Aragon Aktiengesellschaft

Wiesbaden

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2013 bis zum 31.12.2013

Bilanz zum 31. Dezember 2013

Aktiva

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Stand 31.12.2013
Stand 31.12.2012
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 13.076,00 76.799,00
II. Sachanlagen 43.545,00 74.866,00
III. Finanzanlagen 27.286.545,74 32.541.265,41
27.343.166,74 32.692.930,41
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 18.240.379,48 14.357.746,40
II. Sonstige Wertpapiere 1,00 1,00
III. Kassenbstand, Guthaben bei Kreditinstituten 857.565,35 127.193,90
19.097.945,83 14.484.941,30
C. Rechnungsabgrenzungsposten 21.160,71 39.177,27
46.462.273,28 47.217.048,98

Passiva

Stand 31.12.2013
Stand 31.12.2012
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 10.849.974,00 7.233.316,00
II. Kapitalrücklage 41.437.229,43 36.012.242,43
III. Bilanzverlust ./.24.279.130,34 ./.21.235.996,76
28.008.073,09 22.009.561,67
B. Rückstellungen 300.553,46 835.395,36
C. Verbindlichkeiten 18.153.646,73 24.372.091,95
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 13.577.506,14 (Vj. € 18.326.492,89)
- davon aus Steuern: € 37.596,36 (Vj. € 327.205,51)
46.462.273,28 47.217.048,98

Anhang für das Geschäftsjahr 2013

A. Allgemeine Angaben

Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des dritten Buches des Handelsgesetzbuches sowie des Aktiengesetzes erstellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Die Gesellschaft ist als Muttergesellschaft verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen. Größenabhängige Erleichterungen werden teilweise in Anspruch genommen.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen bewertet. Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear; im Zugangsjahr erfolgt die Abschreibung pro rata temporis. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten von € 150,00 bis € 1.000,00 werden im Jahr des Zugangs in einem Sammelposten zusammengefasst, der im Jahr der Bildung und in den folgenden vier Geschäftsjahren mit jeweils einem Fünftel ergebnismindernd abgeschrieben wird.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots werden berücksichtigt, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung nicht mehr bestehen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit ihrem Nennwert abzüglich etwaiger Wertberichtigungen bilanziert.

Bankguthaben und Kassenbestände werden mit dem Nennwert bewertet.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Die Bewertung erfolgt nach dem Grundsatz vernünftiger kaufmännischer Beurteilung unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostensteigerungen in Höhe der voraussichtlichen Erfüllungsbeträge und berücksichtigt alle erkennbaren Risiken.

Die übrigen Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

C. Erläuterung zur Bilanz

1. Umlaufvermögen

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten in Höhe von € 3.131.976,94 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

2. Eigenkapital

Das Grundkapital beträgt € 10.849.974 (Vj. € 7.233.316,00). Die Aktien der Gesellschaft sind in 10.849.974 (Vj. 7.233.316) Stückaktien ohne Nennbetrag eingeteilt und lauten auf den Namen. Die Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr erfolgte auf Grundlage der Ermächtigung des Vorstands gem. Beschluss der Hauptversammlung vom 29.7.2011, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu insgesamt € 3.616.658,00 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2011/I), wobei sämtliche ausgegebenen 3.616.658 Stückaktien gezeichnet wurden.

Das Grundkapital ist in voller Höhe erbracht.

Der Vorstand ist gem. Beschluss der Hauptversammlung vom 27.8.2013 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 28. August 2018 einmalig oder mehrmals gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen um bis zu insgesamt € 5.424.987,00 durch Ausgabe von insgesamt bis zu 5.424.987 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2013). Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates jeweils über den Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre zu entscheiden.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 27.8.2013 um bis zu € 5.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu 5.000.000 neuen, auf den Inhaber lautende nennbetragslose Aktien (Stückaktien) mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2013/I). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber von Options-, Wandelschuldverschreibungen und/oder von Genussrechten mit Umtausch- oder Bezugsrechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 27.8.2013 bis zum 26.8.2018 von der Gesellschaft oder durch ein ihr nachgeordnetes Konzernunternehmen begeben werden.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 27.8.2013 um weitere bis zu € 420.000,00 durch Ausgabe von bis zu 420.000 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je € 1,00 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2013/II). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Erfüllung von Optionen an Arbeitnehmer und Mitglieder der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines verbundenen Unternehmens, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 27.8.2013 im Rahmen des Aktienoptionsplans 2013 bis zum 26.8.2018 gewährt werden.

Zum Bilanzstichtag sind keine Optionen an Mitarbeiter der Gesellschaft und keine Options-, Wandelschuldverschreibungen oder Genussrechte ausgegeben worden.

Im Zusammenhang mit der im Geschäftsjahr durchgeführten Kapitalerhöhung wurde ein Betrag von € 5.424.987,00 gem. § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB in die Kapitalrücklage eingestellt.

Die Verwendung des Jahresüberschusses stellt sich gem. § 158 Abs. 1 AktG wie folgt dar:

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01.01. - 31.12.2013 01.01. - 31.12.2012
1. Jahresfehlbetrag ./. 3.043.133,58 ./. 5.356.333,92
2. Verlustvortrag aus dem Vorjahr ./. 21.235.996,76 ./. 15.879.662,84
3. Bilanzverlust ./. 24.279.130,34 ./. 21.235.996,76

3. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten in Höhe von € 637.641,34 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Restlaufzeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten sind im folgenden Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt:

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Gesamt
Restlaufzeit
Bis zu einem Jahr
1 bis 5 Jahre
mehr als 5 Jahre
Verbindlichkeiten 18.153.646,73 13.577.506,14 4.576.140,59 0,00

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie sonstige Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen durch Forderungsabtretungen, Verpfändung von Anteilen an verbundenen Unternehmen oder Sicherungsübereignungen besichert.

Die übrigen Verbindlichkeiten sind unbesichert.

D. Sonstige Angaben

1. Haftungsverhältnisse

Die Aragon AG hat für ihre Tochterunternehmen gegenüber verschiedenen Versicherungsgesellschaften Patronatserklärungen in Höhe von T€ 3.260,0 (Vj. T€ 8.060,0) abgegeben.

Des Weiteren hat sich die Aragon AG gegenüber verschiedenen Versicherungen verpflichtet, deren Forderungen gegenüber der Compexx Finanz AG zu 57,4 % entsprechend ihrer Anteilsquote der Höhe nach unbegrenzt abzusichern.

Ferner hat die Aragon AG gegenüber einem Tochterunternehmen nach den Vorgaben der BaFin eine Patronatserklärung abgegeben.

Ferner wurden Mietbürgschaften für Tochterunternehmen in Höhe von T€ 37,6 abgegeben.

Haftungsverhältnisse werden nur nach intensiver Abwägung des Risikos eingegangen. Das Risiko der Inanspruchnahme aus den nach § 251 HGB ausgewiesenen Haftungsverhältnissen wird als unwahrscheinlich eingestuft, da die Aragon AG davon ausgeht, dass die originär verpflichteten Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen sämtliche ihrer Verpflichtungen erfüllen können.

2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen (§ 285 Nr. 3a HGB)

Zum Stichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen mit einem Gesamtbetrag von T€ 82,9 (davon fällig innerhalb eines Jahres: T€ 56,6).

3. Personalstruktur (§ 285 Nr. 7 HGB)

Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer beträgt 15 (Vj. 17), ohne Vorstand, und unterteilt sich in folgende Gruppen:

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2013 2012
Angestellte
- vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter 14 15
- teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter und Aushilfen 1 2
15 17

4. Mitglieder des Geschäftsführungsorgans und des Aufsichtsrats (§ 285 Nr. 10 HGB)

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand bzw. Aufsichtsrat an:

Vorstand:

Herr Dr. Sebastian Grabmaier, Grünwald, Rechtsanwalt, Vorstandsvorsitzender,

Herr Ralph Konrad, Mainz, Dipl.-Kaufmann, Vorstand Finanzen.

Aufsichtsrat:

Herr Dr. Herbert Walter, Frankfurt am Main, selbstständiger Unternehmensberater (Vorsitzender),

Herr Dr. Christian Waigel, München, Rechtsanwalt (ab 9.1.2013, stellvertretender Vorsitzender ab 21.2.2013),

Herr Peter Brumm, Frankfurt am Main, Kaufmann (bis 28.2.2013, stellvertretender Vorsitzender bis 21.2.2013),

Frau Anne Connelly, Erding, Marketing-Direktorin Morningstar Europe Ltd. (ab 27.8.2013),

Herr Jens Harig, Frechen, Vorstand der SEVEN PRINCIPLES AG (ab 27.8.2013),

Herr Emmerich G. Kretzenbacher, Hamburg, selbstständiger Wirtschaftsprüfer und Steuerberater (ab 27.8.2013),

Herr Stefan Schütze, Frankfurt am Main, Rechtsanwalt,

Herr Harald Petersen, Bayreuth, Rechtsanwalt (bis 6.2.2013).

Auf die Angabe der Gesamtbezüge von Vorstand und Aufsichtsrat gem. § 285 Nr. 9 a HGB wird unter Inanspruchnahme des § 288 Abs. 1 HGB verzichtet.

5. Anteilsbesitz (§ 285 Nr. 11 HGB)

Die Berichtsgesellschaft ist an folgenden Unternehmen mit mindestens 20 % beteiligt:

Unmittelbare Beteiligungen

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Anteilshöhe
%
Eigenkapital
T€
Ergebnis
T€
Jung, DMS & Cie. AG, München 100,0 15.908 525
BIT-Beteiligungs- und Investitionstreuhand AG, Neuwied 72,6 633 ./. 97
Compexx Finanz AG, Regensburg 57,4 2.291 219
MEG 24 AG, Kassel 100,0 --- ---*1
FiNUM.Private Finance Holding GmbH, Wien 100,0 ./. 1.018 ./. 403
Aragon IT Service GmbH, Troisdorf 100,0 ./. 1.993 ./. 1.749
FiNUM.Private Finance Holding GmbH, Wiesbaden 100,0 ./. 765 ./. 676
C.E.H. Verwaltungs GmbH, Wiesbaden 100,0 1.402 116

*1 Unternehmen befindet sich im Insolvenzverfahren

Mittelbare Beteiligungen

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Anteilshöhe
%
Eigenkapital
T€
Ergebnis
T€
Jung, DMS & Cie. GmbH, Wien 100,0 2.025 115
Jung, DMS & Cie. Pool GmbH, Wiesbaden 100,0 1.704 0*2
Jung, DMS & Cie. Fundmatrix AG, Wiesbaden 100,0 5.242 686
Jung, DMS & Cie. Pro GmbH, Wiesbaden 100,0 ./. 17 ./. 36
Jung, DMS & Cie. Maklerservice GmbH, Wien 100,0 ./. 8 ./. 24
Aragon Media GmbH, Wiesbaden 100,0 ./. 75 ./. 5
JDC Finanz GmbH, Wiesbaden 100,0 ./. 9 ./. 34
Dr. Jung & Richter GmbH, Steinigtwolmsdorf 20,0 306 9*3
Dr. Jung & Partner GmbH Generalrepräsentanz, Essenbach 30,0 191 17*3
Dr. Jung & Gaziano GmbH, Much 20,0 ./. 34 ./. 13*3
JDC Financial Training GmbH, Wiesbaden 100,0 20 ./. 2
Compexx Coaching GmbH, Regensburg 100,0 25 0*4
Sigma Makler Service GmbH, Regensburg 100,0 25 0*4
cplus GmbH, Regensburg 100,0 19 ./. 6
cplus Beteiligungs GmbH, Regensburg 100,0 24 ./. 1
FiNUM.Private Finance AG, Wien 100,0 3.145 ./. 398
FiNUM.Private Finance AG, Berlin 100,0 1.343 ./. 1.417
FVV GmbH, Wiesbaden 100,0 2 ./. 3*3
FiNUM.Finanzhaus AG, Wiesbaden 100,0 325 ./. 171

*2 Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Jung, DMS & Cie. AG
*3 Quelle: Abschluss 31.12.2012
*4 Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Compexx Finanz AG

6. Vorschlag zur Verwendung des Bilanzverlustes

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzverlust in Höhe von € 24.279.130,34 auf neue Rechnung vorzutragen.

 

Wiesbaden, 10. März 2014

Aragon Aktiengesellschaft

Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender

Ralph Konrad

(Vorstand)

Lagebericht 2013

1. GRUNDLAGEN DER ARAGON AG

1.1 GESCHÄFTSMODELL DER ARAGON AG

Die Aragon AG ist ein unabhängiger Finanzdienstleister mit mehreren Tochtergesellschaften, die mit jeweils eigenem Profil, eigener Strategie und eigener Marke in Deutschland, Österreich und Osteuropa in der Beratung und Vermittlung von Finanzprodukten durch rund 18.000 freien Finanzvermittlern mit rund 975.000 Endkunden erfolgreich tätig sind. Die Aktivitäten der Aragon AG sind nach Zielgruppen und Dienstleistungen in die zwei operativen Geschäftsbereiche „Broker Pools“ und „Financial Consulting“ unterteilt. Zusätzlich sind im Geschäftsbereich „Holding“ die Beteiligung an der Aragon IT Service GmbH, Troisdorf, und der Aragon AG, Wiesbaden, zusammengefasst.

Folgendes Schaubild zeigt die aktuelle Segmentstruktur der Aragon und die relevantesten Beteiligungen:

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Broker Pools Financial Consulting Holding
Jung, DMS & Cie. AG (100 %)* compexx Finanz AG (57,4 %)* Aragon AG
• Maklerpool, v. a. Vermittlung von Finanzprodukten über Intermediäre (IFSs, freie Makler etc.) • Vermittlung von Finanzprodukten an Endkunden • Holdingaktivitäten
• Investmentfonds, Geschlossene Fonds, Versicherungen, Zertifikate • Lebensversicherungen, Altersvorsorge, Investmentfonds, Finanzierungen
• Derzeit ca. 14.000 Vermittlerverträge, davon über 4.500 mit vertraglich gebundenen Vermittlern (Haftungsdach) • Strukturvertrieb mit derzeit ca. 329 Handelsvertretern
BIT Treuhand AG (72,6 %)* FiNUM.Private Finance AG, Wien (100 %)* Aragon IT Service (100 %)*
• Plattform für den Vertrieb geschlossener Fonds an Privat- und institutionelle Kunden • Vermittlung von Finanzprodukten an Endkunden • IT- und Managementberatung, sowie Abwicklungsservice für Finanzdienstleister
• Derzeit ca. 1.300 aktive Vermittler • Lebensversicherungen, Altersvorsorge, Investmentfonds, Finanzierungen
• Derzeit ca. 40 Berater
FiNUM.Private Finance AG, Berlin (100 %)*
• Vermittlung von Finanzprodukten an Endkunden
• Lebensversicherungen, Altersvorsorge, Investmentfonds, Finanzierungen
• Derzeit ca. 122 Berater
FiNUM.Finanzhaus AG, Wiesbaden (100 %)*
• Vermittlung von Finanzprodukten an Endkunden
• Lebensversicherungen, Altersvorsorge, Investmentfonds, Finanzierungen
• Derzeit ca. 40 Berater

[*] Beteiligungsquote der Aragon AG zum 31. Dezember 2013

2. WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1 GESAMTSWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Die Weltwirtschaft kommt wieder in Schwung. Im Jahr 2013 reicht es zwar erst für ein Wachstum der Wirtschaftsleistung von 2,8 Prozent – so wenig wie seit 2008 nicht mehr. Im kommenden Jahr beschleunigt sich die Weltwirtschaft dann aber um 3,7 Prozent. Diese Belebung fußt auf die wieder stärker wachsenden etablierten Industrieländer in Europa und den USA. Die aufstrebenden Schwellenländer –allen voran die BRICS-Nationen – die 2013 einen gehörigen Wachsdämpfer erlitten haben, nehmen 2014 wieder Schwung auf. Nach erheblichen Konsolidierungsbemühungen in den USA und Europa greifen die gerade auf Wettbewerbsfähigkeit orientierten Reformen allmählich immer stärker. Hatten sich die Bremswirkungen der Schuldenkrise in Europa zum Ende 2012 und zum Jahresauftakt 2013 hartnäckiger gezeigt als vielfach gedacht, belebt sich die Wirtschaft gerade in Europa mittlerweile zusehends. Alle Krisenstaaten weisen mittlerweile eine positive Leistungsbilanz auf – gleiches gilt seit vier Jahren auch wieder für die EU als Ganzes. Der Schwung dürfte ausreichen, um die Eurozone 2014 mit knapp einem Prozent Wachstum aus der Rezession zu befreien. In Japan treiben die „Abenomics“ mit billigem Geld und Konjunkturprogrammen die Konjunktur zumindest kurzfristig an. Allerdings droht dieser Effekt bald wieder zu verpuffen, da er bislang nicht mit durchgreifenden Strukturreformen unterlegt ist.

2.2 BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

Der Markt für Investmentfonds1

1 Alle Daten der folgenden Beschreibung des Marktes für Investmentprodukte wurden – wenn nicht anders kenntlich gemacht – der BVI Jahrespressekonferenz vom 6. Februar 2014 entnommen.

Die deutsche Investmentfondsbranche verwaltete zum 31. Dezember 2013 Gesamtvermögen von 2.105,00 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 3,3 Prozent im Vergleich zum 31. Dezember 2012 entspricht.

Zum 31. Dezember 2013 (in Klammern der Wert zum 31. Dezember 2012) waren 715,9 Milliarden Euro (729,7 Milliarden Euro) in Publikumsfonds und 1.070,5,0 Milliarden Euro (981,6 Milliarden Euro) in Spezialfonds investiert. 318,4 Milliarden Euro (325,4 Milliarden Euro) wurden in Vermögen außerhalb von Investmentfonds für institutionelle Anleger verwaltet.

Auf die einzelnen Assetklassen teilt sich das Fondsvolumen der Publikumsfonds zum 31. Dezember 2013 (in Klammern der Wert zum 31. Dezember 2012) wie folgt auf:

 

Aktienfonds: 266,2 Milliarden Euro (234,6 Milliarden Euro)

 

Rentenfonds: 163,4 Milliarden Euro (224,4 Milliarden Euro)

 

Geldmarktfonds: 10,0 Milliarden Euro (11,7 Milliarden Euro)

 

Offene Immobilienfonds: 81,2 Milliarden Euro (82,1 Milliarden Euro)

 

Gemischte und sonstige Fonds: 195,1 Milliarden Euro (156,9 Milliarden Euro)

Das Jahr 2013 war das erste Jahr nach der Finanz- und Schuldenkrise. Nun gehen führende Marktexperten 2014 von einem weiter steigenden Wirtschaftswachstum aus. Die aktuelle Entwicklung in Deutschland zeigt einen stabilen privaten Konsum und eine positive Grundstimmung des Geschäftsklimas. Der DAX ist seit Jahresbeginn 2013 bis heute liquiditätsgetrieben um ca. 23 Prozent gestiegen. Zuletzt mehren sich allerdings die Anzeichen, dass die liquiditätsgetriebene Notenbankpolitik bald beendet sein könnte.

Derzeit finden Mischfonds deutlichen Zulauf durch die Anleger; Rentenfonds verzeichnen deutliche Abgänge.

Bei aller Unsicherheit über die Entwicklung der Kapitalmärkte ist davon auszugehen, dass der Markt für Investmentfonds 2014 für Aragon ein im Vergleich zu den vergangenen Jahren positiveres Umfeld bietet.

Der Markt für Beteiligungen2

2 Alle Daten der folgenden Beschreibung des Marktes für Beteiligungen wurden – wenn nicht anders kenntlich gemacht – der Pressemitteilung 02/2014 des bsi Bundesverband für Sachwerte und Investmentvermögen e.V. sowie der Branchenzahlen vom 18.2.2014 entnommen.

Der Markt für Beteiligungen in Form von geschlossenen Fonds hat sich im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr deutlicher schlechter entwickelt. Die Höhe des platzierten Eigenkapitals betrug laut dem Branchenverband bsi Bundesverband für Sachwerte und Investmentvermögen in 2013 4,2 Milliarden Euro. Das sind 6,6 Prozent weniger als im Vorjahr (Vorjahr: 4,5 Mrd. EUR).

2013 war ein Jahr der Veränderung und der Übergänge. Das Geschäft mit dem Publikum hat deutlich gelitten unter der immer noch anhaltenden Vertrauenskrise der Privatanleger, die Unsicherheit durch die neue Regulierung sowie dem Umstand, dass die Anbieter mit Inkrafttreten des KAGB mehr mit der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen und ihrem Zulassungsantrag beschäftigt waren, als Produkte zu machen und zu vertreiben. Erfreulich ist der Anstieg der Investitionen durch professionelle Anleger. Unternehmen ist es gelungen, das zweite Standbein zu stärken. Dabei muss aber klar gesagt werden, dass sich dieser Zuwachs nur auf wenige Häuser verteilt. Der Wettbewerbsdruck ist in diesem Segment extrem hoch. Es besteht die Hoffnung, dass sich aus der Gleichung Sachwert plus Regulierung die Chance auf Marktwachstum ergibt.

Für das Jahr 2014 ist vor allem im freien Vertrieb mit einem weiterhin schwierigen Umfeld für den Absatz von geschlossenen Fonds zu rechnen.

Der Markt für Versicherungen3

3 Alle Daten der folgenden Beschreibung des Markte für Versicherungen wurden – wenn nicht anders kenntlich gemacht – de Pressemitteilung des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) vom 12.3.2014 entnommen.

Die deutschen Versicherer konnten die Beiträge im Geschäftsjahr 2013 um insgesamt 3 Prozent auf 187,1 Mrd. Euro steigern. Einen wichtigen Anteil daran hatten Rentenversicherungen, die gegen Einmalbeitrag abgeschlossen wurden.

Die Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung wuchsen um 4 Prozent auf 90,8 Mrd. Euro. Die privaten Krankenversicherer erzielten 2013 einen Beitragszuwachs von 0,7 Prozent auf 35,9 Mrd. Euro. Die Schaden- und Unfallversicherer verzeichneten einen Beitragsanstieg von 3 Prozent auf 60,4 Mrd. Euro.

Trotz anhaltend niedriger Zinsen und einer weiter sinkenden Sparquote bei den Deutschen erzielte die Branche damit ein respektables Geschäftsergebnis. Für 2014 rechnet die Branche mit einem etwas moderaterem Beitragswachstum.“

Bei Lebensversicherern, Pensionskassen und Pensionsfonds fielen die Einmalbeiträge erneut hoch aus; mit einem Plus von 14,2 Prozent zum Vorjahr lagen sie bei 25,7 Mrd. Euro. Dagegen gingen die laufenden Beiträge im Neugeschäft um 13,1 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro zurück. Rund 75 Prozent der Einmalbeiträge flossen in Rentenversicherungen. Ein Großteil der Verträge dürfte mit dem Ziel der längerfristigen Vorsorge abgeschlossen worden sein.

Das Neugeschäft in der Lebensversicherung zeigte ein zweigeteiltes Bild: Verträge gegen laufenden Beitrag liefen vergleichsweise schwach, das Geschäft gegen Einmalbeitrag legte deutlich zu. Neben den anhaltenden Niedrigzinsen ist dafür auch die Bevölkerungsalterung verantwortlich. Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer sind inzwischen Mitte vierzig bis fünfzig Jahre alt. Sie tragen wesentlich zum Wachstum des Geschäfts gegen Einmalbeitrag bei. Dagegen ist der Pillenknick der 70 er-Jahre im Neugeschäft gegen laufenden Beitrag angekommen. Weniger Kunden im Alter zwischen Mitte 20 und Mitte 40 schließen Vorsorgeverträge ab. Diese Verschiebung der Nachfrage wird sich vermutlich auch in den kommenden Jahren fortsetzen.

Besonders erfreulich ist der weitere Rückgang der Stornoquote. Sie weist mit 3,32 Prozent den niedrigsten Wert seit über 20 Jahren auf (Vorjahr: 3,48 Prozent). Dies ist im aktuell schwierigen Umfeld als Vertrauensbeweis der Kunden in ihre Lebensversicherung zu werten. Ziel der Branche bleibt es, die Stornoquote noch weiter abzusenken.

Lebensversicherungskunden haben im vergangenen Jahr Leistungen in Höhe von voraussichtlich 80 Milliarden Euro erhalten. Das bedeutet einen Anstieg der Leistungsauszahlungen um knapp 5 Prozent. Pro Tag zahlten die Lebensversicherer 2013 damit knapp 220 Mio. Euro an ihre Kunden aus. Der Gesamtbestand der Lebensversicherungen einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds bleibt mit 91,8 Mio. Verträgen auf hohem Niveau (2012: 93,0 Mio.).

Die Beitragseinnahmen der privaten Krankenversicherungsunternehmen haben sich 2013 um 0,7 Prozent auf 35,9 Milliarden Euro erhöht. 33,8 Milliarden Euro entfallen davon auf die Krankenversicherung. Das entspricht einem Plus von 0,6 Prozent. In der Pflegeversicherung beträgt der Zuwachs 1,7 Prozent verglichen mit dem Vorjahr.

Die ausgezahlten Versicherungsleistungen haben bis zum Jahresende eine Höhe von 24,3 Milliarden Euro erreicht. Das sind 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf die Krankenversicherung entfallen dabei 23,4 und auf die Pflegeversicherung 0,9 Milliarden Euro. Einzeln betrachtet, stiegen die Versicherungsleistungen in der Krankenversicherung um 4,1 Prozent und in der Pflegeversicherung um 8,4 Prozent.

Schaden- und Unfallversicherer: erfreuliches Wachstum der Beitragseinnahmen, Rekordleistungen infolge der Naturereignisse

Die Beitragseinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung stiegen laut vorläufigem Ergebnis um 3 Prozent auf 60,4 Milliarden Euro. Alle Sparten – bis auf die Unfall- und die Transportversicherung – verzeichneten 2013 ein Beitragswachstum.

Weitaus stärker als die Einnahmen stiegen allerdings die Leistungen: voraussichtlich um 11,6 Prozent auf 49,4 Milliarden Euro. Nie zuvor leisteten die Schaden- und Unfallversicherer in Deutschland soviel für ihre Kunden. Grund waren die vielen Wetterextreme mit einer Schadendimension in Höhe von 7 Mrd. Euro innerhalb weniger Monate für die Versicherer.

2013 war ohne Zweifel ein außergewöhnliches Schadenjahr. Die Schaden- und Unfallversicherer haben bewiesen, dass sie Leistungen in dieser Dimension für ihre Kunden schultern können. In sehr kurzer Zeit wurden über zwei Millionen versicherte Schäden für Naturgefahren zur Zufriedenheit der Kunden reguliert. Kunden in den Hochwassergebieten haben den Versicherern in einer repräsentativen Umfrage eine schnelle, kompetente und unkomplizierte Schadenregulierung bescheinigt.

Wegen der Stürme und Hagelunwetter zahlten die Kraftfahrtversicherer in der Teilkaskoversicherung fast 34 Prozent mehr an ihre Kunden als im Jahr zuvor, in der Vollkaskoversicherung rund 17 Prozent mehr. Die Leistungen der Wohngebäudeversicherer stiegen 2013 sogar um ganze 45 Prozent. Aber auch in der Sparte Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft verzeichnen die Sachversicherer einen Leistungsanstieg von 24 Prozent.

Aufgrund der Naturereignisse erwarten die Schaden- und Unfallversicherer für 2013 einen versicherungstechnischen Verlust von 1,4 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined ratio nach Abwicklung) lag bei 102 Prozent.

Wettbewerbsposition

In den einzelnen Geschäftssegmenten steht Aragon mit unterschiedlichen Unternehmen in Konkurrenz.

Wettbewerber im Segment Broker Pools

Im Geschäftsbereich Broker Pools vermittelt die Aragon-Gruppe über die Tochtergesellschaften JDC und BIT Finanzprodukte wie Investmentfonds, Geschlossene Fonds, strukturierte Produkte, Versicherungen und Finanzierungsprodukte über freie Finanzvermittler (B2B) an Endkunden.

Als Maklerpools stehen JDC und BIT in Wettbewerb mit allen Unternehmen, die über selbstständige Vermittler oben genannte Finanzprodukte an Weitervermittler oder Endkunden vermitteln. Darunter fallen Maklernetzwerke/Maklerpools wie z. B. Fonds Finanz Maklerservice GmbH und BCA AG, aber auch auf Endkunden ausgerichteten Geschäftsbanken, Sparkassen, Volksbanken sowie Finanzvertriebsgesellschaften.

Die Markteintrittsbarrieren im Maklerpoolgeschäft sind nach Einschätzung der Aragon inzwischen hoch. Es gibt aus der Vergangenheit resultierend eine hohe Zahl an Vermittlungsunternehmen, vor allem Maklernetzwerke/Maklerpools unterschiedlichster Größe und Professionalität. In den letzten Jahren hat sich der Markt für Maklerpools dennoch stark konsolidiert. JDC ist in dieser Konsolidierungsphase gewachsen und hat kleinere, aus dem Markt ausscheidende Mitbewerber, bzw. auch deren Kunden kontinuierlich integriert.

Wettbewerber im Segment Financial Consulting

Im Geschäftsbereich Financial Consulting bietet die Aragon Aktiengesellschaft über ihre Tochtergesellschaften Compexx Finanz AG und der FiNUM.Private Finance Deutschland, FiNUM Finanzhaus und FiNUM.Private Finance Österreich die Beratung zu und Vermittlung von Finanzprodukten gegenüber Endkunden (B2C) an. Grundsätzlich stehen sämtliche Gesellschaften in Wettbewerb mit einer Vielzahl von Marktteilnehmer, d.h. neben Finanzvertrieben und Einzelmaklern u.a. auch Ausschließlichkeitsorganisationen von Versicherungen und Banken, aber auch dem Direktvertrieb z.B. über das Internet. Die Hauptwettbewerber der Gesellschaften lassen sich nach der Einschätzung der Aragon anhand der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Zielgruppen wie folgt ableiten:

Compexx ist als Allfinanzvertrieb in der Form eines strukturierten Vertriebs auf den klassischen Massenmarkt fokussiert. Primärer Fokus ist die Vermittlung von Altersvorsorgeprodukten. Hierbei steht die Compexx im direkten Wettbewerb vor allem zu anderen Strukturvertrieben wie der Telis Finanz AG, der Deutsche Vermögensberatung Aktiengesellschaft oder dem Allgemeiner Wirtschaftsdienst Gesellschaft für Wirtschaftsberatung und Finanzbetreuung mbH.

FiNUM.Private Finance Deutschland, FiNUM Finanzhaus und FiNUM.Private Finance Österreich fokussieren sich auf die Beratung anspruchsvoller Privatkunden (sog. Mass-Affluent-Markt) in Deutschland und Österreich. Der Geschäftsmix besteht zu nahezu gleichen Teilen aus Vermögensaufbau und Absicherungsgeschäft (Versicherungsgeschäft). Hauptwettbewerber sind demnach Geschäfts- bzw. Privatbanken und große Finanzvertriebsgesellschaften wie z.B. die MLP AG oder die Horbach Wirtschaftsberatung AG.

3. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

3.1. WESENTLICHE KENNZAHLEN

Von 2012 auf 2013 entwickelten sich die wesentlichen Kennzahlen der Aragon wie folgt:

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2012
TEUR
2013
TEUR
Veränderung
in %
Veränderung
in TEUR
Anlagevermögen 32.693 27.343 - 16,36 - 5.350
Übrige Aktiva 14.524 19.119 31,64 4.595
Eigenkapital 22.010 28.008 27,25 5.998
Schulden 25.207 18.454 - 26,79 - 6.753
Bilanzsumme 47.217 46.462 - 1,60 - 755
Sonstige betriebliche Erträge 3.115 1.157 - 62,86 - 1.958
Jahresfehlbetrag - 5.356 - 3.043 43,19 2.313

3.2. VERMÖGENSLAGE

Das Anlagevermögen der Gesellschaft besteht – abgesehen von einem kleinen Anteil Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (TEUR 57) - fast ausschließlich aus Finanzanlagen. Diese haben sich im Geschäftsjahr um TEUR 5.255 vermindert. Die Veränderung der Finanzanlagen resultiert im Wesentlichen aus dem Abgang der Beteiligung an der inpunkto AG.

Das übrigen Aktiva der Gesellschaft haben sich erhöht – TEUR 19.119 gegenüber TEUR 14.524 im Vorjahr. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen um TEUR 4.175 an. Die sonstigen Vermögensgegenstände verringerten sich um TEUR 285. Die liquiden Mittel haben sich um TEUR 730 auf TEUR 858 erhöht.

Die Bilanzsumme hat sich in 2013 von TEUR 47.217 auf TEUR 46.462, d.h. rund 2 % vermindert.

Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 28.008 und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 5.998 erhöht. Dies ist im Wesentlichen durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von TEUR 9.042 und das Jahresergebnis bedingt.

Die Aragon AG verfügt zum Bilanzstichtag über eine Eigenkapitalquote von 60,3 % (Vorjahr: 46,6 %) der Bilanzsumme.

3.3. FINANZLAGE

Die aus der Veräußerung der Anteile an Beteiligungsunternehmen zugeflossenen Mittel wurden dazu genutzt, die Kreditlinie abzulösen.

Zur Finanzierung zukünftig anstehender Kaufpreisraten für bereits erfolgte Unternehmenskäufe und Schaffung zusätzlicher Liquiditätsreserven plant der Vorstand, eine Kapitalerhöhung von nominal bis zu 0,8 Mio. EUR vorzunehmen.

3.4. ERTRAGSLAGE

Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr sonstige betriebliche Erträge in Höhe von TEUR 1.157 (Vorjahr: TEUR 3.115) erzielt.

Diesen Erträgen stehen ein Personalaufwand in Höhe von TEUR 1.824 (Vorjahr TEUR 2.104), Abschreibungen in Höhe von TEUR 1.023 (Vorjahr TEUR 1.657) und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.760 (Vorjahr TEUR 1.570) gegenüber.

Letztere enthalten insbesondere Werbekosten in Höhe von TEUR 110 (Vorjahr: TEUR 283) und Kosten für Kapitalmarktbetreuung in Höhe von TEUR 225 (Vorjahr: TEUR 214) entstanden. Rechts- und Beratungskosten erhöhten sich signifikant auf TEUR 815 nach TEUR 465 im Vorjahr. Die ist durch die Kapitalerhöhungsaufwendungen bedingt.

Darüber hinaus wurden Zinserträge von verbundenen Unternehmen und Banken in Höhe von TEUR 1.055 (Vorjahr: TEUR 836) erwirtschaftet. Demgegenüber stehen Zinsaufwendungen von TEUR 1.099 (Vorjahr: TEUR 1.620).

Aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Jung, DMS & Cie. AG wurde ein Verlust von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR -12) übernommen. Erträge aus Beteiligungen wurden in Höhe von TEUR 453 (Vorjahr: TEUR 347) erzielt.

Die Gesellschaft hat einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR -3.043 (Vorjahr: TEUR -5.356) erzielt.

3.5. ZUSAMMENFASSENDE GESAMTAUSSAGE

Die Aragon positioniert sich sowohl als attraktiver Partner für Produktinitiatoren, welche die Vertriebsgesellschaften der Aragon als Absatzkanal nutzen wollen. Gleichermaßen stellt sie sich auch als unternehmerische Beteiligungsgesellschaft für Finanzvertriebe dar, welche im sich schnell verändernden regulatorischen Umfeld als starker Partner wahrgenommen wird.

Die Beteiligungen der Aragon zeigen mehrheitlich – trotz der schweren Marktturbulenzen - eine solide Entwicklung. Einzelne defizitäre Beteiligungen wurden im Geschäftsjahr 2012 veräußert und die die Aragon-Gruppe neu aufgestellt.

Der Vorstand geht vor diesem Hintergrund für die Zukunft von einer für den Gesamtkonzern und damit auch für Aragon positiven Geschäftsentwicklung aus.

4. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Die künftige Geschäftsentwicklung unserer Gesellschaft ist mit allen Chancen und Risiken verbunden, die mit dem Vertrieb von Finanzprodukten und dem Kauf, der Führung und dem Verkauf von Unternehmen zusammenhängen. Das Risikomanagementsystem der Aragon AG ist darauf ausgerichtet, Risiken frühzeitig zu identifizieren und durch Ableitung geeigneter Maßnahmen diese zu minimieren. Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung eingesetzt. Um mögliche Probleme in den verbundenen Unternehmen und deren Beteiligungen frühzeitig zu erkennen, werden wesentliche Kennziffern monatlich abgefragt und beurteilt.

Die Aragon AG wird über ein monatliches Berichtswesen, welches die wesentlichen Kennzahlen beinhaltet und insbesondere die Liquiditätssituation berücksichtigt, gesteuert. Der Vorstand wird darüber hinaus täglich über den aktuellen Liquiditätsstand informiert.

Die relevanten unternehmensbezogenen Risiken sind die folgenden:

Im Rahmen der Vermittlung von Finanzprodukten und Versicherungen kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch Stornierungen Aufwendungen entstehen, die nicht durch entsprechende Rückforderungsansprüche gegenüber den Vermittlern gedeckt sind, insbesondere wenn ganze Zweige aus einem Strukturvertrieb wegfallen. Im Rahmen der Vertriebsvereinbarung mit Versicherungsgesellschaften vergibt die Aragon teilweise Patronatserklärungen für ihre Tochtergesellschaften.

Aragon kann für Aufklärungs- oder Beratungsfehler durch Vertriebspartner in Anspruch genommen werden. Ob im Einzelfall die Risiken dann durch den bestehenden Versicherungsschutz oder Rückforderungsansprüche gegenüber Vermittlern gedeckt sind, ist nicht sicher.

Aufgrund der anhaltend volatilen Kapitalmärkte und des schwer prognostizierbaren Produktabsatzes sind große Anforderungen an das Liquiditätsmanagement zu stellen. Fehlende Liquidität könnte zu einem existenziellen Problem werden.

Die relevanten marktbezogenen Risiken sind die folgenden:

Der geschäftliche Erfolg der Gesellschaft ist grundsätzlich von der volkswirtschaftlichen Entwicklung abhängig.

Die Entwicklung der nationalen und globalen Finanz- und Kapitalmärkte ist für den Erfolg der Aragon und des Konzerns von erheblicher Relevanz. Anhaltende Volatilität oder negative Entwicklungen können die Ertragskraft der Aragon AG negativ beeinflussen.

Die Stabilität der rechtlichen und regulativen Rahmenbedingungen in Deutschland und Österreich ist von großer Wichtigkeit. Vor allem kurzfristige Änderungen an Finanzdienstleistungsunternehmen, Vermittler und Finanzprodukten können das Geschäftsmodell der Aragon AG negativ beeinflussen.

Die relevanten regulatorischen Risiken sind die folgenden:

Im Rahmen der Umsetzung der MiFiD II kann es in Deutschland zu einem teilweisen oder vollständigen Provisionsverbot im Wertpapierbereich kommen. Das hätte zur Folge, dass das Geschäftsmodell der Aragon Unternehmen erheblich umgebaut- bzw. umgestellt werden muss.

Im Zusammenhang mit der Verbesserung des Verbraucherschutzes gibt es Bemühungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungsunternehmen GDV, die Provisionszahlungen im Bereich Lebensversicherungen (inkl. Rente und Berufsunfähigkeit) ähnlich dem Bereich Krankenversicherungen der Höhe nach zu beschränken. Bei einer solchen Beschränkung besteht das Risiko, dass die Reduktion der Provision nicht in gleichem Maße an den Berater weitergegeben werden kann und die Marge der Aragon Unternehmen sinkt.

Weitere bestands- oder entwicklungsgefährdende Risiken für die Gesellschaft kann der Vorstand aktuell nicht erkennen.

Die Chancen des Konzerns sieht der Vorstand zum einen in der Marktentwicklung und zum anderen in der Aragon selbst. Im Nachlauf zur Finanzkrise 2009 sind nun viele Finanzvertriebe finanziell geschwächt. Parallel zu schlechten Vertriebsergebnissen in diesen Jahren haben sich die regulatorischen Anforderungen deutlich erhöht. Im Ergebnis sind die finanziellen Ressourcen vieler Wettbewerber erschöpft und der Konsolidierungsdruck hat sich erhöht – wovon die großen Marktteilnehmer, unter anderem die Aragon Unternehmen, profitieren.

Auf der anderen Seite hat Aragon im Jahr 2013 die wesentlichen Weichen für die folgenden Jahre gestellt. Die defizitären Beteiligungen wurden verkauft, ein weitreichendes Kostensenkungsprogramm wurde beschlossen und befindet sich in der Umsetzung. Der Aufsichtsrat der Aragon wurde nahezu komplett neu besetzt und an der Spitze nun vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Bank Herrn Dr. Herbert Walter geführt. Aragon hat das schwierige Marktumfeld also dazu genutzt, sich neu aufzustellen und dabei eine gute Ausgangsposition für die folgenden Jahre erarbeitet.

Das alles wird aus Sicht des Vorstands dazu führen, dass sich die Beteiligungen der Aragon AG und damit auch die Aragon AG selbst im Geschäftsjahr 2014 wieder positiv entwickeln.

5. NACHTRAGSBERICHT

Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine berichtspflichtigen Ereignisse ergeben.

6. ERKLÄRUNG DES VORSTANDS ZUM ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Die Aragon Aktiengesellschaft hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.

 

Wiesbaden, 10. März 2014

Dr. Sebastian Grabmaier

Ralph Konrad

Der Jahresabschluss zum 31.12.2013 wurde am 29. April 2014 festgestellt.