Aurubis AGHamburgZwischenbericht 6 Monate 2021/22Aurubis-Konzern auf einen BlickKennzahlen Aurubis-Konzern Operativscrollen
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1 Brutto-Marge = Summe der Ergebniskomponenten
Metallergebnis, Schmelz-und Raffinierlöhne sowie
Prämien und Produkte.
Kennzahlen Aurubis-Konzern IFRSscrollen
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Im vorliegenden Bericht können sich aufgrund von
Rundungen geringfügige Abweichungen bei Summenangaben
ergeben.
Produktionskennzahlen Aurubis-Konzernscrollen
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Verkaufsmengen Aurubis-Konzernscrollen
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"Das positive Marktumfeld bestand auch im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Insbesondere das sehr gute Metallergebnis - in Kombination mit einer weiterhin guten Performance unserer Hütten - konnte die deutlich gestiegenen Preise für Energie überkompensieren. Auch deshalb haben wir unsere Prognose für das Gesamtjahr erneut erhöht."ROLAND HARINGS, VorstandsvorsitzenderAus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde bei
Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form
gewählt. Damit meinen wir selbstverständlich alle
Personen jeglichen Geschlechts (m/w/d).
Konzern-Zwischenlagebericht
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| ― |
ein deutlich höheres Metallergebnis ↗Glossar, Seite 33 bei gestiegenen Metallpreisen, insbesondere bei Industriemetallen (Kupfer, Zinn, Nickel), |
| ― |
eine weiterhin sehr gute operative Performance insbesondere an unseren Standorten Hamburg und Pirdop mit gestiegenen Konzentratdurchsätzen, |
| ― |
deutlich höhere Schwefelsäureerlöse durch signifikant gestiegene Absatzpreise, |
| ― |
höhere Raffinierlöhne ↗Glossar, Seite 33 für sonstige Recyclingmaterialien, |
| ― |
eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Kupferprodukten, |
| ― |
positive Ergebnisbeiträge aus unserem Performance Improvement Program (PIP), |
| ― |
deutlich höhere Energiekosten, insbesondere für Strom und Gas. |
Für Erläuterungen zur Herleitung des
operativen Ergebnisses aus dem Ergebnis auf Basis IFRS
verweisen wir auf Seite 12.
Unsere zweite Konzernsteuerungsgröße, der
operative ROCE (unter Berücksichtigung des operativen
EBIT der letzten 4 Quartale) verbesserte sich insbesondere
im Zuge der sehr guten Ertragslage auf 19,5 % (Vj. 11,9 %).
Eine Herleitung des ROCE ist auf Seite 12 dargestellt.
Der Netto-Cashflow lag, trotz der sehr guten Ertragslage
in den ersten 6 Monaten des Geschäftsjahres 2021/22
mit 50 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres (Vj. 125
Mio. €). Wesentlicher Grund ist der Vorratsaufbau
für den Wartungsstillstand in Hamburg. Gegenüber
dem 1. Quartal (-85 Mio. €) entwickelte sich der
Netto-Cashflow bei gleichzeitigem Aufbau des Working
Capital bereits deutlich positiv. Der Netto-Cashflow
unterliegt unterjährigen Schwankungen, die sich im
Laufe des Geschäftsjahres wieder ausgleichen.
↗Vermögens- und Finanzlage, Seite 10
Im Zuge der Weiterentwicklung der Strategie des
Aurubis-Konzerns wurde die Segmentierung ab dem 01.10.2021
angepasst. Mit dem neuen Geschäftsjahr 2021/22 bilden
die beiden Segmente Multimetal Recycling sowie Custom
Smelting & Products das Grundgerüst und die Basis
für die Segmentberichterstattung nach IFRS 8.
Das Segment Multimetal Recycling (MMR) fasst die
Recyclingaktivitäten im Konzern und damit die
Verarbeitung von Altkupfer, organischen und anorganischen
metallhaltigen Recyclingrohstoffen sowie industriellen
Rückständen zusammen. Zum Segment zählen die
Recyclingaktivitäten der Standorte Lünen
(Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie der
Standort Berango (Spanien).
Das Segment MMR erzielte im Berichtszeitraum ein
operatives EBT von 148 Mio. € (Vj. 98 Mio. €).
Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus einem deutlich
höheren Metallergebnis bei gestiegenen Metallpreisen,
insbesondere für Industriemetalle wie Kupfer, Zinn und
Nickel sowie wesentlich höheren Raffinierlöhnen
für sonstige Recyclingmaterialien. Der operative ROCE
(unter Berücksichtigung des operativen EBIT der
letzten vier Quartale) des Segments entwickelte sich
entsprechend positiv und liegt bei 45,6 % (Vj. 16,8 %).
Unsere Recycling-Standorte zeigten im Berichtszeitraum
einen Durchsatz auf Vorjahresniveau bei einem
zufriedenstellenden Angebot an Altkupfer, Blisterkupfer
↗Glossar, Seite 33 und sonstigen
Recyclingmaterialien.
zum 31.03 YTD 2021/22 (YTD Vorjahreswerte)
Der Einsatz sonstiger Recyclingmaterialien wie
Industrierückstände, Schlämme,
Schreddermaterialien oder Elektro- und Elektronikschrotte
lag mit 251.000 t (Vj. 239.000 t) im Berichtszeitraum
über Vorjahresniveau. Der Einsatz von Alt- und
Blisterkupfer in Höhe von 156.000 t (Vj. 162.000 t)
reduzierte sich im Berichtszeitraum leicht gegenüber
dem Vorjahr, auch bedingt durch den geplanten
Wartungsstillstand in Lünen im 1. Quartal 2021/22.
Der europäische Markt für Recyclingmaterialien
war im Berichtszeitraum von einem zufriedenstellenden
Angebot gekennzeichnet. Nachdem sich das Angebot für
Altkupfer im 1. Quartal 2021/22 unter Reduzierung der
Raffinierlöhne normalisiert hatte, stabilisierten sich
die Raffinierlöhne für Altkupfer im 2. Quartal
des Berichtszeitraumes auf einem niedrigeren Niveau als im
sehr guten Vorjahr. Die Raffinierlöhne für
komplexe Recyclingmaterialien verblieben auch im 2. Quartal
2021/22 auf einem hohen Niveau.
Positiv auf das Metallergebnis wirkten im
Berichtszeitraum deutlich gestiegene Metallpreise bei
verbessertem Metallmehrausbringen. Der Kupferpreis setzte
im 2. Quartal 2021/22 seine Aufwärtsbewegung fort und
bewegte sich in der Handelsspanne zwischen 9.600 - 10.300
US$/t konstant auf hohem Niveau. Insbesondere
Industriemetalle wie Zinn, Nickel und Zink zeigten
ebenfalls eine deutliche Preissteigerung im Vergleich zum
Vorjahr.
Die Kathodenproduktion des Segments MMR erhöhte
sich aufgrund der guten operativen Performance der
Elektrolysen gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf
258.000 t (Vj. 248.000 t). An unserem Produktionsstandort
in Lünen wird weiterhin an der Modernisierung und der
Kapazitätserweiterung der Elektrolyse gearbeitet.
Im Segment MMR wurden Investitionen in Höhe von 47
Mio. € (Vj. 20 Mio. €) getätigt. Der Anstieg
resultiert im Wesentlichen aus Investitionen für das
neue Recyclingwerk in Richmond, USA, sowie Investitionen in
die Sanierung der Elektrolyse in Lünen.
Das Segment Custom Smelting & Products (CSP) vereint
die Produktionsanlagen zur Verarbeitung von
Kupferkonzentraten ↗Glossar, Seite 33 sowie zur
Herstellung und Vermarktung von Standard- und
Spezialprodukten wie Kathoden, Gießwalzdraht
↗Glossar, Seite 33, Stranggussformaten
↗Glossar, Seite 33 , Bandprodukten,
Schwefelsäure und Eisensilikat. Das Segment CSP ist
auch für die Produktion von Edelmetallen
verantwortlich. An den Standorten Hamburg (Deutschland) und
Pirdop (Bulgarien) werden Kupferkathoden ↗Glossar,
Seite 33 hergestellt, die zusammen mit den in MMR
produzierten Kathoden an den Standorten Hamburg
(Deutschland), Olen (Belgien), Emmerich (Deutschland) und
Avellino (Italien) zu Gießwalzdraht und
Stranggussformaten weiterverarbeitet werden. An den
Standorten Buffalo (USA), Stolberg (Deutschland), Zutphen
(Niederlande) und Pori (Finnland) werden Flachwalzprodukte
und Spezialdrahtprodukte hergestellt.
Das Segment CSP erzielte im Berichtszeitraum ein
operatives EBT von 229 Mio. € (Vj. 119 Mio. €).
Die positive Entwicklung des Segments resultierte im
Wesentlichen aus einem deutlich höheren
Metallmehrausbringen bei gestiegenen Metallpreisen,
höheren Schwefelsäureerlösen durch
signifikant gestiegene Absatzpreise, einer deutlich
gestiegenen Nachfrage nach Kupferprodukten sowie der
weiterhin sehr guten operativen Performance an den
Standorten Hamburg und Pirdop bei einem entsprechend
gestiegenen Konzentratdurchsatz. Der operative ROCE lag mit
12,7 % auf Vorjahresniveau (Vj. 12,7 %).
Der Konzentratdurchsatz im Berichtszeitraum lag mit
1.314.000 t deutlich über dem Vorjahresniveau (Vj.
1.225.000 t).
Seit dem Referenzabschluss zum Ende des Kalenderjahres
2021 zwischen einem US-amerikanischen Minenunternehmen und
chinesischen Hüttenwerken entwickelten sich die
Verarbeitungsentgelte für Kupferkonzentrate am
kurzfristigen Markt aufgrund eines verbesserten Angebots
positiv. Der im Referenzabschluss vereinbarte Schmelz- und
Raffinierlohn (TC/RC) belief sich auf 65 US$/t/6,5 cts/lb.
(2021: 59,5 US$/t/ 5,95 cts/lb). Für das zweite
Quartal 2022 hat das China Smelters Purchase Team (CSPT)
den sogenannten Buying floor auf
zum 31.03 YTD 2021/22 (YTD Vorjahreswerte)
dem Niveau von nun 80 US$/t/8,0 cts/lb und somit
signifikant über der Jahresbenchmark festgelegt.
Der Durchsatz von Alt- und Blisterkupfer sowie sonstigen
Recyclingmaterialien lag im Berichtszeitraum unter Vorjahr.
Bezüglich der Entwicklungen der Raffinierlöhne
für Recyclingmaterialien verweisen wir auf unsere
Erläuterungen zum Segment MMR.
Wir konnten in allen Kundensegmenten eine sehr starke
Nachfrage nach Kupferprodukten verzeichnen.
Die Kupferkathodenproduktion im Segment CSP lag im 1.
Halbjahr 2021/22 mit 301.000 t auf dem hohen Niveau des
Vorjahres (306.000 t).
Der globale Kathodenmarkt entwickelte sich im 2. Quartal
2021/22 in den verschiedenen Regionen uneinheitlich. In
Europa führten eine hohe Nachfrage und weiter niedrige
Lagerbestände zu steigenden Prämien. Die
Spotprämien in Asien gaben im Berichtszeitraum
aufgrund von Befürchtungen eines erneuten Ausbruchs
von Covid-19 deutlich nach. Die Aurubis-Kupferprämie
↗Glossar, Seite 33 liegt für das Kalenderjahr
2022 bei 123 US$/t (Vj. 96 US$/t).
Die Produktion von Gießwalzdraht erhöhte sich
leicht auf 435.000 t (Vj. 430.000 t). Die Produktion von
Strangguss übertraf nachfragebedingt mit 111.000 t
signifikant das Vorjahr (Vj. 88.000 t). Die Produktion von
Flachwalzprodukten reduzierte sich mit 88.000 t deutlich
gegenüber dem Vorjahr (Vj. 98.000 t). Nach den
Hochwasserschäden in Stolberg im Sommer 2021 lief die
Produktion seit November 2021 wieder, jedoch befindet sich
das Werk bis heute im Hochlauf.
Die Schwefelsäureproduktion lag analog zum
gestiegenen Konzentratdurchsatz mit 1.238.000 t signifikant
über dem Produktionsniveau des Vorjahres (Vj.
1.138.000 t). Der globale Markt für Schwefelsäure
war im 2. Quartal 2021/22 weiterhin von einer hohen
Nachfrage bei einem geringen Angebot geprägt. Das
Angebot in Europa blieb auch im 2. Quartal 2021/22 durch
temporär geringere Produktionskapazitäten in
Europa begrenzt. Aurubis profitierte im Berichtszeitraum
von deutlich gestiegenen Schwefelsäureerlösen
aufgrund höherer Absatzpreise. Durch die gute
operative Performance konnten vertraglich nicht gebundene
Mengen zu sehr guten Spotkonditionen veräußert
werden.
Im Segment CSP wurden Investitionen in Höhe von 70
Mio. € (Vj. 56 Mio. €), im Wesentlichen für
Vorbereitungsmaßnahmen für den
Wartungsstillstand in Hamburg und den Start des Baus der
Industriewärme Stufe 2, getätigt.
Die operative Bilanzsumme erhöhte sich von 5.493
Mio. € zum 30.09.2021 auf 6.108 Mio. € zum
31.03.2022.
Ursächlich hierfür waren insbesondere die um
552 Mio. € gestiegenen Vorratsbestände in
Höhe von 2.322 Mio. € zum 31.03.2022
gegenüber 1.770 Mio. € zum 30.09.2021. Zur
Absicherung der Produktions- und Lieferfähigkeit
während der kommenden Wartungsstillstände
erfolgte der Aufbau insbesondere bei Einsatzmaterialien und
Zwischenprodukten im Segment Custom Smelting &
Products. Auch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
bauten sich bei stark gestiegenen Kupferpreisen und einem
hohen Absatz von Kupferprodukten maßgeblich auf. Die
kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen erhöhten sich ebenfalls deutlich,
einhergehend mit den gestiegenen Beständen im
Umlaufvermögen um 609 Mio. € von 1.406 Mio.
€ auf 2.015 Mio. €.
Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich um 268
Mio. € von 2.648 Mio. € zum Ende des letzten
Geschäftsjahres auf 2.916 Mio. € zum 31.03.2022.
Der Anstieg beruht auf dem operativen Konzerngesamtergebnis
in Höhe von 338 Mio. €. Gegenläufig wirkte
die Dividendenzahlung in Höhe von -70 Mio. €.
Insgesamt lag die operative Eigenkapitalquote
(Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) somit bei
47,7 % gegenüber 48,2 % zum Ende des letzten
Geschäftsjahres.
Die Finanzverbindlichkeiten lagen mit 321 Mio. €
zum 31.03.2022 unter dem Niveau zum Ende des letzten
Geschäftsjahres (582 Mio. €). Im Dezember 2021
wurden alle variabel verzinslichen Tranchen des
Schuldscheindarlehens mit einer Gesamtsumme von 152,5 Mio.
€ vorzeitig zurückgezahlt. Diese
Schuldscheindarlehen wurden in der Bilanz per 30.09.2021
aufgrund ihrer rechtlichen Vertragslaufzeit als
langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen. Darüber
hinausgehend verringerten sich die kurzfristigen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten infolge
der Rückzahlung eines im Februar 2022
planmäßig fälligen Schuldscheindarlehens in
Höhe von 103 Mio. €.
Die nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der
Finanzverbindlichkeiten dar:
| in Mio. € | 31.03.2022 | 30.09.2021 |
| Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 247 | 400 |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 45 | 45 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 292 | 445 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 16 | 127 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 13 | 11 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 29 | 138 |
| Finanzverbindlichkeiten | 321 | 582 |
Zum 31.03.2022 standen dem Konzern Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 573 Mio.
€ (30.09.2021: 965 Mio. €) zur Verfügung.
Die Netto-Finanzposition zum 31.03.2022 betrug somit 252
Mio. € (30.09.2021: 383 Mio. €).
| in Mio. € | 31.03.2022 | 30.09.2021 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 573 | 965 |
| - Finanzverbindlichkeiten | 321 | 582 |
| Netto-Finanzposition | 252 | 383 |
Der Netto-Cashflow lag trotz der sehr guten Ertragslage
in den ersten 6 Monaten des Geschäftsjahres 2021/22
mit 50 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres (125 Mio.
€). Gegenüber dem 1. Quartal (-85 Mio. €)
entwickelte sich der Netto-Cashflow bei gleichzeitigem
Aufbau des Working Capital positiv.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief
sich auf -96 Mio. € (Vj. -72 Mio. €) und
beinhaltet wie im Vorjahr vor allem Auszahlungen für
Investitionen in Sachanlagen.
Unter Berücksichtigung von Zinsauszahlungen in
Höhe von insgesamt -8 Mio. € und einer
Dividendenzahlung in Höhe von insgesamt -70 Mio.
€ ergibt sich ein Free Cashflow von -124 Mio. €
(Vj. -31 Mio. €).
| in Mio. € | 6 Monate 2021/22 | 6 Monate 2020/21 |
| Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | 50 | 125 |
| Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit | -96 | -72 |
| Erwerb eigener Anteile | 0 | -19 |
| Zinsauszahlung | -8 | -8 |
| Dividendenzahlung | -70 | -57 |
| Free Cashflow | -124 | -31 |
| Ein- / Auszahlungen aus Finanzverbindlichkeiten (netto) | -268 | -11 |
| Veränderung der Zahlungsmittel | -392 | -42 |
| Zahlungsmittel zum Stichtag | 573 | 439 |
Der Return on Capital Employed (ROCE) stellt die
Verzinsung des im operativen Geschäft oder für
eine Investition eingesetzten Kapitals dar. Er wird unter
Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten 4
Quartale ermittelt.
Der operative ROCE verbesserte sich im Zuge der sehr
guten Ertragslage der letzten 4 Quartale bei
vergleichsweise konstantem eingesetzen Kapital auf 19,5 %
gegenüber 11,9 % in der Vergleichsperiode.
| in Mio. € | 31.03.2022 | 31.03.2021 |
| Anlagevermögen ohne Finanzanlagen | 1.903 | 1.824 |
| Vorräte | 2.322 | 2.281 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 914 | 606 |
| Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 315 | 199 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -2.015 | -1.521 |
| - Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten | -696 | -568 |
| Eingesetztes Kapital (Capital Employed) zum Stichtag | 2.743 | 2.822 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 514 | 314 |
| Finanzergebnis | 10 | 1 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) | 524 | 316 |
| Pro forma-EBIT Metallo 1 | 0 | 6 |
| Beteiligungsergebnis At Equity | 11 | 14 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) - adjusted | 535 | 335 |
| Rendite auf das eingesetzte Kapital (operativer ROCE) | 19,5 % | 11,9 % |
1 Im Vorjahr zwei Monate pro forma.
Die interne Berichterstattung und Steuerung des Konzerns
erfolgen auf Grundlage eines operativen Ergebnisses, um den
Erfolg des Aurubis-Konzerns unabhängig von
Bewertungseinflüssen zur internen Steuerung abbilden
zu können. Die Herleitung des operativen Ergebnisses
aus der IFRS-Ertragslage erfolgt durch:
| ― |
Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung des IAS 2; dabei werden die aus der Anwendung der Durchschnittsmethode resultierenden Metallpreisschwankungen eliminiert. Ebenso werden nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Metallvorratsbestände eliminiert. |
| ― |
Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von Metallderivategeschäften, bezogen auf die Hauptmetallbestände unserer Hüttenstandorte |
| ― |
Eliminierung von nicht zahlungswirksamen Effekten aus Kaufpreisallokationen |
| ― |
Bereinigung um Effekte aus der Anwendung des IFRS 5 |
Das IFRS EBT in Höhe von 686 Mio. € (Vj. 415
Mio. €) hat das Vorjahr deutlich übertroffen. Die
Veränderung war, neben den bereits in der
Erläuterung zur operativen Ertragslage beschriebenen
Ergebniseffekten, insbesondere durch die
Metallpreisentwicklung begründet. Die Anwendung der
Durchschnittsmethode führt zu Metallpreisbewertungen,
die nah an den Marktpreisen liegen.
Metallpreisvolatilitäten haben daher direkte
Auswirkungen auf
Bestandsveränderungen/Materialaufwendungen und somit
auf das IFRS-Rohergebnis.
Das IFRS-Rohergebnis beinhaltet in den ersten 6 Monaten
des Geschäftsjahres 2021/22 Bewertungseffekte im
Vorratsvermögen in Höhe von 332 Mio. € (Vj.
227 Mio. €). Die Abbildung dieser Volatilität ist
nicht Cashflow-relevant und spiegelt auch nicht die
operative Performance von Aurubis wider.
Die Herleitung der operativen Ergebnisse der ersten 6
Monate des Geschäftsjahres 2021/22 und des
Vorjahresvergleichszeitraums aus der IFRS-Gewinn- und
Verlustrechnung wird in der nachfolgenden Tabellen
dargestellt.
| 6 Monate 2021/22 | 6 Monate 2020/21 | |||||
| Bereinigungseffekte | Bereinigungseffekte | |||||
| in Mio. € | IFRS | Vorräte/
Anlagevermögen |
operativ | IFRS | Vorräte/
Anlagevermögen |
operativ |
| Umsatzerlöse | 9.262 | 0 | 9.262 | 7.519 | 0 | 7.519 |
| Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 491 | -203 | 288 | 368 | -151 | 217 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 8 | 0 | 8 | 16 | 0 | 16 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 102 | 0 | 102 | 21 | 0 | 21 |
| Materialaufwand | -8.660 | -129 | -8.789 | -6.982 | -76 | -7.058 |
| Rohergebnis | 1.203 | -332 | 871 | 942 | -227 | 715 |
| Personalaufwand | -283 | 0 | -283 | -288 | 0 | -288 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | -94 | 0 | -94 | -93 | 1 | -92 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -148 | 0 | -148 | -147 | 0 | -147 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 678 | -332 | 346 | 414 | -226 | 188 |
| Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen | 13 | -9 | 4 | 8 | -4 | 4 |
| Zinserträge | 4 | 0 | 4 | 2 | 0 | 2 |
| Zinsaufwendungen | -9 | 0 | -9 | -9 | 0 | -9 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 686 | -341 | 345 | 415 | -230 | 185 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -176 | 99 | -77 | -96 | 54 | -43 |
| Konzernergebnis | 510 | -242 | 268 | 319 | -176 | 142 |
Die IFRS Bilanzsumme erhöhte sich von 6.613 Mio.
€ zum 30.09.2021 auf 7.570 Mio. € zum 31.03.2022.
Ursächlich für den deutlichen Anstieg war der im
Vergleich zur operativen Bilanz höhere Anstieg der
Vorratsbestände um insgesamt 874 Mio. € von 2.804
Mio. € zum 30.09.2021 gegenüber 3.678 Mio. €
zum 31.03.2022. Maßgeblich waren die hohen
Kupferpreise in den ersten 6 Monaten des
Geschäftsjahres.
Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich um 512
Mio. € von 3.443 Mio. € zum Ende des letzten
Geschäftsjahres auf 3.955 Mio. € zum 31.03.2022.
Die Erhöhung resultierte aus dem im Vergleich zur
operativen Bilanz höheren Konzernergebnis in Höhe
von 510 Mio. €. Insgesamt lag die
IFRS-Eigenkapital-quote am 31.03.2022 bei 52,2 %
gegenüber 52,1 % zum Ende des letzten
Geschäftsjahres.
Die folgende Tabelle gibt die Ermittlung der operativen
Bilanz zum 31.03.2022 und zum 30.09.2021 wieder:
| 31.03.2022 | ||||
| Bereinigungseffekte | ||||
| in Mio. € | IFRS | IFRS 5 | Vorräte/
Anlagevermögen |
Operativ |
| Aktiva | ||||
| Anlagevermögen | 2.008 | 10 | -33 | 1.985 |
| Latente Steuern | 17 | 0 | 0 | 17 |
| Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 65 | 0 | 0 | 65 |
| Vorräte | 3.678 | 73 | -1.429 | 2.322 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 1.097 | 49 | 0 | 1.146 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 560 | 13 | 0 | 573 |
| Zur Veräußerung gehaltene-ne Vermögenswerte | 145 | -145 | 0 | 0 |
| Summe Aktiva | 7.570 | 0 | -1.462 | 6.108 |
| Passiva | ||||
| Eigenkapital | 3.955 | 0 | -1.039 | 2.916 |
| Latente Steuern | 585 | 0 | -423 | 162 |
| Langfristige Rückstellungen | 239 | 2 | 0 | 241 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 332 | 1 | 0 | 333 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 50 | 3 | 0 | 53 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 2.366 | 37 | 0 | 2.403 |
| Verbindlichkeiten aus zur Veräußerung gehaltenenen Vermögenswerten | 43 | -43 | 0 | 0 |
| Summe Passiva | 7.570 | 0 | -1.462 | 6.108 |
| 30.09.2021 | ||||
| Bereinigungseffekte | ||||
| in Mio. € | IFRS | IFRS 5 | Vorräte/
Anlagevermögen |
Operativ |
| Aktiva | ||||
| Anlagevermögen | 1.958 | 9 | -24 | 1.943 |
| Latente Steuern | 18 | 0 | 0 | 18 |
| Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 37 | 0 | 0 | 37 |
| Vorräte | 2.804 | 62 | -1.096 | 1.770 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 716 | 44 | 0 | 760 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 942 | 23 | 0 | 965 |
| Zur Veräußerung gehaltene-ne Vermögenswerte | 138 | -138 | 0 | 0 |
| Summe Aktiva | 6.613 | 0 | -1.120 | 5.493 |
| Passiva | ||||
| Eigenkapital | 3.443 | 0 | -795 | 2.648 |
| Latente Steuern | 443 | 0 | -325 | 118 |
| Langfristige Rückstellungen | 291 | 2 | 0 | 293 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 503 | 1 | 0 | 504 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 67 | 2 | 0 | 69 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 1.828 | 33 | 0 | 1.861 |
| Verbindlichkeiten aus zur Veräußerung gehaltenenen Vermögenswerten | 38 | -38 | 0 | 0 |
| Summe Passiva | 6.613 | 0 | -1.120 | 5.493 |
Die Hauptversammlung der Aurubis AG hat am 17.02.2022
der vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagenen Dividende
von 1,60 € je Aktie für das Geschäftsjahr
2020/21 zugestimmt. Die Auszahlung der Dividende in
Höhe von insgesamt 70 Mio. € erfolgte am dritten
Bankarbeitstag nach unserer Hauptversammlung.
Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Hamburg, wurde durch die Hauptversammlung zum
Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer
für das Geschäftsjahr 2021/22 bestellt.
Herr Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der
Salzgitter AG, wurde von der Hauptversammlung als Vertreter
der Anteilseigner als neues Aufsichtsratsmitglied bestellt.
Gemäß Stimmrechtsmitteilung vom 13.01.2022
hat die Black Rock Inc. mit Sitz in Wilmington einen Anteil
an der Aurubis AG von 3,05 % (bisher: 2,99 %).
Die Aurubis AG hat am 21.04.2022 in einer
Ad-hoc-Mitteilung vorläufige Ergebnisse des 2.
Quartals 2021/22 und die erneute Erhöhung der
Gesamtjahresprognose 2021/22 veröffentlicht. Der
Aurubis Konzern erwartet nun für das
Geschäftsjahr 2021/22 ein operatives EBT zwischen 500
Mio. € und 600 Mio. € (zuvor: 400 - 500 Mio.
€). Der ROCE der Konzerns wird nun bei 17 - 21 %
erwartet (zuvor: 15 - 19 %).
Im Segment Multimetal Recycling planen wir für das
Geschäftsjahr 2021/22 nun mit einem operativen EBT
zwischen 200 und 260 Mio. € (zuvor: 190 - 250 Mio.
€) und einem operativen ROCE zwischen 23 - 27 %
(zuvor: 22 - 26 %).
Im Segment Custom Smelting & Products erwarten wir
für das Geschäftsjahr 2021/22 nun ein operatives
EBT zwischen 350 und 410 Mio. € (zuvor: 280 - 340 Mio.
€) und einen operativen ROCE zwischen 17 - 21% (zuvor:
14 - 18 %).
Die Aurubis AG wird zum Ende des Geschäftsjahres
2021/22 erstmalig neuen Offenlegungspflichten, resultierend
aus den europäischen Regularien der EU-Taxonomie,
innerhalb der nichtfinanziellen Berichterstattung
nachkommen. Der politische Entscheidungsprozess zur
Ausgestaltung der Berichtspflichten zu den sechs geplanten
Umweltzielen ist zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch
nicht final abgeschlossen.
Für zusätzliche Informationen verweisen wir
auf unsere Angaben im Geschäftsbericht 2020/21 sowie
der Quartalsmitteilung 3 Monate 2021/22.
Die Versorgung mit Rohstoffen für die kommenden
Monate ist sichergestellt. Das ist das Ergebnis von u.a.
langfristigen Lieferverträgen und gutem
Rohstoffmanagement. Trotzdem können vereinzelte
Engpässe in der Lieferkette im aktuellen Umfeld (u.a.
Ukraine-Krieg) nicht vollständig ausgeschlossen
werden.
Aktuell beobachten wir eine hohe Nachfrage nach unseren
Produkten.
Unsere größten Risiken liegen weiterhin im
Bereich Energie. Die sehr hohen Preise für Strom und
Gas stellen eine erhebliche Belastung dar. Gleichzeitig
gilt es, dem Risiko eines möglichen Erdgasengpasses in
Folge geringerer Lieferungen aus Russland zu begegnen,
indem die Verwendungsmöglichkeiten alternativer
Brennstoffe untersucht werden.
Die Versorgung mit Liquidität ist sichergestellt.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben wir
weitestgehend durch Warenkreditversicherungen abgesichert.
Im Berichtszeitraum wurden weiterhin keine wesentlichen
Forderungsausfälle verzeichnet.
Risiken aus dem schwankenden Wechselkurs des Euro
gegenüber dem US-Dollar haben wir durch entsprechende
Kurssicherungsgeschäfte eingeschränkt. Den
Einflüssen schwankender Metallpreise begegnen wir
durch geeignetes Metall-preis-Hedging.
Aurubis hat am 16.02.2022 den geplanten Bau einer
hochmodernen und energieeffizienten Anlage zur Behandlung
von Elektrolyt (Bleed) am Standort Olen bekannt gegeben. In
einem hydrometallurgischen Prozess wird BOB (Bleed
treatment Olen Beerse) wertvolle Metalle wie Nickel und
Kupfer aus Elektrolytströmen zurückgewinnen. In
den kommenden Jahren sind Investitionen in Höhe von 70
Mio. € für diese Anlage geplant, welche ein
komplettes Elektrolyt-Aufarbeitungssystem umfasst. Bei
Vollbetrieb der neuen Anlage im Geschäftsjahr 2025/26
erwartet Aurubis einen zusätzlichen EBITDA-Beitrag von
etwa 15 Mio. €.
Mitte März startete Aurubis mit der Produktion in
einer neuen Pilotanlage am Standort in Hamburg, welche
Schwarze Masse aus Lithium-Ionen Batterien verarbeitet. Die
neue Pilotanlage ist modular aufgebaut und wird in einem
hydrometallurgischen Prozess wertvolle Metalle wie Lithium,
Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit aus der Schwarzen Massen
extrahieren. Nach erfolgreichem Abschluss der
Pilotierungsphase der Anlage plant Aurubis, innerhalb der
nächsten fünf Jahre eine Batterierecycling-Anlage
im industriellen Maßstab in Betrieb zu nehmen-
hierfür rechnet der Konzern derzeit mit einem
Investment von etwa 200 Mio. €.
Im Rahmen der Erweiterung unseres
Industriewärmeprojektes in Hamburg, durch das nach der
Fertigstellung jährlich bis zu 100.000 t CO
2-Emissionen vermieden werden, startete im April
2022 der Bau einer neuen Fernwärmeleitung durch
unseren Partner Wärme Hamburg.
Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass Aurubis
seine industrielle Vorreiterrolle im Bereich Nachhaltigkeit
ausbaut und wichtige Metalle in den Industriekreislauf
zurückführt.
Für ausführliche Erläuterungen zu unserer
weiterentwickelten Strategie verweisen wir auf den
Geschäftsbericht 2020/21.
↗geschaeftsbericht2020-21.aurubis.com
Um die anspruchsvollen und dynamischen Entwicklungen im
Bereich Nachhaltigkeit in Zukunft noch besser in die
Geschäftsaktivitäten integrieren zu können,
wurde im Berichtszeitraum, gültig ab 01.01.2022, die
Aurubis-Nachhaltigkeitsorganisation gestärkt. Damit
wurde das zentrale Thema Nachhaltigkeit unserer
Konzernstrategie "Driving Sustainable Growth" auch
organisatorisch entsprechend umgesetzt, um die industrielle
Vorreiterrolle, die Aurubis hier innehat, weiter
auszubauen.
Der Bereich Nachhaltigkeit wurde aus dem Bereich
Communications, Investor Relations und Eventmanagement
& Social Engagement herausgelöst und berichtet als
eigenständige Organisationseinheit mit einer neuen
Bereichsleitung direkt an den CEO. Der Bereich ist u. a.
verantwortlich für die konzernweite Koordinierung der
Umsetzung unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsziele 2030,
für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie
und die Umsetzung der Anforderungen an das ESG-Reporting.
Hier fließen auch die Europäischen
Klimaschutzziele ein, die sich beispielsweise in dem
Sustainable Finance Action Plan widerspiegeln, sowie die
aktive Teilnahme an Initiativen wie "The Copper Mark".
Unsere ESG-Rating-Ergebnisse haben wir auf unseren
Internetseiten veröffentlicht, darunter beispielsweise
das aktualisierte und verbesserte ESG-Rating von
Sustainalytics.
↗www.aurubis.com/verantwortung/kennzahlen-und-berichterstattung
Der Markt für Kupferkonzentrate befindet sich im
Jahr 2022 sowohl nachfrage- als auch angebotsseitig weiter
im Wachstum. Wood Mackenzie erwartet für 2022, dass
die globale Minenproduktion die antizipierte
Wachstumsnachfrage der Hüttenindustrie durch das
Hochfahren neuer Projekte und der Erweiterung von
bestehenden Minen überbieten wird. Für 2022 wird
ein leichter Überschuss an Konzentraten für den
globalen Weltmarkt erwartet.
Für die Verarbeitung von reinen Kupferkonzentraten
hat sich der neue Benchmark für das Kalenderjahr 2022
bei 65 US$/t/ 6,5 cts/lb etabliert. Geplante
Stillstände der asiatischen Hüttenindustrie sowie
logistische Herausforderungen dämpften die Nachfrage,
so dass die aktuellen Spotraten oberhalb der Benchmark
liegen. Im März 2022 hat das China Smelters Purchase
Team (CPST) den sogenannten Buying floor für das
zweite Quartal 2022 auf ein Niveau von 80 US$/t/8,0 cts/lb
und somit deutlich oberhalb der Benchmark festgelegt.
Insgesamt gehen wir von einem steigenden Angebot an
Kupferkonzentraten in 2022 aus.
Aufgrund unserer Positionierung im Markt, unserer
langfristigen Vertragsstruktur, unserer
Lieferantendiversifizierung und unseres aktiven
Krisenmanagements im Rahmen des Ukraine-Krieges sind wir
zuversichtlich, erneut eine gute Versorgung mit
Kupferkonzentraten sicherzustellen. Wir sind an unseren
Standorten in Hamburg und Pirdop bereits über das 3.
Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 hinaus mit
Konzentraten zu guten Schmelz- und Raffinierlöhnen
versorgt.
Die Verfügbarkeit von Recyclingmaterialien für
den Rest des Geschäftsjahres wird weiter auf stabilem
Niveau erwartet. Für Altkupfer geht Aurubis für
den weiteren Verlauf des Geschäftjahres von einem
zufriedenstellenden Angebot mit Raffinierlöhnen auf
gutem Niveau aus. Am Recyclingmarkt ist das Geschäft
insbesondere bei Altkupfer von kurzfristiger Natur und
somit schwerer prognostizierbar.
Komplexe Recyclingmaterialien sind durch weniger
Volatilität in der Verfügbarkeit gekennzeichnet.
Hier ist ein weiter stabiles Marktumfeld für den Rest
des Geschäftsjahres zu erwarten.
Aurubis geht insgesamt von einer stabilen
Versorgungslage für Recyclingmaterial mit guten
Raffinierlöhnen aus. Wir sind bereits zu einem sehr
großen Anteil bis Ende des 3. Quartals des
Geschäftsjahres 2021/22 mit Recyclingmaterial zu guten
Raffinierlöhnen versorgt. Unsere breite
Marktaufstellung federt Versorgungsrisiken ab.
Für den restlichen Verlauf des Geschäftsjahres
2021/22 erwartet Aurubis eine weiterhin hohe Nachfrage nach
Kupferprodukten.
Ein bereits bekannter Faktor ist die von Aurubis
für das Kalenderjahr 2022 festgesetzte
Aurubis-Kupferprämie in Höhe von 123 US$/t
für europäische Kunden.
Bei Kupfergießwalzdraht gehen wir im restlichen
Verlauf des Geschäftsjahres 2021/22 in Europa - ebenso
in anderen Teilen der Welt - von einer Nachfrage auf hohem
Niveau aus der Elektroindustrie, der Automobilindustrie und
dem Bau- und Infrastruktursektor aus .
Die Nachfrage nach Stranggussformaten wird für den
Rest des Geschäftsjahres auf hohem Niveau erwartet.
Auf dem europäischen und amerikanischen Markt
für Flachwalzprodukte erwarten wir eine hohe Nachfrage
für das Geschäftsjahr. Die Produktion von
Flachwalzprodukten erwartet der Konzern auf leicht
reduziertem Niveau aufgrund der reduzierten
Produktionskapazität von Aurubis Stolberg nach den
Hochwasserschäden im Sommer 2021.
In Nordwesteuropa erwarten ICIS und CRU weiter ein
knappes Angebot an Schwefelsäure für den Rest des
Geschäftsjahres, auch aufgrund geplanter
Stillstände der Hüttenindustrie. Auch in den USA
und Nordafrika wird ein stabiles Preisniveau aufgrund der
aktuellen Angebotsknappheit für den weiteren Verlauf
des Geschäftsjahres erwartet.
Auf Basis der aktuell hohen Nachfrage auf dem Markt und
der geringen Verfügbarkeit für Schwefelsäure
rechnen wir für den Rest des Geschäftsjahres mit
Preisen auf hohem Niveau und somit einer weiterhin
positiven Entwicklung der Schwefelsäureerlöse.
Für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 gehen
wir in Summe von einer deutlich über dem Vorjahr
liegenden Anlagenverfügbarkeit aus. Dies erwarten wir
insbesondere aufgrund der getätigten
Anlagen-Optimierungsinvestitionen in unsere Standorte, die
wir im Rahmen geplanter Wartungsstillstände
vorgenommen haben.
In Mai und Juni 2022 werden wir an unserem Standort in
Hamburg einen geplanten Wartungsstillstand
durchführen. Dieser wird unser operatives EBT nach
aktuellen Planungen mit rund 28 Mio. € belasten.
Einen weiteren Wartungsstillstand haben wir für Mai
2022 in Lünen geplant, der nach aktuellen Planungen
das operative EBT mit rund 6 Mio. € negativ
beeinflussen wird.
Zu unserem Geschäftsmodell gehört, dass unser
Ergebnis quartalsweisen Schwankungen unterliegt. Dies hat
saisonale Gründe, kann aber auch durch Störungen
bei Aggregaten oder in den Betriebsabläufen verursacht
sein.
Unsere Prognose basiert auf einer uneingeschränkten
Produktion im weiteren Geschäftsjahresverlauf. Risiken
für die Erreichung des Gesamtjahresprognose
können sich aus Herausforderungen im Zusammenhang mit
dem Ukraine-Krieg sowie daraus resultierenden
möglichen Versorgungsengpässen von Energie und
Rohstoffen ergeben. Die Ankündigung Russlands,
Gaslieferungen nach Bulgarien zu stoppen, hat aus
derzeitiger Sicht keine Auswirkungen auf die Produktion
unseres bulgarischen Standortes.
Sollten die Energiepreise weiterhin auf dem aktuell sehr
hohen Niveau verbleiben, so hätte dies jedoch - neben
inflationsbedingten Kostensteigerungen - auch eine
Ergebniswirkung über das laufende Geschäftsjahr
hinaus.
Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021/22 erfolgt
auf Basis folgender Prämissen:
| ― |
Wir erwarten, gestützt auf Branchenprognosen, ein anhaltend starkes Marktumfeld mit einer weiter wachsenden Kupfernachfrage und weiterhin hohen Metallpreisen. |
| ― |
Aufgrund der gegenüber Vorjahr deutlich erhöhten Benchmark für Kupferkonzentrate gehen wir von entsprechend höheren Schmelz- und Raffinierlöhnen pro Tonne aus. Durch unsere metallurgische Kompetenz und unser diversifiziertes Lieferantenportfolio werden wir über Benchmark liegende TC/RCs erzielen. |
| ― |
Bei Schwefelsäure erwarten wir aufgrund der aktuell sehr positiven Marktsituation einen siginifikant über dem Vorjahr liegenden Ergebnisbeitrag. |
| ― |
Für Altkupfer und sonstige Recyclingmaterialien rechnen wir für den Rest des Geschäftsjahres mit einem stabilen Mengenangebot bei Raffinierlöhnen auf gutem Niveau. |
| ― |
Die Aurubis-Kupferprämie wurde auf 123 US$/t für 2022 festgesetzt (Vj. 96 US$/t). |
| ― |
Aufgrund der aktuellen Energiepreisentwicklungen gehen wir von deutlich steigenden Energiekosten aus. Durch aktives Energiemanagement und die zeitlich versetzt wirkenden CO 2-Strompreiskompensationen konnten die Preissteigerungen bisher deutlich abgefedert werden. |
| ― |
Wesentliche Teile unserer Einnahmen sind US-Dollarbasiert. Im Rahmen unserer Hedging-Strategie haben wir die daraus resultierenden Risiken zum überwiegenden Teil abgesichert. |
| ― |
Preislich abgesichert haben wir ebenfalls wesentliche Teile unseres Metallmehrausbringens. |
| ― |
Aus dem Performance Improvement Program (PIP) erwarten wir für 2021/22 eine Ergebnisverbesserung von 90 Mio. € im Verhältnis zum Referenzjahr 2018/19 aus Kostenreduzierung und Durchsatzverbesserung. |
Insgesamt erwarten wir für den Aurubis-Konzern im
Geschäftsjahr 2021/22 ein operatives EBT zwischen 500
Mio. € und 600 Mio. € und einen operativen ROCE
zwischen 17 % und 21 %.
Im Segment Multimetal Recycling erwarten wir für
das Geschäftsjahr 2021/22 ein operatives EBT zwischen
200 Mio. € und 260 Mio. € und einen operativen
ROCE zwischen 23 % und 27 %.
Im Segment Custom Smelting & Products planen wir
für das Geschäftsjahr 2021/22 mit einem
operativen EBT zwischen 350 Mio. € und 410 Mio. €
und einem operativen ROCE zwischen 17 % und 21 %.
| operatives EBT | operativer ROCE | |
| in Mio. € | in % | |
| Konzern 1 | 500 - 600 | 17 - 21 |
| Segment Multimetal Recycling | 200 - 260 | 23 - 27 |
| Segment Custom Smelting & Products | 350 - 410 | 17 - 21 |
| in T€ | 6 Monate
2021/22 |
6 Monate
2020/21 |
| Umsatzerlöse | 9.262.210 | 7.518.590 |
| Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 490.737 | 368.048 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 8.488 | 15.868 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 102.126 | 20.706 |
| Materialaufwand | -8.660.395 | -6.980.943 |
| Rohergebnis | 1.203.166 | 942.269 |
| Personalaufwand | -283.107 | -287.732 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | -94.009 | -93.229 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -147.818 | -146.502 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 678.232 | 414.806 |
| Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen | 13.033 | 7.759 |
| Zinserträge | 4.426 | 1.685 |
| Zinsaufwendungen | -9.453 | -8.883 |
| Übrige finanzielle Aufwendungen | -73 | 0 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 686.165 | 415.367 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -175.889 | -96.155 |
| Konzernergebnis | 510.276 | 319.212 |
| Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzernergebnis | 510.093 | 319.099 |
| Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernergebnis | 183 | 113 |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 11,68 | 7,30 |
| Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 11,68 | 7,30 |
| in T€ | 6 Monate
2021/22 |
6 Monate
2020/21 |
| Konzernergebnis | 510.276 | 319.212 |
| Positionen, die zukünftig in den Gewinn/Verlust reklassifizierbar sind | ||
| Marktbewertung von Cashflow-Sicherungen | 11.619 | -7.634 |
| Kosten der Absicherung | -513 | -898 |
| Veränderungen aus der Währungsumrechnung | 2.309 | 477 |
| Ertragsteuern | -3.619 | 1.711 |
| Positionen, die nicht in den Gewinn/Verlust reklassifizierbar sind | ||
| Marktbewertung von Finanzinvestitionen | 23.737 | 22.572 |
| Neubewertung der Nettoschuld von leistungsorientierten Verpflichtungen | 56.123 | 9.458 |
| Ertragsteuern | -18.192 | -3.064 |
| Sonstiges Ergebnis | 71.464 | 22.622 |
| Konzerngesamtergebnis | 581.740 | 341.834 |
| Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzerngesamtergebnis | 581.557 | 341.720 |
| Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzerngesamtergebnis | 183 | 114 |
| in T€ | 31.03.2022 | 30.09.2021 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 154.116 | 158.733 |
| Sachanlagen | 1.686.654 | 1.656.927 |
| Finanzanlagen | 81.836 | 65.405 |
| At Equity bewertete Anteile | 85.277 | 76.644 |
| Latente Steuern | 17.168 | 18.076 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | 62.547 | 33.878 |
| Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte | 2.866 | 2.937 |
| Langfristige Vermögenswerte | 2.090.464 | 2.012.600 |
| Vorräte | 3.677.539 | 2.804.209 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 873.977 | 512.966 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 175.020 | 152.078 |
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte | 48.153 | 51.250 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 559.931 | 942.435 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 144.667 | 137.811 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 5.479.287 | 4.600.749 |
| Summe Aktiva | 7.569.751 | 6.613.349 |
| in T€ | 31.03.2022 | 30.09.2021 |
| Gezeichnetes Kapital | 115.089 | 115.089 |
| Kapitalrücklage | 343.032 | 343.032 |
| Eigene Anteile | -60.248 | -60.248 |
| Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital | 3.499.002 | 3.025.019 |
| Kumuliertes sonstiges Ergebnis | 57.009 | 19.288 |
| Eigenkapital der Aktionäre der Aurubis AG | 3.953.884 | 3.442.180 |
| Nicht beherrschende Anteile | 720 | 537 |
| Eigenkapital | 3.954.604 | 3.442.717 |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 159.433 | 213.727 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 79.165 | 77.509 |
| Latente Steuern | 584.701 | 443.568 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 291.103 | 444.269 |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 39.833 | 57.079 |
| Langfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 1.277 | 1.698 |
| Langfristige Schulden | 1.155.512 | 1.237.850 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 50.144 | 67.068 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.991.587 | 1.386.525 |
| Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | 41.409 | 24.004 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 28.389 | 137.045 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 216.600 | 220.981 |
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 88.037 | 59.555 |
| Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten | 43.469 | 37.604 |
| Kurzfristige Schulden | 2.459.635 | 1.932.782 |
| Summe Passiva | 7.569.751 | 6.613.349 |
| in T € | 6 Monate
2021/22 |
6 Monate
2020/21 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 686.165 | 415.367 |
| (Zu-) Abschreibungen auf Vermögenswerte des Anlagevermögens | 93.919 | 93.229 |
| Veränderung der Wertberichtigungen auf Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 58 | 607 |
| Veränderung langfristiger Rückstellungen | 1.144 | 1.677 |
| Ergebnis im Zusammenhang mit der Investitionstätigkeit | 123 | -1.031 |
| Bewertung von Derivaten | -48.560 | 20.638 |
| Sonstiges nicht zahlungswirksames Ergebnis | 2.492 | 2.492 |
| Aufwendungen und Erträge aus dem Finanzergebnis | -7.933 | -561 |
| Ein-/Auszahlungen für Ertragsteuern | -33.088 | -44.286 |
| Brutto-Cashflow | 694.319 | 488.131 |
| Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte | -381.326 | -122.162 |
| Veränderung der Vorräte (inkl. Bewertungseffekte) | -879.738 | -653.936 |
| Veränderung kurzfristiger Rückstellungen | -16.002 | 5.919 |
| Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) | 632.354 | 407.457 |
| Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | 49.607 | 125.410 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen | -113.143 | -80.747 |
| Auszahlungen aus der Gewährung von Krediten und Darlehen an nahestende Unternehmen | -200 | -960 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen | 7.493 | 1.972 |
| Einzahlungen aus der Tilgung von nahestehenden Unternehmen gewährten Krediten und Darlehen | 564 | 612 |
| Zinseinzahlungen | 4.426 | 1.685 |
| Erhaltene Dividenden | 4.400 | 5.250 |
| Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit | -96.460 | -72.187 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 16.690 | 2.727 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Finanzverbindlichkeiten | -284.329 | -14.955 |
| Erwerb eigener Aktien | 0 | -18.947 |
| Zinsauszahlungen | -8.314 | -7.606 |
| Dividendenzahlungen | -69.854 | -56.757 |
| Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit | -345.807 | -95.537 |
| Veränderung der Zahlungsmittel | -392.661 | -42.315 |
| Veränderungen aus Wechselkursänderungen | 126 | 91 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 965.287 | 481.065 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 572.751 | 438.840 |
| Abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte am Ende der Periode | -12.820 | 0 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode (Konzernbilanz) | 559.931 | 438.840 |
| Kumuliertes sonstiges Ergebnis | ||||||
| in T€ | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Eigene Anteile | Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital | Marktbewertung von Cashflow Sicherungen | Kosten der Absicherung |
| Stand am 01.10.2020 | 115.089 | 343.032 | -41.304 | 2.434.664 | 26.198 | 1.572 |
| Erwerb eigener Anteile | 0 | 0 | -18.947 | 0 | 0 | 0 |
| Dividendenzahlung | 0 | 0 | 0 | -56.757 | 0 | 0 |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 325.492 | -7.634 | -898 |
| davon Konzernergebnis | 0 | 0 | 0 | 319.099 | 0 | 0 |
| davon sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 6.393 | -7.634 | -898 |
| Stand am 31.03.2021 | 115.089 | 343.032 | -60.251 | 2.703.399 | 18.564 | 674 |
| Stand am 01.10.2021 | 115.089 | 343.032 | -60.248 | 3.025.019 | 18.326 | 161 |
| Verkauf von Finanzinvestitionen | 0 | 0 | 0 | -4.186 | 0 | 0 |
| Dividendenzahlung | 0 | 0 | 0 | -69.854 | 0 | 0 |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 548.024 | 11.619 | -513 |
| davon Konzernergebnis | 0 | 0 | 0 | 510.093 | 0 | 0 |
| davon sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 37.931 | 11.619 | -513 |
| Stand am 31.03.2022 | 115.089 | 343.032 | -60.248 | 3.499.003 | 29.945 | -352 |
| Kumuliertes sonstiges Ergebnis | ||||||
| in T€ | Marktbewertung von Finanz-investitionen | Währungsänderungen | Ertragsteuern | Anteile der Aktionäre der Aurubis AG | Nicht beherrschende Anteile | Summe Eigenkapital |
| Stand am 01.10.2020 | -31.744 | 11.022 | -8.089 | 2.850.439 | 539 | 2.850.978 |
| Erwerb eigener Anteile | 0 | 0 | 0 | -18.947 | 0 | -18.947 |
| Dividendenzahlung | 0 | 0 | 0 | -56.757 | 0 | -56.757 |
| Konzerngesamtergebnis | 22.572 | 477 | 1.711 | 341.720 | 114 | 341.834 |
| davon Konzernergebnis | 0 | 0 | 0 | 319.099 | 113 | 319.212 |
| davon sonstiges Ergebnis | 22.572 | 477 | 1.711 | 22.621 | 1 | 22.622 |
| Stand am 31.03.2021 | -9.172 | 11.499 | -6.378 | 3.116.455 | 653 | 3.117.108 |
| Stand am 01.10.2021 | -4.520 | 12.712 | -7.390 | 3.442.180 | 537 | 3.442.717 |
| Verkauf von Finanzinvestitionen | 4.186 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Dividendenzahlung | 0 | 0 | 0 | -69.854 | 0 | -69.854 |
| Konzerngesamtergebnis | 23.737 | 2.309 | -3.619 | 581.557 | 183 | 581.740 |
| davon Konzernergebnis | 0 | 0 | 0 | 510.093 | 183 | 510.276 |
| davon sonstiges Ergebnis | 23.737 | 2.309 | -3.619 | 71.464 | 0 | 71.464 |
| Stand am 31.03.2022 | 23.403 | 15.021 | -11.009 | 3.953.884 | 720 | 3.954.604 |
Der vorliegende Konzernzwischenbericht der Aurubis AG
umfasst nach den Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes
einen Konzern-Zwischenabschluss sowie einen
Konzern-Zwischenlagebericht. Der Konzern-Zwischenabschluss
wurde nach den International Financial Reporting Standards
(IFRS) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der
EU anzuwenden sind, erstellt. Die Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätze des Jahresabschlusses zum
30.09.2021 wurden unverändert fortgeführt. Eine
prüferische Durchsicht des Konzern-Zwischenabschlusses
und des Konzern-Zwischenlageberichts der ersten 6 Monate
2021/22 ist nicht erfolgt.
Im laufenden Geschäftsjahr ergaben sich keine
wesentlichen Änderungen von Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden aufgrund neuer Standards und
Interpretationen.
Nach Unterzeichnung eines Term Sheets im August 2021 hat
die Aurubis AG als nächsten Schritt und nach
Zustimmung der entsprechenden Mitbestimmungsgremien mit der
KME SE den Vertrag (SPA - Sales and Purchase Agreement) zum
Teilverkauf ihrer Flachwalzsparte (Flat Rolled Products,
FRP) notariell unterzeichnet. Demgemäß werden
die Standorte Zutphen (Niederlande) sowie die Schneidcenter
in Birmingham (Großbritannien), Dolny Kubin
(Slowakei) und Mortara (Italien) mit insgesamt rund 360
Mitarbeitern veräußert. Der Abschluss der
Transaktion wird, nach Zustimmung durch die nationalen
Kartellbehörden, für den Sommer 2022 erwartet.
Mit Unterzeichnung des Term Sheet werden
Vermögenswerte und Schulden als zur
Veräußerung gehalten gem. IFRS 5 klassifiziert.
Für diese Vermögenswerte und Schulden sind die
besonderen Ausweis- und Bewertungsvorschriften des IFRS 5
zu berücksichtigen. Diese schließen unter
anderem einen aggregierten Ausweis der zur
Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und
Schulden in der Konzernbilanz ein.
Die folgende Übersicht stellt die Buchwerte der als
zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte
und Schulden zum Bilanzstichtag dar:
| in Mio. € | 31.03.2022 | 30.09.2021 |
| Aktiva | ||
| Anlagevermögen | 10 | 9 |
| Vorräte | 73 | 62 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 49 | 44 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 13 | 23 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 145 | 139 |
| Passiva | ||
| Latente Steuern | 0 | 0 |
| Langfristige Rückstellungen | 2 | 2 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 1 | 1 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 3 | 2 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 37 | 33 |
| Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten | 43 | 38 |
Zum 31.03.2022 wurden Wertberichtigungen auf das
Vorratsvermögen der fortgeführten
Aktivitäten in Höhe von 6 Mio. €
(30.09.2021: 8 Mio. €) vorgenommen.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 01.03.2018 wurde
die Gesellschaft bis zum 28.02.2023 ermächtigt, eigene
Aktien mit einem Anteil am Grundkapital von bis zu 10 % zu
erwerben. Der Vorstand der Aurubis AG hat am 18.03.2020
beschlossen, eigene Aktien der Gesellschaft bis zu einem
Anteil von 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Das
Rückkaufprogramm begann am 19.03.2020 und endete mit
Ablauf des 17.09.2021. Ziel des
Aktienrückkaufprogramms war, den Bestand an eigenen
Aktien für nach der Ermächtigung durch die
Hauptversammlung zulässigen Zwecke zu verwenden,
insbesondere für mögliche Akquisitionen oder
zukünftige Finanzierungsbedürfnisse. Zum
31.03.2022 belief sich der Bestand eigener Aktien auf
1.297.693 Stück.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich
durch Division des Konzernergebnisses aus
fortgeführten Aktivitäten ohne nicht
beherrschende Anteile durch den gewichteten Durchschnitt
der während des Geschäftsjahrs in Umlauf
befindlichen Aktienanzahl.
| in Tsd. Stück | Ausgegebene Aktien | Eigene Aktien | Aktien im Umlauf |
| Geschäftsjahresanfang | 44.957 | 1.298 | 43.659 |
| Erwerb von eigenen Aktien | 0 | 0 | 0 |
| Aktienanzahl zum 31.03.2022 | 44.957 | 1.298 | 43.659 |
| Gewichtete Aktienanzahl | 44.957 | 1.298 | 43.659 |
| 6 Monate 2021/22 | 6 Monate 2020/21 | |
| Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzernergebnis in T€ | 510.093 | 319.100 |
| Gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl (in Tsd. Stück) | 43.659 | 43.689 |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € | 11,68 | 7,30 |
| Verwässertes Ergebnis je Aktie in € | 11,68 | 7,30 |
Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je
Aktie wird der Durchschnitt der im Geschäftsjahr in
Umlauf befindlichen Aktien um die Anzahl der Aktien
erhöht, die bei Ausübung aller Wandlungrechte aus
Wandelanleihen maximal ausgegeben werden könnten.
Soweit vorhanden, werden gleichzeitig dem Konzernergebnis
die für Wandelanleihen angefallenen Zinsaufwendungen
abzüglich der entsprechenden Steuern hinzugerechnet.
Da im Berichtsjahr keine Wandlungsrechte aus
Wandelanleihen bestanden, entspricht für den
Aurubis-Konzern das verwässerte Ergebnis je Aktie dem
unverwässerten Ergebnis je Aktie.
Der Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2020/21 der
Aurubis AG in Höhe von 218.677.861,05 € wurde in
Höhe von 69.854.448,00 € zur Zahlung einer
Dividende in Höhe von 1,60 € je Stückaktie
verwendet. Ein Betrag von 148.823.413,05 € wurde auf
neue Rechnung vorgetragen.
Die nachfolgende Tabelle ordnet die beizulegenden
Zeitwerte sämtlicher Finanzinstrumente den Leveln 1
bis 3 zu.
| in T€ | 31.03.2022 | Level 1 | Level 2 | Level 3 |
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 12.471 | 0 | 0 | 12.471 |
| Beteiligungen | 116 | 0 | 0 | 116 |
| Wertpapiere des Anlagevermögens | 69.207 | 69.207 | 0 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 567.281 | 0 | 567.281 | 0 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 13.672 | 0 | 13.672 | 0 |
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | 114.455 | 0 | 114.455 | 0 |
| Derivate mit Hedge-Beziehung | 48.559 | 0 | 48.559 | 0 |
| Vermögenswerte | 825.761 | 69.207 | 743.967 | 12.587 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 269.370 | 0 | 269.370 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.581.639 | 0 | 1.581.639 | 0 |
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | 118.798 | 0 | 87.614 | 31.184 |
| Derivate mit Hedge-Beziehung | 23.656 | 0 | 23.656 | 0 |
| Verbindlichkeiten | 1.993.463 | 0 | 1.962.279 | 31.184 |
Die Level geben dabei Auskunft, ob der beizulegende
Zeitwert einen Preis darstellt, der an einem aktiven Markt
notiert und dem Unternehmen zugänglich ist, wie bei
Level 1, bzw. auf anderen beobachtbaren Faktoren, wie bei
Level 2, oder auf nicht beobachtbare Faktoren basiert, wie
bei Level 3.
Die Wertpapiere des Anlagevermögens sowie die
Derivate sind in der Bilanz, wie auch in der Tabelle
dargestellt, mit den beizulegenden Zeitwerten abgebildet.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind
in der Bilanz der Aurubis mit ihren fortgeführten
Anschaffungskosten enthalten und werden in der Tabelle
lediglich zu Informationszwecken mit ihrem beizulegenden
Zeitwert dargestellt. Weitere Informationen zu den
Bewertungsmethoden und verwendeten Inputparametern sind im
Zusammenhang mit dem IFRS-Konzernabschluss von Aurubis zum
30.09.2021 zu lesen.
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres
2021/22 wurde eine Umgliederung eines Finanzinstruments von
Level 3 auf Level 2 vorgenommen, da dessen beizulegender
Zeitwert ausschließlich auf Basis beobachtbarer
Faktoren abgeleitet werden kann.
Die folgende Übersicht stellt eine Überleitung
der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten und in Level 3
klassifizierten Finanzinstrumenten dar:
| Aggregiert nach Klassen in T€ | Stand 01.10.2021 | Umgliederung zwischen den einzelnen Leveln | im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+)/ Verluste (-) | in der GuV erfasste Gewinne (+)/ Verluste (-) | Stand 31.03.2022 | Gewinne (+)/ Verluste (-) für am Bilanzstichtag gehaltene Finanzinstrumente |
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 12.544 | 0 | 0 | -73 | 12.471 | -73 |
| Beteiligungen | 116 | 0 | 0 | 0 | 116 | 0 |
| Derivative Verbindlichkeiten mit Hedge Beziehung | 2.268 | -2.268 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Derivative Verbindlichkeiten ohne Hedge Beziehung | -57.030 | 0 | 0 | 25.846 | -31.184 | 25.846 |
Gewinne und Verluste der als Level 3 klassifizierten
derivativen Finanzinstrumente betreffen einen Teil eines
langfristigen Energieversorgungsvertrages und schlagen sich
in der GuV-Position "Materialaufwand" nieder.
Der beizulegende Zeitwert dieser Derivate basiert zum
Teil auf nicht beobachtbaren Eigangsparametern, die im
Wesentlichen den Preis für Strom, Kohle und CO
2 betreffen. Die Bewertung erfolgt nach der
Discounted Cashflow-Methode.
Hätte der Aurubis-Konzern am 31.03.2022 zur
Bewertung der betreffenden Finanzinstrumente angemessene
mögliche Alternativen der Bewertungsparameter zugrunde
gelegt, hätte sich bei einer Steigerung des
Strompreises sowie einer Reduzierung des Kohle- und CO
2-Preises um jeweils 20 % zum Laufzeitende der
ausgewiesene beizulegende Zeitwert um 14.832 T€
erhöht bzw. bei einer Reduzierung des Strompreises
sowie einer Steigerung des Kohle- und CO
2-Preises um jeweils 20 % zum Laufzeitende um
14.090 T€ verringert.
Im Zuge der Weiterentwicklung der Strategie des
Aurubis-Konzerns wurde die Segmentierung ab dem 01.10.2021
angepasst. Mit dem neuen Geschäftsjahr 2021/22 bilden
die beiden Segmente Multimetal Recycling sowie Custom
Smelting & Products das Grundgerüst und die Basis
für die Segmentberichterstattung nach IFRS 8.
Das Segment Multimetal Recycling (MMR) fasst die
Recyclingaktivitäten im Konzern und damit die
Verarbeitung von Altkupfer, organischen und anorganischen
metallhaltigen Recyclingrohstoffen sowie industriellen
Rückständen zusammen. Zum Segment zählen die
Recyclingaktivitäten der Standorte Lünen
(Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie der
Standort Berango (Spanien).
Das Segment MMR steigerte das operative EBT im
Berichtszeitraum um 51 % auf 148 Mio. € (Vj. 98 Mio.
€). Der operative ROCE des Segments entwickelte sich
entsprechend sehr positiv auf 45,6 % (Vj. 16,8 %).
Das Segment Custom Smelting & Products (CSP) vereint
die Produktionsanlagen zur Verarbeitung von
Kupferkonzentraten sowie zur Herstellung und Vermarktung
von Standard- und Spezialprodukten wie Kathoden,
Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Bandprodukten,
Schwefelsäure und Eisensilikat. Das Segment CSP ist
auch für die Produktion von Edelmetallen
verantwortlich. An den Standorten Hamburg (Deutschland) und
Pirdop (Bulgarien) werden Kupferkathoden ↗Glossar,
Seite 33 hergestellt, die zusammen mit den in MMR
produzierten Kathoden an den Standorten Hamburg
(Deutschland), Olen (Belgien), Emmerich (Deutschland) und
Avellino (Italien) zu Gießwalzdraht und
Stranggussformaten weiterverarbeitet werden. An den
Standorten Buffalo (USA), Stolberg (Deutschland), Zutphen
(Niederlande) und Pori (Finnland) werden Flachwalzprodukte
und Spezialdrahtprodukte hergestellt.
Das Segment CSP steigerte das operative EBT im
Berichtszeitraum um 92 % auf 229 Mio. € (Vj. 119 Mio.
€). Der operative ROCE (unter Berücksichtigung
des operativen EBIT der letzten vier Quartale) blieb stabil
bei 12,7 % (Vj. 12,7 %).
| 6 Monate 2021/22 | ||||||
| Segment
Multimetal Recycling |
Segment Custom
Smelting & Products |
Sonstige | Summe | Überleitung/
Konsolidierung |
Konzern gesamt | |
| in Mio. € | operativ | operativ | operativ | operativ | IFRS | IFRS |
| Umsatzerlöse | ||||||
| Gesamtumsätze | 2.971 | 9.292 | 0 | |||
| Intersegmentumsätze | 2.626 | 375 | 0 | |||
| Außenumsätze | 345 | 8.917 | 0 | 9.262 | 0 | 9.262 |
| EBIT | 149 | 228 | -31 | 346 | 330 | 678 |
| EBT | 148 | 229 | -31 | 345 | 339 | 686 |
| ROCE (%) | 45,6 | 12,7 | ||||
| 6 Monate 2020/21 | ||||||
| Segment
Mutimetal Recycling |
Segment Custom
Smelting & Products |
Sonstige | Summe | Überleitung/
Konsolidierung |
Konzern gesamt | |
| in Mio. € | operativ | operativ | operativ | operativ | IFRS | IFRS |
| Umsatzerlöse | ||||||
| Gesamtumsätze | 2.414 | 7.652 | 0 | |||
| Intersegmentumsätze | 2.121 | 425 | 0 | |||
| Außenumsätze | 292 | 7.226 | 0 | 7.519 | 0 | 7.519 |
| EBIT | 99 | 120 | -31 | 188 | 227 | 415 |
| EBT | 98 | 119 | -32 | 185 | 231 | 415 |
| ROCE (%) | 16,8 | 12,7 | ||||
Die Aufgliederung der Außenumsätze nach
Produktgruppen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.
| Segment Multimetal Recycling | Segment Custom Smelting & Products | Summe | ||||
| in Mio. € | 6 Monate 2021/22 | 6 Monate 2020/21 | 6 Monate 2021/22 | 6 Monate 2020/21 | 6 Monate 2021/22 | 6 Monate 2020/21 |
| Gießwalzdraht | 0 | 0 | 3.674 | 2.699 | 3.674 | 2.699 |
| Kupferkathoden | 83 | 100 | 1.376 | 1.250 | 1.459 | 1.350 |
| Edelmetalle | 0 | 0 | 1.785 | 1.864 | 1.785 | 1.864 |
| Strangguss | 0 | 0 | 872 | 503 | 872 | 503 |
| Bänder, Profile und Formate | 0 | 0 | 803 | 652 | 803 | 652 |
| Sonstiges | 262 | 192 | 408 | 258 | 670 | 451 |
| Gesamt | 345 | 292 | 8.917 | 7.226 | 9.262 | 7.519 |
Entsprechend IAS 24 gelten als nahestehende Unternehmen
und Personen sämtliche Einzelpersonen oder
Unternehmen, die vom Unternehmen beeinflusst werden
können, oder aber solche, die selbst das Unternehmen
beeinflussen können.
Für die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat ist
für ihr Beschäftigungsverhältnis bei der
Aurubis AG eine Vergütung in marktüblicher
Höhe gezahlt worden.
Innerhalb des Aurubis-Konzerns beziehen und erbringen
verschiedene Konzernunternehmen im Rahmen ihrer normalen
Geschäftstätigkeit unterschiedliche Leistungen
von bzw. für nahestehende Unternehmen. Solche Liefer-
und Leistungsbeziehungen werden zu Marktpreisen
abgewickelt. Soweit es sich dabei um Dienstleistungen
handelt, werden diese auf Basis bestehender Verträge
abgerechnet. Dabei entfallen auf die nach der
Equity-Methode bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen
folgende Beträge:
| 31.03.2022 in T€ | Erträge | Aufwendungen | Forderungen | Verbindlichkeiten |
| Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG | 96.773 | 14.282 | 18.989 | 810 |
| Cablo GmbH | 4.182 | 18.751 | 10.935 | 2.664 |
Auf die nicht konsolidierten nahestehenden Unternehmen
entfallen folgende Beträge:
| 31.03.2022 in T€ | Erträge | Aufwendungen | Forderungen | Verbindlichkeiten |
| Gemeinschaftsunternehmen | 0 | 132 | 0 | 36 |
| Tochterunternehmen | 5.811 | 1.221 | 2.313 | 10.177 |
Einzelne Aktionäre der Aurubis AG, die einen
maßgeblichen Einfluss auf den Aurubis-Konzern
ausüben könnten, existieren bis auf die
Salzgitter AG nicht. Auf Unternehmen der Salzgitter-Gruppe
entfallen im laufenden Geschäftsjahr keine
wesentlichen Geschäftsvorfälle.
Zum Bilanzstichtag bestanden keine harten
Patronatserklärungen gegenüber nahestehenden
Unternehmen oder Personen.
Es ergaben sich keine wesentliche Ereignisse nach dem
Bilanzstichtag.
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der
Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-,
Vermögens- und Finanzlage des Konzerns vermittelt, der
Konzern-Zwischenlagebericht den Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und der
Lage des Konzerns so darstellt, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, und dass die wesentlichen Chancen und
Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Hamburg, 10. Mai 2022
Aurubis AG
Der Vorstand
| Roland Harings | Dr. Heiko Arnold | Rainer Verhoeven |
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Information enthält in die Zukunft gerichtete
Aussagen, die auf unseren gegenwärtigen Annahmen und
Prognosen beruhen. Bekannte wie auch unbekannte Risiken,
Ungewissheiten und Einflüsse können dazu
führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die
Finanzlage oder die Entwicklung von den hier gegebenen
Einschätzungen abweichen. Wir übernehmen keine
Verpflichtung, zukunfts-gerichtete Aussagen zu
aktualisieren.
Blisterkupfer: (auch "Blasenkupfer") Unraffiniertes,
blasiges Kupfer; die Blasen (englisch: Blister) entstehen
durch Ausscheiden der Gase beim Erstarrungsprozess; wird
auch als Rohstoff eingekauft.
Formataufpreis: Entgelt für die Verarbeitung von
Kupferkathoden zu Kupferprodukten.
Gießwalzdraht: In einem kontinuierlichen Verfahren
hergestelltes Vorprodukt für die Produktion von
Kupferdrähten.
Komplexe Materialien: Sowohl primäre als auch
sekundäre Rohstoffe werden in dem Sinne komplexer, als
die Gehalte an Kupfer abnehmen und die Konzentrationen an
Begleitelementen und Verunreinigungen zunehmen.
Kupferkathoden: Qualitätsprodukt der
Kupferelektrolyse (Kupfergehalt 99,99 %) und erstes
börsenfähiges Produkt der Kupfererzeugung.
Kupferkonzentrat: Produkt aus der Aufbereitung
(Anreicherung) von Kupfererzen, Hauptrohstoff bei Aurubis.
Da Kupfer in seinen Erzen fast ausschließlich
chemisch gebunden ist und in niedrigen Konzentrationen
(zumeist unter 1 %) vorliegt, werden die Erze nach
Förderung in der Mine in Aufbereitungsanlagen zu
Konzentraten angereichert (Kupfergehalt 25 % bis 40 %).
Kupferprämie: Aufpreis für qualitativ
hochwertige Kathoden, die unter anderem in der Produktion
von Gießwalzdraht und Stranggussformate zum Einsatz
kommen.
Metallergebnis: Metallmehrausbringen bewertet mit den
entsprechenden Metallpreisen.
Metallmehrausbringen: Menge an Metallen, die eine
Hütte über den bezahlten Metallinhalt der
eingesetzten Rohstoffe hinaus ausbringen kann.
Primärkupfererzeugung: Produktion von Kupfer aus
Kupferkonzentraten.
Recyclingmaterialien: Materialien aus der
Kreislaufführung von Stoffen. Sie entstehen als
Reststoffe in Produktionsprozessen oder bei der
Aufbereitung von Alt- und Fehlprodukten.
Schmelzlöhne (TC/RCs), Raffinierlöhne (RCs):
Treatment and Refining Charges (TC/RCs) und Refining
Charges (RCs) sind Abschläge vom Metalleinkaufspreis
für die Umwandlung von Rohstoffen in das
Börsenprodukt Kupferkathode und andere Metalle.
Sekundärkupfererzeugung: Produktion von Kupfer aus
Recyclingmaterialien.
Spotmarkt: Tagesgeschäft; Markt für prompte
Lieferungen.
Stranggussformate: Entstehen durch ein kontinuierliches
Gießverfahren, bei dem endlose Stränge erzeugt
werden. Die Stranggussformate werden durch Walzen und
Strangpressen zu Blechen, Folien, Profilen und Rohren
weiterverarbeitet.
Sie finden den Zwischenbericht 6 Monate 2021/22 sowie
den Live-Webcast zur Veröffentlichung online
↗
www.aurubis.com/investor-relations/publikationen/zwischenberichte
| Quartalsmitteilung 9 Monate 2021/22 | 5. August 2022 |
| Bericht zum Geschäftsjahr 2021/22 | 7. Dezember 2022 |
Aurubis AG, Hovestrasse 50, 20539 Hamburg
Angela Seidler
Vice President Investor Relations & Corporate
Communications
Telefon +49 40 7883-3178
a.seidler@aurubis.com
Ferdinand von Oertzen
Specialist Investor Relations
Telefon +49 40 7883-3179
f.vonoertzen@aurubis.com
Elke Brinkmann
Head of Investor Relations
Telefon +49 40 7883-2379
e.brinkmann@aurubis.com