Technische Werke Ludwigshafen am Rhein AktiengesellschaftLudwigshafen a. Rh.Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020Konzern-Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020Wirtschaft und Politik unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie Im Jahr 2020 verzeichnet die deutsche Wirtschaft infolge der Auswirkungen der Coronakrise einen erheblichen Einbruch beim wirtschaftlichen Wachstum. Das seit einem Jahrzehnt anhaltende wirtschaftliche Wachstum schlug in eine Rezession um, deren Heftigkeit sich in einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das Jahr 2020 von -5,0% gegenüber dem Vorjahr zeigt. Nahezu alle wirtschaftlichen Bereiche, wie Industrie und insbesondere der Dienstleistungsbereich, waren von der Entwicklung betroffen, während sich das Baugewerbe als einziger Bereich zum Vorjahr 2019 verbessern konnte. Einen vergleichbaren Einbruch zur wirtschaftlichen Entwicklung verzeichnet ebenso der Energieverbrauch in Deutschland für das Jahr 2020, der sich in einem nachweislich historisch tiefsten Verbrauch spiegelt. Neben den Auswirkungen durch die Pandemie auf den Stromverbrauch in den verschiedenen Sektoren, wirkten sich auch die Einspeisung erneuerbarer Energien sowie politische Entscheidungen und Vorgaben auf die Entwicklung des Energieverbrauchs aus. Mit 60% führt den Energiemix in Deutschland weiterhin die beiden Energieträger Mineralöl und Erdgas an. Während der Verbrauch von Stein- und Braunkohle sowie der Kernenergie durchweg rückläufig war, konnten die erneuerbaren Energien erneut zulegen und ihren Beitrag auf rund 17% erhöhen. Mitte Dezember wurde die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) 2021 noch auf den Weg gebracht, in dem mitunter die Vorgabe gesetzlich hinterlegt wurde, dass die Stromversorgung in Deutschland bis 2050 treibhausgasneutral sein muss. Darüber hinaus wurde darin der Rahmen der Erreichung von 65% an Erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 gegeben. Im Bereich Forschung und Innovation gab es im Jahr 2020 unter anderem folgenden nennenswerte Entwicklungen. Das Förderprogramm SINTEG wurde im Herbst 2020 erfolgreich beendet. In diesem wurden fünf verschiedene Lösungen für zukunftsfähige Energiesysteme sowie Maßnahmen zur Digitalisierung des Energiesektors entwickelt und getestet. Im Detail wurden fünf sogenannte Schaufenster mittels Investitionen beteiligter Unternehmen sowie durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Zum Schaufenster "DESIGNETZ: Baukasten Energiewende" gehört das Hybridkraftwerk der TWL AG, welches im Rahmen von Designetz zu einem zukunftsfähigen, effizienten Stromnetz im Zuge einer flexiblen und sicheren Energieversorgung beiträgt. Ein weiterer Fokus wurde seitens des BMWis auf den Bereich Wasserstoff und dessen Potenzial als Energieträger sowie Energiespeicher gelegt. Mit der "Technologieoffensive Wasserstoff" sollen insbesondere innovative Projektideen hinsichtlich der Nutzung von Wasserstoff entwickelt und umgesetzt werden. TWL-Konzern unter den Herausforderungen des Jahres 2020 Das Jahr 2020 stellte, neben den allgemein spürbaren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, an TWL noch weitere Herausforderungen. Zu Beginn des Jahres und über das ganze Jahr hinweg begleitete das Unternehmen die Fortführung und anschließende Umsetzung des Projekts Technik 3.0. Einen ersten Schritt zur Umsetzung markierte dabei die Herausgliederung der in die neue Netzgesellschaft übergehenden Organisationsbereiche in einen Teilbetrieb. Die weiteren Schritte zur neuen Netzgesellschaft innerhalb des Konzerns erfolgen abschließend im Jahr 2021. Währenddessen wurde im Frühjahr bekannt, dass TWL einem Hackerangriff zum Opfer fiel und dabei personenbezogene Daten von Kunden und Mitarbeitern gestohlen wurden. Infolgedessen war das Jahr 2020 intensiv vom Neuaufbau der IT-Landschaft geprägt. Auch dieses Projekt wird TWL noch im neuen Geschäftsjahr 2021 begleiten. Darüber hinaus wurden weitere strategische und organisatorische Veränderungen und Maßnahmen innerhalb von TWL ergriffen, die alle mit dem Ziel initiiert wurden, die bevorstehenden und zukünftigen Veränderungen in Form von Chancen und Herausforderungen erfolgreich bestehen zu können. Neben einer betrieblichen Neuorganisation stand hier die strategische Neuausrichtung des Vertriebs im Vordergrund. Schlussendlich wirkten sich im Unternehmen auch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie sowie zur Vorbeugung von Infektionen mit Corona aus. Grundsätzlich richtete sich TWL hinsichtlich der Maßnahmen stets an der für Rheinland-Pfalz gültigen Allgemeinverfügung aus. Innerhalb von TWL hatte dies neben der Herausbildung des Krisenstabs, welcher regelmäßig tagte, auch Auswirkungen auf das tägliche Arbeiten, das soweit möglich ins Home-Office verlagert wurde. Weiterhin führten die diversen Verordnungen zu erhöhten Aufwendungen z. B. bedingt durch die Installation von Desinfektionsspendern, der Errichtung von Trennscheiben an erforderlichen Stellen sowie der strengen Aufteilung von Mitarbeitern an versorgungsrelevanten Schlüsselstellen. Weiterhin hatte das Herabfahren der Wirtschaft merkliche finanzielle Folgen, mitunter aus Abverkäufen von überschüssigen Energiemengen zu einem niedrigeren Verkaufspreis, für das Unternehmen. Struktur des TWL-Konzerns Der Konzern Technische Werke Ludwigshafen am Rhein (TWL-Konzern) setzt sich aus der Technischen Werke Ludwigshafen am Rhein AG und deren verbundenen sowie assoziierten Unternehmen zusammen. Die TWL AG bildet dabei den Kern des Konzerns und beeinflusst die Entwicklung von diesem maßgeblich. Zu ihrem Aufgabengebiet zählen seit mehr als 100 Jahren die zuverlässige Versorgung von Haushalten, Landwirtschaft und Gewerbe mit Strom, Erdgas, Wärme, Kälte und Trinkwasser. Ferner trug der Veränderungsprozess des Energiemarktes dazu bei, dass sich die Rolle des TWL-Konzerns sowohl für die Kunden als auch für das Auftreten am Energiemarkt stark gewandelt hat. Neben seiner klassischen Aufgabe als Versorger mit Energie rückt der Fokus inzwischen sowohl auf die Erbringung von Dienstleistungen wie auch die Umsetzung des Themas Digitalisierung, stets im Kontext Energie. Dies macht sich auch in der Struktur und der unternehmerischen Tätigkeit der verbundenen Unternehmen bemerkbar. Aus der Historie der Beziehungen des TWL-Konzerns und der Stadt Ludwigshafen heraus bestehen die Verbindungen zum Bereich des öffentlichen Nahverkehrs von Ludwigshafen. Dabei fokussiert sich die Verkehrsbetriebe Ludwigshafen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (VBL) auf den Betrieb des öffentlichen Nahverkehrs innerhalb der Stadt Ludwigshafen, während die Rhein-Haardtbahn-Gesellschaft mit beschränkter Haftung (RHB) für den Streckenbetrieb zwischen Bad Dürkheim und Ludwigshafen-Oggersheim zuständig ist. Die TWL Netze Gesellschaft mit beschränkter Haftung (TWL Netze) entstand aus der vorgegebenen gesetzlichen Entflechtung des Netzbetriebes von Erzeugung sowie Handel und Vertrieb. Das Tätigkeitsfeld des Unternehmens umfasst den Netzbetrieb in den Sparten Strom und Gas mit insgesamt rund 140.000 Netzkunden. Zusätzlich zur Ausgliederung des Netzbetriebes verfügt der TWL-Konzern über einen, in Form der TWL Metering Gesellschaft mit beschränkter Haftung (TME), ausgelagerten Messstellenbetrieb. Die TME verwaltet und führt das gesamte Mess- und Zählwesen der Energieverbräuche durch und stellt weiterhin sämtliche zur Weiterverarbeitung benötigten Daten hinsichtlich Messungen und deren Ergebnisse zur Verfügung. Ein weiteres Segment innerhalb des TWL-Konzerns bilden die Vertriebsgesellschaften. Hierzu zählt zunächst die ESW Energiehaus Stadtwerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung (ESW), deren Unternehmensaufgaben die Vermarktung von Energie ist. Daneben ist die TWL Energie Deutschland Gesellschaft mit beschränkter Haftung (TED) ebenfalls im Bereich der Vermarktung von Energie sowie von Energieprodukten an Endkunden tätig. Die Ensys Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Ensys) hat sich zusätzlich zur Vermarktung von Energie noch im Bereich Vermarktung von Systemen der Energieerzeugung als auch im Bereich Energieinformationssysteme spezialisiert. Die genannten Gesellschaften TED und Ensys sind mittelbare Beteiligungen der TWL AG, die durch die Tochter TWL Vertrieb Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Vertrieb) im Konzern eingebunden sind. Weitere Tochtergesellschaften der TWL AG sind die Energiedienstleistungen Rhein-Neckar Gesellschaft mit beschränkter Haftung (ERN), die insbesondere den Betrieb von lokalen Energie- und Medienversorgungsanlagen, vorrangig für Industrie- und Gewerbekunden als Tätigkeitsfeld hat. Die Anteile an der ERN wurden zum 31.01.2020 verkauft. Die Freischwimmer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Freischwimmer) vereint die Tätigkeiten im Bereich Grundstücksgeschäfte mit der Förderung von Innovationen. In Anbetracht der weiter wachsenden Bedeutung von Erneuerbaren Energien für die Energiewirtschaft ist auch der TWL-Konzern dieser Entwicklung gefolgt. Zum TWL-Konzern gehört zunächst die TWL Windpark Zellertal Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. KG (WP Zellertal), die sich mit dem Erwerb, dem Betrieb und der Verwaltung von regenerativen Anlagen oder der Beteiligung an solchen befasst. Weiterhin ist die Energiepark Rurich Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. KG (WP Rurich), welche Betreiberin von zwei Windkraftanlagen ist, seit 2015 im TWL-Konzern. Für die Verwaltung beider Gesellschaften ist die TWL Renewables Verwaltungs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Renewables) zuständig. Gegenstand der Renewables ist die Übernahme der persönlichen Haftung und die Geschäftsführung von Gesellschaften, die regenerative Anlagen betreiben oder planen. Losgelöst vom klassischen Energiebereich ist die TWL-KOM Gesellschaft mit beschränkter Haftung (TWL-KOM) zu sehen. Sie beschäftigt sich mit dem Bereich Telekommunikation und der Erbringung von Telekommunikations-Dienstleistungen und hat damit eine vom Bereich Energie gesonderte Position im Konzern. Neben ihrem Angebot im Bereich Telekommunikation sowie der hierfür benötigten IT betreibt die TWL-KOM auch Rechenzentren innerhalb von Ludwigshafen. Zuletzt sind die assoziierten Unternehmen im TWL-Konzern anzuführen. Bei der Schmidt Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Schmidt) handelt es sich um ein Unternehmen, das sich mit der Installation von Elektroanlagen, Kommunikationsnetzen sowie Lichtwellenleiterkomponenten beschäftigt. Mit der Solandeo Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Solandeo) wurde in 2016 eine Beteiligung erworben, die als unabhängiger Messstellenbetreiber sowie in Entwicklung und Vertrieb von Softwarelösungen (für bspw. Direktvermarkter von erneuerbarer Energie) agiert. Als neue assoziierte Beteiligung wurde im Geschäftsjahr 2020 die Kommunale Dienstleistungsgesellschaft Ludwigshafen mit beschränkter Haftung (KDL) gegründet. Sie verfolgt insbesondere den Zweck Synergien im Konzern der Stadt Ludwigshafen am Rhein zu schaffen. Weiterhin erwarb TWL Anteile an der wärme.netz.werk Rhein-Neckar Gesellschaft mit beschränkter Haftung (wärme.netz.werk), die als Gegenstand ihrer Tätigkeit im Wesentlichen die Erschließung und Verbindung von Wärmequellen und Wärmenetzen in der Metropolregion Rhein-Neckar hat. Entwicklung der Energiepreise Gestiegene Steuern, Abgaben und Netzentgelten sowie die gestiegenen Preise an den Großhandelsmärkten bedingten zum 01.04.2020 eine Preiserhöhung für die meisten Produkte im Strombereich. So veränderte sich unter anderem auch der Preis für die Grundversorgung innerhalb des Verbrauchspreis um ca. 5,0 Prozent auf 32,50 ct/kWh. Durch die weiterhin gute langfristige Beschaffungsstrategie konnte TWL die Preise für Erdgas im Jahr 2020 stabil halten. Auch die Preise für Fernwärme und Wasser blieben konstant. Wirtschaftliche Entwicklung Das Jahr 2020 reiht sich in die Wetterstatistik als zweitwärmstes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung ein und zeichnet sich darüber hinaus als sehr sonnenscheinreich und bereits im dritten Jahr in Folge zu trocken aus. Dies verdeutlicht die um rund 20 Prozent höheren Sonnenscheinstunden im Vergleich zum Soll, sowie die 10 Prozent unter seinem Soll liegende Niederschlagsmenge für Deutschland. Für TWL hatte dies - in Verbindung mit den Auswirkungen aus dem Lockdown in der Wirtschaft - zur Folge, dass die Absatzmengen in allen Sparten eine verhaltene bis rückläufige Entwicklung zeigen. Die Absatzentwicklung für alle Medien stellt sich wie folgt dar: scrollen
Im Bereich Strom konnte die Absatzmenge des Vorjahres gehalten werden (+ 1,6 Prozent). Auch die Aufteilung zwischen Privat- und Großkunden ist weitgehend konstant. Bei Gas konnte der hohe Anstieg des Vorjahres nicht wieder erreicht werden (-21,0 Prozent). Der maßgebliche Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist dabei im Privat- und Gewerbekundensegment zu verzeichnen. Die Sparte Wärme/Kälte verzeichnet, infolge der Witterung, einen leichten Rückgang im Gesamtabsatz in Höhe von 0,6 Prozent. Auch die Absatzmenge im Bereich Wasser zeigt sich infolge der Witterung insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent leicht erhöht. Erträge und Aufwendungen Die Umsatzerlöse nach Abzug von Strom- und Energiesteuer betrugen im Geschäftsjahr 653,6 Mio. Euro und lagen damit um 1,6 Prozent über dem Vorjahres wert (i. Vj. 643,0 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Bereichen im Vergleich zum Vorjahr folgendermaßen: scrollen
(*) Die Werte des Vorjahres wurde zur besseren
Vergleichbarkeit der aktuellen Aufteilung angepasst
In den klassischen Energiesparten Strom, Gas, Wärme und Wasser folgt die Veränderung des Umsatzes der Mengenentwicklung. Insbesondere im Bereich Strom ist zusätzlich ein positiver Effekt aus der Preisentwicklung zu beobachten. Bei der Windenergie konnte - insbesondere wetterbedingt - die Energieproduktion des Vorjahres übertroffen werden. In der Telekommunikation sind im Vergleich zum Vorjahr weiterhin wachsende Umsätze festzustellen, was durch die Gewinnung von Neukunden insbesondere Geschäftskunden möglich war. Im Bereich ÖPNV sind die Umsätze auf Vorjahresniveau. Die Umsätze aus der Betriebsführung und die sonstigen Umsatzerlösen fallen insbesondere durch die Beteiligungsabgänge geringer aus. Die sonstigen betrieblichen Erträge steigen auf 34,0 Mio. Euro (i. Vj. 28,6 Mio. Euro). Maßgeblich für diesen Anstieg sind als Einmaleffekte eine Steuerrückforderung in Höhe von 6,1 Mio. Euro und die ertragswirksame Rückstellungsauflösung im Vertriebsbereich (6,7 Mio. €). Der Materialaufwand stieg um 6,4 Prozent auf 546,4 Mio. Euro (i. Vj. 513,4 Mio. Euro) und folgt damit weitgehend der Entwicklung und Aufteilung der Umsatzerlöse. Die Personalaufwendungen sind im Geschäftsjahr auf 72,8 Mio. Euro gesunken (i.Vj. 77,5 Mio. Euro). Maßgeblich für diesen Rückgang sind zum einen, dass die tariflich bedingte Erhöhung vollständig durch die reduzierenden Maßnahmen abgefangen und sogar überkompensiert wurden. Zum anderen ist durch den Verkauf einer Beteiligung die Mitarbeiterzahl entsprechend gesunken. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagen liegen bei einer weiterhin starken Investitionstätigkeit mit 30,2 Mio. Euro - trotz Verkaufs einer Beteiligung - fast auf Vorjahresniveau (i. Vj. 30,9 Mio. Euro). Der Posten sonstige betriebliche Aufwendungen sinkt auf 35,7 Mio. Euro (i. Vj. 37,5 Mio. Euro). Finanzergebnis auf Vorjahresniveau Der Zinsaufwand konnte in 2020 mit 5,8 Mio Euro (i. Vj. 6,0 Mio. Euro) nochmals gesenkt werden. Weiterhin wirkt sich neben der allgemeinen Zinsentwicklung die Neuordnung der Finanzierungsstruktur (Abschluss neuer Kreditvereinbarungen) mit wesentlich günstigeren Konditionen positiv aus. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen - aus den assoziierten Unternehmen - sind auf -1,1 Mio. Euro (i. Vj. -0,8 Mio. Euro) gestiegen. Dagegen konnte das Ergebnis aus den Beteiligungen an assoziierten Unternehmen mit 0,6 Mio. Euro (i. Vj. -0,7 Mio. Euro) insbesondere aufgrund von Effekten aus der Konsolidierung deutlich verbessert werden. Insgesamt wird gemäß den genannten Punkten das negative Finanzergebnis deutlich verbessert mit -5,9 Mio. Euro (i. Vj. -7,3 Mio. Euro) ausgewiesen. Ergebnisentwicklung Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag liegen im Geschäftsjahr bei 0,4 Mio. Euro und damit unter dem Vorjahreswert (i. Vj. 0,5 Mio. Euro). Insgesamt verzeichnet das Geschäftsjahr 2020 mit -1,2 Mio. Euro (i. Vj. 9,8 Mio. Euro) ein negatives Ergebnis nach Steuern. Nach Berücksichtigung der sonstigen Steuern beträgt der Konzernjahresfehlbetrag 1,5 Mio. Euro (i. Vj. Konzernjahresüberschuss: 9,7 Mio. Euro). Vergleich zum Ausblick 2020 Bereits im Ausblick zum Jahr 2020 wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass aufgrund von bestehenden Herausforderungen - insbesondere Corona-Pandemie und Hackerangriff - die Auswirkungen auf das Geschäftsjahr nur mit hohen Unsicherheiten abgeschätzt werden konnten. Nach Abschluss des Geschäftsjahres ist im Vergleich zum Ausblick auf die Konzernentwicklung 2020 festzustellen, dass die Umsatzerlöse - insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie - sehr deutlich unter dem erwarteten Wert liegen. Für die Gesamtleistung kann dies zum Teil über die Einmaleffekte in den sonstigen betrieblichen Erträgen kompensiert werden. Auch auf der Aufwandsseite wurde insgesamt fast der Planwert erreicht, wenn auch mit starken Verschiebungen zwischen den Aufwandsposten. Das Finanzergebnis stellt sich besser als erwartet dar. Insgesamt konnte damit das erwartete Ergebnis "positives Jahresergebnis im niedrigen einstelligen Millionenbereich" nicht erreicht werden. Vermögenslage Die Bilanzsumme des TWL-Konzerns reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr von 557,5 Mio. Euro auf 551,4 Mio. Euro. Immaterielle Vermögensgegenstände werden mit 7,1 Mio. Euro (i. Vj. 4,8 Mio. Euro) ausgewiesen. Das Sachanlagevermögen steigt - insbesondere aufgrund der durchgeführten Investitionen - weiter auf 387,5 Mio. Euro (i. Vj. 376,1 Mio. Euro). Das Finanzanlagevermögen ist mit 12,2 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (i. Vj. 14,9 Tsd. Euro) auch aufgrund des Beteiligungsverkaufs bzw. der erfolgten Liquidation einer Beteiligung gesunken. Im Umlaufvermögen haben sich die Vorräte stichtagsbedingt auf 3,2 Mio. Euro (i.Vj. 5,2 Mio. Euro) vermindert. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind auf 128,1 Mio. EUR (i. Vj. 140,4 Mio. EUR) gesunken. Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf 109,8 Mio. EUR (i. Vj. 123,1 Mio. Euro) begründet sich im Wesentlichen durch die Reduzierung von Verzögerungen im Abrechnungsprozess. Die Forderungen gegen Aktionäre, die vor allem auf das operative Geschäft gegenüber der Stadt Ludwigshafen sowie ausstehende Zahlungen zur Verlustdeckelung zurückzuführen sind, stellen sich mit 5,6 Mio. EUR (i. Vj. 4,8 Tsd. EUR) auf Vorjahresniveau. Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 11,9 Mio. EUR (i. Vj. 11,7 Mio. EUR) resultieren maßgeblich aus Forderungen gegen Netzbetreiber im Zusammenhang mit vorausbezahlten Netznutzungsentgelten und einer Steuerrückforderung. Der Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten verbleibt mit 1,6 Mio. Euro (i. Vj. 1,5 Mio. Euro) auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Bei dem aktivischen Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 11,7 Mio. Euro (i. Vj. 14,6 Mio. Euro) handelt es sich vor allem um Mietvorauszahlungen für ein Bürogebäude. Das Eigenkapital des TWL-Konzerns sinkt aufgrund des negativen Jahresergebnisses auf 140,5 Mio. Euro (i. Vj. 142,2 Mio. Euro). Im Verhältnis zu der ebenfalls geringeren Bilanzsumme ergibt sich mit 25,5 Prozent eine konstante Eigenkapitalquote (i. Vj. 25,5 Prozent). Die Sonderposten mit Rücklagenanteil sind im Geschäftsjahr auf 47,8 Mio. Euro (i. Vj. 42,2 Mio. Euro) gestiegen. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Zuschüsse zur Förderung verkehrswirtschaftlicher Investitionen im öffentlichen Personennahverkehr. Die Rückstellungen sind mit 29,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (i. Vj. 45,6 Mio. Euro) deutlich gesunken. Dabei sind sowohl die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit 14,5 Mio. Euro (i. Vj. 17,8 Mio. Euro), als auch die sonstigen Rückstellungen mit 14,5 Mio. Euro (i. Vj. 27,0 Mio. Euro) geringer ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten bleiben gegenüber dem Vorjahr mit 331,1 Mio. Euro (i. Vj. 324,9 Mio. Euro) leicht gestiegen. Der Anstieg bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, kann durch geringere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nicht komplett kompensiert werden. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wird unverändert mit 2,3 Mio. Euro (i. Vj. 2,3 Mio. Euro) ausgewiesen. Zum Stichtag sind auch in diesem Geschäftsjahr keine passiven latenten Steuern anzusetzen. Finanzlage Ausgehend von einem negativen Periodenergebnis von 1,5 Mio. Euro beträgt der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 14,0 Mio. Euro (i. Vj. -6,0 Mio. Euro). Der im Vorjahr ausgewiesene Sondereffekt durch den hohen Anstieg der Forderungen, hat sich damit wieder normalisiert. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beläuft sich auf -41,1 Mio. Euro (i. Vj. -30,6 Mio. Euro), was weiterhin durch die hohen Investitionen ins Sachanlagevermögen begründet ist. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit liegt bei 34,3 Mio. Euro (i. Vj. 18,2 Mio. Euro) und resultiert vornehmlich aus dem Saldo aus Kreditaufnahme und Kredittilgung. Der Bestand an liquiden Mitteln in Höhe von 1,6 Mio. Euro, abzüglich der kurzfristig jederzeit fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von -39,9 Mio. Euro, ergibt einen Finanzmittelbestand am Ende der Periode in Höhe von -38,3 Mio. Euro (i. Vj. -45,6 Mio. Euro). Die externe Beschaffung kurzfristiger Liquidität erfolgt durch die Inanspruchnahme von revolvierenden Betriebsmittellinien, die zum Bilanzstichtag in Höhe von 90,0 Mio. Euro zur Verfügung standen und mit 39,9 Mio. Euro valutierten. Langfristige Investitionen finanziert TWL nach Möglichkeit fristenkongruent durch langfristige Darlehen. Zum Bilanzstichtag waren von den rund 179,6 Mio. Euro langfristiger Darlehen 27,9 Mio. Euro variabel verzinst, die zu großen Teilen durch den Einsatz von Zinsswaps gesichert sind. Bei den Konzernunternehmen VBL und RHB sind bestehende Kredite durch Ausfallbürgschaften der Stadt Ludwigshafen gedeckt. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung Grundsätze des Chancen- und Risikomanagements Die Energiewirtschaft ist von tiefgreifenden politischen Entscheidungen sowie dynamischen Entwicklungen geprägt. Die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen stellen TWL vor große und teilweise unvorhersehbare Herausforderungen. Um den sich hieraus ergebenden Risiken entgegen zu wirken und Chancen zu nutzen ist ein Risikomanagementsystem implementiert, mit dem Ziel den Bestand des Unternehmens zu sichern. Das Risikomanagementsystem basiert auf vom Vorstand definierten Verantwortlichkeiten, Systematiken und Prozessen. Die Risikomanagementstrategie von TWL verfolgt die frühzeitige Erkennung, Bewertung, Vermeidung und Verringerung von Risiken sowie die Übertragung dieser auf Dritte durch das Durchführen geeigneter Maßnahmen. TWL geht im Rahmen der Risikopolitik bewusst Risiken ein, wenn ein angemessenes Verhältnis zu den Chancen besteht. In der Richtlinie für das konzernweite Risikomanagement sind Mindeststandards und Regeln dokumentiert, die einen strukturierten Umgang und eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken sicherstellen. Der Risikomanagementprozess ist durch eine Risikomanagementsoftware gestützt. Innerhalb regelmäßig wiederkehrender Risikoinventuren und Risikohaupterhebungen wird die kontinuierliche Auseinandersetzung mit Risiken innerhalb der Organisationseinheiten sichergestellt. Auf diese Weise wird die Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Chancen und Risiken in einem permanenten Kreislauf und in dokumentierter und transparenter Form durchgeführt. Die Risikosituation wird im zentralen Risikomanagement konsolidiert und über eine regelmäßige Risikoberichterstattung an den Vorstand sowie über diesen an den Aufsichtsrat kommuniziert. Bestandsgefährdende Risiken werden umgehend dem Vorstand gemeldet. Neue Erkenntnisse und Informationen zu Bestandsrisiken werden zeitnah in das Risikomanagementsystem eingearbeitet, sodass dieses kontinuierlich weiterentwickelt und an die aktuellen Anforderungen angepasst wird. Risiken aus Energiebeschaffung und Vertrieb Preisrisiken Für Chancen und Risiken aus den operativen Energiebeschaffungs- und Vertriebsaktivitäten ist ein Risikokomitee etabliert. Das Gremium erarbeitet und beschließt Strategien, Vorgehensweisen, etc. zur Umsetzung und Einhaltung der Risikopolitik. Unter Energiebeschaffung werden hier die Beschaffung von Strom und Erdgas für die jeweiligen Vertriebsbereiche im TWL-Konzern, die Vermarktung von Strom sowie die Beschaffung von Brennstoff und CO2 für die Eigenerzeugung an den Handelsplätzen verstanden. Die Energiebeschaffungsaktivitäten unterliegen aufgrund der Volatilität der Märkte Chancen und Risiken in gleichem Maße. Die strukturierte Beschaffung von Strom und Gas sowie die Vermarktung der Eigenerzeugung erfolgen am Energiemarkt gemäß der im Risikokomitee beschlossenen Strategien sowie auf Basis des aktuell gültigen Risikohandbuchs für die Energiebeschaffung. Die Strategien, sind auf die Optimierung der Beschaffungs- bzw. Vermarktungspreise ausgerichtet und schränken negative Auswirkungen ungünstiger Marktsituationen ein. TWL steuert diese Risiken durch eine systematisierte Marktbeobachtung und -analyse, Limitierungen sowie durch die Diversifikation des Portfolios. Mengenrisiken Der Absatzmarkt für Strom und Gas ist wie in den Jahren zuvor geprägt von einem starken Wettbewerb. Dieser Wettbewerb zeigt sich insbesondere in der zunehmenden Auftragsvergabe durch Internet-Plattformen und neuen Marktteilnehmern wie Energieberatern und Drittanbietern. Zusätzlich werden bundesweit Direktvertriebe mit Außendienststellen beim Werben um Neukunden ausgebaut. Hieraus resultiert weiterhin das Risiko eines Umsatzrückgangs aufgrund Kundenabwanderung. Um dem entgegenzuwirken akquiriert TWL bspw. Kunden außerhalb des originären Versorgungsgebietes und führt Maßnahmen zur Kundenbindung durch. Mengenrisiken ergeben sich aufgrund der Abweichung zwischen dem tatsächlichen und dem bei Abschluss prognostizierten Verbrauch des Kunden (Prognoserisiko). Das Risiko von Mengenabweichungen ist zum Teil durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie eingetreten. Mengenrisiken beinhalten gleichermaßen eine Chance, da die tatsächliche Auswirkung immer davon abhängt, wie sich der Preis für die Rückvermarktung seit der Mengeneindeckung verändert hat. Auf Basis von Prognosekennzahlen werden vor Vertragsabschluss notwendige Risikoaufschläge ermittelt, welche bei Prognoseabweichungen das finanzielle Risiko minimieren. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Prognosegüte wird dieses Risiko stetig minimiert. Kontrahentenrisiko Energiebeschaffung Die Streuung der Beschaffungsaktivitäten Strom und Erdgas erfolgt auf verschiedene OTC Handelspartner. Ein Ausfall aller Marktpartner oder einem Teil wird als sehr unwahrscheinlich eingestuft. Darüber hinaus werden im Fachbereich Energiebeschaffung auf Grund des wachsenden Portfolios sukzessive neue Rahmenverträge mit weiteren Handelspartnern mit guter bis sehr guter Bonität abgeschlossen. Die Bonitätsprüfung unserer Handelspartnerwird regelmäßig aktualisiert. Externe Risiken (insbesondere Wetterrisiko) Weiterhin wirkt sich die Witterungs- und Temperaturentwicklungen auf die Chancen- und Risiken im Energiegeschäft aus. Die möglichen Auswirkungen sind insbesondere: Deckungsbeitragsrisiko: Ein vergleichsweise milder Winter wirkt sich durch eine verringerte Nachfrage von Erdgas und Fernwärme durch die Endkunden, insbesondere im Privatkundensegment, aus. Portfoliorisiko Gas: Sinkt der Heizbedarf und somit die Gasnachfrage der Kunden, müssen unter Umständen langfristig beschaffte, überschüssige Mengen kurzfristig am Spotmarkt zu ggf. schlechteren Marktpreisen verkauft werden. Dem entgegen stehen witterungsbedingte Chancen. Kalte Winter bedeuten eine höhere Nachfrage nach Erdgas und Fernwärme und wirken sich positiv auf das Ergebnis aus. Finanzwirtschaftliche Risiken Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ist TWL verschiedenen finanzwirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Das Liquiditätsrisiko begrenzt TWL auf Basis der Erkenntnisse aus der Liquiditätsplanung. Mittel- und langfristige Finanzierungsbedarfe werden nach Möglichkeit durch den Abschluss von fristenkongruenten Darlehensvereinbarungen gedeckt. Für die Deckung kurzfristiger Liquiditätsbedarfe stehen umfangreiche Betriebsmittellinien mehrerer Banken zur Verfügung. Das Zinsänderungsrisiko besteht in Form erhöhter Zinsaufwendungen infolge von Marktzinserhöhungen für variabel verzinsliche Darlehen sowie für neu zu kontrahierende Finanzierungsgeschäfte. Zur Risikominimierung setzt TWL derivative Finanzinstrumente in Form von Festzinszahler-Swaps und gekauften Zinscaps ein. Dadurch wird die Planungssicherheit des Finanzergebnisses wesentlich erhöht. Derivative Finanzinstrumente werden im Finanzmanagement von TWL ausschließlich zur Absicherung bestehender Risiken verwendet. Zur Vermeidung von bonitätsbedingten Margenaufschlägen im Rahmen von Fremdkapitalfinanzierungen führt TWL regelmäßig Rating-Gespräche mit den Kapitalgebern, um die daraus gewonnen Erkenntnisse in der operativen und der strategischen Ausrichtung des Unternehmens zu berücksichtigen. Geldanlagen werden innerhalb eines Limitsystems nur bei Banken mit guter Bonität vorgenommen. Gleiches gilt für den Abschluss von derivativen Finanzinstrumenten. Zur Minimierung des Forderungsausfallrisikos überprüft TWL die Bonität von Vertragspartnern. Offene Forderungen werden zeitnah überwacht, der Forderungsbestand regelmäßig analysiert und Beitreibungsmaßnahmen zeitnah initiiert. Um Risiken bereits vor Vertragsabschluss zu reduzieren, wurde eine Richtlinie zur Angebotsabgabe in Kraft gesetzt, die zum Ziel hat das Kundenportfolio nach festgelegten Regeln aufzubauen. Technische Risiken Als breit aufgestelltes Energieversorgungsunternehmen verfügt TWL über einer Vielzahl technischer Anlagen. Damit einher gehen Anlagenausfallrisiken. Je nach Zweck der technischen Anlagen können solche Risiken nicht nur monetäre Schäden verursachen, sondern auch die Kunden direkt betreffen, beispielsweise durch Versorgungsunterbrechungen. Dies wiederum kann zu erheblichen Imageschäden führen. Anlagenausfällen beugt TWL durch die Schaffung von Redundanzen, durch Fernüberwachungen, Rundgänge, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie durch entsprechende Schulungen der betreuenden Mitarbeiter vor. Weiterhin zählen zu den technischen Gefährdungspotenzialen die Risiken der Informationstechnologie. Mit dem Einsatz von redundanten Systemen, der Installation von Feuerlöschanlagen sowie der restriktiven Beschränkung der Zugangserlaubnis zum Rechenzentrum auf nur einen sehr begrenzten Personenkreis, reduziert sich die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser IT-Risiken erheblich. Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit der Unternehmensdaten führt TWL täglich Datensicherungen durch. ISMS (Informationssicherheitsmanagementsystem) Risiken, die die Informationssicherheit betreffen, werden in einem nach DIN ISO IEC 27001 zertifiziertem Informationssicherheitsmanagementsystem behandelt. Eine erneute Zertifizierung des Systems fand 2020 durch den TÜV Rheinland CERT GmbH statt. Mit dem Hackerangriff in 2020 ist ein Ereignis eingetreten, mit dem ein hoher Schaden einherging. Im Rahmen der Aufarbeitung des Vorfalls wurden umfangreiche Absicherungsmaßnahmen etabliert, mit denen sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit als auch die Auswirkungen eines erneuten Angriffs deutlich reduziert werden können. Risiken aus dem Betrieb des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) Die Risiken im Bereich ÖPNV betreffen im Wesentlichen die Infrastruktur, das rollende Material und die Betriebsanlagen. Diese werden im Rahmen des Risikomanagement-prozesses gemeldet und bearbeitet. Die mit der Erbringung der Verkehrsleistung im Zusammenhang stehenden Risiken werden im Zuge eines Vertragskonstrukts mit der RNV auch bei dieser abgebildet. Für das Geschäftsjahr 2021 sind Investitionsausgaben von insgesamt 12,3 Mio. Euro geplant. Die Finanzierung soll über erwartete Zuschüsse nach Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und von der Stadt Ludwigshafen in Höhe von insgesamt 11,6 Mio. Euro erfolgen, so dass daraus TWL kein wesentliches Risiko resultiert. Risiken aus dem Netzgeschäft Ständige Risiken betreffen, neben technischen Betriebsmittelaspekten, im Wesentlichen die Themen Mehr-/Mindermengen, die Bilanzierung im Strom- und Gasbereich und auch die Unberechenbarkeit von gesetzlichen Regulierungsvorgaben. Mit Zugang des Beschlusses zur Festlegung der Erlösobergrenzen zur 3. Regulierungsperiode Strom (der Jahre 2019 bis 2023) im Mai 2020, welcher auch den finalen Effizienzwert beinhaltete, können nun abschließend die zukünftigen Ergebnisauswirkungen beider Sparten hinreichend genau ermittelt werden. Insgesamt ergeben sich gegenüber den vorläufig mitgeteilten Werten tendenziell leichte Verbesserungen. Die Meldungen zum Regulierungskonto Strom 2019 sowie Gas 2018 und 2019 sind bislang nicht beschieden. Hieraus können sich sowohl Chancen wie auch Risiken auf die Veränderung der zukünftigen Erlösobergrenzen ergeben. Gesamtbetrachtung Risiken, die bestandsgefährdend sind oder die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von TWL wesentlich gefährden, liegen nach derzeitiger Einschätzung nicht vor. Weder aus den einzelnen Risiken noch aus der aggregierten Risikoposition hat sich im Berichtszeitraum und darüber hinaus eine Bestandsgefährdung für das Unternehmen ergeben. Kennzahlen zur strategischen Steuerung Für die strategischen Herausforderungen haben wir als TWL die Übergangsstrategie 2023 festgelegt. Diese ist weiterhin geprägt vom Anspruch unserer Verantwortung als Mitgestalter der Energiewende. Im Rahmen der strategischen Stoßrichtung "Transparenz und Effizienz" legen wir den Fokus auf die Kontrolle und Verbesserung der gesamten Geschäftstätigkeit unseres Unternehmens und damit auch unseres nachhaltigen Handelns. Folgende Themenfelder haben wir dabei besonders im Blick: Regionaler Energie- und Wasserversorger: Die sichere und zuverlässige Versorgung unserer Kunden ist die Basis unserer Geschäftstätigkeit. Wir investieren deswegen kontinuierlich in den Ausbau und die Erneuerung unserer Netze und Brunnen sowie in den Service für unsere Kunden. Wesentliche Kennzahlen für dieses Themenfeld sind unsere Netzlängen nach Sparten: scrollen
Aktiver Mitgestalter der Energiewende: Wir treiben die Energiewende mit voran. Darum investieren wir nicht nur in erneuerbare Energien, sondern auch in die Forschung und Entwicklung neuer Speichersysteme, intelligenter Netze und digitaler Lösungen. Die wesentliche Kennzahl für dieses Themenfeld ist der Anteil erneuerbarer Energien am TWL-Strommix mit 65,9 Prozent (i.Vj. 61,4 Prozent). Fairer Partner für unsere Mitarbeiter und in der Region: Das Unternehmen kann sich nur dann erfolgreich weiterentwickeln, wenn dies auch für seine Mitarbeiter zutrifft. Entsprechend erfahren unsere Mitarbeiter Wertschätzung und Förderung. Dies gilt sowohl für ihr berufliches Engagement genauso wie für ihr persönliches Wohlergehen und insbesondere die Arbeitssicherheit. Als besonderen Fokus bieten wir unseren Beschäftigten vielfältige Schulungs- und damit und Qualifizierungsprogramme an. Dies gilt insbesondere auch für unsere Auszubildenden. Darüber hinaus tragen wir als ein familienbewusster Arbeitgeber und wichtiger Auftragsgeber Verantwortung in der Region Verantwortung für die Region und engagieren uns als kommunaler Partner in diversen sportlichen und kulturellen Projekten der Region. Wesentlichen Kennzahlen dieses Themenfelds sind: scrollen
Sicherer und zukunftsfähiger Arbeitgeber: Wirtschaftlicher Erfolg bietet uns die Möglichkeit auch in Zukunft unsere Projekte und Ziele im Sinne unserer Gesamtverantwortung umzusetzen. Sie sind deswegen die notwendige Voraussetzung unserer Strategie. Die wesentlichen finanziellen Konzern-Kennzahlen im Überblick: scrollen
Anteilsverhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen Mit dem Beschluss des Bundestages für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen im März 2015 wurden zum 30. September 2015 von der TWL AG feste Zielgrößen für die obersten beiden Führungsebenen beschlossen. Gleichzeitig hat die TWL AG die Absicht erklärt, im Rahmen der Strategie 2020 den Anteil von Frauen in Führungspositionen über alle Führungsebenen hinweg bis zum 31. Dezember 2020 auf 20 Prozent zu steigern. Zum Bilanzstichtag konnte die beschlossene Zielgröße auf der ersten Ebene mit genau 20,0 Prozent erreicht werden. In der zweiten Ebene konnte mit einem Anteil von 13,2 Prozent das vorgenommene Ziel (noch) nicht erreicht werden. Bericht nach § 312 Aktiengesetz Für das Geschäftsjahr 2020 wurde vom Vorstand ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) erstellt. Der Bericht enthält folgende Schlusserklärung: "Die Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und wurde durch die im Bericht angegebenen getroffenen Maßnahmen nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die dem Vorstand im Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren." Ausblick TWL ist auch nach diesem herausfordernden Jahr nach wie vor für die Zukunft gut aufgestellt. Derzeit sehen wir keine Risiken, die bestandsgefährdend sind oder die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage unseres Unternehmens wesentlich gefährden. TWL wird sich als regionaler Energiedienstleister weiterhin verstärkt auf das Kerngeschäft und das erweiterte Kerngeschäft konzentrieren und seinen neuen Kurs in Richtung Zukunft verfolgen. Dementsprechend spiegeln die geplanten Investitionen für die nächsten Jahre, neben den weiterhin offenen Themen aus dem Jahr 2020, diese Fokussierung wider. Für das Jahr 2021 wird mit einem höheren Investitionsvolumen geplant, dass insbesondere aus anstehenden und fortgeführten Großprojekten resultiert Im Jahr 2021 wird im Vertrieb infolge der neuen strategischen Ausrichtung, insbesondere im Geschäftskundenbereich, mit deutlich geringen Umsatzerlösen geplant, die entsprechend mit sinkenden Beschaffungskosten im Materialaufwand korrespondieren. Insgesamt wird damit ein besseres Rohergebnis erwartet. Die sonstigen betrieblichen Erträge werden - ohne die Sondereffekte des abgeschlossenen Geschäftsjahres - wieder auf einem normalen und damit geringeren Niveau erwartet. Die Personalaufwendungen werden in konstanter Höhe wie 2020 erwartet. Dabei können bereits bekannte Tariferhöhungen, durch die Fortführung und Einleitung verschiedener Maßnahmen kompensiert werden. Für das Jahr 2021 plant der TWL Konzern höhere Gesamtinvestitionen. Neben den Kernbereichen Netzbetrieb und Erzeugung, werden weiterhin Investitionen für die IT-Sicherheit eingesetzt. In Folge dessen werden auch höhere Abschreibungen eingeplant. Neben den genannten grundsätzlichen Entwicklungen wird auch das Geschäftsjahr 2021 durch die weiterhin andauernde Corona-Pandemie geprägt sein, so dass gegenwärtig alle Aussagen zum Ausblick nur unter Unsicherheit möglich sind. Auch unter Berücksichtigung dieser Unsicherheiten erwarten wir für den TWL-Konzern im Geschäftsjahr 2021 ein ausgeglichenes bzw. leicht positives Jahresergebnis.
Ludwigshafen am Rhein, 21. Mai 2021 Der Vorstand Dieter Feid, Kaufmännischer Vorstand Thomas Mösl, Technischer Vorstand Konzerngewinn- und -Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2020scrollen
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020I. Allgemeine Angaben Mit Gründungsurkunde vom 20. Juni 1973 wurde die Gesellschaft errichtet und im Handelsregister unter HRB 1562 beim Amtsgericht Ludwigshafen am Rhein eingetragen. Der Konzernabschluss der Technische Werke Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft, Ludwigshafen am Rhein - nachfolgend TWL genannt-, wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG), den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes und des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) aufgestellt. Die zur jeweiligen Erläuterung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung erforderlichen Angaben sind in diesem Anhang enthalten. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Die Gliederung der Bilanz wurde gemäß § 265 Absatz 5 HGB erweitert. II. Erläuterungen zu den Posten von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung bezüglich Ausweis, Bilanzierung und Bewertung 1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Alle in die Vollkonsolidierung einbezogenen Einzelabschlüsse sind nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt und wurden gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich beibehalten. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen (drei bis zehn Jahre) vermindert. Passive Unterschiedsbeträge, die sich aus der Erstkonsolidierung von Tochtergesellschaften ergeben, wurden in einem gesonderten Bilanzposten auf der Passivseite dargestellt. Der sich aus der erstmaligen Vollkonsolidierung der Energiedienstleistungen Rhein-Neckar Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Ludwigshafen am Rhein (ERN) im Geschäftsjahr 2016 ergebende passive Unterschiedsbetrag wurde bis zum Verkauf der Tochtergesellschaft am 31.01.2020 aufgrund seines Charakters unter den anderen Gewinnrücklagen ausgewiesen. Der passive Unterschiedsbetrag wurde daraufhin aufgelöst. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige lineare Abschreibungen (fünf bis fünfundfünfzig Jahre) pro rata temporis über die voraussichtliche Nutzungsdauer vermindert. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt. Herstellungskosten werden zu Einzelkosten zuzüglich angemessener Material-, Fertigungs- und Verwaltungsgemeinkostenzuschläge sowie angemessener Teile des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist, aktiviert. Bis zum 31. Dezember 2009 wurden Anlagegüter des Netzbereiches unter Zugrundelegung der steuerlichen Abschreibungstabellen abgeschrieben. Ab dem 01. Januar 2010 wurden für diesen Bereich die alternativen Nutzungsdauern nach der Netzentgeltverordnung, die den tatsächlichen Werteverzehr widerspiegeln, herangezogen. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten von 150,00 Euro bis 1.000,00 Euro werden in Anlehnung an die steuerlichen Regelungen des § 6 Abs. 2a EStG über einen Zeitraum von fünf Jahren linear abgeschrieben. Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten bis 150,00 Euro werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. bei dauernder Wertminderung zu dem niedrigeren beizulegenden Wert und Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert angesetzt. Wertberichtigungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert wurden bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Erforderlichenfalls werden in Vorjahren erfolgte außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 5 HGB korrigiert, soweit die Gründe dafür nicht mehr bestehen. Die assoziierten Unternehmen werden nach der at equity-Methode in den Konzern einbezogen. Innerhalb der Vorräte sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (einschließlich der Emissionsrechte) zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren Tageswert bilanziert. Die unfertigen Leistungen sind zu Herstellungskosten (Einzelkosten zuzüglich angemessener Material-, Fertigungs- und Verwaltungsgemeinkostenzuschläge) oder dem niedrigen beizulegenden Wert bilanziert. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände, Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bilanziert. Bei den Forderungen sind erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt; das allgemeine Kreditrisiko ist in Form eines pauschalen Abschlags berücksichtigt. Die bilanzielle Abgrenzung auf zum Bilanzstichtag noch nicht fakturierte Energie- und Wasserverbräuche der Tarifkunden ist auf Basis eines DV-gestützten Verfahrens durchgeführt worden. Die Sondervertragskunden wurden soweit möglich stichtagsgenau abgelesen und berechnet. Die Rückstellung für Pensionsverpflichtungen wurde unter Verwendung der modifizierten Teilwertmethode nach den Bestimmungen des BilMoG ermittelt. Als Rechnungszins wurde der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre verwendet (Bundesbankzins), der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von fünfzehn Jahren ergibt. Er beträgt 2,30 Prozent. Der Unterschiedsbetrag der sich zwischen der sieben- und zehnjährigen Durchschnittsbetrachtung ergibt, betrug zum 31. Dezember 2020 1.118 Tsd. Euro. Am 09. Februar 2016 wurde ein Demographiefonds für die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft mit beschränkter Haftung, mit Sitz in Mannheim (rnv) beschlossen, der sich aus einer umlagefinanzierten Komponente und einem Zeitwertkonto zusammensetzt. Dieses findet Anwendung für die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Ludwigshafen am Rhein Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Ludwigshafen am Rhein (VBL) und der Rhein-Haardtbahn-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Bad Dürkheim (RHB). Mitarbeiter erhalten ab Vollendung des 55. Lebensjahres einen Anspruch auf Freistellung. Die arbeitgeberfinanzierten Freistellungstage steigen von anfangs 3,5 bis 45,5 Tage jährlich. Hierzu wurde in den sonstigen Rückstellungen eine Demographierückstellung gebildet. Die Ergebnisse wurden berechnet unter der Verwendung der Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck. Die Altersberechnung zu den jeweiligen Stichtagen erfolgte so, dass ein Lebensjahr als vollendet angesehen wurde, wenn davon am jeweiligen Stichtag mehr als die Hälfte verflossen war. Die Bewertung erfolgte durch Ermittlung des Erfüllungsrückstands. Hierbei wurde der Mittelwert der für den jeweiligen Arbeitnehmer erreichbaren Freistellungstage gebildet. Von den bis zum Bilanzstichtag im Mittelwert erdienten Freistellungstagen wurden die bereits verbrauchten Freistellungstage in Abzug gebracht. Die Berechnung erfolgte unter Zugrundelegung des Zinsfußes von 0,83 Prozent und dem Gehaltstrend von 2,50 Prozent. Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste. Sie sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag unter Berücksichtigung zukünftiger Preis- und Kostensteigerungen angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem der Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Der Zinssatz wurde von der Deutschen Bundesbank ermittelt und bekanntgegeben. Sofern Drohverlustrückstellungen für schwebende Absatzgeschäfte gebildet werden müssen, finden § 249 HGB sowie die Ausführungen des IDW-Standards RS HFA 4 Anwendung. Drohverlustrückstellungen sind gem. § 253 Abs. 1 S. 2 HGB nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag unter Berücksichtigung zukünftiger Preis- und Kostensteigerungen angesetzt. Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert. Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen zum Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Dabei werden auch Differenzen, die auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß den §§ 300 bis 307 HGB beruhen, berücksichtigt, nicht jedoch Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes bzw. eines passiven Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung. Soweit im Rahmen des Erwerbes von Tochterunternehmen steuerliche Verlustvorträge mit erworben werden, für die innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verrechenbarkeit zu erwarten ist, wird die Möglichkeit, hierfür im Zuge der Kaufpreisaufteilung bis zum Ablauf der Anpassungsperiode i. S. d. § 301 Abs. 2 S. 2 HGB aktive latente Steuern erfolgsneutral zu berücksichtigen, in Anspruch genommen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden soweit möglich saldiert ausgewiesen. Die Aktivierung latenter Steuern, die aus Differenzen in den Jahresabschlüssen der konsolidierten Unternehmen resultieren, unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts des § 274 HGB. Soweit Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet werden, kommen folgende Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Anwendung: Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Bei der TWL wird hinsichtlich der Bilanzierung der Bewertungseinheiten (Drohverlustrückstellungen) die Einfrierungsmethode verwendet. Dabei werden die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert. Die sich ausgleichenden positiven und negativen Wertänderungen werden ohne Berührung der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Entsprechend der Risikosteuerung werden schwebende Energieverträge in Abweichung vom Einzelbewertungsgrundsatz für Zwecke der Bewertung zusammengefasst. Die Bewertung erfolgt mit der Einfrierungsmethode. Sich im Rahmen einer Sicherungsbeziehung kompensierende Wertänderungen werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet. 2. Konsolidierungskreis Zum Konsolidierungskreis gehören zum 31.Dezember 2020 neben dem Mutterunternehmen, sprich der TWL AG, folgende Tochterunternehmen: scrollen
3. Konsolidierungsgrundsätze Die Jahresabschlüsse der Tochtergesellschaften sind in den Konzernabschluss nach den grundsätzlich einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden einbezogen. Sie entsprechen denjenigen der Muttergesellschaft TWL AG. Die Kapitalkonsolidierung für die vollkonsolidierten Unternehmen erfolgte bis zum 31. Dezember 2010 nach der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a. F.). Die Anwendung der Buchwertmethode wird für Erwerbsvorgänge bis zu diesem Zeitpunkt für zulässig erachtet, steht aber im Widerspruch zu DRS 23. Ein passivischer Posten aus der Erstkonsolidierung der VBL und der RHB wurde bis zum 31. Dezember 2004 als Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ausgewiesen. In 2005 wurde der passivische Posten in die Kapitalrücklage umgegliedert. Als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung gilt der erstmalige Einbeziehungszeitpunkt. Anteile konzernfremder Gesellschafter werden als separater Posten im Eigenkapital ausgewiesen. Durch die erstmalige Vollkonsolidierung der TWL Windpark Zellertal Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. KG mit Sitz in Ludwigshafen (zukünftig WP Zellertal genannt) zum Zeitpunkt des Erwerbs im Geschäftsjahr 2014 ergaben sich in den Windkraftanlagen aufgedeckte stille Reserven von 303 Tsd. Euro, die über die Restnutzungsdauer dieser Windkraftanlagen abgeschrieben werden. Gleichfalls ergaben sich durch die erstmalige Vollkonsolidierung der TWL Windpark Rurich mit Sitz in Ludwigshafen (zukünftig WP Rurich genannt) zum Zeitpunkt des Erwerbs im Geschäftsjahr 2015 stille Reserven von 1.002 Tsd. Euro, die über die Restnutzungsdauer dieser Windkraftanlagen abgeschrieben werden. Durch den Erwerb der restlichen Anteile an der bisher assoziierten Beteiligung Energiedienstleistungen Rhein-Neckar Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein (zukünftig ERN genannt) ist im Geschäftsjahr 2016 im Rahmen der Übergangskonsolidierung ein passiver Unterschiedsbetrag in Höhe von 46 Tsd. Euro entstanden, der aufgrund seines technischen Charakters unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen wird. Dieser entfällt ab diesem Geschäftsjahr aufgrund der diesjährigen Entkonsolidierung. Die Einbeziehung der assoziierten Unternehmen nach der at equity-Methode erfolgte durch Gegenüberstellung des Beteiligungsbuchwertes und des anteiligen Eigenkapitals. Als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurde der 01. Januar 2005 festgelegt. Durch die im Geschäftsjahr 2016 neu erworbenen assoziierten Unternehmen Solandeo Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Berlin (zukünftig Solandeo genannt) und Schmidt Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Haßloch ergaben sich jeweils nach Verrechnung mit stillen Reserven und Lasten aktive Unterschiedsbeträge in Höhe von 2.331 Tsd. Euro und 608 Tsd. Euro. Die Unterschiedsbeträge Solandeo und Schmidt wurden im Rahmen der at equity-Bilanzierung als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt und werden beide jeweils über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren linear abgeschrieben. Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen gemäß § 303 HGB eliminiert. Erlöse aus Innenumsätzen sowie konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden konzerninternen Aufwendungen nach § 305 HGB verrechnet. Eine Zwischenergebniseliminierung nach § 304 HGB war, wie im Vorjahr, nicht erforderlich. 4. Angaben zu Posten der Bilanz 4.1 Anlagevermögen Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem als Anlage zum Anhang beigefügten Anlagenspiegel ersichtlich. Bei den entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich überwiegend um Softwareprodukte. Das Gesamtvolumen der Investitionen des TWL-Konzerns betrug 46.187 Tsd. Euro (i. Vj. 41.203 Tsd. Euro). Den Schwerpunkt der Investitionen bildeten im Gegensatz zum Vorjahr die auf noch im Bau befindliche Maßnahmen in Höhe von 20.568 Tsd. Euro (i. Vj. 12.663 Tsd. Euro). Die Investitionen für andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattungen belaufen sich auf 2.230 Tsd. Euro (i. Vj. 1.211 Tsd. Euro), Erzeugungs-, Gewinnungs- und Verteilanlagen auf 10.790 Tsd. Euro (i. Vj. 14.712 Tsd. Euro) sowie für Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen auf 5.553 Tsd. Euro (i. Vj. 8.092 Tsd. Euro). Unter Berücksichtigung der bis 05. April 2004 ergangenen BMF-Schreiben bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung von Baukostenzuschüssen bei Energieversorgungsunternehmen wurden die Hausanschluss- und Netzkostenbeiträge in 2003 erstmals aktivisch von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten der betreffenden Wirtschaftsgüter gekürzt. Im Geschäftsjahr 2020 wurden in diesem Zusammenhang erhaltene Kapitalzuschüsse von rund 1.645 Tsd. Euro (i. Vj. 2.495 Tsd. Euro) mit Sachanlagenzugängen verrechnet. Auf Grund einer zwischen TWL AG und TWL Netze getroffenen Vereinbarung hat die TWL Netze ihre entsprechenden Ansprüche auf Zahlungen von Baukostenzuschüssen und Netzanschlusskosten aus §§ 9, 11 NAV/NDAV gemäß § 398 BGB von Beginn der Laufzeit des Pachtvertrages an die TWL AG auf mündlicher Basis abgetreten. Somit stellt die TWL AG weiterhin die entsprechenden Beträge in Rechnung, zieht diese ein und passiviert diese entsprechend. 4.2 Finanzanlagen scrollen
Bei den Beteiligungen an assoziierten Unternehmen besteht bis auf die KDL jeweils ein Stimmrechtsanteil entsprechend der Beteiligungshöhe. Das von der TWL AG gehaltene Nominalkapital bei der KDL in Höhe von 20 Tsd. Euro verfügt über 49% der Stimmrechte. Die TWL Renewables Verwaltungs-GmbH ist Komplementäre der WP Zellertal und der WP Rurich.
1 Mit dieser Gesellschaft besteht ein
Ergebnisabführungsvertrag
4.3 Bewertungseinheiten im Rahmen der Unternehmensfinanzierung Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet: scrollen
zu 1.-2. Im Rahmen ihrer Unternehmensfinanzierung ist TWL AG Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Ein Teil der variabel verzinsten Kreditverbindlichkeiten wurde durch Zinsswaps (Payer-Swaps) abgesichert. Die Restlaufzeit der Payer-Swaps beträgt 1 Jahr (2021). Aufgrund der Underlying-, Laufzeit- und Nominalvolumenidentität gleichen sich die gegenläufigen Zahlungsströme von Grund- und Sicherungsgeschäft grundsätzlich aus. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung vergleicht TWL AG die Marktwertveränderung von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument. zu 3.-4. Im Rahmen ihrer Unternehmensfinanzierung ist TWL AG Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Ein Teil der Kreditverbindlichkeiten wurde durch Zinscaps für steigende Zinsänderungsrisiken abgesichert. Die Restlaufzeit der Zinscaps beträgt 1 Jahr (2021). Aufgrund der Underlying-, Laufzeit- und Nominalvolumenidentität ist das Sicherungsinstrument dazu geeignet, das definierte Risiko der Bewertungseinheit abzusichern. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung vergleicht TWL AG die Marktwertveränderung von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument. 2.4 Sicherungsbeziehungen im Commodity-Bereich Entsprechend der Risikosteuerung werden schwebende Energieverträge in Abweichung vom Einzelbewertungsgrundsatz für Zwecke der Bewertung zusammengefasst. Die Bewertung erfolgt mit der Einfrierungsmethode. Sich im Rahmen einer Sicherungsbeziehung kompensierende Wertänderungen werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet. Im Einzelnen werden die folgenden Portfolios zusammengefasst: Vertriebsbuch Strom / OTC-Forwards Grundgeschäft sind Stromlieferungen der TWL AG an ihre externen Kunden des Vertriebs. Zur Absicherung des Preisrisikos werden OTC-Forwards auf Strom eingekauft. Da zwischen Sicherungsinstrumenten und Grundgeschäften Underlying-, Laufzeit- und Nominalvolumenidentität besteht, kompensieren die Absicherungsgeschäfte die Wertentwicklungen aus den Grundgeschäften. Drohverlustrückstellungen ergeben sich, wenn der Saldo aus den prognostizierten Umsatzerlösen und den prognostizierten Beschaffungskosten pro Lieferjahr negativ ist. In das Grundgeschäft werden neben kontrahierten Verträgen geplante, hoch wahrscheinliche Umsatzerlöse aus dem Absatz von Strom an Energieverbraucher für die kommenden Lieferjahre einbezogen. Alle offenen Positionen werden über die zum Stichtag gültige "Preisterminkurve gegen den Markt" PFC MtM bewertet. Die beschriebene Sicherungsbeziehung wird bis zum Ende der physischen Belieferung eingehalten. Bei Anpassungen des Grundgeschäftes werden die bestehenden Sicherungsgeschäfte ergänzt. Verkauf Strom aus Fernheizkraftwerk und dezentralen Anlagen / OTC-Forwards Die Stromerzeugung im Fernheizkraftwerk wird durch Dampfbezug aus der Müllverbrennungsanlage sowie bei Zusatzbedarf aus Dampfkesselerzeuger im Fernheizkraftwerk, in den dezentralen Anlagen durch den Wärmebedarf der zu versorgenden Abnahmestellen bestimmt. Grundgeschäft ist der Verkauf von Strom aus dem Fernheizkraftwerk und der dezentralen Anlagen. Zur Absicherung der Brennstoffeinsatzkosten werden Termingeschäfte (Forwards) auf Gas abgeschlossen. Drohverlustrückstellungen ergäben sich aus dem Saldo der kalkulierten Verkaufserlöse und den geplanten Erzeugungskosten für das Erzeugungsbuch im Frontjahr, sofern diese negativ wäre. Die Sicherungsbeziehung wird bis zum Ende der physischen Belieferung eingehalten. Bei Anpassungen des Grundgeschäftes werden die bestehenden Sicherungsgeschäfte ergänzt. Stromlieferung zur Abdeckung von Netzverlusten / OTC-Forwards Das Grundgeschäft ist die Stromlieferung zur Abdeckung von Netzverlusten externer Kunden des Vertriebs und der Beschaffung. Zur Sicherung werden OTC-Forwards auf Strom eingekauft. Da zwischen Sicherungsinstrumenten und Grundgeschäften Underlying-, Laufzeit- und Nominalvolumenidentität besteht, kompensieren die Absicherungsgeschäfte die Wertentwicklungen aus den Grundgeschäften. Für die Ermittlung einer Drohverlustrückstellung werden die Kosten aus den Beschaffungsgeschäften mit den Erlösen saldiert. Im Falle eines negativen Saldos wird eine Drohverlustrückstellung gebildet. Die Sicherungsbeziehung wird bis zum Ende der physischen Belieferung eingehalten. Bei Anpassungen des Grundgeschäftes werden die bestehenden Sicherungsgeschäfte ergänzt. Vertriebsbuch Gas / OTC-Forwards Grundgeschäft sind Gaslieferungen der TWL AG an ihre externen Kunden des Vertriebs. Zur Absicherung des Preisrisikos werden OTC-Forwards auf Gas eingekauft. Da zwischen Sicherungsinstrumenten und Grundgeschäften Underlying-, Laufzeit- und Nominalvolumenidentität besteht, kompensieren die Absicherungsgeschäfte die Wertentwicklungen aus den Grundgeschäften. Die Drohverlustrückstellungen ergeben sich, wenn der Saldo aus den prognostizierten Umsatzerlösen und den prognostizierten Beschaffungskosten pro Lieferjahr negativ ist. In das Grundgeschäft werden neben kontrahierten Verträgen geplante, hoch wahrscheinliche Umsatzerlöse aus dem Absatz von Gas an Energieverbraucher für die kommenden Lieferjahre einbezogen. Alle offenen Positionen werden über die zum Stichtag gültige PFC MtM bewertet. Die beschriebene Sicherungsbeziehung wird bis zum Ende der physischen Belieferung eingehalten. Bei Anpassungen des Grundgeschäftes werden die bestehenden Sicherungsgeschäfte ergänzt. Verkauf Wärme aus Fernheizkraftwerk und der dezentralen Anlagen / OTC-Forwards Die Wärmeerzeugung im Fernheizkraftwerk und der dezentralen Anlagen werden durch Preisfixierung der Brennstoffkosten (Gas) abgesichert. Grundgeschäft ist der geplante Verkauf der Wärme. Zur Absicherung der Brennstoffeinsatzkosten werden Termingeschäfte (Forwards) auf Gas abgeschlossen. Drohverlustrückstellungen ergeben sich aus dem Saldo der kalkulierten Verkaufserlöse und den geplanten Erzeugungskosten für das Erzeugungsbuch im Frontjahr. Die Sicherungsbeziehung Wärme wird bis zum Ende der physischen Belieferung eingehalten. Bei Anpassungen des Grundgeschäftes werden die bestehenden Sicherungsgeschäfte ergänzt. Zwischen den Grundgeschäften und den Sicherungsgeschäften besteht ein hoher funktionaler Zusammenhang. Aufgrund der physischen Kausalität eignen sich die Sicherungsgeschäfte, um die Positionen des Grundgeschäftes zu schließen. 4.5 Vorräte scrollen
Unter den Vorräten wird auch der Heizölbestand von 327 Tsd. Euro (i. Vj. 433 Tsd. Euro) ausgewiesen. 4.6 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände scrollen
In den Forderungen gegen Aktionäre sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.800 Tsd. Euro (i. Vj. 2.489 Tsd. Euro) enthalten. Daneben sind sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 2.948 Tsd. Euro (i. Vj. 2.337 Tsd. Euro) aus der Deckelung der Verlustübernahme der VBL in Höhe von 2.548 Tsd. Euro sowie die Abgrenzung 34 Schulen in Höhe von 400 Tsd. Euro enthalten. Die Forderungen gegen Aktionäre haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten, wie im Vorjahr, ausschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Beträge mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr in Höhe von 450 Tsd. Euro (i. Vj. 22 Tsd. Euro). 4.7 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind im Wesentlichen Mietvorauszahlungen an die Firma Pro Concept Bismarckstr. 63 Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. KG, Ludwigshafen am Rhein enthalten. 4.8 Eigenkapitalentwicklung Die Aufgliederung und die Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals sind im Eigenkapitalspiegel dargestellt. Das gezeichnete Kapital der TWL AG besteht aus 10.000 Aktien zu ursprünglich je 10.000,00 Deutsche Mark oder umgerechnet je 5.112,92 Euro, die auf den Namen der Stadt Ludwigshafen am Rhein lauten. Aus dem Jahresüberschuss der TWL AG des Geschäftsjahres 2016 wurde ein Betrag in Höhe von 5.113 Tsd. Euro in die gesetzliche Gewinnrücklage nach § 150 AktG eingestellt. Die im TWL-Konzern gegenüber dem Einzelabschluss der TWL AG um 6.975 Tsd. Euro höher ausgewiesene Kapitalrücklage resultiert aus der Erstkonsolidierung der Einzelabschlüsse der VBL und RHB im Jahr 1987, wobei in 1992 eine Anpassung auf Grund der unentgeltlichen Übertragung von Anteilen an der RHB erforderlich wurde. Im Konzern hat sich nachstehende Eigenkapitalentwicklung (Darstellung nach DRS 22) ergeben: Eigenkapitalentwicklung scrollen
Entwicklung des Konzernbilanzgewinns scrollen
4.9 Sonderposten scrollen
Bei dem Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen handelt es sich vorwiegend um einen zweckgebundenen Zuschuss für Bauleistungen auf Grund eines Erdgaslieferungsvertrages sowie um Zuschüsse für den Fernwärmeausbau und einer Kälteanlage im BHKW der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen am Rhein (BGU). Der Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Schadstoffemissionsrechte wurde ab dem Geschäftsjahr 2005 gebildet, um die unentgeltliche Zuteilung der zum Börsenkurs bewerteten Zertifikate unter den Vorräten erfolgsneutral darzustellen. Dem Sonderposten werden seit 2008 verbrauchte Emissionsrechte entnommen und ertragswirksam als Gegenposten zu den Aufwendungen für Schadstoffemissionsrechte aufgelöst. Die empfangenen Ertragszuschüsse werden auf Grund der Allgemeinen Versorgungsbedingungen und der Netzanschlussverordnung erhoben. Sie werden seit dem 01. Januar 2003 nach steuerrechtlichen Vorschriften von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Die Altbestände der empfangenen Ertragszuschüsse werden weiterhin jährlich mit fünf Prozent des ursprünglichen Betrages erfolgswirksam aufgelöst. 4.10 Rückstellungen Die Rückstellungen für Pensionen wurden nach den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Die Berechnung erfolgte unter Zugrundelegung eines Zinsfußes von 2,30 Prozent, eines Rententrends von 2,00 Prozent und eines Gehaltstrends von 2,50 Prozent. scrollen
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen entwickelten sich wie folgt: scrollen
Der TWL-Konzern weist zum 31. Dezember 2020 Pensionsrückstellungen in Höhe von 14.533 Tsd. Euro (i. Vj. 17.809 Tsd. Euro) aus. Die Rückstellungen für Altersteilzeit wurden nach der IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung: Handelsrechtliche Bilanzierung von Verpflichtungen aus Altersteilzeitregelungen" (IDW RS HFA 3) vom 19. Juni 2013 ermittelt. Die Berechnung erfolgte unter Zugrundelegung eines Zinsfußes von 0,45 Prozent und eines Gehaltstrends von 2,50 Prozent. Die Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen wurde unter Zugrundelegung der Heubeck'schen Richttafeln 2018 G für Sterblichkeit und Invalidisierung mit einem Zinsfuß von 1,6 Prozent und einer Fluktuation bei der TWL AG von 20 Prozent (Alter: 20 Jahre), 19 Prozent (Alter: 21 Jahre), 5 Prozent (Alter: 35 Jahre), 4,5 Prozent (Alter: 36 Jahre) bzw. 0 Prozent (Alter: 45 Jahre), bei der VBL sowie der RHB von einer Fluktuation von 5 Prozent (Alter: 20 Jahre), 4,8 Prozent (Alter: 21 Jahre), 2,0 Prozent (Alter: 35 Jahre), 1,8 Prozent (Alter: 36 Jahre) bzw. 0 Prozent (Alter: 45 Jahre). In den sonstigen Rückstellungen sind Rückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen in Höhe von 203 Tsd. Euro (i. Vj. 175 Tsd. Euro) enthalten. Als wesentliche Positionen sind Rückstellungen für ausstehende Rechnungen und Energiebezüge, Verpflichtungen aus dem EEG und KWKG von 0 Tsd. Euro (i. Vj. 960 Tsd. Euro), Drohverlustrückstellungen von 0 Tsd. Euro (i. Vj. 451 Tsd. Euro), Rückstellungen für Überstunden 862 Tsd. Euro (911 Tsd. Euro), einer Bonirückstellung in Höhe von 43 Tsd. Euro (i. Vj. 726 Tsd. Euro), einer Rückstellung gegenüber der Datenschutzbehörde aus einem Hackerangriff von 500 Tsd. Euro, Rückstellungen aus Eventualverbindlichkeiten von 974 Tsd. Euro sowie einer Rückstellung für Freistellung in Höhe von 899 Tsd. Euro (i. Vj. 823 Tsd. Euro) enthalten. Daneben sind Rückstellungen für das Demografiemodell der VBL und RHB in Höhe von 680 Tsd. Euro (i. Vj. 489 Tsd. Euro) enthalten. 4.11 Verbindlichkeiten scrollen
Die Verbindlichkeiten gegenüber Aktionären bestehen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 5.237 Tsd. Euro (i. Vj. 4.030 Tsd. Euro) sowie aus sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 63 Tsd. Euro (i. Vj. 782 Tsd. Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, bestehen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 4.799 Tsd. Euro (i. Vj. 4.885 Tsd. Euro). Diese bestehen im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der rnv in Höhe von 4.466 Tsd. Euro. Von den Konzernverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 56.300 Tsd. Euro (i. Vj. 59.660 Tsd. Euro) durch Ausfallbürgschaften der Stadt Ludwigshafen am Rhein gesichert. Die Verbindlichkeit gegenüber Kreditinstituten aus der Investition für den WP Zellertal in Höhe von 6.833 Tsd. Euro sind im Wesentlichen abgesichert durch eine Globalzession der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Versicherungsverträgen u.a.) und der Sicherungsübereignung des beweglichen Sachanlagevermögens. Zusätzlich hat die TWL AG eine Bürgschaft in Höhe von 439 Tsd. Euro übernommen, um die Verbindlichkeiten der Kreditnehmerin (WP Zellertal) zu besichern. 4.12 Passive Rechnungsabgrenzungsposten Bei den im TWL-Konzern ausgewiesenen passiven Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich im Wesentlichen um einen Zuschuss der BASF Wohnen + Bauen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Ludwigshafen am Rhein, (ehemals: LUWOGE) für Unterhaltungsarbeiten bis zur generellen Netzerneuerung "Kranichstraße". Im Wesentlichen setzt sich der Posten allerdings aus dem Treuhandmodell der TWL Netze in Höhe von 1.887 Tsd. Euro für Baukostenzuschüsse Strom und in Höhe von 190 Tsd. Euro für Baukostenzuschüsse Gas zusammen. 4.13 Latente Steuern Es haben sich zum 31. Dezember 2020 keine passiven latente Steuern ergeben. 5. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 5.1 Umsatzerlöse In den Umsatzerlösen des TWL-Konzerns sind periodenfremde Umsatzerlöse in Höhe von 11.194 Tsd. Euro (i.Vj. 14.983 Tsd. Euro) enthalten. Periodenfremde Umsatzerlöse ergeben sich im Wesentlichen aus der Spitzabrechnung der Verbrauchsabgrenzung des Vorjahres in Höhe von 8.360 Tsd. Euro. Die Konzernumsatzerlöse, die ausschließlich im Inland erzielt wurden, setzen sich folgendermaßen zusammen: scrollen
5.2 Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf 34.019 Tsd. Euro (i. Vj. 28.617 Tsd. Euro). In den sonstigen betrieblichen Erträgen des Konzerns sind periodenfremde Erträge in Höhe von 7.884 Tsd. Euro (i. Vj. 6.872 Tsd. Euro) enthalten, welche im Wesentlichen Auflösungen von Rückstellungen betreffen. Weiterhin sind Zahlungen der Stadt Ludwigshafen zur Deckelung des ÖPNV Verlustes von 9.493 Tsd. Euro (i. Vj. 8.355 Tsd. Euro) enthalten. 5.3 Materialaufwand Im Materialaufwand sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 2.615 Tsd. Euro enthalten (i. Vj. 1.123 Tsd. Euro), welche aus der in der Energiewirtschaft üblichen rollierenden Abrechnungslogik resultieren. Des Weiteren beinhalten sie insbesondere Abweichungen aus der Vorjahresabgrenzung der Preisbestandteile wie Netznutzungsentgelte und Abgaben im Strom- und Gasbereich. 5.4 Personalaufwand scrollen
Die Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung enthalten Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 4.053 Tsd. Euro (i. Vj. 6.182 Tsd. Euro). 5.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf 35.672 Tsd. Euro (i. Vj. 37.486 Tsd. Euro). Diese setzen sich im Wesentlichen aus den Konzessionen in Höhe von 5.640 Tsd. Euro, Miete und Leasing in Höhe von 3.303 Tsd. Euro, IT-Aufwand in Höhe von 3.517 Tsd. Euro, Abschreibungen in Höhe von 2.345 Tsd. Euro und Versicherungen in Höhe von 2.340 Tsd. Euro zusammen. Davon waren insgesamt 4.298 Tsd. Euro periodenfremd (i. Vj. 1.200 Tsd. Euro). 5.6 Finanzergebnis scrollen
Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge enthalten Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von 2 Tsd. Euro (i. Vj. 8 Tsd. Euro). In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von 1.323 Tsd. Euro (i. Vj. 1.249 Tsd. Euro) enthalten. 5.7 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Der Steueraufwand des TWL-Konzerns beträgt im Geschäftsjahr 403 Tsd. Euro (i. Vj. 527 Tsd. Euro). III. Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Bestellungen sowie die Miet- bzw. Leasingverpflichtungen sind außer bei TWL AG und VBL für die Beurteilung der Finanzlage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung. Die Verpflichtungen der TWL AG betragen 226.214 Tsd. Euro (i. Vj. 346.492 Tsd. Euro). Hiervon entfallen auf Energiebezugsverträge 204.408 Tsd. Euro (i.Vj. 332.377 Tsd. Euro) sowie auf offene Bestellungen 21.806 Tsd. Euro (i. Vj. 14.115 Tsd. Euro). Außerdem bestehen im TWL-Konzern weitere offene Bestellungen von 17.004 Tsd. Euro aus ÖPNV-Leistungen. Die TWL AG, VBL und TWL Netze sind Mitglied bei der Zusatzversorgungskasse der Bayerischen Gemeinden, München. Durch die Mitgliedschaft bei der Zusatzversorgungskasse erhalten die Arbeitnehmer - sofern die satzungsmäßigen Voraussetzungen erfüllt sind - eine zusätzliche Alters-, Berufsunfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung. Der Umlagesatz 2020 betrug 3,75 Prozent des umlagepflichtigen Einkommens von 37.897 Tsd. Euro bei TWL AG, 8.450 Tsd. Euro bei VBL und 1.664 Tsd. Euro bei TWL Netze. Hierbei handelt es sich um eine mittelbare Pensionsverpflichtung, für die gemäß Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB keine Rückstellung gebildet werden muss. Bankverbindlichkeiten der VBL sind jeweils durch eine kommunale Ausfallbürgschaft der Stadt Ludwigshafen am Rhein besichert. Als zuständige Aufsichtsbehörde hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz im Zusammenhang mit der Darlehensgewährung gegenüber der VBL gefordert, dass TWL AG die Rückbürgschaft für Bankverbindlichkeiten für den Fall der Zahlungsunfähigkeit der VBL übernimmt. TWL AG hat diesen Anforderungen entsprochen und Rückbürgschaften für fünf Darlehen übernommen, die zum Bilanzstichtag noch mit 14.413 Tsd. Euro valutierten. TWL AG hat Höchstbürgschaften zu Gunsten der WP Zellertal in Höhe von 439 Tsd. Euro sowie der Ensys in Höhe von 25 Tsd. Euro und der Freischwimmer in Höhe von 440 Tsd. Euro übernommen. Über die Vereinbarung zur Gewährleistung einer ausreichenden fahrplanmäßigen Bedienung der Allgemeinheit im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt Ludwigshafen am Rhein ist gewährleistet, dass TWL AG für den Zeitraum bis 2020 nur einen begrenzten Verlust aus dem ÖPNV übernehmen muss. Im Dezember 2019 hat der Stadtrat der Folgevereinbarung zur Gewährleistung einer ausreichenden fahrplanmäßigen Bedienung der Allgemeinheit im ÖPNV in der Stadt Ludwigshafen am Rhein bis zum 31.12.2029 zugestimmt. Bei der WP Zellertal bestehen finanzielle Verpflichtungen aus langfristigen Pachtverträgen für Windparkflächen mit einer festen Laufzeit von 28 Jahren ab Baubeginn der Windkraftanlagen. Die Zahlungsverpflichtungen betragen für 2021 ca. 67 Tsd. Euro. Die bis zum Ende der Pachtzeit zu zahlenden Pachten werden sich insgesamt auf voraussichtlich 1.593 Tsd. Euro belaufen. Dies trifft gleichermaßen auf den WP Rurich zu, bei dem die bestehenden finanziellen Verpflichtungen insgesamt rd. 1.169 Tsd. Euro betragen. Eine Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen ist aufgrund der Kapitaldienstfähigkeit der Gesellschaften aktuell nicht zu erwarten. IV. Geschäfte größeren Umfangs gemäß § 6b Abs. 2 EnWG Es wurden keine Geschäfte größeren Umfangs außerhalb des Konzerns getätigt. V. Ergänzende Angaben 1. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres Vor dem Hintergrund der Ausbreitung des Coronavirus mussten Maßnahmen ergriffen werden, um Kunden und Mitarbeiter im Rahmen der eigenen Möglichkeiten vor einer Infektion zu schützen. Durch mit Bund, Ländern und Kommunen abgestimmte Handlungen kann das Tagesgeschäft aktuell stabil aufrechterhalten bleiben. Wirtschaftliche Auswirkungen können im Lagebericht entsprechend nachvollzogen werden. 2. Mitarbeiter Im Jahr 2020 waren 888 Mitarbeiter, davon 311 gewerbliche Arbeitnehmer und 577 Angestellte beschäftigt. 3. Zusammensetzung der Organe, Aufwendungen der Organe Aufsichtsrat Von der Stadt Ludwigshafen entsandte Aufsichtsratsmitglieder: Jutta Steinruck Oberbürgermeisterin Vorsitzende des Aufsichtsrats David Guthier Key Account Manager 1. Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats Nesrin Akpinar Studentin Hans-Uwe Daumann Stellvertretender Geschäftsführer, medien+bildung.com gGmbH Barbara Ehlers Steuerberaterin Hans-Peter Eibes Betriebswirt Heinrich Jöckel Justiziar Christoph Heller Malermeister Hans Mindl Rentner Frank Meier Betriebsrat Ralf Senck Dipl.-Ing. FH Bernhard Wadle-Rohe Künstler Von den Arbeitnehmern der TWL AG gewählte Aufsichtsratsmitglieder: Jürgen Kofink Kfm. Angestellter Kariona Hauck Controllerin Micha Sommer Techn. Angestellter Ronny Vigna Wirtschaftsinformatiker 2. Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats Manuel Wolff Techn. Angestellter Andreas Köhler Kfm. Angestellter Die Bezüge des Aufsichtsrats beliefen sich im Berichtsjahr auf 58 Tsd. Euro. Vorstand Dieter Feid (Kaufmännischer Vorstand) Thomas Mösl (Technischer Vorstand) Auf die Angabe der Bezüge des Vorstands wurde mit Hinweis auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Ehemalige Vorstandsmitglieder und die Hinterbliebenen ehemaliger Vorstandsmitglieder bezogen im Jahr 2020 insgesamt 561 Tsd. Euro. Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von 7.609 Tsd. Euro gebildet worden. 4. Abschlussprüfungshonorar Das von dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 berechnete Gesamthonorar über alle Konzerngesellschaften beträgt insgesamt 116 Tsd. Euro. Diese entfallen vollständig auf Abschlussprüfungsleistungen (davon sind 1 Tsd. Euro periodenfremd). 5. Ergebnisverwendung des Mutterunternehmens Nach dem Vorschlag des Vorstands soll der ausgewiesene Bilanzgewinn der TWL AG auf neue Rechnung vorgetragen werden. 6. Veröffentlichung des Konzernabschlusses Der Konzernabschluss der TWL AG wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.
Ludwigshafen am Rhein, 21. Mai 2021 Der Vorstand Dieter Feid, Kaufmännischer Vorstand Thomas Mösl, Technischer Vorstand Entwicklung des Konzernanlagevermögens für das Geschäftsjahr 2020scrollen
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Konzernkapitalflussrechnung nach DRS 21 für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2020scrollen
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Zusammensetzung des Finanzmittelbestands scrollen
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020Aktiva scrollen
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BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die Technische Werke Ludwigshafen am Rhein AG, Ludwigshafen am Rhein Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der Technische Werke Ludwigshafen am Rhein AG, Ludwigshafen am Rhein, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020, sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Technische Werke Ludwigshafen am Rhein AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Konzernerklärung zur Unternehmensführung. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f. Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote). Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Stuttgart, 21. Mai 2021 BBH AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Jürgen Tschiesche, Wirtschaftsprüfer Stefan Mackenrodt, Wirtschaftsprüfer Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2020Sehr geehrte Damen und Herren, das Geschäftsjahr 2020 war geprägt durch die Folgen der Corona-Pandemie, den Hackerangriff und dem damit verbundenen Datenschutzvorfall sowie dem Wiederaufbau der IT. Der Aufsichtsrat hat sich daneben intensiv mit der weiteren Umsetzung des Projektes Technik 3.0 (zukünftige Netzorganisation) und dem bestehenden Beteiligungsportfolio des Unternehmens beschäftigt. Neben dem Wechsel der Geschäftsführung bei der TWL Energie Deutschland GmbH und der damit verbundenen Neuausrichtung, war die Investorensuche bei der Solandeo GmbH ein bedeutsamer Vorgang. Die Vorstände Dieter Feid und Thomas Mösl haben den Aufsichtsrat regelmäßig und umfassend in mündlicher oder schriftlicher Form über wesentliche Fragen der Geschäftsführung sowie über bedeutsame Geschäftsvorgänge und die Entwicklung der Ertrags- und Finanzlage informiert. Sitzungen des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat trat im Jahr 2020 zu vier ordentlichen Sitzungen und einer außerordentlichen Sitzung zusammen und fasste zusätzlich drei Beschlüsse im schriftlichen Verfahren. Gegenstand der Sitzungen waren unter anderem die Satzungsänderung der TWL AG hinsichtlich des Zustimmungserfordernisses des Aufsichtsrats zu Beschlüssen über die Bestellung und Abberufung von hauptamtlichen Geschäftsführern in 100%igen Tochtergesellschaften, die Gründung und Beteiligung an der Kommunale Dienstleistungsgesellschaft Ludwigshafen mbH und der wärme.netz.werk Rhein-Neckar GmbH, sowie die Rechtsstreitigkeiten gegen die ehemaligen Vorstände der TWL AG. Weitere Themen waren die finanziellen Herausforderungen bedingt durch die Corona Pandemie, die Umbaumaßnahmen des Innovationszentrums "Freischwimmer" im ehemaligen Hallenbad Nord und die damit verbundene rechtliche Aufarbeitung, sowie die Bewältigung der Abrechnungsproblematik bei der Vertriebstochter Ensys GmbH und der TWL AG. Jahresabschluss der TWL AG und Konzernabschluss Der Jahresabschluss der TWL AG und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020, der zusammengefasste Lagebericht und der Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Jahresergebnisses wurden vom Aufsichtsrat geprüft. Es bestanden keine Einwände. Dem Lagebericht, insbesondere den Aussagen zur weiteren Unternehmensentwicklung, wurde zugestimmt. Den Bericht des Abschlussprüfers, das Prüfungsergebnis und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk hat der Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen und keine Einwendungen erhoben. Der Jahresabschluss der TWL AG sowie der Konzernabschluss wurden gebilligt. Der Jahresabschluss der TWL AG zum 31. Dezember 2020 ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns in der TWL AG zugestimmt. Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG Der Vorstand hat für das Geschäftsjahr 2020 einen Bericht gemäß § 312 Aktiengesetz über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (»Abhängigkeitsbericht«) erstellt, wonach die TWL AG bei jedem im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und durch die im Bericht angegebenen getroffenen Maßnahmen nicht benachteiligt wurde. Der Abschlussprüfer hat diesen Bericht geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren engagierten Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr und das respektable Jahresergebnis, das trotz aller Herausforderungen erzielt werden konnte.
Ludwigshafen am Rhein, im Juni 2021 Der Aufsichtsrat Jutta Steinruck, Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen am Rhein, Vorsitzende des Aufsichtsrates der TWL AG |
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