Bank Julius Bär Deutschland AGFrankfurt am MainJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024LAGEBERICHT 1. WIRTSCHAFTS- UND KAPITALMARKTUMFELD 2024 1.1. Branchenentwicklung 2. GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2024 2.1 UNTERNEHMENSSTRUKTUR 2.2 POSITIONIERUNG IM MARKT 2.3 GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2.4 VORSTAND UND AUFSICHTSRAT 2.5 MITARBEITENDE 2.6 ERTRAGSLAGE 2.7 VERMÖGENSLAGE 2.8 FINANZLAGE 2.9 LIQUIDITÄTSLAGE 2.10 GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE 3. RISIKOBERICHT 3.1 RISIKOSTEUERUNG 3.2 NACHHALTIGKEITSRISIKEN 3.3 GESCHÄFTSRISIKEN 3.4 MARKTPREISRISIKEN 3.5 ADRESSENAUSFALLRISIKEN 3.6 LIQUIDITÄTSRISIKEN 3.7 OPERATIONELLE RISIKEN 3.8 RISIKOTRAGFÄHIGKEIT 3.9 REGELMÄßIGE AUFSICHTSRECHTLICHE PRÜFUNG GEMÄß § 44 ABS. 1 SATZ 2 KWG 4. PROGNOSE UND CHANCENBERICHT 4.1. Wirtschafts- und Kapitalmarktumfeld 4.2. Ausblick 5. SCHLUSSERKLÄRUNG NACH § 312 ABSATZ 3 SATZ 3 AKTIENGESETZ JAHRESBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2024 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2024 ANHANG BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS BERICHT DES AUFSICHTSRATS LAGEBERICHT1. WIRTSCHAFTS- UND KAPITALMARKTUMFELD 2024 Das Wirtschafts- und Kapitalmarktumfeld im Jahr 2024 ist von einem insgesamt moderaten Wachstum mit starken regionalen Unterschieden geprägt. Während die US-Wirtschaft weiter expandiert, schwächt sich die Konjunktur in China und Europa ab. Die gute konjunkturelle Entwicklung in den USA gründet vor allem auf einem starken privaten Konsum und einer unterstützenden Fiskalpolitik und wird zudem von einem robusten Arbeitsmarkt begleitet. Die konjunkturelle Schwäche Chinas ist vor allem auf die anhaltende Krise am Immobilienmarkt zurückzuführen, die sich auch auf die wichtigsten Handelspartner in Europa und Asien auswirkt. Mit gezielten Maßnahmen versucht die chinesische Regierung, der Krise auf dem chinesischen Immobilienmarkt entgegenzuwirken und durch die Förderung der Industrie die Wirtschaft mit Hilfe eines starken Exportwachstums wieder anzukurbeln. Der Rückgang der Inflation ermöglichte die geldpolitische Wende im Jahr 2024 mit Zinssenkungen in den USA, Europa und zahlreichen Schwellenländern. Wie beim Wachstum gab es auch bei der Inflation unterschiedliche Entwicklungen. Der Inflationsrückgang in den USA war holpriger, da die starke Konsumnachfrage weitere Preissteigerungen zuließ. Zinssenkungen der US-Notenbank erfolgten daher erst im Herbst. In Europa führte die konjunkturelle Abkühlung in vielen Ländern dazu, dass sich die Inflationsraten deutlich schneller der Zielmarke der Europäischen Zentralbank näherten. Die Notenbank konnte daher bereits im Sommer die Leitzinsen senken. Die anhaltende Konjunkturschwäche in China ermöglichte dort einen frühen Einstieg in eine lockere Geldpolitik. In der Schweiz konnte die Schweizerische Nationalbank dank der moderaten Inflation im März die Zinsen senken und war damit die erste Notenbank in Europa. Während die meisten Zentralbanken zu einer lockeren Geldpolitik übergingen, bedeutete in Japan eine Normalisierung der Geldpolitik ein Ende der Renditekurvenmanipulation und der Negativzinspolitik. Die Notenbank betonte ein vorsichtiges Vorgehen und die Bereitschaft, bei Bedarf japanische Staatsanleihen zu kaufen, um die expansive Geldpolitik aufrechtzuerhalten. Die Kombination aus Zinssenkungen vieler Zentralbanken im Jahr 2024 und einer insgesamt soliden Konjunkturentwicklung sorgte 2024 für kräftigen Rückenwind für Aktien. Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen waren für Wirtschaft und Kapitalmärkte das dominierende politische Ereignis des Jahres 2024. Die hohe Wahrscheinlichkeit eines Politikwechsels durch einen Wahlsieg von Donald Trump und einer Mehrheit in beiden Häusern des US-Kongresses führte nicht zuletzt aufgrund der starken Polarisierung der US-Bevölkerung zu einer hohen politischen Unsicherheit, die auch die Volatilität an den Finanzmärkten in der zweiten Jahreshälfte bis zur Wahl Anfang November erhöhte. Neben der erhöhten Unsicherheit prägte auch die aktuelle und erwartete US-Fiskalpolitik die Entwicklung an den Finanzmärkten. Während die Regierung Biden versucht, ihre Wiederwahlchancen durch hohe defizitfinanzierte Ausgaben zu erhöhen, hat die Regierung Trump im Wahlkampf umfangreiche Steuererleichterungen versprochen. Beide Entwicklungen führten dazu, dass die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen im Jahresverlauf deutlich anstiegen - und das in einem Umfeld, in dem die US-Notenbank den Leitzins um insgesamt 100 Basispunkte senkte. Der Wahlsieg Trumps und der Republikaner im November verstärkte die positive Entwicklung an den Aktienmärkten, da von der neuen Regierung wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen erwartet wurden. Neben Aktien konnte auch Gold vom Wahlsieg Trumps profitieren. Die Risiken für den US-Dollar, die sich aus einem ausufernden Haushaltsdefizit in Verbindung mit einer nicht mehr tragbaren Verschuldung in den USA ergeben, machen Gold für Anleger attraktiver. Auch der von Trump verstärkte Protektionismus, der den Übergang zu einer multipolaren Welt begünstigt und den Wunsch nach einer Ablösung des Dollars verstärkt, hat die Nachfrage nach Gold erhöht. PERFORMANCEÜBERBLICK
1.1. BRANCHENENTWICKLUNG Das Wachstum der Anbieter der Private Banking Branche entwickelt sich positiv, da das liquide Vermögen von Private-Banking-Kunden ansteigt. Allerdings bleibt der Profitabilitätsdruck in der Branche bestehen, da die hervorragenden Gewinn- und Ertragsmargen der letzten zwei Jahre vor allem zinsgetrieben waren. Der Gesamtmarkt für Private Banking in Deutschland wächst kontinuierlich, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 5 % bis 7 %. Ähnliche Wachstumsraten gibt es auch in den Subsegmenten Wealth Management und Private Banking. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Private-Banking-Anbieter nachhaltige, zinsunabhängige Erträge suchen, beispielsweise durch höhere Gebühren oder das Erschließen neuer Kundengruppen. Es ist jedoch zu beachten, dass die Provisionsergebnisse der repräsentativen Institute in Deutschland von 2022 auf 2023 um 3 % zurückgingen, obwohl die AuM (Assets under Management) um 44 % stiegen. Darüber hinaus müssen sie sich an die wandelnden Kundenbedürfnisse anpassen, insbesondere aufgrund der fortschreitenden Übergabe von Vermögen an die Nachfolgegenerationen. Dem Thema Kundenbedürfnisse hat sich der Capgemini Wealth Report 2023 gewidmet. Laut den Herausgebern der Studie erwarten wohlhabende Kunden Services persönliche Beratung und Transparenz, etwa durch den Einsatz attraktiver Vermögensverwaltungsprodukte und digitale Services zur Vermögensdarstellung, Portfoliokontrolle und für Mittelbewegungen. 2. GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2024 2.1 UNTERNEHMENSSTRUKTUR Die Bank Julius Bär Deutschland AG (BJBD) bietet in ihrem Kerngeschäftsfeld Wealth Management die Verwaltung von privaten Vermögen sowie die Vermögensberatung für deutsche Privatkunden und professionelle Kunden nach MiFID-II an. Andere Bankdienstleistungen, wie etwa die Kreditvergabe, sind als ergänzende Produkte des Kerngeschäfts zu sehen. Im Rahmen des Freistellungsbescheids vermittelt die Bank Julius Bär Deutschland AG auf Kundenwunsch deutsche Privatkunden an die Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich. Im Marktauftritt verfolgt die deutsche Tochtergesellschaft der Julius Bär Gruppe damit eine vergleichbare Geschäftsstrategie wie die Schweizer Schwestergesellschaft, die sich als reine Wealth-Management-Bank für Privatkunden, externe Vermögensverwalter und Family Offices positioniert hat. Während die Schweizer Bank Julius Bär & Co. AG in Zürich ihre Dienstleistungen weltweit anbietet, agiert die Bank Julius Bär Deutschland AG ausschließlich in Deutschland. Folgende Kernprodukte werden den vermögenden Privatkunden angeboten: Das Vermögensverwaltungsmandat beinhaltet die individuelle, auf das persönliche Risikoprofil, den individuellen Anlagehorizont und den spezifischen Anlagezweck ausgerichtete Verwaltung der Vermögenswerte durch BJBD, entsprechend den Bestimmungen „Ausführungsgrundsätze für Wertpapiergeschäfte“, und umfasst ein regelmäßiges Reporting. Das Beratungsmandat beinhaltet die Unterbreitung regelmäßiger Anlageideen für alle Vermögensklassen, wobei der Kunde alle Anlageentscheidungen selbst trifft. Das Investment-Advisory-Mandat beinhaltet die Anlageberatung in Wertpapieren im Portfoliokontext mit Angemessenheits- und Geeignetheitsprüfung. Durch die Zusammenarbeit mit der Julius Bär Gruppe, insbesondere in den Marktfolgebereichen sowie im Portfolio Management und Investment Advisory, konnten unverändert Synergien genutzt werden. Für das Wealth-Management-Geschäft in Deutschland wird - wann immer möglich und regulatorisch zulässig - auf die in der Gruppe, insbesondere der Bank Julius Bär & Co. AG in Zürich, vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen in den Bereichen Research, Markteinschätzung, Publikationen, Portfolio Management und Finanzplanung für Kunden zurückgegriffen. 2.2 POSITIONIERUNG IM MARKT Die Stabilität der Bank ergibt sich aus dem ausschließlichen Fokus auf reines Wealth Management, der soliden Kapitalausstattung sowie der geringen banktypischen Risiken. Das Angebots- und Servicespektrum, welches über unser Netzwerk an den Standorten regional zugänglich ist, unterstützt die Bank Julius Bär Deutschland AG erheblich dabei, im Private-Banking-Markt weiter zu wachsen. Die Bank Julius Bär in Deutschland konzentriert sich im Rahmen ihres Marktauftritts auf folgende Punkte:
Im Geschäftsjahr 2024 wurde mit der Umsetzung der im Vorjahr getroffenen Entscheidung, verstärkt in die lokale IT-Infrastruktur zu investieren begonnen. Ziel ist es bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025 bestehende System zu verbessern bzw. abzulösen und weitere Prozesseffizienzen zu heben. Für die Betreuung sehr vermögender Kunden, sprich Ultra-High Net Worth Individual (UHNWI) wurde ein erster dezidierter Relationship Manager eingestellt, um diesen Bereich mittelfristig aufzubauen. 2.3 GESCHÄFTSENTWICKLUNG Auf Basis eines weiteren Ausbaus der Assets und Erträge an allen Standorten in Deutschland (Düsseldorf, Frankfurt [Hauptsitz], Berlin, Hamburg, Hannover, Kiel, Mannheim, München, Stuttgart und Würzburg) konnte die Bank die Profitabilität der Vorjahre weiter ausweiten, auch im Geschäftsjahr 2024 haben alle Standorte der Bank erneut profitabel abgeschlossen. Der aktuelle Wachstumskurs und die Investitionen in den Standorten unterstreichen das Bekenntnis zum deutschen Markt und das Bestreben, den Kunden persönliche Betreuung und exzellenten Service in ihrer Nähe zu bieten. Zudem ist Deutschland weiterhin ein Kernmarkt für die Julius Bär Gruppe. Die Anzahl der Kundenbetreuer wurde im Geschäftsjahr 2024 wie geplant weiter ausgebaut, zudem wurde das Traineeprogramm der Bank wie geplant fortgesetzt, um die Ausbildung von Nachwuchskräften im Kundenmanagement weiter zu forcieren. Darüber hinaus wurde der Personalbestand in den Fachbereichen der Bank im Jahr 2024 ebenfalls ausgebaut. Aus diesem Aufbau resultieren erwartungsgemäß gestiegene Personalkosten für das Geschäftsjahr 2024. Wichtigste Steuerungsgröße für die Bank Julius Bär Deutschland AG ist der nachhaltige Ausbau des Gewinns der Bank. Maßgeblich hierfür sind der Provisionsüberschuss, die verwalteten Vermögen und das Zinsergebnis. Im Geschäftsjahr 2024 hat der Provisionsüberschuss maßgeblich zum starken Wachstum des Vorsteuerergebnisses der Bank beigetragen. Das avisierte Wachstum von ca. 9% der verwalteten Vermögen konnte aufgrund des von der Bank akquirierten Neugeldes sowie der positiven Marktperformance im Jahr 2024 übertroffen werden. Das Provisionsergebnis der Bank lag mit 113,8 Mio. EUR um 13,3% über dem prognostizierten Ergebnis von 100,5 Mio. EUR. Das Zinsergebnis ist wie erwartet deutlich gesunken und liegt mit 34,1 Mio. EUR um 4,7 Mio. EUR unter dem Vorjahr. Damit konnte auch im Jahr 2024 die positive Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt werden Aufgrund der getätigten Investitionen in die IT-Plattform der Bank, auch im Kontext regulatorischer Änderungen, sind die Verwaltungsaufwendungen der Bank wie prognostiziert gestiegen. Insgesamt liegt der Jahresüberschuss der Bank nach vollständiger Nutzung der Verlustvorträge der Vergangenheit unter Berücksichtigung des prognostizierten Rückgangs des Zinsergebnisses sowie aufgrund der Einzelwertberichtigung in Höhe von 11,2 Mio. EUR mit 32,1 Mio. EUR um 13,1 Mio. EUR deutlich unter dem Jahresüberschuss des Vorjahrs. 2.4 VORSTAND UND AUFSICHTSRAT Der Vorstand der Bank setzte sich im gesamten Jahr aus Heiko Schlag als Vorsitzendem des Vorstands sowie dem Vorstandsmitglied Thomas Falk (CFO/CRO) und Cornelia Thum (COO) zusammen. Zum 31.12.2024 ist Heiko Schlag nach 14 Jahren Tätigkeit für die Bank aus dem Vorstand ausgeschieden, der Aufsichtsrat der Bank hat mit Wirkung zum 01.01.2025 Axel Hoffmans zum neuen Vorsitzenden des Vorstands der Bank berufen. Der Aufsichtsrat wurde von Christian E. Dubler als Aufsichtsratsvorsitzenden bis Ende Juli 2024 geführt und auch Dr. Patrick Prinz hat sein Mandat im Aufsichtsrat per Ende Juli 2024 niedergelegt. Frau Ute Knorr als Arbeitnehmervertreterin was das ganze Geschäftsjahr Mitglied des Aufsichtsrats. Ab 01.08.2024 hat Herr Roman Graf die Leitung des Aufsichtsrates als Aufsichtsratsvorsitzender übernommen und Herr Raimund Roehrich hat ab 01.08.2024 das Gremium als Ersatz für Herrn Dr. Patrick Prinz vervollständigt. Der Aufsichtsrat ist sich der Verpflichtung bewusst, bei konkreten Personalentscheidungen die in den Organen vorhandene und gewünschte Vielfalt zu berücksichtigen. Bei der Auswahl von Personen für eine bestimmte Aufgabe, sei es für die Nominierung der Kandidaten und Kandidatinnen für den Aufsichtsrat oder bei der Besetzung der Vorstandspositionen, macht der Aufsichtsrat keine Unterschiede aufgrund des Geschlechts, der Herkunft oder anderer personenbezogener Merkmale. Im Vordergrund steht stets das Interesse der Bank, das der Aufsichtsrat sowohl bei der Bestellung von Vorstandsmitgliedern als auch bei den Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern beachtet. Der Aufsichtsrat fällt seine Entscheidungen über die Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen daher auf der Grundlage von Sachkriterien wie der fachlichen Qualifikation und der persönlichen Eignung der jeweiligen Person für die konkrete Aufgabe. Im Jahr 2024 wurde bis zum 31. Dezember im Vorstand und im Aufsichtsrat ein Frauenanteil von 33,3 % erreicht. 2.5 MITARBEITENDE Die angebotenen Dienstleistungen der Bank basieren maßgeblich auf dem Engagement, sowie der Erfahrung, der Qualifikation und der Leistung der Mitarbeitenden. Ziel der Bank ist es deshalb die Mitarbeitenden in ihren Arbeits- und Lebensbereichen zu fördern und zu unterstützen. Die Bank legt unter anderem Wert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Aus diesem Grund bestand auch im Jahr 2024 weiterhin die Möglichkeit zu flexibler Arbeitszeit, Teilzeit und mobilem Arbeiten. Des Weiteren existiert eine Kooperation mit einem externen Dienstleister, durch den Mitarbeitende Unterstützung bei beispielsweise der Betreuung von Kindern oder zu pflegenden Angehörigen in Anspruch nehmen können. Auch die Kooperation mit dem Gesundheitszentrum Marburg zur Durchführung von Health Checks für Mitarbeiter ab 40 Jahren wurde im Jahr 2024 fortgesetzt. Im Dezember 2024 wurde zur Gesundheitsförderung der Mitarbeitenden als neuer Benefit eine Kooperation mit EGYM/Wellpass geschlossen. Über diesen Kooperationspartner können Mitarbeitende der Bank vergünstigt Fitness- und Wellnessangebote wahrnehmen. Neben diesen Formen der Unterstützung, ist der Bank die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden wichtig. Im Jahr 2024 fanden dazu - wie im vergangenen Jahr - regelmäßige und anonymisierte Umfragen statt. Die Ergebnisse dieser Umfrage der Mitarbeiterzufriedenheit wurden auch in diesem Jahr vom Management analysiert. Zusätzlich fand eine Beantwortung von eingereichten Kommentaren statt. 2.6 ERTRAGSLAGE Im Geschäftsmodell der Bank spielt der Provisionsüberschuss beim Kundengeschäft mit 76,9 % (Vorjahr: 71,0 %) der Ergebnisse im Kundengeschäft weiterhin die wesentliche Rolle. Der Provisionsüberschuss ist 2024 um 20,0 % von EUR 94,9 Mio. auf EUR 113,8 Mio. gestiegen. Damit liegt die Entwicklung des Provisionsüberschusses deutlich über dem prognostizierten Wachstum von 6,0 %, was primär auf den marktbedingten Anstieg der verwalteten Vermögen zurückzuführen ist. Im vergangenen Geschäftsjahr war der Anteil des Zinsergebnisses an den Erträgen der Bank wie erwartet rückläufig, indem dieser von 29,0 % im Vorjahr auf 23,1 % sank. Dieser Rückgang um 12,1 %, von EUR 38,8 Mio. auf EUR 34,1 Mio., ist vor allem auf die Zinssenkungen im Euroraum zurückzuführen, welche die Verzinsung der Einlagen bei der Deutschen Bundesbank merklich sinken ließ. Insgesamt stieg die Summe aus Provisions- und Zinsüberschuss im Vorjahresvergleich erneut um 10,7 % (Vorjahr: 30,8 %). Diese Zunahme unterstreicht die kontinuierliche Fähigkeit der Bank, dauerhafte Erträge zu generieren, was sowohl auf eine günstige Marktlage im Bereich Wealth Management in Deutschland als auch auf ein weiterhin günstiges Zinsumfeld zurückzuführen ist. Die Bank verzeichnete im Jahr 2024 einen Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 13,3% auf EUR 90,8 Mio., wobei die Personalkosten um 10,7% auf EUR 48,4 Mio. und die anderen Verwaltungsaufwendungen um 16,4% auf EUR 42,5 Mio. stiegen. Folglich schloss die Bank das Geschäftsjahr 2024 mit einem Jahresüberschuss von EUR 32,1 Mio. ab, ein deutlicher Rückgang gegenüber den EUR 45,2 Mio. des Vorjahres. 2.7 VERMÖGENSLAGE Im Laufe des Jahres reduzierte sich die Bilanzsumme der Bank geringfügig um 3,8 % von EUR 1.689 Mio. auf EUR 1.626 Mio. Rückgänge bei den Einlagen der Kunden führten zu einer Abnahme der Forderungen an Kreditinstitute von EUR 717,7 Mio. auf EUR 680,2 Mio. am Ende des Jahres 2024. Das Kreditvolumen an Kunden verzeichnete einen Rückgang von 2,8%, von EUR 743,2 Mio. auf EUR 722,4 Mio., wobei Lombardkredite den größten Anteil der Kundenforderungen ausmachten. Im Geschäftsjahr wurde eine Einzelwertberichtigung in Höhe von EUR 11,2 Mio. gebildet. Die Investitionen in Finanzanlagen in Form von Anleihen und Schuldverschreibungen verzeichneten im Geschäftsjahr 2024 einen Rückgang um 4,7%, von EUR 190,4 Mio. auf EUR 181,6 Mio. 2.8 FINANZLAGE Im Jahr 2024 sanken die Kundeneinlagen geringfügig um 3,4 % auf EUR 1.397,0Mio., verglichen mit EUR 1.446,5 Mio. im Vorjahr, wovon 36,2 % auf täglich fällige Einlagen entfielen. Diese täglich fälligen Einlagen machen mit 31,1 % den zweitgrößten Posten der Bilanzsumme aus. Mit einem Anteil von 54,8 % repräsentieren die Einlagen mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist den größten Posten der Bilanzsumme im Jahr 2024. Die Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditinstituten verringerten sich um 94,2 % von EUR 31,0 Mio. auf EUR 1,8 Mio., was 0,1 % der Bilanzsumme entspricht. Das bilanzielle Eigenkapital der Bank steigt zum Stichtag 31. Dezember 2024 von EUR 164,2 Mio. auf EUR 169,3 Mio. Von diesem Betrag waren EUR 15,0 Mio. als eingezahltes Grundkapital und EUR 85,6 Mio. der Kapitalrücklage zugeordnet. Die Gewinnrücklagen steigen auf EUR 19,0 Mio. Zum 31. Dezember 2024 belief sich der Bilanzgewinn auf EUR 49,7 Mio. 2.9 LIQUIDITÄTSLAGE Die Bankenaufsicht beurteilt die Liquidität eines Kreditinstituts nach der Liquidity-Coverage-Ratio (LCR) sowie der Simplified Net Stable Funding Ratio (sNSFR). Die LCR wurde zum Jahresende 2024 mit 404,7% berechnet und die sNSFR mit 209,5%. Die Bank schätzt die Liquiditätslage insgesamt als komfortabel ein. 2.10 GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE Die Bank konnte im Geschäftsjahr 2024 die positive Entwicklung der letzten Jahre im inländischen Wealth-Management-Geschäft weiter ausbauen. Dies resultierte primär aus einem erneut gestiegenen Provisionsergebnis vor allem aufgrund der sehr guten Marktperformance, so dass auch in diesem Geschäftsjahr Performance Gebühren vereinnahmt, werden konnten. Primär aufgrund der gebildeten Einzelwertberichtigungen war der Jahresüberschuss der Bank im Geschäftsjahr 2024 rückläufig. Insgesamt sind die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bank geordnet. 3. RISIKOBERICHT Das Geschäftsmodell der Bank ist unverändert ausgerichtet auf das reine Privatkundengeschäft. Die Risikostrategie mit einer moderaten Risikoneigung wurde auch im Jahr 2024 beibehalten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stuft die Bank weiterhin als kleines und nicht komplexes Institut („SNCI“) ein. Risiken geht die Bank Julius Bär Deutschland AG vor allem ein, um ihren Kunden die gewünschten Bank- und Beratungsdienstleistungen bereitstellen zu können. Die nachfolgenden Risiken aus der Geschäftstätigkeit wurden im Rahmen der jährlichen Risikoinventur als wesentliche Risikoarten identifiziert:
Liquiditätsrisiken sind gem. Risikoinventur nicht mehr als wesentlich eingestuft, werden aber unverändert in die Risikoüberwachung einbezogen. In der Geschäftsstrategie der Bank ist die Verzahnung von Geschäfts- und Risikostrategie dokumentiert. Diese wird jährlich aktualisiert und dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt. Das übergeordnete Ziel des Risikomanagements ist die Beschränkung und Kontrolle der mit dem Geschäftsbetrieb verbundenen Risiken in Einklang mit der Risikostrategie und unter beständiger Wahrung der Risikotragfähigkeit. Die Überwachung und Steuerung erfolgten dabei in der von der Aufsicht geforderten ökonomischen und normativen Perspektive. Die ökonomische Sicht dient der langfristigen Sicherung der Substanz des Instituts sowie dem Schutz der Gläubiger vor Verlusten. Dabei werden dem ökonomischen Risikodeckungspotenzial alle wesentliche Risikoarten gegenübergestellt, die vollständig durch die Risikodeckungsmasse abgedeckt sein müssen. Zusätzliche Stressszenarien werden für die ökokomische Sicht regelmäßig, sowie gegebenenfalls anlassbezogen durchgeführt. Ziel der normativen Perspektive ist die Sicherstellung der Fortführungsfähigkeit der Bank. Die normative Perspektive basiert auf einer Kapitalplanungsrechnung mit einem mehrjährigen Betrachtungshorizont, bei der die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderungen laufend erfüllt sein müssen. Innerhalb der normativen Perspektive gibt es ein Planszenario und mindestens ein adverses Szenario. Ein wesentlicher Teil der Risikokultur der BJBD ist das klare Bekenntnis des Vorstands und der Organisation zur Verantwortung für Kunden, Mitarbeitende und Investoren. Damit einhergehend gehören die Sicherung der Kunden-Einlagen, der Fortbestand des Geschäftsbetriebes und eine angemessene Ertragslage zu den Zielen der Bank. 3.1 RISIKOSTEUERUNG Aufgabe der Risikosteuerung ist nicht die Risikovermeidung, sondern eine zielkonforme und systematische Risikohandhabung. Dabei werden die folgenden Grundsätze beachtet:
Zentrale Leitlinie der Risikostrategie ist die jederzeitige Gewährleistung der Risikotragfähigkeit der Bank. Unter der laufenden Sicherstellung der Risikotragfähigkeit versteht die Bank, dass das Gesamtrisiko jederzeit unterhalb des zur Verfügung gestellten Risikobudgets liegt. Das insgesamt vorhandene Risikodeckungspotenzial wird in Abhängigkeit zur Risikoneigung der Bank nur anteilig zur Abdeckung der Risiken verwendet. Die Risikoneigung wird dabei durch den Vorstand festgelegt und beschreibt das Risiko, dass die Bank zur Erreichung der strategischen Ziele maximal einzugehen bereit ist und steht im Einklang mit der Geschäfts- und Risikostrategie, sowie der Kapital- und Liquiditätsplanung. Die BJBD hat mit der Fokussierung auf das Wealth Management und dem damit verbundenen Geschäftsmodell eine moderate Risikoneigung. Das bedeutet, dass die definierten Risikolimitvorgaben in der Risikotragfähigkeit (bei einem ICAAP-konformen Konfidenzniveau von 99,9 %) im Jahr 2024 auf max. 70 % des Risikodeckungspotentials begrenzt. Unabhängig davon sind aufsichtsrechtliche Vorgaben auf entsprechende Kennzahlen jederzeit einzuhalten. Für die Sicherstellung der Risikotragfähigkeit werden die Risiken unter Beachtung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen, jeweils für den einheitlichen Betrachtungs-Zeitraum von einem Jahr ermittelt und mittels risikoartenspezifischer Indikatoren und Kennzahlen überwacht. Zu diesem Zwecke wurden sogenannte Warn-Limits („Management Action Trigger“) definiert, bei deren Überschreitung eine genauere Analyse und Prüfung potenzieller Maßnahmen zur Risikoreduzierung erfolgt. Darüber hinaus bestehen harte Risikobudget bzw. Limitvorgaben, die nicht überschritten werden dürfen. Ein umfassendes Management-Informations-System (MIS) ermöglicht es dem verantwortlichen Management, potenzielle Risiken, Budgetabweichungen und unvorteilhafte geschäftliche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Zum Risikomanagement gehören auch die eindeutige Regelung von Verantwortlichkeiten sowie die Strukturierung und Abbildung von Prozessen im Detail. Die Stellenbeschreibungen und Organisationsrichtlinien sind in einem Organisationshandbuch zusammengestellt und für alle Bankmitarbeitenden verbindlich. Das Organisationshandbuch steht allen Mitarbeitenden elektronisch zur Verfügung. Durch eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Prozesse und der Organisation wird eine Verfeinerung des Risikomanagements erreicht. Zur wirksamen Risikosteuerung gehören des Weiteren die Unabhängigkeit des Risikomanagements und -controllings sowie die enge Verzahnung vor allem zwischen Risikomanagement, Compliance, Geldwäscheprävention, Finance & Controlling, Credit und Interner Revision. Gemeinsam mit dem Vorstand, der Leiterin Legal, dem Leiter IT, der Outsourcing-Managerin, der Leiterin Human Ressources und dem Leiter Operations stellen diese Bereiche die Mitglieder im Risk, Outsourcing und Compliance (ROCC) Committee. Das ROCC tagt viermal im Jahr (sowie anlassbezogen) und hat als primäre Aufgabe die Identifizierung, Überwachung und Steuerung der Risiken der Bank gemäß § 25a Kreditwesengesetz (KWG) sowie der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) und der Mindestanforderungen an die Compliance-Funktion (MaComp). Als Grundlage der Überwachung dienen unter anderem Risikoberichte, die durch die verantwortlichen Funktionen quartalsweise erstellt und im Vorfeld an die Mitglieder verteilt werden. Darüber hinaus hat das Komitee ein Mitspracherecht bei Entscheidungen mit risikopolitischer Bedeutung, bereitet die Risikoberichterstattung an den Aufsichtsrat vor und sendet diese dem Vorstand zur Genehmigung zu. Das Risikomanagement ist fester Bestandteil des Prüfungsplanes der internen Revision und wird dadurch jährlich geprüft. 3.2 NACHHALTIGKEITSRISIKEN 2024 hat sich die Bank weiter mit den Aspekten der Nachhaltigkeitsrisiken aus dem Geschäftsbetrieb aber auch mit der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft auseinandergesetzt. Nachhaltigkeitsrisiken werden im Rahmen der jährlichen Risikoinventur als Teil des Risikouniversums berücksichtigt. Aufgrund des Geschäftsmodells unterliegt die BJBD gemäß dem Ergebnis der Risikoinventur jedoch nur einem eingeschränkten finanziellen Gefährdungspotential. Gleichwohl ist der Bank bewusst, dass sie durch ihr Handeln, aber auch mit ihrem Dienstleistungsangebot eine Verantwortung für die Gesellschaft und ihre Kunden trägt. Deshalb wurden seit 2022 verschiedene Initiativen ergriffen, um den eigenen CO2 -Fußabruck in Rahmen der Möglichkeiten zu analysieren und zielführend zu reduzieren. In Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Julius Bär Gruppe wurden Nachhaltigkeitsaspekte im Dienstleistungsspektrum der BJBD sichtbar gemacht, um den Kunden die Möglichkeit zu geben, bewusst nachhaltige Anlageentscheidungen zu treffen. Das Thema Nachhaltigkeit und Vermeidung von Nachhaltigkeitsrisiken ist damit integraler Bestandteil der Geschäft- und Risikostrategie der BJBD geworden. 3.3 GESCHÄFTSRISIKEN Die Bank betrachtet das Geschäftsrisiko als wesentliches Risiko, da das Geschäftsmodell auf Wealth-Management-Dienstleistungen fokussiert ist und daher nur geringe Diversifikationseffekte aus anderen Geschäftsbereichen zum Tragen kommen. Geschäftsrisiken können externer Natur sein und sich beispielsweise aufgrund von verändernden rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen, konjunkturellen Veränderungen oder einer Verschärfung der Wettbewerbssituation materialisieren. Doch auch interne Wirkkanäle sind denkbar, bspw. ausgelöst durch einen Reputationsschaden, ungünstige Veränderungen der Kostenstruktur oder die strategische Positionierung der Bank. Die Geschäftsrisiken werden eng vom Vorstand der Bank überwacht und im monatlichen Controlling bzw. im vierteljährlichen Risikobericht gewürdigt (einschließlich etwaiger Ertragskonzentrationen). Für die Bewertung des Geschäftsrisikos in der ökonomischen Perspektive werden mögliche nachteiligen Szenarien für den Geschäftserfolg der Bank bestimmt und deren Ergebnis ermittelt. Die Szenarien repräsentieren schwerwiegende, aber plausible Ereignisse. Das schlechteste der in diesen Szenarien ermittelten Geschäftsergebnisse wird dem Planergebnis gegenübergestellt und die Differenz als Risiko definiert. Das so errechnete potenzielle Risiko wird in ausreichendem Maße mit Risikodeckungspotenzial hinterlegt. Die Szenarien zielen auf unterschiedliche Ereignisse ab, die verschiedene Bedrohungslagen simulieren. Dazu gehören z.B. erhebliche Marktverwerfungen, Reputationsschäden, Weggang von einzelnen Beraterteams. Darüber hinaus wird für Geschäftsrisiken ebenfalls ein expliziter Stresstest gerechnet, welcher einen gleichzeitigen signifikanten Rückgang der AuM Volumina und der RoA-Quote simuliert. ESG-Risiken wirken potenziell nur mittelbar, insbesondere durch die Gefahr des Greenwashings bei Produkt- und Dienstleistungen für Kunden mit Nachhaltigkeitspräferenzen. 3.4 MARKTPREISRISIKEN Marktpreisrisiken bestehen u. a. im Anlagebuch der Bank. Die Bank investiert einen Teil ihres Liquiditätsüberschusses in Anleihen mit hoher Bonität. Es wird auch in Fremdwährungen investiert, wobei jedoch keine Währungsrisiken eingegangen werden; dies wird durch eine währungskongruente Refinanzierung erreicht. So bestehen auch Marktpreisrisiken in der Anlage der Julius-Bär-eigenen Pensionsgelder im Spezialfonds JB-OPEN-1. Zur Berechnung der Zinsänderungsrisiken im Bankbuch wird das Programm sDIS+ der Firma msgGillardon BSM AG verwendet. Als Quantifizierungsmethodik wird bei der Bank Julius Bär Deutschland AG das Konzept der Modernen Historischen Simulation angewendet. Es handelt sich dabei um eine barwertige Methodik, welche sich in die ICAAP Methodik der Bank eingliedert. Ziel der Modernen Historischen Simulation ist es, die Auswirkungen von in der Vergangenheit aufgetretenen Zinsveränderungen auf das aktuelle Portfolio zu simulieren. Dabei wird analysiert, wie stark sich der Barwert des Portfolios bei Anwendung der historischen Zinsveränderungen verändert. Der zugrundeliegende Betrachtungshorizont der historischen Zinsentwicklungen umfasst dabei 10 Jahre. Der Risikoquantifizierungsprozess umfasst drei wesentliche Schritte: Definition und Herleitung der Zinsszenarien, Berechnung der potenziellen Barwertveränderungen für das aktuelle Portfolio unter den historischen Zinsszenarien und die Ableitung des Value at Risk. Konsistent zu den aufsichtsrechtlichen ICAAP-Vorgaben wird dabei ein Konfidenzniveau von 99,9% verwendet. Im vierten Quartal 2023 wurde die Methode zur Bemessung der Marktpreisrisken weiterentwickelt. Insbesondere werden nun Annahmen zur Abbildung von Kundeneinlagen ohne feste Zinsbindung eingeführt und Cashflows aus Pensionsverpflichtungen berücksichtigt. Das Risiko aus der Entwicklung des Spezialfonds JB Open 1 wird analog der vertraglich vereinbarten Constant Proportion Portfolio Insurance Strategie kalkuliert, der das jährliche Risiko auf maximal 8% beschränkt. Das potentielle Risiko wird bewertet als Differenz zwischen aktuellem Marktpreis und Wertuntergrenze. Das Zinsänderungsrisiko wird zusätzlich durch eine Zinssensitivitätsanalyse überwacht. Darüber hinaus werden ein interner Zinsstresstest, welcher die historischen Zinsveränderungen der Finanzkrise nutzt, sowie weitere aufsichtsrechtlich vorgegebene Zins-Stressszenarien berechnet. Ebenfalls werden Credit Spread Risiken im Rahmen von Stressszenarien überwacht. Zur Steuerung der Marktpreisrisiken und der Optimierung der Bilanzbewirtschaftung hat die Bank ein Asset-Liability-Committee (ALCO) eingerichtet. Das Komitee ist außerdem verantwortlich für die Festlegung der Rahmenbedingungen für die Finanzanlagen, welche durch die Treasury-Funktion getätigt werden. Das Derivategeschäfte ist überwiegend kundengetrieben und die Transaktionen werden taggleich durch entsprechende Gegengeschäfte geschlossen. Darüber hinaus wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr in geringem Umfang Devisentermingeschäfte getätigt. 3.5 ADRESSENAUSFALLRISIKEN Im Geschäftsmodell der Bank wird das Kreditgeschäft in Form von Lombard-, Aval- und Immobilienkrediten als ergänzende Dienstleistung zum Vermögensverwaltungsgeschäft angeboten. Immobilienkredite werden durch Grundpfandrechte und eventuell darüber hinaus durch Wertpapiervermögen gesichert. Es sollten in der Regel nur Kredite an Kunden gewährt werden, die bei der Bank ein Konto/Depot unterhalten und das verwaltete Vermögen größer als die Inanspruchnahme ist. Aufgrund des fokussierten Geschäftsmodells bestehen teilweise Konzentrationsrisiken im Kreditportfolio. Mit ihrem Fokus auf Deutschland ist die Bank keinem besonderen Länderrisiko, welches das Risiko politischer Beschränkungen oder Sanktionen beschreibt, ausgesetzt. Die Bank stuft Adressenausfallrisiken als wesentliche Risikoart ein und unterlegt das Risiko in der ökonomischen Perspektive mit Risikodeckungspotential. Zur Quantifizierung der Adressenausfallrisiken in der ökonomischen Perspektive wird das Programm Gillardon Credit Portfolio Manager („GCPM“) des Software-Anbieters msg GillardonBSM verwendet. Dabei ist in GCPM die Methodik von CreditMetrics eingebettet. Mittels einer Monte Carlo Simulation berechnet das Modell neben Kreditausfällen für Kundenkredite und Bankenforderungen auch die mögliche Migrationsbewegung von Anleihen in andere Ratingklassen. Zur Parametrisierung des Modells verwendet die Bank PD- und LGD-Schätzungen der Julius Bär Gruppe. In einem jährlichen Überprüfungs-Prozess wird sichergestellt, dass die Gruppenparameter auch für die Bank Julius Bär Deutschland AG repräsentativ sind. Die Gewinn- und Verlustverteilung des Modells berechnet sich aus der Differenz zwischen den Portfolio-Barwerten und den Modellwerten unter Berücksichtigung der Ausfälle bzw. Migrationen in den jeweiligen Simulationsläufen. Die Differenz zwischen dem erwarteten Verlust und dem 99.9% Quantil beschreibt das Kreditrisiko der Bank (Credit Value at Risk) in der ökonomischen Perspektive, welches mit Risikodeckungspotenzial hinterlegt wird. Die Einhaltung von Nominal-Limiten auf Forderungen gegenüber Banken unterliegt darüber hinaus einem täglichen Monitoring durch Risk Management / Risk Controlling. Zudem bestehen Gruppenstresstests, die für das für das Hypothekenkreditgeschäft und das Lombardportfolio der BJBD berechnet werden. Sowohl die Platzierung von Termingeldern und die Investition in festverzinsliche Wertpapiere als auch die Beurteilung von Lombard- und Immobilienkrediten, insbesondere der sie sichernden Wertpapiere, erfolgen nach den Leitlinien für die entsprechenden Geschäfte der Julius Bär Gruppe. 3.6 LIQUIDITÄTSRISIKEN Die Treasury-Funktion ist verantwortlich für das Management und die Optimierung der Liquidität sowie der Zins-, Kredit- und Währungsrisiken in der Bilanz. Die Liquiditätsrisiken werden über eine fortlaufende Beobachtung der Entwicklung aufsichtsrechtlicher Kennzahlen (LCR, NSFR) gesteuert und anhand verschiedener interner Stresstests überwacht und analysiert. Die von Finance & Controlling erstellten Berechnungen der Liquiditätskennziffern werden auf täglicher Basis dem Vorstand zur Verfügung gestellt. Aufgrund des Geschäftsmodells verfügt die Bank über eine stabile und komfortable Liquiditätssituation. Per 31.12.2024 wurde für die LCR ein Wert von 404,69 % und für die NSFR ein Wert von 209,46 % errechnet. Die Liquiditätskennziffern liegen somit deutlich oberhalb der regulatorisch geforderten Kennzahl von 100%, sowie den internen Limiten von 120%. Auch im Hinblick auf die Ergebnisse der internen Liquiditätsstresstests zeigen sich die Liquiditätsreserven als ausreichend. Der größte Teil der Liquiditätsüberschüsse ist bei der Deutschen Bundesbank angelegt (EUR 636,2 Mio.) sodass - bis auf die Mindestreserve - jederzeit auf sie zurückgegriffen werden kann. Die Einlagen der Bank bei der Bundesbank machen einen Anteil von 39,1% der Bilanzsumme aus. 3.7 OPERATIONELLE RISIKEN Das operationelle Risiko ist die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, von Menschen oder infolge externer Ereignisse eintreten können. Diese Definition schließt u.a. Rechtsrisiken, Compliance-Risiken, IT-Risiken und Cyberrisiken, Auslagerungsrisiken, sowie Produktrisiken mit ein, umfasst aber keine Geschäftsrisiken. Unter das Rechtsrisiko fallen bspw. potenzielle Verluste aus Rechtsstreitigkeiten, in welche die Bank Julius Bär Deutschland AG involviert sein kann oder Verluste aufgrund von Gesetzesänderungen, sowie regulatorische Risiken. Aufgrund der Organisationsstruktur und des Geschäftsmodells der Bank besitzt die Kontrolle der operationellen (nicht finanziellen) Risiken für die Bank eine hohe Bedeutung. Die Bank hat dies entsprechende in dem internen Kontrollsystem berücksichtigt und stellt durch die etablierten Kontrollen eine kontinuierliche Überwachung der Risiken sicher. So ist gewährleistet, dass zeitnah auf eine veränderte operative Risikosituation reagiert werden kann und mitigierende Maßnahmen umgesetzt werden können. Die Risikoverantwortung tragen dabei die operativ tätigen Bereiche (1st Line of Defense) und die Überwachung erfolgt durch die entsprechenden Kontrolleinheiten (2nd Line of Defence). Zur Überwachung von Auslagerungsrisiken hat die Bank ein detailliertes Monitoring- und Controlling-System aufgebaut. Die Basis der Überwachung der Outsourcing-Partner sind klar definierte Dienstleistungsvereinbarungen („Service Level Agreements“, SLA) für sämtliche ausgelagerte Aktivitäten. Diese SLA enthalten Vorgaben für die Qualitätskontrolle wie auch für die regelmäßige Kontrolle der Leistungserfüllung. Zu diesem Zweck werden alle Geschäftsvorfälle systematisch erfasst und mit den Zielvorgaben abgeglichen. Diese Daten werden vom ROC Committee der Bank ausgewertet und bilden die Grundlage für die regelmäßig stattfindenden Besprechungen mit den Outsourcing-Partnern. Die Bank nutzt eine interne Schadensdatenbank (BRC Incident) zur Erfassung operationeller Verluste und dokumentiert alle operationellen Verluste ab TEUR 5. Die Schadensfälle und die damit verbundenen Verluste werden analysiert und im ROC Committee diskutiert. Die Schadensfälle werden im Risikoreport berichtet und auf Basis der Analysen werden Maßnahmen zur zukünftigen Verringerung der Schäden abgeleitet und beschlossen. Im Berichtsjahr 2024 wurden operationelle Verluste bei insgesamt 8 Vorfällen über dem Schwellenwert von TEUR 5 gemeldet. Der gesamte Betrag aller eingetretenen operationellen Schäden über dem Schwellenwert von TEUR 5 betrug im Jahr 2024 TEUR 86,6. Operationelle Risiken werden mit Hilfe der historischen Schadensereignisse gemessen. Basis hierfür ist eine Auswertung aller gebuchten Aufwendungen für Fehlerbereinigungen. Auf Basis der mit dem aktuellen AuM-Volumen skalierten Schadenshistorie wird der höchste Verlust über einen Zeitraum von einem Jahr bestimmt. Als zusätzlicher Puffer wird für die ökonomische Sichtweise die aufsichtsrechtliche Eigenkapitalanforderung für operationelle Risiken im Rahmen der RTF berücksichtigt. Im Rahmen eines inversen Stresstests wird zudem u.a. die Höhe eines operationellen Verlusts bestimmt, bei dem die Kapitalquote den Schwellenwert des Sanierungsindikators unterschreiten würde. 3.8 RISIKOTRAGFÄHIGKEIT Ökonomische Perspektive Die Planung und Steuerung der Risiken erfolgt auf Basis der Risikotragfähigkeit. In der Risikotragfähigkeitsbetrachtung sind Risiken und Risikodeckungspotenziale einander gegenüberzustellen. Die Risikotragfähigkeit ist dann gegeben, wenn alle wesentlichen Risiken durch das Risikodeckungspotenzial abgesichert sind. Das Risikodeckungspotenzial der ökonomischen Perspektive wird barwertnah errechnet und beläuft sich per 31.12.2024 auf EUR 185,0 Mio. Darin berücksichtigt sind u.a. die barwertigen Verwaltungskosten und ein konservativ abgeleiteter Provisionsbarwert. Das für die Allokation der Risiken bereitgestellte Risikobudget („Risikobudget“) wird durch den Vorstand der Bank festgelegt und jährlich überprüft. Um eine bessere Steuerungsrelevanz herzustellen, werden Management Action Triggers („MAT“) definiert, sodass bei Überschreitung frühzeitig Maßnahmen geprüft und falls notwendig ergriffen werden können. Zum Stichtag 31.12.2024 wird dem Geschäftsrisiko mit EUR 60,0 Mio. das höchste Limit zugewiesen. Das Limit für Marktpreisrisiken beträgt EUR 17,0 Mio. und für Adressausfallrisiken EUR 25,0 Mio. Das Limit für Operationelle Risiken beträgt EUR 25,0 Mio. Zusätzlich gilt ein Gesamtlimit für alle Risikoarten von 70% des Risikodeckungspotentials, was ca. EUR 129,5 Mio. entspricht. Das Ergebnis der einzelnen in der ökonomischen Perspektive errechneten Risiken sowie deren Summe (mit Angabe des vom Vorstand erlassenen Risikobudgets) sind in der nachstehenden Tabelle in EUR Mio. dargestellt (Stand: 31. Dezember 2024):
Die Risikotoleranz für das Gesamtrisikoprofil ergibt sich nicht aus der Summe der Einzellimite. Aus der Zusammenstellung lässt sich ableiten, dass der Fortbestand der Bank auch unter negativen Annahmen gewährleistet ist. Im Jahr 2024 wurde das Konzept zur Bewertung der Risikotragfähigkeit angepasst. Dabei wurden die Kritikpunkte aus der aufsichtlichen Überprüfung von 2023 berücksichtigt. Als Effekt werden die Geschäftsrisiken auf Basis von schweren Szenarien geschätzt. Gleichzeitig werden die zu erwartetenden Provisionsergebnisse und Verwaltungskosten aus dem Bestandsgeschäft in die Risikodeckungsmasse einbezogen, was zu einer Erhöhung des barwertigen Risikodeckungspotentials führt, aber gleichzeitig auch zu einer Erhöhung des Geschäftsrisikos. Diese Veränderung entspricht den Analysen der Risikoinventur und zeigt unverändert, dass die Risiken der Bank auch im Jahr 2024 jederzeit und großzügig durch das Risikodeckungspotential gedeckt waren und das Risikoprofil unverändert innerhalb einer moderaten Risikotoleranz liegt. Normative Perspektive In der normativen Perspektive ist grundlegend, dass die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten einzuhalten sind. Dabei gelten nicht nur die aufsichtsrechtlichen Kapitalquoten, sondern zusätzlich die Einhaltung des institutsspezifischen SREP-Aufschlags bzw. der Eigenmittelzielkennziffer bzw. der Eigenmittelempfehlung. Die aktuellen Kapitalanforderungen werden sowohl in dem Planszenario als auch im adversen Szenario erfüllt.
Als Ergebnis lässt sich aus der Berechnung zum 31.12.2024 festhalten, dass das Risikodeckungspotenzial in beiden Sichten dazu ausreicht, die diesem gegenübergestellten Risikowerte vollständig abzudecken. Auch in dem adversen Szenario der normativen Perspektive sind keine Kapitalengpässe zu erkennen, sondern es ist ein ausreichender Kapitalpuffer vorhanden. 3.9 REGELMÄßIGE AUFSICHTSRECHTLICHE PRÜFUNG GEMÄß §44 ABS. 1 SATZ 2 KWG Die im Jahr 2023 getroffenen Feststellungen im Rahmen einer regelmäßigen Überprüfung der Bank gemäß §44 Abs. 1 Satz 2 KWG durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zur Überprüfung der Anforderungen des Rundschreibens 10/2021 (BA), Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) vom 16.08.2021, sowie des Geschäftsmodells der Bank konnten alle wie geplant in 2024 seitens der Bank behoben werden. 4. PROGNOSE UND CHANCENBERICHT 4.1. WIRTSCHAFTS- UND KAPITALMARKTUMFELD Die weltwirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2025 wird stark von der Politik der US-Regierung nach dem erneuten Wahlsieg von Donald Trump beeinflusst. Die USA werden ihre fiskal- und handelspolitischen Maßnahmen mit relativer Unabhängigkeit umsetzen, was sich nicht nur auf das Wachstum, sondern auch auf die Preisstabilität und die Zinssätze weltweit auswirken wird. Die Förderung des Wachstums bleibt das zentrale Ziel, während die Bekämpfung von Inflation oder Ungleichgewichten an Bedeutung verliert. Die US-Wirtschaft wird 2025 voraussichtlich mit einer Jahreswachstumsrate von 2,5 % expandieren und damit ihr Potenzialwachstum überschreiten, was inflationsfördernd wirken könnte. Wesentliche Einflussfaktoren sind eine Fiskalpolitik, die Steuererleichterungen und Effizienzsteigerungen der Regierung verfolgt und damit das Wachstum ankurbelt. Insgesamt könnte das Nachfragewachstum das Angebotswachstum erneut übersteigen, was zu Inflation führen könnte. Zunehmender Protektionismus und mögliche Importzölle könnten kurzfristig die heimische Produktion schützen, längerfristig, aber zu höheren Preisen führen. Die Beschränkung der Zuwanderung könnte das Arbeitskräfteangebot verringern, wodurch die Löhne und damit die Inflation weiter steigen würden. Was die Geldpolitik betrifft, so wird die US-Notenbank ihre restriktive Haltung beibehalten und die Zinsen bei 4,00 bis 4,25 % belassen, um der Inflation entgegenzuwirken. Die Eurozone sieht sich im Jahr 2025 mit mehreren Wachstumshemmnissen konfrontiert. Die schwache internationale Wettbewerbsfähigkeit aufgrund hoher Produktions- und Lohnkosten und die zunehmende Konkurrenz aus Asien belasten insbesondere die Industrie, vor allem in Deutschland. Darüber hinaus bremsen die Handelsunsicherheit durch mögliche US-Zölle und eine allgemeine Verunsicherung die Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie andere Bereiche des Exportsektors. Geldpolitische Maßnahmen zur Bekämpfung der Wachstumsschwäche sind wahrscheinlich. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Leitzinsen in mehreren Schritten um jeweils 25 Basispunkte senken und in 2025 unter 2 % bringen. Die Inflation dürfte dank sinkender Lohnkosten weiter zurückgehen und 2025 bei 1,7 % liegen. Die Schweizer Wirtschaft bleibt widerstandsfähig, profitiert von stabilen Branchen wie der Pharma- und Uhrenindustrie, leidet aber unter der Schwäche der Eurozone. Das Wachstum wird mit 1,3% moderat bleiben. Die Inflation wird weiter zurückgehen (voraussichtlich 0,4 %), so dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen bis Juni 2025 schrittweise auf 0,25 % senken dürfte. Die chinesische Wirtschaft bleibt auch 2025 von strukturellen Problemen belastet. Eine schwache Binnennachfrage und Deflationsdruck prägen die Wirtschaft auch 2025. Der Immobiliensektor bleibt angeschlagen und die privaten Haushalte sparen mehr als sie konsumieren. Die Fiskalpolitik der Regierung wird Maßnahmen zur Entlastung der Kommunen ergreifen, die Aussichten auf umfangreiche Konjunkturprogramme sind jedoch gering. Zudem gefährden zunehmende Handelsbarrieren und mögliche US-Zölle den chinesischen Export. Das Wachstum wird sich von 4,7 % im Jahr 2024 auf 4,2 % im Jahr 2025 abschwächen, könnte aber bei einer Eskalation des Handelsstreits mit den USA auf 3,5 % zurückgehen. Während die US-Wirtschaft auf Kosten anderer stark wächst, kämpfen Europa und China mit strukturellen Herausforderungen. Die Geldpolitik wird in Europa und der Schweiz gelockert, während die USA die Zinsen hochhalten. Geopolitische Spannungen und protektionistische Maßnahmen bleiben auch 2025 eine zentrale Unsicherheitsquelle für die Weltwirtschaft. 4.2. AUSBLICK Die Grundlagen der Geschäftsstrategie der Bank Julius Bär Deutschland AG sind die fokussierte Positionierung als „Pure Private Wealth Management“ im Wettbewerb und die Geschäftsphilosophie, zu der die individuelle Beratung sowie die transparente Preisgestaltung gehören. Daneben sind die internationale Kompetenz, die umfassende Beratung in der langfristigen Finanzplanung und die Nachfolgeregelung zentrale Elemente des Kundenservice in regionaler Nähe. Diese Erfolgsfaktoren der Geschäftsstrategie sind auf die Betreuung von Unternehmern, Privatpersonen und Familien mit individuellen Anforderungen an eine Vermögensstrukturierung und Vermögensverwaltung ausgerichtet. Die Bank kann diesen Kundengruppen - mit Unterstützung der Julius Bär Gruppe - maßgeschneiderte Anlagestrategien auf der Basis einer internationalen Asset-Allokation unter Einsatz eines weiten Produktspektrums und einer stringenten Risikoüberwachung bieten. Das Thema Nachhaltigkeit wird auch im Jahr 2025 weiterhin eine zentrale Rolle spielen, einschließlich der Aspekte Produktentwicklung, Kundenkommunikation sowie die Umsetzung der Nachhaltigkeit innerhalb der Bank in Deutschland bzw. der ganzen Julius Bär Gruppe. Basierend auf der Annahme sich auf Vorjahresniveau stabilisierender bzw. weiterhin steigender Kapitalmärkte gehen wir davon aus, dass die Wachstumsrate des verwalteten Vermögens unter Berücksichtigung des geplanten Neugeldzuflusses im nächsten Jahr bei ca. 8 % liegen wird. Auf dieser Basis gehen wir davon aus, den Provisionsüberschuss auf EUR 116,9 Mio. ausbauen zu können. Für das Jahr 2025 erwarten wir aufgrund sinkender Zinsen am Kapitalmarkt ein deutlich rückläufiges Zinsergebnis. Die Einkünfte hängen wesentlich von der Lage an den Kapitalmärkten ab. Für 2025 erwarten wir, vor dem Hintergrund weiterer weltweiter Krisen und Unruhen, die die Kapitalmärkte belasten könnten, lediglich eine leichte Erholung der Wirtschaft. Dennoch lässt sich eine Rezession, die potenziell negative Effekte auf die Kapitalmärkte und dadurch auf die finanzielle Leistungsfähigkeit der Bank haben könnte, nicht gänzlich ausschließen. Die Muttergesellschaft Julius Bär Gruppe AG unterstützt diese Wachstumsstrategie der Bank Julius Bär Deutschland AG nachhaltig und definiert den deutschen Markt als Kernmarkt der Julius Bär Gruppe. In den kommenden Jahren ist geplant, die Kundenberatung insbesondere an ausgewählten Standorten intensiv zu erweitern, um die identifizierten Marktpotenziale optimal auszuschöpfen - dies allerdings nur, wenn Berater gefunden werden, die sowohl über die nötige Erfahrung verfügen als auch zur Firmenkultur passen. Dazu wurden in 2024 bereits Einstellungen von weiteren Kundenberatern getätigt, die in 2025 bei der Bank starten werden. Darüber hinaus wird die Ausbildung von Nachwuchskräften im Kundenmanagement, einschließlich der Fortsetzung des 2022 eingeführten Trainee-Programms speziell für die deutsche Niederlassung, im Jahr 2025 weiterhin forciert. Auch wird die Verstärkung anderer Fach- und Produktbereiche innerhalb der Bank Julius Bär angestrebt, um dem anhaltenden Geschäftswachstum gerecht zu werden. Wir sind davon überzeugt, dass wir unsere Geschäftsaktivitäten in Deutschland aufgrund unserer guten Positionierung im Markt sowie unserer Wachstumsstrategie, die wir dank unserer engagierten und qualifizierten Mitarbeitenden umsetzen können, auch im kommenden Geschäftsjahr ausweiten werden, wobei wir auch einen immer stärker werdenden Wettbewerb gerade durch Auslandsbanken wahrnehmen, die wieder oder verstärkt im Private Banking in Deutschland tätig werden. Seit Erreichen der Gewinnschwelle im Jahr 2019 legt die Bank ihren Fokus auf kontinuierliches, nachhaltiges Wachstum bei gleichzeitiger Beibehaltung strikter Kostendisziplin. Die Bank nutzt die Cost-Income-Ratio als Indikator für Kosteneffizienz, welche im Jahr 2024 mit 59,9 % (VJ 58,7%) leicht über dem Vorjahreswert liegt. Angesichts dieser Entwicklung spielt das gezielte Management der Verwaltungskosten eine Schlüsselrolle für die Erreichung der Unternehmensziele, zusammen mit dem Ausbau der Kundenbeziehungen. Auch für das Jahr 2025 ist geplant, die Leistung der Kundenberater bezüglich der Erreichung ihrer Geschäftsziele und der Generierung von Netto-Neugeld zu überwachen und entsprechend zu steuern. Ziel ist es, die Anzahl der Kundenbetreuer netto zu erhöhen, was allerdings auch einen Anstieg der Personalkosten nach sich zieht. Ferner werden aufgrund der Entscheidung, die IT-Plattform in Deutschland zu modernisieren, im Geschäftsjahr 2025 weiterhin erhöhte Investitionen in die IT notwendig sein. In diesem Zusammenhang ist auch die Entwicklung des regulatorischen Umfeldes als wesentlicher Faktor zu berücksichtigen. Eine Entwicklung, die den gesamten Bankensektor und somit auch die Bank Julius Bär Deutschland AG stark betrifft. Regulatorische Anforderungen, die bereits in Kraft getreten oder absehbar sind, wirken weiterhin kostentreibend, komplexitätserhöhend und ressourcenbindend. Vor allem das Thema der Umsetzung der Nachhaltigkeitsanforderungen in den Produkten der Bank wird einen signifikanten Kostenfaktor darstellen durch notwendige Anpassungen an Systemen und Prozessen aber auch die notwendigen Anpassungen für Basel III final werden auch im Jahr 2025 die Kosten beeinflussen. Vor dem Hintergrund weiter fallender Zinsen und steigender Investitionen in die IT-Systeme der Bank gehen wir für 2025 von einem leicht rückläufigen Ergebnis aus. 5. SCHLUSSERKLÄRUNG NACH § 312 ABSATZ 3 SATZ 3 AKTIENGESETZ Über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen hat der Vorstand der Bank Julius Bär Deutschland AG gemäß § 312 AktG einen Bericht erstellt, der mit folgender Erklärung schließt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden oder die Maßnahme getroffen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und wurde dadurch, dass die Maßnahme getroffen wurde, nicht benachteiligt.“ JAHRESBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2024Aktivseite
Passivseite
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2024
ANHANGAllgemeine Angaben Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2024 der Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main, eingetragen beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Registernummer HRB 31022, wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften unter Berücksichtigung der einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) und des Kreditwesengesetzes (KWG) sowie der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Wertpapierinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die Gliederung des Jahresabschlusses erfolgt nach der RechKredV, für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde die Kontoform gewählt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Vorjahres werden stetig angewendet. Änderungen werden jeweils nachfolgend erläutert, sollten diese sich ergeben haben. Von der Möglichkeit, Berichtspflichten im Anhang, anstatt in der Bilanz bzw. in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfüllen, wurde Gebrauch gemacht. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Aktiva Forderungen an Kreditinstitute Die Forderungen an Kreditinstitute enthalten Forderungen mit einer Restlaufzeit:
In den täglich fälligen Forderungen an Kreditinstitute per 31.12.2024, ist das Overnight-Guthaben bei der Deutschen Bundesbank enthalten. Forderungen an Kunden Die Forderungen an Kunden enthalten Forderungen mit einer Restlaufzeit:
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Die dem Anlagebestand zugeordneten Wertpapiere belaufen sich auf einen Betrag von nominal TEUR 97.500 sowie TUSD 85.000. Der aktuelle Kurswert beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 181.146. Bei diesen Wertpapieren handelt es sich ausschließlich um börsenfähige und börsennotierte Schuldverschreibungen. Im Geschäftsjahr 2025 sind insgesamt Schuldverschreibungen von nominal TEUR 35.000 und TUSD 25.000 fällig. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Bei den Beständen an nicht festverzinslichen Wertpapieren handelt es sich um börsenfähige, aber nicht börsennotierte Anteile am Spezialfonds JB Open 1. Die Anteile am JB Open 1 wurden als Deckungsvermögen für Verbindlichkeiten aus Pensionszahlungen in Höhe von TEUR 1.888, für Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter in Höhe von TEUR 2.280, für Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 20.771 und für Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von TEUR 310 verrechnet. Da der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens den Betrag der zu verrechnenden Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen unterschreitet, werden zum 31. Dezember 2024 Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen aus der Vermögensverrechnung nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB in Höhe von TEUR 403 ausgewiesen. Das verrechnete Vermögen, das dem Anteil von 42,9% an einem Spezial-Sondervermögen i. S. d. § 1 Abs. 6 KAGB entspricht, weist zum 31. Dezember 2024 einen beizulegenden Zeitwert von TEUR 24.846 (Vorjahr: TEUR 22.592) auf, der dem Marktwert i. S. d. § 168 KAGB entspricht. Der Differenzbetrag zum Buchwert beträgt TEUR 3.761. Bei diesem Spezial-Sondervermögen handelt es sich um einen internationalen, thesaurierenden Mischfonds (Gemischtes Sondervermögen). Der Fonds verfolgt eine ausgewogene Anlagestrategie mit einer maximalen Aktienquote von 50% nach einem Multi-Asset-Ansatz unter Begrenzung des Risikos. Es wird eine Zielrendite von 4,5% angestrebt. Das Risikomanagement basiert auf einem maximalen hinterlegten Drawdown von 8%. Dem Sondervermögen wurde im Berichtsjahr ein Betrag von TEUR 728 (Vorjahr: TEUR 1.638) zugeführt. Das Vermögen ist dem Zugriff aller Gläubiger entzogen und somit nicht täglich fällig. Anteile an verbundenen Unternehmen Die nicht börsenfähigen Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen die 100%ige Tochtergesellschaft Julius Bär Capital GmbH, Frankfurt am Main (Eigenkapital: TEUR 26). Die Gesellschaft weist für das Geschäftsjahr 2024 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 8 (Vorjahr: TEUR 4) aus. Mit der Tochtergesellschaft besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Treuhandvermögen und Treuhandverpflichtungen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, die die Bank in eigenem Namen, aber für fremde Rechnung hält und die von Kunden zur treuhänderischen Verwaltung von zur betrieblichen Altersversorgung bestimmten Vermögensmitteln stammen, gliedern sich nach einzelnen Aktiv- und Passivpositionen wie folgt:
Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens stellt sich, ausgehend von den gesamten Anschaffungskosten, wie folgt dar (in TEUR):
*
Anschaffungskosten der Wertpapiere (jeweils Wechselkurs per 31.12.2024); Vorjahreswert
der Abschreibungen enthält auch die Zuschreibungen des Vorjahrs Bei den dem Anlagevermögen zugeordneten Wertpapieren handelt es sich mit einem Buchwert von TEUR 181.560 um Anleihen, die dauerhaft dem Geschäftsbetrieb dienen und für die grundsätzlich eine Halteabsicht bis zur Endfälligkeit besteht. Diese weisen einen Marktwert von TEUR 181.146 auf - es bestehen stille Reserven über TEUR 1.564 sowie stille Lasten über TEUR 1.978. Da die Wertminderungen als nicht dauerhaft eingeschätzt werden, wurde auf eine Abschreibung verzichtet. Weitere Wertpapiere des Anlagevermögens mit einem Buchwert von TEUR 21.084 (Vorjahr: TEUR 20.356) werden seit dem 1. Januar 2010 mit den Pensionsrückstellungen, den Rückstellungen für Zeitwertkonten respektive den Auszahlungsverpflichtungen aus Pensionsverbindlichkeiten verrechnet. Sonstige Vermögensgegenstände Im Wesentlichen beinhalten diese Gebührenabgrenzungen in Höhe von TEUR 5.666 (Vorjahr: TEUR 2.884), Ertragsabgrenzungen der Devisentermingeschäfte in Höhe von TEUR 2.346 (Vorjahr: TEUR 1.802) sowie Provisionsforderungen gegenüber der Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich, in Höhe von TEUR 1.638 (Vorjahr: TEUR 1.047). Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten im Wesentlichen vorausbezahlte Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen mit externen Dienstleistern in Höhe von TEUR 141 (Vorjahr: TEUR 88). Auf Fremdwährung lautende Forderungen Zum Bilanzstichtag bestanden Forderungen in Höhe von TEUR 141.193 (Vorjahr: TEUR 168.058) in fremder Währung, darunter USD im Gegenwert von TEUR 86.492 (Vorjahr: TEUR 90.852) sowie CHF im Gegenwert von TEUR 41.779 (Vorjahr: TEUR 49.529). Passiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten von:
In diesen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber der Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich, als verbundenes Unternehmen in Höhe von TEUR 1.457 (Vorjahr: TEUR 26.666) enthalten. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden beinhalten Positionen mit den folgenden Restlaufzeiten:
Die Bank ist Mitglied in der Entschädigungseinrichtung Deutscher Banken GmbH sowie im Einlagensicherungsfonds Deutscher Banken. Eine Nachschusspflicht besteht derzeit nicht. Sonstige Verbindlichkeiten Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen abzuführende Kapitalertragssteuer der Kunden in Höhe von TEUR 9.330 (Vorjahr: TEUR 6.410) sowie abzuführende Umsatzsteuer in Höhe von TEUR 5.995 (Vorjahr: TEUR 3.429). Auszahlungsverbindlichkeiten aus Pensionszusagen an ehemalige Mitarbeiter in Höhe von TEUR 1.888 (Vorjahr: TEUR 1.660) wurden mit dem Deckungsvermögen verrechnet. Passive Rechnungsabgrenzungsposten Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten resultieren im Wesentlichen aus erhaltenen Mietzuschüssen für die Standorte Frankfurt, Mannheim, Hamburg, Stuttgart und Hannover in Höhe von insgesamt TEUR 513 (Vorjahr: TEUR 417). Rückstellungen Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
In den Rückstellungen sind zum Bilanzstichtag folgende Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr enthalten: Sonderzahlungen TEUR 2.996, Jubiläumsrückstellungen TEUR 954, Pensionsrückstellungen TEUR 403, Archivkosten TEUR 127. Der Effekt aus der Abzinsung der Rückstellungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr beträgt TEUR 33. Fonds für allgemeine Bankrisiken Im Fonds für allgemeine Bankrisiken weist die Bank TEUR 5.000 aus. Im Geschäftsjahr 2024 wurde eine Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von TEUR 2.000 vorgenommen. Eigenkapital Das eingetragene Grundkapital der Bank beläuft sich auf TEUR 15.000. Es ist in 60.000 Stück nennwertlose Namensaktien eingeteilt. Gesetzliche Rücklage Die gesetzliche Rücklage nach § 150 AktG beträgt TEUR 1.500 (Vorjahr: TEUR 1.500). Gewinnrücklagen Die anderen Gewinnrücklagen betragen TEUR 17.500 (Vorjahr: TEUR 1.500). Kapitalrücklagen Die freien Kapitalrücklagen der Bank betragen unverändert TEUR 85.579. Auf Fremdwährung lautende Verbindlichkeiten Zum Bilanzstichtag bestanden Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 140.652 (Vorjahr: TEUR 167.234) in fremder Währung, darunter USD im Gegenwert von TEUR 86.067 (Vorjahr: TEUR 90.127) und CHF im Gegenwert von TEUR 41.680 (Vorjahr: TEUR 49.480). Derivategeschäfte Die zum Bilanzstichtag dem Anlagebuch zugeordneten derivativen Geschäfte betreffen Devisentermingeschäfte sowie an der EUREX gehandelte Futures und Optionen, die im Wesentlichen für Kunden abgeschlossen wurden. Die Positionen werden durch Gegengeschäfte mit Kreditinstituten ausgeglichen. Diese werden auf Mikroebene zu Bewertungseinheiten nach § 254 HGB zusammengefasst. Aufgrund der weitgehend geschlossenen Position, des geringen Volumens der offenen Positionen sowie der derzeit nicht erkennbaren Adressenausfallrisiken unserer Kontrahenten erwarten wir aus vorgenannten Geschäften keine Auswirkung auf die gegenwärtige und künftige Finanzlage der Bank. Die Bildung einer Drohverlustrückstellung war nicht notwendig.
Daneben bestehen am Stichtag zwei außerbilanzielle Devisentermingeschäfte, die auf Rechnung der Bank abgeschlossen wurden. Diese Geschäfte, haben ein Volumen von insgesamt TEUR 98.936, einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 443 sowie eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten. Eventualverbindlichkeiten In den Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 39.824 (Vorjahr: TEUR 7.820) sind keine Verbindlichkeiten in Fremdwährung enthalten. Darin enthalten ist eine unbefristete Garantie in Höhe von TEUR 25.000 gegenüber einem inländischen Unternehmen. Die Position ist voll besichert. Enthalten sind ebenfalls ungesicherte Positionen in Höhe von TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 68), für die sonstigen Positionen sind Sicherheiten vorhanden. Das Risiko, dass die Kreditnehmer ihren Verpflichtungen nicht nachkommen und mit Inanspruchnahme zu rechnen ist, schätzen wir in Hinblick auf die vorhandenen Sicherheiten als gering ein. Unwiderrufliche Kreditzusagen Zum Bilanzstichtag bestehen unwiderrufliche Kreditzusagen an unsere Kunden in Höhe von TEUR 432.132 (Vorjahr: TEUR 471.235). Diese resultieren im Wesentlichen aus dem Lombardgeschäft. Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme und das daraus resultierende Risiko entspricht der allgemeinen Kreditstrategie der Bank. Eine Inanspruchnahme der Zusagen kann nur mit entsprechender Sicherheitenstellung erfolgen. Bewertung zinsbezogener Geschäfte des Bankbuches Das Gesamtergebnis ist positiv, sodass die Bildung einer Drohverlustrückstellung nicht erforderlich wird. Gesamtbetrag der als Sicherheit übertragenen Vermögensgegenstände Am Bilanzstichtag sind Sicherheiten im Rahmen der Abwicklung von Wertpapier- und Devisentermingeschäften sowie für Marginverpflichtungen aus Kunden- und Mandantengeschäften in Höhe von TEUR 62.009 (Vorjahr: TEUR 59.293) an Kreditinstitute übertragen. Den übertragenen Vermögenswerten stehen zum Stichtag Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 46.407 (Vorjahr: TEUR 42.154) bei diesen Instituten gegenüber. Die Sicherheiten betreffen mit TEUR 45.814 (Vorjahr: TEUR 43.931) Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie mit TEUR 16.195 (Vorjahr: TEUR 15.362) laufende Kontoguthaben. Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Zinsergebnis Die Bank hat im Berichtsjahr keine Negativzinsen für Geldanlagen gezahlt und keine Negativzinsen auf täglich fällige Verbindlichkeiten vereinnahmt. Provisionsergebnis Das Provisionsergebnis der Bank resultiert primär aus Dienstleistungen im Rahmen der Verwaltung und Vermittlung im Wertpapiergeschäft:
Sonstiges betriebliches Ergebnis Diese Position beinhaltet im Wesentlichen Erlöse aus Geschäftsbesorgungsverträgen von TEUR 1.269 (Vorjahr: TEUR 1.631), dem Bewertungsergebnis des Fonds Anlagebestands TEUR 1.526 (Vorjahr: TEUR 1.146) und Vorsteuererstattungen für Vorjahre in Höhe von TEUR 457 (Vorjahr: TEUR 178), sowie TEUR 221 (Vorjahr: TEUR 278) Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen. Die Erträge aus der Devisenbewertung belaufen sich auf TEUR 242 (Vorjahr: TEUR 125). Periodenfremde Erträge und Aufwendungen Im Jahr 2024 hat die Bank periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 642 (Vorjahr: TEUR 461) aus der Auflösung von Rückstellungen vereinnahmt. Abschlussprüferhonorar Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 berechnete Honorar, beläuft sich auf TEUR 278. Dieses teilt sich wie folgt auf:
Sonstige Angaben Angaben zu Geschäften mit nahestehenden Unternehmen und Personen Alle Geschäfte wurden zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen. Auslagerung betrieblicher Funktionen Die Bank hat zum Bilanzstichtag folgende wesentliche Prozesse und Aktivitäten bzw. Bereiche ausgelagert:
Die Auslagerungen wurden vor dem Hintergrund des Erhalts von Flexibilität in Bezug auf Fixkostenanteile sowie der Verbesserung des für den Bankbetrieb notwendigen Know-hows abgeschlossen. Country-by-Country-Reporting Die Bank Julius Bär Deutschland AG betreibt als CRR-Kreditinstitut Bankgeschäfte. Darüber hinaus erbringt sie Finanzdienstleistungen. Ihren Sitz hat die Bank in der Bundesrepublik Deutschland. Es werden keine Niederlassungen in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder in Drittstaaten unterhalten. Der Umsatz der Bank nach § 26a KWG betrug im Geschäftsjahr 2024 TEUR 151.744 (Zinsergebnis, Provisionsergebnis und sonstiges betriebliches Ergebnis). Die Bank weist einen Gewinn vor Steuern in Höhe von TEUR 46.189 sowie Steuern in Höhe von TEUR 14.122 aus. Die Bank erhält keine öffentlichen Beihilfen und beschäftigte im Jahr 2024 durchschnittlich 205,5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente). Die Kapitalrendite der Bank nach § 26a Absatz 1 Satz 4 KWG beträgt 2,40 % (Vorjahr: 2,68 %). Sonstige finanzielle Verpflichtungen Zum 31. Dezember 2024 beläuft sich der Betrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus langfristig abgeschlossenen Miet- und Leasingverträgen auf TEUR 32.365. Des Weiteren beliefen sich die unwiderruflichen Zahlungsverpflichtungen in Zusammenhang mit der Bankenabgabe auf TEUR 702. Hierfür wurden Sicherheiten in gleicher Höhe hinterlegt. Die übertragenen Sicherheiten sind in der Position Sonstige Vermögensgegenstände enthalten. Offenlegung Die Bank wird die in den Art. 431-455 CRR geforderten Angaben auf der Homepage der Julius Bär Gruppe veröffentlichen. Ergebnisverwendung Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von EUR 65.685.459,05, EUR 32.000.000,00 an die Julius Bär Gruppe AG, Zürich als Dividende auszuschütten sowie EUR 16.000.000,00 in die Gewinnrücklage einzustellen. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von EUR 17.685.459,05 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Aufsichtsrat Christian E. Dubler (bis 31.07.2024) (Vorsitzender) Managing Director Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich Roman Graf (ab 01.08.2024) (Vorsitzender) Managing Director Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich Patrick Prinz (bis 31.07.2024) (stellv. Vorsitzender) Marktleiter Deutschland & Österreich Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich Raimund Röhrich (ab 01.08.2024) (stellv. Vorsitzender) Managing Director Bank Julius Bär & Co. AG, Zürich Ute Knorr (Arbeitnehmervertreterin) Bankangestellte Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt Vorstand Heiko Schlag (bis 31.12.2024) (Vorsitzender) Vorstand Private Banking (CEO) Axel Hoffmans (ab 01.01.2025) (Vorsitzender) Vorstand Private Banking (CEO) Thomas Falk Vorstand Bankbetrieb (CFO/CRO) Cornelia Thum Vorstand Bankbetrieb (COO) Organbeziehungen Zum Bilanzstichtag bestehen keine Kredite. Alle zum Bilanzstichtag bestehenden sonstigen Geschäfte mit Organen der Bank wurden zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen. Organbezüge Mit Verweis auf § 286 Absatz 4 HGB verzichtet die Bank auf die Angabe zu den Organbezügen nach § 285 Nr. 9 a) und b) HGB für die aktuellen Mitglieder des Vorstands. Vorschüsse an Mitglieder des Geschäftsführungsorgans oder des Aufsichtsrats wurden nicht gewährt. Aus den Pensionszusagen für ehemalige Vorstandsmitglieder betrugen die Erträge TEUR 16. An Mitglieder des Aufsichtsrates wurden Vergütungen in Höhe von TEUR 10,0 ausgezahlt. Leistungen, die einem Aufsichtsrats- oder Vorstandsmitglied für den Fall der Beendigung seiner Tätigkeit zugesagt wurden, bestehen nicht. Die Pensionsrückstellungen für ehemalige Vorstandsmitglieder betrugen am Bilanzstichtag TEUR 4.102. Zahl der Mitarbeiter Die durchschnittliche Mittarbeiterzahl stellt sich für das Jahr 2024 wie folgt dar:
Konzernabschluss Die Gesellschaft hat von der Erstellung eines Konzernabschlusses gemäß § 290 Abs. 5 HGB i.V.m. § 296 Abs. 2 HGB abgesehen, da die Julius Bär Capital GmbH weniger als 5% zum Umsatz, zum Ergebnis und zur Bilanzsumme der Bank beigetragen hat und daher von untergeordneter Bedeutung ist. Konzernzugehörigkeit Die Bank ist zu 100% eine Tochtergesellschaft der Julius Bär Gruppe AG, Zürich. Das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den größten und den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die Julius Bär Gruppe AG, Zürich. Der Konzernabschluss der Julius Bär Gruppe AG kann bei uns angefordert werden.
Frankfurt am Main, den 28. März 2025 Der Vorstand Axel Hoffmans Thomas Falk Cornelia Thum BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main - bestehend aus der Jahresbilanz zum 31. Dezember 2024 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2024 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderun gen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2024 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Genauigkeit der Provisionserträge aus der Vermögensberatung und der Vermögensverwaltung Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen hinsichtlich der Provisionserträge aus der Vermögensberatung und der Vermögensverwaltung werden durch die Bank in der Angabe „Provisionsergebnis“ im Anhang (Anlage 4) beschrieben. Das Risiko für den Abschluss: Die Hauptertragsquelle der Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main, sind Provisionserträge aus dem Private Banking Geschäft. Im Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2024 werden Provisionserträge in Höhe von EUR 129 Mio. ausgewiesen, von denen EUR 26 Mio. auf die Vermögensberatung und EUR 63 Mio. auf die Vermögensverwaltung entfallen. Das Risiko für den Abschluss besteht darin, dass die Provisionserträge nicht sachgerecht abgebildet werden, da relevante Gebührendaten fehlerhaft erfasst sind oder die systemseitig umgesetzte Ermittlung der Provisionserträge nicht korrekt vorgenommen wird. Vor dem Hintergrund der hohen Geschäftsvolumina und der Auswirkungen auf die Ertragslage der Bank sind für uns die Provisionserträge aus der Vermögensberatung und der Vermögensverwaltung von besonderer Bedeutung. Vorgehen im Rahmen der Prüfung: Die Prüfung der Provisionserträge aus der Vermögensberatung und der Vermögensverwaltung haben wir auf Basis eines kontrollbasierten Prüfungsansatzes durchgeführt und in diesem Zusammenhang die Angemessenheit und Wirksamkeit der implementierten Kontrollen getestet. Unsere Prüfungshandlungen fokussierten sich dabei auf die Erfassung der maßgeblichen Abrechnungsparameter, die automatisierte Berechnung der laufenden Provisionserträge sowie die Erfassung und Freigabe im Kernbankensystem. Ergänzend haben wir analytische Prüfungshandlungen zur Gesamtentwicklung der Provisionserträge sowie Einzelfallprüfungen durchgeführt. Schlussfolgerung: Die Prozesse der Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main, zur Sicherstellung der Genauigkeit der Provisionserträge aus der Vermögensberatung und der Vermögensverwaltung sind angemessen. Werthaltigkeit der Forderungen an Kunden Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen hinsichtlich der Forderungen an Kunden werden durch die Bank im Anhang (Anlage 4) beschrieben. Das Risiko für den Abschluss: Die Bank bietet das Kreditgeschäft als ergänzende Dienstleistung an. Im Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2024 werden Forderungen an Kunden in Höhe von EUR 722 Mio. ausgewiesen, wovon EUR 712 Mio. auf Forderungen aus dem Lombard- und Mortgage-Kreditgeschäft bzw. EUR 162 Mio. auf Forderungen aus dem Mortgage-Kreditgeschäft der Bank entfallen. Das Risiko für den Abschluss besteht darin, dass akute Ausfallrisiken nicht erkannt und Einzelwertberichtigungen nicht in hinreichender Höhe zum Bilanzstichtag gebildet werden und damit nicht werthaltige Forderungen zum Bilanzstichtag ausgewiesen werden. Vor dem Hintergrund des relativ hohen Geschäftsvolumens sowie der anhaltend schwierigen Marktbedingungen im Real Estate Bereich ist für uns die Werthaltigkeit der Forderungen von besonderer Bedeutung. Vorgehen im Rahmen der Prüfung: Die Prüfung der Forderungen an Kunden haben wir auf Basis eines kontrollbasierten Prüfungsansatzes durchgeführt und in diesem Zusammenhang die Angemessenheit und Wirksamkeit der implementierten Kontrollen getestet. Unsere Prüfungshandlungen fokussierten sich dabei auf die Erfassung der maßgeblichen Parameter (Limite, Tilgungen, Auszahlungen), die Ermittlung der Einzelwertberichtung sowie die Erfassung und Freigabe im Kernbankensystem. Ergänzend haben wir analytische Prüfungshandlungen zur Gesamtentwicklung der Forderungen an Kunden sowie Einzelfallprüfungen (u.a. Krediteinzelfallprüfung) durchgeführt. Schlussfolgerung: Die Prozesse der Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main, zur Sicherstellung der Werthaltigkeit der Forderungen an Kunden sind angemessen. Sonstige Informationen Der Aufsichtsrat ist für die sonstige Information „Bericht des Aufsichtsrats“ verantwortlich, die gemeinsam mit dem Jahresabschluss und dem Lagebericht veröffentlicht wird. Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Falls wir auf Grundlage der von uns zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Information vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Institute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen. Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen. Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus. Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO Wir wurden von der Hauptversammlung am 11. April 2024 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 24. Oktober 2024 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2017 als Abschlussprüfer der Bank Julius Bär Deutschland AG, Frankfurt am Main, tätig. Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen. Wir haben folgende Leistungen, die nicht im Jahresabschluss oder im Lagebericht des geprüften Unternehmens angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für das geprüfte Unternehmen bzw. für die von diesem beherrschten Unternehmen erbracht:
Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Thomas Hommel.
Frankfurt am Main, den 31. März 2025 GAR Gesellschaft für Aufsichtsrecht und Revision mbH gez. Hommel, Wirtschaftsprüfer BERICHT DES AUFSICHTSRATSDer Aufsichtsrat hat die Geschäftsleitung der Gesellschaft aufgrund schriftlicher und mündlicher Berichterstattung des Vorstandes laufend überwacht und die ihm nach den Gesetzen obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2024 sowie der Lagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten GAR Gesellschaft für Aufsichtsrecht und Revision mbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung zustimmend Kenntnis genommen. Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2024 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt; Beanstandungen haben sich nicht ergeben. GAR Gesellschaft für Aufsichtsrecht und Revision mbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, hat den Bericht geprüft und mit dem folgenden Vermerk uneingeschränkt versehen: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung der Beurteilung bestätigen wir, dass
Der Aufsichtsrat schließt sich diesem Prüfungsergebnis an. Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat vorgenommenen Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes sind Einwendungen nicht zu erheben. Den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2024 sowie den Lagebericht hat der Aufsichtsrat daher gebilligt. Der Jahresabschluss und der Lagebericht sind damit festgestellt.
Frankfurt am Main, im März 2025 Der Aufsichtsrat Roman Graf, Vorsitzender BANK JULIUS BÄR DEUTSCHLAND AG Hauptsitz Frankfurt am Main Postfach 15 02 52 60062 Frankfurt am Main Deutschland Besucheradresse: An der Welle 1 60322 Frankfurt am Main Telefon +49 (0) 69 90743 500 Telefax +49 (0) 69 90743 570 www.juliusbaer.de |
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