SMA Solar Technology AGNiestetalHalbjahresfinanzbericht Januar bis Juni 2021GRUNDLAGEN DES KONZERNSGeschäftstätigkeit und OrganisationDie SMA Solar Technology AG (SMA) und ihre
Tochtergesellschaften (SMA Gruppe) entwickeln, produzieren
und vertreiben Solar- und Batterie-Wechselrichter,
Überwachungssysteme für Solarstromanlagen,
Mittelspannungstechnik und Leistungs-Stromversorgungen
für die Wasserstoffproduktion. Darüber hinaus
bietet das Unternehmen Ladelösungen für
Elektrofahrzeuge, intelligente
Energiemanagementlösungen und Serviceleistungen bis
hin zur Übernahme von Betriebsführungs- und
Wartungsdienstleistungen für Photovoltaik-Kraftwerke
(O&M-Geschäft) an. Ein weiteres Geschäftsfeld
sind digitale Dienstleistungen für die zukünftige
Energieversorgung.
OrganisationsstrukturRECHTLICHE KONZERNSTRUKTURDie SMA AG, mit Hauptsitz in Niestetal bei Kassel,
verfügt als Mutterunternehmen der SMA Gruppe über
alle für das operative Geschäft notwendigen
Funktionen. Das Mutterunternehmen hält direkt oder
indirekt 100 Prozent der Anteile an allen zur SMA Gruppe
gehörenden operativen Gesellschaften. Der
Geschäftsbericht bezieht die Muttergesellschaft und
alle 28 Konzerngesellschaften (H1 2020: 28) ein, davon
sieben inländische Gesellschaften und 21 mit Sitz im
Ausland. Darüber hinaus hält die SMA Solar
Technology AG Anteile in Höhe von 42 Prozent an der
elexon GmbH. Das 2019 gegründete Joint Venture im
Bereich der Ladeinfrastruktureinrichtungen wird als
assoziiertes Unternehmen nach der Equity-Methode in den
Konzernabschluss einbezogen.
ORGANISATIONS- UND BERICHTSSTRUKTURDie SMA Gruppe ist in einer funktionalen Matrix
organisiert, in der über die Business Units Home &
Business Solutions sowie Large Scale & Project
Solutions die Entwicklung, der operative Service und
Vertrieb sowie Produktion und Beschaffung/Logistik
gesteuert werden. In der Berichtsstruktur werden die
Segmente Home Solutions und Business Solutions getrennt
aufgeführt.
BERICHTSSTRUKTUR
LEITUNG UND KONTROLLEWie im deutschen Aktiengesetz vorgeschrieben, setzen
sich die Gesellschaftsorgane aus der Hauptversammlung, dem
Vorstand und dem Aufsichtsrat zusammen. Der Vorstand leitet
das Unternehmen, der Aufsichtsrat bestellt, überwacht
und berät den Vorstand. Die Hauptversammlung
wählt die Anteilseignervertreter:innen in den
Aufsichtsrat und erteilt oder verweigert dem Vorstand und
dem Aufsichtsrat die Entlastung.
ZUSAMMENSETZUNG DES VORSTANDSSeit dem 15. Oktober 2018 setzt sich der Vorstand der
SMA Solar Technology AG aus den folgenden Mitgliedern
zusammen: Dr.-Ing. Jürgen Reinert (Vorstandssprecher,
Vorstand Strategie, Vertrieb und Service, Operations und
Technologie) und Ulrich Hadding (Vorstand Finanzen,
Personal und Recht).
ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATSDer paritätisch besetzte SMA Aufsichtsrat besteht
auf der Aktionärsseite aus Roland Bent, Kim Fausing
(stellv. Vorsitzender), Alexa Hergenröther, Uwe
Kleinkauf (Vorsitzender), Ilonka Nussbaumer und Jan-Henrik
Supady. Die Arbeitnehmerseite wird durch Martin Breul,
Oliver Dietzel, Johannes Häde, Yvonne Siebert, Romy
Siegert und Dr. Matthias Victor vertreten.
Forschung und EntwicklungSMA nutzt ihre Systemkompetenz, um ganzheitliche
Lösungen für die unterschiedlichen
Photovoltaikanwendungen sowie für ein umfassendes
Energiemanagement über alle Segmente und Sektoren
(Stromerzeuger, Haushaltsgeräte, Speichersysteme,
Heizung, Lüftungs- und Klimatechnik, E-Mobilität)
hinweg zu entwickeln. Um unseren Kunden in allen
Marktsegmenten und Regionen technisch ausgereifte und
wirtschaftliche Systemlösungen anzubieten, arbeiten
wir gezielt mit starken Partnern zusammen. Durch unsere
kontinuierliche Forschung sowie die markt- und
kundenbezogene Entwicklung können wir die
Stromgestehungskosten von Solarstromanlagen weiter senken
sowie die Komplexität in der neuen, dezentralen und
digitalen Energiewelt verringern und damit einen
wesentlichen Beitrag für eine weltweit erfolgreiche
Energiewende schaffen.
Zukunftsorientierter EntwicklungsansatzDurch ein tiefes Verständnis der unterschiedlichen
Marktanforderungen und eine große Kundennähe
antizipiert SMA die zukünftigen Anforderungen an die
Systemtechnik. Mit der wachsenden Bedeutung der
Photovoltaik für die globale Stromerzeugung und der
zunehmenden Einbindung von Solarstromanlagen in
ganzheitliche Systeme rücken die Systemintegration und
die Konnektivität in den Mittelpunkt. Darüber
hinaus kommt der Datensicherheit (Cyber Security) eine
immer wichtigere Rolle zu. Der Solar-Wechselrichter wird in
diesem Zusammenhang als systemkritische Komponente
eingestuft, sodass Kunden höhere Anforderungen an die
Transparenz von Unternehmen stellen.
1
Um die Produktkosten systematisch zu reduzieren und
schnell auf Marktveränderungen reagieren zu
können, verfolgen wir bei der Produktentwicklung eine
Plattformstrategie. Durch eine Standardisierung des
Kern-Wechselrichters können wir den Anteil der
gleichen Bauteile über das gesamte Portfolio
erhöhen. Die Individualisierung bezüglich der
Märkte und Kundenbedürfnisse erfolgt u. a.
über den Anschlussbereich und die Software sowie
über unterschiedliche Leistungsklassen, die auf der
Plattform basieren.
1
Weltweit wurden SMA bis Ende des Berichtszeitraums 1.669
Patente und Gebrauchsmuster erteilt. Zusätzlich waren
zum Stichtag 30. Juni 2021 rund 500 weitere
Patentanmeldeverfahren noch nicht abgeschlossen.
Darüber hinaus hält SMA die Rechte an 1.391
eingetragenen Warenzeichen.
Neben der (Weiter-)Entwicklung von Lösungen
für die effiziente Erzeugung, Speicherung und Nutzung
von Solarenergie sowie ein intelligentes Energiemanagement
über verschiedene Sektoren hinweg stehen zunehmend
auch Ladelösungen für Elektrofahrzeuge sowie
Lösungen für die Optimierung der
Wasserstoffproduktion im Fokus der Entwicklung.
1 Dieser Absatz ist nicht Gegenstand der
prüferischen Durchsicht
Ganzheitliche Lösungen für die weltweite Energiewende 2PRIVATE ANLAGEN: HYBRID-WECHSELRICHTER UND ZUSÄTZLICHE APP-FUNKTIONENIm Segment Home Solutions standen im Berichtszeitraum
die einfache und effiziente Speicherintegration sowie die
Funktionserweiterung der Energie-Apps für
Installateure und Anlagenbetreiber im Fokus.
Mit der für Ende 2021 geplanten
Markteinführung des Sunny Tripower Smart Energy
schließt SMA eine Portfoliolücke. Der
dreiphasige Hybrid-Wechselrichter mit integrierter
Backup-Funktion bietet maximalen Komfort für Anwender.
Er ist mit vier Leistungsklassen ideal für den Einsatz
im Eigenheim geeignet. Als Solar- und
Batterie-Wechselrichter in einem managt er zusammen mit dem
Sunny Home Manager 2.0 sämtliche Energieflüsse
zwischen dem PV-Generator, der angeschlossenen Batterie und
der Stromversorgung des Haushalts. Damit reduziert der
Sunny Tripower Smart Energy den Strombezug aus dem
öffentlichen Netz deutlich und versorgt durch die
Backup-Funktion bei einem Stromausfall wichtige Verbraucher
weiter. Integrierte Services und Software-Lösungen
sorgen für maximalen Anwenderkomfort und höchste
Sicherheit. Dazu gehört das automatische
Wechselrichter-Monitoring SMA Smart Connected für
schnellen Service im Fehlerfall.
Mit der Fachhandwerker-App SMA 360° können
Installateure nun Anlagensimulation, Planung,
Inbetriebnahme und Monitoring sowie automatische
Benachrichtigung im Servicefall vernetzen. Die
Endanwender-App SMA Energy wurde um ein Modul zur Steuerung
des Ladens von Elektrofahrzeugen erweitert.
2 Der folgende Abschnitt ist nicht Gegenstand
der prüferischen Durchsicht
GEWERBLICHE ANWENDUNGEN: OPTIMIERTE PLANUNG UND ERWEITERUNG DES WECHSELRICHTER-ANGEBOTSIm Segment Business Solutions erweiterte SMA im
Berichtszeitraum die Software Sunny Design zur schnellen
und umfassenden Planung von Photovoltaikanlagen um eine
Verschattungsanalyse unter Berücksichtigung von
Schattenverläufen sowie um die Möglichkeit, bis
zu sechs verschiedene Teilprojekte bei der Planung einer
Photovoltaikanlage, etwa auf mehreren Dachflächen, zu
integrieren. Weitere Funktionserweiterungen sind für
die kommenden Monate geplant.
Im wichtigen US-Markt führte SMA ein Produkt-Update
des Wechselrichters Sunny Tripower CORE1 mit noch besseren
Diagnose-, Monitoring- und Reportingfunktionen für
Anlagenprojektierer und -betreiber ein. Darüber hinaus
arbeitet SMA aktuell an neuen Modellen der Produktfamilien
Sunny Tripower - der Nachfolgegeneration der dreiphasigen
Solar-Wechselrichter für kleinere bis mittlere
gewerbliche Anwendungen - sowie Sunny Island und Sunny
Tripower Storage - den Batterie-Wechselrichtern für
eine optimale Speicherintegration sowohl in netzgebundene
als auch in netzunabhängige Stromversorgungssysteme.
Die neuen Wechselrichter werden das Leistungsspektrum des
SMA Energy System Business ergänzen und das Angebot in
diesem Bereich noch flexibler und anwendungsorientierter
aufstellen.
SOLARE KRAFTWERKE: NEUE SERVICELÖSUNGEN UND OPTIMIERTE WASSERSTOFFPRODUKTIONIm Segment Large Scale & Project Solutions lag der
Fokus der Entwicklung im Berichtszeitraum auf
kundenspezifischen Komplettlösungen für PV-,
Speicher- und Power-to-Gas-Anwendungen.
Die Medium-Voltage-Power-Stationen von SMA vereinen PV-
oder Batterie-Wechselrichter mit perfekt darauf
abgestimmter Mittelspannungstechnik in einem Container. Mit
einer Leistung von bis zu 6.000 kVA erfüllen sie mit
ihren neuen, netzbildenden Funktionen auch zukünftige
Anforderungen an die Sektorenkopplung sowie die
Aufrechterhaltung der Netzstabilität. Damit tragen sie
erheblich dazu bei, immer größere Anteile von
dezentral erzeugtem Strom aus erneuerbaren Quellen in die
Netze zu integrieren.
Auch das Service-Angebot für PV-Kraftwerke hat SMA
im Berichtszeitraum erweitert. Dazu gehören der
kostenlose Remote Service durch Experten zur schnellen
Fehleranalyse und -behebung sowie die Bereitstellung von
Software-Updates per Fernübertragung unter
Berücksichtigung höchster Sicherheitsstandards
und der Anlagenverfügbarkeit. Die SMA Virtual Support
App ermöglicht die Wartung von Zentral-Wechselrichtern
vor Ort mit Expertenunterstützung via Remote Service
sowohl für die korrektive als auch für die
vorbeugende Wartung inklusive des Austauschs von Bauteilen.
Zusätzlich hat SMA im ersten Halbjahr 2021 ihre
Positionierung im neuen Geschäftsfeld der grünen
Wasserstofferzeugung erfolgreich weiter vorangetrieben.
Projekte mit SMA Systemtechnik zur Aufbereitung von
Gleichstrom für die Elektrolyse sind in den USA,
Europa und Australien in Betrieb gegangen.
WIRTSCHAFTSBERICHTGesamtwirtschaftliche und branchenwirtschaftliche RahmenbedingungenGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie Entwicklung der globalen Wirtschaftsleistung
überraschte nach Aussage des Internationalen
Währungsfonds (IWF) im ersten Quartal 2021 insgesamt
positiv. In der Aktualisierung des World Economic Outlook
vom Juli 2021 bemerken die Experten jedoch, dass die
wirtschaftliche Erholung zunehmend uneinheitlich verlaufe.
Nach einer zunächst noch positiven Entwicklung der
Volkswirtschaften in Asien und Lateinamerika im ersten
Quartal, in dem die Wirtschaftstätigkeit in Europa
durch neue Lockdowns behindert wurde, habe sich in den
Folgemonaten zunehmend herauskristallisiert, dass die
weitere wirtschaftliche Entwicklung eines Landes stark von
der Verfügbarkeit von Impfstoffen abhänge.
Dementsprechend normalisiere sich die Wirtschaft in den
Industriestaaten also insgesamt schneller als in den
Entwicklungs- und Schwellenländern. So habe sich die
Erholung nach vorläufigen Daten im zweiten Quartal
insbesondere in den Volkswirtschaften, in denen die
Corona-Infektionen besser unter Kontrolle sind, über
das verarbeitende Gewerbe hinaus auch auf den
Dienstleistungssektor ausgeweitet.
Branchenwirtschaftliche RahmenbedingungenDie Photovoltaik hat sich in den vergangenen Jahren
zunehmend als wettbewerbsfähig erwiesen. In immer mehr
Weltregionen ist Solarstrom inzwischen kostengünstiger
als konventionell erzeugter Strom. Beispielhaft sind hier
solare Großprojekte im Mittleren Osten zu nennen, in
denen Solarstrom teilweise bereits zu Kosten von weniger
als 2 USD-Cent pro kWh erzeugt wird. Dies zeigt den Weg zu
einem Umfeld, in dem die Branche mittel- bis langfristig
auch ohne Förderung wachsen wird. Im Zuge des Wandels
der globalen Energieversorgungsstrukturen geht es aktuell
und in Zukunft darum, verschiedene Technologien intelligent
miteinander zu verknüpfen, Lösungen zur
Zwischenspeicherung der erzeugten Energie anzubieten und so
eine verlässliche und kostengünstige
Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien zu
gewährleisten.
GLOBALER PV-MARKT: NEUZUBAU IN DER ERSTEN JAHRESHÄLFTE ÜBER VORJAHRESNIVEAUMit einer neu installierten PV-Leistung von ca. 60 GW
(H1 2020: ca. 50 GW) lag der globale Solarmarkt nach SMA
Schätzungen im ersten Halbjahr 2021 über
Vorjahresniveau.
1 Der weltweite Umsatz mit
Solar-Wechselrichter-Technologie
2 stieg nach SMA Schätzungen auf 3,0 Mrd.
Euro (H1 2020: 2,7 Mrd. Euro).
In den Solarmärkten Europas, des Mittleren Ostens
und Afrikas (EMEA) wuchs der Umsatz mit
Wechselrichter-Technologie auf rund 960 Mio. Euro (H1 2020:
800 Mio. Euro). Der Anteil der Region EMEA am weltweiten
Umsatz stieg leicht auf rund 32 Prozent (H1 2020: 30
Prozent). Systemtechnik für Speicheranwendungen sowie
die Nachrüstung von bestehenden PV-Anlagen haben einen
erheblichen Anteil von rund 19 Prozent an den Umsätzen
in der Region EMEA. In Nord- und Südamerika (Americas)
betrugen die Investitionen fast 800 Mio. Euro (H1 2020: 600
Mio. Euro). Die Region vereinte somit rund 27 Prozent des
weltweiten Umsatzes mit Wechselrichter-Technologie auf sich
(H1 2020: 22 Prozent). Der chinesische PV-Markt
verzeichnete ein leichtes Wachstum. Mit einem
Investitionsvolumen von rund 360 Mio. Euro stand China im
Berichtszeitraum für ca. 12 Prozent des weltweiten
Umsatzes (H1 2020: 340 Mio. Euro; 13 Prozent). Die
asiatisch-pazifischen Solarmärkte (ohne China) lagen
mit einem Umsatz von rund 880 Mio. Euro unter
Vorjahresniveau und machten rund 29 Prozent des Weltmarkts
aus (H1 2020: 940 Mio. Euro; 35 Prozent).
1 In den Angaben zum Zubau sind die
Wechselrichter-Nachrüstungen von bestehenden
PV-Anlagen sowie Batterie-Wechselrichter-Technologie nicht
enthalten.
EMEA: DEUTSCHLAND ERNEUT WICHTIGSTER MARKTIn der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA)
stieg die neu installierte PV-Leistung im ersten Halbjahr
stark an auf 16 GW (H1 2020: 11 GW). Deutschland war im
Berichtszeitraum mit 2,9 GW neu gemeldeter PV-Leistung
erneut der wichtigste Markt in Europa (H1 2020: 2,3 GW).
Die anderen europäischen Länder entwickelten
sich uneinheitlich. Maßgeblicher Hintergrund ist die
unsichere Situation aufgrund der anhaltenden Coronakrise
bzw. die unterschiedlich strengen Lockdown-Maßnahmen.
Zusätzlich hatten die seit Anfang des Jahres zu
beobachtenden höheren Rohstoffpreise teilweise
Auswirkungen auf die Installationstätigkeit.
AMERICAS: INVESTITIONEN IM US-MARKT STEIGEN ANDer US-Markt war in der Berichtsperiode weiterhin von
solaren Großprojekten geprägt. Der SMA Vorstand
schätzt den Photovoltaikzubau im ersten Halbjahr 2021
auf ca. 10,8 GW (H1 2020: 7,4 GW). Das Investitionsvolumen
für Wechselrichter-Technologie stieg in den USA um ca.
37 Prozent auf ca. 580 Mio. Euro (H1 2020: ca. 430 Mio.
Euro). Die neu installierte PV-Leistung in der Region
Americas erreichte im Berichtszeitraum 15 GW (H1 2020: 11
GW).
APAC: ZUBAU AUF VORJAHRESNIVEAUIn China wurden nach SMA Schätzung im ersten
Halbjahr 2021 rund 13 GW PV-Leistung neu installiert (H1
2020: 12 GW). In der Region Asien-Pazifik ohne China (APAC)
lag der Neuzubau mit rund 16 GW auf Vorjahresniveau.
Der PV-Neuzubau in Japan verharrte im ersten Halbjahr
2021 bei schätzungsweise rund 4,1 GW. Das
Investitionsvolumen für Wechselrichter-Technologie
ging im Berichtszeitraum leicht zurück auf rund 340
Mio. Euro (H1 2020: 370 Mio. Euro). Gewerbliche Anlagen und
PV-Großkraftwerke sowie die Nachrüstung
bestehender PV-Anlagen waren die treibenden Segmente. In
Australien stieg die neu installierte PV-Leistung im ersten
Halbjahr 2021 auf 2,6 GW (H1 2020: 2,0 GW). Die
Investitionen in Wechselrichter-Technologie wuchsen auf 180
Mio. Euro (H1 2020: 150 Mio. Euro).
ErtragslageUmsatz- und ErgebnisentwicklungSMA STEIGERT TROTZ LEICHTEM UMSATZRÜCKGANG ERGEBNIS DEUTLICHDie SMA Gruppe verkaufte von Januar bis Juni 2021
Solar-Wechselrichter mit einer kumulierten Leistung von
6.798 MW (H1 2020: 7.105 MW ). Mit 488,3 Mio. Euro lag der
Umsatz 5,0 Prozent unter dem Vorjahr (H1 2020: 514,2 Mio.
Euro). Hintergrund sind der Preisverfall und die niedrigere
Nachfrage im Segment Business Solutions. Aufgrund der
Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Coronakrise halten
sich kleine und mittlere Unternehmen weiterhin mit
Investitionen zurück. In den Segmenten Home Solutions
sowie Large Scale & Project Solutions entwickelte sich
der Umsatz dagegen positiv. SMA konnte die Produktion und
Lieferketten trotz der Herausforderungen durch die
fortdauernde Coronakrise aufrechterhalten und wesentliche
Einschränkungen durch die angespannte Liefersituation
bei elektronischen Bauteilen vermeiden.
SMA ist international gut positioniert und generiert in
allen relevanten Regionen Umsatzbeiträge. Im
Berichtszeitraum entfielen 50,1 Prozent der externen
Umsatzerlöse vor Erlösschmälerungen auf die
europäischen Länder, den Mittleren Osten und
Afrika (EMEA), 35,7 Prozent auf die Region Nord- und
Südamerika (Americas) und 14,2 Prozent auf die Region
Asien-Pazifik (APAC) (H1 2020: 47,9 Prozent EMEA, 33,6
Prozent Americas, 18,5 Prozent APAC).
Das Segment Large Scale & Project Solutions leistete
im ersten Halbjahr 2021 mit 45,9 Prozent den stärksten
Umsatzbeitrag (H1 2020: 42,3 Prozent). Das Segment Home
Solutions erwirtschaftete 30,3 Prozent (H1 2020: 27,1
Prozent) und das Segment Business Solutions 23,8 Prozent
des Umsatzes der SMA Gruppe (H1 2020: 30,6 Prozent).
SMA verfügt zum 30. Juni 2021 über einen hohen
Auftragsbestand von 852,1 Mio. Euro (30. Juni 2020: 760,0
Mio. Euro). Davon entfallen 360,6 Mio. Euro auf das
Produktgeschäft. Der produktbezogene Auftragsbestand
lag damit leicht unter dem Wert zum 31. Dezember 2020
(386,3 Mio. Euro), jedoch deutlich höher als zum 30.
Juni 2020 (321,0 Mio. Euro). Auf das Servicegeschäft
entfallen 491,5 Mio. Euro des Auftragsbestands. Dieser
Anteil wird größtenteils über einen
Zeitraum von fünf bis zehn Jahren realisiert.
Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und
Steuern (EBITDA) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
signifikant auf 38,1 Mio. Euro (EBITDA-Marge: 7,8 Prozent;
H1 2020: 24,0 Mio. Euro; 4,7 Prozent). Das operative
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 17,1 Mio.
Euro (H1 2020: 2,6 Mio. Euro). Das entspricht einer
EBIT-Marge von 3,5 Prozent (H1 2020: 0,5 Prozent). Das
Konzernergebnis betrug 13,3 Mio. Euro (H1 2020: 2,7 Mio.
Euro). Das Ergebnis je Aktie lag somit bei 0,38 Euro (H1
2020: 0,08 Euro).
Umsatz- und Ergebnisentwicklung der SegmenteSEGMENT HOME SOLUTIONS ERZIELT UMSATZ- UND ERGEBNISANSTIEGIm Segment Home Solutions bedient SMA die weltweiten
Märkte für kleine Photovoltaikanlagen mit und
ohne Anbindung an eine Smart Home Lösung. Das
Portfolio umfasst ein- und dreiphasige
String-Wechselrichter der Produktlinien Sunny Boy und Sunny
Tripower im unteren Leistungsbereich bis 12 kW, integrierte
Serviceleistungen, Energiemanagement-Lösungen,
Speichersysteme der Produktlinien Sunny Island und Sunny
Boy Storage, Ladelösungen für Elektrofahrzeuge,
Kommunikationsprodukte sowie Zubehör. Darüber
hinaus bietet SMA in dem Segment Serviceleistungen wie
Garantieverlängerungen, Ersatzteile und die
Modernisierung von PV-Anlagen (Repowering) zur
Performancesteigerung sowie digitale
Energiedienstleistungen an.
Im ersten Halbjahr 2021 stiegen die externen
Umsatzerlöse im Segment Home Solutions um 6,1 Prozent
auf 147,9 Mio. Euro (H1 2020: 139,4 Mio. Euro). Der Anteil
am Gesamtumsatz der SMA Gruppe betrug 30,3 Prozent (H1
2020: 27,1 Prozent). Die Region EMEA machte dabei mit 79,6
Prozent (H1 2020: 78,7 Prozent) den größten Teil
des Bruttoumsatzes aus, die Region Americas trug 12,0
Prozent (H1 2020: 8,8 Prozent) und die Region APAC 8,4
Prozent bei (H1 2020: 12,5 Prozent).
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des
Segments Home Solutions verbesserte sich aufgrund des
Umsatzanstiegs und eines margenträchtigeren
Produktportfolios im Vergleich zum Vorjahr signifikant auf
29,6 Mio. Euro (H1 2020: 11,5 Mio. Euro). Im
Segmentergebnis enthalten ist ein positiver Effekt im
niedrigen einstelligen Millionenbereich durch die
regelmäßig zum Abschlussstichtag
durchzuführende Neubewertung der pauschalen
Gewährleistungsrückstellungen für bereits
verkaufte Produkte. Bezogen auf die externen
Umsatzerlöse lag die EBIT-Marge bei 20,0 Prozent (H1
2020: 8,2 Prozent).
SEGMENT BUSINESS SOLUTIONS VON PREISVERFALL UND INVESTITIONSZURÜCKHALTUNG GEPRÄGTIm Segment Business Solutions liegt der Fokus auf den
globalen Märkten für mittelgroße
Photovoltaikanlagen mit und ohne Energiemanagement. Das
Produktportfolio umfasst die dreiphasigen Wechselrichter
der Produktlinien Sunny Tripower mit Leistungen von mehr
als 12 kW sowie Sunny Highpower. Speicherlösungen und
ganzheitliche Energiemanagement-Lösungen für
mittelgroße Solarstromanlagen auf Basis der
ennexOS-Plattform, Mittelspannungstechnik und sonstiges
Zubehör ergänzen das Angebot in diesem Segment.
Darüber hinaus bietet SMA Serviceleistungen bis hin
zur Anlagenmodernisierung und operativen
Betriebsführung von gewerblichen PV-Anlagen
(O&M-Geschäft) sowie digitale Dienstleistungen an.
Die externen Umsatzerlöse im Segment Business
Solutions sanken im ersten Halbjahr 2021, bedingt durch den
Preisverfall und eine aufgrund der Coronakrise
eingeschränkte Investitionstätigkeit der
Unternehmen, auf 116,3 Mio. Euro (H1 2020: 157,5 Mio.
Euro). Der Anteil am Gesamtumsatz der SMA Gruppe betrug
23,8 Prozent (H1 2020: 30,6 Prozent). Die Region EMEA trug
72,4 Prozent der Bruttoumsatzerlöse bei, auf die
Region Americas entfielen 13,9 Prozent und auf die Region
APAC 13,7 Prozent (H1 2020: 60,4 Prozent EMEA, 14,6 Prozent
Americas, 25,0 Prozent APAC).
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des
Segments Business Solutions sank aufgrund des niedrigeren
Umsatzes im ersten Halbjahr 2021 auf -11,5 Mio. Euro (H1
2020: 0,4 Mio. Euro). Auf die externen Umsatzerlöse
bezogen lag die EBIT-Marge bei -9,9 Prozent (H1 2020: 0,3
Prozent). Aufgrund des gestiegenen Auftragseingangs im
zweiten Quartal wird für das zweite Halbjahr mit einer
positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung für das
Segment gerechnet.
SEGMENT LARGE SCALE & PROJECT SOLUTIONS MIT UMSATZSTEIGERUNGDas Segment Large Scale & Project Solutions
konzentriert sich mit den leistungsstarken
String-Wechselrichtern der Produktlinie Sunny Highpower
sowie den Zentral-Wechselrichtern der Produktlinie Sunny
Central sowie den Batterie-Wechselrichtern der Sunny
Central Storage-Familie auf die internationalen Märkte
für Solar- und Batteriespeicher-Kraftwerke. Die
Leistung der Wechselrichter in diesem Segment reicht von
150 kW bis in den Megawattbereich. Das SMA Portfolio
beinhaltet darüber hinaus Komplettlösungen, die
neben den Zentral-Wechselrichtern mit ihren
Netzdienstleistungs- und Überwachungsfunktionen die
gesamte Mittel- und Hochspannungstechnik sowie Zubehör
umfassen. Serviceleistungen, etwa zur Modernisierung und
Funktionserweiterung von PV-Kraftwerken (Repowering), sowie
Betriebsführungs- und Wartungsdienstleistungen
(O&M-Geschäft) ergänzen das Portfolio.
Nach der positiven Entwicklung im vergangenen Jahr
konnte SMA die externen Umsatzerlöse im Segment Large
Scale & Project Solutions im ersten Halbjahr 2021, vor
allem getrieben durch das starke US-Projektgeschäft,
noch einmal um 3,1 Prozent steigern auf 224,1 Mio. Euro (H1
2020: 217,3 Mio. Euro). Der Anteil des Segments Large Scale
& Project Solutions am Gesamtumsatz der SMA Gruppe
betrug im Berichtszeitraum 45,9 Prozent (H1 2020: 42,3
Prozent). Die Region Americas machte 63,2 Prozent (H1 2020:
64,1 Prozent) des Bruttoumsatzes des Segments aus, die
Region EMEA 18,5 Prozent (H1 2020: 18,1 Prozent) und die
Region APAC 18,3 Prozent (H1 2020: 17,8 Prozent).
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des
Segments Large Scale & Project Solutions war mit -5,1
Mio. Euro trotz des Umsatzanstiegs weiterhin negativ (H1
2020: -5,6 Mio. Euro). Hier machten sich insbesondere die
im ersten Halbjahr 2021 gestiegenen Transportkosten
bemerkbar. Im Segmentergebnis enthalten ist ein positiver
Effekt im niedrigen einstelligen Millionenbereich durch die
regelmäßig zum Abschlussstichtag
durchzuführende Neubewertung der pauschalen
Gewährleistungsrückstellungen für bereits
verkaufte Produkte. Die auf die externen Umsatzerlöse
bezogene EBIT-Marge betrug -2,3 Prozent (H1 2020: -2,6
Prozent).
Entwicklung wesentlicher Positionen der Gewinn- und VerlustrechnungBRUTTOMARGE GESTEIGERTDie Herstellungskosten des Umsatzes sanken
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,8 Prozent auf
379,6 Mio. Euro (H1 2020: 416,5 Mio. Euro). Die Bruttomarge
verbesserte sich insbesondere durch die positive
Margenentwicklung im Segment Home Solutions im
Berichtszeitraum auf 22,3 Prozent (H1 2020: 19,0 Prozent).
Der in den Herstellungskosten enthaltene Personalaufwand
stieg im ersten Halbjahr 2021 um 8,4 Prozent auf 62,1 Mio.
Euro aufgrund von erfolgsabhängigen variablen
Vergütungen (H1 2020: 57,3 Mio. Euro). Der
Materialaufwand inklusive Bestandsveränderungen lag
bei 289,6 Mio. Euro (H1 2020: 313,6 Mio. Euro).
Die in den Herstellungskosten enthaltenen Abschreibungen
betrugen von Januar bis Juni 2021 18,1 Mio. Euro (H1 2020:
19,1 Mio. Euro). Sie beinhalten planmäßige
Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen in
Höhe von 4,7 Mio. Euro (H1 2020: 4,2 Mio. Euro). Die
sonstigen Kosten gingen zurück auf 9,8 Mio. Euro (H1
2020: 26,5 Mio. Euro), unter anderem weil die pauschalen
Gewährleistungsrückstellungen für bereits
verkaufte Produkte aufgrund verbesserter
Qualitätsparameter gesenkt werden konnten. Zudem
enthielt die Vorjahreszahl erhöhte Kosten für
Einzelfallgewährleistungssachverhalte.
Die Vertriebskosten stiegen leicht auf 43,5 Mio. Euro
(H1 2020: 42,6 Mio. Euro). Die Vertriebskostenquote lag im
Berichtszeitraum bei 8,9 Prozent (H1 2020: 8,3 Prozent).
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen ohne
aktivierte Entwicklungsprojekte betrugen im ersten Halbjahr
2021 26,9 Mio. Euro (H1 2020: 26,9 Mio. Euro). Die Quote
der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen lag damit bei
5,5 Prozent (H1 2020: 5,2 Prozent). Die gesamten
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung inklusive
aktivierter Entwicklungsprojekte beliefen sich auf 38,5
Mio. Euro (H1 2020: 32,9 Mio. Euro). Im Berichtszeitraum
wurden Entwicklungsprojekte in Höhe von 11,6 Mio. Euro
(H1 2020: 6,0 Mio. Euro) aktiviert.
Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen im
ersten Halbjahr 2021 auf 26,7 Mio. Euro aufgrund von
erfolgsabhängigen variablen Vergütungen (H1 2020:
24,5 Mio. Euro). Die Quote der Verwaltungsaufwendungen lag
bei 5,5 Prozent (H1 2020: 4,8 Prozent).
Aus dem Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen
und Erträge ergab sich im Berichtszeitraum ein
Ergebniseffekt in Höhe von 5,6 Mio. Euro (H1 2020:
-1,1 Mio. Euro). Hierin enthalten sind die Effekte aus der
Fremdwährungsbewertung und die Aufwendungen und
Erträge aus der Vermietung eigener Gebäude.
Weiterhin sind Erträge für die erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerte sowie
Aufwendungen aus der Bildung bzw. Erträge aus der
Auflösung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen
enthalten. Ins besondere die Währungseffekte und die
Bewertung der Forderungen führten zu einem positiven
Ergebnisbeitrag.
MITARBEITERZAHL STEIGT WEGEN PERSONALAUFBAU IN WICHTIGEN ZUKUNFTSFELDERNSMA beschäftigte per 30. Juni 2021 weltweit 3.452
Mitarbeiter:innen, 253 mehr als ein Jahr zuvor (30. Juni
2020: 3.199 Mitarbeiter:innen, Angaben ohne
Zeitarbeitskräfte). Gründe für den Zuwachs
sind die Schaffung von Stellen in strategisch wichtigen
Zukunftsfeldern sowie die Übernahme von
Zeitarbeitskräften in der Produktion. In Deutschland
waren zum Stichtag 2.425 Mitarbeiter:innen tätig (30.
Juni 2020: 2.215 Mitarbeiter:innen), im Ausland 1.027
Mitarbeiter:innen (30. Juni 2020: 984 Mitarbeiter:innen).
Um Auftragsschwankungen auffangen zu können, setzt
SMA weiterhin Zeitarbeitskräfte ein. Deren Stundenlohn
entspricht dem der SMA Mitarbeiter:innen. Zudem erhalten
die bei SMA eingesetzten Zeitarbeitskräfte auch eine
Beteiligung am Unternehmenserfolg. Zum Stichtag waren bei
SMA weltweit 220 Zeitarbeitskräfte im Einsatz und
damit 258 weniger als ein Jahr zuvor (30. Juni 2020: 478
Zeitarbeitskräfte) und 168 weniger als zum Jahresende
2020 (31. Dezember 2020: 388 Zeitarbeitskräfte).
Mitarbeiter:innenscrollen
Vollzeitäquivalentescrollen
FinanzlageBrutto-Cashflow auf hohem NiveauDer Brutto-Cashflow zeigt den betrieblichen
Einnahmeüberschuss vor Mittelbindung. Aufgrund des
verbesserten Konzernergebnisses stieg er im ersten Halbjahr
2021 auf 31,9 Mio. Euro (H1 2020: 28,4 Mio. Euro).
Der Netto-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
verbesserte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode
signifikant. Er betrug in den ersten sechs Monaten des
Berichtsjahrs 12,0 Mio. Euro (H1 2020: -85,7 Mio. Euro).
Der Bestand an Vorräten lag mit 302,2 Mio. Euro
deutlich über dem Wert zum Vorjahresende (31. Dezember
2020: 255,5 Mio. Euro). Der Anstieg ist zum einen auf das
Segment Large Scale & Project Solutions
zurückzuführen, wo mit einer positiven
Entwicklung im zweiten Halbjahr aufgrund einer starken
Projektpipeline gerechnet wird und zum anderen auf die
Bevorratung in Hinsicht auf die allgemeine
Materialknappheit. Die Bevorratung stellt die
Lieferfähigkeit von SMA für die erwartete
positive Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2021
sicher. Zusammen mit dem Rückgang der
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 10,2
Mio. Euro sowie einem Anstieg der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen um 14,8 Mio. Euro führte
dies zu einer deutlichen Steigerung des Net Working Capital
auf 280,1 Mio. Euro (31. Dezember 2020: 210,6 Mio. Euro).
Die Net Working Capital Quote, bezogen auf den Umsatz der
vergangenen zwölf Monate, erhöhte sich auf 28,0
Prozent (31. Dezember 2020: 20,5 Prozent). Die Net Working
Capital Quote lag damit deutlich oberhalb des vom
Management angestrebten Korridors von 20 Prozent bis 22
Prozent.
Der Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug
im ersten Halbjahr 2021 0,7 Mio. Euro nach 12,8 Mio. Euro
im Vorjahr. Der Saldo der Ein- und Auszahlungen von
Finanzmittelanlagen betrug 20,9 Mio. Euro (H1 2020: 27,0
Mio. Euro). Die Mittelabflüsse für Investitionen
in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
beliefen sich im Berichtszeitraum auf 19,6 Mio. Euro (H1
2020: 14,7 Mio. Euro). Ein großer Teil der
Investitionen entfiel mit 11,6 Mio. Euro (H1 2020: 6,0 Mio.
Euro) auf aktivierte Entwicklungsprojekte. SMA hat im Juni
2021 im Zuge einer Kapitalerhöhung weitere Anteile an
der elexon GmbH in Höhe von 0,8 Mio. Euro erworben.
Der Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
betrug im ersten Halbjahr 2021 -15,4 Mio. Euro (H1 2020:
-4,9 Mio. Euro). Er wurde wesentlich beeinflusst durch die
Dividendenausschüttung von 10,4 Mio. Euro.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
zum 30. Juni 2021 von 120,3 Mio. Euro (31. Dezember 2020:
123,7 Mio. Euro) umfassen Kassenbestand, Bankguthaben und
kurzfristige Einlagen mit einer ursprünglichen
Laufzeit von weniger als drei Monaten. Zusammen mit den
Termingeldern mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten,
festverzinslichen Wertpapieren, als Sicherheiten
hinterlegten liquiden Mitteln sowie unter Abzug der
zinstragenden Finanzverbindlichkeiten ergibt sich eine
Nettoliquidität von 170,0 Mio. Euro (31. Dezember
2020: 226,0 Mio. Euro).
InvestitionsanalyseDie für die Kapitalflussrechnung relevanten
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte betrugen im ersten Halbjahr 2021 19,6
Mio. Euro und lagen damit über dem Vorjahreswert von
14,7 Mio. Euro. Dies entspricht, bezogen auf den Umsatz,
einer Investitionsquote von 4,0 Prozent, nach 2,9 Prozent
im ersten Halbjahr 2020. Inklusive der Zugänge von
Nutzungsrechten im Rahmen von Leasingverhältnissen
betrugen die Investitionen 28,7 Mio. Euro.
Auf Investitionen in Sachanlagen entfielen 7,2 Mio. Euro
(H1 2020: 8,4 Mio. Euro), überwiegend für
Umbauten und Erweiterungen bestehender Gebäude sowie
für Maschinen und Anlagen. Die Investitionsquote des
Sachanlagevermögens lag im ersten Halbjahr 2021 bei
1,5 Prozent (H1 2020: 1,6 Prozent). Die Abschreibungen auf
Sachanlagen betrugen inklusive der Abschreibungen auf
Nutzungsrechte im Rahmen von Leasingverhältnissen 14,9
Mio. Euro (H1 2020: 16,2 Mio. Euro).
Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
beliefen sich auf 12,4 Mio. Euro (H1 2020: 6,3 Mio. Euro).
Sie entfielen überwiegend auf aktivierte
Entwicklungsprojekte. Die Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte betrugen 6,1 Mio. Euro und lagen damit
über dem Niveau des Vorjahrs von 5,1 Mio. Euro.
VermögenslageStabile BilanzstrukturDie Bilanzsumme verringerte sich zum 30. Juni 2021 um
0,5 Prozent auf 1.046,3 Mio. Euro (31. Dezember 2020:
1.051,2 Mio. Euro). Die langfristigen Vermögenswerte
lagen mit 334,4 Mio. Euro leicht über dem Niveau zum
Jahresende 2020 (31. Dezember 2020: 328,5 Mio. Euro).
Das Nettoumlaufvermögen erhöhte sich deutlich
auf 280,1 Mio. Euro (31. Dezember 2020: 210,6 Mio. Euro).
Es entsprach damit 28,0 Prozent des Umsatzes der
vergangenen zwölf Monate. Die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zum Ende des
ersten Halbjahrs 2021 im Vergleich zum 31. Dezember 2020 um
12,1 Prozent auf 136,7 Mio. Euro (31. Dezember 2020: 121,9
Mio. Euro). Die Debitorenlaufzeit lag mit 47,2 Tagen unter
dem Niveau zum Ende des Vorjahrs (31. Dezember 2020: 47,6
Tage). Das Vorratsvermögen bewegte sich zur
Sicherstellung der Lieferfähigkeit mit 302,2 Mio. Euro
weiter hin auf hohem Niveau (31. Dezember 2020: 255,5 Mio.
Euro). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
lagen mit 134,0 Mio. Euro deutlich unter dem Niveau zum
Jahresende 2020 (31. Dezember 2020: 144,2 Mio. Euro). Der
Anteil der Lieferantenkredite am Gesamtkapital lag mit 12,8
Prozent unter dem Vergleichswert zum Vorjahresende (31.
Dezember 2020: 13,7 Prozent).
Die Eigenkapitalausstattung des Konzerns stieg leicht
auf 443,9 Mio. Euro (31. Dezember 2020: 439,1 Mio. Euro).
Mit einer Eigenkapitalquote von 42,4 Prozent verfügt
SMA weiterhin über eine gute Eigenkapitalbasis.
RISIKO- UND CHANCENBERICHTRisiko- und ChancenmanagementDas Risiko- und Chancenmanagement sowie Einzelrisiken
mit möglicherweise erheblichen nachteiligen
Auswirkungen auf unsere Geschäfts-, Ertrags-, Finanz-
und Vermögenslage sowie die Unternehmensreputation
sind im Geschäftsbericht 2020 umfassend beschrieben.
Zudem werden dort die für SMA wesentlichen Chancen
genannt. Basierend auf unserem Risikomanagementsystem
schätzen wir die Gesamtrisikosituation als
beherrschbar ein; die im Geschäftsbericht 2020
getroffenen Aussagen gelten im Wesentlichen
unverändert, mit der Ausnahme, dass sich in den ersten
sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2021 bedingt durch
die weltweite Coronakrise ein Preissteigerungsrisiko
für Rohmaterial, Zukaufteile und elektronische
Bauteile konkretisiert hat. Im weiteren Jahresverlauf
könnte die angespannte Versorgungslage mit
elektronischen Bauteilen zu Einschränkungen der
Lieferfähigkeit führen. SMA hat auf diese Risiken
umgehend mit einem engeren und intensiveren
Lieferantenmanagement reagiert. Darüber hinaus haben
wir keine weiteren wesentlichen Risiken und Chancen
identifiziert, die über die Risiken und Chancen
hinausgehen, welche im Kapitel
"Geschäftstätigkeit und Organisation" sowie in
den weiterführenden Ausführungen zur Ertrags-,
Finanz- und Vermögenslage dargestellt sind.
Gegenwärtig sind keine Risiken zu erkennen, die
eigenständig oder in Kombination mit anderen Risiken
den Fortbestand des Unternehmens ernsthaft gefährden
oder die Geschäftsentwicklung wesentlich
beeinträchtigen könnten. Wir verweisen an dieser
Stelle auf die zukunftsgerichteten Aussagen im
Prognosebericht.
PROGNOSEBERICHTPräambelDie Prognosen des Vorstands beinhalten alle zum
Zeitpunkt der Aufstellung dieses Berichts bekannten
Faktoren, welche einen Einfluss auf die
Geschäftsentwicklung nehmen können. Hierbei sind
sowohl allgemeine Marktindikatoren als auch
branchenbezogene und unternehmensspezifische Sachverhalte
einbezogen. Sämtliche Einschätzungen beziehen
sich auf einen Zeitraum von einem Jahr.
Gesamtwirtschaftliche SituationWirtschaftliche Entwicklung verläuft zunehmend uneinheitlichIn ihrer Aktualisierung des World Economic Outlook vom
Juli 2021 stellen die Experten des Internationalen
Währungsfonds (IWF) fest, dass die wirtschaftliche
Entwicklung zunehmend uneinheitlich verläuft. Der
entscheidende Faktor sei dabei die Verfügbarkeit von
Impfstoffen. Während die Erholung in entwickelten
Ländern, die über genügend Impfstoff
verfügen, voranschreite, hätten die meisten
weniger entwickelten Volkswirtschaften weiter mit
erheblichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre
Wirtschaftstätigkeit zu kämpfen. Die Erholung sei
jedoch selbst in Ländern mit derzeit sehr niedrigen
Infektionszahlen nicht gesichert, solange das Virus
anderswo zirkuliere, warnen die Experten.
Vor diesem Hintergrund prognostiziert der IWF für
2021 unverändert ein Wachstum der globalen
Wirtschaftsleistung um 6,0 Prozent gegenüber dem
Vorjahr, korrigiert dabei jedoch die Aussichten für
die Entwicklungs- und Schwellenländer, insbesondere in
Asien, nach unten. Die Wachstumsaussichten für die
Industrieländer haben sich dagegen nach Ansicht der
Experten verbessert.
Für die Industriestaaten erwartet der IWF in der
zweiten Jahreshälfte eine weitere Normalisierung der
Wirtschaftstätigkeit, getrieben von fortschreitenden
Impfkampagnen und einer stützenden Fiskalpolitik.
Dementsprechend haben die Experten die Wachstumsprognose
für die entwickelten Volkswirtschaften gegenüber
der Prognose vom April 2021 um 0,5 Prozentpunkte angehoben
auf 5,6 Prozent. Für die Entwicklungs- und
Schwellenländer prognostiziert der IWF mit 6,3 Prozent
ein geringeres Wachstum als noch im Aprilbericht
angenommen. Dies ist insbesondere auf schwächere
Aussichten für die asiatischen Schwellenländer
zurückzuführen.
Die Wirtschaftsleistung der USA sollte nach
Einschätzung der Experten 2021 deutlich um 7,0 Prozent
wachsen. Hier sollten sich im zweiten Halbjahr
Gesetzesinitiativen zur Ankurbelung von
Infrastrukturinvestitionen und zur Stärkung der
sozialen Sicherheit positiv auswirken. Für die
Eurozone erwartet der IWF im laufenden Jahr 4,6 Prozent
Wirtschaftswachstum. Die Wachstumserwartung für die
chinesische Wirtschaft haben die IWF-Ökonomen leicht
zurückgenommen auf 8,1 Prozent.
Die Wachstumsprognose für 2022 hat der IWF auf
Basis der besseren Aussichten für die entwickelten
Volkswirtschaften gegenüber der April-Prognose um 0,5
Prozentpunkte auf 4,9 Prozent erhöht.
Künftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der PhotovoltaikindustriePhotovoltaik wird zum "König der weltweiten Strommärkte" 1Der Kampf gegen den Klimawandel ist mittlerweile eines
der zentralen Themen in Öffentlichkeit, Politik und
Wirtschaft. Neben der internationalen "Fridays for
Future"-Bewegung tragen dazu insbesondere auffällige
Wetterphänomene wie verheerende Stürme,
Dürren und Überschwemmungen in verschiedenen
Regionen der Erde sowie die in nie gekanntem Ausmaß
aufgetretenen Buschbrände in Australien und dem Westen
der USA bei.
Der verstärkte Ausbau der erneuerbaren Energien
wird weithin als zentrales Mittel im Kampf gegen den
Klimawandel gesehen. Dem trägt die Politik mit
Aktionsplänen wie dem "European Green Deal" zum
Erreichen der Klimaneutralität in der EU im Jahr 2050
und hochkarätig besetzten Expertenteams zur
Bekämpfung des Klimawandels, wie etwa in der
US-Regierung, Rechnung. Dies wird den Ausbau der
erneuerbaren Energien über die kommenden Jahre und
Jahrzehnte forcieren. In ihrer Studie "Net Zero by 2050 - A
Roadmap for the global Energy Sector" erklären die
Experten der Internationalen Energie Agentur (IEA), die
globale Energieversorgung müsse im Jahr 2050
größtenteils auf erneuerbaren Energien basieren,
mit Solarenergie als größter einzelner
Versorgungsquelle.
Das Analysehaus Frost & Sullivan prognostiziert in
seiner Studie "Growth Opportunities from Decarbonization in
the Global Power Market, 2019 - 2030" bis 2030 globale
Investitionen von 3,4 Billionen US-Dollar in erneuerbare
Energien, davon 2,7 Billionen US-Dollar in Photovoltaik und
Windkraft. Die Unternehmensberatung McKinsey erwartet laut
der Studie "Global Energy Perspective 2021", dass 2036
bereits die Hälfte des globalen Strombedarfs aus
erneuerbaren Quellen gedeckt wird.
Dabei wird der Strombedarf durch die zum Erreichen der
Klimaschutzziele notwendige Elektrifizierung weiterer
Sektoren, wie Wärme- und Klimatechnik sowie
Mobilität, und den steigenden Bedarf an grünem
Wasserstoff überproportional zunehmen. Neben den
Klimaschutzzielen tragen ihre weiter sinkenden Kosten zum
erwarteten rasanten Wachstum von Solar- und Windenergie
bei. Die Photovoltaik gehört schon heute in den
meisten Ländern der Welt zu den günstigsten
Energiequellen. Laut den Experten der IEA können
einige Solarprojekte bereits die niedrigsten Stromkosten
bieten, die es je gab. Nach Einschätzung des
Analysehauses Wood Mackenzie sind die Kosten der
PV-Stromerzeugung über die vergangenen 20 Jahre um 90
Prozent gesunken und werden bis 2030 erneut um 15 bis 25
Prozent zurückgehen.
Im World Energy Outlook 2020 der IEA bezeichnet
Exekutivdirektor Fatih Birol die Photovoltaik als
"König der weltweiten Strommärkte". Die
IEA-Experten prognostizieren, dass erneuerbare Energien bis
2030 80 Prozent des Wachstums der weltweiten Stromnachfrage
abdecken werden. Größter Wachstumstreiber sei
dabei die Photovoltaik. Für sie erwartet die IEA nach
2022 jährlich neue Zubau-Rekorde. Bis 2030 werde sich
der jährliche globale PV-Zubau nahezu verdreifachen.
Wood Mackenzie bezeichnet die Solarindustrie als "hoch
investierbar", da sie zunehmend in der Lage sei, sowohl
wirtschaftliche als auch politische Ziele zu erfüllen.
Neben den durch den technologischen Fortschritt immer
weiter sinkenden Stromgestehungskosten von
Solarstromanlagen macht die solare Erzeugung in Nähe
der privaten, gewerblichen und industriellen Verbraucher
die Photovoltaik besonders attraktiv. Immer günstiger
werdende Speicher und moderne Kommunikationstechnologien
sowie Services zum sektorenübergreifenden
Energiemanagement werden Energieproduktion und -nachfrage
in Einklang bringen. Der SMA Vorstand ist deshalb von der
Attraktivität des Markts überzeugt und hat das
Unternehmen so positioniert, dass SMA von der
zukünftigen Entwicklung sowohl im Bereich der
Photovoltaik als auch bei der Speichertechnologie sowie in
den in den kommenden Jahren nach Expertenschätzung
exponentiell wachsenden Märkten für
Elektromobilität, digitale Energiedienstleistungen und
grüne Wasserstoffproduktion profitieren wird.
1 Quelle: IEA World Energy Outlook 2020
Globaler PV-Zubau steigt auf 155 GWFür 2021 rechnet der SMA Vorstand mit einem
Wachstum der weltweit neu installierten
Photovoltaikleistung um rund 12 Prozent auf ca. 155 GW. Der
Zuwachs wird von allen Regionen bis auf Asien-Pazifik (ohne
China) getragen. Die weltweiten Investitionen in
Systemtechnik für traditionelle
Photovoltaikanwendungen werden aufgrund der
rückläufigen Preisentwicklung auf Vorjahresniveau
verharren. Investitionen in Systemtechnik für
Speicheranwendungen (ohne Investitionen in Batterien)
werden dagegen gegenüber dem Vorjahr um ca. 190 Mio.
Euro zunehmen. Insgesamt rechnet der SMA Vorstand deshalb
2021 mit Investitionen in die PV-Systemtechnik (inkl.
Systemtechnik für Speicher) von rund 6,6 Mrd. Euro
(2020: 6,4 Mrd. Euro). Die mittelfristigen Perspektiven der
PV-Branche schätzt der Vorstand positiv ein.
Hintergrund sind die kontinuierlich steigende
Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik sowie die sich
beschleunigende Transformation im Energiesektor hin zu
einer dezentralen, digitalen und vernetzten
Energieerzeugung.
Nachfrage in EMEA steigt deutlich anIn der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA)
rechnet der SMA Vorstand für 2021 mit einem deutlichen
Anstieg der neu installierten PV-Leistung um rund 22
Prozent auf ca. 33 GW (2020: 27 GW). Dies ist sowohl auf
das Wachstum in Ländern des Mittleren Ostens und
Afrikas als auch auf die positive Entwicklung in einer
großen Anzahl europäischer Märkte
zurückzuführen. Das Investitionsvolumen in PV-
und Speicher-Systemtechnologie wird nach SMA
Schätzungen auf ca. 1,9 Mrd. Euro wachsen (2020: 1,7
Mrd. Euro). In den europäischen Ländern, und hier
insbesondere in Deutschland, Großbritannien und
Italien, gewinnen Batteriespeicher immer mehr an Bedeutung.
Zusätzlich zu dem Geschäft mit neuen
Eigenverbrauchsanlagen ergibt sich mittelfristig ein hohes
Potenzial durch die Nachrüstung von Bestandsanlagen
mit neuen Wechselrichtern und Speichern. Für immer
mehr PV-Anlagen läuft in den kommenden Jahren die
staatliche Förderung aus. Der Eigenverbrauch von
Solarstrom ist für die Betreiber dieser Anlagen eine
besonders attraktive Option.
Region Americas wächst weiterFür die Region Americas erwartet der SMA Vorstand
ein Wachstum der neu installierten PV-Leistung um rund 22
Prozent auf ca. 33 GW (2020: 27 GW). Davon entfallen rund
25 GW auf die nordamerikanischen Märkte. Hier geben
die im Dezember 2020 vom US-Kongress verabschiedete
Verlängerung des Investment Tax Credit (ITC) für
Solaranlagen um weitere zwei Jahre sowie die
Klimaschutzagenda der neuen US-Regierung positive Impulse.
Das Investitionsvolumen in Wechselrichter-Technologie wird
in der Region Americas voraussichtlich auf nahezu 1,6 Mrd.
Euro steigen (2020: 1,4 Mrd. Euro).
Investitionen in Region Asien-Pazifik unter VorjahresniveauZu den wichtigsten Märkten in der Region
Asien-Pazifik (APAC) zählen China, Indien, Japan und
Australien. In Japan und Australien bietet die Installation
von PV-Anlagen in Kombination mit Batteriespeichern
für eine von fossilen Energieträgern
unabhängige Energieversorgung zusätzliches
Wachstumspotenzial. In China wird der PV-Zubau nach
Einschätzung des SMA Vorstands 2021 um rund 14 Prozent
auf über 55 GW ansteigen (2020: 48 GW). Die
Investitionen in Wechselrichter-Technologie werden
voraussichtlich mit rund 1,4 Mrd. Euro leicht über
Vorjahresniveau liegen (2020: 1,3 Mrd. Euro). Für die
asiatisch-pazifische Region ohne China prognostiziert der
SMA Vorstand für 2021 einen leichten Rückgang der
neu installierten PV-Leistung um ca. 6 Prozent auf rund 34
GW (2020: 36 GW). Während die Märkte in Indien
und Australien wachsen sollten, dürfte der
vietnamesische Markt nach dem starken Wachstum 2020 wieder
zurückgehen. Der SMA Vorstand rechnet für die
Region insgesamt mit rückläufigen Investitionen
in Wechselrichter-Technologie von ca. 1,7 Mrd. Euro (2020:
2,0 Mrd. Euro).
Wachstumsmärkte Speichertechnologie, digitale Energiedienstleistungen und operative BetriebsführungDer Trend zur Regionalisierung der Stromversorgung
schreitet weiter voran. Immer mehr Haushalte, Städte
und Unternehmen machen sich mit eigenen Photovoltaikanlagen
unabhängiger von importierten Energieträgern und
steigenden Energiekosten. Damit einhergehend wächst
der Bedarf an Energiespeichern im privaten, gewerblichen
und industriellen Umfeld. Energie wird außerdem
zunehmend über intelligente Netze (Smart Grids)
geteilt, um die Stromnachfrage zu steuern,
Verbrauchsspitzen zu vermeiden und die Netze zu entlasten.
Zu einer wichtigen Säule dieser neuen
Energieversorgungsstrukturen zählt voraussichtlich in
einigen Jahren auch die Elektromobilität. Die
Integration von E-Fahrzeugen wird helfen, den
Eigenverbrauch von erneuerbaren Energien zu erhöhen
und Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. Durch
künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence) kann
das Verhalten der dezentralen Energieverbraucher und der
Speicher an die schwankende Stromproduktion der
erneuerbaren Energien angepasst und so das Gesamtsystem
optimiert werden.
Vor diesem Hintergrund bieten innovative
Systemtechnologien, die Solarstrom zwischenspeichern sowie
das Energiemanagement von privaten Haushalten und
Gewerbebetrieben übernehmen, aus Sicht des SMA
Vorstands attraktive Geschäftsmöglichkeiten. Die
steigenden Preise für konventionellen Haushaltsstrom
sowie der Wunsch vieler Privathaushalte und Unternehmen,
die Energiewende mit einem Beitrag zur nachhaltigen und
dezentralen Energieversorgung voranzutreiben, sind die
Basis für neue Geschäftsmodelle. Insbesondere in
den europäischen Märkten, den USA, Australien und
Japan dürfte die Nachfrage nach Lösungen zur
Steigerung des Eigenverbrauchs von Solarstrom anziehen. In
diesen Märkten haben erneuerbare Energien bereits
einen größeren Anteil an der Stromversorgung.
Darüber hinaus nutzen auch Energieversorger zunehmend
Batteriespeicher, um einen kostspieligen Ausbau der
Stromnetze zu vermeiden, sowie zur Stabilisierung der
Netzfrequenz und zum Ausgleich der schwankenden
Stromeinspeisung durch erneuerbare Energiequellen. Für
2021 rechnet der SMA Vorstand mit einem Wachstum des noch
recht jungen Speichermarkts auf ca. 950 Mio. Euro (Angaben
ohne Investitionen in Batterien). Die
Nachfrageschätzung ist bereits in den genannten
Prognosen zur Entwicklung des Gesamtmarkts für
Wechselrichter-Technologie enthalten.
Zusätzlich zur Speichertechnologie gewinnen
digitale Energiedienstleistungen zur Optimierung der
Energiekosten von Haushalten und Gewerbebetrieben sowie
ihrer Anbindung an den Energiemarkt immer mehr an
Bedeutung. Hierbei kommen Lösungen aus Hardware,
Software und kontinuierlicher Beratungsleistung zum
Einsatz, beispielsweise in Supermärkten zum digitalen
Monitoring aller Energieflüsse und Aufzeigen von
Einsparpotenzialen über alle Verbrauchssektoren wie
Strom, Kälte, Wärme und Elektromobilität
hinweg. Für 2021 geht der SMA Vorstand in diesem
Bereich von einem adressierbaren Markt von ca. 1,9 Mrd.
Euro aus. Mittel- bis langfristig wird der Markt
exponentiell wachsen.
Ein weiteres Wachstumssegment ist die technische
Betriebsführung von gewerblichen PV-Anlagen und
großen PV-Kraftwerken. Diese beinhaltet
Dienstleistungen wie zum Beispiel Reparatur und
Geräteaustausch sowie Sichtprüfungen und
Wartungen für die gesamte Anlage. Der Markt in diesen
Segmenten belief sich zum Ende des Jahres 2020 auf eine
kumulierte installierte Leistung von mehr als 650 GW, bis
Ende 2021 sind 780 GW zu erwarten. Den adressierbaren
Anteil, der sich noch nicht oder nicht mehr unter Vertrag
befindet, schätzt der SMA Vorstand 2021 auf ca. 150
GW, was einem Umsatzpotenzial von ca. 900 Mio. Euro
entspricht. Preise werden jährlich pro MW berechnet
und variieren stark nach Region sowie enthaltenen
Leistungen.
Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Entwicklung der SMA GruppeVorstand rechnet weiter mit Umsatz- und ErgebniswachstumAm 5. Februar 2021 veröffentlichte der SMA Vorstand
erstmals die Umsatz- und Ergebnisprognose für das
laufende Geschäftsjahr. Sie sieht ein Umsatzwachstum
auf 1.075 Mio. Euro bis 1.175 Mio. Euro vor (IST 2020:
1.026,6 Mio. Euro). Für das zweite Halbjahr 2021
erwartet der Vorstand ein Anziehen der Nachfrage nach SMA
Produkten und Lösungen insbesondere in Europa und
Amerika. Zusätzlich treibt der Vorstand im Rahmen der
Strategie 2025 die Weiterentwicklung des Portfolios hin zur
Systemlandschaft für dezentrale Energieversorgung
weiter voran. Niedrigere Herstellungskosten und die Nutzung
von Skaleneffekten bei gleichzeitig abflachendem
Preisverfall werden nach Überzeugung des Vorstands die
Profitabilität von SMA ebenso stützen wie die
weitere Portfoliobereinigung mit Fokus auf Produkten mit
höherer Marge. Vor diesem Hintergrund geht der SMA
Vorstand auch von einem Ergebniswachstum aus. Das operative
Ergebnis vor Abschreibungen/Amortisationen, Zinsen und
Steuern (EBITDA) wird nach Einschätzung des Vorstands
2021 bei 75 Mio. Euro bis 95 Mio. Euro liegen (IST 2020:
71,5 Mio. Euro). Die Abschreibungen/Amortisationen werden
sich auf ca. 45 Mio. Euro belaufen. Aktuell sieht der SMA
Vorstand keine Gefährdung der Prognose durch die
fortbestehenden Einschränkungen durch die
Corona-Pandemie. Grundsätzliche Unsicherheiten lassen
jedoch eine abschließende Bewertung zum jetzigen
Zeitpunkt nicht zu. Darüber hinaus könnte die
weiter angespannte Versorgungslage mit elektronischen
Bauteilen in der zweiten Jahreshälfte zu
Einschränkungen der Lieferfähigkeit führen.
Der Vorstand begegnet der Situation mit einem engeren und
intensiveren Lieferantenmanagement sowie einer
Bevorratungsstrategie.
Die Investitionen (inkl. aktivierter
Entwicklungsleistungen und Leasinginvestitionen) werden
sich 2021 mit ca. 60 Mio. Euro leicht über
Vorjahresniveau bewegen (IST 2020: 57,1 Mio. Euro).
Für Details zu Risiken verweisen wir auf den
Risiko- und Chancenbericht auf Seite 11 sowie auf den
Risiko- und Chancenbericht im SMA Geschäftsbericht
2020 ab Seite 62.
Übersicht Prognose SMA Gruppe 2021scrollen
Die Umsatz- und Ergebnissituation von SMA hängt von
der Entwicklung des Weltmarkts, vom Marktanteil und der
Preisdynamik ab. Mit unserer weltweiten Präsenz und
unserem breiten Produkt- und Lösungsportfolio für
alle Segmente können wir schnell auf sich
verändernde Marktbedingungen reagieren,
Nachfrageschwankungen kompensieren und von der Entwicklung
der weltweiten Solarmärkte profitieren. Das breite
Produkt- und Lösungsportfolio in allen Marktsegmenten
ist ein wesentliches Differenzierungsmerkmal für SMA.
Für die einzelnen SMA Segmente prognostiziert der SMA
Vorstand im Geschäftsjahr 2021 folgende Entwicklung:
Übersicht Segmentprognose 2021scrollen
SMA hat mit der Strategie 2025 die Weichen für die Zukunft gestelltMit der Weiterentwicklung und Schärfung der
Unternehmensstrategie hat das SMA Management 2020 die
Grundlage für den zukünftigen
Geschäftserfolg gelegt. Kern der Strategie bleibt die
Weiterentwicklung des Unternehmens zum System- und
Lösungsanbieter. Die SMA Strategie 2025 zielt darauf
ab, die herausragende Systemkompetenz von SMA einzusetzen,
um in enger Zusammenarbeit mit starken Partnern
ganzheitlich nachhaltige, zukunftssichere Lösungen mit
hohem Kundennutzen zu entwickeln und neue
Geschäftsfelder zu erschließen.
Der Fokus der in der SMA Strategie 2025 festgelegten
Unternehmensziele liegt auf mehr Nähe zum Kunden,
Stabilität durch Profitabilität, ganzheitlicher
Nachhaltigkeit, der Nutzung der Innovationskraft zur
zukunftsfähigen Positionierung in bestehenden und
neuen Geschäftsfeldern sowie auf dem Auf- und Ausbau
eines kraftvollen Partnernetzwerks. Alle Ziele sind mit
konkreten Initiativen und Maßnahmen sowie messbaren
Kennzahlen hinterlegt.
Während einige Wettbewerber in einem von immer
schnelleren technologischen Entwicklungen geprägten
Marktumfeld Investitionen in Forschung und Entwicklung
scheuen, hat SMA den weiteren Ausbau ihrer
Innovationsstärke klar in der Strategie 2025 verankert
und unter anderem durch die Investition in ein neues
Testzentrum für große Zentral-Wechselrichter,
das den höchsten internationalen Standards entspricht,
die Voraussetzungen dafür geschaffen, auch
zukünftigen Anforderungen an die Kompatibilität
und Sicherheit der Systeme in allen Regionen gerecht zu
werden.
SMA wird von Megatrends profitierenDie Dringlichkeit eines verstärkten Kampfs gegen
den Klimawandel und das starke Bewusstsein für
Nachhaltigkeit in weiten Teilen der Öffentlichkeit,
Wirtschaft und Politik werden den Ausbau der erneuerbaren
Energien und Speicher, und damit einhergehend die
Dezentralisierung und Digitalisierung der
Energieversorgung, weltweit beschleunigen. Gleichzeitig
wird sich die bereits begonnene Konsolidierung im globalen
PV-Markt fortsetzen. Dies setzt Marktanteile frei und
sollte darüber hinaus in den kommenden Jahren zu einer
Abschwächung des Preisverfalls für
Solar-Wechselrichter führen.
SMA ist gut aufgestellt, um in allen Marktsegmenten und
Regionen von diesen Trends zu profitieren. Kein
Wettbewerber verfügt gleichzeitig über eine
ähnliche internationale Präsenz und ein
ähnlich großes technisches Know-how in allen PV-
Applikationen. Unsere insgesamt installierte
Wechselrichter-Leistung von weltweit über 100 GW ist
zudem ein sehr guter Grundstock für datenbasierte
Geschäftsmodelle, denn der Wechselrichter ist der
bestgeeignete Sensor für die Erhebung wertvoller
Energiedaten. Unser umfassendes Wissen in der Steuerung
komplexer Batteriespeichersysteme sowie der Kopplung von
Solarstromsystemen mit anderen Energiesektoren wie
Heizungs-, Lüftungs- und Kühlungstechnik sowie
Elektromobilität ist eine hervorragende Basis, um das
zukünftige Wachstumspotenzial im Bereich der digitalen
Energielösungen zu erschließen.
Unsere Tochtergesellschaft coneva entwickelt
White-Label-Lösungen für Stadtwerke, die sowohl
Prosumer als auch klassische Energiekunden der Versorger in
die digitale Energiewelt einbinden und ihnen eine einfache
und kosteneffiziente Energienutzung ermöglichen. Die
individuellen Lösungsangebote für Gewerbekunden
reichen vom Monitoring der Energieflüsse über die
Optimierung der Energiekosten in allen Sektoren bis zur
Zusammenführung von Angebot und Nachfrage auf der von
SMA entwickelten Energiemanagementplattform ennexOS. In
beiden Bereichen hat coneva bereits erfolgreiche
Partnerschaften und Projekte mit führenden
Energieversorgern und Supermarktketten umgesetzt.
Mit dem im Geschäftsjahr 2019 gegründeten
Joint Venture elexon verstärkt SMA darüber hinaus
ihre Positionierung im Zukunftsfeld der
Elektromobilität. elexon bietet schlüsselfertige
Lösungen für die Planung, die Installation und
den Service von effizienten E-Fahrzeug-Ladeparks aus einer
Hand. Auch Industrielösungen für Ladeparks und
Großflotten stehen aufgrund der
Fertigungskapazitäten und der Erfahrung der
Joint-Venture-Partner im Fokus. Zusätzlich ist SMA im
abgelaufenen Geschäftsjahr mit der
Markteinführung des SMA EV Chargers erfolgreich ins
Segment der Ladestationen für private Elektrofahrzeuge
gestartet.
Zusätzlich haben wir im Berichtszeitraum unsere
Positionierung im Zukunftsmarkt für grüne
Wasserstofferzeugung vorangetrieben und hier bereits erste
Projekte realisiert.
SMA wird die Chancen der Digitalisierung nutzen 1Durch umfassende Kenntnisse und Erfahrungen in der
PV-Systemtechnik, die Fähigkeit, Veränderungen
schnell umzusetzen, sowie auf zukünftige
Geschäftsfelder ausgerichtete Tochtergesellschaften
und zahlreiche strategische Partnerschaften ist SMA gut auf
die Digitalisierung der Energiewirtschaft vorbereitet und
wird die damit einhergehenden Chancen nutzen. Als
Spezialist für ganzheitliche Lösungen im
Energiesektor werden wir die zukünftige
Energieversorgung mitgestalten, Innovationen in den Markt
einführen und neue strategische Partnerschaften
eingehen. Wir werden auf unseren einzigartigen Stärken
aufbauen, um weitere Systemlösungen zu konzipieren,
die den Umbau zu einer kostengünstigen, sicheren und
nachhaltigen Energieversorgung auf Basis dezentraler
erneuerbarer Energien ermöglichen. Dabei helfen uns
die einzigartige SMA Unternehmenskultur und unsere
engagierten Mitarbeiter:innen, die einen entscheidenden
Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten und deshalb auch am
finanziellen Erfolg der SMA beteiligt werden.
Niestetal, 3. August 2021
SMA Solar Technology AG
Der Vorstand
1 Der folgende Abschnitt ist kein Gegenstand der
prüferischen Durchsicht.
KONZERN-HALBJAHRESABSCHLUSSGewinn- und Verlustrechnungscrollen
Gesamtergebnisrechnungscrollen
BilanzAKTIVAscrollen
PASSIVAscrollen
Kapitalflussrechnungscrollen
Eigenkapitalveränderungsrechnungscrollen
VERKÜRZTER ANHANG ZUM 30. JUNI 2021Allgemeine Angaben1. GrundlagenDer verkürzte Konzern-Halbjahresabschluss der SMA
Solar Technology AG zum 30. Juni 2021 wurde im Einklang mit
den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie
sie in der Europäischen Union anzuwenden sind,
aufgestellt. Entsprechend wird im Geschäftsjahr 2021
der Halbjahresabschluss der SMA Solar Technology AG in
Übereinstimmung mit IAS 34, Interim Financial
Reporting, aufgestellt. Gemäß den Regelungen des
IAS 34 wurde ein verkürzter Berichtsumfang
gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020
gewählt. Der verkürzte Abschluss enthält
nicht alle für einen Konzernabschluss erforderlichen
Informationen und Angaben und ist daher in Verbindung mit
dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 zu lesen.
Der verkürzte Konzern-Halbjahresabschluss wurde in
Euro aufgestellt. Sofern nicht anderweitig angegeben,
werden sämtliche Werte zur Verbesserung der Klarheit
und Übersichtlichkeit auf volle Tausend Euro (TEUR)
bzw. Millionen Euro (Mio. Euro) gerundet angegeben.
Der Konzernabschluss wird auf Grundlage des
Anschaffungskostenprinzips aufgestellt. Davon ausgenommen
sind Rückstellungen, latente Steuern,
Leasingverhältnisse, derivative Finanzinstrumente und
zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere
sowie institutionelle Publikumsfonds.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem
Umsatzkostenverfahren gegliedert.
Der Vorstand der SMA Solar Technology AG hat den
Konzern-Halbjahresabschluss am 3. August 2021 zur
Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.
Der Sitz der Gesellschaft ist Sonnenallee 1, 34266
Niestetal. Die Aktien der SMA Solar Technology AG werden
öffentlich gehandelt, sie sind an der Frankfurter
Börse im Prime Standard gelistet. Seit dem 22.
März 2021 ist die Gesellschaft im TecDAX gelistet.
Die SMA Solar Technology AG (SMA) und ihre
Tochtergesellschaften (SMA Gruppe) entwickeln, produzieren
und vertreiben Solar- und Batterie-Wechselrichter,
Überwachungssysteme für Solarstromanlagen,
Mittelspannungstechnik und Leistungs-Stromversorgungen
für Elektrolyseure zur Wasserstoffproduktion.
Darüber hinaus bietet das Unternehmen
Ladelösungen für Elektrofahrzeuge, intelligente
Energiemanagementlösungen und Serviceleistungen bis
hin zur Übernahme von Betriebsführungs- und
Wartungsdienstleistungen für Photovoltaik-Kraftwerke
(O&M-Geschäft) an. Ein weiteres Geschäftsfeld
sind digitale Dienstleistungen für die zukünftige
Energieversorgung. Nähere Erläuterungen zu den
Segmenten sind in Kapitel 5 enthalten.
2. Konsolidierungskreis und KonsolidierungsgrundsätzeMit Ausnahme der elexon GmbH werden sämtliche
Gesellschaften im Konsolidierungskreis vollkonsolidiert.
Die elexon GmbH wird als assoziiertes Unternehmen nach der
Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Die SMA
Solar Technology AG hat ihren Anteil an der elexon GmbH zum
7. April 2021 von zuvor 33,34 Prozent auf 42,00 Prozent
erhöht. Die im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020
in der Anteilsbesitzliste unter den Beteiligungen
ausgewiesene UNIKIMS GmbH wird aufgrund ihrer
untergeordneten Bedeutung nicht konsolidiert.
Der Konzern-Halbjahresabschluss basiert auf den nach
konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
erstellten Abschlüssen der SMA Solar Technology AG und
der einbezogenen Tochterunternehmen.
Nähere Einzelheiten hierzu sind im Anhang zum
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 enthalten.
Der Konsolidierungskreis zum 30. Juni 2021 hat sich
gegenüber dem 31. Dezember 2020 nicht verändert.
3. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze und Anwendungen neuer RechnungslegungsvorschriftenBILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZEIm vorliegenden Konzern-Halbjahresabschluss zum 30. Juni
2021 ergaben sich gegenüber dem Konzernabschluss der
SMA Solar Technology AG zum 31. Dezember 2020 keine
Veränderungen der Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätze.
ANWENDUNG NEUER RECHNUNGSLEGUNGSVORSCHRIFTENEine vorzeitige Anwendung neuer Standards,
Interpretationen und Änderungen zu
veröffentlichten Standards, die zum Abschlussstichtag
noch nicht verpflichtend anzuwenden waren, erfolgt durch
den Konzern nicht. Eine Darstellung dieser zukünftig
anzuwendenden Standards findet sich im Konzernanhang 2020
unter Kapitel 2 "Neu herausgegebene
Rechnungslegungsvorschriften des IASB".
Folgende Änderungen an IFRS Standards sind mit
Beginn des aktuellen Geschäftsjahres in Kraft
getreten: Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4
und IFRS 16 "Interest Rate Benchmark Reform (Phase 2)",
Änderungen an IFRS 4 "Versicherungsverträge" zur
zeitlichen Ausweitung der Ausnahmeregelung zur Anwendung
von IFRS 9, Änderungen an IFRS 16 "Covid 19-Related
Rent Concessions beyond 30 June 2021". Zur näheren
Erläuterung verweisen wir auf den
Geschäftsbericht 2020. Die Änderungen hatten
keine wesentlichen Auswirkungen auf die Bilanzierung im
Konzern.
4. Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und AnnahmenIm Hinblick auf die mit der Corona-Pandemie verbundenen
Auswirkungen auf Wirtschaft und Märkte hat SMA
geprüft, ob sich aus derzeitiger Sicht Auswirkungen
ergeben könnten, die zu berücksichtigen
wären.
Dabei wurden alle Positionen innerhalb der SMA Gruppe
betrachtet. Aus Sicht zum Stichtag sehen wir derzeit keine
negativen Entwicklungen im Geschäfts- und Marktumfeld
der SMA Gruppe, die wesentliche negative Auswirkungen haben
könnten. Diese Überprüfung wird aufgrund der
sich rasch ändernden Situation fortlaufend
weitergeführt und könnte künftig aufgrund
einer geänderten Risikoeinschätzung zu
Anpassungen führen.
Weitere Schätzungen ergeben sich insbesondere aus
der Bewertung der Earn-out-Regelung; sehen Sie nähere
Erläuterungen hierzu unter Kapitel 20.
"Finanzinstrumente".
5. SegmentberichterstattungDie Segmente der SMA Gruppe werden in der Organisations-
und Berichtsstruktur auf Seite 2 sowie einzeln in der
Ertragslage im Wirtschaftsbericht auf Seite 6 f.
erläutert. Die Segmentstruktur der SMA hat sich im
Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.
Kennzahlen nach Segmenten und RegionenDie Segmentinformationen gemäß IFRS 8 stellen
sich für das zweite Quartal der Jahre 2021 und 2020
wie folgt dar:
scrollen
scrollen
Umsatzerlöse nach Regionen (Zielmarkt der Ware)scrollen
Die Segmentinformationen gemäß IFRS 8 stellen
sich für das erste Halbjahr der Jahre 2021 und 2020
wie folgt dar:
scrollen
scrollen
Umsatzerlöse nach Regionen (Zielmarkt der Ware)scrollen
Die Überleitungen der Segmentgrößen auf
die jeweiligen in den Abschlüssen enthaltenen
Größen ergeben sich wie folgt:
scrollen
In der Überleitung werden Sachverhalte ausgewiesen,
die definitionsgemäß nicht Bestandteil der
Segmente sind. Insbesondere sind darin nicht allokierte
Teile der Konzernzentrale, unter anderem die
zentralverwalteten Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente, Finanzinstrumente,
Finanzverbindlichkeiten sowie Gebäude enthalten, deren
Aufwendungen auf die Segmente umgelegt werden.
Geschäftsbeziehungen zwischen den Segmenten werden in
der Überleitung eliminiert.
Ausgewählte Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung SMA Konzern6. Erläuterungen zur Gewinn- und VerlustrechnungDie Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
erfolgen in der Ertragslage des Wirtschaftsberichts.
7. Leistungen an Arbeitnehmer:innen und Zeitarbeitskräftescrollen
8. Finanzergebnisscrollen
Ausgewählte Erläuterungen zur Bilanz SMA Konzern9. Immaterielle Vermögenswertescrollen
Die angearbeiteten immateriellen Vermögenswerte
reflektieren die Entwicklungsaktivitäten des SMA
Konzerns.
10. Sachanlagenscrollen
11. Vorrätescrollen
Die Vorräte sind zum niedrigeren Wert aus
Anschaffungs- und Herstellungskosten und
Nettoveräußerungswert bewertet. Insgesamt
betragen die Wertberichtigungen zum 30. Juni 2021 34,7 Mio.
Euro (31. Dezember 2020: 40,4 Mio. Euro). Die im Aufwand
als Herstellungskosten berücksichtigte Zuführung
der Wertberichtigungen auf Vorräte betrug 0,8 Mio.
Euro (H1 2020: 1,6 Mio. Euro).
12. Sonstige finanzielle Vermögenswerte und UmsatzsteuerforderungenDie sonstigen langfristigen finanziellen
Vermögenswerte enthalten Darlehensforderungen gegen
assoziierte Unternehmen, erwartete zukünftige
Kaufpreiszahlungen aus dem MBO im Jahr 2019 sowie eine
langfristige Komponente für Ansprüche auf
Ausgleichszahlungen in Höhe von 15,0 Mio. Euro
gegenüber einem Lieferanten.
Die sonstigen kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerte zum 30. Juni 2021 enthalten
insbesondere Finanzanlagen und Termingelder mit einer
Laufzeit von mehr als drei Monaten sowie Zinsabgrenzungen
in Höhe von insgesamt 51,9 Mio. Euro (31. Dezember
2020: 72,1 Mio. Euro) sowie eine kurzfristige Komponente
für Ansprüche auf Ausgleichszahlungen in
Höhe von 30,0 Mio. Euro gegenüber einem
Lieferanten. In Höhe von 24,2 Mio. Euro sind
Forderungen gegen Finanzbehörden aus
Umsatzsteuererstattungsansprüchen zum 30. Juni 2021
ausgewiesen (31. Dezember 2020: 28,8 Mio. Euro). Daneben
sind freie Derivate in Höhe von 1,2 Mio. Euro
enthalten (31. Dezember 2020: 2,3 Mio. Euro).
13. Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteZahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in
Höhe von 120,3 Mio. Euro (30. Juni 2020: 135,6 Mio.
Euro) umfassen Barmittel sowie Guthaben bei
Kreditinstituten, Schecks, unterwegs befindliche Zahlungen
sowie Einlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von
weniger als drei Monaten. Guthaben bei Kreditinstituten
werden mit variablen Zinssätzen für täglich
kündbare Guthaben verzinst.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente,
wie sie in der Konzern-Kapitalflussrechnung zum 30. Juni
2021 dargestellt werden, enthalten Zahlungsmittel und
Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 120,2 Mio.
Euro sowie kurzfristige Einlagen mit einer Laufzeit unter
drei Monaten in Höhe von 0,1 Mio. Euro.
14. EigenkapitalDie Veränderung des Eigenkapitals
einschließlich der erfolgsneutralen Effekte ist in
der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Die Hauptversammlung der SMA Solar Technology AG hat am
1. Juni 2021 die Ausschüttung einer Dividende für
das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 0,30 Euro
(2019: 0,00 Euro) je dividendenberechtigter Stückaktie
beschlossen.
15. Rückstellungenscrollen
Bei den Gewährleistungsrückstellungen handelt
es sich um allgemeine Gewährleistungsverpflichtungen
(Zeitraum fünf bis zehn Jahre) für die
verschiedenen Produktbereiche des Konzerns. Darüber
hinaus werden für Einzelfälle Rückstellungen
gebildet, die voraussichtlich im Folgejahr verbraucht
werden. Gewährleistungsrückstellungen für
Einzelfälle bestehen in Höhe von 28,4 Mio. Euro
und werden erwartungsgemäß innerhalb eines
Jahres zu Mittelabflüssen führen. Pauschale
Gewährleistungsrückstellungen bestehen in
Höhe von 111,6 Mio. Euro. Hier wird für den
kurzfristigen Anteil in Höhe von 33,7 Mio. Euro mit
einem Mittelabfluss innerhalb eines Jahres, für den
langfristigen Anteil mit einem Mittelabfluss in einem
Zeitraum von fünf bis zehn Jahren gerechnet.
Die Personalrückstellungen enthalten im
Wesentlichen Verpflichtungen für
Betriebsjubiläen, Sterbegeld und Altersteilzeit.
Personalrückstellungen werden in Abhängigkeit von
den vertraglichen Einzelzusagen zahlungswirksam.
16. Finanzverbindlichkeitenscrollen
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten für die
Finanzierung von Immobilien der SMA Immo sowie einer
Photovoltaikanlage der SMA AG. Sie haben eine
durchschnittliche Laufzeit von zehn Jahren.
Veränderungen der Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten sowie aus Leasingverhältnissen werden
vollständig im Netto-Cashflow aus
Finanzierungstätigkeit abgebildet. Bei den derivativen
finanziellen Verbindlichkeiten handelt es sich um
Zinsderivate sowie Devisentermin- und
Optionsgeschäfte.
17. Sonstige finanzielle VerbindlichkeitenDie sonstigen kurzfristigen finanziellen
Verbindlichkeiten zum 30. Juni 2021 enthalten Kosten
für die Abschlusserstellung sowie übrige
finanzielle Verbindlichkeiten und sind innerhalb eines
Jahres fällig.
18. Vertragliche Verpflichtungenscrollen
Die vertraglichen Verpflichtungen (erhaltene
Anzahlungen) enthalten Anzahlungen und betreffen
Warenlieferungen.
Die übrigen vertraglichen Verpflichtungen enthalten
Abgrenzungsposten für verlängerte Garantien,
Service- und Wartungsverträge und Bonusvereinbarungen.
Die langfristigen vertraglichen Verpflichtungen enthalten
im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus der entgeltlichen
Gewährung von Garantieverlängerungen für
Produkte der Business Units Home Solutions und Business
Solutions. Die Erfüllung der langfristigen
vertraglichen Verbindlichkeiten wird sich über einen
Zeitraum von fünf bis 15 Jahren ab Beginn der
Garantieverlängerungen erstrecken. Die kurzfristigen
vertraglichen Verpflichtungen enthalten im Wesentlichen
erhaltene Anzahlungen, Abgrenzungen für Service- und
Wartungsverträge und Bonusvereinbarungen. Sie werden
im Wesentlichen innerhalb der nächsten zwölf
Monate erfüllt.
19. Sonstige nichtfinanzielle VerbindlichkeitenDie sonstigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten
enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus dem
Personalbereich. Hierin enthalten sind in Höhe von
insgesamt 28,4 Mio. Euro (31. Dezember 2020: 25,6 Mio.
Euro) Verpflichtungen gegenüber Mitarbeiter:innen
für erfolgsabhängige Boni, Urlaubs- und
Gleitzeitguthaben sowie variable Gehaltsanteile und
Berufsgenossenschafts- und
Sozialversicherungsbeiträge. Daneben werden
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzbehörden und
aus erhaltenen Zuschüssen von insgesamt 11,1 Mio. Euro
(31. Dezember 2020: 6,7 Mio. Euro) ausgewiesen.
20. Finanzinstrumentescrollen
Die Buchwerte stellen angemessene Näherungswerte
für die beizulegenden Zeitwerte der
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar, weshalb auf
eine gesonderte Angabe der beizulegenden Zeitwerte
verzichtet wird. Auch bei den Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten weicht der beizulegende
Zeitwert nur unwesentlich vom Buchwert ab.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Termingelder
haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher
entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag
näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.
Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen
Vermögenswerten entsprechen den Barwerten der mit den
Vermögenswerten verbundenen Zahlungen unter
Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter,
welche markt- und partnerbezogene Veränderungen der
Konditionen und Erwartungen reflektieren.
Bei den sonstigen Finanzanlagen handelt es sich um nicht
konsolidierte Beteiligungen.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten haben
regelmäßig kurze Restlaufzeiten; die
bilanzierten Werte stellen näherungsweise die
beizulegenden Zeitwerte dar.
Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen
finanziellen Verbindlichkeiten werden als Barwerte der mit
den Schulden verbundenen Zahlungen ermittelt. Zur
Diskontierung werden marktübliche Zinssätze,
bezogen auf die entsprechende Fristigkeit, verwendet (Stufe
2).
Zur Absicherung von Währungsrisiken aus dem
operativen Geschäft werden derivative
Finanzinstrumente genutzt. Dazu gehören Devisentermin-
und Optionsgeschäfte außerhalb des Hedge
Accounting. Diese Instrumente werden grundsätzlich nur
zu Sicherungszwecken eingesetzt. Sie werden - wie alle
Finanzinstrumente - bei ihrer erstmaligen Erfassung mit dem
beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Zeitwerte sind auch
für die Folgebewertungen relevant. Der beizulegende
Zeitwert gehandelter derivativer Finanzinstrumente
entspricht dem Marktwert. Dieser Wert kann positiv oder
negativ sein. Die Bewertung erfolgte bei den
Termingeschäften auf Basis von Devisenterminkursen.
Die Parameter, die in den Bewertungsmodellen benutzt
wurden, sind aus Marktdaten abgeleitet.
Die folgende Tabelle zeigt eine Zuordnung unserer in der
Bilanz zum Marktwert bewerteten finanziellen
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu den drei
Stufen der Fair-Value-Hierarchie:
scrollen
Unter der Position "Sonstige Titel " wird aufgrund der
gewährten Earn-out-Regelungen im Zusammenhang mit der
erfolgten Veräußerung der chinesischen SMA New
Energy Gesellschaften bzw. der Zeversolar Gesellschaften
ein Fair Value eines zusätzlichen Kaufpreises in
Höhe von 2,3 Mio. Euro ausgewiesen.
Innerhalb des Berichtszeitraumes reduzierte sich der
Fair Value durch Umgliederung von 0,6 Mio. Euro aus den
sonstigen Titeln (Level 3) in die sonstigen Forderungen und
erhöhte sich durch die erfolgwirksame Anpassung des
Fair Value im Rahmen der Neubewertung zum Stichtag in
Höhe von 0,7 Mio. Euro. Eine Veränderung des Fair
Values der Kaufpreisforderung bis zum Auslaufen der
Earn-out-Regelungen im Jahr 2029 wird grundsätzlich
erfolgswirksam erfasst.
Die Ermittlung des Barwerts der zusätzlichen
Kaufpreisforderung erfolgt auf Basis eines
Discounted-Cashflow-Verfahrens (Stufe 3 der
Fair-Value-Hierarchie) und unter Beachtung der angepassten
vertraglichen Earn-out-Regelungen. Diese Regelung sieht
vor, dass sich die zusätzliche Kaufpreisforderung aus
der Summe der vertraglich zugesicherten
Ergebnisbeiträge zwischen der tatsächlichen
Veräußerung in 2019 und dem Geschäftsjahr
2029 ergibt. Die zusätzliche Kaufpreisforderung ist im
Wesentlichen abhängig vom operativen Ergebnis der
chinesischen Töchter als nicht beobachtbaren
Inputfaktoren sowie dem zugrunde liegenden Zinssatz zur
Berechnung des Barwerts. Diese werden aus der
unternehmensinternen Planung der jeweiligen Gesellschaften
abgeleitet. Eine Sensitivitätsanalyse zeigt, dass ein
um 10 Prozent höherer Wert des Ergebnisses vor Steuern
der Gesellschaften zu einer Änderung des Barwerts der
zusätzlichen Kaufpreisforderung in Höhe von +
TEUR 200 führen würde, ebenso eine Reduzierung
des Ergebnisses um 10 Prozent zu einer Änderung des
Barwerts in Höhe von - TEUR 200. Eine Veränderung
des Zinssatzes um +/-100 Basispunkte führt ebenfalls
zu einer Änderung des Barwerts der Kaufpreisforderung
in Höhe von TEUR 100.
Sonstige Erläuterungen21. Ereignisse nach dem AbschlussstichtagEs ergaben sich keine Ereignisse nach dem
Abschlussstichtag.
22. Beziehungen zu nahestehenden Personen und UnternehmenAm 28. Mai 2014 hat SMA mit Danfoss A/S einen Vertrag
über eine enge strategische Partnerschaft
abgeschlossen. Im Zuge dieser Kooperation beteiligte sich
Danfoss mit 20 Prozent an SMA und gehört somit zum
Kreis der nahestehenden Unternehmen. SMA hat mit Danfoss
eine strategische Kooperation zur Zusammenarbeit in den
Bereichen Einkauf, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung
geschlossen. Zudem erbringt SMA im Auftrag von Danfoss
Servicedienstleistungen. Alle Verträge wurden zu
marktgerechten Konditionen geschlossen. Es bestehen weder
wesentliche Besicherungen noch Garantien.
Im Weiteren wird die elexon GmbH als assoziiertes Unter
nehmen behandelt. Es handelt sich um ein Joint Venture im
Bereich der Ladeinfrastruktureinrichtungen. Der Anteil von
SMA erhöhte sich zum 7. April 2021 im Rahmen einer
Kapitalerhöhung von 33,34 Prozent auf 42,0 Prozent.
Der elexon GmbH wurden von SMA Darlehen in Höhe von
insgesamt 2,0 Mio. Euro gewährt.
Im Bericht zum Vergleichszeitraum des Vorjahrs war noch
die Beteiligung an Tigo Energy, Inc. enthalten. Diese
Anteile wurden im Juli 2020 veräußert.
VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETERWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Halbjahresberichterstattung der
Konzern-Halbjahresabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Niestetal, 3. August 2021
SMA Solar Technology AG
Der Vorstand
scrollen
BESCHEINIGUNG NACH PRÜFERISCHER DURCHSICHTAn die SMA Solar Technology AG, Niestetal
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss -
bestehend aus der verkürzten Bilanz zum 30. Juni 2021,
der verkürzten Gewinn- und Verlustrechnung sowie der
verkürzten Gesamtergebnisrechnung, der verkürzten
Kapitalflussrechnung, der verkürzten
Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie
ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den
Konzernzwischenlagebericht der SMA Solar Technology AG,
Niestetal, für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30.
Juni 2021, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts
nach §115 WpHG sind, einer prüferischen
Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses nach International Financial
Reporting Standards (IFRS) für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu
dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des
Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach haben
wir die prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden ist. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft sowie auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss der SMA Technology AG, Niestetal,
in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit
den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der
EU anzuwenden sind, oder dass der
Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht
in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden ist.
Hannover, den 3. August 2021
Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
scrollen
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