Lang & Schwarz AktiengesellschaftDüsseldorfKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023Inhaltsverzeichnis zum Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 1. Geschäftliche Aktivitäten des Konzerns 2. Wirtschaftsbericht 2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 2.2 Rahmenbedingungen der geschäftlichen Tätigkeiten 2.3 Geschäftsentwicklung 2.3.1 Entwicklung in den Geschäftsbereichen 2.3.2 Konzernertragslage 2.3.3 Konzernfinanzlage 2.3.4 Konzernvermögenslage 3. Risikobericht 3.1 Risikomanagement 3.2 Risikoarten der Geschäftstätigkeit 3.2.1 Adressenausfallrisiko 3.2.2 Marktpreisrisiko 3.2.3 Liquiditätsrisiken 3.2.4 Operationelles Risiko 3.3 Risikotragfähigkeit 4. Prognose- und Chancenbericht Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 20231. Geschäftliche Aktivitäten des Konzerns Lang & Schwarz ist ein Finanzkonzern bestehend aus vier Konzerngesellschaften. Die Begebung von derivativen Finanzinstrumenten mit dem Schwerpunkt auf Hebelprodukte und Themenzertifikate - einschließlich wikifolio-Endlosindexzertifikate - ist die Haupttätigkeit der Konzernmutter Lang & Schwarz Aktiengesellschaft. Sie ist damit als operative Holdinggesellschaft tätig. Ihre Aktivitäten werden im Konzern unter dem Geschäftsbereich Strukturierte Produkte zusammengefasst. In 2023 emittierte die Gesellschaft rund 41.000 eigene Produkte. Die verschiedenen Produkte der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft werden durch die Tochtergesellschaft Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG außerbörslich oder börslich an der Börse Stuttgart (Handelssegment EUWAX) und der BX Swiss, Bern (Schweiz) zum Handel angeboten. Zum Ultimo Dezember 2023 quotiert die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG ca. 12.000 derivative Finanzinstrumente der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft mit Bezug auf inländische und ausländische Aktientitel, Indizes, Währungskursrelationen, Rohwarenkurse oder die Zinsentwicklung sowie etwa 10.000 wikifolio-Endlosindexzertifikate. Die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG stellt darüber hinaus Handelskurse für über 16.000 Aktien, Anleihen, Fonds sowie ETPs (ETFs, ETCs und ETNs) wochentäglich von 7:30 Uhr bis 23:00 Uhr sowie samstags von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr und sonntags von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Als Market Maker quotiert die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG Finanzinstrumente auch an der Lang & Schwarz Exchange, dem elektronischen Handelssystem der Börse Hamburg, an der Frankfurter Wertpapierbörse, an der Wiener Börse, Wien (Österreich) und an der BX Swiss, Bern (Schweiz). Partnerbanken können sich an die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG zum Handel über TradeLink, cats-os oder andere alternative Anschlussmöglichkeiten anbinden. Über angeschlossene Partnerbanken der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG erreicht diese über 25 Millionen Privatkunden. Die Aktivitäten der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG werden im Konzern unter dem Geschäftsbereich TradeCenter zusammengefasst. Die 100%-ige Tochtergesellschaft Lang & Schwarz Gate GmbH erbringt Dienstleistungen im Bereich der EDV-Hardware- und Softwarebereitstellung, der Unterhaltung der technischen Handelsplatzanbindungen sowie den laufenden EDV-Support für die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft und die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG. Gemeinsam mit der P3 group GmbH hat die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft ein Joint Venture gegründet, das unter der Bezeichnung P3 finance GmbH firmiert. Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft hält mit einer Anteilsquote von 50,004% die Mehrheit der Kapitalanteile an der P3 finance GmbH. Die P3 finance GmbH hat im Jahr 2022 einen Antrag bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zur Zulassung als Wertpapierinstitut gestellt. Diesem Antrag ist mit Schreiben vom 8. Mai 2023 stattgegeben worden. Seit diesem Tag ist die P3 finance GmbH ein beaufsichtigtes Wertpapierinstitut. Ziel des Joint Ventures ist es zunächst, den Betrieb der neu entwickelten Software onelink zu übernehmen. Onelink ist eine Kommunikationsplattform, die es ermöglicht, hoch-performant Informationen (Daten betreffend die Geschäftsanbahnung und den Geschäftsabschluss) zwischen Trader bzw. Broker und dem Market Maker Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG auszutauschen. Die Aktivitäten in den Tochtergesellschaften Lang & Schwarz Gate GmbH sowie P3 finance GmbH werden im Konzern unter dem Geschäftsbereich EDV-Dienstleistungen zusammengefasst. Im Vergleich zur bisherigen Anbindungssoftware verfügt die P3 finance GmbH als Eigentümerin der Software onelink über die Möglichkeit, bei künftigen Weiterentwicklungen eigenständig zu entscheiden. Zudem wird die Kommunikationsplattform deutlich leistungsfähiger ausgerichtet sein. 2. Wirtschaftsbericht 2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Während sich die infolge der Pandemie gestörten Lieferketten im Jahr 2023 weitgehend erholt haben, zeigten sich in diesem Jahr andere Probleme, die die weltweite Konjunktur eingebremst haben. Darunter fallen neben den anhaltend schweren finanziellen Bedingungen ein schwaches Produktivitätswachstum, eine Verschiebung der Nachfrage zum Dienstleistungssektor und die anhaltende Unsicherheit über die zukünftige geopolitische Lage. Die Entwicklung am Zinsmarkt setzte sich in 2023 fort, wenngleich die Zinserhöhungen nicht mehr so hoch ausfielen wie im Jahr 2022. Die wichtigsten Notenbanken der Welt mit Ausnahme der Bank of Japan haben im abgelaufenen Jahr die Leitzinsen angehoben. Die US Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins (Fed Funds Rate) von 4,25%-4,50% Anfang des Jahres 2023 auf 5,25%-5,50% angehoben, um der gestiegenen Inflation zu begegnen. Allerdings beendete die Fed das Zinsjahr 2023 mit der Ankündigung, dass in 2024 voraussichtlich Zinssenkungen folgen werden. Auch der Hauptrefinanzierungssatz der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde in 2023 deutlich von 2,5% auf 4,5% angehoben, um auch in der Eurozone gegen die erhöhte Teuerungsrate vorzugehen. In den letzten Entscheidungen des Jahres 2023 hat die EZB den Leitzins auf dem aktuellen Niveau von 4,5% belassen. Auch in 2023 war die Inflation in Deutschland weiter hoch, vor allem getrieben durch hohe Preise für Nahrungsmittel. Die Teuerung für das Jahr 2023 wurde dabei weiterhin von den Auswirkungen der Kriegs- und Krisensituation beeinflusst, die die Preisentwicklung auf allen Wirtschaftsstufen prägte. Zwar erreichte die Preissteigerung nicht mehr ganz die Höchststände des vergangenen Jahres, jedoch zog die Teuerungsrate zum Jahresende angesichts des Auslaufens der Unterstützungsleistungen der Bundesregierung wegen hoher Energiepreise wieder an. Laut dem Statistischen Bundesamt betrug die Inflation in Deutschland in 2023 5,9% nach 6,9% im vergangenen Jahr, 2021 lag diese noch bei durchschnittlich 3,1%. Die US-Inflation nahm in 2023 von 8,0% auf 4,1% und damit deutlicher als die deutsche Inflation ab. Einen ähnlichen Verlauf zeigte die Inflation der Eurozone, die sich im Jahr 2023 von 8,4% auf 5,4% reduzierte. Im Vergleich zu Deutschland ist die Inflation in Europa damit deutlich stärker zurückgegangen. Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) preisbereinigt im vergangenen Jahr um 0,3% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, in dem noch ein Wachstum von 1,8% verzeichnet werden konnte. Während die Wirtschaftsleistung in den ersten drei Quartalen in etwa stagnierte, führte das letzte Quartal des Jahres nach vorläufiger Auswertung des Statistischen Bundesamtes schließlich zur Schrumpfung der deutschen Wirtschaft. Im abgelaufenen Jahr ist die Arbeitslosenquote in Deutschland wieder gestiegen und befand sich mit durchschnittlich 5,7% leicht über dem Vorjahreswert von 5,3%. In der Europäischen Union (EU) liegt dieser Wert nach wie vor über dem deutschen Durchschnitt. Im Dezember 2023 lag diese Quote in der EU bei 6,0% nach 6,1% im Dezember 2022. Bezüglich des Bruttoinlandsprodukts zeigt sich das Wachstum in den USA insbesondere zum Jahresende überraschend robust. Die Wirtschaftsleistung der Vereinigten Staaten kommt für das Jahr 2023 voraussichtlich auf ein Wachstum von 2,5% nach 1,9% im Vorjahr. Damit präsentiert sich die amerikanische Wirtschaft deutlich besser als in der Eurozone und in Deutschland. Für die Eurozone insgesamt ergibt sich für das Jahr 2023 voraussichtlich noch ein Wachstum von 0,5%. Hinsichtlich der weltweiten Wirtschaftsleistung erwartet die Weltbank für 2023 eine Steigerung um 3,1%. 2.2 Rahmenbedingungen der geschäftlichen Tätigkeiten Das Börsenumfeld im Jahr 2023 kann weiter überwiegend als schwierig bezeichnet werden. Neben der Zinswende und dem anhaltenden Krieg in der Ukraine kam im vierten Quartal 2023 der Konflikt im Nahen Osten dazu. Im Jahr 2023 sank die Zahl der IPOs weltweit um 8% auf 1.298. Neben der Anzahl der Börsengänge sank auch das das Emissionsvolumen um 33% auf rund 123 Mrd. USD. Die Märkte entwickelten sich recht unterschiedlich. In den USA stieg die Anzahl der Börsengänge um 47% auf 132 mit einem Emissionsvolumen von 22 Mrd. USD, während die Anzahl in Europa um 20% auf 136 mit einem Emissionsvolumen von 12,9 Mrd. USD zurückging. Auch in China ging die absolute Zahl der Börsengänge sowie das Emissionsvolumen deutlich zurück. Insgesamt sind in Deutschland im Jahr 2023 nur drei Unternehmen im Prime Standard an die Börse gegangen. Bei diesen Unternehmen handelt es sich um die lonos SE, die Thyssenkrupp Nucera AG & Co. KGaA sowie die Schott Pharma AG & Co. KGaA. Mit einem Emissionserlös von 5,2 Mrd. USD Emissionsvolumen war ARM Holding der größte Börsengang des Jahres weltweit. Von ARM stammt die Grund-Architektur der Chips, die in sehr vielen Smartphones und Tablet-Computern verwendet werden. Den zweiten Platz belegte der amerikanische Konsumanbieter Kenvue, welcher ca. 4,4 Mrd. USD erlöste. Auf Platz 8 landete ein deutsches Unternehmen, die Birkenstock Holding plc, welches im vierten Quartal 2023 an der NYSE gelistet wurde und in Emissionsvolumen von ca. 1,5 Mrd. USD erzielt hat. Der DAX gewann im Jahr 2023 ca. 20% und beendete das Jahr bei 16.751 Punkten (Vorjahr: 13.923 Punkte). Trotz des Krieges in der Ukraine und dem Konflikt im Nahen Osten erreichte der DAX ein neues Allzeithoch. Ursächlich hierfür war vermutlich die Spekulation auf fallende Zinsen im Jahr 2024. Der MDAX gewann auf Jahressicht ca. 8% und beendete das Jahr bei 27.137 Punkten (Vorjahr: 25.117 Punkte). Der TecDAX schloss bei 3.337 Punkten und damit ca. 14% über dem Vorjahr (Vorjahr: 2.921 Punkte). Betrachtet man einzelne Wertpapiere so ist der Rüstungskonzern Rheinmetall AG der Spitzenreiter im DAX. Die Aktie des Konzerns legte mehr als 54% zu. Einem der weltweit führenden Hersteller von Baustoffen wie Zement und Beton, der Heidelberg Materials AG, gelang mit 52% ebenfalls ein starker Kursanstieg. Die Aktie der Adidas AG legte mehr als 45% zu. Das schwächste Unternehmen im DAX war dagegen Zalando SE, das ca. 36% auf Jahressicht einbüßte. Ebenfalls hohe Einbußen verzeichneten die Aktien der Siemens Energy AG mit ca. 32% sowie der Bayer AG mit fast 31%. IM MDAX konnte Redcare Pharmacy N.V. um ca. 198% zulegen. Der Konzern soll von der Digitalisierung des Gesundheitswesens profitieren; so sollen elektronische Rezepte 2024 zum Standard werden. Auf dem zweiten Platz folgte das Immobilienunternehmen TAG Immobilien AG mit einem Zuwachs von ca. 118%. Der größte Verlierer in diesem Index war, mit einem Verlust von ca. 44%, die Aktie der Delivery Hero SE, einer der großen Gewinner der Corona-Pandemie. Auch an den internationalen Aktienmärkten war die Entwicklung der Börsenindizes 2023 positiv. So stieg der Dow Jones Index in 2023 um ca. 14% auf 37.689 Punkte (Vorjahr: 33.147 Punkte). Der S&P 500 legte in 2023 um ca. 24% auf 4.769 Punkte zum Jahresende zu (Vorjahr: 3.839 Punkte). Der Nikkei Index gewann in 2023 ca. 28% (Jahresschluss: 33.464, Vorjahr: 26.094). Der EURO STOXX 50-Index gewann auf Jahressicht ca. 19% (Jahresschluss: 4.521, Vorjahr: 3.793). 2.3 Geschäftsentwicklung Für die Entwicklung des Konzerns sind bestimmte Kennzahlen und ihre Einflussgrößen maßgeblich. Diese werden als bedeutende Leistungsindikatoren bezeichnet. Als zentrale Größen des Konzerns werden diese beobachtet, gemessen und gegebenenfalls zu anderen Werten oder Entwicklungen in Beziehung gesetzt. Die nachstehende Übersicht stellt die bedeutenden Leistungsindikatoren für den Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft dar: scrollen
Das Ergebnis aus der Handelstätigkeit spiegelt die Ertragsentwicklung aus der operativen Tätigkeit wider. Als tägliche, monatliche, quartalsweise und jährliche Größe wird diese jeweils gesellschafts- und konzernbezogen intern berichtet. Zusammen mit den Verwaltungsaufwendungen als überwiegenden Fixkosten und dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stellen diese Größen die steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren für den Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft dar -steuerungsrelevante nicht finanzielle Leistungsindikatoren liegen nicht vor.
1 Summe aus Umsatzerlöse, Materialaufwand
und Zinsergebnis (ohne Sondereffekt: Zinsaufwendungen nach
der Abgabenordnung)
Das Marktumfeld war im Jahr 2023 bezogen auf die Tätigkeiten im Market Making sowie im Bereich Strukturierte Produkte weiterhin schwierig. Positive Impulse ergaben sich aus dem gestiegenen Zinsniveau und dem Aufbau des Bereichs Treasury im Jahr 2023. Wie prognostiziert konnte an das Ergebnis des Jahres 2022 angeknüpft werden. Das Ergebnis aus der Handelstätigkeit liegt im Jahr 2023 mit EUR 41,8 Mio. nur leicht um 4% unter dem des Vorjahres (Vorjahr: EUR 43,7 Mio.). Der Verwaltungsaufwand ist gegenüber dem Vorjahr leicht um 4% auf EUR 25,8 Mio. zurückgegangen und bewegt sich damit wie erwartet auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt wurde ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 15,3 Mio. (Vorjahr: EUR 17,2 Mio.) erzielt. Die im folgenden Abschnitt "Konzernertragslage" dargestellten Sondereffekte sind nicht dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zuzurechnen. Neben den zuvor beschriebenen Leistungsindikatoren stellt die Einhaltung der Risikotragfähigkeit für den Konzern einen ökonomischen Wert dar, welcher nachhaltig einzuhalten ist. Auch zur Erfüllung aufsichtsrechtlicher Anforderungen im gesamten Konzern wird die Einhaltung der Risikotragfähigkeit turnusmäßig und soweit erforderlich anlassbezogen überprüft. 2.3.1 Entwicklung in den Geschäftsbereichen 2.3.1.1 Geschäftsbereich Strukturierte Produkte Die schwierigen Rahmenbedingungen des abgelaufenen Geschäftsjahres haben sich sowohl im Geschäftsumfang als auch in den Ertragsmöglichkeiten niedergeschlagen. So sind sowohl die Anzahl der Geschäfte als auch das Handelsvolumen des Geschäftsbereichs Strukturierte Produkte in diesem herausfordernden Umfeld deutlich zurückgegangen. Die Anzahl der Geschäfte hat sich im Vergleich zum Vorjahr um ca. 38% auf ca. 466.000 reduziert. Das Handelsvolumen ist auf Jahressicht um 40% auf ca. EUR 1,3 Mrd. gesunken. Demgegenüber konnten infolge des gestiegenen Zinsniveaus und des Aufbaus des Bereichs Treasury im Jahr 2023 signifikant höhere Zinserträge erzielt werden, während hier im Vorjahr aufgrund von Negativzinsen noch ein leicht negativer Betrag ausgewiesen wurde. Das Ergebnis aus der Handelstätigkeit liegt im Geschäftsbereich Strukturierte Produkte (einschl. Treasury) im Jahr 2023 nur leicht unter dem des Vorjahres. 2.3.1.2 Geschäftsbereich TradeCenter Grundlage der geschäftlichen Tätigkeit des Bereichs TradeCenter im außerbörslichen Bereich (Systematische Internalisierung) wie auch im börslichen Handelsangebot an der Lang & Schwarz Exchange sind die angeschlossenen Partnerbanken. Hier nehmen Kunden unserer Partner das Angebot der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG als Market Maker an. Zudem ist die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG an der Frankfurter Wertpapierbörse und an den Börsen BX Swiss, Bern und Wiener Börse als Market Maker tätig. Darüber hinaus werden Wertpapiergeschäfte bezogen auf Aktien aufgrund von Absicherungsanforderungen der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft getätigt. Aus allen vorgenannten Aktivitäten generiert die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG ihren Handelsumfang (Anzahl der Geschäfte und Handelsvolumen). Zusammen mit der Volatilität und Dynamik der Märkte bildet dieser die Grundvoraussetzung, aus denen sich für die Handelsaktivitäten der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG Ertragsmöglichkeiten ergeben können. Auch die geschäftliche Entwicklung des Geschäftsbereichs TradeCenter war im Geschäftsjahr durch das schwierige Marktumfeld geprägt. Die Anzahl der Geschäfte und auch das Handelsvolumen der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG sind in diesem herausfordernden Umfeld jedoch lediglich leicht zurückgegangen. Sie bewegen sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Die Anzahl der Geschäfte hat sich um ca. 11% gegenüber dem Vorjahr auf 30,8 Millionen Trades reduziert. Das Handelsvolumen ist auf Jahressicht leicht um 8% auf ca. EUR 80,8 Mrd. gesunken. Insgesamt konnte im Geschäftsbereich TradeCenter im Jahr 2023 trotz des sehr anspruchsvollen Marktumfelds ein annähernd gleiches Ergebnis aus der Handelstätigkeit erzielt werden wie im Vorjahr. 2.3.1.3 Geschäftsbereich EDV-Dienstleistungen Die handelsbezogene jederzeitige Erreichbarkeit und der störungsfreie Zugang zu notwendigen Handelssystemen und Kommunikationstechniken ist für den Lang & Schwarz Konzern unumgänglich. Diese hochspezialisierte EDV-bezogene Dienstleistung wird durch die Lang & Schwarz Gate GmbH im Konzern erbracht. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass das Know-how konzentriert für konzerneigene Bedürfnisse eingesetzt wird. Die P3 finance GmbH hat ihre Geschäfte zum 31. Dezember 2023 noch nicht aufgenommen. 2.3.2 Konzernertragslage Auch im Jahr 2023 war die Konzernertragslage der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft von Sondereffekten beeinflusst. Die Risikovorsorge für Zinsen nach der Abgabenordnung in Höhe von TEUR 1.560 hat das Jahresergebnis belastet. Das Ergebnis aus der Handelstätigkeit ist von TEUR 43.737 um 4% leicht auf TEUR 41.799 gesunken. Ursächlich für diesen Rückgang sind insbesondere das anhaltend schwierige Marktumfeld sowie die im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Handelsumsätze. Der Rückgang konnte jedoch durch das signifikant um TEUR 3.839 gestiegene Zinsergebnis nahezu kompensiert werden. Die zuvor beschriebenen Zinsaufwendungen für Zinsen nach der Abgabenordnung von TEUR 1.560 werden als Sondereffekt nicht dem Ergebnis aus der Handelstätigkeit zugerechnet. Die Personalaufwendungen haben sich von TEUR 11.963 um TEUR 491 bzw. 4% auf TEUR 11.473 verringert. Ursächlich für den Rückgang gegenüber dem Vorjahr sind im Wesentlichen geringere Aufwendungen aus der variablen Vergütung für das Geschäftsjahr 2023. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR 610 bzw. 4% auf TEUR 14.288 gesunken. Hierin enthalten sind im Wesentlichen Rechts- und Beratungskosten von TEUR 3.174 (Vorjahr: TEUR 3.984), Kosten für Fremdleistungen von TEUR 2.832 (Vorjahr: TEUR 2.775), Raumkosten von TEUR 1.563 (Vorjahr: TEUR 1.837), Kosten für Informationssysteme von TEUR 1.484 (Vorjahr: TEUR 1.360), Gebühren und Beiträge von TEUR 1.351 (Vorjahr: TEUR 1.409), Kommunikations- und Leitungskosten von TEUR 1.028 (Vorjahr: TEUR 866), EDV-Kosten von TEUR 698 (Vorjahr: TEUR 557) sowie Werbekosten von TEUR 512 (Vorjahr: TEUR 652). Ursächlich für den Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind insbesondere geringere Rechts- und Beratungskosten; diese haben sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 810 vermindert. Die Rechts- und Beratungskosten beinhalten TEUR 2.484 (Vorjahr: TEUR 3.365) Kosten, die im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Beteiligung an so genannten Cum-/Ex-Geschäften Geschäften in den Jahren 2007 bis 2011 stehen. Die Kosten für Fremdleistungen entfallen mit TEUR 2.077 auf ein neu entwickeltes leistungsstarkes Kommunikationssystem, welches nach dem Abschluss der fortschreitenden Tests in Abstimmung mit der Börsenaufsicht in Betrieb genommen wird. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um TEUR 542 auf TEUR 758 zurückgegangen. Hierin enthalten sind im Wesentlichen periodenfremde Erträge sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt TEUR 15.317 (Vorjahr: TEUR 17.193). Hierin nicht enthalten sind die aus den zuvor beschriebenen Sondereffekten resultierenden Zinsaufwendungen nach der Abgabenordnung von TEUR 1.560. Aufgrund des Ergebnisses aus der Handelstätigkeit waren dem Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340e Abs. 4 HGB TEUR 1.438 zuzuführen. Zugleich erfolgte eine Entnahme aus dem freiwillig dotierten Teil des Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von TEUR 438. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag haben sich um TEUR 131 gegenüber dem Vorjahr auf TEUR 5.122 vermindert. Unter Berücksichtigung sonstiger Steuern in Höhe von TEUR 626 (Vorjahr: TEUR 309) ergibt sich ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von TEUR 7.635 (Vorjahr: TEUR 8.770). 2.3.3 Konzernfinanzlage Die Liquidität im Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit ausreichend, die Zahlungsfähigkeit jederzeit gewährleistet. Zum Jahresultimo stehen kurzfristige Forderungen, sonstige Wertpapiere und liquide Mittel im Umlaufvermögen von insgesamt TEUR 701.699 (Vorjahr: TEUR 671.833) kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen von insgesamt TEUR 650.698 (Vorjahr: TEUR 617.394) gegenüber. Finanzinstrumente, die aufgrund ihrer Fungibilität einen kurzfristigen Charakter aufweisen, werden trotz einer langfristigen Restlaufzeit entsprechend der internen Steuerung in die kurzfristigen Verbindlichkeiten einbezogen. Dies betrifft auch von der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft begebene Optionsscheine und Zertifikate. Auf dieser Berechnungsgrundlage ergibt sich ein bilanzieller Liquiditätsüberschuss von TEUR 51.001 (Vorjahr: TEUR 54.439). Die Forderungen und Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen in EURO. Geldforderungen in fremder Währung werden zum Stichtag auf laufenden Bankkonten in USD in Höhe von TEUR 1.673 unterhalten. In Höhe von TEUR 5.928 werden Geldverbindlichkeiten in fremder Währung (USD und CHF) auf laufenden Bankkonten unterhalten. Über die bestehenden Konzerneigenmittel (einschl. Fonds für allgemeine Bankrisiken) in Höhe von TEUR 72.572 (Vorjahr: TEUR 69.628) hinaus stehen den Konzerngesellschaften aufgrund aktueller Verträge mit der Hausbank HSBC Continental Europe S.A. auch im Anschluss an das Geschäftsjahr 2023 ausreichende Finanzierungsmittel zur Verfügung, um ihre geschäftlichen Tätigkeiten finanzieren zu können. 2.3.4 Konzernvermögenslage Die Konzernbilanzsumme im Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft hat sich gegenüber dem Vorjahr von TEUR 687.024 um TEUR 36.246 bzw. 5% auf TEUR 723.270 erhöht. Dies ist insbesondere auf den stichtagsbedingten Anstieg der Wertpapierpositionen am Jahresende 2023 zurückzuführen, wie die nachfolgende Übersicht zeigt: scrollen
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Gegenüber dem Vorjahresausweis hat sich der Stichtagsbestand von verkauften eigenen Optionsscheinen und Zertifikaten innerhalb der sonstigen Verbindlichkeiten von TEUR 553.673 um TEUR 10.352 auf TEUR 564.025 erhöht; hiervon entfallen TEUR 511.909 auf verkaufte Wikifolio- Zertifikate. Der unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesene Stichtagsbestand der Lieferverbindlichkeiten aus verkauften Aktien, Fonds und ETPs ist dagegen von TEUR 8.625 um TEUR 1.275 auf TEUR 7.350 zurückgegangen. Die sonstigen Wertpapiere auf der Aktivseite sind von insgesamt TEUR 474.280 um TEUR 111.779 auf TEUR 586.059 angestiegen. Unter dem Bilanzposten sonstige Wertpapiere werden zum Bilanzstichtag insbesondere die zur Absicherung der verkauften Zertifikate gehaltenen Wertpapierbestände ausgewiesen. Zudem werden hierin die festverzinslichen Wertpapiere aus dem Treasury ausgewiesen. Die aktiven Handelsbestände machen insgesamt 81% (Vorjahr: 69%), die passiven Handelsbestände 79% (Vorjahr: 82%) der Konzernbilanzsumme aus. Dagegen ist auf der Aktivseite der Konzernbilanz der Bilanzposten Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten um insgesamt TEUR 76.304 auf TEUR 125.534 zurückgegangen. Dieser Rückgang resultiert insbesondere aus dem Kauf der festverzinslichen Wertpapiere des Treasury. Die Guthaben bei Kreditinstituten werden im Wesentlichen bei der Hausbank HSBC Continental Europe S.A. sowie vier weiteren, in Deutschland ansässigen Kreditinstituten gehalten. Der Posten macht 17% (Vorjahr: 29%) der Konzernbilanzsumme aus. Auf der Passivseite der Konzernbilanz haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten insgesamt von TEUR 21.116 um TEUR 18.537 auf TEUR 39.653 erhöht. Die Verbindlichkeiten in laufender Rechnung betreffen im Wesentlichen die Hausbank HSBC Continental Europe S.A. Die Rückstellungen sind um TEUR 3.605 gegenüber dem Vorjahr auf TEUR 43.201 angestiegen. Sie betreffen mit TEUR 35.766 (Vorjahr: 33.085) Steuerrückstellungen und mit TEUR 7.435 (Vorjahr: TEUR 6.511) sonstige Rückstellungen. Die Steuerrückstellungen betreffen mit TEUR 34.645 (einschließlich Zinsen nach der Abgabenordnung von TEUR 17.225) die Risikovorsorge im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Beteiligung der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft an sogenannten Cum-/Ex-Geschäften für die Jahre 2007, 2010 und 2011. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.560 ist auf den beschriebenen Sondereffekt der laufenden Rückstellung für Zinsen nach der Abgabenordnung im Jahr 2023 zurückzuführen. Weitere TEUR 871 der Steuerrückstellungen entfallen auf die Gewerbesteuer für das Jahr 2023. Gegen die erhaltenen geänderten Steuerbescheide für die Veranlagungszeiträume 2008 und 2009 hat die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft Einspruch eingelegt. Über das Einspruchsverfahren ist bislang nicht entschieden worden. Auch nach weiteren internen Auswertungen bleibt nach Bewertung der Gesellschaft das steuerliche Gesamtrisiko - mit Ausnahme des weiteren zurückgestellten Betrages für Zinsen nach der Abgabenordnung - unverändert. Das verbleibende steuerliche Gesamtrisiko für die Jahre 2007, 2010 und 2011 zum 31. Dezember 2023 beträgt EUR 50,3 Mio. Die zum 31. Dezember 2023 diesbezüglich bestehenden Rückstellungen von TEUR 34.645 sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung bewertet. Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 7.453 betreffen überwiegend Rückstellungen im Personalbereich, die sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht haben. Das bilanzielle Eigenkapital ist von TEUR 40.990 um TEUR 1.945 auf TEUR 42.935 gewachsen. Aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 22. Juni 2023 wurde für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von EUR 0,64 je gewinnberechtigter Aktie, mithin TEUR 6.040, aus dem Bilanzgewinn der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2023 der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft in Höhe von TEUR 15.983 eine Dividende von EUR 0,55 je gewinnberechtigter Aktie, mithin TEUR 5.191, zu zahlen. In Anwendung des Wahlrechts nach § 300 Abs. 2 Satz 3 HGB wird der Ausweis des Sonderpostens Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB der Tochtergesellschaft Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG in Höhe von TEUR 29.637 (Vorjahr: TEUR 28.637) im Konzernabschluss beibehalten. Dieser ist den Eigenmitteln des Konzerns zuzurechnen. Angesichts der leicht gestiegenen Konzernbilanzsumme ergibt sich zum Bilanzstichtag eine Eigenkapitalquote (einschl. Fonds für allgemeine Bankrisiken) von 10,0% gegenüber 10,1% im Vorjahr. Die Geschäftsentwicklung der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft im Jahr 2023 war mit Blick auf das schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld zufriedenstellend. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind geordnet. 3. Risikobericht 3.1 Risikomanagement Die Lang & Schwarz Gruppe wendet als Wertpapierinstitutsgruppe im Sinne des Wertpapierinstitutsgesetzes (WpIG) die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) in der jeweils aktuellen Fassung weiterhin sinngemäß an, bis von der Aufsicht eine eigene, speziell auf mittlere Wertpapierinstitute zugeschnittene Verlautbarung erarbeitet wird. Die Konzerngesellschaften der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft tätigen insbesondere Handelsgeschäfte in Finanzinstrumenten, die im Eigenbestand gehalten werden. Eine Absicherung dieser Wertpapierbestände erfolgt durch gegenläufige Bestände gleicher Art oder durch ein dynamisches Delta-Hedging (vgl. hierzu auch die Ausführungen im Konzernanhang zu den Angaben zu Bewertungseinheiten nach § 254 HGB). Der Umgang mit Risiken, wie ein möglicher Verlust oder ein entgangener Gewinn, ist Bestandteil der Gesamtsteuerung durch die Geschäftsleitung für den gesamten Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft. Aus diesem Grund wurde ein zeitnahes Risikomanagement als Risikofrüherkennungs- und -steuerungsinstrument unter Einbeziehung aller Konzerngesellschaften eingerichtet. Vorgaben für den Handel in Finanzinstrumenten sowie das Risikomanagement formuliert die Geschäftsleitung für den gesamten Konzern in Form von Rahmenbedingungen, Richtlinien und Arbeitsanweisungen (Organisationsanweisungen). Die in den Rahmenbedingungen enthaltene Geschäftsstrategie und Risikostrategie werden jährlich durch die Geschäftsleitung überprüft und geben Art und Umfang möglicher Risikogeschäfte in den einzelnen Konzerngeschäftsfeldern vor. Die frühzeitige Erkennung, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Risiken erfolgt unmittelbar durch die Geschäftsleitung, die hierbei vom Risikocontrolling, Compliance- Bereich und der Internen Revision im gesamten Konzern unterstützt wird. Vorstand und Aufsichtsrat werden vierteljährlich über die Risikosituation des Konzerns unterrichtet. Dabei wird neben den nachfolgend beschriebenen Risikoarten auch zu Anfragen und Auskunftsersuchen von Behörden zum Aufsichtsrecht oder steuerlichen Themen sowie zu neuen Gesetzesvorhaben oder zu möglichen Änderungen von rechtlichen oder aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen berichtet. 3.2 Risikoarten der Geschäftstätigkeit Im Rahmen der Risikoinventur wurden folgende wesentliche Risiken identifiziert: Adressenausfallrisiko, Marktpreisrisiko, Liquiditätsrisiko und operationelles Risiko. Nach dem WpIG hat eine Wertpapierinstitutsgruppe angemessene Strategien, Grundsätze, Verfahren und Systeme zur Risikosteuerung einzurichten. Diese müssen eine Identifizierung, Beurteilung, Steuerung sowie Überwachung und Kommunikation der wesentlichen Risiken und damit verbundener Risikokonzentrationen sowie deren Ursachen und Auswirkungen auf die Eigenmittel der Gruppe gewährleisten. Dies betrifft Risiken für die Kunden, Risiken für den Markt, Risiken für die Wertpapierinstitutsgruppe und Liquiditätsrisiken. In der Risikoinventur der Lang & Schwarz Gruppe wurden diese Risikogruppen den identifizierten wesentlichen Risiken (Adressenausfallrisiko, Marktpreisrisiko, Liquiditätsrisiko und operationelles Risiko) zugeordnet und gegebenenfalls Ergänzungen vorgenommen. 3.2.1 Adressenausfallrisiko Adressenausfallrisiko ist das Risiko, dass ein Vertragspartner nicht oder nicht fristgerecht leistet oder eine Konzerngesellschaft einem Vertragspartner aufgrund der Nichtleistung eines Dritten zur Leistung verpflichtet ist, sowie das Wertminderungsrisiko aus Beteiligungen. Das Adressenausfallrisiko wird unterteilt in die drei Unterrisiken: Kreditrisiko, Kontrahentenrisiko und Emittentenrisiko. Zudem können sich im Rahmen der Adressenausfallrisiken Nachhaltigkeitsrisiken ergeben. Die Adressenausfallrisiken werden im Risikocontrolling überwacht. Kreditrisiken betreffen bilanzielle, derivative und außerbilanzielle Risiken. Von grundsätzlich geringerer Bedeutung sind Kontrahentenrisiken als Risiken des Ausfalls oder der Verschlechterung der Bonität eines Kontrahenten, da nahezu sämtliche Handelsgeschäfte Zug um Zug abgewickelt werden. Sämtliche Handelsgeschäfte werden mit regulierten Instituten abgeschlossen und mit diesen abgewickelt oder an Börsen getätigt und über die Börsensysteme abgewickelt. Dem Emittentenrisiko als Risiko des Ausfalls oder der Verschlechterung der Bonität eines Emittenten wird mit dem Risikomanagement der Handelsgeschäfte begegnet. Derivative und außerbilanzielle Risiken werden im Rahmen der Marktpreisrisiken überwacht. Darüber hinaus werden mögliche Risikokonzentrationen, insbesondere durch die analoge Anwendung von aufsichtsrechtlichen Vorgaben hinsichtlich des Handelsbuchs begrenzt. Hinsichtlich der Anlagen von Geldern bei Kreditinstituten oder in zinstragenden Wertpapieren bestehen potentielle Risikokonzentrationen im Hinblick auf die Auswahl der kontoführenden Banken oder der Emittenten. Diese Konzentrationsrisiken sind Teil der Geschäftstätigkeit der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft und werden bewusst akzeptiert und gesteuert. Durch die Treasury-Aktivitäten wird gegenüber der ausschließlichen Anlage von Geldern bei Kreditinstituten eine Reduzierung der Konzentrationsrisiken durch eine breitere Diversifikation der Emittenten erreicht. Nachhaltigkeitsrisiken im Rahmen der Adressenausfallrisiken können aufgrund von existenzbedrohenden Verfehlungen hinsichtlich faktischer oder rechtlicher Anforderungen im Hinblick auf die Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance - ESG) bei Geschäftspartnern, Kontrahenten oder Emittenten schlagend werden. Der Lang & Schwarz Konzern unterliegt diesen ESG-bezogenen Risiken insbesondere im Hinblick auf Bankguthaben und das Treasury-Portfolio. Diesbezüglich werden die wesentlichen Geschäftspartner sowie die Emittenten des Treasury-Portfolios regelmäßig auch auf die Entwicklung ihrer ESG-Ratings untersucht. 3.2.2 Marktpreisrisiko Marktpreisrisiken sind allgemeine Preisveränderungen von Finanzinstrumenten wie Aktien oder Anleihen bzw. von Währungen oder Währungsrelationen und Rohwaren und anderen handelbaren Produkten durch Marktbewegungen. Zu den Marktpreisrisiken zählen Kursrisiken, Zinsänderungsrisiken, Währungsrisiken und Marktpreisrisiken aus Rohwarengeschäften. Als Kursrisiken werden sowohl Risiken aus kurzfristigen Marktpreisschwankungen definiert als auch Liquiditätsrisiken aufgrund einer eingeschränkten Handelbarkeit von Wertpapieren, die auf ein geringes Handelsvolumen zurückzuführen sind ("marktenge" Wertpapiere). • Preisrisiko aus kurzfristigen Marktpreisschwankungen Risiken aus kurzfristigen Marktpreisschwankungen oder aus Schwankungen einer impliziten Volatilität werden durch ein zeitnahes Risikocontrolling gemessen. Um risikobehaftete Bestände zu beschränken, wird die Einhaltung von der Geschäftsleitung vorgegebener Handelslimite kontinuierlich überwacht. • Preisrisiko durch Liquiditätsengpässe Liquiditätsrisiken in Finanzinstrumenten wird durch die bewusste Auswahl der im Konzern gehandelten Finanzinstrumente begegnet. Darüber hinaus erfolgt einerseits die Risikomessung analog der Risiken aus kurzfristigen Marktschwankungen, andererseits werden die Risiken in Form sich verzögernder Glattstellungsmöglichkeiten, die sich aus einer Minderliquidität von Produkten ergeben können, als Preisrisiko ermittelt und im Rahmen der Steuerung der Liquiditätsrisiken berücksichtigt. • Zinsänderungsrisiko im Handelsgeschäft Zinsänderungsrisiken aus dem Handelsgeschäft bestehen für den Konzern bei zinsabhängigen Produkten. Solche Risiken werden durch die Organisationsanweisungen limitiert und durch das Risikocontrolling zeitnah gemessen und überwacht. • Währungsrisiko im Handelsgeschäft Da die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft Turbo-Zertifikate auf die Entwicklung von Wechselkursen begibt, können grundsätzlich auch Währungsrisiken aus dem Handelsgeschäft bestehen. Zudem ergeben sich gegebenenfalls Risiken aus Währungsschwankungen im Hinblick auf Kursänderungsrisiken, soweit Emittenten nicht aus der Eurozone stammen und damit Aktienkurse nicht originär auf EURO lauten. Diese Risiken werden durch die Organisationsanweisungen limitiert und durch das Risikocontrolling zeitnah überwacht. Aufgrund des Geschäftsmodells der Konzerngesellschaften ergeben sich keine besonderen Nachhaltigkeitsrisiken in der Risikoart Marktpreisrisiken. Die Überwachung sämtlicher Marktpreisrisiken erfolgt vom Handel unabhängig auf der Grundlage von Bestands- und Marktpreisberechnungen sowie Szenarioanalysen. Eventuelle Limitüberschreitungen im Laufe eines Handelstags werden nach den Vorgaben der Richtlinien und Arbeitsanweisungen durch das Risikocontrolling gemeldet. Die Geschäftsleitung erhält darüber hinaus täglich einen Bericht über die Einhaltung der Handelslimite auf das Ende eines Handelstags. Weiterhin werden mit Stress-Test- Szenarien starke Schwankungen von Preisindikatoren simuliert und mögliche Ergebnisauswirkungen auf den Handelsbestand berechnet. Die Messung der Marktpreisrisiken für die Risikotragfähigkeitsanalyse erfolgt auf Basis vorgegebener Szenariomodelle. Das negativste Ergebnis einer Szenario-Matrix wird für die Risikotragfähigkeitsanalyse herangezogen. 3.2.3 Liquiditätsrisiken Liquiditätsrisiken, die unter die Verfügbarkeit liquider Mittel fallen, können für den Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund der Finanzausstattung des Konzerns werden solche Risiken jedoch als gering angesehen. Dennoch wird die Liquiditätslage täglich in angemessener Weise durch interne Verfahren überwacht. Als Liquiditätsrisiko wird auch ein mögliches Risiko berechnet, das sich aus einer verzögerten Glattstellung aufgrund einer Minderliquidität eines Wertpapierbestands ergeben kann. Dieses Risiko wird aufgrund der Relation eines Wertpapierbestandes zu erwarteten Umsätzen an Referenzmärkten berechnet. Aus der Berechnung der Marktpreisrisiken mit Hilfe von Stressszenarien können sich gleichgerichtete Risikobeträge ergeben, wie beispielsweise bei der Berechnung der hier beschriebenen Liquiditätsrisiken aus einer Minderliquidität von Wertpapieren. Solche sich kumulierende Risikobeträge werden in Kauf genommen und nicht eliminiert. Aufgrund des Geschäftsmodells der Konzerngesellschaften ergeben sich keine besonderen Nachhaltigkeitsrisiken in der Risikoart Liquiditätsrisiken. 3.2.4 Operationelles Risiko Aufgrund der Tätigkeiten im Konzern unterliegt die Gruppe der Kontrolle verschiedener Aufsichtsbehörden. Vor diesem Hintergrund sind für die künftige Entwicklung des Konzerns gesetzliche bzw. aufsichtsrechtliche Änderungen ebenso relevant wie das sich ständig ändernde wirtschaftliche und börsliche Umfeld. Deshalb beobachten und analysieren die Konzerngesellschaften die Rahmenbedingungen, um eine erfolgreiche Entwicklung des Konzerns zu planen und Maßnahmen hierfür umsetzen zu können. In diesem Zusammenhang wurden folgende Risikofelder identifiziert und Maßnahmen zur Risikobegrenzung und -steuerung ergriffen: • Personal Der Konzern ist aufgrund des spezifischen Geschäftsmodells auf ausreichendes und qualifiziertes Personal angewiesen. Die erfolgreiche Personalrekrutierung bleibt zwar auch in kommenden Geschäftsjahren ein latentes Risiko, dürfte sich jedoch gegenüber den Vorjahren nicht verschlechtern. Zudem ist der Konzern intern bestrebt, Mitarbeiter weiterzubilden und fördert die Ausbildung von qualifizierten Nachwuchskräften. Mit dem Ausscheiden von Mitarbeitern, die leitende Positionen oder Führungsaufgaben wahrnehmen, kann einer Konzerngesellschaft im Einzelfall ein Wissensnachteil entstehen. Dem wird soweit wie möglich entgegengewirkt. • EDV Die Konzerngesellschaften sind in hohem Maße auf die Funktionsfähigkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit der Datenverarbeitungs- und Kommunikationssysteme angewiesen. Um die Verfügbarkeit der Systeme jederzeit gewährleisten zu können, wurden alle Kernfunktionalitäten redundant ausgestaltet. Im Hinblick auf die Auslastung der Systeme und Datenbanken wird zudem auf ausreichende Kapazitäten geachtet, sodass auch über das normale Maß hinausgehende, extreme Auslastungen nicht zu einem nachhaltigen Ausfall der Systeme und Datenbanken, die unmittelbar mit den Kernfunktionen der geschäftlichen Tätigkeiten zusammenhängen, führen. Der Konzern ist gegen den Ausfall der externen Stromversorgung mittels einer unterbrechungsfreien Stromversorgung abgesichert und verfügt über einen Notfallplan. Zur Aufrechterhaltung und zur Pflege aller wesentlichen Systeme sind darüber hinaus jederzeit Mitarbeiter des EDV-Bereichs der Konzerngesellschaft Lang & Schwarz Gate GmbH verfügbar. Um die jederzeitige Funktionsfähigkeit und Erreichbarkeit der EDV-basierten Arbeitsplätze zu gewährleisten, wird für jeden Mitarbeiter ein Ausweicharbeitsplatz an einem Drittstandort unterhalten. Die Nutzbarkeit und Funktionsfähigkeit der Ausweicharbeitsplätze wird regelmäßig überprüft. Darüber hinaus ist der Zugriff auf die Arbeitsplätze auch durch einen Fernzugriff möglich. Auch mit Blick auf die zu Beginn des Jahres 2025 in Kraft tretende Verordnung (EU) 2022/2554 über die digitale operationale Resilienz im Finanzsektor (sog. DORA-Verordnung) wird zur Erhöhung der Verfügbarkeit der Systeme derzeit ein zweites vollständig georedundantes Rechenzentrum aufgebaut. • Markt- und Börsenentwicklung Im Rahmen seiner Tätigkeit ist der Konzern von der Entwicklung der Wertpapier- und Terminbörsen abhängig, da diese das Anlageverhalten der Marktteilnehmer und damit das Ergebnis der Handelstätigkeit beeinflussen. Diesen Risiken wird durch ein aktives Risikomanagement begegnet. • Risiken aus einer Strategie- oder Wachstumsverfehlung Eine Reihe von Faktoren kann das Erreichen von Zielen gefährden. Dazu zählen beispielsweise Marktschwankungen, eine veränderte Marktstellung des Unternehmens sowie veränderte Marktbedingungen im Kernmarkt Deutschland. Wenn es den Konzerngesellschaften nicht gelingt, ihre strategischen Pläne umzusetzen, oder wenn die Kosten die Erwartungen übersteigen, könnte die künftige Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit negativ beeinflusst werden. Der Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft könnte zukünftig Markttendenzen und Kundenanforderungen nicht rechtzeitig erkennen oder aus anderen Gründen das Wachstum in der Zukunft nicht wie gewünscht fortsetzen. Eingetretene Strategieabweichungen werden im Rahmen quartalsweise Risikoanalysen ebenso überprüft wie die daraus folgenden Auswirkungen auf die künftige Entwicklung des Konzerns. • Wettbewerbsrisiken Der deutsche Finanzsektor ist durch einen intensiven Wettbewerb gekennzeichnet. Lang & Schwarz steht hierbei nicht nur zu Wertpapierinstituten und Finanzdienstleistungsinstituten, sondern auch zu Kreditinstituten und anderen Finanzunternehmen im Wettbewerb. Infolgedessen lassen sich in den einzelnen Konzerngeschäftsfeldern oft nicht die gewünschten Margen erzielen. Dieses Risiko wird durch die Geschäftsleitung überwacht und ist Bestandteil der täglichen Ergebnisüberwachung sowie einer jährlichen Risikoanalyse des Konzerns. • Risiken aus der Ergebnisentwicklung Es wird täglich eine Ergebnisübersicht für die Handelstätigkeiten erstellt. Alle nicht am Handelstag geschlossenen Positionen in Derivaten, Wertpapieren oder Devisen werden dabei auf Basis der Markto-Market-Methode bewertet. Anhand der täglichen Ergebnisübersicht ist es möglich, eine zeitnahe Kontrolle und Analyse der Ergebnisse vorzunehmen sowie deren Entwicklung zu beobachten. Das selbst entwickelte Limit-Kontroll-System unterstützt zudem eine verbesserte Überwachung der Handelstätigkeit durch eine automatisierte, vom Handel unabhängige Bestandsbewertung aller Finanzprodukte. Hierauf baut das jeweils fortlaufend an aktuelle Marktentwicklungen angepasste Risikomanagementsystem für die Handelsrisiken auf. Für die Konzerngesellschaften wird zum Jahresende eine Planungsrechnung auf Monatsbasis für das neue Geschäftsjahr erstellt. Der Soll-Ist-Abgleich der Erträge und Aufwendungen der Planungsrechnung mit den tatsächlichen Geschäftsdaten gibt frühzeitig Aufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung der Konzerngesellschaften. • Rechtliche Risiken Rechtsrisiken können durch neue gesetzliche Regelungen, die Änderung bestehender Vorschriften sowie eine geänderte Auslegung von Vorschriften entstehen. Solchen Risiken begegnen wir durch ein Rechtsmonitoring, bei dem neue gesetzliche Regelungen sowie Gesetzesänderungen auf ihre Relevanz für den Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft hin untersucht werden. Zum Rechtsmonitoring gehört auch die Teilnahme von Fachmitarbeitern an Veranstaltungen, bei denen Gesetzesänderungen vorgestellt und besprochen werden. Darüber hinaus können sich Rechtsrisiken aus vertraglich nicht eindeutigen Formulierungen ergeben. Die Überwachung und Steuerung solcher Risiken übernimmt die Rechtsabteilung im Konzern. Zur Minderung von Rechtsrisiken prüft die Rechtsabteilung sämtliche vertraglichen Beziehungen; gegebenenfalls werden rechtliche Beratungsdienstleistungen in Anspruch genommen. Darüber hinaus werden zur Sicherstellung der Beweisbarkeit von telefonischen Handelsaufträgen die Geschäftsgespräche der Händler auf Tonträger aufgezeichnet. • Aufsichtsrechtliche Risiken Eine Vielzahl an aufsichtsrechtlichen Bestimmungen ist aufgrund der Geschäftstätigkeiten im Konzern zu beachten. Die Einhaltung dieser überwiegend europäisch geprägten nationalen Vorgaben, die Kontrolle der Einhaltung dieser Bestimmungen sowie die laufende Überwachung möglicher Änderungen bestehender Vorschriften sind unerlässlich. Aufgrund nicht ausreichender, fehlerhafter oder gar unterlassener Beachtung aufsichtsrechtlicher Vorgaben können Maßnahmen durch die Aufsicht ergriffen werden. Diese Maßnahmen reichen unter anderem von einer Verwarnung, über die Festsetzung von Bußgeldern, deren Höhe die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage empfindlich beeinträchtigen kann, bis hin zur Rücknahme der Erlaubnisse durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zum Betreiben von Wertpapierdienstleistungen. Durch das eingerichtete Compliance-Management-System, das Risikomanagementsystem, das interne Kontrollsystem und das interne Revisionssystem soll verhindert werden, dass es zu einem Fehlverhalten im Hinblick auf aufsichtsrechtliche Bestimmungen kommen kann. Zur Finanzierung von Entschädigungsfällen bei der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW) kann die Entschädigungseinrichtung Kredite aufnehmen und diese durch künftige Einnahmen von Jahresbeiträgen aus dem Mitgliederkreis der verpflichtend angeschlossenen Institute bedienen. Die Entschädigungseinrichtung kann zur Finanzierung von Entschädigungsfällen neben den Jahresbeiträgen auch Sonderbeiträge bei den Mitgliedern erheben. Zum einen kann das Risiko eines möglichen künftigen Entschädigungsfalls bei der EdW nicht abgeschätzt werden. Zum anderen kann nicht beurteilt werden, inwieweit die Gesellschaften im Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft künftig Sonderbeitragszahlungen an die EdW zu leisten haben, deren Ausmaß nicht bekannt ist und auch nicht bestimmt werden kann. • Nachhaltigkeitsrisiken Nachhaltigkeitsrisiken im Bereich der operationellen Risiken können sich in Form physischer und transitorischer Risiken manifestieren. Beim Lang & Schwarz Konzern bestehen derartige Risiken insbesondere vor dem Hintergrund der klimatischen Veränderungen. Diese äußern sich in einer höheren Wahrscheinlichkeit für den Eintritt extremer Wetterereignisse und den sich daraus ergebenden negativen Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb (physische Risiken). Zudem bestehen Risiken aus einer möglichen zukünftigen Gesetzgebung oder veränderten faktischen Anforderungen und den sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die Betriebskosten (transitorische Risiken). • Sonstige Risiken Der Konzern unterliegt im Rahmen seiner geschäftlichen Tätigkeiten auch sonstigen Risiken, wie Reputationsrisiken. Aus der Zusammenarbeit mit der wikifolio Financial Technologies AG können sich solche Risiken beispielsweise ergeben, als dass Redakteure, die eine Handelsidee in einem wikifolio- Musterdepot abbilden, nicht in gleichem Maße an frühere Erfolge anknüpfen können wie erwartet. Sollte durch die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG auf solche wikifolio-Musterdepots ein Index berechnet werden und auf diesen durch die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft ein wikifolio- Indexzertifikat begeben worden sein, könnten Anleger im Hinblick auf die Performance enttäuscht werden. Trotz aller Bemühungen kann dies nicht verhindert werden und damit einen negativen Einfluss auf die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft als Emittentin und die Tochtergesellschaft Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG als Indexsponsor haben. Aber auch aus anderen geschäftlichen Tätigkeiten können Reputationsrisiken entstehen. Sonstigen betrieblichen Risiken wird vor allem durch den Abschluss von Versicherungen begegnet. Der Konzern entscheidet über Art und Umfang des Versicherungsschutzes auf der Grundlage einer kaufmännischen Kosten-Nutzen-Analyse. Es kann trotz intensiver Bemühungen jedoch möglich sein, dass Verluste entstehen oder Ansprüche erhoben werden, die über den Umfang des bestehenden Versicherungsschutzes hinausgehen bzw. für die keine Versicherung abgeschlossen wurde. 3.3 Risikotragfähigkeit Die Berechnung der Risikotragfähigkeit erfolgt unter Berücksichtigung des Leitfadens der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sowie der Deutschen Bundesbank zur aufsichtlichen Beurteilung bankinterner Risikotragfähigkeitskonzepte und deren prozessualer Einbindung in die Gesamtbanksteuerung. Dieser wird auch nach Inkrafttreten des WpIG sinngemäß weiter angewendet, bis die Aufsicht eine eigene, speziell auf mittlere Wertpapierinstitute zugeschnittene Verlautbarung erarbeitet. Der Risikotragfähigkeitsleitfaden sieht neben der Berechnung der Risikotragfähigkeit nach einer normativen Perspektive (Erfüllung aller regulatorischen Anforderungen) auch die Berechnung einer ökonomischen Perspektive (Erfüllung unter dem Gesichtspunkt einer langfristigen Substanzerhaltung) vor. Für beide Perspektiven wird die Berechnung unter Verwendung von Planzahlen über einen Planungszeitraum von drei Jahren und zusätzlich unter der Verwendung eines adversen Szenarios für den Planungszeitraum vorgenommen. Im adversen Szenario wird dabei ein schwerer konjunktureller Abschwung im Planungszeitraum simuliert. Nur wenn in allen Berechnungsvarianten nachhaltig ausreichend Kapital zur Deckung der Risiken aus den Geschäftstätigkeiten vorgehalten wird, ist die Risikotragfähigkeit uneingeschränkt gegeben. Werden aufsichtsrechtlich relevante Kapitalbeträge bei den Szenariobetrachtungen hingegen soweit abgebaut, dass die Unterlegung von Risiken aus der geschäftlichen Tätigkeit mit Kapital nicht mehr vollständig gewährleistet werden kann, ist die Risikotragfähigkeit nicht mehr uneingeschränkt gegeben. In diesem Fall sind Maßnahmen zu ergreifen. Diese Maßnahmen können die Deckung von Risiken durch zusätzliches Kapital betreffen oder die Reduzierung von Risiken. Nach den vorgenannten Grundsätzen zeichnete sich im Geschäftsjahr sowie zum 31. Dezember 2023 keine Bedrohung der Risikotragfähigkeit des Konzerns der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft ab. 4. Prognose- und Chancenbericht Die einschneidenden Ereignisse, die das Geschäftsjahr 2023 bestimmt haben, werden voraussichtlich auch die wirtschaftliche Entwicklung der Volkswirtschaften in 2024 weiter prägen. Der Krieg in der Ukraine geht in sein drittes Jahr und die Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Auseinandersetzung sind gering. Die humanitären und wirtschaftlichen Auswirkungen werden das Jahr 2024 also vermutlich ungebrochen beeinflussen. In der Folge sind die Energiekosten weiterhin hoch und belasten die deutsche Wirtschaft. Signifikante Preisverfälle sind nicht zu erwarten. Zudem ist der Nahostkonflikt ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die globale politische Entwicklung. Bei einer weiteren Eskalation des Konfliktes könnten Lieferketten erneut gefährdet sein. Die US-Notenbank hat für das Jahr 2024 bereits Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Auch die EZB hat angesichts der niedrigeren Inflation im ganzen Euroraum eine längere Zinspause eingelegt. Die Inflation ging zuletzt deutlich zurück und könnte mittelfristig den EZB-Zielwert von zwei Prozent erreichen. Das gibt der Notenbank neuen Handlungsspielraum. Die Märkte haben Zinssenkungen nicht nur in den USA, sondern anscheinend auch in Europa bereits vorweggenommen und in die aktuellen Kurse schon eingepreist. Die entscheidende Frage scheint somit weniger ob, sondern wann die EZB ihre Geldpolitik lockern wird. Hinsichtlich des weltweiten Wirtschaftswachstums erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) für das Jahr 2024 ein Wachstum von 3,1%. Diesbezüglich ist allerdings zu erwarten, dass Deutschland deutlich hinter diesem Wert zurückbleibt. Mit den wirtschaftlichen Folgen der Haushaltskrise sieht sich Deutschland neben den geopolitischen und globalen Krisen auch ganz speziellen nationalen Problemen gegenüber, die negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft erwarten lassen. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland auf Jahressicht in 2024 um 0,7% wachsen wird. Etwas pessimistischer sieht die Bundesregierung die Entwicklung in 2024 und geht von einem geringeren realen Wachstum von 0,3% aus. Für den Euro-Raum schätzt die EU-Kommission das Wachstum in 2024 auf 0,8%. Im Februar 2024 hat sie ihre bisherige Prognose damit um rund ein Drittel reduziert. Bezüglich der Arbeitslosenquote in Deutschland rechnet die Bundesregierung mit einem leichten Anstieg, so dass sich diese im Jahr 2024 im Jahresdurchschnitt auf 5,9% gegenüber 5,7% in 2023 entwickeln wird. Die zurückhaltenden Aussichten für die Entwicklungen der Volkswirtschaften, der andauernde Krieg in der Ukraine, das geldpolitische Vorgehen der Zentralbanken und nicht zuletzt nationale deutsche Sondereffekte werden die Aktien-, Rohwaren- und Devisenmärkte 2024 wohl weiter bestimmen. Das Umfeld des Konzerns wird wie im Vorjahr auch in 2024 von wachsenden Anforderungen aus der Regulatorik geprägt sein. Daher werden weiterhin personelle und technische Ressourcen hierfür benötigt. Ein besonderes Augenmerk wird erneut auf die Ausgestaltung der IT-Infrastruktur zu legen sein sowie auf die Sicherstellung der Verfügbarkeit der wesentlichen Systeme sowie deren Resilienz insbesondere gegen Cyberbedrohungen. Die Möglichkeiten, Ertragspotentiale im Bereich Strukturierte Produkte zu finden, hängen für die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft von der Handelsintensität ihrer Kunden ab. Diese wiederum ist maßgeblich von den Rahmenbedingungen des Marktes abhängig wie auch von dem zum Handel angebotenen Produktangebot. Darüber hinaus sind die Ertragsmöglichkeiten abhängig von der Volatilität und Dynamik der Märkte. So können ein hohes Handelsaufkommen, eine hohe Volatilität und eine hohe Dynamik dem Handelserfolg grundsätzlich zuträglich sein. Eine verminderte Volatilität und Dynamik, beispielsweise bei Seitwärtsbewegungen der Märkte, schränken die Ertragsmöglichkeiten eher ein. Auch nehmen die Ertragsmöglichkeiten tendenziell ab, wenn die Handelsintensität in Anzahl und Volumen nachlässt. Auf die Rahmenbedingungen des Marktes haben wir keinen Einfluss. Jedoch versuchen wir, unsere Kundenbasis durch das Listing interessanter Produkte zu verbreitern. Im Hinblick auf unser Produktangebot beobachten wir daher die Entwicklung am Markt, um auch kurzfristig attraktive Underlyings für unsere derivativen Produkte zu finden. Dabei unterliegt die Attraktivität zum Teil sehr kurzfristigen Trends, so dass auch die Frage der Begebung eines Produktes hinsichtlich der mit der Emission entstehenden Kosten zu berücksichtigen ist, ebenso wie die Frage einer adäquaten Risikoabbildung und der Risikoneigung. Wir sehen in dem aktuellen Umfeld die Möglichkeiten, weiterhin erfolgreich zu arbeiten. Der Bereich TradeCenter generiert Ertragspotentiale aus Kundenanfragen. Ein vorrangiges Ziel ist daher eine breite Erreichbarkeit, um Kunden die Möglichkeit zu bieten, unsere Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Eine hohe Qualität der erbrachten Dienstleistungen ist hierfür unerlässlich und wird daher auch in 2024 laufend überwacht. Auch die jederzeitige Erreichbarkeit unserer Systeme und damit der Zugang zu unseren Dienstleistungen stehen laufend im Fokus unserer Überwachungen. Die Zahl der an die Lang & Schwarz Exchange angeschlossenen Partnerbanken bzw. das börsliche Handelsvolumen mit diesen wie auch das außerbörsliche Handelsvolumen sollen in 2024 weiter ausgebaut werden. Nachdem sich die Leonteq AG in 2023 mit 10% an der BX Swiss beteiligt hat, wird diese ab dem 5. April 2024 sukzessive die Market Maker Tätigkeiten für Aktien und ETPs übernehmen. Lang & Schwarz bleibt als Market Maker für wikifolkio-Zertifikate weiterhin mit der BX Swiss verbunden. Die Ertragsmöglichkeiten aus den Handelstätigkeiten im Bereich TradeCenter sind ebenfalls im Wesentlichen abhängig von der Handelsintensität, der Volatilität und der Dynamik der Märkte. So können ein hohes Handelsaufkommen, eine hohe Volatilität und eine hohe Dynamik dem Handelserfolg grundsätzlich zuträglich sein. Eine verminderte Volatilität und Dynamik, beispielsweise bei Seitwärtsbewegungen der Märkte, schränken die Ertragsmöglichkeiten auch in diesem Geschäftsbereich eher ein. Auch nehmen die Ertragsmöglichkeiten tendenziell ab, wenn die Handelsintensität in Anzahl und Volumen nachlässt. Wir sehen in dem aktuellen Umfeld insbesondere mit Blick auf unsere starke Kundenbasis die Möglichkeiten, weiterhin erfolgreich zu arbeiten. Am 28. März 2024 ist das Verbot der Entgegennahme von Zuwendungen Dritter für die Weiterleitung von Kundenaufträgen an bestimmte Handelsplätze (sogenannter "Payment for Orderflow") durch die Europäische Union in Kraft getreten. Diesbezüglich wird Deutschland auf nationaler Ebene vom eingeräumten Recht einer temporären Ausnahmeregelung Gebrauch machen und hat dies auch so gegenüber der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA kommuniziert. Damit werden inländische Wertpapierfirmen von dem in der EU-Finanzmarktverordnung vorgesehenen Verbot im Verhältnis zu inländischen Kunden bis zum 30. Juni 2026 ausgenommen. Lang & Schwarz setzt sich intensiv mit der neuen Rechtslage auseinander und wird auch künftig ein attraktives Angebot an Handelsdienstleistungen mit Blick auf eine hohe Qualität und Effizienz offerieren. Im Bereich EDV-Dienstleistungen wird die Deckung der Fixkosten der Tochtergesellschaft Lang & Schwarz Gate GmbH angestrebt. Ziel der neu gegründeten P3 finance GmbH ist die Entwicklung des Kommunikationssystems onelink. Nach dem Abschluss der Testphasen ist geplant, onelink in Abstimmung mit der Börsenaufsicht im dritten Quartal 2024 in Betrieb zu nehmen. Darüber hinaus beabsichtigt die P3 finance GmbH die Entwicklung und die Vermarktung weiterer Software für die Finanzindustrie. Die ersten Monate des neuen Jahres zeigen einen sehr positiven Geschäftsverlauf im Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft. Diese Entwicklung betrifft insbesondere eine hohe Nachfrage nach den Dienstleistungen bezogen auf den Bereich TradeCenter; in diesem Bereich fallen die Ergebnisse aus der Handelstätigkeit deutlich höher aus als in den ersten Monaten des Vorjahres. Die Nachfrage nach den Produkten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft im Bereich Strukturierte Produkte zeigt sich gegenüber dem Ende des Geschäftsjahres 2023 leicht erhöht; die Ergebnisse aus der Handelstätigkeit fallen dabei moderat höher aus als in den ersten Monaten des Vorjahres. Sofern sich die Rahmenbedingungen nicht wesentlich verschlechtern, erwarten wir in 2024 ein hohes Niveau der Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen und einen deutlichen Anstieg des Ergebnisses aus der Handelstätigkeit. Positive Impulse können sich dabei in Abhängigkeit vom allgemeinen Zinsniveau hinsichtlich der Zinserträge aus dem Treasury ergeben. Für das Geschäftsjahr 2024 ist mit einem moderaten Anstieg des Verwaltungsaufwands infolge höherer variabler Vergütungen als im Vorjahr zu rechnen. Hieraus erwarten wir, im Jahr 2024 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Vorjahres deutlich übertreffen zu können
Düsseldorf, den 15. Mai 2024 Der Vorstand Oliver Ertl Torsten Klanten Werner Wegl Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023Aktiva scrollen
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Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023scrollen
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 20231. Grundlagen der Rechnungslegung Der Konzernabschluss der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2023 wurde wie im Vorjahr nach den allgemeinen Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Er besteht aus der Konzernbilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (Gesamtkostenverfahren) sowie dem Konzernanhang, der Konzernkapitalflussrechnung und dem Konzerneigenkapitalspiegel. Zudem wurde nach § 315 HGB ein Konzernlagebericht aufgestellt. Die Firma der Gesellschaft lautet auf Lang & Schwarz Aktiengesellschaft. Sie hat ihren Sitz in Düsseldorf und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf unter der Nr. HRB 36259 eingetragen. 2. Konsolidierungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Der Konzernabschluss wird einheitlich nach den für die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Darstellung und Gliederung der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entsprechen den allgemeinen Anforderungen des HGB für große Kapitalgesellschaften, wobei für die von der Tochtergesellschaft Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG übernommenen Vermögenswerte und Schulden vom Beibehaltungswahlrecht nach § 300 Abs. 2 Satz 3 bzw. § 308 Abs. 2 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht. Das Beibehaltungswahlrecht betrifft im Einzelnen den Sonderposten "Fonds für allgemeine Bankrisiken" nach § 340g HGB, der als eigener Ausweis beibehalten wird. Zudem werden die Wertansätze aus der Bewertung der aktiven und passiven Wertpapierbestände beibehalten. Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für den Konzernabschluss wurden beibehalten. Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden zum gleichen Stichtag (31. Dezember 2023) aufgestellt. Die Vorschriften für die Kapital-, Schulden- sowie Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie die Behandlung von Zwischenergebnissen wurden angewendet. Alle bilanzierungspflichtigen Vermögensgegenstände, Verpflichtungen, Risiken und Abgrenzungen sowie sämtliche Aufwendungen und Erträge sind berücksichtigt. Die Vermögens- und Schuldposten sind unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Bilanzierung und Bewertung sowie der gesetzlichen Vorschriften bilanziert und bewertet. Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger, nutzungsbedingter Abschreibungen bilanziert. Liegt eine dauerhafte Wertminderung vor, erfolgt eine außerplanmäßige Abschreibung. Planmäßige Abschreibungen erfolgen linear. Die Nutzungsdauer beträgt zwischen einem bis 13 Jahre. Zugänge geringwertiger Wirtschaftsgüter werden - soweit zulässig - im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang behandelt. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden nach den Regeln für Finanzanlagen bilanziert, dauerhafte Wertminderungen werden gegebenenfalls berücksichtigt, das Wertaufholungsgebot wird beachtet. Angaben zu Beteiligungen unterbleiben nach § 313 Abs. 3 Satz 4 HGB, soweit diese von untergeordneter Bedeutung sind. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (mit Ausnahme von Finanzinstrumenten, die in Bewertungseinheiten einbezogen werden, bzw. deren Wertansatz nach § 308 Abs. 2 Satz 2 HGB beibehalten wurde) sind mit dem Nennwert unter Berücksichtigung ggf. notwendiger Wertberichtigungen angesetzt. Wertpapiere werden auf ihre Zuordnung zu Bewertungseinheiten hin überprüft. Soweit sie in Bewertungseinheiten einbezogen werden, erfolgt deren Bewertung nach den Vorschriften des § 254 HGB. Die von der Tochtergesellschaft Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG in den Konzernabschluss übernommenen Wertpapiere werden nicht in Bewertungseinheiten einbezogen; deren Wertansatz (beizulegender Zeitwert abzüglich eines Risikoabschlags nach § 340e Abs. 3 HGB) wird in Anwendung von § 308 Abs. 2 Satz 2 HGB beibehalten. Sonstige nicht in Bewertungseinheiten einbezogene Wertpapiere werden zu Anschaffungskosten oder ihrem niedrigeren Börsen- oder Marktwert angesetzt. Passive Wertpapierbestände (Lieferverbindlichkeiten) werden unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (fremde Wertpapiere) bzw. den sonstigen Verbindlichkeiten (eigene Produkte) ausgewiesen. Kassenbestand, Bundesbankguthaben und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nennwert bewertet. Rückstellungen für Steuern und andere Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlichen Erfüllungsbetrags gebildet. Langfristige Rückstellungen werden mit dem vorgeschriebenen Zinssatz nach § 253 Abs. 2 HGB auf den Bilanzstichtag abgezinst. Verbindlichkeiten werden zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt, soweit diese nicht in Bewertungseinheiten einbezogen werden bzw. soweit deren Wert nicht nach § 308 Abs. 2 Satz 2 HGB beibehalten wird. Latente Steuern werden soweit erforderlich berechnet und passive latente Steuern mit aktiven latenten Steuern verrechnet. Von dem Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2. i.V.m. § 298 HGB wird kein Gebrauch gemacht. Der Berechnung latenter Steuern liegen die Körperschaftsteuer in Höhe von 15% sowie hierauf der Solidaritätszuschlag von 5,5% zugrunde. Darüber hinaus sind für die Gewerbesteuer ein Hebesatz von 440% und die Gewerbesteuermesszahl in Höhe von 3,5% zu berücksichtigen. Rechnerisch ergibt sich so insgesamt ein Steuersatz in Höhe von 31,23%. Aktive latente Steuern aus der Konsolidierung nach § 306 HGB bestehen in Höhe von TEUR 19 und resultieren aus unterschiedlichen Bewertungsansätzen bei den Wertpapierbeständen in den Einzelabschlüssen und im Konzernabschluss. Als Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, sofern sie Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Die Fremdwährungsumrechnung erfolgt unter Anwendung der Vorschrift des § 256a HGB. Die operative Tätigkeit der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft umfasst insbesondere die Begebung von Optionsscheinen und Zertifikaten sowie den Handel mit diesen auf eigene Rechnung. Dabei werden Risiken, die sich aus den verkauften eigenen Optionsscheinen und Zertifikaten ergeben, durch gegenläufige Produkte abgesichert. Aus dem Handel mit diesen Finanzinstrumenten und den Sicherungsgeschäften erzielt die Gesellschaft einen Handelserfolg, der sich aus der Differenz von An- und Verkaufskurs ermittelt. Aufgrund der Wertpapierhandelstätigkeit der Tochtergesellschaften Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG trifft entsprechendes auch für diese Gesellschaft zu. Zur sachgerechten Darstellung der Erträge und Aufwendungen aus der Handelstätigkeit des Konzerns sowie zur Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr werden positive Differenzen aus dem An- und Verkauf unter den Umsatzerlösen bzw. negative Differenzen aus dem An- und Verkauf unter dem Materialaufwand ausgewiesen. 3. Konsolidierungskreis Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft ist wie im Vorjahr nach § 290 Abs. 1 HGB Mutterunternehmen der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG, mit Sitz in Düsseldorf, der Lang & Schwarz Gate GmbH, mit Sitz in Düsseldorf sowie der P3 finance GmbH, mit Sitz in Düsseldorf. Die P3 finance GmbH hat ihre operative Geschäftstätigkeit bislang noch nicht aufgenommen. Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft ist mit einer Quote von 50,004% an dieser Gesellschaft beteiligt. Die Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2023 erstmalig konsolidiert. Hieraus resultieren im Konzernabschluss ausgewiesene Minderheitsanteile. Sämtliche konsolidierten Tochterunternehmen werden nach den Vorschriften der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. scrollen
Die Beteiligung an der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG wird zu 99,99% direkt durch die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft gehalten. Weitere 0,01% werden treuhänderisch für die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft durch die Lang & Schwarz Gate GmbH gehalten. Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft ist Komplementärin der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG. 4. Erläuterungen zur Konzernbilanz 4.1 Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Konzernanlagenspiegel (Anlage zum Konzernanhang) dargestellt. Der Bilanzausweis andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in den Sachanlagen enthält TEUR 226 (Vorjahr: TEUR 250) Bauten auf fremden Grundstücken. 4.2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Restlaufzeiten der Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Gesamthöhe von TEUR 6.330 (Vorjahr: TEUR 6.656) gliedern sich nach den Laufzeitenbändern wie folgt: scrollen
4.3 Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt im Berichtsjahr laut Satzung unverändert TEUR 9.438 (rechnerischer Wert) und ist eingeteilt in 9.438.000 Stückaktien. Die Stammaktien lauten auf den Namen. 4.4 Eigene Anteile Zum 31. Dezember 2023 werden keine eigenen Aktien im Bestand geführt. Im Geschäftsjahr 2023 wurden keine eigenen Anteile, auch nicht zu Handelszwecken gekauft oder verkauft. 4.5 Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage beträgt unverändert TEUR 10.138. 4.6 Gewinnrücklagen Die anderen Gewinnrücklagen betragen unverändert TEUR 6.177. 4.7 Genehmigtes und bedingtes Kapital Mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 13. November 2020 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 12. November 2025 durch Ausgabe von bis zu 4.719.000 Stück neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Sach- und/oder Bareinlage einmalig oder mehrmals, insgesamt jedoch um höchstens EUR 4.719.000,00, zu erhöhen (genehmigtes Kapital). Das Grundkapital der Gesellschaft ist zudem um bis zu EUR 1.800.000,00, eingeteilt in bis zu 1.800.000 Namensaktien als Stückaktien, bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Umtauschrechten der Inhaber von Optionsanleihen (bei Ausgabe an Anleiheinhaberrechte geknüpfte Bezugsrechte) und/oder Optionsaktien (bei Ausgabe an Inhaberrechte von jungen Aktien geknüpfter Bezugsrechte), zu deren Ausgabe der Vorstand durch Beschluss der Hauptversammlung vom 15. Oktober 1998 in Verbindung mit der Änderung dieses Beschlusses durch die Hauptversammlung vom 25. Juli 2000 sowie durch Beschluss der Hauptversammlung vom 25. Juli 2000 ermächtigt wurde. Sie ist nur insoweit durchgeführt, als von diesem Bezugsrecht Gebrauch gemacht wird. 4.8 Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 7.435 (Vorjahr: TEUR 6.511) beinhalten insbesondere Rückstellungen im Personalbereich. 4.9 Verbindlichkeiten Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten in Gesamthöhe von TEUR 607.497 (Vorjahr: TEUR 577.798) gliedern sich nach den Laufzeitenbändern wie folgt: scrollen
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Für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 28.120 auf laufenden Bankkonten, die bei der HSBC Continental Europe S.A. geführt werden, sind bei der Hausbank HSBC Continental Europe S.A. unterhaltene Guthaben auf laufenden Konten und Wertpapierbestände im Rahmen einer Sicherheitenvereinbarung verpfändet. 5. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 5.1 Umsatzerlöse Der Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft tätigt in allen Geschäftsbereichen Wertpapierhandelsgeschäfte und bietet hieran angrenzende Dienstleistungen an. Vor diesem Hintergrund liegen keine Märkte, die sich nach ihren Tätigkeiten oder geographisch wesentlich voneinander unterscheiden, vor. 5.2 Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 293 aus nachträglichen Erstattungen für vergangene Jahre sowie TEUR 170 im Zusammenhang mit der Auflösung von Rückstellungen. 5.3 Materialaufwand Der Materialaufwand enthält neben den negativen Differenzen aus der Handelstätigkeit die sich auf den Bilanzstichtag ergebenden Ergebnisse aus der Portfoliobewertung sowie Bank-, Börsen-, und Systemgebühren, die im Zusammenhang mit Wertpapiertransaktionen angefallen sind. 5.4 Sonstige betriebliche Aufwendungen Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden keine wesentlichen periodenfremden Aufwendungen ausgewiesen. 5.5 Angaben zur Kapitalflussrechnung In den Finanzmittelfonds werden Zahlungsmittel in Form der Liquidität ersten Grads einbezogen. Hierzu zählen der Kassenbestand und Guthaben bei der Deutschen Bundesbank in Höhe von TEUR 42 sowie jederzeit fällige Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 125.442. Von diesen werden jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 28.121 abgezogen. Im Finanzmittelfonds sind Forderungen enthalten, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen können. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen unter 4.9 Verbindlichkeiten. Bedeutende zahlungsunwirksame Investitions- und Finanzierungsvorgänge lagen im Geschäftsjahr 2023 nicht vor. Die geschäftlichen Tätigkeiten im gesamten Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft weisen auch bezogen auf die Geschäfte der Muttergesellschaft eine Nähe zu Geschäften von Instituten auf. Aus diesem Grund wurden für die Darstellung die Besonderheiten der Kapitalflussrechnung von Instituten nach dem Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 21 mit geringen Anpassungen zugrunde gelegt. 6. Sonstige Angaben 6.1 Außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen Aus laufenden Verträgen, insbesondere aus Supportdienstleistungen im EDV-Bereich sowie Miet- und Leasingverträgen, bestehen Zahlungsverpflichtungen in Höhe von TEUR 19.464. Hinsichtlich der Mitgliedschaft in der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW) verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt Risikobericht des Lageberichts. Weitere Angaben zu nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften, die zur Beurteilung der Finanzlage notwendig sind, betreffen Angaben nachstehend unter Gliederungspunkt 6.2 Angaben zu Bewertungseinheiten nach § 254 HGB, soweit sich diese auf Futurebestände beziehen, welche zur Absicherung im Portfolio gehalten werden. 6.2 Angaben zu Bewertungseinheiten nach § 254 HGB Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft weist Verpflichtungen aus selbst begebenen Produkten und sonstigen Geschäften aus, die als Grundgeschäfte in Bewertungseinheiten nach § 254 HGB einbezogen werden. Der Ausweis erfolgt in Höhe von TEUR 563.979 unter den sonstigen Verbindlichkeiten. Bei den abgesicherten Risiken handelt es sich um Preisänderungsrisiken aufgrund von Marktpreisschwankungen (Börsenpreis). Bewertungseinheiten werden in Form von Portfolio-Hedges abgebildet. Hierbei werden Portfolien für Kursschwankungsrisiken von Indizes (z.B. DAX), einzelnen Aktienwerten und Themenzertifikaten, Rohwaren (z.B. Gold, Silber und Rohöl), des Bund-Future sowie von Wechselkursrelationen (z.B. USD/EUR) gebildet. Die Höhe der mit den Bewertungseinheiten abgesicherten Risiken beträgt zum 31. Dezember 2023 insgesamt TEUR 14.939. Durch den Verkauf von eigenen Produkten auf alle genannten Risikoarten geht die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft offene Positionen bezogen auf die jeweils zugrundeliegenden Finanzinstrumente (Underlying) ein. Diese Risiken werden durch geeignete Sicherungsinstrumente abgesichert. Die Sicherung erfolgt durch entsprechende Gegengeschäfte und/oder im Rahmen eines dynamischen Deltahedgings direkt durch gegenläufige Positionen im Underlying. Hierdurch ist, jeweils bezogen auf die einzelnen Risiken, sichergestellt, dass sich Wertänderungen weitestgehend ausgleichen. Als Sicherungsinstrumente werden insbesondere Aktien, Anleihen, Fonds, ETPs (ETFs, ETCs und ETNs) sowie derivative Finanzinstrumente wie Futures und Optionen verwendet. Der Sicherungszusammenhang zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument besteht für den Zeitraum, in welchem das Grundgeschäft durch die Gesellschaft gehalten wird. Wird die Position aus den selbst begebenen Produkten geschlossen, erfolgt auch eine Schließung der Sicherungspositionen. Im Rahmen des Risikomanagementsystems der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft werden die Risiken aus den Positionen der Grundgeschäfte und der Sicherungsinstrumente überwacht. Hierzu wurde auch im Hinblick auf die Bewertungseinheiten ein Limitsystem installiert, das täglich überwacht, welche Risiken untergliedert nach Aktienkurs-, Rohwaren-, Zins- und Wechselkursrisiken die Gesellschaft eingeht, und die Auslastung von vorgegebenen Limiten berechnet sowie an den Vorstand berichtet. Zudem erfolgt täglich eine Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung in Form einer quantitativen Sensitivitätsanalyse nach der Market-Shift-Method. Des Weiteren wird auch auf die Ausführungen zum Risikomanagement der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft im Lagebericht verwiesen. Ergebnisse aus den Bewertungseinheiten werden nach der Durchbuchungsmethode erfasst, dabei werden für die ausgewiesenen Finanzinstrumente, soweit möglich, Marktwerte aktiver Märkte herangezogen. Sollte dies nicht möglich sein, etwa bei Optionsbeständen, erfolgt eine Bewertung mit Hilfe des finanzmathematischen Modells Black-Scholes oder im Fall von american-style-Optionen mit Hilfe des Modells von Cox-Ross-Rubinstein. Den Berechnungen der finanzmathematischen Modelle liegen insbesondere Zinssätze, Indizes und andere Underlyingkurse zugrunde. Die für die Berechnungen notwendigen Volatilitäten werden soweit möglich aus am Markt gehandelten Produkten abgeleitet. Gegebenenfalls wird auf alternative Daten oder Berechnungen zurückgegriffen. Der ineffektive Teil der Bewertungseinheiten in Höhe von TEUR 127 wurde erfolgswirksam im Konzernabschluss als Materialaufwand berücksichtigt. Zum Bilanzstichtag wurden im Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft derivative Long-Positionen in Form von an Terminbörsen gehandelten Futures auf Wechselkursrelationen (Marktwert TEUR 498), Futures auf Rohwaren (Marktwert TEUR 911), Futures auf Indizes (Marktwert TEUR 6.316), Bund-Futures (Marktwert TEUR 549), Optionen auf Indizes (TEUR 129) sowie Optionen auf Bund-Futures (Marktwert TEUR 99) gehalten. Zudem bestanden derivative Short-Positionen in Form von an Terminbörsen gehandelten Futures auf Wechselkursrelationen (Marktwert TEUR 7.153), Futures auf Rohwaren (Marktwert TEUR 376) und Futures auf Indizes (Marktwert TEUR 31.660). 6.3 Namen und Bezüge der Organmitglieder Vorstandsmitglieder der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft im Geschäftsjahr 2023 waren: scrollen
Die Vorstände sind als Handelsvorstand, EDV-Vorstand sowie Verwaltungsvorstand tätig. Der Aufsichtsrat der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft setzte sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt zusammen: scrollen
Auf die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft wurde in Anwendung von § 314 Abs. 3 HGB i.V.m. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft bemessen sich nach dem Beschluss der Hauptversammlung vom 31. August 2016. Insgesamt beliefen sich die Gesamtbezüge für das Geschäftsjahr 2023 auf TEUR 225. 6.4 Honorar des Abschlussprüfers Das berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers des Geschäftsjahres 2023 beträgt TEUR 225. Der Betrag entfällt in Höhe von TEUR 207 auf Abschlussprüfungsleistungen und in Höhe von TEUR 18 auf andere Bestätigungsleistungen. Für die Abschlussprüfung des Geschäftsjahres 2022 wurden im Geschäftsjahr 2023 TEUR 1 aufgewendet. 6.5 Mitteilungen über das Bestehen von Beteiligungen an der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft Am Aktienkapital der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft werden zum 31. Dezember 2023 - soweit bekannt - keine Beteiligungen von mehr als dem vierten Teil der Aktien an der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft gehalten. 6.6 Mitarbeiter In 2023 waren im Konzern der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft nach Quartalsendständen gerechnet durchschnittlich 74 Personen (ohne drei Vorstände) beschäftigt. Diese teilen sich nach Gruppen wie folgt auf: scrollen
Zum Bilanzstichtag waren 73 Mitarbeiter (ohne drei Vorstände) beschäftigt. 6.7 Offenlegung Nach § 325 Abs. 3 HGB werden der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 nebst Konzernlagebericht 2023 sowie weiteren Unterlagen für das Geschäftsjahr 2023 dem Unternehmensregister zur Veröffentlichung eingereicht. Der Offenlegungsbericht nach Teil 6 der Verordnung (EU) 2019/2033 (IFR) wird durch die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft für die Lang & Schwarz Gruppe erstellt. Die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft veröffentlicht diesen Bericht mit allen Pflichtangaben auf ihrer Homepage unter dem Bereich Investor Relations/Finanzberichte/Offenlegungsberichte. 7. Nachtragsbericht Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft haben könnten, haben sich nicht ergeben. 8. Ergebnisverwendungsvorschlag für das Geschäftsjahr 2023Aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres in Höhe von TEUR 15.078 wurde gemäß Beschluss der Hauptversammlung der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft vom 22. Juni 2023 eine Dividende von EUR 0,64 je gewinnberechtigte Aktie, mithin TEUR 6.040, an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Hauptversammlung der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft, die voraussichtlich am 4. Juli 2024 stattfindet, soll aus dem Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 15.983 die Zahlung einer Dividende von EUR 0,55 je gewinnberechtigter Aktie, mithin TEUR 5.191, vorgeschlagen werden. Für den übersteigenden Betrag von TEUR 10.792 soll der Hauptversammlung vorgeschlagen werden, einen Betrag von TEUR 10.000 in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen und den verbleibenden Betrag von TEUR 792 auf neue Rechnung vorzutragen.
Düsseldorf, den 15. Mai 2024 Der Vorstand Oliver Ertl Torsten Klanten Werner Wegl Entwicklung des Konzernanlagevermögens für die Zeit vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023scrollen
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Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023scrollen
Eigenkapitalspiegel für die Zeit vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023scrollen
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Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft, Düsseldorf Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft, Düsseldorf, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzernanhang, dem Eigenkapitalspiegel und der Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs und Bewertungsmethoden -geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft, Düsseldorf, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wuppertal, 15. Mai 2024 ETLAG
Alfons Ambros, Wirtschaftsprüfer Clemens Dornseifer, Wirtschaftsprüfer |
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