Basler AG

Ahrensburg

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017

(HR-Nr. HRB 4090 AH beim Handelsregister des Amtsgerichtes Lübeck)

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017

Bilanz

Aktiva

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31.12.2017
EUR
Vorjahr
TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN      
I. Immaterielle Vermögensgegenstände      
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten   1.254.733,00 1.200
2. Geleistete Anzahlungen   0,00 204
    1.254.733,00 1.404
II. Sachanlagen      
1. Technische Anlagen und Maschinen   3.229.182,00 3.040
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung   3.510.515,50 2.936
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau   1.193.094,13 178
    7.932.791,63 6.154
III. Finanzanlagen      
1. Anteile an verbundenen Unternehmen   3.942.003,88 112
2. Beteiligungen   5.000,00 5
    3.947.003,88 117
    13.134.528,51 7.675
B. UMLAUFVERMÖGEN      
I. Vorräte      
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe   11.871.437,41 9.216
2. Unfertige Erzeugnisse   2.421.910,17 1.553
3. Fertige Erzeugnisse und Waren   4.570.500,43 2.725
4. Geleistete Anzahlungen   224.900,32 122
    19.088.748,33 13.616
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände      
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen   3.665.026,06 2.547
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen   6.768.016,30 9.374
3. Sonstige Vermögensgegenstände   2.934.715,54 1.276
-davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 404) -      
    13.367.757,90 13.197
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten   27.836.270,59 12.650
    60.292.776,82 39.463
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN   608.167,70 484
    74.035.473,03 47.622

Passiva

     
  31.12.2017 Vorjahr
  EUR EUR TEUR
A. EIGENKAPITAL      
I. Ausgegebenes Kapital      
1. Gezeichnetes Kapital 3.500.000,00   3.500
2. Nennbetrag eigener Anteile -288.864,00 3.211.136,00 -285
II. Kapitalrücklage   6.570.186,14 5.895
III. Bilanzgewinn   36.007.185,63 17.122
    45.788.507,77 26.232
B. RÜCKSTELLUNGEN      
1. Steuerrückstellungen   661.226,98 253
2. Sonstige Rückstellungen   5.045.264,16 4.121
    5.706.491,14 4.374
C. VERBINDLICHKEITEN      
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten   11.029.499,80 10.625
-davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 1.116.999,80 (Vorjahr: TEUR 800) -      
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   8.970.723,95 5.575
-davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 8.970.723,95 (Vorjahr: TEUR 5.575) -      
3. Sonstige Verbindlichkeiten   2.540.250,37 816
-davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 1.997.899,12 (Vorjahr: TEUR 816) -      
-davon aus Steuern: EUR 1.756.530,10 (Vorjahr: TEUR 648) -      
-davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 140.413,84 (Vorjahr: TEUR 115) -      
    22.540.474,12 17.016
    74.035.473,03 47.622

Gewinn- und Verlustrechnung

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2017 Vorjahr
EUR EUR TEUR
1. Umsatzerlöse   124.117.756,14 79.962
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen   2.909.372,88 734
3. Andere aktivierte Eigenleistungen   264.099,91 116
4. Sonstige betriebliche Erträge   2.211.558,34 1.503
-davon aus Währungsumrechnung: EUR 940.119,15 (Vorjahr: TEUR 406) -      
5. Materialaufwand      
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 47.377.089,73    
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.908.506,50 49.285.596,23 30.797
6. Personalaufwand      
a) Löhne und Gehälter 36.280.333,79    
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 5.799.148,28    
-davon für Altersversorgung: EUR 2.287.087,57 (Vorjahr: TEUR 2.287) -   42.079.482,07 34.477
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen   2.121.505,62 1.928
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen   16.727.242,44 12.604
-davon aus Währungsumrechnung: EUR 1.204.290,20 (Vorjahr: TEUR 649) -      
9. Erträge aus Beteiligungen   7.082.702,80 5.033
-davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 7.082.702,80 (Vorjahr: TEUR 5.033) -      
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge   21.752,78 4
-davon aus der Abzinsung: EUR 12.549,60 (Vorjahr: TEUR 0) -      
-davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 6.408,23 (Vorjahr: TEUR 3) -      
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen   514.964,93 483
-davon aus Aufzinsung: EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 1) -      
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag   4.130.802,80 489
13. Ergebnis nach Steuern   21.747.648,76 6.575
14. Jahresüberschuss   21.747.648,76 6.575
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr   14.750.507,46 11.893
16. Verrechnung Kauf / Verkauf eigener Aktien   -490.970,59 -1.346
17. Bilanzgewinn   36.007.185,63 17.122

Anhang für das Geschäftsjahr 2017

1 ALLGEMEINE ANGABEN

Der Jahresabschluss wurde gem. §§ 242 ff. und 264 ff. HGB sowie den einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.

Soweit Wahlrechte für Angaben in der Bilanz oder im Anhang ausgeübt werden können, wurde der Vermerk in der Bilanz gewählt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Der Jahresabschluss wurde in Euro (€) aufgestellt.

Der Jahresabschluss ist nach § 252 Abs. 2 Nr. 2 HGB unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt worden.

2 ANGABEN ZUR BILANZIERUNG UND BEWERTUNG

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Gesellschaft macht vom Wahlrecht zur Aktivierung von Entwicklungskosten nach § 248 Abs. 2 HGB keinen Gebrauch.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der immateriellen Vermögensgegenstände linear, im Jahr der Anschaffung pro rata temporis, vorgenommen. Die Nutzungsdauer beträgt drei bis zehn Jahre.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. In die Herstellungskosten wurden neben den unmittelbar zurechenbaren Kosten auch notwendige Fertigungs- und Materialgemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen.

Für vor dem 1.1.2015 angeschaffte geringwertige Anlagegüter mit Nettoanschaffungskosten zwischen 150,01 € und 1.000,00 €, wurde der jährlich steuerlich zu bildende Sammelposten aus Vereinfachungsgründen in die Handelsbilanz übernommen und gleichmäßig über 5 Jahre abgeschrieben. Alle nach dem 1.1.2015 angeschafften geringwertigen Anlagegüter werden sofort abgeschrieben.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear, im Jahr der Anschaffung pro rata temporis, vorgenommen. Die Nutzungsdauern betragen drei bis fünfzehn Jahre.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen wurden zu Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die Vorräte wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden zu gleitenden Durchschnittspreisen bewertet.

In die Herstellungskosten wurden neben den unmittelbar zurechenbaren Kosten auch notwendige Fertigungs- und Materialgemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellkosten einbezogen. Zur Vermeidung von Bewertungsrisiken im Zusammenhang mit Überbeständen und Schwergängigkeit wurden ausreichende Wertberichtigungen vorgenommen. Dabei wurden die Berichtigungen in Höhe von Mio. 0,8 € (VJ: Mio. 0,8 €) auf der Basis von durchgeführten detaillierten Reichweitenanalysen vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum Nennwert bewertet. Erkennbare Einzelrisiken bei zweifelhaften Forderungen werden durch entsprechende Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Zur Abdeckung des allgemeinen Ausfallrisikos wurde auf die nicht einzelwertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine Pauschalwertberichtigung gebildet.

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennwert bewertet. Fremdwährungsbeträge wurden zum Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen.

Die sonstigen Rückstellungen und Steuerrückstellungen wurden für alle ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages berücksichtigt. Bei Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden zukünftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt und eine Abzinsung auf den Bilanzstichtag vorgenommen. Als Abzinsungssätze werden die den Restlaufzeiten der Rückstellungen entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssätze der vergangenen sieben Jahre verwendet, wie sie von der Deutschen Bundesbank gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung monatlich ermittelt und bekannt gegeben werden.

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Insgesamt ergibt sich ein aktiver latenter Steuerüberhang. Von dem Wahlrecht nach § 274 Abs.1 S.2 HGB wurde Gebrauch gemacht. Ein Ansatz aktiver latenter Steuern erfolgte nicht.

3 ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZU EINZELNEN POSTEN DER BILANZ UND DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

3.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist separat in diesem Anhang dargestellt.

3.2 Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betragen T€ 6.768 (VJ: T€ 9.374). In den Forderungen wurden Verbindlichkeiten in Höhe von 420 T€ verrechnet. In den Forderungen sind T€ 6.868 (VJ: T€ 5.033) aus der phasenkongruenten Gewinnvereinnahmung enthalten. Insgesamt wurden in 2017 T€ 7.083 Beteiligungserträge gebucht. 215 T€ wurden in 2017 von Basler Taiwan für Vorjahre ausgeschüttet.

3.3 Rückstellungen (in T€)

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31.12.2017 31.12.2016
Personalbereich 3.709 2.844
Drohverluste Finanzinstrumente 473 721
Gewährleistung 474 273
Abschluss und Prüfung 82 93
Sonstiges 308 189
Steueraufwand 661 253
  5.707 4.373

3.4 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Auch im Geschäftsjahr 2017 waren keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten durch Sicherungsübereignung der technischen Anlagen, Maschinen und Betriebs- und Geschäftsausstattung besichert.

3.5 Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten haben folgende Restlaufzeiten:

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In T€ (Vorjahr) Gesamtbetrag < 1 Jahr >1 Jahr Davon >5 Jahre
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 11.030 1.117 9.913 1.563
  (10.625) (800) (9.825) (2.775)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8.971 8.971 0 0
  (5.575) (5.575) (0) (0)
Sonst. Verbindlichkeiten 2.540 1.998 542 0
  (816) (816) (0) (0)
Summe 22.541 12.086 10.455 1.563
  (17.016) (7.191) (9.825) (2.775)

3.6 Sonstige finanzielle Verpflichtungen / nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

3.6.1 Leasing und sonstige Angaben

Im Jahre 1999 bezog die Basler AG ihre Geschäfts- und Fertigungsräume An der Strusbek 60-62 in 22926 Ahrensburg. Der Mietvertrag über dieses Gebäude hat eine Laufzeit bis zum 31.12.2018. Im Rahmen des geplanten Erweiterungsanbaus wurde ein neuer Mietvertrag geschlossen. Dieser beginnt am 01.01.2019 und endet am 31.12.2036.

Aus diesen Mietverträgen entstehen der Basler AG folgende finanzielle Verpflichtungen:

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Geschäftsjahr T€
2018 2.224
2019 1.822
2020-2024 9.110
Summe 13.156

Insgesamt bestanden folgende Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Serviceverträgen:

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Geschäftsjahr T€
2018 2.585
2019 2.077
2020 1.987
2021 1.917
Summe 8.566

Das Bestellobligo betrug zum Stichtag T€ 18.014 (VJ: T€ 13.058).

3.6.2 Derivative Finanzinstrumente

Als international tätiges Unternehmen ist Basler diversen Marktrisiken ausgesetzt. Zur Verringerung der Währungsrisiken in JPY setzt Basler Devisentermingeschäfte ein. Da diese Geschäfte zur Absicherung operativer Grundgeschäfte dienen, sind sämtliche Laufzeiten unter einem Jahr. Zum Bilanzstichtag bestanden keine Devisentermingeschäfte:

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JPY 31.12.2017 31.12.2016
Nominalwert in T€ 0 5.203
Fremdwährungsbetrag in TJPY 0 600.000
Zeitwert in T€    
Positiv - 327
Negativ - -

Zur Sicherung eines Kreditgeschäfts gegen Zinserhöhungen hat die Basler AG im Jahr 2011 einen Zinsswap abgeschlossen. Für negative Zeitwerte werden Drohverlustrückstellungen gebildet.

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31.12.2017 31.12.2016
Nominalwert in T€ 5.455 6.667
Zeitwert in T€    
Positiv - -
Negativ 473 721

3.7 Umsatzerlöse

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Aufteilung nach Regionen 2017
T€
2016
T€
Deutschland 15.382 11.892
EMEA 39.927 23.859
Amerika 15.959 11.980
Asien 52.850 32.231
  124.118 79.962

Die Umsatzerlöse entfallen nahezu ausschließlich auf das Standardgeschäft.

3.8 Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen von insgesamt T€ 342 (VJ: T€ 354) enthalten.

3.9 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Basler AG macht von ihrem Ansatzwahlrecht für aktive latente Steuern gem. § 274 Abs.1 S. 2 HGB keinen Gebrauch. Für die Position Vorräte und sonstige Rückstellungen würden aktive latente Steuern anfallen. Die aktiven latenten Steuern wurden nicht angesetzt. Unter Anwendung des deutschen Körperschaftsteuersatzes inklusive Solidaritätszuschlag von 15,83 % (VJ: 15,83 %) sowie des anzuwendenden Gewerbesteuersatzes von 13,30 % (VJ: 13,30 %) ergibt sich ein Gesamtsteuersatz von 29,13 % (VJ: 29,13 %).

3.10 Ergebnisverwendung

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung am 17. Mai 2017 wurde aus dem Bilanzgewinn von € 17.121.886,30 eine Dividendenausschüttung von € 2.379.282,78 vorgenommen. Der verbleibende Betrag von € 14.750.507,46 wurde auf neue Rechnung vorgetragen.

4 SONSTIGE PFLICHTANGABEN

4.1 Mitglieder des Vorstands

Im Jahr 2017 gehörten dem Vorstand folgende Personen an:

Dr. Dietmar Ley, Vorstandsvorsitzender (CEO), zuständig für Forschung und Entwicklung, Organisationsentwicklung und Personal

John P. Jennings, Vorstand Vertrieb (CCO) zuständig für Vertrieb, Marktkommunikation und Tochtergesellschaften

Arndt Bake, Vorstand Marketing (CMO), zuständig für strategisches Marketing, Produktmanagement und New Business

Hardy Mehl, Vorstand Finanzen (CFO) und Operations (COO), zuständig für Finanzen, Controlling, SAP und IT, Recht und Patente, Investor Relations, Facility Management, Produktion und Supply-Chain-Management

Vergütungen der Mitglieder des Vorstandes

Zum 1.1.2011 wurde das Vergütungsmodell des Vorstandes durch die Einführung einer Nachhaltigkeitsklausel verändert (siehe Vergütungsbericht des Lageberichts). Hiernach werden die in einem Geschäftsjahr erworbenen variablen Ansprüche über drei Jahre verteilt ausgezahlt und unterliegen während dieses Zeitraums dem zwischenzeitlichen Risiko einer substantiellen Schmälerung durch eine nachträgliche Verschlechterung der Lage.

Zugeflossen sind im Geschäftsjahr 2017 insgesamt € 1.598.467,05 welche sich wie folgt aufteilen:

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2017 Dietmar Ley John P. Jennings Arndt Bake Hardy Mehl
Zufluss Vorstandsvorsitzender (CEO) Vorstand Vertrieb (CCO) Vorstand Marketing (CMO) Vorstand Finanzen (CFO) und Operations (COO)
Vorstand seit 1998 2006 2011 2014
Festvergütung 277.833,96 254.518,72 192.191,04 246.480,00
Nebenleistungen 17.409,47 50.641,93 20.712,26 18.477,02
Summe 295.243,43 305.160,65 212.903,30 264.957,02
Einjährige variable Vergütung 0,00 0,00 0,00 0,00
Mehrjährige variable Vergütung 153.174,63 158.103,71 106.525,41 90.935,66
Auszahlung aus Bonusbank 153.174,63 158.103,71 106.525,41 90.935,66
Sonstiges 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe 448.418,06 463.264,36 319.428,71 355.892,68
Vorsorgeaufwand 665,52 7.966,68 665,52 2.165,52
Gesamtvergütung 449.083,58 471.231,04 320.094,23 358.058,20

Da Herr Jennings sein Gehalt in USD bezieht, die Angaben aber mit dem Stichtagskurs in Euro umgerechnet sind, resultiert der Rückgang der Festvergütung aus Währungseffekten.

Der Anspruch auf variable Gehaltsbestandteile des Jahres 2017 wurde i. H. v. € 1.294.697,31 der Bonusbank zugeführt und wird in den Folgejahren gem. dem im Lagebericht beschriebenen Verfahren ausgezahlt. Die Summe der gewährten Zuwendungen des Vorstands belief sich im Jahre 2017 auf € 2.384.424,95, die sich wie folgt aufteilen:

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2017 Dietmar Ley John P. Jennings Arndt Bake Hardy Mehl
Gewährte Zuwendungen Vorstandsvorsitzender (CEO) Vorstand Vertrieb (CCO) Vorstand Marketing (CMO) Vorstand Finanzen (CFO) und Operations (COO)
Vorstand seit 1998 2006 2011 2014
Festvergütung 277.833,96 254.518,72 192.191,04 246.480,00
Nebenleistungen 17.409,47 50.641,93 20.712,26 18.477,02
Summe 295.243,43 305.160,65 212.903,30 264.957,02
Einjährige variable Vergütung 0,00 0,00 0,00 0,00
Mehrjährige variable Vergütung 370.445,06 339.358,29 256.253,96 328.640,00
davon Zuführung zur Bonusbank 370.445,06 339.358,29 256.253,96 328.640,00
Summe 370.445,06 339.358,29 256.253,96 328.640,00
Vorsorgeaufwand 665,52 7.966,68 665,52 2.165,52
Gesamtbezüge 666.354,01 652.485,62 469.822,78 595.762,54
möglicher Minimalbetrag - Reduzierung Bonusbank -92.611,25 -84.839,57 -64.061,25 -82.160,00
möglicher Maximalbetrag - Zuführung Bonusbank 370.445,06 339.358,29 256.253,96 328.640,00

Zugeflossen sind im Geschäftsjahr 2016 insgesamt € 1.511.218,85 welche sich wie folgt aufteilen:

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2016 Dietmar Ley John P. Jennings Arndt Bake Hardy Mehl
Zufluss Vorstandsvorsitzender (CEO) Vorstand Vertrieb (CCO) Vorstand Marketing (CMO) Vorstand Finanzen (CFO) und Operations (COO)
Vorstand seit 1998 2006 2011 2014
Festvergütung 270.529,50 281.965,06 187.137,75 220.162,50
Nebenleistungen 16.166,49 54.526,52 21.623,41 18.975,98
Summe 286.695,99 336.491,58 208.761,16 239.138,48
Einjährige variable Vergütung 0,00 0,00 0,00 0,00
Mehrjährige variable Vergütung 136.042,67 136.414,92 94.958,41 60.133,25
Auszahlung aus Bonusbank 136.042,67 136.414,92 94.958,41 60.133,25
Sonstiges 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe 422.738,66 472.906,50 303.719,57 299.271,73
Vorsorgeaufwand 1.742,48 9.339,91 0,00 1.500,00
Gesamtvergütung 424.481,14 482.246,41 303.719,57 300.771,73

Der Anspruch auf variable Gehaltsbestandteile des Jahres 2016 wurde i. H. v. € 664.996,45 der Bonusbank zugeführt und wird in den Folgejahren gem. dem im Lagebericht beschriebenen Verfahren ausgezahlt. Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich im Jahre 2016 auf € 1.748.666,05, welche sich wie folgt aufteilen:

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2016 Dietmar Ley John P. Jennings Arndt Bake Hardy Mehl
Gewährte Zuwendungen Vorstandsvorsitzender (CEO) Vorstand Vertrieb (CCO) Vorstand Marketing (CMO) Vorstand Finanzen (CFO) und Operations (COO)
Vorstand seit 1998 2006 2011 2014
Festvergütung 270.529,50 281.965,06 187.137,75 220.162,50
Nebenleistungen 16.166,49 54.526,52 21.623,41 18.975,98
Summe 286.695,99 336.491,58 208.761,16 239.138,48
Einjährige variable Vergütung 0,00 0,00 0,00 0,00
Mehrjährige variable Vergütung 187.436,93 195.360,64 129.658,94 152.539,94
davon Zuführung zur Bonusbank 187.436,93 195.360,64 129.658,94 152.539,94
Summe 187.436,93 195.360,64 129.658,94 152.539,94
Vorsorgeaufwand 1.742,48 9.339,91 0,00 1.500,00
Gesamtbezüge 475.875,40 541.192,13 338.420,10 393.178,42
möglicher Minimalbetrag - Reduzierung Bonusbank -90.176,50 -93.988,35 -62.379,25 -73.387,50
möglicher Maximalbetrag - Zuführung Bonusbank 360.706,00 375.953,42 249.517,00 293.550,00

Im Falle einer regulären Beendigung der Vorstandstätigkeit wird ein positiver Saldo der noch verbleibenden erfolgsbezogenen Bezüge in den nächsten drei Jahren gleichverteilt ausgezahlt. Sollte es zu einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit kommen, so sind eventuelle Zahlungen auf den Wert von zwei Jahresvergütungen bzw. auf nicht mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages begrenzt.

4.2 Mitglieder des Aufsichtsrats

Dem Aufsichtsrat gehörten im Jahr 2017 folgende Personen an:

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Norbert Basler Aufsichtsratsvorsitzender, Unternehmer
Prof. Dr. Eckart Kottkamp Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, Berater
Horst W. Garbrecht Ordentliches Aufsichtsratsmitglied, Vorsitzender der Geschäftsführung der Metabowerke GmbH
Prof. Dr. Mirja Steinkamp (ab 04. April 2017) Ordentliches Aufsichtsratsmitglied, Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Fachhochschullehrerin für Wirtschaftsprüfung und Unternehmensrechnung bei der NORDAKADEMIE

Weitere Mandate der Aufsichtsräte im Jahr 2017 entsprechend § 285 Nr. 10 HGB:

Norbert Basler

Mitglied im Aufsichtsrat der Plato AG, Lübeck

Mitglied im Aufsichtsrat Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG, Markranstädt

Mitglied im Aufsichtsrat Beruf und Familie im HanseBelt gGmbH, Bad Oldesloe

Stellv. Vorsitzender des Beirats der Zöllner Holding GmbH, Kiel

Prof. Dr. Eckart Kottkamp

Vorsitzender des Beirats der ACTec Holding GmbH, Freiberg (bis 31.10.2017)

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG, Hamburg (bis 31.03.2017)

Mitglied im Aufsichtsrat der Elbphilharmonie Hamburg Bau GmbH & Co KG, Hamburg (bis 31.03.2017)

Mitglied im Aufsichtsrat der KROMI Logistik AG, Hamburg

Horst W. Garbrecht

Mitglied des Beirats der Fischerwerke GmbH & Co. KG, Waldachtal

Mitglied im Regionalbeirat Süd und Südwest der Commerzbank AG, Frankfurt am Main

4.3 Vergütung des Aufsichtsrats

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen im Jahr 2017 T€ 108. Erfolgsbezogene Vergütung gab es nicht.

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Erfolgsneutrale Bezüge 2017 Erfolgsbezogene Bezüge für 2017 Summe 2017
Norbert Basler 49.213,84 0,00 49.213,84
Prof. Dr. Eckart Kottkamp 25.122,17 0,00 25.122,17
Horst W. Garbrecht 15.545,83 0,00 15.545,83
Prof. Dr. Mirja Steinkamp 18.112,52 0,00 18.112,52

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen im Jahr 2016 T€ 67. Erfolgsbezogene Vergütung des Aufsichtsrates gab es nicht.

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Erfolgsneutrale Bezüge 2016 Erfolgsbezogene Bezüge für 2016 Summe 2016
Norbert Basler 34.400,00 0,00 34.400,00
Prof. Dr. Eckart Kottkamp 19.733,33 0,00 19.733,33
Horst W. Garbrecht 13.155,58 0,00 13.155,58

4.4 Aktien- und Aktienoptionsbesitz des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die Mitglieder des Vorstands hielten zum Stichtag die folgenden Aktienbestände:

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31.12.2017 31.12.2016
Zahl der Aktien in Stück Zahl der Aktien in Stück
Dr. Dietmar Ley 125.794 145.794
John P. Jennings 5.500 5.500
Arndt Bake 700 700
Hardy Mehl 800 800

Die Mitglieder des Aufsichtsrats hielten zum Stichtag keine Aktienbestände. Herr Norbert Basler hat seine Aktien in 2015 auf die Basler Beteiligungs GmbH & Co KG bzw. auf die Norbert Basler Holding GmbH in 2017 übertragen. Letztere hält zum Stichtag 31.12.2017 1.843.384 Stück Basler-Aktien. Es wird auf die Angaben unter 4.12 verwiesen.

4.5 Angaben über den Anteilsbesitz an anderen Unternehmen

Gemäß § 285 Nr. 11 HGB wird über nachstehende Unternehmen berichtet:

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Firmenname Anteilshöhe
in %
Jahresergebnis 2017
[T€]
Eigenkapital per 31.12.2017
[T€]
Basler Inc., Exton/USA 100 2.086 2.278
Basler Asia Pte. Ltd., Singapur/Singapur 100 6.486 2.901
Basler Vision Technologies Taiwan Inc., Jhubei City/Taiwan 100 394 730
Mycable GmbH, Neumünster/Deutschland 100 132 764

Eine weitere Beteiligung besteht an der Beruf und Familie im HanseBelt gGmbH, Bad Oldesloe:

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Firmenname Anteilshöhe
in %
Eigenkapital Ergebnis
(31.12.2017) (31.12.2016)* (2016)*
Beruf und Familie im HanseBelt gGmbH, Bad Oldesloe 20 T€ 6 T€ -39

*) Ein Abschluss zum 31.12.2017 lag bis zur Berichterstellung nicht vor.

4.6 Eigenkapital

4.6.1 Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt € 3.500.000 und ist aufgeteilt in 3.500.000 nennwertlose Stückaktien. Die Aktien laufen auf den Inhaber.

4.6.2 Eigene Anteile

Im Berichtsjahr wurden eigene Anteile erworben sowie veräußert. Die Entwicklung der eigenen Aktien ergibt sich aus nachfolgender Übersicht:

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Entwicklung des Bestandes im Geschäftsjahr 2017 Stückzahl Aktien Anteil am Grundkapital
in %
Zeitpunkt des Erwerbs bzw. der Veräußerung Anschaffungskosten / Veräußerungserlös Erwerbspreis / Veräußerungspreis
Anfangsbestand 284.753 8,14   1.371.750,12  
Zugang 1.328 0,04 19.01.2017 80.720,89 60,78
Zugang 1.469 0,04 20.01.2017 89.613,99 61,00
Zugang 1.328 0,04 31.01.2017 80.996,39 60,99
Zugang 1.696 0,05 07.02.2017 102.501,15 60,44
Zugang 1.934 0,06 13.02.2017 116.473,22 60,22
Zugang 2.122 0,06 20.02.2017 129.450,49 61,00
Zugang 804 0,02 27.02.2017 50.889,50 63,30
Abgang -6.570 -0,20 01.06.2017 -831.105,00 126,50
Stand 31.12.2017 288.864 8,25   1.191.290,75  

Eigene Aktien können zu allen in der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 18. Mai 2010 genannten Zwecken verwendet werden. Dazu gehört u. a. die Verwendung der Aktien als Gegenleistung im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen. Die am Bilanzstichtag im Bestand befindlichen 288.864 Aktien entsprechen € 288.864 bzw. 8,25 % des Grundkapitals.

Überleitung des Bilanzgewinns:

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(in T€) 31.12.2017 31.12.2016
Jahresüberschuss 21.748 6.575
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 14.750 11.893
Verrechnung Kauf/Verkauf eigener Aktien -491 -1.346
Bilanzgewinn 36.007 17.122

4.7 Angaben über das genehmigte Kapital

Auf der Hauptversammlung 2012 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 30. Mai 2017 durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage um bis zu insgesamt € 1.750.000 zu erhöhen.

Auf der Hauptversammlung am 17. Mai 2017 wurde beschlossen, dass der Vorstand ermächtigt ist, bis zum 16. Mai 2022 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe von bis zu 1.750.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder mehrmalig um insgesamt bis zu € 1.750.000 zu erhöhen. Hierbei steht den Aktionären Bezugsrecht zu.

Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Ferner kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen, um die neuen Aktien der Gesellschaft Dritten gegen Sacheinlage zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von Forderungen gegen die Gesellschaft oder mit ihr verbundenen Unternehmen anbieten zu können. Der Ausschluss des Bezugsrechts durch den Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch dann zulässig, wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen 10 v. H. des Grundkapitals in Höhe von € 3.500.000 nicht übersteigt und der Ausgabebetrag den Börsenkurs der bereits börsennotierten Aktien gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet (§ 203 Abs. 1 S.1 i. V. m. § 186 Abs. 3 S. 4 AktG). Börsenkurs ist der arithmetische Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der Gesellschaft im elektronischen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse (XETRA Handel) oder eines Nachfolgesystems der letzten zehn Börsentage vor Ausübung der Ermächtigung. Der Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtrats ermächtigt, die Einzelheiten der Kapitalerhöhung sowie die Bedingung der Aktienausgabe, insbesondere den Ausgabebetrag festzulegen.

4.8 Anzahl der Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter Innen nach Funktionsbereichen können der folgenden Tabelle entnommen werden:

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2017 2016
Administration 79 99
Entwicklung 129 126
Produktion & Logistik 153 106
Vertrieb & Marketing 105 98
  466 429

Zum Vorjahr gab es eine Veränderung in der Schlüsselung der Mitarbeiter nach Funktionsbereiche, was einer verursachungsgerechteren Darstellung dient. Aus dieser resultiert der Rückgang im Bereich Administration.

Basler setzt sich stark für eine familienfreundliche, flexible Arbeitsumgebung ein. Ein Zeichen hierfür ist der hohe Anteil an Arbeitnehmern, die in den verschiedensten Modellen in Teilzeit arbeiten. In Vollstellenäquivalenten ergibt sich folgende Verteilung:

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2017 2016
Administration 66 86
Entwicklung 121 118
Produktion & Logistik 143 99
Vertrieb & Marketing 97 89
  427 392

4.9 Konzernverhältnisse

Die Basler AG, Ahrensburg, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist Mutterunternehmen für die im Anhang unter Nr. 4.5 aufgeführten Tochterunternehmen im Sinne von § 290 HGB, die damit auch verbundene Unternehmen im Sinne von § 271 Abs. 2 HGB sind. Der Konzernabschluss ist bei der Gesellschaft in Ahrensburg erhältlich und wird im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Mehrheit der Anteile an der Basler AG wird durch die Norbert Basler Holding GmbH, Großhansdorf gehalten.

4.10 Abschlussprüferhonorar

Das Honorar der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft teilt sich in die folgende Kategorien ein:

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In T€ 2017 2016
Abschlussprüfungsleistungen 63 62
Steuerberatungsleistungen 3 13
  66 75

4.11 Bewertungseinheiten

Bewertungseinheiten wurden nicht gebildet.

4.12 Mitteilungen nach § 21 Abs. 1 und Abs. 1a WpHG

4.12.1 Mitteilung Norbert Basler Holding GmbH

Ahrensburg, 14.12.2017 - Die Norbert Basler Holding GmbH, Großhansdorf, Deutschland hat uns gemäß § 26 Abs. 1 WpHG am 14.12.2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil nach § 22 WpHG an der Basler AG, Ahrensburg, Deutschland am 14.12.2017 die Schwelle von 3 %, 5 %, 10 %, 15 %, 20 %, 25 %, 30 % und 50 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 52,67 % (das entspricht 1.843.384 Stimmrechten) betragen hat.

Die Norbert Basler Holding GmbH erwirbt die genannten Stimmrechte erstmals von ihrer alleinigen Gesellschafterin, der Basler Beteiligungs-GmbH & Co. KG, deren persönlich haftende Gesellschafterin die Basler Verwaltungs GmbH ist.

Alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer der Basler Verwaltungs GmbH ist Herr Norbert Basler. An der Basler Beteiligungs-GmbH & Co. KG sind Herr Norbert Basler und seine Familienmitglieder beteiligt, wobei keine Person mehr als 42,5 % hält.

Aufgrund der dargestellten gesellschaftsrechtlichen Verhältnisse sind die jetzt von der Norbert Basler Holding GmbH erworbenen Stimmrechte weiterhin Herrn Norbert Basler, der Basler Verwaltungs GmbH und der Basler Beteiligungs-GmbH & Co. KG nach § 22 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.

4.12.2 Oppenheimer-Funds

Ahrensburg, 25.01.2018 - Die Oppenheimer Global Opportunities Fund, Wilmington, Delaware, USA hat uns gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 25.01.2018 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil nach § 22 WpHG an der Basler AG, Ahrensburg, Deutschland am 19.01.2018 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,08 % (das entspricht 107.765 Stimmrechten) betragen hat. Diese Stimmrechte werden nach § 33 WpHG direkt durch die Oppenheimer Global Opportunities Fund, USA vertreten.

Ahrensburg, 25.01.2018 - Die OppenheimeFunds, Inc., Denver Colorado, USA hat uns gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 25.01.2018 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil nach § 22 WpHG an der Basler AG, Ahrensburg, Deutschland am 19.01.2018 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,08 % (das entspricht 107.765 Stimmrechten) betragen hat. Diese Stimmrechte werden nach § 34 WpHG der Oppenheimer-Fund, Inc, USA zugerechnet.

4.13 Bestehen einer Beteiligung an der Basler AG über 50 %

Die Norbert Basler Holding GmbH hat gem. § 26 Abs.1 WpHG mitgeteilt, dass sie mehr als 50 % der Anteile an der Basler AG hält.

4.14 Weitere Angaben

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben worden und wurde den Aktionären auf der Internet-Seite des Unternehmens www.baslerweb.com/investoren zugänglich gemacht.

4.15 Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn in Höhe von € 36.007.185,63 wie folgt zu verwenden:

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Ausschüttung einer Dividende von Euro 2,02 je Aktie 6.486.494,72
Vortrag auf neue Rechnung 29.520.690,91
Bilanzgewinn 36.007.185,63

4.16 Nachtragsbericht

Wesentliche Ereignisse, welche eine Auswirkung auf den Jahresabschluss haben, sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.

 

Ahrensburg, 19. März 2018

Der Vorstand

Dr. Dietmar Ley

John P. Jennings

Arndt Bake

Hardy Mehl

Entwicklung des Anlagevermögens 2017

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017

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Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Stand 01.01.2017
(in €)
Zugänge
(in €)
Abgänge
(in €)
Umbuchungen
(in €)
31.12.2017
(in €)
I. Immaterielle Vermögenswerte          
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.300.480,72 502.553,27 -799.056,10 203.640,00 6.207.617,89
2. Geleistete Anzahlungen 203.640,00 0,00 0,00 -203.640,00 0,00
  6.504.120,72 502.553,27 -799.056,10 0,00 6.207.617,89
II. Sachanlagen          
1. Technische Anlagen 8.411.182,50 1.089.888,78 -887.549,63 40.334,28 8.653.855,93
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.661.117,48 1.247.463,22 -334.321,34 63.655,50 7.637.914,86
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 178.169,10 1.118.914,81 0,00 -103.989,78 1.193.094,13
  15.250.469,08 3.456.266,81 -1.221.870,97 0,00 17.484.864,92
III. Finanzanlagen          
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 112.248,44 3.829.755,44 0,00 0,00 3.942.003,88
2. Beteiligungen 18.197,44 0,00 0,00 0,00 18.197,44
  130.445,88 3.829.755,44 0,00 0,00 3.960.201,32
Summe Anlagevermögen 21.885.035,68 7.788.575,52 -2.020.927,07 0,00 27.652.684,13
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Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2017
(in €)
Zugänge
(in €)
Abgänge
(in €)
31.12.2017
(in €)
I. Immaterielle Vermögenswerte        
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 5.099.975,72 524.273,27 -671.364,10 4.952.884,89
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00
  5.099.975,72 524.273,27 -671.364,10 4.952.884,89
II. Sachanlagen        
1. Technische Anlagen 5.371.165,50 908.235,63 -854.727,20 5.424.673,93
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.725.032,98 688.996,72 -286.630,34 4.127.399,36
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00
  9.096.198,48 1.597.232,35 -1.141.357,54 9.552.073,29
III. Finanzanlagen        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Beteiligungen 13.197,44 0,00 0,00 13.197,44
  13.197,44 0,00 0,00 13.197,44
Summe Anlagevermögen 14.209.371,64 2.121.505,62 -1.812.721,64 14.518.155,62
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Buchwerte
31.12.2017
(in €)
Vorjahr
(in T€)
I. Immaterielle Vermögenswerte    
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.254.733,00 1.200.505,00
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 203.640,00
  1.254.733,00 1.404.145,00
II. Sachanlagen    
1. Technische Anlagen 3.229.182,00 3.040.017,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.510.515,50 2.936.084,50
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.193.094,13 178.169,10
  7.932.791,63 6.154.270,60
III. Finanzanlagen    
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.942.003,88 112.248,44
2. Beteiligungen 5.000,00 5.000,00
  3.947.003,88 117.248,44
Summe Anlagevermögen 13.134.528,51 7.675.664,04

1 Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

Die Basler AG mit Sitz in Ahrensburg bei Hamburg (Deutschland) ist Entwickler und Hersteller von digitalen Kameras für professionelle Anwender. Die Kameras werden überwiegend in der industriellen Massenproduktion, in medizinischen Anwendungen sowie zur Verkehrskontrolle eingesetzt. Basler Kameras zeichnen sich durch Innovation, hohe Zuverlässigkeit, einfache Integration, kompakte Abmessungen und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass Basler gemessen an der Zahl verkaufter Einheiten sowie im Umsatz heute der weltweit führende Anbieter für digitale Industriekameras ist.

Neben Forschung und Entwicklung sowie Produktion der Kameras verfügt Basler über eine marktführende Absatzorganisation und Markenbekanntheit. Zielkunden sind nationale und internationale Hersteller von Investitionsgütern (OEM-Kunden), die Basler Kameras in ihre eigenen Produkte integrieren. Die Kameraprodukte der Basler AG sind generisch und in vielen Branchen einsetzbar, sie werden erst durch die Integration des OEM-Kunden Teil einer applikationsspezifischen Lösung. Nach erfolgreicher Integration durch den Kunden im Rahmen seiner Entwicklung (sogenanntes Design-In) wird die Basler Kamera fester Bestandteil der Materialstückliste des jeweiligen Kunden-Systems. Vermarktet der Kunde erfolgreich sein System, dann folgt der Design-In Phase typischerweise ein mehrjähriges Geschäft. Die Wechselhürden für den Kunden sind relativ hoch, er ist somit nicht geneigt, den Kameralieferanten entlang des Lebenszyklus seines Systems zu wechseln.

Aus dieser Wertschöpfungsstruktur ergibt sich typischerweise für Basler trotz standardisiertem Produktgeschäft ein zeit- und beratungsintensiver Verkaufsprozess gefolgt von nachhaltigem Absatz. Die Kunden werden entweder über den eigenen Direktvertrieb oder über regionale Vertriebspartner (Distributoren) betreut.

Die Basler AG unterhält 100 %ige Tochtergesellschaften in den USA, Singapur, Taiwan und Neumünster. Die Tochtergesellschaften wurden im Konzernabschluss voll konsolidiert. Weitere Repräsentanzen bestehen in Japan, Südkorea, China, Polen, dem Vereinigten Königreich, Finnland, Frankreich und den Niederlanden. In den ausländischen Töchtern bzw. Repräsentanzen werden überwiegend Vertriebs- und Serviceleistungen erbracht. In der Tochtergesellschaft in Singapur besteht zudem eine Produktion für die Versorgung des lokalen asiatischen Marktes.

Externe Einflussfaktoren auf das Geschäftsmodell sind die allgemeine makroökonomische Lage und die Nachfragesituation in den regionalen Absatzmärkten Asien, Europa und Nordamerika. Aufgrund der Ausrichtung Baslers auf Investitionsgüterhersteller ist die Konjunktur im Maschinen- und Anlagenbau, insbesondere der Bereich Halbleiter und Elektronik, für die Geschäftsentwicklung von besonderer Bedeutung. Zunehmend weitet die Basler AG ihr Geschäft außerhalb von Fabrikanwendungen in die Marktfelder Medizin- und Verkehrstechnik sowie Logistik aus, erschließt sich damit langfristig weiteres Wachstumspotenzial und reduziert zugleich die Zyklizität ihres Geschäfts.

1.2 Steuerungssystem

Grundlage der Steuerung ist ein jährlich ablaufender Strategieprozess, in dem die Ausrichtung hinsichtlich Zielmärkten, Positionierung, Leistungsprogramm, Technologien, Absatzstrategie und Finanzkennzahlen festgelegt wird. Die zentralen Finanzkennzahlen zur Steuerung der selbstfinanzierenden, profitablen Wachstumsstrategie der Basler AG sind der Umsatz und die Vorsteuerrendite. Darüber hinaus wird die ökonomische Wertsteigerung über die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) gesteuert. Der Strategieprozess mündet in einem qualitativen und quantitativen Vierjahresplan sowie in das Budget für das kommende Geschäftsjahr.

Aus beiden Planungswerken werden für die Konzernsteuerung Leistungsindikatoren erstellt und zu einem Balanced-Score-Card-System (BSC) mit abgeleiteten Scorecards für wesentliche Wertschöpfungsprozesse zusammengefasst. Die zentralen BSC-Finanzkennzahlen sind Umsatz, Bruttomarge, Vorsteuerrendite (EBT-Marge), Freier Cashflow, Rentabilität und Kapitalverzinsung (ROCE). Als Frühindikatoren werden die Mitarbeiterzufriedenheit, der Anstieg der Webseitenbesucher, die Entwicklung des Kundenportfolios und der Umsatz in neuen Märkten herangezogen. Weitere Kennzahlen der Steuerung sind im Wirtschaftsbericht genannt. Die Kennzahlen der BSC und der unterliegenden Scorecards werden monatlich aktualisiert und im Kreis des Managements besprochen. Zudem treffen sich Executive Management und Vorstand alle 14 Tage, um sich über die aktuelle Unternehmenssituation und den Fortschritt strategischer Initiativen auszutauschen. Darüber hinaus gibt es auf operativer Ebene ein sogenanntes "Daily Management" bzw. "Shopfloor Management", in denen der tägliche Arbeitsfortschritt von Teams besprochen wird. Mögliche Abweichungen vom Ziel werden somit auf unterschiedlichen Hierarchieebenen erkannt und durch geeignete Gegenmaßnahmen korrigiert.

Um eine hohe Qualität, Robustheit sowie hohe Zuverlässigkeit der hergestellten Produkte und der im Unternehmen definierten Prozesse zu gewährleisten, hat die Basler AG weltweit ein gelebtes Qualitätsmanagementsystem (QM-System) implementiert. Alle vier Monate findet ein Quality Management Review statt, in dem der Vorstand mit den Prozessverantwortlichen das bestehende Managementsystem auf Wirksamkeit prüft und für eine nachhaltige Weiterentwicklung respektive Optimierung sorgt. Unterjährig wird im Rahmen interner Audits geprüft, ob die Abläufe in der betrieblichen Praxis mit den Prozessbeschreibungen des QM-Systems im Einklang stehen. Zudem findet einmal pro Jahr ein externes Audit statt, um zu überprüfen, ob das QM-System gemäß den Bestimmungen angewendet wird. Im November 2016 wurde die Basler AG erstmals nach der neuen Norm DIN EN ISO 9001:2015 erfolgreich auditiert.

Zur besseren Adressierung der Bedarfe des Medizinmarktes wurde im Geschäftsjahr 2017 das Qualitätsmanagementsystem zudem auf die DIN EN ISO 13485 (Medizin Norm) vorbereitet, um ab Q2- 2018 ausgewählte Produkte gemäß den Vorschriften dieser Richtlinie entwickeln, produzieren und liefern zu können. Hierfür wurde am Standort Ahrensburg eine gesonderte Fertigungslinie aufgebaut, die voraussichtlich im Q1-2018 in Betrieb genommen wird.

1.3 Forschung und Entwicklung

Als Technologieunternehmen ist die Basler AG darauf angewiesen, neue technologische Trends frühzeitig zu erkennen und schnell in Produktentwicklungen einfließen zu lassen. Da sich die digitale Kameratechnologie rasch weiterentwickelt und das Unternehmen eine nachhaltige Wachstumsstrategie verfolgt, werden pro Jahr im Durchschnitt etwa 15 % vom Umsatz in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert. Aufgrund des unerwartet starken Umsatzes betrug der Wert in 2017 lediglich 13 % (VJ: 17 %). Es wird jedoch angestrebt, die F&E-Investitionsquote zukünftig wieder auf rund 15 % zurück zu führen, um die nachhaltige Wachstumsstrategie adäquat mit aktueller Technologie zu untermauern. Die F&E-Aktivitäten gliedern sich wie folgt:

Vorentwicklung neuer Technologien

Entwicklung neuer Plattform-Architekturen für künftige Produktlinien sowie hierfür notwendiger Fertigungstechnologien

Entwicklung neuer Produktlinien bzw. Produkte auf bestehenden Produktplattformen

Kundenspezifische Anpassungen von Produkten

Pflege bestehender Produkte

Ziel der Vorentwicklung ist die Untersuchung von Technologien, die für den Einsatz in künftigen Produkten sinnvoll erscheinen. Die Basler AG ist bestrebt, neue Technologien und Anwendungsfelder bereits im Vorfeld von Plattform- oder Produktentwicklungen möglichst weitgehend zu durchdringen

und potenzielle Risiken hinreichend analysiert zu haben. Auf diese Weise können Produktentwicklungen effizienter und mit höherer Planungstreue ablaufen. Um frühzeitig Kunden- bzw. Markt-Feedback zu erhalten, werden ausgewählten Kunden neue Technologien schon während der Vorentwicklungsphase präsentiert.

Innerhalb der oben aufgeführten Kategorien lassen sich folgende Maßnahmen im Geschäftsjahr 2017 hervorheben:

Im Bereich der Vorentwicklung hat die Basler AG weitere Schritte in Richtung der 3D-Kameratechnologie unternommen. Die Weiterentwicklung wurde mittels agiler Methoden schnell und flexibel vorangetrieben, um Rückmeldungen vom Markt rasch berücksichtigen zu können. Neben der 3D-Kameratechnologie wurde im Bereich der Vorentwicklung u. a. an neuartigen Low-Cost-Kameramodulen auf der Basis von Embedded Vision Technologie sowie an Basis-Technologien für eine neue Industriekamera-Plattform gearbeitet. Weitere Details in Bezug auf Vorentwicklungstätigkeiten werden aus Gründen der Vertraulichkeit im Rahmen dieses Berichtes nicht offengelegt.

Im Bereich der Plattformentwicklung wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr intensiv an einer neuen Plattform für Industriekameras sowie an Embedded Vision-Kameramodulen gearbeitet. Weiterhin wurde die bestehende Industriekamera-Plattform hinsichtlich der Integration hochauflösender CMOS-Sensoren erweitert. Darüber hinaus wurde das pylon Software-Development-Kit (SDK) kontinuierlich in seinem Funktionsumfang erweitert.

Im Bereich der Produktentwicklung wurden die Produktlinien ace und dart um eine Fülle moderner CMOS-Sensoren und neuer Funktionalitäten ergänzt. Erste Produktvarianten der sogenannten ace L wurden bereits 2017 in den Markt eingeführt. Die dart-Serie wurde zudem mit der neuen Datenschnittstelle BCON-for-LVDS ausgestattet, um Kunden eine direkte und kostengünstige Möglichkeit der Anbindung der Kamera an Embedded-Prozessoren zu ermöglichen. Neben der originären Kameraentwicklung flossen 2017 zudem Investitionen in die Entwicklung komplementärer Zubehörprodukte. Über die Kombination der eigentlichen Kamera mit kompatiblen und zuverlässigen Zubehörprodukten will Basler seinen Kunden die Bilderzeugung erleichtern, sich derart vom Wettbewerb differenzieren und so den etablierten Marktzugang besser nutzen.

Etwa ein Fünftel des F&E-Budgets wird in die Pflege des Produktportfolios investiert, um die Verfügbarkeit der in Serienfertigung befindlichen Produkte zu gewährleisten und die Herstellkosten kontinuierlich zu optimieren.

Die Kosten (Personalaufwand, Abschreibungen, sonstige betriebliche Aufwendungen sowie direkt zurechenbare Gemeinkosten) für F&E erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr von 13,2 Mio. € auf 16,0 Mio. € im Jahre 2017. Nach dem ungeplanten umsatzbedingten Absinken der F&E-Quote in 2017 auf 13 % vom Umsatz wird in den kommenden Jahren wieder eine R&D Quote von rund 15 % vom Umsatz angestrebt, um die Innovationskraft des Unternehmens kontinuierlich hoch zu halten.

In den Aufwendungen sind Leistungen Dritter in Höhe von 8 T€ (VJ: 223 T€) enthalten. Zum 31.12.2017 betrug die Anzahl der Mitarbeiter im Bereich F&E 135 (VJ: 128).

Die Basler AG ist per Geschäftsjahresende 2017 Inhaberin von 30 Patenten und Patentanmeldungen, davon sind 15 Patente in Kraft und 15 Patente befinden sich im Anmeldeverfahren. Weiterhin ist Basler Inhaberin von einem Gebrauchsmuster, 7 Designs und 99 eingetragenen Marken. Weitere Marken befinden sich im Anmeldeverfahren.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Rahmenbedingungen

Weltweit lag das Wirtschaftswachstum mit 2,8 % leicht oberhalb der ursprünglichen Erwartungen von 2,6 %. Während das Wachstum in China mit 6,9 % und in Japan mit 1,8 % über den Prognosen lag, wuchs die Wirtschaft in den USA mit 2,2 % und blieb damit etwas unter den Prognosen. Die Eurozone entwickelte sich weitaus positiver als erwartet und verzeichnete einen Zuwachs von 2,3 % (VJ: 1,6 %). Trotz politischer Veränderungen und Strömungen, welche sich gegen eine liberal geprägte Welthandelsordnung wenden, hielt der Aufschwung an. Deutschland erzielte 2017 ein Wirtschaftswachstum von 2,5 % (VJ: 1,8 %). (Quelle: Berenberg, Wirtschaft und Finanzmärkte, Ausblick 2018).

Der für Basler relevante Markt des Maschinen- und Anlagenbaus konnte in 2017 nach einer Seitwärtsbewegung in 2016 wieder zulegen. Während die Branche in Deutschland eine Umsatzsteigerung von 3 % erreichte, konnte in Europa sogar ein Wachstum von 4 % erzielt werden. In den USA stieg der Umsatz um 3 %, während China erneut überproportional mit 6 % zulegen konnte. (Quelle: VDMA Maschinenbau Konjunktur international). Der Markt für Komponenten der industriellen Bildverarbeitung entwickelte sich erneut besser als der Branchendurchschnitt und verzeichnete Umsatzzuwächse von 24 % sowie einen Anstieg der Auftragseingänge von 19 %. (Quelle: VDMA Statistik Dez. 2017).

2.2 Geschäftsverlauf

Nach einem moderaten Anstieg der Auftragseingänge in der zweiten Jahreshälfte 2016 startete die Basler AG dynamisch in das Geschäftsjahr 2017. Der Auftragseingang auf Konzernebene im ersten Quartal schnellte unvorhergesehen auf ein neues Rekordniveau von 60 Mio. € empor, was gegenüber dem Vorjahresquartal eine Steigerung um rund 260 % bedeutete. Gemessen in Stückzahlen stiegen die Auftragseingänge sogar um rund das Dreifache an. Dieses außerordentliche Wachstum wurde im Wesentlichen durch eine Kombination von drei Effekten hervorgerufen: Erstens durch eine weltweit positive Marktentwicklung der Investitionsgüterindustrie im Bereich der Fabrikautomation. Zweitens durch einen sehr starken Investitionszyklus der Konsumgüterindustrien Chinas und Südkoreas in Maschinen und Anlagen zur Produktion mobiler Endgeräte, bei denen Basler in den vergangenen Jahren einen besonders hohen Marktanteil gewinnen konnte. Drittens durch vorgezogene Aufträge ("Hamsterkäufe") in der Größenordnung von ca. 10 Mio. €, mit denen die Kundschaft von Basler auf die rasch ansteigenden Lieferzeiten reagierte. Der nie zuvor dagewesene Auftragseingang in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres stellte die Basler AG als Produktionsstätte operativ vor große Herausforderungen. Durch ein hohes Maß an Flexibilität und großes Engagement der Mitarbeiter wurde die monatliche Produktionsausbringungsmenge kurzfristig - bis auf ein Niveau nahe der maximalen Maschinenkapazität -nahezu verdoppelt und die Materialversorgung hierfür bereitgestellt. Auf diese Weise konnte die angespannte Liefersituation im Laufe des zweiten Quartals stabilisiert werden. Im Verlauf des dritten Quartals normalisierten sich die Lieferzeiten und der Auftragsbestand wieder. Die Auftragseingänge im vierten Quartal waren noch leicht durch die hohe Dynamik der ersten Jahreshälfte gedämpft, da die Lagerbestände einiger Vertriebspartner aufgrund der Vorzieheffekte noch oberhalb des Normalniveaus lagen. Zum Jahresausklang nivellierten sich jedoch diese Effekte und die Basler AG startete ohne nennenswerte künstliche Nachfrageeffekte in das Geschäftsjahr 2018.

In Summe verzeichnete die Basler AG mit einem Umsatzanstieg von 55 % ein etwa doppelt so starkes Wachstum wie die deutsche Bildverarbeitungsindustrie (+24 %) und konnte damit seinen weltweit führenden Marktanteil weiter ausbauen. In absoluten Werten stieg der Umsatz der Basler AG von 80,0 Mio. € in 2016 auf einen neuen Bestwert von 124,1 Mio. € im Geschäftsjahr 2017.

Die Zahl der verkauften Einheiten legte von ca. 210.000 in 2016 um ca. 60 % auf rund 348.000 im Jahr 2017 zu. Dieses überproportional starke Stückzahlwachstum führte im ersten Halbjahr zu einer erheblichen Verlängerung der Lieferzeiten. Trotz der zeitweisen Produktionsengpässe konnten wesentliche Umsatzausfälle und nachhaltige Schäden in der Kundenbeziehung vermieden werden. Um einer erneuten Engpasssituation in der Zukunft vorzubeugen und das Markenversprechen kurzer und zuverlässiger Lieferzeiten besser erfüllen zu können als in den ersten 6 Monaten des Geschäftsjahres 2017, wurde die Maschinenkapazität in der Kameramontage im 4. Quartal 2017 um nahezu 50 % erweitert und das Personal in der Produktion erheblich aufgestockt und qualifiziert.

Haupttreiber des Wachstums war wie im Vorjahr die Kamerafamilie ace, die um über 71 % im Umsatz zulegen konnte. Insbesondere konnten die ace-Modelle mit Gigabit Ethernet-Schnittstelle und USB 3.0-Schnittstelle wesentlich zum Umsatzwachstum beitragen. Auch die höherpreisigen Kameraprodukte der Serien racer und beat verzeichneten deutliches Umsatzwachstum. In Bezug auf Sensortechnologien verschob sich die Nachfrage wie erwartet weiter in Richtung CMOS-Sensorik.

Der Umsatz mit Zubehörprodukten konnte im Geschäftsjahr 2017 erneut überproportional um 99 % gesteigert werden. Diese Umsatzentwicklung ist Resultat der strategischen Portfolioerweiterung mit Komplementärprodukten, insbesondere mit Objektiven und Kabeln.

Regional legte das Geschäft in Deutschland mit einem Umsatzwachstum von 29 % am stärksten zu. Innerhalb Asiens trugen die Ländermärkte China und Südkorea am stärksten zum Umsatzanstieg bei. Die Umsatzerlöse in Asien erhöhten sich um 64 %, die Verkaufszahlen im restlichen EMEA-Raum (Europe, Middle East, Africa) stiegen -angetrieben durch die Geschäfte mit Großkunden, deren Geschäfte erheblich vom Investitionszyklus in der asiatischen Konsumgüterelektronik profitierte -auch um 67 %. In Amerika nahmen die Umsatzerlöse um 33 % zu.

Zur Unterstützung der Wachstumsstrategie der Basler AG wurden per 01.06.2017 100 % der Mycable GmbH, einem hoch spezialisierten Beratungsunternehmen im Bereich von Embedded Computing Systemen mit Sitz in Neumünster übernommen. Die Basler AG setzt auf den Embedded Vision T rend und geht davon aus, dass die in heutigen Vision-Systemen dominierende PC-Architektur durch Embedded Prozessor-Architekturen langfristig merklich substituiert wird. Darüber hinaus bieten Embedded Vision Systeme durch sehr kleine Bauformen, geringere Leistungsaufnahme und niedrige Kosten die Möglichkeit, neue Anwendungsfelder für Computer Vision zu erschließen. Um dies zu ermöglichen, muss der Integrationsaufwand für Embedded Vision-Technologien gegenüber heute deutlich verringert werden. Vor diesem Hintergrund ergänzt das technologische Know-how von Mycable hervorragend das Kompetenzprofil der Basler AG.

2.3 Ertragslage

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in Mio. € 2017 2016 Veränderung
Umsatzerlöse 124,1 80,0 55,1%
Sonst. Betr. Erträge und Bestandsveränderung 5,4 2,4 125,0%
Materialaufwand -49,3 -30,8 60,1%
Bruttoergebnis 80,2 51,6 55,4%
Personalaufwand -42,1 -34,5 22,0%
Sachaufwand -18,8 -14,5 29,7%
Erträge aus Beteiligungen 7,1 5,0 42,0%
EBIT 26,4 7,6 247,4%
Zinsergebnis -0,5 -0,5 0,0%
EBT 25,9 7,1 264,8%
Steuern -4,1 -0,5 720,0%
EAT 21,8 6,6 230,3%

Der Umsatz erhöhte sich signifikant gegenüber dem Vorjahr um 44,1 Mio. € (+ 55 %) auf 124,1 Mio. €. In den Umsatzerlösen sind Lizenzgebühren für die Produktion in Asien von 7,5 Mio. € (VJ: 3,2 Mio. €) enthalten. Entsprechend dem Umsatzanstieg erhöhte sich auch der Materialaufwand um 60 % auf 49,3 Mio. €. Die Bruttomarge (Bruttoergebnis/Umsatz) konnte trotz des Preisdruckes im Markt leicht erhöht ggü. dem Vorjahr bei 64,6 % gehalten werden. Die Personalkosten nahmen von 34,5 Mio. € im Jahr 2016 auf 42,1 Mio. € im Jahr 2017 zu und beinhalten sowohl eine marktorientierte generelle Gehaltsanhebung von 2,7 % als auch eine signifikante Erfolgsbeteiligung für Mitarbeiter, leitende Angestellte und Vorstand in Höhe von 5,9 Mio. €. Der Sachaufwand stieg von 14,5 Mio. € im Vorjahr auf 18,8 Mio. € im Jahr 2017. Wesentliche Treiber dieses Anstieges waren insbesondere Kosten für Zeitarbeiter für die Produktion, Beratungskosten und Instandhaltung des Gebäudes.

Mit einem Vorsteuerergebnis von 25,9 Mio. € (VJ: 7,1 Mio. €) und einer Vorsteuermarge (Vorsteuerergebnis/Umsatz) von 20,9 % (VJ: 8,9 %) konnte die Basler AG das Geschäftsjahr 2017 weit oberhalb des Budgets abschließen. Das Umsatzvolumen in Höhe von 124,1 Mio. € wurde im Wesentlichen mit einer Organisation realisiert, die auf einen Umsatz von ca. 90 Mio. € ausgelegt war. Um die nachhaltigen Wachstumschancen des Unternehmens in den kommenden Jahren nutzen zu können und die Organisation vor Ermüdung zu bewahren, wollen Vorstand und Aufsichtsrat diesen hochprofitablen Arbeitspunkt nicht konservieren, sondern die Organisation adäquat skalieren und die Vorsteuerrendite auf ein normales Niveau zurückführen.

Der Steueraufwand für das Geschäftsjahr 2017 betrug 4,1 Mio. €, was einer Steuerquote von ca. 15,8 % (VJ: 7 %) entspricht. Die Erhöhung der Steuerquote ist dem kompletten Verbrauch der Verlustvorträge in 2017 geschuldet.

Der Jahresüberschuss erhöhte sich um 230 % auf 21,8 Mio. € (VJ: 6,6 Mio. €).

Der solide Auftragsbestand von 10,1 Mio. € (VJ: 6,6 Mio. €) lässt die Basler AG zuversichtlich in das kommende Geschäftsjahr starten.

2.4 Finanzlage

Das Liquiditätsmanagement ist darauf ausgerichtet, den Kapitalbedarf so zu befriedigen, dass das organische Wachstum selbst finanziert wird und dabei die Fälligkeitsrisiken, die Bewertungen der Kreditgeber sowie Eigen- und Fremdkapitalkosten in einem angemessenen Verhältnis zueinanderstehen.

Im Geschäftsjahr 2017 wurde aus der laufenden Geschäftstätigkeit ein positiver Cashflow von 22,1 Mio. € (VJ: 6,8 Mio. €) generiert. Der Cashflow aus Investitionstätigkeiten betrug in der Berichtsperiode -5,9 Mio. € (VJ: -2,2 Mio. €) und beinhaltet die Einflüsse aus der Akquisition der Mycable GmbH in Neumünster. Die Gegenleistung wurde zu 20 % in Basler-Aktien und zu 80 % in bar bezahlt. Der freie Cashflow als Saldo des operativen Cashflows und des Cashflows aus Investitionstätigkeiten summierte sich auf 16,2 Mio. € (VJ: 4,6 Mio. €). Die signifikante Steigerung des freien Cashflows ist neben der Ergebnisverbesserung ein weiterer Indikator für die starke Produktivitätssteigerung im Geschäftsjahr 2017.

Auf der Finanzierungsseite wurden Bankverbindlichkeiten in Höhe von 0,8 Mio. € getilgt. Für den 2015 aufgenommenen langfristigen KfW-Kredit in Höhe von 5 Mio. € wurden 2017 sämtliche ausstehenden Abrufe in Höhe von 1,2 Mio. € getätigt. Zum Bilanzstichtag bestanden nicht in Anspruch genommene Kreditlinien bei unseren Hausbanken in Höhe von 6,9 Mio. € zuzüglich eines weiteren KfW-Kredits in Höhe von 5 Mio. €, der 2018 zur Auszahlung gelangen wird.

Unter Berücksichtigung der Dividendenauszahlungen und des Kaufs eigener Anteile ergibt sich insgesamt ein Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten in Höhe von -2,6 Mio. € (VJ: 0 Mio. €).

Die liquiden Mittel betrugen zum Geschäftsjahresende 27,8 Mio. €. Dies bedeutet einen Anstieg der frei verfügbaren Liquidität um 15,1 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlungsfähigkeit der Basler AG war zu jeder Zeit gesichert.

2.5 Vermögenslage

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in Mio. € 2017 2016 Veränderung
Immaterielle Vermögensgegenstände 1,3 1,4 -7,1%
Sachanlagen 7,9 6,1 30,0%
Finanzanlagen 3,9 0,1 >100,0%
Anlagevermögen 13,1 7,6 72,8%
Vorräte 19,1 13,6 40,4%
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 13,4 13,2 1,5%
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 27,8 12,7 118,9%
Umlaufvermögen 60,3 39,5 52,7%
Rechnungsabgrenzungsposten 0,6 0,5 20,0%
Summe Aktiva 74,0 47,6 55,5%
Eigenkapital 45,8 26,2 74,8%
Rückstellungen 5,7 4,4 29,5%
Verbindlichkeiten 22,5 17,0 32,4%
Summe Passiva 74,0 47,6 55,5%

Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich auf 3,5 Mio. € (VJ: 1,9 Mio. €) und entfielen im Wesentlichen auf Umbauten von Büroflächen, die Anschaffung neuer PCs, Erweiterungen der Fertigungs- und Logistikflächen sowie die Ausweitung der Maschinenkapazität.

Die Finanzanlagen erhöhten sich gegenüber Vorjahr bedingt durch den Kauf der Mycable GmbH.

Die Vorräte erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Mio. € auf 19,1 Mio. €. Die leicht überproportionale Entwicklung der Bestände ist der sehr dynamischen Absatzentwicklung geschuldet. Vor diesem Hintergrund wurde der Liefersicherheit Priorität gegenüber einer Optimierung des Working Capital eingeräumt. Im Verhältnis zum Umsatz sehen wir im kommenden Geschäftsjahr Potenzial zur Reduktion der Bestände. Abwertungsrisiken bestehen nicht. Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände erhöhten sich leicht um 0,2 Mio. € auf 13,4 Mio. €.

Die Bankguthaben und Kassenbestände wiesen einen um 15,1 Mio. € höheren Saldo aus als im Vorjahr. Das Gesamtvermögen stieg um 55,5 % gegenüber dem Vorjahr auf 74 Mio. € und entwickelte sich somit unterproportional zum Ergebnis.

Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 19,6 Mio. € auf 45,8 Mio. €. Diese Eigenkapitalerhöhung resultiert aus dem Jahresüberschuss abzüglich der Ausschüttung einer Dividende von 2,4 Mio. € und dem Kauf eigener Anteile in Höhe von 0,7 Mio. €.

Das gezeichnete Kapital -bestehend aus 3,5 Mio. nennwertlosen Inhaberaktien -beträgt unverändert 3,5 Mio. €. Als Abzugsposten davon wird der Nennbetrag eigener Anteile in Höhe von 0,29 Mio. € (VJ: 0,29 Mio. €) ausgewiesen.

Die Rückstellungen erhöhten sich ggü. dem Vorjahr um 1,3 Mio. € im Wesentlichen durch die Bildung von Rückstellungen für die erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes und der leitenden Angestellten.

Die Verbindlichkeiten stiegen um 5,5 Mio. € insbesondere durch die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 5,6 Mio. € im Vorjahr auf 8,9 Mio. € Ende 2017. Um dem erwarteten hohen Auftragseingang im Q1 2018 gerecht werden zu können haben sich analog den Vorräten auch die Verbindlichkeiten zum Jahresende erhöht.

Das Bestell-Obligo betrug zum Stichtag 18,0 Mio. € (VJ: 13,1 Mio. €). Vorzeitige Zahlungsverpflichtungen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht ergeben.

2.6 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Neben den bereits erwähnten Kennzahlen werden weitere Leistungsindikatoren gemessen und zum Zwecke der Unternehmenssteuerung verwendet.

Die Produktivität des Unternehmens wird unter anderem anhand des Ergebnisses pro Mitarbeiter (EBITDA geteilt durch Vollstellenäquivalente) gemessen. Diese stieg im Geschäftsjahr 2017 signifikant gegenüber dem Vorjahr auf 59,1 T€ (VJ: 22,1 T€). Hierfür waren in erster Linie das starke Umsatzwachstum sowie weiterhin die kontinuierliche Weiterentwicklung des Lean Management-Systems verantwortlich. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Organisation Außerordentliches geleistet. Die Anzahl der Mitarbeiter war auf ein Umsatzniveau von 90 Mio. € ausgelegt, erwirtschaftet wurden jedoch Umsatzerlöse von rund 124 Mio. €. In den kommenden Jahren plant die Unternehmensleitung weiterhin mit einem hohen, aber im Vergleich zu 2017 niedrigeren Ergebnis pro Mitarbeiter, um die Organisation vor Überlastung zu bewahren und die Wachstumschancen des Unternehmens auch auf mittlere Sicht dauerhaft adäquat zu nutzen. Unabhängig hiervon wird kontinuierlich an der Verbesserung des Lean Management-Systems gearbeitet, um die Effizienz der Basler AG kontinuierlich zu steigern.

Die Bruttoergebnismarge erhöhte sich leicht von 64,5 % im Vorjahr auf 64,6 %. Hauptursachen hierfür waren Skaleneffekte indirekter Gemeinkosten in den Bereichen Material und Produktion.

Der ROCE betrug zum Geschäftsjahresende 98 % (VJ: 42 %) und notierte aufgrund der hohen Skaleneffekte weit oberhalb des angestrebten Budgetziels.

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2017 2016
EBIT 26,4 7,6
Vorräte 19,1 13,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3,7 2,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -8,9 -5,6
Anlagevermögen 13,1 7,7
Capital employed 27,0 18,2
ROCE (EBIT/ Capital employed) 98% 42%

Diese Steuerungskennzahl fließt jedoch nachrangig gegenüber Umsatzwachstum, Vorsteuerrendite und Freiem Cashflow in die Unternehmenssteuerung ein. Darüber hinaus strebt die Unternehmensleitung eine finanzielle Unabhängigkeit auch in Zeiten schwacher Konjunktur an und steuert das Unternehmen aus diesem Grund mit einem verhältnismäßig hohen Kassenbestand.

Das Working Capital (Vorräte plus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen minus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) betrug zum Geschäftsjahresende 13,9 Mio. € (VJ: 10,5 Mio. €). Der Anstieg resultiert insbesondere aus dem dynamischen Umsatzwachstum und einem Überschwingeffekt in den Beständen zur Jahreswende.

Die Eigenkapitalquote (Eigenkapital/Bilanzsumme) steigerte sich von 55 % im Jahr 2016 auf 62 % zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres. Nicht berücksichtigt ist hierin die stille Reserve der eigenen Aktien, die sich bei einem Stichtagskurs von 195,05 € auf 56,3 Mio. € belief.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist unabdingbar für den Erfolg des Unternehmens und liegt dem Management der Basler AG daher sehr am Herzen. Aus diesem Grund ermöglicht die Basler AG ein flexibles und familienfreundliches Umfeld, in dem die Anforderungen von Beruf und Familie miteinander in Einklang gebracht werden können. Neben diversen Teilzeitmodellen und flexiblen Arbeitszeiten bietet die Basler AG eine Notfall-, Sonderzeiten- und Ferienbetreuung für die Kinder der Mitarbeiter an. Seit 2013 hat die Basler AG in Ahrensburg einen eigenen Kinderbetreuungsraum eingerichtet. 2011 wurde die Basler AG von der Hertie-Stiftung im Rahmen der Initiative "Beruf und Familie" geprüft und als "Familienfreundliches Unternehmen" zertifiziert. Die Mitarbeiterzufriedenheit spiegelt sich auch in der niedrigen Fluktuationsrate von 1,0 % (VJ: 2,4 %) wider.

2017 waren durchschnittlich 466 (VJ: 429) Mitarbeiter beschäftigt, davon sind 38 % weiblich. Auf Vollstellen-Äquivalente umgerechnet belief sich die durchschnittliche Mitarbeiterzahl auf 427 (VJ: 392). Weitere Details zur Mitarbeiterstruktur sind dem Anhang zu entnehmen.

Um geeignete Nachwuchskräfte zu finden, aber auch um das soziale Engagement für die Region Ahrensburg zu bestätigen, legt die Basler AG großen Wert auf die eigene Ausbildung junger Menschen. Die Ausbildungsquote betrug zum Ende des Geschäftsjahres 4,2 % (VJ: 6,1 %).

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Personalpolitik ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter durch interne und externe Schulungen, Lehrgänge, "On-the-Job-Training" oder durch Selbststudium. Einmal jährlich werden Entwicklungsgespräche mit den Mitarbeitern geführt, in denen Entwicklungsziele zwischen Mitarbeiter und Führungskraft vereinbart werden. Der Fortschritt wird quartalsweise gemessen. Der Aufwand für Aus- und Weiterbildung betrug 669 T€ (VJ: 482 T€).

2.7 Gesamtaussage

Getragen durch eine breit angelegte, positive Marktentwicklung für Investitionsgüter in Kombination mit einem sehr starken Investitionszyklus der Halbleiter- und Elektronikindustrie (insbesondere mobile Endgeräte) startete die Basler AG sehr dynamisch und mit historisch hohen Auftragseingängen in das Geschäftsjahr 2017. Die Verdopplung der Auftragseingänge im ersten Halbjahr stellte das Unternehmen dabei vor erhebliche operative Herausforderungen. Im Jahresverlauf wurden diese Herausforderungen gemeistert und die Ausbringungsmenge der Produktion wurde sukzessiv gesteigert, was im zweiten und dritten Quartal zu sehr hohen Umsatzerlösen führte, bevor sich Auftragseingang und Umsatz im vierten Quartal normalisierten. Insgesamt war das Geschäftsjahr 2017 für die Basler AG ein außerordentlich erfolgreiches Jahr. Die angestrebten Ziele für Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis wurden mit neuen Rekordwerten deutlich übertroffen. Die Umsatzerlöse lagen mit 124,1 Mio. € weit oberhalb des zu Jahresbeginn prognostizierten Korridors von 90 bis 94 Mio. €. Die Vorsteuerrendite von 21 % übertraf aufgrund erheblicher Skaleneffekte den strategischen Richtwert von 12 % und auch den prognostizierten Korridor von 10-11 %. Aufgrund der vor Jahren eingeschlagenen Volumenstrategie, der starken Aufstellung in Asien und vor allem dem großartigen Teamgeist aller Mitarbeiter ist es der Basler AG gelungen, sowohl im Auftragseingang als auch im Umsatz ca. doppelt so stark wie das Marktniveau zu wachsen. Somit konnte die Basler AG ihre Marktführerschaft weiter ausbauen und den Vorsprung zu ihren größten Wettbewerbern deutlich vergrößern. Über den führenden Marktzugang und mit dem in seiner Breite gewachsenen Produktportfolio adressiert Basler heute deutlich mehr Kunden und Anwendungen als noch vor wenigen Jahren. Infolge des kontinuierlichen Ausbaus der Vertriebsorganisation und der Expansion in weitere Regionen verfügt das Unternehmen über einen der qualitativ besten und am weitesten reichenden Marktzugänge in ihrer Branche. Die Marke Basler hat einen führenden Bekanntheitsgrad und steht bei Kunden für hohe Zuverlässigkeit und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Motiviert durch diesen Erfolg und kontinuierlich bestrebt, mehr zu erreichen, nimmt sich die Basler AG in ihrer neuen Mittelfristplanung vor, in den kommenden fünf Jahren ein Umsatzniveau von 250 Mio. € im Konzern zu erreichen. Neben einem weiteren Ausbau der starken Marktposition im Bereich der Fabrikanwendungen, sollen benachbarte Marktfelder wie beispielsweise Medizintechnik, Verkehrstechnik und Logistik weiter erschlossen und die technologischen Möglichkeiten von Embedded Vision-Technologie und 3D-Kameratechnologie nutzbar gemacht werden. Aufgrund der Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie den Potenzialen im Bereich Markt und Technik fühlt sich das Management-Team in seiner strategischen Ausrichtung bestätigt und blickt mit Zuversicht und Motivation in die Zukunft.

Es ist das Ziel der Basler AG, ihre Aktionäre am Erfolg zu beteiligen und gleichzeitig genügend Liquidität vorzuhalten, um den Wachstumskurs des Unternehmens fortsetzen zu können. Auf Basis der guten Geschäftsergebnisse 2017 und der bestehenden Dividendenpolitik wird der Hauptversammlung im Mai 2018 die Auszahlung einer Dividende in Höhe von 2,02 (VJ: 0,74) Euro pro bezugsberechtigter Aktie (entspricht 6,5 Mio. €) vorgeschlagen. Sollte die Hauptversammlung diesem Vorschlag zustimmen, würden 30 % des Konzernjahresüberschusses an die Anteilseigner ausgeschüttet.

3 Nachtragsbericht

Wesentliche Ereignisse, welche eine Auswirkung auf den Jahresabschluss haben, sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.

4 Prognosebericht

Nach einem sehr dynamischen Geschäftsjahr mit außerordentlich hohen Wachstumsraten geht die Basler AG für das kommende Jahr von einer Stabilisierung des in 2017 erreichten Umsatzniveaus aus. Diese Einschätzung basiert auf der Annahme, dass der Investitionszyklus bei mobilen Endgeräten in 2018 schwächer ausfallen wird als im Vorjahr, dieser Rückgang jedoch über Zuwächse in anderen Marktsegmenten und durch Neukundengeschäft kompensiert werden kann. Der Vorstand schließt sich den Einschätzungen von Branchenverbänden und Makroökonomen an, wonach die volkswirtschaftlichen Trends weiterhin positive Vorzeichen aufweisen. Die Berenberg-Bank geht in ihrem Jahresausblick von einem realen BIP-Wachstum in Höhe von 3 % aus. Der VDMA rechnet für die vier wichtigsten Maschinenbaustandorte China, USA, Japan und Deutschland in 2018 mit moderaten Zuwachsraten von 2 bis 3 %. Für Deutschland und Europa erwartet man eine Fortsetzung des Wachstums mit ca. 3 %. In den USA werden aufgrund der allgemeinen Konjunkturaufhellung und dem zuletzt schwächeren USD weitere Nachfragen nach Exporten erwartet. Aus der "Made in China 2025"-Strategie der chinesischen Regierung, der Steigerung der Lohnkosten und der Ausrichtung auf Digitalisierung der Arbeitsprozesse ergeben sich deutliche Wachstumsimpulse für Automatisierung und Bildverarbeitung. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass von diesem Trend zunehmend lokale chinesische Unternehmen partizipieren werden (siehe auch Risikobericht 5.4) und das Wachstum ausländischer Anbieter gegebenenfalls an Tempo abnehmen wird (Quelle: VDMA Maschinenbau Konjunktur International Nov.). Der Verband der Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Halbleiterindustrie (SEMI) geht von einer Steigerung der Verkaufszahlen für 2018 von 11 % gegenüber 2017 aus. (Quelle: Marktstudie SEMI).

Der Vorstand der Basler AG erwartet unter Berücksichtigung der oben ausgeführten Marktaussichten eine Stabilisierung des in 2017 erreichten Umsatzniveaus und plant für die Basler AG mit Umsatzerlösen innerhalb eines Korridors von ca. 110 bis 130 Mio. €. Voraussichtlich werden Kameras mit CMOS-Bildsensoren und GigE - oder USB3-Schnittstelle Haupttreiber des Wachstums sein. Regional wird erneut in Asien das stärkste Wachstum erwartet.

Mit Blick auf das Mittelfristziel, im Jahr 2022 die Umsatzschwelle im Konzern von 250 Mio. € zu überschreiten, räumt der Vorstand bis auf weiteres profitablem Umsatzwachstum Priorität gegenüber einer isolierten Optimierung der Profitabilität ein und rechnen entlang des kontinuierlichen Ausbaus der Organisation bei der Vorsteuerrendite mit einem Mittelfristrichtwert von 12 %. Für das Geschäftsjahr 2018 planen wir mit einer Vorsteuerrendite innerhalb eines Korridors von 9 bis 11 %. Darüberhinausgehende Erträge werden möglichst reinvestiert -vorrangig für zusätzliches Personal in den Funktionsbereichen Vertrieb, Marketing sowie Forschung & Entwicklung, um so nachhaltiges Umsatzwachstum über die nächsten Jahre gewährleisten zu können.

5 Chancen- und Risikobericht

Die von Basler verfolgte Wachstumsstrategie mit dem Ziel, in den kommenden Jahren die Marktführerschaft für Industriekameras weiter auszubauen und den Umsatz des Konzerns bis 2022 auf über 250 Mio. € ansteigen zu lassen, ist dann umsetzbar, wenn Chancen entschlossen genutzt und gleichzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um drohende Risiken geeignet zu minimieren.

Das Chancen- und Risikomanagementsystem der Basler AG hat zum Ziel,

Chancen- und Risiken der Basler AG systematisch zu erfassen und zu bewerten,

innerhalb des Führungskräfte-Teams Transparenz über Chancen und Risiken zu erzeugen,

Handlungsspielräume zu schaffen, die ein bewusstes Eingehen von Chancen und Risiken ermöglichen, um nicht akzeptable Risiken zu vermeiden und vermeidbare Risiken auf ein akzeptables Maß zu reduzieren,

sich innerhalb des Führungskräfte-Teams darüber zu verständigen, in welcher Weise das Unternehmen relevante Risiken in ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit begrenzen kann und entsprechende Maßnahmen abzuleiten.

Wesentliche Bestandteile des Chancen- und Risikomanagementsystems sind die Risikostrategie, der Risikoatlas, die Risikomatrix und die Maßnahmen zur Risikobewältigung. Im Geschäftsjahr 2013 wurde die Risikostrategie verabschiedet und eine Software zur standardisierten Erhebung und Messung der Risiken eingeführt. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die Risikoinventur durchgeführt. Hierbei wurden Risiken benannt, nach Eintrittswahrscheinlichkeit und monetärer Höhe quantifiziert und Maßnahmen zur Risikominimierung definiert. Die Summe der identifizierten Risiken wird der definierten Risikodeckungsmasse (verfügbares Kapital zur Risikoabdeckung) gegenübergestellt. Die Risikotragfähigkeit wurde nicht überschritten. Flankiert wird das Risikomanagementsystem durch das interne Kontrollsystem (IKS), das interne Qualitätsmanagementsystem und schließlich die jährliche externe Prüfung im Rahmen der DIN EN ISO 9001:2015.

5.1 Interne Organisation

Gegenstand dieser Kategorie ist das Geschäftsmodell, die Aufbau- und Ablauforganisation, die IT und Kommunikation, die Informationsbeschaffung und das Personal.

Das Unternehmen ist funktional organisiert. Die Auslandsgesellschaften sind mit direkter Berichtslinie an den Vorstand angebunden. Flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege sollen die Flexibilität und den Austausch der Mitarbeiter untereinander selbst bei zunehmendem Wachstum erhalten. Um die wachsende Organisation adäquat zu steuern, erfolgen neben aufbauorganisatorischen zudem ablauforganisatorische Maßnahmen. Bereits im Geschäftsjahr 2015 wurde im Rahmen einer Lean Management-Initiative begonnen, das Unternehmen auf seine wesentlichen Wertströme auszurichten und diese in ihrer Effizienz zu steigern. Des Weiteren wurde ein Strategy Deployment-Prozess aufgesetzt, der das Herunterbrechen der Unternehmensstrategie bis auf Arbeitsebene sicherstellt. Diese organisatorischen Methoden wurden ab dem Geschäftsjahr 2016 angewendet, sukzessive weiter professionalisiert und um ein sogenanntes Shopfloor Management bzw. Daily Management ergänzt. In den kommenden Jahren wird das Lean Management-Programm weiter im Fokus der Organisationsentwicklung liegen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Basler AG mit zunehmender Marktreife und Unternehmensgröße kontinuierlich weiter zu steigern.

Als Technologieunternehmen ist die Basler AG in einem hohen Maße abhängig vom Know-how und dem Engagement der Mitarbeiter. Daher werden, wie bereits unter Punkt 2.6 berichtet, diverse Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und Weiterentwicklung ergriffen. Darüber hinaus wird aktiv daran gearbeitet, innovationsfördernde Strukturen, Abläufe, Verhaltensweisen und Kulturen trotz zunehmender Unternehmensgröße zu erhalten. Es wird eine Organisation angestrebt, die in der Lage ist, das Bestandsgeschäft weiter zu optimieren und sich gleichzeitig agil und innovativ in neue Technologie- und Marktfelder zu begeben.

Eine zentrale Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, das Mitarbeiterwachstum an allen Standorten des Unternehmens effektiv und effizient zu gestalten. Aufgrund des hohen Umsatzanteils wird das besondere Augenmerk des Managements auf dem Ausbau der Organisation in Asien liegen. Darüber hinaus müssen zunehmend interne und externe Prozesse digitalisiert werden. Bezüglich IT und Informationsbeschaffung verweisen wir auf Punkt 6 des Lageberichtes.

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist Teil der Unternehmenskultur der Basler AG. Die Basler AG unterstützt ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf vielfältige Weise dabei, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Ihre familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik lässt die Basler AG regelmäßig durch das von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiierte Audit "berufundfamilie" prüfen. Nachstehend die wichtigsten Bausteine:

Die Basler AG bietet gleitende Arbeitszeiten ohne Kernarbeitszeit an. Darüber hinaus sind individuelle Teilzeitvereinbarungen möglich, welche keinen Richtlinien hinsichtlich Umfang und Zeit unterliegen. Im Dezember 2017 waren mehr als 30 % der Mitarbeiter der Basler AG in Teilzeit beschäftigt. Um auch längere Auszeiten ermöglichen zu können, hat die Basler AG im Jahr 2016 eine Betriebsvereinbarung zum Thema Sabbatical abgeschlossen.

Darüber hinaus ist es in vielen Bereichen möglich, teilweise oder sogar überwiegend, von zu Hause aus zu arbeiten. Damit können wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen, familiäre Belange und dienstliche Pflichten leichter zu vereinbaren. Um den Mitarbeitern mit Kindern die Arbeit zu erleichtern, bietet die Basler AG in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus Oase e.V. eine Notfallbetreuung an.

Die Basler AG ist nicht tarifgebunden und bezieht sich in Entgeltfragen auch nicht auf bestehende Tarifverträge. Zusammen mit dem Betriebsrat hat die Basler AG eine Entgeltsystematik eingeführt, welche die Vergütung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen regelt. Diese Gehaltssystematik beruht auf Eckstellenbeschreibungen, welche personenunabhängig erstellt und von einem externen Institut bewertet werden. Damit ist eine geschlechtsneutrale und personenunabhängige Eingruppierung gewährleistet. Diese Entgeltstruktur ist im Unternehmen veröffentlicht und für alle Mitarbeiter transparent. Sie weist Einstiegs- und Referenzgehälter für derzeit insgesamt 167 Eckstellen aus. Die Betriebsvereinbarung regelt, nach welchen Erfahrungszeiten neue Stelleninhaber das Referenzgehalt erreichen. Über die Referenzgehälter hinaus kann es Leistungszulagen geben.

5.2 Finanzen

Dem Forderungsausfallrisiko wird durch ein Kredit- und Forderungsmanagement begegnet, in dessen Rahmen unsere größeren Kunden einer laufenden Bonitätsprüfung unterzogen und dem Rating entsprechend Kreditlimits im System hinterlegt werden. Bei Überschreitung der Kreditlimits erfolgt eine Prüfung und weitere Waren werden ggf. nicht ausgeliefert. Ausstehende Forderungen unterliegen einem dreistufigen Mahnverfahren. Hat der Kunde ausstehende Rechnungen in der Mahnstufe zwei noch nicht beglichen, wird von einer weiteren Auslieferung in der Regel abgesehen. Ausfallrisiken wird durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen. Insgesamt war die Ausfallquote im Jahr 2017 bezogen auf den Mittelwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit 0,01 % erneut gering. Im Geschäftsjahr 2017 wurden Einzelwertberichtigungen und Abschreibungen auf Forderungen in Höhe von 2 T€ (VJ: 2 T€) gebucht.

Die Steuerung der Liquidität erfolgt in Zusammenarbeit von Rechnungswesen, Controlling, Vertrieb und Strategischem Einkauf. Basierend auf der Vierjahresplanung und dem Budget für das laufende Geschäftsjahr erfolgt eine Liquiditätsplanung, welche regelmäßig aktualisiert wird und Bestandteil der monatlichen Berichterstattung ist. Auf dieser Grundlage kann der Liquiditätsbedarf rechtzeitig erkannt und ggf. frühzeitig finanziert werden.

Die Gesellschaft hat in den vergangenen Jahren einen kontinuierlich positiven Cashflow aus operativer Tätigkeit erzeugt, aus dem zusätzlich zu den Finanzierungsverbindlichkeiten auch die Investitionen finanziert werden konnten und sich darüber hinaus ein Bankbestand von 28 Mio. € zum Stichtag der Berichtsperiode ergab. Die Summe aus Kassenbestand, positivem freien Cashflow und bestehenden freien verfügbaren Linien bei Kreditinstituten deckt den zukünftigen Finanzbedarf der Basler AG auf absehbare Zeit. Zusätzlich hat die Basler AG als mittelständisches Technologieunternehmen mit einem erheblichen Anteil an Investitionen in Forschung und Entwicklung und einem positiven Rating die Möglichkeit, sich über zinsgünstige KfW-Mittel zu finanzieren.

Aufgrund der guten Ertragslage und der Eigenkapitalstärke der Gesellschaft besteht aus Sicht des Basler Managements aktuell kein Liquiditätsrisiko.

Währungsrisiken werden im Rahmen der Währungssicherungsstrategie größtenteils durch den sogenannten Natural Hedge minimiert. Umsatzerlöse in Fremdwährung -insbesondere USD und JPY -werden soweit möglich verwendet, um Material- und Personalkosten in ebendiesen Währungen zu decken. Verbleibende Überschüsse werden teilweise über Devisentermin- oder Devisenoptionsgeschäfte abgesichert. Währungsderivate werden ausschließlich als Hedging-Instrumente verwendet. Zinsrisiken bestehen aufgrund festverzinslicher Darlehen nur in geringem Maße.

5.3 Beschaffungsmarkt

Grundsätzlich besteht das Risiko einer gewissen Abhängigkeit von Zulieferern technologischer Komponenten. Auf der Seite der Zulieferer wird das Risiko durch den Aufbau stabiler langfristiger Geschäftsbeziehungen, regelmäßige Lieferantenaudits und die laufende Beobachtung der Beschaffungsmärkte reduziert. Soweit technisch möglich und ökonomisch sinnvoll, wird eine Second Source aufgebaut. Weiterhin sind Prozesse und Systeme implementiert, um die kurzfristige Verfügbarkeit und Liefertermintreue von Zukaufkomponenten sicherzustellen. Im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres hat sich die Zulieferindustrie im Bereich Halbleiter und Elektronik weiter konsolidiert. Darüber hinaus gab es durch einen starken Halbleiter- und Elektronikzyklus eine Übernachfrage und Lieferengpässe bei diversen Halbleiter- und Elektronikkomponenten, diese konnten jedoch durch ein effektives Supply Chain Management von der Basler AG abgewendet werden. Insgesamt wird die Situation auf dem Beschaffungsmarkt trotz weiterer Zusammenschlüsse und dem Risiko von Allokation und Naturkatastrophe als mittleres Risiko bewertet. Diesem Risiko wird mit professionellem Supply Chain Management, einem breiten Produktportfolio und dem weiteren Ausbau der Markführerschaft bzw. einer Verbesserung der Verhandlungsposition begegnet.

5.4 Absatzmarkt

Das starke zweistellige Marktwachstum des außerordentlich starken Geschäftsjahres 2017 wird sich aller Voraussicht nach deutlich reduzieren. Die von Verbänden und Marktforschungsinstituten abge-

gebenen Prognosen gehen von einem nachhaltigen Wachstum im einstelligen Prozentbereich bei Anwendungen in der industriellen Massenproduktion und von zweistelligem prozentualem Wachstum in neueren Absatzmärkten, wie z. B. der Verkehrstechnik, der Logistik oder der Medizintechnik, aus. Da die Basler AG kontinuierlich ihr Produktportfolio erweitert und die Diversifizierung in neue Anwendungsmöglichkeiten vorantreibt, wird das Geschäftsmodell als skalierbar und zukunftssicher eingestuft.

Das Kamerageschäft in Investitionsgütermärkten hat durch seinen breiten Branchen- und Kundenportfoliomix sowie durch seinen Design-In-Charakter eine verhältnismäßig geringe Volatilität. Infolge der Fokussierung auf die volumenstarken Mainstream- und Entry Level-Märkte nimmt der Umsatzanteil mit Kunden außerhalb der industriellen Massenproduktion in normalen Geschäftsjahren zu und verbessert so die Risikostruktur des Umsatzes. In 2017 haben die außerordentlich hohen Investitionen in neue Maschinen und Anlagen für die Produktion mobiler Endgeräte diesem langfristigen Trend entgegengewirkt, so dass sich der Umsatzanteil von Kameras für Anwendungen in der industriellen Massenproduktion ggü. den Vorjahren erheblich erhöht hat. Wir gehen davon aus, dass die langfristigen Markttrends diese Entwicklung in den kommenden Jahren korrigieren werden.

Durch immer neu entstehende Anwendungsfelder für Kameratechnik und das Fehlen substituierender Technologien, wird der Markt für Kameratechnik in der Investitionsgüterindustrie auf absehbare Zeit aller Voraussicht nach weiter kontinuierlich wachsen. Temporär kommt es in einzelnen Zielmärkten jedoch regelmäßig zu Nachfrageschwankungen. Dies gilt besonders für Investitionsgütermärkte in der Halbleiter- und Elektronikindustrie.

Regional gesehen ist die Basler AG stark von der Entwicklung der Investitionsgütermärkte im asiatischen Raum, im Besonderen von China, abhängig. Diese asiatische Region machte im vergangenen Geschäftsjahr 47 % des Gesamtumsatzes aus und wird sich auf Sicht weiter überproportional entwickeln. Die höhere Dynamik der asiatischen Märkte erhöht tendenziell die Volatilität des Geschäftes der Basler AG und erfordert eine höhere Anpassungsfähigkeit der Aufbau- und Ablauforganisation. Zudem wird in den kommenden Jahren eine weitere Lokalisierung erforderlich sein, um eine ausreichende Nähe zu den Hauptabsatzmärkten zu gewährleisten.

Die Wettbewerbsintensität auf dem Markt für Industriekameras hat sich im abgelaufenen Jahr erhöht. Die Wettbewerbslandschaft hat sich insbesondere durch Übernahmen wichtiger Wettbewerber durch größere branchenfremde Unternehmen und durch aggressiv investierende chinesische Wettbewerber aus der Videoüberwachungsbranche verändert. Die Basler AG hat gegenüber ihren Wettbewerbern einen Vorsprung bei Produktportfolio, Marktzugang und Markenbekanntheitsgrad. Mit der Volumenstrategie wird das Ziel verfolgt, in erschlossenen Märkten Marktanteile zu gewinnen und schneller als der Wettbewerb stückzahlträchtige neue Anwendungen zu erschließen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird kontinuierlich in Marketing, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung investiert. Darüber hinaus wird die Strategie verfolgt, die Wertschöpfung in Asien sukzessive zu erhöhen und sich so von einer deutschen Unternehmung mit internationalem Vertrieb zu einer globalen Unternehmung zu entwickeln. Bei erfolgreicher Umsetzung dieser Strategie wird Basler seine Marktposition relativ zum Wettbewerb weiter stärken. Das Wettbewerbsumfeld ist hoch fragmentiert und geprägt von vielen kleinen Nischenanbietern. Die fünf größten Wettbewerber von Basler sind: Teledyne-Dalsa/e2V (Kanada), FLIR (USA), Allied Vision (Deutschland), Toshiba-Teli (Japan) und IDS-Imaging (Deutschland). Die neu in den Markt eingetretenen chinesischen Wettwerber HIK Vision und Dahua rangieren zwar aktuell auf einem deutlich geringeren Umsatzniveau mit Industriekameras, sie werden jedoch vom Management der Basler AG aufgrund ihrer Finanzkraft und Kompetenz als sehr ernst zu nehmende Wettbewerber eingestuft.

Dem Risiko der Marktpreis- und Margenerosion wird mit robusten und innovativen Produkten begegnet. Ein schlankes Produktdesign, die Nutzung von Plattformarchitekturen ebenso wie Lean Manufacturing sind wesentliche Erfolgsfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit und die Differenzierungskraft des Unternehmens. Darüber hinaus werden durch die Volumenstrategie Wettbewerbsvorteile über Skaleneffekte erzielt.

Eine feindliche Übernahme der Basler AG kann bei der heutigen Aktionärsstruktur mit dem Norbert Basler Holding GmbH als mittelbarem, mehrheitlichem Anteilseigner nahezu ausgeschlossen werden. Die Aktionärsstruktur wird gleichwohl laufend auf Verschiebungen überprüft. Weiterhin hält die Basler AG zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahrs eigene Anteile in Höhe von 288.864 Aktien.

5.5 Politische / rechtliche Risiken

Das Risiko, dass sich politische Ereignisse katastrophal auf das Geschäft auswirken, ist aufgrund der regionalen Diversifizierung des Kamerageschäftes in fast 60 Länder, wovon über 20 Länder zur OECD gehören, überschaubar. Mögliche Auswirkungen des Brexit haben wir untersucht und erachten sie als gering. Der Umsatz mit Kunden aus Großbritannien lag im abgelaufenen Geschäftsjahr im niedrigen einstelligen Mio. € Bereich. Die Materialeinkäufe aus Großbritannien betragen mehrere Millionen Euro, diese werden jedoch größtenteils von einem internationalen Konzern bezogen, der uns auch von Standorten außerhalb Großbritanniens beliefern kann, und in Euro fakturiert.

Der Gefahr rechtlicher Risiken wird durch entsprechende Versicherungen vorgebeugt. Darüber hinaus wird laufend das Know-how der Rechtsabteilung verbessert. Die Rechtsabteilung wird in Vertragsverhandlungen sowie in Change-Prozesse eingebunden. Zusätzlich werden in schwierigen Fällen externe Spezialisten auf dem Gebiet der Rechts- und Steuerberatung hinzugezogen. Im Rahmen des Risikomanagementsystems und im Zuge schützenswerter Informationen wurde sich darüber hinaus mit dem Thema Geschäftsschädigung durch eigene Mitarbeiter beschäftigt. Derzeit gibt es keine Anzeichen für kriminelle Handlungen oder grobe Fahrlässigkeit.

Der Aufbau und die Pflege der Marke Basler sind unabdingbare Bestandteile der Wettbewerbsfähigkeit und werden entsprechend rechtlich geschützt. Der Name und das Logo von Basler sowie wesentliche Produktnamen sind eingetragene und geschützte Marken.

5.6 Operationale Risiken

Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor ist eine zeitgerechte und hochwertige Produktentstehung, um dem Risiko der strategischen Fehlentscheidungen in technologischer Sicht zu begegnen. Die implementierten Prozesse und Planungsinstrumente werden laufend überprüft und den Bedürfnissen entsprechend angepasst, sodass Entwicklungsprozesse im Rahmen normaler Abweichungen termin- und budgetgetreu abgeschlossen werden können. Im Geschäftsjahr 2017 wurde basierend auf dem 2016 verbesserten Produktentstehungsprozess die mittlere Durchlaufzeit von Produktentwicklungen deutlich reduziert.

Die Produktion entspricht modernen Standards und ist organisatorisch darauf ausgerichtet, Schwankungen im Auftragseingang zu bewältigen sowie eine angemessene Kapazitätsauslastung von Mitarbeitern und Maschinen umsetzen zu können. Das unvorhergesehene Wachstum des Auftragseinganges im Q1-2017 von rund 300 % in Stückzahlen hat das Produktionssystem jedoch an seine Grenzen geführt. Für das Geschäftsjahr 2018 wurde daher die maximale Maschinenkapazität um nahezu 50 % auf 800.000 Einheiten (Kalkulation basierend auf 3-Schicht-Betrieb) erhöht. Das Produktionssystem ist damit künftig in der Lage, einen Mehrbedarf von mindestens 30 % gegenüber der Budgetplanung abzufedern. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus dem Geschäftsjahr 2017 nimmt das Management für die Sicherstellung der Lieferfähigkeit bewusst überschaubare Leerkosten in Kauf.

Die Qualität der Produkte wird im Rahmen eines integrierten Qualitätsmanagementsystems überwacht. Teil dieses Systems ist die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015. Es erfolgt eine jährliche Überprüfung des Systems durch externe Auditoren sowie eine regelmäßige Bewertung durch interne Audits und Management Reviews durch den Vorstand. Im kommenden Geschäftsjahr werden zudem einige Kameraprodukte nach der speziellen Medizinnorm EN ISO 13485 entwickelt und produziert. Die vorbereitenden Maßnahmen wurden im Geschäftsjahr 2017 in einem umfangreichen Organisationsprojekt umgesetzt.

5.7 Gesamtaussage

Als Hersteller von Kameras für die Investitionsgüterindustrie schätzt der Vorstand das unternehmensstrategische Risiko unverändert als gering ein. Diese Einschätzung beruht auf dem Umstand, dass es gegenwärtig keine flächendeckende Ersatztechnologie für Kameras gibt und digitalisiertes "Sehen" sowohl in der Industrie/Fabrikautomation als auch in allen anderen Bereichen wie beispielsweise der Verkehrstechnik, der Medizintechnik oder der Logistik zunehmend wichtiger wird. Da die Kameraprodukte von Basler typischerweise in Maschinen und Geräten integriert werden und über den Lebenszyklus der Gerätegeneration aufgrund hoher Wechselhürden des Kunden meist gesetzt sind, ergibt sich darüber hinaus ein recht stabiles sowie planbares Geschäft, wenngleich zu erwähnen ist, dass die Planbarkeit mit zunehmendem asiatischem Projektgeschäft abgeschwächt wird. Weiterhin erwarten die Fachverbände für den weltweiten Markt von Industriekameras in den kommenden Jahren kontinuierliches Wachstum. Schließlich wird von Banken und Wirtschaftsforschungsinstituten die globale konjunkturelle Entwicklung auf mittlere Sicht überwiegend weiter positiv eingeschätzt.

Da Basler seine Aktivitäten sowohl auf neue Produkte als auch auf das Erschließen neuer Absatzmärkte und Anwendungsfelder ausrichtet und damit seine Umsatzchancen kontinuierlich verbreitert, ist das Risiko einer unterdurchschnittlichen Entwicklung des Unternehmens im Vergleich zum Markt insgesamt überschaubar. Durch die Ausweitung der Zielmärkte reduzieren sich die ohnehin gering ausgeprägten Abhängigkeiten von einzelnen Vertikalmärkten weiter kontinuierlich.

Der asiatische Absatzmarkt -im Besonderen China -wird aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren weiterhin die höchsten Wachstumsraten aufweisen. Aufgrund der guten Marktzugänge und der Ausrichtung des Produktportfolios ist die Basler AG sehr gut positioniert, diesen Trend für sich zu nutzen. Der Chance überproportionaler Wachstumsraten steht das Risiko einer zunehmenden Abhängigkeit von relativ wettbewerbsintensiven und zyklischen asiatischen Märkten gegenüber. Es ist zu erwarten, dass der Neueintritt finanzstarker chinesischer Konkurrenten die Wettbewerbsintensität zukünftig weiter steigern wird. In diesem Spannungsfeld versucht das Management der Basler AG durch eine ausgewogene Investitionspolitik ein nachhaltiges profitables Wachstum für das Unternehmen sicher zu stellen.

Bei Ausbleiben makroökonomischer Krisen geht das Management davon aus, die mittelfristig (bis 2022) geplante Umsatzschwelle von 250 Mio. € bei einer EBT-Marge von mindestens 12 % realisieren zu können.

Der kumulierte Erwartungswert der zehn größten Risiken beträgt 11 Mio. €. Da die Risiken aktiv gemanagt werden, gehen wir nicht davon aus, dass sie eintreten werden.

Vorgänge von besonderer Bedeutung außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebes, welche nicht im Lagebericht beschrieben sind, waren nicht zu verzeichnen.

6 Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess

Der Vorstand der Basler AG ist verantwortlich für die Erstellung und die Richtigkeit des Jahresabschlusses sowie des Lageberichts. Diese werden durch die Einbindung der Rechnungslegungsprozesse der Basler AG und das Qualitätsmanagement-System sichergestellt. Die Prozesse sind grundsätzlich nach dem Vier-Augen-Prinzip sowie einer strikten Funktionstrennung aufgesetzt. Unterstützt werden sie durch das SAP-System mit einem dezidierten Berechtigungskonzept. Der Einzelabschluss der Basler AG wird entsprechend den Vorschriften des HGB aufgestellt.

In diesem System sind die Bilanzierungsgrundsätze sowie Kontrollen zur Überwachung der Prozess- und Datenqualität für eine automatisierte Abschlusserstellung hinterlegt.

Die Abschlussprozesse sind weitestgehend automatisiert und werden durch geeignete EDV-gestützte Workflows gesteuert. Sowohl unterstützt durch Stichprobenprüfungen, plausibilisierende und manuelle Kontrollen als auch durch die eingesetzte Software, wird die Vollständigkeit und Richtigkeit von Daten der Rechnungslegung regelmäßig überprüft.

Der Prüfungsausschuss der Basler AG befasst sich im Rahmen seiner Tätigkeit regelmäßig mit wesentlichen Fragen der Rechnungslegung, des Risikomanagements sowie der Prüfungsaufträge und Prüfungsschwerpunkte.

7 Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Aufgrund des hohen Exportanteils von Basler erfolgt ein großer Teil der Zahlungsströme in Fremdwährung. Aus Umsatzerlösen abzüglich Materialeinkäufen und sonstiger Kosten in jeweiliger Fremdwährung entstehen insbesondere Zahlungsüberschüsse in USD und JPY. Grundsätzlich werden Fremdwährungsguthaben in EUR getauscht sowie mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Zukunft entstehende Fremdwährungsüberschüsse über Devisentermingeschäfte abgesichert, deren Laufzeit in der Regel zwölf Monate nicht übersteigt. Dadurch sollen Währungsrisiken aus Wechselkursschwankungen minimiert werden.

Um langfristige Umsatzerlöse gegen Wechselkursschwankungen abzusichern, werden gelegentlich auch Devisenoptionsgeschäfte abgeschlossen. Devisenkassa-, Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte werden nicht zu spekulativen Zwecken eingesetzt, sondern dienen lediglich der Minimierung der Fremdwährungsrisiken. Zum Bilanzstichtag bestanden keine derivativen Geschäfte in Fremdwährungen.

2011 hat die Basler AG einen Payer-Swap abgeschlossen, welcher als Hedge für einen geplanten Unternehmenskauf dienen sollte. Da das Grundgeschäft nicht zustande kam, wurde die Bewertungseinheit im Geschäftsjahr 2012 aufgelöst und der Swap wird seitdem zum Marktwert bilanziert. Per 31.12.2017 beträgt der Marktwert -473 T€. Im Geschäftsjahr 2017 wurde aufgrund der Marktbewertung, bedingt durch die Reduzierung des Nominalbetrages, ein Ertrag von 248 T€ gebucht.

Basler schließt derivative Geschäfte ausschließlich mit ihren Hausbanken ab. Das Risiko eines Ausfalls der Kontrahenten sehen wir als sehr gering an.

8 Übernahmerelevante Angaben (§ 289a und § 315a HGB)

Der Vorstand der Basler AG besteht aus vier Mitgliedern mit folgenden Ressortaufteilungen: Dr. Dietmar Ley verantwortet die Bereiche Forschung & Entwicklung sowie Personal und Organisationsentwicklung, John P. Jennings die Bereiche Vertrieb, Marktkommunikation und Tochtergesellschaften, Arndt Bake zeichnet für Marketing und New Business und Hardy Mehl ist für Produktion, Einkauf und Logistik, Finanzen, Recht und Investor Relations verantwortlich.

Die Satzung der Basler AG sieht für die Ernennung und Abberufung von Vorständen folgende Regelung vor:

"Die Bestellung der Mitglieder des Vorstands, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit den Mitgliedern des Vorstands erfolgen durch den Aufsichtsrat. Dasselbe gilt für die Bestellung eines Vorstandsmitglieds zum Vorsitzenden und weiterer Mitglieder des Vorstands zu stellvertretenden Vorsitzenden."

Die Satzung der Basler AG kann nur durch die Hauptversammlung und dort nur mit drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals geändert werden.

Das Grundkapital der Basler AG in Höhe von 3,5 Mio. € ist eingeteilt in 3,5 Mio. nennwertlose Stückaktien, die auf den Inhaber lauten.

Herr Norbert Basler, Großhansdorf, hat den Vorstand darüber informiert, dass er mit Vertrag vom 14.09.2015 seine bis dahin im Privatbesitz gehaltenen Aktien in die Basler Beteiligungs-GmbH & Co KG eingebracht hat. Weiterhin hat Herr Norbert Basler den Vorstand am 15.12.2017 darüber informiert, dass die Aktien nunmehr in die Norbert Basler Holding GmbH eingebracht wurden. Die Norbert Basler Holding GmbH hält per 31.12.2017 1.843.384 Aktien und somit 52,67 % der Stimmrechte an der Basler AG.

Die Befugnisse des Vorstands hinsichtlich der Ausgabe oder des Rückkaufs eigener Aktien sind in der Satzung wie folgt geregelt:

"Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 16.05.2022 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe von bis zu 1.750.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmalig um insgesamt bis zu Euro 1.750.000 zu erhöhen. Hierbei steht den Aktionären Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Ferner kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen, um die neuen Aktien der Gesellschaft Dritten gegen Sacheinlage zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von Forderungen gegen die Gesellschaft oder ihr verbundene Unternehmen anbieten zu können. Der Ausschluss des Bezugsrechts durch den Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch dann zulässig, wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen 10 v. H. des Grundkapitals in Höhe von Euro 3.500.000,00 nicht übersteigt und der Ausgabebetrag den Börsenkurs der bereits börsennotierten Aktien gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet (§ 203 Abs. 1 Satz 1 i. V. m. § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG). Börsenkurs ist der arithmetische Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der Gesellschaft im elektronischen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse (XETRA-Handel) oder eines Nachfolgesystems der letzten zehn Börsentage vor Ausübung der Ermächtigung.

Der Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, die Einzelheiten der Kapitalerhöhung sowie die Bedingungen der Aktienausgabe, insbesondere den Ausgabebetrag festzulegen."

Weiterhin ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 30.06.2019 eigene Aktien im Umfang von bis zu insgesamt 10 % des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden; sie kann aber auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung von Dritten durchgeführt werden. Der Erwerb darf nach Wahl der Gesellschaft (i) über die Börse oder (ii) mittels eines an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Erwerbsangebots bzw. einer an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten oder (iii) durch ein an alle Aktionäre gerichtetes öffentliches Tauschangebot gegen Aktien eines im Sinne von § 3 Abs. 2 AktG börsennotierten Unternehmens bzw. durch eine öffentliche Aufforderung zur Abgabe eines solchen Angebots erfolgen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die so erworbenen Aktien und die bereits früher erworbenen Aktien zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken zu verwenden.

Ferner wird der Vorstand ermächtigt, die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen und die früher erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur Gewährung von Aktien an sonstige Mitarbeiter der Gesellschaft sowie an Mitglieder der Geschäftsführung und Mitarbeiter von mit der Gesellschaft im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen zu verwenden, soweit diese Personen im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen zu deren Bezug berechtigt sind.

Der Vorstand wird zudem ermächtigt, die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen und die früher erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur Erfüllung von Wandel- und Optionsrechten bzw. Wandlungspflichten aus durch die Gesellschaft oder von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen ausgegebenen Wandel-, Teilschuld- oder Optionsschuldverschreibungen mit Wandel- oder Optionsrechten bzw. Wandlungspflichten zu verwenden.

Der Vorstand ist weiter ermächtigt, die eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen.

Das Bezugsrecht der Aktionäre auf eigene Aktien ist insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet werden.

Der Vorstand wird die Hauptversammlung bezüglich des Erwerbs eigener Aktien und deren Verwendung jeweils unterrichten. Weitere Sachverhalte nach § 315 Abs. 4 HGB liegen nicht vor.

9 Erklärung zur Unternehmensführung (§ 289f HGB), Corporate Governance Bericht

Die Erklärung zur Unternehmensführung, die Entsprechungserklärung zum Corporate Governance Kodex, Erläuterungen zu unseren Unternehmensführungspraktiken sowie eine Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat finden Sie auf unserer Internetseite (www.baslerweb.com) unter dem Punkt Investoren ^ Corporate Governance.

10 Grundzüge des Vergütungssystems

Bei den nachfolgenden Angaben zur Vergütung der Organe der Basler AG handelt es sich um gesetzlich vorgesehene Anhangangaben nach dem Handelsgesetzbuch sowie um Angaben aufgrund der Vorgaben des Corporate Governance Kodex.

10.1 Vergütung des Vorstands

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Die Mitglieder des Vorstands haben auf Basis der mit ihnen geschlossenen Dienstverträge einen Anspruch auf eine fixe und eine jährliche variable Vergütung sowie auf Nebenleistungen. Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand sowie die Angemessenheit der Vergütung werden regelmäßig vom Aufsichtsrat überprüft und festgelegt.

In marktüblicher Weise gewährt die Gesellschaft allen Mitgliedern des Vorstands aus ihren Vorstandsverträgen weitere Leistungen, die z. T. als geldwerte Vorteile angesehen und entsprechend versteuert werden, so vor allem die Überlassung eines Geschäftsfahrzeugs sowie die Gewährung von Unfallversicherungsschutz. Nebentätigkeiten sind grundsätzlich genehmigungspflichtig.

Die Laufzeiten der Verträge der Mitglieder des Vorstands sind an die Laufzeit der Bestellung zum Mitglied des Vorstands gekoppelt. Die Verträge der Vorstandsmitglieder sehen ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot vor. Den Mitgliedern des Vorstands ist es vertraglich untersagt, während der Dauer von eineinhalb Jahren nach Ausscheiden Leistungen an oder für einen Wettbewerber zu erbringen.

10.1.1 Eigene Anforderungen an das Vergütungssystem

Das Vergütungssystem für den Vorstand soll folgende Aspekte adressieren:

Langfristige Perspektive

Ertragsstärke

Wachstum

Eigenkapitalstärke

Leistungsorientierung

Effizienz in der Umsetzung

Transparenz für alle Beteiligten

Daraus resultieren folgende Anforderungen an das Vergütungssystem:

Individuelle und angemessene Vergütung

Ausrichtung auf nachhaltige Unternehmensentwicklung

Aufteilung in fixe und variable Bestandteile

Mehrjährige Bemessungsgrundlage

Berücksichtigung positiver und negativer Entwicklungen

Vermeidung von Fehlanreizen i. S. unangemessener Risiken

Relevante und anspruchsvolle Ziele und Kennzahlen

Ausschluss nachträglicher Änderung der Erfolgsziele

Begrenzung der variablen Vergütung

Aufsichtsrat soll auf außerordentliche Entwicklungen reagieren können

10.1.2 Struktur des Vergütungssystems (nur monetäre Gehaltsbestandteile)

Mit jedem einzelnen Vorstand wird bei Vertragsabschluss bzw. Vertragserneuerung ein individuelles Zielgehalt vereinbart. Dessen Höhe ist dabei u. a. abhängig von:

Aufgaben und Verantwortung

Leistung

Marktgegebenheiten

Wirtschaftlicher Lage der Gesellschaft

Erfolg und Zukunftsaussichten des Unternehmens

Externem Vergleichsumfeld

Interner Vergütungsstruktur

Für alle Vorstände wird ein gleicher prozentualer Anteil vom Zielgehalt definiert, der als Basis für die Berechnung der variablen Vergütung dient. Die Höhe des variablen Anteils berücksichtigt die sonstigen Regelungen im Unternehmen, die Üblichkeiten im Markt und die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex.

Für die Vorstände der Basler AG wird der variable Anteil auf 25 % vom Zielgehalt festgelegt.

10.1.3 Kennzahlen zur Erfolgsmessung

Die strategische Zielsetzung eines profitablen Wachstumsunternehmens und unsere grundsätzliche Entscheidung für eine eigenkapitalstarke Unternehmensfinanzierung führen zur Bemessung des Unternehmenserfolgs nach Profitabilität und Wachstum.

Als geeignete Kennzahl für Profitabilität wird hier das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) im Verhältnis zum Umsatz angesehen.

Profitabilität=EBT/Umsatz

Als geeignete Kennzahl für Wachstum wird die prozentuale Steigerung der Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr angesehen.

Umsatzwachstum = Aktueller Umsatz/Vorjahresumsatz - 1

10.1.4 Zielvorgaben

Zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres werden für beide Kennzahlen Erwartungswerte als Zielvorgaben vereinbart. Die Zielvorgabe für die Profitabilität orientiert sich dabei an der langfristigen Rentabilitätserwartung und soll über die Jahre eine große Konstanz aufweisen. Die Umsatzerwartung berücksichtigt auch mittel- und kurzfristigere Einflüsse und wird daher von Jahr zu Jahr stärker schwanken.

Zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres werden für beide Kennzahlen Toleranzbreiten vereinbart, die den Bereich des normalen Geschäftsverlaufes beschreiben. Die Toleranz soll so bemessen sein, dass ihr unterer Eckwert den Übergang von einem grundsätzlich befriedigenden zu einem unbefriedigenden Ergebnis markiert. Umgekehrt beschreibt der obere Eckwert die Grenze zwischen einer guten und einer sehr guten Leistung.

Als Maß für die Zielerreichung dienen lineare Funktionen bezüglich Profitabilität und Wachstum: Diese Funktionen zeigen jeweils eine 100 %-ige Zielerreichung, wenn die nach dem Jahresabschluss festgestellten Werte für Profitabilität und Wachstum gerade den Erwartungswerten entsprechen. Sie zeigen eine 0 %-ige Zielerreichung, wenn die Erwartungswerte um die Toleranzbreite unterschritten werden. Sie werden negativ, wenn die Abweichungen nach unten noch größer ausfallen.

Profitabilität und Wachstum sind gleichermaßen wichtige Zielsetzungen. Im Zweifelsfall ist aber die Forderung nach Profitabilität dringender, als die nach stetigem Wachstum. Ausbleibende Profitabilität soll daher nicht unbegrenzt durch Wachstum kompensiert werden können, sodass der Erfüllungsgrad für das Wachstumsziel bei 400 % begrenzt wird. Die Erfüllungsgrade werden mit 50 % zu 50 % ausgeglichen gewichtet. Die Addition beider entsprechend gewichteten Erfüllungsgrade für Profitabilität und Wachstum ergibt das Maß für die Gesamt-Zielerreichung im Geschäftsjahr.

Die eingeforderte Begrenzung des variablen Vergütungsteils wird bei -100 % und bei +400 % vorgenommen.

10.1.5 Bonus

Die Gesamt-Zielerreichung (-100 % bis 400 %) wird mit dem oben definierten variablen Anteil des Zielgehalts (25 % des vereinbarten Zielgehalts) multipliziert und ergibt damit den in € bemessenen Bonusanspruch des jeweiligen Vorstandsmitglieds für das abgelaufene Geschäftsjahr. Demgemäß kann der Bonusanspruch zwischen -25 % des Zielgehaltes (Malus) und 75 % des Zielgehaltes betragen.

Der so errechnete Bonusanspruch kommt nicht direkt zur Auszahlung. Um die geforderte Nachhaltigkeit und mehrjährige Bemessungsgrundlage darzustellen, werden die Ansprüche mittels einer Bonus-

Bank verzögert ausgezahlt und unterliegen dabei dem zwischenzeitlichen Risiko einer substanziellen Schmälerung durch eine nachträgliche Verschlechterung der Lage. Für jeden Vorstand wird ein gesondertes Konto für dessen Bonusansprüche geführt.

Der für das vergangene Geschäftsjahr errechnete Bonus oder Malus wird auf das individuelle Konto gebucht. Unter Berücksichtigung eines alten Saldos ergibt sich ein aktueller Kontostand. Sofern dieser Kontostand positiv ist, kommt ein Drittel des Saldos zur Auszahlung. Zwei Drittel werden auf neue Rechnung vorgetragen und im nächsten Jahr berücksichtigt. Negative Salden müssen durch positive Salden oder Bonuseinzahlungen kompensiert werden, bevor Auszahlungen aus der Bonus-Bank erfolgen können.

10.1.6 Gesamtvergütung

Die Gesamtvergütung setzt sich aus dem Fixgehalt (75 % des Zielgehaltes) und der Auszahlung aus der Bonus-Bank zusammen.

Werden die vereinbarten Ziele bezüglich Profitabilität und Wachstum über mehrere Jahre im Mittel erfüllt, so ergibt sich eine tatsächliche Gesamtvergütung in Höhe des Zielgehaltes. Werden die Ziele nachhaltig deutlich verfehlt, so kommt auf Dauer lediglich das Fixgehalt zur Auszahlung (75 % des Zielgehaltes).

Im Falle einer mehrjährigen und signifikanten Übererfüllung der Profitabilitäts- und Wachstumsziele ergibt sich allmählich eine Gesamtvergütung von maximal 175 % des Zielgehaltes.

Hinsichtlich der Angaben zu den Empfehlungen nach Ziff. 4.2.5 Abs. 3 Satz 2 DCGK (Deutsche Corporate Governance Kodex) verweisen wir auf den Anhang.

10.1.7 Grenzen des Modells und Eingriff des Aufsichtsrats

Ein Vergütungsmodell wird nie alle Eventualitäten realer Einflüsse abbilden können. Es soll so einfach wie möglich sein und wird daher bei außergewöhnlichen und unvorhersehbaren Randbedingungen versagen müssen.

Im Falle gravierender Krisen (z. B. Weltwirtschaftskrise 2008/2009) oder auch bei nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung abbildbaren Erfolgen des Vorstands (z. B. strategische Erfolge oder Abwenden bedrohlicher Situationen) bietet ein solches Vergütungsmodell keine befriedigenden Ergebnisse.

Um diese systembedingten Nachteile eines geforderten Vergütungssystems zu mildern, behält sich der Aufsichtsrat der Basler AG zwei Möglichkeiten vor, in das System einzugreifen:

Verzögerte Auszahlung aus der Bonus-Bank

Sonderzuweisungen in die Bonus-Bank

Im Fall außergewöhnlich schwieriger Umstände, insbesondere auch wenn die Auszahlung von Boni im Hinblick auf die Beanspruchung von Belegschaft oder Gesellschaftern unangemessen erscheint, kann der Aufsichtsrat beschließen, anstehende Auszahlungen aus der Bonus-Bank auszusetzen oder zu verschieben. Der grundsätzliche Anspruch der Vorstände auf Auszahlung bleibt dabei bestehen.

Im Fall ausgesprochen guter, deutlich über allen Erwartungen liegender Leistungen des Vorstands, insbesondere auch dann, wenn sich diese nicht unbedingt in der GuV abbilden, kann der Aufsichtsrat beschließen, Sonderzuweisungen in die Bonus-Bank vorzunehmen. Diese Sonderzuweisungen stehen dann ebenso wie die regulären Boni im mehrjährigen Risiko, bevor sie über Jahre verteilt zur Auszahlung kommen. Die Sonderzuweisungen können individuell für jeden Vorstand beschlossen werden.

Endet die Vorstandsbestellung mit einem negativen Saldo in der Bonus-Bank des jeweiligen Vorstands, so wird dieser vom Unternehmen ausgeglichen. Im Gegenzug sehen die Anstellungsverträge im Falle eines positiven Saldos vor, dass dieser zunächst in der Bonus-Bank verbleibt und damit dem Minderungsrisiko in den Folgejahren, analog zu den Anspruchsberechnungen der verbleibenden Unternehmensvorstände in diesen Jahren, unterliegt. Der Bonus-Bank werden nach Ausscheiden des Vorstands aber keine neuen positiven Ansprüche zugeführt. Die Auszahlungen aus der Bonus-Bank erfolgen zu den für die verbleibenden Vorstände gültigen Regelterminen. Dabei kommt an den beiden auf das Ausscheiden des Vorstandsmitglieds folgenden Regelterminen jeweils ein Drittel des bei Auszahlung bestehenden Saldos zur Auszahlung und am dritten Regeltermin wird der dann bestehende Restsaldo ausgezahlt.

Unabhängig vom Vergütungssystem ist vereinbart, dass Zahlungen bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund auf den Wert von zwei Jahresvergütungen begrenzt sind und grundsätzlich nicht mehr als die Summe der Ansprüche während der Restlaufzeit des Anstellungsvertrages betragen können.

Das von der Hauptversammlung 2011 beschlossene neue Vergütungsmodell für den Vorstand erfüllt damit die Forderungen des Corporate Governance Kodex nach:

Individueller und angemessener Vergütung

Ausrichtung auf nachhaltige Unternehmensentwicklung

Aufteilung in fixe und variable Bestandteile

Mehrjähriger Bemessungsgrundlage

Berücksichtigung positiver und negativer Entwicklungen

Vermeidung von Fehlanreizen i. S. unangemessener Risiken

Relevanten und anspruchsvollen Zielen und Kennzahlen

Ausschluss nachträglicher Änderung der Erfolgsziele

Begrenzung der variablen Vergütung

Eingriffsmöglichkeiten für den Aufsichtsrat bei außerordentlichen Entwicklungen 10.2 Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder ist in der Satzung festgelegt. Dabei werden der Vorsitz und der stellvertretende Vorsitz im Aufsichtsrat mit Zuschlägen von 200 % bzw. 50 % berücksichtigt. Eine erfolgsorientierte Vergütung ist für die Mitglieder des Aufsichtsrats aufgrund des derzeitigen Niveaus der festen Vergütung nicht vorgesehen. Für die Mitgliedschaft im Nominierungs- bzw. Prüfungsausschuss werden zusätzliche Vergütungen geleistet. Die Gesamtvergütung ist dem Anhang zu entnehmen.

11 Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Gemäß § 312 Abs. 3 Satz 3 Aktiengesetz (AktG) haben wir einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt. Dieser Bericht schließt mit folgender Erklärung des Vorstands:

"Wir erklären, dass die Basler AG, Ahrensburg, bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und Personen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, angemessene Gegenleistungen erhalten hat und wir nicht benachteiligt wurden. Andere Maßnahmen i. S. des § 312 AktG sind weder getroffen noch unterlassen worden."

 

Ahrensburg, 19. März 2018

Dr. Dietmar Ley

John P. Jennings

Arndt Bake

Hardy Mehl

Bestätigungsvermerk DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Basler Aktiengesellschaft, Ahrensburg

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Jahresabschluss der Basler Aktiengesellschaft, Ahrensburg, -bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2017 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Basler Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die unter "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2017 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der unter "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-AprVO erbracht haben.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE IN DER PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Wir haben folgenden Sachverhalt als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt identifiziert:

BEWERTUNG DES VORRATSVERMÖGENS Sachverhalt

Im Jahresabschluss der Basler AG werden Vorräte in Höhe von EUR 19 Mio. (26 % der Bilanzsumme) ausgewiesen. Vorräte werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Die Beurteilung der Werthaltigkeit und Realisierbarkeit von Vorräten verlangt eine Vielzahl von Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter. Diese Ermessensentscheidungen betreffen insbesondere die Schätzung zukünftiger Verkaufsmengen und Absatzpreise für die Bestimmung der beizulegenden Werte und die Vornahme von Reichweitenabschlägen. Aufgrund des mit der Vorratsbewertung verbundenen Grades an Schätzunsicherheit und der betragsmäßigen Höhe des Bilanzpostens war die Bewertung des Vorratsvermögens für uns im Rahmen unserer Prüfung ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt.

Die Angaben der Basler AG zur Bewertung der Vorräte sind in dem Abschnitt "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" auf Seite 2 des Anhangs enthalten.

Prüferische Reaktion

Wir haben die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter betreffend die Werthaltigkeit und Realisierbarkeit der Vorräte überprüft. Dazu haben wir für die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Waren die im Einklang mit den Anforderungen zutreffende Anwendung des Niederstwerttests geprüft, indem wir ausgehend vom Beschaffungsmarkt stichprobenartig Eingangsrechnungen eingesehen haben und die sich daraus ergebenden Preise mit den angesetzten Preisen verglichen haben. Für die unfertigen und fertigen Erzeugnisse haben wir die Kalkulation der zur Stichtagsbewertung herangezogenen Herstellungskosten kritisch nachvollzogen und die im Einklang mit den Anforderungen zutreffende Anwendung des Niederstwerttests überprüft. Dazu haben wir die Erwartungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich zukünftiger Verkaufsmengen und -preise anhand von Erfahrungen aus der Vergangenheit kritisch hinterfragt. Weiterhin haben wir überprüft, ob die Vorräte unter Berücksichtigung ihrer Reichweiten angemessen wertberichtigt wurden. Zu diesem Zweck haben wir die Reichweitenanalysen der gesetzlichen Vertreter plausibilisiert und die im Berichtsjahr verwendeten Bewertungsabschläge mit den Abschlägen aus Vorjahren verglichen und auf Plausibilität geprüft.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

auf die in Abschnitt 9 des Lageberichts verwiesene, gesondert veröffentlichte Erklärung zur Unternehmensführung

die übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses und Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks,

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS UND DEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher -beabsichtigter oder unbeabsichtigter -falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachver-halts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

ÜBRIGE ANGABEN GEMÄSS ARTIKEL 10 EU-APRVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. Mai 2017 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 21. September 2017 vom Prüfungs-ausschuss beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2002 als Abschlussprüfer der Basler Aktiengesellschaft tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Dr. Ralf Wißmann.

 

Lübeck, 19. März 2018

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Prill, Wirtschaftsprüfer

gez. Dr. Wißmann, Wirtschaftsprüfer

Konzern-Bilanz

der Basler Aktiengesellschaft, Ahrensburg

Konzernabschluss nach IFRS für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017

Aktiva

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in T€ Anhang 31.12.2016 31.12.2017
A. Langfristige Vermögenswerte      
I. Immaterielle Vermögenswerte 10 22.505 21.476
II. Sachanlagen 10 6.711 8.784
III. Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing 17 14.624 12.481
IV. Firmenwert 29 0 3.139
V. Übrige Finanzanlagen   5 5
V. Latente Steueransprüche 11 28 39
    43.873 45.924
B. Kurzfristige Vermögenswerte      
I. Vorräte 12 14.577 20.829
II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Fertigungsaufträgen 13 10.370 11.066
III. Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 14 505 1.666
IV. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 14 741 1.040
V. Steuererstattungsansprüche 15 847 1.170
VI. Bankguthaben und Kassenbestände 16 19.437 36.025
    46.477 71.796
    90.350 117.720

Passiva

     
in T€ Anhang 31.12.2016 31.12.2017
A. Eigenkapital 18    
I. Gezeichnetes Kapital   3.215 3.211
II. Kapitalrücklagen   2.443 3.119
III. Gewinnrücklagen inkl. Konzernergebnis   43.648 59.028
IV. Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals   710 272
    50.016 65.630
B. Langfristige Schulden      
I. Langfristige Finanzmittel      
1. Langfristige verzinsliche Bankverbindlichkeiten 19 9.825 9.912
2. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten   0 542
3. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 17 8.610 10.258
II. Langfristige Rückstellungen 20 946 1.406
III. Latente Steuerschulden 11 5.379 5.525
    24.760 27.643
C. Kurzfristige Schulden      
I. Andere Finanzverbindlichkeiten 19 1.521 1.590
II. Kurzfristige Rückstellungen 20 3.507 3.802
III. Kurzfristige sonstige finanzielle Schulden      
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   6.234 10.107
2. Übrige kurzfristige finanzielle Schulden   1.192 4.776
3. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 17 2.159 2.224
IV. Kurzfristige Steuerschulden   961 1.948
    15.574 24.447
    90.350 117.720

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

der Basler Aktiengesellschaft, Ahrensburg

Konzernabschluss nach IFRS für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017

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in T€ Anhang 01.01. - 31.12.2016 01.01. - 31.12.2017
Umsatzerlöse 4, 24 97.538 150.201
Währungsergebnis 5 129 -488
Kosten der umgesetzten Leistungen   -50.061 -75.672
-davon Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungen 10 -3.810 -5.610
Bruttoergebnis vom Umsatz   47.606 74.041
Sonstige betriebliche Erträge 5 474 701
Vertriebs- und Marketingkosten   -16.928 -19.635
Allgemeine Verwaltungskosten   -10.576 -13.095
Forschung und Entwicklung 6 -7.936 -10.827
Andere Aufwendungen 6 -474 -706
Operatives Ergebnis   12.166 30.479
Finanzerträge 7 276 291
Finanzaufwendungen 7 -1.016 -978
Finanzergebnis   -740 -687
Ergebnis vor Ertragsteuern   11.426 29.792
Ertragsteuern 8 -3.496 -8.164
Konzernjahresüberschuss   7.930 21.628
Davon entfallen auf      
Gesellschafter des Mutterunternehmens   7.930 21.628
Nicht beherrschende Gesellschafter   0 0
Durchschnittliche Anzahl der Aktien (Stück) 9.5 3.230.943 3.209.430
Ergebnis pro Aktie verwässert/unverwässert (Euro) 9.5 2,45 6,74

Sonstiges Ergebnis

Konzernabschluss nach IFRS für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017

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in T€ Anhang 01.01.-31.12.2016 01.01.-31.12.2017
Konzernjahresüberschuss   7.930 21.628
Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis aus Währungsumrechnungsdifferenzen 18.3 167 -438
(unter bestimmten Bedingungen zukünftig in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung umzugliedern)      
Überschuss/Fehlbetrag aus Cashflow Hedges 18.3 0 0
Erfolgsneutrale Anpassung Finanzierungsleasing 18.5 0 -3.378
(nicht nachträglich in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung umzugliedern)      
Erfolgsneutrales Gesamtergebnis   167 -438
Gesamtergebnis   8.097 17.812
Davon entfallen auf      
Gesellschafter des Mutterunternehmens   8.097 17.812
Nicht beherrschende Gesellschafter   0 0

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Konzernabschluss nach IFRS für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017

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Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals
in T€ Anhang Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen inkl. Konzernergebnis Währungsumrechnungsdifferenzen Rücklagen für Cashflow Hedges
Eigenkapital   3.241 2.443 38.944 543 0
01.01.2016            
Gesamtergebnis       7.930 167  
Aktienverkauf 18.1     0    
Aktienrückkauf 18.1 -26   -1.348    
Dividendenausschüttung*       -1.878    
Eigenkapital   3.215 2.443 43.648 710 0
31.12.2016            
Gesamtergebnis     676 17.574 -438  
Aktienverkauf 18.1     831    
Aktienrückkauf 18.1 -4   -654    
Dividendenauschüttung**       -2.371    
Eigenkapital   3.211 3.119 59.028 272 0
31.12.2017            
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Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals
in T€ Summe der sonstigen Bestandteile des Eigenkapitals Gesamt
Eigenkapital 543 45.171
01.01.2016    
Gesamtergebnis 167 8.097
Aktienverkauf   0
Aktienrückkauf   -1.374
Dividendenausschüttung*   -1.878
Eigenkapital 710 50.016
31.12.2016    
Gesamtergebnis -438 17.812
Aktienverkauf   831
Aktienrückkauf   -658
Dividendenauschüttung**   -2.371
Eigenkapital 272 65.630
31.12.2017    

* 0,58 € je Stückaktie (Ausschüttung in 2016 für 2015)
** 0,74 € je Stückaktie (Ausschüttung in 2017 für 2016)

Konzern-Kapitalflussrechnung

Konzernabschluss nach IFRS für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis 31.Dezember 2017

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in T€ Anhang 01.01. - 31.12.2016 01.01. - 31.12.2017
Betriebliche Tätigkeit      
Jahresüberschuss des Konzerns   7.930 21.628
Zunahme (+) / Abnahme (-) latenter Steuern   1.369 136
Zinsauszahlungen / Zinseinzahlungen   1.196 1.125
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens   6.591 9.168
Zahlungsunwirksame Veränderung des Eigenkapitals   167 -3.817
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rückstellungen   2.570 1.454
Gewinn (-) / Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens   -11 -16
Zunahme (-) / Abnahme (+) der Vorräte   -3.814 -5.779
Zunahme (+) / Abnahme (-) erhaltener Anzahlungen   126 1.568
Zunahme (-) / Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen   -2.576 -525
Zunahme (-) / Abnahme (+) der sonstigen Aktiva   -552 -1.755
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   3.503 3.762
Zunahme (+) / Abnahme (-) der sonstigen Passiva   -397 1.444
Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit   16.102 28.393
Investitionstätigkeit      
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen   -7.992 -8.091
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens   26 225
Auszahlungen für Akquisition abzüglich übernommener Zahlungsmittel   0 -1.897
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit   -7.966 -9.763
Finanzierungstätigkeit      
Auszahlungen aus der Rückführung von Darlehen bei Kreditinstituten   -588 -800
Einzahlungen (+) / Auszahlungen (-) von Finanzierungsleasingverbindlichkeiten   -1.506 1.712
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen von Kreditinstituten   3.800 1.200
Zinsauszahlungen   -1.196 -1.125
Auszahlung für Eigene Anteile   -1.374 -658
Auszahlung für Dividende   -1.878 -2.371
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit   -2.742 -2.042
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands im Geschäftsjahr   5.394 16.588
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres   14.043 19.437
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres   19.437 36.025
Zusammensetzung des Finanzmittelbestands am Ende des Geschäftsjahres      
Bankguthaben und Kassenbestände 16 19.437 36.025
Auszahlungen für Steuern   1.292 5.322

I. Allgemeine Angaben

1. Das Unternehmen

Die Basler Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Investitionsgüter der Vision Technology (der Technologie des maschinellen Sehens). Die Basler Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in 22926 Ahrensburg (Deutschland), An der Strusbek 60-62 (Amtsgericht Lübeck HRB 4090AH), unterhält Tochtergesellschaften in Singapur, Taiwan, USA und Neumünster sowie Vertriebs- und Service-Niederlassungen in Japan, Südkorea, China, Finnland, Polen, Niederlande, Kanada und dem Vereinigten Königreich. Entwicklung und Produktion erfolgen am Hauptsitz in Deutschland. In der Tochtergesellschaft in Singapur wurde im Juli 2014 eine zweite Produktionslinie eröffnet.

Seit dem 23. März 1999 ist die Basler AG an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Die Basler AG hat sich den Vorschriften des Prime Standard unterworfen. Die Norbert Basler Holding GmbH hält über 50 % der stimmberechtigten Anteile der Basler AG.

2. Grundlagen der Bilanzierung

2.1 Übereinstimmung mit IFRS

Der Konzernabschluss der Basler AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Alle vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen und zum Zeitpunkt der Aufstellung des vorliegenden Konzernabschlusses geltenden und von der Basler AG angewendeten IFRS wurden von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der EU übernommen. Im Folgenden wird daher für diese in Europäisches Recht übernommenen und von der Basler AG angewandten Verlautbarungen einheitlich der Begriff "IFRS" verwendet.

2.2 Standards, deren Anwendung keine Auswirkung auf den Konzernabschluss haben

Die seit dem 1. Januar 2017 im Zuge der jährlichen Verbesserungen der IFRS (Zyklus 20142016) anzuwendenden Änderungen hinsichtlich des IAS 28, IFRS 1, IFRS 12 sowie die Änderungen der IAS 12 und IAS 7 haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Basler AG. Die Leitlinien nach IFRIC 21 finden keine Anwendung.

2.3 Standards, die verabschiedet, aber noch nicht angewendet wurden

Folgende in EU-Recht übernommene IFRS wurden bis zum 31. Dezember 2017 herausgegeben, sind indes erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden, sofern von einem Wahlrecht zur vorzeitigen Anwendung kein Gebrauch gemacht wird:

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Änderung/Standard Datum der Veröffentlichung Datum der Übernahme in EU-Recht Anwendungszeitpunkt (EU)
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden (inklusive Änderungen an IFRS 15 Zeitpunkt des Inkrafttretens von IFRS 15) 11. September 2015 22. September 2016 1. Januar 2018
IFRS 9 Finanzinstrumente 24. Juli 2014 22. November 2016 1. Januar 2018
IFRS 16 Leasingverhältnisse 13. Januar 2016 31. Oktober 2017 1. Januar 2019
Klarstellung zu IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden 12. April 2016 31. Oktober 2017 1. Januar 2018
Änderungen an IFRS 4: Anwendung von IFRS 9 'Finanzinstrumente' gemeinsam mit IFRS 4 'Versicherungsverträge' 12. September 2016 3.November 2017 1. Januar 2018

Nachfolgende Standards sowie Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die ebenfalls vom IASB herausgegeben wurden, sind im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 noch nicht verpflichtend anzuwenden. Die Anwendung dieser Regelungen setzt voraus, dass sie im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens der EU ("Endorsement") angenommen werden:

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Änderung/Standard Datum der Veröffentlichung Datum der Übernahme in EU-Recht Anwendungszeitpunkt (EU)
IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten 30. Januar 2014 Die Europäische Kommission hat beschlossen, das Übernahmeverfahren dieses Zwischenstandards auszusetzen und stattdessen den finalen Standard abzuwarten.
Änderungen an IFRS 10 und IAS 28: Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture 11. September 2014 Verschoben Auf unbestimmte Zeit verschoben
Änderungen an IFRS 2: Klassifizierung und Bewertung von Geschäftsvorfällen mit anteilsbasierter Vergütung 20. Juni 2016 Q1/2018 1. Januar 2018
Jährliche Verbesserungen der IFRS (AIP) -Zyklus 2014-2016 8. Dezember 2016 Q1/2018 1. Januar 2018/ 1. Januar 2017
IFRIC 22 Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlter Gegenleistungen 8. Dezember 2016 Q1/2018 1. Januar 2018
Änderungen an IAS 40: Übertragung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 8. Dezember 2016 Q1/2018 1. Januar 2018
IFRS 17 Versicherungsverträge 18. Mai 2017 n/a 1.Januar 2021
IFRIC 23 Unsicherheiten bezüglich der ertragssteuerlichen Behandlung 7. Juni 2017 2018 1.Januar 2019
Änderungen an IFRS 9: Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung 12. Oktober 2017 2018 1. Januar 2019
Änderungen an IAS 28: Langfristige Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures 12. Oktober 2017 2018 1. Januar 2019
Jährliche Verbesserungen der IFRS (AIP) -Zyklus 2015-2017 12. Dezember 2017 2018 1. Januar 2019

Bei der Analyse der Kundenverträge wurde die verlängerte Gewährleistung als separate Leistungsverpflichtungen gemäß IRFS 15 identifiziert.

Die verlängerte Gewährleistung stellt eine "service-type-warranty" dar mit der Folge, dass eine gesonderte Leistungsverpflichtung abgespalten werden muss, sodass dieser Teil des Transaktionspreises über den Gewährleistungszeitraum abzugrenzen ist. Die gesetzliche Gewährleistung ist eine "assurance-type-warranty", für die eine Rückstellung nach IAS 37 zu bilden ist.

Es wird beabsichtigt, beim Übergang auf IFRS 15 die modifizierte retrospektive Methode, nach der die kumulierten Anpassungsbeträge zum 1. Januar 2018 erfasst werden, im Konzernabschluss anzuwenden. Infolgedessen wird Basler die Anforderungen des IFRS 15 nicht auf jede dargestellte Vergleichsperiode anwenden.

Durch die Anwendung der Änderung bei der Erfassung der Kundenverträge, die zum 1. Januar 2018 noch nicht abgeschlossen sind, wird geschätzt, dass die Gewinnrücklage zum 1. Januar 2018 um 221 T€ gesenkt wird.

Für die Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten erwartet Basler keine Auswirkungen auf den Ausweis von Wertänderungen finanzieller Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und nach IAS 39 in der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen werden. Zum neuen IFRS 16 wird es in 2018 eine umfassende Analyse aller Leasingverhältnisse geben.

Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, sind in Tausend Euro (T €).

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Darstellung der Zahlungsströme sowie in der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen werden Vergleichszahlen für das Vorjahr angegeben.

Der Konzernabschluss wird unter der Going-Concern-Prämisse aufgestellt.

2.4 Verwendung von geschätzten Werten

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS ist es erforderlich, dass das Management über den Ausweis und die Höhe von Vermögenswerten und Schulden und die Offenlegung der Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses sowie über die ausgewiesene Höhe der im Berichtszeitraum ausgewiesenen Umsätze und Aufwendungen Schätzungen und Annahmen abgibt. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen. Wesentliche Schätzunsicherheiten ergeben sich bei der Bewertung der Sachanlagen bezüglich der Nutzungsdauern sowie bei der Bewertung der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte bezüglich der Nutzungsdauern und der erwarteten Umsätze. Weiterhin liegen Unsicherheiten bei latenten Steuern auf Verlustvorträge, bei Rückstellungen sowie bei den Annahmen für Wertminderungstests vor. Die Buchwerte der Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenstände ergeben sich aus der Entwicklung des Anlagevermögens. Der Vorstand ist der Auffassung, dass der Buchwert der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte trotz möglicherweise niedriger Umsätze in voller Höhe realisiert wird.

3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

3.1 Grundlagen der Konsolidierung

Alle wesentlichen Tochterunternehmen, die von der Basler AG gemäß IFRS 10 direkt oder indirekt beherrscht werden, sind in den Konzernabschluss einbezogen. Eine Übersicht zu den Tochtergesellschaften und Beteiligungen befindet sich unter Textziffer III.29.

Vereinheitlichung

Die zu konsolidierenden Abschlüsse der Basler AG als Muttergesellschaft und der einbezogenen Tochtergesellschaften werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Alle konzerninternen Geschäftsvorfälle, Salden und Zwischenergebnisse werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert.

Währungsumrechnung

Die funktionale Währung der Tochterunternehmen ist die Währung des jeweiligen Landes, mit Ausnahme der Basler Asia Pte. Ltd., die in Euro bilanziert. Infolgedessen werden die entsprechenden Aktiva und Passiva zum Bilanzstichtag mit dem geltenden Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Erträge und Aufwendungen werden zum durchschnittlichen Wechselkurs des Berichtszeitraums konvertiert. Kumulierte Wechselkursgewinne und -verluste werden als separater Bestandteil des Eigenkapitals ausgewiesen. Dadurch hat sich im Geschäftsjahr das Eigenkapital um 438 T€ verringert (VJ: 167 T€ erhöht).

Geschäftsvorfälle in ausländischer Währung in den Einzelabschlüssen werden zum Stichtagskurs des Geschäftsvorfalles umgerechnet. Dabei entstanden im Geschäftsjahr 2017 Erträge von 1.259 T€ (VJ: 1.088 T€) und Aufwendungen von 1.747 T€ (VJ: 959 T€). Das Währungsergebnis wird als Position Währungsergebnis im Bruttoergebnis vom Umsatz ausgewiesen. Die Ausweisänderung dient einer klareren Darstellung der Bruttomarge.

Für Vorgänge innerhalb der Europäischen Union werden die dort geltenden festen Umrechnungskurse in Euro verwendet. Weitere wichtige Umrechnungskurse stellen sich wie folgt dar:

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Stichtagskurse per
31.12.2017 31.12.2016
1 Euro 1,1993 US-Dollar 1,0541 US-Dollar
1 Euro 35,56595 Neuer Taiwan-Dollar 33,76450 Neuer Taiwan-Dollar
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Durchschnittskurse
2017 2016
1 Euro 1,12970 US-Dollar 1,10690 US-Dollar
1 Euro 34,35344 Neuer Taiwan-Dollar 35,69770 Neuer Taiwan-Dollar

Quelle: Kurse Europäische Zentralbank, außer Neuer Taiwan Dollar, der über den täglichen Interbank

Kassakurs ermittelt wird.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode, bei der zum Zeitpunkt des Erwerbs die Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem anteiligen Eigenkapital verrechnet werden. Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens werden mit den Zeitwerten bewertet, sofern die beizulegenden Zeitwerte von den Buchwerten abweichen.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß den Bestimmungen des IFRS 3. Dabei sind sämtliche Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens mit den beizulegenden Werten anzusetzen. Das so ermittelte anteilige Eigenkapital wird dem Beteiligungsbuchwert gegenübergestellt. Danach verbleibende aktive Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert und einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen.

Alle konzerninternen Salden, Erträge und Aufwendungen sowie unrealisierte Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen werden in voller Höhe eliminiert. Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern gemäß IAS 12 abgegrenzt.

3.2 Ertragsrealisierung

Erträge werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Erträge werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder noch zu erhaltenden Gegenleistung bewertet. Skonti, Rabatte sowie Umsatzsteuer oder ähnliche Abzüge bleiben unberücksichtigt. Darüber hinaus setzt die Ertragsrealisierung die Erfüllung nachfolgend aufgelisteter Ansatzkriterien voraus.

Verkauf von Waren und Erzeugnissen

Die Ertragserfassung erfolgt für Waren und Erzeugnisse, wenn die mit dem Eigentum an den verkauften Waren und Erzeugnissen verbundenen maßgeblichen Chancen und Risiken auf den Käufer übergegangen sind. Dies tritt in der Regel mit Lieferung der Waren und Erzeugnisse ein.

Erträge aus kundenspezifischen Fertigungen, die periodenübergreifend stattfinden, werden nach Maßgabe des Fertigstellungsgrades als Ertrag erfasst (Percentage-of-Completion-Method). Die Ermittlung des Fertigstellungsgrades erfolgt nach Maßgabe der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Kosten als Prozentsatz der für das jeweilige Projekt insgesamt geschätzten Gesamtkosten. Kann das Ergebnis eines Auftrags nicht verlässlich geschätzt werden, werden Erträge nur in Höhe der angefallenen, erstattungsfähigen Aufwendungen erfasst. Im Berichtsjahr wurde keine kundenspezifische Fertigung durchgeführt.

Mieterträge

Erträge aus der Untervermietung des Geschäftsgebäudes in Ahrensburg werden periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des zugrundeliegenden Vertrages erfasst.

Zinserträge

Zinserträge werden erfasst, wenn die Zinsen entstanden sind (unter Verwendung der Effektivzinsmethode). Zinserträge werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Finanzerträge ausgewiesen.

3.3 Besteuerung

Tatsächliche Ertragsteuern

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für laufende und frühere Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten.

Tatsächliche Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im Eigenkapital erfasst.

Latente Steuern

Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswertes bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz.

Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, mit Ausnahme von:

latenten Steuerschulden aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld aus einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, und

latenten Steuerschulden aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen stehen, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und nicht genutzten Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können, mit Ausnahme von:

latenten Steueransprüchen aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld aus einem Geschäftsvorfall entstehen, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, und

latenten Steueransprüchen aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen stehen, wenn es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden oder kein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differenzen verwendet werden können.

Der Buchwert der latenten Ertragsteueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht.

Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Zukünftige Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, sofern am Bilanzstichtag materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens erfüllt sind.

Latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im Eigenkapital erfasst. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

3.4 Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand für Entwicklungsaufwendungen werden erfasst, wenn hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen. Zuwendungen für einen Vermögenswert reduzieren direkt dessen Buchwert und werden aufgrund der reduzierten Abschreibung als Ertrag erfasst. Der Ausweis in der GuV erfolgt als Bruttoausweis unter den sonstigen betrieblichen Erträgen.

Erhält der Konzern nichtmonetäre Zuwendungen, werden der Vermögenswert und die Zuwendung zum Nominalwert erfasst und, soweit möglich, in gleichen jährlichen Raten über die geschätzte Nutzungsdauer des entsprechenden Vermögenswerts ertragswirksam aufgelöst.

3.5 Eigenkapitalinstrumente

Erwirbt der Konzern eigene Anteile, so werden diese zu Anschaffungskosten erfasst und direkt vom Eigenkapital abgezogen. Der Kauf, der Verkauf, die Ausgabe oder die Einziehung von eigenen Anteilen werden nicht erfolgswirksam erfasst. Etwaige Unterschiedsbeträge zwischen dem Buchwert und der Gegenleistung werden in der anderen Kapitalrücklage bzw. in der Gewinnrücklage erfasst.

3.6 Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Forderungen und sonstiges Finanzvermögen werden am Erfüllungstag zu Anschaffungskosten aktiviert. Sollte die Einbringbarkeit einer Forderung durch eine Illiquidität eines Kunden gefährdet sein, so werden Einzelwertberichtigungen in voller Höhe auf diese vorgenommen. Soweit der Zeitwert von finanziellen Vermögenswerten und Schulden angesetzt oder angegeben wird, ermittelt sich dieser grundsätzlich aus dem Markt- oder Börsenwert. Sollte kein aktiver Markt bestehen, so wird der Zeitwert auf Grundlage von anerkannten finanzmathematischen Methoden ermittelt.

3.7 Derivative Finanzinstrumente

Der Konzern schließt eine Reihe von derivativen Finanzinstrumenten zur Steuerung seiner Zins- und Wechselkursrisiken ab. Darunter befinden sich Devisentermingeschäfte, Zinsswaps und Devisenoptionsgeschäfte. Derivate werden erstmalig zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und anschließend zu jedem Abschlussstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der aus der Bewertung resultierende Gewinn oder Verlust wird sofort erfolgswirksam erfasst, es sei denn, das Derivat ist als Sicherungsinstrument im Rahmen des Hedge Accounting designiert und effektiv. Hier hängt der Zeitpunkt der erfolgswirksamen Erfassung der Bewertungsergebnisse von der Art der Sicherungsbeziehung ab. Der effektive Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwertes von Derivaten, die sich für Cashflow Hedges eignen und als solche designiert worden sind, wird im Gesamtergebnis unter dem Posten Rücklage für Sicherungsgeschäfte erfasst. Der auf den gegebenenfalls ineffektiven Teil entfallende Gewinn oder Verlust wird sofort erfolgswirksam erfasst und im Posten sonstige Erträge/sonstige Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

3.8 Vorräte

Unter den Vorräten sind Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Handelswaren sowie unfertige und fertige Erzeugnisse ausgewiesen, soweit diese nicht einem Kundenauftrag zugeordnet werden können.

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet.

Kosten, die angefallen sind, um Vorräte an ihren derzeitigen Ort zu bringen und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen, werden wie folgt bilanziert:

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren: gleitende Durchschnitte

Fertige und unfertige Erzeugnisse: direkt zuordenbare Material- und Fertigungskosten bzw. Leistungen sowie angemessene Teile der Produktionsgemeinkosten basierend auf der normalen Kapazität der Produktionsanlagen ohne Berücksichtigung von Fremdkapitalkosten

Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten Vertriebskosten.

3.9 Sachanlagen und Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing

Die Bewertung von Sachanlagen erfolgt grundsätzlich zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen. Die dabei zugrunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen der voraussichtlichen Nutzungszeit der Vermögenswerte im Unternehmen. Restwerte sind bei der Berechnung der Abschreibung aufgrund von Unwesentlichkeit vernachlässigt worden. Neubewertungen des Sachanlagevermögens werden nicht vorgenommen.

Den planmäßigen linearen Abschreibungen des Sachanlagevermögens liegen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

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Vermögenswert Nutzungsdauer in Jahren
Technische Anlagen und Maschinen 3 bis 8, 10 bis 11, 13 und 14
Andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 15
Parkhäuser 20
Geschäfts- und Bürogebäude 38 bis 40

Zu jedem Abschlussstichtag werden die Buchwerte der Sachanlagen überprüft, ob es Anhaltspunkte für eine eingetretene Wertminderung gibt. Für Einzelheiten wird auf 3.17 verwiesen.

3.10 Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte, im Wesentlichen Software, werden zu Anschaffungskosten aktiviert und über ihre planmäßige Nutzungsdauer amortisiert.

Forschungskosten werden als Aufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Entwicklungskosten eines einzelnen Projekts werden nur dann als immaterieller Vermögenswert aktiviert, wenn Folgendes nachgewiesen werden kann:

die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts, die eine interne Nutzung oder einen Verkauf des Vermögenswerts ermöglicht,

die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen,

dass der immaterielle Vermögenswert voraussichtlich einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird,

die Verfügbarkeit von Ressourcen für Zwecke der Fertigstellung des Vermögenswerts und

die Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zuzurechnenden Ausgaben zuverlässig ermitteln zu können.

Die Entwicklungskosten werden nach ihrem erstmaligen Ansatz unter Anwendung des Herstellkostenmodells, d. h. zu Herstellkosten abzüglich kumulierter Amortisationen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen, bilanziert. Die Amortisation beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase und ab dem Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Die Amortisation erfolgt linear über den Zeitraum, über den künftiger Nutzen zu erwarten ist.

Folgende Nutzungsdauern werden dabei angenommen:

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Vermögenswert Nutzungsdauer in Jahren
Aktivierte Entwicklungskosten 3 bis 10
Software, entgeltlich erworbene Produktentwicklungen 3 bis 7

Die Amortisationsaufwendungen sind in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in den Kosten der umgesetzten Leistung, den Vertriebs- und Marketingkosten sowie den allgemeinen Verwaltungskosten enthalten.

Während der Entwicklungsphase wird mindestens jährlich und auf besondere Veranlassung hin ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Für Einzelheiten wird auf 3.17 verwiesen.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IFRS 3 bzw. IAS 38 nicht planmäßig abgeschrieben. Stattdessen werden sie im Sinne von IAS 36 einmal jährlich sowie bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine Wertminderung hindeuten, einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen und gegebenenfalls auf ihren erzielbaren Betrag abgewertet.

3.11 Liquide Mittel und ähnliche Mittel

Der Bilanzposten umfasst den Kassenbestand sowie kurzfristige Einlagen mit einer Laufzeit von weniger als drei Monaten.

3.12 Leasingverhältnisse

Ein Leasingverhältnis wird als Operating-Leasingverhältnis klassifiziert, wenn im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, beim Leasinggeber verbleiben. Ein Leasingverhältnis wird als Finanzierungsleasingverhältnis klassifiziert, wenn durch die Leasingvereinbarung im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen werden.

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden zum Vertragsabschlusszeitpunkt mit dem Barwert der Leasingraten, übrige Verbindlichkeiten zum Rückzahlungsbetrag bzw. zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt.

3.13 Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten werden auf qualifizierte Vermögenswerte gemäß IAS 23 aktiviert. Sie werden bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Vermögenswerte im Wesentlichen für ihre vorgesehene Nutzung oder zum Verkauf bereit stehen, zu den Herstellungskosten dieser Vermögenswerte hinzugerechnet. Erwirtschaftete Erträge aus der zwischenzeitlichen Anlage speziell aufgenommenen Fremdkapitals bis zu dessen Ausgabe für qualifizierende Vermögenswerte werden von den aktivierbaren Fremdkapitalkosten abgezogen. Alle anderen Fremdkapitalkosten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.

3.14 Finanzielle Schulden

Finanzschulden sind zu ihren fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Darunter fallen die Bankverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing sowie die übrigen Finanzverbindlichkeiten.

3.15 Rückstellungen

Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn Basler eine gegenwärtige (gesetzliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie z. B. bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand aus der Bildung der Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen. Ist der aus einer Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich, werden Rückstellungen mit einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, der für die Schuld spezifische Risiken widerspiegelt. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Finanzaufwendungen erfasst.

3.16 Beizulegender Zeitwert

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Markteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde. Dies gilt unabhängig davon, ob der Preis direkt beobachtbar oder unter Anwendung einer Bewertungsmethode geschätzt worden ist.

Der beizulegende Zeitwert ist nicht immer als Marktpreis verfügbar. Häufig muss er auf Basis verschiedener Bewertungsparameter ermittelt werden. In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit beobachtbarer Parameter und der Bedeutung dieser Parameter für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts im Ganzen, wird der beizulegende Zeitwert den Stufen 1, 2 oder 3 zugeordnet. Die Unterteilung erfolgt nach folgender Maßgabe:

Eingangsparameter der Stufe 1 sind notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden, auf die das Unternehmen am Bewertungsstichtag zugreifen kann.

Eingangsparameter der Stufe 2 sind andere Eingangsparameter als die auf Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt beobachtbar sind oder indirekt aus anderen Preisen abgeleitet werden können.

Eingangsparameter der Stufe 3 sind für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbare Parameter.

3.17 Wertminderungen von Vermögenswerten

Die Buchwerte der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte werden zu jedem Berichtsstichtag (31. Dezember) auf Anhaltspunkte für eine eingetretene Wertminderung überprüft (impairment-test). Sind derartige Anhaltspunkte erkennbar, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes geschätzt, um den Umfang eines eventuellen Wertminderungsaufwands festzustellen. Sofern der erzielbare Betrag auf Ebene des einzelnen Vermögenswertes nicht geschätzt werden kann, wird die Ermittlung auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) durchgeführt, zu der der jeweilige Vermögenswert zugeordnet ist. Die Verteilung erfolgt bei der Basler AG auf Ebene der Kamerafamilien als CGU.

Bei immateriellen Vermögenswerten, die noch nicht genutzt werden können, wird ein Wertminderungstest mindestens jährlich und bei Anhaltspunkten einer Wertminderung (triggering events) durchgeführt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzgl. Veräußerungskosten (fair value less costs to sell) und dem Nutzungswert (value in use). Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die geschätzten zukünftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuerzinssatz abgezinst. Dieser berücksichtigt dabei sowohl die momentane Markteinschätzung über den Zeitwert (time value) des Geldes als auch die den Vermögenswert betreffenden Risiken, sofern diese nicht bereits in der Schätzung der Zahlungsströme Berücksichtigung gefunden haben. Den Berechnungen liegen Prognosen zugrunde, die auf den vom Management genehmigten Finanzplänen beruhen. Der beizulegende Zeitwert abzgl. Veräußerungskosten wird anhand eines angemessenen Bewertungsmodells ermittelt, dass sich nicht von der Berechnung des Nutzungswerts unterscheidet. Sofern der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes dessen Buchwert unterschreitet, wird der Buchwert auf den erzielbaren Betrag wertgemindert. Der Wertminderungsaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst.

Für den Fall, dass sich der Wertminderungsaufwand wieder aufholen sollte, wird der Buchwert des Vermögenswertes auf den neu ermittelten erzielbaren Betrag erhöht. Dabei ist die Wertobergrenze der Zuschreibung in Höhe des ursprünglichen Buchwerts des Vermögenswerts bzw. der CGU zu beachten. Eine Wertaufholung wird sofort erfolgswirksam erfasst.

Bei immateriellen Vermögenswerten, die noch nicht genutzt werden können, erfolgt die Überprüfung der Werthaltigkeit auf Ebene der Kamerafamilien als CGU. Der erzielbare Betrag wird auf Basis der Berechnung eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die Cashflow-Prognosen basieren auf vom Management für einen Detailzeitraum von vier Jahren genehmigten Finanzplänen. Der Planungshorizont bildet die Annahmen für kurz- bis mittelfristige Marktentwicklungen ab. Dabei geht der Konzern von einem Umsatzwachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich für 2018 und Folgejahre aus. Bei der Bruttogewinnmarge wird von einem leichten Rückgang ausgegangen. Nach dem Detailplanungszeitraum anfallende Cashflows werden nicht berücksichtigt. Der für die Cashflow-Prognosen verwendete Abzinsungssatz vor Steuern beträgt 8,5 % (Vorjahr: 7,6 %). Dieser basiert auf dem Konzept der durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten. Bei der Berechnung sowohl des Nutzungswerts als auch des beizulegenden Zeitwerts abzgl. Veräußerungskosten (mittels DCF-Verfahren) bestehen Schätzungsunsicherheiten für die zugrundeliegenden Annahmen, besonders hinsichtlich bei:

Rohertragsmargen

Diskontierungsfaktor (Zinssatz)

Umsatzwachstumsrate

Ab einem Diskontierungszinssatz in Höhe von 17,0% bzw. einem zu erwartenden Rückgang der geplanten Umsatzerlöse um 10,4% würde es zu einer Abwertung der Vermögenswerte kommen.

Liegen im Laufe eines Geschäftsjahres Anhaltspunkte für eine Abwertung der Sachanlagen vor, so werden diese untersucht und ggf. eine Wertberichtigung vorgenommen.

II. Erläuterungen der Abschlusspositionen

Erläuterungen der Gewinn- und Verlustrechnung

4. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse entfallen nahezu ausschließlich auf das Standardgeschäft. Wir verweisen auf die Aufgliederung unter Punkt 24.

5. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Mieterträge 104 156
Fördermittel für Forschung und Entwicklung 195 60
Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen 79 94
Sonstiges 323 164
  701 474

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind T€ 259 für selbsterstellte Fertigungstools enthalten. Bis 2016 wurden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen auch die Währungserträge dargestellt. Dies wurde per 31.12.2017 umgestellt, der Ausweis der Währungserträge erfolgt innerhalb des Bruttoergebnisses. Die Vorjahreszahlen wurden angepasst. Die Ausweisänderung dient einer klareren Darstellung der Bruttomarge. Das Währungsergebnis ergibt sich im Wesentlichen aus der Bewertung des Unterschiedsbetrages zwischen Umsatzerlösen und Materialaufwand in Fremdwährung.

6. Forschung und Entwicklung sowie andere Aufwendungen

Die Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Vollkosten Forschung und Entwicklung 15.969 13.218
Aktivierung von eigenen Entwicklungskosten -5.141 -5.282
Außerplanmäßige Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungen 581 327
Raumkosten 116 110
Sonstige andere Aufwendungen 8 37
  11.533 8.410

7. Finanzergebnis

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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Zinsertrag aus Bankguthaben 2 1
Zinsertrag Abzinsung 39 4
Zinsaufwand aus Bankkrediten -269 -196
Sonstiger Zinsaufwand -2 0
Zinsaufwand aus derivativen Finanzinstrumenten -244 -285
Aktivierung von Zinsen gem. IAS 23 155 180
Marktpreisbewertung derivativer Finanzinstrumente 248 271
Zinsaufwand für Finanzierungsleasing -616 -715
  -687 -740

Der gemäß IAS 23 berücksichtigte durchschnittliche Finanzierungskostensatz lag in 2017 bei 2,10 % (Vorjahr 1,87 %).

8. Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind sowohl die gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen.

Ein eventueller Ertrag wird mit einem negativen Vorzeichen ausgewiesen.

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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Laufende Steuern aus konsolidierten Unternehmen 6.594 2.098
Latente Steuern aus konsolidierten Unternehmen 1.525 1.370
Sonstige Steuern 45 28
Steueraufwand 8.164 3.496
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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Latenter Steueraufwand oder -ertrag aus Verlustvorträgen (laufend) 1.387 439
Latenter Steueraufwand oder -ertrag aus Verlustvorträgen (Anpassung) 0 0
Latenter Steueraufwand oder -ertrag aus temporären Differenzen 138 931
Latenter Steueraufwand 1.525 1.370

Die Ermittlung der effektiven Steuerlast, die unter Anwendung des deutschen Körperschaftsteuersatzes inklusive Solidaritätszuschlag von 15,83 % (VJ: 15,83 %) sowie des anzuwendenden Gewerbesteuersatzes von 13,30 % (VJ: 13,30 %) einen Gesamtsteuersatz von 29,13 % (VJ: 29,13 %) ergibt, gestaltet sich wie folgt:

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Steuerliche Überleitungsrechnung 2017
(in T€)
2016
(in T€)
Jahresüberschuss vor Ertragsteuern 29.792 11.426
Anzuwendender Steuersatz 29,13 % 29,13 %
Erwarteter Steueraufwand 8.679 3.328
Überleitung:    
Effekt aus abweichenden Steuersätzen -870 210
Steuereffekt aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen und steuerfreien Erträgen 176 138
Sonstiges 179 -180
Tatsächlicher Steueraufwand 8.164 3.496
Konzernsteuerquote 27,4 % 30,6 %

Per 31. Dezember bestanden folgende steuerliche Verlustvorträge:

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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Deutschland, Körperschaftsteuer 0 6.000
Deutschland, Gewerbesteuer 0 3.486

Die steuerlichen Verlustvorträge in Deutschland gelten auf unbestimmte Zeit. Aufgrund der gesetzlichen Lage können von den Verlustvorträgen maximal 1.000 T€ zuzüglich 40 % des übersteigenden steuerlichen Gewinns pro Jahr genutzt werden.

9. Sonstige Angaben

9.1 Fertigungsaufträge

Per 31.12.2017 bestanden keine laufenden kundenspezifischen Fertigungsaufträge mehr.

9.2 Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen

Im Geschäftsjahr 2017 wurden außerplanmäßige Wertberichtigungen auf aktivierte Produktentwicklungen von 581 T€ (VJ: 327 T€) vorgenommen. Bei den Abschreibungen handelte es sich um auslaufende Produkte bzw. solche, bei denen nicht mehr mit einem ausreichenden Nutzenzufluss gerechnet wurde. Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf die aktivierten Entwicklungen wurden unter den anderen Aufwendungen ausgewiesen. Die Abschreibungen und außerplanmäßigen Abschreibungen sind in folgenden Bereichen enthalten:

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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Kosten der umgesetzten Leistung 6.876 4.329
Vertriebs- und Marketingkosten 209 147
Allgemeine Verwaltungskosten 1.477 1.399
Andere Aufwendungen 959 716
  9.521 6.591

9.3 Personalaufwand

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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Löhne und Gehälter 41.187 33.476
Soziale Abgaben 6.701 5.788
  47.888 39.264

Die Aufwendungen für die beitragsorientierten Altersversorgungssysteme betrugen 3.057 T€ (VJ: 2.608 T€). Die Mitarbeiter im Konzern sind im Wesentlichen in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert und unterliegen damit einem staatlichen, beitragsorientierten Plan.

9.4 Materialaufwand

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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren 52.036 33.121
Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.920 1.120
  53.956 34.241

Im Jahr 2017 fielen für Garantieleistungen Kosten in Höhe von 909 T€ (VJ: 936 T€) an.

9.5 Überleitung Ergebnis je Aktie

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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Ergebnis verwässert/ unverwässert in T€ 21.628 7.930
Gewichtete durchschnittliche Anzahl an Stammaktien 3.209.430 3.230.943
Ergebnis pro Aktie (Euro) 6,74 2,45

Die Berechnung der durchschnittlichen Anzahl der ausstehenden Aktien erfolgte nach zeitanteiliger Gewichtung unter Berücksichtigung der erworbenen eigenen Anteile.

Erläuterungen der Bilanz

10. Entwicklung des Anlagevermögens

Basler nutzte zum 31.12.2017 vollständig abgeschriebenes Anlagevermögen mit einem Anschaffungswert von 23.942 T€ (VJ: 21.974 T€). Ansonsten verweisen wir zur Entwicklung des Anlagevermögens auf die gesonderte Darstellung. Im Geschäftsjahr waren technische Anlagen, Maschinen und Betriebs- und Geschäftsausstattung gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 0 T€ (VJ: 38 T€) zur Sicherung übereignet.

Das Bestellobligo für Sachanlagen betrug zum 31.12.2017 1.677 T€ (VJ: 465 T€).

Für den Abschluss von wesentlicher Bedeutung gemäß IAS 38.122b sind die folgenden immateriellen Vermögensgegenstände am Abschlussstichtag:

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Beschreibung des immateriellen Vermögensgegenstandes Buchwert
31.12.2017
(in T€)
Nutzungsdauer
(in Jahren)
Erweiterung der ace Kameralinie mit neuen CMOS-Sensoren 2.801 5
Entwicklung Kamera-Module für den Einsatz mit Embedded-Prozessoren 1.433 3
Kamera-Entwicklung und Verbesserung 3D TOF-Technologie 969 3

Zum 31.12.2016 waren folgende immateriellen Vermögensgegenstände von Bedeutung:

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Beschreibung des immateriellen Vermögensgegenstandes Buchwert
31.12.2016
(in T€)
Nutzungsdauer
(in Jahren)
Erweiterung der ace Kameralinie um Sensoren der Firma CMOSIS und der USB Schnittstelle 4.804 5
Entwicklung Kamera-Module für den Einsatz mit Embedded-Prozessoren 760 3
Kamera-Entwicklung 3D TOF-Technologie 527 3
Entry-Level Kameraplattform 2.752 5

11. Latente Steuern

Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten entfallen die folgenden aktiven und passiven latenten Steuern:

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31.12.2017
(in T€)
31.12.2016
(in T€)
Aktive latente Steuern aus steuerlichen Verlustvorträgen 0 1.377
Vorräte 114 62
Finanzinstrumente 172 202
Sonstige 225 179
Verrechnung -472 -1.792
  39 28
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Passive latente Steuern 31.12.2017
(in T€)
31.12.2016
(in T€)
Aktivierte Entwicklungen 5.883 5.923
Finanzierungsleasing 0 1.082
Sachanlagen 89 63
Sonstige 25 103
Verrechnung -472 -1.792
  5.525 5.379

12. Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

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31.12.2017
(in T€)
31.12.2016
(in T€)
Fertige Erzeugnisse 4.651 2.059
Halbfertige Erzeugnisse 2.470 1.555
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 12.810 9.989
Handelswaren 898 974
  20.829 14.577

Die Vorräte unterlagen zum 31.12.2017 einem Reichweitenabschlag in Höhe von 832 T€ (VJ: 807 T€). Davon entfiel eine Erhöhung von 66 T€ auf das Geschäftsjahr 2017 (VJ: 79 T€).

In den Fertigerzeugnissen und Handelswaren sind kurzfristig den Kunden zur Verfügung gestellte Test-, Leih- und Demogeräte im Wert von 177 T€ (VJ: 167 T€) enthalten. Dieser Ausweis erleichtert die Abwicklung des späteren Verkaufs an den Kunden. Langfristig genutzte Demogeräte für z. B. Messen sind im Anlagevermögen ausgewiesen und werden über ihre Nutzungsdauer von drei Jahren abgeschrieben.

13. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Fertigungsaufträgen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Fertigungsaufträgen setzen sich wie folgt zusammen:

scroll
31.12.2017
(in T€)
31.12.2016
(in T€)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11.066 10.370
  11.066 10.370

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 11.066 T€ (VJ: 10.370 T€) sind 11.066 T€ (VJ: 10.370 T€) innerhalb eines Jahres fällig.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind um 2 T€ (VJ: 0 T€) wertberichtigt. Wertberichtigungen auf Forderungen werden bei Basler auf separaten Konten nachgehalten. Wertberichtigungen werden vorgenommen, soweit die Einbringbarkeit einer Forderung, z. B. durch Insolvenz, gefährdet ist. Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

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[T€] Stand 01.01. Währungsdifferenzen Zuführung Verbrauch Auflösung Stand 31.12.
2017 0 0 2 0 0 2
2016 6 0 0 6 0 0

Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Einzelwertberichtigung stellt sich wie folgt dar:

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[T€] Buchwert zum 31.12. Davon zum 31.12. weder wertgemindert noch überfällig Davon nicht wertgemindert und bis 60 Tage überfällig Davon nicht wertgemindert und über 61 Tage überfällig
2017 11.066 10.047 1.019 0
2016 10.370 9.873 497 0

Die Summe der erhaltenen Anzahlungen beträgt 2.022 T€ (VJ: 142 T€). Es bestehen keine überfälligen Forderungen, für die ein Wertberichtigungsbedarf besteht.

Das maximale Ausfallrisiko entspricht den in der Bilanz angesetzten Buchwerten (gegebenenfalls abzüglich der zum Bilanzstichtag berücksichtigten Wertberichtigungen) jedes finanziellen Vermögenswertes. Die Zeitwerte weichen nicht wesentlich von den Buchwerten ab.

14. Sonstige kurzfristige finanzielle und sonstige kurzfristige Vermögenswerte

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31.12.2017
(in T€)
31.12.2016
(in T€)
Derivative Finanzinstrumente 0 327
Sonstige 304 178
Darlehensgewährung an Dritte 1.362 0
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 1.666 505
Abgegrenzte Aufwendungen 815 619
Geleistete Anzahlungen 225 122
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1.040 741
Summe 2.706 1.246

Die Zeitwerte weichen nicht wesentlich von den Buchwerten ab. Das maximale Ausfallrisiko entspricht den in der Bilanz angesetzten Buchwerten jedes finanziellen Vermögenswertes. Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte sind nicht durch Wertberichtigungen vermindert. Es bestehen keine überfälligen Forderungen, für die ein Wertberichtigungsbedarf besteht.

15. Steuererstattungsansprüche

Die Steuererstattungsansprüche betreffen Vorsteuer mit 859 T€ (VJ: 439 T€) und die Rückforderung von vorausbezahlten Steuern auf Einkommen und Ertrag mit 311 T€ (VJ: 408 T€).

Die Zeitwerte weichen nicht wesentlich von den Buchwerten ab. Das maximale Ausfallrisiko entspricht den in der Bilanz angesetzten Buchwerten jedes finanziellen Vermögenswertes.

16. Bankguthaben und Kassenbestände

Die Liquiden Mittel setzen sich aus Bankguthaben und Kassenbeständen in Höhe von 36.025 T€ (VJ: 19.347 T€) zusammen.

17. Leasing

17.1 Finanzierungsleasing

Das Betriebsgebäude mit dem Betriebsgelände in Ahrensburg wird im Rahmen eines Mietvertrages genutzt. Dieser Mietvertrag wird als Finanzierungsleasing klassifiziert. Die Buchwerte zum Geschäftsjahresende stellten sich wie folgt dar:

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31.12.2017
(in T€)
31.12.2016
(in T€)
Grund und Boden 2.278 1.817
Gebäude 10.203 12.807
  12.481 14.624

Die Entwicklung ist im Anlagespiegel separat ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing stellen sich wie folgt dar:

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Mindestleasingzahlungen Barwert der Mindestleasingzahlungen
31.12.2017
(in T€)
31.12.2016
(in T€)
31.12.2017
(in T€)
31.12.2016
(in T€)
Mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 2.224 2.221 2.224 2.159
Mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und bis zu fünf Jahren 9.110 9.638 8.454 8.610
Mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren 1.822 0 1.804 0
  13.156 11.859    
Abzüglich:        
Zukünftige Finanzierungskosten -674 -1.090    
Barwert der Mindestleasingzahlungen 12.482 10.769 12.482 10.769
Im Konzernabschluss ausgewiesen als:        
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing     2.224 2.159
Langfristige Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing     10.258 8.610

Die Erträge aus Untermietverhältnissen im Berichtsjahr betrugen 104 T€ (VJ:156 T€). Das letzte Untermietverhältnis endete am 31.12.2017.

17.2 Operating-Leasing

Teile der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden im Rahmen des Operating-Leasings genutzt. Die zukünftigen Mindestmiet- und Leasingzahlungen aufgrund von unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen und Anmietungen betragen:

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Geschäftsjahr T€
2018 504
2019-2021 491

Für nahezu alle Miet- und Leasingverträge bestehen zum Ende Kaufoptionen zu Marktbedingungen. Der Miet- bzw. Leasingaufwand betrug im Berichtsjahr 748 T€ (VJ: 523 T€).

18. Eigenkapital

18.1 Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der Gesellschaft beträgt 3.500.000 € und ist aufgeteilt in 3.500.000 ausgegebene nennwertlose Stückaktien. Die Aktien laufen auf den Inhaber. Der Bestand der im Umlauf befindlichen Aktien zum 1. Januar 2017 betrug 3.215.247 und zum 31. Dezember 2017 3.211.136. Im Berichtsjahr wurden 10.681 eigene Anteile erworben.

Die im Umlauf befindlichen Anteile entwickelten sich wie folgt:

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2017 2016
Eigene Anteile Im Umlauf befindliche Anteile Eigene Anteile Im Umlauf befindliche Anteile
Januar 288.878 3.211.122 258.637 3.241.363
Februar 295.434 3.204.566 258.637 3.241.363
März 295.434 3.204.566 258.637 3.241.363
April 295.434 3.204.566 258.637 3.241.363
Mai 295.434 3.204.566 261.359 3.238.641
Juni 288.864 3.211.136 264.495 3.235.505
Juli 288.864 3.211.136 271.230 3.228.770
August 288.864 3.211.136 277.483 3.222.517
September 288.864 3.211.136 278.975 3.221.025
Oktober 288.864 3.211.136 281.779 3.218.221
November 288.864 3.211.136 284.484 3.215.516
Dezember 288.864 3.211.136 284.753 3.215.247

Die Aktien der Basler AG sind seit dem 23. März 1999 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

18.2 Genehmigtes Kapital

Auf der Hauptversammlung 2012 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 30. Mai 2017 durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage um bis zu insgesamt € 1.750.000 zu erhöhen.

Auf der Hauptversammlung am 17. Mai 2017 wurde beschlossen, dass der Vorstand ermächtigt ist, bis zum 16. Mai 2022 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe von bis zu 1.750.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder mehrmalig um insgesamt bis zu € 1.750.000 zu erhöhen. Hierbei steht den Aktionären Bezugsrecht zu.

Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Ferner kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen, um die neuen Aktien der Gesellschaft Dritten gegen Sacheinlage zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von Forderungen gegen die Gesellschaft oder mit ihr verbundenen Unternehmen anbieten zu können. Der Ausschluss des Bezugsrechts durch den Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch dann zulässig, wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen 10 v.H. des Grundkapitals in Höhe von € 3.500.000 nicht übersteigt und der Ausgabebetrag den Börsenkurs der bereits börsennotierten Aktien gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet (§203 Abs.1 S.1 i.V.m. §186 Abs.3 S.4 AktG). Börsenkurs ist der arithmetische Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der Gesellschaft im elektronischen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse (XETRA Handel) oder eines Nachfolgesystems der letzten zehn Börsentage vor Ausübung der Ermächtigung. Der Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtrats ermächtigt, die Einzelheiten der Kapitalerhöhung sowie die Bedingung der Aktienausgabe, insbesondere den Ausgabebetrag festzulegen.

18.3 Bestandteile des übrigen Gesamteinkommens

Die Vor- und Nachsteuerergebnisse der Bestandteile des übrigen Gesamteinkommens stellen sich wie folgt dar:

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31.12.2017 31.12.2016
(in T€) (in T€)
vor Steuern Steuern Netto vor Steuern Steuern Netto
Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaft -438 0 -438 167 0 167
Gesamt -438 0 -438 167 0 167

18.4 Dividendenzahlung

Am 17. Mai 2017 wurde eine Dividende i. H. v. 74 Cent pro Aktie (gesamte Dividende 2.371 T€) ausbezahlt.

18.5 Bilanzierung Finanzierungsleasing

Da der bestehende Leasingvertrag für das Betriebsgebäude am Standort Ahrensburg Ende 2018 ausläuft und Basler eine Erweiterung des Betriebsgebäudes plant, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein neuer langfristiger Leasingvertrag abgeschlossen, um den Standort nachhaltig abzusichern. Bilanziell waren daher das Bestandsgebäude im Finanzierungsleasing als auch die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing an den neuen Vertrag anzupassen. Der Restwert des Gebäudes wurde neu verhandelt und bildet die Basis für den neuen Vertrag. Ebenso wurde die Finanzierung des Leasings vom Leasinggeber bereits abgesichert. Der Barwert des Nutzungsrechtes als auch die Leasingverbindlichkeiten aus dem neu abgeschlossenen Vertrag betragen 12,5 Mio. €. Die Anpassung der Bilanzpositionen "Grundstücke und Gebäude" und "Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing" in Höhe von 3,3 Mio. € erfolgten erfolgsneutral über das Eigenkapital.

19. Finanzverbindlichkeiten

Basler weist zum 31.12.2017 folgende Finanzverbindlichkeiten aus (T€):

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Bezeichnung Zinskondition Zinssatz Laufzeitende Rückzahlungsbetrag
ERP-Bankdarlehen 2012 Tranche I Fix 2,15 % 30.12.2022 2.438 T€ (VJ: 2.925 T€)
ERP-Bankdarlehen 2012 Tranche II Fix 2,45 % 30.12.2022 3.900 T€ (VJ: 3.900 T€)
ERP-Bankdarlehen 2015 Fix 1,50% 30.06.2025 4.688 T€ (VJ: 3.800 T€)

Davon entfallen auf langfristige verzinsliche Bankverbindlichkeiten 9.912 T€ (VJ: 9.825 T€). Darüber hinaus werden unter den anderen Finanzverbindlichkeiten derivative Finanzverbindlichkeiten von 473 T€ (VJ: 721 T€) und der kurzfristige Tilgungsanteil der Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 1.117 T€ (VJ: 800 T€) ausgewiesen.

Die beizulegenden Zeitwerte der oben genannten Finanzverbindlichkeiten, der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten weichen nicht wesentlich von den ausgewiesenen Buchwerten ab.

Eine Überleitung der Bewegungen der Schulden auf die Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten gemäß IAS 7 ist separat am Ende des Anhangs dargestellt.

20. Rückstellungen

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(in T€) 01.01.2017 Zuführung Inanspruchnahme Auflösung Zinsen Währungsdifferenzen
Langfristige Rückstellungen            
Personalkosten 946 499 0 0 -39 0
Langfristige Rückstellungen 946 499 0 0 -39 0
Kurzfristige Rückstellungen            
Personalkosten 2.756 2.342 -2.582 -9 0 -12
Provisionen 11 1 -11 0 0 0
Gewährleistung 368 582 -273 -2 0 0
Rechts- und Beratungskosten 113 90 -89 -5 0 -2
Sonstige 259 712 -370 -63 0 -14
Kurzfristige Rückstellungen 3.507 3.727 -3.325 -79 0 -28
Gesamt 4.453 4.226 -3.325 -79 -39 -28
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(in T€) 31.12.2017
Langfristige Rückstellungen  
Personalkosten 1.406
Langfristige Rückstellungen 1.406
Kurzfristige Rückstellungen  
Personalkosten 2.495
Provisionen 1
Gewährleistung 675
Rechts- und Beratungskosten 107
Sonstige 524
Kurzfristige Rückstellungen 3.802
Gesamt 5.208

Die Rückstellungen für Personalkosten sind hauptsächlich für variable Gehälter für das Berichtsjahr gebildet worden.

Die kurzfristigen Rückstellungen werden voraussichtlich innerhalb eines Jahres in Anspruch genommen.

21. Derivative Finanzinstrumente und übrige Finanzinstrumente

Als international tätiges Unternehmen ist Basler diversen Marktrisiken ausgesetzt. Zur Verringerung der USD- und JPY-Währungsrisiken setzte Basler Devisentermingeschäfte ein. Zum Stichtag bestanden keine Devisentermingeschäfte. Da diese Geschäfte zur Absicherung operativer Grundgeschäfte dienen, liegen sämtliche Laufzeiten unter einem Jahr.

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JPY 31.12.2017 31.12.2016
Nominalwert in T€ - 5.203
Fremdwährungsbetrag in TJPY - 600.000
Zeitwert in T€    
Positiv - 327
Negativ - -

Im Vorjahr wurden keine Bewertungseinheiten gebildet.

2011 wurde zur Sicherung eines Kreditgeschäftes gegen Zinserhöhungen ein Zinsswap abgeschlossen. Die Sicherungsbeziehung wurde 2012 aufgehoben. Die Bewertung des Zinsswaps erfolgt nach der Mark-to-Market-Methode. Positive Zeitwerte werden unter den kurzfristigen sonstigen Vermögensgegenständen, negative unter den kurzfristigen sonstigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Der im Finanzergebnis erfasste Ertrag aus der Bewertung zum Zeitwert im Geschäftsjahr 2017 betrug 248 T€ (VJ: Ertrag 271 T€).

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31.12.2017 31.12.2016
Nominalwert in T€ 5.455 6.667
Zeitwert in T€    
- Positiv - -
- Negativ 473 721

Die Finanzinstrumente werden nach IFRS 7 in folgende Bewertungsklassen unterteilt.

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AfS Available for sale zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte fair value (erfolgsneutral gegen Eigenkapital)
FAHfT Financial Assets Held for Trading finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten fair value (erfolgswirksam über Gewinn- und Verlustrechnung)
FLAC Financial Liabilties Measured at Amortised Cost finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten
FVTPL At Fair Value Through Profit or Loss erfolgswirksam zum Marktwert fair value (erfolgswirksam über Gewinn- und Verlustrechnung)
HtM Held to Maturity bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen zu fortgeführten Anschaffungskosten
LaR Loans and Receivables Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten

Die Buchwerte der Finanzinstrumente zum 31. Dezember 2017 stellen sich wie folgt dar:

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31.12.2017
(in T€) Bewertungskategorie gem. IAS 39 Buchwert Fortgeführte Anschaffungskosten Marktwert, erfolgswirksam Zeitwert
Aktiva          
Übrige Finanzanlagen AfS 5 5    
Langfristige finanzielle Vermögenswerte   5     5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 11.066 11.066    
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte   11.066     11.066
Derivative Vermögenswerte (kurzfristig) FVTPL 0   0  
Übrige sonstige kurzfristige Vermögenswerte LaR 1.666 1.666    
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte   1.666     1.666
Liquide Mittel LaR 36.025 36.025    
Bankguthaben und Kassenbestände   36.025     36.025
    48.762      
Passiva          
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 9.912 9.912    
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing FLAC 10.258 10.258    
Langfristige Finanzverbindlichkeiten   20.170     20.170
Andere Finanzverbindlichkeiten FLAC 1.117 1.117    
Kurzfristige derivative Verbindlichkeiten FVTPL 473   473  
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 10.107 10.107    
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing FLAC 2.224 2.224    
Übrige kurzfristige finanzielle Schulden FLAC 2.754 2.754    
Kurzfristige Verbindlichkeiten   16.675     16.675
    36.845      

Die Bewertungsstufen der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente sind im Folgenden dargestellt:

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(in T€) Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie "Marktwert, erfolgswirksam"        
Kurzfristige derivative Vermögenswerte 0 0 0 0
Gesamt 0 0 0 0
Finanzielle Schulden der Kategorie "Marktwert, erfolgswirksam"        
Kurzfristige derivative Verbindlichkeiten 0 473 0 473
Gesamt 0 473 0 473

Vergleichswerte zum 31. Dezember 2016:

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31.12.2016
(in T€) Bewertungskategorie gem. IAS 39 Buchwert Fortgeführte Anschaffungskosten Marktwert, erfolgswirksam Zeitwert
Aktiva          
Übrige Finanzanlagen AfS 5 5    
Langfristige finanzielle Vermögenswerte   5     5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 10.370 10.370    
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte   10.370     10.370
Derivative Vermögenswerte (kurzfristig) FVTPL 327   327  
Übrige sonstige kurzfristige Vermögenswerte LaR 178 178    
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte   505     505
Liquide Mittel LaR 19.437 19.437    
Zahlungsmittel und Äquivalente   19.437     19.437
    30.317      
Passiva          
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 9.825 9.825    
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing FLAC 8.610 8.610    
Langfristige Finanzverbindlichkeiten   18.435     18.435
Andere Finanzverbindlichkeiten FLAC 800 800    
Kurzfristige derivative Verbindlichkeiten FVTPL 721   721  
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 6.234 6.234    
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing FLAC 2.159 2.159    
Übrige kurzfristige finanzielle Schulden FLAC 1.051 1.051    
Kurzfristige Verbindlichkeiten   10.965     10.965
    29.400      

Die Bewertungsstufen der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente sind im Folgenden dargestellt:

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(in T€) Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie "Marktwert, erfolgswirksam"        
Kurzfristige derivative Vermögenswerte 0 327 0 327
Gesamt 0 327 0 327
Finanzielle Schulden der Kategorie "Marktwert, erfolgswirksam"        
Kurzfristige derivative Verbindlichkeiten 0 721 0 721
Gesamt 0 721 0 721

Für die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts derivativer Instrumente wird von Discounted-Cashflow-Analysen unter Verwendung der entsprechenden Zinsstrukturkurven für die Laufzeit der Instrumente bei Derivaten ohne optionale Komponenten sowie von Optionspreismodellen bei Derivaten mit optionalen Komponenten Gebrauch gemacht. Devisentermingeschäfte werden bewertet aufgrund notierter Terminkurse und Zinsstrukturkurven, die aus notierten Marktzinsen im Hinblick auf die Fälligkeiten der Verträge abgeleitet werden. Zinsswaps werden bewertet mit dem Barwert der geschätzten künftigen Zahlungsströme. Die Diskontierung erfolgte mit den einschlägigen Zinsstrukturkurven, welche aus notierten Zinssätzen abgeleitet wurden. Wesentliche nicht beobachtbare Eingangsparameter liegen nicht vor.

Außer für das dargestellte Instrument erachtet die Basler AG die Buchwerte für finanzielle Vermögenswerte und Schulden als gute Näherung an den beizulegenden Wert.

Zur Erfassung von Wertminderungen sowie Nettogewinnen/-verlusten der ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten verweisen wir auf die Textziffern 7 und 13.

III. Sonstige Angaben

22. Art und Management finanzieller Risiken

22.1 Adressenausfallrisiko

Basler führt ständige Überprüfungen der Kreditwürdigkeit seiner Kunden mit Hilfe von internen und externen Bewertungen durch. Außerdem wird das Risiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dadurch abgeschwächt, dass das Unternehmen über einen diversifizierten Kundenstamm verfügt. Weiterhin gibt es einen genau definierten Verfolgungsprozess für ausstehende Forderungen. Es wird eine durch das ERP-System unterstützte Kreditliniensystematik mit dokumentierten Eskalationsstufen zur weiteren Begrenzung des Risikos genutzt. Bezüglich der Angabe des maximalen Ausfallrisikos verweisen wir auf unsere Angaben unter den Textziffern 13, 14 und 15.

22.2 Zinsrisiko

Sämtliche zum Bilanzstichtag ausgewiesenen längerfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und unterliegen aufgrund der bestehenden Festzinsvereinbarungen keinem Zinsänderungsrisiko im Sinne von IFRS 7. Die Sensitivitätsanalyse im Zusammenhang mit dem Zinsrisiko aus dem Zinsswap ergab, dass eine Erhöhung der Zinsstrukturkurve um 0,5 Prozentpunkte einen positiven Effekt von 63 T€ auf das Vorsteuerergebnis hätte; eine Absenkung der Zinsstrukturkurve um 0,5 Prozentpunkte hätte einen negativen Effekt von 63 T€ auf das Vorsteuerergebnis.

22.3 Währungsrisiko

Eine Analyse der Sensitivität aller Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten der Gesellschaften der Basler Gruppe zum Bilanzstichtag hinsichtlich eines um jeweils 10 Prozentpunkte fallenden bzw. steigenden Stichtagskurs ergäbe folgende Ergebnisauswirkung (in T€):

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Stichtagskurs +10% Stichtagskurs -10%
USD -207 315
JPY 23 -29
SGD 27 -28
  -156 258

Dabei wurden die wesentlichen Fremdwährungen berücksichtigt.

23. Kapitalmanagement / Liquiditätsrisiko

Basler steuert sein Kapital mit dem Ziel, die Erträge der Unternehmensbeteiligten durch Optimierung des Verhältnisses von Eigen- zu Fremdkapital zu maximieren. Weiterhin ist aber sicherzustellen, dass Basler genügend Reserven auch für ein kurzfristiges Wachstum hat. Dieses Ziel wird mit der Kennzahl Finanzierungsreserve gesteuert. Diese Kennzahl errechnet sich aus dem Verhältnis Fremdkapital zuzüglich freier Bankenlinien zu kurzfristige Vermögenswerte abzüglich liquider Mittel. Es wird ein Zielwert von 125 % angestrebt.

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31.12.2017
(in T€)
31.12.2016
(in T€)
Fremdkapital ohne Finanzierungsleasing und latente Steuern 34.083 24.186
Freie Bankenlinien 11.900 3.600
Summe 45.983 27.786
Kurzfristige Forderungen 11.066 10.370
Vorräte 20.829 14.577
Übrige Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.706 1.246
Liquide Mittel -36.025 -19.437
Summe -1.424 6.756

Eine Änderung in dieser Strategie zum Vorjahr fand nicht statt.

Basler standen am Stichtag Kreditlinien in Höhe von 11.900 T€ (VJ: 3.600 T€) davon 5.000 T€ zweckgebundene Darlehenszusagen zur Verfügung. Diese wurden nicht genutzt bzw. noch nicht abgerufen. Die Verfügbarkeit der Kreditlinien bzw. die Gewährung von Bankdarlehen ist teilweise an die Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen geknüpft. Wie im Vorjahr hat die Basler AG die Vereinbarungen eingehalten.

Die folgende Fälligkeitsanalyse der finanziellen Schulden (vertraglich vereinbarte, undiskontierte Zahlungen) zeigen den Einfluss auf die Liquiditätssituation des Konzerns (in T€):

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2018 2019 2020 bis 2022 ab 2023
Bankverbindlichkeiten 1.117 1.112 7.237 1.563
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10.107 - - -
Übrige kurzfristige finanzielle Schulden und Steuerschulden 6.742      
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 2.224 1.822 5.466 3.644

Per 31.12.2016 ergab sich folgende Fälligkeitsstruktur:

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(in T€) 2017 2018 2019 bis 2021 ab 2022
Bankverbindlichkeiten 800 1.112 5.938 2.775
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.234 - - -
Übrige kurzfristige finanzielle Schulden und Steuerschulden 2.010 - - -
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 2.159 8.610 0 0

Der unter anderen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesene Zinsswap wird insgesamt unter kurzfristigen Schulden ausgewiesen.

Entsprechend der längst möglichen Tilgungszeit ergäben sich folgende Fälligkeiten der derivativen Finanzinstrumente:

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(in T€) bis 1 Jahr 2-5 Jahre Über 5 Jahre Summe
2017 1.212 4.242 0 5.454
2016 293 426 2 721

24. Segmentbericht

Basler hat im Jahre 2009 die strategische Fokussierung auf das Kamerageschäft beschlossen. Es wurden verschiedene Produktlinien des Lösungssegments veräußert bzw. eingestellt. Weiterhin wurde die Umstrukturierung zu einer funktionalen Organisation im Jahre 2012 beendet. Infolge dieser Maßnahmen wurde innerhalb der internen Berichterstattung über das auslaufende Lösungssegment nicht mehr getrennt berichtet oder danach gesteuert.

Baslers Kunden sind weltweit tätig. In der folgenden Aufstellung der Umsätze nach Regionen bzw. Ländern wird als Zielland das Installationsland des Produktes verwendet. Sollte dies nicht bekannt sein, wird das letzte bekannte Lieferland verwendet.

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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Deutschland 15.382 11.891
EMEA 41.516 23.859
Amerika Asien 22.151 71.152 17.259 44.529
Gesamt 150.201 97.538

In 2017 haben insgesamt zwei Kunden einen Umsatzanteil größer als 10 %. Es handelt sich hierbei um einen Handelspartner und einen Direktkunden. Die Umsatzerlöse der Basler Gruppe setzten sich wie folgt zusammen:

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2017
(in T€)
2016
(in T€)
Umsätze Kamerageschäft 140.401 91.938
Umsätze Solutions 1.387 878
Umsätze Accessoires 8.413 4.722
Gesamt 150.201 97.538

Die langfristigen Vermögenswerte der Basler Gruppe sind in folgenden Ländern gelegen:

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31.12.2017 31.12.2016
(in T€) (in T€)
Deutschland 45.138 43.227
USA 67 79
Singapur 647 517
Taiwan 33 23
  45.885 43.846

25. Anzahl der Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter nach Funktionsbereichen können der folgenden Tabelle entnommen werden:

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2017 2016
Produktion 164 113
Vertrieb 157 149
Entwicklung 138 127
Administration 86 105
  545 494

Zum Vorjahr gab es eine Veränderung in der Schlüsselung der Mitarbeiter nach Funktionsbereiche, was einer verursachungsgerechteren Darstellung dient. Aus dieser resultiert der Rückgang im Bereich Administration.

Basler setzt sich stark für eine familienfreundliche, flexible Arbeitsumgebung ein. Ein Zeichen hierfür ist der hohe Anteil an Arbeitnehmern, die in den verschiedensten Modellen in Teilzeit arbeiten. In Vollstellenäquivalenten ergibt sich folgende Verteilung:

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2017 2016
Produktion 154 107
Vertrieb 148 140
Entwicklung 130 119
Administration 72 91
  504 457

26. Abschlussprüferhonorar

Das Honorar der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft teilt sich in die folgende Kategorien ein:

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2017 2016
(in T€) (in T€)
Abschlussprüfungsleistungen 63 62
Steuerberatungsleistungen 3 13
  66 75

27. Beziehungen zu nahestehenden Personen

Im Geschäftsjahr 2017 gab es mit Ausnahme der Vorstandsvergütungen und Aufsichtsratsbezüge keine Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Personen.

28. Vorstand und Aufsichtsrat

28.1 Vorstand

Im Jahr 2017 gehörten dem Vorstand folgende Personen an:

Dr. Dietmar Ley, Vorstandsvorsitzender (CEO), zuständig für Forschung und Entwicklung, Organisationsentwicklung und Personal

John P. Jennings, Vorstand Vertrieb (CCO), zuständig für Vertrieb, Marktkommunikation und Tochtergesellschaften

Arndt Bake, Vorstand Marketing (CMO), zuständig für das strategische Marketing, das Produktmanagement und New Business

Hardy Mehl, Vorstand Finance (CFO) und Operations (COO), zuständig für Finanzen, Controlling, SAP und IT, Recht und Patente, Investor Relations, Facility Management, Produktion und Supply-Chain-Management

28.2 Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat gehörten im Jahr 2017 folgende Personen an:

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Norbert Basler Aufsichtsratsvorsitzender, Unternehmer
Prof. Dr. Eckart Kottkamp Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, Berater
Horst W. Garbrecht Ordentliches Aufsichtsratsmitglied, Vorsitzender der Geschäftsführung der Metabowerke GmbH
Prof. Dr. Mirja Steinkamp (ab 04. April 2017) Ordentliches Aufsichtsratsmitglied, Vorsitzende des Prüfungsausschusses Fachhochschullehrerin für Wirtschaftsprüfung und Unternehmensrechnung bei der NORDAKADEMIE

Weitere Mandate der Aufsichtsräte im Jahr 2017 entsprechend § 285 Nr. 10 HGB:

Norbert Basler

Mitglied im Aufsichtsrat der Plato AG, Lübeck

Mitglied im Aufsichtsrat Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG, Markranstädt

Mitglied im Aufsichtsrat Beruf und Familie im HanseBelt gGmbH, Bad Oldesloe

Stellv. Vorsitzender des Beirats der Zöllner Holding GmbH, Kiel

Prof. Dr. Eckart Kottkamp

Vorsitzender des Beirats der ACTec Holding GmbH, Freiberg (bis 31.10.2017)

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG, Hamburg (bis 31.03.2017)

Mitglied im Aufsichtsrat der Elbphilharmonie Hamburg Bau GmbH & Co. KG, Hamburg (bis 31.03.2017)

Mitglied im Aufsichtsrat der KROMI Logistik AG, Hamburg Horst W. Garbrecht

Mitglied des Beirats der Fischerwerke GmbH & Co. KG, Waldachtal

Mitglied im Regionalbeirat Süd und Südwest der Commerzbank AG, Frankfurt am Main

28.3 Vergütungen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

Zum 1.1.2011 wurde das Vergütungsmodell des Vorstandes durch die Einführung einer Nachhaltigkeitsklausel verändert (siehe Vergütungsbericht des Lageberichts). Hiernach werden die in einem Geschäftsjahr erworbenen variablen Ansprüche über drei Jahre verteilt ausgezahlt und unterliegen während dieses Zeitraums dem zwischenzeitlichen Risiko einer substantiellen Schmälerung durch eine nachträgliche Verschlechterung der Lage.

Zugeflossen sind im Geschäftsjahr 2017 insgesamt € 1.598.467,05, welche sich wie folgt aufteilen:

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2017 Dr. Dietmar Ley John P. Jennings Arndt Bake Hardy Mehl
Zufluss Vorstandsvorsitzender (CEO) Vorstand Vertrieb (CCO) Vorstand Marketing (CMO) Vorstand Finanzen (CFO) und Operations (COO)
Vorstand seit 1998 2006 2011 2014
Festvergütung 277.833,96 254.518,72 192.191,04 246.480,00
Nebenleistungen 17.409,47 50.641,93 20.712,26 18.477,02
Summe 295.243,43 305.160,65 212.903,30 264.957,02
Einjährige variable Vergütung 0,00 0,00 0,00 0,00
Mehrjährige variable Vergütung 153.174,63 158.103,71 106.525,41 90.935,66
Auszahlung aus Bonusbank 153.174,63 158.103,71 106.525,41 90.935,66
Sonstiges 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe 448.418,06 463.264,36 319.428,71 355.892,68
Vorsorgeaufwand 665,52 7.966,68 665,52 2.165,52
Gesamtvergütung 449.083,58 471.231,04 320.094,23 358.058,20

Da Herr Jennings sein Gehalt in USD bezieht, die Angaben aber mit dem Stichtagskurs in Euro umgerechnet sind, resultiert der Rückgang der Festvergütung aus Währungseffekten.

Der Anspruch auf variable Gehaltsbestandteile des Jahres 2017 wurde i. H. v. € 1.294.697,31 der Bonusbank zugeführt und wird in den Folgejahren gem. dem im Lagebericht beschriebenen Verfahren ausgezahlt.

Die Summe der gewährten Zuwendungen des Vorstands belief sich im Jahre 2017 auf € 2.384.414,95, die sich wie folgt aufteilen:

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2017 Dr. Dietmar Ley John P. Jennings Arndt Bake Hardy Mehl
Gewährte Zuwendungen Vorstandsvorsitzender (CEO) Vorstand Vertrieb (CCO) Vorstand Marketing (CMO) Vorstand Finanzen (CFO) und Operations (COO)
Vorstand seit 1998 2006 2011 2014
Festvergütung 277.833,96 254.518,72 192.191,04 246.480,00
Nebenleistungen 17.409,47 50.641,93 20.712,26 18.477,02
Summe 295.243,43 305.160,65 212.903,30 264.957,02
Einjährige variable Vergütung 0,00 0,00 0,00 0,00
Mehrjährige variable Vergütung 370.445,06 339.358,29 256.253,96 328.640,00
davon Zuführung zur Bonusbank 370.445,06 339.358,29 256.253,96 328.640,00
Summe 370.445,06 339.358,29 256.253,96 328.640,00
Vorsorgeaufwand 665,52 7.966,68 665,52 2.165,52
Gesamtbezüge 666.354,01 652.485,62 469.812,78 595.762,54
möglicher Minimalbetrag -Reduzierung Bonusbank -92.611,25 -84.839,57 -64.061,25 -82.160,00
möglicher Maximalbetrag -Zuführung Bonusbank 370.445,06 339.358,29 256.253,96 328.640,00

Zugeflossen sind im Geschäftsjahr 2016 insgesamt € 1.511.218,85, welche sich wie folgt aufteilen:

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2016 Dr. Dietmar Ley John P. Jennings Arndt Bake Hardy Mehl
Zufluss Vorstandsvorsitzender (CEO) Vorstand Vertrieb (CCO) Vorstand Marketing (CMO) Vorstand Finanzen (CFO) und Operations (COO)
Vorstand seit 1998 2006 2011 2014
Festvergütung 270.529,50 281.965,06 187.137,75 220.162,50
Nebenleistungen 16.166,49 54.526,52 21.623,41 18.975,98
Summe 286.695,99 336.491,58 208.761,16 239.138,48
Einjährige variable Vergütung 0,00 0,00 0,00 0,00
Mehrjährige variable Vergütung 136.042,67 136.414,92 94.958,41 60.133,25
Auszahlung aus Bonusbank 136.042,67 136.414,92 94.958,41 60.133,25
Sonstiges 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe 422.738,66 472.906,50 303.719,57 299.271,73
Vorsorgeaufwand 1.742,48 9.339,91 0,00 1.500,00
Gesamtvergütung 424.481,14 482.246,41 303.719,57 300.771,73

Der Anspruch auf variable Gehaltsbestandteile des Jahres 2016 wurde i. H. v. € 664.996,45 der Bonusbank zugeführt und wird in den Folgejahren gem. dem im Lagebericht beschriebenen Verfahren ausgezahlt.

Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich im Jahre 2016 auf € 1.748.666,05, welche sich wie folgt aufteilen:

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2016 Dr. Dietmar Ley John P. Jennings Arndt Bake Hardy Mehl
Gewährte Zuwendungen Vorstandsvorsitzender (CEO) Vorstand Vertrieb (CCO) Vorstand Marketing (CMO) Vorstand Finanzen (CFO) und Operations (COO)
Vorstand seit 1998 2006 2011 2014
Festvergütung 270.529,50 281.965,06 187.137,75 220.162,50
Nebenleistungen 16.166,49 54.526,52 21.623,41 18.975,98
Summe 286.695,99 336.491,58 208.761,16 239.138,48
Einjährige variable Vergütung 0,00 0,00 0,00 0,00
Mehrjährige variable Vergütung 187.436,93 195.360,64 129.658,94 152.539,94
davon Zuführung zur Bonusbank 187.436,93 195.360,64 129.658,94 152.539,94
Summe 187.436,93 195.360,64 129.658,94 152.539,94
Vorsorgeaufwand 1.742,48 9.339,91 0,00 1.500,00
Gesamtbezüge 475.875,40 541.192,13 338.420,10 393.178,42
möglicher Minimalbetrag - Reduzierung Bonusbank -90.176,50 -93.988,35 -62.379,25 -73.387,50
möglicher Maximalbetrag - Zuführung Bonusbank 360.706,00 375.953,42 249.517,00 293.550,00

Im Falle einer regulären Beendigung der Vorstandstätigkeit wird ein positiver Saldo der noch verbleibenden erfolgsbezogenen Bezüge in den nächsten drei Jahren gleichverteilt ausgezahlt.

Sollte es zu einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit kommen, so sind eventuelle Zahlungen auf den Wert von zwei Jahresvergütungen bzw. auf nicht mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages begrenzt.

28.4 Vergütung des Aufsichtsrats

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen im Jahr 2017 T€ 108. Erfolgsbezogene Vergütung des Aufsichtsrates gab es nicht.

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(in €) Erfolgsneutrale Bezüge 2017 Erfolgsbezogene Bezüge für 2017 Summe 2017
Norbert Basler 49.213,84 0,00 49.213,84
Prof. Dr. Eckart Kottkamp 25.122,17 0,00 25.122,17
Horst W. Garbrecht 15.545,83 0,00 15.545,83
Prof. Dr. Mirja Steinkamp (seit 4. April 2017) 18.112,52 0,00 18.112,52

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen im Jahr 2016 T€ 67:

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(in €) Erfolgsneutrale Bezüge 2016 Erfolgsbezogene Bezüge für 2016 Summe 2016
Norbert Basler 34.400,00 0,00 34.400,00
Prof. Dr. Eckart Kottkamp 19.733,33 0,00 19.733,33
Horst W. Garbrecht 13.155,58 0,00 13.155,58

28.5 Aktienbesitz der Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats

Die Mitglieder des Vorstands hielten zum Stichtag die folgenden Aktienbestände:

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31.12.2017 31.12.2016
Zahl der Aktien in Stück Zahl der Aktien in Stück
Dr. Dietmar Ley 125.794 145.794
John P. Jennings 5.500 5.500
Arndt Bake 700 700
Hardy Mehl 800 800

Die Mitglieder des Aufsichtsrats hielten zum Stichtag keine Aktienbestände:

Herr Norbert Basler hat seine Aktien in 2015 auf die Basler Beteiligungs GmbH & Co. KG bzw. auf die Norbert Basler Holding GmbH in 2017 übertragen. Letztere hält zum Stichtag 31.12.2017 1.843.384 Stück Basler-Aktien.

29. Beteiligungsspiegel

Folgende Unternehmen werden zusätzlich zu der Basler AG in den Konzernabschluss durch Vollkonsolidierung aufgrund bestehender Stimmenmehrheit einbezogen:

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Firma Anteilshöhe
in %
Basler Inc., Exton/USA 100
Basler Asia Pte. Ltd., Singapur/Singapur 100
Basler Vision Technologies Taiwan Inc., Jhubei City/Taiwan 100
Mycable GmbH, Neumünster/Deutschland (seit 01. Juni 2017) 100

Die Basler AG hat zum 1. Juni 2017 die Mycable GmbH in Neumünster durch Kauf der 100 %-Anteile übernommen und sich damit im Bereich Embedded Vision technologisch und strategisch verstärkt. Die Mycable GmbH ist ein hoch spezialisiertes Beratungsunternehmen im Bereich von Embedded Computing-Systemen. Gegründet 2001, unterstützen die Mitarbeiter der Mycable GmbH ihre Kunden bei der Auswahl von Embedded Computing-Architekturen. Im Kundenauftrag werden Prototypen und Serienprodukte entwickelt. Bei Bedarf übernimmt Mycable auch die Koordination der Produktion von Prototypen und Kleinserien. Die Kunden sind hauptsächlich im Bereich der Automobil- und Computer Vision-Branche tätig. Die Mycable GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2016 2,6 Mio. Euro Umsatz. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2017 beträgt 2,3 Mio. Euro. Es wurden keine Vermögensgegenstände identifiziert, die im Rahmen der Allokation der Gegenleistung nach IFRS 3 zu einer Aufteilung des Goodwills geführt hätten. Vermögenswerte wie Kundenstamm und Marken liegen nicht vor.

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Mycable GmbH Erstkonsolidierung Beizulegender Zeitwert
in T€
Vermögenswerte  
Immaterielle Vermögensgegenstände 28
Sachanlagen 192
Vorräte 472
Forderungen und sonst. Vermögensgegenstände 185
Liquide Mittel 443
Rechnungsabgrenzungsposten 5
Summe Vermögenswerte 1.325
Schulden  
Rückstellungen 289
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 312
Verbindlichkeiten aus LuL 111
Sonstige Verbindlichkeiten/Passiva 41
Summe Schulden 753
Identifizierbares Nettovermögen 572

Der Firmenwert aus der Übernahme betrug 3.139 T€, Zahlungsmittel wurden in Höhe von 443 T€ übernommen, der tatsächliche Zahlungsmittelabfluss betrug 1.897 T€. Die Mycable GmbH hat seit dem Erwerbszeitpunkt 1.589 T€ zu den Umsatzerlösen und 217 T€ zum Konzernergebnis vor Steuern beigetragen. Wäre der Unternehmenszusammenschluss zu Jahresbeginn erfolgt, hätten sich die Konzernumsatzerlöse auf 150.943 T€ und das Konzernergebnis auf 29.765 T€ vor Steuern belaufen. Im Konzern sind mit dem Unternehmenskauf verbundene Kosten in Höhe von 118.650,44 € angefallen.

Der erfasste Geschäfts- oder Firmenwert resultiert aus erwarteten Synergien, Umsatzwachstum, künftigen Produktentwicklungen sowie dem Know-how und der fachlichen Begabung der bestehenden Mitarbeiter der Mycable GmbH. Diese Vorteile wurden im Rahmen der Allokation der Gegenleistung nicht getrennt vom Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt, da sie den Ansatzvorschriften immaterieller Vermögenswerte nicht genügen.

Eine weitere Beteiligung besteht an der Beruf und Familie im HanseBelt gGmbH, Bad Oldesloe:

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Firmenname Anteilshöhe
in %
Eigenkapital Ergebnis
(31.12.2017) (31.12.2016)* (2016)*
Beruf und Familie im HanseBelt gGmbH, Bad Oldesloe 20 T€ 6 T€ -39

*) Ein Abschluss zum 31.12.2017 lag bis zur Berichterstellung nicht vor.

Weitere Beteiligungsverhältnisse bestehen nicht.

30. Corporate Governance

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben worden und wurde den Aktionären auf der Internetseite des Unternehmens www.baslerweb.com/Investoren zugänglich gemacht.

31. Genehmigung des Abschlusses

Der Abschluss wird voraussichtlich am 19. März 2018 vom Aufsichtsrat zur Veröffentlichung freigegeben.

32. Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Vorstand schlägt die Ausschüttung einer Dividende von € 2,02 je Aktie entsprechend € 6.486.494,72 vor.

33. Nachtragsbericht

Wesentliche Ereignisse, welche eine Auswirkung auf den Konzernabschluss haben, sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.

 

Ahrensburg, 19. März 2018

Der Vorstand

Dr. Dietmar Ley

John P. Jennings

Arndt Bake

Hardy Mehl

Entwicklung des Anlagevermögens 2017

Konzernabschluss nach IFRS für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
in T€ Stand 01.01.2017 Zugänge Umbuchungen Abgänge Währungsdifferenzen 31.12.2017
Immaterielle Vermögensgegenstände            
Software, Markenrechte, Patente und Lizenzen 6.333 586 203 -799 2 6.325
Geschäfts- und Firmenwert 0 3.139 0 0 0 3.139
Abgeschlossene eigene Entwicklungen 33.510 0 8.802 0 0 42.312
Eigene Entwicklungen in Arbeit 7.649 5.296 -8.802 0 0 4.143
Anzahlungen auf Fremde Entwicklungen 205 0 -203 0 -2 0
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 47.697 9.021 0 -799 0 55.919
Sachanlagen            
Grundstücke und Bauten auf fremden Grundstücken 2.155 133 0 -4 -7 2.277
Technische Anlagen und Maschinen 8.791 1.080 200 -916 -10 9.145
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.228 1.350 358 -361 -14 6.561
Anlagen in Bau 183 1.572 -558 0 -1 1.196
Summe Sachanlagen 16.357 4.135 0 -1.281 -32 19.179
Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing            
Grundstücke im Finanzierungsleasing 1.817 460 0 0 1 2.278
Gebäude im Finanzierungsleasing 24.391 -1.911 0 0 0 22.480
Summe Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing 26.208 -1.451 0 0 1 24.758
Übrige Finanzanlagen 18 0 0 0 0 18
Summe übrige Finanzanlagen 18 0 0 0 0 18
Summe Anlagevermögen 90.280 11.705 0 -2.080 -31 99.874
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Abschreibungen
in T€ Stand 01.01.2017 Zugänge Außerplanmäßige Abschreibungen des Geschäftsjahres Abgänge Währungsdifferenzen 31.12.2017
Immaterielle Vermögensgegenstände            
Software, Markenrechte, Patente und Lizenzen 5.126 592 0 -671 -1 5.046
Geschäfts- und Firmenwert 0 0 0 0 0 0
Abgeschlossene eigene Entwicklungen 20.066 5.610 581 0 1 26.258
Eigene Entwicklungen in Arbeit 0 0 0 0 0 0
Anzahlungen auf Fremde Entwicklungen 0 0 0 0 0 0
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 25.192 6.202 581 -671 0 31.304
Sachanlagen            
Grundstücke und Bauten auf fremden Grundstücken 982 154 0 -4 -4 1.128
Technische Anlagen und Maschinen 5.638 973 0 -883 -9 5.719
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.026 843 0 -313 -8 3.548
Anlagen in Bau 0 0 0 0 0 0
Summe Sachanlagen 9.646 1.970 0 -1.200 -21 10.395
Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing            
Grundstücke im Finanzierungsleasing 0 0 0 0 0 0
Gebäude im Finanzierungsleasing 11.584 692 0 0 1 12.277
Summe Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing 11.584 692 0 0 1 12.277
Übrige Finanzanlagen 13 0 0 0 0 13
Summe übrige Finanzanlagen 13 0 0 0 0 13
Summe Anlagevermögen 46.435 8.864 581 -1.871 -20 53.989
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Nettobuchwerte
in T€ 31.12.2017 Vorjahr
Immaterielle Vermögensgegenstände    
Software, Markenrechte, Patente und Lizenzen 1.279 1.207
Geschäfts- und Firmenwert 3.139 0
Abgeschlossene eigene Entwicklungen 16.054 13.444
Eigene Entwicklungen in Arbeit 4.143 7.649
Anzahlungen auf Fremde Entwicklungen 0 205
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 24.615 22.505
Sachanlagen    
Grundstücke und Bauten auf fremden Grundstücken 1.149 1.173
Technische Anlagen und Maschinen 3.426 3.153
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.013 2.202
Anlagen in Bau 1.196 183
Summe Sachanlagen 8.784 6.711
Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing    
Grundstücke im Finanzierungsleasing 2.278 1.817
Gebäude im Finanzierungsleasing 10.203 12.807
Summe Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing 12.481 14.624
Übrige Finanzanlagen 5 5
Summe übrige Finanzanlagen 5 5
Summe Anlagevermögen 45.885 43.845

Entwicklung des Anlagevermögens 2016

Konzernabschluss nach IFRS für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2016

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
in T€ Stand 01.01.2016 Zugänge Umbuchungen Abgänge Währungsdifferenzen 31.12.2016
Immaterielle Vermögensgegenstände            
Software, Markenrechte, Patente und Lizenzen 5.914 340 79 0 0 6.333
Abgeschlossene eigene Entwicklungen 25.483 0 8.027 0 0 33.510
Eigene Entwicklungen in Arbeit 10.214 5.462 -8.027 0 0 7.649
Anzahlungen auf Fremde Entwicklungen 110 174 -79 0 0 205
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 41.721 5.976 0 0 0 47.697
Sachanlagen            
Grundstücke und Bauten auf fremden Grundstücken 1.981 159 10 0 5 2.155
Technische Anlagen und Maschinen 8.143 733 24 -115 6 8.791
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.384 863 153 -177 5 5.228
Anlagen in Bau 109 261 -187 0 0 183
Summe Sachanlagen 14.617 2.016 0 -292 16 16.357
Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing            
Grundstücke im Finanzierungsleasing 1.817 0 0 0 0 1.817
Gebäude im Finanzierungsleasing 24.391 0 0 0 0 24.391
Summe Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing 26.208 0 0 0 0 26.208
Übrige Finanzanlagen 18 0 0 0 0 18
Summe übrige Finanzanlagen 18 0 0 0 0 18
Summe Anlagevermögen 82.564 7.992 0 -292 16 90.280
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Abschreibungen
in T€ Stand 01.01.2016 Zugänge Außerplanmäßige Abschreibungen des Geschäftsjahres Abgänge Währungsdifferenzen 31.12.2016
Immaterielle Vermögensgegenstände            
Software, Markenrechte, Patente und Lizenzen 4.607 519 0 0 0 5.126
Abgeschlossene eigene Entwicklungen 16.255 3.484 327 0 0 20.066
Eigene Entwicklungen in Arbeit 0 0 0 0 0 0
Anzahlungen auf Fremde Entwicklungen 0 0 0 0 0 0
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 20.862 4.003 327 0 0 25.192
Sachanlagen            
Grundstücke und Bauten auf fremden Grundstücken 836 141 0 0 5 982
Technische Anlagen und Maschinen 4.848 896 0 -110 4 5.638
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.657 502 30 -167 4 3.026
Anlagen in Bau 0 0 0 0 0 0
Summe Sachanlagen 8.341 1.539 30 -277 13 9.646
Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing            
Grundstücke im Finanzierungsleasing 0 0 0 0 0 0
Gebäude im Finanzierungsleasing 10.892 692 0 0 0 11.584
Summe Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing 10.892 692 0 0 0 11.584
Übrige Finanzanlagen 13 0 0 0 0 13
Summe übrige Finanzanlagen 13 0 0 0 0 13
Summe Anlagevermögen 40.108 6.234 357 -277 13 46.435
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Nettobuchwerte
in T€ 31.12.2016 Vorjahr
Immaterielle Vermögensgegenstände    
Software, Markenrechte, Patente und Lizenzen 1.207 1.307
Abgeschlossene eigene Entwicklungen 13.444 9.228
Eigene Entwicklungen in Arbeit 7.649 10.214
Anzahlungen auf Fremde Entwicklungen 205 110
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 22.505 20.859
Sachanlagen    
Grundstücke und Bauten auf fremden Grundstücken 1.173 1.145
Technische Anlagen und Maschinen 3.153 3.295
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.202 1.727
Anlagen in Bau 183 109
Summe Sachanlagen 6.711 6.276
Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing    
Grundstücke im Finanzierungsleasing 1.817 1.817
Gebäude im Finanzierungsleasing 12.807 13.499
Summe Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing 14.624 15.316
Übrige Finanzanlagen 5 5
Summe übrige Finanzanlagen 5 5
Summe Anlagevermögen 43.845 42.456

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Überleitung der Bewegungen der Schulden auf die Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten Schulden
In TEUR Zu Cashmanagement zwecken eingesetzte Kontokorrent kredite Übrige andere finanzielle Verbindlichkeiten Wandel anleihen Rückkauf pflichtige Vorzugs aktien Verbindlichkeiten aus Finanzierungs leasing
Bilanz zum 1. Januar 2017 (angepasst)     10.625     10.769
Veränderungen des Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten            
Auszahlungen aus der Rückführung von Darlehen bei Kreditinstituten -800   -800      
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzierungsleasingsverbindlichkeiten 1.712         1.712
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen von Kreditinstituten 1.200   1.200      
Zinsauszahlungen -1.125   -513     -616
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Aktien 0          
Auszahlungen für Eigene Anteile -658          
Auszahlung für Dividende -2.371          
Gesamtveränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit -2.042 0 -113   0 0 1.096
Nicht zahlungswirksame Änderungen     513     616
Bilanz zum 31. Dezember 2017     11.025     12.481

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Überleitung der Bewegungen der Schulden auf die Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten Zur Sicherung langfristiger Verbindlichkeiten gehaltene derivative (Vermögenswerte)/Schulden
In TEUR Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps und Devisentermingeschäfte -Vermögenswerte Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps und Devisentermingeschäfte -Schulden
Bilanz zum 1. Januar 2017 (angepasst)    
Veränderungen des Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten    
Auszahlungen aus der Rückführung von Darlehen bei Kreditinstituten    
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzierungsleasingsverbindlichkeiten    
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen von Kreditinstituten    
Zinsauszahlungen 248 -244
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Aktien    
Auszahlungen für Eigene Anteile    
Auszahlung für Dividende    
Gesamtveränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit 248 -244
Nicht zahlungswirksame Änderungen    
Bilanz zum 31. Dezember 2017 248 -244
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Überleitung der Bewegungen der Schulden auf die Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten Eigenkapital
In TEUR Gezeichnetes Kapital/Kapitalrücklage Andere Rücklagen Gewinn rücklage Nicht beherrschende Anteile
Bilanz zum 1. Januar 2017 (angepasst)     43.648  
Veränderungen des Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten        
Auszahlungen aus der Rückführung von Darlehen bei Kreditinstituten        
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzierungsleasingsverbindlichkeiten        
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen von Kreditinstituten        
Zinsauszahlungen        
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Aktien        
Auszahlungen für Eigene Anteile     -658  
Auszahlung für Dividende     -2.371  
Gesamtveränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit 0 0 -3.029 0
Nicht zahlungswirksame Änderungen     18.409  
Bilanz zum 31. Dezember 2017     59.028  
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Überleitung der Bewegungen der Schulden auf die Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten In TEUR Gesamt
Bilanz zum 1. Januar 2017 (angepasst) 65.042
Veränderungen des Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten  
Auszahlungen aus der Rückführung von Darlehen bei Kreditinstituten -800
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzierungsleasingsverbindlichkeiten 1.712
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen von Kreditinstituten 1.200
Zinsauszahlungen -1.125
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Aktien 0
Auszahlungen für Eigene Anteile -658
Auszahlung für Dividende -2.371
Gesamtveränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit -2.042
Nicht zahlungswirksame Änderungen 19.538
Bilanz zum 31. Dezember 2017 82.538

1 Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

Die Basler AG mit Sitz in Ahrensburg bei Hamburg (Deutschland) ist Entwickler und Hersteller von digitalen Kameras für professionelle Anwender. Die Kameras werden überwiegend in der industriellen Massenproduktion, in medizinischen Anwendungen, in der Verkehrskontrolle sowie in der Logistik eingesetzt. Basler Kameras zeichnen sich durch Innovation, hohe Zuverlässigkeit, einfache Integration, kompakte Abmessungen und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass Basler gemessen an der Zahl verkaufter Einheiten sowie im Umsatz heute der weltweit führende Anbieter für digitale Industriekameras ist.

Neben Forschung und Entwicklung sowie Produktion der Kameras verfügt Basler über eine marktführende Absatzorganisation und Markenbekanntheit. Zielkunden sind nationale und internationale Hersteller von Investitionsgütern (OEM-Kunden), die Basler Kameras in ihre eigenen Produkte integrieren. Die Kameraprodukte der Basler AG sind generisch und in vielen Branchen einsetzbar, sie werden erst durch die Integration des OEM-Kunden Teil einer applikationsspezifischen Lösung. Nach erfolgreicher Integration durch den Kunden im Rahmen seiner Entwicklung (sogenanntes Design-In) wird die Basler Kamera fester Bestandteil der Materialstückliste des jeweiligen Kunden-Systems. Vermarktet der Kunde erfolgreich sein System, dann folgt der Design-In Phase typischerweise ein mehrjähriges Geschäft. Die Wechselhürden für den Kunden sind relativ hoch, er ist somit nicht geneigt, den Kameralieferanten entlang des Lebenszyklus seines Systems zu wechseln.

Aus dieser Wertschöpfungsstruktur ergibt sich typischerweise für Basler trotz standardisiertem Produktgeschäft ein zeit- und beratungsintensiver Verkaufsprozess gefolgt von nachhaltigem Absatz. Die Kunden werden entweder über den eigenen Direktvertrieb oder über regionale Vertriebspartner (Distributoren) betreut.

Die Basler AG unterhält 100 %-ige Tochtergesellschaften in den USA, Singapur, Taiwan und Neumünster. Die Tochtergesellschaften wurden im Konzernabschluss voll konsolidiert. Weitere Repräsentanzen bestehen in Japan, Südkorea, China, Polen, dem Vereinigten Königreich, Finnland, Frankreich und den Niederlanden. In den ausländischen Töchtern bzw. Repräsentanzen werden überwiegend Vertriebs- und Serviceleistungen erbracht. In der Tochtergesellschaft in Singapur besteht zudem eine Produktion für die Versorgung des lokalen asiatischen Marktes.

Externe Einflussfaktoren auf das Geschäftsmodell sind die allgemeine makroökonomische Lage und die Nachfragesituation in den regionalen Absatzmärkten Asien, Europa und Nordamerika. Aufgrund der Ausrichtung Baslers auf Investitionsgüterhersteller ist die Konjunktur im Maschinen- und Anlagenbau, insbesondere der Bereich Halbleiter und Elektronik, für die Geschäftsentwicklung des Konzerns von besonderer Bedeutung. Zunehmend weitet die Basler AG ihr Geschäft außerhalb von Fabrikanwendungen in die Marktfelder Medizin- und Verkehrstechnik sowie Logistik aus, erschließt sich damit langfristig weiteres Wachstumspotenzial und reduziert zugleich die Zyklizität ihres Geschäfts.

1.2 Steuerungssystem

Grundlage der Konzernsteuerung ist ein jährlich ablaufender Strategieprozess, in dem die Ausrichtung des Konzerns hinsichtlich Zielmärkten, Positionierung, Leistungsprogramm, Technologien, Absatzstrategie und Finanzkennzahlen festgelegt wird. Die zentralen Finanzkennzahlen zur Steuerung der selbstfinanzierenden, profitablen Wachstumsstrategie der Basler AG sind der Umsatz und die Vorsteuerrendite. Darüber hinaus wird die ökonomische Wertsteigerung über die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) gesteuert. Der Strategieprozess mündet in einem qualitativen und quantitativen Vierjahresplan sowie in das Budget für das kommende Geschäftsjahr.

Aus beiden Planungswerken werden für die Konzernsteuerung Leistungsindikatoren erstellt und zu einem Balanced-Score-Card-System (BSC) mit abgeleiteten Scorecards für wesentliche Wertschöpfungsprozesse zusammengefasst. Die zentralen BSC-Finanzkennzahlen sind Umsatz, Bruttomarge, Vorsteuerrendite (EBT-Marge), Freier Cashflow, Rentabilität und Kapitalverzinsung (ROCE). Als Frühindikatoren werden die Mitarbeiterzufriedenheit, der Anstieg der Webseitenbesucher, die Entwicklung des Kundenportfolios und der Umsatz in neuen Märkten herangezogen. Weitere Kennzahlen der Konzernsteuerung sind im Wirtschaftsbericht genannt. Die Kennzahlen der BSC und der unterliegenden Scorecards werden monatlich aktualisiert und im Kreis des Managements besprochen. Zudem treffen sich Executive Management und Vorstand alle 14 Tage, um sich über die aktuelle Unternehmenssituation und den Fortschritt strategischer Initiativen auszutauschen. Darüber hinaus gibt es auf operativer Ebene ein sogenanntes "Daily Management" bzw. "Shopfloor Management", in denen der tägliche Arbeitsfortschritt von Teams besprochen wird. Mögliche Abweichungen vom Ziel werden somit auf unterschiedlichen Hierarchieebenen erkannt und durch geeignete Gegenmaßnahmen korrigiert.

Um eine hohe Qualität, Robustheit sowie hohe Zuverlässigkeit der hergestellten Produkte und der im Unternehmen definierten Prozesse zu gewährleisten, hat die Basler AG weltweit ein gelebtes Qualitätsmanagementsystem (QM-System) implementiert. Alle vier Monate findet ein Quality Management Review statt, in dem der Vorstand mit den Prozessverantwortlichen das bestehende Managementsystem auf Wirksamkeit prüft und für eine nachhaltige Weiterentwicklung respektive Optimierung sorgt. Unterjährig wird im Rahmen interner Audits geprüft, ob die Abläufe in der betrieblichen Praxis mit den Prozessbeschreibungen des QM-Systems im Einklang stehen. Zudem findet einmal pro Jahr ein externes Audit statt, um zu überprüfen, ob das QM-System gemäß den Bestimmungen angewendet wird. Im November 2016 wurde die Basler AG erstmals nach der neuen Norm DIN EN ISO 9001:2015 erfolgreich auditiert.

Zur besseren Adressierung der Bedarfe des Medizinmarktes wurde im Geschäftsjahr 2017 das Qualitätsmanagementsystem zudem auf die DIN EN ISO 13485 (Medizin Norm) vorbereitet, um ab Q2-2018 ausgewählte Produkte gemäß den Vorschriften dieser Richtlinie entwickeln, produzieren und liefern zu können. Hierfür wurde am Standort Ahrensburg eine gesonderte Fertigungslinie aufgebaut, die voraussichtlich im Q1 2018 in Betrieb genommen wird.

1.3 Forschung und Entwicklung

Als T echnologieunternehmen ist die Basler AG darauf angewiesen, neue technologische Trends frühzeitig zu erkennen und schnell in Produktentwicklungen einfließen zu lassen. Da sich die digitale Kameratechnologie rasch weiterentwickelt und das Unternehmen eine nachhaltige Wachstumsstrategie verfolgt, werden pro Jahr im Durchschnitt etwa 13 % vom Umsatz in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert. Aufgrund des unerwartet starken Umsatzes betrug der Wert in 2017 lediglich 11 % (VJ: 14 %). Es wird jedoch angestrebt, die F&E-Investitionsquote zukünftig wieder auf rund 13 % zurückzuführen, um die nachhaltige Wachstumsstrategie adäquat mit aktueller Technologie zu untermauern. Die F&E-Aktivitäten gliedern sich wie folgt:

Vorentwicklung neuer Technologien

Entwicklung neuer Plattform-Architekturen für künftige Produktlinien sowie hierfür notwendiger Fertigungstechnologien

Entwicklung neuer Produktlinien bzw. Produkte auf bestehenden Produktplattformen

Kundenspezifische Anpassungen von Produkten

Pflege bestehender Produkte

Ziel der Vorentwicklung ist die Untersuchung von Technologien, die für den Einsatz in künftigen Produkten sinnvoll erscheinen. Die Basler AG ist bestrebt, neue Technologien und Anwendungsfelder bereits im Vorfeld von Plattform- oder Produktentwicklungen möglichst weitgehend zu durchdringen und potenzielle Risiken hinreichend analysiert zu haben. Auf diese Weise können Produktentwicklungen effizienter und mit höherer Planungstreue ablaufen. Um frühzeitig Kunden- bzw. Markt-Feedback zu erhalten, werden ausgewählten Kunden neue Technologien schon während der Vorentwicklungsphase präsentiert.

Innerhalb der oben aufgeführten Kategorien lassen sich folgende Maßnahmen im Geschäftsjahr 2017 hervorheben:

Im Bereich der Vorentwicklung hat die Basler AG weitere Schritte in Richtung der 3D-Kameratechnologie unternommen. Die Weiterentwicklung wurde mittels agiler Methoden schnell und flexibel vorangetrieben, um Rückmeldungen vom Markt rasch berücksichtigen zu können. Neben der 3D-Kameratechnologie wurde im Bereich der Vorentwicklung u.a. an neuartigen Low-Cost-Kameramodulen auf der Basis von Embedded Vision Technologie sowie an Basis-Technologien für eine neue Industriekamera-Plattform gearbeitet. Weitere Details in Bezug auf Vorentwicklungstätigkeiten werden aus Gründen der Vertraulichkeit im Rahmen dieses Berichtes nicht offengelegt.

Im Bereich der Plattformentwicklung wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr intensiv an einer neuen Plattform für Industriekameras sowie an Embedded Vision-Kameramodulen gearbeitet. Weiterhin wurde die bestehende Industriekamera-Plattform hinsichtlich der Integration hochauflösender CMOS-Sensoren erweitert. Darüber hinaus wurde das pylon Software-Development-Kit (SDK) kontinuierlich in seinem Funktionsumfang erweitert.

Im Bereich der Produktentwicklung wurden die Produktlinien ace und dart um eine Fülle moderner CMOS-Sensoren und neuer Funktionalitäten ergänzt. Erste Produktvarianten der sogenannten ace L wurden bereits 2017 in den Markt eingeführt. Die dart-Serie wurde zudem mit der neuen Datenschnittstelle BCON-for-LVDS ausgestattet, um Kunden eine direkte und kostengünstige Möglichkeit der Anbindung der Kamera an Embedded-Prozessoren zu ermöglichen. Neben der originären Kameraentwicklung flossen 2017 zudem Investitionen in die Entwicklung komplementärer Zubehörprodukte. Über die Kombination der eigentlichen Kamera mit kompatiblen und zuverlässigen Zubehörprodukten will Basler seinen Kunden die Bilderzeugung erleichtern, sich derart vom Wettbewerb differenzieren und so den etablierten Marktzugang besser nutzen.

Etwa ein Fünftel des F&E-Budgets wird in die Pflege des Produktportfolios investiert, um die Verfügbarkeit der in Serienfertigung befindlichen Produkte zu gewährleisten und die Herstellkosten kontinuierlich zu optimieren.

Die Kosten (Personalaufwand, Abschreibungen, sonstige betriebliche Aufwendungen sowie direkt zurechenbare Gemeinkosten) für F&E erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr von 13,2 Mio. € auf 16,0 Mio. € im Jahre 2017. Nach dem ungeplanten umsatzbedingten Absinken der F&E-Quote in 2017 auf 11 % vom Umsatz wird in den kommenden Jahren wieder eine R&D Quote von rund 13 % vom Umsatz angestrebt, um die Innovationskraft des Unternehmens kontinuierlich hoch zu halten.

In den Aufwendungen sind Leistungen Dritter in Höhe von 4 T€ (VJ: 194 T€) enthalten. Die aktivierten Investitionen in eigene Entwicklungen betrugen 5,1 Mio. € (VJ: 5,3 Mio. €). Die Höhe der Abschreibungen auf eigene Entwicklungen betrug 6,2 Mio. € (VJ: 3,8 Mio. €). Zum 31.12.2017 betrug die Anzahl der Vollstellen-Äquivalente im Bereich F&E 128 (VJ: 121).

Die Basler AG ist per Geschäftsjahresende 2017 Inhaberin von 30 Patenten und Patentanmeldungen, davon sind 15 Patente in Kraft und 15 Patente befinden sich im Anmeldeverfahren. Weiterhin ist Basler Inhaberin von einem Gebrauchsmuster, 7 Designs und 99 eingetragenen Marken. Weitere Marken befinden sich im Anmeldeverfahren.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Rahmenbedingungen

Weltweit lag das Wirtschaftswachstum mit 2,8 % leicht oberhalb der ursprünglichen Erwartungen von 2,6 %. Während das Wachstum in China mit 6,9 % und in Japan mit 1,8 % über den Prognosen lag, wuchs die Wirtschaft in den USA mit 2,2 % und blieb damit etwas unter den Prognosen. Die Eurozone entwickelte sich weitaus positiver als erwartet und verzeichnete einen Zuwachs von 2,3 % (VJ: 1,6 %). Trotz politischer Veränderungen und Strömungen, welche sich gegen eine liberal geprägte Welthandelsordnung wenden, hielt der Aufschwung an. Deutschland erzielte 2017 ein Wirtschaftswachstum von 2,5 % (VJ: 1,8 %). (Quelle: Berenberg, Wirtschaft und Finanzmärkte, Ausblick 2018).

Der für Basler relevante Markt des Maschinen- und Anlagenbaus konnte in 2017 nach einer Seitwärtsbewegung in 2016 wieder zulegen. Während die Branche in Deutschland eine Umsatzsteigerung von 3 % erreichte, konnte in Europa sogar ein Wachstum von 4 % erzielt werden. In den USA stieg der Umsatz um 3 %, während China erneut überproportional mit 6 % zulegen konnte. (Quelle: VDMA Maschinenbau Konjunktur international). Der Markt für Komponenten der industriellen Bildverarbeitung entwickelte sich erneut besser als der Branchendurchschnitt und verzeichnete Umsatzzuwächse von 24 % sowie einen Anstieg der Auftragseingänge von 19 %. (Quelle: VDMA Statistik Dez. 2017).

2.2 Geschäftsverlauf

Nach einem moderaten Anstieg der Auftragseingänge in der zweiten Jahreshälfte 2016 startete die Basler AG dynamisch in das Geschäftsjahr 2017. Der Auftragseingang im ersten Quartal schnellte unvorhergesehen auf ein neues Rekordniveau von 60 Mio. € empor, was gegenüber dem Vorjahresquartal eine Steigerung um rund 260 % bedeutete. Gemessen in Stückzahlen stiegen die Auftragseingänge sogar um rund das Dreifache an. Dieses außerordentliche Wachstum wurde im Wesentlichen durch eine Kombination von drei Effekten hervorgerufen: Erstens durch eine weltweit positive Marktentwicklung der Investitionsgüterindustrie im Bereich der Fabrikautomation. Zweitens durch einen sehr starken Investitionszyklus der Konsumgüterindustrien Chinas und Südkoreas in Maschinen und Anlagen zur Produktion mobiler Endgeräte, bei denen Basler in den vergangenen Jahren einen besonders hohen Marktanteil gewinnen konnte. Drittens durch vorgezogene Aufträge ("Hamsterkäufen") in der Größenordnung von ca. 10 Mio. €, mit denen die Kundschaft von Basler auf die rasch ansteigenden Lieferzeiten reagierte. Der nie zuvor dagewesene Auftragseingang in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres stellte das Unternehmen operativ vor große Herausforderungen. Durch ein hohes Maß an Flexibilität und großes Engagement der Mitarbeiter wurde die monatliche Produktionsausbringungsmenge kurzfristig - bis auf ein Niveau nahe der maximalen Maschinenkapazität -nahezu verdoppelt und die Materialversorgung hierfür bereitgestellt. Auf diese Weise konnte die angespannte Liefersituation im Laufe des zweiten Quartals stabilisiert werden. Im Verlauf des dritten Quartals normalisierten sich die Lieferzeiten und der Auftragsbestand wieder. Die Auftragseingänge im vierten Quartal waren noch leicht durch die hohe Dynamik der ersten Jahreshälfte gedämpft, da die Lagerbestände einiger Vertriebspartner aufgrund der Vorzieheffekte noch oberhalb des Normalniveaus lagen. Zum Jahresausklang nivellierten sich jedoch diese Effekte und die Basler AG startete ohne nennenswerte künstliche Nachfrageeffekte in das Geschäftsjahr 2018.

In Summe verzeichnete Basler mit einem Umsatzanstieg von 54 % ein etwa doppelt so starkes Wachstum wie die deutsche Bildverarbeitungsindustrie (+24 %) und konnte damit seinen weltweit führenden Marktanteil weiter ausbauen. In absoluten Werten stieg der Umsatz des Basler-Konzerns von 97,5 Mio. € in 2016 auf einen neuen Bestwert von 150,2 Mio. € im Geschäftsjahr 2017.

Die Zahl der verkauften Einheiten legte von ca. 258.000 in 2016 um ca. 67 % auf rund 430.000 im Jahr 2017 zu. Dieses überproportional starke Stückzahlwachstum führte im ersten Halbjahr zu einer erheblichen Verlängerung der Lieferzeiten. Trotz der zeitweisen Produktionsengpässe konnten wesentliche Umsatzausfälle und nachhaltige Schäden in der Kundenbeziehung vermieden werden. Um einer erneuten Engpasssituation in der Zukunft vorzubeugen und das Markenversprechen kurzer und zuverlässiger Lieferzeiten besser erfüllen zu können als in den ersten 6 Monaten des Geschäftsjahres 2017, wurde die Maschinenkapazität in der Kameramontage im 4. Quartal 2017 um nahezu 50 % erweitert und das Personal in der Produktion erheblich aufgestockt und qualifiziert.

Haupttreiber des Wachstums war wie im Vorjahr die Kamerafamilie ace, die um über 71 % im Umsatz zulegen konnte. Insbesondere konnten die ace-Modelle mit Gigabit Ethernet-Schnittstelle und USB 3.0-Schnittstelle wesentlich zum Umsatzwachstum beitragen. Auch die höherpreisigen Kameraprodukte der Serien racer und beat verzeichneten deutliches Umsatzwachstum. In Bezug auf Sensortechnologien verschob sich die Nachfrage wie erwartet weiter in Richtung CMOS-Sensorik.

Der Umsatz mit Zubehörprodukten konnte im Geschäftsjahr 2017 erneut leicht überproportional um 79 % gesteigert werden. Diese Umsatzentwicklung ist Resultat der strategischen Portfolioerweiterung mit Komplementärprodukten, insbesondere mit Objektiven und Kabeln.

Regional legte das Asiengeschäft mit einem Umsatzwachstum von 60 % am stärksten zu. Innerhalb Asiens trugen die Ländermärkte China und Südkorea am stärksten zum Umsatzanstieg bei. Die Umsatzerlöse in Deutschland erhöhten sich um 29 %, die Verkaufszahlen im restlichen EMEA-Raum (Europe, Middle East, Africa) stiegen -angetrieben durch die Geschäfte mit Großkunden, deren Geschäfte erheblich vom Investitionszyklus in der asiatischen Konsumgüterelektronik profitierte -sogar um 74 %. In Amerika nahmen die Umsatzerlöse um 28 % zu.

Zur Unterstützung der Wachstumsstrategie der Basler AG wurden per 01.06.2017 100 % der Mycable GmbH, einem hoch spezialisierten Beratungsunternehmen im Bereich von Embedded Computing Systemen mit Sitz in Neumünster übernommen. Die Basler AG setzt auf den Embedded Vision T rend und geht davon aus, dass die in heutigen Vision-Systemen dominierende PC-Architektur durch Embedded Prozessor-Architekturen langfristig merklich substituiert wird. Darüber hinaus bieten Embedded Vision Systeme durch sehr kleine Bauformen, geringer Leistungsaufnahme und niedrige Kosten die Möglichkeit, neue Anwendungsfelder für Computer Vision zu erschließen. Um dies zu ermöglichen, muss der Integrationsaufwand für Embedded Vision-Technologien gegenüber heute deutlich verringert werden. Vor diesem Hintergrund ergänzt das technologische Know-how von Mycable hervorragend das Kompetenzprofil der Basler AG.

2.3 Ertragslage

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in Mio. € 2017 2016 Veränderung in %
Umsatzerlöse 150,2 97,5 52,7 54%
Währungsergebnis -0,5 0,1 0,6 -600%
Kosten der umgesetzten Leistung -75,7 -50,0 -25,7 51%
Bruttoergebnis 74,0 47,6 26,4 55%
Sonstige betriebliche Erträge 0,7 0,4 0,3 75%
Aufwendungen -44,2 -35,9 -8,3 23%
Operatives Ergebnis 30,5 12,1 18,4 152%
Finanzergebnis -0,7 -0,7 0,0 0%
Ergebnis vor Ertragsteuern 29,8 11,4 18,4 161%
Steuern -8,2 -3,5 -4,7 134%
Konzernjahresüberschuss 21,6 7,9 13,7 173%

Aus Gründen der Transparenz und ursachengerechter Zuordnung haben wir uns dafür entschieden, das Währungsergebnis als Nettoposition im Bruttoergebnis auszuweisen. In den Vorjahren wurde der Währungsertrag unter sonstigem betrieblichen Ertrag und der Währungsaufwand unter Allgemeine Verwaltungskosten ausgewiesen. Unseres Erachtens verwässert das Währungsergebnis die Aussagekraft dieser beiden Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung. Entsprechend haben wir auch den Vorjahresausweis an die neue Bilanzierung angepasst.

Der Umsatz erhöhte sich signifikant gegenüber dem Vorjahr um 52,7 Mio. € (+ 54 %) auf 150,2 Mio. €. Die Kosten der umgesetzten Leistung entwickelten sich unterproportional, da die kontinuierlichen Maßnahmen zur Herstellkostensenkung sowie die Fixkostendegression durch den hohen Auslastungsgrad den Marktpreisverfall und die Mehrkosten für Schichtzulagen sowie Erfolgsbeteiligungen überkompensieren konnten. Folglich konnte die Bruttomarge (Bruttoergebnis/ Umsatz) gegenüber dem Vorjahr erneut um 0,5 Prozentpunkte auf 49,3 % gesteigert werden. Die sonstigen operativen Kosten unterlagen erheblichen Skaleneffekten und entwickelten sich gegenüber dem Umsatz stark unterproportional -sie stiegen um 23 % auf 44,2 Mio. €. Die Personalkosten nahmen von 39,3 Mio. € im Jahr 2016 auf 47,9 Mio. € im Jahr 2017 zu und beinhalten sowohl eine marktorientierte generelle Gehaltsanhebung von 2,7 % als auch eine signifikante Erfolgsbeteiligung für Mitarbeiter, leitende Angestellte und Vorstand in Höhe von 7,2 Mio. €. Die operativen Aufwendungen stiegen von 14,9 Mio. € im Vorjahr auf 16,5 Mio. € im Jahr 2017.

Mit einem Vorsteuerergebnis von 29,8 Mio. € (VJ: 11,4 Mio. €) und einer Vorsteuermarge (Vorsteuerergebnis/ Umsatz) von 19,8 % (VJ: 11,7 %) konnte die Basler AG das Geschäftsjahr 2017 weit oberhalb der im Budget und in der Mittelfristplanung angestrebten Vorsteuerrendite von 11 % abschließen. Das Umsatzvolumen in Höhe von 150,2 Mio. € wurde im Wesentlichen mit einer Organisation realisiert, die auf einen Umsatz von ca. 110 Mio. € ausgelegt war. Um die nachhaltigen Wachstumschancen des Unternehmens in den kommenden Jahren nutzen zu können und die Organisation vor Ermüdung zu bewahren, wollen Vorstand und Aufsichtsrat diesen hochprofitablen Arbeitspunkt nicht konservieren, sondern die Organisation adäquat skalieren. In der neuen Mittelfristplanung beträgt die angestrebte Vorsteuerrendite daher nur 12 % bis 14 %.

Der Steueraufwand für das Geschäftsjahr 2017 betrug 8,2 Mio. €, was einer Steuerquote von ca. 27,5 % (VJ: 30,6 %) entspricht. Der Aufwand aus latenten Steuern betrug 1,5 Mio. € (VJ: 1,4 Mio. €).

Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich um 173 % auf 21,6 Mio. € (VJ: 7,9 Mio. €). Das Ergebnis pro Aktie erhöhte sich somit von 2,45 € auf 6,74 €.

Der solide Auftragsbestand von 14,8 Mio. € (VJ: 20,3 Mio. €) lässt die Basler AG zuversichtlich in das kommende Geschäftsjahr starten.

2.4 Finanzlage

Das Liquiditätsmanagement im Konzern ist darauf ausgerichtet, den Kapitalbedarf so zu befriedigen, dass das organische Wachstum selbst finanziert wird und dabei die Fälligkeitsrisiken, die Bewertungen der Kreditgeber sowie Eigen- und Fremdkapitalkosten in einem angemessenen Verhältnis zueinanderstehen. Die langfristigen Vermögenswerte waren zum Ende des Geschäftsjahres 2017 zu 143 % (VJ: 114 %) durch Eigenkapital gedeckt.

Im Geschäftsjahr 2017 wurde aus der laufenden Geschäftstätigkeit ein positiver Cashflow von 28.4 Mio. € (VJ: 16,1 Mio. €) generiert. Der Cashflow aus Investitionstätigkeiten betrug in der Berichtsperiode -9,8 Mio. € (VJ: -8,0 Mio. €) und beinhaltet die Einflüsse aus der Akquisition der Mycable GmbH in Neumünster. Die Gegenleistung wurde zu 20 % in Basler-Aktien und zu 80 % in bar bezahlt. Der freie Cashflow als Saldo des operativen Cashflows und des Cashflows aus Investitionstätigkeiten summierte sich auf 18,6 Mio. € (VJ: 8,1 Mio. €). Die signifikante Steigerung des freien Cashflows ist neben der Ergebnisverbesserung ein weiterer Indikator für die starke Produktivitätssteigerung im Geschäftsjahr 2017.

Auf der Finanzierungsseite wurden Bankverbindlichkeiten in Höhe von 0,8 Mio. € getilgt. Für den 2015 aufgenommenen langfristigen KfW-Kredit in Höhe von 5 Mio. € wurden 2017 sämtliche ausstehenden Abrufe in Höhe von 1,2 Mio. € getätigt. Zum Bilanzstichtag bestanden nicht in Anspruch genommene Kreditlinien bei unseren Hausbanken in Höhe von 6,9 Mio. € zuzüglich eines weiteren KfW-Kredits in Höhe von 5 Mio. €, der 2018 zur Auszahlung gelangen wird.

Unter Berücksichtigung der Dividendenauszahlungen und des Kaufs eigener Anteile ergibt sich insgesamt ein Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten in Höhe von -2,0 Mio. € (VJ: -2,7 Mio. €).

Die liquiden Mittel betrugen zum Geschäftsjahresende 36 Mio. €. Dies bedeutet einen Anstieg der frei verfügbaren Liquidität um 17 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Die Liquidität im Konzern war zu jeder Zeit gesichert.

2.5 Vermögenslage

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in Mio. € 31.12.2017 31.12.2016 Veränderung in %
Immaterielle Vermögensgegenstände 24,6 22,5 2,1 9%
Sachanlagen 8,8 6,7 2,1 31%
Gebäude und Grundstücke im Finanzierungsleasing 12,5 14,7 -2,2 -15%
Latente Steueransprüche 0,0 0,0 0,0  
Langfristige Vermögenswerte 45,9 43,9 2,0 5%
Vorräte 20,8 14,6 6,2 42%
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11,1 10,4 0,7 7%
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 3,9 2,1 1,8 86%
Bankguthaben und Kassenbestände 36,0 19,4 16,6 86%
Kurzfristige Vermögenswerte 71,8 46,5 25,3 54%
Summe Aktiva 117,7 90,4 27,3 30%
Eigenkapital 65,6 50,0 15,6 31%
langfristige verzinsliche Bankverbindlichkeiten 9,9 9,8 0,1 1%
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 10,3 8,6 1,7 20%
sonstige langfristige Schulden 1,9 1,0 0,9 90%
Latente Steuern 5,5 5,4 0,1 100%
Langfristige Schulden 27,6 24,8 2,8 11%
kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 1,6 1,5 0,1 7%
kurzfristige Rückstellungen 3,8 3,5 0,3 9%
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 2,2 2,2 0,0 0%
sonstige kurzfristige Schulden 16,9 8,4 8,5 101%
kurzfristige Schulden 24,5 15,6 8,9 57%
Summe Passiva 117,7 90,4 27,3 30%

Im abgelaufenen Geschäftsjahr bewegten sich die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände mit 5,3 Mio. € (VJ: 5,4 Mio. €) auf Vorjahresniveau. Die Investitionen setzen sich hauptsächlich aus eigenen Entwicklungen und eingekauften Leistungen für Forschung und Entwicklung zusammen. Aufgrund der Zusammensetzung der Projektlandschaft sank die Aktivierungsquote von 41 % im Vorjahr auf 33 % im Geschäftsjahr 2017. Für die kommenden Geschäftsjahre geht die Basler AG von einer Aktivierungsquote von ca. 40 % aus. Aufgrund der eher produkt- und weniger forschungsbezogenen Entwicklungstätigkeit sowie der langen Produktlebenszyklen (zwischen 8-12 Jahren) ergeben sich zukünftig somit weitere stille Reserven in der Bilanzposition der immateriellen Vermögensgegenstände. Die immateriellen Vermögensgegenstände erhöhten sich um 2,1 Mio. € auf 24,6 Mio. €. Darin enthalten ist auch der Firmenwert der in 2017 erworbenen Tochtergesellschaft Mycable GmbH.

Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich auf 4,1 Mio. € (VJ: 2,0 Mio. €) und entfielen im Wesentlichen auf Umbauten von Büroflächen, die Anschaffung neuer PCs, Erweiterungen der Fertigungs- und Logistikflächen sowie die Ausweitung der Maschinenkapazität.

Da der bestehende Leasingvertrag für das Betriebsgebäude am Standort Ahrensburg Ende 2018 ausläuft und Basler eine Erweiterung des Betriebsgebäudes plant, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein neuer langfristiger Leasingvertrag abgeschlossen, um den Standort nachhaltig abzusichern. Bilanziell waren daher das Bestandsgebäude im Finanzierungsleasing als auch die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing an den neuen Vertrag anzupassen. Der Restwert des Gebäudes wurde neu verhandelt und bildet die Basis für den neuen Vertrag. Ebenso wurde die Finanzierung des Leasings vom Leasinggeber bereits abgesichert. Der Barwert des Nutzungsrechtes als auch die Leasingverbindlichkeiten aus dem neu abgeschlossenen Vertrag betragen 12,5 Mio. €. Die Anpassung der Bilanzpositionen "Grundstücke und Gebäude" und "Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing" in Höhe von 3,4 Mio. € erfolgten erfolgsneutral über das Eigenkapital.

Die Vorräte erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Mio. € auf 20,8 Mio. €. Die leicht überproportionale Entwicklung der Bestände ist der sehr dynamischen Absatzentwicklung geschuldet. Vor diesem Hintergrund wurde der Liefersicherheit Priorität gegenüber einer Optimierung des Working Capital eingeräumt. Im Verhältnis zum Umsatz sehen wir im kommenden Geschäftsjahr Potenzial zur Reduktion der Bestände. Abwertungsrisiken bestehen nicht. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich leicht um 0,7 Mio. € auf 11,1 Mio. €.

Die Bankguthaben und Kassenbestände wiesen einen um 16,6 Mio. € höheren Saldo aus als im Vorjahr. Das Gesamtvermögen stieg um 30 % gegenüber dem Vorjahr auf 117,7 Mio. € und entwickelte sich somit unterproportional zum Umsatz und Ergebnis.

Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 15,6 Mio. € auf 65,6 Mio. €. Diese Eigenkapitalerhöhung resultiert aus dem Jahresüberschuss abzüglich der Ausschüttung einer Dividende von 2,4 Mio. €, dem Kauf eigener Anteile in Höhe von 0,7 Mio. € sowie der Anpassung aus dem Leasingvertrag in Höhe von 3,4 Mio. €.

Das gezeichnete Kapital -bestehend aus 3,5 Mio. nennwertlosen Inhaberaktien -beträgt unverändert 3,5 Mio. €. Als Abzugsposten davon wird der Nennbetrag eigener Anteile in Höhe von 0,29 Mio. € (VJ: 0,29 Mio. €) berücksichtigt. Die Gewinnrücklagen inklusive Konzernergebnis erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 15,4 Mio. € auf 59,0 Mio. €. Aus dem Bestand an eigenen Anteilen ergab sich zum Stichtag eine stille Reserve in Höhe von 56,3 Mio. €.

Die langfristigen verzinslichen Bankverbindlichkeiten erhöhten sich um 0,1 Mio. €. Dem Abruf zusätzlicher KfW-Innovationsdarlehen in Höhe von 1,2 Mio. € standen Tilgungen in fast gleicher Höhe gegenüber. Die Barwerte aus den Leasingverbindlichkeiten erhöhten sich durch die Anpassung an den neuen Leasingvertrag auf 12,5 Mio. € (VJ: 10,8 Mio. €). Davon entfallen 10,3 Mio. € (VJ: 8,6 Mio. €) auf langfristige Verbindlichkeiten.

Die kurzfristigen Schulden stiegen um 8,9 Mio. € auf 24,5 Mio. € an. Ursächlich dafür war eine Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum Jahresende, um den erwarteten hohen Auftragseingang in Q1-2018 materialseitig ohne einen Anstieg der Lieferzeit bedienen zu können.

Das Bestell-Obligo betrug zum Stichtag 18,9 Mio. € (VJ: 13,7 Mio. €). Vorzeitige Zahlungsverpflichtungen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht ergeben.

2.6 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Neben den bereits erwähnten Kennzahlen werden weitere Leistungsindikatoren gemessen und zum Zwecke der Konzernsteuerung verwendet.

Die Produktivität des Unternehmens wird unter anderem anhand des Ergebnisses pro Mitarbeiter (EBITDA geteilt durch Vollstellenäquivalente) gemessen. Diese stieg im Geschäftsjahr 2017 signifikant um 95 % gegenüber dem Vorjahr auf 78,0 T€ (VJ: 40,1 T€). Hierfür waren in erster Linie das starke Umsatzwachstum sowie weiterhin die kontinuierliche Weiterentwicklung des Lean Management-Systems verantwortlich. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Organisation Außerordentliches geleistet. Die Anzahl der Mitarbeiter war auf ein Umsatzniveau von 110 Mio. € ausgelegt, erwirtschaftet wurden jedoch Umsatzerlöse von rund 150 Mio. €. In den kommenden Jahren plant die Unternehmensleitung weiterhin mit einem hohen, aber im Vergleich zu 2017 niedrigeren Ergebnis pro Mitarbeiter, um die Organisation vor Überlastung zu bewahren und die Wachstumschancen des Unternehmens auch auf mittlere Sicht dauerhaft adäquat zu nutzen. Unabhängig hiervon wird kontinuierlich an der Verbesserung des Lean Management-Systems gearbeitet, um die Effizienz der Basler AG kontinuierlich zu steigern.

Die Bruttoergebnismarge erhöhte sich von 48,8 % im Vorjahr auf 49,3 %. Hauptursachen hierfür waren Skaleneffekte indirekter Gemeinkosten in den Bereichen Material und Produktion sowie Fixkostendegression auf den Abschreibungen für Entwicklungsleistungen. Das Management ist bestrebt, die Bruttomarge im Bereich von 48 - 50 % zu stabilisieren, um die Volumenstrategie nachhaltig mit hoher Innovationskraft vorantreiben zu können.

Der ROCE betrug zum Geschäftsjahresende 45 % (VJ: 19 %) und notierte aufgrund der hohen Skaleneffekte weit oberhalb des angestrebten Budgetziels von > 18 %.

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in Mio. € 2017 2016
EBIT 30,5 12,2
Vorräte 20,8 14,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11,1 10,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -10,1 -6,2
Anlagevermögen 45,9 43,9
Capital employed 67,7 62,7
ROCE (EBIT/ Capital employed) 45% 19%

Für die kommenden Jahre plant das Management trotz erheblicher Zukunftsinvestitionen mit einer Gesamtkapitalrendite von etwa 30 %. Diese Steuerungskennzahl fließt jedoch nachrangig gegenüber Umsatzwachstum und Vorsteuerrendite in die Unternehmenssteuerung ein. Darüber hinaus strebt die Unternehmensleitung eine finanzielle Unabhängigkeit auch in Zeiten schwacher Konjunktur an und steuert das Unternehmen aus diesem Grund mit einem verhältnismäßig hohen Kassenbestand.

Das Working Capital (Vorräte plus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen minus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) betrug zum Geschäftsjahresende 21,8 Mio. € (VJ: 18,7 Mio. €). Der Anstieg resultiert insbesondere aus dem dynamischen Umsatzwachstum und einem Überschwingeffekt in den Beständen zur Jahreswende. Die kontinuierliche Optimierung des Working Capitals durch ein interdisziplinäres Team führte zu weiteren strukturellen Verbesserungen und Erfolgen im Jahr 2017.

Die Eigenkapitalquote (Eigenkapital/ Bilanzsumme) steigerte sich von 55,4 % im Jahr 2016 auf 55,8 % zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres. Nicht berücksichtigt ist hierin die stille Reserve der eigenen Aktien, die sich bei einem Stichtagskurs von 195,05 € auf 56,3 Mio. € belief.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist unabdingbar für den Erfolg des Unternehmens und liegt dem Management der Basler AG daher sehr am Herzen. Aus diesem Grund ermöglicht die Basler AG ein flexibles und familienfreundliches Umfeld, in dem die Anforderungen von Beruf und Familie miteinander in Einklang gebracht werden können. Neben diversen Teilzeitmodellen und flexiblen Arbeitszeiten bietet die Basler AG eine Notfall-, Sonderzeiten- und Ferienbetreuung für die Kinder der Mitarbeiter an. Seit 2013 hat die Basler AG in Ahrensburg einen eigenen Kinderbetreuungsraum eingerichtet. 2011 wurde die Basler AG von der Hertie-Stiftung im Rahmen der Initiative "Beruf und Familie" geprüft und als "Familienfreundliches Unternehmen" zertifiziert. Die Mitarbeiterzufriedenheit spiegelt sich auch in der niedrigen Fluktuationsrate von 1,6 % (VJ: 2,4 %) wider.

2017 waren durchschnittlich 545 (VJ: 494) Mitarbeiter im Konzern beschäftigt, davon sind 38 % weiblich. Auf Vollstellen-Äquivalente umgerechnet belief sich die durchschnittliche Mitarbeiterzahl auf 504 (VJ: 457). Weitere Details zur Mitarbeiterstruktur sind dem Anhang zu entnehmen.

Um geeignete Nachwuchskräfte zu finden, aber auch um das soziale Engagement für die Region Ahrensburg zu bestätigen, legt die Basler AG großen Wert auf die eigene Ausbildung junger Menschen. Die Ausbildungsquote betrug zum Ende des Geschäftsjahres 4,2 % (VJ: 6,1 %).

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Personalpolitik ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter durch interne und externe Schulungen, Lehrgänge, "On-the-Job-Training" oder durch Selbststudium. Einmal jährlich werden Entwicklungsgespräche mit den Mitarbeitern geführt, in denen Entwicklungsziele zwischen Mitarbeiter und Führungskraft vereinbart werden. Der Fortschritt wird quartalsweise gemessen. Der Aufwand für Aus- und Weiterbildung betrug 712 T€ im Geschäftsjahr 2017.

2.7 Gesamtaussage

Getragen durch eine breit angelegte, positive Marktentwicklung für Investitionsgüter in Kombination mit einem sehr starken Investitionszyklus der Halbleiter- und Elektronikindustrie (insbesonders mobile Endgeräte) startete der Basler Konzern sehr dynamisch und mit historisch hohen Auftragseingängen in das Geschäftsjahr 2017. Die Verdopplung der Auftragseingänge im ersten Halbjahr stellte den Konzern dabei vor erhebliche operative Herausforderungen. Im Jahresverlauf wurden diese Herausforderungen gemeistert und die Ausbringungsmenge der Produktion wurde sukzessiv gesteigert, was im zweiten und dritten Quartal zu sehr hohen Umsatzerlösen führte, bevor sich Auftragseingang und Umsatz im vierten Quartal normalisierten. Insgesamt war das Geschäftsjahr 2017 für den Basler Konzern ein außerordentlich erfolgreiches Jahr. Die angestrebten Ziele für Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis wurden mit neuen Rekordwerten deutlich übertroffen. Die Umsatzerlöse lagen mit 150,2 Mio. € weit oberhalb des zu Jahresbeginn prognostizierten Korridors von 120 bis 130 Mio. €. Die Vorsteuerrendite von 19,8 % übertraf aufgrund erheblicher Skaleneffekte den strategischen Richtwert von 12 % und auch den prognostizierten Korridor von 13-15 %. Aufgrund der vor Jahren eingeschlagenen Volumenstrategie, der starken Aufstellung in Asien und vor allem dem großartigen Teamgeist aller Mitarbeiter ist es der Basler AG gelungen, sowohl im Auftragseingang als auch im Umsatz ca. doppelt so stark wie das Marktniveau zu wachsen. Somit konnte die Basler AG ihre Marktführerschaft weiter ausbauen und den Vorsprung zu ihren größten Wettbewerbern deutlich vergrößern. Das erst für 2020 angestrebte Mittelfristziel in Höhe von 150 Mio. € Umsatz wurde innerhalb nur eines Jahres erreicht. Über den führenden Marktzugang und mit dem in seiner Breite gewachsenen Produktportfolio adressiert der Konzern heute deutlich mehr Kunden und Anwendungen als noch vor wenigen Jahren. Infolge des kontinuierlichen Ausbaus der Vertriebsorganisation und der Expansion in weitere Regionen verfügt der Konzern über einen der qualitativ besten und am weitesten reichenden Marktzugänge in ihrer Branche. Die Marke Basler hat einen führenden Bekanntheitsgrad und steht bei Kunden für hohe Zuverlässigkeit und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Motiviert durch diesen Erfolg und kontinuierlich bestrebt, mehr zu erreichen, nimmt sich der Basler Konzern in ihrer neuen Mittelfristplanung vor, in den kommenden fünf Jahren ein Umsatzniveau von 250 Mio. € zu erreichen. Neben einem weiteren Ausbau der starken Marktposition im Bereich der Fabrikanwendungen, sollen benachbarte Marktfelder wie beispielsweise Medizintechnik, Verkehrstechnik und Logistik weiter erschlossen und die technologischen Möglichkeiten von Embedded Vision-Technologie und 3D-Kameratechnologie nutzbar gemacht werden. Aufgrund der Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie den Potenzialen im Bereich Markt und Technik fühlt sich das Management-Team in seiner strategischen Ausrichtung bestätigt und blickt mit Zuversicht und Motivation in die Zukunft.

Es ist das Ziel der Basler AG, ihre Aktionäre am Erfolg zu beteiligen und gleichzeitig genügend Liquidität vorzuhalten, um den Wachstumskurs des Unternehmens fortsetzen zu können. Auf Basis der guten Geschäftsergebnisse 2017 und der bestehenden Dividendenpolitik wird der Hauptversammlung im Mai 2018 die Auszahlung einer Dividende in Höhe von 2,02 (VJ: 0,74) Euro pro bezugsberechtigter Aktie (entspricht 6,5 Mio. €) vorgeschlagen. Sollte die Hauptversammlung diesem Vorschlag zustimmen, würden 30 % des Konzernjahresüberschusses an die Anteilseigner ausgeschüttet.

3 Nachtragsbericht

Wesentliche Ereignisse, welche eine Auswirkung auf den Jahresabschluss haben, sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.

4 Prognosebericht

Nach einem sehr dynamischen Geschäftsjahr mit außerordentlich hohen Wachstumsraten geht der Basler Konzern für das kommende Jahr von einer Stabilisierung des in 2017 erreichen Umsatzniveaus aus. Diese Einschätzung basiert auf der Annahme, dass der Investitionszyklus bei mobilen Endgeräten in 2018 schwächer ausfallen wird als im Vorjahr, dieser Rückgang jedoch über Zuwächse in anderen Marktsegmenten und durch Neukundengeschäft kompensiert werden kann. Der Vorstand schließt sich den Einschätzungen von Branchenverbänden und Makroökonomen an, wonach die volkswirtschaftlichen Trends weiterhin positive Vorzeichen aufweisen. Die Berenberg- Bank geht in ihrem Jahresausblick von einem realen BIP-Wachstum in Höhe von 3 % aus. Der VDMA rechnet für die vier wichtigsten Maschinenbaustandorte China, USA, Japan und Deutschland in 2018 mit moderaten Zuwachsraten von 2 bis 3 %. Für Deutschland und Europa erwartet man eine Fortsetzung des Wachstums mit ca. 3 %. In den USA werden aufgrund der allgemeinen Konjunkturaufhellung und dem zuletzt schwächeren USD weitere Nachfragen nach Exporten erwartet. Aus der "Made in China 2025"-Strategie der chinesischen Regierung, der Steigerung der Lohnkosten und der Ausrichtung auf Digitalisierung der Arbeitsprozesse ergeben sich deutliche Wachstumsimpulse für Automatisierung und Bildverarbeitung. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass von diesem Trend zunehmend lokale chinesische Unternehmen partizipieren werden (siehe auch Risikobericht 5.4) und das Wachstum ausländischer Anbieter gegebenenfalls an Tempo abnehmen wird (Quelle: VDMA Maschinenbau Konjunktur International Nov.). Der Verband der Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Halbleiterindustrie (SEMI) geht von einer Steigerung der Verkaufszahlen für 2018 von 11 % gegenüber 2017 aus. (Quelle: Marktstudie SEMI).

Der Vorstand der Basler AG erwartet unter Berücksichtigung der oben ausgeführten Marktaussichten eine Stabilisierung des in 2017 erreichten Umsatzniveaus und plant für den Konzern mit Umsatzerlösen innerhalb eines Korridors von ca. 145 bis 160 Mio. €. Voraussichtlich werden Kameras mit CMOS-Bildsensoren und GigE- oder USB3-Schnittstelle Haupttreiber des Wachstums sein. Regional wird erneut in Asien das stärkste Wachstum erwartet.

Mit Blick auf das Mittelfristziel, im Jahr 2022 die Umsatzschwelle von 250 Mio. € zu überschreiten, räumt der Vorstand bis auf weiteres profitablem Umsatzwachstum Priorität gegenüber einer isolierten Optimierung der Profitabilität ein und rechnet entlang des kontinuierlichen Ausbaus der Organisation bei der Vorsteuerrendite mit einem Mittelfristrichtwert von 12 %. Für das Geschäftsjahr 2018 planen wir mit einer Vorsteuerrendite innerhalb eines Korridors von 13 bis 15 %. Darüber hinausgehende Erträge werden möglichst reinvestiert -vorrangig für zusätzliches Personal in den Funktionsbereichen Vertrieb, Marketing sowie Forschung & Entwicklung, um so nachhaltiges Umsatzwachstum über die nächsten Jahre gewährleisten zu können.

5 Chancen- und Risikobericht

Die von Basler verfolgte Wachstumsstrategie mit dem Ziel, in den kommenden Jahren die Marktführerschaft für Industriekameras weiter auszubauen und den Umsatz des Konzerns bis 2022 auf über 250 Mio. € ansteigen zu lassen, ist dann umsetzbar, wenn Chancen entschlossen genutzt und gleichzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um drohende Risiken geeignet zu minimieren.

Das Chancen- und Risikomanagementsystem der Basler AG hat zum Ziel,

Chancen- und Risiken der Basler AG systematisch zu erfassen und zu bewerten,

innerhalb des Führungskräfte-Teams Transparenz über Chancen und Risiken zu erzeugen,

Handlungsspielräume zu schaffen, die ein bewusstes Eingehen von Chancen und Risiken ermöglichen, um nicht akzeptable Risiken zu vermeiden und vermeidbare Risiken auf ein akzeptables Maß zu reduzieren,

sich innerhalb des Führungskräfte-Teams darüber zu verständigen, in welcher Weise das Unternehmen relevante Risiken in ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit begrenzen kann und entsprechende Maßnahmen abzuleiten.

Wesentliche Bestandteile des Chancen- und Risikomanagementsystems sind die Risikostrategie, der Risikoatlas, die Risikomatrix und die Maßnahmen zur Risikobewältigung. Im Geschäftsjahr 2013 wurde die Risikostrategie verabschiedet und eine Software zur standardisierten Erhebung und Messung der Risiken eingeführt. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die Risikoinventur durchgeführt. Hierbei wurden Risiken benannt, nach Eintrittswahrscheinlichkeit und monetärer Höhe quantifiziert und Maßnahmen zur Risikominimierung definiert. Die Summe der identifizierten Risiken wird der definierten Risikodeckungsmasse (verfügbares Kapital zur Risikoabdeckung) gegenübergestellt. Die Risikotragfähigkeit des Konzerns wurde nicht überschritten. Flankiert wird das Risikomanagementsystem durch das interne Kontrollsystem (IKS), das interne Qualitätsmanagementsystem und schließlich die jährliche externe Prüfung im Rahmen der DIN EN ISO 9001:2015.

5.1 Interne Organisation

Gegenstand dieser Kategorie ist das Geschäftsmodell, die Aufbau- und Ablauforganisation, die IT und Kommunikation, die Informationsbeschaffung und das Personal.

Das Unternehmen ist funktional organisiert. Die Auslandsgesellschaften sind mit direkter Berichtslinie an den Vorstand angebunden. Flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege sollen die Flexibilität und den Austausch der Mitarbeiter untereinander selbst bei zunehmendem Wachstum erhalten. Um die wachsende Organisation adäquat zu steuern, erfolgen neben aufbauorganisatorischen zudem ablauforganisatorische Maßnahmen. Bereits im Geschäftsjahr 2015 wurde im Rahmen einer Lean Management-Initiative begonnen, das Unternehmen auf seine wesentlichen Wertströme auszurichten und diese in ihrer Effizienz zu steigern. Des Weiteren wurde ein Strategy Deployment-Prozess aufgesetzt, der das Herunterbrechen der Unternehmensstrategie bis auf Arbeitsebene sicherstellt. Diese organisatorischen Methoden wurden ab dem Geschäftsjahr 2016 angewendet, sukzessive weiter professionalisiert und um ein sogenanntes Shopfloor Management bzw. Daily Management ergänzt. In den kommenden Jahren wird das Lean Management-Programm weiter im Fokus der Organisationsentwicklung liegen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Basler AG mit zunehmender Marktreife und Unternehmensgröße kontinuierlich weiter zu steigern.

Als Technologieunternehmen ist die Basler AG in einem hohen Maße abhängig vom Know-how und dem Engagement der Mitarbeiter. Daher werden, wie bereits unter Punkt 2.6 berichtet, diverse Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und Weiterentwicklung ergriffen. Darüber hinaus wird aktiv daran gearbeitet, innovationsfördernde Strukturen, Abläufe, Verhaltensweisen und Kulturen trotz zunehmender Unternehmensgröße zu erhalten. Es wird eine Organisation angestrebt, die in der Lage ist, das Bestandsgeschäft weiter zu optimieren und sich gleichzeitig agil und innovativ in neue Technologie- und Marktfelder zu begeben.

Eine zentrale Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, das Mitarbeiterwachstum an allen Standorten des Unternehmens effektiv und effizient zu gestalten. Aufgrund des hohen Umsatzanteils wird das besondere Augenmerk des Managements auf dem Ausbau der Organisation in Asien liegen. Darüber hinaus müssen zunehmend interne und externe Prozesse digitalisiert werden. Bezüglich IT und Informationsbeschaffung verweisen wir auf Punkt 6 des Lageberichtes.

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist Teil der Unternehmenskultur der Basler AG. Die Basler AG unterstützt ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf vielfältige Weise dabei, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Ihre familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik lässt die Basler AG regelmäßig durch das von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiierte Audit "berufundfamilie" prüfen. Nachstehend die wichtigsten Bausteine:

Die Basler AG bietet gleitende Arbeitszeiten ohne Kernarbeitszeit an. Darüber hinaus sind individuelle Teilzeitvereinbarungen möglich, welche keinen Richtlinien hinsichtlich Umfang und Zeit unterliegen. Im Dezember 2017 waren mehr als 30 % der Mitarbeiter der Basler AG in Teilzeit beschäftigt. Um auch längere Auszeiten ermöglichen zu können, hat die Basler AG im Jahr 2016 eine Betriebsvereinbarung zum Thema Sabbatical abgeschlossen.

Darüber hinaus ist es in vielen Bereichen möglich, teilweise oder sogar überwiegend, von zu Hause aus zu arbeiten. Damit können wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen, familiäre Belange und dienstliche Pflichten leichter zu vereinbaren. Um den Mitarbeitern mit Kindern die Arbeit zu erleichtern, bietet die Basler AG in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus Oase e.V. eine Notfallbetreuung an.

Die Basler AG ist nicht tarifgebunden und bezieht sich in Entgeltfragen auch nicht auf bestehende Tarifverträge. Zusammen mit dem Betriebsrat hat die Basler AG eine Entgeltsystematik eingeführt, welche die Vergütung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen regelt. Diese Gehaltssystematik beruht auf Eckstellenbeschreibungen, welche personenunabhängig erstellt und von einem externen Institut bewertet werden. Damit ist eine geschlechtsneutrale und personenunabhängige Eingruppierung gewährleistet. Diese Entgeltstruktur ist im Unternehmen veröffentlicht und für alle Mitarbeiter transparent. Sie weist Einstiegs- und Referenzgehälter für derzeit insgesamt 167 Eckstellen aus. Die Betriebsvereinbarung regelt, nach welchen Erfahrungszeiten neue Stelleninhaber das Referenzgehalt erreichen. Über die Referenzgehälter hinaus kann es Leistungszulagen geben.

5.2 Finanzen

Dem Forderungsausfallrisiko wird durch ein Kredit- und Forderungsmanagement begegnet, in dessen Rahmen unsere größeren Kunden einer laufenden Bonitätsprüfung unterzogen und dem Rating entsprechend Kreditlimits im System hinterlegt werden. Bei Überschreitung der Kreditlimits erfolgt eine Prüfung und weitere Waren werden ggf. nicht ausgeliefert. Ausstehende Forderungen unterliegen einem dreistufigen Mahnverfahren. Hat der Kunde ausstehende Rechnungen in der Mahnstufe zwei noch nicht beglichen, wird von einer weiteren Auslieferung in der Regel abgesehen. Ausfallrisiken wird durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen. Insgesamt war die Ausfallquote im Jahr 2017 bezogen auf den Mittelwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit 0,01 % erneut gering. Im Geschäftsjahr 2017 wurden Einzelwertberichtigungen und Abschreibungen auf Forderungen in Höhe von 2 T€ (VJ: 2 T€) gebucht. Auch wenn der asiatische Geschäftsanteil auch in Zukunft weiter ansteigen wird, erwarten wir absehbar für den Konzern keine substanzielle Verschlechterung des Forderungsausfallrisikos.

Die Steuerung der Liquidität erfolgt in Zusammenarbeit von Rechnungswesen, Controlling, Vertrieb und Strategischem Einkauf. Basierend auf der Vierjahresplanung und dem Budget für das laufende Geschäftsjahr erfolgt eine Liquiditätsplanung, welche regelmäßig aktualisiert wird und Bestandteil der monatlichen Berichterstattung ist. Auf dieser Grundlage kann der Liquiditätsbedarf rechtzeitig erkannt und ggf. frühzeitig finanziert werden.

Der Konzern hat in den vergangenen Jahren einen kontinuierlich positiven Cashflow aus operativer Tätigkeit erzeugt, aus dem zusätzlich zu den Finanzierungsverbindlichkeiten auch die Investitionen finanziert werden konnten und sich darüber hinaus ein Bankbestand von 36,0 Mio. € zum Stichtag der Berichtsperiode ergab. Die Summe aus Kassenbestand, positivem freien Cashflow und bestehenden freien verfügbaren Linien bei Kreditinstituten deckt den zukünftigen Finanzbedarf des Basler Konzerns auf absehbare Zeit. Zusätzlich hat die Basler AG als mittelständisches Technologieunternehmen mit einem erheblichen Anteil an Investitionen in Forschung und Entwicklung und einem positiven Rating die Möglichkeit, sich über zinsgünstige KfW-Mittel zu finanzieren.

Aufgrund der guten Ertragslage und der Eigenkapitalstärke der Gesellschaft besteht aus Sicht des Basler Managements aktuell kein Liquiditätsrisiko.

Währungsrisiken werden im Rahmen der Währungssicherungsstrategie größtenteils durch den sogenannten Natural Hedge minimiert. Umsatzerlöse in Fremdwährung -insbesondere USD und JPY -werden soweit möglich verwendet, um Material- und Personalkosten in ebendiesen Währungen zu decken. Verbleibende Überschüsse werden teilweise über Devisentermin- oder Devisenoptionsgeschäfte abgesichert. Währungsderivate werden ausschließlich als Hedging-Instrumente verwendet. Zinsrisiken bestehen aufgrund festverzinslicher Darlehen nur in geringem Maße.

5.3 Beschaffungsmarkt

Grundsätzlich besteht das Risiko einer gewissen Abhängigkeit von Zulieferern technologischer Komponenten. Auf der Seite der Zulieferer wird das Risiko durch den Aufbau stabiler langfristiger Geschäftsbeziehungen, regelmäßige Lieferantenaudits und die laufende Beobachtung der Beschaffungsmärkte reduziert. Soweit technisch möglich und ökonomisch sinnvoll, wird eine Second Source aufgebaut. Weiterhin sind Prozesse und Systeme implementiert, um die kurzfristige Verfügbarkeit und Liefertermintreue von Zukaufkomponenten sicherzustellen. Im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres hat sich die Zulieferindustrie im Bereich Halbleiter und Elektronik weiter konsolidiert. Darüber hinaus gab es durch einen starken Halbleiter- und Elektronikzyklus eine Übernachfrage und Lieferengpässe bei diversen Halbleiter- und Elektronikkomponenten, diese konnten jedoch durch ein effektives Supply Chain Management von der Basler AG abgewendet werden. Insgesamt wird die Situation auf dem Beschaffungsmarkt trotz weiterer Zusammenschlüsse und dem Risiko von Allokation und Naturkatastrophe als mittleres Risiko bewertet. Diesem Risiko wird mit professionellem Supply Chain Management, einem breiten Produktportfolio und dem weiteren Ausbau der Markführerschaft bzw. einer Verbesserung der Verhandlungsposition begegnet.

5.4 Absatzmarkt

Das starke zweistellige Marktwachstum des außerordentlich starken Geschäftsjahres 2017 wird sich aller Voraussicht nach deutlich reduzieren. Die von Verbänden und Marktforschungsinstituten abgegebenen Prognosen gehen von einem nachhaltigen Wachstum im einstelligen Prozentbereich bei Anwendungen in der industriellen Massenproduktion und von zweistelligem prozentualem Wachstum in neueren Absatzmärkten, wie z. B. der Verkehrstechnik, der Logistik oder der Medizintechnik, aus. Da die Basler AG kontinuierlich ihr Produktportfolio erweitert und die Diversifizierung in neue Anwendungsmöglichkeiten vorantreibt, wird das Geschäftsmodell als skalierbar und zukunftssicher eingestuft.

Das Kamerageschäft in Investitionsgütermärkten hat durch seinen breiten Branchen- und Kundenportfoliomix sowie durch seinen Design-In-Charakter eine verhältnismäßig geringe Volatilität. Infolge der Fokussierung auf die volumenstarken Mainstream- und Entry Level-Märkte nimmt der Umsatzanteil mit Kunden außerhalb der industriellen Massenproduktion in normalen Geschäftsjahren zu und verbessert so die Risikostruktur des Umsatzes. In 2017 haben die außerordentlich hohen Investitionen in neue Maschinen und Anlagen für die Produktion mobiler Endgeräte diesem langfristigen Trend entgegengewirkt, so dass sich der Umsatzanteil von Kameras für Anwendungen in der industriellen Massenproduktion ggü. den Vorjahren erheblich erhöht hat. Wir gehen davon aus, dass die langfristigen Markttrends diese Entwicklung in den kommenden Jahren korrigieren werden.

Durch immer neu entstehende Anwendungsfelder für Kameratechnik und das Fehlen substituierender Technologien, wird der Markt für Kameratechnik in der Investitionsgüterindustrie auf absehbare Zeit aller Voraussicht nach weiter kontinuierlich wachsen. Temporär kommt es in einzelnen Zielmärkten jedoch regelmäßig zu Nachfrageschwankungen. Dies gilt besonders für Investitionsgütermärkte in der Halbleiter- und Elektronikindustrie.

Regional gesehen ist der Basler Konzern stark von der Entwicklung der Investitionsgütermärkte im asiatischen Raum, im Besonderen von China, abhängig. Diese asiatische Region machte im vergangenen Geschäftsjahr 47 % des Gesamtumsatzes aus und wird sich auf Sicht weiter überproportional entwickeln. Die höhere Dynamik der asiatischen Märkte erhöht tendenziell die Volatilität des Geschäftes des Basler Konzerns und erfordert eine höhere Anpassungsfähigkeit der Aufbau- und Ablauforganisation. Zudem wird in den kommenden Jahren eine weitere Lokalisierung erforderlich sein, um eine ausreichende Nähe zu den Hauptabsatzmärkten zu gewährleisten.

Die Wettbewerbsintensität auf dem Markt für Industriekameras hat sich im abgelaufenen Jahr erhöht. Die Wettbewerbslandschaft hat sich insbesondere durch Übernahmen wichtiger Wettbewerber durch größere branchenfremde Unternehmen und durch aggressiv investierende chinesische Wettbewerber aus der Videoüberwachungsbranche verändert. Der Basler Konzern hat gegenüber seinen Wettbewerbern einen Vorsprung bei Produktportfolio, Marktzugang und Markenbekanntheitsgrad. Mit der Volumenstrategie wird das Ziel verfolgt, in erschlossenen Märkten Marktanteile zu gewinnen und schneller als der Wettbewerb stückzahlträchtige neue Anwendungen zu erschließen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird kontinuierlich in Marketing, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung investiert. Darüber hinaus wird die Strategie verfolgt, die Wertschöpfung in Asien sukzessive zu erhöhen und sich so von einer deutschen Unternehmung mit internationalem Vertrieb zu einer globalen Unternehmung zu entwickeln. Bei erfolgreicher Umsetzung dieser Strategie wird Basler seine Marktposition relativ zum Wettbewerb weiter stärken. Das Wettbewerbsumfeld ist hoch fragmentiert und geprägt von vielen kleinen Nischenanbietern. Die fünf größten Wettbewerber von Basler sind: Teledyne-Dalsa/e2V (Kanada), FLIR (USA), Allied Vision (Deutschland), Toshiba-Teli (Japan) und IDS-Imaging (Deutschland). Die neu in den Markt eingetretenen chinesischen Wettwerber HIK Vision und Dahua rangieren zwar aktuell auf einem deutlich geringeren Umsatzniveau mit Industriekameras, sie werden jedoch vom Management der Basler AG aufgrund ihrer Finanzkraft und Kompetenz als sehr ernst zu nehmende Wettbewerber eingestuft.

Dem Risiko der Marktpreis- und Margenerosion wird mit robusten und innovativen Produkten begegnet. Ein schlankes Produktdesign, die Nutzung von Plattformarchitekturen ebenso wie Lean Manufacturing sind wesentliche Erfolgsfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit und die Differenzierungskraft des Unternehmens. Darüber hinaus werden durch die Volumenstrategie Wettbewerbsvorteile über Skaleneffekte erzielt.

Eine feindliche Übernahme der Basler AG kann bei der heutigen Aktionärsstruktur mit der Norbert Basler Holding GmbH als mittelbarer, mehrheitlicher Anteilseignerin nahezu ausgeschlossen werden. Die Aktionärsstruktur wird gleichwohl laufend auf Verschiebungen überprüft. Weiterhin hält die Basler AG zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahrs eigene Anteile in Höhe von 288.864 Aktien.

5.5 Politische / rechtliche Risiken

Das Risiko, dass sich politische Ereignisse katastrophal auf das Geschäft auswirken, ist aufgrund der regionalen Diversifizierung des Kamerageschäftes in fast 60 Länder, wovon über 20 Länder zur OECD gehören, überschaubar. Mögliche Auswirkungen des Brexit haben wir untersucht und erachten sie als gering. Der Umsatz mit Kunden aus Großbritannien lag im abgelaufenen Geschäftsjahr im niedrigen einstelligen Mio. € Bereich. Die Materialeinkäufe aus Großbritannien betragen mehrere Millionen Euro, diese werden jedoch größtenteils von einem internationalen Konzern bezogen, der uns auch von Standorten außerhalb Großbritanniens beliefern kann, und in Euro fakturiert.

Der Gefahr rechtlicher Risiken wird durch entsprechende Versicherungen vorgebeugt. Darüber hinaus wird laufend das Know-how der Rechtsabteilung verbessert. Die Rechtsabteilung wird in Vertragsverhandlungen sowie in Change-Prozesse eingebunden. Zusätzlich werden in schwierigen Fällen externe Spezialisten auf dem Gebiet der Rechts- und Steuerberatung hinzugezogen. Im Rahmen des Risikomanagementsystems und im Zuge schützenswerter Informationen wurde sich darüber hinaus mit dem Thema Geschäftsschädigung durch eigene Mitarbeiter beschäftigt. Derzeit gibt es keine Anzeichen für kriminelle Handlungen oder grobe Fahrlässigkeit.

Der Aufbau und die Pflege der Marke Basler sind unabdingbare Bestandteile der Wettbewerbsfähigkeit und werden entsprechend rechtlich geschützt. Der Name und das Logo von Basler sowie wesentliche Produktnamen sind eingetragene und geschützte Marken.

5.6 Operationale Risiken

Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor ist eine zeitgerechte und hochwertige Produktentstehung, um dem Risiko der strategischen Fehlentscheidungen in technologischer Sicht zu begegnen. Die implementierten Prozesse und Planungsinstrumente werden laufend überprüft und den Bedürfnissen entsprechend angepasst, sodass Entwicklungsprozesse im Rahmen normaler Abweichungen termin- und budgetgetreu abgeschlossen werden können. Im Geschäftsjahr 2017 wurde basierend auf dem 2016 verbesserten Produktentstehungsprozess die mittlere Durchlaufzeit von Produktentwicklungen deutlich reduziert.

Die Produktion entspricht modernen Standards und ist organisatorisch darauf ausgerichtet, Schwankungen im Auftragseingang zu bewältigen sowie eine angemessene Kapazitätsauslastung von Mitarbeitern und Maschinen umsetzen zu können. Das unvorhergesehene Wachstum des Auftragseinganges im Q1-2017 von rund 300 % in Stückzahlen hat das Produktionssystem jedoch an seine Grenzen geführt. Für das Geschäftsjahr 2018 wurde daher die maximale Maschinenkapazität um nahezu 50 % auf 900.000 Einheiten (Kalkulation basierend auf 3-Schicht-Betrieb) erhöht. Das Produktionssystem ist damit künftig in der Lage, einen Mehrbedarf von mindestens 30 % gegenüber der Budgetplanung abzufedern. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus dem Geschäftsjahr 2017 nimmt das Management für die Sicherstellung der Lieferfähigkeit bewusst überschaubare Leerkosten in Kauf.

Die Qualität der Produkte wird im Rahmen eines integrierten Qualitätsmanagementsystems überwacht. Teil dieses Systems ist die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015. Es erfolgt eine jährliche Überprüfung des Systems durch externe Auditoren sowie eine regelmäßige Bewertung durch interne Audits und Management Reviews durch den Vorstand. Im kommenden Geschäftsjahr werden zudem einige Kameraprodukte nach der speziellen Medizinnorm EN ISO 13485 entwickelt und produziert. Die vorbereitenden Maßnahmen wurden im Geschäftsjahr 2017 in einem umfangreichen Organisationsprojekt umgesetzt.

5.7 Gesamtaussage

Als Hersteller von Kameras für die Investitionsgüterindustrie schätzt der Vorstand das unternehmensstrategische Risiko unverändert als gering ein. Diese Einschätzung beruht auf dem Umstand, dass es gegenwärtig keine flächendeckende Ersatztechnologie für Kameras gibt und digitalisiertes "Sehen" sowohl in der Industrie/Fabrikautomation als auch in allen anderen Bereichen wie beispielsweise der Verkehrstechnik, der Medizintechnik oder der Logistik zunehmend wichtiger wird. Da die Kameraprodukte von Basler typischerweise in Maschinen und Geräten integriert werden und über den Lebenszyklus der Gerätegeneration aufgrund hoher Wechselhürden des Kunden meist gesetzt sind, ergibt sich darüber hinaus ein recht stabiles sowie planbares Geschäft, wenngleich zu erwähnen ist, dass die Planbarkeit mit zunehmendem asiatischem Projektgeschäft abgeschwächt wird. Weiterhin erwarten die Fachverbände für den weltweiten Markt von Industriekameras in den kommenden Jahren kontinuierliches Wachstum. Schließlich wird von Banken und Wirtschaftsforschungsinstituten die globale konjunkturelle Entwicklung auf mittlere Sicht überwiegend weiter positiv eingeschätzt.

Da Basler seine Aktivitäten sowohl auf neue Produkte als auch auf das Erschließen neuer Absatzmärkte und Anwendungsfelder ausrichtet und damit seine Umsatzchancen kontinuierlich verbreitert, ist das Risiko einer unterdurchschnittlichen Entwicklung des Unternehmens im Vergleich zum Markt insgesamt überschaubar. Durch die Ausweitung der Zielmärkte reduzieren sich die ohnehin gering ausgeprägten Abhängigkeiten von einzelnen Vertikalmärkten weiter kontinuierlich.

Der asiatische Absatzmarkt -im Besonderen China -wird aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren weiterhin die höchsten Wachstumsraten aufweisen. Aufgrund der guten Marktzugänge und der Ausrichtung des Produktportfolios ist die Basler AG sehr gut positioniert, diesen Trend für sich zu nutzen. Der Chance überproportionaler Wachstumsraten steht das Risiko einer zunehmenden Abhängigkeit von relativ wettbewerbsintensiven und zyklischen asiatischen Märkten gegenüber. Es ist zu erwarten, dass der Neueintritt finanzstarker chinesischer Konkurrenten die Wettbewerbsintensität zukünftig weiter steigern wird. In diesem Spannungsfeld versucht das Management der Basler AG durch eine ausgewogene Investitionspolitik ein nachhaltiges profitables Wachstum für das Unternehmen sicherzustellen.

Bei Ausbleiben makroökonomischer Krisen geht das Management davon aus, die mittelfristig (bis 2022) geplante Umsatzschwelle von 250 Mio. € bei einer EBT-Marge von mindestens 12 % realisieren zu können.

Der kumulierte Erwartungswert der zehn größten Risiken beträgt 11 Mio. €. Da die Risiken aktiv gemanagt werden, gehen wir nicht davon aus, dass sie eintreten werden.

Vorgänge von besonderer Bedeutung außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebes, welche nicht im Lagebericht beschrieben sind, waren nicht zu verzeichnen.

6 Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess

Der Vorstand der Basler AG ist verantwortlich für die Erstellung und die Richtigkeit des Konzernjahresabschlusses sowie des Konzernlageberichts. Diese werden durch die Einbindung der Rechnungslegungsprozesse der Basler Gruppe und das konzernweite Qualitätsmanagement-System sichergestellt. Die Prozesse sind grundsätzlich nach dem Vier-Augen-Prinzip sowie einer strikten Funktionstrennung aufgesetzt. Unterstützt werden sie durch das konzernweite SAP-System mit einem dezidierten Berechtigungskonzept, in dem alle Einzelabschlüsse der Basler Gruppe nach konzerneinheitlichen Regeln erstellt werden. Soweit einbezogene Gesellschaften nach anderen Rechnungslegungsstandards Einzelabschlüsse erstellen, gelten die konzerneinheitlichen Regelungen für die Handelsbilanz II (IFRS Standards), welche zentral im Konzernrechnungswesen bearbeitet werden.

In diesem System sind die Bilanzierungsgrundsätze sowie Kontrollen zur Überwachung der Prozess- und Datenqualität für eine automatisierte Abschlusserstellung hinterlegt.

Die Abschlussprozesse sind weitestgehend automatisiert und werden durch geeignete EDV-gestützte Workflows gesteuert. Sowohl unterstützt durch Stichprobenprüfungen, plausibilisierende und manuelle Kontrollen als auch durch die eingesetzte Software, wird die Vollständigkeit und Richtigkeit von Daten der Rechnungslegung regelmäßig überprüft.

Der Aufsichtsrat der Basler AG befasst sich im Rahmen seiner Tätigkeit regelmäßig mit wesentlichen Fragen der Rechnungslegung, des Risikomanagements sowie der Prüfungsaufträge und Prüfungsschwerpunkte.

7 Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Aufgrund des hohen Exportanteils von Basler erfolgt ein großer Teil der Zahlungsströme in Fremdwährung. Aus Umsatzerlösen abzüglich Materialeinkäufen und sonstiger Kosten in jeweiliger Fremdwährung entstehen insbesondere Zahlungsüberschüsse in USD und JPY. Grundsätzlich werden Fremdwährungsguthaben in EUR getauscht sowie mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Zukunft entstehende Fremdwährungsüberschüsse über Devisentermingeschäfte abgesichert, deren Laufzeit in der Regel zwölf Monate nicht übersteigt. Dadurch sollen Währungsrisiken aus Wechselkursschwankungen minimiert werden.

Um langfristige Umsatzerlöse gegen Wechselkursschwankungen abzusichern, werden gelegentlich auch Devisenoptionsgeschäfte abgeschlossen. Devisenkassa-, Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte werden nicht zu spekulativen Zwecken eingesetzt, sondern dienen lediglich der Minimierung der Fremdwährungsrisiken. Zum Bilanzstichtag bestanden keine derivativen Geschäfte in Fremdwährungen.

2011 hat die Basler AG einen Payer-Swap abgeschlossen, welcher als Hedge für einen geplanten Unternehmenskauf dienen sollte. Da das Grundgeschäft nicht zustande kam, wurde die Bewertungseinheit im Geschäftsjahr 2012 aufgelöst und der Swap wird seitdem zum Marktwert bilanziert. Per 31.12.2017 beträgt der Marktwert -473 T€. Im Geschäftsjahr 2017 wurde aufgrund der Marktbewertung, bedingt durch die Reduzierung des Nominalbetrages, ein Ertrag von 248 T€ gebucht.

Basler schließt derivative Geschäfte ausschließlich mit ihren Hausbanken ab. Das Risiko eines Ausfalls der Kontrahenten sehen wir als sehr gering an.

8 Übernahmerelevante Angaben (§ 289a und § 315a HGB)

Der Vorstand der Basler AG besteht aus vier Mitgliedern mit folgenden Ressortaufteilungen: Dr. Dietmar Ley verantwortet die Bereiche Forschung & Entwicklung sowie Personal und Organisationsentwicklung, John P. Jennings die Bereiche Vertrieb, Marktkommunikation und Tochtergesellschaften, Arndt Bake zeichnet für Marketing und New Business und Hardy Mehl ist für Produktion, Einkauf und Logistik, Finanzen, Recht und Investor Relations verantwortlich.

Die Satzung der Basler AG sieht für die Ernennung und Abberufung von Vorständen folgende Regelung vor:

"Die Bestellung der Mitglieder des Vorstands, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit den Mitgliedern des Vorstands erfolgen durch den Aufsichtsrat. Dasselbe gilt für die Bestellung eines Vorstandsmitglieds zum Vorsitzenden und weiterer Mitglieder des Vorstands zu stellvertretenden Vorsitzenden."

Die Satzung der Basler AG kann nur durch die Hauptversammlung und dort nur mit drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals geändert werden.

Das Grundkapital der Basler AG in Höhe von 3,5 Mio. € ist eingeteilt in 3,5 Mio. nennwertlose Stückaktien, die auf den Inhaber lauten.

Herr Norbert Basler, Großhansdorf, hat den Vorstand darüber informiert, dass er mit Vertrag vom 14.09.2015 seine bis dahin im Privatbesitz gehaltenen Aktien in die Basler Beteiligungs-GmbH & Co. KG eingebracht hat. Weiterhin hat Herr Norbert Basler den Vorstand am 15.12.2017 darüber informiert, dass die Aktien nunmehr in die Norbert Basler Holding GmbH eingebracht wurden. Die Norbert Basler Holding GmbH hält per 31.12.2017 1.843.384 Aktien und somit 52,67 % der Stimmrechte an der Basler AG.

Die Befugnisse des Vorstands hinsichtlich der Ausgabe oder des Rückkaufs eigener Aktien sind in der Satzung wie folgt geregelt:

"Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 16.05.2022 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe von bis zu 1.750.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmalig um insgesamt bis zu Euro 1.750.000 zu erhöhen. Hierbei steht den Aktionären Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Ferner kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen, um die neuen Aktien der Gesellschaft Dritten gegen Sacheinlage zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von Forderungen gegen die Gesellschaft oder ihr verbundene Unternehmen anbieten zu können. Der Ausschluss des Bezugsrechts durch den Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch dann zulässig, wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen 10 v.H. des Grundkapitals in Höhe von Euro 3.500.000,00 nicht übersteigt und der Ausgabebetrag den Börsenkurs der bereits börsennotierten Aktien gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet (§ 203 Abs. 1 Satz 1 i. V. m. § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG). Börsenkurs ist der arithmetische Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der Gesellschaft im elektronischen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse (XETRA-Handel) oder eines Nachfolgesystems der letzten zehn Börsentage vor Ausübung der Ermächtigung.

Der Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, die Einzelheiten der Kapitalerhöhung sowie die Bedingungen der Aktienausgabe, insbesondere den Ausgabebetrag festzulegen."

Weiterhin ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 30.06.2019 eigene Aktien im Umfang von bis zu insgesamt 10 % des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden; sie kann aber auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung von Dritten durchgeführt werden. Der Erwerb darf nach Wahl der Gesellschaft (i) über die Börse oder (ii) mittels eines an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Erwerbsangebots bzw. einer an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten oder (iii) durch ein an alle Aktionäre gerichtetes öffentliches Tauschangebot gegen Aktien eines im Sinne von § 3 Abs. 2 AktG börsennotierten Unternehmens bzw. durch eine öffentliche Aufforderung zur Abgabe eines solchen Angebots erfolgen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die so erworbenen Aktien und die bereits früher erworbenen Aktien zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken zu verwenden.

Ferner wird der Vorstand ermächtigt, die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen und die früher erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur Gewährung von Aktien an sonstige Mitarbeiter der Gesellschaft sowie an Mitglieder der Geschäftsführung und Mitarbeiter von mit der Gesellschaft im Sinne der §§ 15 ff AktG verbundenen Unternehmen zu verwenden, soweit diese Personen im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen zu deren Bezug berechtigt sind.

Der Vorstand wird zudem ermächtigt, die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen und die früher erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur Erfüllung von Wandel- und Optionsrechten bzw. Wandlungspflichten aus durch die Gesellschaft oder von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen ausgegebenen Wandel-, Teilschuld- oder Optionsschuldverschreibungen mit Wandel- oder Optionsrechten bzw. Wandlungspflichten zu verwenden.

Der Vorstand ist weiter ermächtigt, die eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen.

Das Bezugsrecht der Aktionäre auf eigene Aktien ist insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet werden.

Der Vorstand wird die Hauptversammlung bezüglich des Erwerbs eigener Aktien und deren Verwendung jeweils unterrichten. Weitere Sachverhalte nach § 315 Abs. 4 HGB liegen nicht vor.

9 Konzernerklärung zur Unternehmensführung (§ 315d HGB), Corporate Governance Bericht

Die Konzernerklärung zur Unternehmensführung, Entsprechungserklärung zum Corporate Governance Kodex, Erläuterungen zu unseren Unternehmensführungspraktiken sowie eine Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat finden Sie auf unserer Internetseite (www.basler-web.com) unter dem Punkt Investoren ^ Corporate Governance.

10 Grundzüge des Vergütungssystems

Bei den nachfolgenden Angaben zur Vergütung der Organe der Basler AG handelt es sich um gesetzlich vorgesehene Anhangangaben nach dem Handelsgesetzbuch sowie um Angaben aufgrund der Vorgaben des Corporate Governance Kodex.

10.1 Vergütung des Vorstands

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Die Mitglieder des Vorstands haben auf Basis der mit ihnen geschlossenen Dienstverträge einen Anspruch auf eine fixe und eine jährliche variable Vergütung sowie auf Nebenleistungen. Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand sowie die Angemessenheit der Vergütung werden regelmäßig vom Aufsichtsrat überprüft und festgelegt.

In marktüblicher Weise gewährt die Gesellschaft allen Mitgliedern des Vorstands aus ihren Vorstandsverträgen weitere Leistungen, die z.T. als geldwerte Vorteile angesehen und entsprechend versteuert werden, so vor allem die Überlassung eines Geschäftsfahrzeugs sowie die Gewährung von Unfallversicherungsschutz. Nebentätigkeiten sind grundsätzlich genehmigungspflichtig.

Die Laufzeiten der Verträge der Mitglieder des Vorstands sind an die Laufzeit der Bestellung zum Mitglied des Vorstands gekoppelt. Die Verträge der Vorstandsmitglieder sehen ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot vor. Den Mitgliedern des Vorstands ist es vertraglich untersagt, während der Dauer von eineinhalb Jahren nach Ausscheiden Leistungen an oder für einen Wettbewerber zu erbringen.

10.1.1 Eigene Anforderungen an das Vergütungssystem

Das Vergütungssystem für den Vorstand soll folgende Aspekte adressieren:

Langfristige Perspektive

Ertragsstärke

Wachstum

Eigenkapitalstärke

Leistungsorientierung

Effizienz in der Umsetzung

Transparenz für alle Beteiligten

Daraus resultieren folgende Anforderungen an das Vergütungssystem:

Individuelle und angemessene Vergütung

Ausrichtung auf nachhaltige Unternehmensentwicklung

Aufteilung in fixe und variable Bestandteile

Mehrjährige Bemessungsgrundlage

Berücksichtigung positiver und negativer Entwicklungen

Vermeidung von Fehlanreizen i. S. unangemessener Risiken

Relevante und anspruchsvolle Ziele und Kennzahlen

Ausschluss nachträglicher Änderung der Erfolgsziele

Begrenzung der variablen Vergütung

Aufsichtsrat soll auf außerordentliche Entwicklungen reagieren können

10.1.2 Struktur des Vergütungssystems (nur monetäre Gehaltsbestandteile)

Mit jedem einzelnen Vorstand wird bei Vertragsabschluss bzw. Vertragserneuerung ein individuelles Zielgehalt vereinbart. Dessen Höhe ist dabei u. a. abhängig von:

Aufgaben und Verantwortung

Leistung

Marktgegebenheiten

Wirtschaftlicher Lage der Gesellschaft

Erfolg und Zukunftsaussichten des Unternehmens

Externem Vergleichsumfeld

Interner Vergütungsstruktur

Für alle Vorstände wird ein gleicher prozentualer Anteil vom Zielgehalt definiert, der als Basis für die Berechnung der variablen Vergütung dient. Die Höhe des variablen Anteils berücksichtigt die sonstigen Regelungen im Unternehmen, die Üblichkeiten im Markt und die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex.

Für die Vorstände der Basler AG wird der variable Anteil auf 25 % vom Zielgehalt festgelegt.

10.1.3 Kennzahlen zur Erfolgsmessung

Die strategische Zielsetzung eines profitablen Wachstumsunternehmens und unsere grundsätzliche Entscheidung für eine eigenkapitalstarke Unternehmensfinanzierung führen zur Bemessung des Unternehmenserfolgs nach Profitabilität und Wachstum.

Als geeignete Kennzahl für Profitabilität wird hier das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) im Verhältnis zum Umsatz angesehen.

Profitabilität = EBT/Umsatz

Als geeignete Kennzahl für Wachstum wird die prozentuale Steigerung der Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr angesehen.

Umsatzwachstum = Aktueller Umsatz/Vorjahresumsatz - 1

10.1.4 Zielvorgaben

Zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres werden für beide Kennzahlen Erwartungswerte als Zielvorgaben vereinbart. Die Zielvorgabe für die Profitabilität orientiert sich dabei an der langfristigen Rentabilitätserwartung und soll über die Jahre eine große Konstanz aufweisen. Die Umsatzerwartung berücksichtigt auch mittel- und kurzfristigere Einflüsse und wird daher von Jahr zu Jahr stärker schwanken.

Zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres werden für beide Kennzahlen Toleranzbreiten vereinbart, die den Bereich des normalen Geschäftsverlaufes beschreiben. Die Toleranz soll so bemessen sein, dass ihr unterer Eckwert den Übergang von einem grundsätzlich befriedigenden zu einem unbefriedigenden Ergebnis markiert. Umgekehrt beschreibt der obere Eckwert die Grenze zwischen einer guten und einer sehr guten Leistung.

Als Maß für die Zielerreichung dienen lineare Funktionen bezüglich Profitabilität und Wachstum: Diese Funktionen zeigen jeweils eine 100 %-ige Zielerreichung, wenn die nach dem Jahresabschluss festgestellten Werte für Profitabilität und Wachstum gerade den Erwartungswerten entsprechen. Sie zeigen eine 0 %-ige Zielerreichung, wenn die Erwartungswerte um die Toleranzbreite unterschritten werden. Sie werden negativ, wenn die Abweichungen nach unten noch größer ausfallen.

Profitabilität und Wachstum sind gleichermaßen wichtige Zielsetzungen. Im Zweifelsfall ist aber die Forderung nach Profitabilität dringender, als die nach stetigem Wachstum. Ausbleibende Profitabilität soll daher nicht unbegrenzt durch Wachstum kompensiert werden können, sodass der Erfüllungsgrad für das Wachstumsziel bei 400 % begrenzt wird. Die Erfüllungsgrade werden mit 50 % zu 50 % ausgeglichen gewichtet. Die Addition beider entsprechend gewichteten Erfüllungsgrade für Profitabilität und Wachstum ergibt das Maß für die Gesamt-Zielerreichung im Geschäftsjahr.

Die eingeforderte Begrenzung des variablen Vergütungsteils wird bei -100 % und bei +400 % vorgenommen.

10.1.5 Bonus

Die Gesamt-Zielerreichung (-100 % bis 400 %) wird mit dem oben definierten variablen Anteil des Zielgehalts (25 % des vereinbarten Zielgehalts) multipliziert und ergibt damit den in € bemessenen Bonusanspruch des jeweiligen Vorstandsmitglieds für das abgelaufene Geschäftsjahr. Demgemäß kann der Bonusanspruch zwischen -25 % des Zielgehaltes (Malus) und 75 % des Zielgehaltes betragen.

Der so errechnete Bonusanspruch kommt nicht direkt zur Auszahlung. Um die geforderte Nachhaltigkeit und mehrjährige Bemessungsgrundlage darzustellen, werden die Ansprüche mittels einer BonusBank verzögert ausgezahlt und unterliegen dabei dem zwischenzeitlichen Risiko einer substanziellen Schmälerung durch eine nachträgliche Verschlechterung der Lage. Für jeden Vorstand wird ein gesondertes Konto für dessen Bonusansprüche geführt.

Der für das vergangene Geschäftsjahr errechnete Bonus oder Malus wird auf das individuelle Konto gebucht. Unter Berücksichtigung eines alten Saldos ergibt sich ein aktueller Kontostand. Sofern dieser Kontostand positiv ist, kommt ein Drittel des Saldos zur Auszahlung. Zwei Drittel werden auf neue Rechnung vorgetragen und im nächsten Jahr berücksichtigt. Negative Salden müssen durch positive Salden oder Bonuseinzahlungen kompensiert werden, bevor Auszahlungen aus der Bonus-Bank erfolgen können.

10.1.6 Gesamtvergütung

Die Gesamtvergütung setzt sich aus dem Fixgehalt (75 % des Zielgehaltes) und der Auszahlung aus der Bonus-Bank zusammen.

Werden die vereinbarten Ziele bezüglich Profitabilität und Wachstum über mehrere Jahre im Mittel erfüllt, so ergibt sich eine tatsächliche Gesamtvergütung in Höhe des Zielgehaltes. Werden die Ziele nachhaltig deutlich verfehlt, so kommt auf Dauer lediglich das Fixgehalt zur Auszahlung (75 % des Zielgehaltes).

Im Falle einer mehrjährigen und signifikanten Übererfüllung der Profitabilitäts- und Wachstumsziele ergibt sich allmählich eine Gesamtvergütung von maximal 175 % des Zielgehaltes.

Hinsichtlich der Angaben zu den Empfehlungen nach Ziff. 4.2.5 Abs. 3 Satz 2 DCGK (Deutsche Corporate Governance Kodex) verweisen wir auf den Anhang.

10.1.7 Grenzen des Modells und Eingriff des Aufsichtsrats

Ein Vergütungsmodell wird nie alle Eventualitäten realer Einflüsse abbilden können. Es soll so einfach wie möglich sein und wird daher bei außergewöhnlichen und unvorhersehbaren Randbedingungen versagen müssen.

Im Falle gravierender Krisen (z. B. Weltwirtschaftskrise 2008/2009) oder auch bei nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung abbildbaren Erfolgen des Vorstands (z. B. strategische Erfolge oder Abwenden bedrohlicher Situationen) bietet ein solches Vergütungsmodell keine befriedigenden Ergebnisse.

Um diese systembedingten Nachteile eines geforderten Vergütungssystems zu mildern, behält sich der Aufsichtsrat der Basler AG zwei Möglichkeiten vor, in das System einzugreifen:

Verzögerte Auszahlung aus der Bonus-Bank

Sonderzuweisungen in die Bonus-Bank

Im Fall außergewöhnlich schwieriger Umstände, insbesondere auch wenn die Auszahlung von Boni im Hinblick auf die Beanspruchung von Belegschaft oder Gesellschaftern unangemessen erscheint, kann der Aufsichtsrat beschließen, anstehende Auszahlungen aus der Bonus-Bank auszusetzen oder zu verschieben. Der grundsätzliche Anspruch der Vorstände auf Auszahlung bleibt dabei bestehen.

Im Fall ausgesprochen guter, deutlich über allen Erwartungen liegender Leistungen des Vorstands, insbesondere auch dann, wenn sich diese nicht unbedingt in der GuV abbilden, kann der Aufsichtsrat beschließen, Sonderzuweisungen in die Bonus-Bank vorzunehmen. Diese Sonderzuweisungen stehen dann ebenso wie die regulären Boni im mehrjährigen Risiko, bevor sie über Jahre verteilt zur Auszahlung kommen. Die Sonderzuweisungen können individuell für jeden Vorstand beschlossen werden.

Endet die Vorstandsbestellung mit einem negativen Saldo in der Bonus-Bank des jeweiligen Vorstands, so wird dieser vom Unternehmen ausgeglichen. Im Gegenzug sehen die Anstellungsverträge im Falle eines positiven Saldos vor, dass dieser zunächst in der Bonus-Bank verbleibt und damit dem Minderungsrisiko in den Folgejahren, analog zu den Anspruchsberechnungen der verbleibenden Unternehmensvorstände in diesen Jahren, unterliegt. Der Bonus-Bank werden nach Ausscheiden des Vorstands aber keine neuen positiven Ansprüche zugeführt. Die Auszahlungen aus der Bonus-Bank erfolgen zu den für die verbleibenden Vorstände gültigen Regelterminen. Dabei kommt an den beiden auf das Ausscheiden des Vorstandsmitglieds folgenden Regelterminen jeweils ein Drittel des bei Auszahlung bestehenden Saldos zur Auszahlung und am dritten Regeltermin wird der dann bestehende Restsaldo ausgezahlt.

Unabhängig vom Vergütungssystem ist vereinbart, dass Zahlungen bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund auf den Wert von zwei Jahresvergütungen begrenzt sind und grundsätzlich nicht mehr als die Summe der Ansprüche während der Restlaufzeit des Anstellungsvertrages betragen können.

Das von der Hauptversammlung 2011 beschlossene neue Vergütungsmodell für den Vorstand erfüllt damit die Forderungen des Corporate Governance Kodex nach:

Individueller und angemessener Vergütung

Ausrichtung auf nachhaltige Unternehmensentwicklung

Aufteilung in fixe und variable Bestandteile

Mehrjähriger Bemessungsgrundlage

Berücksichtigung positiver und negativer Entwicklungen

Vermeidung von Fehlanreizen i. S. unangemessener Risiken

Relevanten und anspruchsvollen Zielen und Kennzahlen

Ausschluss nachträglicher Änderung der Erfolgsziele

Begrenzung der variablen Vergütung

Eingriffsmöglichkeiten für den Aufsichtsrat bei außerordentlichen Entwicklungen

10.2 Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder ist in der Satzung festgelegt. Dabei werden der Vorsitz und der stellvertretende Vorsitz im Aufsichtsrat mit Zuschlägen von 200 % bzw. 50 % berücksichtigt. Eine erfolgsorientierte Vergütung ist für die Mitglieder des Aufsichtsrats aufgrund des derzeitigen Niveaus der festen Vergütung nicht vorgesehen. Für die Mitgliedschaft im Nominierungs- bzw. Prüfungsausschuss werden zusätzliche Vergütungen geleistet. Die Gesamtvergütung ist dem Anhang zu entnehmen.

 

Ahrensburg, 19. März 2018

Dr. Dietmar Ley

John P. Jennings

Arndt Bake

Hardy Mehl

Bestätigungsvermerk DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Basler Aktiengesellschaft, Ahrensburg

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der Basler Aktiengesellschaft, Ahrensburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) -bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2017, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden -geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Basler Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die unter "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach §315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2017 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften

und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der unter "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-AprVO erbracht haben.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE IN DER PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Wir haben folgende Sachverhalte als besonders wichtige Prüfungssachverhalte identifiziert:

1. Bewertung des Vorratsvermögens

2. Erstkonsolidierung der in 2017 erworbenen Mycable GmbH

3. Werthaltigkeit der aktivierten Entwicklungskosten

1. BEWERTUNG DES VORRATSVERMÖGENS

Sachverhalt

Im Konzernabschluss der Basler Aktiengesellschaft werden Vorräte in Höhe von EUR 21 Mio. (18 % der Bilanzsumme) ausgewiesen. Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Die Beurteilung der Werthaltigkeit und Realisierbarkeit von Vorräten verlangt eine Vielzahl von Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter. Diese Ermessensentscheidungen betreffen insbesondere die Schätzung zukünftiger Verkaufsmengen und Absatzpreise für die Bestimmung des Nettoveräußerungswerts sowie die Vornahme von Reichweitenabschlägen. Aufgrund des mit der Vorratsbewertung verbundenen Grades an Schätzunsicherheit und der betragsmäßigen Höhe des Bilanzpostens war die Bewertung des Vorratsvermögens für uns im Rahmen unserer Prüfung ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt.

Die Angaben der Basler Aktiengesellschaft zur Bewertung der Vorräte sind in den Abschnitten 3.8 und 12 des Konzernanhangs enthalten.

Prüferische Reaktion

Wir haben die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter betreffend die Werthaltigkeit und Realisierbarkeit der Vorräte überprüft. Dazu haben wir die Vorgehensweise der gesetzlichen Vertreter zur Ermittlung der Nettoveräußerungswerte gewürdigt und uns von der Angemessenheit dieser Vorgehensweise überzeugt. Für die unfertigen und fertigen Erzeugnisse haben wir die Kalkulation der zur Stichtagsbewertung herangezogenen Herstellungskosten kritisch nachvollzogen. Darüber hinaus haben wir die Erwartungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der zukünftigen Verkaufsmengen und der Absatzpreise anhand von Erfahrungen aus der Vergangenheit kritisch hinterfragt. Weiterhin haben wir überprüft, ob die Vorräte unter Berücksichtigung ihrer Reichweiten angemessen wertberichtigt wurden. Zu diesem Zweck haben wir die Reichweitenanalysen der gesetzlichen Vertreter plausibilisiert und die im Berichtsjahr verwendeten Bewertungsabschläge mit den Abschlägen aus Vorjahren verglichen und auf Plausibilität geprüft.

2. ERSTKONSOLIDIERUNG DER IN 2017 ERWORBENEN MYCABLE GMBH

Sachverhalt

Die Basler Aktiengesellschaft hat im Geschäftsjahr sämtliche Anteile an der Mycable GmbH erworben und diese voll konsolidiert. Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden werden zum Fair Value von EUR 0,6 Mio. am Tag des Erwerbs angesetzt. Unter Berücksichtigung des der Basler Aktiengesellschaft zuzurechnenden Nettovermögens ergibt sich ein erworbener Goodwill von EUR 3,1 Mio. Aufgrund der Vielzahl an erforderlichen Ermessensentscheidungen bei der Bewertung der Vermögenswerte und Schulden im Rahmen der Kaufpreisallokation war die Erstkonsolidierung des erworbenen Unternehmens ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt.

Die Angaben der Basler Aktiengesellschaft zu der Akquisition des Geschäftsjahres sind im Abschnitt 29 des Konzernanhangs enthalten.

Prüferische Reaktion

Im Rahmen unserer Prüfung der bilanziellen Abbildung der Erstkonsolidierung haben wir zunächst die vertraglichen Vereinbarungen des Unternehmenserwerbs eingesehen, nachvollzogen und den gezahlten Kaufpreis als Gegenleistung für die erhaltenen Anteile mit den uns vorgelegten Nachweisen über die geleisteten Zahlungen abgestimmt. Wir haben überprüft, ob die Akquisition richtig und vollständig im Abschluss abgebildet worden ist. Für die im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten Vermögenswerte und Schulden haben wir dann die jeweilige Ermittlung des Fair Values nachvollzogen. Dazu haben wir uns von der Angemessenheit der Bewertungsmethoden überzeugt und erforderliche Annahmen plausibilisiert. Darüber hinaus wurde durch die Verwendung von Checklisten die Vollständigkeit der nach IFRS 3 geforderten Anhangangaben nachvollzogen.

3. WERTHALTIGKEIT DER AKTIVIERTEN ENTWICKLUNGSKOSTEN

Sachverhalt

Zum 31. Dezember 2017 weist die Gesellschaft im Konzernabschluss "Immaterielle Vermögenswerte" (inklusive Geschäfts- oder Firmenwerte) in Höhe von EUR 25 Mio. (21 % der Bilanzsumme) aus. Davon entfallen auf die aktivierten Entwicklungskosten EUR 20 Mio. Die Buchwerte der eigenen Entwicklungen des Konzerns werden zu jedem Abschlussstichtag auf Anhaltspunkte für eine eingetretene Wertminderung überprüft. Sind Anhaltspunkte für eine Wertminderung erkennbar, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswerts geschätzt, um den Umfang eines eventuellen Wertminderungsaufwands festzustellen. Aktivierte noch nicht abgeschlossene eigene Entwicklungen werden zudem jährlich einem Werthaltigkeitstest (Impairmenttest) unterzogen. Die Beurteilung der Werthaltigkeit verlangt eine Vielzahl von Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter. Grundlage der Beurteilung sind die Barwerte der künftig erwarteten Zahlungsströme der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der die Entwicklungskosten zugeordnet wurden. Die unterstellten künftigen Zahlungsströme ergeben sich aus von den gesetzlichen Vertretern erstellten Planungsrechnungen. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung berücksichtigt. Die Barwerte werden unter Verwendung von Discounted-Cashflow-Modellen ermittelt. Sie sind in hohem Maße abhängig davon, wie die gesetzlichen Vertreter die künftigen Zahlungsmittelzuflüsse einschätzen, sowie von den jeweils verwendeten Diskontierungszinssätzen. Aufgrund der mit Ermessensentscheidungen und Schätzungen verbundenen Unsicherheit und der betragsmäßigen Höhe der Bilanzposten, war die Werthaltigkeit der aktivierten Entwicklungskosten für uns im Rahmen unserer Prüfung ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt.

Die Angaben der Basler Aktiengesellschaft zu den aktivierten Entwicklungskosten sind in den Abschnitten 3.10 und 3.17 des Konzernanhangs enthalten.

Prüferische Reaktion

Wir haben die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter zur Werthaltigkeit der aktivierten Entwicklungskosten überprüft. Zunächst haben wir die Angemessenheit der für die Werthaltigkeitstests angewendeten Bewertungsverfahren beurteilt. Anschließend haben wir die den Planungen zugrunde liegenden Annahmen kritisch hinterfragt und plausibilisiert. Dazu haben wir den Planungsprozess aufgenommen, die Planungstreue beurteilt und die vorliegenden Planungen unter Berücksichtigung des wirtschaftlichen Marktumfeldes auf Konsistenz hin überprüft. Da bereits geringe Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des ermittelten erzielbaren Betrags der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit haben können, haben wir zur Beurteilung des Diskontierungszinssatzes unsere Bewertungsspezialisten hinzugezogen, die die Angemessenheit der verwendeten Parameter, u. a. Marktrisikoprämien und Betafaktoren, anhand von Marktdaten überprüft haben. Darüber hinaus wurde mittels Verwendung von Checklisten die Vollständigkeit der geforderten Anhangangaben einschließlich der Sensitivitätsanalyse nachvollzogen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

auf die in Abschnitt 9 des Konzernlageberichts verwiesene, gesondert veröffentlichte Erklärung zur Unternehmensführung

die übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks,

den Corporate Governance Bericht nach Nr. 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex und

die Versicherung nach § 297 Abs. 2 Satz 4 HGB zum Konzernabschluss und die Versicherung nach § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB zum Konzernlagebericht.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZENLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden gesetzlichen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZENBSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher -beabsichtigter oder unbeabsichtigter -falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach §315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

ÜBRIGE ANGABEN GEMÄSS ARTIKEL 10 EU-APRVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. Mai 2017 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 21. September 2017 vom Prüfungsausschuss beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2002 als Konzernabschlussprüfer der Basler Aktiengesellschaft tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Dr. Ralf Wißmann.

 

Lübeck, 19. März 2018

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Prill, Wirtschaftsprüfer

gez. Dr. Wißmann, Wirtschaftsprüfer

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß der anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätze für die Berichterstattung der Abschluss der Basler AG sowie der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Basler AG und des Konzerns vermittelt und im Lagebericht des Einzelabschlusses der AG sowie im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Basler AG und des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Basler AG und des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

 

Ahrensburg, 19. März 2018

Der Vorstand

Dietmar Ley, CEO

John P. Jennings, CCO

Arndt Bake, CMO

Hardy Mehl, CFO/COO

BERICHT DES AUFSICHTSRATS ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Deutschem Corporate Governance Kodex, Satzung und Geschäftsordnung des Aufsichtsrats obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die Geschäftsführung des Vorstands überwacht und beratend begleitet. Dabei hat der Vorstand den Aufsichtsrat monatlich schriftlich und mündlich über die wirtschaftliche Lage der Basler AG, ihrer ausländischen Tochtergesellschaften und der Unternehmensbereiche informiert und mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden die geschäftliche und wirtschaftliche Situation ausführlich erörtert.

Im Geschäftsjahr 2017 fanden fünf turnusmäßige Aufsichtsratssitzungen statt, an denen -mit einer Ausnahme -immer alle Mitglieder des Gremiums teilgenommen haben: am 29.03.2017, am 17.05.2017, am 12.09.2017, am 15.11.2017 und am 13.12.2017. Herr Garbrecht konnte an der Sitzung vom 15.11.2017 nicht teilnehmen.

Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng zusammen. Grundlage hierfür ist eine offene und vertrauensvolle Diskussion. Der Vorstand hat die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat abgestimmt und ihm in regelmäßigen Abständen über den Stand der Umsetzung berichtet. In für das Unternehmen wesentliche Entscheidungen von grundlegender Bedeutung war der Aufsichtsrat eingebunden. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung und der Risikolage informiert. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hält mit dem Vorsitzenden des Vorstands regelmäßigen Kontakt und wurde von diesem über aktuelle Entwicklungen und außergewöhnliche Ereignisse informiert und hat dies entsprechend an die anderen Mitglieder des Aufsichtsrats weitergetragen. Der Aufsichtsrat hat den Geschäften zugestimmt, die nach Gesetz und Satzung seiner Zustimmung unterliegen. Hierzu gehören Entscheidungen und Maßnahmen, die für die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Unternehmens von grundlegender Bedeutung sind.

Wichtige Themen, die im abgelaufenen Geschäftsjahr im Aufsichtsrat behandelt wurden, waren u. a.:

Beratung und Feststellung des Jahresabschlusses 2016 und der Vorschläge für die Hauptversammlung

Dividende für das Geschäftsjahr 2016 inklusive des Vorschlags für die Hauptversammlung

Konjunkturelle und marktspezifische Entwicklungen

Situation der relevanten Märkte und Position der Basler AG in diesen Märkten

Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie

New Business Development

M&A-Aktivitäten

Akquisition und Integration der MyCable GmbH

Unternehmensorganisation

Erweiterung Betriebsimmobilie

Verrechnungspreise zwischen der Basler AG und deren Tochtergesellschaften

Investitionen

Unternehmensfinanzierung und Bankbeziehungen

Währungssicherungen

Liquidität und Working Capital

Investor Relations

Aktienrückkaufprogramm

Unternehmensplanung und Budget im Konzern für das Geschäftsjahr 2018

Vierjahresplanung 2018-21

Anpassung des Katalogs zustimmungspflichtiger Geschäfte

Anpassung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats

Organisation von Prüfungs- und Nominierungsausschuss

Vorbereitungen zur Drittelmitbestimmung im Aufsichtsrat

Dividendenpolitik

Ordnungsmäßigkeit und Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems (IKS)

Ordnungsmäßigkeit und Wirksamkeit des Risiko-Management-Systems (RMS)

Fragen zur Compliance

Änderungen in den gesetzlichen Bestimmungen

Verpflichtung und Änderungen zum Corporate Governance Kodex

Auswahlverfahren für den Abschlussprüfer

Vorstandsvergütung

Personelle und organisatorische Weiterentwicklung des Aufsichtsrats

Effizienz der Aufsichtsratsarbeit

Die von der Hauptversammlung am 17.05.2017 zum Abschlussprüfer gewählte BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurde durch die Vorsitzende des Prüfungsausschusses im Aufsichtsrat der Basler AG, Frau Prof. Dr. Mirja Steinkamp, mit Schreiben vom 21.09.2017 mit der Durchführung der Prüfung beauftragt. An der Sitzung des Aufsichtsrats am 19.03.2018, in der über den vorgelegten Jahresabschluss und die wesentlichen Ergebnisse beraten wurde, hat der Abschlussprüfer teilgenommen.

Die Buchführung, der Jahresabschluss zum 31.12.2017, der Lagebericht der Basler AG sowie der Konzernabschluss zum 31.12.2017 und der Konzernlagebericht sind vom Abschlussprüfer, der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, geprüft, für mit Gesetz und Satzung übereinstimmend befunden und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der Aufsichtsrat nahm das Ergebnis der Prüfungen zustimmend zur Kenntnis.

Der Aufsichtsrat prüfte seinerseits den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen. Einwände wurden nicht erhoben. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Basler AG gebilligt und damit festgestellt.

Gemäß Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat regelmäßig die Effizienz seiner Arbeit überprüft und gesteigert. Weiterhin hat der Aufsichtsrat die für seine Aufgaben erforderlichen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahrgenommen.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats üben keine Berater- oder Organtätigkeiten bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern aus. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind somit keine Interessenskonflikte mit dem Mandat aufgetreten.

Der nach § 312 AktG aufgestellte Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde vom Abschlussprüfer geprüft und mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen:

"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und

bei den im Berichtsjahr aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Auch von diesem Prüfungsbericht des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat zustimmend Kenntnis genommen. Er erklärt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung, dass gegen die Ausführungen des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwendungen zu erheben sind.

Bezüglich des Aufsichtsrats selbst gibt es Folgendes zu berichten:

Der Aufsichtsrat der Basler AG hat sich Ziele u.a. hinsichtlich seiner Zusammensetzung und der abzudeckenden Kompetenzen gesetzt. Vor diesem Hintergrund, unter Ausnutzung der veränderten Bestimmungen bezüglich der Anzahl von Aufsichtsratsmitgliedern und als Vorbereitung auf die erwartete Anwendung der Drittelmitbestimmung wurde der Aufsichtsrat auf vier Mitglieder erweitert. Frau Prof. Dr. Mirja Steinkamp (Wirtschaftsprüferin, Steuerberaterin) ergänzt die bereits vertretenen Kompetenzen des Gremiums komplementär, in dem Sie Ihre Kenntnisse und Erfahrungen u.a. in den Bereichen Rechnungslegung, Jahresabschlussprüfung und IFRS in die Aufsichtsratsarbeit einbringt.

Nachdem der Aufsichtsrat nun aus mehr als drei Personen besteht, sind folgerichtig auch die obligatorischen Ausschüsse gebildet worden: Frau Prof. Dr. Mirja Steinkamp ist als Financial Expert zur Vorsitzenden des Prüfungsauschusses gewählt worden. Herr Norbert Basler ist als Aufsichtzsratsvorsitender der Vorsitzende des Nominierungsauschusses .

Schließlich hat sich der Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr auf die erwartete Anwendung der Drittelmitbestimmung vorbereitet. Nach Erreichen der entsprechenden Größenkriterien wurde die Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat initiiert. Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Basler AG freuen sich auf diese Ergänzung des Gremiums.

Strategie und Unternehmenskultur - Grundlagen für den Erfolg von heute und morgen

Selbst vor dem Hintergrund der durchgängig erfreulichen Unternehmensentwicklung in den letzten Jahren war 2017 für die Basler AG eine in mehrfacher Hinsicht besonderes zufriedenstellende Periode.

In der ersten Jahreshälfte kam es aufgrund sehr starker Nachfrage -vor allen Dingen von den stark expandierenden asiatischen Märkten und infolge der in den vergangenen Jahren erreichten marktführenden Position der Basler AG -zu einem in Teilen ungeahnt steilen Anstieg von Auftragseingang und Umsatz. Trotzdem sich die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte wieder den eigenen Prognosen näherte, stiegen die Erlöse gegenüber 2016 um 50%. In einem insgesamt um ca. 20% wachsenden Markt für Industriekameras bedeutet dieses Resultat einen abermaligen Zugewinn an Marktanteil und damit einen Ausbau der Marktführerschaft für das Unternehmen.

In den letzten Jahren hat die Basler AG immer wieder substantiell in die organisatorische Weiterentwicklung, in Strukturen und Prozesse investiert. Diesen langfristigen Bemühungen und der besonderen Kultur des Miteinanders im Unternehmen ist es zu verdanken, dass der in seinem Umfang deutlich über unseren Erwartungen liegende Nachfrageschub nicht nur bewältigt wurde, sondern dieser zudem in ein relatives und absolutes Rekordergebnis umgemünzt werden konnte.

Die Langfristigkeit im Denken und Planen zeigte sich 2017 aber auch in der strategischen Weiterentwicklung. So wie aktuell die Früchte mutiger und strategiegetriebener Entscheidungen der Vorjahre geerntet werden können, so verlangt die gewünschte Fortsetzung dieses Wachstumskurses heute ein mindestens so hohes Maß an Veränderungsbereitschaft und couragierten Entscheidungen sowie eine novellierte Strategie, die das Unternehmen durch die nächsten Jahre trägt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich das Management besonders systematisch und intensiv genau damit beschäftigt. Im Ergebnis entstand eine neue Mittelfristplanung, in der die konsequente Weiterentwicklung des heutigen Kerngeschäfts in Kombination mit dem Aufbau mehrerer neuer Geschäftsfelder dargelegt wird. Diese Planung spannt die Richtschnur für das Handeln und Entscheiden in den nächsten Jahren und legt eine realistische Grundlage für zukünftiges Wachstum.

Der erste Unternehmenskauf in der nun schon fast 30-jährigen Geschichte der Basler AG passt sich in diesen strategischen Ansatz ein: Überzeugt davon, dass Embedded Vision-Technologie in den kommenden Jahren den Einsatz bildgebender Verfahren in vielen zusätzlichen Anwendungsbereichen möglich machen wird, verstärkt die Akquisition der hierauf spezialisierten MyCable GmbH die gute Ausgangslage der Basler AG in diesem potenzialreichen Marktsegment.

Das abgelaufene Geschäftsjahr zeichnet sich damit sowohl durch eine hohe operative Leistungsfähigkeit als auch durch eine weitsichtige strategische Fortentwicklung aus. Das sind gute Voraussetzungen für die Umsetzung der weiterhin ehrgeizigen Planungen in zukünftiges profitables Umsatzwachstum.

Wir danken ausdrücklich allen Mitarbeitern, den Führungskräften sowie den Mitgliedern des Vorstands der Basler AG für die ausgezeichneten Ergebnisse ihrer Arbeit in einem zugleich außerordentlich erfolgreichen wie herausfordernden Geschäftsjahr.

 

Ahrensburg, März 2018

Für den Aufsichtsrat

Norbert Basler Vorsitzender des Aufsichtsrats

Prof. Dr. Eckart Kottkamp Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats

Horst W. Garbrecht, Aufsichtsrat

Prof. Dr. Mirja Steinkamp, Aufsichtsrätin

Bericht zur Unternehmensführung der Basler AG sowie des Basler Konzerns

Basler Aktiengesellschaft ISIN: DE0005102008WKN: 510 200

Corporate Governace

Vorstand und Aufsichtsrat der Basler AG und des Basler Konzerns verpflichten sich zu einer verantwortungsvollen, langfristigen und werthaltigen Entwicklung des Unternehmens. Ein zentraler Bestandteil dafür ist eine gute Corporate Governance.

Die nachfolgende Entsprechenserklärung bezieht sich auf die Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 07.02.2017.

Eine offene und transparente Unternehmenskommunikation, Achtung der Aktionärsinteressen, vorausschauender Umgang mit Chancen und Risiken sowie eine effiziente und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat sind wesentliche Aspekte einer guten Corporate Governance. Diese fördert das Vertrauen von Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern und der breiten Öffentlichkeit in die Basler AG/des Basler Konzernz. Gleichzeitig sind diese Grundsätze wichtige Orientierungsstandards für beide Gremien. Vorstand und Aufsichtsrat berichten im Folgenden gemeinsam über Corporate Governance bei der Basler AG.

Führungs- und Unternehmensstruktur

Die Basler AG/der Basler Konzern hat eine zweigeteilte Leitungs- und Überwachungsstruktur mit den beiden Organen Vorstand und Aufsichtsrat.

Vorstand

Die personelle Zusammensetzung war 2017 gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Der vierköpfige Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung. Im Einklang mit den Unternehmensinteressen nimmt der Vorstand seine Führungsaufgabe wahr mit dem Ziel, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Der Vorstand entwickelt die strategische Ausrichtung des Unternehmens, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und setzt sie um. Der Vorstand sorgt für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien und wirkt auf deren Beachtung durch die Konzernunternehmen hin. Der Vorstand etabliert ein angemessenes Risikomanagement und Risikocontrolling im Unternehmen.

In alle Entscheidungen, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens entscheidend beeinflussen können, wird der Aufsichtsrat rechtzeitig miteinbezogen und vollumfänglich in Kenntnis gesetzt. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über alle relevanten Themen bezüglich der Geschäftsentwicklung, der Unternehmensplanung, der strategischen Ausrichtung, des Chancen- und Risikomanagements und der Compliance. Die Vorstandsmitglieder werden vom Aufsichtsrat bestellt.

Die Mitglieder des Vorstands haben keine weiteren Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten oder vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien.

Aufsichtsrat

Der vierköpfige Aufsichtsrat steht dem Vorstand beratend zur Seite, überwacht diesen bei der Führung des Unternehmens und prüft alle bedeutenden Geschäftsvorfälle durch Einsichtnahme in die betreffenden Unterlagen auf der Grundlage des Aktiengesetzes, der Satzung der Gesellschaft und der Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und Vorstand. Auch außerhalb der regelmäßigen Aufsichtsratssitzungen wird der Aufsichtsrat durch den Vorstand über die Geschäftsentwicklung informiert. So kann er das operative Geschäft auf einer angemessenen Informationsgrundlage mit Rat und Empfehlungen begleiten.

Der Aufsichtsrat wird von der Hauptversammlung gewählt. Die Wahl des Aufsichtsrats entspricht den Empfehlungen des Corporate Governance Kodex; alle Aufsichtsratsmitglieder werden einzeln gewählt. Der Aufsichtsrat ergänzt die Geschäftsordnung des Vorstands durch die Festlegung eines Katalogs zustimmungsbedürftiger Geschäfte. Der Aufsichtsrat agiert auf der Basis einer eigenen Geschäftsordnung. Des Weiteren stellt der Aufsichtsrat den Jahresabschluss fest und billigt den Konzernabschluss. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erläutert jedes Jahr die Tätigkeiten des Aufsichtsrats in seinem Bericht an die Aktionäre als Teil des Geschäftsberichts. Zudem steht er in der Hauptversammlung als Versammlungsleiter Rede und Antwort. Zusätzliche Informationen zu Vorstand und Aufsichtsrat, insbesondere zu deren Arbeitsweisen und zu den von den Mitgliedern wahrgenommenen Mandaten finden Sie im Bericht des Aufsichtsrats, im Konzernanhang sowie im Lagebericht.

Die einzelnen Aufsichtsratsmandate der Aufsichtsräte sowie deren Aktienbesitz sowie der Aktienbesitz der Vorstände sind im Anhang des Geschäftsberichts abgebildet.

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats sieht die Bildung von zwei Ausschüssen vor, beide Ausschüsse sind gebildet und arbeiten im Sinne der Inhalte der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats:

Der Prüfungsausschuss hat die Aufgabe, Verhandlungen und Beschlüsse des Aufsichtsrats über folgende Fragen vorzubereiten:

der Rechnungslegung und der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems

des internen Kontrollsystems sowie des internen Revisionssystems der erforderlichen Unabhängigkeit des Abschlussprüfers

der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer

der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung

der Compliance

Der Vorsitzende des Prüfungsausschuss soll unabhängig sein. Er war seit wenigstens zwei Jahren kein Vorstandsmitglied des Unternehmens. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist nicht Vorsitzender des Prüfungsausschuss. Mindestens ein Mitglied des Prüfungsausschusses ist unabhängig und verfügt über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung und Abschlussprüfung.

Der Nominierungsausschuss sucht geeignete Kandidaten für die Aufsichtsratsarbeit, die er dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung vorschlägt. Er ist ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner Seite besetzt.

Relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken von Vorstand und Aufsichtsrat

Neben den gesetzlichen Anforderungen bilden die Satzung des Unternehmens, die Geschäftsordnungen des Aufsichtsrats und des Vorstand, das Kompetenzprofil des Aufsichtsrats sowie die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex die Grundlagen für die Praktiken der Unternehmensführung bei der Basler AG.

Diversitätskonzept

Die Basler AG setzt bereits seit Jahren auf das Diversitätsprinzip, wie die Zusammensetzung der Mitarbeiter, der hohe Anteil an weiblichen Mitarbeitern sowie die Altersstruktur des Unternehmens zeigen.

Für den Aufsichtsrat und Vorstand gibt es bislang kein schriftlich formuliertes Diversitätskonzept. Der über Jahre gewachsene Vorstand setzt sich aus erfahrenen Managern zusammen, die alle vor Ihrer Vorstandstätigkeit einige Jahre in unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens tätig waren, mit entsprechend Erfahrung ausgestattet sind und deren berufliche Hintergründe und Schwerpunkte sich sehr gut ergänzen. Die einzelnen beruflichen Lebensläufe sind unter https://www.baslerweb.com/de/unternehmen/management/vorstand/ zu finden.

Die Vorstandsverträge laufen zeitlich versetzt aus, die Altersgrenze für Vorstände beträgt 70 Jahre. Der Vorstand der Basler AG hat keine Ausschüsse gebildet.

Der Vorstand arbeitet in dieser Zusammensetzung seit Anfang 2014 vertrauensvoll zusammen und es sind bis auf Weiteres keine Änderung in diesem Gremium vorgesehen.

Der Aufsichtsrat hat 2014 in Zusammenarbeit mit dem Vorstand ein Kompetenzprofil für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats erarbeitet, welches sich in die Schwerpunktthemen: Fachliche Kompetenz, Erfahrungen, Kompetenz in den Schlüsselerfolgsfaktoren des Unternehmens sowie Persönlichkeitsprofil unterteilt. Ziel dieses Kompetenzprofils ist eine möglichst gute Abdeckung der für das Unternehmen wichtigen und zukunftsweisenden Themenbereiche.

In den vergangenen Jahren konnten mit Hr. Garbrecht sowie in 2017 mit Fr. Prof. Dr. Steinkamp neue Aufsichtsräte gewonnen werden, die diesem erarbeiteten Profil entsprechen und das Gremium und die notwendigen Kompetenzen komplettieren.

Alle Aufsichtsratsmitglieder werden einzeln gewählt und die Aufsichtsratsverträge laufen wie die Vorstandsverträge zeitlich versetzt aus.

Der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats sorgt für die Umsetzung des Diversitätskonzepts.

Der Aufsichtsrat wird sich bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung auch künftig an den gesetzlichen Vorgaben orientieren und hier Frauen bei gleicher Qualifikation Vorrang einräumen. Dabei werden auch die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potenzielle Interessenskonflikte sowie Vielfalt (Diversity) berücksichtigt werden. Die Entscheidung über die aus seiner Sicht insoweit am besten geeigneten Kandidaten muss der Aufsichtsrat aber regelmäßig dann treffen, wenn eine Neuwahl ansteht. Der Aufsichtsrat hält es -in Übereinstimmung mit dem Vorstand -nicht für sachdienlich, wenn er bei seiner Kandidatenauswahl an im Voraus formulierte abstrakte Zielvorgaben gebunden ist, statt sich in der konkreten Entscheidungssituation frei für diejenigen zur Verfügung stehenden Personen entscheiden zu können, die am besten für das Amt geeignet erscheinen. Der Aufsichtsrat hat auf seiner Sitzung im März 2018 beschlossen, dass bis auf Weiteres in Aufsichtsrat und Vorstand keine Erhöhung der Frauenquote erreicht werden muss. Daher wird für den Vorstand ein Frauenanteil von 0% festgelegt. Deshalb benennt der Aufsichtsrat weder konkrete Ziele im Sinne von Ziffer 5.4.1 Absatz 2 DCGK, noch legt er eine von Ziffer 5.4.1 Absatz 2 Satz 21 DGCK in der Fassung vom 05.05.2015 empfohlene Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat oder Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder fest.

Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Gemäß den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex weist die Basler AG bereits seit längerem die Vergütung aller Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats individualisiert aus. Die Vorstandsvergütung setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Die Mitglieder des Vorstands haben auf Basis der mit ihnen geschlossenen Dienstverträge einen Anspruch auf eine fixe und eine jährliche variable Vergütung sowie auf Nebenleistungen. Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand sowie die Angemessenheit der Vergütung werden regelmäßig vom Aufsichtsrat überprüft und festgelegt.

In marktüblicher Weise gewährt die Gesellschaft allen Mitgliedern des Vorstands aus ihren Vorstandsverträgen weitere Leistungen, die zum Teil als geldwerte Vorteile angesehen und entsprechend versteuert werden, so vor allem die Überlassung eines Geschäftsfahrzeugs sowie die Gewährung von Unfallversicherungsschutz. Nebentätigkeiten sind grundsätzlich genehmigungspflichtig.

Die Laufzeiten der Verträge der Mitglieder des Vorstands sind an die Laufzeit der Bestellung zum Mitglied des Vorstands gekoppelt. Die Verträge der Vorstandsmitglieder sehen ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot vor. Den Mitgliedern des Vorstands ist es vertraglich untersagt, während der Dauer von eineinhalb Jahren nach Ausscheiden Leistungen an oder für einen Wettbewerber zu erbringen.

Die Vergütung der Vorstände und Aufsichtsräte ist im Anhang des Geschäftsberichts detailliert aufgeführt.

Chancen- und Risikomanagement sowie Compliance

Die von Basler verfolgte Wachstumsstrategie mit dem Ziel, in den kommenden Jahren den Umsatz des Konzerns auf über 250 Mio. € ansteigen zu lassen, ist dann umsetzbar, wenn Chancen entschlossen genutzt und gleichzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um drohende Risiken geeignet zu minimieren.

Das Chancen- und Risikomanagementsystem bei Basler hat zum Ziel,

innerhalb des Führungskräfte-Teams Transparenz über Chancen und Risiken zu erzeugen und

sich innerhalb des Führungskräfte-Teams darüber zu verständigen, in welcher Weise das Unternehmen relevante Risiken in ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit begrenzen kann.

Handlungsspielräume zu schaffen, die ein bewusstes Eingehen von Chancen und Risiken ermöglichen, um nicht akzeptable Risiken zu vermeiden und vermeidbare Risiken auf ein akzeptables Maß zu reduzieren.

Wesentliche Bestandteile des Chancen- und Risikomanagementsystems sind die Risikostrategie, der Risikoatlas, die Risikomatrix und die Maßnahmen zur Risikobewältigung und -vermeidung. Im Geschäftsjahr 2014 wurde die Risikostrategie verabschiedet und eine Software zur standardisierten Erhebung und Messung der Risiken eingeführt. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die Risikoinventur durchgeführt. Hierbei wurden die Risiken benannt, nach Eintrittswahrscheinlichkeit und monetärer Höhe quantifiziert und Maßnahmen zur Risikominimierung definiert. Die Summe der identifizierten Risiken wird der definierten Risikodeckungsmasse (verfügbares Kapital zur Risikoabdeckung) gegenübergestellt. Die Risikotragfähigkeit des Konzerns wurde nicht überschritten. Flankiert wird das Risikomanagementsystem durch das interne Kontrollsystem (IKS), das interne Qualitätsmanagementsystem und schließlich die jährliche externe Prüfung im Rahmen der DIN ISO 9001:2015.

Informationen zum Stand eines Compliance Management Systems sind in der Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex unter Punkt 4.1.3 zu finden.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Die Basler AG erstellt ihren Konzernabschluss sowie die Konzernzwischenberichte gemäß dem International Financial Reporting Standard (IFRS). Der Jahresabschluss der Basler AG (Einzelabschluss) erfolgt nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB). Der Konzernabschluss wird vom Vorstand erstellt, vom Abschlussprüfer geprüft und vom Aufsichtsrat gebilligt. Die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurde von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer/Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017 gewählt. BDO nahm an den Beratungen des Aufsichtsrats über den Jahres- und Konzernabschluss am 19. März 2018 teil und berichtete über die Ergebnisse seiner Prüfung. Darüber hinaus stand der Abschlussprüfer dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte und Fragen zur Abschlussprüfung zur Verfügung.

Aktionäre und Hauptversammlung

Auf der Hauptversammlung können die Aktionäre ihre Rechte wahrnehmen und ihr Stimmrecht ausüben. Der Vorstand stellt den Konzern- und Jahresabschluss vor, erläutert die Perspektiven des Unternehmens und beantwortet gemeinsam mit dem Aufsichtsrat die Fragen der Aktionäre. Die Einladung zur Hauptversammlung und die damit verbundenen Dokumente und Informationen werden den aktienrechtlichen Vorschriften entsprechend am Tag der Einberufung auf der Internetseite der Basler AG zur Verfügung gestellt beziehungsweise in den Geschäftsräumen der Gesellschaft zur Einsicht ausgelegt. Bei der Wahrnehmung des Stimmrechts unterstützt Basler seine Aktionäre durch die Benennung von Stimmrechtsvertretern, die gemäß den Weisungen der Aktionäre abstimmen.

Transparenz und Kommunikation

Basler legt großen Wert auf eine offene und vertrauensvolle Kommunikation mit den Aktionären sowie weiteren Stakeholdern und pflegt einen fairen, zeitnahen und verlässlichen Dialog mit allen Stakeholdern. Alle kapitalmarktrelevanten Informationen werden zeitgleich in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht und auf der Internetseite des Unternehmens zugänglich gemacht. Dazu zählen Geschäfts- und Quartalsberichte, Corporate News und Insiderinformationen, Informationen zur Hauptversammlung sowie Unternehmenspräsentationen. Auch der Finanzkalender mit den relevanten Veröffentlichungs- und Veranstaltungsterminen ist dort zu finden.

Directors' Dealings und Stimmrechte

Die Basler AG informiert über den Handel von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern mit der Aktie der Gesellschaft (Directors' Dealings) nach § 15a WpHG sowie über Veränderungen im Anteilsbesitz, wenn die im Wertpapierhandelsgesetz bestimmten Stimmrechtsschwellen erreicht, über- oder unterschritten werden. Informationen über den Anteilsbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat sind im Anhang des Geschäftsberichts zu finden.

Geschlechterquote

Im Rahmen der Umsetzung des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst vom 06.03.2015 hat der Aufsichtsrat Ziele für die Erreichung von Geschlechterquoten in Aufsichtsrat und Vorstand festzulegen. Der Aufsichtsrat hat auf seiner Sitzung im März 2018 beschlossen, dass bis auf Weiteres in Aufsichtsrat und Vorstand keine Erhöhung der Frauenquote erreicht werden muss. Daher wird für den Vorstand ein Frauenanteil von 0% festgelegt.

Mit der Wahl von Prof. Dr. Mirja Steinkamp in den Aufsichtsrat auf der Hauptversammlung 2017, sowie der kürzlich gewählten Frau Dorothea Brandes als Arbeitnehmervertreterin in den Aufsichtsrat , beträgt die Frauenquote im Aufsichtsrat der Basler AG zur Zeit über 30%. Es besteht keine Absicht die aktuelle Besetzung des sehr gut zusammenarbeitenden Vorstands sowie Aufsichtsrats auf Sicht zu verändern. Weitere Hintergründe zu dieser Thematik finden Sie auch unter Punkt 5.4.1 der Entsprechenserklärung.

Aufsichtsrat und Vorstand haben im März 2018 beschlossen, dass eine Frauenquote von 30 % bei Bereichsleitungen sowie auch auf Abteilungsleiter-Ebene der Basler AG spätestens bis Ende 2021 erreicht werden soll. Zum 30.09.2017 hat das Unternehmen 25 % weibliche leitende Angestellte sowie 28 % Abteilungsleiterinnen beschäftigt. Zum 01.01.2018 erhöht sich die Quote der weiblichen leitenden Angestellten auf 30 %. Die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands ist die Bereichsleitung und darunter folgt die Abteilungsleitung.

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX GEMÄß § 161 AKTG

Vorstand und Aufsichtsrat erklären, dass die Basler AG den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" (nachfolgend "Kodex") in der Fassung vom 07.02.2017 im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 mit folgenden Ausnahmen entsprochen hat und in Zukunft entsprechen wird:

Zimmer 4.1.3. - Compliance Management System

Aufgrund der aus Art und Größe der Geschäftstätigkeit resultierenden Risikolage des Unternehmens hat der Vorstand seiner Aufgabe, für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen Richtlinien zu sorgen und auf deren Beachtung durch die Unternehmensgruppe hinzuwirken, entsprochen, ohne bisher ein formales Compliance Management System etabliert zu haben. Dies wurde unter anderem durch die Unternehmensorganisation und die bestehende Prozesslandschaft sowie die aktive Gestaltung der Unternehmenskultur erreicht. Bis Ende des Geschäftsjahres 2018 wird ein Compliance Management System implementiert werden.

Ziffer 5.4.1. - Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat wird sich bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung auch künftig an den gesetzlichen Vorgaben orientieren und hier Frauen bei gleicher Qualifikation Vorrang einräumen. Dabei werden auch die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potenzielle Interessenskonflikte sowie Vielfalt (Diversity) berücksichtigt werden. Die Entscheidung über die aus seiner Sicht insoweit am besten geeigneten Kandidaten muss der Aufsichtsrat aber regelmäßig dann treffen, wenn eine Neuwahl ansteht. Der Aufsichtsrat hält es -in Übereinstimmung mit dem Vorstand -nicht für sachdienlich, wenn er bei seiner Kandidatenauswahl an im Voraus formulierte abstrakte Zielvorgaben gebunden ist, statt sich in der konkreten Entscheidungssituation frei für diejenigen zur Verfügung stehenden Personen entscheiden zu können, die am besten für das Amt geeignet erscheinen. Aus diesem Grund benennt der Aufsichtsrat weder konkrete Ziele im Sinne von Ziffer 5.4.1 Absatz 2 DCGK, noch legt er eine von Ziffer 5.4.1 Absatz 2 Satz 2 DGCK empfohlene Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat oder Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder fest. In der Folge werden solche Ziele weder bei den Wahlvorschlägen an die zuständigen Wahlgremien berücksichtigt noch wird über sie und den Stand ihrer Umsetzung berichtet.

Ziffer 7.1.2 - Rechnungslegung und Abschlussprüfung/Rechnungslegung

Der Aufsichtsrat erörtert regelmäßig mit dem Vorstand die Quartals- und Halbjahreszahlen. Unter dem Gesichtspunkt schlanker Prozesse werden Halbjahres-, Quartals bzw. Monatszahlen nach Fertigstellung der Berichte dem Aufsichtsrat zur Verfügung gestellt, aber der Bericht mit dem Vorstand nicht nochmals gesondert erörtert.

 

Ahrensburg, 19.03.2018

Dr. Dietmar Ley, CEO

John P. Jennings, CCO

Arndt Bake, CMO

Hardy Mehl, CFO/COO

Norbert Basler, Aufsichtsratsvorsitzender

Prof. Dr. Eckart Kottkamp, Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

Horst W. Garbrecht, Aufsichtsrat

Basler Aktiengesellschaft, Ahrensburg ISIN: DE0005102008WKN: 510 200

Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns 2017

Der Vorstand beabsichtigt, der Hauptversammlung folgende Verwendung des Bilanzgewinns für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 in Höhe von 36.007.185,63 Euro vorzuschlagen:

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Ausschüttung einer Dividende von Euro 2,02 je Aktie = 6.486.494,72 Euro
Gewinnvortrag auf neue Rechnung = 29.520.690,91 Euro
Bilanzgewinn = 36.007.185,63 Euro

 

Ahrensburg, März 2018

Basler Aktiengesellschaft

Der Vorstand