Technische Werke Ludwigshafen am Rhein AktiengesellschaftLudwigshafen am RheinKonzernabschluss zum 31. Dezember 2009Konzernbilanz zum 31. Dezember 2009Aktiva scroll
Konzerngewinn- und -verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009scroll
Konzernkapitalflussrechnungscroll
Der Finanzmittelbestand setzt sich wie folgt zusammen: scroll
Konzerneigenkapitalspiegelscroll
Anhang und Konzernanhang für das Geschäftsjahr 20091. Allgemeine Angaben Der Einzel- und der Konzernabschluss der Technische Werke Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft, Ludwigshafen am Rhein (TWL), wurden nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches, den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes, des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) und der Satzung aufgestellt. Die zur jeweiligen Erläuterung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung erforderlichen Angaben sind weitestgehend in diesem Anhang enthalten. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnungen im Einzel- und im Konzernabschluss wurde jeweils das Gesamtkostenverfahren gewählt. 2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Alle in die Vollkonsolidierung einbezogenen Einzelabschlüsse sind nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sind gegenüber dem Vorjahr unverändert. Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen (drei bis acht Jahre) vermindert. Die im TWL-Konzernabschluss ausgewiesenen Firmenwerte aus der erstmaligen Einbeziehung von Tochterunternehmen wurden aktiviert und über eine Nutzungsdauer von vier Jahren planmäßig abgeschrieben. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige, lineare Abschreibungen (5 bis 50 Jahre) pro rata temporis vermindert. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt. Herstellungskosten werden zu Einzelkosten zuzüglich angemessener Gemeinkostenzuschläge aktiviert. Die bis zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 angeschafften geringwertigen Wirtschaftsgüter im Sinne des § 6 (2) EStG werden über einen Zeitraum von drei Jahren verteilt abgeschrieben. Ab dem 1. Januar 2008 werden geringwertige Anlagegüter mit einem Einzelanschaffungspreis von EUR 150,00 bis EUR 1.000,00 in Anlehnung an die steuerlichen Regelungen als Sammelposten zusammengefasst und entsprechend abgeschrieben. Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert und Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert angesetzt. Die Vorräte einschließlich der Emissionsrechte sind zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren Tageswert bilanziert. Für Risiken aus einer langen Lagerdauer wurden entsprechende Abwertungen vorgenommen. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände, Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bilanziert. Bei den Forderungen sind erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt; das allgemeine Kreditrisiko ist in Form eines pauschalen Abschlags berücksichtigt. Die bilanzielle Abgrenzung auf zum Bilanzstichtag noch nicht fakturierte Energie- und Wasserverbräuche der Tarifkunden ist auf Basis eines DV-gestützten Verfahrens durchgeführt worden. Die Sondervertragskunden wurden stichtaggerecht abgelesen und berechnet. Die Rückstellungen fair Pensionen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf der Grundlage vorliegender Gutachten gebildet, den ermittelten Teilwerten gemäß § 6a EStG liegt unter Verwendung der „Richttafeln 2005 G" von Prof. Heubeck ein Rechnungszinssatz von 6,0% p. a. zu Grunde. Die sonstigen Rückstellungen wurden in Höhe aller erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten bilanziert. Die Rückstellungen sind mit dem Betrag angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Verbindlichkeiten sind zu ihrem Rückzahlungsbetrag passiviert. 3. Konsolidierungskreis Im Konzernabschluss werden neben der TWL vier inländische Tochterunternehmen vollkonsolidiert und vier Unternehmen nach der at equity-Methode einbezogen. Die TWL hat erstmals zum 31. Dezember 1987 einen Konzernabschluss nach der Übergangsvorschrift Art. 27 Abs. 2 EG HGB erstellt. Die Kapitalkonsolidierung erfolgte zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung der Tochterunternehmen VERKEHRSBETRIEBE LUDWIGSHAFEN AM RHEIN GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Ludwigshafen am Rhein (VBL), und der Rhein-Haardtbahn Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Bad Dürkheim (RHB), in den Konzernabschluss. Der Konsolidierungskreis wurde im Geschäftsjahr 2005 neu geordnet. Neben den bisher einbezogenen Unternehmen TWL, VBL und RHB wurden die Tochterunternehmen TWL-KOM GmbH, Ludwigshafen am Rhein (TWL-KOM), und AVISO GmbH, Ludwigshafen am Rhein (AVISO), im Rahmen der Vollkonsolidierung berücksichtigt. Die Gesellschaften Energie- und Medienversorgung Sandhofer Straße GmbH & Co. KG, Mannheim (EVS), die Energiedienstleistungen Rhein-Neckar GmbH, Ludwigshafen am Rhein (ERN), und die Energie- und Medienversorgung Sandhofer Straße Verwaltungs GmbH, Mannheim (EMV), wurden im Geschäftsjahr 2005 und in 2007 die neu gegründete Kommunale Netzgesellschaft Südwest mbH, Kaiserslautern (KNS), nach der at equity-Methode einbezogen. Auf Grund der Vorgaben des EnWG fehlt für die KNS trotz eines Anteilbesitzes von über 50,0% die für eine Vollkonsolidierung notwendige Einflussnahme, so dass diese Gesellschaft nach der at equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen wird. Der Konzernabschluss der TWL wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht. 4. Konsolidierungsgrundsätze Die Jahresabschlüsse der Tochtergesellschaften sind in den Konzernabschluss nach den grundsätzlich einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden einbezogen. Sie entsprechen denjenigen der Muttergesellschaft TWL. Die Kapitalkonsolidierung für die vollkonsolidierten Unternehmen erfolgte nach der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a. F.). Ein sich zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung ergebender Firmenwert wird in einem gesonderten Posten im Anlagevermögen ausgewiesen. Die Abschreibung des Firmenwertes wird auf die Geschäftsjahre verteilt, in denen er voraussichtlich genutzt wird, die Nutzungsdauer beträgt vier Jahre. Der im Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesene Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen Eigenkapital aus der Erstkonsolidierung der TWL-KOM und der AVISO GmbH zum 1. Januar 2005 betrug 367 Tsd. Euro und ist bis zum Bilanzstichtag komplett abgeschrieben. Ein passivischer Posten aus der Erstkonsolidierung der VBL und der RHB wurde bis zum 31. Dezember 2004 als Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ausgewiesen. In 2005 wurde der Sonderposten in die Kapitalrücklage umgegliedert. Als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung gilt der erstmalige Einbeziehungszeitpunkt. Anteile konzernfremder Gesellschafter werden als separater Posten im Eigenkapital ausgewiesen. Die Konsolidierung der assoziierten Unternehmen nach der at equity-Methode erfolgte durch Gegenüberstellung des Beteiligungsbuchwertes und des anteiligen Eigenkapitals. Als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurde der 1. Januar 2005 festgelegt. Der Unterschiedsbetrag auf den 1. Januar 2005 zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen Eigenkapital in Höhe von 211 Tsd. Euro wurde erfolgsneutral in die Gewinnrücklage eingestellt. Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen gemäß § 303 HGB eliminiert. Erlöse aus Innenumsätzen sowie konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden konzerninternen Aufwendungen nach § 305 HGB verrechnet. Eine Zwischenergebniseliminierung nach § 304 HGB war wie im Vorjahr nicht erforderlich. 5. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 5.1 Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse der TWL setzen sich wie folgt zusammen: scroll
In den Umsatzerlösen der TWL sind periodenfremde Umsatzerlöse in Höhe von 953 Tsd. Euro (i. Vj. 465 Tsd. Euro) enthalten. Im TWL-Konzern wurden Innenumsatzerlöse von 2.036 Tsd. Euro eliminiert. Die Konzernumsatzerlöse betragen im Berichtsjahr 270.251 Tsd. Euro (i. Vj. 270.824 Tsd. Euro). Die Konzernumsatzerlöse resultieren insbesondere aus dem Verkauf von Energie und Wasser in Höhe von 159.792 Tsd. Euro (i. Vj. 154.438 Tsd. Euro), aus der Verpachtung der Strom- und Gasnetze an die KNS GmbH in Höhe von 15.017 Tsd. Euro (i. Vj. 15.017 Tsd. Euro) bei der TWL sowie aus Verkehrsleistungen von 26.496 Tsd. Euro (i. Vj. 37.961 Tsd. Euro). Im Konzern werden unter den Umatzerlösen periodenfremde Erlöse in Höhe von 1.300 Tsd. Euro (i. Vj. 987 Tsd. Euro) ausgewiesen. 5.2 Sonstige betriebliche Erträge In den sonstigen betrieblichen Erträgen der TWL sind im Wesentlichen folgende Erträge enthalten: scroll
In den sonstigen betrieblichen Erträgen der TWL sind periodenfremde Erträge in Höhe von 5.498 Tsd. Euro (i. Vj. 9.292 Tsd. Euro) enthalten. Im TWL-Konzern wurden sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 369 Tsd. Euro eliminiert. Die sonstigen betrieblichen Erträge des Konzerns belaufen sich auf 25.349 Tsd. Euro (i. Vj. 28.404 Tsd. Euro). Der Rückgang ist durch Sondereffekte, betreffend die VBL aus der Überlassung von Gleisanlagen im Vorjahr, bedingt. In den sonstigen betrieblichen Erträgen des Konzerns sind periodenfremde Erträge in Höhe von 13.741 Tsd. Euro (i. Vj. 5.519 Tsd. Euro) enthalten. 5.3 Materialaufwand scroll
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Der Anstieg der Energiebezüge bei der TWL resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Netznutzungskosten, während der Rückgang der Aufwendungen für bezogene Leistungen durch den Rückgang der Instandhaltungsaufwendungen bedingt ist. Der Rückgang des Konzern-Materialaufwands von 182.638 Tsd. Euro auf 174.868 Tsd. Euro begründet sich im Wesentlichen aus geringeren Aufwendungen für bezogene Leistungen bei den Instandhaltungsaufwendungen der TWL. Ferner machten sich geringere Aufwendungen bei der Bestellung für Verkehrsleistungen sowie der Rückgang der Aufwendungen für die Unterhaltung und die Infrastruktur bei der VBL bemerkbar. Gegenläufig waren hingehen die Aufwendungen für Energiebezüge bei der TWL. 5.4 Personalaufwand scroll
5.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen der TWL sind im Wesentlichen folgende Aufwendungen enthalten: scroll
Der Anstieg der Aufwendungen für Konzessionsabgaben ergab sich durch höhere Umsatzerlöse und bei den Rechts- und Beratungskosten auf Grund des temporären Einsatzes externer Mitarbeiter. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind u. a. Aufwendungen für Mehrerlösabschöpf ragen in Höhe von 5.582 Tsd. Euro enthalten. Darüber hinaus enthalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 87 Tsd. Euro (i. Vj. 197 Tsd. Euro). In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Konzerns wurden Aufwendungen in Höhe von 487 Tsd. Euro eliminiert Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf 40.906 Tsd. Euro (i. Vj. 38.043 Tsd. Euro). Der Anstieg ist insbesondere auf Rückstellungen für Mindereinnahmen der Deutsche Bahn AG sowie auf die Rückstellungsbildung für Schadenersatzübernahmen bei der VBL und RHB in Höhe von 2.511 Tsd. Euro zurückzuführen. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Konzerns sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 3.385 Tsd. Euro (i. Vj. 3.932 Tsd. Euro) enthalten. 5.6 Finanzergebnis scroll
5.7 Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Unter diesem Posten werden die Jahresergebnisse des Geschäftsjahres 2009 der assoziierten Gesellschaften ERN, EVS, EMV und KNS ausgewiesen. 6. Angaben zur Bilanz 6.1 Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens des Einzel- bzw. Konzernabschlusses ist als Anlage zum Anhang dargestellt. Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich um Softwareprodukte, um geleistete Baukostenzuschüsse, um Grunddienstbarkeiten sowie um Geschäfts- oder Firmenwerte. Das Gesamtvolumen der Investitionen der TWL im Jahre 2009 betrug 15.838 Tsd. Euro. Den Schwerpunkt der Investitionen bildeten Verteilungsanlagen, wobei eine wesentliche Investition der Fernwärmeausbau mit 7.751 Tsd. Euro war. Unter Berücksichtigung der bis 5. April 2004 ergangenen BMF-Schreiben bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung von Baukostenzuschüssen bei Energieversorgungsunternehmen wurden die Hausanschluss- und Netzkostenbeiträge in 2003 erstmals aktivisch von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten der betreffenden Anlagegegenstände gekürzt. Im Geschäftsjahr 2009 wurden in diesem Zusammenhang erhaltene Kapitalzuschüsse von 1.626 Tsd. Euro mit Sachanlagenzugängen verrechnet. Auf Grund einer zwischen TWL und der KNS GmbH getroffenen Vereinbarung hat die KNS GmbH ihre entsprechenden Ansprüche auf Zahlungen von Baukostenzuschüssen und Netzanschlusskosten aus §§ 9, 11 NAV/NDAV gemäß § 398 BGB von Beginn der Laufzeit des Pachtvertrags an die TWL auf mündlicher Basis abgetreten. Somit stellt TWL weiterhin die entsprechenden Beträge in Rechnung, zieht diese ein und passiviert diese auch entsprechend. 6.2 Finanzanlagen scroll
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Mit dieser Gesellschaft besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. Im Geschäftsjahr 2004 wurden die VBL- und RHB-Anteile an den Unternehmensgesellschaften Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH sowie im Geschäftsjahr 2009 an der Pfalzenergie GmbH mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert, die Beteiligung an der Saar Femgas AG ging in die Enovos AG sowie in die Creos GmbH ein. Die übrigen Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten ausgewiesen. Bei den unter den Ausleihungen an assoziierte Unternehmen ausgewiesenen Beträgen handelt es sich um von TWL gewährte verzinsliche Gesellschafterdarlehen an EVS. Die sonstigen Ausleihungen betreffen verzinsliche Darlehen an Mitarbeiter, die zum Nominalwert ausgewiesen werden. 6.3 Vorräte scroll
Das Zentrallager der TWL ist mit einem Lagermaterialbestand von 988 Tsd. Euro ausgewiesen. In den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind die der TWL unentgeltlich zugeteilten Schadstoffemissionsrechte in Höhe von 457 Tsd. Euro enthalten. Die Bewertung erfolgte zum niedrigeren Kurswert am 31. Dezember 2009. 6.4 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände scroll
Die sonstigen Vermögensgegenstände der TWL beinhalten Forderungen gegen die Gesellschafterin Stadt Ludwigshafen am Rhein in Höhe von 3.787 Tsd. Euro aus der Deckelung von Verlustübernahmen der RHB und der VBL. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen gegen die Gesellschafterin Stadt Ludwigshafen am Rhein in Höhe von 1.540 Tsd. Euro enthalten. 6.5 Flüssige Mittel scroll
6.6 Eigenkapitalentwicklung Die Aufgliederung und die Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist im Eigenkapitalspiegel dargestellt. Das gezeichnete Kapital der TWL besteht aus 10.000 Aktien zu ursprünglich je DM 10.000,00 oder umgerechnet je EUR 5.112,92, die auf den Namen der Stadt Ludwigshafen am Rhein lauten. Im Berichtsjahr wurde ein Zuschuss der Stadt Ludwigshafen am Rhein (1.000 Tsd. Euro) nicht als Einlage in die Kapitalrücklage, sondern ertragswirksam als sonstige betriebliche Erträge erfasst. Die im TWL-Konzern gegenüber dem Einzelabschluss der TWL um 6.975 Tsd. Euro höher ausgewiesene Kapitalrücklage resultiert aus der Erstkonsolidierung der Einzelabschlüsse der VBL und RHB im Jahr 1987, wobei in 1992 eine Anpassung auf Grund der unentgeltlichen Übertragung von Anteilen an der RHB erforderlich wurde. Die in der TWL-Konzernbilanz ausgewiesenen Gewinnrücklagen resultieren aus der Erstkonsolidierung auf den 1. Januar 2005 der nach der at-equity Methode einbezogenen Gesellschaften. Der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen Eigenkapital betrug 211 Tsd. Euro und wurde erfolgsneutral in die Gewinnrücklage eingestellt. Der Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschaften umfasst die Anteile Dritter am Eigenkapital der Tochterunternehmen RHB und TWL-KOM. Darstellung der Eigenkapitalentwicklung nach DRS 7: scroll
6.7 Sonderposten scroll
Bei dem Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen (im Konzernabschluss) handelt es sich vorwiegend um Zuschüsse zur Projektförderung bzw. zur Förderung verkehrswirtschaftlicher Investitionen im öffentlichen Personennahverkehr des Landes Rheinland-Pfalz und Zuschüsse der Stadt Ludwigshafen am Rhein zur Finanzierung von Investitionen, die durch ÖPNV-Maßnahmen erforderlich wurden, welche die VBL mit 38.908 Tsd. Euro betreffen. Ferner bestehen Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen bei der RHB in Höhe von 5.452 Tsd. Euro, vorwiegend zur Projektförderung bzw. zur Förderung verkehrswirtschaftlicher Investitionen im öffentlichen Personennahverkehr des Landes Rheinland-Pfalz. Der Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Schadstoffemissionsrechte wurde ab dem Geschäftsjahr 2005 gebildet, um die unentgeltliche Zuteilung der mit dem Börsenkurs bewerteten Zertifikate unter den Vorräten erfolgsneutral darzustellen. Dem Sonderposten werden seit 2008 verbrauchte Emissionsrechte entnommen und ertragswirksam als Gegenposten zu den Aufwendungen für Schadstoffemissionsrechte aufgelöst. In 2009 wurden 205 Tsd. Euro zugeführt. Die empfangenen Ertragszuschüsse werden auf Grund der Allgemeinen Versorgungsbedingungen und besonderen Vereinbarungen erhoben. Sie werden seit dem 1. Januar 2003 nach steuerlichen Vorschriften an den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Die Altbestände der empfangenen Ertragszuschüsse werden weiterhin jährlich mit fünf Prozent des ursprünglichen Betrags erfolgswirksam aufgelöst. 6.8 Rückstellungen scroll
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen entwickelten sich wie folgt: scroll
Im Jahresabschluss der TWL sowie im Konzernabschluss wurden im Wesentlichen sonstige Rückstellungen für ausstehende Rechnungen für Energiebezüge, für Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen sowie für Mehrerlösabschöpfung gebildet. 6.9 Verbindlichkeiten Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt: scroll
Von den Konzernverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 77.966 Tsd. Euro und von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten der TWL 35.984 Tsd. Euro durch Ausfallbürgschaften der Stadt Ludwigshafen am Rhein gesichert. Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich wie im Vorjahr im Wesentlichen um den Restverlustausgleich gegenüber der VBL. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt Ludwigshafen am Rhein in Höhe von 9.617 Tsd. Euro (i. Vj. 9.418 Tsd. Euro) enthalten. 6.10 Passive Rechnungsabgrenzungsposten Bei den im TWL-Konzern ausgewiesenen passiven Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich überwiegend um Barwertvorteile aus dem US-Leasinggeschäft betreffend die Gesellschaften RHB und VBL. 7. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Die angegebenen finanziellen Verpflichtungen werden im Laufe des Jahres 2010 fällig. Die TWL hat Rückbürgschaften für von der Dexia-Kommunalbank Deutschland AG, Berlin, sowie für von der Kreissparkasse Ludwigshafen, Ludwigshafen am Rhein, an die VBL ausgegebene Darlehen in Höhe von 15.567 Tsd. Euro übernommen. Zwischen der TWL und der Commerzbank AG, Ludwigshafen am Rhein, besteht ein Darlehensrahmenvertrag in Höhe von unverändert 3.800 Tsd. Euro. Der Darlehensrahmen dient der Herauslegung von Bürgschaften zum Zwecke der Insolvenzsicherung der Altersteilzeit-Wertguthaben der Arbeitnehmer des TWL-Konzerns im Blockmodell Altersteilzeit. Im Geschäftsjahr 1995 erfolgte bei den Tochterunternehmen VBL und RHB im Zusammenhang mit dem U.S.-Leasing über Niederflurschienenfahrzeuge eine Sicherungsübereignung an den Leasinggeber (U.S. Trust) von 16 Stadtbahnwagen der VBL im Anschaffungswert von 32.500 Tsd. Euro und drei Schienenfahrzeugen der RHB mit Anschaffungskosten in Höhe von 7.500 Tsd. Euro. Die TWL hat unter dem Datum vom 26. April 2010 eine Patronatserklärung gegenüber der AVISO GmbH abgegeben. In dieser hat sie sich verpflichtet, den zum Bilanzstichtag bestehenden Verlust einschließlich des Verlustvortrags in Höhe von insgesamt 462 Tsd. Euro zu übernehmen und auszugleichen. Darüber hinaus sichert die TWL zu, die AVISO GmbH finanziell so auszustatten, dass sie in der Lage ist, ihre Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu erfüllen. Diese Erklärung kann die TWL erst nach Ablauf von 12 Monaten kündigen. 8. Geschäfte größeren Umfangs gemäß § 10 Abs. 2 EnWG Im Geschäftsjahr 2009 wurden Geschäfte größeren Umfangs gemäß § 10 Abs. 2 EnWG mit der KNS GmbH getätigt. Diese betreffen die Verpachtung von Strom- und Gasnetzen von der TWL an die KNS GmbH, darüber hinaus erbrachte die TWL Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Netzbetrieb. Insgesamt wurden damit Erlöse von 40.003 Tsd. Euro erzielt. 9. Ergänzende Angaben Mitarbeiter Im Jahresdurchschnitt (auf 12-Monatsbasis) wurden scroll
beschäftigt (ohne Auszubildende bzw. Geschäftsführung/Vorstand). Mitglieder des Aufsichtsrats der TWL Dr. Eva Lohse, Oberbürgermeisterin, Vorsitzende des Aufsichtsrats Otmar Aprill (*), Techn. Angestellter, Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 9. September 2009) Jürgen Kofink (*), Kfm. Angestellter, Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats (ab 9. September 2009) Heike Scharfenberger, Dipl.-Soziologin, Stellv. Vorsitzende des Aufsichtsrats Mike Abelmann (*), Industriemechaniker Klaus Albat (*), Installationsmeister Gas/Wasser (ab 9. September 2009) Hans-Peter Berg (*), Schlosser (ab 9. September 2009) Dr. Bernhard Braun, Stadtrat (bis 9. September 2009) Franz Billhardt (*), Elektroinstallateur (ab 9. September 2009) Alwin Debus, Techniker (bis 9. September 2009) Hans-Peter Demmer, Oberamtsrat i. R. Harald Glahn, Stadtrat (ab 9. September 2009) Heinrich Hagenbucher, Geschäftführer Heinrich Jöckel, Justiziar Andreas Luley, MA, Dipl.-Betriebswirt (BA) Hans Mindl, Techn. Angestellter Ute Pahl (*), Kaufm. Angestellte (bis 9. September 2009) Kurt Saupert (*), Industriemeister (bis 9. September 2009) Peter Scholz, Stadtrat (ab 9. September 2009) Manfred Schwarz, Dipl.-Ing. (FH) für Verfahrenstechnik Martin Spatz (*), Industriekaufmann (bis 9. September 2009) Ronny Vigna (*), Wirtschaftsinformatiker Hans-Joachim Weinmann, Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Wolfgang Wittmann, Stadtrat
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von den Arbeitnehmern gewählte Aufsichtsratsmitglieder Die Bezüge des Aufsichtsrats beliefen sich im Berichtsjahr auf 34 Tsd. Euro. Vorstand Dr.-Ing. Hans-Heinrich Kleuker, (seit 1. Februar 2009) Dr.-Ing. Gerhard Weissmüller, Wilhelm Zeiser (vom 1. Juli 2008 bis 31. Januar 2009) Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführung wurde mit Hinweis auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Ehemalige Vorstandsmitglieder und die Hinterbliebenen ehemaliger Vorstandsmitglieder bezogen im Jahr 2009 insgesamt 513 Tsd. Euro. Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von 4.763 Tsd. Euro gebildet worden. Die TWL und die VBL sind Mitglied bei der Zusatzversorgungskasse der Bayerischen Gemeinden, München. Durch die Mitgliedschaft bei der Zusatzversorgungskasse erhalten die Arbeitnehmer sofern die satzungsmäßigen Voraussetzungen erfüllt sind eine zusätzliche Alters-, Berufsunfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung. Der Umlagesatz 2009 betrug 8,75% des umlagepflichtigen Einkommens von 30.021 Tsd. Euro. Abschlussprüfungshonorar Für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der TWL sowie der Tochterunternehmen wurden im Berichtsjahr insgesamt 64 Tsd. Euro als Aufwand berücksichtigt. Ergebnisverwendung Nach dem Vorschlag des Vorstands soll der ausgewiesene Bilanzverlust der TWL auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Ludwigshafen am Rhein, den 7. Juni 2010 Dr.-Ing. Hans-Heinrich Kleuker, Kaufmännischer Vorstand Dr.-Ing. Gerhard Weissmüller, Technischer Vorstand Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2009scroll
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Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2009Die Technische Werke Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft, Ludwigshafen am Rhein (TWL), versorgen die Stadt Ludwigshafen mit Strom, Erdgas, Trinkwasser und Wärme. Die Konzerngesellschaften VERKEHRSBETRIEBE LUDWIGSHAFEN AM RHEIN GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG (VBL GmbH) und Rhein-Haardtbahn Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Bad Dickheim (RHB GmbH), betreiben den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (RNV). Über unsere Konzerngesellschaft TWL-Kom GmbH Telekommunikationsdienstleistungen, Ludwigshafen (TWL-KOM), bieten wir moderne und marktgerechte Dienstleistungen im Bereich Telekommunikation erfolgreich an. Die Beteiligungsgesellschaften Energiedienstleistungen Rhein-Neckar GmbH, Ludwigshafen (ERN), und KOM-Solution GmbH, Berlin, sind gefragte Partner, wenn es um die Energie- und Medienversorgung sowie die Energiebeschaffung geht. Durch die Beteiligung an der KNS - Kommunale Netzgesellschaft Südwest mbH, Kaiserslautern (KNS), stellen wir den effizienten und wirtschaftlichen Betrieb unserer Strom- und Gasnetze sicher. Entwicklung des Marktes Wirtschaft erholt sich Als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise setzte sich die konjunkturelle Talfahrt zu Beginn des Geschäftsjahres fort. Erst im Frühjahr 2009 wurde -gestützt durch staatliche Impulse- die Trendwende eingeleitet. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist seitdem wieder aufwärts gerichtet. Allerdings schwächte sich der Aufholprozess im produzierenden Gewerbe zum Jahresende hin ab. Positive Impulse lieferte im vierten Quartal der Außenhandel. Insgesamt blieb das Bruttoinlandsprodukt jedoch um rund 5% hinter dem Vorjahr zurück. Die privaten Konsumausgaben, die sich im ersten Halbjahr noch als Stütze für die Wirtschaft erwiesen, gingen im dritten und vierten Quartal zurück. Robust zeigte sich dagegen der Arbeitsmarkt: die Beschäftigungszahlen sanken nur leicht. Begünstigt wurde dies durch die starke Nutzung flexibler Arbeitszeitmodelle. Energienachfrage bricht ein Auch beim Energieverbrauch hinterließ die Rezession ihre Spuren: die Nachfrage nach Primärenergieträgern sank 2009 in Deutschland um 6,5% und fiel damit auf den niedrigsten Wert seit Anfang der siebziger Jahre. Besonders betroffen waren Steinkohle (-18%), Mineralölprodukte (-5,8%) und Erdgas (-5,5%). Der Stromverbrauch lag rund 6% unter dem Vorjahreswert. Dagegen nahm der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch in Deutschland leicht zu und stieg auf 9%. Nachfrageschwund drückt Energiepreise Nach einem dramatischen Preissturz setzte an den Rohölmärkten zu Jahresbeginn 2009 die Kehrtwende ein: die Ölnotierungen zogen wieder an, blieben jedoch insgesamt weit unter den Höchstständen des Sommers 2008. Die zeitversetzte Ölpreisbindung hielt die Erdgaspreise zunächst noch auf hohem Niveau. Im Verlauf des Jahres konnten die Verbraucher jedoch deutliche Preisnachlässe verzeichnen. Daneben führten massive Nachfrageeinbrüche in Industrie und Gewerbe beim Erdgas zu einem Überangebot. Die Gaspreise an den virtuellen Handelspunkten entkoppelten sich dadurch von den Preisen der ölgebundenen Importverträge. Die an den Spotmärkten mit kräftigen Preisabschlägen zu beschaffenden Erdgasmengen führten zu einer Belebung des Wettbewerbs. Die schwache Nachfrage drückte auch die Industriestrompreise. Die privaten Haushalte konnten hiervon jedoch nicht profitieren, da die Versorger den Großteil des Stroms für Privatkunden in verschiedenen Tranchen bereits ein bis drei Jahre im Voraus beschaffen. In den Jahren 2007 und 2008 lagen die Stromhandelspreise im Schnitt deutlich höher als 2009. Verteuernd wirkte sich zum Jahresende die gestiegene Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aus. Die mit der Förderung dieser Energieträger verbundenen Mehrkosten sind Bestandteil des Strompreises. Einen Einbruch verzeichneten die Preise für Emissionsrechte. Durch Produktionsausfälle energieintensiver Betriebe kamen in großem Umfang zusätzliche Zertifikate auf den Markt. Rückenwind für Energieeffizienz und erneuerbare Energien Die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) trat zu Jahresbeginn in Kraft. Sowohl Wind- und Solarenergie als auch Bioenergie und Geothermieanlagen profitieren seitdem von höheren Fördersätzen. Der Integration erneuerbarer Energien dient auch das seit August 2009 wirksame Energieleitungsausbaugesetz. Es beschleunigt vordringliche Leitungsbauvorhaben im Höchstspannungs-Übertragungsnetz, die für die Integration des Stroms aus Windenergie und neuen, hocheffizienten konventionellen Kraftwerken sowie für den EU-weiten Stromhandel erforderlich sind. Seit dem 1. Oktober 2009 gilt die verschärfte Energieeinsparverordnung (EnEV 2009). In Hinblick auf die Klimaziele der Bundesregierung wurden die Obergrenzen für den zulässigen Jahres-Primärenergiebedarf von Neu- und Altbauten weiter gesenkt. Dagegen scheiterte das von der EU bereits für 2008 geforderte Energieeffizienzgesetz im August 2009 endgültig. Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministerium konnten sich nicht auf einen gemeinsamen Entwurf einigen. Impulse für den Gas-Wettbewerbsmarkt Durch Zusammenlegung hat sich die Zahl der Erdgasmarktgebiete zum 1. Oktober 2009 auf sechs verringert. Die verbleibenden Unterteilungen sind zum Teil durch unterschiedliche Gasqualitäten (H-Gas bzw. L-Gas) begründet. Mit der Genehmigung der Netzentgelte für die überregionalen Gasfernleitungsnetzbetreiber durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) wurde zum gleichen Zeitpunkt eine deutliche Annäherung an die Gleichbehandlung aller Netzbetreiber erreicht. Die spürbare Absenkung der Netzentgelte auf der Fernleitungsebene verbessert die Wettbewerbsposition von Stadtwerken und regionalen Netzbetreibern. Im November erstellte das Bundeswirtschaftministerium einen ersten Entwurf für die Novellierung der Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV). Geplant ist unter anderem die Schaffung eines liquiden Sekundärmarktes für ungenutzte Gaspipelinekapazitäten. Startschuss für Smart Metering Durch eine Reihe von Gesetzesänderungen hat die Bundesregierung die Einführung elektronischer Strom- und Gaszähler (Smart Meter) auf den Weg gebracht. Hierdurch sollen künftig neue Effizienzpotenziale bei der Energieversorgung erschlossen werden. Die intelligenten Messsysteme liefern den Verbrauchern Ansätze zum Energiesparen und erlauben den Energieversorgern einen gezielteren Einsatz der Energieerzeugungsanlagen. Ab dem 1. Januar 2010 sind Messstellenbetreiber gesetzlich zum Einbau von Smart Metern verpflichtet, soweit dies technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar ist. Die Regelung betrifft Neubauten sowie bestehende Gebäude, in denen große Renovierungen durchgeführt werden. Smart Meter gilt als ein erster Baustein zum langfristigen Aufbau eines allumfassenden intelligenten Stromnetzes (Smart Grid), das in der Lage ist, den wachsenden Anteil von Strom aus erneuerbaren Energiequellen aufzunehmen. TWL nutzt Chancen des Wettbewerbs Die durch Nachfrageeinbrüche verursachte Gasschwemme hat den Wettbewerb vor allem im Industriekundenbereich verschärft. Dabei konnte die TWL von den in den letzten Jahren aufgebauten flexiblen Strukturen bei der Energiebeschaffung sowie den gesammelten Erfahrungen profitieren und außerhalb Ludwigshafens kräftige Zuwächse verbuchen. Auch in technischen Bereichen fanden die Kompetenzen und die Leistungsfähigkeit der TWL Anerkennung. In der Region hat sich die TWL konsequent als klimafreundlicher und verantwortungsbewusster Energiedienstleister positioniert. Wirtschaftliche Entwicklung der TWL Beim Stromabsatz verzeichnete die TWL im Geschäftsjahr 2009 einen leichten Rückgang auf 452,5 Mio kWh (i. Vj. 466,2 Mio kWh). Geringfügig zu legte der Verkauf an Privat- und Gewerbekunden (0,8%), während die Nachfrage von Geschäftskunden um 9,0% unter dem Vorjahr lag. Mit 897,7 Mio kWh ging auch der Erdgasabsatz zurück (i. Vj. 930,5 Mio kWh). Auch hier betrafen die Einbußen den Bereich der Geschäftskunden (-27,5%). Ursache dafür war der Wegfall eines Großabnehmers. Positiv entwickelte sich dagegen der Absatz an Privat- und Gewerbekunden mit einem Plus von 4,7%. Das Wärmegeschäft zog 2009 kräftig an: Durch den fortgeschrittenen Fernwärmeausbau stieg der Absatz auf 221,1 Mio kWh (i. Vj. 203,3 Mio kWh). Mit einem Plus von 12,2% betrafen die Mehrlieferungen hier vor allem die Geschäftskunden. Der Verkauf von Trinkwasser stieg auf 11,0 Mio Kubikmeter (i. Vj. 10,7 Mio Kubikmeter). Der Mehrabsatz verteilte sich auf alle Kundengruppen, betraf aber insbesondere die Geschäftskunden. Unterschiedliche Trends bei den Energiepreisen Die auf die Wirtschaft übergreifende Finanzkrise hat auch den Preisauftrieb im Stromhandel gestoppt. An der Strombörse entwickelten sich die Marktpreise entsprechend. Auch für die Tarifkunden der TWL blieben die Strompreise 2009 stabil. Beim Erdgas wirkten zunächst noch die extrem hohen Ölnotierungen des Sommers 2008 nach. Zu Jahresbeginn 2009 passte die TWL die Erdgaspreise für Haushalts- und Gewerbekunden an die gestiegenen Beschaffungskosten an. Die durch die Wirtschaftskrise stark sinkende Erdgasnachfrage verbesserte die Beschaffungssituation deutlich. Dadurch konnte die TWL bereits zum 1. April 2009 Einkaufsvorteile an die Kunden weitergeben. Eine zweite Preissenkung erfolgte zum 1. Oktober 2009, rechtzeitig zu Beginn der neuen Heizperiode. Da die TWL den Fernwärmepreis am Preisniveau anderer Brennstoffe orientiert, konnten auch Fermwärmekunden von der Marktentwicklung profitieren. Zum 1. April 2009 sank der Fernwärmepreis um 13,6 %. Die Trinkwasserpreise hat die TWL 2009 stabil gehalten. Die kostenlos zugeteilten CO2-Emissionszertifikate für das Fernheizkraftwerk und das Heizwerk in der Pfingstweide reichten im Jahr 2009 aus. Fünf Stirling-Motoren im Einsatz Im Jahr 2009 fiel der Startschuss für den geplanten Feldtest der Stirling-Motor-Technologie: in fünf ausgewählten Einfamilienhäusern in Ludwigshafen nahm die TWL jeweils eines der erdgasbetriebenen Mikro-Blockheizkraftwerke in Betrieb. Die innovativen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen versorgen die Haushalte über die Projektlaufzeit von fünf Jahren mit Wärme und speisen den gleichzeitig erzeugten Strom in das Netz der TWL ein. Baustein für das Netz der Zukunft Unter dem Namen SAHRA (SmArt Micro Home PoweR StorAge) hat die TWL die Planungen für ein Forschungsprojekt zur Integration von Stromspeichern begonnen. Dazu werden zwei der im Feldtest eingesetzten Stirling-Motoren mit Lithium-Ionen-Batterien ausgerüstet. Der im Haus erzeugte Strom wird dann direkt zur Bedarfsdeckung eingesetzt. Die Batterien können in Schwachlastzeiten überschüssige Strommengen speichern und zu Hochlastzeiten bereitstellen. Im Rahmen des Projektes werden die Grundlagen für eine lastgangorientierte Versorgung von Einfamilienhäusern untersucht. Der Praxistest liefert zudem Erkenntnisse für ein künftiges Netzmanagement im Sinne des Smart Grid. Energetisches Vorzeigeobjekt Die von der TWL koordinierte energetische Sanierung des Wilhelm-Hack-Museums in Ludwigshafen kam im Jahre 2009 zum Abschluss. Das 30 Jahre alte Gebäude gehört heute zu den energieeffizientesten Museen Deutschlands. Dafür wurden verschiedene Energieeinsparmaßnahmen umgesetzt, die die Interaktion zwischen Gebäudehülle, Technik, Befeuchtung, Kühlung und Beleuchtung optimieren. Dadurch spart das Museum künftig fast 60% seiner bisherigen Energiekosten. Wirtschaftliche Entwicklung des TWL-Konzerns ERN GmbH konzentrierte sich auf das Kerngeschäft: die Betriebsführung der Anlagen zur Erzeugung und Verteilung von Energien und Medien für die Mannheimer Unternehmen Roche Diagnostics GmbH, Metzeler Automotive Profile Systems GmbH und WeylChem GmbH. Hinzu kamen Projektleistungen zur Weiterentwicklung des Standortes Roche in Mannheim. Trotz Finanzkrise und der dadurch erschwerten Marktsituation konnte ERN das operative Geschäft über die Erwartungen hinaus steigern. Erreicht wurde dies durch eine flexible Betriebsführung sowie einen optimierten Brennstoffbezug. EVS GmbH & Co. KG stellte den Betrieb der Anlagen zur Erzeugung und Verteilung der Energien und Medien für Roche Diagnostics GmbH sicher und gewährleistete dabei eine gute Anlagenverfügbarkeit. Durch Inbetriebnahme einer eigenen Vollentsalzungsanlage wurde die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerkes erhöht. Daneben konnte EVS Zusatzprojekte zur Weiterentwicklung des Standortes Roche akquirieren. Die Geschäftsentwicklung lag auch bei EVS über den Planungen. Die KOM-SOLUTION GmbH setzte ihre positive Entwicklung 2009 ungebremst fort. Dabei konnte die Gesellschaft das hohe Ergebnisniveau des Vorjahres nahezu halten. Das Dienstleistungsspektrum wurde konsequent ausgebaut und optimiert. Dazu zählt beispielsweise der Short Tenu Desk, eine Plattform für den kurzfristigen physikalischen Gashandel an sämtlichen Handelspunkten in Deutschland. TWL-Kom konnte die geplanten Umsatz- und Ergebnisziele erneut deutlich übertreffen. Einen Beitrag dazu leistete auch der Abschluss eines Consulting-Auftrags mit der TWL. Auf dieser Basis erbringt TWL-Kom die komplette Dienstleistung ,,Kundenbetreuung" als CallcenterFunktion. Daneben verzeichnete das Unternehmen eine kräftige Steigerung im Bereich „Corporate Networks" sowie eine anhaltend positive Nachfrage nach „Telehouseprodukten". Die Umsatzerlöse stiegen auf 3.912 Tsd. Euro (i. Vj. 3.489 Tsd. Euro); das Ergebnis betrug 363 Tsd. Euro (i. Vj. 228 Tsd. Euro). Das Ergebnis der VBL GmbH verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahr, der Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme durch die TWL lag mit 18.769 Tsd. Euro deutlich über dem Vorjahreswert (11.742 Tsd. Euro). Dies ist im Wesentlichen auf rückläufige Einnahmen sowie auf eine Rückstellung für Mindereinnahmen Deutsche Bahn AG (2.100 Tsd. Euro) zurückzuführen. Zudem wirkte sich beim Vorjahresergebnis ein positiver Einmaleffekt durch die Überlassung von Gleisanlagen der Stadt Ludwigshafen am Rhein an die VBL GmbH in Höhe von 1.556 Tsd. Euro aus. Auch die RHB GmbH konnte nicht an das gute Vorjahresergebnis anknüpfen: Der Jahresfehlbetrag stieg um 597 Tsd. Euro auf 1.885 Tsd. Euro. Entsprechend ihrer Beteiligung am gezeichneten Kapital leisteten die Gesellschafter unterjährig Abschlagszahlungen zum Ausgleich des Jahresfehlbetrags. RNV hat im Berichtsjahr insgesamt rund 30,3 Mio Fahrgäste für die VBL GmbH und 2,6 Mio Fahrgäste für die RHB GmbH befördert. Die AVISO GmbH hat im Geschäftsjahr 2009 einen Jahresfehlbetrag von 112 Tsd. Euro (i. Vj. 122 Tsd. Euro) erwirtschaftet, die AVISO GmbH weist zum Bilanzstichtag somit einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von 262 Tsd. Euro aus. Die TWL hat eine entsprechende Patronatserklärung abgegeben. In der Aufsichtsratssitzung der TWL vom 26. Mai 2010 hat der Vorstand der TWL den Auftrag erhalten, die AVISO GmbH zum 30. September 2010 geregelt aufzulösen. Zuwächse bei Berufspendlern Das Job-Ticket sowie das RheinNeckar-Ticket erfreuen sich zunehmender Beliebtheit: Die VBL GmbH verzeichnete einen Zuwachs von 5,9% (0,4 Mio Fahrgäste). Bei der RHB GmbH stieg die Nachfrage sogar um 13,3% (0,1 Mio Fahrgäste). Damit konnten die Rückgänge bei den Monatskarten und allgemeinen Jahreskarten mehr als kompensiert werden. Insgesamt stieg die Zahl der Stammkunden in diesem Segment. Anhaltend negativer Trend bei Seniorenzeitkarten und MAXX-Ticket Bei der Karte ab 60 gingen die Fahrgastzahlen weiter zurück. Die VBL GmbH verzeichnete eine Abnahme um 2,4%, die RHB GmbH um 2,8%. Gleichzeitig setzte sich die seit Jahren negative Entwicklung bei der Nutzung des MAXX-Tickets fort. Die Fahrgastzahlen in diesem Bereich verringerten sich bei der VBL GmbH um 3,5% (0,4 Mio Fahrgäste). Die Fahrpreise im Verkehrsverbund Rhein Neckar (VRN) stiegen zum 1. Januar 2009 um durchschnittlich 3,9%. Ertragslage Die Umsatzerlöse der TWL betrugen im Jahre 2009 241.605 Tsd. Euro und lagen damit um 11.024 Tsd. Euro oder 4,8% über dem entsprechenden Vorjahreswert (230.581 Tsd. Euro). Wesentlichen Anteil an dem Umsatzanstieg hatte dabei der gestiegene Stromabsatz, hier konnten die Erlöse um 3.948 Tsd. Euro oder 5,9% auf 70.493 Tsd. Euro gesteigert werden. Der Gasumsatz stieg leicht um 1.277 Tsd. Euro auf 56.432 Tsd. Euro und der Trinkwasserabsatz um 1.074 Tsd. Euro auf 19.190 Tsd. Euro während die Umsatzerlöse aus Wärmeabsatz um 305 Tsd. Euro auf 14.380 Tsd. Euro gesunken sind. Im Geschäftsjahr 2009 erwirtschaftete der TWL-Konzern einen Umsatz von 270.251 Tsd. Euro. Damit gingen die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr leicht zurück. Die konzernweite Gesamtleistung (inklusive sonstiger betrieblicher Erträge) verringerte sich auf 297.677 Tsd. Euro (ohne Stromsteuer). Der Rückgang der Umsatzerlöse betrifft im Wesentlichen die RHB und VBL und resultiert aus dem geänderten Abrechnungsmodell mit der RNV GmbH. ![]() Die sonstigen betrieblichen Erträge der TWL betragen 20.783 Tsd. Euro und lagen damit um 1.403 Tsd. Euro unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Dies ist im Wesentlichen durch die Anpassung der Verlustübernahme der KNS GmbH im Jahre 2008 für das Geschäftsjahr 2007 bedingt. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind darüber hinaus Erträge in Höhe von 3.786 Tsd. Euro aus dem mit der Stadt Ludwigshafen abgeschlossenen Vertrag hinsichtlich der Verlustdeckelung der RHB GmbH und VBL GmbH sowie 1.000 Tsd. Euro Zuschuss der Stadt Ludwigshafen enthalten. Die sonstigen betrieblichen Erträge des TWL-Konzerns verringerten sich um 3.055 Tsd. Euro auf 25.349 Tsd. Euro im Geschäftsjahr 2009. Der Rückgang resultiert vor allem aus einem einmaligen Sondereffekt aus dem Vorjahr bei der VBL sowie der verminderten Leistungsbeziehung mit KNS. Energiebeschaffung weiter verteuert Der Materialaufwand im Konzern reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 4,3 % auf 174.867 Tsd. Euro. Dies ist in erster Linie auf den Rückgang des Bestellerentgeltes für RNV-Verkehrsleistungen und den Rückgang der Aufwendungen für Infrastrukturerhaltungen zurückzuführen. Bei der TWL blieb der Materialaufwand nahezu unverändert. Mengenbedingt gestiegenen Energiebezugskosten standen verminderte Aufwendungen für bezogene Leistungen insbesondere auf Grund gesunkener Aufwendungen für Netznutzungs- und Messentgelte (ICNS) gegenüber. Personalaufwendungen im Konzern gestiegen Der Personalaufwand der TWL stieg um 904 Tsd. Euro auf 40.421 Tsd. Euro (i. Vj. 39.517 Tsd. Euro), im Wesentlichen bedingt durch gestiegene Aufwendungen im Bereich Altersversorgung. Konzernweit erhöhte sich der Personalaufwand um 547 Tsd. Euro auf 57.742 Tsd. Euro. Der Zuwachs ergab sich vor allem durch tarifliche Anpassungen von Löhnen und Gehältern sowie erhöhte Aufwendungen für Altersversorgung. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter hat gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres abgenommen, der Personalaufwand pro Kopf erhöhte sich jedoch. Gestiegene Abschreibungen Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen der TWL betrugen im Jahre 2009 insgesamt 15.771 Tsd. Euro (i. Vj. 14.985 Tsd. Euro). Dabei handelt es sich um planmäßige Abschreibungen, die insbesondere technische Anlagen und Maschinen betreffen. Konzernweit stiegen die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände um 3,5% auf 22.862 Tsd. Euro. Bei der TWL erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 669 Tsd. Euro auf 37.289 Tsd. Euro. Mehraufwendungen ergaben sich im Rechts- und Beratungsbereich, unter anderem durch die zeitweise kommissarische Übernahme zweier Abteilungsleitungen durch externe Berater. Positiv wirkte sich aus, dass im Jahr 2009 keine Rückstellung für Drohverluste gebildet werden musste. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im TWL-Konzern erhöhten sich um rd. 7,0% auf 40.906 Tsd. Euro. Die Erhöhung resultiert vor allem aus der Bildung einer Rückstellung für die so genannte Mehrerlösabschöpfung. Finanzergebnis entwickelt sich gegenläufig Das Finanzergebnis (Zinsergebnis und Beteiligungsergebnis) der TWL betrug -21.000 Tsd. Euro und verschlechterte sich somit um 7.388 Tsd. Euro gegenüber dem Vorjahr. Hier wirkten sich vor allem die gestiegenen Aufwendungen aus Verlustübernahme der VBL GmbH (18.769 Tsd. Euro; i. Vj. 11.742 Tsd. Euro) aus. Demgegenüber steht allerdings der Aufwandzuschuss den die Stadt Ludwigshafen im Rahmen der getroffenen Vereinbarung für die ÖPNV-Verluste an die TWL leistet in Höhe von 3.786 Tsd. Euro, der in dem Posten sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen wird. Das Zinsergebnis (Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens, sonstige Zinsen und ähnliche Erträge sowie Zinsen und ähnliche Aufwendungen) lag mit -3.371 Tsd. Euro um 874 Tsd. Euro über dem entsprechenden Vorjahreswert. Das Finanzergebnis des TWL-Konzerns verschlechterte sich im Geschäftsjahr 2009 nur leicht um 112 Tsd. Euro auf -4.020 Tsd. Euro. Ertragssteigerung Bei der TWL verbesserte sich somit das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit leicht um 36 Tsd. Euro auf -1.159 Tsd. Euro, durch einen Anstieg der sonstigen Steuern um 172 Tsd. Euro auf -287 Tsd. Euro ist der Jahresfehlbetrag jedoch um 136 Tsd. Euro auf 1.446 Tsd. Euro gestiegen, zuzüglich des Verlustvortrags aus dem Vorjahr (12.192 Tsd. Euro) beträgt der Bilanzverlust somit 13.638 Tsd. Euro. Das Betriebsergebnis (Gesamtleistung abzüglich Betriebsaufwendungen sowie sonstiger Steuern) des TWL-Konzerns verringerte sich von 1.057 Tsd. Euro auf 965 Tsd. Euro. Der sich positiv auswirkende Rückgang der Aufwendungen für bezogene Leistungen konnte die verminderte Gesamtleistung und die gestiegenen Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren nicht ausgleichen. Insgesamt weist der TWL-Konzern 2009 einen Jahresfehlbetrag von 2.855 Tsd. Euro auf. Das entspricht einer Ergebnisverschlechterung von 635 Tsd. Euro (Vorjahr 2.220 Tsd. Euro). ![]() Vermögenslage Die Bilanzsumme der TWL ist gegenüber dem Vorjahr um 1.456 Tsd. Euro auf 271.343 Tsd. Euro gesunken. Der Rückgang auf der Aktivseite ist dabei im Wesentlichen durch den abschreibungsbedingten Rückgang des Sachanlagevermögens sowie durch den Rückgang der Finanzanlagen sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bedingt. Auf der Passivseite haben unterschiedliche Entwicklungen insgesamt zu dem Rückgang geführt: einem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (+ 11.964 Tsd. Euro) und der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (+ 6.664 Tsd. Euro) steht im Wesentlichen ein Rückgang der Rückstellungen, des Sonderpostens und der sonstigen Rückstellungen gegenüber. Das Anlagevermögen ist zu 30,7% durch Eigenkapital gedeckt. Die Eigenkapitalquote der TWL verringerte sich auf 22,9% (i. Vj. 23,4%). Die Bilanzsumme des TWL-Konzerns verringerte sich zum 31. Dezember 2009 um 9.901 Tsd. Euro auf 371.000 Tsd. Euro. Das Anlagevermögen verringerte sich abschreibungsbedingt um 4.843 Tsd. Euro auf 299.151 Tsd. Euro. Der Rückgang im Umlaufvermögen resultiert im Wesentlichen aus verminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. In das Sachanlagevermögen investierte die TWL 14.777 Tsd. Euro (i. Vj. 28.537 Tsd. Euro). Den Schwerpunkt der Investitionen bildeten Verteilungsanlagen, wobei vor allem der Fernwärmeausbau mit 7.751 Tsd. Euro ins Gewicht fällt. Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 3.514 Tsd. Euro resultiert im Wesentlichen aus verminderten Forderungen aus Verbrauchsabgrenzungen sowie aus erhöhten Kundenanzahlungen, die von den Forderungen abgesetzt werden. Der Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände betrifft Forderungen gegen die Stadt Ludwigshafen, im Wesentlichen aus der Verlustdeckelung der VBL GmbH. Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Rückstellungen für Energiebezug. Der TWL-Konzern investierte insgesamt 19.603 Tsd. Euro in das Sachanlagevermögen (Vorjahr 33.859 Tsd. Euro). Die Finanzanlagen verringerten sich von 32.737 Tsd. Euro auf 31.041 Tsd. Euro im Wesentlichen bedingt durch die Rückzahlung von Ausleihungen der EVS GmbH & Co. KG. Weitere Investitionen betrafen die Infrastruktur in den Bereichen Strom, Erdgas, Trinkwasser wie auch Informations- beziehungsweise Kommunikationstechnik. Die Finanzierung der Investitionen des TWL-Konzerns erfolgte durch Eigenfinanzierung aus Abschreibungen von insgesamt 22.862 Tsd. Euro. Der Darlehensbestand zum Stichtag ist um 10.010 Tsd. Euro gestiegen und betrifft im Wesentlichen die TWL. über die finanzielle Entwicklung des TWL-Konzerns geben die Eckdaten der Kapitalflussrechnung Aufschluss. Die Liquidität des TWL-Konzerns war im Berichtsjahr und danach jederzeit gegeben. ![]() ![]() ![]() ![]() Finanzlage Die Finanzierung der Investitionen der TWL erfolgte aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowie aus der Aufnahme von Fremdmitteln, dabei sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bei der TWL um 11.964 Tsd. Euro und im TWL-Konzern um 10.010 Tsd. Euro angestiegen. Am 22. April 2010 hat die Investitions- und Strukturbank des Landes Rheinland-Pfalz GmbH (ISB) der TWL ein langfristiges Darlehen über EUR 50,0 Mio gewährt. Im Zuge der Auszahlung dieses Darlehens hat TWL kurzfristige Bankverbindlichkeiten in gleicher Höhe abgelöst. In enger Abstimmung mit dem TWL-Aufsichtsrat wurde am 17. Mai 2010 zwischen TWL und zwölf Banken ein Konsortialkreditvertrag über EUR 90,0 Mio unterzeichnet. Dieser Vertrag hat eine Grundlaufzeit von fünf Jahren und verschafft uns die Rahmenbedingungen für Investitionen in das Strom-, Gas- und Wassernetz sowie insbesondere in den Ausbau des Fernwärmenetzes. Durch den Konsortialkreditvertrag haben wir Zugriff auf ein Tilgungsdarlehen (EUR 60,0 Mio), eine Betriebsmittellinie sowie eine Avallinie. Der speziell auf die Belange der TWL strukturierte Vertrag ermöglicht einen individuellen Kapitaldienst bei gleichzeitiger Deckung des Liquiditätsbedarfs aus dem laufenden Geschäft. Der Konsortialkreditvertrag ist u. a. an die Einhaltung von Finanzkennzahlen geknüpft. Das Risiko für TWL, das aus der Nichteinhaltung dieser Kennzahlen hervorgeht, liegt neben einer erhöhten Zinsbelastung in der Kündigungsmöglichkeit des Vertrages durch die Banken. Gleichzeitig besteht für uns die Chance auf günstigere Konditionen, sofern im Zeitablauf alle Finanzkennzahlen eingehalten oder übererfüllt werden. Langfristige Investitionen fristenkongruent zu finanzieren ist unser Ziel. Dass die langfristige Finanzierung mit einem deutlich höheren Zinsaufwand einhergehen wird, ist der TWL bewusst. Um die Planungssicherheit des Zinsergebnisses weiter zu erhöhen, beabsichtigt TWL den Einsatz von Zinssicherungsinstrumenten, z. B. in Form von Swaps. Das historisch niedrige Zinsniveau bietet TWL hierzu eine sehr gute Ausgangsbasis. Risikobericht Jede wirtschaftliche Betätigung ist auf Grund der Unsicherheit zukünftiger Entwicklungen mit Risiken verbunden. Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) verpflichtet aus diesem Grund den Vorstand einer Aktiengesellschaft, ein Früherkennungssystem für bestandsgefährdende Risiken einzurichten. TWL hat ein Risikomanagementsystem implementiert, das grundsätzlich alle Risiken des Unternehmens einbezieht. Dabei wird die Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Risiken in einem permanenten Kreislauf durchgeführt. Über bestandsgefährdende Risiken wird der Vorstand umgehend informiert. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des überarbeiteten Risikomanagementsystems stellt sicher, dass die generierten Informationen auch optimal verarbeitet werden. Die für TWL relevanten Risiken sind in erster Linie mit der Beschaffung und dem Vertrieb von Energie verbunden. Einen hohen Stellenwert nehmen zudem die finanzwirtschaftlichen Risiken ein. Des Weiteren spielen strategische, gesetzliche sowie personelle und technische Risiken eine Rolle. Risiken bei der Beschaffung und Vermarktung von Energie Die strukturierte Beschaffung von Strom und Gas sowie die Vermarktung der Eigenerzeugung erfolgt am Energiemarkt. Diese Geschäfte bergen unterschiedliche Risiken. Im Falle eines Kontrahentenausfalls müssten bereits beschaffe Mengen am Markt neu eingekauft werden. Bei gestiegenen Preisen entstehen im Vergleich zum früheren Beschaffungszeitpunkt höhere Kosten. Dieses Risiko wird durch das Limitieren der zulässigen Handelsmengen pro Lieferant begrenzt. TWL erhöht deshalb kontinuierlich die Anzahl der Geschäftspartner. Mit zunehmender Anzahl der Marktpartner sinkt außerdem das Liquiditätsrisiko, welches darin besteht, dass Positionen nicht oder nicht zu einem fairen Marktpreis glattgestellt werden können. Ursachen hierfür können sein, dass der Zugang zum Markt fehlt, für die benötigten Produkte keine Marktplätze existieren oder sich auf Grund der geringen Angebote kein adäquater Marktpreis bildet. Preisrisiken können sich entweder vor oder nach der Lieferung von Energie ergeben. Eine ungünstige Situation besteht immer dann, wenn für noch zu beschaffende Mengen der Preis steigt oder für bereits beschaffte Mengen der Preis sinkt. TWL steuert dem durch eine systematisierte Marktbeobachtung und Auswertung sowie durch die Diversifikation des Portfolios gegen. Preisrisiken nach der Energielieferung stellen Mengenrisiken dar, die sich auf Grund der Abweichung zwischen dem tatsächlichen und dem prognostizierten Verbrauch eines Bilanzkreises ergeben. Die Bilanzkreisabweichungen werden im Nachgang durch die Bilanzkreisnetzbetreiber in Rechnung gestellt. Darüber hinaus bestehen rechtliche Risiken, die sich aus Rahmenverträgen mit Geschäftspartnern sowie den daraus resultierenden Pflichten ergeben. Risiken aus dem operativen Geschäft --zum Beispiel Fehleinschätzungen des Marktes, Kommunikationsfehler mit Geschäftspartnern oder Systemausfälle-- begegnet TWL durch das Vier-Augen-Prinzip, die Einführung von Händlerlimits oder dem Führen von redundanten Systemen. Risiken bei dem Vertrieb von Energie Aus vertrieblicher Sicht ergeben sich durch die Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes Chancen und unterschiedliche Risiken. Der Wettbewerb um Kunden tritt immer schärfer auf. Es besteht das Risiko, dass Kunden abwandern und es so zu einem Umsatzrückgang kommt. Durch die Erhöhung der Kundenbindung sowie den Einsatz von Vertriebs- und Marketingkonzepten wirkt TWL dem entgegen. In Verbindung mit dem bereits genannten Mengenrisiko steht das Prognoserisiko. Da der Ist-Verbrauch von vornherein nicht exakt bestimmt werden kann, entstehen Ausgleichsenergiekosten. Gegebenenfalls sind diese höher als die hierfür einkalkulierten Risikoaufschläge. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Prognosegate wird dieses Risiko stetig minimiert. Das Forderungsausfallrisiko besteht darin, dass Kunden ihren Verpflichtungen aus der Strom-und Gaslieferung nicht mehr beziehungsweise nicht in vollem Umfang nachkommen können. Zur Steuerung dieses Risikos werden jährliche Abrechnungen ohne Abschlagszahlung vermieden. Bei den Geschäftskunden erfolgen monatliche Abrechnungen. Tritt der Fall des Forderungsausfalls ein, leitet die Finanzabteilung die weiteren Schritte ein. Auch auf Seiten des Vertriebs existiert insbesondere bei Geschäftskunden ein Preisrisiko: Denn der im Rahmen eines Vertragsangebotes an den Kunden garantierte Preis kann sich während einer dem Kunden angebotenen Bindefrist bezugsseitig erhöhen. Indem Bindefristaufschläge einkalkuliert werden, wird dieses Risiko minimiert. Fehlerhafte Bepreisungs-Tools können einerseits zu niedrige und andererseits zu hohe Bepreisungen von Angeboten nach sich ziehen. In der Folge fuhrt dies zu niedrigen oder negativen Deckungsbeiträgen beziehungsweise zur Kundenabwanderung. Aus diesem Grund werden diese Bepreisungs-Tools entsprechend getestet und regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft. Finanzwirtschaftliche Risiken Die Risiken im finanzwirtschaftlichen Bereich zeigen im Vergleich zum Vorjahr keine wesentlichen Veränderungen. Dem Forderungsausfallrisiko setzt TWL ein effektives Forderungsmanagement entgegen. Die Überwachung und Steuerung der Liquiditätsrisiken erfolgt mittels einer permanenten Liquiditätsplanung. Bezüglich des Konsortialkredits verweisen wir auf unsere Ausführungen zur Finanzlage. Als Konsequenz der Fristentransformation geht TWL jedoch insgesamt davon aus, dass sich die Neuausrichtung der Finanzierung in Form von erhöhten Zinsaufwendungen niederschlägt. Das Zinsänderungsrisiko plant TWL durch den Einsatz derivativer Zinssicherungsinstrumente in Form von Zins-Swaps zu reduzieren um somit die Planungssicherheit des Finanzergebnisses weiter zu erhöhen. Das historisch niedrige Zinsniveau bietet hierzu eine sehr gute Ausgangsbasis. Da keine Verbindlichkeiten in einer fremden Währung bestehen, ist ein Fremdwährungsmanagement aktuell nicht notwendig. Strategische Risiken Die Konzessionsverträge der TWL laufen in naher Zukunft aus und werden wohl von der Stadt Ludwigshafen neu ausgeschrieben. Vor diesem Hintergrund verschärft sich der Wettbewerb um Konzessionen. Es besteht somit das Risiko, dass die TWL ihr Recht, die öffentlichen Wege zum Zweck der Energieversorgung zu nutzen, verlieren wird. Die TWL hat das Risiko erkannt und bereits verschiedene strategische Überlegungen angestellt. Risiken ans gesetzlichen Restriktionen Infolge der Anreizregulierung soll die Qualität der Versorgungsnetze zukünftig mittels eines Qualitätselementes, das im Erlöspfad für die Netzentgelte wirksam sein wird, flankiert werden. Da die konkrete Ausgestaltung dieses Qualitätselementes noch nicht klar ist, gilt es abzuwarten, welche Kosten zusätzlich beim Netzbetrieb entstehen, um den Anforderungen der Regulierungsbehörden gerecht zu werden. Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) bewirkte wesentliche Änderungen bei den Bilanzierungsvorschriften. Dadurch soll ein wettbewerbsfähiges Bilanzrecht im internationalen Kontext geschaffen werden. Ziel der neuen Vorschriften sind die Deregulierung sowie ein erhöhter Informationsgehalt. Die Verabschiedung der Ausgleichsmechanismus-Verordnung im Sommer 2009 hat eine grundlegende Änderung beim Wälzungsmechanismus des EEG bewirkt. Grundsätzlich wird die EEG-Umlage dadurch wesentlich transparenter, wodurch sich die Planbarkeit fair alle Beteiligten erhöht. Dem steht jedoch gegenüber, dass der durch die Übertragungsnetzbetreiber festgelegte Umlagensatz in Höhe von 2,047 Cent pro kWh, den unsere Kunden tragen müssen, deutlich mehr beträgt als bisher. Personelle Risiken Der Wettbewerb um qualifiziertes Personal --das Fundament eines jeden Unternehmens-- wird immer intensiver. Die TWL räumt der Ausbildung einen hohen Stellenwert ein. Hierdurch sowie durch Maßnahmen der Personalwirtschaft und -entwicklung minimiert die TWL die Fluktuation. Mitarbeiter und Führungskräfte werden so langfristig an das Unternehmen gebunden. Technische Risiken Als breit aufgestelltes Energieversorgungsunternehmen verfügt die TWL über viele technische Anlagen und damit verbunden über ein erhebliches Anlagenausfallrisiko. Je nach Zweck der technischen Anlagen können solche Risiken nicht nur monetäre Schäden verursachen, sondern auch die Kunden beeinträchtigen, beispielsweise durch Versorgungsunterbrechungen. Dies wiederum kann zu erheblichen Imageschäden führen. Anlagenausfällen beugt die TWL durch Fernüberwachungen, Rundgänge, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie durch entsprechende Schulungen der betreuenden Mitarbeiter vor. Weiterhin zählen zu den technischen Gefährdungspotenzialen die Risiken der Informationstechnologie. Werden beispielsweise Hardwarekomponenten durch Brand, Wasser oder Überspannung zerstört oder kommt es zu einem Ausfall der Hard- und/oder Software, kann dies in der Folge zu Beeinträchtigungen in allen Fachbereichen führen. Mit dem Einsatz von redundanten Systemen, der Installation von Feuerlöschanlagen sowie der restriktiven Beschränkung der Zugangserlaubnis zum Rechenzentrum für nur einen sehr begrenzten Personenkreis reduziert sich die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser IT-Risiken außerordentlich. Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit der Unternehmensdaten fuhren wir täglich Datensicherungen durch. Dadurch wird gewährleistet, dass die IT-Systeme eine sehr hohe Verfügbarkeit aufweisen und die Voraussetzung für funktionsfähige Prozesse innerhalb von TWL geschaffen ist. Risiken, die bestandsgefährdend sind oder die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der TWL wesentlich gefährden, liegen derzeit nach unserer Einschätzung nicht vor. Weder aus den einzelnen Risiken noch aus der aggregierten Risikoposition ergibt sich für die TWL eine Bestandsgefährdung. Chancen Die TWL hat nicht nur Risiken, sondern auch Chancen im Fokus. So ergibt sich aus vertrieblicher Sicht infolge der Liberalisierung die Gewinnung neuer Kunden und weiterer Absatzpotenziale. Auf Seiten der Energiebeschaffung bieten volatile Preise ebenso Chancen. Tritt beispielsweise das Kontrahentenrisiko ein und der Marktpartner fällt insolvenzbedingt aus, kann unter Umständen die neu zu beschaffende Energiemenge im Vergleich zum früheren Beschaffungszeitpunkt zu günstigeren Preisen eingekauft werden. Wachstumspotenziale für die TWL entstehen durch den tief greifenden Wandel der Erdgasbeschaffungsmärkte sowie die zunehmende Liberalisierung der Ferngasebene. Die anhaltende Gasschwemme verbessert die Beschaffungsmöglichkeiten außerhalb von Langfristverträgen. Gleichzeitig wird infolge der Regulierung die Verfügbarkeit freier Leitungskapazitäten zunehmen. Beide Faktoren schaffen ein günstiges Umfeld fier die flexible Vertriebsstrategie der TWL. Weiterhin bietet der konsequente Ausbau der Fernwärmeversorgung Potenziale. Die Erweiterung des Fernwärmenetzes bringt mehrere positive Effekte mit sich. Neben der Generierung von zusätzlichen Erträgen wird gleichzeitig eine optimierte Auslastung des Fernheizkraftwerks der TWL erreicht. Außerdem garantiert die Fernwärmeversorgung eine höhere Kundenbindung. Da sich die Kosten für eigenerzeugte Wärme im Vergleich zu den Bezugskosten von Erdgas relativ konstant entwickeln, ergeben sich darüber hinaus Vorteile für unsere Kunden. Bericht nach § 312 Aktiengesetz Für das Geschäftsjahr 2009 wurde vom Vorstand ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) erstellt. Der Bericht enthält folgende Schlusserklärung: „Die Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und wurde durch die im Bericht angegebenen getroffenen Maßnahmen nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die dem Vorstand zum Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren." Ausblick TWL Alle Signale deuten darauf hin, dass sich die wirtschaftliche Erholung im Jahresverlauf 2010 fortsetzt. Allerdings sind die Auftriebskräfte noch schwach und die Produktionskapazitäten der Wirtschaft weiterhin nicht ausgelastet. Die Märkte unterliegen derzeit schnellen Veränderungsprozessen: Bei Strom und Erdgas hat der Wettbewerb innerhalb kurzer Zeit deutlich angezogen. Für die TWL bedeutet dies einerseits steigende Wechselquoten im Segment der Haushalts- und Tarifkunden. Andererseits bieten sich neue Chancen. So kann die TWL zusätzliche Deckungsbeiträge durch die Akquisition neuer Kunden außerhalb des bisherigen Versorgungsgebietes in Ludwigshafen erzielen: Mit der deutschlandweiten Belieferung von Strom- und Gaskunden haben wir im Geschäftsjahr 2009 neue Vertriebswege beschritten. Dabei konnten beispielsweise Erdgaslieferverträge mit Laufzeiten von ein bis drei Jahren mit namhaften Großabnehmern abgeschlossen werden. Allerdings ist dieses Segment dadurch gekennzeichnet, dass sich die Marktteilnehmer neu ausrichten und die Wechselbereitschaft der Kunden deutlich gestiegen ist. Der Druck auf die erzielbaren Margen und Deckungsbeiträge wird daher zunehmen. Durch die Ausrichtung auf von den Kunden nachgefragte Produkte und Dienstleistungen kann die TWL auch künftig in einem hart umkämpften Markt erfolgreich agieren. Den Ausbau der Fernwärmeversorgung in Ludwigshafen hat die TWL im abgelaufenen Berichtsjahr konsequent und erfolgreich fortgesetzt. Hier ist es gelungen, neue Kundensegmente zu erschließen und durch die Umstellung von bisher mit Heizöl versorgten Wohnobjekten zusätzliche Wärmekunden zu gewinnen. Die Ausbaumaßnahmen treibt die TWL zielgerichtet weiter voran und leistet dadurch auch einen Beitrag zur Minderung der CO2-Belastung in Ludwigshafen. Wir erwarten durch intensive Akquisition außerhalb des eigenen Netzgebietes steigende Umsatzerlöse. Dabei konzentrieren sich die vertrieblichen Aktivitäten vor allem auf den Verkauf von Gas im Bereich der Großkunden. Verbesserte Beschaffungskonditionen im Strom- und Gasbereich stärken die Wettbewerbsposition der TWL zusätzlich. Obgleich insgesamt ein Trend zum bewussteren und damit sparsameren Umgang mit Trinkwasser erkennbar ist, erwarten wir für das Jahr 2010 einen nahezu stabilen Wasserabsatz. Beim Wärmeverkauf gehen wir von weiteren Zuwächsen aus, da im Jahr 2010 voraussichtlich weitere 150 Versorgungsobjekte hinzukommen werden. Insgesamt erwarten wir Umsatzerlöse von 233.200 Tsd. Euro für das Jahr 2010 und 245.050 Tsd. Euro für das Jahr 2011. Die Personalaufwendungen der TWL sollen durch Effizienzsteigerungsmaßnahmen gesenkt werden. Wir rechnen darüber hinaus mit Mehrbelastungen durch die Neubewertung von Pensionsrückstellungen infolge des zum 1. Januar 2010 in Kraft getretenen Bilanzmodernisierungsgesetzes (BilMoG). Durch den Fernwärmeausbau erhöhen sich zudem auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, denn mit den Fernwärmeumsätzen steigen auch die Konzessionsabgaben. Aus derzeitiger Sicht verfügt die TWL über eine ausreichende Menge an Zertifikaten im Rahmen des EU-weiten Treibhausemissionshandels. Infolge der notwendigen Neuverschuldung wird das Finanzergebnis durch steigende Zinsen geprägt, wir verweisen an dieser Stelle auf unsere Ausführungen zum Stand der Konsortialfinanzierung. Für 2010 plant die TWL Gesamtinvestitionen in Höhe von rund EUR 28 Mio. In der Folge wollen wir die jährlichen Investitionen kontinuierlich bis auf rund EUR 14 Mio im Jahr 2013 reduzieren. Einen Schwerpunkt der Investitionstätigkeit bildet weiterhin der Fernwärmeausbau. Der Gesamtbedarf über die verbleibende Projektlaufzeit bis 2012 liegt hier bei EUR 18,7 Mio von denen der Hauptanteil auf das Geschäftsjahr 2010 entfällt. Regulierungsbedingt erhöhen sich auch die Investitionen für die Netzinfrastruktur in den Jahren 2010 und 2011. Für das Geschäftsjahr 2010 geht TWL somit insgesamt von einem leicht positiven Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bzw. des Jahresergebnisses aus. Für das Jahr 2011 erwartet TWL ein gegenüber dem Jahr 2010 deutlich positives Jahresergebnis welches im Bereich von EUR 1,5 Mio bis EUR 3,0 Mio liegen wird. Von wesentlicher Bedeutung fier die Ergebnisentwicklung wird dabei die eingetretene Deckelung der Verlustübernahme aus dem ÖPNV durch unsere Gesellschafterin sein. Danach übernimmt die TWL ÖPNV-Verluste nur noch bis zu einer maximalen Höhe von EUR 16,0 Mio. Dieser Betrag sinkt ab dem Geschäftsjahr 2010 jährlich um 250 Tsd. Euro. Für alle darüber hinaus anfallenden Verluste leistet die Stadt Ludwigshafen einen entsprechenden Zuschuss an die TWL. Die Vereinbarung hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2014. TWL-Konzern Im VBL-Netz sind für das Jahr 2010 Investitionen von rund EUR 6,0 Mio vorgesehen. Der Wirtschaftsplan der RHB GmbH beinhaltet für 2010 ein Investitionsvolumen in Höhe von EUR 3,15 Mio. Beim ÖPNV wird für 2010 ein Anstieg der Verluste erwartet, der in erster Linie aus dem Ergebnis der VBL GmbH resultiert. Für 2011 ist bei der VBL GmbH mit einer leichten Ergebnisverbesserung zu rechnen, die in den Folgejahren Bestand haben soll. Die VBL GmbH veranschlagt für 2010 einen Jahresfehlbetrag von 17.131 Tsd. Euro, die RHB GmbH rechnet mit einem Jahresfehlbetrag von 403 Tsd. Euro. ERN und EVS planen für das Geschäftsjahr 2010 positive Ergebnisse. In der Aufsichtsratssitzung vom 26. Mai 2010 hat der Vorstand der TWL den Auftrag erhalten, die AVISO GmbH zum 30. September 2010 geregelt aufzulösen. KOM-SOLUTION erwartet für das Geschäftsjahr 2010 eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung, auf Grund der Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise jedoch mit einem niedrigeren Ergebnisniveau. TWL-Kom will den Wachstumskurs auch 2010 halten im Fokus steht vor allem die Zielgruppe Geschäftskunden. Insgesamt gehen wir für den TWL-Konzern in den kommenden zwei Jahren von leicht steigenden Umsatzerlösen sowie von einer Ergebnisverbesserung aus. Unter dem Dach der Pfalzenergie GmbH plant die TWL, zusammen mit weiteren Partnern, die Gründung einer Messtechnikgesellschaft. In Hinblick auf die vom Gesetzgeber beschlossene Einführung elektronischer Strom- und Gaszähler werden so Kompetenzen gebündelt und Synergien genutzt. Die Entscheidung über die Kooperation soll im Laufe des Jahres 2010 fallen. Nachtragsbericht Wir verweisen auf unsere Ausführungen zur Konsortialfinanzierung.
Ludwigshafen am Rhein, den 7. Juni 2010
Dr.-Ing. Hans-Heinrich Kleuker, Kaufmännischer Vorstand Dr.-Ing. Gerhard Weissmüller, Technischer Vorstand Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersWir haben den Konzernabschluss --bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und dem mit dem Anhang der Technische Werke Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft, Ludwigshafen am Rhein, zusammengefassten Konzernanhang-- sowie den Konzernlagebericht und den Bericht über die Lage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfling umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Frankfurt am Main, den 7. Juni 2010 KPMG AG Hauptmann, Wirtschaftsprüfer Bauer, Wirtschaftsprüfer |
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