![]() STADA Arzneimittel AktiengesellschaftBad VilbelJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHTDer Lagebericht der STADA Arzneimittel AG und der Konzernlageberichtsind nach § 315 Abs. 5 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB zusammengefasst und im STADA-Geschäftsbericht 2022 veröffentlicht. Der Jahresabschluss und der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasste Lagebericht der STADA AG für das Geschäftsjahr 2022 werden beim Betreiber des Bundesanzeigers eingereicht und im Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Jahresabschluss der STADA Arzneimittel AG sowie der Geschäftsbericht des Konzerns für das Geschäftsjahr 2022 stehen auch im Internet zur Verfügung unter: www.stada.com/de bzw. www.stada.com Bilanz zum 31. DezemberAktiva scrollen
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezemberscrollen
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2022STADA ARZNEIMITTEL AG-Angewandte RechnungslegungsvorschriftenGemäß § 267 HGB ist die STADA Arzneimittel AG, Bad Vilbel, (Amtsgericht Frankfurt am Main, HRB 71290) eine große Kapitalgesellschaft. Neben den allgemeinen Vorschriften über die Handelsbücher (§§ 238 ff. HGB in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes [BilRUG]) kommen auch die ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften zum Jahresabschluss und Lagebericht (§§ 264 ff. HGB) und die ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes zur Anwendung. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeEntgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind mit den Anschaffungskosten vermindert um planmäßige und, soweit erforderlich, außerplanmäßige Abschreibungen bewertet. Dabei kommt grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Für immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wird eine Nutzungsdauer von drei bis 15 Jahren angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorliegen. Zuschreibungen auf Grund des Wertaufholungsgebots werden bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung nicht mehr bestehen. Unter immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden bei der STADA Arzneimittel AG arzneimittelrechtliche Zulassungen, Marken, Lizenzen, Vertriebsrechte, Software sowie Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesen. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert. Die Nutzungsdauer von zwölf Jahren für Geschäfts- oder Firmenwerte trägt den künftigen wirtschaftlichen Nutzungspotenzialen der immateriellen Vermögensgegenstände Rechnung. Die Nutzungsdauern der einzelnen Geschäfts- oder Firmenwerte werden durch die wirtschaftlich zu erwartende Nutzung der erworbenen Geschäfte bestimmt und orientieren sich an den durch die Akquisition erworbenen, gutachterlich bewerteten Nutzungsdauern von Produktrechten. Das Sachanlagevermögen wird ebenfalls zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der Nutzungsdauer angesetzt und grundsätzlich linear abgeschrieben. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen beinhalten direkt zurechenbare Kosten sowie angemessene Teile von Gemeinkosten. Soweit erforderlich, sind außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen worden. Die Abgänge wurden zu Anschaffungskosten und aufgelaufene Abschreibungen zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens ausgebucht. scrollen
Abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände bis 250 € werden im Jahr ihres Zugangs voll abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten von 250 € bis 800 € werden im Jahr der Anschaffung abgeschrieben. Zum Zeitpunkt der vollständigen Abschreibung werden diese Vermögensgegenstände im Anlagespiegel als Abgang ausgewiesen. Im Vorjahr wurden abnutzbare, selbstständig nutzbare bewegliche Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von 250 € bis 1.000 € in einen Sammelposten eingestellt, der über fünf Jahre aufgelöst wurde. Geleistete Anzahlungen sind mit dem Nennbetrag bewertet. Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung, zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Sind die Gründe für eine Wertminderung ganz oder teilweise entfallen und wurde in den Vorjahren eine Wertberichtigung vorgenommen, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den Anschaffungskosten. Die Vorräte sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. In die Herstellungskosten sind neben den Einzelkosten auch Fertigungs-, Materialgemeinkosten, Abschreibungen auf Anlagevermögen sowie anteilige Verwaltungskosten einbezogen worden. In die Herstellungskosten sind keine Zinsen für Fremdkapital einbezogen worden. Bei der Ermittlung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten kommt die Durchschnittsmethode zur Anwendung. Zum Abschlussstichtag werden die Vorräte abgewertet, sofern der Marktwert niedriger ist. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer ergeben, werden berücksichtigt. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel werden zum Nennbetrag angesetzt. Bei den Forderungen sind erkennbare Risiken durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko ist durch eine Pauschalwertberichtigung ausreichend Rechnung getragen. Niedrig- bzw. unverzinsliche Positionen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden abgezinst. Bestehende liquide Mittel in fremder Währung werden mit dem Devisenkassamittelkurs bewertet. Für Finanzinstrumente, die in einer Bewertungseinheit (Grund- und Sicherungsgeschäft) stehen, wurde die Einfrierungsmethode angewandt. Bei der Einfrierungsmethode erfolgt keine Buchung von unrealisierten Verlusten, die aus den abgesicherten Risiken entstehen, soweit diesen unrealisierte Gewinne im gleichen Betrag gegenüberstehen. In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ist das Disagio enthalten, welches aus dem Unterschiedsbetrag zwischen dem Erfüllungsbetrag sowie dem niedrigeren Ausgabebetrag einer Finanzverbindlichkeit resultiert. Das Disagio wird planmäßig über die Laufzeit der Finanzverbindlichkeit abgeschrieben. In den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen enthalten, welche vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen wurden, die einen Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen. Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert. Die Berechnung der Pensionsrückstellungen erfolgte versicherungsmathematisch nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (PUC - Projected-Unit-Credit-Methode). Bei den Pensionsverpflichtungen wurde von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, als Abzinsungssatz den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz für eine zehnjährige Laufzeit zu verwenden. Dabei wird gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen. Das Deckungsvermögen wurde mit den Pensionsrückstellungen verrechnet. Das verrechnete Deckungsvermögen wird mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Mit der Erstanwendung des IDW RH FAB 1.021 zum 31.12.2022 erfolgt bei nicht versicherungsgebundenen, rückgedeckten Pensionszusagen erstmalig eine kongruente Bewertung von Pensionsrückstellung und Rückdeckungsversicherungsanspruch nach dem Passivprimat. Damit bemisst sich die Bewertung des Rückdeckungsversicherungsanspruchs nach der Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrags der leistungskongruent rückgedeckten Pensionsrückstellung. Zur Ermittlung des leistungskongruent rückgedeckten Teils der Pensionsrückstellung wird das Deckungskapitalverfahren angewendet. Aus der Erstanwendung des IDW RH FAB 1.021 resultierte eine Aufwertung des Rückdeckungsversicherungsanspruchs in Höhe von 0,7 Mio. €, die, saldiert mit anderen Effekten, im Zinsertrag als Deckungsvermögen ausgewiesen wird. Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Zukünftige erwartete Preis- und Kostensteigerungen wurden berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit über einem Jahr wurden entsprechend dem durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre abgezinst. Verbindlichkeiten werden zum Nennwert oder zum höheren Erfüllungsbetrag bilanziert. Die Fremdwährungsumrechnung erfolgt am Entstehungstag bei Forderungen mit dem Briefkurs bzw. bei Verbindlichkeiten mit dem Geldkurs. Die Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten, die auf fremde Währungen lauten, erfolgt mit dem Nennbetrag bzw. dem Erfüllungsbetrag zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag. Gewinne werden nur berücksichtigt, soweit sie Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betreffen. ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS 2022Bilanz1. AnlagevermögenZur Entwicklung des Anlagevermögens im Jahr 2022 einschließlich der kumulierten Anschaffungs- oder Herstellungskosten und der kumulierten Abschreibungen wird auf den nachfolgend dargestellten Anlagespiegel verwiesen. Anlagespiegel der STADA Arzneimittel AG zum 31.12.2022scrollen
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2. Immaterielle VermögensgegenständeDie immateriellen Vermögensgegenstände stiegen zum Bilanzstichtag um 23,3 Mio. € auf 963,9 Mio. € an (Vorjahr: 940,6 Mio. €). Innerhalb des Postens waren Zugänge aus geleisteten Anzahlungen in Höhe von 64,4 Mio. € und Umbuchungen aus den geleisteten Anzahlungen in Höhe von 62,2 Mio. € zu verzeichnen. Die geleisteten Anzahlungen setzen sich im Wesentlichen aus noch nicht zugelassenen Arzneimitteln sowie geleisteten Anzahlungen auf EDV-Software zusammen. 3. FinanzanlagenDie Veränderung der Finanzanlagen resultierte im Wesentlichen aus dem Abgang einer Ausleihung an ein verbundenes britisches Unternehmen (448,8 Mio. €). Eine weitere Ausleihung von 34,7 Mio. € wurde in die Forderungen gegen verbundene Unternehmen umgegliedert, da sie nicht mehr der langfristigen Finanzierung dient und nunmehr Darlehenscharakter hat. Dem gegenüber stehen Zugänge in Höhe von 61,0 Mio. € aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 35,3 Mio. € sowie aus Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von 25,7 Mio. €. 4. VorräteDie wesentlichen Veränderungen der Bestände auf 114,0 Mio. € (Vorjahr: 57,1 Mio. €) resultieren aus einem Anstieg der Fertigerzeugnisse und Waren auf Grund eines deutlichen Anstiegs der konzerninternen Warenlieferungen über die STADA Arzneimittel AG, aus Produktneueinführungen sowie einer konzerninternen Übertragung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und unfertigen Erzeugnissen. 5. Forderungen aus Lieferungen und LeistungenDer Posten enthält keine Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. 6. Forderungen gegen verbundene UnternehmenForderungen aus Lieferungen und Leistungen (574,2 Mio. €; Vorjahr: 444,6 Mio. €) sowie weitere Darlehen an verbundene Unternehmen (296,0 Mio. €; Vorjahr: 332,6 Mio. €) haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Dieser Posten enthält keine Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. 7. Sonstige VermögensgegenständeDer Posten in Höhe von 23,5 Mio. € (Vorjahr: 18,6 Mio. €) enthält im Wesentlichen Steuerrückforderungen aus Kapitalertragsteuer in Höhe von 17,7 Mio. € (Vorjahr: 11,0 Mio. €). In den sonstigen Vermögensgegenständen sind wie im Vorjahr keine Forderungen mit einer Restlaufzeit über einem Jahr enthalten. 8. Antizipative PostenAus der Abgrenzung von Zinsgeschäften bestehen zum Bilanzstichtag antizipative Forderungen in Höhe von 4,6 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €) und antizipative Verbindlichkeiten in Höhe von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 4,1 Mio. €). 9. RechnungsabgrenzungspostenDer Rechnungsabgrenzungsposten enthält ein Disagio in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €) sowie anteiligen Aufwand für das künftige Jahr in Höhe von 16,8 Mio. € (Vorjahr: 15,5 Mio. €). 10. Latente SteuernBedingt durch den seit dem 1. Januar 2018 bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Nidda Healthcare GmbH gehört die STADA AG zum ertragsteuerlichen Organkreis der Nidda BondCo GmbH. Daher sind keine latenten Steuern auf Ebene der STADA Arzneimittel AG zu bilanzieren. 11. EigenkapitalGrundkapitalDas Grundkapital beträgt unverändert zum Vorjahr 162,1 Mio. € und ist eingeteilt in 62.342.440 Stück Namensaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 2,60 € je Aktie. Saldiert mit den eigenen Anteilen in Höhe von 0,2 Mio. € ergibt sich zum 31.12.2022 ein bilanziertes Grundkapital von 161,9 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2022 wurden der Gesellschaft keine Meldungen über Stimmrechtsanteile (Aktien/Instrumente) von mindestens 3% übermittelt. Die Nidda Healthcare GmbH hält seit Wirksamwerden des aktienrechtlichen Squeezeouts mit Eintragung im Handelsregister am 06.11.2020 100% der außenstehenden Aktien der STADA Arzneimittel AG. Genehmigtes KapitalDer Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 06.06.2018 ermächtigt, das Grundkapital bis zum 05.06.2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 81,1 Mio. € gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2018/I). KapitalrücklageDie Kapitalrücklage beträgt unverändert zum Vorjahr 519,6 Mio. €. GewinnrücklagenDie anderen Gewinnrücklagen bleiben unverändert zum Vorjahr bei 150,6 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen Einstellungen aus den Jahresüberschüssen vergangener Perioden. Eigene AnteileDie Gesellschaft hält zum Bilanzstichtag unverändert zum Vorjahr 84.273 eigene Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 2,60 € je Aktie. Dies entspricht einem Grundkapital von 219,1 T € bzw. einem Anteil von 0,14% am Grundkapital. Im Jahr 2022 wurden keine Aktien verkauft und keine Aktien gekauft. Die Verwendungszwecke der eigenen Anteile ergeben sich aus dem zu Grunde liegenden Ermächtigungsbeschluss der ordentlichen Hauptversammlung (zuletzt 2013, Tagesordnungspunkt 8). 12. RückstellungenDie Pensionsrückstellungen sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Zugrundelegung der biometrischen Tabellen 2018 G von Dr. Klaus Heubeck sowie der Anwendung eines Rechnungszinsfußes von 1,78% p.a. und eines Rententrends von 2,00% p.a. errechnet worden. Auf Grund der Neuregelung durch das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften wurden die Pensionsverpflichtungen gemäß dem durch die Deutsche Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre diskontiert. Bis 2015 wurde der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre angewendet. Der Unterschiedsbetrag i.S.d. § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt im Geschäftsjahr 0,6 Mio. €. Dieser Betrag ist ausschüttungsgesperrt. Mit der Erstanwendung des IDW RH FAB 1.021 zum 31.12.2022 erfolgt bei nicht versicherungsgebundenen, rückgedeckten Pensionszusagen erstmalig eine kongruente Bewertung von Pensionsrückstellung und Rückdeckungsversicherungsanspruch nach dem Passivprimat. Damit bemisst sich die Bewertung des Rückdeckungsversicherungsanspruchs nach der Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrags der leistungskongruent rückgedeckten Pensionsrückstellung. Zur Ermittlung des leistungskongruent rückgedeckten Teils der Pensionsrückstellung wird das Deckungskapitalverfahren angewendet. Aus der Erstanwendung des IDW RH FAB 1.021 resultierte eine Aufwertung des Rückdeckungsversicherungsanspruchs in Höhe von 0,7 Mio. €, die, saldiert mit anderen Effekten, im Zinsertrag als Deckungsvermögen ausgewiesen wird. Verpflichtungen aus Pensionszusagen sind teilweise durch Vermögensgegenstände gesichert (Rückdeckungsversicherungen). Die dem Zugriff übriger Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände wurden mit den zu Grunde liegenden Verpflichtungen verrechnet. Der Gesamterfüllungsbetrag der Pensionszusagen beträgt 14,6 Mio. €. Der beizulegende Zeitwert der verpfändeten Rückdeckungsversicherung beträgt 4,2 Mio. €. Im Berichtsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von 0,3 Mio. € mit Erträgen in Höhe von 0,3 T € im Finanzergebnis verrechnet. Die sonstigen Rückstellungen setzen sich insbesondere aus Aufwendungen für den Personalbereich (18,9 Mio. €; Vorjahr: 19,1 Mio. €), für Ansprüche aus Altersteilzeit (4,2 Mio. €; Vorjahr: 5,4 Mio. €), für Ansprüche aus Mitarbeiterjubiläen (2,6 Mio. €; Vorjahr: 3,0 Mio. €), für ausstehende Kostenrechnungen (19,1 Mio. €; Vorjahr: 18,4 Mio. €) sowie für ausstehende Kostenrechnungen gegenüber verbundenen Unternehmen (54,8 Mio. €; Vorjahr: 41,6 Mio. €) zusammen. 13. AnleiheIm Jahr 2015 wurde eine Anleihe über einen Nominalwert von 300 Mio. € ausgegeben (Laufzeit von sieben Jahren). Nach der Übernahme der STADA Arzneimittel AG haben Investoren im Geschäftsjahr 2018 vom Change-of-Control-Recht Gebrauch gemacht und nach der Annahme eines Rückkaufangebots durch die STADA Arzneimittel AG hat sich der ausstehende Anleihebetrag auf 274 Mio. € reduziert. Am 20.12.2018 hatte STADA darüber informiert, dass sie und gewisse wesentliche Tochtergesellschaften - entsprechend der durch die Nidda erteilten Weisung - bestimmte dingliche Sicherheiten bestellt haben, um Kapitalmarktverbindlichkeiten und andere Finanzierungsverbindlichkeiten zu besichern, die von der Nidda und deren verbundenen Unternehmen aufgenommen bzw. garantiert worden sind. 1) Die Bestellung dieser dinglichen Sicherheiten führte dazu, dass die Inhaber der STADA 300.000.000 € 1,75% Anleihen mit Fälligkeit in 2022 das Recht hatten, Rückzahlung des Nennbetrags und aufgelaufener Zinsen unter den STADA-Anleihen zu verlangen. Am 08.01.2019 veröffentlichte STADA ein entsprechendes Rückkaufangebot, dessen finales Ablaufdatum auf den 19.06.2019 datiert war. 2) Am 21.06.2019 gab STADA bekannt, dass unter dem Rückkaufangebot seit dessen Bekanntmachung am 08.01.2019 Schuldverschreibungen in Höhe eines Nennbetrags von 6.676.000 € zurückgekauft worden sind. 2) Die Anleihe von 267,4 Mio. € wurde im Geschäftsjahr 2022 planmäßig getilgt.
1) Vgl. Pressemitteilung der Gesellschaft vom
20.12.2018.
2) Vgl.
www.stada.com/de/investor-relations/stada-euro-bond-2015.
14. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitutenscrollen
15. Verbindlichkeiten aus Anleihen, Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeitenscrollen
In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 2.211,2 Mio. € (Vorjahr: 2.516,2 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten aus dem Ergebnisabführungsvertrag in Höhe von 108,8 Mio. € (Vorjahr: 118,8 Mio. €) enthalten. Die restlichen Verbindlichkeiten resultieren analog zum Vorjahr aus Lieferungen und Leistungen. Zum Bilanzstichtag bestehen wie im Vorjahr keine sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, jedoch 3,0 Mio. € Verbindlichkeiten gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (Vorjahr: 0,0 Mio. €). 16. Gewinn- und VerlustrechnungDie Umsatzerlöse 2022 der STADA Arzneimittel AG in Höhe von 899,9 Mio. € wurden entsprechend der Neudefinition des § 277 Abs. 1 HGB in der Fassung des BilRUG erfasst und enthalten einen Auslandsanteil von 649,0 Mio. € (Vorjahr: 446,2 Mio. €). Davon entfallen auf Europa 604,1 Mio. € (Vorjahr: 415,7 Mio. €), auf Asien 27,3 Mio. € (Vorjahr: 14,4 Mio. €), auf MENA 17,6 Mio. € (Vorjahr: 15,3 Mio. €) und auf Nordamerika 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €). Die Umsatzerlöse gliedern sich nach folgenden Tätigkeitsbereichen auf: scrollen
Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen wurden Kursgewinne in Höhe von 25,1 Mio. € (Vorjahr: 12,6 Mio. €), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 6,1 Mio. € (Vorjahr: 15,8 Mio. €) und Erträge aus der Zuschreibung von entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen in Höhe von 14,9 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. €) ausgewiesen. Zuschreibungen aus Finanzanlagen wurden im Geschäftsjahr 2022 nicht vorgenommen (Vorjahr: 29,9 Mio. €). Zudem waren im Vorjahr 3,9 Mio. € Mehrerlöse aus Anlagenabgängen und 3,0 Mio. € Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen von Forderungen enthalten. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind weitere periodenfremde Erträge im Wesentlichen aus konzerninternen Erstattungen in Höhe von 12,9 Mio. € (Vorjahr: 11,8 Mio. €) enthalten. Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände betrugen für das Geschäftsjahr 2022 26,8 Mio. € (Vorjahr: 69,1 Mio. €). Außerplanmäßige Abschreibungen für Finanzanlagen sind für das Geschäftsjahr 2022 nicht angefallen (Vorjahr: 2,1 Mio. €). Die Abschreibungen des Umlaufvermögens von 22,4 Mio. € betreffen ausschließlich Forderungsverluste (Vorjahr: 0,0 Mio. €). In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Marketing- und Verkaufsförderungsmaßnahmen in Höhe von 45,5 Mio. € (Vorjahr: 23,6 Mio. €), Kommunikations- und Beratungskosten in Höhe von 33,1 Mio. € (Vorjahr: 29,6 Mio. €), Aufwendungen aus Kursverlusten in Höhe von 32,8 Mio. € (Vorjahr: 12,5 Mio. €) und Aufwendungen für konzerninterne Weiterbelastungen in Höhe von 4,2 Mio. € (Vorjahr: 27,0 Mio. €) enthalten. Darüber hinaus sind dort periodenfremde Aufwendungen aus konzerninternen Nachbelastungen in Höhe von 12,7 Mio. € (Vorjahr: 44,1 Mio. €) enthalten. Im Vorjahr wurden in den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Steuerrückstellungen in Höhe von 28,6 Mio. € ausgewiesen. 17. Sonstige Erläuterungen und Angaben2022 waren durchschnittlich 953 Arbeitnehmer beschäftigt, und zwar scrollen
Die Ernennung bzw. Abberufung des Vorstands ist nach den gesetzlichen Vorschriften des § 84 AktG geregelt. Dem Vorstand gehören bzw. gehörten an: scrollen
18. Vergütung des Vorstands und des AufsichtsratsDie Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr 2022 in der STADA Arzneimittel AG insgesamt 4,9 Mio. € (Vorjahr: 4,2 Mio. €). Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen im Geschäftsjahr 2022 in der STADA Arzneimittel AG insgesamt 0,8 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €). Die Bezüge früherer Mitglieder des Vorstands beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf insgesamt 0,5 Mio. €. Die Rückstellungen für laufende Pensionen für ausgeschiedene Vorstandsmitglieder betrugen im Geschäftsjahr 2022 vor Verrechnung mit dem Deckungskapital 11,9 Mio. €. Den Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats der STADA Arzneimittel AG waren zum Bilanzstichtag keine Kredite gewährt. Auch wurden seitens STADAs keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten der Organmitglieder der STADA Arzneimittel AG eingegangen. 19. Angaben zum Aufsichtsrat der GesellschaftZusammensetzung des Aufsichtsratsscrollen
Markus Damm, Dr. Klaus Scheja und Jens Steegers sind die von den Arbeitnehmern in den Aufsichtsrat gewählten Vertreter. 20. Angaben zum Beirat der GesellschaftZusammensetzung des Beiratsscrollen
21. Haftungsverhältnisse nach § 251 HGBAm Bilanzstichtag bestanden Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften nach § 251 HGB in Höhe von 85,0 Mio. € (Vorjahr: 78,7 Mio. €). Hiervon entfallen unverändert wie im Vorjahr 25,0 Mio. € auf Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften zu Gunsten verbundener Unternehmen. Auf Grund einer ständigen Evaluierung der Risikosituation und in Anbetracht der bis zum Bilanzstichtag erlangten Erkenntnisse geht die STADA Arzneimittel AG davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zu Grunde liegenden Verpflichtungen erfüllt werden können. Eine Inanspruchnahme der Haftungsverhältnisse wird als nicht wahrscheinlich betrachtet. 22. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte und sonstige finanzielle VerpflichtungenDie übrigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und anderen Serviceverträgen betragen 116,9 Mio. €. scrollen
Es besteht ein Bestellobligo aus Verpflichtungen für künftige Aufwendungen und Investitionen in Höhe von 329,8 Mio. €. Darüber hinaus hat die STADA Arzneimittel AG für vier verbundene Unternehmen eine konzernübliche Liquiditätsausstattungszusage im Rahmen von Patronatserklärungen abgegeben. 23. Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 285 Nr. 11 HGB der STADA Arzneimittel AGIn der nachfolgenden Aufstellung werden die Ergebnisse der Gesellschaften unabhängig von der Höhe des Anteils am Kapital erfasst. 1) Direkte Beteiligungen der STADA Arzneimittel AGscrollen
1) Bei den deutschen Gesellschaften mit einem
Ergebnis von 0 besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.
3) Werte aus Geschäftsjahr 2021.
4) Verzicht auf Angaben gem. § 286 Abs. 3
Satz 1 Nr. 1 HGB.
5) Ehemalig WALMARK Sp. z o.o.
2) Indirekte Beteiligungen der STADA Arzneimittel AGscrollen
1) Bei den deutschen Gesellschaften mit einem
Ergebnis von 0 besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.
3) Werte aus Geschäftsjahr 2021.
4) Verzicht auf Angaben gem. § 286 Abs. 3
Satz 1 Nr. 1 HGB.
scrollen
2) Werte aus Geschäftsjahr 2021.
3) Verzicht auf Angaben gem. § 286 Abs. 3
Satz 1 Nr. 1 HGB.
24. UmrechnungskurseDie der Währungsumrechnung zu Grunde liegenden Wechselkurse, die für die STADA Arzneimittel AG eine wesentliche Währung außerhalb des Euroraums darstellen, entwickelten sich wie folgt: scrollen
25. Honorar für den AbschlussprüferFür die erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers PricewaterhouseCoopers GmbH wurden folgende Honorare als Aufwand im Geschäftsjahr 2022 bzw. im Vorjahr erfasst: scrollen
Die Honorare für Abschlussprüfungen betreffen Vergütungen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Abschlüsse der STADA Arzneimittel AG und deren inländischer Tochtergesellschaften jeweils zum Geschäftsjahresende. 26. FinanzinstrumenteDerivative FinanzinstrumenteDen Risiken aus zins- und währungsbedingten Zahlungsstromschwankungen wird u.a. durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente begegnet, die ausschließlich zur Absicherung der aus operativen Tätigkeiten, Finanztransaktionen und Investitionen resultierenden Zins- und Währungsrisiken eingesetzt werden. Zu Spekulationszwecken werden derivative Finanzinstrumente weder gehalten noch begeben. Durch den Einsatz der Derivate sollen Änderungen der beizulegenden Zeitwerte und/oder Zinszahlungsströme aus den zugeordneten Grundgeschäften (Forderungen gegen verbundene Unternehmen) ausgeglichen werden. Zur Begrenzung des Währungsrisikos werden bei STADA Devisentermingeschäfte oder -swaps abgeschlossen. Die Kurssicherung im Jahr 2022 betraf insbesondere das britische Pfund, die tschechische Krone, den russischen Rubel und den US-Dollar. Zum Stichtag bestanden keine Bewertungseinheiten. Die bestehenden Devisenderivate sichern das Währungsrisiko, ohne dabei in einer Bewertungseinheit designiert zu sein. Zur Absicherung der Zahlungsströme aus Darlehen an verbundene Unternehmen (Währungsrisiko) hat STADA Währungsswaps abgeschlossen. Nominalwerte der Derivate, die nicht in einer Bewertungseinheit sind: scrollen
Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente, die nicht in einer Bewertungseinheit sind, stellen sich wie folgt dar: scrollen
Derivate mit positivem Marktwert werden bilanziell nicht erfasst, da sie nach HGB schwebende Geschäfte darstellen. Für Derivate mit negativem Marktwert werden Drohverlustrückstellungen aus schwebenden Geschäften in Höhe des negativen Marktwerts gebildet und unter dem Bilanzposten "Andere Rückstellungen kleiner 1 Jahr" gebucht. Die Berechnung der Marktwerte erfolgt durch Interpolationen auf Basis der Währungskurse und Swapsätze am Stichtag. Die abgesicherten Risiken werden sich künftig voraussichtlich ausgleichen, weil die Grund- und Sicherungsgeschäfte demselben Risiko ausgesetzt sind, auf das identische Faktoren in gleicher Weise einwirken, und weil die Sicherungsgeschäfte keine anderen Risiken aufweisen als die Grundgeschäfte. Der Ausgleich sollte weitestgehend bis zum 31.12.2023 erfolgt sein. 27. GewinnverwendungsvorschlagVorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung der STADA Arzneimittel AG vorschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2022 auf neue Rechnung vorzutragen. 28. KonsolidierungskreisDie STADA Arzneimittel AG, Bad Vilbel, erstellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss gemäß IFRS-Vorschriften (kleinster Konsolidierungskreis), der unter folgender Internetadresse erhältlich ist: www.stada.com/de. Die Gesellschaft wird ebenfalls in den Konzernabschluss der Nidda German Topco GmbH, Bad Vilbel, (größter Konsolidierungskreis) einbezogen. Dieser Abschluss wird im Bundesanzeiger veröffentlicht. 2018 wurde ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Nidda Healthcare GmbH geschlossen. 29. NachtragsberichtDer Aufsichtsrat der STADA Arzneimittel AG hat Boris Döbler mit Wirkung vom 01.01.2023 zum Mitglied des Vorstands und Chief Financial Officer (CFO) der STADA Arzneimittel AG bestellt. Boris Döbler ist bereits seit August 2022 als Interims-CFO der STADA Arzneimittel AG tätig.
Bad Vilbel, 2. März 2023 STADA Arzneimittel Aktiengesellschaft Der Vorstand Peter Goldschmidt, Vorstandsvorsitzender/ CEO Boris Döbler, Chief Financial Officer/ CFO Miguel Pagan Fernandez, Chief Technical Officer/ CTO Simone Berger, Chief Human Resources Officer/CHRO WEITERE INFORMATIONENVERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETERNach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der STADA Arzneimittel AG vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der STADA Arzneimittel AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Bad Vilbel, 2. März 2023 STADA Arzneimittel Aktiengesellschaft Der Vorstand Peter Goldschmidt, Vorstandsvorsitzender/ CEO Boris Döbler, Chief Financial Officer/ CFO Miguel Pagan Fernandez, Chief Technical Officer/ CTO Simone Berger, Chief Human Resources Officer/CHRO BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die STADA Arzneimittel AG, Bad Vilbel PrüfungsurteileWir haben den Jahresabschluss der STADA Arzneimittel AG, Bad Vilbel, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der STADA Arzneimittel AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die PrüfungsurteileWir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen. Sonstige InformationenDie gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Lageberichts. Die sonstigen Informationen umfassen zudem den gesonderten nichtfinanziellen Bericht zur Erfüllung der §§ 289b bis 289e HGB und der §§ 315b bis 315c HGB. Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den LageberichtDie gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des LageberichtsUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Frankfurt am Main, den 2. März 2023 PricewaterhouseCoopers
GmbH
Guido Tamm, Wirtschaftsprüfer ppa. Katrin Blumert, Wirtschaftsprüferin IMPRESSUMscrollen
Zukunftsgerichtete AussagenDieser Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 der STADA Arzneimittel AG (im Folgenden "STADA") enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Einschätzungen und Prognosen der Unternehmensleitung der STADA und anderen derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Sie beinhalten verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die Entwicklung oder die Leistungen wesentlich von den in diesen zukunftsgerichteten Aussagen zum Ausdruck gebrachten oder implizierten Einschätzungen abweichen. Mit der Verwendung von Worten wie "erwarten", "beabsichtigen", "planen", "vorhersehen", "glauben", "schätzen" und ähnlichen Begriffen werden zukunftsgerichtete Aussagen gekennzeichnet. STADA wird gegebenenfalls auch in anderen Berichten, in Präsentationen, in Unterlagen, die an Aktionäre verschickt werden, und in Pressemitteilungen zukunftsgerichtete Aussagen tätigen. Des Weiteren können von Zeit zu Zeit unsere Vertreter zukunftsgerichtete Aussagen mündlich machen. STADA ist zwar der Auffassung, dass die in den zukunftsgerichteten Aussagen wiedergegebenen Erwartungen angemessen sind, kann jedoch nicht gewährleisten, dass diese Erwartungen tatsächlich erfüllt werden. Zu den Risikofaktoren gehören insbesondere: der Einfluss der Regulierung der pharmazeutischen Industrie, die Schwierigkeit einer Voraussage über Genehmigungen der Zulassungsbehörden und anderer Aufsichtsbehörden, das Genehmigungsumfeld und Änderungen in der Gesundheitspolitik und im Gesundheitswesen verschiedener Länder, Akzeptanz von und Nachfrage nach neuen Arzneimitteln und neuen Therapien, die Ergebnisse klinischer Studien, der Einfluss von Wettbewerbsprodukten und -preisen, die Verfügbarkeit und die Kosten der bei der Herstellung pharmazeutischer Produkte verwendeten Wirkstoffe, Unsicherheit über die Marktakzeptanz innovativer Produkte, die neu eingeführt, gegenwärtig verkauft oder entwickelt werden, die Auswirkung von Änderungen der Kundenstruktur, die Abhängigkeit von strategischen Allianzen, Schwankungen der Wechselkurse und der Zinsen, operative Ergebnisse sowie weitere Faktoren, die in den Geschäftsberichten sowie in anderen Erklärungen der Gesellschaft erläutert werden. STADA übernimmt keine Verpflichtung zur Aktualisierung zukunftsgerichteter Aussagen. RundungenIm allgemeinen Teil dieses Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022 erfolgen in der Regel die Darstellungen von STADA-Kennzahlen in Millionen Euro, während im Anhang die entsprechenden Zahlen mit größerer Genauigkeit in der Regel in Tausend Euro angegeben werden. Aus den jeweiligen Rundungen können sich Differenzen einzelner Werte zwischen allgemeinem Teil und Anhang sowie gegenüber der tatsächlich in Euro erzielten Zahl ergeben, die naturgemäß keinen signifikanten Charakter haben können. Nachtrag zum Jahresabschluss zum 31.12.2022Der Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2017 in Höhe von EUR 54.420.096,86 wurde bisher jeweils auf neue Rechnung vorgetragen, sodass über diesen als Bilanzgewinn für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 wieder zu entscheiden war. Die ordentliche Hauptversammlung der STADA Arzneimittel Aktiengesellschaft vom 10. August 2023 hat beschlossen, den Bilanzgewinn für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 in Höhe von EUR 54.420.096,86 wieder vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.
Bad Vilbel, im August 2023 STADA Arzneimittel AG Der Vorstand ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGEBERICHT DES VORSTANDSGRUNDLAGEN DES KONZERNSDas Geschäftsjahr 2022 im ÜberblickMit einem ausgewiesenen Umsatzwachstum von 17% und einer um Sonder- und Währungseffekte bereinigten Umsatzsteigerung von 11% auf rund 3,80 Mrd. € erreichte STADA im Geschäftsjahr 2022 ihr selbst gestecktes Ziel, schneller als der Markt zu wachsen. Mit diesem Ergebnis setzte der Konzern seinen Wachstumskurs in allen drei strategischen Segmenten Consumer Healthcare, Generika und Spezialpharmazeutika fort. Getragen wurde die starke Umsatzentwicklung im Berichtsjahr von allen drei Segmenten und allen wichtigen Ländern, in denen STADA aktiv ist. Das diversifizierte Produkt-Portfolio versetzt den Konzern in die Lage, die Bedürfnisse einer Vielzahl von Akteuren im Gesundheitswesen zu erfüllen und gleichzeitig zur Widerstandsfähigkeit unter schwierigen Marktbedingungen beizutragen. Ungeachtet eines herausfordernden geopolitischen und wirtschaftlichen Umfelds konnte STADA Fortschritte erzielen, die zu einem großen Teil auf die Fähigkeit des Konzerns zurückzuführen sind, Kunden in rund 125 Ländern weltweit mit einem breiten und hoch diversifizierten Portfolio zuverlässig zu beliefern. In 2022 konnte das Unternehmen seine Produktionskapazitäten auf rund 1,2 Mrd. Packungen steigern, was ca. 25.000 Einzelpackungen bzw. Lagereinheiten entspricht. Die Lieferbereitschaft von weiterhin über 95% wurde durch Verbesserungen in der Qualität und Sicherheit unterstützt. Im Geschäftsjahr 2022 stärkte STADA weiter die Resilienz ihrer Lieferkette, nicht zuletzt durch die Investition in eine Fabrik in Turda, Rumänien, die der Konzern mit branchenführenden Technologien wie Photovoltaik-Solarmodulen ausstattet, die die Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns unterstützen. Seit Projektstart in 2021 investierte STADA rund 14 Mio. € in den Ausbau dieses neuen Standorts, geplant sind hierfür Investitionen von insgesamt 50 Mio. €. Die Fortschritte des Unternehmens bei Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) wurden im Berichtsjahr mit der Veröffentlichung des ersten STADA-Nachhaltigkeitsberichts erstmals auf Konzernebene dokumentiert. Die Fortschritte des Konzerns in diesem Bereich wurden Ende 2022 durch eine unabhängige ESG-Bewertung von Sustainalytics bestätigt, nach der STADA zu den weltweit besten 10% der Pharmaunternehmen zählte. Gemessen am Umsatz ist STADA sowohl im Consumer-Healthcare- als auch im Generika-Segment das viertgrößte Unternehmen in Europa und leistet durch den Zugang zu qualitativ hochwertigen und bezahlbaren Arzneimitteln einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Patienten und zur Sicherung der Gesundheitssysteme. Mit dem wachsenden Angebot an Spezialpharmazeutika ist der Konzern zudem in der Lage, Bereiche mit ungedecktem medizinischem Bedarf, u.a. bei seltenen Erkrankungen, zu bedienen. Mit einem Anstieg des um Sonder- und Währungseffekte bereinigten Umsatzes um 17% auf rund 1,62 Mrd. € entwickelte sich der Bereich Consumer Healthcare mit einem Anteil von 43% am Konzernumsatz zum klar größten Segment. Die starke, deutlich über dem Marktdurchschnitt liegende Entwicklung wurde durch eine Kombination aus organischem Wachstum und der erfolgreichen Integration der jüngsten Akquisitionen und Vertriebskooperationen erreicht. Durch die Partnerschaft mit Sanofi Consumer Healthcare wurde das STADA-Portfolio in vielen europäischen und eurasischen Ländern um führende Marken wie Allegra, Bisolvon, Dulcolax und Silomat erweitert. Auf organischer Ebene baute der Konzern das umfangreiche lokale und regionale Marken-Portfolio im Bereich Consumer Healthcare durch Neueinführungen und Line-Extensions weiter aus. Diese Ergänzungen trugen dazu bei, dass sich STADA besser als der Markt entwickelte. Mit einem um Sonder- und Währungseffekte bereinigten Generika-Umsatzwachstum von 6% auf rund 1,44 Mrd. € und damit 38% des Konzernumsatzes konnte STADA auch einige der wichtigsten Wettbewerber übertreffen. Jüngste Neueinführungen wie Abirateron, Lenalidomid, Pirfenidon und Sitagliptin stärkten die Position als viertgrößter Generika-Anbieter in Europa. Der um Sonder- und Währungseffekte bereinigte Umsatz des STADA-Segments Spezialpharmazeutika stieg um 11% auf rund 741 Mio. €. Der Anteil der Spezialpharmazeutika am Konzernumsatz betrug damit 19%. Einen wichtigen Meilenstein in der Spezialpharmazeutika- und Biosimilar-Strategie erreichte STADA im Geschäftsjahr 2022 mit der EU-Zulassung und anschließenden Markteinführung in 16 europäischen Ländern für Hukyndra (Adalimumab). Hierbei handelt es sich um eine hochkonzentrierte, zitratfreie Biosimilar-Alternative zu Humira, die STADA als erstes Biosimilar über eine strategische Partnerschaft mit Alvotech vermarktet. Darüber hinaus hat das Unternehmen Ende 2022 die EU-weite Zulassung für Ximluci (Ranibizumab) erhalten, ein Biosimilar zum Blockbuster-Biologikum Lucentis gegen schwere Augenerkrankungen, das STADA gemeinsam mit dem Partner Xbrane 2023 auf den Markt bringen wird. Neben den Biosimilars führte STADA in weiteren europäischen Ländern die Lecigon-Pumpe ein, die drei bewährte Wirkstoffe zur Behandlung von Parkinson im Spätstadium kombiniert. Und mit der Einführung von Kinpeygo, dem ersten in der EU zugelassenen Medikament zur Behandlung der seltenen, chronischen und die Nierenfunktion beeinträchtigenden IgA-Nephropathie, in Deutschland gelang STADA nicht nur für den Konzern, sondern für die gesamte Pharmabranche ein bahnbrechender Erfolg. Angesichts detaillierter Planung, sorgfältigen Managements, Effizienzsteigerungen und unternehmerischer Agilität konnte STADA die ausgewiesene Bruttomarge um 1,2 Prozentpunkte auf 48,7% verbessern. Das um Sonder- und Währungseffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 17% auf 875,2 Mio. €, so dass STADA die um Sonder- und Währungseffekte bereinigte EBITDA-Marge um 1,0 Prozentpunkte auf 23,0% steigern konnte. Auf ausgewiesener Basis verbesserte sich das Konzern-EBITDA um 14% auf 884,7 Mio. €. Mit einer diversen Belegschaft und einem breiten Entwicklungs-Portfolio verfügt STADA über die Basis für nachhaltiges Wachstum in den kommenden Jahren. Die 86 Produkt-Einlizenzierungen, die der Konzern in 2022 als Go-to-Partner abgeschlossen hat, bilden zusammen mit dem starken organischen Geschäft, der soliden finanziellen Basis und den hoch engagierten Mitarbeitern eine hervorragende Grundlage, um den Wachstumskurs von STADA fortzusetzen und im laufenden Geschäftsjahr 2023 einen starken Beitrag zur globalen Gesundheitsversorgung zu leisten. Geschäftsmodell des KonzernsAusrichtung des Geschäftsmodells auf Consumer Healthcare, Generika und SpezialpharmazeutikaSTADA ist ein führendes Gesundheits- und Pharmaunternehmen mit den Segmenten Consumer Healthcare, Generika und Spezialpharmazeutika und blickt auf eine über 125-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Der Konzern entwickelt, produziert und vermarktet ein breit gefächertes Produkt-Portfolio mit ca. 25.000 Einzelpackungen bzw. Lagereinheiten in zahlreichen Therapiegebieten, darunter viele führende Produkte. STADA vertreibt ihre Produkte in rund 125 Ländern und ist in allen wichtigen europäischen Märkten sowie in den Wachstumsmärkten der MENA-Region, Asiens und Australiens direkt vertreten. In Europa ist STADA laut IQVIA der viertgrößte Anbieter auf dem Markt für Generika und OTC-Arzneimittel. Seine marktführende Position verschafft dem Konzern einen Wettbewerbsvorteil, der durch seine Größe, seine Marken, seine hervorragende Reputation, die Breite und Diversifizierung des Produkt-Portfolios sowie durch seine lokale Marktexpertise und seine etablierten Vertriebskanäle, die auf starken Beziehungen zu Großhändlern und Apotheken basieren, gestärkt wird. STADA arbeitet kontinuierlich an der Optimierung und Kontrolle ihrer Kosten, u.a. durch ihre kosteneffiziente Produktionsbasis mit 20 Produktionsstandorten in Europa und Asien. Basierend auf seiner bewährten Plattform brachte der Konzern in 2022 knapp 1.070 Produkte auf den Markt. STADAs starke Pipeline an neuen Produkten bietet dem Konzern bei wachsenden Märkten weitere Chancen. STADA kann beim Wachstum auf eine starke Erfolgsbilanz zurückblicken, sowohl organisch als auch durch gezielte Akquisitionen. STADA hat das Ziel, das Geschäft auszubauen und die Rentabilität weiter zu steigern, indem der Konzern erfolgreiche Produkte internationalisiert. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der Konzern einen Umsatz von 3.797,2 Mio. € und ein um Sonder- und Währungseffekte bereinigtes EBITDA von 875,2 Mio. €. STADAs Produkte sind in die folgenden drei Segmente eingeteilt: Consumer Healthcare, Generika und Spezialpharmazeutika: Consumer HealthcareDas Segment Consumer Healthcare umfasst bei STADA rezeptfreie Arzneimittel mit dem Status eines OTC-Arzneimittels ("over the counter") oder eines medizintechnischen Produkts, Cosmeceuticals und Kosmetika, Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel sowie bestimmte Konsumgüter wie das Haushaltsdesinfektionsmittel Zoflora. Die Gesundheitsprodukte werden an Verbraucher nicht nur über die Produkteigenschaften, sondern auch über die Bekanntheit und das Vertrauen in die Produkt- oder Unternehmensmarke sowie über die Empfehlung von Gesundheitsexperten (z.B. Apothekern oder Ärzten) vertrieben. Obwohl der Konzern über viele starke und große Marken verfügt, die in ihren jeweiligen Märkten eine führende Position einnehmen, ist das Produkt-Portfolio von Consumer Healthcare breit gefächert. Die zehn umsatzstärksten Consumer-Healthcare-Produkte hatten im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatzanteil von etwa 31% am Consumer-Healthcare-Segment. Die zehn umsatzstärksten Marken (und ihre jeweiligen Therapiegebiete) des Consumer-Healthcare-Segments waren in 2022: Cardiomagnyl (Herz), Zoflora (Desinfektion), Snup (Husten & Erkältung), Nizoral (Dermatologie), Aqualor (Husten & Erkältung), Grippostad (Husten & Erkältung), Paracetamol STADA(Schmerz & Linderung), Vitaprost (Frauen- & Männergesundheit), Levo-mecol (Dermatologie) und Artra (Schmerz & Linderung). In 2022 erzielte der Konzern im Segment Consumer Healthcare einen Umsatz von 1.620,2 Mio. €. GenerikaSTADAs Generika-Segment umfasst verschreibungspflichtige Arzneimittel, die unter einem internationalen, nicht geschützten Namen vertrieben werden, so genannte INN-Generika ("International Non-proprietary Name"). Generika sind eine kostengünstige Alternative zu den wesentlich teureren Originalpräparaten. Die meisten Produkte des Generika-Segments sind verschreibungspflichtig und nur in Apotheken und Krankenhäusern erhältlich. Der Markt für verschreibungspflichtige Produkte ist in der Regel durch eine regulierte Preisbildung gekennzeichnet, wobei der Wettbewerb durch die Zuverlässigkeit der Versorgung und die Wettbewerbsfähigkeit der Kosten bestimmt wird. Das Generika-Portfolio ist breit gefächert, wobei die zehn umsatzstärksten Produkte im Berichtsjahr rund 18% zum Umsatz des Generika-Segments beitrugen. Die zehn umsatzstärksten Produkte (und ihre jeweiligen Therapiegebiete) des STADA-Generika-Segments waren in 2022: Tilidin (Schmerz & Linderung), Amoxiclav (Antibiotika), Atorvastatin (Herz), Pantoprazol (Gastro), Omeprazol (Gastro), Diclofenac (Schmerz & Linderung), Ezetimib (Herz), Amlodipin (Herz), Bisoprolol (Herz) und Olmesartan (Herz). In 2022 erzielte der Konzern im Segment Generika einen Umsatz von 1.436,3 Mio. €. SpezialpharmazeutikaDas Spezialpharmazeutika-Segment umfasst die folgenden drei Teilsegmente: scrollen
In 2022 betrug der Umsatz des Segments Spezialpharmazeutika 740,7 Mio. €. Der Konzern baut sein bestehendes Produktsortiment in dem Segment Spezialpharmazeutika kontinuierlich aus. Die zehn umsatzstärksten Spezialpharmazeutika-Produkte machten im Berichtsjahr ca. 60% des Segment-Umsatzes aus. Im Segment Spezialpharmazeutika waren in 2022 die zehn umsatzstärksten Markennamen (mit dem entsprechenden Referenzprodukt) Silapo (Epoetin-Zeta-Biosimilar), Edarbi (Azilsartan Medoxomil), APO-go (Apomorphin-Medikament, das in mehreren Ländern unter den Markennamen APO-go, MOVAPO und APOKYN vertrieben wird), Movymia (Biosimilar von FORSTEO/Teriparatid), Xefocam (Lornoxicam), Oyavas (Biosimilar zu Avastin/Bevacizumab), Bortezomib STADA - subkutane, gebrauchsfertige Injektion - (Velcade), Versatis (Lidocain-Medizinpflaster), Lecigon (als Levodopa-/Carbidopa-/Entacapon-Gel als modernes Pumpgerät) und Vipidia (Alogliptin). Segmente Consumer Healthcare, Generika
und Spezialpharmazeutika
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Strategische Prioritäten | ||||
Führende Marketing- und Vertriebsplattform | Überlegenes Wachstum durch Portfoliobeschleunigung | Optimierung des kosteneffizienten Betriebsmodells | Hocheffiziente und zuverlässige Lieferkette | Wachstumskultur |
Führende Marketing- und Vertriebsplattform: In Europa und ausgewählten internationalen Märkten verfügt STADA über eine führende Kommerzialisierungs-Plattform im Bereich Healthcare. Diese geografische Präsenz wird durch die Übernahme von lokal starken Marken und deren erfolgreiche Integration kontinuierlich gestärkt. Insbesondere die vor einiger Zeit getätigten Akquisitionen wie die Markenprodukt-Portfolios von GSK, Sanofi und Takeda oder des Nahrungsergänzungsspezialisten Walmark zeigen, wie erfolgreich der Konzern bei Fusionen und Übernahmen ist. Die aktive Akquisitionspolitik ermöglicht STADA, geografisches Wachstum auch außerhalb seiner Schwerpunktländer zu erzielen. Angesichts der Strategie, das Wachstum maßgeblich in bereits erschlossenen und ergebnisstarken Märkten zu erhöhen, fokussiert sich STADA zwar weiterhin auf die bisherigen Märkte, ist aber zugleich für neue Wachstumschancen offen.
Überlegenes Wachstum durch Portfoliobeschleunigung: Im Generika-Geschäft bietet STADA ein umfangreiches Produktsortiment und große Versorgungssicherheit. Während der Konzern seine führende Position in diesem Bereich kontinuierlich festigt, strebt er zudem neues Wachstum in den beiden Segmenten Consumer Healthcare und Spezialpharmazeutika an. Im Bereich Spezialpharmazeutika verfügt STADA mittlerweile über eine vielversprechende Biosimilar-Pipeline für ein breites Spektrum an therapeutischen Bereichen. Im Berichtsjahr konnte der Konzern mit der in Kooperation mit Alvotech erfolgten Einführung des Adalimumab-Biosimilars Hukyndra sowie der in Zusammenarbeit mit Xbrane erhaltenen EU-weiten Zulassung durch die Europäische Kommission für das Ranibizumab-Biosimilar Ximluci weitere Erfolge verzeichnen. Darüber hinaus baut STADA in enger Partnerschaft mit führenden Spezialisten ihr Portfolio an maßgeschneiderten Lösungen für bisher nicht abgedeckte Bedürfnisse aus. Ein Beispiel hierfür ist die in Kooperation mit Calliditas Therapeutics in 2022 erfolgte EU-Zulassung von Kinpeygo für Erwachsene mit primärer IgA-Nephropathie und dessen anschließender Markteinführung zunächst in Deutschland mit der geplanten Einführung in weiteren europäischen Märkten.
Optimierung des kosteneffizienten Betriebsmodells: Für eine langfristig erfolgreiche Entwicklung ist das Thema Kosteneffizienz von entscheidender Bedeutung. Insbesondere mit Blick auf sein umfangreiches Produktsortiment schöpft der Konzern die Vorteile seines Netzwerks an eigenen Produktionsstandorten in kostengünstigen Standorten sowie seiner modernen Systeme und Technologien aus. Weitere Kosteneinsparungsmöglichkeiten ergeben sich aus globaler Bündelung der Beschaffung sowie der Optimierung operativer Abläufe, bspw. in der Lieferkette oder in den Supportfunktionen.
Hocheffiziente und zuverlässige Lieferkette: Dank einer strengen Compliance liefert STADA zuverlässig hochwertige Produkte. Im Geschäftsjahr 2022 wurde eine Lieferbereitschaft von mehr als 95% erreicht. Um größtmögliche Versorgungssicherheit zu gewährleisten, bezieht der Konzern seine pharmazeutischen Wirkstoffe von mehreren Anbietern und weist damit ein hohes Maß an Flexibilität auf. Zudem verfügt STADA gemäß ihrem integrierten Geschäftsplanungsansatz über eine breit angelegte und flexible interne Produktion.
Wachstumskultur: Ein starkes Engagement der Mitarbeiter und ihre Identifikation mit dem Auftrag von STADA, sich als verlässlicher Partner um die Gesundheit der Menschen zu kümmern, sowie mit den Unternehmenswerten Integrity, Entrepreneurship, Agility und One STADA sind wichtige Eckpfeiler der Unternehmensstrategie. STADA ist es in den letzten Jahren gelungen, starke Talente auf verschiedenen Unternehmensebenen zu gewinnen und zu halten. Die Auszeichnung als Top-Arbeitgeber in Deutschland durch das Top Employers Institute für die Jahre 2021 und 2022 unterstreicht die vorbildliche Arbeit im Personalmanagement. Das Top Employers Institute zeichnet Unternehmen für ihre starke Personalarbeit auf internationaler Ebene aus. Zu den Bewertungskriterien für die Auszeichnung gehören Personalmanagement und Unternehmenskultur, darunter Personalplanung, Nachwuchsförderung, Entwicklungsprogramme, Leistungsmanagement und Sozialleistungen. In der jüngsten STADA-Mitarbeiterbefragung, an der sich 83% der Mitarbeiter beteiligten, bewerteten diese das Unternehmen mit 8,0 von 10 möglichen Punkten. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass dieses hohe Engagement und die Wachstumsorientierung der Mitarbeiter ein wesentlicher Erfolgsfaktor und strategischer Vorteil für das Unternehmen sind.
Die operativen Steuerungsgrößen der Unternehmensbereiche waren im Berichtsjahr die finanziellen Leistungsindikatoren bereinigter Konzernumsatz sowie bereinigtes EBITDA, jeweils bereinigt um Sondereffekte und Währungseffekte. Dabei erfolgte die Steuerung der Veränderung des bereinigten Konzernumsatzes und des bereinigten EBITDA jeweils auf Segmentebene. Durch die Bereinigungen soll ein besserer Vergleich der Geschäftsjahre erreicht werden.
Als Steuerungsgröße zur Sicherung des nachhaltigen Unternehmenserfolgs spielte in 2022 die relative Veränderung des um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigten Konzernumsatzes eine wichtige Rolle. Anhand der Kennzahl um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigtes EBITDA misst STADA ihre operative Leistungsfähigkeit und den Erfolg der einzelnen Segmente bereinigt um die im Jahresvergleich verzerrenden Einflüsse aus Sondereffekten und Währungseffekten. Darin enthalten sind das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und das Beteiligungsergebnis.
Die Ableitung der finanziellen Leistungsindikatoren, die zur Steuerung herangezogen wurden, d.h. der um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte Konzernumsatz und das um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte EBITDA, sahen im Geschäftsjahr 2022 im STADA-Konzern wie folgt aus:
Finanzieller Leistungsindikator | Ermittlung ausgehend von der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung und der Konzern-Bilanz gemäß IFRS | |
Veränderung des um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigten Konzernumsatzes | ± | Sondereffekte 1) |
± | Währungseffekte 2) | |
= | um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigter Konzernumsatz | |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | ||
± | Saldo aus planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen/Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten), Sachanlagen und Finanzanlagen | |
Um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigtes EBITDA | = | Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) |
± | Sondereffekte innerhalb des operativen Ergebnisses mit Ausnahme der Sondereffekte, welche sich auf Wertminderungen und Zuschreibungen von Anlagevermögen beziehen | |
± | Währungseffekte 3) | |
= | um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen |
Da die STADA Arzneimittel AG nicht mehr kapitalmarktorientiert gemäß § 264d HGB ist, unterliegt sie keiner gesetzlichen Verpflichtung zu einer nichtfinanziellen Berichterstattung nach § 315b Absatz 1 HGB. Ungeachtet dessen erstellt STADA unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben gemäß § 315c in Verbindung mit § 289c-e HGB freiwillig einen Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht.
Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) wurde die Weltwirtschaft 2022 durch den Russland-Ukraine-Krieg, die hohe Inflation und die Folgen der anhaltenden Corona-Pandemie schwer belastet. Während das weltweite Bruttoinlandsprodukt 2021 ein Wachstum von 6,2% gezeigt hatte, lag es 2022 nur noch mit 3,4% im Plus. 1) Die globale Inflation erhöhte sich von 4,7% in 2021 auf 8,8% in 2022.
Ungeachtet herausfordernder Bedingungen konnte STADA den Konzernumsatz bereinigt um Sondereffekte und Währungseffekte im Berichtsjahr deutlich steigern (vgl. "Wirtschaftsbericht - Gesamtaussagen des Vorstands zum Geschäftsverlauf 2022").
Die nachfolgende Grafik zeigt die konjunkturelle Entwicklung in ausgewählten Ländern.
Im Geschäftsjahr 2022 stieg der Umsatz des internationalen Generika-Markts gegenüber dem Vorjahr um ca. 7,5% auf ca. 284,3 Mrd. €. 2) Der Anteil von Generika am weltweiten Pharmamarkt belief sich damit auf ca. 19,4%. 2)
Der Umsatz des globalen OTC-Markts erhöhte sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr um ca. 10,0% auf ca. 91,3 Mrd. €. 2) Somit hatten OTC-Produkte einen Anteil von ca. 6,2% am internationalen Pharmamarkt. 2)
1) Quelle: International Monetary Fund: World
Economic Outlook October 2022/January 2023.
Angesichts dessen, dass STADA im Gesundheitsmarkt und damit in einer relativ konjunkturunabhängigen Branche tätig ist, hängt die Geschäftsentwicklung des Konzerns in der Regel weniger von den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab als vielmehr von den jeweiligen regulatorischen Vorgaben der einzelnen Gesundheitssysteme. Im Geschäftsjahr 2022 gab es in den Ländern, in denen STADA aktiv ist, keine wesentlichen Änderungen der gesundheitspolitischen regulatorischen Rahmenbedingungen, die maßgebliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Konzerns hatten.
Grundsätzlich ist STADA in den Ländern stärker von konjunkturellen Einflüssen betroffen, die zu den so genannten Selbstzahlermärkten zählen, da dort die Nachfrage auch von der Kaufkraft der Bevölkerung abhängt.
Im Prognosebericht des Geschäftsberichts 2021 war der Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr von einem Wachstum ausgegangen, das über dem Markt liegt. Dabei sollten der Konzernumsatz und das EBITDA jeweils bereinigt um Sondereffekte sowie Währungseffekte deutlich steigen, wobei der militärische Konflikt zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine leicht bis deutlich negative Auswirkungen auf die prognostizierte Entwicklung des Konzernumsatzes und des EBITDA, jeweils bereinigt um Sondereffekte und Währungseffekte, haben kann.
Mit der im Geschäftsjahr 2022 erreichten Entwicklung lagen sowohl der bereinigte Konzernumsatz als auch das bereinigte EBITDA im Rahmen der im Geschäftsbericht 2021 abgegebenen Prognose.
Die Entwicklung der finanziellen Leistungsindikatoren des STADA-Konzerns stellten sich im Berichtsjahr wie folgt dar:
Finanzielle Leistungsindikatoren
in Mio. € |
2022 | 2021 | ± |
Konzernumsatz bereinigt um Sondereffekte und Währungseffekte | 3.797,2 | 3.409,1 | + 11% |
Consumer Healthcare | 1.620,2 | 1.390,0 | +17% |
Generika | 1.436,3 | 1.349,5 | +6% |
Spezialpharmazeutika | 740,7 | 669,6 | +11% |
EBITDA bereinigt um Sondereffekte und Währungseffekte | 875,2 | 751,2 | + 17% |
Consumer Healthcare | 450,1 | 359,2 | +25% |
Generika | 338,2 | 315,7 | +7% |
Spezialpharmazeutika | 225,2 | 204,4 | +10% |
Detaillierte Informationen zu der Entwicklung der finanziellen Leistungsindikatoren von STADA sind den nachfolgenden Erläuterungen der Ertragslage zu entnehmen.
Der ausgewiesene Konzernumsatz nahm im Geschäftsjahr 2022 um 17% auf 3.797,2 Mio. € zu (Vorjahr: 3.249,5 Mio. €). Der um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte Konzernumsatz erhöhte sich um 11% auf 3.797,2 Mio. € (Vorjahr: 3.409,1 Mio. €). Die positive Entwicklung war vor allem auf Umsatzsteigerungen in den Regionen 1) Deutschland, Europa und Eurasien zurückzuführen.
Bei Anwendung der Wechselkurse des Geschäftsjahres 2022 im Vergleich zu denen des Geschäftsjahres 2021 für die Translation lokaler Umsatzbeiträge in die Konzernwährung Euro wies STADA beim Konzernumsatz einen positiven Währungseffekt in Höhe von 159,6 Mio. € bzw. 5,5 Prozentpunkten aus.
Die für STADA wichtigsten Landeswährungen britisches Pfund, russischer Rubel und serbischer Dinar in Relation zur Konzernwährung Euro entwickelten sich in 2022 verglichen mit dem Vorjahr wie folgt:
Stichtagskurs 31.12. in Landeswährung | Durchschnittskurs für die Berichtsperiode | |||||
Wesentliche Währungsrelationen in
Landeswährung zu 1
Euro |
2022 | 2021 | ±% | 2022 | 2021 | ±% |
Britisches Pfund | 0,8869 | 0,8403 | -6% | 0,8526 | 0,8600 | +1% |
Russischer Rubel | 77,1245 | 85,3004 | +10% | 73,6678 | 87,2321 | +16% |
Serbischer Dinar | 117,3224 | 117,5821 | 0% | 117,4644 | 117,5735 | 0% |
Bei den prozentualen Veränderungen zum Vorjahr wird in der Tabelle eine Abwertung der jeweiligen Landeswährung mit einem Minuszeichen dargestellt, eine Aufwertung mit einem Pluszeichen.
Der russische Rubel wertete sowohl zum Stichtag 31.12.2022 als auch im Durchschnitt für die Berichtsperiode gegenüber dem Euro deutlich auf, zeigte sich im Jahresverlauf jedoch sehr volatil. Insbesondere zu Beginn der russischen Invasion in die Ukraine wertete der Rubel stark ab. So betrug der Monatsdurchschnittskurs im März des Berichtsjahres 120,0925. Seit April wertete der Rubel überwiegend auf und erreichte ab Juni 2022 Werte wie letztmalig im Jahr 2015. Im Dezember 2022 wertete der Rubel auf einen monatlichen Durchschnittskurs von 70,0851 ab.
Da die Währungsrelationen in anderen für STADA wichtigen Ländern auf die Translation der Umsätze und Erträge in lokaler Währung in die Konzernwährung Euro nur einen geringfügigen Einfluss haben, gibt es in diesem Bericht hierzu keine gesonderte Darstellung.
Ungeachtet eines herausfordernden Umfelds verzeichnete der STADA-Konzern im Geschäftsjahr 2022 eine erfreuliche Entwicklung der Ertragskennzahlen mit einem deutlich gestiegenen EBITDA.
Das ausgewiesene operative Ergebnis nahm im Berichtsjahr um 25% auf 568,5 Mio. € zu (Vorjahr: 455,0 Mio. €). Das um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte operative Ergebnis erhöhte sich um 20% auf 752,8 Mio. € (Vorjahr: 629,3 Mio. €). Der starke Anstieg des ausgewiesenen und bereinigten operativen Ergebnisses basierte im Wesentlichen auf dem starken Umsatzwachstum sowie einer Verbesserung der Bruttomarge, die wiederum auf Kosteneinsparungen, Effizienzeffekten sowie Preisanpassungen basierte, die die negativen Effekte einer erhöhten Teuerungsrate überkompensieren konnten.
Das ausgewiesene EBITDA zeigte einen Anstieg von 14% auf 884,7 Mio. € (Vorjahr: 776,5 Mio. €). Das um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte EBITDA verzeichnete ein Wachstum von 17% auf 875,2 Mio. € (Vorjahr: 751,2 Mio. €). Die jeweiligen Entwicklungen waren insbesondere auf die bereits beim ausgewiesenen operativen Ergebnis bzw. dem bereinigten operativen Ergebnis vorab dargestellten Gründe zurückzuführen.
Im Geschäftsjahr 2022 addierten sich die Sondereffekte zu einer Ertragsbelastung von 169,9 Mio. € vor Steuern. Nachfolgend wird die Überleitung der ausgewiesenen zu den um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigten finanziellen Leistungsindikatoren und weiteren wesentlichen Ertragskennzahlen des STADA-Konzerns gezeigt:
in Mio. € 1) | 2022 ausgewiesen | Wertminderungen/ Zuschreibungen innerhalb des Anlagevermögens | Effekte aus Kaufpreisaufteilungen und Produktakquisitionen 2) |
Operatives Ergebnis | 568,5 | 71,6 | 109,5 |
Ergebnis aus at equity bewerteten Anteilen | -0,0 | - | - |
Beteiligungsergebnis | 0,0 | - | - |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 568,5 | 71,6 | 109,5 |
Finanzielle Erträge und Aufwendungen | -144,1 | - | 3,9 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | 424,5 | 71,6 | 113,5 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 568,5 | 71,6 | 109,5 |
Saldo aus planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen/Zuschreibungen immaterieller Vermögenswerte (einschl. Geschäfts- oder Firmenwerten), Sachanlagen und Finanzanlagen | 316,2 | -71,6 | -122,2 |
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | 884,7 | 0,0 | -12,6 |
in Mio. € 1) | Wechselkursaufwendungen 3) | Rückstellungen für Schadensersatz |
Operatives Ergebnis | -15,1 | 0,0 |
Ergebnis aus at equity bewerteten Anteilen | - | - |
Beteiligungsergebnis | - | - |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | -15,1 | 0,0 |
Finanzielle Erträge und Aufwendungen | - | - |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | -15,1 | 0,0 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | -15,1 | 0,0 |
Saldo aus planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen/Zuschreibungen immaterieller Vermögenswerte (einschl. Geschäfts- oder Firmenwerten), Sachanlagen und Finanzanlagen | - | - |
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | -15,1 | 0,0 |
in Mio. € 1) | 2022 bereinigt um Sondereffekte | Währungseffekte | 2022 bereinigt um Sondereffekte und Währungseffekte |
Operatives Ergebnis | 734,5 | 18,3 | 752,8 |
Ergebnis aus at equity bewerteten Anteilen | -0,0 | - | -0,0 |
Beteiligungsergebnis | 0,0 | - | 0,0 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 734,5 | 18,3 | 752,8 |
Finanzielle Erträge und Aufwendungen | -140,2 | - | -140,2 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | 594,3 | 18,3 | 612,6 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 734,5 | 18,3 | 752,8 |
Saldo aus planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen/Zuschreibungen immaterieller Vermögenswerte (einschl. Geschäfts- oder Firmenwerten), Sachanlagen und Finanzanlagen | 122,4 | - | 122,4 |
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | 856,9 | 18,3 | 875,2 |
Im Geschäftsjahr 2021 hatten die Sondereffekte zu einer Ertragsbelastung von 162,0 Mio. € vor Steuern geführt. Die nachfolgende Übersicht zeigt die Überleitung der ausgewiesenen zu den um Sondereffekte sowie um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigten finanziellen Leistungsindikatoren und weiteren wesentlichen Ertragskennzahlen des STADA-Konzerns:
in Mio. € 1) | 2021 ausgewiesen | Wertminderungen/ Zuschreibungen innerhalb des Anlagevermögens | Effekte aus Kaufpreisaufteilungen und Produktakquisitionen 2) |
Operatives Ergebnis | 455,0 | 89,3 | 85,5 |
Ergebnis aus at equity bewerteten Anteilen | 0,3 | - | - |
Beteiligungsergebnis | 0,0 | - | - |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 455,3 | 89,3 | 85,5 |
Finanzielle Erträge und Aufwendungen | -122,9 | - | 17,1 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | 332,4 | 89,3 | 102,6 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 455,3 | 89,3 | 85,5 |
Saldo aus planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen/Zuschreibungen immaterieller Vermögenswerte (einschl. Geschäfts- oder Firmenwerten), Sachanlagen und Finanzanlagen | 321,3 | -89,3 | -114,3 |
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | 776,5 | 0,0 | -28,8 |
in Mio. € 1) | Wechselkursaufwendungen 3) | Rückstellungen für Schadensersatz |
Operatives Ergebnis | -14,4 | -15,6 |
Ergebnis aus at equity bewerteten Anteilen | - | - |
Beteiligungsergebnis | - | - |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | -14,4 | -15,6 |
Finanzielle Erträge und Aufwendungen | - | - |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | -14,4 | -15,6 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | -14,4 | -15,6 |
Saldo aus planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen/Zuschreibungen immaterieller Vermögenswerte (einschl. Geschäfts- oder Firmenwerten), Sachanlagen und Finanzanlagen | - | 0,0 |
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | -14,4 | -15,6 |
in Mio. € 1) | 2021 bereinigt um Sondereffekte | Währungseffekte | 2021 bereinigt um Sondereffekte und Währungseffekte |
Operatives Ergebnis | 599,8 | 29,5 | 629,3 |
Ergebnis aus at equity bewerteten Anteilen | 0,3 | - | 0,3 |
Beteiligungsergebnis | 0,0 | - | 0,0 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 600,0 | 29,5 | 629,5 |
Finanzielle Erträge und Aufwendungen | -105,8 | -8,0 | -113,8 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | 494,3 | 21,5 | 515,8 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 600,0 | 29,5 | 629,5 |
Saldo aus planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen/Zuschreibungen immaterieller Vermögenswerte (einschl. Geschäfts- oder Firmenwerten), Sachanlagen und Finanzanlagen | 117,7 | 3,9 | 121,7 |
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | 717,8 | 33,4 | 751,2 |
In den nachfolgenden Tabellen werden weitere wesentliche Ertragskennzahlen des STADA-Konzerns und die sich daraus ergebenden Margen sowohl auf ausgewiesener als auch bereinigter Basis für 2022 und das Vorjahr dargestellt.
in Mio. € | 2022 | 2021 | ± |
EBITDA | 875,2 | 751,2 | +17% |
Consumer Healthcare | 450,1 | 359,2 | +25% |
Generika | 338,2 | 315,7 | +7% |
Spezialpharmazeutika | 225,2 | 204,4 | +10% |
EBITDA-Marge 3) | 23,0% | 22,0% | |
Consumer Healthcare | 27,8% | 25,8% | |
Generika | 23,5% | 23,4% | |
Spezialpharmazeutika | 30,4% | 30,5% |
in Mio. € | 2022 | 2021 | ± |
EBITDA | 884,7 | 776,5 | +14% |
Consumer Healthcare | 450,2 | 330,8 | +36% |
Generika | 338,2 | 311,5 | +9% |
Spezialpharmazeutika | 225,2 | 206,7 | +9% |
EBITDA-Marge 4) | 23,3% | 23,9% | |
Consumer Healthcare | 27,8% | 25,8% | |
Generika | 23,5% | 23,5% | |
Spezialpharmazeutika | 30,4% | 32,4% |
3) Bezogen auf den relevanten, um Sondereffekte
und Währungseffekte bereinigten Konzernumsatz.
4) Bezogen auf den relevanten, ausgewiesenen
Konzernumsatz.
Der Umsatz stieg wie oben erwähnt um 17% an. Demgegenüber erhöhten sich die Herstellungskosten im Berichtsjahr nur um 14% auf 1.948,3 Mio. € (Vorjahr: 1.705,4 Mio. €) und damit unterproportional zur Umsatzentwicklung. Die Herstellungskostenquote verbesserte sich somit auf 51,3% (Vorjahr: 52,5%).
Das Bruttoergebnis vom Umsatz wies einen Anstieg auf 1.848,9 Mio. € auf (Vorjahr: 1.544,0 Mio. €). Die Bruttomarge erhöhte sich auf 48,7% (Vorjahr: 47,5%) - maßgeblich bedingt durch Preisanpassungen, vor allem im nicht regulierten OTC-Portfolio, sowie Effizienzverbesserungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Die Vertriebskosten verzeichneten eine Steigerung auf 847,8 Mio. € (Vorjahr: 718,6 Mio. €), die im Vergleich zum Vorjahr mit pandemiebedingt stark eingeschränkten Vertriebsaktivitäten leicht überproportional zum Umsatzwachstum ausfiel. Der Vertriebskostenanstieg ist auf gezielte Investitionen zur Ausweitung des Produkt-Portfolios sowie zur Steigerung der Marktanteile des bestehenden Portfolios zurückzuführen. Die Vertriebskostenquote lag bei 22,3% (Vorjahr: 22,1%).
Die allgemeinen Verwaltungskosten erhöhten sich auf 253,5 Mio. € (Vorjahr: 222,3 Mio. €). Diese Entwicklung resultierte u.a. aus inflationsbedingt angestiegenen Sach- (bspw. Miet- und Leasingaufwendungen, Versicherungen, Energie etc.) sowie Personalkosten.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten beliefen sich auf 94,6 Mio. € (Vorjahr: 86,5 Mio. €). Die umsatzbezogene Quote der Forschungs- und Entwicklungskosten betrug 2,5% (Vorjahr: 2,7%).
Die von STADA ausgewiesenen Entwicklungskosten enthalten die nicht aktivierbaren Entwicklungsaufwendungen, die insbesondere die Kosten für regulatorische Anforderungen und die Optimierung von bestehenden Produkten umfassen. Diese Kostenposition beinhaltet keine Zahlungen für die Entwicklung von neuen Produkten, da diese von STADA in der Regel aktiviert werden. Im Geschäftsjahr 2022 wurden für neue Produkte Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 33,5 Mio. € aktiviert (Vorjahr: 27,0 Mio. €). Dies entspricht einer Aktivierungsquote von 26,2% (Vorjahr: 23,8%). Dieser Betrag beinhaltet nicht die aktivierten Fremdkapitalkosten und die Aktivierung von Software in Höhe von insgesamt 7,6 Mio. € (Vorjahr: 5,6 Mio. €).
Die sonstigen Erträge reduzierten sich auf 63,4 Mio. € (Vorjahr: 74,1 Mio. €). Die Entwicklung war im Wesentlichen auf saldierte Wechselkurserträge im Vorjahr zurückzuführen, wohingegen sich im Berichtsjahr saldierte Wechselkursaufwendungen ergaben, die innerhalb der anderen Aufwendungen ausgewiesen wurden. Im Berichtsjahr ergaben sich Erträge aus Zuschreibungen in Höhe von insgesamt 12,7 Mio. € (Vorjahr: 4,4 Mio. €), die insbesondere eine Zulassung im Bereich Spezialpharmazeutika in Höhe von 11,3 Mio. € auf Grund verbesserter zukünftiger Geschäftsaussichten für dieses Produkt betrafen.
Die anderen Aufwendungen zeigten einen Anstieg auf 147,8 Mio. € (Vorjahr: 135,7 Mio. €). Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf höhere Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Forderungen sowie höhere Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückzuführen, da das Vorjahr durch Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten geprägt war.
Die finanziellen Erträge lagen bei 4,9 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €).
Die finanziellen Aufwendungen nahmen auf 149,0 Mio. € zu (Vorjahr: 124,6 Mio. €), insbesondere auf Grund von erhöhten Zinsen.
Das Finanzergebnis, das sich vor allem aus den finanziellen Erträgen und den finanziellen Aufwendungen zusammensetzt, betrug -144,1 Mio. € (Vorjahr: -122,6 Mio. €). Die größte operativ bedingte Einzelposition war dabei der Zinsaufwand in Höhe von 149,0 Mio. € (Vorjahr: 124,6 Mio. €).
Die Aufwendungen aus Ertragsteuern beliefen sich im Berichtsjahr auf 69,3 Mio. € (Vorjahr: 68,6 Mio. €). Die ausgewiesene Steuerquote lag bei 16,3% (Vorjahr: 20,6%). Die um Sondereffekte bereinigte Steuerquote betrug 14,4% (Vorjahr: 16,6%).
Der ausgewiesene Umsatz des Segments Consumer Healthcare wies in 2022 ein Wachstum von 26% auf 1.620,2 Mio. € auf (Vorjahr: 1.284,0 Mio. €). Der um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte Umsatz des Segments Consumer Healthcare stieg um 17% auf 1.620,2 Mio. € (Vorjahr: 1.390,0 Mio. €). Das Umsatzplus basierte maßgeblich auf Steigerungen in den Regionen 1) Europa und Deutschland. Der Anteil von Consumer Healthcare am Konzernumsatz belief sich auf 43% (Vorjahr: 40%).
Innerhalb des Segments Consumer Healthcare hatten die Regionen 1) Europa, Eurasien, Deutschland und Großbritannien im Geschäftsjahr 2022 die größte Umsatzbedeutung.
In Europa verzeichnete der mit Consumer Healthcare erreichte Umsatz einen Anstieg von 34%. Hierzu trugen Umsatzzuwächse in den meisten europäischen Ländern bei, u.a. basierend auf einer stärkeren Erkältungssaison sowie den Umsätzen mit den in 2021 akquirierten Sanofi-Produkten und auf Grundlage des Sanofi-Vertriebsabkommens.
In Eurasien zeigte der mit Consumer-Healthcare-Produkten erzielte währungsbereinigte Umsatz ungeachtet von Marktanteilsgewinnen diverser Produkte einen leichten Rückgang von 1% auf. Angesichts der Aufwertung der wesentlichsten Währung in dieser Region nahm der Umsatz in Euro um 23% zu.
In Deutschland stieg der mit Consumer Healthcare generierte Umsatz um 48%. Diese Entwicklung war maßgeblich auf gestiegene Umsätze mit Erkältungsprodukten zurückzuführen.
In Großbritannien erhöhte sich der mit Consumer Healthcare erzielte währungsbereinigte Umsatz um 2%. Der Umsatzzuwachs basierte im Wesentlichen auf Umsatzzuwächsen mit Zoflora-Produkten sowie dem Erkältungsprodukt Covonia. Mit Blick auf die Aufwertung des britischen Pfund stieg der Umsatz in Euro um 3%.
Mit den umsatzmäßig drei größten Consumer-Healthcare-Produkten des Konzerns erzielte STADA in 2022 einen Umsatz von 207,0 Mio. € (Vorjahr: 173,4 Mio. €). Damit trugen diese Produkte 13% zum Umsatz des Segments Consumer Healthcare bei (Vorjahr: 14%).
Das ausgewiesene EBITDA von Consumer Healthcare zeigte einen Anstieg von 36% auf 450,2 Mio. € (Vorjahr: 330,8 Mio. €). Die positive Entwicklung resultierte aus Preiserhöhungen, einem höheren Anteil der profitablen Erkältungsprodukte sowie einer optimierten Vertriebskostenquote. Die ausgewiesene EBITDA-Marge von Consumer Healthcare betrug 27,8% (Vorjahr: 25,8%).
Das um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte EBITDA von Consumer Healthcare verzeichnete eine Steigerung von 25% auf 450,1 Mio. € (Vorjahr: 359,2 Mio. €). Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf die Gründe zurückzuführen, die zuvor für das ausgewiesene EBITDA des Segments Consumer Healthcare genannt wurden. Die um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte EBITDA-Marge von Consumer Healthcare lag bei 27,8% (Vorjahr: 25,8%).
1) Definition der STADA-Regionen siehe
Fußnote Seite 44.
Der ausgewiesene Umsatz des Segments Generika stieg im Geschäftsjahr 2022 um 8% auf 1.436,3 Mio. € (Vorjahr: 1.326,8 Mio. €). Der um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte Umsatz des Segments Generika erhöhte sich um 6% auf 1.436,3 Mio. € (Vorjahr: 1.349,5 Mio. €). Die jeweiligen Entwicklungen resultierten vor allem aus Umsatzzuwächsen in den Regionen 1) Europa und Deutschland, die auch die größte Umsatzbedeutung hatten. Der Anteil von Generika am Konzernumsatz lag bei 38% (Vorjahr: 41%).
In Europa nahm der mit Generika erreichte Umsatz um 8% zu. Die maßgeblichen Wachstumstreiber waren Umsatzzuwächse in Italien, Belgien und Spanien auf Grund von Marktanteilsgewinnen in diversen Produktkategorien.
In Deutschland verzeichnete der Umsatz mit Generika eine Steigerung von 7%. Diese Entwicklung basierte vor allem auf einer höheren Nachfrage im Bereich Antibiotika im Vergleich zu dem niedrigen Vorjahresniveau.
In 2022 erzielte STADA mit Produkten, die umsatzmäßig die drei stärksten pharmazeutischen Wirkstoffe des Konzerns enthalten, einen Umsatz in Höhe von 117,7 Mio. € (Vorjahr: 99,0 Mio. €). Damit trugen diese Produkte 8% zum Umsatz des Segments Generika bei (Vorjahr: 7%).
Das ausgewiesene EBITDA der Generika nahm um 9% auf 338,2 Mio. € zu (Vorjahr: 311,5 Mio. €). Die Entwicklung basierte vor allem auf dem starken Umsatzwachstum. Die ausgewiesene EBITDA-Marge der Generika belief sich auf 23,5% (Vorjahr: 23,5%).
Das um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte EBITDA der Generika nahm um 7% auf 338,2 Mio. € zu (Vorjahr: 315,7 Mio. €). Diese Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus dem zuvor beim ausgewiesenen EBITDA der Generika genannten Grund. Die um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte EBITDA-Marge der Generika betrug 23,5% (Vorjahr: 23,4%).
1) Definition der STADA-Regionen siehe
Fußnote Seite 44.
Der ausgewiesene Umsatz des Segments Spezialpharmazeutika zeigte im Berichtsjahr ein Plus von 16% auf 740,7 Mio. € (Vorjahr: 638,7 Mio. €). Der um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte Umsatz des Segments Spezialpharmazeutika wies eine Steigerung von 11% auf 740,7 Mio. € auf (Vorjahr: 669,6 Mio. €). Die jeweiligen Entwicklungen waren maßgeblich auf Umsatzzuwächse in den Regionen 1) Europa, Eurasien und Deutschland zurückzuführen, die auch die größte Umsatzbedeutung hatten. Spezialpharmazeutika trugen 19% zum Konzernumsatz bei (Vorjahr: 19%).
In Europa stieg der Umsatz mit Spezialpharmazeutika um 11%. Das größte Wachstum basierte dabei auf Umsatzsteigerungen mit Oyavas und Movymia.
In Eurasien erhöhte sich der um Währungseffekte bereinigte Umsatz mit Spezialpharmazeutika um 31%. Angesichts der Aufwertung der wesentlichsten Währung in dieser Region nahm der Umsatz in Euro um 61% zu.
In Deutschland zeigte der mit Spezialpharmazeutika erzielte währungsbereinigte Umsatz ein Wachstum von 3%. Der Anstieg war maßgeblich auf Umsatzzuwächse mit Oyavas und Lecigon zurückzuführen.
Mit den umsatzmäßig drei größten Spezialpharmazeutika-Produkten des Konzerns generierte STADA in 2022 einen Umsatz von 244,6 Mio. € (Vorjahr: 218,8 Mio. €). Damit hatten diese Produkte einen Anteil von 33% am Umsatz des Segments Spezial-pharmazeutika (Vorjahr: 34,0%).
Das ausgewiesene EBITDA der Spezialpharmazeutika erhöhte sich um 18,5 Mio. € auf 225,2 Mio. € (Vorjahr: 206,7 Mio. €). Diese Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus dem zuvor genannten Umsatzwachstum. Die ausgewiesene EBITDA-Marge der Spezialpharmazeutika belief sich auf 30,4% (Vorjahr: 32,4%).
Das um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte EBITDA der Spezialpharmazeutika nahm um 10% auf 225,2 Mio. € zu (Vorjahr: 204,4 Mio. €). Diese Entwicklung basierte insbesondere auf dem für das ausgewiesene EBITDA des Segments Spezialpharmazeutika zuvor genannten Grund. Die um Sondereffekte und Währungseffekte bereinigte EBITDA-Marge der Spezialpharmazeutika betrug 30,4% (Vorjahr: 30,5%).
1) Definition der STADA-Regionen siehe
Fußnote Seite 44.
Im Berichtsjahr wies der STADA-Konzern eine stabile Finanzlage auf. Neben einigen in der Kapitalflussrechnung enthaltenen Positionen zeigt sich dies anhand verschiedener Kennzahlen, die in diesem Kapitel u.a. in der Liquiditätsanalyse dargestellt sind.
Bei der Finanzierungsstrategie fokussierte sich der Konzern in 2022 auf die Sicherstellung der finanziellen Flexibilität. Im Rahmen dessen deckte STADA ihren Finanzierungsbedarf durch Gesellschafterdarlehen, Bankkredite, Factoring, Schuldscheindarlehen und bis zum 08.04.2022 mit einer Anleihe ab. Mit der Rückzahlung der Anleihe entfiel auch die Kapitalmarktorientierung.
Finanzielle Risiken reduzierte der Konzern so weit wie möglich über eine natürliche Absicherung und derivative Finanzinstrumente. Grundsätzlich begab oder hielt STADA im Geschäftsjahr 2022 keine derivativen Finanzinstrumente zu Spekulationszwecken. Nähere Informationen zu dem Management der einzelnen finanziellen Risiken sind im "Chancen- und Risikobericht" enthalten.
Die Finanzierung in Höhe von nominal 2.626,8 Mio. € sah zum 31.12.2022 wie folgt aus:
Finanzinstrumente nach Ausübung Put-Rechte und
zusätzlicher Tilgung
in Mio. € |
Nominalwert | Fälligkeit |
Schuldscheindarlehen | 7,0 | 26.04.2023 |
7,0 | ||
Weitere Bankkredite | 317,6 | rollierend |
Gesamte Finanzverbindlichkeiten | 324,6 | |
Darlehen von der Nidda Healthcare Holding GmbH | 2.302,2 | |
Gesamte Finanzierung | 2.626,8 |
Am 20.12.2018 hatte STADA darüber informiert, dass sie und gewisse wesentliche Tochtergesellschaften - entsprechend der durch die Nidda erteilten Weisung - bestimmte dingliche Sicherheiten bestellt haben, um Kapitalmarktverbindlichkeiten und andere Finanzierungsverbindlichkeiten zu besichern, die von der Nidda und deren verbundenen Unternehmen aufgenommen bzw. garantiert worden sind. 1) 2)
Zur Refinanzierung verfügte der Konzern zum Bilanzstichtag über Schuldscheindarlehen mit einem Nominalwert in Höhe von insgesamt 7,0 Mio. € (31.12.2021: 7,0 Mio. €) und weitere Bankkredite in Höhe von 317,2 Mio. € (31.12.2021: 304,8 Mio. €). Eine Unternehmensanleihe mit einem Nominalwert in Höhe von 267,4 Mio. € und einer Verzinsung von 1,75% p.a. wurde fristgemäß am 08.04.2022 zurückgezahlt.
Im Berichtsjahr finanzierte sich die STADA Arzneimittel AG zu Zinssätzen zwischen 1,37 p.a. und 5,30% p.a. (Vorjahr: 1,37% p.a. und 3,50% p.a.). Daneben finanzierte sich der Konzern zu Zinssätzen zwischen 0,97% p.a. und 19,03% p.a. (Vorjahr: 0,83% p.a. und 10,19% p.a.). Zum 31.12.2022 betrug der durchschnittliche gewichtete Zinssatz für langfristige Finanzverbindlichkeiten ca. 7,42% p.a. (31.12.2021: ca. 4,10% p.a.). Der durchschnittliche gewichtete Zinssatz für kurzfristige Finanzverbindlichkeiten belief sich zum Bilanzstichtag auf ca. 5,05% p.a. (31.12.2021: ca. 2,01% p.a.). Für alle Finanzverbindlichkeiten des Konzerns lag der durchschnittliche gewichtete Zinssatz zum 31.12.2022 bei ca. 7,37% p.a. (31.12.2021: ca. 3,87% p.a.).
1) Vgl. Pressemitteilung der Gesellschaft vom
20.12.2018.
Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Übersicht über die Strukturierung der Finanzverbindlichkeiten im STADA-Konzern zum 31.12.2022:
Aktuelle Restlaufzeiten der Finanzverbindlichkeiten
zum 31.12.2022
in T € |
< 1 Jahr | 1-3 Jahre | 3-5 Jahre | >5 Jahre | Summe |
davon per 31.12.2022 > 1 Jahr
in % |
Schuldscheindarlehen | 6.999 | - | - | - | 6.999 | 0% |
Anleihe | - | - | - | - | - | 0% |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 46.180 | 134.944 | 136.075 | - | 317.199 | 85% |
Darlehen gegenüber Anteilseignern | - | 1.011.787 | 1.289.973 | - | 2.301.760 | 100% |
Zinsabgrenzung | 7.367 | - | - | - | 7.367 | 0% |
Summe | 60.546 | 1.146.731 | 1.426.048 | - | 2.633.326 | 98% |
Die Liquidität des Konzerns war in 2022 zu jeder Zeit sichergestellt. Im Wesentlichen basierte sie auf Mittelzuflüssen aus der laufenden Geschäftstätigkeit und der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten. Einfluss auf die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit hatten die Rentabilität der Geschäftsaktivitäten und das Nettoumlaufvermögen. Zur Finanzierung standen STADA im Berichtsjahr Gesellschafterdarlehen, Bankkredite, Factoring, Schuldscheindarlehen und bis zum 08.04.2022 eine Unternehmensanleihe zur Verfügung.
STADA verzeichnete im Geschäftsjahr 2022 eine außerordentlich erfreuliche Entwicklung beim Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und erreichte mit 738,6 Mio. € ein sehr hohes Niveau. Sehr positiv entwickelte sich auch der Free Cashflow, der mit 495,8 Mio. € eine deutliche Steigerung aufwies. Damit konnte STADA alle Investitionen in ihre künftige strategische Entwicklung aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit finanzieren.
Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)
in T € |
2022 | 2021 |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 738.586 | 598.245 |
Cashflow aus Investitionstätigkeit | -242.762 | -307.820 |
Free Cashflow | 495.823 | 290.425 |
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -773.598 | -35.314 |
Nicht zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | 9.925 | 5.370 |
Cashflow | -267.849 | 260.481 |
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit umfasst die Veränderung der nicht durch die Investitionen, die Finanzierung, Währungsdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Abschlüsse und Transaktionen in fremder Währung oder durch konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Veränderungen abgedeckten Positionen. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg im Geschäftsjahr auf 738,6 Mio. € (Vorjahr: 598,2 Mio. €). Diese Entwicklung basierte im Wesentlichen auf einer Erhöhung des um wesentliche nicht zahlungswirksame Effekte bereinigten EBITDA und damit des Brutto-Cashflows in Verbindung mit einem aktiven operativen Liquiditätsmanagement trotz des gestiegenen Working Capital. Darüber hinaus ergaben sich deutlich geringere Auszahlungen im Zusammenhang mit Krankenkassenrabattverträgen gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit, der die Mittelabflüsse für Investitionen vermindert um Einzahlungen aus Desinvestitionen umfasst, betrug im Berichtsjahr -242,8 Mio. € (Vorjahr: -307,8 Mio. €).
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war in 2022 vor allem durch Investitionen in immaterielle Vermögenswerte geprägt. Diese betrafen insbesondere Biosimilars sowie Produktakquisitionen in Deutschland.
Für Akquisitionen einschließlich Unternehmenszusammenschlüssen gemäß IFRS 3 (inklusive VAT) aus Vorjahren und wesentlicher Investitionen in immaterielle Vermögenswerte für den Ausbau des Produkt-Portfolios wendete STADA im Geschäftsjahr 2022 141,4 Mio. € auf (Vorjahr: 201,2 Mio. €).
Die Investitionen in sonstige immaterielle Vermögenswerte, d.h. Investitionen in immaterielle Vermögenswerte im Rahmen des laufenden operativen Geschäfts und damit ohne Berücksichtigung wesentlicher Investitionen bzw. Akquisitionen für den Ausbau des Produkt-Portfolios, beliefen sich im Berichtsjahr auf 31,0 Mio. € (Vorjahr: 29,8 Mio. €). Sie umfassten u.a. einzelne unwesentliche Auszahlungen für die Entwicklung und den Erwerb von Zulassungen bzw. Zulassungsdossiers.
Die Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen lagen in 2022 bei 73,8 Mio. € (Vorjahr: 78,6 Mio. €). Darin enthalten sind auch Investitionen in Produktionsstätten, Fabrikationsanlagen und Prüflabore, für die im Geschäftsjahr 2022 Zugänge in Höhe von insgesamt 51,5 Mio. € zu verzeichnen waren (Vorjahr: 65,7 Mio. €).
Die Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen beliefen sich in 2022 auf 0,0 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €).
Auf Grund von Desinvestitionen wies STADA beim Cashflow aus der Investitionstätigkeit im Berichtsjahr einen Zufluss von Zahlungsmitteln in Höhe von insgesamt 3,6 Mio. € auf (Vorjahr: 2,8 Mio. €).
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2022 -773,6 Mio. € (Vorjahr: -35,3 Mio. €). Diese Entwicklung war vor allem auf deutlich höhere Mittelabflüsse aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten im Geschäftsjahr 2022 zurückzuführen. Der negative Saldo aus Aufnahmen und Tilgungen resultierte dabei insbesondere aus der planmäßigen Rückzahlung der STADA-Anleihe in Höhe von 267,4 Mio. €. Darüber hinaus ergaben sich im Geschäftsjahr 2022 hohe Rückzahlungen von Gesellschafterdarlehen. Im Vorjahr resultierten die Netto-Aufnahmen von Finanzverbindlichkeiten im Wesentlichen aus einer Erhöhung von Gesellschafterdarlehen. Gegenüber dem Vorjahr waren zudem höhere Zinszahlungen zu verzeichnen. Aus der Begleichung der für das Geschäftsjahr 2021 bestehenden Verbindlichkeiten aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Nidda Healthcare GmbH ergaben sich mit 118,8 Mio. € deutlich geringere Auszahlungen gegenüber dem Vorjahr. Veränderungen von Minderheitsanteilen resultierten aus den finalen Zahlungen aus Earnout-Vereinbarungen im Zusammenhang mit dem im Geschäftsjahr 2020 vorgenommenen Erwerb zusätzlicher Anteile an der vietnamesischen Pymepharco.
Der Free Cashflow, d.h. der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit zuzüglich des Cashflows aus der Investitionstätigkeit, nahm im Berichtsjahr auf 495,8 Mio. € zu (Vorjahr: 290,4 Mio. €). Der um Auszahlungen für wesentliche Investitionen bzw. Akquisitionen und Einzahlungen aus wesentlichen Desinvestitionen bereinigte Free Cashflow betrug 637,3 Mio. € (Vorjahr: 491,6 Mio. €).
Der Cashflow für das Geschäftsjahr 2022 als Saldogröße aller Mittelzu- und -abflüsse aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, den Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit sowie den wechselkurs- und/oder konsolidierungskreisbedingten Änderungen des Finanzmittelfonds belief sich auf -267,8 Mio. € (Vorjahr: 260,5 Mio. €).
Das Investitionsvolumen des Konzerns lag im Berichtsjahr bei 276,6 Mio. € (Vorjahr: 385,7 Mio. €). Im Rahmen dessen beliefen sich die Investitionen in Sachanlagen auf 101,1 Mio. € (Vorjahr: 105,1 Mio. €). Der am Konzernumsatz gemessene Anteil der Investitionen in Sachanlagen betrug 2,7% (Vorjahr: 3,2%) am Konzernumsatz. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte lagen bei 175,5 Mio. € (Vorjahr: 279,6 Mio. €). Im Berichtsjahr gab es keine Unternehmenszusammenschlüsse gemäß IFRS 3 (Vorjahr: 6,6 Mio. €). Damit wandte der Konzern 2022 von dem gesamten Investitionsvolumen 37% für Sachanlagen (Vorjahr: 27%) und 63% für immaterielle Vermögenswerte auf (Vorjahr: 72%).
Grundsätzlich verfolgt STADA eine aktive Akquisitionspolitik, um das organische Wachstum durch externe Wachstumsimpulse voranzutreiben. Ungeachtet dessen tätigte der Konzern im Geschäftsjahr 2022 nur zwei kleinere Zukäufe, da der Fokus auf der weiteren Stärkung der Bilanz und der Akquisitionen der Jahre 2020 und 2021 lag.
Neben Akquisitionen setzt STADA auf gezielte Kooperationen und Einlizenzierungen, um das bestehende Produkt-Portfolio weiter auszubauen. Mit 86 erfolgreichen Einlizenzierungen für künftige Produkteinführungen konnte der Konzern dieses Ziel im Berichtsjahr weiter konkretisieren.
Im 2. Quartal 2022 gab STADA bekannt, dass das Unternehmen und Alvotech Therapieoptionen für Patienten in Europa durch die Einführung eines hochkonzentrierten, zitratfreien Adalimumab-Biosimilars erweitern. 1) Damit bietet STADA Patienten und deren Ärzten in ausgewählten europäischen Ländern eine von Alvotech entwickelte hochkonzentrierte, zitratfreie Adalimumab-Formulierung an.
Ebenfalls im 2. Quartal 2022 traf Xbrane in Absprache mit STADA die Entscheidung, die Biologics License Application (BLA) zurückzuziehen, um zusätzliche Daten zu generieren. Die Wiedereinreichung ist für das laufende 1. Quartal 2023 geplant. Im 3. Quartal 2022 gaben STADA und Xbrane bekannt, dass der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine positive Stellungnahme für Ximluci, ein Ranibizumab-Biosimilar, abgegeben hat. 2) Im 4. Quartal 2022 veröffentlichte STADA, dass die Europäische Kommission für das Ranibizumab-Biosimilar eine EU-weite Zulassung erteilt hat. 3)
Des Weiteren publizierte STADA im laufenden 3. Quartal 2022, dass dem Unternehmen ein wesentlicher Schritt beim Ausbau seines Spezialtherapie-Portfolios gelungen ist. 4) Die EU-Kommission erteilte eine bedingte Zulassung für Kinpeygo zur Behandlung der primären Immunglobulin-A-(IgA-)Nephropathie (IgAN) bei Erwachsenen. Im Anschluss führte STADA Kinpeygo in Deutschland ein mit der geplanten Einführung in weiteren europäischen Märkten. 5)
1) Vgl. Pressemitteilung vom 09.06.2022.
2) Vgl. Pressemitteilung vom 16.09.2022.
3) Vgl. Pressemitteilung vom 11.11.2022.
4) Vgl. Pressemitteilung vom 18.07.2022.
5) Vgl. Pressemitteilung vom 20.09.2022.
Bilanz (Kurzfassung) |
31.12.2022
in T € |
31.12.2022
in % |
31.12.2021
in T € |
31.12.2021
in % |
AKTIVA | ||||
Langfristige Vermögenswerte | 3.478.238 | 60,4% | 3.468.340 | 60,2% |
Immaterielle Vermögenswerte | 2.851.567 | 49,5% | 2.865.626 | 49,8% |
Sachanlagen | 550.264 | 9,6% | 540.239 | 9,4% |
Übrige Vermögenswerte | 76.407 | 1,3% | 62.474 | 1,1% |
Kurzfristige Vermögenswerte | 2.277.086 | 39,6% | 2.288.605 | 39,8% |
Vorräte | 965.361 | 16,8% | 812.088 | 14,1% |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 878.810 | 15,3% | 763.808 | 13,3% |
Übrige Vermögenswerte | 174.282 | 3,0% | 186.226 | 3,2% |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 258.633 | 4,5% | 526.482 | 9,1% |
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen | - | 0,0% | - | 0,0% |
Bilanzsumme | 5.755.324 | 100,0% | 5.756.945 | 100,0% |
PASSIVA | ||||
Eigenkapital | 1.465.239 | 25,5% | 1.215.544 | 21,1% |
Langfristiges Fremdkapital | 2.911.305 | 50,6% | 3.053.860 | 53,0% |
Sonstige langfristige Rückstellungen | 33.349 | 0,6% | 39.282 | 0,7% |
Finanzverbindlichkeiten | 2.572.779 | 44,7% | 2.704.807 | 47,0% |
Übrige Verbindlichkeiten | 305.177 | 5,3% | 309.772 | 5,4% |
Kurzfristiges Fremdkapital | 1.378.780 | 24,0% | 1.487.541 | 25,8% |
Sonstige Rückstellungen | 23.605 | 0,4% | 19.912 | 0,3% |
Finanzverbindlichkeiten | 60.546 | 1,1% | 343.178 | 6,0% |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 689.348 | 12,0% | 601.118 | 10,4% |
Übrige Verbindlichkeiten | 605.281 | 10,5% | 523.333 | 9,1% |
Mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen verbundene Schulden | - | 0,0% | - | 0,0% |
Bilanzsumme | 5.755.324 | 100,0% | 5.756.945 | 100,0% |
Im Geschäftsjahr 2022 entwickelte sich die Vermögenslage des STADA-Konzerns positiv. Dies zeigt sich anhand der in der Bilanz ausgewiesenen Positionen.
Die Nettoverschuldung (inklusive der Zinsabgrenzung) belief sich zum 31.12.2022 auf 2.374,7 Mio. € (31.12.2021: 2.521,5 Mio. €). Hierin ist auch ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 2.301,8 Mio. € enthalten.
Die Eigenkapitalquote lag zum Bilanzstichtag bei 25,5% (31.12.2021: 21,1%).
Die Bilanzsumme reduzierte sich zum 31.12.2022 auf 5.755,3 Mio. € (31.12.2021: 5.756,9 Mio. €).
Nachfolgend werden wesentliche Bilanzveränderungen beschrieben.
Die immateriellen Vermögenswerte betrugen zum Bilanzstichtag 2.851,6 Mio. € (31.12.2021: 2.865,6 Mio. €). Diese Entwicklung resultierte maßgeblich aus den getätigten Akquisitionen und gegenläufigen planmäßigen Abschreibungen sowie Wertminderungen.
Zum 31.12.2022 enthielten die immateriellen Vermögenswerte Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 440,5 Mio. € (31.12.2021: 437,5 Mio. €). Die Veränderung war auf die fremdwährungsbedingten Umrechnungseffekte zurückzuführen. Darüber hinaus wurden in 2022 Entwicklungskosten in Höhe von 41,1 Mio. € als selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte aktiviert (31.12.2021: 32,6 Mio. €). Die Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten betrugen ca. 16,0 Mio. € (31.12.2021: ca. 15,0 Mio. €). Insgesamt nahm STADA in 2022 mit Zuschreibungen saldierte Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 53,8 Mio. € vor (Vorjahr: 89,2 Mio. €).
Die Sachanlagen erhöhten sich zum 31.12.2022 auf 550,3 Mio. € (31.12.2021: 540,2 Mio. €). Dieser Anstieg basierte im Wesentlichen auf den Investitionen in Produktionsanlagen.
Die Vorräte beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 965,4 Mio. € (31.12.2021: 812,1 Mio. €). Diese Entwicklung resultierte vor allem aus dem stichtagsbezogenen Bestandsaufbau vor allem in Serbien und Deutschland, um eine hohe Lieferquote sicherzustellen.
Mit Blick auf das Thema "Marktnähe" stellt STADA situationsbedingt Reichweitenbetrachtungen zu Gunsten potenzieller operativer Chancen zurück. In Einzelfällen kann dies - sofern sich die Chancen entgegen den Erwartungen nicht realisieren lassen - zu ertragsbelastenden Wertberichtigungen von Vorräten führen. Im Geschäftsjahr 2022 war das Vorratsvermögen durch Wertberichtigungen saldiert mit Wertaufholungen in Höhe von insgesamt 83,4 Mio. € belastet (Vorjahr: 70,9 Mio. €).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verzeichneten zum Bilanzstichtag einen Anstieg auf 878,8 Mio. € (31.12.2021: 763,8 Mio. €). Diese Entwicklung ist im Einklang mit der prozentualen Umsatzsteigerung.
Sofern die Chance besteht, eine bessere Marktposition zu erreichen, nimmt der Konzern in Ausnahmefällen ggf. höhere kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Kauf. Grundsätzlich achtet STADA beim Forderungsmanagement jedoch sehr genau auf die Bonität ihrer Kunden. Ungeachtet dessen lässt sich ein Zahlungsausfall jedoch nie vollständig ausschließen (vgl. "Chancen- und Risikobericht").
Die übrigen Vermögenswerte enthalten verschiedene Positionen, zu denen die Finanzanlagen, die at equity bewerteten Anteile, die aktiven latenten Steuern, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte, die anderen Vermögenswerte, die Retourenvermögenswerte und die Ertragsteuerforderungen zählen.
Die Finanzanlagen lagen zum 31.12.2022 bei 13,2 Mio. € (31.12.2021: 18,1 Mio. €).
Die at equity bewerteten Anteile betrugen zum Bilanzstichtag 2,6 Mio. € (31.12.2021: 2,9 Mio. €).
Die aktiven latenten Steuern stiegen zum 31.12.2022 auf 53,2 Mio. € (31.12.2021: 36,9 Mio. €). Die Steigerung basierte vor allem auf erhöhten temporären Differenzen aus dem Vorratsvermögen aus der Zwischenergebniseliminierung.
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 70,1 Mio. € (31.12.2021: 78,3 Mio. €) enthalten u.a. die positiven Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten. Darüber hinaus beinhaltet diese Position Forderungen aus Factoring-Geschäften, die für die deutschen Konzerngesellschaften bei 6,1 Mio. € lagen (31.12.2021: 5,1 Mio. €), und Forderungen gegenüber der Nidda Healthcare Holding GmbH sowie der Nidda Healthcare GmbH in Höhe von 44,8 Mio. € (31.12.2021: 61,8 Mio. €).
Die anderen Vermögenswerte wiesen zum 31.12.2022 einen Anstieg auf 89,2 Mio. € auf (31.12.2021: 77,9 Mio. €). Diese Entwicklung resultierte insbesondere aus erhöhten Umsatzsteuerforderungen. Die übrigen Vermögenswerte enthielten zum Bilanzstichtag langfristige Vermögenswerte aus überdotierten Pensionsplänen in Höhe von 3,2 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €).
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, zu denen Barmittel und Sichteinlagen sowie kurzfristige Finanzinvestitionen zählen, reduzierten sich zum Bilanzstichtag auf 258,6 Mio. € (31.12.2021: 526,5 Mio. €). Diese Entwicklung war auf die im Rahmen der Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung beschriebenen Effekte zurückzuführen. Weitere Einzelheiten zur Entwicklung des Finanzmittelfonds sind in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Das Eigenkapital erhöhte sich zum 31.12.2022 auf 1.465,2 Mio. € (31.12.2021: 1.215,5 Mio. €).
Die Gewinnrücklagen inklusive Konzerngewinn betrugen zum Bilanzstichtag 1.135,8 Mio. € (31.12.2021: 906,0 Mio. €). Davon entfielen 334,5 Mio. € (Vorjahr: 246,9 Mio. €) auf den Konzerngewinn.
Die sonstigen Rücklagen lagen zum 31.12.2022 bei -418,4 Mio. € (31.12.2021: -444,7 Mio. €) und waren insbesondere durch die erfolgsneutralen Effekte aus der Währungsumrechnung der Abschlüsse der in den Konzern einbezogenen Unternehmen geprägt.
Die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten (inklusive der Zinsabgrenzung) des Konzerns zum Bilanzstichtag in Höhe von 60,5 Mio. € bzw. 2.572,8 Mio. € (31.12.2021: 343,2 Mio. € bzw. 2.704,8 Mio. €) umfassten vor allem ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 2.301,8 Mio. € (31.12.2021: 2.455,2 Mio. €) und Schuldscheindarlehen mit einem Nominalwert von 7,0 Mio. € (31.12.2021: 7,0 Mio. €). Im April wurde die Anleihe mit einem Nominalwert in Höhe von 267,3 Mio. € zurückgezahlt (31.12.2021: 267,4 Mio. €.).
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen zum 31.12.2022 auf 689,3 Mio. € (31.12.2021: 601,1 Mio. €). Die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen waren maßgeblich auf Stichtagseffekte innerhalb der Konzerngesellschaften zurückzuführen.
Die übrigen Verbindlichkeiten enthielten zum Bilanzstichtag die passiven latenten Steuern, die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten, die anderen Verbindlichkeiten, die Vertragsverbindlichkeiten und die Ertragsteuerverbindlichkeiten.
Die passiven latenten Steuern erhöhten sich zum 31.12.2022 auf 175,9 Mio. € (31.12.2021: 170,3 Mio. €). Diese Entwicklung war auf den Anstieg der temporären Differenzen aus Verbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahr zurückzuführen.
Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten erhöhten sich zum Bilanzstichtag auf 480,6 Mio. € (31.12.2021: 458,8 Mio. €) und enthielten Verbindlichkeiten aus Rabattverträgen deutscher STADA-Gesellschaften in Höhe von 177,9 Mio. € (31.12.2021: 133,5 Mio. €) sowie eine Verbindlichkeit aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Nidda Healthcare GmbH in Höhe von 108,8 Mio. € (31.12.2021: 118,8 Mio. €).
Die Ertragsteuerverbindlichkeiten erhöhten sich zum 31.12.2022 auf 51,9 Mio. € (31.12.2021: 47,9 Mio. €). Diese Entwicklung resultierte u.a. aus erhöhten Ertragsteuerverbindlichkeiten in Deutschland.
Die anderen Verbindlichkeiten erhöhten sich zum Bilanzstichtag auf 197,5 Mio. € (31.12.2021: 154,7 Mio. €), u.a. auf Grund erhöhter Umsatzsteuerverbindlichkeiten in Frankreich und Russland.
Die STADA Arzneimittel AG ist das Mutterunternehmen und die Führungsgesellschaft des STADA-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum STADA-Konzern gehörenden Gesellschaften.
Bei der Bewertung des Ergebnisses der STADA Arzneimittel AG ist das operative Ergebnis aus den Aktivitäten der Konzerngesellschaften in den Segmenten Consumer Healthcare, Generika und Spezialpharmazeutika zu berücksichtigen. Einen signifikanten Einfluss auf das Ergebnis haben die Serviceleistungen aus der Funktion der STADA Arzneimittel AG als Muttergesellschaft bzw. Holding des STADA-Konzerns, die Warenlieferungen an andere Konzerngesellschaften einschließen. Diese strategischen Leistungen werden an die STADA Arzneimittel AG von den in Anspruch nehmenden Konzerngesellschaften vergütet und bei der STADA Arzneimittel AG im Umsatz ausgewiesen. Der Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung der STADA Arzneimittel AG wird darüber hinaus durch Erträge aus Beteiligungen beeinflusst.
Wesentliche finanzielle Leistungsindikatoren und Steuerungsgrößen der STADA Arzneimittel AG sind der Umsatz und der Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung als Basis für die Gewinnabführung an die Nidda Healthcare GmbH.
Weitere Aussagen zu der Unternehmenstätigkeit der STADA Arzneimittel AG, insbesondere zu den Themen "Forschung und Entwicklung", "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", "Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen" sowie "Chancen und Risiken", sind in den in diesem zusammengefassten Lagebericht enthaltenen Ausführungen zum STADA-Konzern enthalten.
Der Jahresabschluss der STADA Arzneimittel AG ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) unter Berücksichtigung der ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.
Ertragslage
in T € |
2022 | 2021 |
Umsatzerlöse | 899.922 | 664.298 |
Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung | 108.772 | 118.821 |
Die Umsatzerlöse der STADA Arzneimittel AG erhöhten sich im Geschäftsjahr 2022 um 35,5% auf 899,9 Mio. € (Vorjahr: 664,3 Mio. €).
Der Anstieg resultierte aus den um 239,1 Mio. € höheren konzerninternen Umsätzen und war im Wesentlichen auf höhere Warenlieferungen zurückzuführen.
Die Umsatzerlöse mit Dritten reduzierten sich vor allem auf Grund niedrigerer Lizenzerträge um 3,5 Mio. €.
Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen auf 72,7 Mio. € zurück (Vorjahr: 90,8 Mio. €) - insbesondere bedingt durch den Rückgang der Erträge aus Zuschreibungen in Höhe von 14,9 Mio. € (Vorjahr: 32,2 Mio. €) sowie der Erträge aus der Auflösung von nicht verbrauchten Rückstellungen von 6,1 Mio. € (Vorjahr: 15,8 Mio. €). Diesen standen jedoch höhere Erträge aus Kursgewinnen von 25,1 Mio. € gegenüber (Vorjahr: 12,6 Mio. €).
Der Materialaufwand nahm auf 354,9 Mio. € zu (Vorjahr: 260,1 Mio. €). Der Personalaufwand verzeichnete eine Steigerung auf 124,3 Mio. € (Vorjahr: 121,3 Mio. €). Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen wiesen einen Rückgang auf 117,6 Mio. € (Vorjahr: 151,9 Mio. €) aus. Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf niedrigere außerplanmäßige Abschreibungen auf Zulassungen und Marken zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2022 gab es weder Abschreibungen (Vorjahr: 2,1 Mio. €) noch Zuschreibungen (Vorjahr: 29,9 Mio. €) in den Finanzanlagen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich auf 305,4 Mio. € (Vorjahr: 259,0 Mio. €) - insbesondere auf Grund von gestiegenen Marketingzuschüssen im Konzernbereich von 38,5 Mio. € (Vorjahr: 18,2 Mio. €) und Wechselkursaufwendungen in Höhe von 32,8 Mio. € (Vorjahr: 12,5 €).
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen und verbundenen Unternehmen verzeichneten angesichts des wirtschaftlich herausfordernden Geschäftsjahres 2022 mit 22,2 Mio. € eine regressive Ertragsentwicklung (Vorjahr: 62,6 Mio. €). Zusätzlich entstanden im Geschäftsjahr 2022 8,8 Mio. € Aufwendungen aus Gewinnabführungsverträgen (Vorjahr: 0,0 €). Die Erträge aus Beteiligungen reduzierten sich auf 60,3 Mio. € (Vorjahr: 90,5 Mio. €), was insbesondere durch eine außerplanmäßige Abschreibung der Finanzanlagen in einer deutschen Tochtergesellschaft negativ beeinflusst wurde. Die Erträge aus konzerninternen Ausleihungen an verbundene Unternehmen gingen auf 31,2 Mio. € zurück (Vorjahr: 34,3 Mio. €). Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge wiesen mit 23,2 Mio. € einen leichten Anstieg auf (Vorjahr: 21,5 Mio. €). Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen stiegen auf 87,4 Mio. € (Vorjahr: 80,0 Mio. €).
Der Jahresüberschuss der STADA Arzneimittel AG wurde angesichts des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags in voller Höhe an die Nidda Healthcare GmbH abgeführt. Vor der Gewinnabführung belief sich der Jahresüberschuss auf 108,8 Mio. € (Vorjahr: 118,8 Mio. €). Im Berichtsjahr entstand ein Steueraufwand von 0,3 Mio. € (Vorjahr: Steuerertrag von 28,2 Mio. €).
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit der STADA Arzneimittel AG reduzierte sich im Geschäftsjahr 2022 auf -115,2 Mio. € (Vorjahr: 965,9 Mio. €). Der Rückgang resultierte aus gestiegenen Forderungen und reduzierten Verbindlichkeiten im Konzernbereich.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug 294,1 Mio. € (Vorjahr: -287,0 Mio. €) und basierte maßgeblich auf Abgängen von Ausleihungen in den Finanzanlagen sowie niedrigeren Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei -403,4 Mio. € (Vorjahr: -457,6 Mio. €). Den geringeren konzerninternen Darlehen (280,1 Mio. €) stand die Rückzahlung einer Anleihe entgegen (-267,4 Mio. €). Auszahlungen zur Tilgung von Krediten reduzierten sich auf 0,1 Mio. € (Vorjahr: 41,5 Mio. €).
Der Finanzmittelfonds zeigte einen Rückgang auf 87,5 Mio. € (Vorjahr: 312,0 Mio. €). Die obersten Ziele des Finanzmanagements sind die jederzeitige Sicherung der Liquidität sowie die Begrenzung der mit der Finanzierung verbundenen Risiken.
Vermögenslage
in Mio. € |
2022 | 2021 |
Anlagevermögen | 2.672,4 | 3.069,2 |
Umlaufvermögen | 1.096,0 | 1.167,0 |
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten | 16,9 | 15,6 |
Eigenkapital | 886,8 | 886,8 |
Rückstellungen | 123,2 | 109,5 |
Verbindlichkeiten | 2.760,9 | 3.238,9 |
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten | 14,4 | 16,7 |
Das Anlagevermögen der STADA Arzneimittel AG reduzierte sich im Geschäftsjahr 2022 auf 2.672,4 Mio. € (Vorjahr: 3.069,2 Mio. €). Diese Entwicklung basierte auf dem Rückgang im Finanzanlagevermögen um 422,5 Mio. € und dem Anstieg der immateriellen Vermögensgegenstände um 23,3 Mio. € auf 963,9 Mio. € (Vorjahr: 940,6 Mio. €).
Das rückläufige Finanzanlagevermögen resultierte im Wesentlichen aus der Tilgung zweier Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen.
Das Umlaufvermögen der STADA Arzneimittel AG blieb 2022 mit 1.096,0 Mio. € nahezu konstant (Vorjahr: 1.167,0 Mio. €). Den reduzierten Bankbeständen von 87,5 Mio. € (Vorjahr: 312,0 Mio. €) standen erhöhte Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 870,2 Mio. € gegenüber (Vorjahr: 777,2 Mio. €). Die Vorräte nahmen auf 114,0 Mio. € zu (Vorjahr: 57,1 Mio. €).
Das Eigenkapital der STADA Arzneimittel AG blieb mit 886,8 Mio. € unverändert (Vorjahr: 886,8 Mio. €). Die Eigenkapitalquote stieg auf 23,4% (Vorjahr: 20,9%).
Die Rückstellungen der STADA Arzneimittel AG erhöhten sich auf 123,2 Mio. € (Vorjahr: 109,5 Mio. €). Diese Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus 13,0 Mio. € höheren Marketingzuschüssen.
Die Verbindlichkeiten der STADA Arzneimittel AG lagen bei 2.760,9 Mio. € (Vorjahr: 3.238,9 Mio. €). Diese Reduzierung resultierte maßgeblich aus der planmäßigen Tilgung der Anleihe sowie geringeren Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nahmen auf 117,1 Mio. € zu (Vorjahr: 97,0 Mio. €). Die sonstigen Verbindlichkeiten blieben mit 17,9 Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 16,7 Mio. €).
Neben dem in der Bilanz ausgewiesenen Vermögen nutzte STADA nicht bilanzierte Vermögensgegenstände. Hierbei handelte es sich vor allem um geleaste oder gemietete Gegenstände im üblichen Rahmen, wie z.B. Firmenfahrzeuge und angemietete Gebäudeflächen.
Die Bilanzsumme der STADA Arzneimittel AG verminderte sich auf 3.785,3 Mio. € (Vorjahr: 4.251,9 Mio. €).
Entgegen dem prognostizierten Umsatzrückgang war im Geschäftsjahr 2022 ein deutlicher Umsatzanstieg zu verzeichnen. Der Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung war, wie prognostiziert, nahezu unverändert.
Für das Geschäftsjahr 2023 geht der Vorstand beim Umsatz und beim Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung von einer leichten Steigerung aus.
Am 02.02.2018 hatte die außerordentliche Hauptversammlung dem Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags zwischen der Nidda Healthcare GmbH und der STADA Arzneimittel AG zugestimmt, der am 20.03.2018 wirksam wurde. Infolgedessen weist die STADA Arzneimittel AG für die Geschäftsjahre ab 2018 keinen Jahresüberschuss mehr aus.
Zusammengefasst war das Geschäftsjahr 2022 trotz der schwierigen makro- und geopolitischen Bedingungen ein sehr erfolgreiches für den Konzern: Ungeachtet der Herausforderungen entlang der internationalen Lieferketten konnte der Konzern den in den letzten Jahren eingeschlagenen Wachstumskurs fortsetzen. Mit einem um Sonder- und Währungseffekte bereinigten Umsatzwachstum von 11% wurde die im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2022 mehr als erreicht. Die positive Entwicklung erstreckte sich dabei über alle drei strategischen Segmente - Consumer Healthcare, Generika sowie Spezialpharmazeutika - und eine Mehrheit der Länder, in denen STADA aktiv ist.
Auch beim Ergebnis konnte trotz des Inflationsdrucks auf den internationalen Beschaffungsmärkten mit dem Anstieg des um Sonder- und Währungseffekte bereinigten EBITDA um 17% auf 875,2 Mio. € die Prognose mehr als erreicht werden. Mit einem Anstieg von 23% auf 738,6 Mio. € erreichte STADA zudem beim Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ein neues Rekordniveau.
2022 | Veränderung gegenüber 2021 | Prognose für 2022 | |
Konzernumsatz (bereinigt um Sondereffekte und Währungseffekte) | 3.797,2 Mio. € | +11% | deutlicher Anstieg erreicht |
EBITDA (bereinigt um Sondereffekte und Währungseffekte) | 875,2 Mio. € | +17% | deutlicher Anstieg erreicht |
Die starken Resultate in Umsatz, Ergebnis sowie Cashflow sind aus Sicht des Vorstands im Wesentlichen auf die einzigartige Wachstumskultur und das hohe Engagement der Mitarbeiter zurückzuführen, welche sich mit dem Unternehmenszweck -"Caring for People's Health as a Trusted Partner" - identifizieren und die Unternehmenswerte - Integrity, Agility, Entrepreneurship und One STADA - leben.
Im Sinne des Unternehmenszwecks hat der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr auch seine Bemühungen im Bereich Environment, Social und Governance (ESG) intensiviert und in einem erstmals konzernweit veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht zusammengefasst. Die ESG-Aktivitäten des Konzerns wurden im Geschäftsjahr 2022 wieder von der unabhängigen Ratingorganisation Sustainalytics beurteilt. Anhand von mehr als 70 Management-Indikatoren wurde STADA hierbei unter den besten 10 Prozent von mehr als 1.000 Pharmaunternehmen platziert, welche weltweit von Sustainalytics in Bezug auf das ESG-Risiko und dessen Management bewertet werden.
Der Aufsichtsrat der STADA Arzneimittel AG hat Boris Döbler mit Wirkung zum 01.01.2023 zum Mitglied des Vorstands und Chief Financial Officer (CFO) der STADA Arzneimittel AG und somit für den Gesamtkonzern bestellt. Boris Döbler ist bereits seit August 2022 als Interims-CFO von STADA tätig.
Das STADA-Geschäftsmodell bleibt auch in Zukunft auf den Gesundheitsmarkt mit dem Schwerpunkt Pharma fokussiert. Damit wird der Konzern weiterhin in einer der internationalen Wachstumsbranchen tätig sein. Ungeachtet dieser Ausrichtung unterliegt die Umsatz- und Ertragsentwicklung von STADA teilweise gegenläufigen Einflussfaktoren, da die konjunkturellen, regulatorischen und wettbewerblichen Rahmenbedingungen von Jahr zu Jahr und von Land zu Land variieren können. Einzelheiten zu Risiken sind im "Chancen- und Risikobericht" enthalten. Angesichts der auf weitere Zuwächse ausgerichteten Unternehmensstrategie, der Initiativen zur Effizienzsteigerung, der fünf strategischen STADA-Prioritäten und des umfassenden Chancenmanagements geht der Vorstand davon aus, auch künftig weiteres Wachstum erzielen zu können. Detaillierte Informationen zum Chancenmanagement des Konzerns sind ebenfalls dem "Chancen- und Risikobericht" zu entnehmen.
Im Rahmen seiner erfolgreichen Produktentwicklung und aktiven Akquisitionspolitik mit wertschaffenden Zukäufen wird der Konzern sein Portfolio auch künftig in den drei Segmenten Consumer Healthcare, Generika und Spezialpharmazeutika kontinuierlich ausbauen. Im Segment Consumer Healthcare setzt STADA weiterhin auf den Ausbau erfolgreicher Produkte durch Erweiterungen starker lokaler Marken. Im Bereich Generika steht unverändert die Expansion in Märkte mit relativ geringen Penetrationsraten im Vordergrund. Im Bereich Spezialpharmazeutika fokussiert sich der Konzern nach wie vor auf die zunehmende Erweiterung durch Spezialpharmazeutika und Biosimilars.
Im laufenden Jahr 2023 prognostiziert der IWF für die weltweite Wirtschaft ein Wachstum von 2,9%. Dies würde - abgesehen von der globalen Finanzkrise und der akuten Phase der Covid-19-Pandemie - den geringsten Zuwachs seit 2001 bedeuten. Auf Grund verschiedener Faktoren ist diese Prognose mit ungewöhnlich hohen Risiken behaftet. Die Inflationsrate soll 2023 den IWF-Experten zufolge bei 6,6% liegen. 1)
Die nachfolgende Grafik zeigt die Konjunkturprognosen für die ausgewählten Länder:
1) Quelle: International Monetary Fund: World
Economic Outlook October 2022/January 2023.
Für den weltweiten Pharmamarkt schätzt IQVIA, - ein führender, globaler Anbieter von zukunftsweisender Analytik, Technologielösungen und klinischer Auftragsforschung für die Life Science Branche - von 2023 bis 2027 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 5% bis 6%. 1)
Für den internationalen Generika-Markt erwartet IQVIA zwischen 2023 und 2027 einen durchschnittlichen jährlichen Umsatzanstieg von 8,2%. 1) Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass die tatsächlichen Wachstumsraten beim ausgewiesenen Umsatz in den Märkten, in denen hohe Rabatte gewährt werden müssen, deutlich unter denen der von den Marktforschungsinstituten in der Regel erfassten Bruttoumsätzen vor Rabatten liegen.
Das durchschnittliche jährliche Umsatzvolumen für die von 2023 bis 2027 für den generischen Wettbewerb neu zur Verfügung stehenden pharmazeutischen Wirkstoffe (inklusive Biologika) in den umsatzmäßig größten europäischen Pharmamärkten Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und Spanien soll gemäß STADAs Berechnungen basierend auf Daten von IQVIA bei mehr als 7,6 Mrd. € liegen. 2)
Diese Vorhersage wird durch Schätzungen von IQVIA bestätigt, denen zufolge sich das jährliche Generika-Wachstum in der EU (EU27) von 2023 bis 2027 im Durchschnitt auf 5,8% 1) belaufen soll. Für ausgewählte Märkte Osteuropas 3) erwartet IQVIA für diesen Zeitraum ein durchschnittliches Generika-Wachstum von jährlich 3,7%. 1)
Die Schätzungen für die durchschnittlichen umsatzbezogenen Wachstumsraten des internationalen OTC-Markts belaufen sich laut IQVIA von 2023 bis 2027 pro Jahr auf 5,2%. 1) Für den europäischen OTC-Markt (EU27) liegen die Schätzungen für das jährliche Umsatzwachstum in diesem Zeitraum nach Angaben von IQVIA bei 1,7%. 1)
3) Russland, Serbien, Kasachstan, Bosnien und
Herzegowina.
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 erfolgt unter Berücksichtigung der zu dem Zeitpunkt der Erstellung dieses Geschäftsberichts bekannten Ereignisse. Des Weiteren basiert sie auf den Ausführungen zu dem gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Ausblick. Darüber hinaus stützt sich die Prognose auf die folgenden Annahmen:
― |
weitgehend unveränderte regulatorische Rahmenbedingungen in den für STADA relevanten Märkten, mit Ausnahme der zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung bekannten regulatorischen Änderungen und Markteinschätzungen |
― |
keine nennenswerten, unvorhergesehenen Störungen in den globalen Lieferketten im Vergleich zu der gegenwärtigen Situation, insbesondere, was die Verfügbarkeit von Wirkstoffen aus China und Indien angeht |
― |
anhaltende, tendenziell leicht rückläufige Entwicklung der Inflationsrate auf den für STADA relevanten Beschaffungsmärkten für Waren und Dienstleistungen |
― |
keine wesentlichen Änderungen im Russland-Ukraine-Krieg sowie Fortbestand der derzeit geltenden Sanktionen und Gegensanktionen |
― |
weitgehend unveränderte steuerliche Rahmenbedingungen in den Ländern, in denen STADA mit Konzerngesellschaften tätig ist |
― |
Verwendung von Terminkursen zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung für die Umrechnung wesentlicher, von der Konzernwährung Euro abweichender Fremdwährungsgesellschaften |
Basierend auf der Fortsetzung der über die vergangenen Jahre erfolgreich umgesetzten Wachstumsstrategie, einer erwarteten positiven Entwicklung des für STADA relevanten Absatzmarktes für Consumer Healthcare, Generika und Spezialpharmazeutika und unter Berücksichtigung der oben genannten Prämissen geht der Vorstand davon aus, dass der Konzern auch im laufenden Geschäftsjahr 2023 ein um Sonder- und Währungseffekte bereinigtes Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich erzielen wird, das bereinigt über dem relevanten Marktwachstum 1) liegen wird. Für das ebenfalls um Sonder- und Währungseffekte bereinigte EBITDA erwartet der Vorstand einen Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich, der jedoch auf Grund von inflationären Effekten leicht unterproportional zum Umsatzwachstum ausfallen wird.
1) IQVIA World Pharmaceutical Market Forecast
May 2022.
Als international tätiges Pharmaunternehmen ist STADA Teil einer internationalen Geschäftswelt und damit zahlreichen Risiken ausgesetzt. Diese sind zwangsläufig die Folge unternehmerischen Handelns, da der Konzern nur dann Chancen nutzen kann, wenn er auch Risiken eingeht.
Vor dem Hintergrund, dass der Bereich Gesundheit bzw. Pharma relativ konjunkturunabhängig ist, wirken sich wirtschaftliche Zyklen nur zu einem gewissen Grad auf den Konzern aus. Des Weiteren wird die Abhängigkeit von negativen Entwicklungen oder Ereignissen auf Grund der weltweiten Aufstellung sowie der diversifizierten Ausrichtung auf Consumer Healthcare, Generika und Spezialpharmazeutika so gering wie möglich gehalten. Insgesamt bildet die mehr als 125-jahrige Tätigkeit im Pharmamarkt eine stabile Basis, um Risiken realistisch einschätzen und Wachstumsmöglichkeiten gezielt nutzen zu können.
Das Chancenmanagement stellt im Konzern eine kontinuierliche Aufgabe dar. Angesichts dessen evaluiert STADA kontinuierlich Wachstumsmöglichkeiten. Dabei beobachtet das Management Märkte und Wettbewerber, um die sich ändernden Anforderungen, Trends und Chancen in den häufig fragmentierten Märkten zu erkennen, zu analysieren und sein Handeln darauf auszurichten. Darüber hinaus findet innerhalb der einzelnen Bereiche ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch statt, um in der Lage zu sein, zusätzliche Chancen und Synergien identifizieren und nutzen zu können.
Auf Basis der kontinuierlichen Umsetzung der Initiativen zur Effizienzsteigerung und der fünf strategischen STADA-Prioritäten dient das Chancenmanagement der optimalen Ausschöpfung sich bietender Wachstumsopportunitäten.
Auch das Risikomanagement ist bei STADA als eine kontinuierliche Aufgabe unternehmerischer Tätigkeit definiert. Die Risikostrategie, die in allen Geschäftssegmenten des STADA-Konzerns Anwendung findet, ist eng mit der Unternehmensstrategie von STADA verknüpft und bildet die Grundlage für das vom Vorstand in die wertorientierte Steuerung und die bestehende Organisationsstruktur des Konzerns integrierte, kontinuierliche regulatorische Risikomanagement-System. Das Risikomanagement-System von STADA orientiert sich am international anerkannten Risikomanagement-Standard COSO II Enterprise Risk Management - Integrated Framework (2004) und ist an die Anforderungen von STADA angepasst.
Risiken werden bei STADA als mögliche zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen definiert, die zu einer negativen Abweichung von den prognostizierten Zielen führen könnten. Ziel des konzernweiten Risikomanagement-Systems ist es, in allen Bereichen des Unternehmens sicherzustellen, dass diese Risiken so frühzeitig erkannt und bewertet werden, dass sie mit zielgerichteten Maßnahmen im Konzern gesteuert und positiv beeinflusst werden können. Gleichzeitig gilt es, alle relevanten regulatorischen Anforderungen an ein solches System in vollem Umfang einzuhalten. Der unternehmensweit einheitliche, integrierte Risikomanagement-Ansatz soll die Effizienz des konzernweiten Risikomanagement-Systems sicherstellen und die Aggregation von gleichartigen Risiken sowie eine transparente Berichterstattung ermöglichen.
Die Risikostrategie von STADA wird durch die risikopolitischen Grundsätze konkretisiert. Diese sollen sicherstellen, dass Risiken vollständig identifiziert sowie transparent und vergleichbar dargestellt und bewertet werden. Sie verpflichten die Risikoverantwortlichen dazu, Risiken proaktiv zu steuern und zu überwachen. Die risikopolitischen Grundsätze sind im Risikomanagement-Handbuch definiert, das darüber hinaus die verbindliche Basis für alle methodischen und organisatorischen Standards im Umgang mit Risiken bildet.
Die wesentlichen Elemente des konzernweiten Risikomanagement-Systems, das eine quartalsweise Regelberichterstattung vorsieht, sind:
1. der im Unternehmen vertikal und horizontal integrierte Fachbereich Risk Management & Database, der für die Konzeption und Weiterentwicklung des Risikomanagement-Systems (inklusive der konzernweiten Einrichtung der Risikomanagement-Software CRISAM ® von CALPANA), die Methoden und Verfahren zur Identifikation und Bewertung von Risiken sowie die Unterstützung der dezentralen Risikobeauftragten verantwortlich ist;
2. die konzernweit in allen Unternehmenseinheiten und Tochtergesellschaften integrierten dezentralen Risikobeauftragten, die die Risiken (sowie entsprechende Maßnahmen) identifizieren und bewerten sowie im Risikomanagement-System dokumentieren und aktualisieren;
3. Überprüfung und Abstimmung durch den Fachbereich Risk Management & Database mit den dezentral verantwortlichen Risikobeauftragten bei aktuellen Themen und zur identifizierten Risikolage in den einzelnen Bereichen im Konzern (insbesondere bei Risikoaggregaten);
4. das unternehmensspezifische Handbuch des Risikomanagements, in dem die Risikobegriffe, die Risikopolitik und das Risikomanagement-System inklusive des Risikomanagement-Prozesses und der Verantwortlichkeiten definiert sind;
5. das Risikoberichtswesen auf der Ebene des Konzerns und der Einzelgesellschaften.
Das konzernweite Risikomanagement von STADA umfasst die STADA Arzneimittel AG und deren Konzerngesellschaften sowie nicht einbezogene Konzerngesellschaften mit einer Beteiligungshöhe von mindestens 50%. Sofern von Beteiligungen mit einer Beteiligungshöhe von unter 50% Risiken für den Konzern auszugehen ist, werden auch diese Risiken im Risikomanagement-System des Konzerns erfasst.
Die separate Erfassung von Chancen ist im Risikomanagement-System nicht vorgesehen. Die Identifikation und Bewertung von Chancen erfolgt in den entsprechenden Geschäftsumfeldern. Eine übergreifende, systematische Klassifizierung hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung der Chancen wird nicht vorgenommen.
Der STADA-Risikomanagement-Prozess zielt auf eine frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken ab, die das Erreichen der strategischen, operativen, finanziellen und Compliance-bezogenen Ziele des Unternehmens in wesentlichem Maß beeinflussen können. Er umfasst bei STADA die Phasen Risikoidentifikation, Risikobewertung, Risikosteuerung, Risiko-Monitoring, Risikoaggregation und Risiko-Reporting.
Phase 1 | Phase 2 | Phase 3 | Phase 4 | Phase 5 | Phase 6 |
Risikoidentifikation | Risikobewertung | Risikosteuerung | Risiko-Monitoring | Risikoaggregation | Risiko-Reporting |
Der kontinuierliche Risikomanagement-Prozess beginnt mit der Risikoidentifikation (Phase 1), in der systematisch alle Einzelrisiken erhoben werden, die erhebliche negative Auswirkungen auf das Geschäftsmodell von STADA haben könnten. Die Identifikation der Einzelrisiken erfolgt zum einen durch dezentrale Self-Assessments und zum anderen durch zentrale Abfragen.
Im Anschluss an die Risikoidentifikation erfolgt die Risikobewertung (Phase 2). Dies geschieht auf der Basis von Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzieller Auswirkung (Brutto- und Nettobewertung) und berücksichtigt sowohl mögliche direkte Schäden als auch mögliche indirekte Folgen durch den Eintritt des Einzelrisikos. Bei der Bewertung werden, soweit möglich, objektive Einschätzungs- und Bewertungskriterien sowie bestehende Erfahrungswerte zu Grunde gelegt.
Im Rahmen der Risikosteuerung (Phase 3) werden geeignete Maßnahmen zur Risikovermeidung, -reduktion, -transferierung und/oder -kompensation identifiziert. Bei den identifizierten Maßnahmen kann es sich sowohl um ursachenbezogene (präventive) als auch um wirkungsbezogene (reaktive) Maßnahmen handeln.
Durch das fortlaufende Risiko-Monitoring (Phase 4) stellt der Fachbereich Risk Management & Database sicher, dass neu identifizierte Einzelrisiken, wesentliche Veränderungen von Einzelrisiken und entsprechende Anpassungserfordernisse bei der Risikosteuerung frühzeitig auf Plausibilität geprüft werden und somit eine Ad-hoc-Berichterstattung möglich ist.
Vor Erstellung der empfängerorientierten Risikoberichte werden durch den Fachbereich Risk Management & Database in der Risikoaggregation (Phase 5) Einzelrisiken mit identischer bzw. ähnlicher Risikoursache zur Erhöhung der Transparenz in einem Risikoaggregat zusammengefasst.
Danach werden im Risiko-Reporting (Phase 6) auf Basis der identifizierten Einzelrisiken empfängerorientierte Risikoberichte für das Management und den Aufsichtsrat erstellt. Mit Beginn des Geschäftsjahres 2021 wurde der Risikobericht auf Konzernebene entsprechend den Anforderungen des überarbeiteten Prüfungsstandards IDW PS 340 n.F. um eine Risikotragfähigkeitsberechnung mittels Monte-Carlo-Simulation erweitert. Signifikante Einzelrisiken und Risikoaggregate werden zwischen Vorstand und Aufsichtsrat besprochen und ggf. weitere Maßnahmen zur Risikobewältigung adressiert.
Bei neu identifizierten, signifikanten Einzelrisiken oder Risikoaggregaten sowie signifikanten Veränderungen der Einschätzung bereits bekannter Einzelrisiken oder Risikoaggregate werden der Vorstand und ggf. der Aufsichtsrat auch außerhalb der quartalsweisen Risikoberichterstattung unmittelbar durch eine Ad-hoc-Berichterstattung informiert.
Die Interne Revision führt regelmäßig unternehmensinterne, unabhängige Systemprüfungen mit dem Fokus auf Wirksamkeit, Angemessenheit und Wirtschaftlichkeit des vom Vorstand eingerichteten STADA-Risikomanagement-Systems durch. Darüber hinaus befasst sich der Aufsichtsrat im Rahmen der Überwachung des Vorstands mit der Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems. Zusätzlich überprüft und beurteilt der Abschlussprüfer von STADA im Rahmen seiner Jahresabschlussprüfung das in das Risikomanagement-System integrierte Risikofrüherkennungs-System auf seine grundsätzliche Eignung, wesentliche sowie bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkennen zu können.
Der relevante Zeitraum für die interne Regelberichterstattung an den Vorstand ist das aktuelle Jahr zuzüglich zweier weiterer Jahre. Darüber hinaus erfolgt eine bereichsinterne Erfassung und Überwachung von langfristigen Risiken über diesen relevanten Zeitraum hinaus. Die Einschätzung der Einzelrisiken sowie der Gesamtrisikosituation von STADA im zusammengefassten Lagebericht bezieht sich auf den 31.12.2022. Relevante Änderungen nach dem Bilanzstichtag, die eine veränderte Darstellung der Risikolage von STADA erforderlich gemacht hätten, lagen nicht vor. Eine absolute Sicherheit, sämtliche Risiken in vollem Umfang identifizieren und steuern zu können, kann es jedoch per se nicht geben.
Das konzernweite interne Kontroll- und Risikomanagement-System im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess (IKRMS) ist Bestandteil des konzernweiten Risikomanagement-Systems von STADA und hat zum Ziel, die Ordnungsmäßigkeit und Wirksamkeit der Rechnungslegung und Finanzberichterstattung sicherzustellen. Mit einer Vielzahl von verschiedenen Maßnahmen und internen Kontrollen stellt STADA die Verlässlichkeit der Rechnungslegungsprozesse und die Korrektheit der Finanzberichterstattung sicher. Dies schließt die Erstellung von regelkonformen Einzel- und Konzernabschlüssen sowie Lageberichten ein. Das IKRMS wird kontinuierlich weiterentwickelt und ist integraler Bestandteil der Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozesse in allen relevanten rechtlichen Einheiten und Zentralfunktionen. Das System beinhaltet Grundsätze, Verfahren sowie präventive und aufdeckende Kontrollen.
Es besteht u.a. aus:
― |
konzerneinheitlichen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Kontierungsvorgaben, die fortlaufend überprüft, aktualisiert und regelmäßig kommuniziert werden, |
― |
ergänzenden Verfahrensanweisungen, konzerninternen Meldeformaten sowie IT-gestützten Abstimmprozessen für konzerninterne Salden, |
― |
Prozessen, die die Vollständigkeit der Finanzberichterstattung gewährleisten, |
― |
Prozessen zur Funktionstrennung, zum Vier-Augen-Prinzip im Rahmen der Abschlusserstellung und zu Autorisierungs- und Zugriffsregelungen bei relevanten IT-Rechnungslegungssystemen, |
― |
externen Experten, auf die im Bedarfsfall zurückgegriffen wird, wie z.B. bei einer Kaufpreisaufteilung im Sinne des IFRS 3 oder der Bewertung von Pensionsrückstellungen. |
Die primären Kontrollfunktionen für die wesentlichen Rechnungslegungsprozesse werden dabei von den jeweiligen programmimmanenten Plausibilitätsprüfungen übernommen. Außerhalb der durch Software unterstützten Systeme werden manuelle Stichproben zur Plausibilitätsprüfung sowie zur Prüfung der Vollständigkeit und Richtigkeit von Daten und Berechnungen auf allen Konzernebenen durchgeführt. Die überwiegende Anzahl der Einzelabschlüsse von Konzerngesellschaften, die Eingang in den Konzernabschluss von STADA finden, unterliegen grundsätzlich einmal pro Jahr einer Prüfung durch den Abschlussprüfer.
Die Verantwortung für die Einführung und Funktionsfähigkeit des IKRMS liegt beim Vorstand der STADA Arzneimittel AG, der dessen Angemessenheit und Wirksamkeit mindestens zu jedem Geschäftsjahresende beurteilt. Zusätzlich werden dessen Angemessenheit und Wirksamkeit durch die Interne Revision regelmäßig konzernweiten Prüfungen unterzogen.
Des Weiteren überwacht der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats von STADA auf Grundlage von § 107 Abs. 3 AktG regelmäßig den Rechnungslegungsprozess und die Wirksamkeit des Kontrollsystems, des Risikomanagement-Systems und des internen Revisionssystems sowie der Abschlussprüfung. Das IKRMS für den Rechnungslegungsprozess kann jedoch keine absolute Sicherheit dafür bieten, dass wesentliche Falschaussagen in der Rechnungslegung vermieden werden.
Mit der Ende 2020 erfolgten Einführung der neuen Risikomanagement-Software CRISAM ® wurde die Bewertung der Einzelrisiken um eine Bruttobewertung erweitert. Somit erfolgt die Bewertung der Einzelrisiken grundsätzlich in Form einer Brutto- und Nettobewertung. Die Bruttobewertung eines Einzelrisikos stellt die Risikobewertung vor Berücksichtigung von implementierten und wirksamen Steuerungs- und Überwachungsinstrumenten dar, während die Nettobewertung die Risikobewertung nach einer erfolgreichen Umsetzung von Steuerungs- und Überwachungsinstrumenten ausweist. In der quartalsweisen Risikoberichterstattung werden die Einzelrisiken als Nettorisiken aufgezeigt. Sofern kein Segment explizit hervorgehoben wird, betreffen die beschriebenen Risiken die drei Segmente Consumer Healthcare, Generika und Spezialpharmazeutika.
Innerhalb des oben beschriebenen Risikomanagement-Prozesses werden bei STADA die Einzelrisiken auf Basis der Eintrittswahrscheinlichkeit und einer potenziellen negativen Auswirkung auf die prognostizierten finanziellen Ziele in Bezug auf das bereinigte EBITDA bewertet.
Die zu Grunde liegende Skala zur Klassifizierung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der potenziellen Auswirkung ist in der folgenden Abbildung dargestellt:
Skala zur Klassifizierung der Risikokategorien | gering | mittel | hoch |
Eintrittswahrscheinlichkeit | > 0% bis ≤ 30% | > 30% bis ≤ 70% | > 70% bis 100% |
Auswirkung 36 Monate | bis ≤ 5 Mio. € | > 5 Mio. € bis ≤ 10 Mio. € | >10 Mio. € |
Anmerkung zur Eintrittswahrscheinlichkeitskategorie "mittel" und "hoch": Generell werden alle Einzelrisiken mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit größer als 50% auf passivierungspflichtige Sachverhalte überprüft und etwaige Rückstellungen gebildet.
Die Kombination beider Faktoren führt zu der im Folgenden dargestellten Risikomatrix, in der die Risikokategorien der zusammengefassten Einzelrisiken sowie Risikoaggregate eingeordnet und in ihrer Bedeutung für den Konzern dargestellt werden:
STADA ordnet die identifizierten Risiken in der Risikoberichterstattung nach den im Folgenden dargestellten Risikokategorien ein. Die Tabelle zeigt sämtliche relevanten Risikokategorien gemäß dem STADA-Bewertungsschema. Als besonders relevant sind Einzelrisiken und Risikoaggregate zu betrachten, die zum Bilanzstichtag 31.12.2022 in den "hohen" Bereich eingruppiert wurden.
Risikokategorie | Risikosubkategorien (Einzelrisiko bzw. Risikoaggregat) | Eintrittswahrscheinlichkeit | Nettoauswirkung |
Branchenrisiken | Marktposition (Preisentwicklung) | mittel | hoch |
Marktposition (Wettbewerber) | hoch | hoch | |
Regulatorische Risiken | Gesundheitspolitik (Preisänderung) | hoch | hoch |
Konjunkturelle Risiken | keine relevanten Risiken | keine relevanten Risiken | keine relevanten Risiken |
Risiken des Produkt-Portfolios | Lizenzen & Zulassungen (Einlizenzierung) | mittel | hoch |
Rechtliche Risiken | Patent (Patentverletzungen) | mittel | hoch |
Sonstige Streitigkeiten (Wettbewerb) | mittel | hoch | |
Unternehmensstrategische Risiken | keine relevanten Risiken | keine relevanten Risiken | keine relevanten Risiken |
Leistungswirtschaftliche Risiken | Produktion & Einkauf (Lieferunterbrechung) | mittel | hoch |
Produktion & Einkauf (Preisinflation) | mittel | hoch | |
Personalrisiken | keine relevanten Risiken | keine relevanten Risiken | keine relevanten Risiken |
Compliance-Risiken | keine relevanten Risiken | keine relevanten Risiken | keine relevanten Risiken |
Risiken in Bezug auf Informationstechnologie | keine relevanten Risiken | keine relevanten Risiken | keine relevanten Risiken |
Finanzielle Risiken | Steuern (Betriebsprüfung) | mittel | hoch |
Zinsänderung | mittel | hoch | |
Sonstige Risiken | Pandemie | mittel | hoch |
Ergänzend zu der tabellarischen Darstellung werden unabhängig von den Bewertungshöhen die bestehenden Risikohauptkategorien des STADA-Geschäftsmodells, aufbauend auf der Regelberichterstattung des Risikomanagements zum 31.12.2022, nachstehend detailliert erläutert.
Im Folgenden werden die relevanten Risiken beschrieben, die einen wesentlichen Einfluss auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des STADA-Konzerns haben können. Zusätzlich können auch jene Risiken, die heute noch nicht bekannt sind oder als unwesentlich eingestuft werden, die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage beeinflussen.
Nach dem STADA-Bewertungsschema handelt es sich hier um relevante Risiken.
STADA ist sich ständig ändernden Marktbedingungen in den einzelnen nationalen Märkten ausgesetzt. Auf der Wettbewerberseite bestehen die Risiken auf Grundlage des starken Wettbewerbs, insbesondere im Hinblick auf Preisstellung, Sortiments- und Serviceumfang oder auch Liefer- und Rabattkonditionen von bestehenden sowie neuen Wettbewerbern. Gleichzeitig bestehen von der Nachfrageseite her Risiken durch eine möglicherweise steigende Nachfragemacht einzelner Kundengruppen wie bspw. Ärzten, Apothekern, Patienten, Krankenkassen, Einkaufsringen, Apothekenketten, Großhandlungen oder Versandhändlern.
Solche Entwicklungen können zu einer Verschlechterung der Wettbewerbsposition von STADA, z.B. durch einen (teilweisen) Verlust neu eingeplanter Ausschreibungen als auch durch einen (teilweisen) Verlust einmal bereits gewonnener Ausschreibungen, und somit zu einem Umsatz- oder Ertragsverlust führen. Prinzipiell nutzt STADA jedoch sich bietende Chancen in einzelnen Märkten oder bei einzelnen Produkten oder Produktgruppen und ist dabei auch bereit, ggf. temporäre Verluste in Kauf zu nehmen, bspw. in nationalen Märkten mit großem Wachstumspotenzial oder zum Erhalt bzw. Ausbau der Marktposition. Insgesamt versucht STADA, den Branchenrisiken durch eine Diversifikation der Märkte und Produkte entgegenzuwirken.
Seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine im Februar 2022 ist die Geschäftsentwicklung von STADA sowohl im russischen als auch im ukrainischen Markt durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt. Obwohl pharmazeutische Produkte - wie in vergleichbaren historischen Sanktions- und Embargosituationen - von den bislang verhängten Sanktionen ausgenommen sind, können diese Sanktionen Lieferkettenprobleme und Nachfragerückgänge als Folge der massiven wirtschaftlichen Einschränkungen mit sich bringen. Dies hätte dann Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ukrainischen und russischen Tochtergesellschaften und somit für den STADA-Konzern.
Darüber hinaus blieb auf Grund der unverändert nicht vorhandenen Dynamik bei der Entwicklung der Realeinkommen die Kaufkraft der russischen Bevölkerung in 2022 unvermindert eingeschränkt und der Druck auf die Preisstellung somit entsprechend bestehen. Die teilweise vorhandene Kaufzurückhaltung war auch in 2022 weiterhin spürbar.
Im Zusammenhang mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU und dessen Auswirkungen auf die Kaufkraft besteht nach wie vor das Risiko, dass es im Selbstzahlerbereich zu einer Verschiebung von Marktanteilen hin zu lokalen Wettbewerbern kommen könnte.
Nach dem STADA-Bewertungsschema handelt es sich hier um ein relevantes Risiko.
Die nationalen Märkte, in denen STADA aktiv ist, sind durch eine Vielzahl an Vorschriften gekennzeichnet. Die Änderungen, die Aufhebung oder der Erlass neuer regulatorischer Vorschriften können erhebliche wirtschaftliche und strategische Auswirkungen auf STADA und den wirtschaftlichen Erfolg einzelner Produkte oder Investitionen haben. Von wesentlicher Bedeutung sind dabei Vorschriften auf nationaler oder supranationaler Ebene, welche bspw. die Marktstruktur, Preisgestaltung, Erstattung oder Zulassung pharmazeutischer Produkte betreffen. Dies kann dazu führen, dass durch nationale Vorschriften die Preise pharmazeutischer Produkte direkt (bspw. durch gesetzliche Preissenkungen) oder indirekt (bspw. durch Festbeträge, Zwangsabgaben, Bestimmungen zur Rabattgewährung, Reduzierung oder Ausgrenzung der Kostenerstattung) beeinflusst werden. Des Weiteren können höhere direkte Kosten zur Erfüllung der Vorschriften (bspw. bei der Zulassung) oder höhere indirekte Kosten (bspw. durch Ausweichbewegungen der Wettbewerber oder Nachfrager) entstehen. Dies kann die Profitabilität der betroffenen Produkte in den Märkten schmälern und im Einzelfall die Markteinführung eines Produkts verhindern. STADA geht davon aus, dass das Ausmaß der Preisregulierung und des Preisdrucks vorrangig im Generika-Segment weiter bestehen bleibt. STADA begegnet diesen Risiken u.a. durch eine gezielte Erweiterung des Produkt-Portfolios in weniger regulierten Bereichen.
Eine exakte Prognose etwaiger Änderungen nationaler oder supranationaler Regelungen sowie deren Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit von STADA ist nicht möglich, da Einführung und Ausmaß solcher Regelungen vom politischen Prozess in dem jeweiligen Land oder von gerichtlichen Entscheidungen abhängen und die Auswirkungen von den Reaktionen der jeweils betroffenen Marktbeteiligten in wesentlichem Maße mit beeinflusst werden. Veränderungen des regulatorischen Umfelds in den Hauptabsatzmärkten von STADA werden fortlaufend analysiert. Je nach Ausmaß der staatlichen Regulierung könnte es notwendig werden, das Geschäftsmodell in einzelnen Märkten anzupassen.
Ausgehend von dem Russland-Ukraine-Krieg ist zusätzlich zu den bestehenden regulatorischen Hindernissen die Einführung von weiteren regulatorischen Hindernissen denkbar. Diese könnten dazu führen, dass Ein- und Ausfuhren zwischen Russland und den USA, Europa sowie weiteren Ländern erheblich eingeschränkt oder sogar ganz verboten werden. Die regulatorischen Erschwernisse können von zusätzlichen Anforderungen an Dokumente für die Ein- und Ausfuhr bis zu direkten Sanktionen von bestimmten Gütern reichen. In diesen Fällen kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Lieferverzögerungen und nachfolgend zu Lieferengpässen bis hin zur Unmöglichkeit der Belieferung des russischen Markts mit einzelnen Produkten kommen kann. Sollten solche Hindernisse in der Zukunft auftreten, könnte dies erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage des STADA-Konzerns haben. Dies gilt auch für Maßnahmen, die auf Grund des Russland-Ukraine-Kriegs im russischen Markt gegenüber dort ansässigen westlichen Unternehmen beschlossen werden könnten.
Nach dem STADA-Bewertungsschema handelt es sich hier um nicht relevante Risiken.
Der Geschäftserfolg von STADA hängt zu einem bestimmten Maß auch von konjunkturellen Einflüssen ab, da ein Konjunkturabschwung regelmäßig zu einer Reduzierung der Kaufkraft in dem betroffenen Markt führt. Die Minderung der Kaufkraft kann insbesondere im Bereich der Consumer Healthcare, der primär ein Selbstzahlermarkt ist, eine Kaufzurückhaltung nach sich ziehen. Des Weiteren kann ein Konjunkturabschwung den ohnehin herrschenden Kostendruck in einzelnen nationalen Gesundheitssystemen verstärken und somit die Geschwindigkeit und das Ausmaß regionaler regulatorischer Maßnahmen zur Kostendämpfung deutlich erhöhen. Für STADA könnte dies wesentliche Nachteile bei erstattungsfähigen Arzneimitteln, bspw. durch staatlich angeordnete Preissenkungen oder einen Wegfall der Erstattungsfähigkeit bei einzelnen Produkten, zur Folge haben. Insgesamt arbeitet STADA kontinuierlich daran, möglichen Risiken über Leistungssteigerungen oder Kostenreduzierungen entgegenzuwirken.
Weitere konjunkturelle Risiken bestehen im Zusammenhang mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU ("Brexit") und dem anschließend in Kraft getretenen Handels- und Kooperationsabkommen.
Nachdem sich die britische Wirtschaft bezogen auf die Auswirkungen des "Brexits" zu Beginn des Jahres 2021 noch robust gezeigt hatte, sind in Großbritannien in 2022 wirtschaftliche Folgen des "Brexits" erkennbar gewesen. Diese hatten jedoch bislang keine wesentlichen Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten von STADA. Allerdings besteht das Risiko, dass weitere negative Folgen des Abkommens auftreten, von denen STADA dann betroffen sein könnte. Dies könnte nach wie vor zu einem spürbaren Konjunkturabschwung führen, der den Kostendruck im Gesundheitssystem erhöht und infolgedessen Preissenkungsmaßnahmen zur Folge haben könnte. Des Weiteren besteht bei einem Konjunkturabschwung das Risiko einer allgemeinen Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten im Selbstzahlerbereich.
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Eine wesentliche Rolle für die Wettbewerbsposition und den Unternehmenserfolg spielt bei STADA der kontinuierliche Ausbau des Produkt-Portfolios. Damit verbunden ist das Risiko, dass Produkte, die dem Produkt-Portfolio hinzugefügt werden sollen, durch unerwartete Ereignisse oder fehlerhafte Ausführungen nicht oder lediglich verspätet oder nur zu höheren Entwicklungs- oder Herstellungskosten als ursprünglich angenommen zur Markteinführung gebracht werden können. Ursache dafür können zusätzliche Anforderungen der Zulassungsbehörden, direkte staatliche Preisfestsetzung oder eine zusätzliche Zulassung für die Erstattung durch das jeweilige nationale Gesundheitssystem sein. Risiken bei Entwicklungs- und Zulassungsprozessen für neue Produkte werden fortlaufend identifiziert und bewertet.
Darüber hinaus ist, insbesondere in den Segmenten Generika und Spezialpharmazeutika, bei der Entwicklung und Zulassung jedes Produkts die genaue Beachtung einschlägiger rechtlicher Vorschriften wie gewerblicher Schutzrechte von großer Bedeutung. Hier besteht das Risiko, dass trotz sorgfältiger Prüfung der rechtlichen Situation einzelne Vorschriften verletzt werden und so die Einführung eines neuen Produkts verzögert oder sogar verhindert wird. Dies gilt auch in Retrospektive für bereits am Markt eingeführte Produkte. Es besteht außerdem das Risiko, dass trotz intensiver Prüfung mögliche Nebenwirkungen oder Qualitätsmängel bei Produkten erst nach der Zulassung entdeckt werden oder dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Bewertungen zu einer Rücknahme vom Markt sowie zu entsprechenden Gerichtsverfahren führen können.
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Die Geschäftstätigkeit von STADA ist mit Risiken behaftet, die sich aus bestehenden oder möglichen zukünftigen Rechtsstreitigkeiten ergeben. Neben dem Risiko von Rechtsstreitigkeiten im Rahmen des Wettbewerbsrechts ist insbesondere in den Segmenten Generika und Spezialpharmazeutika die Geschäftstätigkeit von STADA dem erhöhten Risiko von Rechtsstreitigkeiten um gewerbliche Schutzrechte (vor allem Patente und Supplementary Protection Certificates), Produkthaftung, Verletzung von Gewährleistungspflichten, Verletzung von Sorgfaltspflichten sowie die angebliche Verletzung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen ausgesetzt. Als Folge dieser Rechtsstreitigkeiten können, insbesondere wenn derartige Verfahren in den USA erfolgen, Schadensersatzforderungen, Kosten für die Rechtsverteidigung, eine vollständige oder zeitweise Untersagung der Vermarktung von Produkten oder Kosten für Rückrufaktionen entstehen, unabhängig davon, ob letztendlich ein Schadensersatzanspruch besteht. Zum Schutz der als vertraulich zu behandelnden Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse verwendet STADA Vertraulichkeitsvereinbarungen mit Beschäftigten, externen Kooperationspartnern, Leistungserbringern oder anderen Vertragspartnern.
Des Weiteren kann es für STADA möglicherweise schwierig werden, nach dem Recht eines Landes, in dem STADA Geschäfte betreibt, ihre eigenen Ansprüche zu bezahlbaren Kosten und ohne wesentlich nachteilige Auswirkungen auf das Geschäft in diesem Land durchzusetzen. Stellt sich wider Erwarten heraus, dass dies in einem Land nicht der Fall ist, so kann dies wesentlich nachteilige Auswirkungen für den Konzern insgesamt haben.
Sofern ein ernst zu nehmendes Risiko einer späteren Inanspruchnahme besteht, bildet STADA für evtl. entstehende Ansprüche anlassbezogene Rückstellungen. Aus heutiger Sicht erwartet STADA aus den anhängigen Verfahren jedoch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
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Die Unternehmensstrategie von STADA ist maßgeblich auf Wachstum und Internationalisierung im Pharmamarkt in den Segmenten Consumer Healthcare, Generika und Spezialpharmazeutika ausgelegt. Mit der Wachstumsstrategie von STADA ist das Risiko verbunden, dass in der Vergangenheit oder in der Zukunft erworbene Unternehmen, Produkte oder andere Wirtschaftsgüter möglicherweise nur mit höheren Integrationskosten integriert oder beabsichtigte Synergieeffekte nicht in der gewünschten Höhe gehoben werden können. Des Weiteren können akquirierte Gesellschaften oder Produkte möglicherweise nicht die erwarteten Resultate am Markt erzielen, da sich Märkte oder Marktsegmente, auf die sich STADA strategisch konzentriert, anders als erwartet entwickeln. STADA reduziert diese Risiken durch sorgfältige Analysen. Ungeachtet dessen kann nicht ausgeschlossen werden, dass jeder der vorgenannten Sachverhalte zu einem Wertminderungsbedarf auf immaterielle Vermögenswerte führt bzw. erwartete Resultate in einzelnen Märkten nicht erzielt werden können.
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Die konzerneigenen Produktionsstätten (inkl. der Produktentwicklung und Logistik) sind dem Risiko fehlerhafter oder ineffizient ablaufender Planungs- und Produktionsprozesse sowie dadurch oder durch externe Einflüsse bedingter Produktionsstörungen oder -ausfälle ausgesetzt. Da innerhalb dieser Prozesse regelmäßig Stoffe mit Gefahrstoffcharakter verwendet werden, können solche Störungen auch die Gesundheit von Mitarbeitern oder Dritten gefährden oder Umweltschäden hervorrufen. Dies könnte sich wesentlich nachteilig auf die Kosten, die Wettbewerbsfähigkeit, die Lieferfähigkeit und die damit verbundenen Absatz-, Umsatz- und Ertragserwartungen sowie das Ansehen bei Kunden auswirken.
Des Weiteren kann die Lieferfähigkeit von STADA durch die Lieferunfähigkeit eines Lieferanten negativ beeinflusst werden, da der Wechsel eines Lieferanten in der Regel mit zeitlichen Verzögerungen verbunden ist. STADA begrenzt dieses Risiko, indem teilweise auf mehr als eine Bezugsquelle zurückgegriffen wird ("dual sourcing").
Ein weiterer negativer Einflussfaktor auf die Lieferfähigkeit ist die zunehmend hohe Volumenvolatilität in einzelnen nationalen Märkten in den Segmenten Generika und Spezialpharmazeutika, die sich regelmäßig im Umfeld von Ausschreibungen durch staatliche Institutionen oder Krankenkassen ergibt. Auch wenn STADA alle Anstrengungen unternimmt, Lieferengpässe bzw. einen unbeabsichtigten Bestandsaufbau zu vermeiden, kann dies angesichts des umfangreichen Portfolios nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.
STADA ist sowohl von der globalen Entwicklung der Einkaufspreise für benötigte Wirk- oder Hilfsstoffe abhängig als auch -soweit die Produkte in Lohnherstellung gefertigt werden - von den mit Lohnherstellern auszuhandelnden Lieferpreisen, die - auch produktspezifisch - stark schwanken können. STADA setzt zur Begrenzung des Risikos marktbedingter Margenverluste durch geringere Absatzpreise gegenüber Lieferanten teilweise Instrumente ein, die diese am Marktpreisrisiko beteiligen, wie bspw. Nachverhandlungen oder die Vereinbarung von Sonderbeschaffungspreisen für spezielle Absatzmengen, etwa im Rahmen von Ausschreibungen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass auf Grund der aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Lage Steigerungen der Beschaffungskosten und/oder Versorgungsengpässe bei einzelnen Produkten zu wesentlich nachteiligen Auswirkungen auf den Umsatz und/oder die Margen des Konzerns führen.
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STADA ist in hohem Maße auf das Engagement, die Motivation und die Fähigkeiten ihrer Beschäftigten angewiesen. Der Ausfall von Fach- und Führungskräften sowie eine lang anhaltende Suche zur Nachbesetzung in Schlüsselpositionen könnten wesentlich nachteilige Auswirkungen auf die Entwicklung des Konzerns haben. Der weitere Erfolg von STADA ist davon abhängig, auch in Zukunft, ungeachtet der demographischen Herausforderungen, im Wettbewerb mit anderen Unternehmen qualifizierte Beschäftigte gewinnen und langfristig binden zu können. Länder-, branchen- und unternehmensspezifische Fluktuationsrisiken müssen vorausschauend identifiziert und gezielt adressiert werden, um erfolgs- und geschäftskritische Fähigkeiten und Kompetenzen im Unternehmen zu halten und zu gewinnen. STADA begegnet diesen Risiken durch weltweit eingeführte Personalentwicklungs- und Nachfolgeprozesse, mit Hilfe derer das Potenzial der Beschäftigten systematisch erkannt und gefördert wird. Diese Prozesse unterstützen sowohl Berufseinsteiger als auch erfahrene, hoch qualifizierte Mitarbeiter in ihrer beruflichen Entwicklung und helfen STADA, erfolgskritische Kompetenzen im Unternehmen zu entwickeln, zu fördern und zu halten.
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Es ist ausdrückliches Ziel von STADA, alle Geschäftsprozesse ausschließlich im Rahmen der jeweiligen Gesetze und internen Richtlinien abzuwickeln. Deshalb hat STADA konzernweit ein Compliance-System eingerichtet, in dem jeder Beschäftigte regelmäßig und angepasst an seinen jeweiligen Verantwortungsbereich über die bestehenden Compliance-Richtlinien von STADA informiert wird. STADA geht davon aus, dass mit dem Compliance-System eine ausreichende Vorsorge für die Einhaltung und Beachtung der nationalen und internationalen Regeln getroffen wurde. Schulungen und Compliance-Richtlinien können jedoch nicht vollständig gewährleisten, dass Beschäftigte nicht versehentlich, fahrlässig oder vorsätzlich gegen Gesetze oder interne Richtlinien verstoßen. Solche Verstöße können die internen Geschäftsprozesse stören und die Finanzlage negativ beeinflussen.
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Die strategischen Ziele von STADA sind nur durch eine optimale Ausrichtung und angemessene Unterstützung durch die Nutzung einer Vielzahl von IT-Systemen und -Prozessen zu erreichen. In diesem Zusammenhang hat der Konzern kontinuierlich Investitionen zu leisten, um diese komplexen und leistungsfähigen Systeme auf sich ändernde Geschäftsprozesse angemessen auszulegen.
Dabei bilden die weltweit genutzten IT-Anwendungen die Basis für die vertragsgerechte Lieferung der Produkte an die weltweiten Kunden des STADA-Konzerns. Auftretende Ineffizienzen bei den IT-Prozessen im Konzern, der Ausfall von geschäftskritischen IT-Anwendungen ebenso wie der Ausfall eines Rechenzentrums können direkten Einfluss auf die Lieferfähigkeit von STADA haben.
Des Weiteren können grundsätzlich alle im STADA-Konzern verwendeten IT-Systeme vom Missbrauch der digitalen Technologien als Begehungsform neuer, sich ständig weiterentwickelnder Arten der Kriminalität, so genannter Cyber- bzw. Computerkriminalität, betroffen sein, die neben der Beeinträchtigung oder dem Ausfall der betroffenen IT-Systeme auch zur Weitergabe von vertraulichen Daten an Dritte oder zu einem Widerruf von Arzneimittelzulassungen auf Grund mangelhafter Validierung relevanter IT-Systeme führen können.
Zur Reduzierung des Ausfallrisikos und zur Abwehr von Computerkriminalität betreibt STADA in der IT ein Qualitätsmanagement und redundant ausgelegte Rechenzentren.
Im Rahmen des Möglichen begegnet STADA finanziellen Risiken mit finanzpolitischen Methoden und einem spezifischen Risikomanagement. Die Grundzüge der Finanzpolitik und des finanziellen Risikomanagements werden mindestens einmal jährlich im Rahmen des Budgetprozesses vom Vorstand festgelegt bzw. bestätigt. Darüber hinaus bedürfen Transaktionen oberhalb von bestimmten vom Vorstand festgelegten Relevanzschwellen der Entscheidung durch den Vorstand und unterliegen gegebenenfalls zusätzlich einem Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats. Zusätzlich wird der Vorstand regelmäßig über Art, Umfang und Betrag der aktuellen Risiken informiert.
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Liquiditätsrisiken können bspw. durch den Ausfall bestehender Cash-Positionen, mangelnde Verfügbarkeit von Kreditmitteln, den reduzierten Zugang zur Finanzierung der Nidda oder Schwankungen im operativen Geschäftsverlauf entstehen. Hinzu kam 2022 auf Grund des Russland-Ukraine-Kriegs ein potenziell eingeschränkter Zugriff auf russische Kreditinstitute. Ziel des Liquiditätsmanagements ist die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit und finanziellen Flexibilität des STADA-Konzerns durch einen ausreichenden Bestand an Liquiditätsreserven.
STADA finanzierte sich in 2022 über Gesellschafterdarlehen, ein Schuldscheindarlehen, Bankkredite, eine Anleihe bis zum 08.04.2022, eine revolvierende Kreditfazilität und Factoring.
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Auf Grund der internationalen Ausrichtung der Geschäftstätigkeit ist STADA Risiken aus Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Diese resultieren im Wesentlichen aus Schwankungen des US-Dollar, russischen Rubel, britischen Pfund, Schweizer Franken, serbischen Dinar sowie der ukrainischen Griwna gegenüber dem Euro. Ein Wechselkursrisiko besteht in möglichen Wertänderungen, insbesondere bei Forderungen und Verbindlichkeiten in einer anderen Währung als der jeweiligen funktionalen Währung, durch Schwankungen der Wechselkurse (Transaktionsrisiko). Diesem Risiko ist STADA jedoch nur in sehr begrenztem Umfang ausgesetzt, da das Unternehmen Währungsrisiken neben natürlichen Absicherungen (so genannten "natural hedges") auch durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente begegnet, die zur Absicherung der aus operativen Tätigkeiten, Finanztransaktionen und Investitionen resultierenden Währungsrisiken eingesetzt werden. Im Berichtsjahr setzte STADA Devisenterminkontrakte ein. Die Fälligkeit von Terminkontrakten ist an die Laufzeiten der Grundgeschäfte angepasst. Die Restlaufzeit der Kontrakte beträgt aktuell bis zu einem Jahr.
Des Weiteren bestehen Wechselkursrisiken in Bezug auf die Umrechnung der Bilanzpositionen sowie der Erträge und Aufwendungen der ausländischen Konzerngesellschaften außerhalb der Eurozone (Translationsrisiko). In diesem Zusammenhang könnten sich der Russland-Ukraine-Krieg sowie der Austritt Großbritanniens aus der EU mittelbar nachteilig auf die Ertragslage und die Wechselkurse auswirken.
Insbesondere der Russland-Ukraine-Krieg kann durch die Abkopplung Russlands vom internationalen Finanzsystem sowie das Einfrieren der Währungsreserven der russischen Staatsbank Auswirkungen auf die Wechselkursentwicklung des russischen Rubel zum EUR und USD haben.
Eine Währungssensitivitätsanalyse auf Basis der offenen Fremdwährungspositionen zum 31.12.2022 hat ergeben, dass im Geschäftsjahr 2022 eine Auf- bzw. Abwertung der funktionalen Währung gegenüber dem Rubel um 10% bei sonst gleichen Bedingungen das EBITDA um ca. 13,3 Mio. € (Vorjahr: 23,6 Mio. €) verändern würde. Analog würde eine Auf- bzw. Abwertung der funktionalen Währung gegenüber dem britischen Pfund um 10% bei sonst gleichen Bedingungen zu einer Veränderung des EBITDA um ca. 4,4 Mio. € (Vorjahr: 3,7 Mio. €) führen.
Nach dem STADA-Bewertungsschema handelt es sich hier um ein relevantes Risiko.
Zinsänderungsrisiken bestehen für STADA bei Finanzanlagen und Finanzschulden, hauptsächlich in der Eurozone und in Russland. STADA ermittelt bestehende Zinsänderungsrisiken anhand von Sensitivitätsanalysen, die die Effekte von Änderungen der Marktzinssätze auf Zinszahlungen, Zinserträge und -aufwendungen sowie auf das Eigenkapital darstellen. Sollte die Sensitivitätsanalyse ergeben, dass Zinsschwankungen zu bedeutsamen Auswirkungen führen können, könnte STADA derivative Sicherungsinstrumente zur Verminderung des Risikos nutzen.
Infolge des Russland-Ukraine-Kriegs kam es 2022, u.a. durch steigende Energiepreise, zu weltweit erhöhten Inflationsraten. Zur Inflationsbekämpfung haben verschiedene Zentralbanken ihre Zinsen mehrfach angehoben und damit das globale Marktzinsniveau erhöht. Jede weitere Zinserhöhung zur Inflationsbekämpfung durch die Zentralbanken kann den Druck auf das Marktzinsniveau erhöhen und es könnte zu weiteren Marktzinsniveausteigerungen kommen.
Eine Sensitivitätsanalyse ergab, dass im Geschäftsjahr 2022 eine Erhöhung der Marktzinssätze um 100 Basispunkte zu einer Ergebnisbelastung in Höhe von 19,3 Mio. € (Vorjahr: 11,1 Mio. €) und eine Verringerung der Marktzinssätze um 100 Basispunkte zu einer Ergebnisentlastung in Höhe von 23,7 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €) geführt hätte.
Nach dem STADA-Bewertungsschema handelt es sich hier um nicht relevante Risiken.
STADA ist einem Ausfallrisiko im operativen Geschäft oder aus Finanzierungsaktivitäten, wenn Vertragspartner ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können, ausgesetzt. Zur Vermeidung von Ausfallrisiken im Finanzierungsbereich werden neben der Durchführung angemessener Kreditmanagementprozesse entsprechende Geschäfte in der Regel nur mit Kontrahenten einwandfreier Bonität abgeschlossen.
Ausfallrisiken bestehen auch auf Grund von Liefer- und Leistungsbeziehungen. Aus diesem Grund strebt STADA nur Geschäftsverbindungen mit Geschäftspartnern einwandfreier Bonität an. Darüber hinaus sichert sich STADA teilweise durch geeignete Maßnahmen wie Bürgschaften/Garantien, Kreditversicherungen oder die Übertragung von Vermögenswerten gegen das Ausfallrisiko ab. Im operativen Bereich werden überfällige Forderungen fortlaufend überwacht und potenzielle Ausfallrisiken durch die Bildung von Wertberichtigungen antizipiert. Des Weiteren besteht das Risiko, dass in einem schwierigen konjunkturellen und finanziellen Umfeld nationale Gesundheitssysteme Zahlungen an STADA oder Geschäftspartner von STADA verzögert oder überhaupt nicht leisten und dass damit direkt oder indirekt erhöhte Ausfallrisiken entstehen.
Nach dem STADA-Bewertungsschema handelt es sich hier um relevante Risiken.
Die Geschäftstätigkeit von STADA unterliegt in den einzelnen Ländern den jeweils geltenden nationalen oder supranationalen steuerlichen Rechtsvorschriften. Durch Änderungen der jeweiligen Steuergesetze und deren Rechtsprechung sowie unterschiedliche Auslegungen im Rahmen von Betriebsprüfungen können sich Risiken mit Auswirkungen auf Steueraufwendungen, -erträge, -forderungen und -verbindlichkeiten ergeben. Der Bereich Konzernsteuern identifiziert, bewertet und überwacht steuerliche Risiken frühestmöglich und systematisch und initiiert gegebenenfalls risikomindernde Maßnahmen.
Des Weiteren bedient sich STADA ihres internationalen Netzwerks und führt strategische Konzernfunktionen zentral über die STADA Arzneimittel AG aus. Dadurch kommt einem übergreifenden steuerlichen Verrechnungspreismodell für die Vergütung der entsprechenden konzerninternen Leistungen eine zunehmende Bedeutung zu. Mögliche Risiken aus einer Nichtanerkennung dieser Verrechnungspreise für steuerliche Belange, bspw. durch nachträgliche Steuerforderungen der lokalen Finanzbehörden gegenüber einer Tochtergesellschaft des STADA-Konzerns, werden durch die Einleitung von entsprechenden Verständigungsverfahren und eine übergreifende Definition von Verrechnungspreisen in Form einer Konzernrichtlinie begrenzt.
Nach dem STADA-Bewertungsschema handelt es sich hier um nicht relevante Risiken.
Die Wertansätze der in der Konzernbilanz enthaltenen Vermögenswerte sind der Veränderung von Markt- und Geschäftsverhältnissen und damit auch Änderungen der beizulegenden Zeitwerte ausgesetzt. Im Rahmen eines jährlichen oder eines anlassbezogenen Werthaltigkeitstests können sich signifikante nicht zahlungswirksame Ergebnisbelastungen und Auswirkungen auf die Bilanzrelationen ergeben. Dies gilt insbesondere für Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Wesentlichen aus den mit den vergangenen Akquisitionen verbundenen Kaufpreisallokationen stammen, und für sonstige immaterielle Vermögenswerte. Des Weiteren können auch Vermögenswerte auf Grund des Russland-Ukraine-Kriegs betroffen sein. Bezüglich der ukrainischen Tochtergesellschaften kann es zu Unterbrechungen des operativen Geschäfts sowie zur möglichen Zerstörung von STADA-Vermögenswerten (u.a. Produktionsanlagen, Lagerbeständen und nicht einbringbaren Forderungen) durch militärische Operationen kommen. Im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses wurden alle relevanten Risiken entsprechend berücksichtigt.
Nach dem STADA-Bewertungsschema handelt es sich hier um ein relevantes Risiko.
STADA als Konzern und die STADA-Tochtergesellschaften in den Märkten tragen wie jedes Unternehmen weitere allgemeine Geschäftsrisiken wie bspw. das Risiko von unerwarteten Störungen der Infrastruktur, Streiks, Unfällen, Sabotage, kriminellen Aktivitäten, Terrorismus, Kriegen, klimabedingten Risiken (wie Hitzewellen, Überschwemmungen, Wirbelstürmen oder Naturkatastrophen) und anderen unvorhersehbaren wesentlich nachteiligen Einflüssen. Soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll, sichert sich STADA dagegen durch den Abschluss entsprechender Versicherungen ab. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass diese Versicherungen nicht ausreichend sind.
Sollte STADA auf Grund von besonderen Kapitalbeschränkungen oder anderen Maßnahmen - bspw. ausgelöst durch politische oder militärische Konflikte - nicht mehr die nach IFRS 10 ("Konzernabschlüsse") notwendigen Kriterien zur Kontrolle und damit zur Konsolidierung von Tochtergesellschaften erfüllen, müsste STADA diese Gesellschaften entkonsolidieren. Die sich daraus ergebenden Auswirkungen sind abhängig von der Bedeutung der betroffenen Gesellschaften für STADA und können sich wesentlich nachteilig für den Konzern auswirken.
Das im Dezember 2019 in Wuhan (China) aufgetretene Coronavirus SARS-CoV-2 und die daraus entstandene Covid-19-Pandemie haben weiterhin weltweit Auswirkungen. Es bleibt abzuwarten, ob durch neue Mutationen des Coronavirus wieder Maßnahmen ergriffen werden müssen und eine Weiterentwicklung von Impfstoffen notwendig wird. Die zyklisch verlaufende Pandemie und die damit verbundenen Beschränkungen haben nach wie vor Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und damit auch auf den Geschäftsbetrieb des STADA-Konzerns. Signifikante Risikoquellen sind unverändert verlangsamte Wirkstoff- und Produktlieferungen, weniger Kontakte zu Ärzten und Apothekern sowie eine geringere Kaufkraft bzw. ein verändertes Kaufverhalten der Verbraucher. Dies könnte weiterhin zu einer Produktverknappung und einem geringeren Verkaufsvolumen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Marktsituation und den Umsatz von STADA führen.
Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Einzelrisiken auf Grundlage des eingesetzten Risikomanagement-Systems.
Während sich die Einschätzungen der individuellen Risiken im Berichtsjahr auf Grund der Entwicklung externer Bedingungen, Änderungen im STADA-Geschäfts-Portfolio, der Wirkungen eigener Gegenmaßnahmen und der Anpassungen der Risikobeurteilungen geändert haben, hat sich die Gesamtrisikosituation für STADA im Berichtsjahr ungeachtet der regional unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt nicht maßgeblich verändert.
Neben dem Russland-Ukraine-Krieg und den daraus entstandenen wirtschaftlichen Beschränkungen auf die STADA-Geschäftstätigkeit in Russland und der Ukraine sowie der anhaltenden Covid-19-Pandemie werden weitere Risiken in der weltweiten Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage gesehen.
Sollten einzelne oder mehrere dieser vorgenannten oder im Geschäftsverlauf neu hinzukommenden Risiken auftreten, kann sich dies jeweils wesentlich nachteilig auf die Geschäftstätigkeiten des Konzerns auswirken. Insbesondere könnten damit jeweils wesentlich nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von STADA verbunden sein. Ungeachtet dessen sind aus heutiger Sicht keine Risiken erkennbar, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Konzerns gefährden könnten. Organisatorisch hat STADA alle Vorkehrungen getroffen, um frühzeitig über mögliche Risikosituationen informiert zu sein und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können.
Ungeachtet der vorhandenen Risiken sieht STADA die konzernweite Unternehmensfortführung auf Grund der globalen Aufstellung unverändert als nicht gefährdet an.
der Aufsichtsrat nahm im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahr. Er überwachte fortlaufend die Geschäftsführung der Gesellschaft und beriet den Vorstand regelmäßig insbesondere zu Geschäftsverlauf und -politik, Unternehmensplanung einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung, Rechnungslegung, Lage sowie Strategie der Gesellschaft und des Konzerns. Der Aufsichtsrat war unmittelbar und frühzeitig in alle Entscheidungen eingebunden, die für die Gesellschaft von grundlegender Bedeutung waren.
Im August 2022 ereilte STADA die traurige Nachricht, dass Dr. Wolfgang Ollig, Vorstand Finanzen der STADA Arzneimittel AG, völlig unerwartet verstorben ist. STADA verlor damit nicht nur einen international herausragenden Finanzexperten, sondern auch einen umsichtigen CFO.
Interimistisch übernahm Boris Döbler, Group Vice President Corporate Financial Planning & Analysis, die Rolle des CFO. Mit Wirkung zum 01.01.2023 bestellte der Aufsichtsrat Boris Döbler zum neuen Vorstand Finanzen der STADA Arzneimittel AG und somit des Gesamtkonzerns.
Im Geschäftsjahr 2022 gehörten dem Vorstand somit Peter Goldschmidt als Vorstandsvorsitzender, Dr. Wolfgang Ollig als Vorstand Finanzen (bis 13.08.2022), Simone Berger als Chief Human Resources Officer sowie Miguel Pagan Fernandez als Chief Technical Officer an.
Im Dezember 2022 beschloss der Aufsichtsrat gemäß den rechtlichen Anforderungen nach § 111 Abs. 5 AktG die Zielgrößen für die Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats. Diese werden vom Unternehmen im Lagebericht in einer Erklärung im Einklang mit § 289fAbs. 4 HGB erläutert.
Die Mitglieder des Vorstands nahmen im Geschäftsjahr 2022 (außer bei spezifischen Aufsichtsratsthemen) regelmäßig an den Sitzungen des Aufsichtsrats teil. Auch im Geschäftsjahr 2022 wurden die Sitzungen auf Grund der anhaltenden Covid-19-Pandemie in Form von Telefon- und Videokonferenzen durchgeführt. Dies hinderte jedoch weder den Aufsichtsrat noch den Vorstand an einem intensiven Austausch, der wie bisher auch professionell und am Erfolg des Unternehmens orientiert stattfand.
2022 war für STADA, wie auch für viele andere Unternehmen weltweit, auf Grund von makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten ein sehr anspruchsvolles Jahr. Trotz dieses herausfordernden Umfelds konnte STADA ihren erfolgreichen Wachstumskurs fortsetzen und ein starkes Ergebnis erzielen. Auch in diesem Berichtsjahr zeigte STADA mit ihren konzernweit rund 13.000 Mitarbeitenden erneut in allen Unternehmensbereichen eine unverändert hohe Resilienz und Leistungsfähigkeit.
Zentrale Themen zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand waren die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft und des Konzerns, die grundsätzliche Ausrichtung der Unternehmensstrategie, die Unternehmensplanung der Gesellschaft und des Konzerns sowie die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, vor allem aber auch die Vermögens- und Ertragslage.
Ein besonderer Fokus lag auf Grund der geopolitischen Unsicherheiten u.a. auch auf der Berichterstattung zur Lage und Entwicklung in den Ländern Ukraine und Russland.
Regelmäßig erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand die Finanz- und Liquiditätssituation unter besonderer Berücksichtigung der Investitionsvorhaben und der entsprechenden Finanzierungen im Konzern, der Finanzierungsstrukturen, der Refinanzierungsstrategie und der Entwicklung des Verschuldungsgrads.
Der Aufsichtsrat diskutierte mit dem Vorstand über Maßnahmen der Kosten-, Steuer- und Prozessoptimierungen und befasste sich zudem mit allen relevanten Investitionen und Akquisitionen. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat außerdem regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Risikolage, das Risikomanagement, die internen Kontrollsysteme und Fragen der Compliance.
Darüber hinaus setzten sich der Aufsichtsrat und der Vorstand mit den Marktstrukturen, der Nachfrageentwicklung, der Wettbewerbssituation, der Preis-, Konditionen- und Rabattentwicklung sowie der Entwicklung der Marktanteile des Konzerns und der relevanten Wettbewerber auseinander. Zudem verschaffte sich das Aufsichtsratsgremium regelmäßig einen Überblick über die Produktentwicklung und das Produkt-Portfolio des Konzerns.
Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den Mitgliedern des Vorstands sowie dem Management und allen Mitarbeitenden des Konzerns weltweit für ihren großen Einsatz und die konstruktive Zusammenarbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr.
Der Jahresabschluss der STADA Arzneimittel AG und der Konzernabschluss zum 31.12.2022 sowie der zusammengefasste Lagebericht für die STADA Arzneimittel AG und den Konzern für das Geschäftsjahr 2022 wurden von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Prüfungsausschuss erteilte für den Aufsichtsrat den Prüfungsauftrag und legte die Prüfungsschwerpunkte mit dem Abschlussprüfer fest. Der Abschlussprüfer gab gegenüber dem Aufsichtsrat eine Unabhängigkeitserklärung ab.
Auf der Grundlage der Vorbereitung durch den Prüfungsausschuss prüfte der Aufsichtsrat den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht des Vorstands für die STADA Arzneimittel AG und den Konzern über das Geschäftsjahr 2022. Ihm lagen alle erforderlichen Unterlagen und Prüfungsberichte des Abschlussprüfers vor, die auch Gegenstand umfassender Erörterungen mit dem Abschlussprüfer und dem Vorstand in der Bilanzsitzung waren. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhob der Aufsichtsrat keine Einwände und stimmte dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Er billigte den vom Vorstand aufgestellten sowie vom Abschlussprüfer geprüften Jahresabschluss und Konzernabschluss.
Der Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat befassten sich ferner mit dem vom Vorstand erstellten "Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht" für die STADA Arzneimittel AG und den Konzern für das Geschäftsjahr 2022. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH führte eine Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit durch und erteilte einen uneingeschränkten Vermerk. Die Unterlagen wurden vom Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat in seinen Bilanzsitzungen sorgfältig geprüft sowie mit dem Vorstand und Vertretern des Prüfers erörtert. Der Aufsichtsrat hatte nach seiner Prüfung keine Einwände.
Bad Vilbel, 2. März 2023
Dr. Günter von Au, Aufsichtsratsvorsitzender