Bank Julius Bär Deutschland AG

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

LAGEBERICHT

1. Wirtschafts- und Kapitalmarktumfeld 2022

1.1. Performanceüberblick

1.2. Branchenentwicklung

2. Geschäftsentwicklung 2022

2.1. Unternehmensstruktur

2.2. Positionierung im Markt

2.3. Geschäftsentwicklung

2.4. Vorstand und Aufsichtsrat

2.5. Mitarbeitende

2.6. Ertragslage

2.7. Vermögenslage

2.8. Finanzlage

2.9. Liquiditätslage

2.10. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

3. Risikobericht

3.1. Grundsätze

3.2. Risikosteuerung

3.3. Nachhaltigkeitsrisiken

3.4. Geschäftsrisiken

3.5. Marktpreisrisiken

3.6. Adressenausfallrisiken

3.7. Liquiditätsrisiken

3.8. Operationelle Risiken

3.9. Risikotragfähigkeit

3.9.1. Ökonomische Perspektive

3.9.2. Normative Perspektive

4. Prognose und Chancenbericht

4.1. Wirtschafts- und Kapitalmarktumfeld

4.2. Ausblick

JAHRESBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2022

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2022

ANHANG

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

LAGEBERICHT

1. WIRTSCHAFTS- UND KAPITALMARKTUMFELD 2022

Das Wirtschafts- und Kapitalmarktumfeld im Jahr 2022 war geprägt von steigender Inflation, Leitzinserhöhungen und erhöhter Volatilität an den Kapitalmärkten. Die Covid-19-Pandemie verlor in der westlichen Welt zunehmend an Bedeutung. Die als Reaktion auf die Pandemie eingeleitete expansive Geld- und Fiskalpolitik führte zu einem Anstieg der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen und damit zu Angebots- und Produktionsengpässen und schließlich zu deutlichen Preissteigerungen. Gleichzeitig verfolgte die politische Führung in China weiterhin eine strikte Null-Covid-Strategie, was zu einer Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft und zu einer anhaltenden Anspannung der Lieferketten führte. Die ohnehin durch die hohe Wirtschaftsdynamik im Jahr 2021 getriebenen Rohstoffpreise erhielten durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit verbundene Neuausrichtung der europäischen Energieversorgung zusätzlichen Aufwärtsdruck. Zusammengenommen führte dies zu erheblichen Preissteigerungen. Die Zentralbanken reagierten mit einer geldpolitischen Wende. Nach der Bank of England begann im März auch die US-Notenbank Fed mit der Anhebung der Leitzinsen. Dass die Fed die Leitzinsen bis zum Jahresende um 425 Basispunkte auf ein Zielband von 4,25 bis 4,5 % anheben würde, war zu diesem Zeitpunkt allerdings selbst der Fed nicht bewusst. Die Europäische Zentralbank (EZB) folgte dem restriktiven Kurs der Fed ab Mitte des Jahres.-Im September und Oktober erhöhte die Fed die Leitzinsen gleich zweimal um jeweils 75 Basispunkte. Im Dezember schloss sie das Jahr 2022 mit einer weiteren Anhebung der Leitzinsen um 50 Basispunkte ab, was zu einem Anstieg des Hauptrefinanzierungssatzes auf 2,5 % führte. EZB-Präsidentin Lagarde bekräftigte zudem die Entschlossenheit der EZB, die Zinsen im Jahr 2023 weiter in den restriktiven Bereich zu erhöhen und sie dort für einen längeren Zeitraum zu belassen.

Die hohe Inflation und die Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen, aber auch die sich eintrübenden Konjunkturaussichten drückten auf die Konsumentenstimmung, und die Wirtschaftsleistung schwächte sich insbesondere in Europa ab Mitte des Jahres ab. In den USA hingegen, machte sich eine Stimmungseintrübung auf Basis des Purchasing Managers Index erst gegen Ende des Jahres bemerkbar. Trotz des erheblichen konjunkturellen Gegenwinds fiel das Wachstum sowohl in der Eurozone als auch in den USA besser aus als erwartet. Die geldpolitische Gratwanderung zwischen Inflationsbekämpfung und konjunktureller Abkühlung führte jedoch zu einer hohen Volatilität an den Finanzmärkten. Erste Anzeichen einer nachlassenden Inflationsdynamik wurden zum Jahresende von Kapitalmärkten positiv bewertet. Für zusätzliche Volatilität sorgte die angespannte geopolitische Lage, insbesondere der Krieg in der Ukraine oder die zunehmenden Spannungen zwischen China und den USA. Volle Gasspeicher und die Erwartung eines milden Winters führten zu einer Beruhigung der Energiepreise gegen Ende des Jahres, was die Aktienmärkte, insbesondere in Europa, zum Jahresende optimistischer stimmte. Auf Jahressicht verloren jedoch fast alle Anlageklassen deutlich, da die gestiegenen Zinsen zu einer Neubewertung der Anlageklassen führten. Anleihen litten unter dem massiven Zinsanstieg. Aktien und Immobilien verloren ebenfalls. Gold konnte sich der negativen Entwicklung teilweise entziehen und trotz steigender Realzinsen von der Unsicherheit profitieren.

1.1. PERFORMANCEÜBERBLICK

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Währung Kurs 31.12.2021 Kurs 31.12.2022 Performance 2022 in lokaler Währung Performance 2022
in EUR
MSCI World Index USD 3.231,73 2.602,69 -19,46% -14,47%
DAX Performance Index EUR 15.884,86 13.923,59 k.A. -12,35%
DJ Euro Stoxx 50 Price Index EUR 4.298,41 3.793,62 k.A. -11,74%
Dow Jones Industrial Index USD 36.338,30 33.147,25 -8,78% -3,12%
S&P 500 Index USD 4.766,18 3.839,50 -19,44% -14,45%
REXP Performanceindex EUR 490,77 432,53 k.A. -11,87%
3-Monats-Euribor EUR -0,57 2,13 k.A. +270 Bp
German 10 Year Government Bond Yield EUR -0,18 2,57 k.A. +275 Bp
US 10 Year Treasury Bond Yield USD 1,51 3,88 +236 Bp k.A.
EUR/​USD - 1,1369 1,0703 k.A. 5,86%

1.2. BRANCHENENTWICKLUNG

Im Jahr 2022 wurden einige Studien veröffentlicht, die sich mit den Kunden der Wealth Manager Branche (WM) und ihren Bedürfnissen beschäftigen. Hier seien die Ausarbeitungen von Capgemini, Morgan Stanley und Oliver Wyman, sowie Bain & Company genannt.

Unerwartete staatliche Konjunkturpakete, ein Niedrigzinsumfeld, erhöhte Liquidität, Aktienmarktgewinne und weit verbreitete Covid-19-Impfungen sorgten 2021 für eine robuste Konjunktur und beschleunigten das Bevölkerungs- und Vermögenswachstum bei vermögenden Privatpersonen (HNWI). Zwar trugen mehrere Faktoren zum Vermögenswachstum bei, doch waren die Finanzmärkte auf der ganzen Welt ein Hauptantrieb. Denn weltweit erzielten die Aktienmärkte 2021 gesunde Renditen. Infolgedessen wuchs die weltweite HNWI-Bevölkerung um 7,8 % (1,7 Millionen neue HNWI) und ihr Vermögen um 8 % (6,4 Billionen US-Dollar) im Jahr 2021. International wird sogar ein weltweiter Anstieg der liquiden Vermögen um gut 90 Billionen US-Dollar auf 229 Billionen US-Dollar bis 2030 erwartet. Diese Entwicklung wirkt sich wiederum positiv auf die Wealth Management Branche bzw. Vermögensverwaltung aus.

Weltweit gleichbleibend war die traditionelle Vermögensaufteilung 2021 bei den HNWIs. Sie zeigten laut Capgemini jedoch ein höheres Interesse an aufstrebenden Anlageklassen - insbesondere ESG und digital - und äußerten ihren Wunsch nach besseren digitalen und personalisierten Angeboten von Wealth Managern.

Neben dem Wunsch nach einer persönlichen Beratung zeichnen sich laut Capgemini auch weitere Trends ab, die das Kundenerlebnis in den Vordergrund stellen. Pandemiebedingt gab es zudem Verhaltensänderungen, wie der Nachfrage nach hybrider Beratung (digital und physisch) mit Echtzeit-Personalisierung von Produkten und Dienstleistungen, die die Digitalisierung bereits vorangetrieben haben.

Zudem gibt es aber noch weitere externe Herausforderungen: Ein schwieriges Investitionsumfeld, unsichere Aktienmärkte, schwindende Zinssätze und unstete Immobilienpreise, haben es der Branche erschwert, überdurchschnittliche Anlageergebnisse für ihre Kunden zu erzielen. Darüber hinaus werden zunehmende regulatorische Belastungen, neue Geschäftsmodelle und der Wettbewerb durch nicht-traditionelle Akteure (BigTechs, WealthTechs, etc.) die Umwälzungen in der Branche weiter verschärfen.

Aus diesem Grund haben Morgan Stanley und Oliver Wyman die neueste Ausgabe ihres gemeinsamen Jahresberichts über den Sektor Global Wealth & Asset Management dem folgenden Thema "Wealth Management 3.0" gewidmet, der die wichtigsten vorrangigen Investitionsbereiche skizziert. Im Fokus steht hier die Ausschöpfung der zur Verfügung stehenden (neuen) Technologie, die dazu dienen sollen neue Kundensegmenten zu erschließen, um grundlegende Wachstums- und Rentabilitätsprobleme vieler Institute in der Branche zu begegnen.

2. GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2022

2.1. UNTERNEHMENSSTRUKTUR

Die Bank Julius Bär Deutschland AG (BJBD) bietet in ihrem Kerngeschäftsfeld Wealth Management die Verwaltung von privaten Vermögen sowie die Vermögensberatung für deutsche Privatkunden und professionelle Kunden nach MiFID-II an. Andere Bankdienstleistungen, wie etwa die Kreditvergabe, sind als ergänzende Produkte des Kerngeschäfts zu sehen. Im Rahmen des Freistellungsbescheids vermittelt die Bank Julius Bär Deutschland AG auf Kundenwunsch deutsche Privatkunden an die Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich.

Im Marktauftritt verfolgt die deutsche Tochtergesellschaft der Julius Bär Gruppe damit eine vergleichbare Geschäftsstrategie wie die Schweizer Schwestergesellschaft, die sich als reine Wealth-Management-Bank für Privatkunden, externe Vermögensverwalter und Family Offices positioniert hat. Während die Schweizer Bank Julius Bär & Co. AG in Zürich ihre Dienstleistungen weltweit anbietet, agiert die Bank Julius Bär Deutschland AG nur in Deutschland.

Folgende Kernprodukte werden den vermögenden Privatkunden angeboten:

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Das Vermögensverwaltungsmandat beinhaltet die individuelle, auf das persönliche Risikoprofil, den individuellen Anlagehorizont und den spezifischen Anlagezweck ausgerichtete Verwaltung der Vermögenswerte durch BJBD, entsprechend den Bestimmungen "Ausführungsgrundsätze für Wertpapiergeschäfte", und umfasst ein regelmäßiges Reporting.

Das Beratungsmandat beinhaltet die Unterbreitung regelmäßiger Anlageideen für alle Vermögensklassen, wobei der Kunde alle Anlageentscheidungen selbst trifft.

Das Investment-Advisory-Mandat beinhaltet die Anlageberatung in Wertpapieren im Portfoliokontext mit Angemessenheits- und Geeignetheitsprüfung.

Die abklingende pandemische COVID-19 Lage hat wieder vermehrt physische Kundenmeetings und Veranstaltungen zugelassen, wobei auch hybride Formate weiterhin ihre Berechtigung haben werden, um mit dem Kunden in Kontakt zu treten und zu bleiben.

Durch die Zusammenarbeit mit der Julius Bär Gruppe, insbesondere im IT-Bereich sowie im Portfolio Management und Investment Advisory, konnten unverändert Synergien genutzt werden. Für das Wealth-Management-Geschäft in Deutschland wird - wann immer möglich und regulatorisch zulässig - auf die in der Gruppe, insbesondere der Bank Julius Bär & Co. AG in Zürich, vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen in den Bereichen Research, Markteinschätzung, Publikationen, Portfolio Management und Finanzplanung für Kunden zurückgegriffen.

2.2. POSITIONIERUNG IM MARKT

Die Stabilität der Bank ergibt sich aus dem ausschließlichen Fokus auf reines Wealth Management, der soliden Kapitalausstattung sowie der geringen banktypischen Risiken. Das Angebots- und Servicespektrum, welches über unser Netzwerk an den Standorten regional zugänglich ist, unterstützt die Bank Julius Bär Deutschland AG erheblich dabei, im Private-Banking-Markt weiter zu wachsen.

Die Bank Julius Bär in Deutschland konzentriert sich im Rahmen ihres Marktauftritts auf folgende Punkte:

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1.

Fokussierung auf die Vermögensberatung und Vermögensverwaltung für gehobene Privatkundschaft

2.

Kontinuität und hohe fachliche Kompetenz in der Kundenbetreuung

3.

Unabhängigkeit der Julius Bär Gruppe

4.

Solide Bilanzqualität

5.

Positionierung als Lösungsanbieter in Finanzfragen

6.

Kundenberatung, die auf die breite Produktplattform von Julius Bär zurückgreifen kann

7.

Internationalität der Julius Bär Gruppe durch globale Präsenz und damit verbundenes Kapitalmarkt-Know-how

Im Jahr 2022 wurden die Diskussionen und Definitionen zum Thema der Nachhaltigkeit intensiviert und waren weiterhin im Fokus der Geschäfts- und Projekttätigkeiten der Bank. Die Bank hat diese Themen in der Bankorganisation weitergehend analysiert und begonnen Prozesse und IT-Systeme anzupassen sowie die Produktpalette und Beratung am Kunden, um die Themen der Nachhaltigkeit zu ergänzen.

2.3. GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Die Bank konnte die Profitabilität der Vorjahre an allen Standorten in Deutschland (Düsseldorf, Frankfurt [Hauptsitz], Berlin, Hamburg, Hannover, Kiel, Mannheim, München, Stuttgart und Würzburg) bestätigen.

Der aktuelle Wachstumskurs und die Investitionen in die Standorte unterstreichen das Bekenntnis zum deutschen Markt und das Bestreben, den Kunden persönliche Betreuung und exzellenten Service in ihrer Nähe zu bieten. Zudem ist Deutschland weiterhin ein Kernmarkt für die Julius Bär Gruppe.

Wichtigste Steuerungsgröße für die Bank Julius Bär Deutschland AG ist der nachhaltige Ausbau des Gewinns der Bank. Maßgeblich hierfür sind der Provisionsüberschuss, die erzielte Marge (gemessen in Form von Return on Assets), die verwalteten Vermögen und im Jahr 2022, aufgrund des gestiegenen Zinsumfeldes, auch wieder das Zinsergebnis. Das avisierte Wachstum der verwalteten Vermögen konnte aufgrund der negativen Marktperformance im Jahr 2022 nicht erreicht werden. Dieser negative Einfluss konnte durch ein erneut gutes Netto-Neugeldvolumen aber maßgeblich ausgeglichen werden. Die als Steuerungsgröße nicht mehr im Fokus stehende Marge stabilisierte sich wie prognostiziert auf niedrigerem Niveau.

Die schwachen Kapitalmärkte aufgrund der Krise in der Ukraine und damit niedrigeren Erträgen konnten primär durch ein höheres Zinsergebnis aufgrund der Kundeneinlagen kompensiert werden. Damit konnte auch im Jahr 2022 die positive Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt und der Gewinn auf Höhe des Vorjahres in einem sehr schwierigen Kapitalmarktumfeld 2022 stabilisiert werden. Für das Geschäftsjahr 2022 wurde aufgrund der Unsicherheit auf eine Ergebnisprognose verzichtet.

2.4. VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Der Vorstand der Bank setzte sich im gesamten Jahr aus Heiko Schlag als Vorsitzendem des Vorstands sowie dem Vorstandsmitglied Thomas Falk (COO/​CFO/​CRO) zusammen. Im Februar 2023 wurde Frau Cornelia Thum zum weiteren Vorstand der Bank bestellt und übernimmt die Rolle des COO von Thomas Falk der weiterhin als CRO und CFO im Vorstand der Bank bleibt.

Der Aufsichtsrat wird weiterhin von Christian E. Dubler als Aufsichtsratsvorsitzenden geführt. Weitere Aufsichtsratsmitglieder im Jahr 2022 waren Dr. Patrick Prinz und Ute Knorr als Arbeitnehmervertreterin.

Der Aufsichtsrat ist sich der Verpflichtung bewusst, bei konkreten Personalentscheidungen die in den Organen vorhandene und gewünschte Vielfalt zu berücksichtigen. Bei der Auswahl von Personen für eine bestimmte Aufgabe, sei es für die Nominierung der Kandidaten und Kandidatinnen für den Aufsichtsrat oder bei der Besetzung der Vorstandspositionen, macht der Aufsichtsrat keine Unterschiede aufgrund des Geschlechts, der Herkunft oder anderer personenbezogener Merkmale. Im Vordergrund steht stets das Interesse der Bank, das der Aufsichtsrat sowohl bei der Bestellung von Vorstandsmitgliedern als auch bei den Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern beachtet. Der Aufsichtsrat fällt seine Entscheidungen über die Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen daher auf der Grundlage von Sachkriterien wie der fachlichen Qualifikation und der persönlichen Eignung der jeweiligen Person für die konkrete Aufgabe. Im Jahr 2022 wurde bis zum 31. Dezember im Vorstand ein Frauenanteil von 0 % und im Aufsichtsrat ein Frauenanteil von 33,3 % erreicht.

2.5. MITARBEITENDE

Das Serviceversprechen der BJBD wird maßgeblich durch das Engagement, die Erfahrung und die Leistung der Mitarbeitenden geprägt. Daher fördert die BJBD die Qualifikation und die Leistungsstärke ihrer Mitarbeitenden und analysiert ihre Zufriedenheit, mit dem Ziel, diese weiter zu fördern. Im Jahr 2022 fanden dazu regelmäßige und anonymisierte Umfragen statt. Die Ergebnisse dieser Mitarbeiterzufriedenheitsumfragen wurden vom Management analysiert, außerdem fand eine Beantwortung von offenen Kommentaren satt. Die BJBD fördert ihre Mitarbeitenden in diversen Arbeits- und Lebensbereichen kontinuierlich und legt u.a. auch Wert auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So wurde auch im Jahr 2022 weiterhin die Möglichkeit zu flexibler Arbeitszeit, Teilzeit und mobilem Arbeiten angeboten.

Damit und auch mit der Kooperation mit einem externen Dienstleister unterstützt die Bank ihre Mitarbeitenden u.a. bei der Betreuung von Kindern oder zu pflegenden Angehörigen. Der externe Dienstleister bietet diverse Unterstützungsmöglichkeiten für alle Lebenslagen (wie z.B. Notfallkinderbetreuung, Ferienprogramme, Hilfe bei der Suche nach Pflegeeinrichtungen, persönliches Coaching, etc an).

Weiterhin wurden im Jahr 2022 zwei Trainings zur Qualifizierung zum Mental Health First Aider durchgeführt. 30 Mitarbeitende haben teilgenommen und können ihren Kolleginnen und Kollegen nun zum Thema Mentale Gesundheit mit Rat und Tat zur Seite stehen.

2.6. ERTRAGSLAGE

Im Geschäftsmodell der Bank spielt der Provisionsüberschuss beim Kundengeschäft mit 86,2 % (Vorjahr: 94,8 %) der Ergebnisse im Kundengeschäft weiterhin die wesentliche Rolle. Der Provisionsüberschuss ist 2022 um 7,2 % von EUR 94,9 Mio. auf EUR 88,1 Mio. gesunken. Damit liegt die Entwicklung des Provisionsüberschusses deutlich unter dem prognostizierten Wachstum von 1,3 %, was hauptsächlich auf den marktbedingten Rückgang der verwalteten Vermögen sowie auf den Wegfall performanceabhängiger Gebühren für das abgelaufene Geschäftsjahr zurückzuführen ist.

Das Zinsergebnis hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Anteil von 13,8 % (Vorjahr: 5,2%) eine deutlich gestiegene Bedeutung für die Ertragslage der Bank erlangt. Das Zinsergebnis (inklusive der gezahlten und vereinnahmten Negativzinsen aus Kredit- und Geldmarktgeschäften) stieg im Geschäftsjahr um 170,6 % von EUR 5,2 Mio. auf EUR 14,1 Mio. Hierfür maßgeblich war der starke Anstieg der Zinsen im Euroraum.

Insgesamt stieg die Summe aus Provisions- und Zinsüberschuss im Vorjahresvergleich erneut um 2,1 % (Vorjahr: 30,2 %).

Im Geschäftsjahr 2022 stiegen die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen gegenüber dem Vorjahr um 1,1% auf EUR 75,2 Mio. Die hierin enthaltenen Personalkosten sanken um 1,0 % auf EUR 42,4 Mio. Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen im gleichen Zeitraum um 4,1 % auf EUR 32,8 Mio.

Im Geschäftsjahr 2022 zeigte sich, trotz sehr volatilen Rahmenbedingungen, die Fähigkeit der Bank Julius Bär Deutschland AG nachhaltige Erträge zu erzielen. Dies resultierte sich zum einen aus der positiven Nettoneugeldgewinnung für das Wealth Management-Geschäft in Deutschland und war zum anderen bedingt durch das sich positive entwickelnde Zinsumfeld. Die Bank Julius Bär Deutschland AG schließt das Geschäftsjahr 2022 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von EUR 22,4 Mio. (Vorjahr: 21,9 Mio.) ab.

2.7. VERMÖGENSLAGE

Die Bilanzsumme der Bank stieg im Jahresverlauf um 11,5 % von EUR 1.877 Mio. auf EUR 2.092 Mio.

Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen aufgrund der Einlagenfazilitäten bei der Deutschen Bundesbank zum Jahresende 2022 von EUR 93,9 Mio. auf EUR 1.143,9 Mio. Gleichzeitig stieg das Volumen an Kundenkrediten um 8,4% von EUR 709,3 Mio. auf EUR 768,8 Mio. an. Der größte Teil der Kundenforderungen besteht aus Lombardkrediten. Es waren wie in den Vorjahren keine Einzelwertberichtigungen auf Kredite vorzunehmen.

Die Finanzanlagen stiegen im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 16,7 %. Die Anlagen in Anleihen und anderen Schuldverschreibungen stiegen von EUR 112,4 Mio. auf EUR 131,1 Mio.

2.8. FINANZLAGE

Die Kundeneinlagen stiegen erneut um 12,0 % und liegen bei EUR 1.869,9 Mio. (Vorjahr: EUR 1.669,9 Mio.), wobei 77,3 % in täglich fälligen Einlagen angelegt sind. Mit 69,1 % bilden die täglich fälligen Kundeneinlagen den größten Einzelposten an der Bilanzsumme. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen 2022 um 53,9 % von EUR 31,1 Mio. auf EUR 47,9 Mio. und machen lediglich einen Anteil von 2,3 % an der Bilanzsumme aus.

Das bilanzielle Eigenkapital nach HGB steigt per 31.12.2022 stichtagsbezogen von EUR 126,6 Mio. auf EUR 134,0 Mio. Davon waren EUR 15,0 Mio. eingezahltes Grundkapital und EUR 85,6 Mio. in der Kapitalrücklage. Die Gewinnrücklagen der Bank verbleiben bei EUR 3,0 Mio. Der Bilanzgewinn per 31.12.2022 beträgt EUR 30,4 Mio.

2.9. LIQUIDITÄTSLAGE

Die Bankenaufsicht beurteilt die Liquidität eines Kreditinstituts nach der Liquidity-Coverage-Ratio (LCR) sowie der Net Stable Funding Ratio (NSFR). Die LCR wurde zum Jahresende 2022 mit 442,85 % berechnet und die NSFR mit 252,14 %. Die Bank schätzt die Liquiditätslage insgesamt als komfortabel ein.

2.10. GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

Die Bank konnte im Geschäftsjahr 2022 die positive Entwicklung der letzten Jahre im inländischen Wealth-Management-Geschäft stabilisieren. Dies manifestierte sich in der erneut guten Neugeschäftsentwicklung, sowie der Stabilisierung des operativen Ergebnisses auf Vorjahresniveau. Insgesamt sind die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bank geordnet.

3. RISIKOBERICHT

3.1. GRUNDSÄTZE

Das Geschäftsmodell der Bank ist unverändert ausgerichtet auf das reine Privatkundengeschäft. Die Risikostrategie mit einer moderaten Risikoneigung wurde auch im Jahr 2022 beibehalten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stuft die Bank als kleines und nicht komplexes Institut ("SNCI") ein.

Risiken geht die Bank Julius Bär Deutschland AG vor allem ein, um ihren Kunden die gewünschten Bank- und Beratungsdienstleistungen bereitstellen zu können. Die nachfolgenden Risiken aus der Geschäftstätigkeit wurden im Rahmen der jährlichen Risikoinventur als wesentliche Risikoarten identifiziert:

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Geschäftsrisiken

Marktpreisrisiken (insbesondere Zinsänderungsrisiken aus dem Anlagebuch und Kundengeschäften), sowie Kursrisiken aus dem Spezialfonds JB Open 1

Adressenaufallrisiken

Operationelle Risiken (als Ergebnis des separaten Risk Self Assessments)

In der Geschäftsstrategie der Bank ist die Verzahnung von Geschäfts- und Risikostrategie dokumentiert. Diese wird jährlich aktualisiert und dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt.

Das übergeordnete Ziel des Risikomanagements ist die Beschränkung und Kontrolle der mit dem Geschäftsbetrieb verbundenen Risiken in Einklang mit der Risikostrategie und unter beständiger Wahrung der Risikotragfähigkeit. Die Überwachung und Steuerung erfolgten dabei in der von der Aufsicht geforderten ökonomischen und normativen Perspektive.

Die ökonomische Sicht dient der langfristigen Sicherung der Substanz des Instituts sowie dem Schutz der Gläubiger vor Verlusten. Dabei werden dem ökonomischen Risikodeckungspotenzial alle wesentliche Risikoarten gegenübergestellt, die vollständig durch die Risikodeckungsmasse abgedeckt sein müssen. Zusätzliche Stressszenarien werden für die ökokomische Sicht jährlich, sowie gegebenenfalls anlassbezogen durchgeführt.

Ziel der normativen Perspektive ist die Sicherstellung der Fortführungsfähigkeit der Bank. Die normative Perspektive basiert auf einer Kapitalplanungsrechnung mit einem mehrjährigen Betrachtungshorizont, bei der die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderungen laufend erfüllt sein müssen. Innerhalb der normativen Perspektive gibt es ein Planszenario und ein adverses Szenario. Zusätzlich erfolgt ab 2023 ein zusätzliches Stress-Szenario unter Berücksichtigung eines schweren konjunkturellen Abschwungs. Ein wesentlicher Teil der Risikokultur der BJBD ist das klare Bekenntnis des Vorstands und der Organisation zur Verantwortung für Kunden, Mitarbeitende und Investoren. Damit einhergehend gehören die Sicherung der Kunden-Einlagen, der Fortbestand des Geschäftsbetriebes und eine angemessene Ertragslage zu den Zielen der Bank.

3.2. RISIKOSTEUERUNG

Aufgabe der Risikosteuerung ist nicht die Risikovermeidung, sondern eine zielkonforme und systematische Risikohandhabung. Dabei werden die folgenden Grundsätze beachtet:

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Verzicht auf Geschäfte, deren Risiken die Reputation der Bank gefährden könnten

Verzicht auf Geschäfte, deren Risiken im Verhältnis zu den Ertragschancen ungünstig sind, d. h., Ertragschancen und Risiken müssen in einem angemessenen Verhältnis stehen

Verzicht auf Geschäfte, welche die BJBD nicht vollständig versteht und welche nicht in angemessener Art und Weise in die Systeme zur Risikosteuerung und Risikoüberwachung sowie in die entsprechenden Prozessen integriert werden können

Weitestgehende Vermeidung von Risikokonzentrationen

Aktives Management aufgetretener Schadensfälle

Verwendung rechtlich geprüfter Verträge

Regelmäßige Überprüfung der aktuellen Risikosituation im Hinblick auf sich verändernde Rahmenparameter und der Aussagekraft der Bewertungsansätze für die eingegangenen Risiken

Finanzielle Anlagen in Wertpapieren ausschließlich in liquiden festverzinslichen Wertpapieren mit hoher Bonität, deren Risiken im Marktpreisrisiko abgebildet werden

Zentrale Leitlinie der Risikostrategie ist die jederzeitige Gewährleistung der Risikotragfähigkeit der Bank. Unter der laufenden Sicherstellung der Risikotragfähigkeit versteht die Bank, dass das Gesamtrisiko jederzeit unterhalb des zur Verfügung gestellten Risikobudgets liegt. Das insgesamt vorhandene Risikodeckungspotenzial wird in Abhängigkeit zur Risikoneigung der Bank nur anteilig zur Abdeckung der Risiken verwendet. Die Risikoneigung wird dabei durch den Vorstand festgelegt und beschreibt das Risiko, dass die Bank zur Erreichung der strategischen Ziele maximal einzugehen bereit ist und steht im Einklang mit der Geschäfts- und Risikostrategie, sowie der Kapital- und Liquiditätsplanung.

Die BJBD hat mit der Fokussierung auf das Wealth Management und dem damit verbundenen Geschäftsmodell eine moderate Risikoneigung. Das bedeutet, dass die definierten Risikolimit-vorgaben in der Risikotragfähigkeit (bei einem ICAAP-konformen Konfidenzniveau von 99,9 %) im Jahr 2022 anfangs einen Anteil von insgesamt max. 60% des Risikodeckungspotentials ausmachen durften. Unabhängig davon sind aufsichtsrechtliche Vorgaben auf entsprechende Kennzahlen jederzeit einzuhalten. Dieses Limit wurde im November zur Nutzung weiterer Geschäftschancen auf 65 % angehoben.

Für die Sicherstellung der Risikotragfähigkeit werden die Risiken unter Beachtung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen, jeweils für den einheitlichen Betrachtungs-Zeitraum von einem Jahr ermittelt und mittels risikoartenspezifischer Indikatoren und Kennzahlen überwacht. Zu diesem Zwecke wurden sogenannte Warn-limits ("Management Action Trigger") definiert, bei deren Überschreitung eine genauere Analyse und Prüfung potenzieller Maßnahmen zur Risikoreduzierung erfolgt. Darüber hinaus bestehen harte Risikobudget bzw. Limitvorgaben, die nicht überschritten werden dürfen. Ein umfassendes Management-Informations-System (MIS) ermöglicht es dem verantwortlichen Management, potenzielle Risiken, Budgetabweichungen und unvorteilhafte geschäftliche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.

Zum Risikomanagement gehören auch die eindeutige Regelung von Verantwortlichkeiten sowie die Strukturierung und Abbildung von Prozessen im Detail. Die Stellenbeschreibungen und Organisationsrichtlinien sind in einem Organisationshandbuch zusammengestellt und für alle Bankmitarbeitenden verbindlich. Das Organisationshandbuch steht allen Mitarbeitenden elektronisch zur Verfügung. Durch eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Prozesse und der Organisation wird eine Verfeinerung des Risikomanagements erreicht.

Zur wirksamen Risikosteuerung gehören des Weiteren die Unabhängigkeit des Risikomanagements und - controllings sowie die enge Verzahnung vor allem zwischen Risikomanagement, Compliance, Geldwäscheprävention, Finance & Controlling, Credit und Interner Revision. Gemeinsam mit dem Vorstand, der Leiterin Legal, dem Leiter IT, dem Outsourcing-Manager und dem Leiter Operations stellen diese Bereiche die Mitglieder im Risk, Outsourcing und Compliance (ROCC) Committee.

Das ROCC tagt viermal im Jahr (sowie anlassbezogen) und hat als primäre Aufgabe die Identifizierung, Überwachung und Steuerung der Risiken der Bank gemäß § 25a Kreditwesengesetz (KWG) sowie der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) und der Mindestanforderungen an die Compliance-Funktion (MaComp). Als Grundlage der Überwachung dienen unter anderem Risikoberichte, die durch die verantwortlichen Funktionen quartalsweise erstellt und im Vorfeld an die Mitglieder verteilt werden. Darüber hinaus hat das Komitee ein Mitspracherecht bei Entscheidungen mit risikopolitischer Bedeutung, bereitet die Risikoberichterstattung an den Aufsichtsrat vor und sendet diese dem Vorstand zur Genehmigung zu.

Das Risikomanagement ist fester Bestandteil des Prüfungsplanes der internen Revision und wird dadurch jährlich geprüft.

3.3. NACHHALTIGKEITSRISIKEN

2022 hat sich die Bank umfangreich mit den Aspekten der Nachhaltigkeitsrisiken aus dem Geschäftsbetrieb aber auch mit der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft auseinandergesetzt. Nachhaltigkeitsrisiken werden im Rahmen der jährlichen Risikoinventur als Teil des Risikouniversums berücksichtigt. Aufgrund des Geschäftsmodells unterliegt die BJBD nach dem Ergebnis der Risikoinventur jedoch nur einem eingeschränkten finanziellen Gefährdungspotential.

Gleichwohl ist der Bank bewusst, dass sie durch ihr Handeln, aber auch mit ihrem Dienstleistungsangebot eine Verantwortung für die Gesellschaft und ihre Kunden trägt. Deshalb wurden im Jahr 2022 verschiedene Initiativen ergriffen, um den eigenen CO 2 -Fußabruck in Rahmen der Möglichkeiten zu analysieren und zielführend zu reduzieren. Als weiteres Ergebnis des Projektes und in Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Julius Bär Gruppe wurden Nachhaltigkeitsaspekte stärker im Dienstleistungsspektrum der BJBD sichtbar gemacht, um den Kunden die Möglichkeit zu geben, bewusst nachhaltige Anlageentscheidungen zu treffen. Das Thema Nachhaltigkeit und Vermeidung von Nachhaltigkeitsrisiken ist damit integraler Bestandteil der Geschäft- und Risikostrategie der BJBD geworden.

3.4. GESCHÄFTSRISIKEN

Die Bank betrachtet das Geschäftsrisiko als wesentliches Risiko, da das Geschäftsmodell auf Wealth-Management-Dienstleistungen fokussiert ist und daher nur geringe Diversifikationseffekte aus anderen Geschäftsbereichen zum Tragen kommen. Geschäftsrisiken können externer Natur sein und sich beispielsweise aufgrund von verändernden rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen, konjunkturellen Veränderungen oder einer Verschärfung der Wettbewerbssituation materialisieren. Doch auch interne Wirkkanäle sind denkbar, bspw. ausgelöst durch einen Reputationsschaden, ungünstige Veränderungen der Kostenstruktur oder die strategische Positionierung der Bank. Die Geschäftsrisiken werden eng vom Vorstand der Bank überwacht und im monatlichen Controlling bzw. im vierteljährlichen Risikobericht gewürdigt (einschließlich etwaiger Ertragskonzentrationen).

Für die Bemessung des Geschäftsrisikos in der ökonomischen Perspektive werden auf Basis historischer Daten (Datenhistorie seit Januar 2016) die negativen Schwankungen der verwalteten Vermögen (AuM) und negative Veränderungen der Provisionsquoten zu einem Konfidenzniveau von 99,9% geschätzt und deren Wirkung auf das Provisionsergebnis der nächsten 12 Monate quantifiziert. Das so errechnete potenzielle Risiko wird in ausreichendem Maße mit Risikodeckungspotenzial hinterlegt. Der Betrachtungszeitraum beinhaltet ebenfalls Phasen mit schwierigem Marktumfeld, wie zum Beispiel die Corona-Pandemie oder die Ukraine-Krise und ist daher ausreichend repräsentativ, um die Risiken auch für die Zukunft zu simulieren.

Darüber hinaus wird für Geschäftsrisiken ebenfalls ein expliziter Stresstest gerechnet, welcher einen gleichzeitigen signifikanten Rückgang der AuM Volumina und der RoA-Quote simuliert.

3.5. MARKTPREISRISIKEN

Marktpreisrisiken bestehen u. a. im Anlagebuch der Bank. Die Bank investiert einen Teil ihres Liquiditätsüberschusses in Anleihen mit hoher Bonität. Es wird auch in Fremdwährungen investiert, wobei jedoch keine Währungsrisiken eingegangen werden; dies wird durch eine währungskongruente Refinanzierung erreicht. So bestehen auch Marktpreisrisiken in der Anlage der Julius-Bär-eigenen Pensionsgelder im Spezialfonds JB-OPEN-1.

Zur Berechnung der Zinsänderungsrisiken im Bankbuch wird das Programm sDIS+ der Firma msgGillardon BSM AG verwendet. Als Quantifizierungsmethodik wird bei der Bank Julius Bär Deutschland AG das Konzept der Modernen Historischen Simulation angewendet. Es handelt sich dabei um eine barwertige Methodik, welche sich in die ICAAP Methodik der Bank eingliedert und somit interne Anforderungen an die Risikomessung als auch die regulatorischen Vorgaben erfüllt. Ziel der Modernen Historischen Simulation ist es, die Auswirkungen von in der Vergangenheit aufgetretenen Zinsveränderungen auf das aktuelle Portfolio zu simulieren. Dabei wird analysiert, wie stark sich der Barwert des Portfolios bei Anwendung der historischen Zinsveränderungen verändert. Der zugrundeliegende Betrachtungshorizont der historischen Zinsentwicklungen umfasst dabei 10 Jahre.

Der Risikoquantifizierungsprozess umfasst drei wesentliche Schritte: Definition und Herleitung der Zinsszenarien, Berechnung der potenziellen Barwertveränderungen für das aktuelle Portfolio unter den historischen Zinsszenarien und die Ableitung des Value at Risk. Konsistent zu den aufsichtsrechtlichen ICAAP-Vorgaben wird dabei ein Konfidenzniveau von 99,9% verwendet.

Das Risiko aus der Entwicklung des Spezialfonds JB Open 1 wird basierend auf dem im Fondsreporting ermittelten VaR berechnet. Der VaR Wert wird, entsprechend den Annahmen aus der ökonomischen Perspektive, auf das Konfidenzniveau von 99,9 % und eine Haltedauer von 250 Tagen skaliert.

Das Zinsänderungsrisiko wird zusätzlich durch eine Zinssensitivitätsanalyse überwacht. Darüber hinaus werden ein interner Zinsstresstest, welcher die historischen Zinsveränderungen der Finanzkrise nutzt, sowie weitere aufsichtsrechtlich vorgegebene Zins-Stressszenarien berechnet. Zur Steuerung der Marktpreisrisiken und der Optimierung der Bilanzbewirtschaftung hat die Bank ein Asset-Liability-Committee (ALCO) eingerichtet. Das Komitee ist außerdem verantwortlich für die Festlegung der Rahmenbedingungen für die Finanzanlagen, welche durch die Treasury-Funktion getätigt werden.

Das Derivategeschäfte ist überwiegend kundengetrieben und die Transaktionen werden taggleich durch entsprechende Gegengeschäfte geschlossen. Darüber hinaus wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr in geringem Umfang Devisentermingeschäfte getätigt.

3.6. ADRESSENAUSFALLRISIKEN

Obwohl Adressenausfallrisiken als wesentliche Risikoart eingestuft wurden, hat die Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Kreditausfälle verzeichnet, was auf die insgesamt konservative Kreditvergabepolitik der Bank zurückzuführen ist.

Im Geschäftsmodell der Bank wird das Kreditgeschäft in Form von Lombard-, Aval- und Immobilienkrediten als ergänzende Dienstleistung zum Vermögensverwaltungsgeschäft angeboten. Es werden also nur Kredite an Kunden gewährt, die bei der Bank ein Konto/​Depot unterhalten, wobei das verwaltete Vermögen größer als die Inanspruchnahme von Lombard- und Avalkrediten sein soll. Immobilienkredite werden durch Grundpfandrechte und eventuell darüber hinaus durch Wertpapiervermögen gesichert. Mit ihrem Fokus auf Deutschland ist die Bank keinem besonderen Länderrisiko, welches das Risiko politischer Beschränkungen oder Sanktionen beschreibt, ausgesetzt. Aufgrund des fokussierten Geschäftsmodells lassen sich Konzentrationsrisiken im Kreditportfolio nicht vollständig vermeiden.

Zur Quantifizierung der Adressenausfallrisiken in der ökonomischen Perspektive wird das Programm Gillardon Credit Portfolio Manager ("GCPM") des Software-Anbieters msg GillardonBSM verwendet. Dabei ist in GCPM die Methodik von CreditMetrics eingebettet. Mittels einer Monte-Carlo Simulation berechnet das Modell neben Kreditausfällen für Kundenkredite und Bankenforderungen auch die mögliche Migrationsbewegung von Anleihen in andere Ratingklassen. Zur Parametrisierung des Modells verwendet die Bank PD und LGD Schätzungen der Julius Bär Gruppe. In einem jährlichen Überprüfungs-Prozess wird sichergestellt, dass die Gruppenparameter auch für die Bank Julius Bär Deutschland AG repräsentativ sind.

Die Gewinn- und Verlustverteilung des Modells berechnet sich aus der Differenz zwischen den Portfolio-Barwerten und den Modellwerten unter Berücksichtigung der Ausfälle bzw. Migrationen in den jeweiligen Simulationsläufen. Die Differenz zwischen dem erwarteten Verlust und dem 99.9% Quantil beschreibt das Kreditrisiko der Bank (Credit Value at Risk) in der ökonomischen Perspektive, welches mit Risikodeckungspotenzial hinterlegt wird.

Die Einhaltung von Nominal-Limiten auf Forderungen gegenüber Banken unterliegt darüber hinaus einem täglichen Monitoring durch Risk Management /​ Risk Controlling. Zudem bestehen Gruppenstresstests, die für das für das Hypothekenkreditgeschäft und das Lombardportfolio der BJBD berechnet werden.

Sowohl die Platzierung von Termingeldern und die Investition in festverzinsliche Wertpapiere als auch die Beurteilung von Lombard- und Immobilienkrediten, insbesondere der sie sichernden Wertpapiere, erfolgen nach den Leitlinien für die entsprechenden Geschäfte der Julius Bär Gruppe.

3.7. LIQUIDITÄTSRISIKEN

Die Treasury-Funktion befasst sich mit der Optimierung der Liquidität sowie der Zins-, Kredit- und Währungsrisiken in der Bilanz.

Die Liquiditätsrisiken werden über eine fortlaufende Beobachtung der Entwicklung aufsichtsrechtlicher Kenn-zahlen (LCR, NSFR) gesteuert und anhand verschiedener interner Stresstests überwacht und analysiert. Die von Finance & Controlling erstellten Berechnungen der Liquiditätskennziffern werden auf täglicher Basis dem Vorstand zur Verfügung gestellt.

Aufgrund des Geschäftsmodells verfügt die Bank über eine stabile und komfortable Liquiditätssituation. Per 31.12.2022 wurde für die LCR ein Wert von 442,85 % und für die NSFR ein Wert von 252,14 % errechnet. Die Liquiditätskennziffern liegen somit deutlich oberhalb der regulatorisch geforderten Kennzahl von 100%, sowie den internen Limiten von 120%. Auch im Hinblick auf die Ergebnisse der internen Liquiditätsstresstests zeigen sich die Liquiditätsreserven als ausreichend. Der größte Teil der Liquiditätsüberschüsse ist bei der Deutschen Bundesbank angelegt (ca. EUR 1.039,8 Mio.) sodass - bis auf die Mindestreserve - jederzeit auf sie zurückgegriffen werden kann. Die Einlagen der Bank bei der Bundesbank machen einen Anteil von 49,6 % der Bilanzsumme aus.

3.8. OPERATIONELLE RISIKEN

Das operationelle Risiko ist die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, von Menschen oder infolge externer Ereignisse eintreten können. Diese Definition schließt u.a. Rechtsrisiken, Compliance-Risiken, IT-Risiken und Cyberrisiken, Auslagerungsrisiken, sowie Produktrisiken mit ein, umfasst aber keine Geschäftsrisiken. Unter das Rechtsrisiko fallen bspw. potenzielle Verluste aus Rechtsstreitigkeiten, in welche die Bank Julius Bär Deutschland AG involviert sein kann oder Verluste aufgrund von Gesetzesänderungen, sowie regulatorische Risiken.

Aufgrund der Organisationsstruktur und des Geschäftsmodells der Bank besitzt die Kontrolle der operationellen (nicht finanziellen) Risiken für die Bank eine hohe Bedeutung. Die Bank hat dies entsprechende in dem internen Kontrollsystem berücksichtigt und stellt durch die etablierten Kontrollen eine kontinuierliche Überwachung der Risiken sicher. So ist gewährleistet, dass zeitnah auf eine veränderte operative Risikosituation reagiert werden kann und mitigierende Maßnahmen umgesetzt werden können. Die Risikoverantwortung tragen dabei die operativ tätigen Bereiche (1st Line of Defense) und die Überwachung erfolgt durch die entsprechenden Kontrolleinheiten (2nd Line of Defence).

Zur Überwachung von Auslagerungsrisiken hat die Bank ein detailliertes Monitoring- und Controlling-System aufgebaut. Die Basis der Überwachung der Outsourcing-Partner sind klar definierte Dienstleistungsvereinbarungen ("Service Level Agreements", SLA) für sämtliche ausgelagerte Aktivitäten. Diese SLA enthalten Vor-gaben für die Qualitätskontrolle wie auch für die regelmäßige Kontrolle der Leistungserfüllung. Zu diesem Zweck werden alle Geschäftsvorfälle systematisch erfasst und mit den Zielvorgaben abgeglichen. Diese Daten werden vom ROC Committee der Bank ausgewertet und bilden die Grundlage für die regelmäßig stattfindenden Besprechungen mit den Outsourcing-Partnern.

Die Bank nutzt eine interne Schadensdatenbank (BRC Incident) zur Erfassung operationeller Verluste und dokumentiert alle operationellen Verluste ab TEUR 5. Die Schadensfälle und die damit verbundenen Verluste werden analysiert und im ROC Committee diskutiert. Die Schadensfälle werden im Risikoreport berichtet und auf Basis der Analysen werden Maßnahmen zur zukünftigen Verringerung der Schäden abgeleitet und beschlossen. Im Berichtsjahr 2022 wurden operationelle Verluste bei insgesamt 6 Vorfällen über dem Schwellenwert von TEUR 5 gemeldet. Der gesamte Betrag aller eingetretenen operationellen Schäden betrug im Jahr 2022 TEUR 98,3.

Zur Quantifizierung operationeller Risiken in der ökonomischen Perspektive wird auf Basis des 99.9 % Quantils der monatlichen historischen operationellen Verluste aus der Schadensdatenbank der Value at Risk für einen Betrachtungshorizont von einem Jahr bestimmt. Hierzu wird die Eigenkapitalanforderung für operationelle Risiken gemäß Säule I addiert und der so erhaltene Wert mit Risikodeckungspotenzial hinterlegt.

Im Rahmen eines inversen Stresstests wird zudem die Höhe eines operationellen Verlusts bestimmt, bei dem die Kapitalquote den Schwellenwert des Sanierungsindikators unterschreiten würde.

3.9. RISIKOTRAGFÄHIGKEIT

3.9.1. ÖKONOMISCHE PERSPEKTIVE

Die Planung und Steuerung der Risiken erfolgt auf Basis der Risikotragfähigkeit. In der Risikotragfähigkeitsbetrachtung sind Risiken und Risikodeckungspotenziale einander gegenüberzustellen. Die Risikotragfähigkeit ist dann gegeben, wenn alle wesentlichen Risiken durch das Risikodeckungspotenzial abgesichert sind.

Das Risikodeckungspotenzial errechnet sich per 31.12.2022 mit einer Höhe von EUR 111 Mio., wobei die Risikodeckungsmasse in Abhängigkeit der Risikoneigung allokiert wird.

Das Risikobudget ("Risikobudget") wird durch den Vorstand der Bank festgelegt und jährlich überprüft. Um eine bessere Steuerungsrelevanz herzustellen, werden Management Action Triggers ("MAT") definiert, sodass bei Überschreitung notwendigenfalls frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden können.

Marktpreisrisiken und Adressausfallrisiken wird mit jeweils EUR 25,0 Mio. das höchste Limit zugewiesen. Der Vorstand hat folgende weitere Limits für die einzelnen Risikoarten festgelegt: Das Limit für das Geschäftsrisiko wird auf EUR 12,0 Mio. festgesetzt, das Limit für Operationelle Risiken beträgt EUR 18,0 Mio. Zusätzlich gilt ein Gesamtlimit für alle Risikoarten von 70% des Risikodeckungspotentials, was ca. EUR 77,6 Mio. entspricht.

Das Ergebnis der einzelnen in der ökonomischen Perspektive errechneten Risiken sowie deren Summe (mit Angabe des vom Vorstand erlassenen Risikobudgets) sind in der nachstehenden Tabelle in EUR Mio. dargestellt (Stand: 31. Dezember 2022):

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EUR Mio. Risikobetrag (ökonomische Perspektive) Limite
Geschäftsrisiko 7,0 12,0
Marktpreisrisiko 10,8 25,0
Sublimit Marktpreisrisiko Anlagebuch 10,1 20,0
Sublimit Marktpreisrisiko (JB Open 1) 0,7 5,0
Adressausfallrisiken 12,3 15,0
Sublimit Adressenausfallrisiko Kundengeschäft 2,3 3,0
Sublimit Adressenausfallrisiko Kontrahenten 7,3 12,0
Sublimit Adressenausfallrisiko Emittenten 2,7 5,0
Operationelle Risiken 13,6 18,0
Gesamtrisikoprofil 43,7
In % des Risikodeckungspotenzials 39% 65,0%

In der Risikoberechnung erfolgt keine Differenzierung der Limite nach verschiedenen Kreditportfolien

Die Risikotoleranz für das Gesamtrisikoprofil ergibt sich nicht aus der Summe der Einzellimite

Aus der Zusammenstellung lässt sich ableiten, dass der Fortbestand der Bank auch unter negativen Annahmen gewährleistet ist.

Die seit Februar 2022 andauernde Ukraine Krise hat für die Bank bisher keinen unmittelbaren Einfluss. Trotzdem beeinflussen die Veränderungen am Markt (Volatilität und Kursrückgänge an den Wertpapiermärkten sowie der historische Zinsanstieg) mittelbar die Risikosituation der Bank wesentlich. Durch die kontinuierliche Neukundengewinnung konnten die marktbedingten Rückgänge bei den AuM, die das Geschäftsergebnis wesentlich mitbestimmen, maßgeblich ausgeglichen werden. Allerdings wirkt der historische und sehr schnelle Zinsanstieg risikoerhöhend für die barwertige Betrachtung des Zinsrisikos und bietet gleichzeitig neue Chancen. Die Bank nutzt diese Ertragschancen in moderatem Umfang durch eine Aufstockung des Bondportfolios unter Beibehaltung der konservativen Anforderungen an die Schuldnerqualität. Somit kam es im Jahr 2022 zu Risikosteigerungen bei Adressenausfallrisiken und Marktpreisrisiken. Diese Risikoerhöhungen waren begleitet durch eine Analyse der Situation und den geplanten Neugeschäften. Deshalb wurde im Einklang mit der Geschäftsstrategie und unter Beibehaltung des moderaten Risikoprofils die Limite für Zinsänderungsrisiken ab November und für Adressausfallrisiken für 2023 von der Geschäftsleitung erhöht.

3.9.2. NORMATIVE PERSPEKTIVE

In der normativen Perspektive ist grundlegend, dass die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten einzuhalten sind. Dabei gelten nicht nur die aufsichtsrechtlichen Kapitalquoten, sondern zusätzlich die Einhaltung des institutsspezifischen SREP-Aufschlags bzw. der Eigenmittelzielkennziffer bzw. der Eigenmittelempfehlung.

Die aktuellen Kapitalanforderungen werden sowohl in dem Planszenario als auch im adversen Szenario und in dem Stress-Szenario erfüllt.

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Eigenkapitalquote per 31.12.2022 24,46 %
Eigenmittel: EUR 111,240 Mio.

Als Ergebnis lässt sich aus der Berechnung zum 31.12.2022 festhalten, dass das Risikodeckungspotenzial in beiden Sichten dazu ausreicht, die diesem gegenübergestellten Risikowerte vollständig abzudecken. Auch in den adversen bzw. Stress-Szenarien der normativen Perspektive sind keine Kapitalengpässe zu erkennen, sondern es ist ein ausreichender Kapitalpuffer vorhanden.

4. PROGNOSE UND CHANCENBERICHT

4.1. WIRTSCHAFTS- UND KAPITALMARKTUMFELD

Die USA und Europa werden 2023 mit besonders starkem Gegenwind durch höhere Zinsen und strengere Kreditkonditionen konfrontiert sein. Das Wachstum in den USA dürfte moderat ausfallen, aber die Gefahr einer Rezession im Jahr 2023 scheint gebannt. Weder die Investitionen der Unternehmen noch die Investitionen der privaten Haushalte haben ein übermäßiges Niveau erreicht, das in der Vergangenheit den Beginn einer Rezession markiert hat. Gleichzeitig kühlt sich der Arbeitsmarkt nur langsam ab. Da die Zahl der offenen Stellen nach wie vor ein Vielfaches der Arbeitslosenzahl beträgt, ist das Potenzial für eine Anstieg der Arbeitslosigkeit gering. Allerdings hat sich die Kreditdynamik durch den starken Zinsanstieg deutlich verschlechtert. Die US-Notenbank scheint diesen frühen Anzeichen einer nachlassenden Konjunkturdynamik jedoch kaum Beachtung zu schenken. Im Gegenteil: Die Fed betont weiterhin die positive Entwicklung der Frühindikatoren, wie z.B. des Arbeitsmarktes, und scheint entschlossen, weitere Zinserhöhungen vorzunehmen.

Auch für die Eurozone rechnen wir mit moderatem Wachstum im Jahr 2023. Das Fehlen größerer Ungleichgewichte und schuldenfinanzierter Investitionsüberschüsse sowie ein ausgeprägter Arbeitskräftemangel sprechen dafür, dass sich das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten vom Energiepreisanstieg erholen wird. Die Verlangsamung der Nachfrage dürfte eher zur Überwindung einiger angebotsseitiger Engpässe als zum Abbau von Kapazitäten beitragen. Eine unterstützende Fiskalpolitik, die das solide Wachstum der Steuereinnahmen nutzt, um den steigenden Lebenshaltungskosten entgegenzuwirken, dürfte das europäische Wirtschaftswachstum 2023 zusätzlich stabilisieren. Der konjunkturelle Gegenwind durch die steigenden Energiekosten sollte weiter abnehmen und die Versorgungsrisiken im Winter 2024 gering bleiben, da die Struktur der europäischen Energiemärkte erfolgreich angepasst wurde. Ähnlich wie bei der Fed besteht aber auch bei der Europäischen Zentralbank das Risiko, dass ein zu restriktiver Kurs die Konjunktur 2024 deutlich bremsen könnte.

Die Verlangsamung der globalen Wirtschaftstätigkeit wird bis zum Jahr 2023 einen anhaltenden Abwärtsdruck auf die Inflation ausüben. Die Volatilität der Energie- und Nahrungsmittelpreise hat das Potenzial, diesen Abwärtsdruck angesichts des nach wie vor hohen Preisniveaus zu verstärken. Insbesondere der Rückgang der europäischen Energiepreise, die in den letzten Monaten vor allem aufgrund von externen Schocks, insbesondere dem Krieg in der Ukraine, und nicht aufgrund struktureller Herausforderungen in die Höhe geschnellt sind, dürfte den Preisdruck weiter verringern. Angesichts niedrigerer Inflationsraten, einem neutralen oder sogar straffen geldpolitischen Kurs als Ausgangspunkt und einem schwächeren Wirtschaftswachstum dürfte das Jahr 2023 einige gegenteilige Züge zum Jahr 2022 ausweisen. Mit Blick auf die Geldpolitik gehen wir davon aus, dass die Zentralbanken den Höhepunkt des Zinserhöhungszyklus bald erreicht haben werden und in der zweiten Jahreshälfte bereits wieder mit Zinssenkungen beginnen könnten.

Die Auswirkungen des Zinsanstiegs auf die Kreditvergabe der Banken bestätigen die Einstufung des aktuellen geldpolitischen Kurses als restriktiv. Umfragen zur Kreditvergabe der Banken sowohl in den USA als auch in Europa zeigen eine deutliche Verschärfung der Kreditbedingungen und eine Verlangsamung der Kredit-nach-frage, die sich mit einer Verzögerung von 12 Monaten in einem geringeren Kreditwachstum und damit in einer schwächeren Wirtschaftsaktivität niederschlägt. Die Tatsache, dass die Zentralbanken offenbar immer noch entschlossen sind, die Zinsen weiter anzuheben, erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit eines politischen Fehlers und damit das Rezessionsrisiko im Jahr 2024. Während sich also die kurzfristigen Wachstumsaussichten aufhellen, haben die Risiken für die längerfristigen Aussichten zugenommen. Gleichzeitig hat der Straffungskurs das Potenzial für Zinssenkungen erhöht. Während die Aussichten auf Zinssenkungen durch die Fed und die EZB weniger klar sind, dürften vor allem einige Schwellenländer bereit sein, ihre Geldpolitik etwas zu lockern, da sich die Inflationsaussichten verbessern.

Die asiatischen Volkswirtschaften, allen voran China, aber auch Japan, haben nicht mit dem Gegenwind einer strafferen Geldpolitik zu kämpfen. China gehört sogar zu den wenigen Ländern, die im Dezember die Zinsen gesenkt haben. China dürfte zudem von dem zyklischen Schub profitieren, den das Ende der Pandemiebekämpfung mit sich bringt. Die Beschäftigungs- und Einkommenserwartungen sind nach Jahren einer strikten Null-Covid-Politik verhalten. Wir haben unsere Wachstumsprognose für die chinesische Wirtschaft aufgrund der früher als erwarteten Wiedereröffnung leicht angehoben und rechnen nun mit einem Wirtschaftswachstum von 5,2 %, womit das Ziel der chinesischen Regierung von 5 % übertroffen würde.

4.2. AUSBLICK

Die Grundlagen der Geschäftsstrategie der Bank Julius Bär Deutschland AG sind die fokussierte Positionierung im Wettbewerb und die Geschäftsphilosophie, zu der die individuelle Beratung sowie die transparente Preisgestaltung gehören. Daneben sind die internationale Kompetenz, die umfassende Beratung in der langfristigen Finanzplanung und die Nachfolgeregelung zentrale Elemente des Kundenservice in regionaler Nähe. Diese Erfolgsfaktoren der Geschäftsstrategie sind auf die Betreuung von Unternehmern, Privatpersonen und Familien mit individuellen Anforderungen an eine Vermögensstrukturierung und Vermögensverwaltung ausgerichtet. Die Bank kann diesen Kundengruppen - mit Unterstützung der Julius Bär Gruppe - maßgeschneiderte Anlagestrategien auf der Basis einer internationalen Asset-Allokation unter Einsatz eines weiten Produktspektrums und einer stringenten Risikoüberwachung bieten.

Auch im Jahr 2023 und in den Folgejahren wird das Thema Nachhaltigkeit im Fokus stehen, was die Produktgestaltung und den Kundendialog angeht aber auch die Umsetzung der Nachhaltigkeit innerhalb der Bank in Deutschland bzw. der ganzen Julius Bär Gruppe.

Basierend auf der Annahme sich auf Vorjahresniveau stabilisierender bzw. wieder positiver Kapitalmärkte gehen wir davon aus, dass die Wachstumsrate des verwalteten Vermögens unter Berücksichtigung des geplanten Neugeldzuflusses im nächsten Jahr bei ca. 10 % liegen wird.

Auf dieser Basis gehen wir davon aus, den Provisionsüberschuss bei EUR 90,5 Mio. stabilisieren zu können. Für das Jahr 2023 erwarten wir aufgrund des geänderten Zinsumfeldes ein deutlich steigendes Zinsergebnis.

Die Ertragsentwicklung ist maßgeblich von der Entwicklung der Kapitalmärkte abhängig. Durch den Ausbruch des Ukraine Krieges zum Jahresbeginn 2022 kam es zu einem relevanten Rückgang des globalen Wirtschaftswachstums, steigender Inflation aber auch signifikant steigernden Zinsen. Wir erwarten im Jahr 2023 eine sich wieder positiv entwickelnde Wirtschaft. Eine Rezession ist zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht auszuschließen, welche negativen Einfluss auf die Kapitalmärkte haben kann. Hieraus können negative Auswirkungen auf die Ertragskraft der Bank resultieren, welche durch ein steigendes Zinsergebnis überkompensiert werden sollten. Auf dieser Basis erwarten wir für das Geschäftsjahr 2023 ein deutlich steigendes Jahresergebnis.

Die Muttergesellschaft Julius Bär Gruppe AG unterstützt diese Wachstumsstrategie der Bank Julius Bär Deutschland AG nachhaltig und definiert den deutschen Markt als Kernmarkt der Julius Bär Gruppe. Entsprechend soll die Kundenbetreuung auch in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden, was gezielt an einzelnen Standorten stattfinden wird, um die erkannten Marktchancen zu nutzen, sofern erfahrene Berater, die zu der Unternehmenskultur der Bank Julius Bär Deutschland AG passen, gefunden werden. Auch die eigene Ausbildung von Nachwuchskräften für die Kundenbetreuung wird im Jahr 2023 weiter stärker vorangetrieben unter anderem durch die Fortführung des im Jahr 2022 eingeführten eigenen Trainee Programmes für die Bank in Deutschland. Zudem werden auch andere Fach- und Produktbereiche der Bank Julius Bär gestärkt, soweit dies aufgrund des weiteren Geschäftswachstums notwendig ist.

Wir sind davon überzeugt, dass wir unsere Geschäftsaktivitäten in Deutschland aufgrund unserer guten Positionierung im Markt sowie unserer Wachstumsstrategie, die wir dank unserer engagierten und qualifizierten Mitarbeitenden umsetzen können, auch im kommenden Geschäftsjahr ausweiten werden, wobei wir auch einen immer stärker werdenden Wettbewerb gerade durch Auslandsbanken wahrnehmen wie wieder oder verstärkte im Private Banking in Deutschland tätig werden.

Seit Erreichen der Gewinnschwelle im Jahr 2019 fokussiert die Bank auf ein weiteres nachhaltiges Geschäftswachstum mit angemessener Kostendisziplin. Zur Messung der Kostendisziplin verwendet die Bank die Cost-Income-Ratio, die 2022 leicht von 73,1 auf 73,4 gestiegen ist. Vor diesem Hintergrund ist ein aktives Management der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen ein entscheidender Faktor für die Zielerreichung neben dem fortlaufenden Ausbau der Kundenbeziehungen. Während wir davon ausgehen, dass die Personalkosten sich auf Vorjahresniveau stabilisieren können, planen wir für das Jahr 2023 aufgrund der stark gestiegenen Inflation mit deutlich steigenden allgemeinen Verwaltungsaufwendungen.

In diesem Zusammenhang ist auch die Entwicklung des regulatorischen Umfeldes als wesentlicher Faktor zu berücksichtigen. Eine Entwicklung, die den gesamten Bankensektor und somit auch die Bank Julius Bär Deutschland AG stark betrifft. Regulatorische Anforderungen, die bereits in Kraft getreten oder absehbar sind, wirken weiterhin kostentreibend, komplexitätserhöhend und ressourcenbindend. Vor allem das Thema der Umsetzung der Nachhaltigkeitsanforderungen in den Produkten der Bank wird einen signifikanten Kostenfaktor darstellen durch notwendige Anpassungen an Systemen und Prozessen.

Aufgrund der im Geschäftsjahr 2022 wieder vereinzelt getätigten Einstellungen und bei gleichzeitig stetigem Wachstum der Erträge streben wir für 2023 einen weiteren Ausbau des positiven Ergebnisses an, primär auch aufgrund des steigenden Zinsergebnisses, welches deutlich über dem Vorjahresergebnis liegen sollte.

5. SCHLUSSERKLÄRUNG NACH § 312 ABSATZ 3 SATZ 3 AKTIENGESETZ

Über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen hat der Vorstand der Bank Julius Bär Deutschland AG gemäß § 312 AktG einen Bericht erstellt, der mit folgender Erklärung schließt:

"Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden oder die Maßnahme getroffen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und wurde dadurch, dass die Maßnahme getroffen wurde, nicht benachteiligt."

JAHRESBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2022

Aktivseite

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31.12.2022 31.12.2021
EUR EUR TEUR
1. Barreserve
a) Kassenbestand 23.654,85 300.026
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken
darunter: bei der Deutschen Bundesbank EUR 21.078.232,31 (Vorjahr: TEUR 638.665) 21.078.232,31 638.665
21.101.887,16 938.691
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 1.100.633.975,11 93.893
b) andere Forderungen 43.289.055,98 0
1.143.923.031,09 93.893
3. Forderungen an Kunden 768.781.581,86 709.328
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert EUR 66.188.000,65 (Vorjahr: TEUR 76.812)
4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank EUR 10.083.850,61 (Vorjahr: TEUR 10.172) 19.641.249,45 27.846
bb) von anderen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank EUR 29.453.020,51 (Vorjahr: TEUR 25.995) 111.491.754,78 84.542
131.133.004,23 112.388
5. Anteile an verbundenen Unternehmen
darunter: an Kreditinstituten EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0) 25.564,59 26
darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
6. Treuhandvermögen
darunter: Treuhandkredite EUR 0,00 (Vorjahr TEUR 0) 7.261.608,99 7.881
7. Immaterielle Anlagewerte
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.225.257,60 693
8. Sachanlagen 2.398.820,00 2.667
9. Sonstige Vermögensgegenstände 16.114.107,83 10.925
10. Rechnungsabgrenzungsposten 178.933,14 176
Summe der Aktiva 2.092.143.796,49 1.876.668

Passivseite

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31.12.2022 31.12.2021
EUR EUR TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig 14.051.925,03 1.316
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 33.841.895,34 29.800
47.893.820,37 31.116
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig 1.446.103.230,48 1.669.748
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 423.760.182,29 171
1.869.863.412,77 1.669.919
3. Treuhandverbindlichkeiten
darunter: Treuhandkredite EUR 0,00 (Vorjahr TEUR 0) 7.261.608,99 7.881
4. Sonstige Verbindlichkeiten 7.503.364,95 15.917
5. Rechnungsabgrenzungsposten 373.535,20 403
6. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.813.780,12 679
b) andere Rückstellungen 21.684.547,79 22.629
c) Steuerrückstellungen 770.500,00 1.530
25.268.827,91 24.838
7. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital 15.000.000,00 15.000
b) Kapitalrücklage 85.579.372,07 85.579
c) Gewinnrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage 1.500.000,00 1.500
cb) andere Gewinnrücklagen 1.500.000,00 1.500
3.000.000,00
d) Bilanzgewinn 30.399.854,23 23.015
133.979.226,30 126.594
Summe der Passiva 2.092.143.796,49 1.876.668
1. Eventualverbindlichkeiten
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 7.713.349,93 9.294
2. Andere Verpflichtungen
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 500.965.502,11 436.467

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2022

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Aufwendungen 1.1.-31.12.2022 2021
EUR EUR TEUR
1. Zinsaufwendungen 1.334.010,41 11
2. Positive Zinsen auf täglich fällige Verbindlichkeiten -121.509,30 -216
3. Provisionsaufwendungen 13.008.877,28 13.698
4. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalautwand
aa) Löhne und Gehälter 37.182.706,00 38.226
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
darunter: für Altersversorgung EUR 2.328.905,23 (Vorjahr: TEUR 1.665) 5.186.457,32 4.575
b) andere Verwaltungsaufwendungen 32.818.586,36 31.541
75.187.749,68 74.342
5. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 981.293,03 1.318
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.518.470,01 1.575
7. Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 0
8. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 179.583,35 863
9. Aufwendungen aus Verlustübernahme 2.783,57 2
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3.963.342,10 3.393
11. Jahresüberschuss 22.385.122,62 21.867
Summe der Aufwendungen 119.439.722,75 116.854
1. Jahresüberschuss /​ -fehlbetrag 22.385.122,62 21.867
2. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 8.014.731,61 3.205
3. Entnahmen aus der Kapitalrücklage 0,00 0
4. Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage 0,00 821
b) in die andere Gewinnrücklage 0,00 1.236
5. Bilanzgewinn 30.399.854,23 23.015
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Erträge 1.1.-31.12.2022 2021
EUR EUR TEUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 15.177.987,76 6.531
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 1.512.774,69 797
16.690.762,45 7.328
2. Negative Zinsen aus Kredit- und Geldmarktgeschäften -1.377.364,00 -2.321
3. Provisionserträge 101.092.810,53 108.613
4. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 269.527,09 17
5. Sonstige betriebliche Erträge 2.763.986,68 3.217
6. Entnahme aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 0
7. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 0 0
Summe der Erträge 119.439.722,75 116.854

ANHANG

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 der Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main, eingetragen beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Registernummer HRB 31022, wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften unter Berücksichtigung der einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) und des Kreditwesengesetzes (KWG) sowie der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Wertpapierinstitute (RechKredV) aufgestellt.

Die Gliederung des Jahresabschlusses erfolgt nach der RechKredV, für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde die Kontoform gewählt.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Vorjahres werden stetig angewendet. Änderungen werden jeweils nachfolgend erläutert, sollten diese sich ergeben haben.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Wertpapiere der Liquiditätsreserve mit einem Volumen von nominal Mio. EUR 41 sowie Mio. USD 35 in den Anlagenbestand umgewidmet. Die Bank beabsichtigt diese Wertpapiere bis zur Endfälligkeit zu halten. Die Umwidmung erfolgte zum Buchwert der Wertpapiere im letzten Jahresabschluss bzw.- zu den Anschaffungskosten.

Von der Möglichkeit, Berichtspflichten im Anhang, anstatt in der Bilanz bzw. in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfüllen, wurde Gebrauch gemacht.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

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Kasse und Guthaben wurden zu Nennwerten bilanziert.

Forderungen an Kunden und Kreditinstitute wurden, unter Berücksichtigung der abgegrenzten Zinsen, zu den Anschaffungskosten in Ansatz gebracht.

Aufgrund der gestellten Sicherheiten waren für das im Kreditgeschäft liegende Ausfallrisiko keine Einzelwertberichtigungen zu bilden.

Die Bank hat im Geschäftsjahr 2022 erstmals die Berechnung der Pauschalwertberichtigungen, für Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft der Bank, auf Basis der IDW Stellungnahme zur Risikovorsorge für vorhersehbare, noch nicht individuell konkretisierte Adressenausfallrisiken im handelsrechtlichen Jahres- und Konzernabschluss von Instituten (IDW RS BFA 7) vorgenommen. Bei der Kalkulation der Risikovorsorge zum Bilanzstichtag wurden die Regelungen des IFRS 9 auf Basis der Konzernvorgaben zugrunde gelegt. Hierbei wurde die Pauschalwertberichtigung in Höhe des erwarteten Verlustes über einen Betrachtungszeitraum von zwölf Monaten angesetzt. Die hieraus resultierende Pauschalwertberichtigung in Höhe von TEUR 42 wurde direkt von den entsprechenden Aktivposten abgesetzt.

Die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten angesetzt und nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Agien und Disagien aus über bzw. unter pari erworbenen festverzinslichen Wertpapieren werden auf Basis der Effektivzinsmethode periodengerecht amortisiert.

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere des Anlagevermögens werden zum Marktwert (beizulegender Zeitwert) als Deckungsvermögen bewertet. Der bewertete Bestand wurde entsprechend § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen verrechnet.

Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu den Anschaffungskosten bilanziert und zum Niederstwert bewertet.

Der Bilanzausweis von Treuhandvermögen respektive -verbindlichkeiten erfolgt zum Marktwert.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen über die Nutzungsdauer bzw. unter Berücksichtigung außerplanmäßiger Abschreibungen, bilanziert.

Die Sachanlagen sind zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Abnutzbare Sachanlagen (Betriebs- und Geschäftsausstattung) werden planmäßig linear mit den zulässigen steuerlichen Höchstsätzen abgeschrieben.

Geringwertige Wirtschaftsgüter unter EUR 800 werden in voller Höhe erfolgswirksam als Aufwand erfasst.

Die Bewertung der sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt nach dem strengen Niederstwertprinzip.

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

Anteilige Aufwendungen oder Erträge für die Zeit nach dem Bilanzstichtag werden in den jeweiligen Abgrenzungsposten ausgewiesen und werden planmäßig über die Laufzeit aufgelöst.

Die Pensionsrückstellungen wurden auf Basis der biometrischen Rechnungsgrundlagen nach den Richttafeln in der Fassung 2018 G von Prof. Heubeck ermittelt. Die Bewertung erfolgte nach der projizierten Einmalbeitragsmethode unter Zugrundelegung eines Rechnungszinses von 1,79% sowie einer Bezüge- und Rentendynamik von jeweils 2,00%.

Der sich zum Bilanzstichtag ergebende Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen wurde gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem beizulegenden Zeitwert des Vermögens, das dem Zugriff aller Gläubiger entzogen ist und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristigen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern dient, verrechnet. Die kumulierten Anschaffungskosten dieses Vermögens betragen TEUR 18.718.

Aufgrund der Anwendung des § 253 Abs. 6 S. 1 HGB beträgt der Unterschiedsbetrag der bilanzierten Pensionsverpflichtungen, der sich aus der Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz für zehn statt sieben Geschäftsjahre ergibt, zum 31. Dezember 2022 TEUR 650. Die durch Arbeitnehmer finanzierten Anteile in Höhe von TEUR 565 sind mit der Einzahlung unverfallbar.

Die Anderen Rückstellungen berücksichtigen alle zum Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Andere Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden, durchschnittlichen Marktzinssatz gemäß § 253 Abs. 2 HGB abgezinst und zum Barwert bilanziert.

Die in den Anderen Rückstellungen enthaltenen Wertguthaben aus Arbeitszeitkonten inkl. Sozialabgaben in Höhe von TEUR 1.762 werden zum Marktwert des zugrundeliegenden Investmentanteile des Spezialfonds JB Open 1 angesetzt.

Bewertungseinheiten nach § 254 HGB werden für Derivate gebildet, die die Bank im Rahmen des Kundengeschäftes abschließt und durch korrespondierende Gegengeschäfte absichert. Die Bewertungseinheiten werden auf Mikroebene gebildet, entsprechend stehen den Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko des Grundgeschäftes einzelne Sicherungsgeschäfte gegenüber. Der Nachweis des Ausgleichs der gegenläufigen Wertveränderungen aus Grund- und Sicherungsgeschäft erfolgt gemäß der Critical-Term-Match-Methode. Die Bewertungseinheiten werden bilanziell entsprechend der Einfrierungsmethode abgebildet.

Die Nominalbeträge der in die Bewertungseinheiten einbezogenen Grund- und Sicherungsgeschäfte belaufen sich auf jeweils TEUR 602.663. Das abgesicherte Risiko beträgt TEUR 11.817.

Sämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sind gemäß § 340h HGB in Verbindung mit § 256a HGB zum EZB-Referenzkurs am Bilanzstichtag in EUR umgerechnet.

Aufwendungen aus Negativzinsen in Höhe von TEUR 1.334 sowie Erträge aus Negativzinsen in Höhe von TEUR 122 werden als Einzelposition unter den Zinserträgen bzw. Zinsaufwendungen ausgewiesen.

Per31. Dezember 2022 wendet die Bank bei der verlustfreien Bewertung von zinsbezogenen Geschäften des Bankbuches die IDW-Stellungnahme zur Rechnungslegung RS BFA 3 "Einzelfragen der verlustfreien Bewertung von zinsbezogenen Geschäften des Bankbuchs (Zinsbuchs)" vom 16. Oktober 2017 an. In die Bewertung werden die zukünftigen Zahlungsströme aller zinstragenden Geschäfte einbezogen. Dabei werden diese unter Verwendung der Terminkurse zum 31. Dezember 2022 auf den Barwert diskontiert. Die anteiligen Risiko- und Verwaltungskosten werden als Korrekturposten auf den ermittelten Wert berücksichtigt.

Aktiva

Forderungen an Kreditinstitute

Die Forderungen an Kreditinstitute enthalten Forderungen mit einer Restlaufzeit:

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in TEUR 31.12.22 31.12.21
- täglich fällig 1.100.634 93.893
- bis drei Monate 9.501 0
- drei Monate bis ein Jahr 33.788 0
1.143.923 93.893

In den täglich fälligen Forderungen an Kreditinstitute ist per 31.12.2022 das Overnight-Guthaben bei der Deutschen Bundesbank enthalten. Des Weiteren sind Forderungen gegenüber der Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich in Höhe von TEUR 73.770 (Vorjahr: TEUR 80.853) enthalten.

Forderungen an Kunden

Die Forderungen an Kunden enthalten Forderungen mit einer Restlaufzeit:

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in TEUR 31.12.22 31.12.21
- täglich fällig 5.288 11.599
- bis drei Monate 639.389 534.068
- drei Monate bis ein Jahr 94.467 114.871
- ein Jahr bis fünf Jahre 18.520 36.799
- über fünf Jahre 11.118 11.990
768.782 709.327

Bei den täglich fälligen Forderungen handelt es sich um Forderungen mit unbestimmter Laufzeit in Höhe von TEUR 5.288 (VJ TEUR 11.599).

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

Die dem Anlagebestand zugeordneten Wertpapiere von nominal TEUR 75.000 sowie TUSD 60.000 wurden zum Bilanzstichtag nicht nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Der aktuelle Kurswert beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 125.608.

Bei diesen Wertpapieren handelt es sich ausschließlich um börsenfähige und börsennotierte Schuldverschreibungen.

Im Geschäftsjahr 2023 sind insgesamt Schuldverschreibungen von nominal TEUR 10.000 fällig.

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere

Bei den Beständen an nicht festverzinslichen Wertpapieren handelt es sich um börsenfähige, aber nicht börsennotierte Anteile am Spezialfonds JB Open 1.

Die Anteile am JB Open 1 wurden als Deckungsvermögen für Verbindlichkeiten aus Pensionszahlungen in Höhe von TEUR 2.304, für Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter in Höhe von TEUR 1.762 und für Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 18.555 verrechnet.

Da der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens den Betrag der zu verrechnenden Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen unterschreitet, werden zum 31. Dezember 2022 Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen aus der Vermögensverrechnung nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB in Höhe von TEUR 2.814 ausgewiesen.

Das verrechnete Vermögen, das dem Anteil von 39,3% an einem Spezial-Sondervermögen i. S. d. § 1 Abs. 6 KAGB entspricht, weist zum 31. Dezember 2022 einen beizulegenden Zeitwert von TEUR 19.808 (Vorjahr: TEUR 19.881) auf, der dem Marktwert i.S. d. § 168 KAGB entspricht. Der Differenzbetrag zum Buchwert beträgt TEUR 1.090.

Bei diesem Spezial-Sondervermögen handelt es sich um einen internationalen, thesaurierenden Mischfonds (Gemischtes Sondervermögen). Der Fonds verfolgt eine ausgewogene Anlagestrategie mit einer maximalen Aktienquote von 50% nach einem Multi-Asset-Ansatz unter Begrenzung des Risikos. Es wird eine Zielrendite von 4,5% angestrebt. Das Risikomanagement basiert auf einem maximalen hinterlegten Drawdown von 8%.

Dem Sondervermögen wurde im Berichtsjahr ein Betrag von TEUR 1.495 (Vorjahr: TEUR 2.777) zugeführt. Das Vermögen ist dem Zugriff aller Gläubiger entzogen und somit nicht täglich fällig.

Treuhandvermögen und Treuhandverpflichtungen

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, die die Bank in eigenem Namen, aber für fremde Rechnung hält und die von Kunden zur treuhänderischen Verwaltung von zur betrieblichen Altersversorgung bestimmten Vermögensmitteln stammen, gliedern sich nach einzelnen Aktiv- und Passivpositionen wie folgt:

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Forderungen an Kreditinstitute: TEUR 7.262 (Vorjahr: TEUR 7.811)
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden: TEUR 7.262 (Vorjahr: TEUR 7.811)

Anteile an verbundenen Unternehmen

Die nicht börsenfähigen Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen die 100%ige Tochtergesellschaft Julius Bär Capital GmbH, Frankfurt am Main (Eigenkapital: TEUR 26). Die Gesellschaft weist für das Geschäftsjahr 2022 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 3 (Vorjahr: TEUR 2) aus.

Mit der Tochtergesellschaft besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag.

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens stellt sich, ausgehend von den gesamten Anschaffungskosten, wie folgt dar (in TEUR):

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Immaterielle Anlagewerte Sachanlagen ** Wertpapiere des Anlagevermögens * Anteile an verbundenen Unternehmen Anlagevermögen gesamt
Anschaffungs-/​ Herstellungskosten
Stand 01.01.2022 5.436 8.381 17.223 26 31.065
Zugänge 888 358 66.677 0 67.923
Umbuchungen 0 0 65.365 0 65.365
Abgänge 0 19 0 0 19
Stand 31.12.2022 6.324 8.719 149.266 26 164.334
Abschreibungen
Stand 01.01.2022 4.743 5.713 0 0 10.457
Abschreibungen 355 626 42 0 1.023
Umbuchungen 0 0 *** 0 0
Abgänge 0 19 0 19
Stand 31.12.2022 5.099 6.320 0 0 11.461
Buchwerte
Stand 01.01.2022 693 2.667 17.223 26 20.609
Stand 31.12.2022 1.225 2.399 149.224 26 152.874

* Anschaffungskosten der Wertpapiere (jeweils Wechselkurs per 31.12.2022)
** Das Sachanlagevermögen besteht aus Betriebs- und Geschäftsausstattung.
*** Nettoveränderung gemäß Artikel 34 Abs. 3 Satz 2 RechKredV

Bei den dem Anlagevermögen zugeordneten Wertpapieren handelt es sich mit einem Buchwert von TEUR 131.133 um Anleihen, die dauerhaft dem Geschäftsbetrieb dienen und für die grundsätzlich eine Halteabsicht bis zur Endfälligkeit besteht. Diese weisen einen Marktwert von TEUR 124.981 auf - es bestehen stille Reserven über TEUR 235 sowie stille Lasten über TEUR 5.759. da die Wertminderungen als nicht dauerhaft eingeschätzt werden, wurde auf eine Abschreibung verzichtet.

Weitere Wertpapiere des Anlagevermögens mit einem Buchwert von TEUR 18.718 (Vorjahr: TEUR 17.223) werden seit dem 1. Januar 2010 mit den Pensionsrückstellungen, den Rückstellungen für Zeitwertkonten respektive den Auszahlungsverpflichtungen aus Pensionsverbindlichkeiten verrechnet.

Sonstige Vermögensgegenstände

Im Wesentlichen beinhalten diese, abzuführende sonstige Steuern in Höhe von TEUR 7.824 (Vorjahr: Verbindlichkeit TEUR 7.714), Gebührenabgrenzungen in Höhe von TEUR 2.256 (Vorjahr: TEUR 6.845) sowie Provisionsforderungen gegenüber der Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich, in Höhe von TEUR 775 (Vorjahr: TEUR 1.194).

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten im Wesentlichen vorausbezahlte Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen mit externen Dienstleistern in Höhe von TEUR 179 (Vorjahr: TEUR 176).

Auf Fremdwährung lautende Forderungen

Zum Bilanzstichtag bestanden Forderungen in Höhe von TEUR 183.338 (Vorjahr: TEUR 134.388) in fremder Währung, darunter USD im Gegenwert von TEUR 95.793 (Vorjahr: TEUR 40.981) sowie CHF im Gegenwert von TEUR 74.471 (Vorjahr: TEUR 79.364).

Passiva

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten täglich fällige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 14.052(Vorjahr: TEUR 1.316), Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu drei Monaten in Höhe von TEUR 28.818 (Vorjahr: TEUR 29.800) sowie Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von drei Monaten bis zu einem Jahr in Höhe von TEUR 5.024 (Vorjahr: TEUR 0).

In diesen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber der Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich, als verbundenes Unternehmen in Höhe von TEUR 37.149 (Vorjahr: TEUR 29.906) enthalten.

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden handelt es sich ausschließlich um andere Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit:

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in TEUR 31.12.22 31.12.21
- täglich fällig 1.446.103 1.669.748
- bis drei Monate 383.613 170
- drei Monate bis ein Jahr 40.147 0
1.869.863 1.669.918

In diesen Verbindlichkeiten sind täglich fällige Verbindlichkeiten gegenüber der Julius Bär Capital GmbH in Höhe von TEUR 25 (Vorjahr: TEUR 24) enthalten.

Die Bank ist Mitglied in der Entschädigungseinrichtung Deutscher Banken GmbH sowie im Einlagensicherungsfonds Deutscher Banken. Eine Nachschusspflicht besteht derzeit nicht.

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen abzuführende Umsatzsteuer in Höhe von TEUR 3.491 (Vorjahr: TEUR 5.107).

Auszahlungsverbindlichkeiten aus Pensionszusagen an ehemalige Mitarbeiter in Höhe von TEUR 2.304 (Vorjahr: TEUR 1.897) wurden mit dem Deckungsvermögen verrechnet.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten resultieren im Wesentlichen aus erhaltenen Mietzuschüssen für die Standorte Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Berlin und Hannover in Höhe von insgesamt TEUR 374 (Vorjahr: TEUR 391).

Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.22 31.12.21
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.814 679
Steuerrückstellungen 771 1.530
Andere Rückstellungen 21.684 22.629
- Personalrückstellungen 17.846 18.777
- Sonstige Rückstellungen 3.838 3.852
25.269 24.838

In den Personalrückstellungen sind unter anderem enthalten: Rückstellungen für Sonderzahlungen in Höhe von TEUR 15.984 sowie Urlaubsrückstellungen in Höhe von TEUR 261.

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Aufwendungen für bereits erbrachte Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 1.537 sowie Provisionsaufwendungen in Höhe von TEUR 2.121.

In den Rückstellungen sind zum Bilanzstichtag folgende Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr enthalten: Jubiläumsrückstellungen TEUR 859, Sonderzahlungen TEUR 2.706, Pensionsrückstellungen TEUR 2.814, Archivkosten TEUR 127.

Eigenkapital

Das eingetragene Grundkapital der Bank beläuft sich auf TEUR 15.000. Es ist in 60.000 Stück nennwertlose Namensaktien eingeteilt.

Gesetzliche Rücklage

Die gesetzliche Rücklage nach § 150 AktG beträgt TEUR 1.500 (Vorjahr: TEUR 1.500).

Gewinnrücklagen

Die anderen Gewinnrücklagen betragen TEUR 1.500 (Vorjahr: TEUR 1.500).

Kapitalrücklagen

Die freien Kapitalrücklagen der Bank betragen unverändert TEUR 85.579.

Ergebnisverwendung

Es wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 30.400 TEUR 15.000 an die Julius Bär Gruppe AG, Zürich als Dividende auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 15.400 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Auf Fremdwährung lautende Verbindlichkeiten

Zum Bilanzstichtag bestanden Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 182.700 (Vorjahr: TEUR 134.516) in fremder Währung, darunter USD im Gegenwert von TEUR 95.210 (Vorjahr: TEUR 41.163) und CHF im Gegenwert von TEUR 74.456 (Vorjahr: TEUR 79.363).

Derivategeschäfte

Die zum Bilanzstichtag dem Anlagebuch zugeordneten derivativen Geschäfte betreffen Devisentermingeschäfte sowie an der EUREX gehandelte Futures und Optionen die im Wesentlichen für Kunden abgeschlossen wurden. Die Positionen werden durch Gegengeschäfte mit Kreditinstituten ausgeglichen. Diese werden auf Mikroebene zu Bewertungseinheiten nach § 254 HGB zusammengefasst.

Aufgrund der weitgehend geschlossenen Position, des geringen Volumens der offenen Positionen sowie der derzeit nicht erkennbaren Adressenausfallrisiken unserer Kontrahenten erwarten wir aus vorgenannten Geschäften keine Auswirkung auf die gegenwärtige und künftige Finanzlage der Bank. Die Bildung einer Drohverlustrückstellung war nicht notwendig.

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in TEUR bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Währungsrisiken 167.881 350.203 0 0
Aktien- und sonstige Risiken 34.271 6.987 1.246 0
Zinsrisiken 0 0 0 0
202.152 357.190 1.246 0

Daneben bestehen am Stichtag zwölf außerbilanzielle Devisentermingeschäfte, die auf Rechnung der Bank abgeschlossen wurden. Diese Geschäfte, haben ein Volumen von insgesamt TEUR 95.869, einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 2.035 sowie eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten.

Eventualverbindlichkeiten

In den Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 7.713 (Vorjahr: TEUR 9.294) sind keine Verbindlichkeiten in Fremdwährung enthalten. Enthalten sind ungesicherte Positionen in Höhe von TEUR 69 (Vorjahr: TEUR 81), für die sonstigen Positionen sind Sicherheiten vorhanden. Das Risiko, dass die Kreditnehmer ihren Verpflichtungen nicht nachkommen und mit Inanspruchnahme zu rechnen ist, schätzen wir als gering ein.

Unwiderrufliche Kreditzusagen

Zum Bilanzstichtag bestehen unwiderrufliche Kreditzusagen an unsere Kunden in Höhe von TEUR 500.966 (Vorjahr: TEUR 436.467). Diese resultieren im Wesentlichen aus dem Lombardgeschäft.

Bewertung zinsbezogener Geschäfte des Bankbuches

Das Gesamtergebnis ist positiv, sodass die Bildung einer Drohverlustrückstellung nicht erforderlich wird.

Gesamtbetrag der als Sicherheit übertragenen Vermögensgegenstände

Am Bilanzstichtag sind Sicherheiten im Rahmen der Abwicklung von Wertpapier- und Devisentermingeschäften sowie für Marginverpflichtungen aus Kunden- und Mandantengeschäften in Höhe von TEUR 115.762 (Vorjahr: TEUR 54.382) an Kreditinstitute übertragen. Den übertragenen Vermögenswerten stehen zum Stichtag Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 98.922 (Vorjahr: TEUR 39.823) bei diesen Instituten gegenüber. Die Sicherheiten betreffen mit TEUR 54.801 (Vorjahr: TEUR 54.382) Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie mit TEUR 60.961 (Vorjahr: TEUR 0) laufende Kontoguthaben.

Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Zinsergebnis

Die Bank hat im Berichtsjahr TEUR 1.377 (Vorjahr: TEUR 2.321) Negativzinsen für Geldanlagen gezahlt. Daneben wurden Negativzinsen auf täglich fällige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 122 (Vorjahr(TEUR 216) vereinnahmt.

Provisionsergebnis

Das Provisionsergebnis der Bank resultiert primär aus Dienstleistungen im Rahmen der Verwaltung und Vermittlung im Wertpapiergeschäft.

Die Provisionserlöse in Höhe von TEUR 101.093 (Vorjahr: TEUR 108.613) entfielen im Wesentlichen auf das Geschäft mit Beratungs- (TEUR 22.327, Vorjahr: TEUR 22.391) sowie Vermögensverwaltungskunden (TEUR 47.405, Vorjahr: TEUR 50.137). Hierin enthalten sind ebenfalls vereinnahmte Vermittlungsprovisionen in Höhe von TEUR 8.432 (Vorjahr: TEUR 11.773).

Sonstiges betriebliches Ergebnis

Diese Position beinhaltet im Wesentlichen Vorsteuererstattungen für Vorjahre in Höhe von TEUR 1.015 (Vorjahr: TEUR 1.168), Erlöse aus Geschäftsbesorgungsverträgen von TEUR 544 (Vorjahr: TEUR 439) sowie TEUR 464 (Vorjahr: TEUR 1.094) Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen, und Aufwand aus der Bewertung des Deckungsvermögens für die Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 1.568 (Vorjahr Ertrag: TEUR 694).

Die Erträge aus der Devisenbewertung belaufen sich auf TEUR 516 (Vorjahr: TEUR 165).

Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

In 2022 hat die Bank periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 246 aus der Auflösung von Rückstellungen vereinnahmt.

Abschlussprüferhonorar

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Honorar beläuft sich auf TEUR 235. Dieses teilt sich wie folgt auf:

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in TEUR
Abschlussprüfungsleistungen 173
andere Bestätigungsleistungen 62
Steuerberatungsleistungen 0
sonstige Leistungen 0
Gesamt 235

Sonstige Angaben

Angaben zu Geschäften mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Alle Geschäfte wurden zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen.

Auslagerung betrieblicher Funktionen

Die Bank hat zum Bilanzstichtag folgende wesentliche Prozesse und Aktivitäten bzw. Bereiche ausgelagert:

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Back-Office-Tätigkeiten im Bereich Wertpapier-, Derivate-, Geld- und Devisenhandel

Bereitstellung und Betrieb des Kernbankensystems Avaloq inklusive zugehöriger Infrastruktur

Treasury

IT-Infrastruktur und IT-Helpdesk sowie das Risk-Rating mittels TEMOS

Die Auslagerungen wurden vor dem Hintergrund des Erhalts von Flexibilität in Bezug auf Fixkostenanteile sowie der Verbesserung des für den Bankbetrieb notwendigen Know-hows abgeschlossen.

Country-by-Country-Reporting

Die Bank Julius Bär Deutschland AG betreibt als CRR-Kreditinstitut Bankgeschäfte. Darüber hinaus erbringt sie Finanzdienstleistungen. Ihren Sitz hat die Bank in der Bundesrepublik Deutschland. Es werden keine Niederlassungen in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder in Drittstaaten unterhalten.

Der Umsatz der Bank nach § 26a KWG betrug im Geschäftsjahr 2022 TEUR 102.430 (Zinsergebnis, Provisionsergebnis und sonstiges betriebliches Ergebnis). Die Bank weist einen Gewinn vor Steuern in Höhe von TEUR 26.348 sowie Steuern in Höhe von TEUR 3.963 aus. Die Bank erhält keine öffentlichen Beihilfen und beschäftigte im Jahr 2022 durchschnittlich 184,5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente).

Die Kapitalrendite der Bank nach § 26a Absatz 1 Satz 4 KWG beträgt 1,07 % (Vorjahr: 1,17 %).

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum 31. Dezember 2022 beläuft sich der Betrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus langfristig abgeschlossenen Miet- und Leasingverträgen auf TEUR 35.164.

Des Weiteren beliefen sich die unwiderruflichen Zahlungsverpflichtungen in Zusammenhang mit der Bankenabgabe auf TEUR 552. Hierfür wurden Sicherheiten in gleicher Höhe hinterlegt. Die übertragenen Sicherheiten sind in der Position Sonstige Vermögensgegenstände enthalten.

Offenlegung

Die Bank wird die in den Art. 431-455 CRR geforderten Angaben auf der Homepage der Julius Bär Gruppe veröffentlichen.

Aufsichtsrat

Christian E. Dubler

(Vorsitzender)

Managing Director

Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich

Patrick Prinz

(stellv. Vorsitzender)

Marktleiter Deutschland & Österreich

Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich

Ute Knorr

(Arbeitnehmervertreterin)

Bankangestellte

Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt

Vorstand

Heiko Schlag

(Vorsitzender)

Vorstand Private Banking (CEO)

Thomas Falk

Vorstand Bankbetrieb (CFO/​CRO/​COO (bis 31.01.2023))

Cornelia Thum (ab 01.02.2023)

Vorstand Bankbetrieb (COO)

Organbeziehungen

Alle zum Bilanzstichtag bestehenden Kredite und sonstige Geschäfte mit Organen der Bank, wurden zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen.

Organbezüge

Mit Verweis auf § 286 Absatz 4 HGB verzichtet die Bank auf die Angabe zu den Organbezügen nach § 285 Nr. 9 a) und b) HGB für die aktuellen Mitglieder des Vorstands.

Für ehemalige Vorstandsmitglieder betrugen die Bezüge TEUR 706. An Mitglieder des Aufsichtsrates wurden Vergütungen in Höhe von TEUR 1,0 ausgezahlt. Leistungen, die einem Aufsichtsrats- oder Vorstandsmitglied für den Fall der Beendigung seiner Tätigkeit zugesagt wurden, bestehen nicht.

Die Pensionsrückstellungen für ehemalige Vorstandsmitglieder betrugen am Bilanzstichtag TEUR 4.125.

Zahl der Mitarbeiter

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl der Bank betrug 199,5 (Vorjahr: 204,8), wovon 69,6 (Vorjahr: 73,8) Mitarbeiter weiblich und 127,9 (Vorjahr: 131,0) männlich waren.

Konzernabschluss

Die Gesellschaft hat von der Erstellung eines Konzernabschlusses gemäß § 290 Abs. 5 HGB i.V.m. § 296 Abs. 2 HGB abgesehen, da die Julius Bär Capital GmbH weniger als 5% zum Umsatz, zum Ergebnis und zur Bilanzsumme der Bank beigetragen hat und daher von untergeordneter Bedeutung ist.

Konzernzugehörigkeit

Die Bank ist zu 100% eine Tochtergesellschaft der Julius Bär Gruppe AG, Zürich.

Das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den größten und den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die Julius Bär Gruppe AG, Zürich.

Der Konzernabschluss der Julius Bär Gruppe AG kann bei uns angefordert werden.

 

Frankfurt am Main, den 20. März 2023

Der Vorstand

Heiko Schlag

Thomas Falk

Cornelia Thum

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

"An die Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main - bestehend aus der Jahresbilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Institute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

 

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-AprVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wirsind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst, f) EU-AprVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-AprVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Genauigkeit der Provisionserträge aus der Vermögensberatung und der Vermögensverwaltung

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen hinsichtlich der Provisionserträge aus der Vermögensberatung und der Vermögensverwaltung werden durch die Bank in der Angabe "Provisionsergebnis" im Anhang (Anlage 4) beschrieben.

Das Risiko für den Abschluss:

Die Hauptertragsquelle der Bank Julius Bär Deutschland AG sind Provisionserträge aus dem Private Banking Geschäft. Im Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 werden Provisionserträge in Höhe von TEUR 101.093 ausgewiesen, von denen TEUR 22.327 auf die Vermögensberatung und TEUR 47.405 auf die Vermögensverwaltung entfallen. Das Risiko für den Abschluss besteht darin, dass die Provisionserträge nicht sachgerecht abgebildet werden, da relevante Gebührendaten fehlerhaft erfasst sind oder die systemseitig umgesetzte Ermittlung der Provisionserträge nicht korrekt vorgenommen wird. Vor dem Hintergrund der hohen Geschäftsvolumina und der Auswirkungen auf die Ertragslage der Bank sind für uns die Provisionserträge aus der Vermögensberatung und der Vermögensverwaltung von besonderer Bedeutung.

Vorgehen im Rahmen der Prüfung:

Die Prüfung der Provisionserträge aus der Vermögensberatung und der Vermögensverwaltung haben wir auf Basis eines kontrollbasierten Prüfungsansatzes durchgeführt und in diesem Zusammenhang die Angemessenheit und Wirksamkeit der implementierten Kontrollen getestet. Unsere Prüfungshandlungen fokussierten sich dabei auf die Erfassung der maßgeblichen Abrechnungsparameter und die automatisierte Berechnung der laufenden Provisionserträge. Ergänzend haben wir analytische Prüfungshandlungen zur Gesamtentwicklung der Provisionserträge durchgeführt.

Schlussfolgerung:

Die Prozesse der Bank Julius Bär Deutschland AG zur Sicherstellung der Genauigkeit der Provisionserträge aus der Vermögensberatung und der Vermögensverwaltung sind angemessen.

Buchhalterische Abbildung von Wertpapieren nach der Umwidmung in das Anlagevermögen

Bezüglich der Darstellung der buchhalterischen Abbildung von Wertpapieren des Anlagevermögens verweisen wir auf die Abschnitte "Allgemeine Angaben" sowie "Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere" im Anhang (Anlage 4).

Das Risiko für den Abschluss:

Die Bank Julius Bär Deutschland AG hat im Geschäftsjahr 2022 Wertpapiere aus der Liquiditätsreserve in den Anlagebestand umgewidmet. Im Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 werden Wertpapiere mit einem Nominalbetrag von TEUR 75.000 sowie TUSD 60.000 ausgewiesen. Die Bewertung dieser Wertpapiere erfolgt nunmehr gemäß § 253 Abs. 3 S. 5 HGB nach dem gemilderten Niederstwertprinzip. Darüber hinaus werden im Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 erstmalig Agien und Disagien im Zusammenhang mit den Wertpapieren des Anlagebestands unter Anwendung der Effektivzinsmethode amortisiert.

Die Umsetzung der handelsrechtlichen Bilanzierungsanforderungen bei einer Umwidmung von Wertpapieren aus dem Umlaufvermögen in das Anlagevermögen kann in Bezug auf die buchhalterische Abbildung komplex sein. Das Risiko für den Abschluss besteht darin, dass die buchhalterische Abbildung nicht in Übereinstimmung mit den handelsrechtlichen Grundsätzen erfolgt.

Vorgehen im Rahmen der Prüfung:

Basierend auf unserer Risikoeinschätzung und der Beurteilung von Fehlerrisiken haben wir unser Prüfungsurteil im Wesentlichen auf aussagebezogene Prüfungshandlungen gestützt. Unter Zugrundelegung eines risiko- und wesentlichkeitsorientierten Ansatzes haben wir dabei unter anderem:

die Voraussetzungen für die Umwidmung von Wertpapieren aus der Liquiditätsreserve in den Anlagebestand geprüft.

die Beibehaltung der Buchwerte der einzelnen Wertpapiere aus dem letzten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 nachvollzogen, die Abbildung vorgenommener Niederstwertabschreibungen während der bisherigen Laufzeit der Wertpapiere gewürdigt unddie sachgerechte Anwendung der Effektivzinsmethode für Agien und Disagien bei Wertpapieren des Anlagebestands beurteilt.

Schlussfolgerung:

Die Maßnahmen der Bank Julius Bär Deutschland AG zur richtigen buchhalterischen Abbildung von Wertpapieren nach der Umwidmung aus der Liquiditätsreserve in den Anlagebestand sind angemessen.

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für die sonstige Information "Bericht des Aufsichtsrats" verantwortlich, die gemeinsam mit dem Jahresabschluss und dem Lagebericht veröffentlicht wird.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Information vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Institute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-AprVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

 

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

 

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

 

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

 

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

 

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

 

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 5. April 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 15. November 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2017 als Abschlussprüfer der Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-AprVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Wir haben folgende Leistungen, die nicht im Jahresabschluss oder im Lagebericht des geprüften Unternehmens angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für das geprüfte Unternehmen erbracht: Prüfung des Depot- und Wertpapierdienstleistungsgeschäfts nach § 89 Abs. 1 WpHG.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Fabian Zissel.

 

Frankfurt am Main, den 20. März 2023

GAR Gesellschaft für Aufsichtsrecht und Revision mbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Zissel, Wirtschaftsprüfer

gez. Feller de Campero, Wirtschaftsprüferin"

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsleitung der Gesellschaft aufgrund schriftlicher und mündlicher Berichterstattung des Vorstandes laufend überwacht und die ihm nach den Gesetzen obliegenden Aufgaben wahrgenommen.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 sowie der Lagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten GAR Gesellschaft für Aufsichtsrecht und Revision GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung zustimmend Kenntnis genommen.

Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2022 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt; Beanstandungen haben sich nicht ergeben. GAR Gesellschaft für Aufsichtsrecht und Revision mbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, hat den Bericht geprüft und mit dem folgenden Vermerk uneingeschränkt versehen:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung der Beurteilung bestätigen wir, dass

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1.

die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind,

2.

bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,

3.

bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen."

Der Aufsichtsrat schließt sich diesem Prüfungsergebnis an.

Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat vorgenommenen Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes sind Einwendungen nicht zu erheben. Den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 sowie den Lagebericht hat der Aufsichtsrat daher gebilligt. Der Jahresabschluss und der Lagebericht sind damit festgestellt.

 

Frankfurt am Main, im März 2023

Aufsichtsrat

Christian E. Dubler, Vorsitzender