Schumag AktiengesellschaftAachenHalbjahresfinanzbericht 2021/22KONZERNZWISCHENLAGEBERICHTGRUNDLAGEN DES KONZERNS Die SCHUMAG Aktiengesellschaft ("SCHUMAG") ist das Mutterunternehmen des SCHUMAG-Konzerns. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften Schumag Romania S.R.L. und BR Energy GmbH sind Tochtergesellschaften der SCHUMAG. Die SCHUMAG ist operativ im Bereich der Präzisionsmechanik tätig. Dieser Bereich umfasst die Produktion und Teilmontage hochpräziser Teile aus Stahl. Diese werden nach Kundenzeichnungen in unterschiedlichen Stückzahlen, auch bis in den Millionenbereich, gefertigt. Diese hochbelasteten Präzisionsteile stellen eine Schlüsseltechnologie für unsere Kunden dar, die mit höchsten Qualitätsanforderungen verbunden sind. Die geforderte Präzision (weniger als 1 μ) wird nur von wenigen Zulieferern weltweit zuverlässig erreicht. Die SCHUMAG ist in all den dafür notwendigen Produktionsprozessen zuhause und verfügt über die dafür notwendigen Einrichtungen sowie das langjährige Know-how. Weitere Informationen zum Geschäftsmodell und dem konzerninternen Steuerungssystem sind dem Kapitel "Grundlagen des Konzerns" des zusammengefassten Lageberichts für das Geschäftsjahr 2020/21 (siehe Geschäftsbericht 2020/21, S. 30ff) zu entnehmen. WIRTSCHAFTSBERICHT Geschäftsverlauf scrollen
Im ersten Geschäftshalbjahr 2021/22 verbesserte sich der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiter deutlich um 17 % auf insgesamt EUR 23,1 Mio. Die Erhöhung ist insbesondere auf eine Sonderkonjunktur unserer Abnehmerbranchen, die sowohl durch die nach Corona aufgelegten weltweiten Konjunkturpakete als auch durch den Krieg in der Ukraine befeuert wurden, zurückzuführen. Durch die angepasste Vertriebsstrategie konnten zudem weitere Projekte gewonnen werden, die in den nächsten Jahren zu Umsätzen führen werden. Der gestiegene Auftragseingang wirkte sich auch auf den Umsatz aus, der sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8 % auf EUR 20,5 Mio. erhöhte. Der Auftragsbestand zum 31. März 2022 stieg gegenüber dem Vorjahreswert um 73 %, die Gesamtleistung verbesserte sich im Berichtszeitraum um 23 %. Besondere Ereignisse Ende November 2021 wurde uns eine weitere, bis zum 30. April 2022 befristete Betriebskreditlinie in Höhe von EUR 0,8 Mio. eingeräumt. Anfang Dezember 2021 wurde im Rahmen des bis zum 30. April 2023 laufenden Standortsicherungstarifvertrag vereinbart, dass die Belegschaft auf das Weihnachtsgeld 2021 verzichtet. Per 17. Dezember 2021 erhielten wir von der NRW.BANK einen Zuwendungsbescheid im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms des Landes NRW über EUR 1,8 Mio. Die Zuwendung kann im Zusammenhang mit Investitionen in Höhe von EUR 6,0 bis zum 31. Dezember 2024 in Anspruch genommen werden. Am 17. Dezember 2021 haben wir einen Kaufvertrag über den Verkauf einer weiteren nicht betriebsnotwendigen Immobilie am Standort Aachen abgeschlossen. Die Kaufpreiszahlung von EUR 5,3 Mio. erfolgte am 23. Februar 2022, im Gegenzug wurde die Ende November 2021 eingeräumte Betriebskreditlinie von EUR 0,8 Mio. zurückgeführt. Der Einmalertrag aus der Transaktion beläuft sich auf EUR 1,6 Mio. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Im ersten Geschäftshalbjahr 2021/22 haben sich die Ergebniskennzahlen trotz einer um 23% höheren Gesamtleistung verschlechtert. Dies liegt insbesondere daran, dass für die Bewältigung des in kurzer Zeit enorm gestiegenen Geschäftsvolumens das Eigen- und Fremdpersonal deutlich aufgebaut wurde, die für eine profitable Produktion benötigten Produktivitätssteigerungen aber trotz weiterer Maschineninvestitionen sowie umgesetzter Restrukturierungsmaßnahmen bisher nicht im erforderlichen Maße realisiert werden konnten. Zusätzlich wurde das Ergebnis vor allem durch den massiven Anstieg der Energiekosten im Zuge des Ukraine-Kriegs belastet. Gegenüber dem Vorjahrszeitraum verschlechterte sich das EBIT um EUR 1,8 Mio. auf EUR -2,3 Mio. und das Ergebnis vor Steuern um EUR 1,9 Mio. auf EUR -2,6 Mio. scrollen
Aufgrund der Reduzierung vom Ergebnis nach Steuern sank auch die Umsatz-Rentabilität. Das Working Capital stieg um EUR 1,3 Mio. an. Der Liquiditätsgrad I reduzierte sich plangemäß auf 5,5 %. Um das Umsatzwachstum sowie die dafür notwendigen Investitionen in Maschinen und Vorräte zu finanzieren, war insbesondere der Verkauf von weiterem nicht betriebsnotwendigen Vermögen erforderlich. Das finanzielle Gleichgewicht war im Berichtsjahr jederzeit gegeben. Das Eigenkapital sank vor allem durch das negative Ergebnis nach Steuern (EUR -2,1 Mio.) um insgesamt EUR 1,5 Mio. auf EUR -0,8 Mio. Bei einer um EUR 0,3 Mio. erhöhten Bilanzsumme waren insbesondere folgende Veränderungen prägend: scrollen
Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich die SCHUMAG trotz einer Vielzahl erfolgreich realisierter Restrukturierungsmaßnahmen nach wie vor in einer nicht einfachen Situation befindet. Neben den fortbestehenden weltwirtschaftlichen Unsicherheiten, die u.a. auch auf die noch nicht überwundene Corona-Krise sowie den Ukraine-Krieg zurückzuführen sind, liegt dies insbesondere daran, dass die erheblichen Mehraufwendungen in Menschen und Maschinen bisher noch nicht in eine zufriedenstellende zusätzliche Leistung umgewandelt werden konnte. Ertragslage Gesamtleistung Die Erhöhung der Gesamtleistung um insgesamt EUR 4,4 Mio. (+23 %) ist vor allem auf die gestiegenen Umsatzerlöse sowie den Einmalertrag aus dem Verkauf einer weiteren nicht betriebsnotwendigen Immobilie (EUR 1,6 Mio.) zurückzuführen. In der Gesamtleistung sind neben dem Einmalertrag wie im Vorjahreszeitraum Erlöse aus Erstattungsansprüchen gegenüber dem Pensionssicherungsverein in Höhe von EUR 0,6 Mio. enthalten. Material und Personal Die Erhöhung des Materialaufwands bezogen auf die Gesamtleistung um 11 %-Punkte ist im Wesentlichen auf den Aufbau des durchschnittlichen Fremdpersonals, dessen Kosten im Materialaufwand ausgewiesen werden, von 7 auf 45 Mitarbeiter sowie auf den massiven Anstieg der Energiekosten im Zuge des Ukraine-Kriegs zurückzuführen. Dagegen konnte trotz Aufbau des durchschnittlichen Eigenpersonals von 453 auf 478 Mitarbeiter die Personalaufwandsquote um 5 %-Punkte reduziert werden. Die Summe der Material- und Personalaufwandsquote erhöhte sich insgesamt von 84 % auf 90%. Ergebnis Das EBIT reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum trotz gestiegener Gesamtleistung insbesondere aufgrund der bisher nicht im erforderlichen Maße realisierten Produktivitätssteigerungen von EUR -0,5 Mio. auf EUR -2,3 Mio. Zudem wurde das EBIT belastet durch scrollen
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Das Ergebnis vor Steuern sank insgesamt um EUR 1,9 Mio. auf EUR -2,6 Mio. Finanzlage Vor allem aufgrund der Ergebnisverschlechterung sowie Auszahlungen im Zusammenhang mit dem Aufbau der Vorräte reduzierte sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit im Vergleich zum ersten Geschäftshalbjahr 2020/21 um EUR 3,6 Mio. auf EUR -4,1 Mio. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit erhöhte sich auf EUR +3,9 Mio. nach EUR -1,4 Mio. im Vorjahreszeitraum, was auf die Einzahlung aus dem Abgang von sonstigen langfristen Vermögenswerten (nicht betriebsnotwendige Immobilie) in Höhe von EUR 5,3 Mio. zurückzuführen ist. Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit erfolgten Einzahlungen aus der Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 0,7 Mio. Auszahlungen wurden für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten (EUR -0,3 Mio.), für die Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (EUR -0,2 Mio.) sowie für Zinsen (EUR -0,2 Mio.) vorgenommen. Zum 31. März 2022 erhöhten sich die Finanzschulden insgesamt um EUR 2,6 Mio. auf EUR 10,0 Mio. Die darin enthaltenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 4,2 Mio. betreffen folgende Kredite: scrollen
Insgesamt reduzierten sich im ersten Geschäftshalbjahr 2021/22 die Zahlungsmittel des SCHUMAG-Konzerns um EUR 0,3 Mio. auf EUR 0,3 Mio. Der Liquiditätsgrad I sank gegenüber dem 31. März 2021 plangemäß von 17,3 % auf 5,5 %. Vermögenslage Im Betrachtungszeitraum hat sich die Bilanzsumme insgesamt leicht um EUR 0,3 Mio. erhöht. Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen haben sich bei einem Abschreibungsvolumen von EUR 0,9 Mio. um insgesamt EUR 0,7 Mio. verringert. Zugängen in Höhe von EUR 3,9 Mio. stand dabei vor allem die Umbuchung der verkauften nicht betriebsnotwendigen Immobilie der SCHUMAG in den Posten "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte" (EUR -3,7 Mio.) entgegen. Die Investitionen betreffen neben der Aktivierung von Nutzungsrechten im Zusammenhang mit einem neu abgeschlossenen Mietvertrag für Produktionsflächen im Wesentlichen die technische Ausstattung und Automatisierung unserer Produktionsbereiche sowie Infrastrukturmaßnahmen am Standort Aachen. Das Gesamt-Investitionsvolumen wird im Geschäftsjahr 2021/22 voraussichtlich deutlich über dem Niveau der Abschreibungshöhe liegen. Aufgrund des deutlich gestiegenen Auftragsvolumens wurden die Vorräte gezielt aufgebaut (EUR + 1,1 Mio.). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen konnten trotz des gestiegenen Umsatzvolumens um EUR 0,7 Mio. reduziert werden, da ein bisher nicht im Factoringvertrag einbezogener Großkunde ins Factoring aufgenommen wurde. Gegenüber dem 30. September 2021 reduzierte sich das Eigenkapital des SCHUMAG-Konzerns durch das Ergebnis nach Steuern (EUR -2,1 Mio.) bei einem gegenläufigen sonstigen Ergebnis (EUR +0,6 Mio.) insgesamt um EUR 1,5 Mio. auf EUR -0,8 Mio. Der Effekt aus der Änderung versicherungsmathematischer Annahmen auf die Pensionsrückstellungen, der erfolgsneutral direkt mit dem Eigenkapital verrechnet wird, beträgt EUR -1,0 Mio. Insgesamt verringerten sich die Pensionsrückstellungen um EUR 1,5 Mio. Die Finanzschulden erhöhten sich um EUR 2,6 Mio., was insbesondere auf zusätzliche Leasingverbindlichkeiten durch die Aktivierung von Nutzungsrechten im Zusammenhang mit einem neu abgeschlossenen Mietvertrag für Produktionsflächen (EUR +2,1 Mio.) zurückzuführen ist. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT Das konzernübergreifende interne Kontroll- und Risikomanagementsystem der SCHUMAG ist ein integriertes System, welches die Entscheidungen des Managements zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, zur Risikofrüherkennung, zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie zur Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften unterstützt. Hinsichtlich der Einschätzung der wesentlichen zu überwachenden Chancen und Risiken wird auf den Chancen- und Risikobericht innerhalb des zusammengefassten Lagebricht für das Geschäftsjahr 2020/21 (siehe Geschäftsbericht 2020/21, S. 56ff) verwiesen. Aufgrund des Ukraine-Kriegs und der gegen Russland verhängten Sanktionen ist ein neues Risiko im Hinblick auf den Beschaffungsmarkt aufgetreten, da unsere Stahllieferanten derzeit noch überwiegend vom russischen Gas abhängig sind und eine Unterbrechung der Gasversorgung aus Russland zu Lieferengpässen bzw. -stopps führen kann. Das Risikoniveau in Bezug auf unsere Beschaffungsmärkte haben wir insgesamt als "mittel" eingestuft. Ein weiteres wesentliches Risiko, das über die anderen im zusammengefassten Lagebericht 2020/21 ausführlich dargestellten Risiken hinausgeht, besteht nicht. PROGNOSEBERICHT Trotz diverser Verbesserungen bei den vorhandenen strukturellen Problemen im Bereich der Personalkosten sowie der maschinellen Ausstattung befindet sich die SCHUMAG weiterhin in einer schwierigen Lage. Darüber hinaus besteht das Risiko weiterer negativer Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sowie des Ukraine-Kriegs auf Konjunktur und Weltwirtschaft, wobei die SCHUMAG für die Gesamtprognose nach jetzigem Stand aber von einem beherrschbaren Geschäftsverlauf aufgrund der Corona-Krise sowie des Ukraine-Kriegs ausgeht. Vor allem aufgrund von im April 2022 erzielten Preiserhöhungen und der Platzierung von temporären Energieumlagen bei unseren Kunden sowie unter Berücksichtigung des Verkaufs weiterer nicht betriebsnotwendiger Immobilien der SCHUMAG (Nebengebäude wie Kantine und Pförtnerhaus) können die im Prognosebericht innerhalb des zusammengefassten Lageberichts 2020/21 für das Geschäftsjahr 2021/22 getroffenen Aussagen zu EBIT und Liquiditätsgrad I (siehe Geschäftsbericht 2020/21, S. 68ff) bestätigt werden. Die getroffenen Aussagen zu Umsatz und Gesamtleistung wurden aufgrund der erzielten Preiserhöhungen nach oben angepasst. scrollen
Durch die Ergebnisverbesserungen sowie erfolgsneutrale Effekte aus der Änderung versicherungsmathematischer Annahmen auf die Pensionsrückstellungen rechnen wir zum Ende des laufenden Geschäftsjahres mit einem positiven Konzern-Eigenkapital. Anmerkung Dieser Halbjahresfinanzbericht enthält Angaben und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der SCHUMAG beziehen. Die Prognosen stellen Einschätzungen dar, die wir auf der Basis aller uns zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die in den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder Risiken eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. VERKÜRZTER KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS KONZERNBILANZAKTIVA scrollen
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KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGscrollen
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG scrollen
KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG scrollen
* sämtlich den Eigentümern des
Mutterunternehmens zurechenbar
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNGscrollen
ERLÄUTERNDE ANGABEN ZUM VERKÜRZTEM KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS 1. Informationen zum Unternehmen Die SCHUMAG Aktiengesellschaft ("SCHUMAG") ist eine börsennotierte Kapitalgesellschaft mit Sitz in Nerscheider Weg 170, 52076 Aachen, Deutschland, die beim Amtsgericht Aachen unter der Registernummer HRB 3189 eingetragen ist. Das Geschäftsjahr umfasst den Zeitraum vom 1. Oktober eines Jahres bis zum 30. September des Folgejahres. Der Konzernhalbjahresabschluss für den Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis zum 31. März 2022 wurde am 30. Juni 2022 durch Beschluss des Vorstands zur Veröffentlichung freigegeben. Eine prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses hat nicht stattgefunden. Der SCHUMAG-Konzern ist mit seinen Gesellschaften SCHUMAG Aktiengesellschaft und SCHUMAG Romania S.R.L., Timisoara, Chisoda/Rumänien, im Bereich Präzisionsmechanik tätig. Die Gesellschaft BR Energy GmbH, Aachen, ist wie im Vorjahr operativ nicht mehr aktiv. 2. Rechnungslegungsgrundsätze und allgemeine Angaben Der Konzernhalbjahresabschluss der SCHUMAG wurde unverändert nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS), insbesondere in Übereinstimmung mit IAS 34, aufgestellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen mit Ausnahme der erstmalig angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden den im Konzernabschluss zum 30. September 2021 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Die Methoden sind im Konzernanhang des genannten Konzernabschlusses detailliert beschrieben (siehe Geschäftsbericht 2020/21, S. 77ff). Im Geschäftsjahr 2021/22 kamen erstmalig die nachfolgend aufgeführten neuen bzw. geänderten Standards sowie Interpretationen zur Anwendung. Deren erstmalige Anwendung hat - soweit nicht anders vermerkt - keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Amendments to IFRS 4 "Insurance Contracts - deferral of IFRS 9" wurden am 25. Juni 2020 veröffentlicht, am 15. Dezember 2020 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen. Die Änderungen sehen eine Verlängerung des Zeitraums für die vorübergehende Befreiung bestimmter Versicherungsunternehmen von der Anwendung des IFRS 9 vor, so dass für die betroffenen Versicherungsunternehmen die Anwendung von IAS 39 für Geschäftsjahre, die vor dem 1. Januar 2023 beginnen, zulässig bleibt. Amendments to IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 and IFRS 16 "Interest Rate Benchmark Reform - Phase 2" wurden am 27. August 2020 veröffentlicht, am 13. Januar 2021 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen. Die Änderungen stellen das Ergebnis der Phase 2 des IBOR-Projektes des IASB dar, dessen Ziel es ist, die Auswirkungen abzumildern, die eine Ablösung eines bestehenden Referenzzinssatzes durch einen alternativen Zinssatz auf die Finanzberichterstattung im Zeitpunkt der Ablösung hat. Amendments to IFRS 16 "Leases: Covid-19-Related Rent Concessions beyond 30 June 2021" wurden am 31. März 2021 veröffentlicht, am 30. August 2021 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. April 2021 beginnen. Die Anpassungen ermöglichen es Leasingnehmern, die Erleichterungen im Zusammenhang mit der Bilanzierung COVID-19-bezogener Mietzugeständnisse über einen längeren Zeitraum als bisher vorgesehen anzuwenden. Die Anwendung kann nun auch einheitlich für bis zum 30. Juni 2022 (bisher bis zum 30. Juni 2021) fällige Leasingzahlungen erfolgen. Der Konsolidierungskreis der vollkonsolidierten Unternehmen hat sich gegenüber dem Konzernabschluss zum 30. September 2021 nicht verändert und umfasst neben der SCHUMAG Aktiengesellschaft eine inländische und eine ausländische Gesellschaft. Bei der Erstellung des Konzernhalbjahresabschlusses werden vom Vorstand Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe der im Konzernhalbjahresabschluss ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie die Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit können jedoch Ergebnisse entstehen, die in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen. Dies betrifft insbesondere mögliche Auswirkungen der derzeitigen weltweiten Corona-Pandemie. Unsere Einschätzung, dass Impairment-Tests aufgrund der Corona-Pandemie bei der SCHUMAG nicht erforderlich waren, hat sich bisher jedoch nicht geändert. Bzgl. der entsprechenden Gründe verweisen wir auf unsere Aussagen im Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020/21 (siehe Geschäftsbericht 2020/21, S. 86). 3. Segmentberichterstattung Zum Zweck der Unternehmenssteuerung ist der Konzern nach Produkten in Geschäftseinheiten organisiert. Dienstleistungen sind von untergeordneter Bedeutung. Die Zuordnung von Vermögenswerten und Abschreibungen zu den Segmenten erfolgt entsprechend der wirtschaftlichen Verfügungsgewalt. Von den Segmenten gemeinsam genutzte Vermögenswerte werden nach der anteiligen Nutzung zugeordnet. Die sich nach IFRS 8 aufgrund der internen Organisations- und Berichtsstruktur ergebende Segmente haben sich gegenüber dem Konzernabschluss zum 30. September 2021 nicht verändert. scrollen
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4. Finanzergebnis scrollen
5. Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus dem Ergebnis nach Steuern und der gewichteten Anzahl der durchschnittlich ausgegebenen Aktien. scrollen
Verwässerungseffekte liegen nicht vor. 6. Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen Durch Abgabe einer Patronatserklärung zugunsten der im Zuge der Veräußerung des Maschinenbaus zur SMS group übergegangenen Mitarbeiter für die übergegangenen Altersversorgungsansprüche ergeben sich für die SCHUMAG Eventualverbindlichkeiten. Da wir seit der Übertragung der Altersversorgungsansprüche keinen Zugriff mehr auf deren Entwicklung und Bewertung haben, ist uns eine Abschätzung der Höhe der Verpflichtung nicht möglich. Die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme aus der Patronatserklärung schätzen wir aufgrund der gegenwärtigen Bonität des Erwerbers des Maschinenbaus als gering ein. Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung erforderlich machen würden, liegen uns nicht vor. Darüber hinaus wurde im Rahmen des zuletzt im November 2020 verlängerten Standortsicherungstarifvertrags ein auflösend bedingter Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld für 2 Jahre sowie auf die Tariferhöhung von 4,3 % aus Mai 2012 vereinbart, dessen Volumen sich insgesamt auf ca. TEUR 7.000 beläuft. Tatsächlicher Eintritt und Zeitpunkt der auflösenden Bedingung und der hieraus gegebenenfalls resultierenden Zahlungen, die in Abhängigkeit vom Erreichen einer festgelegten Bilanzkennzahl erfolgen und die auch in Teilbeträgen möglich sind, können derzeit nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Dieser Besserungsschein wird abgelöst, wenn bis zum 30. April 2023 die vom Sachwalter gehaltenen Mitarbeiteraktien zu einem Preis von mindestens EUR 1,80 pro Aktie verkauft werden. Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen entwickelten sich wie folgt: scrollen
7. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen (Related Parties) Die SCHUMAG unterhält Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen, mit denen alle Geschäfte zu marktüblichen Konditionen abgewickelt werden. Im Berichtszeitraum haben sich keine wesentlichen Veränderungen zu den im Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020/21 angegebenen Informationen (siehe Geschäftsbericht 2020/21, S. 132) ergeben. 8. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Im April 2022 haben wir mit allen Kunden eine Preiserhöhung vereinbart, dessen Volumen sich - auf ein volles Geschäftsjahr gerechnet- auf ca. EUR 5,0 Mio. beläuft. Anfang April 2022 haben wir mit einer nahestehenden Person einen Kaufvertrag über den Verkauf der im Geschäftsjahr 2020/21 bilanzierten Schadensersatzforderung gegen ein ehemaliges Organmitglied abgeschlossen. In diesem Zusammenhang konnten im April 2022 bereits ein Zahlungseingang in Höhe von EUR 1,2 Mio. realisiert werden. Der Kaufvertrag beinhaltet einen Besserungsschein, durch den weitere EUR 0,2 Mio. erzielt werden können. Mit Beendigung der Hauptversammlung am 24. Mai 2022 endete die Amtszeit der amtierenden Vertreter der Aktionäre im Aufsichtsrat der SCHUMAG. Durch Beschlüsse der Hauptversammlung vom 24. Mai 2022 sind - jeweils für die Amtszeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2025/2026 zu beschließen hat - Frau Catherine Noël sowie die Herren Dirk Daniel, Karl Josef Libeaux und Ritter Yves Noël als Mitglieder und Vertreter der Aktionäre in den Aufsichtsrat wiedergewählt worden. Ende Mai 2022 wurde im Rahmen des bis zum 30. April 2023 laufenden Standortsicherungstarifvertrag vereinbart, dass die Belegschaft auf das Urlaubsgeld 2022 verzichtet. Anfang Juni 2022 haben wir einen Kaufvertrag über den Verkauf einer weiteren nicht betriebsnotwendigen Immobilie (Nebengebäude wie Kantine und Pförtnerhaus) am Standort Aachen abgeschlossen. Ende Juni 2022 erfolgte bereits eine Anzahlung auf den Kaufpreis (EUR 2,0 Mio.) in Höhe von EUR 1,2 Mio. Die Restzahlung in Höhe von EUR 0,8 Mio. wird voraussichtlich im Juli 2022 erfolgen. Der Einmalertrag aus der Transaktion beläuft sich auf ca. EUR 1,9 Mio. und trägt wesentlich zur Stärkung des Eigenkapitals bei. Ansonsten lagen keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag vor. VERSICHERUNG DES GESETZLICHEN VERTRETERS Nach bestem Wissen versichere ich, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der verkürzte Konzernhalbjahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Aachen, 30. Juni 2022 SCHUMAG Aktiengesellschaft Der Vorstand Johannes Wienands |
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