem robusten Niveau von 28,1 % (Vorjahr: 29,8 %).

Überleitung EBIT zu underlying EBITDA

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in Mio. € 6 Mon. 2024 6 Mon. 2023
EBIT 229,0 303,9
Sondereffekte 47,0 60,8
Amortisation | Abschreibungen 195,5 152,1
Underlying EBITDA 471,4 516,7

Sondereffekte

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in Mio. € 6 Mon. 2024 6 Mon. 2023
M&A Projekte | Integrationskosten - 3,2 - 16,6
Strukturmaßnahmen - 40,4 - 37,6
Sonstiges - 3,3 - 6,6
Gesamt - 47,0 - 60,8

Das EBIT des Konzerns sank dementsprechend um 24,6 % auf 229,0 Mio. € (Vorjahr: 303,9 Mio. €). Neben Abschreibungen und Amortisation sind Sondereffekte in Höhe von - 47,0 Mio. € (Vorjahr: - 60,8 Mio. €) enthalten. Diese ergaben sich überwiegend im Zusammenhang mit den jüngsten Akquisitionen und Aufwendungen für verschiedene Konzernprojekte beziehungsweise Strukturmaßnahmen. Die EBIT-Marge lag bei 13,6 % (Vorjahr: 17,5 %).

Das Finanzergebnis belief sich im ersten Halbjahr 2024 auf - 103,0 Mio. € gegenüber 19,2 Mio. € im Vorjahr. Hierin ist ein nicht zahlungswirksamer Ertrag in Höhe von 1 Mio. €, hauptsächlich aus der stichtagsbezogenen Bewertung der aktienbasierten Earn-out-Verpflichtung im Zusammenhang mit dem Erwerb von BIA Separations (Vorjahr: 65,4 Mio. €), enthalten. Der nach Bereinigung um diesen Effekt verbliebene Anstieg der Nettofinanzierungsaufwendungen ergab sich unter anderem aus der erhöhten Verschuldung in Folge der jüngsten Akquisitionen.

Das Periodenergebnis der ersten 6 Monate 2024 nahm um 63,6 % auf 92,2 Mio. € ab (Vorjahr: 253,5 Mio. €). Das Periodenergebnis nach Anteilen Dritter belief sich auf 60,9 Mio. € nach 188,1 Mio. € im Vergleichszeitraum. Auf Minderheitenanteile entfielen 31,3 Mio. € (Vorjahr: 65,4 Mio. €). Im Hinblick auf die Berechnung des Steueraufwands wurde die für das Gesamtjahr erwartete Steuerquote von 27 % angewendet (Vorjahr: 27 %). Bezogen auf das ausgewiesene Ergebnis vor Steuern errechnet sich eine Steuerquote von 26,8 % (Vorjahr: 21,5 %).

Maßgebliches Periodenergebnis

Das maßgebliche, den Aktionären der Sartorius AG zuzurechnende, bereinigte Periodenergebnis sank um 26,7 % von 202,5 Mio. € auf 148,4 Mio. €. Es wird ermittelt durch die Bereinigung von Sondereffekten, die Herausrechnung von Amortisation sowie auf Basis eines normalisierten Finanzergebnisses und der normalisierten Steuerquote. Das bereinigte Ergebnis je Stammaktie lag bei 2,15 € (Vorjahr: 2,95 €) bzw. je Vorzugsaktie bei 2,16 € (Vorjahr: 2,96 €).

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in Mio. € 6 Mon. 2024 6 Mon. 2023
EBIT 229,0 303,9
Sondereffekte 47,0 60,8
Amortisation 79,9 54,9
Normalisiertes Finanzergebnis 1 - 85,9 - 53,6
Normalisierter Steueraufwand (27 %) 2 - 72,9 - 98,8
Bereinigtes Ergebnis nach Steuern 197,1 267,1
Nicht beherrschende Anteile - 48,7 - 64,7
Bereinigtes Ergebnis nach Steuern und nach nicht beherrschenden Anteilen 148,4 202,5
Bereinigtes Ergebnis je Aktie
je Stammaktie in € 2,15 2,95
je Vorzugsaktie in € 2,16 2,96

1 Finanzergebnis bereinigt um Bewertungseffekte aus der Folgebewertung bedingter Kaufpreisverbindlichkeiten sowie Effekte aus der Fremdwährungsumrechnung und -sicherung
2 Steueraufwand unter Berücksichtigung des durchschnittlich erwarteten Konzernsteuersatzes, basierend auf dem bereinigten Ergebnis vor Steuern

Operativer Cashflow leicht unter Vorjahr

Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres sank leicht um 4,3 % auf 346,8 Mio. €, wobei Mittelzuflüsse aus der Reduzierung des Working Capitals den Ergebnisrückgang und höhere Steuerzahlungen nicht vollständig kompensieren konnten.

Vor dem Hintergrund grundlegend intakter Wachstumstreiber in den Endmärkten sowie seiner mittelfristigen Wachstumsziele hat Sartorius sein Investitionsprogramm zur Erweiterung und Diversifizierung der Produktionskapazitäten fortgesetzt, wobei das Umsetzungstempo einzelner Maßnahmen angesichts der temporär schwächeren Nachfrage verlangsamt wurde. Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit reduzierten sich in der Berichtsperiode um 24,1 % auf 227,9 Mio. €. Die Investitionsquote bezogen auf den Umsatz lag bei 13,6 % gegenüber 17,3 % im Vorjahr. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit und Akquisitionen lag bei - 238,9 Mio. € gegenüber - 326,6 Mio. € im Vorjahr.

Zentrale Bilanz- und Finanzkennziffern weiterhin robust

Die Bilanzsumme des Konzerns belief sich zum 30. Juni 2024 auf 9.942,7 Mio. € und lag damit 197,2 Mio. € über dem Wert vom 31. Dezember 2023 von 9.745,5 Mio. €. Der Zuwachs ist zum größeren Teil auf den Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um 126,9 Mio. € auf 2.083,7 Mio. € zurückzuführen, hauptsächlich getrieben durch den Anstieg der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Folge der Anfang Februar 2024 erfolgreich durchgeführten Eigenkapitalmaßnahmen, aus denen dem Konzern ein Nettoerlös von rund 1 Mrd. € zufloss. Das Working Capital konnte insbesondere durch den planmäßigen Abbau der Vorratsbestände reduziert werden und belief sich zum 30. Juni 2024 auf 1.266,9 Mio. € (31. Dezember 2023: 1.387,3 Mio. €). Die langfristigen Vermögenswerte stiegen um 70,3 Mio. € auf 7.859,0 Mio. €, im Wesentlichen bedingt durch die Fortsetzung des Investitionsprogramms.

Das Eigenkapital des Sartorius Konzerns erhöhte sich in Folge der Eigenkapitalmaßnahmen zum 30. Juni 2024 auf 3.810,6 Mio. € (31. Dezember 2023: 2.758,0 Mio. €) und die Eigenkapitalquote stieg auf ein solides Niveau von 38,3 % (31. Dezember 2023: 28,3 %).

Die Bruttoverschuldung, welche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten inklusive Anleihen, Schuldscheindarlehen sowie Leasingverbindlichkeiten umfasst, sank aufgrund der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten um 687,7 Mio. € auf 4.623,7 Mio. € zum 30. Juni 2024 (31. Dezember 2023: 5.311,4 Mio. €). Die Nettoverschuldung, das heißt die Bruttoverschuldung abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, reduzierte sich auf 4.032,6 Mio. € (31. Dezember 2023: 4.932,1 Mio. €).

Der dynamische Verschuldungsgrad verringerte sich deutlich auf 4,4 zum 30. Juni 2024, gegenüber 5,0 zum Jahresende 2023. Er berechnet sich als Quotient aus Nettoverschuldung und underlying EBITDA der vergangenen zwölf Monate inklusive des Pro-forma-Beitrags von Akquisitionen für diese Periode.

Anzahl der Beschäftigten angepasst

Sartorius beschäftigte zum 30. Juni 2024 weltweit 14.143 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber 14.614 zum 31. Dezember 2023. Die Reduktion resultierte vornehmlich aus dem Auslaufen befristeter Beschäftigungsverhältnisse und Fluktuation. Die Mitarbeiterzahl in EMEA ging im ersten Halbjahr 2024 gegenüber Ende Dezember 2023 um rund 2,6 % auf 9.434 zurück. In der Region Amerika beschäftigte Sartorius Ende Juni 2.655 Menschen, was einem Minus von 5,2 % entspricht, während die Zahl in der Region Asien | Pazifik um 3,3 % auf 2.054 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sank.

Geschäftsentwicklung Sparten

Bioprocess Solutions mit steigendem Auftragseingang und Umsatz auf Vorjahresniveau

Die Sparte Bioprocess Solutions, die eine breite Palette innovativer Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika wie monoklonalen Antikörpern, Impfstoffen oder Zell- und Gentherapeutika anbietet, verzeichnete im ersten Halbjahr mit 1.331,1 Mio. € einen Umsatz auf Vorjahresniveau (wechselkursbereinigt: - 0,2 %, nominal: - 1,1 %). Darin enthalten ist ein Wachstumsbeitrag aus der Polyplus-Akquisition von etwas unter 3 Prozentpunkten. Der Auftragseingang stieg angesichts fortgeschrittener Lagerbestandsreduzierungen auf Kundenseite um wechselkursbereinigt 11,7 % (nominal: 10,7 %) auf 1.219,9 Mio. €, wobei die insgesamt anziehende Nachfrage im Geschäft mit Verbrauchsmaterialien durch die branchenweit anhaltende Investitionszurückhaltung gedämpft wurde.

Regional konnten die Umsätze in der Region EMEA im ersten Halbjahr 2024 mit 4,8 % wieder wachsen. Auch die Region Asien | Pazifik stabilisierte sich trotz eines weiterhin schwachen Geschäfts mit Kunden in China mit einem geringfügigen Umsatzplus von 0,2 %. In der Region Amerika sanken die Umsätze um 5,4 %. (Alle Veränderungsraten zur regionalen Entwicklung wechselkursbereinigt).

Bioprocess Solutions

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in Mio. € 6 Mon. 2024 6 Mon. 2023 Δ in % Δ in % wb 1
Umsatzerlöse 1.331,1 1.346,5 - 1,1 - 0,2
▪ EMEA 2 550,1 526,3 4,5 4,8
▪ Amerika 2 491,4 520,5 - 5,6 - 5,4
▪ Asien | Pazifik 2 289,6 299,7 - 3,4 0,2
Auftragseingang 1.219,9 1.101,7 10,7 11,7

1 wb = wechselkursbereinigt
2 Nach Sitz des Kunden

Das underlying EBITDA der Sparte ging in den ersten sechs Monaten des Jahres hauptsächlich infolge von Volumen- und Produktmixeffekten um 6,1 % auf 389,0 Mio. € zurück. Die daraus resultierende Marge erreichte 29,2 % (Vorjahreszeitraum: 30,8 %).

Underlying EBITDA und EBITDA-Marge Bioprocess Solutions

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in Mio. € 6 Mon. 2024 6 Mon. 2023 Δ in %
Underlying EBITDA 389,0 414,5 - 6,1
Underlying EBITDA-Marge in % 29,2 30,8

Lab Products & Services weiterhin von gedämpfter Dynamik in Endmärkten beeinflusst; positiver Trend beim Auftragseingang

Der Umsatz der Sparte Lab Products & Services, die auf Life-Science-Forschung und auf Pharmalabore spezialisiert ist, lag im ersten Halbjahr 2024 mit 349,2 Mio. € unter dem relativ hohen Niveau des Vorjahreszeitraums (wechselkursbereinigt: - 8,9 %, nominal: - 10,2 %). Beeinflusst wurde der Geschäftsverlauf von der anhaltenden Investitionszurückhaltung auf Kundenseite sowie der Schwäche des chinesischen Marktes.

Der Auftragseingang stabilisierte sich und erreichte mit einem leichten Minus von wechselkursbereinigt 1,5 % (nominal: - 2,7 %) und 338,4 Mio. € nahezu das Vorjahresniveau.

Lab Products & Services

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in Mio. € 6 Mon. 2024 6 Mon. 2023 Δ in % Δ in % wb 1
Umsatzerlöse 349,2 388,7 - 10,2 - 8,9
▪ EMEA 2 140,7 142,6 - 1,3 - 0,6
▪ Amerika 2 111,3 125,2 - 11,1 - 11,0
▪ Asien | Pazifik 2 97,2 120,8 - 19,6 - 16,7
Auftragseingang 338,4 347,9 - 2,7 - 1,5

1 wb = wechselkursbereinigt
2 Nach Sitz des Kunden

Regional betrachtet gingen die Erlöse in der umsatzstärksten Region EMEA mit 0,6 % geringfügig zurück. Die Region Amerika verzeichnete einen Rückgang um 11,0 %, und Asien | Pazifik gegenüber einer hohen Vorjahresbasis und angesichts eines schwächeren Geschäfts mit Kunden in China ein Minus von 16,7 %. (Alle Veränderungsraten zur regionalen Entwicklung wechselkursbereinigt).

Das underlying EBITDA der Sparte verminderte sich im Wesentlichen aufgrund von Volumen- und Produktmixeffekten in den ersten sechs Monaten des Jahres um 19,4 % auf 82,4 Mio. €. Die daraus resultierende Marge lag bei 23,6 % (Vorjahr: 26,3 %).

Underlying EBITDA und EBITDA-Marge Lab Products & Services

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in Mio. € 6 Mon. 2024 6 Mon. 2023 Δ in %
Underlying EBITDA 82,4 102,2 - 19,4
Underlying EBITDA-Marge in % 23,6 26,3

Chancen- und Risikobericht

Die Chancen- und Risikosituation des Sartorius Konzerns hat sich seit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2023 nicht wesentlich verändert. Daher wird an dieser Stelle auf die ausführliche Beschreibung der Chancen und Risiken sowie des Risikomanagementsystems des Sartorius Konzerns auf den Seiten 74 ff. des Geschäftsberichts 2023 verwiesen.

Prognosebericht

Fortgesetztes Wachstum der Weltwirtschaft auf niedrigem Niveau

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für das laufende Jahr ein globales Wachstum auf dem im historischen Vergleich niedrigen Vorjahresniveau von 3,2 %. Das Plus in den Industrieländern dürfte bei 1,7 % (2023: +1,6 %) und in den Schwellen- und Entwicklungsländern bei 4,2 % (2023: +4,3 %) liegen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind weiterhin von zahlreichen Risikofaktoren geprägt. Dazu gehören unter anderem die zunehmende geoökonomische Fragmentierung und die Möglichkeit wieder ansteigender Inflationsraten, die eine weitere Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken notwendig machen könnte. Auch die angesichts hoher staatlicher Schuldenstände eingeschränkten Möglichkeiten für Konjunkturmaßnahmen oder die potenzielle Ausweitung der Immobilienkrise in China werden als Risiken für das globale Wirtschaftswachstum genannt.

Das Wachstum bleibt global ungleich verteilt. Für die Europäische Union erwartet der IWF 2024 ein Wachstum von 1,1 % (2023: +0,6 %). In der größten europäischen Volkswirtschaft Deutschland dürfte die Wirtschaftsleistung um 0,2 % zulegen (2023: -0,3 %) und weitere für Sartorius wichtige Volkswirtschaften wie Frankreich und Großbritannien sollen mit Zuwächsen von 0,7 % (2023: +0,9 %) beziehungsweise 0,5 % (2023: +0,1 %) wachsen.

In den USA soll das Wachstum 2024 nach aktuellen Schätzungen bei 2,7 % liegen (2023: +2,5 %).

Für den asiatisch-pazifischen Wirtschaftsraum wird ein Zuwachs von 4,5 % prognostiziert (2023: +5,0 %), wobei das BIP in China mit einem Plus von 4,6 % (2023: +5,2 %) und Indien mit 6,8 % (2023: +7,8 %) wachsen dürfte. Weitere für Sartorius wichtige Länder in dieser Region sollten ebenfalls zulegen. Für Südkorea wird eine Zunahme von 2,3 % erwartet (2023: +1,4 %) und für Japan von 0,9 % (2023: +1,9 %).

Quellen: International Monetary Fund, World Economic Outlook Update, April 2024.

Moderate Entwicklung des Biopharmamarkts und Labormarkts erwartet

Die im Geschäftsbericht 2023 auf den Seiten 89 bis 91 dargestellten Trends, die die Entwicklung des Sartorius Konzerns beeinflussen, haben insgesamt Bestand.

Das Wachstum der Pharmaindustrie basiert auf starken langfristigen Trends und ist weitestgehend konjunkturunabhängig. Bis zum Jahr 2027 soll der Weltpharmamarkt nach Schätzungen verschiedener Studien jährlich um 3 % bis 6 % wachsen. Innerhalb des Pharmamarktes entwickelt sich das Segment Biopharma seit Jahren besonders stark und wird auf Basis verschiedener Prognosen auch weiter überproportional zulegen. Das durchschnittliche jährliche Wachstum dürfte in den kommenden Jahren bei etwa 10 % liegen. Für 2028 wird ein Marktvolumen von rund 695 Mrd. US-Dollar prognostiziert, sodass der Anteil biologisch hergestellter Medikamente und Impfstoffe am Gesamtumsatz des Weltpharmamarktes von aktuell 39 % auf 44 % steigen könnte.

Die führenden Anbieter von Bioprozesstechnologie erwarten im laufenden Jahr eine insgesamt verhaltene, wenngleich sich schrittweise verbessernde Entwicklung. Insbesondere der noch nicht vollständig abgeschlossene Lagerbestandsabbau einiger Biopharmaunternehmen, die anhaltende Investitionszurückhaltung sowie die ausgeprägte allgemeine Marktschwäche in China wirkten sich weiter dämpfend auf die Nachfrage aus. Aufgrund der temporären Natur dieser Einflussfaktoren und angesichts grundlegend intakter Wachstumstreiber in den Endmärkten wird mittelfristig wieder mit deutlich höheren Wachstumsraten gerechnet.

Der Markt für Laborinstrumente und -verbrauchsmaterialien soll nach Einschätzung verschiedener Marktbeobachter in den kommenden Jahren jährlich um etwa 5 % wachsen und 2027 ein Volumen von etwa 103 Mrd. US-Dollar erreichen. Bezogen auf die Endmärkte dürften insbesondere von der Pharma- und Biopharmaindustrie angesichts der kontinuierlichen Erforschung und Zulassung neuer Medikamente und der hohen wissenschaftlichen und technologischen Innovationsdynamik weiterhin die größten Nachfrageimpulse ausgehen. Beispielsweise rechnet Evaluate Pharma für den Zeitraum 2023 bis 2028 mit einer Zunahme der sektorspezifischen Forschungsausgaben um jährlich 3,6 %. Der Produktbereich bioanalytischer Instrumente sollte nach Marktstudien in besonderem Maße von dieser Entwicklung profitieren und innerhalb des Labormarktes weiter überdurchschnittlich wachsen. Im laufenden Jahr dürfte sich die Nachfrage der Pharma- und Biopharmaindustrie nach Laborprodukten trotz der mittelfristig guten Aussichten nach Aussage führender Anbieter von Laborinstrumenten und -verbrauchsmaterialien moderat entwickeln. Als Gründe werden ein im aktuellen Zinsumfeld zurückhaltendes Investitionsverhalten, sowie die ausgeprägte Marktschwäche in China angeführt.

Quellen: BioPlan: 20th Annual Report and Survey of Biopharmaceutical Manufacturing Capacity and Production, April 2023; Evaluate Pharma: World Preview 2023, August 2023; 2023; SDi: Global Assessment Report 2023, April 2023

Prognose für das Geschäftsjahr 2024 angepasst

Die Life-Science-Industrie zeigt weiterhin ein uneinheitliches Bild und noch kein stabil positives Momentum. Bei einigen Produkten ist die Normalisierung der Nachfrage fortgeschritten, in anderen Produktgruppen bauen Kunden weiterhin Lagerbestände ab beziehungsweise halten sich mit Investitionen zurück. Auch wenn Sartorius seine Ziele für das erste Halbjahr 2024 erreicht hat, blickt die Unternehmensleitung daher nun bewusst vorsichtig auf das zweite Halbjahr und erwartet erst im Schlussquartal eine Zunahme der Nachfragedynamik.

Konzern

Vor dem Hintergrund der anhaltend gedämpften Nachfrage geht Sartorius nunmehr für das Gesamtjahr 2024 von einem Umsatz auf Vorjahresniveau aus, mit einer Bandbreite einer niedrig einstellig negativen bis niedrig einstellig positiven Umsatzentwicklung (bisher: Umsatzzuwachs im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich). Dazu soll die Polyplus-Akquisition einen nicht-organischen Umsatzbeitrag von rund 1,5 Prozentpunkten beitragen. 

Bezüglich der Profitabilität erwartet das Unternehmen im weiteren Jahresverlauf zunehmend positive Effekte aus dem Kostensenkungsprogramm in Höhe von über 100 Millionen Euro, die jedoch die Auswirkungen der geringeren Volumenentwicklung sowie der Maßnahmen zur Reduktion der eigenen Lagerbestände nicht vollständig ausgleichen dürften. 

Vor diesem Hintergrund rechnet Sartorius nun mit einer operativen EBITDA-Marge in einer Bandbreite von 27 bis 29 % (bisher: etwas über 30 %) für das Gesamtjahr 2024.  Die Investitionsquote bezogen auf den Umsatz soll im Jahr 2024 auf Basis eines der Geschäftsentwicklung angepassten Investitionsprogramms nun bei etwa 12 % (bisher: 13 %) und der dynamische Verschuldungsgrad bei rund 4 (bisher: leicht über 3) liegen.  

Sparten

Für seine Sparte Bioprocess Solutions erwartet das Unternehmen ebenfalls nunmehr einen Umsatz auf Vorjahresniveau, mit einer Bandbreite einer niedrig einstellig negativen bis niedrig einstellig positiven Umsatzentwicklung (bisher: mittlerer bis oberer einstelliger Prozentbereich). Hierzu dürfte die Polyplus-Akquisition rund 2 Prozentpunkte nicht-organischen Wachstumsbeitrag liefern. Die operative EBITDA-Marge soll 28 bis 30 % erreichen, mit einem leicht positiven Effekt des überdurchschnittlich ertragsstarken Polyplusgeschäfts (bisher: über 31 %).  

Für die Sparte Lab Products & Services rechnet Sartorius ebenfalls mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau, in der Bandbreite einer niedrig einstellig negativen bis niedrig einstellig positiven Umsatzentwicklung (bisher: Umsatzanstieg im unteren einstelligen Prozentbereich). Die operative EBITDA-Marge soll bei 22 bis 24 % liegen (bisher: etwa auf dem Vorjahresniveau von 25,1 %).  

Die aktuell uneinheitliche und volatile Geschäftsentwicklung nach der Pandemie sowie die derzeit sehr eingeschränkte Prognostizierbarkeit der kurzfristigen Geschäftsentwicklung hat aus Sicht des Unternehmens keine Auswirkungen auf die grundlegenden sehr positiven Wachstumstreiber der Life-Science und Biopharmaka-Märkte. So sind auch die aktuellen Daten zu Marktzulassungen sowie klinischen Pipelines sehr positiv, insbesondere im Feld moderner Therapien wie z.B. Zell- und Gentherapeutika. Entsprechend ändert das Unternehmen seine Mittelfristziele bis 2028 zum derzeitigen Zeitpunkt nicht. 

Die Unternehmensleitung weist zugleich darauf hin, dass die Dynamiken und Volatilitäten in der Branche in den letzten Jahren gestiegen sind. Zudem spielen Unsicherheiten aufgrund der veränderten geopolitischen Lage wie etwa die sich abzeichnenden Entkopplungstendenzen verschiedener Staaten eine zunehmende Rolle. Daraus ergibt sich eine grundsätzlich erhöhte Unsicherheit bei der Prognose von Geschäftszahlen.

Prognose 2024

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Ist Prognose Prognose Prognose
2023 Januar 2024 April 2024 Juli 2024
Sartorius Konzern
Umsatzwachstum 1 -16,6% mittleren bis oberen
einstelligen Prozentbereich
mittleren bis oberen
einstelligen Prozentbereich
Umsatz auf Vorjahresniveau, mit
einer Bandbreite einer
niedrig einstellig negativen
bis niedrig einstellig positiven Umsatzentwicklung
Underlying EBITDA-Marge 28,3% etwas über 30 % etwas über 30% 27 bis 29 %
Nettoverschuldung zu
underlying EBITDA
5,0 ~4 2) leicht über 3 2) ~4 2)
Investitionsquote 16,5% ~13,0 % ~13,0% ~12,0%
Sartorius Sparten
Sparte Bioprocess Solutions
Umsatzwachstum 1 -17,6% mittleren bis oberen
einstelligen Prozentbereich
mittleren bis oberen
einstelligen Prozentbereich
Umsatz auf Vorjahresniveau, mit
einer Bandbreite einer
niedrig einstellig negativen
bis niedrig einstellig positiven Umsatzentwicklung
Underlying EBITDA-Marge 29,2% über 31 % über 31% 28 bis 30 %
Sparte Lab Products & Services
Umsatzwachstum 1 -12,7% unteren einstelligen Prozentbereich unteren einstelligen Prozentbereich Umsatz auf Vorjahresniveau, mit
einer Bandbreite einer
niedrig einstellig negativen
bis niedrig einstellig positiven Umsatzentwicklung
Underlying EBITDA-Marge 25,1% etwa auf dem Vorjahresniveau etwa auf dem Vorjahresniveau 22 bis 24%

1 wb = wechselkursbereinigt
2 mögliche Akquisitionen sind nicht berücksichtigt

Alle prognostizierten Zahlen sind, wie in den vergangenen Jahren auch, auf Basis konstanter Währungsrelationen angegeben. Die Unternehmensleitung weist darauf hin, dass die Dynamiken und Volatilitäten in der Branche in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Zudem spielen Unsicherheiten aufgrund der veränderten geopolitischen Lage wie etwa die sich abzeichnenden Entkopplungstendenzen verschiedener Staaten eine zunehmende Rolle. Daraus ergibt sich eine erhöhte Unsicherheit bei der Prognose von Geschäftszahlen.

Verkürzter Konzernzwischenabschluss

Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio. € 2. Quartal 2024 1 2. Quartal 2023 1 6 Monate 2024 6 Monate 2023
Umsatzerlöse 860,7 832,0 1.680,3 1.735,2
Kosten der umgesetzten Leistungen - 472,4 - 447,3 - 895,5 - 895,7
Bruttoergebnis 388,3 384,7 784,7 839,5
Vertriebskosten - 165,8 - 153,6 - 335,9 - 314,4
Forschungs- und Entwicklungskosten - 45,7 - 39,2 - 90,6 - 85,1
Allgemeine Verwaltungskosten - 59,4 - 50,5 - 113,1 - 102,3
Sonstige betriebliche Erträge 8,5 13,9 18,1 26,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 19,6 - 29,9 - 34,2 - 60,5
Überschuss vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 106,2 125,4 229,0 303,9
Finanzielle Erträge 17,6 81,9 34,0 101,7
Finanzielle Aufwendungen - 71,4 - 50,6 - 137,0 - 82,4
Finanzergebnis - 53,8 31,3 - 103,0 19,2
Ergebnis vor Steuern 52,4 156,7 126,0 323,1
Ertragsteuern - 13,9 - 26,2 - 33,8 - 69,6
Periodenergebnis 38,5 130,5 92,2 253,5
Davon entfallen auf:
Aktionäre der Sartorius AG 23,9 95,0 60,9 188,1
Nicht beherrschende Anteile 14,6 35,5 31,3 65,4
Ergebnis je Stammaktie (€) (unverwässert) 0,34 1,39 0,88 2,74
Ergebnis je Vorzugsaktie (€) (unverwässert) 0,34 1,39 0,89 2,75
Ergebnis je Stammaktie (€) (verwässert) 0,34 1,39 0,88 2,74
Ergebnis je Vorzugsaktie (€) (verwässert) 0,34 1,39 0,89 2,75

1 Die Zahlen des 2. Quartals waren nicht Bestandteil der prüferischen Durchsicht.

Seit dem Konzernabschluss 2023 werden die Sondereffekte in den jeweiligen Funktionskosten ausgewiesen. Die Zahlen für die Vergleichsperiode wurden entsprechend angepasst (vgl. Abschnitt 3).

Gesamtergebnisrechnung

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in Mio. € 2. Quartal 2024 1 2. Quartal 2023 1 6 Monate 2024 6 Monate 2023
Periodenergebnis 38,8 130,5 92,2 253,5
Absicherung künftiger Zahlungsströme (Cashflow Hedges) - 0,2 - 0,2 - 10,4 4,9
davon effektiver Teil der Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes 0,7 0,1 - 8,3 - 2,7
davon umgegliedert in Gewinn oder Verlust - 0,9 - 0,3 - 2,1 7,6
Ertragsteuern auf die Absicherung künftiger Zahlungsströme - 0,1 0,1 2,3 - 1,0
Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (Währungsumrechnung) 2,9 1,8 15,3 - 7,8
Währungsumrechnungsdifferenzen 17,3 3,9 48,0 - 24,7
Posten, die möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden, nach Steuern
19,9 5,6 55,2 - 28,6
Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen 1,9 2,1 1,9 2,1
Ertragsteuern auf Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen - 0,6 - 0,6 - 0,6 - 0,6
FVOCI Eigenkapitalinstrumente - 1,4 - 10,7 - 8,9 - 44,4
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden, nach Steuern 0,0 - 9,2 - 7,5 - 42,9
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 19,9 - 3,6 47,7 - 71,4
Gesamtergebnis 58,7 126,9 139,9 182,1
Davon entfallen auf:
Aktionäre der Sartorius AG 40,0 88,9 101,1 118,6
Nicht beherrschende Anteile 18,6 38,0 38,7 63,4

1 Die Zahlen des 2. Quartals waren nicht Bestandteil der prüferischen Durchsicht.

Bilanz

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in Mio. € June 30, 2024 31. Dez. 2023
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwerte 3.477,2 3.450,4
Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 2.017,4 2.055,0
Sachanlagen 2.172,7 2.080,9
Finanzielle Vermögenswerte 103,3 114,8
Sonstige Vermögenswerte 3,6 3,7
Aktive latente Steuern 84,8 83,9
7.859,0 7.788,6
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 935,5 1.036,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 331,4 350,6
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 34,2 36,7
Ertragsteueransprüche 88,5 60,5
Sonstige Vermögenswerte 102,9 93,2
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 591,2 379,2
2.083,7 1.956,9
Summe Aktiva 9.942,7 9.745,5
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in Mio. € June 30, 2024 31. Dez. 2023
Eigenkapital
Den Aktionären der Sartorius AG zustehendes Eigenkapital 2.707,1 2.067,8
Gezeichnetes Kapital 69,0 68,4
Kapitalrücklage 243,2 45,2
Andere Rücklagen und Bilanzergebnis 2.394,8 1.954,1
Nicht beherrschende Anteile 1.103,5 690,2
3.810,6 2.758,0
Langfristiges Fremdkapital
Pensionsrückstellungen 55,7 56,5
Sonstige Rückstellungen 19,8 21,6
Finanzverbindlichkeiten 4.319,4 4.909,3
Leasingverbindlichkeiten 102,1 114,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 110,1 113,7
Passive latente Steuern 431,6 442,3
5.038,8 5.657,5
Kurzfristiges Fremdkapital
Rückstellungen 38,2 46,9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 240,7 306,5
Vertragsverbindlichkeiten 237,2 278,2
Finanzverbindlichkeiten 168,9 254,8
Leasingverbindlichkeiten 33,3 33,2
Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern 111,3 92,3
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 53,3 55,0
Ertragsteuerverbindlichkeiten 145,4 198,3
Sonstige Verbindlichkeiten 64,9 64,7
1.093,3 1.330,0
Summe Passiva 9.942,7 9.745,5

Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation für den Erwerb von Polyplus sowie des separaten Ausweises der Vertragsverbindlichkeiten angepasst (vgl. Abschnitte 3 und 8).

Kapitalflussrechnung

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in Mio. € 6 Monate 2024 6 Monate 2023
Ergebnis vor Steuern 126,0 323,1
Finanzergebnis 103,0 - 19,2
Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 195,5 152,1
Veränderung der Rückstellungen - 10,9 - 5,3
Veränderung der Forderungen und sonstige Vermögenswerte 8,2 67,9
Veränderung der Vorräte 106,0 - 30,9
Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzverbindlichkeiten) - 71,7 - 30,3
Einzahlungen für Zinsen 15,0 3,0
Ertragsteuern - 128,0 - 99,2
Sonstige nicht zahlungswirksame Transaktionen 4,0 1,4
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 346,8 362,6
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen - 227,9 - 300,0
Investitionen in Finanzanlagen - 11,1 - 3,9
Erwerb von Tochterunternehmen und anderen Geschäftsbetrieben 0,0 - 22,7
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 238,9 - 326,6
Kapitalerhöhungen 197,7 0,0
Auszahlungen für Zinsen - 34,2 - 39,5
Dividendenzahlungen an:
- Aktionäre der Sartorius AG - 50,7 - 98,2
- Nicht beherrschende Anteile - 20,0 - 36,2
Veränderung der nicht beherrschenden Anteile 785,8 - 89,5
Tilgung von Finanzverbindlichkeiten - 782,2 - 358,0
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 7,3 572,5
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 103,7 - 48,9
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 211,6 - 12,9
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 379,2 165,9
Veränderung aus der Währungsumrechnung 0,3 9,2
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 591,2 162,2

Eigenkapitalveränderungsrechnung

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in Mio. € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Hedgingrücklage Pensionsrücklage Gewinnrücklagen
und Bilanzgewinn
Unterschied aus der
Währungsumrechnung
Saldo zum 01.01.2023 68,4 44,6 10,7 - 14,8 1.856,2 24,7
Periodenergebnis 0,0 0,0 0,0 0,0 188,1 0,0
Absicherung künftiger Zahlungsströme (Cashflow Hedges) 0,0 0,0 2,7 0,0 0,0 0,0
Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen 0,0 0,0 0,0 1,8 0,0 0,0
Währungsumrechnungsdifferenzen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 - 20,9
Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (Währungsumrechnung) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 - 7,8
FVOCI Eigenkapitalinstrumente 0,0 0,0 0,0 0,0 - 44,4 0,0
Steuereffekt 0,0 0,0 - 0,8 - 0,5 0,0 0,4
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 0,0 0,0 1,9 1,3 - 44,4 - 28,3
Gesamtergebnis 0,0 0,0 1,9 1,3 143,8 - 28,3
Aktienbasierte Vergütung 0,0 0,3 0,0 0,0 0,0
Dividenden 0,0 - 98,2 0,0
Ausgabe eigener Anteile für den Erwerb BIA Separations 0,0 70,2 0,0
Kaufpreisverbindlicheiten (CellGenix/​ALS) 0,0 - 43,4 0,0
Sonstige Veränderungen der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 0,0 - 0,5 0,0
Sonstige Eigenkapitalveränderungen - 13,5 1.928,1 - 3,7
Saldo zum 30.06.2023 68,4 44,9 12,6
Saldo zum 01.01.2024 68,4 45,2 18,1 - 14,1 1.972,5 - 22,3
Periodenergebnis 0,0 0,0 0,0 0,0 60,9 0,0
Absicherung künftiger Zahlungsströme (Cashflow Hedges) 0,0 0,0 - 8,2 0,0 0,0 0,0
Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen 0,0 0,0 0,0 1,6 0,0 0,0
Währungsumrechnungsdifferenzen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 39,2
Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (Währungsumrechnung) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 15,3
FVOCI Eigenkapitalinstrumente 0,0 0,0 0,0 0,0 - 8,9 0,0
Steuereffekt 0,0 0,0 2,5 - 0,5 0,0 - 0,8
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 0,0 0,0 - 5,7 1,1 - 8,9 53,7
Gesamtergebnis 0,0 0,0 - 5,7 1,1 52,0 53,7
Aktienbasierte Vergütung 0,0 0,9 0,0 0,0 0,0
Kapitalerhöhung 0,6 197,1 0,0 0,0 0,0
Kapitalerhöhung SSB S.A. 0,0 395,1 0,0
Dividenden 0,0 - 50,7 0,0
Kaufpreisverbindlicheiten (CellGenix/​ALS) 0,0 - 0,5 0,0
Sonstige Veränderungen der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 0,0 - 4,0 0,0
Sonstige Eigenkapitalveränderungen 0,0 0,0 0,0 0,0 - 0,2 0,0
Saldo zum 30.06.2024 69,0 243,2 12,4 - 13,0 2.364,1 31,4
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in Mio. € Aktionären der
Sartorius AG
zustehendes
Eigenkapital
Nicht beherrschende
Anteile
Eigenkapital Gesamt
Saldo zum 01.01.2023 1.989,8 669,1 2.658,9
Periodenergebnis 188,1 65,4 253,5
Absicherung künftiger Zahlungsströme (Cashflow Hedges) 2,7 2,2 4,9
Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen 1,8 0,3 2,1
Währungsumrechnungsdifferenzen - 20,9 - 3,7 - 24,7
Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (Währungsumrechnung) - 7,8 0,0 - 7,8
FVOCI Eigenkapitalinstrumente - 44,4 0,0 - 44,4
Steuereffekt - 0,9 - 0,7 - 1,6
Sonstiges Ergebnis nach Steuern - 69,5 - 1,9 - 71,4
Gesamtergebnis 118,6 63,4 182,1
Aktienbasierte Vergütung 0,3 0,0 0,3
Dividenden - 98,2 - 36,2 - 134,4
Ausgabe eigener Anteile für den Erwerb BIA Separations 70,2 19,2 89,4
Kaufpreisverbindlicheiten (CellGenix/​ALS) - 43,4 - 46,1 - 89,5
Sonstige Veränderungen der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter - 0,5 0,4 0,0
Sonstige Eigenkapitalveränderungen 2.036,8 669,9 2.706,7
Saldo zum 30.06.2023
Saldo zum 01.01.2024 2.067,8 690,2 2.758,0
Periodenergebnis 60,9 31,3 92,2
Absicherung künftiger Zahlungsströme (Cashflow Hedges) - 8,2 - 2,2 - 10,4
Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen 1,6 0,3 1,9
Währungsumrechnungsdifferenzen 39,2 8,7 48,0
Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (Währungsumrechnung) 15,3 0,0 15,3
FVOCI Eigenkapitalinstrumente - 8,9 0,0 - 8,9
Steuereffekt 1,2 0,6 1,8
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 40,2 7,4 47,7
Gesamtergebnis 101,1 38,7 139,9
Aktienbasierte Vergütung 0,9 0,0 0,9
Kapitalerhöhung 197,7 0,0 197,7
Kapitalerhöhung SSB S.A. 395,1 396,3 791,4
Dividenden - 50,7 - 20,0 - 70,8
Kaufpreisverbindlicheiten (CellGenix/​ALS) - 0,5 - 0,2 - 0,7
Sonstige Veränderungen der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter - 4,0 - 1,6 - 5,6
Sonstige Eigenkapitalveränderungen - 0,2 0,0 - 0,2
Saldo zum 30.06.2024 2.707,1 1.103,5 3.810,6

Angaben zum verkürzten Zwischenabschluss

1. Allgemeine Informationen

Die Sartorius AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft deutschen Rechts und oberstes Mutterunternehmen des Sartorius Konzerns. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Göttingen (HRB 1970) eingetragen und hat ihren Sitz in Göttingen, Bundesrepublik Deutschland, Otto-Brenner-Str. 20.

Der Sartorius-Konzern ist ein international führender Partner der biopharmazeutischen Forschung und Industrie. Die Sparte Lab Products & Services (LPS) konzentriert sich mit innovativen Laborinstrumenten und Verbrauchsmaterialien auf Forschungs- und Qualitätssicherungslabore in Pharma- und Biopharmaunternehmen sowie akademischen Forschungseinrichtungen. Die Sparte Bioprocess Solutions (BPS) unterstützt Kunden mit einem breiten, auf Einweg-Lösungen fokussierten Produktportfolio bei der sicheren, schnellen und wirtschaftlichen Herstellung von Biotech-Medikamenten, Impfstoffen sowie Zell- und Gentherapeutika.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Konzernabschluss der Sartorius AG zum 31. Dezember 2023 wurde in Übereinstimmung mit den Rechnungslegungsstandards des IASB - den International Financial Reporting Standards (IFRS) - wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Im vorliegenden Zwischenabschluss, der nach den Anforderungen des IAS 34, Zwischenberichterstattung, aufgestellt ist, wurden - mit Ausnahme der im Geschäftsjahr erstmalig anzuwendenden geänderten Vorschriften - grundsätzlich dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt, die auch dem vorangegangenen Konzernabschluss des Geschäftsjahres 2023 zu Grunde lagen.

Ferner wurden sämtliche zum 30. Juni 2024 anzuwendenden Interpretationen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC) beachtet. Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind im Einzelnen im Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023 erläutert. Die erstmalig angewendeten Standards bzw. die geänderten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden in Abschnitt 3 erläutert.

Im Hinblick auf die Berechnung des Steueraufwands wird auf den Zwischenabschluss die Regelung des IAS 34.30c) angewendet, d. h. die für das Gesamtjahr erwartete Steuerquote (27 %; H1 2023: 27 %) findet grundsätzlich Anwendung. Unter Berücksichtigung der steuerlich nicht relevanten Effekte aus der Bewertung der Earn-Out Verbindlichkeiten im Wesentlichen in Zusammenhang mit dem Erwerb von BIA Separations ergab sich im ersten Halbjahr 2023 effektiv eine Steuerquote von ca. 21,5 %.

3. Im laufenden Geschäftsjahr erstmals angewendete Rechnungslegungsvorschriften

Erstmalig in 2024 anzuwendende Standards

Der Konzern wendet die folgenden neuen bzw. geänderten Rechnungslegungsvorschriften erstmals in der Berichtsperiode an:

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Änderungen an IAS 7 und IFRS 7 - Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen

Mit den Änderungen wurden Angabevorschriften und Hinweise innerhalb der bestehenden Angabevorschriften eingeführt, die Unternehmen verpflichten, qualitative und quantitative Informationen zu etwaigen Finanzierungsvereinbarungen mit Lieferanten offenzulegen.

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Änderungen an IFRS 16 - Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-leaseback-Transaktion

Die Änderungen stellen klar, wie die Folgebewertung bei einem Verkäufer-Leasingnehmer vorzunehmen ist, wenn die Sale-and-leaseback Transaktion als Verkauf gemäß IFRS 15 bilanziert worden ist.

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Änderungen an IAS 1 - Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig, Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig -Verschiebung des Zeitpunkts des Inkrafttretens, Langfristige Schulden mit Covenants

Die Änderungen bezüglich der Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig verlangen, dass diese Unterscheidung auf Basis der zum Bilanzstichtag bestehenden Rechte erfolgt. Hat das Unternehmen bestehende Rechte, den Ausgleich um mindestens zwölf Monate hinauszuschieben, so ist die Verbindlichkeit als langfristig auszuweisen. Mit "Änderungen an IAS 1 - Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig -Verschiebung des Zeitpunkts des Inkrafttretens" wurde der Erstanwendungszeitpunkt auf den 1. Januar 2023 verschoben. Die Änderungen durch "Langfristige Schulden mit Covenants" umfassen ausdrückliche Regelungen hinsichtlich des Einflusses von Covenants auf die Klassifizierung und führen Angabevorschriften zur Frage ein, ob langfristige Verbindlichkeiten mit Covenants innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag rückzahlbar werden könnten. Zudem wurde der Zeitpunkt der Erstanwendung auf den 1. Januar 2024 verschoben.

Die Anwendung der neuen Regelungen hatte keine Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss.

Ausweis von Vertragsverbindlichkeiten i. S. v. IFRS 15

Zur Erhöhung von Transparenz und Vergleichbarkeit weist der Konzern seit dem Geschäftsjahr 2024 Vertragsverbindlichkeiten i. S. v. IFRS 15 separat in der Bilanz aus. Zur Anpassung der Vorjahreszahlen zum 31. Dezember 2023 wurden erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen i. H. v. 193,0 Mio. € (Stand zum 31. Dezember 2022: 247,1 Mio. €) aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Rechnungsabgrenzungsposten i. H. v. 85,2 Mio. € (Stand zum 31. Dezember 2022: 76,5 Mio. €) aus den sonstigen Verbindlichkeiten in die neue Position Vertragsverbindlichkeiten umgegliedert.

Ausweis von Sondereffekten in der Gewinn- und Verlustrechnung

Seit dem Konzernabschluss 2023 werden Sondererträge und -aufwendungen grundsätzlich in den jeweiligen Funktionen ausgewiesen. Die Zahlen für die Vergleichsperiode wurden entsprechend angepasst. Die hierfür vorgenommenen Umgliederungen aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen in die Funktionskosten sind nachfolgend dargestellt.

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in Mio. € 6 Monate 2023 wie berichtet Anpassungen 6 Monate 2023
angepasst
Umsatzerlöse 1.735,2 0,0 1.735,2
Kosten der umgesetzten Leistungen - 859,0 - 36,7 - 895,7
Bruttoergebnis 876,2 - 36,7 839,5
Vertriebskosten - 311,0 - 3,4 - 314,4
Forschungs- und Entwicklungskosten - 83,8 - 1,2 - 85,1
Allgemeine Verwaltungskosten - 94,5 - 7,8 - 102,3
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen - 83,0 49,1 - 33,8
Überschuss vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 303,9 0,0 303,9

4. Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Bei der Erstellung des Zwischenabschlusses wendet die Konzernleitung Schätzungen und Annahmen an, die auf den Verhältnissen und Einschätzungen am Bilanzstichtag beruhen. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzwerten abweichen. Die wesentlichen Schätzungen und Annahmen sind im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 unverändert geblieben. Die allgemeine Unsicherheit, die den rechnungslegungsrelevanten Schätzungen und Annahmen inhärent ist, bleibt weiterhin höher als in den Zeiten vor der Covid-19-Pandemie, nicht zuletzt aufgrund der geopolitischen Entwicklungen wie anhaltender Konflikte zwischen Russland und der Ukraine oder im Nahen Osten.

Nach den besonders hohen Wachstumsraten infolge der Covid-19-Pandemie und einem Umsatz- und Ergebnisrückgang im Vorjahr befindet sich der Konzern weiterhin in einer Phase der Normalisierung. Auch im ersten Halbjahr 2024 führte dies zu leicht rückläufigen Umsatzerlösen und einem rückläufigen Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für die Sparte Bioprocess Solutions wirkten sich im Berichtszeitraum neben dem anhaltenden Lagerbestandsabbau bei Kunden und der Einstellung auf nachhaltig niedrigere Lagerbestände als zu Pandemiezeiten insbesondere die Investitionszurückhaltung der Kunden negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Die Sparte Lab Products & Services verzeichnete im ersten Halbjahr ebenfalls einen Umsatzrückgang. Die Geschäftsentwicklung der Sparte ist aktuell durch eine allgemeine Investitionszurückhaltung sowie eine generell schwache Nachfrage in China geprägt. Der Konzern geht weiterhin davon aus, dass die aktuelle Nachfragesituation nach der Pandemie eine Phase ist, welche die grundlegenden Wachstumstreiber der Life-Science und Biopharma-Märkte nur temporär überlagert. Entsprechend bleiben die zu Jahresbeginn kommunizierten mittelfristigen Erwartungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt unverändert. Wesentliche Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte waren zum 30. Juni 2024 nicht zu erfassen (siehe Abschnitt 12).

Auswirkungen des Russland-Ukraine Konflikts

Seit Beginn des Krieges hat Sartorius alle Geschäftsaktivitäten in Russland ausgesetzt, die nicht im Zusammenhang mit humanitären Medizinprodukten stehen. Dies geschieht unter Berücksichtigung geltender Sanktionen und im Einklang mit der Praxis anderer Unternehmen im Pharma- und Gesundheitssektor. Im Vergleich zum Konzernabschluss 2023 ergaben sich keine wesentlichen Veränderungen für den Konzern.

Auswirkungen des Nahost-Konflikts

Seit dem Angriff der Terrorgruppe Hamas auf Israel im Oktober 2023 finden Kämpfe statt, die vor allem den Gazastreifen betreffen. Der israelische Standort des Konzerns für die Produktion von Zellkulturmedien befindet sich in Beit Haemek im Norden des Landes. Die Produktion vor Ort sowie Transport und Logistik konnten bisher aufrechterhalten werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ergeben sich weiterhin keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Internationale Steuerreform - Pillar Two

Ziel der Mindestbesteuerung (sog. Pillar Two) großer Konzerne ist, dass die betroffenen Unternehmen mindestens einen effektiven Unternehmenssteuersatz von 15 % zahlen. Die Bundesrepublik Deutschland erließ ein Gesetz zur Umsetzung der Mindestbesteuerung im Dezember 2023. Die entsprechenden Regeln verpflichten den Konzern dazu, ab dem laufenden Geschäftsjahr den effektiven Steuersatz für jedes relevante Land zu ermitteln und - falls dieser unter 15 % liegt - in Höhe der Differenz eine sog. Ergänzungssteuer abzuführen. Eine für den Konzern relevante Jurisdiktion mit einem nominalen Steuersatz von unter 15 % ist Irland. Derzeit können geringe Auswirkungen aus diesen Geschäftstätigkeiten nicht ausgeschlossen werden. Unter Berücksichtigung der mindestens für 2024 und die zwei darauffolgenden Jahre geltenden "Safe-Harbor"-Re-gelungen erwartet der Konzern durch die Neuregelung insgesamt jedoch in absehbarer Zukunft keine wesentlichen Auswirkungen.

5. Segmentberichterstattung

Die Segmentabgrenzung ergibt sich gem. IFRS 8 aus dem sog. Management-Approach, d. h. die Festlegung der Segmente erfolgt in Analogie zur internen Steuerungs- und Berichtsstruktur des Unternehmens. Dementsprechend sind die Sparten Bioprocess Solutions sowie Lab Products & Services als operative Segmente anzusehen.

Die für die Beurteilung der Segmenterfolge relevante Erfolgsgröße ist für den Sartorius Konzern das sog. underlying EBITDA. Das EBITDA entspricht dem Überschuss vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen. Beim "underlying EBITDA" handelt es sich um ein um Sondereffekte bereinigtes, operatives Ergebnis. Als Sondereffekte gelten Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit Akquisitionen, Strukturmaßnahmen (z. B. Restrukturierungen, größere Konzernprojekte) sowie sonstige Aufwendungen und Erträge, die die nachhaltige Ertragskraft des Segments verzerren, wie etwa Veräußerungsgewinne und -verluste aus Anlagenabgängen.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der berichtspflichtigen Segmente entsprechen im Übrigen den allgemeinen Konzernbilanzierungsrichtlinien.

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Umsatzerlöse Underlying EBITDA
in Mio. € 6 Monate 2024 6 Monate 2023 6 Monate 2024 6 Monate 2023
Bioprocess Solutions 1.331,1 1.346,5 389,0 414,5
Lab Products & Services 349,2 388,7 82,4 102,2
Summe 1.680,3 1.735,2 471,4 516,7
Überleitung zum Ergebnis vor Steuern
Abschreibungen - 195,5 - 152,1
Sondereffekte - 47,0 - 60,8
Überschuss vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 229,0 303,9
Finanzergebnis - 103,0 19,2
Ergebnis vor Steuern 126,0 323,1

Die Sondereffekte stellen sich wie folgt dar:

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in Mio. € 6 Monate 2024 6 Monate 2023
M&A Projekte | Integrationskosten - 3,2 - 16,6
Strukturmaßnahmen - 40,4 - 37,6
Sonstiges - 3,3 - 6,6
Gesamt - 47,0 - 60,8

6. Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die Umsatzrealisierung folgt IFRS 15, Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden. Die Umsatzerlöse sind nach den Kategorien "Art der Produkte" und "geographische Regionen" sowie nach der "Art der Umsatzerlöse" (wiederkehrend/​nicht-wiederkehrend) aufgegliedert und in nachfolgender Tabelle dargestellt. Die Kategorisierung nach "Art der Produkte" entspricht den berichtspflichtigen Segmenten, da die Abgrenzung der berichteten Segmente auf den unterschiedlichen vertriebenen Produkten basiert. Die regionale Zuordnung der Umsatzerlöse erfolgt nach dem Sitz des Kunden. Als wiederkehrende Umsatzerlöse definiert der Konzern Umsätze mit Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen, als nicht-wiederkehrend werden dabei in erster Linie Instrumentenumsätze angesehen.

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6 Monate 2024 6 Monate 2023
in Mio. € Konzern Bioprocess Solutions Lab Products
& Services
Konzern Bioprocess Solutions Lab Products & Services
Umsatz 1.680,3 1.331,1 349,2 1.735,2 1.346,5 388,7
EMEA 690,8 550,1 140,7 668,9 526,3 142,6
Amerika 602,7 491,4 111,3 645,7 520,5 125,2
Asien | Pazifik 386,8 289,6 97,2 420,5 299,7 120,8
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6 Monate 2024 6 Monate 2023
in Mio. € Konzern Bioprocess Solutions Lab Products
& Services
Konzern Bioprocess Solutions Lab Products & Services
Umsatz 1.680,3 1.331,1 349,2 1.735,2 1.346,5 388,7
Wiederkehrende Umsatzerlöse 1.214,6 1.043,9 170,7 1.233,5 1.056,5 177,0
Nicht-wiederkehrende Umsatzerlöse 465,7 287,2 178,5 501,7 290,0 211,7

7. Konsolidierungskreis

Eine Liste der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften befindet sich im Geschäftsbericht 2023.

Im laufenden Geschäftsjahr wurde die Gesellschaft PolygenX D S.A.S., Paris, Frankreich auf die Gesellschaft PolygenX A S.A.S., Illkirch-Graffenstaden, Frankreich verschmolzen.

8. Unternehmenserwerbe

Akquisition Polyplus

Am 18. Juli 2023 hat der Konzern über seinen in Frankreich börsennotierten Teilkonzern Sartorius Stedim Biotech 100 % der Anteile und Stimmrechte an der Gesellschaft PolygenX A, der Muttergesellschaft der Polyplus-Gruppe, erworben. Polyplus mit Sitz in Straßburg, Frankreich, wurde 2001 gegründet und hat Standorte in Frankreich, Belgien, den USA und China. Im Akquisitionszeitpunkt beschäftigte das Unternehmen insgesamt rund 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Polyplus entwickelt und produziert Transfektions- sowie DNA- und RNA-Trägerreagenzien und Plasmid-DNA in hoher, GMP-konformer Qualität. Diese wichtigen Komponenten werden für die Produktion viraler Vektoren verwendet, die wiederum bei Zell- und Gentherapien sowie weiteren neuen medizinischen Therapieverfahren eingesetzt werden.

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und Schulden wurde im Juli 2024 abgeschlossen. Die vorläufigen (31.12.2023) und endgültigen Wertansätze stellen sich wie folgt dar:

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in Mio. € Vorläufige Kaufpreisallokation Endgültige Kaufpreisallokation
Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 888,8 845,1
Sachanlagen 35,5 35,5
Vorräte 6,9 6,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17,3 17,3
Sonstige Vermögenswerte 7,5 7,5
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 8,2 8,2
Latente Steuern - netto - 217,4 - 206,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 5,4 - 5,4
Finanzverbindlichkeiten - 194,1 - 194,1
Leasingverbindlichkeiten - 9,3 - 9,3
Sonstige Verbindlichkeiten - 14,8 - 14,8
Erworbenes Nettovermögen 523,2 490,1
Kaufpreis 2.226,4 2.226,4
Geschäfts- oder Firmenwerte 1.703,2 1.736,3

Für den Erwerb der Polyplus-Gruppe wurde ein Kaufpreis in Höhe von rund 2.226,4 Mio. € in bar gezahlt. Anschaffungsnebenkosten in Höhe von rund 11,8 Mio. € wurden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Geschäftsjahr 2023 erfasst. Die separat angesetzten immateriellen Vermögenswerte bestehen aus Technologien (rund 788 Mio.€) mit Nutzungsdauern von 5 bis 18 Jahren sowie Kundenbeziehungen (48 Mio. €) und Marken (9 Mio. €) mit begrenzten Nutzungsdauern. Zum 31. Dezember 2023 reduzierten sich die Buchwerte der erworbenen Technologien und Marken im Vergleich zur Bilanzierung auf Basis der vorläufigen Kaufpreisallokation um 15,6 MEUR bzw. 27,3 Mio. € und die latenten Steuerverbindlichkeiten um 10,6 Mio. €. Der Geschäfts- oder Firmenwert reflektiert erwartungsgemäß die Ergänzung des Produktportfolios der Sparte Bioprocess Solutions und Synergien, insbesondere aus der Kombination des erworbenen Geschäfts mit dem bestehenden Produktportfolio des Konzerns mit Fokus auf den Bereich der Zell- und Gentherapien. Die Produkte von Polyplus sind wichtige Komponenten für die Herstellung von Zell- und Gentherapien und ermöglichen den Zugang zu einem wesentlichen Teil dieses jungen, wachsenden Marktes. Überdies resultiert der Geschäfts- oder Firmenwert aus weiteren nicht separierbaren immateriellen Werten, wie z. B. dem Know-how des Mitarbeiterstamms. Eine steuerliche Abziehbarkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts ist nicht gegeben.

9. Eigenkapitalmaßnahmen

Platzierung von Vorzugsaktien der Sartorius AG

Am 7. Februar 2024 hat die Sartorius AG die Platzierung von 613.497 durch die Gesellschaft gehaltenen Vorzugsaktien unter Ausschluss der Bezugsrechte der bestehenden Aktionäre abgeschlossen. Die Vorzugsaktien wurden zu einem Preis von 326,00 € pro Aktie platziert. Der Bruttoerlös betrug 200,0 Mio. €. Nach Berücksichtigung von Transaktionskosten führte dies zu einer Erhöhung des Eigenkapitals von 197.7 Mio. € (vgl. Eigenkapitalveränderungsrechnung). Die Platzierungs-Vorzugsaktien wurden ausschließlich an institutionelle Anleger im Rahmen einer Privatplatzierung im Wege eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens angeboten und verkauft und sind ab dem 1. Januar 2023 voll dividendenberechtigt. Die gewichtete durchschnittliche Anzahl der in der Zwischenberichtsperiode ausstehenden Vorzugsaktien hat sich entsprechend von 34.189.853 auf 34.677.939 erhöht.

Kapitalerhöhung der Sartorius Stedim Biotech S.A.

Sartorius' französischer börsennotierter Teilkonzern Sartorius Stedim Biotech S.A. hat ebenfalls am 7. Februar 2024 eine Kapitalerhöhung durchgeführt, bei der im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens 5.150.215 neue Aktien im Volumen von 1,2 Mrd. € platziert wurden. Die Sartorius AG hat sich an dieser Kapitalerhöhung beteiligt, indem sie 1.716.739 neue SSB-Aktien im Gesamtvolumen von 400,0 Mio. € zum Platzierungspreis von 233,00 € erworben hat. Nach Berücksichtigung von Transaktionskosten führte dies insgesamt zu einer Erhöhung des Eigenkapitals i. H. v. 791,4 Mio. €. Die Aufteilung auf die nicht-beherrschenden Anteile und die Gewinnrücklagen spiegelt die Eigenkapitalerhöhung sowie die Verwässerung des Anteils der Sartorius AG an der Sartorius Stedim Biotech S.A. wider (vgl. Eigenkapitalveränderungsrechnung). Seit Abschluss der Kapitalerhöhung beträgt der Anteil der Sartorius AG ca. 71,5 % des Grundkapitals an der Sartorius Stedim Biotech S.A. (31.12.2023: 73,6 %).

Der Nettoerlös aus der Platzierung eigener Aktien und der Kapitalerhöhung soll die Entschuldung des Sartorius Konzerns über einen starken operativen Cashflow hinaus beschleunigen sowie die strategische Flexibilität des Unternehmens insgesamt stärken. Aufgrund der genannten Maßnahmen ist die Nettoverschuldung des Konzerns um rund 1 Mrd. € geringer als wenn die Maßnahmen nicht durchgeführt worden wären.

10. Finanzinstrumente

Die folgende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente des Konzerns zum 30. Juni 2024 und zum 31. Dezember 2023 nach IFRS 9 dar.

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in Mio. € Kategorie gem. IFRS 9 Buchwert
30. Juni 2024
Beizulegender
Zeitwert
30. Juni 2024
Buchwert
31. Dez. 2023
Beizulegender
Zeitwert
31. Dez. 2022
Beteiligungen an nicht-konsolidierten Tochterunternehmen N/​A 29,2 29,2 30,5 30,5
Finanzanlagen Eigenkapitaltitel zum beizulegenden Zeitwert bewertet (erfolgswirksam) 8,1 8,1 8,1 8,1
Finanzanlagen Eigenkapitaltitel zum beizulegenden Zeitwert bewertet (erfolgsneutral) 27,8 27,8 36,6 36,6
Finanzanlagen Schuldtitel zum beizulegenden Zeitwert bewertet (erfolgswirksam) 30,1 30,1 27,5 27,5
Finanzielle Vermögenswerte Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 8,2 8,2 12,0 12,0
Finanzielle Vermögenswerte (langfristig) 103,3 103,3 114,8 114,8
Vertragsvermögenswerte N/​A 14,5 14,5 16,7 16,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Schuldtitel zum beizulegenden Zeitwert bewertet (erfolgsneutral) 110,6 110,6 81,5 81,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 206,3 206,3 252,3 252,3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 331,4 331,4 350,6 350,6
Forderungen und sonstige Vermögenswerte Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 29,3 29,3 29,6 29,6
Derivative Finanzinstrumente in Sicherungsbeziehung 1 N/​A 4,9 4,9 7,1 7,1
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig) 34,2 34,2 36,7 36,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 591,2 591,2 379,2 379,2
Finanzverbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten zu Anschaffungskosten 4.488,3 4.513,0 5.164,2 5.252,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Finanzielle Verbindlichkeiten zu Anschaffungskosten 240,7 240,7 306,5 306,5
Derivative Finanzinstrumente in Sicherungsbeziehung 1 N/​A 6,3 6,3 2,2 2,2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert bewertet (erfolgswirksam) 0,8 0,8 1,7 1,7
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten zu Anschaffungskosten 156,4 150,1 164,7 157,9
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 163,5 157,2 168,7 161,9

1 Die Beträge enthalten jeweils auch den nicht designierten Teil der Derivate in Höhe von insgesamt -0,5 Mio. € (31. Dezember 2023: - 4,0 Mio. €)

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden grundsätzlich basierend auf den am Bilanzstichtag verfügbaren Marktinformationen ermittelt und sind einer der drei Hierarchiestufen von beizulegenden Zeitwerten gemäß IFRS 13 zuzuordnen.

Finanzinstrumente der Stufe 1 werden auf Basis quotierter Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten bewertet. Innerhalb der Stufe 2 wird die Bewertung der Finanzinstrumente auf Basis von Faktoren, die aus beobachtbaren Marktdaten ableitbar sind, oder anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente durchgeführt. Finanzinstrumente der Stufe 3 werden auf Basis von Inputfaktoren, die nicht aus beobachtbaren Marktdaten ableitbar sind, bewertet.

Bei den zum Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert angesetzten Finanzinstrumenten handelt es sich insbesondere um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die aufgrund des Factoring-Programms Teil eines Portfolios sowohl mit Halte- als auch Veräußerungsabsicht sind. Die Bewertung dieser Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt angesichts der kurzen Vertragslaufzeiten und unwesentlichen Ausfallrisiken analog zur Bewertung der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Daneben bestehen zum 30. Juni 2024 Derivate in Form von Devisentermingeschäften. Die Bewertung der Derivate erfolgt jeweils auf Basis notierter Devisenkurse und am Markt erhältlicher Zinsstrukturkurven (Stufe 2).

Für die Bewertung der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Beteiligung an der BICO Group AB wird der aktuelle Aktienkurs am Bilanzstichtag zugrunde gelegt (Stufe 1). Der beizulegende Zeitwert der Beteiligung beträgt am Bilanzstichtag 27,8 Mio. €. Die im sonstigen Ergebnis erfasste Wertänderung seit dem 31. Dezember 2023 beträgt -8,9 Mio. €.

Die übrigen zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzanlagen werden auf Basis der jüngsten am Bilanzstichtag verfügbaren verlässlichen Wertindikation, beispielsweise auf Basis der jüngsten durchgeführten Finanzierungsrunde, aktueller Investoreninformationen oder unveränderter Anschaffungskosten, bewertet (Stufe 3). Zum Bilanzstichtag ergaben sich keine wesentlichen Wertänderungen.

Die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente umfassen des Weiteren die als finanzielle Verbindlichkeiten klassifizierten bedingten Gegenleistungen im Zusammenhang mit den Erwerben von BIA Separations und Xell. Da die Bewertung jeweils u. a. von der prognostizierten Umsatzentwicklung abhängt, sind die Bewertungen der Stufe 3 zuzuordnen. Die Bewertungen erfolgen unter Verwendung aktueller Bewertungsparameter zum Bilanzstichtag.

Am Bilanzstichtag 30. Juni 2024 wurde der beizulegende Zeitwert der zu diesem Zeitpunkt noch ausstehenden bedingten Gegenleistung im Zusammenhang mit BIA Separations mit 0,8 Mio. € bewertet. Die Änderung seit dem 31. Dezember 2023 (Wert: 1,7 Mio. €) in Höhe von 0,9 Mio. € reflektiert im Wesentlichen angepasste Umsatzerwartungen sowie den Rückgang des Aktienkurses der Sartorius Stedim Biotech S.A und wurde ergebniswirksam im Finanzergebnis erfasst. Die wesentlichen Bewertungsparameter sind die für die Planjahre angenommenen Umsatzerlöse sowie der Aktienkurs der Sartorius Stedim Biotech S.A. am jeweiligen Bewertungsstichtag. Unter der Annahme um 20 % höherer (geringerer) Umsatzerlöse in allen verbleibenden relevanten Planjahren wäre die auszuweisende Verbindlichkeit am Bilanzstichtag etwa 0,8 Mio. € höher (ca. 0,5 Mio. € niedriger). Bei einem um 20 % höheren (niedrigeren) Aktienkurs am Bilanzstichtag wäre die Verbindlichkeit etwa 0,2 Mio. € höher (ca. 0,2 Mio. € niedriger) bewertet worden. Die tatsächlichen künftigen Ergebnisse können von diesen isoliert betrachteten Sensitivitäten abweichen. Der ausstehenden bedingten Gegenleistung im Zusammenhang mit dem Erwerb von Xell wird zum 30. Juni 2024 kein wesentlicher Wert beigemessen.

Für die im Geschäftsjahr 2023 begebenen Anleihen werden die jeweiligen Börsenkurse am Bilanzstichtag als Wertmaßstab für den beizulegenden Zeitwert herangezogen (Stufe 1). Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte für die übrigen zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten (insbesondere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und aus Schuldscheindarlehen) erfolgte auf der Basis der Marktzinskurve unter Berücksichtigung aktueller (indikativer) Credit Spreads (Stufe 2).

Die in den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthaltenen Verbindlichkeiten für den Erwerb nicht-beherrschender Anteile an den Tochterunternehmen Automated Lab Solutions GmbH sowie Sartorius CellGenix GmbH werden erfolgsneutral gemäß der Effektivzinsmethode bilanziert. Die Verbindlichkeit für die noch ausstehenden 24 % der Anteile an der Sartorius CellGenix GmbH beträgt zum Bilanzstichtag 79,6 Mio. € (Wert zum 31.12.2023: 79,0 Mio. €). Unter der Annahme um 10 % höherer (geringerer) Umsatzerlöse in allen verbleibenden Planjahren wäre die auszuweisende Verbindlichkeit am Bilanzstichtag etwa 4,3 Mio. € höher (ca. 3,9 Mio. € niedriger). Die Verbindlichkeit für den Erwerb von ca. 37,5 % der Anteile an der Automated Lab Solutions GmbH beträgt zum Bilanzstichtag 17,1 Mio. € (Wert zum 31.12.2023: 17,1 Mio. €). Unter der Annahme um 10 % höherer (geringerer) Umsatzerlöse in allen verbleibenden Planjahren wäre die auszuweisende Verbindlichkeit am Bilanzstichtag etwa 1,5 Mio. € höher (ca. 1,1 Mio. € niedriger).

Die anzugebenden beizulegenden Zeitwerte der übrigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden entsprechen aufgrund ihrer überwiegend kurzen Restlaufzeit oder unveränderten Anschaffungskosten annähernd ihrem Buchwert. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben.

Umgliederungen zwischen den Hierarchiestufen werden zum Ende der Berichtsperiode erfasst, in denen die Änderung eingetreten ist. In der Berichtsperiode gab es keine Übertragungen zwischen den Stufen.

11. Nahestehende Personen und Unternehmen

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Konzerngesellschaften stehen in Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen im Sinne von IAS 24. Dies betrifft insbesondere Geschäfte mit nicht konsolidierten Tochterunternehmen. Diese Transaktionen werden grundsätzlich zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.

In der Berichtsperiode wurden wie im Vorjahreszeitraum keine wesentlichen Umsatzerlöse mit diesen Unternehmen erzielt, es bestanden Forderungen aus Darlehen in Höhe von 15,4 Mio. € (31.12.2023: 23,0 Mio. €). Mit einem nahestehenden Unternehmen besteht ein langfristiger Dienstleistungsvertrag, in der Berichtsperiode sind dafür im Konzernabschluss Aufwendungen in Höhe von 6,7 Mio. € (H1|2023: 7,7 Mio. €) angefallen.

Zu weiteren Ausführungen auch im Hinblick auf nahestehende Personen wird auf den Geschäftsbericht 2023 (S. 249) verwiesen.

12. Sonstige Angaben

Wertminderungstests sind insbesondere jährlich beim Goodwill und bei Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer durchzuführen. Überdies sind Wertminderungstests bei Vorliegen von Anzeichen für Wertminderungen von langfristigen Vermögenswerten am Bilanzstichtag durchzuführen. Die Analysen des Konzerns ergaben, dass zum 30. Juni 2024 keine wesentlichen Wertminderungen von Vermögenswerten zu erfassen waren.

In der Berichtsperiode hat die Gesellschafterversammlung der Sartorius AG eine Dividende in Höhe von 50,7 Mio. € beschlossen, von denen 25,0 Mio. € auf Stammaktien und 25,8 Mio. € auf Vorzugsaktien entfällt. Die Dividende wurde im ersten Halbjahr 2024 gezahlt.

Der Vorstand hat den verkürzten Konzernzwischenabschluss am 18. Juli 2024 zur Veröffentlichung freigegeben. Eine prüferische Durchsicht des 6 -Monatsberichts seitens des Konzernabschlussprüfers ist erfolgt. Die Zahlen des Einzelquartals Q2 in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Gesamtergebnisrechnung waren nicht Bestandteil dieses Reviews.

13. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Bis zur Beendigung der Aufstellung des Zwischenabschlusses haben sich keine wesentlichen Ereignisse ergeben.

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die Sartorius Aktiengesellschaft, Göttingen

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Konzernanhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der Sartorius Aktiengesellschaft, Göttingen, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2024, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.

Hannover, den 18. Juli 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Dr. Thomas Ull Guido Tamm
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung zum 30. Juni 2024 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Göttingen, den 18. Juli 2024

Sartorius Aktiengesellschaft

Der Vorstand

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Dr. Joachim Kreuzburg Dr. Florian Funck Dr. René Fáber Dr. Alexandra Gatzemeyer

Finanzkalender

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Veröffentlichung Quartalszahlen Jan. - Sept. 2024 17. Oktober 2024
Veröffentlichung des vorläufigen Geschäftsergebnisses für 2024 Januar 2025
Bilanzpressekonferenz Januar 2025
Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2024 Februar 2025
Hauptversammlung März 2025
Veröffentlichung Quartalszahlen Jan. - März 2025 April 2025

Kontakt

Sartorius AG
Otto-Brenner-Straße 20
37073 Göttingen

Telefon: 0551.308.0
www.sartorius.com

Petra Kirchhoff

Head of Corporate Communications & IR
Telefon: 0551.308.1686
petra.kirchhoff@sartorius.com

Petra Müller

Head of Investor Relations
Telefon: 0551.308.6035
petra.mueller2@sartorius.com

Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten Risiken

Dieser Sartorius Konzern Halbjahresbericht für den Zeitraum Januar bis Juni 2024 enthält verschiedene Aussagen, die die zukünftige Entwicklung des Sartorius Konzerns betreffen. Diese Aussagen beruhen sowohl auf Annahmen als auch auf Schätzungen. Obwohl wir davon überzeugt sind, dass diese vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir hierfür nicht garantieren. Denn unsere Annahmen bergen Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen könnten, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den erwarteten abweichen. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen ist nicht geplant.

Im gesamten Bericht können durch mathematische Rundungen in der Addition scheinbare Differenzen auftreten.