STS Group AGHagenHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024ÜBERSICHT HJ 2024scrollen
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BILANZBEZOGENE KENNZAHLENscrollen
Die STS Group AG, www.sts.group (ISIN: DE000A1TNU68),
ist ein führender Systemlieferant für die
Automotive-Industrie. Die Unternehmensgruppe
beschäftigt weltweit mehr als 1.300 Mitarbeiter und
hat im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 277,9 Mio.
EUR erzielt. Die STS Group ("STS") produziert und
entwickelt in ihren insgesamt zwölf Werken und drei
Entwicklungszentren in Frankreich, Deutschland, Mexiko,
China und den USA Kunststoff-Spritzguss und Komponenten aus
Verbundwerkstoffen (Sheet Molding Compound - SMC), wie z.
B. feste und flexible Fahrzeug- und
Aerodynamikverkleidungen, ganzheitliche Innenraumsysteme,
wie auch Leichtbau- und Batteriekomponenten für
Elektrofahrzeuge. Als technologisch führend gilt STS
in der Herstellung von Kunststoff-Spritzguss und
Komponenten aus Verbundwerkstoffen. STS hat einen
großen globalen Footprint mit Werken auf drei
Kontinenten. Das Kundenportfolio umfasst führende
internationale Hersteller von Nutzfahrzeugen, Pkw und
Elektrofahrzeugen.
KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT FÜR DAS ERSTE HALBJAHR 2024WirtschaftsberichtGESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGENGESAMTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGWeltwirtschaft mit moderatem WachstumLaut Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel
zeigte sich die Weltwirtschaft in den ersten Monaten des
Jahres 2024 wieder gestärkt und wies ein moderates
Wachstum auf. Einer spürbaren Beschleunigung in den
Schwellenländern, insbesondere China, und Europa stand
dabei die erwartete Abschwächung in den USA
gegenüber. Getragen wird die Expansion weiterhin vom
Dienstleistungssektor. Aber auch die Industrieproduktion
scheint sich langsam zu erholen. Dennoch blieben die
weltweite Nachfrage nach Konsumgütern sowie die
Investitionsbereitschaft der Unternehmen bei anhaltend
restriktiven Finanzierungsbedingungen weiterhin verhalten
und wirkten sich dämpfend auf die Industrieproduktion
aus. Der Welthandel entwickelte sich positiv - die
befürchteten Schwierigkeiten durch Angriffe auf die
Schifffahrtswege im Roten Meer sind nicht eingetreten.
1
Produktion in China zieht merklich anDie Produktion in China zeigte sich gegenüber dem
Vorjahresende deutlich gestärkt und legte um 1,6 % zu.
Die private Inlandsnachfrage blieb dabei jedoch weiterhin
verhalten. Die strukturellen Probleme, insbesondere im
Bausektor, sind weiterhin ungelöst und bringen weitere
Belastungen, etwa für das Konsumklima, mit sich. Daher
wird die gesamtwirtschaftliche Nachfrage durch vermehrte
staatliche Investitionen gestützt.
2
1
https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/fis-import/277fbd37-1384-4b1c-b36f-bb4ea65009bc-KKB_114_2024-Q2_Welt_DE_V2.pdf
Wirtschaft in Europa spürbar belebtDie europäische Wirtschaft hat sich nach
längerer Schwächephase deutlich belebt. Im
Euroraum stieg das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal
um 0,3 %. Dies war hauptsächlich auf eine Belebung der
Exporte zurückzuführen. Der private Konsum legte
leicht zu, die Investitionen waren rückläufig,
was hauptsächlich auf einen starken Einbruch in Irland
zurückzuführen ist, das wesentlich von den
Aktivitäten multinationaler Unternehmen abhängig
ist. Im weiteren Jahresverlauf dürften
Wachstumsimpulse angesichts wieder steigender
Reallöhne zunehmend vom privaten Konsum ausgehen.
3
Deutsche Wirtschaft überwindet Rezession, moderates Wachstum in FrankreichDas deutsche Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten
Quartal um 0,2 % und belebte sich damit etwas stärker
als ursprünglich erwartet. Auch für das zweite
Quartal rechnet das IfW mit einem weiteren Wachstum von 0,2
%. Wachstumsimpulse ergaben sich hauptsächlich durch
die Auslandsnachfrage. Der private Konsum blieb trotz
Kaufkraftzuwächsen verhalten. Die Bauwirtschaft
profitierte von günstigen Witterungsbedingungen,
während die Unternehmensinvestitionen weiterhin
rückläufig waren. Die Inflation hat sich
weitgehend normalisiert und liegt nur knapp über der
von der Europäischen Zentralbank angepeilten 2
%-Marke.
4 In Frankreich wuchs die Wirtschaft im ersten
Quartal moderat um 0,2 %. Gestützt wurde das Wachstum
vor allem vom Konsum, insbesondere von staatlicher Seite,
und dem Außenhandel.
5 Die Teuerungsrate in Frankreich hat sich in
den ersten sechs Monaten ähnlich normalisiert wie in
Deutschland.
6
Dynamik der US-Wirtschaft deutlich abgeschwächtDie Wachstumsdynamik in den USA hat sich deutlich
abgeschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg hier im
ersten Quartal nur noch um 0,3 %. Für das zweite
Quartal geht das IfW zwar wieder von einem robusteren
Wachstum aus, sieht aber eine generelle Abschwächung
der bisherigen Wachstumskräfte. Dämpfend wirkte
sich vor allem eine Abschwächung der privaten und
staatlichen Konsumausgaben aus. So hatten im vergangenen
Jahr umfangreiche staatliche Förderprogramme zu
starken Zuwächsen bei den Bauinvestitionen
geführt. Auch der Außenhandel belastete das
Wirtschaftswachstum.
7 Die bisherige Stärke der US-Wirtschaft
hat auch die Inflation vergleichsweise hoch gehalten. Sie
pendelt seit einiger Zeit zwischen 3,0 % und 3,5 %.
8
3
https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/fis-import/277fbd37-1384-4b1c-b36f-bb4ea65009bc-KKB_114_2024-Q2_Welt_DE_V2.pdf
Schwacher Industriesektor bremst Wachstum in MexikoDas mexikanische Bruttoinlandsprodukt wuchs im ersten
Quartal 2023 um 0,3 %.
9 Während sich der Dienstleistungssektor
sehr robust zeigte, befindet sich der Industriesektor nach
dem zweiten rückläufigen Quartal in Folge in
einer technischen Rezession. Dabei heizen steigende
Mindestlöhne und Subventionen die Inlandsnachfrage an
und unterstützen insbesondere den
Dienstleistungssektor. Während eine Aufwertung des
Peso die Wettbewerbsfähigkeit mexikanischer Exporte in
die USA beeinträchtigt. Die mexikanische Wirtschaft
soll auch im zweiten Quartal auf Wachstumskurs bleiben
10, hohe Inflation und zunehmende politische
Unsicherheiten stellen jedoch wesentliche Risiken für
die weitere wirtschaftliche Entwicklung dar.
BRANCHENWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGNach Angaben des Branchenverbandes ACEA stieg der Absatz
von Nutzfahrzeugen in der Europäischen Union im ersten
Quartal 2024 auf rund 495.000 Einheiten (+9,5 %). Der
Absatz von schweren und mittelschweren Nutzfahrzeugen war
dagegen auf rund 85.300 Einheiten (-4,0 %)
rückläufig. Innerhalb des Segments schweren und
mittelschweren Nutzfahrzeuge konnten zeigten sich die
beiden größten europäischen Märkte,
Deutschland (-2,2 %) und Frankreich (-0,3 %), die zusammen
mehr als 40 % des Gesamtmarkts ausmachen, relativ stabil.
Italien (+6,6 %) und Spanien (+15,7 %) verbuchten
größere Gewinne, während Polen (-16,0 %)
starke Einbußen verzeichnete.
11 In den USA war der Absatz entsprechender
Nutzfahrzeuge in den ersten fünf Monaten des Jahres um
5,8 % rückläufig und lag bei rund 193.700
Stück.
12 In China nahm der Absatz von schweren
Nutzfahrzeugen im ersten Halbjahr 2024 um 4 % zu.
13 In Mexiko rechnet der Herstellerverband
ANPACT mit einem Rekordjahr. Insgesamt sollen 12,6 % mehr
schwere Nutzfahrzeuge verkauft werden als im Jahr zuvor.
14 Im ersten Halbjahr 2024 wurde ein Zuwachs von
7,2 % erzielt.
15
9
https://www.americaeconomia.com/en/economy-markets/mexicos-gdp-grew-19-first-quarter
GESCHÄFTSVERLAUFTrotz eines anspruchsvoller gewordenen Marktumfelds mit
regionalen Rückgängen verzeichneten die Segmente
der STS Group im ersten Halbjahr 2024 erneut eine sehr
positive Geschäftsentwicklung.
Im ersten Halbjahr 2024 profitierten alle drei Segmente
- Plastics, Materials und China - vor allem vom weiteren
Wachstum des chinesischen Lkw-Marktes sowie von positiven
Entwicklungen in den europäischen Werken. Der
größte Umsatzanstieg wurde im Segment Plastics
erzielt. Getrieben wurde das Wachstum insbesondere von
höheren Werkzeugumsätzen für neu anlaufende
Kundenprojekte. Das neue US-Werk leistete im ersten
Halbjahr 2024 noch keinen nennenswerten Beitrag zur Umsatz-
und Ergebnisentwicklung. Hier wurden erste Teile produziert
und die Serienproduktion gegen Ende des ersten Halbjahres
hochgefahren, so dass positive Umsatzeffekte im zweiten
Halbjahr 2024 zu sehen sein werden. Zudem konnte ein neuer
Auftrag für das Werk in Mexiko gewonnen werden, der
dort künftig für eine starke Auslastung sorgen
wird.
Mit einem Umsatzanstieg von 7,0 % auf 153,5 Mio. EUR und
einem um 40,3 % auf 11,8 Mio. EUR verbesserten EBITDA,
woraus sich eine EBITDA-Marge von 7,7 % ergibt, befindet
sich die STS Group nach dem ersten Halbjahr 2024 weiterhin
auf Kurs, die angestrebten Jahresziele zu erreichen. Hier
rechnet der Vorstand weiterhin mit einem Umsatzwachstum im
höheren einstelligen Prozentbereich sowie mit einer
EBITDA Marge im hohen einstelligen Prozentbereich.
ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES KONZERNSERTRAGSLAGEIm Berichtszeitraum erzielte die Gruppe
Umsatzerlöse in Höhe von 153,5 Mio. EUR nach
143,5 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2023. Im Wesentlichen
trug der Zuwachs im Segment Plastics (+9,9 %) zum Wachstum
der Gruppe bei. Das Segment China stabilisierte weiter das
Wachstum der Gruppe mit einem Plus von 2,3 %. Die
Stabilisierung des chinesischen Nutzfahrzeugmarkts im
vergangenen Geschäftsjahr setzte sich auch im ersten
Halbjahr 2024 weiter fort. In Summe lagen die
Umsatzerlöse der gesamten Gruppe um 7,0 % über
der Vorjahresperiode.
Durch die positiven Ergebnisbeiträge aller drei
Segmente erhöhte sich auch das Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Das EBITDA belief sich
im Berichtszeitraum auf 11,8 Mio. EUR nach 8,4 Mio. EUR in
der Vorjahresperiode. In der Berichtsperiode fielen keine
Sonderaufwendungen an. Somit entspricht das adjusted EBITDA
mit 11,8 Mio. EUR auch dem EBITDA und erhöhte sich im
Berichtszeitraum um 3,4 Mio. EUR.
Umsatz und Ergebnis der Segmente der STS Group stellen
sich für das erste Halbjahr 2024 im Vergleich zum
Vorjahr wie folgt dar:
scrollen
ERTRAGSLAGE NACH SEGMENTENSEGMENT PLASTICSDas Segment Plastics verzeichnete im ersten Halbjahr
einen Umsatzanstieg von 9,9 % auf 117,6 Mio. EUR (H1/2023:
107,0 Mio. EUR). In der Berichtsperiode konnten vor allem
die europäischen Aktivitäten erheblich zum
Umsatzwachstum beitragen. Dabei wurde das Wachstum im
ersten Halbjahr durch die Umsatzrealisierung von
Kundenwerkzeugen für neue Projekte gestützt.
Infolge des Umsatzwachstums und der eingeleiteten
Effizienzmaßnahmen stieg auch das EBITDA des Segments
im Berichtszeitraum. Preissteigerungen auf der
Beschaffungsseite konnten weitestgehend an die Kunden
weitergegeben werden. Das EBITDA belief sich im ersten
Halbjahr 2024 auf 8,0 Mio. EUR nach 5,9 Mio. EUR in der
Vorjahresperiode. Da in den ersten sechs Monaten 2024, wie
im Vorjahr, keine Sonderaufwendungen anfielen, entspricht
das adjusted EBITDA dem EBITDA und belief sich
unverändert auf 8,0 Mio. EUR (H1/2023: 5,9 Mio. EUR).
SEGMENT CHINADer chinesische Nutzfahrzeugmarkt hat sich seit 2023 auf
einem stabilen Niveau etabliert, welches sich auch im
ersten Halbjahr 2024 fortsetzte und sich positiv auf das
Segment auswirkte. Demnach stiegen die Umsatzerlöse
leicht um 2,3 % auf 24,3 Mio. EUR (H1/2023: 23,8 Mio. EUR)
gegenüber der Vorjahresperiode an.
Dabei hat das Segment eine EBITDA Erhöhung von 1,1
Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr erzielt, die in einem
EBITDA in Höhe von 3,9 Mio. EUR im ersten Halbjahr
2024 resultierte (H1/2023: 2,9 Mio. EUR). Im ersten
Halbjahr sowie in der Vorjahresperiode sind keine
Sonderaufwendungen angefallen. Das adjusted EBITDA
entsprach demnach mit 3,9 Mio. EUR (H1/2023: 2,9 Mio. EUR)
dem EBITDA.
SEGMENT MATERIALSDas Segment Materials hat im ersten Halbjahr 2024 ein
Erlösrückgang um 2,1 Mio. EUR im Vergleich zur
Vorjahresperiode verzeichnet, demnach nahmen die
Umsatzerlöse um 10,0 % auf 18,6 Mio. EUR ab (H1/2023:
20,6 Mio. EUR).
Trotz des Umsatzrückgangs konnte ein stabiles
Ergebnis erzielt werden, das die operativen
Effizienzmaßnahmen widerspiegelt. Demnach belief sich
das EBITDA in den ersten sechs Monaten auf 1,2 Mio. EUR
nach 1,1 Mio. EUR in der Vorjahresperiode.
Sonderaufwendungen fielen in diesem Segment in der
Berichtsperiode nicht an. Das adjusted EBITDA entsprach
damit dem EBITDA.
FINANZLAGEKAPITALFLUSSRECHNUNGscrollen
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres
2024 erzielte die STS Group einen positiven Netto-Cashflow
aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von
5,2 Mio. EUR (H1/2023: 16,7 Mio. EUR). Die Entwicklung des
operativen Cashflows ist vom Konzernergebnis (H1/2024: -0,7
Mio. EUR; H1/2023: -0,8 Mio. EUR) sowie der
Veränderung des Net Working Capitals (H1/2024: 14,8
Mio. EUR; H1/2023: 9,4 Mio. EUR) beeinflusst. Der Anstieg
des Working Capitals resultiert hauptsächlich aus
einer deutlichen Abnahme der Vorräte, worin unfertige
Werkzeuge für neue Kundenprojekte enthalten waren,
sowie der Zunahme von kurzfristigen
Vertragsverbindlichkeiten. Letztere stiegen um 9,0 Mio.
EUR, wobei die Reduzierung aufgrund der Umsatzrealisierung
von Kundenwerkzeugen in Europa, teilweise durch die
Umgliederung der Vertragsverbindlichkeiten in den USA von
lang auf kurzfristig kompensiert wurden. Gegenläufig
entwickelten sich die sonstigen Schulden und
Verbindlichkeiten, welche im Wesentlichen durch die oben
genannte Umgliederung der langfristigen
Vertragsverbindlichkeiten in kurzfristig beeinflusst sind.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug
in der Berichtsperiode -7,3 Mio. EUR (H1/2023: -3,4 Mio.
EUR). Der erhöhte Mittelabfluss entfiel auf
höhere Auszahlungen zum einen für Investitionen
in das Sachanlagevermögen und zum anderen für
immateriellen Vermögensgegenstände. Im
Wesentlichen ist der höhere Mittelabfluss auf
Investitionen für neue Kundenprojekte in Europa und
für das neue Werk in den USA zurückzuführen.
Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit flossen in der
Berichtsperiode Mittel in Höhe von -4,3 Mio. EUR ab
(H1/2023: Mittelabfluss -8,1 Mio. EUR). Diese
Veränderung ist insbesondere auf die Tilgung von
Bankdarlehen, Leasing Verbindlichkeiten und Zinsen
zurückzuführen. Neu aufgenommene Kreditmittel
werden zur Unterstützung und Entwicklung des
amerikanischen Marktes eingesetzt.
FLÜSSIGE MITTELDie frei verfügbaren liquiden Mittel belaufen sich
zum 30. Juni 2024 auf 32,7 Mio. EUR (31. Dezember 2023:
39,3 Mio. EUR) und bestehen im Wesentlichen aus
Bankguthaben.
NETTOFINANZSCHULDENDie Nettofinanzschulden
16 der Gruppe erhöhten sich zum 30. Juni
2024 um 7,0 Mio. EUR auf 36,3 Mio. EUR (31. Dezember 2023:
29,3 Mio. EUR). Die Erhöhung der Position ist auf
einen Aufbau der Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten zurückzuführen. Factoring wurde
im Berichtszeitraum nicht genutzt. Die
Leasingverbindlichkeiten sanken zum 30. Juni 2024 auf 32,0
Mio. EUR (31. Dezember 2023: 33,1 Mio. EUR).
Gegenläufig entwickelte sich der um 6,6 Mio. EUR
geringere Zahlungsmittelbestand zum 30. Juni 2024 im
Vergleich zum 31. Dezember 2023.
VERMÖGENSLAGEscrollen
Die Bilanzsumme fiel im Vergleich zum 31. Dezember 2023
von 266,5 Mio. EUR auf 264,6 Mio. EUR. Der Anteil der
kurzfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme ist
mit 56,6 % gegenüber dem 31. Dezember 2023 (58,1 %) um
1,6 Prozentpunkte gefallen. Der Anteil der kurzfristigen
Schulden an der Bilanzsumme hat sich dagegen gegenüber
dem 31. Dezember 2023 (48,6 %) um 10,2 Prozentpunkte auf
58,8 % erhöht, was insbesondere auf die Umgliederung
der Vertragsverbindlichkeiten von lang in kurzfristig
zurückzuführen ist.
Die langfristigen Vermögenswerte nahmen um 3,2 Mio.
EUR zu und beliefen sich zum 30. Juni 2024 auf 114,9 Mio.
EUR (31. Dezember 2023: 111,7 Mio. EUR). Die sonstigen
finanziellen Vermögenswerte nahmen aufgrund des
Produktionsanlaufs in den USA um 3,1 Mio. EUR, von 1,5 Mio.
EUR (31. Dezember 2023) auf 4,6 Mio. EUR zu.
Die kurzfristigen Vermögenswerte fielen um 5,2 Mio.
EUR auf 149,7 Mio. EUR (31. Dezember 2023: 154,9 Mio. EUR).
Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die Abnahme
der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
zurückzuführen, wie auch den Abbau von
Vorräten. Gegensätzlich haben sich dagegen die
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen
Forderungen um 12,7 Mio. EUR auf 51,1 Mio. EUR erhöht,
(31. Dezember 2023: 38,4 Mio. EUR). Maßgeblich
für den Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen waren die Umsatzsteigerungen im Segment
Plastics.
Das Eigenkapital ging im ersten Halbjahr aufgrund des
negativen Konzernergebnisses auf 45,4 Mio. EUR zurück
(31. Dezember 2023: 46,6 Mio. EUR). Bei einer
gleichzeitigen Bilanzsummenverkürzung sank die
Eigenkapitalquote leicht von 17,5 % auf 17,2 %.
Die langfristigen Schulden fielen gegenüber dem 31.
Dezember 2023 um 26,8 Mio. EUR auf 63,7 Mio. EUR (31.
Dezember 2023: 90,5 Mio. EUR). Die geringere Schuldenlast
ist im Wesentlichen auf die Umgliederung der
Vertragsverbindlichkeiten in den USA von langfristig auf
kurzfristig zurückzuführen.
Die kurzfristigen Schulden stiegen gegenüber dem
31. Dezember 2023 um 26,1 Mio. EUR auf 155,5 Mio. EUR (31.
Dezember 2023: 129,4 Mio. EUR). Der Anstieg ist sowohl auf
die Erhöhung der Verbindlichkeiten für
Lieferungen und Leistungen als auch auf die zuvor
erwähnte Umgliederung von langfristigen zu
kurzfristigen Schulden zurückzuführen. Dies wurde
teilweise durch den Abbau von kurzfristigen
Vertragsverbindlichkeiten aufgrund der Umsatzrealisierung
für Werkzeuge in Europa kompensiert.
Chancen- und RisikoberichtDie Risiken und Chancen, die einen wesentlichen Einfluss
auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der STS
Group haben können, und detaillierte Informationen zum
Risikomanagement-System sind im Geschäftsbericht 2023
der STS Group auf den Seiten 35 ff. dargestellt. Die
Einschätzung für das Geschäftsjahr 2024
bleibt gegenüber dem Geschäftsbericht 2023 im
Wesentlichen unverändert.
PrognoseberichtGESAMTWIRTSCHAFTLICHE PROGNOSESchwächeres Weltwirtschaftswachstum prognostiziertFür das laufende Gesamtjahr rechnet das Institut
für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) mit einem leicht
über dem Vorjahr liegenden Wachstum des weltweiten BIP
von 3,2 % (2023: 3,2 %). Durch die nachlassende Inflation
hätten sich zwar die Aussichten für den privaten
Konsum verbessert, die lediglich langsame Lockerung der
restriktiven Geldpolitik belaste jedoch die wirtschaftliche
Entwicklung. Hinzu kommen die ungelösten strukturellen
Probleme in China, die sich sowohl dort als auch
weltwirtschaftlich negativ auswirken. Dies spiegelt sich
auch im weltweiten Warenhandel wider, für den nach dem
Rückgang im Vorjahr ebenfalls nur mit einem moderaten
Wachstum von 1,0 % (2023: -1,9 %) gerechnet wird. Die
Verbraucherpreise sollten sich weiter entspannen. Gerechnet
wird mit einem weltweiten Anstieg von 7,3 % (2023: 8,0 %),
wobei insbesondere Lateinamerika, Afrika und Russland von
starken Preissteigerungen betroffen sind. In anderen
Regionen, wie den fortgeschrittenen Industrienationen,
China, Indien oder Ostasien, ist die Inflation bereits
deutlich unterdurchschnittlich.
17
Chinesische Wirtschaft durch strukturelle Probleme gebremstDie chinesische Wirtschaft leidet nach Einschätzung
des IfW unter anhaltenden strukturellen Problemen. Neben
fortgesetzten Turbulenzen im Immobiliensektor wird auch das
Konsumklima durch schlechtere
Beschäftigungsaussichten, eine hohe
Jugendarbeitslosigkeit und zunehmende Unsicherheiten
belastet. Gleichzeitig schränken sinkende Einnahmen
und hohe Schulden die staatlichen
Investitionsmöglichkeiten ein. Im Zentrum der
Wirtschaftspolitik steht eine neue Strategie der
umfassenden technologischen Modernisierung der Industrie
zur Steigerung der Produktivität. Angesichts
demografischer Faktoren und handelspolitischer
Entwicklungen rechnet das IfW jedoch mit dauerhaft
niedrigeren Wachstumsraten. Für das Jahr 2024 wird ein
leicht abgeschwächtes BIP-Wachstum von 5,2 % (2023:
5,4 %) prognostiziert.
18
17
https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/fis-import/277fbd37-1384-4b1c-b36f-bb4ea65009bc-KKB_114_2024-Q2_Welt_DE_V2.pdf
Euroraum überwindet StagnationGestützt auf eine gute Arbeitslage und bei
rückläufiger Inflation wieder steigende
Reallöhne soll der private Konsum der Wirtschaft des
Euroraums in der zweiten Jahreshälfte zunehmend
Schwung verleihen. Zusätzliche positive Impulse werden
vom Außenhandel erwartet. Insgesamt wird die
Stagnation aber nur langsam überwunden und das
Wirtschaftswachstum auch im Jahr 2024 noch relativ schwach
ausfallen. So rechnet das IfW für das Gesamtjahr 2024
im Euroraum nur mit einem leicht stärkeren Wachstum
des Bruttoinlandsprodukts von 0,9 % (2023: 0,6 %). Die
Arbeitslosenquote dürfte weiter niedrig bleiben. Die
Verbraucherpreise sollen bezogen auf den Währungsraum
im laufenden Jahr voraussichtlich um durchschnittlich 2,4 %
(2023: 5,4 %) steigen, so dass sich die Normalisierung der
Inflation fortsetzt.
19
Minimales BIP-Wachstum in Deutschland erwartetDie deutsche Wirtschaft wird die Rezession
überwinden, aber insgesamt weiterhin schwach bleiben.
Positive Wachstumsimpulse werden vor allem vom privaten
Konsum und den Exporten erwartet, während die
Investitionstätigkeit der Unternehmen durch politische
Unsicherheiten gebremst wird. Auch die Bauwirtschaft wird
nach Meinung des IfW ihre Schwächephase nicht vor dem
kommenden Jahr überwinden. Insgesamt prognostiziert
das IfW daher für das laufende Jahr ein minimales
Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,2 % (2023: -0,2
%).
20 Für Frankreich rechnet der
Internationale Währungsfonds (IWF) für das
Gesamtjahr 2024 mit einem Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts von 0,9 % (2023: 1,1 %). Die
Inflationsrate wird bei 2,3 % erwartet.
21
Abgeschwächtes Wachstum in NordamerikaEin restriktives Zinsumfeld, ein starker Peso, steigende
Arbeitskosten und eine wirtschaftliche Abschwächung in
den USA als wichtigem Handelspartner belasten die
mexikanische Wirtschaft. Starke Kriminalität und
politische Unwägbarkeiten sind weitere Hemmnisse
für in- und ausländische Investitionen.
Dementsprechend wird für das Jahr 2024 mit einer
schwächeren wirtschaftlichen Dynamik und einem
Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von nur noch 2,0 %
(2023: 2,5 %) gerechnet.
22 Auch in den USA wird sich die wirtschaftliche
Dynamik verringern und das Bruttoinlandsprodukt nach
Meinung des IfW nur noch um 2,2 % (2023: 2,5 %) zunehmen.
Der private Konsum, der eine wesentliche Triebfeder der
US-Wirtschaft darstellt, scheint an Schwung zu verlieren.
Ersparnisse aus der Pandemie sind weitgehend aufgebraucht
und die Reallöhne wachsen langsamer. Positive Impulse
werden vom Wohnungsbau erwartet, während die durch
staatliche Förderprogramme gestärkten
Bauinvestitionen der Unternehmen langsam auslaufen.
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19
https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/fis-import/277fbd37-1384-4b1c-b36f-bb4ea65009bc-KKB_114_2024-Q2_Welt_DE_V2.pdf
BRANCHENWIRTSCHAFTLICHE PROGNOSEAm Markt für Nutzfahrzeuge zeichnet sich eine
Normalisierung ab. Die aufgestaute Nachfrage infolge der
COVID-19-Pandemie und des Ukraine-Krieges baut sich
zunehmend ab, während gleichzeitig Unsicherheiten
hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung
zunehmen. Hohe Kapitalkosten infolge der anhaltend
restriktiven Geldpolitik verlangsamen die
Flottenerneuerung. Im Gegensatz dazu werden die
fortschreitende Dekarbonisierung des Lkw-Verkehrs sowie die
Entwicklung innovativer Dienstleistungen und
Geschäftsmodelle, die auf Konnektivität,
Digitalisierung und Autonomie basieren voraussichtlich
weiter an Dynamik gewinnen. In fortgeschrittenen
Märkten wie Nordamerika und Europa wird für das
Jahr 2024 ein deutlicher Rückgang der
Lkw-Verkäufe erwartet, der auf
Überkapazitäten und eine enttäuschende
Frachtkonjunktur zurückzuführen ist. Aufstrebende
Märkte wie ASEAN und Lateinamerika dürften sich
nach einem schwachen Jahr 2023 wieder erholen. Gerade in
diesen Regionen werden die etablierten europäischen
und japanischen Original Equipment Manufacturer (OEMs)
zunehmend von chinesischen Herstellern verdrängt. Dies
trug mit dazu bei, dass chinesische OEMs im Jahr 2023
für fast ein Drittel des weltweiten Lkw-Absatzes
standen. Für das Jahr 2024 wird mit einer weiteren
starken Erholung in China gerechnet, die dem weltweiten
Markt für mittlere und schwere Nutzfahrzeuge zu einem
leichten Wachstum von 3,8 % verhelfen soll.
24 25
24
https://www.frost.com/frost-perspectives/ride-on-resurgent-china-in-2024/
PROGNOSE DER GRUPPEDie STS Group verzeichnete im ersten Halbjahr eine
erfolgreiche Geschäftsentwicklung, die im Rahmen der
im Geschäftsbericht 2023 kommunizierten Ziele für
2024 verläuft. Vor diesem Hintergrund sowie der nach
wie vor bestehenden geopolitischen Unwägbarkeiten
bestätigt der Vorstand die Prognose und rechnet
für das Geschäftsjahr 2024 mit einem erneuten
Umsatzwachstum im höheren einstelligen Prozentbereich.
Die EBITDA-Marge für das Geschäftsjahr wird im
hohen einstelligen Prozentbereich prognostiziert.
Allgemeiner RisikohinweisEine Prognose ist mit Unsicherheiten versehen, die einen
erheblichen Einfluss auf die prognostizierte Umsatz- und
Ergebnisentwicklung haben können.
NachtragsberichtEreignisse nach dem 30. Juni 2024, über die nach
IAS 10 berichtet werden muss, ergaben sich nicht.
KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSSKONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGBIS ZUM 30. JUNI 2024scrollen
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNGFÜR DIE SECHS MONATE VOM 1. JANUAR BIS ZUM 30. JUNI 2024scrollen
KONZERN-BILANZ zum 30. Juni 2024Aktivascrollen
Passivascrollen
KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNGFÜR DIE SECHS MONATE VOM 1. JANUAR BIS ZUM 30. JUNI 2024scrollen
scrollen
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNGFÜR DIE SECHS MONATE VOM 1. JANUAR BIS ZUM 30. JUNI 2024scrollen
VERKÜRZTER KONZERNANHANG1. SEGMENTBERICHTERSTATTUNGFÜR DIE SECHS MONATE VOM 1. JANUAR BIS ZUM 30. JUNI 2024scrollen
1 Zahlungswirksam ohne Investitionen in Leasing
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1 Zahlungswirksam ohne Investitionen in Leasing
IFRS 8 Geschäftssegmente fordert die Angabe von
Informationen pro Geschäftssegment. Die Abgrenzung von
operativen Geschäftssegmenten sowie der Umfang der im
Rahmen der Segmentberichterstattung bereitgestellten
Informationen erfolgen unter anderem anhand der dem
Vorstand als Hauptentscheidungsträger
regelmäßig zur Verfügung gestellten
Informationen und somit basierend auf der
unternehmensinternen Steuerung.
Der Vorstand der Gesellschaft entschied die
Berichterstattung teils nach Produktarten und teils
geographisch einzuteilen und zu steuern. Die
entscheidungserheblichen Unternehmenskennzahlen sind
für den Vorstand, zur Steuerung der Gruppensegmente,
insbesondere die Umsatzerlöse, das Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie das
adjusted EBITDA.
Diese finanziellen Leistungsindikatoren werden für
die folgenden Bereiche zur Verfügung gestellt:
scrollen
Die Steuerung der Gruppe erfolgt damit in insgesamt drei
(2023: drei) Segmenten. Innerhalb der Spalte
"Konsolidierung" wird ausschließlich die
Konsolidierung dargestellt. Es wurden keine operativen
Geschäftssegmente zusammengefasst, um zur Ebene der
berichtspflichtigen Segmente des Konzerns zu gelangen.
Die Aufgliederung der Umsatzerlöse mit Dritten nach
IFRS 15 stellt sich wie folgt dar:
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Die Umsätze zwischen den Segmenten werden zu
marktüblichen Verrechnungspreisen vorgenommen.
Die Überleitung der berichteten Segmentergebnisse
zum Ergebnis vor Steuern ist wie folgt:
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2. ALLGEMEINE ANGABENDie STS Group AG (nachstehend auch die "Gesellschaft"
und zusammen mit ihren Tochtergesellschaften "die Gruppe"
genannt) ist eine in Deutschland ansässige
börsennotierte Aktiengesellschaft mit Sitz in Hagen,
Kabeler Straße 4, 58099 Hagen. Sie ist im
Handelsregister des Amtsgerichts Hagen unter HRB 12420
eingetragen. Die Gesellschaft ist am regulierten Markt der
Frankfurter Wertpapierbörse (General Standard) unter
der Wertpapierkennnummer ISIN DE000A1TNU68 notiert. Das
Grundkapital beträgt 6,5 Mio. EUR (2023: 6,5 Mio. EUR)
und ist eingeteilt in 6.500.000 (2023: 6.500.000)
Stückaktien.
Mehrheitsgesellschafterin der STS Group AG ist die Adler
Pelzer Holding GmbH, mit Sitz in der Kabeler Straße
4, in 58099 Hagen, Deutschland. Der Konzernabschluss
für den größten Kreis stellt die G.A.I.A.
Holding S.r.l., mit Sitz in der Via Gaetano Agnes 251,
20832 Desio (MB), Italien, auf.
Der Konzernabschluss der STS Group AG zum 30. Juni 2024
umfasst die STS Group AG und ihre Tochterunternehmen. Die
Gruppe ist ein führender Systemanbieter von Innen- und
Außenteilen für Nutzfahrzeuge. Die Gruppe
entwickelt, produziert und liefert Produkte und
Lösungen für Komponenten aus Plastik oder
Verbundmaterial (sogenannte "Hard Trim Produkte") für
die Automobil- und Lastkraftwagen (Lkw)-Industrie.
Der Alleinvorstand hat den verkürzten
Konzernzwischenabschluss am 7. August 2024 zur
Veröffentlichung freigegeben.
3. GRUNDLAGE DER AUFSTELLUNGDer vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss
der STS Group AG wurde gemäß den Vorschriften
der am Abschlussstichtag gültigen und in der
Europäischen Union anzuwendenden International
Financial Reporting Standards ("IFRS") sowie den
Interpretationen des International Financial Reporting
Interpretations Committee ("IFRIC") aufgestellt.
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss für die
zum 30. Juni 2024 endende Berichtsperiode wurde im Einklang
mit dem International Accounting Standard ("IAS") 34
"Zwischenberichterstattung" aufgestellt und sollte
gemeinsam mit dem geprüften und veröffentlichten
Konzernjahresabschluss der Gruppe zum 31. Dezember 2023
gelesen werden.
Er umfasst den ungeprüften verkürzten
Konzernzwischenabschluss, einen ungeprüften
Konzernzwischenlagebericht sowie eine Versicherung des
gesetzlichen Vertreters gemäß § 297 Abs. 2
Satz 4 und § 315 Abs. 1 Satz 5 des Handelsgesetzbuchs
("HGB").
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss wird in Euro
("EUR") aufgestellt. Alle Beträge sind entsprechend
kaufmännischer Rundung, sofern nicht abweichend
angegeben, auf Millionen Euro (Mio. EUR) auf- bzw.
abgerundet. Summen in Tabellen wurden auf Basis von genauen
Zahlen berechnet und auf EUR Mio. gerundet. Bei
Abweichungen von bis zu einer Einheit (Mio., %) handelt es
sich um rechentechnisch begründete
Rundungsdifferenzen.
Die für die Erstellung des Zwischenabschlusses
angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden stimmen
mit denjenigen überein, die für die Erstellung
des Konzernjahresabschlusses der Gruppe zum 31. Dezember
2023 angewendet wurden.
4. ERSTMALIG ANZUWENDENDE NEUE STANDARDS UND INTERPRETATIONENIn der Berichtsperiode waren folgende Standards und
Änderungen erstmalig von der Gruppe anzuwenden:
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5. UMSATZERLÖSEDie Gruppe generierte im ersten Halbjahr 2024
Umsatzerlöse in Höhe von 153,5 Mio. EUR (H1/2023:
143,5 Mio. EUR), die sich wie folgt aufteilen:
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6. BESTANDSVERÄNDERUNGENFür das erste Halbjahr zeigt sich ein deutlicher
Bestandsabbau von -14,2 Mio. EUR (H1/2023: Bestandsaufbau
6,8 Mio. EUR). Dies ist im Wesentlichen auf den Abbau der
unfertigen Erzeugnisse von 20,6 Mio. EUR auf 7,6 Mio. EUR
und im Übrigen auf den Abbau der fertigen Erzeugnisse
zurückzuführen. Haupttreiber ist die
Fertigstellung von Kundenwerkzeugen und damit die
Umsatzrealisierung für Neuprojekte bei den
Tochtergesellschaften in Frankreich.
7. MATERIALAUFWANDDer Materialaufwand des Konzerns stellt sich im ersten
Halbjahr 2024 wie folgt dar:
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Der Rückgang der Materialaufwandsquote von 12,2 %
(H1/2023: Anstieg von 26,7 % ) (im Verhältnis zu den
Umsatzerlösen) ist auf die Umsatzrealisierung der
bisherigen unfertigen und fertigen Erzeugnisse
zurückzuführen. Unter Berücksichtigung der
Bestandsveränderung zeigt sich keine wesentliche
Veränderung der Materialaufwandsquote.
8. SONSTIGE AUFWENDUNGENIm ersten Halbjahr 2024 stiegen die sonstigen
Aufwendungen von 15,2 Mio. EUR um 1,3 Mio. EUR auf 16,4
Mio. EUR im Vergleich zur Vorjahresperiode. Der Anstieg der
sonstigen Aufwendungen resultiert insbesondere aus
gestiegenen Vertriebs- und Werbeaufwendungen um 0,6 Mio.
EUR auf 1,3 Mio. EUR, sowie den Aufwendungen für
Wartung und Instandhaltung um 0,9 Mio. EUR auf 4,6 Mio.
EUR. Die Gesellschaft zeigt zudem Aufwendungen aus
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von
1,0 Mio. EUR. Kompensierend zu dem Anstieg zeigte sich ein
Rückgang der Rechts- und Beratungskosten von 1,0 Mio.
EUR um 0,3 Mio. EUR auf 0,7 Mio. EUR, wie auch der
Schadensfälle und Aufwendungen für Drohverluste
von 0,4 Mio. EUR um 0,2 Mio. EUR auf 0,2 Mio. EUR. In Summe
führte dies zu einem Anstieg der sonstigen
Aufwendungen.
9. ERTRAGSTEUERNDer Ansatz der Steueraufwendungen wird auf Grundlage der
Schätzung des gewichteten durchschnittlichen
jährlichen Ertragssteuersatzes für das volle
Geschäftsjahr erfasst. Der geschätzte Steuersatz
für das erste Halbjahr 2024 beläuft sich hiernach
auf 27,03 % (H1/2023: 27,03 %).
10. ERGEBNIS JE AKTIEDas Ergebnis je Aktie stellt sich wie folgt dar:
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11. VORRÄTEDie Vorräte gliedern sich wie folgt:
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Die Bewertung der Vorräte berücksichtigt
Marktfähigkeit, Alter und alle erkennbaren Preis-,
Qualitäts- und Lagerrisiken. Die Anschaffungs- oder
Herstellungskosten der einzelnen Vorräte werden anhand
von gewichteten Durchschnittskosten ermittelt.
Die Reduktion resultiert im Wesentlichen aus unfertigen
Erzeugnissen und unfertigen Leistungen für
Kundenwerkzeuge der Tochtergesellschaften in Frankreich,
die zum 30. Juni 2024 abgeschlossen und abgerechnet werden
konnten.
12. EIGENKAPITALDie einzelnen Komponenten des Eigenkapitals und ihre
Entwicklung für das erste Halbjahr 2024 und in der
Vorjahresperiode werden in der
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt
13. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE UND -VERBINDLICHKEITENDie Vertragsvermögenswerte sowie -verbindlichkeiten
stellen sich zum ersten Halbjahr 2024 wie folgt dar:
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Insbesondere die lang- und kurzfristigen
Vertragsverbindlichkeiten zeigen eine wesentliche
Veränderung gegenüber dem Vorjahr.
Ursächlich hierfür ist die geänderte
Fristigkeit, daher wurden bisherige langfristige
Vertragsverbindlichkeiten in die kurzfristige Position
umgebucht. Durch die Realisierung von Umsätzen aus dem
Werkzeuggeschäft in Europa wurden im ersten Halbjahr
zudem entsprechende kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten
abgebaut.
14. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGENDas Zinsniveau ist zum 30. Juni 2024 im Vergleich zum
31. Dezember 2023 leicht gesunken. Aus der Neubewertung der
leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen ergaben sich
zum Berichtszeitpunkt keine wesentlichen
versicherungsmathematische Effekte.
15. FINANZINSTRUMENTEEine Aufgliederung der finanziellen Vermögenswerte
bzw. Verbindlichkeiten nach den Bewertungskategorien des
IFRS 9 zum 30. Juni 2024 bzw. 31. Dezember 2023 ergibt sich
wie folgt:
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BUCHWERTE NACH KATEGORIEscrollen
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BUCHWERTE NACH KATEGORIEscrollen
Für finanzielle Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten, die entweder zum beizulegenden Zeitwert
bewertet werden oder für die eine Angabe des
beizulegenden Zeitwertes im Konzernanhang erfolgt, wurde
gemäß IFRS 13 "Bemessung des beizulegenden
Zeitwerts" folgende Bemessungshierarchie
(Fair-Value-Hierarchie) festgelegt. Die
Bemessungshierarchie teilt die in den Bewertungstechniken
zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts verwendeten
Inputfaktoren in drei Stufen ein:
Stufe 1: Eingangsparameter sind notierte Preise
(unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische
Vermögenswerte oder Schulden, auf die zum
Bewertungsstichtag zugegriffen werden kann.
Stufe 2: Eingangsparameter sind andere als die aus Stufe
1 notierten Preise, die für den Vermögenswert
oder die Schuld entweder direkt beobachtbar sind oder
indirekt abgeleitet werden können.
Stufe 3: Eingangsparameter sind für den
Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbare
Parameter.
In diesem Zusammenhang ermittelt die Gruppe, ob
Transfers zwischen den Hierarchiestufen zum Ende des
jeweiligen Berichtszeitraums aufgetreten sind.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten wird
basierend auf aktuellen Parametern wie Zinsen und
Wechselkursen zum Bilanzstichtag sowie durch den Einsatz
akzeptierter Modelle wie der DCF-Methode (Discounted
Cashflow) und unter Berücksichtigung des Kreditrisikos
berechnet. Die Marktwerte für Derivate werden auf
Basis von Bankbewertungsmodellen bestimmt.
Für kurzfristig fällige Finanzinstrumente
stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert
für den beizulegenden Zeitwert dar.
16. EVENTUALSCHULDEN UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGENDie Aussagen zu den im Konzernabschluss 2023
beschriebenen Eventualschulden sowie sonstigen finanziellen
Verpflichtungen bleiben im Wesentlichen unverändert.
17. BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONENZum 30. Juni 2024 führten Gesellschaften der Gruppe
die folgenden Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen
durch, die nicht dem Konsolidierungskreis angehören:
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AufsichtsratIn der Berichtsperiode ergaben sich keine
Änderungen in der Aufsichtsratsbesetzung.
VorstandIn der Berichtsperiode ergaben sich keine
Änderungen in der Vorstandsbesetzung.
18. PRÜFERISCHE DURCHSICHTDer Konzernzwischenlagebericht und der verkürzte
Konzernzwischenabschluss wurden weder entsprechend §
317 HGB geprüft noch einer prüferischen
Durchsicht durch eine zur Abschlussprüfung
befähigte Person unterzogen.
19. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAGNach dem 30. Juni 2024, ergaben sich keine Ereignisse
nach dem Bilanzstichtag über die nach IAS 10 berichtet
werden muss.
VERSICHERUNG DES GESETZLICHEN VERTRETERSIch versichere nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der
Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-,
Vermögens- und Finanzlage des Konzerns vermittelt und
im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Hagen, den 7. August 2024
Alberto Buniato (CEO)
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