![]() ARAGON AGWiesbadenJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2011Bilanz zum 31. Dezember 2011Aktiva scroll
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Anhang für das Geschäftsjahr 2011A. Allgemeine AngabenDer vorliegende Jahresabschluss wurde nach den für Kapitalgesellschaften geltenden
Vorschriften des dritten Buches des Handelsgesetzbuches sowie des Aktiengesetzes erstellt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB.
Die Gesellschaft ist als Muttergesellschaft verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen.
Größenabhängige Erleichterungen werden teilweise in Anspruch genommen. B. Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDie entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen
werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte
Abschreibungen bewertet. Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear; im Zugangsjahr
erfolgt die Abschreibung pro rata temporis. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs-
und Herstellungskosten von € 150,00 bis € 1.000,00 werden im Jahr des Zugangs in einem
Sammelposten zusammengefasst, der im Jahr der Bildung und in den folgenden vier Geschäftsjahren
mit jeweils einem Fünftel ergebnismindernd abgeschrieben wird. Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. bei einer voraussichtlich dauernden
Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Zuschreibungen aufgrund
des Wertaufholungsgebots werden berücksichtigt, wenn die Gründe für eine dauerhafte
Wertminderung nicht mehr bestehen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit ihrem Nennwert
abzüglich etwaiger Wertberichtigungen bilanziert. Bankguthaben und Kassenbestände werden mit dem Nennwert bewertet. Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die
Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und
drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Die Bewertung erfolgt nach dem Grundsatz
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung unter Berücksichtigung erwarteter künftiger
Preis- und Kostensteigerungen in Höhe der voraussichtlichen Erfüllungsbeträge und
berücksichtigt alle erkennbaren Risiken. Die übrigen Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt. C. Erläuterung zur Bilanz1. UmlaufvermögenDie Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben in Höhe von € 1.608.611,87
eine Laufzeit von mehr als einem Jahr. 2. EigenkapitalDas Grundkapital beträgt € 7.233.316,00. Die Aktien der Gesellschaft sind in 7.233.316
Stückaktien ohne Nennbetrag eingeteilt und lauten auf den Namen. Das Grundkapital ist in voller Höhe erbracht. Der Vorstand ist gem. Beschluss der Hauptversammlung vom 29.7.2011 ermächtigt, mit
Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum
28. Juli 2016 einmalig oder mehrmals gegen Bareinlagen oder Sacheinlagen um bis zu
insgesamt € 3.616.658,00 durch Ausgabe von insgesamt bis zu 3.616.658 neuen auf den
Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von €
1,00 je Aktie zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2011/I). Der Vorstand ist ferner ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrates jeweils über den Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechtes
der Aktionäre zu entscheiden. Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 2.6.2008
um bis zu € 620.000,00 durch Ausgabe von bis zu 620.000 neuen auf den Inhaber lautende
nennbetragslose Aktien (Stückaktien) bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2008/I). Die
bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Erfüllung von Optionen an Arbeitnehmer
und Mitglieder der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines verbundenen Unternehmens,
die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 2. Juni 2008 bis zum 30. Mai
2013 gewährt werden. Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 2.6.2008
um bis zu € 2.200.000,00 durch Ausgabe von bis zu 2.200.000 neuen auf den Inhaber
lautende nennbetragslose Aktien (Stückaktien) mit Gewinnberechtigung ab Beginn des
Geschäftsjahres ihrer Ausgabe bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2008/II). Die bedingte
Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber von Options- und Wandelschuldverschreibungen,
die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 2. Juni 2008 bis zum 30. Mai 2013
von der Gesellschaft oder durch eine unmittelbare oder mittelbare Beteiligungsgesellschaft
der Gesellschaft begeben werden. Zum Bilanzstichtag sind keine Optionen an Mitarbeiter der Gesellschaft und keine Options-
und Wandelschuldverschreibungen ausgegeben worden. Der zum 31.12.2011 ausgewiesene Bilanzverlust in Höhe von € 15.879.662,84 enthält
einen Verlustvortrag in Höhe von € 9.954.245,26. 3. VerbindlichkeitenDie Restlaufzeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten sind im folgenden Verbindlichkeitenspiegel
im Einzelnen dargestellt: scroll
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie sonstige Verbindlichkeiten
sind im Wesentlichen durch Forderungsabtretungen oder Sicherungsübereignungen besichert. Die übrigen Verbindlichkeiten sind unbesichert. D. Sonstige Angaben1. HaftungsverhältnisseDie Aragon AG haftet dem Bundesverband deutscher Banken e. V., weil in der Eigenschaft
als Mehrheitsgesellschafterin der biw Bank AG eine Freistellungserklärung gegenüber
der Einlagensicherung abgegeben wurde. Sollte die Einlagensicherung aus Verlusten
der biw Bank AG in Anspruch genommen werden, haftet die Aragon auch nach Absenkung
der Beteiligungsquote auf 47 % vollumfänglich für diese Verluste. Die Aragon AG hat für ihre Tochterunternehmen gegenüber verschiedenen Versicherungsgesellschaften
Patronatserklärungen in Höhe von € 6.710.000,00 (Vj. € 2.275.000,00) abgegeben. Des Weiteren hat sich die Aragon AG gegenüber verschiedenen Versicherungen verpflichtet,
deren Forderungen gegenüber der Compexx Finanz AG zu 57,4 % entsprechend ihrer Anteilsquote
der Höhe nach unbegrenzt abzusichern. Ferner wurden Mietbürgschaften für Tochterunternehmen in Höhe von € 37.573,00 abgegeben. Haftungsverhältnisse werden nur nach intensiver Abwägung des Risikos eingegangen.
Das Risiko der Inanspruchnahme aus den nach § 251 HGB ausgewiesenen Haftungsverhältnissen
wird als unwahrscheinlich eingestuft, da die Aragon AG davon ausgeht, dass die originär
verpflichteten Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen sämtliche ihrer Verpflichtungen
erfüllen können. 2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen (§ 285 Nr. 3a HGB)Zum Stichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen mit einem Gesamtbetrag
von T€ 64,0. 3. Bewertungseinheiten i. S. d. § 254 HGB (§ 285 Nr. 23 HGB)Die Aragon AG ist im Rahmen Ihrer Investitions- und Finanzierungstätigkeit dem Risiko
von Zinssatzänderungen ausgesetzt. Zur Absicherung des Zahlungsstromrisikos, das aus
Schwankungen künftiger Zinszahlungen im Zusammenhang mit variabel verzinslichen Finanzschulden
in Höhe von € 7,6 Mio. erwächst, existiert ein Zinsswap, durch den der variable Zinssatz
wirtschaftlich betrachtet in einen Festzins umgewandelt wird. Da sich die Änderungen der Zahlungsströme aus dem Grundgeschäft infolge von Änderungen
des 3M EURIBOR durch die Änderung der Zahlungsströme aus dem Zinsswap ausgleichen,
wurde dieser mit dem Grundgeschäft als Bewertungseinheit zusammengefasst (micro hedge,
critical term match). 4. Beteiligungen an der Gesellschaft (§ 20 AktG)Es bestehen Beteiligungen an der Aragon Aktiengesellschaft, die nach § 20 AktG mitteilungspflichtig
waren: Die AXA Lebensversicherung AG mit Sitz in Köln hat uns gem. § 20 Abs. 1 mitgeteilt,
dass ihr unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien an unserer Gesellschaft gehört. Die AXA S. A. mit Sitz in Paris, Frankreich, hat uns gem. § 20 Abs. 1 i. V. m. § 16
Abs. 2 S. 1 AktG mitgeteilt, dass ihr mittelbar mehr als der vierte Teil unserer Gesellschaft
gehört. Die VINCI B.V. mit Sitz in Breda, Niederlande, hat uns gem. § 20 Abs. 1 i. V. m. §
16 Abs. 2 S. 1 AktG mitgeteilt, dass ihr mittelbar mehr als der vierte Teil unserer
Gesellschaft gehört. Die AXA Konzern AG mit Sitz in Köln hat uns gem. § 20 Abs. 1 i. V. m. § 16 Abs. 2
S. 1 AktG mitgeteilt, dass ihr mittelbar mehr als der vierte Teil unserer Gesellschaft
gehört. Größter Aktionär ist die Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe GmbH, der rund
38 % der Aktien gehören. 5. Personalstruktur (§ 285 Nr. 7 HGB)Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer beträgt 15 (Vj. 14), ohne Vorstand,
und unterteilt sich in folgende Gruppen: scroll
6. Mitglieder des Geschäftsführungsorgans und des Aufsichtsrats (§ 285 Nr. 10 HGB)Während des abgelaufenen Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand
bzw. Aufsichtsrat an: Vorstand:
Aufsichtsrat:
Auf die Angabe der Gesamtbezüge von Vorstand und Aufsichtsrat gem. § 285 Nr. 9 a HGB
wird unter Inanspruchnahme des § 288 Abs. 1 HGB verzichtet. 7. Anteilsbesitz (§ 285 Nr. 11 HGB)Die Berichtsgesellschaft ist an folgenden Unternehmen mit mindestens 20 % beteiligt: Unmittelbare Beteiligungenscroll
Mittelbare Beteiligungenscroll
scroll
*1
Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Aragon AG 8. Vorschlag zur Verwendung des BilanzverlustesVorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzverlust in Höhe von € 15.879.662,84
auf neue Rechnung vorzutragen.
Wiesbaden, 20. März 2012 Aragon Aktiengesellschaft, Wiesbaden scroll
Lagebericht 20111. GESCHÄFTS- UND RAHMENBEDINGUNGEN1.1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGENIm Geschäftsjahr 2011 haben verschiedene Unsicherheiten an den internationalen Märkten
zu einer Verlangsamung des wirtschaftlichen Aufschwungs gesorgt. Anfang 2011 hat der
"arabische Frühling" den Ölpreis nach oben getrieben. In Japan stand die Wirtschaft
nach dem Tsunami im März 2011 zeitweise still. Auf Europa wirkte sich die Verschuldungskrise
belastend aus. Besser erging es den großen Schwellenländern, die durch ein großes
Wirtschaftswachstum besser durch die Wirtschaftskrise gekommen sind. In Deutschland hat die Wirtschaft im vierten Quartal 2011 einen kleinen Dämpfer erhalten.
Das Bruttoinlandsprodukt ging um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück. Im Gesamtjahr
2011 betrug der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts allerdings 3 Prozent. Nachdem die
deutsche Exportwirtschaft bisher immer positiv zum Wirtschaftswachstum beigetragen
hat, hat sie im vierten Quartal eine leicht negative Entwicklung gegenüber dem Vorquartal
zu verzeichnen. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin positiv; die Beschäftigungsquote
ist stabil. Die insgesamt positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2011
in Deutschland hat sich an den Kapitalmärkten nicht widergespiegelt. Die Kapitalmärkte
wurden vielmehr von der Euro-Schuldenkrise belastet. Der DAX musste im Jahresverlauf
2011 15,6 Prozent seines Wertes abgeben. 1.2. BRANCHENWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGENDie Aragon AG ist ein unabhängiger Finanzdienstleister mit derzeit neun operativ tätigen
Tochtergesellschaften, die mit jeweils eigenem Profil, eigener Strategie und eigener
Marke in Deutschland, Österreich und Osteuropa in der Beratung und Vermittlung von
Finanzprodukten durch rund 22.000 freien Finanzvermittlern mit rund 1.030.000 Endkunden
erfolgreich tätig sind. Die Aktivitäten der Aragon AG sind nach Zielgruppen und Dienstleistungen
in die zwei operativen Geschäftsbereiche "Broker Pools" und "Financial Consulting"
unterteilt. Zusätzlich sind im Geschäftsbereich "Holding" die Beteiligung an der Aragon
IT Service GmbH, Troisdorf, und der Aragon AG, Wiesbaden, zusammengefasst. Folgendes Schaubild zeigt die Struktur der Aragon AG: Broker Poolsscroll
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Financial Consultingscroll
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Holdingscroll
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*
Beteiligungsquote der Aragon AG zum 31.12.2011 Der Markt für Investmentfonds1Die deutsche Investmentfondsbranche verwaltete zum 31. Dezember 2011 Gesamtvermögen
von 1.783,1 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 2,7 Prozent im Vergleich zum 31.
Dezember 2010 entspricht. Zum 31. Dezember 2011 (in Klammern der Wert zum 31. Dezember 2010) waren 651,2 Milliarden
Euro (710,2 Milliarden Euro), 36,5 Prozent (38,8 Prozent), in Publikumsfonds und 845,6
Milliarden Euro (814,9 Milliarden Euro), 47,4 Prozent (44,4 Prozent), in Spezialfonds
investiert. 286,4 Milliarden Euro (307,1 Milliarden Euro), 16,1 Prozent (16,8 Prozent)
wurden in Vermögen außerhalb von Investmentfonds für institutionelle Anleger verwaltet. Auf die einzelnen Assetklassen teilt sich das Fondsvolumen der Publikumsfonds zum
31. Dezember 2011 (in Klammern der Wert zum 31. Dezember 2010) wie folgt auf:
Das Jahr 2011 war bereits von der Euro-Schuldenkrise geprägt. Nun gehen führende Marktexperten
2012 nur von einem moderaten Wachstum aus. Gründe sind neben der anhaltenden Schuldenkrise
einiger Eurostaaten, die politischen Unruhen in Nordafrika und den arabischen Staaten.
Der DAX ist seit Jahresbeginn 2012 bis Mitte März liquiditätsgetrieben um 17,6 Prozent
gestiegen. Die Euro-Schuldenkrise ist allerdings längst nicht ausgestanden und es
besteht an den Kapitalmärkten jederzeit die Gefahr einer Korrektur nach unten. Im
Investmentfondsbereich ist davon auszugehen, dass Investmentfonds mit flexiblen Aktienquoten
und aktivem Management in der Gunst der Anleger stehen werden. Der Markt für Beteiligungen2Der Markt für Beteiligungen in Form von geschlossenen Fonds hat sich im Jahr 2011
im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil entwickelt. Die Höhe des platzierten Eigenkapitals
betrug laut dem Branchenverband "VGF Verband Geschlossene Fonds" 5,85 Milliarden Euro
und stieg damit leicht um rund 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Die stabile Entwicklung
im Jahr 2011 ist insbesondere durch einen Anstieg der Aktivitäten institutioneller
Anleger getrieben, die ihren Anteil am Gesamtmarkt von auf 18 Prozent steigern konnten. Die Branche für geschlossene Fonds befindet sich weiterhin in einer Umbruchsituation.
Neben dem auch im Jahr 2011 verzeichneten nahezu 50 prozentigen Rückgang des Absatz
von Schifffonds, ist der Anteil der geschlossenen inländischen Immobilienfonds um
38 Prozent gestiegen. Für das Jahr 2012 ist vor allem im freien Vertrieb mit einem weiterhin schwierigen
Umfeld für den Absatz von geschlossenen Fonds zu rechnen.
1
Alle Daten der folgenden Beschreibung des Marktes für Investmentprodukte wurden -
wenn nicht anders kenntlich gemacht - der BVI Investmentstatistik - Gesamtüberblick
vom 3. Februar 2012 entnommen.
Der Markt für Versicherungen3In Deutschland hatte die weltweite Banken- und Wirtschaftskrise ab 2008 zur stärksten
Rezession der Nachkriegsgeschichte geführt. Nach einer sehr kräftigen konjunkturellen
Aufschwungsphase hatte sich die konjunkturelle Erholung in 2011 trotz einer etwas
schwächeren weltwirtschaftlichen Dynamik zunächst noch fortgesetzt. Damit einher ging
eine weitere Besserung am Arbeitsmarkt. Inzwischen lassen dagegen auch in Deutschland
die Aufschwungskräfte deutlich nach. Zudem geht von der Staatsschuldenkrise im Euroraum
eine anhaltende Verunsicherung aus. In der Eurozone war so seit dem Frühjahr 2010
bis zuletzt eine Abfolge von krisenhaften Zuspitzungen und immer neuen Rettungspaketen,
begleitet von der Konzeption langfristiger Anpassungsmaßnahmen, zu verzeichnen, die
sich in den Kontext einer weltweiten Eintrübung der Wirtschaftsaussichten einfügt.
Der konjunkturelle Ausblick auf 2012 ist vor diesem Hintergrund mit besonderen Vorbehalten
behaftet. Neben der Staatsschuldenkrise im Euroraum können die ursprünglichen Probleme
im Banken- und Finanzsektor längst nicht als bewältigt angesehen werden. Besondere
Sorgen bereitet daneben unter anderem auch die Entwicklung von Konjunktur und Staatsfinanzen
in den USA. Weltweit sind die öffentlichen Haushalte der Industrieländer stark beansprucht,
die Geldpolitik hat ihre Möglichkeiten ebenfalls bereits weitgehend ausgereizt. Ein
Risikofaktor bleibt auch die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise, zumal angesichts
der ungewissen geopolitischen Entwicklung in den arabischen Staaten. Auch die Nachwirkungen der Natur- und Reaktorkatastrophe in Japan belasten weiterhin
die weltwirtschaftliche Entwicklung. Insgesamt erscheint eine Rückkehr zur Normalität
der Vorkrisenjahre weit entfernt. Es besteht zudem die Gefahr, dass über die Fokussierung
der Wirtschaftspolitik auf die Krisenbekämpfung andere langfristige Herausforderungen
nicht hinreichend Beachtung finden. Für 2011 zeichnet sich jetzt ein leichter Rückgang des Beitragsaufkommens in der deutschen
Versicherungswirtschaft ab, der jedoch ausschließlich auf die Normalisierung des zuvor
außergewöhnlich dynamischen Einmalbeitragsgeschäfts in der Lebensversicherung - ein
Abebben des Neuzugangs - zurückzuführen ist. Die Beitragseinnahmen in der Versicherungswirtschaft
insgesamt gehen damit in 2011 voraussichtlich um 1,2 Prozent auf über 176 Milliarden
Euro zurück, nachdem das Beitragswachstum in 2009 bei 4,2 Prozent und in 2010 bei
4,4 Prozent gelegen hatte. Bereits in 2012 sollte allerdings schon wieder ein leichtes
Beitragsplus erreicht werden, sofern sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen
nicht zu sehr eintrüben. Um voraussichtlich 7 Prozent auf gut 147 Milliarden Euro
steigen in 2011 die von den Erstversicherern erbrachten Versicherungsleistungen. Eine
zunehmende Zahl regulärer Abläufe von in früheren Jahren und Jahrzehnten abgeschlossenen
Verträgen in der Lebensversicherung, im Bereich der Privaten Krankenversicherung wirksam
werdende höhere Gesundheitskosten und steigende Schadenaufwendungen in der Schaden-
und Unfallversicherung tragen zu dieser Entwicklung bei. In der Lebensversicherung zeichnet sich im Jahr 2011 eine Normalisierung ab. In den
vergangenen Jahren sind die Einmalbeiträge im Neugeschäft deutlich gewachsen. Diese
Entwicklung hat sich 2011 nicht fortgesetzt. Vor allem in den Segmenten der Rentenversicherungen
und der Kapitalisierungsgeschäfte, die zusammengenommen einen großen Anteil an den
gesamten Einmalbeiträgen besitzen, kam es zu einem Rückgang. Der Neuzugang an laufenden
Beiträgen erholte sich 2011 dagegen parallel zur wirtschaftlichen Entwicklung. Für
die Lebensversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds zusammengenommen erreichten
die gebuchten Bruttobeiträge im ersten Halbjahr 2011 rund 41,7 Milliarden Euro. Im
ersten Halbjahr 2010 waren es noch 45,2 Milliarden Euro. Auf die Lebensversicherung
im engeren Sinn (i.e.S.) entfielen davon 40,1 Milliarden Euro, im ersten Halbjahr
2010 waren es 43,8 Milliarden Euro. Der Rückgang der Beitragseinnahme ist vollständig
auf die Entwicklung der Einmalbeiträge zurückzuführen. Für das Gesamtjahr 2011 könnten
die Bundesbürger für die Lebensversicherung i.e.S. voraussichtlich Beiträge in Höhe
von 81,6 Milliarden Euro (Schätzung; Vorjahr: 87,2 Milliarden Euro) aufbringen. Auf
Pensionskassen und -fonds könnten weitere 3,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,2 Milliarden
Euro) entfallen. Der Versicherungsbestand der Lebensversicherung i.e.S. wird voraussichtlich zum Jahresende
2011 bei 89,6 Millionen Hauptversicherungen und damit geringfügig unter dem Vorjahresniveau
liegen. Bestandswachstum ist hingegen bei Pensionskassen und -fonds zu erwarten, so
dass insgesamt 93,4 Millionen Verträge erreicht werden könnten. Im ersten Halbjahr 2011 wurden im Bereich der Lebensversicherungen, Pensionskassen
und Pensionsfonds 2,9 Millionen Verträge über eine versicherte Summe von 125 Milliarden
Euro neu abgeschlossen. Die Zahl der Neuverträge sank somit geringfügig um 1,9 Prozent.
Die Versicherungssumme stieg hingegen deutlich um 5,5 Prozent. Insgesamt wird im Jahr
2011 mit rund 6,0 Millionen neu abgeschlossenen Verträgen in der Lebensversicherung
gerechnet (minus 1 Prozent), für Pensionskassen und -fonds wird das Neugeschäft voraussichtlich
0,2 Millionen Verträge betragen. Die Beitragssumme des Neugeschäfts (Bewertungssumme)
der Lebensversicherungen, Pensionskassen und -fonds des ersten Halbjahres 2011 lag
mit 73,6 Milliarden Euro um 2,5 Prozent unter dem Vorjahreswert (75,5 Milliarden Euro). Der Versichertenbestand in der Krankheitsvollversicherung (PKV) stieg zum 30. Juni
2011 auf insgesamt 8,95 Millionen Personen. Der Nettoneuzugang beläuft sich im ersten
Halbjahr 2011 auf 54 000 Personen. Damit fällt das Neugeschäft um über 20 Prozent
stärker aus als im ersten Halbjahr 2010 (44 500 Personen). Diese deutliche Belebung
ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Union und FDP die 3-Jahres-Wartefrist für
Arbeitnehmer, die in die PKV wechseln wollen, wieder abgeschafft haben. Negativ wirkt
sich dagegen nach wie vor die außerordentliche Anhebung der Versicherungspflichtgrenze
von 2003 auf die Branche aus. Die Zahl der Zusatzversicherungen nahm im Vergleich zum Vorjahr sogar noch stärker
zu. Bis zur Jahresmitte wurden netto 118 700 neue Policen abgeschlossen. Dieser Anstieg
liegt deutlich über dem Vorjahreswert von 77.000 neuen Zusatzversicherungen. Die Gesamtzahl
an Zusatzversicherungen beläuft sich damit auf 22,1 Millionen (30. Juni 2010: 21,6
Millionen). Die Produktinnovationskraft der Branche und die Appelle von Verbraucherschützern,
statt Zusatztarifen der gesetzlichen Kassen, die jederzeit wieder eingestellt werden
können, lieber ein zukunftsfestes Produkt bei der PKV abzuschließen, scheinen hier
Wirkung zu zeigen. Die Beitragseinnahmen betrugen im ersten Halbjahr 2011 rund 17,5 Milliarden Euro -
16,4 Milliarden Euro in der Krankenversicherung und 1,1 Milliarden Euro in der Pflegeversicherung.
In der Krankentagegeldversicherung betrug das Beitragsvolumen in diesem Zeitraum 530
Millionen Euro, in den Zusatzversicherungen zum GKV-Schutz (Wahlleistungstarife, ambulante
Tarife und Zahntarife) 2,3 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr 2011 rechnen die Privaten
Krankenversicherer mit Beitragseinnahmen von insgesamt 34,9 Milliarden Euro (plus
4,9 Prozent). Davon entfallen 32,8 Milliarden Euro (plus 5,1 Prozent) auf die Krankenversicherung
und 2,1 Milliarden Euro (plus 2,1 Prozent) auf die Pflegeversicherung. Im ersten Halbjahr 2011 erhielten die Versicherten 11,6 Milliarden Euro an Leistungen
(einschließlich Schadenregulierungskosten) ausgezahlt, davon 11,2 Milliarden Euro
in der Krankenversicherung und 380 Millionen Euro in der Pflegeversicherung. Bis Ende
2011 erreichen die ausgezahlten Versicherungsleistungen voraussichtlich eine Höhe
von 23,1 Milliarden Euro (plus 5,5 Prozent). Dabei entfallen auf die Krankenversicherung
22,4 (plus 5,4 Prozent) und auf die Pflegeversicherung 0,7 Milliarden Euro (plus 7,3
Prozent). Insgesamt können die Schaden- und Unfallversicherer bei wachsenden Beitragseinnahmen
und aller Voraussicht nach leicht steigendem Schadenaufwand wieder etwas optimistischer
in die Zukunft blicken. Die marktweite Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung)
dürfte sich im Geschäftsjahr 2011 um etwa einen Prozentpunkt auf rund 97 Prozent verbessern.
Der versicherungstechnische Gewinn würde demnach erstmals seit zwei Jahren wieder
anwachsen - und zwar von rund 0,9 Milliarden Euro auf rund 1,5 Milliarden Euro. Damit
dürfte ein sehr viel deutlicheres Beitragseinnahmenwachstum als in den Vorjahren zu
verzeichnen sein, in denen das Beitragsaufkommen weitgehend stagniert hatte, teilweise
auch geschrumpft war. Gestützt wird das Prämienwachstum im Geschäftsjahr 2011 vor allem auch durch die Kraftfahrtversicherung.
Beitragsanhebungen sowohl im Bestand als auch im Neugeschäft tragen hier zu einer
deutlichen Zunahme der Beitragseinnahmen bei. Aber auch in den meisten anderen Sparten
der Schaden- und Unfallversicherung war im ersten Halbjahr 2011 ein stärkeres Beitragseinnahmenplus
als zuvor zu verzeichnen. Für die überwiegend dem Privatkundengeschäft zuzurechnenden
Sparten werden für das Beitragsaufkommen Zuwachsraten im unteren einstelligen Bereich
erwartet (Sach Privat: plus 1,5 Prozent, Allgemeine Unfall: plus 1,0 Prozent, Rechtsschutz:
plus 2,0 Prozent). Auch für die Allgemeine Haftpflichtversicherung (plus 2,0 Prozent)
und die nicht-private Sachversicherung (plus 1,8 Prozent) ist mit einem Wachstum der
Beitragseinnahmen in etwa dieser Größenordnung zu rechnen. Von einem deutlicheren
Plus kann im Geschäftsjahr 2011 dagegen für die Transportversicherung (plus 5,0 Prozent)
und die Kreditversicherung (plus 4,0 Prozent) ausgegangen werden. Im Geschäftsjahr 2011 steigt der Schadenaufwand der Schaden- und Unfallversicherer
voraussichtlich um 0,7 Prozent auf etwa 43,6 Milliarden Euro. Eine höhere Schadenbelastung
mussten die Schaden- und Unfallversicherer mit etwa 44 Milliarden Euro lediglich im
vom Elbe-Hochwasser geprägten Jahr 2002 bewältigen. So haben der vorübergehende konjunkturelle
Aufschwung und die lange Frostperiode Anfang des Jahres insbesondere in der Kraftfahrtversicherung
für mehr Schäden gesorgt. Für das Geschäftsjahr 2011 wird in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung ein Anstieg
der Bruttobeitragseinnahmen um 2 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro erwartet. Schadenseitig
ist mit einem geringen Rückgang des Schadenaufwandes um 0,5 Prozent auf 4,7 Milliarden
Euro zu rechnen. Die Combined Ratio wird voraussichtlich um einen Prozentpunkt auf
90 Prozent sinken. Der seit einigen Jahren zu beobachtende Trend sinkender Schadenstückzahlen
und steigender Schadendurchschnitte wird sich voraussichtlich auch im Geschäftsjahr
2011 weiter fortsetzen. Nach dem durch die Finanz- und Wirtschaftskrise verursachten Beitragsrückgang im Geschäftsjahr
2010 führt die wirtschaftliche Erholung für das laufende Geschäftsjahr 2011 zu einem
spürbaren Beitragswachstum. Ausblick:Der Markt für Finanzdienstleistungen wird auch im Jahr 2012, trotz erheblicher Eingriffe
der Zentralbanken von anhaltender Unsicherheit, Volatilität und niedrigen Zinsen geprägt
sein. Die verschiedenen Maßnahmen, wie z.B. der im März 2012 durchgeführte sogenannte
"Schuldenschnitt" für Griechenland, anhaltenden Rekapitalisierungsschwierigkeiten
verschiedener Länder der Euro Zone, sowie die für 2012 erwarteten niedrigen Wachstumsraten,
führen trotz allem zu keinem Anstieg der Kaufbereitschaft vor allem für langlaufende
kapitalmarktgebundene Finanzprodukte. Die durch die niedrigen Zinsen vor allem bei
Versicherungen hervorgerufenen Zinsverluste führen zu einer weiteren Reduktion der
Nettoverzinsung von Versicherungsprodukten, was auch diesen Markt im Jahr 2012 erheblich
beeinflussen wird. WettbewerbspositionIn den einzelnen Geschäftssegmenten steht Aragon mit unterschiedlichen Unternehmen
in Konkurrenz. Wettbewerber im Segment Broker PoolsIm Segment Broker Pools vermittelt Aragon über die Tochtergesellschaften Jung, DMS
& Cie. Aktiengesellschaft (JDC) und BIT - Beteiligungs- & Investitions-Treuhand AG
(BIT) die Finanzprodukte Investmentfonds, Geschlossene Fonds, strukturierte Produkte,
Versicherungen und Finanzierungsprodukte über freie Finanzvermittler (B2B) an Endkunden. Als "Vollsortimenter" steht JDC im Wettbewerb mit allen Unternehmen, die über selbstständige
Vermittler oben genannte Finanzprodukte an Weitervermittler oder Endkunden vermitteln.
Darunter fallen Maklernetzwerke/Maklerpools (wie z. B. Fonds Finanz Maklerservice
GmbH, München und BCA AG, Bad Homburg), aber auch auf Endkunden ausgerichteten Geschäftsbanken,
Sparkassen und Volksbanken, sowie Finanzvertriebsgesellschaften. Die Markteintrittsbarrieren im Maklerpoolgeschäft sind gering. Es gibt daher eine
sehr hohe Zahl an Vermittlungsunternehmen, vor allem Maklernetzwerke/Maklerpools unterschiedlichster
Größe und Professionalität. In den letzten Jahren hat sich der Markt für Maklerpools
dennoch stark konsolidiert. JDC ist in dieser Konsolidierungsphase gewachsen und hat
kleinere, aus dem Markt ausscheidende Mitbewerber, bzw. auch deren Kunden kontinuierlich
integriert. Wettbewerber im Segment Financial ConsultingIm Segment Financial Consulting bietet die Aragon über ihre Tochtergesellschaften
Clarus AG, compexx Finanz AG (compexx), inpunkto AG (inpunkto) und der FiNUM.Private
Finance AG (inkl. FiNUM.FINANZHAUS GmbH) in Wien und Berlin die Beratung zu und Vermittlung
von Finanzprodukten gegenüber Endkunden (B2C) an. Grundsätzlich stehen sämtliche Gesellschaften
im Wettbewerb mit einer Vielzahl von Marktteilnehmer, d.h. neben Finanzvertrieben
und Einzelmaklern, u.a. auch Ausschließlichkeitsorganisationen von Versicherungen
und Banken, aber auch dem Direktvertrieb z.B. über das Internet. Die Hauptwettbewerber
der Gesellschaften lassen sich anhand der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Zielgruppen
wie folgt ableiten: Die compexx ist als Allfinanzvertrieb in der Form eines strukturierten Vertriebs auf
den klassischen Massenmarkt fokussiert. Primärer Fokus ist die Vermittlung von Altersvorsorgeprodukten.
Hierbei steht die compexx im direkten Wettbewerb vor allem zu anderen Strukturvertrieben
wir der DVAG oder dem AWD. Die inpunkto ist auf die Vermittlung von und Beratung zu privaten Krankenversicherungen
spezialisiert. Zunehmend wird auch die Beratung in Fragen der Altersvorsorge relevanter
Bestandteil der Beratungsphilosophie. Primäre Wettbewerber wie im Falle der inpunkto,
spezialisierte Vertriebe für Krankenversicherungen, ist u.a. die impuls Finanzmanagement
AG, Gersthofen. Die FiNUM fokussiert sich auf die Beratung anspruchsvolle Privatkunden (sog. Mass-Affluent-Markt)
in Deutschland und Österreich. Der Geschäftsmix besteht zu nahezu gleichen Teilen
aus Vermögensaufbau und Absicherungsgeschäft (Versicherungsgeschäft). Hauptwettbewerber
sind demnach Geschäfts- bzw. Privatbanken und große Finanzvertriebsgesellschaften
(wie z.B. die MLP AG, Wiesloch, oder die Postbank Finanzberatung AG, Hameln), 2. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE2.1. WESENTLICHE KENNZAHLENVon 2010 auf 2011 entwickelten sich die wesentlichen Kennzahlen der Aragon wie folgt: scroll
2.2. VERMÖGENSLAGEDas Anlagevermögen der Gesellschaft besteht - abgesehen von einem kleinen Anteil Sachanlagen
und immaterielle Vermögensgegenstände (TEUR 150) - fast ausschließlich aus Finanzanlagen.
Diese sind im Geschäftsjahr um TEUR 210 gestiegen. Die Veränderung der Finanzanlagen
resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb der Beteiligungen an der FiNUM.Private Finance
Holding GmbH und der Clarus Holding GmbH in Höhe von TEUR 48, einer Kapitalerhöhung
bei der FiNUM.Finanzhaus GmbH in Höhe von TEUR 81. Das übrigen Aktiva der Gesellschaft haben sich erhöht - TEUR 8.876 gegenüber TEUR
6.440 im Vorjahr. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen um TEUR
5.572 an. Die sonstigen Vermögensgegenstände verringerten sich um TEUR 2.889, im Wesentlichen
bedingt durch eine Wertberichtigung auf die Forderung. Die liquiden Mittel haben sich
um TEUR 148 auf TEUR 3 vermindert. Die Bilanzsumme hat sich in 2011 von TEUR 49.237 auf TEUR 51.872 leicht erhöht. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 27.366 und hat sich
im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 5.925 vermindert. Die Aragon AG verfügt zum Bilanzstichtag über eine Eigenkapitalquote von 52,8% (Vorjahr:
67,6%) der Bilanzsumme. 2.3. FINANZLAGEMit den bestehenden Kreditlinien in Höhe von insgesamt 7,6 Mio. EUR ist Aragon solide
finanziert und hat mit einem Eigenkapital von TEUR 27.366 nach Einschätzung des Vorstands
Spielraum für die Aufnahme weiterer Fremdmittel. Aus der Veräusserung der Anteile
an der biw Bank für Investments und Wertpapiere AG sind der Gesellschaft im Januar
2012 ca. 10 Mio. EUR liquide Mittel zugeflossen. 2.4. ERTRAGSLAGEDie Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatzerlöse sowie sonstige betriebliche
Erträge in Höhe von TEUR 1.700 (Vorjahr: TEUR 1.898) erzielt. Diesen Erträgen stehen ein Personalaufwand in Höhe von TEUR 2.309 (Vorjahr TEUR 1.616),
Abschreibungen in Höhe von TEUR 3.225 (Vorjahr TEUR 58) und sonstige betriebliche
Aufwendungen in Höhe von TEUR 2.247 (Vorjahr TEUR 2.042) gegenüber. Letztere enthalten insbesondere Werbekosten in Höhe von TEUR 287 (Vorjahr: TEUR 257)
und Kosten für Kapitalmarktbetreuung in Höhe von TEUR 267 (Vorjahr: TEUR 262) entstanden.
Rechts- und Beratungskosten erhöhten sich leicht auf TEUR 846 von TEUR 826 im Vorjahr. Darüber hinaus wurden Zinserträge von verbundenen Unternehmen und Banken in Höhe von
TEUR 385 (Vorjahr: TEUR 254) erwirtschaftet. Demgegenüber stehen Zinsaufwendungen
von TEUR 1.356 (Vorjahr: TEUR 991). Aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Jung, DMS & Cie. AG wurde ein Verlust von
TEUR -210 (Vorjahr: TEUR -210) übernommen. Erträge aus Beteiligungen wurden in Höhe
von TEUR 1.305 (Vorjahr: TEUR 203) erzielt. Die Gesellschaft hat einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR -5.925 (Vorjahr: TEUR
-2.551) erzielt. 2.5. ZUSAMMENFASSENDE GESAMTAUSSAGEDie Aragon positioniert sich sowohl als attraktiver Partner für Produktinitiatoren,
welche die Vertriebsgesellschaften der Aragon als Absatzkanal nutzen wollen. Gleichermaßen
stellt sie sich auch als unternehmerische Beteiligungsgesellschaft für Finanzvertriebe
dar, welche im sich schnell verändernden regulatorischen Umfeld als starker Partner
wahrgenommen wird. Die Beteiligungen der Aragon zeigen mehrheitlich - trotz der schweren Marktturbulenzen
- eine solide Entwicklung. Fast alle Beteiligungen sind nach der Finanzkrise wieder
profitabel und gewinnen in ihren Teilmärkten Marktanteile. Der Vorstand geht für die Zukunft von einer für den Gesamtkonzern und damit auch für
Aragon positiven Geschäftsentwicklung aus. 3. CHANCEN UND RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNGDie künftige Geschäftsentwicklung unserer Gesellschaft ist mit allen Chancen und Risiken
verbunden, die mit dem Kauf, der Führung und dem Verkauf von Unternehmen zusammenhängen.
Das Risikomanagementsystem der Aragon ist darauf ausgerichtet, Risiken zu minimieren.
Um mögliche Probleme in den verbundenen Unternehmen und deren Beteiligungen frühzeitig
zu erkennen, werden wesentliche Kennziffern monatlich abgefragt und beurteilt. Die Gesellschaft hat auf die historisch beispiellosen Marktverwerfungen durch Anpassung
und Weiterentwicklung ihrer bestehenden Risikomanagementsysteme reagiert. Das monatliche
Berichtswesen, mit dem der Vorstand die Gesellschaft und ihre Beteiligung steuert,
wurde wesentlich erweitert. Nicht zuletzt wurde die Liquiditätssteuerung der einzelnen
Konzerneinheiten stärker verzahnt. Die relevanten unternehmensbezogenen Risiken sind die folgenden:
Zu den relevanten marktbezogenen Risiken zählen unter anderem die folgenden:
Der Vorstand geht zum Zeitpunkt der Berichterstattung davon aus, dass die Risiken
in der Gesamtbewertung überschaubar sind und den Fortbestand der Aragon AG bzw. des
Konzerns nicht gefährden. Es sind darüber hinaus aktuell auch keine weiteren Risiken
erkennbar, die zukünftig eine Bestandsgefährdung darstellen könnten. Die Chancen der Gesellschaft sieht der Vorstand zum einen in der Marktentwicklung
und zum anderen in der Organisation selbst. Der Markt für private Altersversorgung
ist einer der großen Wachstumsmärkte in Deutschland. Private Altersversorgung wird
durch die private Investition in Finanzprodukte durchgeführt. Die überwältigende Mehrheit
dieser Produkte kann der angeschlossene Makler bei den Töchtern der Aragon einkaufen
und abwickeln. Zudem wird der Bereich der Versicherungen als Wachstumsmotor den Bereich
der Investmentprodukte ablösen. Die Beteiligungen der Aragon werden also unmittelbar
von dem Marktwachstum profitieren. Durch die mittlerweile gewonnene Größe und Kapitalstärke der Aragon stehen finanzielle
Ressourcen und Management-Kapazitäten zur Verfügung, die die meisten Wettbewerber
nicht aufweisen können. Außerdem hat die Gesellschaft - insbesondere durch die Akquisitionen
im Geschäftsjahr -die Diversifikationen über die Tochtergesellschaften ausgebaut,
so dass sie von der Entwicklung des Finanzdienstleistungssektors in seiner gesamten
Breite profitieren wird. Zusammengefasst wird dies alles dazu führen, dass sich die Aragon Beteiligungen und
damit auch die Gesellschaft selbst aus Sicht des Vorstands in den Geschäftsjahren
2012 und 2013 weiter nachhaltig positiv entwickeln wird. 5. NACHTRAGSBERICHTMit Datum 05. Januar 2012 ist der Vollzug über den Aktienkaufvertrag bezüglich des
Verkaufs der Anteile an der biw Bank für Investments und Wertpapiere AG eingetreten.
Der Gesellschaft ist zu dem Stichtag ein Veräußerungserlös von ca. 10 Mio. EUR zugeflossen. 6. VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTENDas Risikomanagementsystem der Aragon ist darauf ausgerichtet, Risiken zu minimieren.
Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zur Absicherung eingesetzt. Zahlungsstromrisiken,
die sich aus möglichen Schwankungen künftiger Zinszahlungen aufgrund variabel verzinslicher
Finanzschulden ergeben, wurden durch Zinsswaps gesichert. Grundgeschäft und Finanzinstrument
wurden bei Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst. 7. ERKLÄRUNG DES VORSTANDS ZUM ABHÄNGIGKEITSBERICHTDie Aragon Aktiengesellschaft hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns
im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen
oder unterlassen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene
Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen
wurden, nicht benachteiligt worden.
Wiesbaden, im März 2012 scroll
BestätigungsvermerkIn dem vorstehenden, zur Offenlegung bestimmten verkürzten Jahresabschluss zum 31.
Dezember 2011 wurden die größenabhängigen Erleichterungen nach § 326 HGB zutreffend
in Anspruch genommen. Zu dem vollständigen Jahresabschluss haben wir den folgenden
Bestätigungsvermerk erteilt: "Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Aragon Aktiengesellschaft,
Wiesbaden, für das Geschäftsjahr vom 1.1. - 31.12.2011 geprüft. Die Buchführung und
die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung
des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung
der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der
Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems
sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für
unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen
der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt
die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar."
Münster, 21. März 2012 A.A.S. Assurance & Advisory Services GmbH scroll
Der Jahresabschluss zum 31. 12.2011 wurde am 23. März 2012 festgestellt. |
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