Softing AGHaarHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024Kennzahlen Konzernscrollen
VorwortSEHR GEEHRTE AKTIONÄRE, LIEBE MITARBEITER, PARTNER UND FREUNDE DER SOFTING AG,das wirtschaftliche Umfeld macht es uns derzeit nicht leicht. Ganz überwiegend stagniert die Nachfrage seitens der industriellen Verbraucher. Nach dem Boom-Jahr 2023 sind die Lager entlang der gesamten Lieferketten noch immer übersättigt. Gleichzeitig sind die Kunden mit neuen Investitionen sehr zurückhaltend. Dies trifft uns, ist aber eine makroökonomische Realität: Sie lesen diese Einschätzung von nahezu allen Teilnehmern im Markt. Langfristig bleiben Automatisierung und Digitalisierung Wachstumsthemen. Kurzfristig aber dominieren die Unsicherheiten bei fehlenden oder gar negativen Impulsen von Seiten der Politik. "Wirtschaft ist zu 50 % Psychologie", wusste schon Ludwig Erhard. Doch eine positive Gesamtperspektive fehlt derzeit in allen Wirtschafträumen. Dies gilt für die Industrieautomation, dem für Softing wichtigsten Teilmarkt. Aber auch der Automobilsektor leidet. Er ist eingezwängt zwischen der überwiegenden Ablehnung rein elektrischer Fahrzeuge durch die Verbraucher, abgebrochenen Anreizprogrammen der Politik und einer geopolitisch motivierten Schwemme chinesischer Elektrofahrzeuge zu Dumpingpreisen. Hier rächt sich die umwelt- und industriepolitisch falsche Festlegung auf eine reine Elektromobilität. Das macht sich bei Softing in einem Halbjahresumsatz von 47,3 Mio. EUR bemerkbar, der im Vergleich zum Rekordjahr 2023 einem Rückgang von knapp 19 % entspricht. De facto liegt der Umsatz zwar noch knapp 4% über dem Wert im Jahr 2022, als er 45,6 Mio. EUR betrug. Wenn man die Rekorde aus 2023 als Sonderereignis betrachtet, stellt dies eine Stagnation dar. Bei Betrachtung des Auftragseingangs mit 31,9 Mio. EUR im Vergleich zu 44,4 Mio. EUR im Vorjahr entsprechend einem Rückgang um 28 % wird deutlich, dass der Umsatz im ersten Halbjahr stark von mehrjährigen Aufträgen geprägt war, die glücklicherweise in unserem Portfolio dominieren. Der Auftragsbestand hat sich von Jahresbeginn um 14,2 Mio. EUR auf 30,9 Mio. EUR zum Halbjahresultimo reduziert. Die Entwicklung hinter diesen Summenbetrachtungen sind jedoch zwischen unseren drei Segmenten stark differenziert: Die Rückgänge gehen im Wesentlichen auf das Segment Industrial zurück, während Automotive Aufträge und Umsatz sogar erheblich ausbauen und sich das Segment IT Networks behaupten konnte. Im Segment Industrial sank der Umsatz im ersten Halbjahr auf 30,7 Mio. EUR nach 44,7 Mio. EUR im Vorjahr. Auch hier liegt der Halbjahresumsatz nahe beim Wert aus dem Jahr 2022. Das operative EBIT sank auf 1,0 Mio. EUR nach dem Rekordwert von 6,7 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Die Impulse für den Rekordwert im letzten und den Rückgang im laufenden Jahr wurden stark beeinflusst von der Nachfrage in Nordamerika. Die Situation in Raum EMEA stell sich derzeit deutlich besser dar. Wir erwarten in EMEA vor allem im vierten Quartal einzelne Geschäfte mit sehr starkem Umsatz und Ertrag. Für diesen Zeitraum prognostizieren auch unsere amerikanischen Großkunden eine deutliche Wiederbelebung der Konjunktur. Der Akquisetrichter ist gut gefüllt mit konkreten Projektchancen. Sobald sich die Stimmung aufhellt, rechnen wir schon kurzfristig mit neuen Beauftragungen. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Automobilsektor ist derzeit dramatisch. Die Automobilhersteller frieren Budgets ein und verschieben Neuentwicklungen. Automobilzulieferer stehen vor Massenentlassungen und Insolvenzen. Bosch als einer der größten Automobilzulieferer verlagert seinen Schwerpunkt mit einer Großakquisitionen in Richtung Heizung- und Klimatechnik. Erfreulich hingegen ist die Situation bei Softing: Komplett gegen den Branchentrend wächst der Umsatz in unserem Segment Automotive im ersten Halbjahr um rund 35 % von 10,0 Mio. EUR auf 13,5 Mio. EUR. Es ist uns gelungen, Softing Automotive mit langlaufenden Großprojekten von den diesjährigen Konjunktureinbrüchen zu entkoppeln. Unsere Produkte zielen auf Aufgaben, die auch in der Krise dieser Branche unverzichtbar sind. Gegenteilig wirkt sich die im ersten Halbjahr noch schleppende Entwicklung bei GlobalmatiX aus. Hier überstiegen die Kosten noch die Erträge, jedoch laufen für das zweite Halbjahr konkrete Verhandlungen über Projekte, die bei GlobalmatiX im Gesamtjahr zu einem ausgeglichenen Ergebnis führen sollten. So verbesserte sich im ersten Halbjahr das EBIT im gesamten Segment Automotive lediglich um 0,9 Mio. EUR nach einem gerade ausgeglichenen Ergebnis im Vorjahr. Das Segment IT Networks verharrte im ersten Halbjahr weitgehend auf Vorjahresniveau mit einer nur leichten Erhöhung des Umsatzes auf 3,5 Mio. EUR nach 3,4 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Entsprechend verbesserte sich das operative EBIT nur leicht von -1,4 Mio. EUR auf - 1,3 Mio. EUR. Durch eine schwache Bautätigkeit nahezu weltweit schrumpfte der Markt für IT-Infrastruktur wie Switches und Verkabelungen. Softing kompensierte dies mit einer verstärkten Präsenz in den von KI und Cloud-Computing geprägten wachsenden Teilmärkten. IT Networks erwartet aufgrund neuer Produkte eine deutliche Verbesserung in den letzten vier Monaten des Geschäftsjahres, das traditionell ohnehin rund 40 % des Jahresumsatzes generiert. Die in der Planung nach dem Rekordjahr 2023 auf Wachstum ausgelegten Strukturen des Konzerns belasteten das Ergebnis bei den niedriger als erwartet ausgefallenem Halbjahresumsatz. So sank das operative EBIT im ersten Halbjahr auf -0,3 Mio. EUR nach 3,9 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Selbst unter Berücksichtigung der erwarteten Umsatzsteigerungen im zweiten Halbjahr mit Schwerpunkt im vierten Quartal verlangt die Situation ein Effizienzprogramm zur Rückgewinnung der Ertragskraft. Der Vorstand hat bereits im zweiten Quartal 2024 ein Effizienz- und Fokusprogramm mit Namen CORE (Costs down, Revenue up) ausgearbeitet und gestartet. Die Kostenstrukturen werden der Situation angepasst. Gleichzeitig fokussieren wir auf ein Produkt- und Leistungsportfolio, das die besten Chancen für neues Wachstum generiert. Hieraus erwarten wir einen Ertragshub, der auf das Gesamtjahr 2025 bezogen einem mittleren einstelligen Millionenbetrag entspricht. In Kombination aus der genannten Umsatzperspektive im zweiten Halbjahr und den ersten realisierten Wirkungen von CORE bestätigen wir die Guidance mit einem Umsatz, der mit rund 105 Mio. EUR am unteren Ende der bereits kommunizierten Bandbreite liegt. Das operative EBIT erwarten wir mit 4-5 Mio. EUR im mittleren Bereich der Guidance. Wie immer birgt jede Situation nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen. Wir greifen beides motiviert auf und gehen mit Zuversicht in das zweite Halbjahr!
Herzlichst Dr. Wolfgang Trier, Vorstandsvorsitzender Softing-AktieSOFTING-AKTIE - MARKTKAPITALISIERUNG - HANDELSVOLUMENDie Softing-Aktie begann das Jahr mit einem Kurs von EUR 5,30, stieg im Januar auf EUR 5,80 und lag bis April um die EUR 5,60. Im zweiten Quartal verlor die Aktie weiter an Wert und hält sich seither im Bereich um die EUR 4,70. Die Marktkapitalisierung der Softing AG betrug somit zum Ende des zweiten Quartals rund 43,3 Mio. EUR (Vj. 60,6 Mio. EUR). Das Grundkapital der Softing AG beträgt unverändert 9.105.381 EUR, eingeteilt in ebenso viele Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag). Im Berichtszeitraum lag der durchschnittliche Tagesumsatz der Softing-Aktie mit 1.773 Stücken (Xetra + Parkett) auf dem Niveau des Vorjahres (1.792 Stücke). Softing unterstützt die Handelbarkeit der Aktie durch zwei Designated Sponsoren, die ICF Bank AG Wertpapierhandelsbank und die M.M. Warburg & CO (AG & CO.) KGaA. HAUPTVERSAMMLUNG BESCHLOSS EINE ERHÖHTE DIVIDENDE VON 0,13 EUR JE AKTIEDie ordentliche Hauptversammlung der Softing AG beschloss am 8. Mai 2024 die Ausschüttung einer gegenüber dem Vorjahr erhöhten Dividende in Höhe von EUR 0,13 (Vj. EUR 0,10) je Stückaktie. AKTIONÄRSSTRUKTURDie größte Einzelposition der 9.105.381 Softing- Aktien wird nach Kenntnis der Gesellschaft mit 2.043.221 Aktien (22,4 %) unverändert von der Helm Trust Company Limited, St. Helier, Jersey, Großbritannien gehalten. Dem folgt als weiterer Großaktionär Herr Alois Widmann, Vaduz, Fürstentum Liechtenstein, der 1.450.000 Aktien (15,9 %) hält, gefolgt von einer Reihe von institutionellen Investoren sowie einigen privaten Ankerinvestoren. Die verbleibenden Aktien befinden sich im Streubesitz. ANALYSTENEMPFEHLUNGENWarburg Research analysiert die Softing-Aktie seit Jahren regelmäßig in Research-Berichten und veröffentlichte 2024 zwei Updates zur Aktie. Das aktuelle Update vom 8. Mai 2024 bekräftigt die KaufEmpfehlung und nennt ein Kursziel von EUR 8,00. Analysteneinschätzungen zur Softing-Aktie stehen unter www.softing.com im Bereich Investor Relations - News & Veröffentlichungen - Analysten & Research zur Information bereit. Im Bereich Presse und Interviews sind die Wachstumsaussichten des Softing-Konzerns, die in den veschiedensten Finanznachrichten wie etwa 4investors, Bernecker-Daily, boersengeflüster.de, Börse Online, DER AKTIONÄR, finanzen.net, Nebenwerte Magazin, Plusvisionen oder anderen veröffentlicht wurden, zu finden. STAMMDATEN DER SOFTING-AKTIEscrollen
KURS DER SOFTING-AKTIE VOM 1.7.2023 BIS 28.7.2024 (XETRA)
FINANZKALENDERscrollen
Konzernzwischenlagebericht des Halbjahresfinanzberichts 2024BERICHT ZUR ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGENach einem erfreulichen Auftakt im ersten Quartal, erreichten Softing im zweiten Quartal die Schwächen im industriellen Umfeld als auch den Rückgang der Investitionen in IT-Infrastruktur. Die daraus resultierenden Verschiebungen von Aufträgen in das zweite Halbjahr sowie eine grundsätzlich niedrigere Nachfrage hinterließen in den Zahlen des Halbjahresberichts 2024 deutliche Spuren. Die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2023 war vor allem in der Automatisierungsindustrie sehr stark durch die Abarbeitung hoher Auftragsbestände aus der Coronazeit geprägt. Die Rekordumsätzen im Jahr 2023 bewirkten einen starken Lageraufbau entlang der gesamten Vertriebsketten unserer Kunden und resultierten teils schon Anfang 2024 und teils erst im zweiten Quartal 2024 in recht verhaltenen Auftragseingängen. Im Automotive Sektor und insbesondere bei den Zulieferern kann die Situation im ersten Halbjahr 2024 ohne Übertreibung als dramatisch bezeichnet werden. Eine Vielzahl von Insolvenzen auch renommierter Unternehmen sowie Massenentlassungen zeugen davon. Glücklicherweise ist Softing Automotive dank langlaufender und für die Kunden unaufschiebbarer Großprojekte davon kaum betroffen. So fällt der Vergleich zum bisher stärksten Halbjahr der Firmengeschichte, dem ersten Halbjahr 2023, besonders deutlich aus. Der Umsatz ging um 18,6% von 58,1 Mio. EUR auf 47,3 Mio. EUR zurück. Primärer Treiber der exzellenten Entwicklung im ersten Halbjahr 2023 waren die in wenigen Monaten nachgeholten Produktlieferungen aus den großen Lieferrückständen des Segment Industrial. Diese wurden durch die unerwartet schnelle Lieferung von den in Covid-Jahren nicht verfügbaren elektronischen Bauteilen ermöglicht, die ganz überwiegend im ersten Halbjahr 2023 an Kunden ausgeliefert werden konnten. Der vor allem in den vergangenen Jahren, durch vorgezogene Bestellungen unserer Kunden, aufgeblähte Auftragseingang reduzierte sich weiter von 44,4 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum auf 31,9 Mio. EUR. Begründete Preissteigerungen, die wir an die Kunden weitergeben, sind zumeist akzeptiert. Auch ein Ausgleich, der in den Vorjahresvergleichen hohen Inflation, wird in der aktuellen Preisgestaltung berücksichtigt. Der Auftragsbestand zum Halbjahresultimo 2024 von 30,9 Mio. EUR liegt, aufgrund der oben genannten Gründe, jetzt um 14,2 Mio. EUR unter dem zum 31. Dezember 2023. Wenngleich auf bedauerlich niedrigem Niveau, so sieht der Vorstand im Auftragsbestand kaum noch Risiken von Stornierungen. Die überwiegend längerfristigen Projekte bedingen, dass diese Aufträge meist großer Industrieunternehmen für die Abarbeitung von Projekten für Endkunden unabdingbar sind. Die Konzernumsatzerlöse summierten sich im ersten Halbjahr 2024 auf 47,3 Mio. EUR und sanken somit um 18,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 0,8 Mio. EUR, Vorjahr 0,3 Mio. EUR. Die Wareneinstände sanken umsatzbedingt um 33,0 % von 27,0 Mio. EUR im Vorjahr auf 18,1 Mio. EUR im Jahr 2024. Die Rohertragsmarge, im Verhältnis zu den Umsatzerlösen, stieg von 53,5% auf gute 61,7% im Jahr 2024. Dies ist auch ein Ergebnis, der 2023 vorgenommenen Preissteigerungen und dem veränderten Produktmix. Die Personalaufwendungen stiegen sowohl inflationsbedingt mit den damit verbundenen deutlichen Lohnerhöhungen als auch durch den Aufbau von 35 neuen Mitarbeitern seit dem 30. Juni 2023 von 19,8 Mio. EUR 2023 auf 21,7 Mio. EUR im laufenden Jahr. Im für Softing bedeutsamsten Segment Industrial war der Umsatzsprung im Jahr 2023 besonders ausgeprägt. Dementsprechend stark sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den ersten sechs Monaten um rund 31 % von 44,7 Mio. EUR auf 30,7 Mio. EUR. Dies ist den, im ersten Halbjahr 2023 realisierten Umsätzen, aus dem abgebauten hohen Auftragsbestand zu Ende 2022 geschuldet und nahe am Halbjahresumsatz des Jahres 2022 liegt. Derzeit gehen wir in der weiteren Entwicklung zunächst von einer Normalisierung auf ein Durchschnittsniveau der Vorjahre aus, bevor im Jahr 2025 wieder mit einem Wachstum zu rechnen ist. Das EBIT sank von dem damaligen Rekordwert von 6,1 Mio. EUR auf nunmehr 0,5 Mio. EUR. Das operative EBIT sank von 6,7 Mio. EUR auf 1,0 Mio. EUR. Für das zweite Halbjahr erwarten wir in der Region EMEA einzelne Geschäfte mit signifikantem Umsatz und Ertrag, die das EBIT im Gesamtjahr deutlich verbessern sollten. Eine in der zweiten Jahreshälfte erwartete verbesserte Ertragslage im Nordamerika-Geschäft wird hierzu ebenfalls beitragen. Der klassische Bereich im Segment Automotive zeigt eine klare Verbesserung, der Umsatz- und Ergebnissituation und trotzt damit der dramatischen Krisenstimmung in der Automobilindustrie. Die Umsatzerlöse stiegen von 10,0 Mio. EUR um 35% auf 13,5 Mio. EUR. Der Aufbau des Geschäfts der Tochter GlobalmatiX verlief im ersten Halbjahr deutlich verbessert, aber noch nicht zufriedenstellend. Das EBIT im Segment Automotive belief sich auf 0,9 Mio. EUR nach 0,0 Mio. EUR im Vorjahr. Gegenteilig wirkte sich die schleppende Performance in der Geschäftsentwicklung der GlobalmatiX aus, bei der die Kosten die Umsatzerlöse weiterhin übertrafen. So blieb das operative EBIT im Segment Automotive trotz Verbesserungen von -0,5 Mio. EUR auf -0,3 Mio. EUR im Negativen. Für das zweite Halbjahr 2024 zeichnen sich mehrere Chancen für umsatz- und ergebnisstarke Einzelgeschäfte bei GlobalmatiX ab. Dies sollte zu einem deutlich positiven EBIT im Segment Automotive führen. Das Segment IT Networks ist noch immer von einer schwachen Bautätigkeit in fast allen Märkten, insbesondere in EMEA betroffen. Der Umsatz stieg leicht von 3,4 Mio. EUR, auf 3,5 Mio. EUR in den ersten sechs Monaten 2024. Das EBIT und das operative EBIT zeigten sich kaum verändert zum Vorjahr, von -1,6 Mio. EUR auf -1,7 Mio. EUR bzw. von -1,4 Mio. EUR auf -1,3 Mio. EUR. Eine Verbesserung der Situation im zweiten Halbjahr wird aufgrund der nunmehr uneingeschränkten Verfügbarkeit der Produkte, der üblichen Zyklizität mit den Hauptumsätzen im letzten Quartal des Jahres sowie von einer Ausweitung der Produktpalette im Herbst erwartet. Das EBITDA des Konzerns sank im ersten Halbjahr von 7,2 Mio. EUR auf 3,9 Mio. EUR, die EBITDAMarge sank von 12,4 % 2023 auf 8,2 % im ersten Halbjahr 2024. Das operative EBIT, die Hauptsteuerungsgröße im Konzern (EBIT bereinigt um aktivierte Entwicklungsleistungen und deren Abschreibungen sowie Auswirkungen aus der Kaufpreisverteilung) sank im ersten Halbjahr 2024 von 3,9 Mio. EUR auf -0,3 Mio. EUR. Das EBIT drehte von 3,1 Mio. EUR auf -0,4 Mio. EUR ebenfalls leicht ins Negative. Das daraus resultierende Konzernergebnis sank von 1,7 Mio. EUR auf -1,4 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2024. Das Ergebnis je Aktie errechnet sich im ersten Halbjahr 2024 auf entsprechende -0,15 EUR nach 0,19 EUR im Vorjahr. Zahlungsmittel standen dem Konzern zum 30. Juni 2024 in Höhe von 6,3 Mio. EUR nach 4,9 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023, zur Verfügung. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug nach sechs Monaten 4,9 Mio. EUR nach 9,1 Mio. EUR im Vorjahresvergleich. Investitionen in das Sachanlagevermögen wurden zu Ersatzbeschaffungen getätigt und zur Verstärkung der Netzwerksicherheit im Zusammenhang mit den gestiegenen Gefahren durch Cyberkriminalität. Zu den Produktinvestitionen verweisen wir auf den Absatz Forschung und Produktentwicklung. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von -0,2 Mio. EUR ist geprägt durch die Zahlung der Dividende 2024 in Höhe von 1,2 Mio. EUR und die planmäßige Tilgung von Darlehen von 3,8 Mio. EUR sowie der Aufnahme neuer langfristiger Darlehen von 6,0 Mio. EUR. Insgesamt ergibt sich somit zum 30. Juni 2024 eine Eigenkapitalquote von 48,4 % (56,4 % zum 30. Juni 2023). FORSCHUNG UND PRODUKTENTWICKLUNGIn den ersten sechs Monaten 2024 hat Softing 2,8 Mio. EUR (nach 2,4 Mio. EUR im Vorjahr) interne und externe Aufwendungen für die Entwicklung neuer und die Weiterentwicklung bestehender Produkte bilanziell aktiviert. Im zweiten Halbjahr 2024 treten neue und verbesserte Produkte in allen Segmenten in den Markt ein. Weitere Entwicklungsleistungen zur Produktpflege wurden direkt als Aufwand gebucht. MITARBEITERZum 30. Juni 2024 waren im Softing-Konzern 443 Mitarbeiter (Vj. 408) beschäftigt. Im Berichtszeitraum wurden an Mitarbeiter keine Aktienoptionen ausgegeben. RISIKEN UND CHANCEN FÜR DIE ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER GESELLSCHAFTDie Risiko- und Chancenstruktur der Gesellschaft haben sich zum Stichtag 30. Juni 2024 und in Vorausschau auf die verbleibenden sechs Monate des Jahres 2024 nicht wesentlich gegenüber der Darstellung im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 geändert. Zur Detaillierung verweisen wir hierzu auf unseren Konzernlagebericht im Geschäftsbericht 2023 auf die Seiten 10ff. VERHALTENE INDUSTRIELLE WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG UND REZESSIONSSZENARIODie eingetrübte Konjunktur in Deutschland und Europa wirkt sich negativ auf den Geschäftserfolg von Softing aus. Die gestiegene Inflation, die durch stark gestiegene Energiepreise weiter geschürt wird, ist im Vergleich der Vorjahre zwar rückläufig, dürfte aber nach Schätzungen vieler Institutionen (EZB, Weltbank, IFO-Institut etc.) weiterhin anhaltend über der 3 % Marke verharren und der EZB sämtliche Spielräume für konjunkturbelebende Zinssenkungen nehmen. Die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung wurden im ersten Halbjahr zurückgenommen und dürften nach Schätzungen vieler Institutionen (EZB, Weltbank, IFO-Institut etc.) nur leicht über der Nulllinie liegen. Dies bedeutet für die Risikosteuerung, dass bei Softing Maßnahmen getroffen werden, die Ertragskraft zu stärken. Hierzu zählen in erster Linie Kostensenkungsprogramme. Trotz der eingeleiteten Schritte lassen sich die Risiken nicht vollständig beherrschen. Einen im Umfang relevanten Verlust der nicht unmittelbar realisierbaren Umsätze erwarten wir nicht, da die meisten unserer Produkte in den Wertschöpfungsketten unserer Kunden nicht kurzfristig ersetzt werden können. Auch führt eine verstärkte Markbearbeitung zur Ausweitung von Umsätzen in bisher schwach entwickelten Regionen. Diese Produkte bilden im Segment Industrial auch das Rückgrat und stabilisieren die Umsatzsituation. Die geopolitischen Unsicherheiten, bedingt durch den russischen Angriffskrieg und dem Terror und Krieg in Nahen Osten bestehen weiterhin. Da sich der Kundenkreis der Softing AG im Wesentlichen auf westliche Staaten beschränkt, sind keine direkten negativen Auswirkungen auf unser Geschäftsmodell zu befürchten. Das Thema Cybersicherheit und die etwaige drohende Ausweitung der Kriegshandlungen auf dieses Feld werden bei Softing sehr ernst genommen. Die aktuellen Empfehlungen der Behörden werden auf die Situation bei Softing überprüft und umgesetzt. Eine Abstimmung und ein Vergleich mit anderen Unternehmen finden statt, um den eigenen Standort zu bestimmen. Es werden in Cybersicherheit weiter nicht unerhebliche Summen investiert. Auch wird das Personal laufend geschult. Vor einem Cyberangriff ist kein Unternehmen gefeit, darum gilt es auch die Resilienz und Wiederherstellbarkeit von IT-Systemen zu trainieren und alle Mitarbeiter zur Wachsamkeit anzuhalten. Wir sehen derzeit kein "triggering event", das einen außerturnusmäßigen Wertminderungstest notwendig machen würde. Nichtsdestotrotz beobachten auch wir die Situation weiterhin genau. Softing als Entwicklungs- und Vertriebsunternehmen ist aber direkt von der Bereitstellung von ausreichend Elektrizität abhängig. Ein längerer Ausfall der Versorgung von Elektrizität würde die Geschäftstätigkeit zum Erliegen bringen. Insgesamt gehen wir derzeit noch von einer verbesserten der Ertragslage im zweiten Halbjahr aus und verweisen bezüglich sonstiger Risiken und Chancen auf den Konzernlagebericht im Geschäftsbericht 2023, Seite 23ff. AUSWIRKUNGEN AUF DIE ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGEDem Softing-Konzern stehen zum 30. Juni 2024 liquide Mittel von 6,3 Mio. EUR, kurzfristige Forderungen von 10,6 Mio. EUR und vereinbarte, aber noch nicht genutzte Kreditlinien von rund 10,2 Mio. EUR zur Verfügung. Somit verfügt der Konzern über kurzfristig verfügbare liquiditätsnahe Mittel von bis zu 27,1 Mio. EUR zur Bewältigung der Herausforderungen in diesen Krisenzeiten. Es gab keine Verstöße gegen Kreditvereinbarungen. Die für Softing relevanten Banken begleiten uneingeschränkt die Entwicklung neuer Technologien und Produkte sowie das laufende Fokus- und Kostensenkungsprogramm. Dies sichert neben den Umsätzen und Erträgen aus laufendem Geschäft die Finanzierung des Konzerns. Das Forderungsmanagement wird weiterhin eng überwacht. Bisher konnte bei dem Zahlungsverhalten der Kunden, bis auf eine Ausnahme, keine Verschlechterung festgestellt werden. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass ein Großteil der Kunden von Softing große internationale Konzerne mit ausreichenden finanziellen Mitteln sind. Die Konzernprognosen für 2024 des Lageberichts zum Konzernabschluss 2023 (vgl. Seite 31 ff), erwarten wir nach derzeitigen Erkenntnissen im mittleren bis unteren Bereich der kommunizierten Bandbreiten. Aufgrund der finanziellen Stärke, des bestehenden Auftragsbestands, strikter Kostendisziplin auf allen Ebenen, noch nicht genutzter weiterer Finanzierungsmöglichkeiten und der weltweiten Aufstellung sieht der Vorstand keine Anzeichen einer Gefahr einer unternehmensbedrohenden Entwicklung. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAGVorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2024 nicht ereignet. ALLGEMEINE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODENDer Konzernabschluss der Softing AG zum 31. Dezember 2023 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien des International Accounting Standards Board (IASB), erstellt. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2024, der auf Basis des International Accounting Standards (IAS) 34 "Interim Financial Reporting" erstellt wurde, enthält nicht die gesamten erforderlichen Informationen gemäß den Anforderungen für die Erstellung des Jahresberichts und sollte in Verbindung mit dem Konzernabschluss der Softing AG zum 31. Dezember 2023 gelesen werden. Im Zwischenabschluss zum 30. Juni 2024 wurden grundsätzlich die gleichen Bilanzierungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023. Die Erstellung des Halbjahresberichts 2024 erfolgte ohne prüferische Durchsicht. ÄNDERUNG IM KONSOLIDIERUNGSKREISZum 30. Juni 2024 haben sich keine Veränderungen im Konsolidierungskreis im Vergleich zum 31. Dezember 2023 ergeben. VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETERDer verkürzte Konzern-Zwischenabschluss für das erste Halbjahr 2024 wurde am 14. August 2024 durch Beschluss des Vorstands zur Veröffentlichung freigegeben. Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.
Haar, den 14. August 2024 Softing AG Dr. Wolfgang Trier, Vorstandsvorsitzender Ernst Homolka, Vorstand Konzerngewinn-und-Verlust-Rechnung vom 1. Januar bis 30. Juni 2024scrollen
Konzern-Gesamtergebnisrechnung vom 1. Januar bis 30. Juni 2024scrollen
Konzernbilanz zum 30. Juni 2024Aktiva scrollen
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung vom 1. Januar bis 30. Juni 2024scrollen
scrollen
scrollen
scrollen
scrollen
Konzern-Kapitalflussrechnung vom 1. Januar bis 30. Juni 2024scrollen
Konzern-Segmentberichterstattung vom 1. Januar bis 30. Juni 2024scrollen
scrollen
scrollen
scrollen
scrollen
scrollen
Wertpapierbesitz der Organescrollen
Softing AGRichard-Reitzner-Allee 6 85540 Haar/Deutschland Telefon +49 89 4 56 56-0 Fax +49 89 4 56 56-399 investorrelations@softing.com www.softing.com |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||