Aurubis AGHamburg3 Monate 2023/24Quartalsmitteilung
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| Kennzahlen Aurubis-Konzern | 1. Quartal | |||
| Operativ | 2023/24 | 2022/23 3 | Veränderung | |
| Umsatzerlöse | Mio. € | 3.896 | 4.096 | -5 % |
| Brutto-Marge 1 | Mio. € | 514 | 540 | -5 % |
| Rohergebnis | Mio. € | 406 | 393 | 3 % |
| EBITDA | Mio. € | 160 | 172 | -7 % |
| EBIT | Mio. € | 111 | 124 | -10 % |
| EBT 2 | Mio. € | 111 | 125 | -11 % |
| Konzernergebnis | Mio. € | 89 | 99 | -10 % |
| Ergebnis je Aktie | € | 2,05 | 2,26 | -9 % |
| Netto-Cashflow | Mio. € | -202 | -62 | > 100 % |
| Investitionen | Mio. € | 153 | 72 | > 100 % |
| Netto-Finanzposition (Stichtag) | Mio. € | -112 | 238 | < -100 % |
| ROCE 2 | % | 9,7 | 16,3 | - |
| Segment Multimetal Recycling | ||||
| Umsatzerlöse | Mio. € | 1.286 | 1.316 | -2 % |
| Brutto-Marge 1 | Mio. € | 151 | 158 | -5 % |
| EBIT | Mio. € | 28 | 34 | -17 % |
| EBT | Mio. € | 29 | 35 | -16 % |
| ROCE | % | 13,5 | 18,3 | - |
| Capital Employed | Mio. € | 1.228 | 860 | 43 % |
| Segment Custom Smelting & Products | ||||
| Umsatzerlöse | Mio. € | 4.071 | 4.123 | -1 % |
| Brutto-Marge 1 | Mio. € | 363 | 381 | -5 % |
| EBIT | Mio. € | 107 | 108 | -1 % |
| EBT | Mio. € | 107 | 108 | -1 % |
| ROCE | % | 11,5 | 18,9 | - |
| Capital Employed | Mio. € | 2.315 | 2.187 | 6 % |
1 Brutto-Marge = Summe der Ergebniskomponenten
Metallergebnis, Schmelz- und Raffinierlöhne sowie
Prämien und Produkte.
2 Konzernsteuerungskennzahlen.
3 Vorjahreswerte angepasst.
| Kennzahlen Aurubis-Konzern | 1. Quartal | |||
| IFRS | 2023/24 | 2022/23 | Veränderung | |
| Umsatzerlöse | Mio. € | 3.896 | 4.096 | -5 % |
| Rohergebnis | Mio. € | 368 | 340 | 8 % |
| EBITDA | Mio. € | 122 | 120 | 2 % |
| EBIT | Mio. € | 73 | 70 | 3 % |
| EBT | Mio. € | 72 | 71 | 1 % |
| Konzernergebnis | Mio. € | 58 | 57 | 2 % |
| Ergebnis je Aktie | € | 1,33 | 1,31 | 2 % |
| Belegschaft (Durchschnitt) | 7.261 | 6.963 | 4 % | |
○ Im vorliegenden Bericht können sich
aufgrund von Rundungen geringfügige Abweichungen bei
Summenangaben ergeben.
| 1. Quartal | ||||
| Produktionskennzahlen Aurubis-Konzern | 2023/24 | 2022/23 | Veränderung | |
| Segment Multimetal Recycling | ||||
| Alt-/Blisterkupfereinsatz | 1.000 t | 73 | 84 | -13 % |
| Sonstige Recyclingmaterialien | 1.000 t | 133 | 130 | 2 % |
| Kathodenproduktion | 1.000 t | 125 | 131 | -5 % |
| Beerse | 1.000 t | 6 | 6 | 0 % |
| Lünen | 1.000 t | 33 | 42 | -21 % |
| Olen | 1.000 t | 86 | 83 | 4 % |
| Segment Custom Smelting & Products | ||||
| Konzentratdurchsatz | 1.000 t | 646 | 635 | 2 % |
| Hamburg | 1.000 t | 301 | 266 | 13 % |
| Pirdop | 1.000 t | 345 | 369 | -7 % |
| Alt-/Blisterkupfereinsatz | 1.000 t | 50 | 46 | 9 % |
| Sonstige Recyclingmaterialien | 1.000 t | 8 | 10 | -20 % |
| Schwefelsäureproduktion | 1.000 t | 592 | 586 | 1 % |
| Hamburg | 1.000 t | 254 | 219 | 16 % |
| Pirdop | 1.000 t | 338 | 367 | -8 % |
| Kathodenproduktion | 1.000 t | 151 | 150 | 1 % |
| Hamburg | 1.000 t | 93 | 92 | 1 % |
| Pirdop | 1.000 t | 58 | 58 | 0 % |
| Gießwalzdrahtproduktion | 1.000 t | 205 | 195 | 5 % |
| Stranggussproduktion | 1.000 t | 35 | 49 | -29 % |
| Flachwalzprodukte und Spezialdrahtproduktion | 1.000 t | 30 | 32 | -6 % |
Vorjahreswerte angepasst.
| 1. Quartal | ||||
| Verkaufsmengen Aurubis-Konzern | 2023/24 | 2022/23 | Veränderung | |
| Gold | t | 12 | 12 | 0 % |
| Silber | t | 181 | 234 | -23 % |
| Blei | t | 8.006 | 9.370 | -15 % |
| Nickel | t | 954 | 830 | 15 % |
| Zinn | t | 2.310 | 2.128 | 9 % |
| Zink | t | 2.844 | 2.077 | 37 % |
| Nebenmetalle | t | 196 | 190 | 3 % |
| Platingruppe (PGM) | kg | 1.871 | 1.819 | 3 % |
"Unser Quartalsergebnis von 111 Mio. € zeigt:
Aurubis liefert auch in herausfordernden Zeiten starke
Ergebnisse. Dies ist ein überzeugender Erfolg des
kompetenten Managementteams an allen Standorten unseres
Produktionsnetzwerkes. Mit diesem Rückenwind werden
wir in diesem Kalenderjahr, wie geplant, die ersten
strategischen Projekte in Betrieb nehmen. Unser
Wachstumskurs wird somit erste operative Ergebnisse liefern
-er nimmt sicht- und messbar Gestalt an."
ROLAND HARINGS, Vorstandsvorsitzender
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde bei
Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form
gewählt. Damit meinen wir selbstverständlich alle
Personen jeglichen Geschlechts (m/w/d).
Der Aurubis-Konzern erzielte in den ersten 3 Monaten
2023/24 ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) in
Höhe von 111 Mio. € (Vj. 125 Mio. €).
Gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne für die
Verarbeitung von Konzentraten, die erhöhte
Aurubis-Kupferprämie, eine anhaltend hohe Nachfrage
nach Gießwalzdraht sowie gesunkene Energiekosten
beeinflussten das operative EBT positiv. Gegenläufig
wirkten ein deutlich niedrigeres Metallergebnis bei
rückläufigen Metallpreisen, niedrigere
Schwefelsäureerlöse, gestiegene Rechts- und
Beratungskosten sowie Anlaufkosten für die
strategischen Projekte. Der operative Return on Capital
Employed (ROCE) betrug 9,7 % (Vj. 16,3 %). Das
IFRS-Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 72 Mio. € (Vj.
71 Mio. €).
Der Aurubis-Konzern hat in den ersten 3 Monaten des
Geschäftsjahres 2023/24 Umsatzerlöse in Höhe
von 3.896 Mio. € (Vj. 4.096 Mio. €) erzielt.
Diese rückläufige Entwicklung war im Wesentlichen
auf die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunkenen
Metallpreise und einem deutlich niedrigeren Absatz von
Strangguss zurückzuführen.
Das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) - als eine
unserer Konzernsteuerungsgrößen - betrug 111
Mio. € (Vj. 125 Mio. €) und war im Vergleich zum
sehr guten Vorjahr positiv beeinflusst durch:
| ― |
höhere Schmelz- und Raffinierlöhne durch einen leicht gestiegenen Konzentratdurchsatz an unseren Primärstandorten bei gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenen Verarbeitungsentgelten, |
| ― |
die signifikante Erhöhung der Aurubis-Kupferprämie, |
| ― |
höhere Erlöse durch den gestiegenen Absatz von Gießwalzdraht bei gestiegenen Formataufpreisen, |
| ― |
signifikant gesunkene Energiekosten, insbesondere für Strom und Gas. |
Gegenläufig wirkten
| ― |
deutlich niedrigere Schwefelsäureerlöse aufgrund gesunkener Absatzpreise, |
| ― |
ein deutlich niedrigeres Metallergebnis bei rückläufigen Metallpreisen, insbesondere bei Nickel, Palladium und Kupfer, |
| ― |
gestiegene Rechts- und Beratungskosten infolge der kriminellen Aktivitäten gegen Aurubis, |
| ― |
Anlaufkosten für die in Umsetzung befindlichen strategischen Projekte. |
Für Erläuterungen zur Herleitung des
operativen Ergebnisses auf Basis des Ergebnisses nach IFRS
verweisen wir auf ○ Seite 19.
Unsere zweite Konzernsteuerungsgröße, der
operative ROCE (unter Berücksichtigung des EBIT der
letzten vier Quartale) reduzierte sich auf 9,7 % (Vj. 16,3
%). Insbesondere das negative Schlussquartal des Vorjahres
infolge der finanziellen Auswirkungen der gegen Aurubis
gerichteten kriminellen Handlungen sowie die fortlaufende
Investitionstätigkeit minderte die Rendite auf das
eingesetzte Kapital.
Eine Herleitung des ROCE ist auf ○ Seite 12
dargestellt.
Der Netto-Cashflow lag im 1. Quartal 2023/24 aufgrund
des anlaufenden Bestandsaufbaus von Net Working Capital zur
Vorbereitung des Wartungsstillstands des Hamburger Werks im
Frühjahr 2024 mit -202 Mio. € unter dem Niveau
des Vorjahres (Vj. -62 Mio. €). Der Netto-Cashflow
unterliegt unterjährigen Schwankungen, die sich im
Laufe des Geschäftsjahres wieder ausgleichen.
Weitere Erläuterungen zum Cashflow sind in der Q
Vermögens- und Finanzlage, Seite 11 enthalten.
Das Segment Multimetal Recycling (MMR) fasst die
Recyclingaktivitäten im Konzern und damit die
Verarbeitung von Altkupfer, organischen und anorganischen
metallhaltigen Recyclingrohstoffen sowie industriellen
Rückständen zusammen. Zum Segment zählen die
Standorte Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide
Belgien) sowie Berango (Spanien). Die aktuell im Bau
befindliche Sekundärhütte Aurubis Richmond,
Georgia, in den USA gehört ebenfalls zu diesem
Segment.
Das operative EBT des Segments MMR lag im Berichtsjahr
bei 29 Mio. € und damit unter dem Vorjahresniveau (35
Mio. €). Höhere spezifische Raffinierlöhne
für Altkupfer bei reduziertem Durchsatz und ein
erhöhter Durchsatz von sonstigen Recyclingmateralien
wirkten positiv auf das operative Ergebnis. Ferner wirkte
der Rückgang von Energiekosten positiv auf das
Ergebnis des Segments MMR.
Gegenläufig wirkten im Vergleich zum Vorjahr ein
einsatzmaterialbedingt niedriges Metallergebnis bei
rückläufigen Metallpreisen, insbesondere bei
Nickel und Palladium. Inflationsbedingt gestiegene Kosten
sowie Anlaufkosten für die in Umsetzung befindlichen
strategischen Projekte belasteten im Vergleich zum Vorjahr
das Ergebnis des Segements MMR.
Der operative ROCE des Segments lag bei 13,5 % (Vj. 18,3
%). Im ROCE des Vorjahres wirkte noch eine bessere
Ertragslage. Ferner stieg das Capital Employed u. a.
aufgrund der hohen Wachstumsinvestitionen insbesondere in
Aurubis Richmond, USA, an.
Bei den Recyclingrohstoffen entwickelte sich der
für Aurubis im Wesentlichen relevante europäische
Markt im Berichtszeitraum, weitestgehend stabil. Trotz
volatiler Metallpreise und einem Rückgang des Angebots
im Berichtszeitraum gab es ein stabiles Mengenangebot an
Altkupfer in Europa. Herausforderungen in der Lieferkette
führten zu einer Reduzierung der Exporte aus Europa
und somit zu einer Verbesserung des Angebots an Altkupfer
in Europa. Für komplexe Recyclingmaterialien wie
Elektronikschrotte und industrielle Rückstände
herrschte im Berichtszeitraum, mit Ausnahme einzelner
Recyclingmaterialien, ein stabiles Mengenangebot. Die
Verarbeitungsentgelte für komplexe
Recyclingmaterialien verblieben entsprechend im
Berichtszeitraum auf hohen Niveau.
In Summe lag der konzernweite Einsatz von Alt- und
Blisterkupfer im 1. Quartal 2023/24 mit 73.000 t
angebotsbedingt unterhalb des Niveaus des Vorjahres (Vj.
84.000 t).
Der Einsatz sonstiger Recyclingmaterialien wie
Industrierückstände, Schlämme,
Schreddermaterialien oder Elektro- und Elektronikschrotte
im Konzern lag im Berichtszeitraum mit 133.000 t auf
Vorjahresniveau (Vj. 130.000 t).
Die Kupferkathodenproduktion im Segment MMR lag im
Berichtszeitraum mit 125.000 t leicht unter dem
Vorjahresniveau (Vj. 131.000 t). Die Kathodenproduktion an
unserem Standort in Lünen läuft im Zuge der
andauernden Sanierung und Kapazitätserweiterung der
Elektrolyse bis zur Inbetriebnahme Mitte 2024 weiter auf
reduziertem Niveau.
Die internationalen Kathodenmärkte verzeichneten im
Berichtszeitraum eine volatile Entwicklung. Die Notierungen
der Kathodenprämien in Europa verblieben im
Berichtszeitraum stabil auf hohem Niveau, während
diese auf dem asiatischen Markt unter dem Niveau in Europa
lagen. Die Aurubis-Kupferprämie liegt mit 228 US$/t
für das Kalenderjahr 2023 deutlich über der
Kupferprämie des Vorjahres (123 US$/t).
Im Segment MMR wurden im 1. Quartal 2023/24
Investitionen in Höhe von 94 Mio. € (Vj. 46 Mio.
€) im Wesentlichen für das neue Recyclingwerk
Aurubis Richmond, USA, die neue Bleed-Treatment-Anlage
(BOB) in Olen, Belgien sowie das Projekt ASPA in Beerse,
Belgien, getätigt.
Das Segment Custom Smelting & Products (CSP) umfasst
die Produktionsanlagen zur Verarbeitung von
Kupferkonzentraten q Glossar, Seite 26 sowie zur
Herstellung und Vermarktung von Standard- und
Spezialprodukten wie Kathoden q Glossar, Seite 26,
Gießwalzdraht q Glossar, Seite 26, Stranggussformaten
q Glossar, Seite 26, Bandprodukten, Schwefelsäure und
Eisensilikat. Das Segment CSP ist auch für die
Produktion von Edelmetallen verantwortlich. An den
Standorten Hamburg (Deutschland) und Pirdop (Bulgarien)
werden Kupferkathoden hergestellt, die zusammen mit den im
Segment MMR produzierten Kathoden an den Standorten Hamburg
(Deutschland), Olen (Belgien), Emmerich (Deutschland) und
Avellino (Italien) zu Gießwalzdraht und
Stranggussformaten weiterverarbeitet werden. In den Werken
in Buffalo (USA), Stolberg (Deutschland) und Pori
(Finnland) werden Flachwalzprodukte und
Spezialdrahtprodukte produziert.
Das Segment CSP erzielte im Berichtsjahr ein operatives
Ergebnis vor Steuern (EBT) von 107 Mio. € (Vj. 108
Mio. €). Positiv gegenüber dem Vorjahr wirkten
höhere Schmelz- und Raffinierlöhne durch einen
leicht gestiegenen Konzentratdurchsatz an unseren
Primärstandorten bei deutlich gestiegenen
Verarbeitungsentgelten. Die signifikante Erhöhung der
Aurubis-Kupferprämie als auch die höheren
Erlöse aus dem gestiegenen Absatz von
Gießwalzdraht bei gestiegenen Formataufpreisen
beeinflusste das operative EBT des Segments CSP positiv.
Ebenso trugen die deutlich gesunkenen Energiekosten,
insbesondere für Strom und Gas, zur Kostenreduktion
des Segements bei.
Negativ auf das operative EBT wirkten im Vergleich zum
Vorjahr ein deutlich niedrigeres Metallergebnis bei
rückläufigen Metallpreisen, insbesondere bei
Palladium, Kupfer und Nickel, sowie deutlich niedrigere
Schwefelsäureerlöse aufgrund gesunkener
Absatzpreise.
Der operative ROCE des Segments (unter
Berücksichtigung des EBIT der letzten 4 Quartale)
reduzierte sich auf 11,5 % (Vj. 18,9 %). Das durch die
finanziellen Auswirkungen der gegen Aurubis gerichteten
kriminellen Handlungen belastete Schlussquartal des
Vorjahres wirkte negativ auf die Ertragslage.
Der Konzentratdurchsatz unserer Primärhütten
lag mit 646.000 t oberhalb des Vorjahresniveaus (Vj.
635.000 t). Der Standort in Hamburg zeigte im
Berichtszeitraum eine sehr gute Performance. Der Standort
in Pirdop konnte bisher nicht an die stabile
Vorjahresproduktion anknüpfen.
Die Schmelz- und Raffinierlöhne am internationalen
Markt für Kupferkonzentrate entwickelten sich im
Berichtszeitraum rückläufig. Das Angebot der
Minenindustrie reduzierte sich aufgrund von
Produktionsausfällen, logistische Probleme sowie
Streiks, vorallem in Südamerika, bei einer starken
Nachfrage der asiatischen Hüttenindustrie.
Entsprechend negativ entwickelte sich der Referenzabschluss
für das Kalenderjahr 2024. Der dort vereinbarte
Schmelz- und Raffinierlohn für
Standardkupferkonzentrate, vereinbart zwischen einer
Minengesellschaft und einer chinesischen Hütte, lag
bei 80 US$/t und 8,0 cts/lb. Zum Ende des
Berichtszeitraumes lag der Spotmarkt unterhalb des
Referenzniveaus.
Aurubis verfügt über ein diversifiziertes
Minen-Lieferantenportfolio mit langfristigen
Lieferverträgen. Somit konnten wir durch ein aktives
Rohstoffmanagement die kontinuierliche Versorgung unserere
Produktionsanlagen über den Berichtszeitraum
sicherstellen und waren nur in geringem Maße am
Spotmarkt aktiv.
Der Einsatz von Alt-/Blisterkupfer lag im Segment CSP im
Berichtszeitraum, mit 50.000 t über dem
Vorjahresniveau (Vj. 46.000 t). Der Einsatz sonstiger
Recyclingmaterialien lag im Segment mit 8.000 t unter dem
Vorjahr (Vj. 10.000 t). Bezüglich der Entwicklungen
der Raffinierlöhne für Recyclingmaterialien
verweisen wir auf unsere Erläuterungen zum Segment
MMR.
Die Kupferkathodenproduktion im Segment CSP lag im 1.
Quartal 2023/24 mit 151.000 t bei guter Auslastung der
Elektrolysen und konstanter Produktion leicht über dem
Vorjahresniveau (Vj. 150.000 t).
In Europa verblieben die Prämien im
Berichtszeitraum auf stabilem Niveau.
Die Produktion von Gießwalzdraht lag
nachfragebedingt mit 205.000 t über dem hohen Niveau
des Vorjahres (195.000 t). Die Nachfrage aus dem Energie-
und Infrastruktursektor war im 1. Quartal ungebrochen. Die
Produktion von Strangguss lag mit 35.000 t deutlich unter
dem Vorjahresniveau (Vj. 49.000 t). Die Nachfrage
insbesondere aus dem Bausektor zeigt sich weiter auf
reduziertem Niveau. Die Produktion von Flachwalzprodukten
reduzierte sich mit 30.000 t ebenfalls gegenüber dem
Vorjahr (Vj. 32.000 t).
Die Schwefelsäureproduktion lag analog zum
gestiegenen Konzentratdurchsatz mit 592.000 t leicht
über dem Vorjahresniveau (586.000 t). Der globale
Markt für Schwefelsäure war im 1. Quartal 2023/24
weiter von einer sich stabilisierenden Nachfrage
geprägt. Reduzierte Kosten für Energie und
insbesondere Erdgas sorgte für eine verbesserte
Nachfrage der in Europa ansässigen Chemie- und
Düngemittelindustrie. Das Preisniveau am Spotmarkt in
den für Aurubis wesentlichen Abnahmemärkten
entwickelte sich leicht positiv. Die Preisniveaus liegen
jedoch weiter unter dem hohen Niveau des Vorjahres. Aurubis
ist aufgrund seiner Kunden- und Vertragsstruktur den
Entwicklungen am Spotmarkt nicht in vollem Umfang und mit
zeitlichem Verzug ausgesetzt.
Im Segment CSP wurden Investitionen in Höhe von 55
Mio. € (Vj. 27 Mio. €) im 1. Quartal 2023/24
getätigt. Die Investitionen waren im Wesentlichen
für die Industriewärme Stufe 2 in Hamburg, die
Erweiterung der Elektrolyse in Pirdop, den Bau des Projekts
Complex Recycling Hamburg (CRH), vorbereitende
Maßnahmen für den Wartungsstillstand in Hamburg
sowie den Neubau der Edelhütte in Hamburg.
Die operative Bilanzsumme verminderte sich leicht von
5.859 Mio. € zum 30.09.2023 auf 5.788 Mio. € zum
31.12.2023. Investitionen in das Sachanlagevermögen
infolge der konzernweit initiierten Wachstumsprojekte sowie
der anlaufende Vorratsaufbau zur Vorbereitung des
Wartungsstillstands im Werk Hamburg mit einem Anstieg
gegenüber Vorjahr um 316 Mio. € auf 2.377 Mio.
€ wurden mit dem Rückgang des Bestandes an
Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten um -360
Mio. € auf 134 Mio. € finanziert. Auf der
Passivseite verringerten sich zudem die kurzfristigen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,
insbesondere für Konzentratlieferungen, um 114 Mio.
€ von 1.566 Mio. € auf 1.452 Mio. €.
Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich,
einhergehend mit dem operativen Konzerngesamtergebnis, um
72 Mio. € von 3.319 Mio. € zum Ende des letzten
Geschäftsjahres auf 3.391 Mio. € zum 31.12.2023.
Insgesamt lag die operative Eigenkapitalquote (Eigenkapital
im Verhältnis zur Bilanzsumme) somit bei 58,6 %
gegenüber 56,6 % zum Ende des letzten
Geschäftsjahres.
Die Finanzverbindlichkeiten zeigten sich mit 246 Mio.
€ zum 31.12.2023 kaum verändert im Vergleich zur
Vorjahresbilanz (262 Mio. €).
Die nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der
Finanzverbindlichkeiten dar.
| in Mio. € | 31.12.2023 | 30.09.2023 |
| Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 167 | 167 |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 36 | 37 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 203 | 204 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 31 | 46 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 12 | 12 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 43 | 58 |
| Finanzverbindlichkeiten | 246 | 262 |
Zum 31.12.2023 standen dem Konzern Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 134 Mio.
€ (30.09.2023: 494 Mio. €) zur Verfügung.
Die Netto-Finanzposition zum 31.12.2023 betrug somit
-112 Mio. € (30.09.2023: 232 Mio. €) und stellte
sich wie folgt dar:
| in Mio. € | 31.12.2023 | 30.09.2023 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 134 | 494 |
| - Finanzverbindlichkeiten | 246 | 262 |
| Netto- Finanzposition | -112 | 232 |
Der Netto-Cashflow gestaltetete sich in den ersten 3
Monaten des Geschäftsjahres 2023/24 mit -202 Mio.
€ negativ unter dem Niveau des Vorjahres (Vj. -62 Mio.
€) und war bereits geprägt durch den anlaufenden
Bestandsaufbau von Net Working Capital zur Vorbereitung des
Wartungsstillstands des Hamburger Werks im Frühjahr
2024.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief
sich auf -132 Mio. € (Vj. -72 Mio. €) und
beinhaltete vor allem Auszahlungen für Investitionen
in Sachanlagen in Höhe von 148 Mio. € (Vj. 60
Mio. €). Die hohe Investitionstätigkeit
erstreckte sich über den gesamten Konzern. In den Bau
der Recyclinganlage Aurubis Richmond (USA) flossen dabei in
den ersten 3 Monaten des Geschäftsjahres
Investitionsmittel in Höhe von 67 Mio. € (Vj. 18
Mio. €).
Unter Berücksichtigung von Zinsauszahlungen in
Höhe von -8 Mio. € ergibt sich ein Free Cashflow
von -342 Mio. € (Vj. -137 Mio. €).
| in Mio. € | 3 Monate
2023/24 |
3 Monate
2022/23 |
| Mittelabfluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | -202 | -62 |
| Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit | -132 | -72 |
| Zinsauszahlung | -8 | -3 |
| Free Cashflow | -342 | -137 |
| Aus-/Einzahlungen aus Finanzverbindlichkeiten (netto) | -19 | -28 |
| Veränderung der Zahlungsmittel | -360 | -166 |
| Zahlungsmittel zum Stichtag | 134 | 540 |
Der Return on Capital Employed (ROCE) stellt die
Verzinsung des im operativen Geschäft oder für
eine Investition eingesetzten Kapitals dar. Er wird unter
Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten 4
Quartale ermittelt.
Der operative ROCE erreichte zum 31.12.2023 einen Wert
von 9,7 % gegenüber 16,3 % in der Vergleichsperiode.
Insbesondere das negative Schlussquartal des Vorjahres
infolge der finanziellen Auswirkungen der gegen Aurubis
gerichteten kriminellen Handlungen sowie die fortlaufend
hohe Investitionstätigkeit minderten die Rendite.
| in Mio. € | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
| Anlagevermögen ohne Finanzanlagen | 2.497 | 2.028 |
| Vorräte | 2.377 | 2.532 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 521 | 628 |
| Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 239 | 318 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -1.452 | -1.796 |
| - Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten | -584 | -611 |
| Eingesetztes Kapital (Capital Employed) zum Stichtag | 3.597 | 3.099 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 335 | 494 |
| Finanzergebnis | -6 | 1 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) | 329 | 495 |
| Beteiligungsergebnis At Equity | 20 | 10 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) - adjusted | 349 | 505 |
| Rendite auf das eingesetzte Kapital (operativer ROCE) | 9,7 % | 16,3 % |
Besondere Entwicklungen veröffentlichen wir in Form
von Ad-hoc- und Pressemitteilungen:
Am 19.12.2023 hat die Aurubis AG eine Ad-hoc Mitteilung
über das weitere Vorgehen des Aufsichtsrats in Sachen
zukünftiger personeller Aufstellung des Vorstands der
Aurubis AG veröffentlicht.
Am 22.01.2024 hat die Aurubis AG eine Ad-hoc Mitteilung
über Gespräche von Vertretern des Aufsichtsrats
zur personellen Neuaufstellung des Vorstands der Aurubis AG
veröffentlicht.
Am 23.01.2024 hat die Aurubis AG eine Ad-hoc-Mitteilung
veröffentlicht. Der Aufsichtsrat der Aurubis AG ist
mit dem Vorstandsvorsitzenden Roland Harings, dem
Finanzvorstand Rainer Verhoeven und dem Vorstand Custom
Smelting & Products Heiko Arnold übereingekommen,
die laufenden Vorstandsverträge vorzeitig zu beenden.
Herr Dr. Arnold wird seine Vorstandstätigkeit zum
29.02.2024 beenden, Herr Verhoeven verlässt das
Unternehmen zum 30.06.2024 und Herr Harings zum
Geschäftsjahresende am 30.09.2024. Die drei
Vorstandsmitglieder tragen damit den besonderen
Herausforderungen der Aurubis im abgelaufenen
Geschäftsjahr Rechnung, insbesondere mit Blick auf die
schwerwiegenden Betrugs- und Diebstahlsfälle im Werk
Hamburg und Vorkommnisse im Bereich der Arbeitssicherheit.
Auf Basis eines umfassenden Rechtsgutachtens der Kanzlei
Hengeler Mueller zur Verantwortung der drei
Vorstandsmitglieder hat der Aufsichtsrat beschlossen, nach
aktuellem Stand von der Geltendmachung von
Ersatzansprüchen gegen die drei Vorstandsmitglieder
abzusehen. Inge Hofkens, Vorständin Multimetal
Recycling, wird ihre Aufgaben im Vorstand fortführen
und zusätzlich die Gesamtverantwortung für den
Bereich Commercial übernehmen. Der Aufsichtsrat hat
den Prozess für eine zeitnahe Besetzung der Positionen
in Gang gesetzt. Mit Wirkung vom 01.03.2024 wird zudem
Prof. Markus Kramer zunächst bis 30.09.2024 zur
Vervollständigung des neuen Vorstandsteams aus dem
Aufsichtsrat in den Vorstand entsandt, um dort wesentliche
Aufgaben von Heiko Arnold zu übernehmen.
Zusätzlich wird er Chief Transformation Officer und
erhält die Gesamtverantwortung für den Bereich
Personal sowie die Funktion des Arbeitsdirektors. Die
strategische Ausrichtung und die Umsetzung der
strategischen Wachstumsinitiativen werden unverändert
weiterverfolgt.
Am 05.01.2024 wurde die Einladung zur ordentlichen
Hauptversammlung, die am 15.02.2024 stattfindet, im
Bundesanzeiger veröffentlicht.
Gemäß Stimmrechtsmitteilung vom 28.12.2023
hat die BlackRock Inc. mit Sitz in New York, USA einen
Anteil an der Aurubis AG von 2,89 % (bisher: 3,00 %).
Gemäß Stimmrechtsmitteilung vom 03.01.2024
hat die Silchester International Investors International
Value Equity Trust mit Sitz in Wilmington, Delaware, USA
einen Anteil an der Aurubis AG von 3,04 % (bisher: 2,99 %).
Für zusätzliche Informationen verweisen wir
auf unsere Angaben im Geschäftsbericht 2022/23.
Die im Geschäftsbericht 2022/23 dargestellten
Risiken und Chancen haben sich im 1. Quartal 2023/24
grundsätzlich nicht verändert. Für weitere
Informationen verweisen wir auf unsere Angaben im
Geschäftsbericht 2022/23.
Der Aurubis-Konzern richtet sich strategisch an drei
Säulen aus: Sicherung und Stärkung des
Kerngeschäfts, Verfolgung von Wachstumsoptionen und
Ausbau einer industriellen Führungsposition im Bereich
Nachhaltigkeit. Als notwendige Erfolgsfaktoren für die
Implementierung der Strategie wurden die Digitalisierung
und Automatisierung in der Produktion, eine strategische
Ressourcenplanung und ein strategisches Personalmanagement,
was die Gewinnung und Entwicklung von Mitarbeitern
beinhaltet, festgelegt. Strategisches Ziel ist, die
Position als einer der effizientesten und nachhaltigsten
Multimetall-Produzenten der Welt weiter zu festigen und
auszubauen.
Zusammen mit Projekten, die bereits vor dem
Berichtszeitraum genehmigt worden waren und die
größtenteils bereits umgesetzt werden, sind
aktuell rund 1,7 Mrd. € an Investitionen für
strategische Projekte genehmigt, die sich in den kommenden
drei bis fünf Jahren auf einen zusätzlichen
EBITDA-Beitrag von 260 Mio. € pro Jahr aufsummieren.
Im Berichtszeitraum wurden folgende
Investitionsentscheidungen zu strategischen Projekte
getroffen, die in der Investitionssumme von rund 1,7 Mrd.
€ enthalten sind:
Am 12.12.2023 genehmigte der Aufsichtsrat den Bau einer
neuen Anlage zur Verarbeitung von Edelmetallen am Standort
Hamburg mit dem Namen "Precious Metals Refinery" (PMR), in
die wir rund 300 Mio. € investieren werden. Die neue
Anlage zur Edelmetallverarbeitung soll bis Ende 2026 in den
Betrieb gehen. Mit Precious Metals Hamburg wird die gesamte
Prozesskette der Edelmetallverarbeitung in einem
abgeschlossenen Sicherheitsbereich abgebildet. Neben dem
Fokus auf die Werks-, Edelmetall- und Arbeitssicherheit
setzen wir mit dem Projekt auch Maßstäbe durch
innovative Prozess- und Anlagentechnik. Der neu entwickelte
metallurgische Prozess führt zu einer höheren
Effizienz, der die Durchlaufzeiten der edelmetallhaltigen
Materialien deutlich reduzieren und die operativen Kosten
um rund 15 % senken wird. Mit der neuen Anlage erhöhen
wir die Produktionskapazität im Edelmetallbereich
signifikant, um so die Voraussetzungen für weitere
Projekte der Wachstumsstrategie zu schaffen.
Darüber hinaus stimmte der Aufsichtsrat ebenfalls
in der Sitzung am 12.12.2023 einem Investitionsvolumen von
nun rund 740 Mio. €, exklusive Leasingverpflichtungen,
für den Bau des US-amerikanischen Werkes Aurubis
Richmond zu. Dies wurde aufgrund erweiterter Design- und
Infrastrukturanforderungen, Inflationsanpassungen und
erhöhter Komplexität in der Umsetzung
erforderlich.
Wir werden zudem eine umfassende Erweiterung des
bestehenden Solarparks am Aurubis-Werk in Bulgarien
umsetzen. Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von
knapp 15 Mio. € wird die Leistung der bestehenden
Anlage sowie der sich bereits im Bau befindlichen dritten
Ausbaustufe um weitere 18 MWp (Megawatt Peak)
annähernd auf insgesamt rund 42 MWp verdoppelt. Nach
Fertigstellung werden alle Solaranlagen zusammen rund
55.000 MWh Strom pro Jahr erzeugen, dies deckt über 10
% des Strombedarfs des bulgarischen Werks. Damit bauen wir
den bereits heute größten Solarpark für
Eigennutzung in Südost-Europa weiter aus. Nach
Fertigstellung aller Ausbaustufen entspricht die
Stromerzeugung des gesamten Solarparks dem jährlichen
Strombedarf von 15.000-Vier-Personen-Haushalten, also dem
einer Kleinstadt. Aurubis spart damit rund 28.000 t CO
2-Emissionen pro Jahr ein. Die beschlossene
Erweiterungsstufe wird voraussichtlich Mitte 2025 in
Betrieb gehen.
Darüber hinaus wurden im Berichtszeitraum
Investionen für ein weiteres strategisches Projekt
für einen umweltschonenderen Prozess zur Behandlung
von Schlacke aus dem Schwebeschmelzofen genehmigt; somit
werden rund 46 Mio. € in einen verbesserten Prozess
für das Behandeln von Schlacke am Standort in
Bulgarien investiert. Künftig wird die Schlacke nicht
mehr in Gruben, sondern mittels 200 Schlacketöpfen
gekühlt. Schon der bisherige Prozess ist ein erprobtes
Verfahren in der Branche. Mit der neuen Schlackenbehandlung
gehen wir in puncto Umweltschutz noch einmal deutlich
über diesen Standard hinaus. Die vollständige
Inbetriebnahme ist für 2026 geplant; ab dem
Geschäftsjahr 2026/27 wird ein zusätzlicher
Ergebnisbeitrag im mittleren einstelligen
Millioneneurobereich aufgrund verbesserter
Metallausbringung erwartet.
Mit einer zweiten Stufe erweitern wir unsere Anlage zur
Reduzierung diffuser Emissionen und investieren damit rund
30 Mio. € in den weiteren Ausbau unserer
Umweltschutzeinrichtungen. Seit 2021 ist am Standort
Hamburg ein Filtersystem zur Reduzierung diffuser
Emissionen in der Primärkupfererzeugung in Betrieb. Im
Rahmen des Projektes wurden Dachöffnungen auf dem
Gebäude der Primärhütte verschlossen und an
ein leistungsfähiges Leitungs- und Filtersystem
angeschlossen. Diffuse Emissionen, also Stäube, werden
damit abgesaugt, gereinigt und dem Produktionskreislauf
wieder zugeführt. So wurde der Austritt von diffusen
Emissionen im Bereich der Primärkupferproduktion
bereits um 40 % gesenkt. Mit der beschlossenen Ausbaustufe
wird die Effizienz der Anlage auf 80 % verdoppelt. So wird
mit der erweiterten Filteranlagentechnik noch einmal
deutlich der Feinstaubaustritt reduziert, der heute bereits
unterhalb des Zielwerts liegt.
Wir haben, mit Bekanntgabe im Oktober 2023, unsere
Platzierung im CSR-Ranking (Corporate Social
Responsibility) von EcoVadis weiter verbessert: Mit 78 von
100 Punkten im Bewertungskatalog hinsichtlich
verantwortungsvoller Unternehmensführung gehören
wir zu den besten 1-Prozent der Unternehmen in der
Nichteisenmetallindustrie weltweit. Im Vergleich zum
Vorjahr verbesserten wir uns im Ranking um 5 Punkte oder
rund 7 %. Wir steigerten uns insbesondere in der
Bewertungskategorie "Nachhaltige Beschaffung". Zudem trugen
die umfassenden Copper Mark-Zertifizierungen der
Aurubis-Standorte zu der höheren Punktzahl bei: Nach
Pirdop (2021) sowie Hamburg und Lünen (2022) hat das
belgische Werk in Olen als vierter Standort im
Aurubis-Hüttennetzwerk im September 2023 das
international anerkannte Gütesiegel für eine
verantwortungsvolle Kupferproduktion erhalten. Zudem
verbesserten wir uns in der Kategorie Ethik. Dieses sehr
gute Ergebnis unterstreicht unseren Nachhaltigkeitsansatz,
der sich in vielfältigen Maßnahmen und Projekten
widerspiegelt.
Zeitgleich mit der Veröffentlichung des
Geschäftsberichts 2022/23 hat Aurubis zum zweiten Mal
einen Bericht nach dem Berichtsstandard der Task Force on
Climate-related Financial Disclosure (TCFD)
veröffentlicht. Neben dem Einfluss des eigenen
Handelns auf das Klima geht es beim TCFD um potenzielle
Folgen des Klimawandels auf die eigene
Geschäftstätigkeit.
Für weitergehende Informationen zur
Unternehmensentwicklung und der Unternehmensstrategie
verweisen wir auf unsere Angaben im Geschäftsbericht
2022/23.
Der globale Markt für Kupferkonzentrate befindet
sich weiter sowohl nachfrage- als auch angebotsseitig im
Wachstum. Renommierte Research Institute gingen, wie
Aurubis, für das Kalenderjahr 2024 bislang von einem
leichten Überschuss des Angebots am Konzentratmarkt
aus. In verschiedenen Ländern Südamerikas und
anderen Regionen kam es im Berichtszeitraum zu
Produktionskürzungen und reduzierten Ausbringungsraten
der Minenindustrie durch technische Probleme,
Wetterbedingungen oder Streiks. Diese führten zu einem
reduzierten Angebot der Minenindustrie und entsprechend
niedrigeren Schmelz- und Raffinierlöhnen am Spotmarkt.
Aurubis ist durch die langfristige Vertragsstruktur nur in
sehr geringem Umfang am Spotmarkt aktiv.
Im November 2023 wurde ein Abschluss für
Jahresverträge für 2024 zwischen einer
großen Minengesellschaft und einer chinesischen
Hütte zu 80 US$/t und 8,0 cts/lb bekannt. Im Folgenden
wurden diese Bedingungen auch von anderen chinesischen
Hütten und einer weiteren Minengesellschaft
übernommen, so dass dies als Referenz für
Jahresverträge angesehen werden kann. Diese Referenz
liegt rund 9 % unter dem Wert für das Jahr 2023.
Aufgrund unserer Positionierung im Markt, unserer
langfristigen Vertragsstruktur und unserer
Lieferantendiversifizierung sind wir zuversichtlich, erneut
eine gute Versorgung mit Kupferkonzentraten
sicherzustellen. Wir sind bereits bis in das 3. Quartal des
Geschäftsjahres 2023/24 hinein mit Konzentraten zu
guten Schmelz- und Raffinierlöhnen versorgt.
Das Geschäft ist insbesondere bei Altkupfer von
kurzfristiger Natur und damit von vielfältigen
Einflüssen wie Metallpreisen und
Sammelaktivitäten der Recyclingindustrie
abhängig, die nur schwer prognostizierbar sind.
Hingegen sind die komplexen Recyclingmaterialien
prinzipiell durch weniger Volatilität in der
Verfügbarkeit gekennzeichnet. Aurubis geht kurzfristig
von einer leicht schwächeren Versorgungslage für
Recyclingmaterialien aufgrund der konjunkturellen
Eintrübungen in den kommenden Monaten aus. Wir sind in
unserem Hüttennetzwerk bereits zu wesentlichen Teilen
für das 3. Quartal des Geschäftsjahres 2023/24
mit Recyclingmaterial zu guten Raffinierlöhnen
versorgt. Unsere breite Marktaufstellung federt
Versorgungsrisiken weitestgehend ab.
Der Absatz freier Kathodenmengen am Markt orientiert
sich weiter an der geplanten Weiterverarbeitung unserer
Kathoden-produktion im Konzern. Ein bereits bekannter
Faktor ist die von Aurubis für das kommende
Kalenderjahr 2024 festgesetzte Aurubis-Kupferprämie
für europäische Gießwalzdraht- und
Stranggussformatkunden. Aurubis hat diese gegenüber
dem Vorjahr unverändert bei 228 US$/t für seine
europäischen Kunden gelassen (2023: 228 US$/t).
Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres
2023/24 erwartet Aurubis eine weiter hohe Nachfrage nach
Gießwalzdraht. Die Verkaufsmengen für das
Kalenderjahr 2024 sind größtenteils vertraglich
fixiert. Die Nachfrage nach Kupferstranggussformaten und
Flachwalzprodukten erwarten wir weiterhin auf schwachem
Niveau.
Aurubis beliefert den globalen Schwefelsäuremarkt
mit den Schwerpunkten Europa und Nordamerika. Das
Verhältnis von lokalem Absatz und Exporten schwankt
entsprechend den Marktgegebenheiten. Die aktuellen
Markteinschätzungen von Researchunternehmen wie CRU
oder ICIS zeigen eine weitere Stabilisierung des
Preisniveaus. Auf Basis der sich stabilisierenden Nachfrage
auf dem Markt für Schwefelsäure und der
Entwicklungen bei den Absatzpreisen gehen wir von einer
guten Erlössitution auf diesen Märkten aus,
jedoch unter dem hohen Niveau des Vorjahres.
Zu unserem Geschäftsmodell gehört, dass unser
Ergebnis quartalsweisen Schwankungen unterliegt. Dies hat
saisonale und marktbezogene Gründe, kann aber auch
durch Störungen bei Aggregaten oder in den
Betriebsabläufen verursacht sein. Risiken für die
Erreichung der Gesamtjahresprognose können sich aus
Herausforderungen im Zusammenhang mit den
weltwirtschaftlichen Entwicklungen ergeben.
Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023/24 erfolgt
auf Basis von Markteinschätzungen und folgenden
Prämissen:
| ― |
Aufgrund der gegenüber dem Vorjahr reduzierten Referenz für Kupferkonzentrate von 80 US$/t und 8,0 cts/lb gehen wir von leicht reduzierten Schmelz- und Raffinierlöhnen ab dem Kalenderjahr 2024 aus. Ferner rechnen wir mit einem gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhten Durchsatz an unseren Primärhüttenstandorten. |
||||
| ― |
Für Altkupfer bleibt die Marktentwicklung im Geschäftsjahr 2023/24 wegen der Kurzfristigkeit des Geschäfts schwer prognostizierbar. Wir erwarten grundsätzlich ein stabiles Marktumfeld. |
||||
| ― |
Wir erwarten grundsätzliche eine weiterhin hohe Nachfrage nach den von Aurubis produzierten Metallen. Produktseitig gehen wir von einer weiterhin starken Nachfrage nach unserem Gießwalzdraht aus. Die Nachfrage nach Stranggussformaten wird sich im Vergleich zum Vorjahr eher rückläufig entwickeln. Bei der Nachfrage nach Flachwalzprodukten gehen wir von einer Seitwärtsbewegung aus. |
||||
| ― |
Aufgrund der aktuellen Marktsituation für Schwefelsäure gehen wir von einem gegenüber dem Vorjahr reduzierten Ergebnisbeitrag durch Schwefelsäureerlöse aus. |
||||
| ― |
Wegen der anhaltend niedrigen Metallpreise an der LME haben wir bisher nur geringe Teile des zu erwartenden Metallmehrausbringens preislich durch Hedging-Aktivitäten gesichert. |
||||
| ― |
Die Aurubis-Kupferprämie wurde unverändert auf 228 US$/t für das Kalenderjahr 2024 festgesetzt (Vj. 228 US$/t). |
||||
| ― |
Hinsichtlich der aktuellen Energiepreisentwicklungen gehen wir für das Geschäftsjahr 2023/24 von Energiekosten leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/23 aus. Durch Hedging-Aktivitäten können wir Preisrisiken begrenzt abfedern. Weiterhin wirken die CO 2-Strompreis-kompensationen zeitlich versetzt. |
||||
| ― |
Wir gehen von höheren Rechts- und Beratungskosten infolge der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Aktivitäten aus. |
||||
| ― |
Wir rechnen mit Kosten aufgrund von Abfindungszahlungen für die ausscheidenden Vorstände. |
||||
| ― |
Wesentliche Teile unserer Einnahmen sind US-Dollarbasiert. Im Rahmen unserer Hedging-Strategie haben wir für das laufende Geschäftsjahr wesentliche Teile der US-Dollar-Ergebnisse bereits abgesichert. |
||||
| ― |
Für das Geschäftsjahr 2023/24 gehen wir in Summe von einer stabilen Anlagenverfügbarkeit auf Vorjahresniveau aus. |
||||
| ― |
Für das Geschäftsjahr 2023/24 sind
folgende Wartungsstillstände vorgesehen:
|
Insgesamt erwarten wir für den Aurubis-Konzern im
Geschäftsjahr 2023/24 ein operatives EBT zwischen 380
Mio. € und 480 Mio. € und einen operativen ROCE
zwischen 10 % und 14 %.
Im Segment Multimetal Recycling erwarten wir für
das Geschäftsjahr 2023/24 ein operatives EBT zwischen
60 Mio. € und 120 Mio. € und einen operativen
ROCE zwischen 5 % und 9 %. Der im Vergleich zum Vorjahr
geringere ROCE ergibt sich durch die niedrigere
antizipierte Ertragslage bei gleichzeitig deutlich
gestiegener Investitionstätigkeit.
Im Segment Custom Smelting & Products planen wir
für das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem
operativen EBT zwischen 410 Mio. € und 470 Mio. €
und einem operativen ROCE zwischen 19 % und 23 %. Der im
Vergleich zum Vorjahr verbesserte ROCE ergibt sich durch
die antizipierte verbesserte Ertragslage bei ebenfalls
erhöhter Investitionstätigkeit.
| operatives EBT | operativer ROCE | |
| in Mio. € | in % | |
| Konzern 1 | 380 - 480 | 10 - 14 |
| Segment Multimetal Recycling | 60 - 120 | 5 - 9 |
| Segment Custom Smelting & Products | 410 - 470 | 19 - 23 |
Die interne Berichterstattung und Steuerung des Konzerns
erfolgen auf Grundlage eines operativen Ergebnisses, um den
Erfolg des Aurubis-Konzerns unabhängig von
Bewertungseinflüssen zur internen Steuerung abbilden
zu können. Die Herleitung des operativen Ergebnisses
aus der IFRS-Ertragslage erfolgt durch:
| ― |
Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung des IAS 2; dabei werden die aus der Anwendung der Durchschnittsmethode resultierenden Metallpreisschwankungen eliminiert. Ebenso werden nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Metallvorratsbestände eliminiert |
| ― |
Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von Metallderivategeschäften, bezogen auf die Hauptmetallbestände |
| ― |
Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften |
| ― |
Eliminierung von nicht zahlungswirksamen Effekten aus Kaufpreisallokationen |
| ― |
Bereinigung um Effekte aus der Anwendung des IFRS 5 |
Für zusätzliche Informationen verweisen wir
auf unsere Angaben im Geschäftsbericht 2022/23.
Das IFRS EBT in Höhe von 72 Mio. € (Vj. 71
Mio. €) ist auf Vorjahresniveau. Die Veränderung
war, neben den bereits in der Erläuterung zur
operativen Ertragslage beschriebenen Ergebniseffekten, auch
durch die Metall- und Energiepreisentwicklung
begründet. Zum einen führt die Anwendung der nach
IAS 2 vorgeschriebenen Durchschnittsmethode zu
Metallpreisbewertungen, die nah an den Marktpreisen liegen.
Metallpreisvolatilitäten haben daher direkte
Auswirkungen auf
Bestandsveränderungen/Materialaufwendungen und somit
auf das IFRS-Rohergebnis. Zum anderen unterliegen die
Bewertungen der Energie bezogenen Derivategeschäften
ebenfalls marktpreisbedingten Schwankungen.
Das IFRS-Rohergebnis beinhaltet in den ersten 3 Monaten
des Geschäftsjahres 2023/24 Bewertungseffekte im
Vorratsvermögen aus der Anwendung des IAS 2 in
Höhe von -13 Mio. € (Vj. -8 Mio. €). Die
Abbildung der oben beschriebenen Volatilitäten ist
nicht Cashflow-relevant und spiegelt auch nicht die
operative Performance von Aurubis wider.
Die Herleitung der operativen Ergebnisse der ersten 3
Monate des Geschäftsjahres 2023/24 und des
Vorjahresvergleichszeitraums aus der IFRS-Gewinn- und
Verlustrechnung wird in der nachfolgenden Tabellen
dargestellt.
| 3 Monate 2023/24 | 3 Monate 2022/23 | |||||
| in Mio. € | IFRS | Bereinigungseffekte | operativ | IFRS | Bereinigungseffekte | operativ |
| Umsatzerlöse | 3.896 | 0 | 3.896 | 4.096 | 0 | 4.096 |
| Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 279 | -42 | 237 | 192 | 5 | 197 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 6 | 0 | 6 | 5 | 0 | 5 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 38 | 0 | 38 | 73 | 0 | 73 |
| Materialaufwand | -3.851 | 80 | -3.771 | -4.026 | 48 | -3.978 |
| Rohergebnis | 368 | 38 | 406 | 340 | 53 | 393 |
| Personalaufwand | -149 | 0 | -149 | -139 | 0 | -139 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | -49 | 0 | -49 | -49 | 1 | -48 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -97 | 0 | -97 | -82 | 0 | -82 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 73 | 38 | 111 | 70 | 54 | 124 |
| Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen | 4 | 1 | 5 | 3 | 0 | 3 |
| Zinserträge | 4 | 0 | 4 | 2 | 0 | 2 |
| Zinsaufwendungen | -9 | 0 | -9 | -4 | 0 | -4 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 72 | 39 | 111 | 71 | 54 | 125 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -14 | -8 | -22 | -14 | -12 | -26 |
| Konzernergebnis | 58 | 31 | 89 | 57 | 42 | 99 |
Die IFRS Bilanzsumme reduzierte sich von 7.259 Mio.
€ zum 30.09.2023 auf 7.155 Mio. € zum 31.12.2023.
Analog zur operativen Bilanz resultierte der Rückgang
aus verminderten Zahlungsmitteln und
Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von 360 Mio.
€ auf 134 Mio. € zum 31.12.2023 infolge des
anlaufenden Bestandsaufbaus der Vorräte in Höhe
von 291 Mio. €. zur Vorbereitung des
Wartungsstillstands im Werk Hamburg.
Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich um 40
Mio. € von 4.245 Mio. € zum Ende des letzten
Geschäftsjahres auf 4.285 Mio. € zum 31.12.2023.
Die Erhöhung erfolgte einhergehend mit dem
Konzerngesamtergebnis in Höhe von 40 Mio. €.
Insgesamt lag die IFRS-Eigenkapitalquote am 31.12.2023 bei
59,9 % gegenüber 58,5 % zum Ende des letzten
Geschäftsjahres.
Die Herleitung der operativen Bilanz zum 31.12.2023 und
des Vergleichsstichtags 30.09.2023 aus der IFRS Bilanz wird
in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
| 31.12.2023 | 30.09.2023 | |||||
| in Mio. € | IFRS | Bereinigungseffekte | Operativ | IFRS | Bereinigungseffekte | Operativ |
| Aktiva | ||||||
| Anlagevermögen | 2.545 | -28 | 2.517 | 2.470 | -28 | 2.442 |
| Latente Steuern | 17 | 2 | 19 | 18 | 1 | 19 |
| Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 34 | -1 | 33 | 40 | -1 | 39 |
| Vorräte | 3.690 | -1.313 | 2.377 | 3.399 | -1.338 | 2.061 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 735 | -27 | 708 | 838 | -34 | 804 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 134 | 0 | 134 | 494 | 0 | 494 |
| Summe Aktiva | 7.155 | -1.367 | 5.788 | 7.259 | -1.400 | 5.859 |
| Passiva | ||||||
| Eigenkapital | 4.285 | -894 | 3.391 | 4.245 | -926 | 3.319 |
| Latente Steuern | 535 | -365 | 170 | 544 | -374 | 170 |
| Langfristige Rückstellungen | 169 | 0 | 169 | 169 | 0 | 169 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 316 | -106 | 210 | 309 | -98 | 211 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 66 | 0 | 66 | 63 | 0 | 63 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 1.784 | -2 | 1.782 | 1.929 | -2 | 1.927 |
| Summe Passiva | 7.155 | -1.367 | 5.788 | 7.259 | -1.400 | 5.859 |
| in Mio. € | 3 Monate 2023/24 | 3 Monate 2022/23 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 72 | 71 |
| (Zu-) Abschreibungen auf Vermögenswerte des Anlagevermögens | 49 | 49 |
| Veränderung der Wertberichtigungen auf Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 1 | 0 |
| Veränderung langfristiger Rückstellungen | -1 | -2 |
| Bewertung von Derivaten | -14 | 38 |
| Sonstiges nicht zahlungswirksames Ergebnis | 1 | 1 |
| Aufwendungen und Erträge aus dem Finanzergebnis | 1 | -1 |
| Zinseinzahlungen 1 | 4 | 2 |
| Ein-/Auszahlungen für Ertragsteuern | -15 | -32 |
| Brutto-Cashflow | 99 | 128 |
| Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte | 111 | 14 |
| Veränderung der Vorräte (inkl. Bewertungseffekte) | -295 | -356 |
| Veränderung kurzfristiger Rückstellungen | 3 | 8 |
| Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) | -121 | 144 |
| Mittelabfluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | -202 | -62 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen | -151 | -71 |
| Erhaltene Dividenden | 19 | 0 |
| Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit | -132 | -71 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 3 | 1 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Finanzverbindlichkeiten | -22 | -28 |
| Zinsauszahlungen | -8 | -3 |
| Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit | -26 | -30 |
| Veränderung der Zahlungsmittel | -360 | -164 |
| Veränderungen aus Wechselkursänderungen | 0 | -2 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 494 | 706 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 134 | 540 |
| Kumuliertes sonstiges Ergebnis | ||||||
| in Mio. € | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Eigene Anteile | Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital | Marktbewertung
von Cashflow Sicherungen |
Kosten der Absicherung |
| Stand am 01.10.2022 | 115 | 343 | -60 | 3.794 | 47 | -1 |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 58 | 24 | 0 |
| davon Konzernergebnis | 0 | 0 | 0 | 57 | 0 | 0 |
| davon sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 1 | 24 | 0 |
| Stand am 31.12.2022 | 115 | 343 | -60 | 3.852 | 71 | 0 |
| Stand am 01.10.2023 | 115 | 343 | -60 | 3.823 | 4 | 0 |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 58 | -5 | 0 |
| davon Konzernergebnis | 0 | 0 | 0 | 58 | 0 | 0 |
| davon sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | -5 | 0 |
| Stand am 31.12.2023 | 115 | 343 | -60 | 3.881 | -1 | 0 |
| Kumuliertes sonstiges Ergebnis | ||||||
| in Mio. € | Marktbewertung
von Finanz- investitionen |
Währungs-
änderungen |
Ertragsteuern | Anteile der
Aktionäre der Aurubis AG |
Nicht
beherrschende Anteile |
Summe
Eigenkapital |
| Stand am 01.10.2022 | 1 | 36 | -18 | 4.258 | 1 | 4.258 |
| Konzerngesamtergebnis | 2 | -18 | -4 | 62 | 0 | 63 |
| davon Konzernergebnis | 0 | 0 | 0 | 57 | 0 | 57 |
| davon sonstiges Ergebnis | 2 | -18 | -4 | 5 | 0 | 5 |
| Stand am 31.12.2022 | 3 | 18 | -22 | 4.320 | 1 | 4.321 |
| Stand am 01.10.2023 | 0 | 24 | -5 | 4.244 | 1 | 4.245 |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | -14 | 0 | 40 | 0 | 40 |
| davon Konzernergebnis | 0 | 0 | 0 | 58 | 0 | 58 |
| davon sonstiges Ergebnis | 0 | -14 | 0 | -18 | 0 | -18 |
| Stand am 31.12.2023 | 0 | 10 | -4 | 4.284 | 1 | 4.285 |
| 3 Monate 2023/24 | ||||||
| Segment
Multimetal Recycling |
Segment Custom
Smelting & Products |
Sonstige | Summe | Überleitung/
Konsolidierung |
Konzern
gesamt |
|
| in Mio. € | operativ | operativ | operativ | operativ | IFRS | IFRS |
| Umsatzerlöse | ||||||
| Gesamtumsätze | 1.286 | 4.071 | 0 | |||
| Intersegmentumsätze | 1.175 | 287 | 0 | |||
| Außenumsätze | 111 | 3.784 | 0 | 3.896 | 0 | 3.896 |
| EBITDA | 42 | 141 | -23 | 160 | -38 | 122 |
| EBIT | 28 | 107 | -24 | 111 | -39 | 73 |
| EBT | 29 | 107 | -25 | 111 | -39 | 72 |
| ROCE (%) | 13,5 | 11,5 | ||||
Die Segmentierung erfolgt entsprechend der Definition
der Segmente im Konzern.
| 3 Monate 2022/23 | ||||||
| Segment
Mutimetal Recycling |
Segment Custom
Smelting & Products |
Sonstige | Summe | Überleitung/
Konsolidierung |
Konzern
gesamt |
|
| in Mio. € | operativ | operativ | operativ | operativ | IFRS | IFRS |
| Umsatzerlöse | ||||||
| Gesamtumsätze | 1.316 | 4.123 | 0 | |||
| Intersegmentumsätze | 1.194 | 150 | 0 | |||
| Außenumsätze | 122 | 3.973 | 0 | 4.096 | 0 | 4.096 |
| EBITDA | 47 | 142 | -17 | 172 | -53 | 120 |
| EBIT | 34 | 108 | -18 | 124 | -54 | 70 |
| EBT | 35 | 108 | -18 | 125 | -54 | 71 |
| ROCE (%) | 18,3 | 18,9 | ||||
Vorjahreswerte teilweise angepasst.
Die Aufgliederung der Außenumsätze nach
Produktgruppen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.
| Segment
Multimetal Recycling |
Segment
Custom Smelting & Products |
Summe | ||||
| in Mio. € | 3 Monate
2023/24 |
3 Monate
2022/23 |
3 Monate
2023/24 |
3 Monate
2022/23 |
3 Monate
2023/24 |
3 Monate
2022/23 |
| Gießwalzdraht | 0 | 0 | 1.345 | 1.218 | 1.345 | 1.218 |
| Kupferkathoden | 24 | 41 | 999 | 1.029 | 1.022 | 1.070 |
| Edelmetalle | 0 | 0 | 833 | 878 | 833 | 878 |
| Strangguss | 0 | 0 | 163 | 358 | 163 | 358 |
| Bänder, Profile und Formate | 0 | 0 | 269 | 308 | 269 | 308 |
| Sonstige | 88 | 81 | 175 | 182 | 263 | 264 |
| Gesamt | 111 | 122 | 3.784 | 3.973 | 3.896 | 4.096 |
Vorjahreswerte teilweise angepasst.
Am 22.01.2024 hat die Aurubis AG eine Ad-hoc Mitteilung
über Gespräche von Vertretern des Aufsichtsrats
zur personellen Neuaufstellung des Vorstands der Aurubis AG
veröffentlicht.
Am 23.01.2024 hat die Aurubis AG eine Ad-hoc-Mitteilung
veröffentlicht. Der Aufsichtsrat der Aurubis AG ist
mit dem Vorstandsvorsitzenden Roland Harings, dem
Finanzvorstand Rainer Verhoeven und dem Vorstand Custom
Smelting & Products Heiko Arnold übereingekommen,
die laufenden Vorstandsverträge vorzeitig zu beenden.
Herr Dr. Arnold wird seine Vorstandstätigkeit zum
29.02.2024 beenden, Herr Verhoeven verlässt das
Unternehmen zum 30.06.2024 und Herr Harings zum
Geschäftsjahresende am 30.09.2024. Die drei
Vorstandsmitglieder tragen damit den besonderen
Herausforderungen der Aurubis im abgelaufenen
Geschäftsjahr Rechnung, insbesondere mit Blick auf die
schwerwiegenden Betrugs- und Diebstahlsfälle im Werk
Hamburg und Vorkommnisse im Bereich der Arbeitssicherheit.
Auf Basis eines umfassenden Rechtsgutachtens der Kanzlei
Hengeler Mueller zur Verantwortung der drei
Vorstandsmitglieder hat der Aufsichtsrat beschlossen, nach
aktuellem Stand von der Geltendmachung von
Ersatzansprüchen gegen die drei Vorstandsmitglieder
abzusehen. Inge Hofkens, Vorständin Multimetal
Recycling, wird ihre Aufgaben im Vorstand fortführen
und zusätzlich die Gesamtverantwortung für den
Bereich Commercial übernehmen. Der Aufsichtsrat hat
den Prozess für eine zeitnahe Besetzung der Positionen
in Gang gesetzt. Mit Wirkung vom 01.03.2024 wird zudem
Prof. Markus Kramer zunächst bis 30.09.2024 zur
Vervollständigung des neuen Vorstandsteams aus dem
Aufsichtsrat in den Vorstand entsandt, um dort wesentliche
Aufgaben von Heiko Arnold zu übernehmen.
Zusätzlich wird er Chief Transformation Officer und
erhält die Gesamtverantwortung für den Bereich
Personal sowie die Funktion des Arbeitsdirektors. Die
strategische Ausrichtung und die Umsetzung der
strategischen Wachstumsinitiativen werden unverändert
weiterverfolgt.
Blisterkupfer: (auch "Blasenkupfer") Unraffiniertes,
blasiges Kupfer; die Blasen (englisch: Blister) entstehen
durch Ausscheiden der Gase beim Erstarrungsprozess; wird
auch als Rohstoff eingekauft.
Formataufpreis: Entgelt für die Verarbeitung von
Kupferkathoden zu Kupferprodukten.
Gießwalzdraht: In einem kontinuierlichen Verfahren
hergestelltes Vorprodukt für die Produktion von
Kupferdrähten.
Komplexe Materialien: Sowohl primäre als auch
sekundäre Rohstoffe werden in dem Sinne komplexer, als
die Gehalte an Kupfer abnehmen und die Konzentrationen an
Begleitelementen und Verunreinigungen zunehmen.
Kupferkathoden: Qualitätsprodukt der
Kupferelektrolyse (Kupfergehalt 99,99 %) und erstes
börsenfähiges Produkt der Kupfererzeugung.
Kupferkonzentrat: Produkt aus der Aufbereitung
(Anreicherung) von Kupfererzen, Hauptrohstoff bei Aurubis.
Da Kupfer in seinen Erzen fast ausschließlich
chemisch gebunden ist und in niedrigen Konzentrationen
(zumeist unter 1 %) vorliegt, werden die Erze nach
Förderung in der Mine in Aufbereitungsanlagen zu
Konzentraten angereichert (Kupfergehalt 25 % bis 40 %).
Kupferprämie: Aufpreis für qualitativ
hochwertige Kathoden, die unter anderem in der Produktion
von Gießwalzdraht und Stranggussformate zum Einsatz
kommen.
Metallergebnis: Metallmehrausbringen bewertet mit den
entsprechenden Metallpreisen.
Metallmehrausbringen: Menge an Metallen, die eine
Hütte über den bezahlten Metallinhalt der
eingesetzten Rohstoffe hinaus ausbringen kann.
Primärhütte: Anlage zur Produktion von Kupfer
aus Kupferkonzentraten.
Recyclingmaterialien: Materialien aus der
Kreislaufführung von Stoffen. Sie entstehen als
Reststoffe in Produktionsprozessen oder bei der
Aufbereitung von Alt- und Fehlprodukten.
Schmelzlöhne (TC/RCs), Raffinierlöhne (RCs):
Treatment and Refining Charges (TC/RCs) und Refining
Charges (RCs) sind Abschläge vom Metalleinkaufspreis
für die Umwandlung von Rohstoffen in das
Börsenprodukt Kupferkathode und andere Metalle.
Sekundärhütte: Anlage zur Produktion von
Kupfer aus Recyclingmaterialien.
Spotmarkt: Tagesgeschäft; Markt für prompte
Lieferungen.
Stranggussformate: Entstehen durch ein kontinuierliches
Gießverfahren, bei dem endlose Stränge erzeugt
werden. Die Stranggussformate werden durch Walzen und
Strangpressen zu Blechen, Folien, Profilen und Rohren
weiterverarbeitet.
Sie finden den Quartalsbericht 3 Monate 2023/24 sowie
den Live-Webcast zur Veröffentlichung online
□
www.aurubis.com/investor-relations/publikationen/quartalsberichte
| Hauptversammlung | 15. Februar 2024 |
| Zwischenbericht 6 Monate 2023/24 | 8. Mai 2024 |
| Quartalsmitteilung 9 Monate 2023/24 | 5. August 2024 |
| Geschäftsbericht 2023/24 | 5. Dezember 2024 |
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