Cliq Digital AG

Düsseldorf

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

1 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

scrollen
in T€ Anmerkung 2023 2022
Umsatzerlöse 6 326.355 276.065
Umsatzkosten 7 -241.712 -201.309
Bruttoergebnis 84.643 74.756
Personalaufwand 8 -24.747 -20.688
Sonstige betriebliche Aufwendungen 9 -9.784 -9.614
Wertminderungen und Wertaufholungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragskosten 215 -952
Betriebliche Gesamtaufwendungen -34.316 -31.253
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 50.327 43.503
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, auf Sachanlagen und auf Umlaufvermögen 10 -4.463 -1.421
Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 45.864 42.082
Finanzergebnis 11 -864 -1.221
Konzernergebnis vor Steuern 45.000 40.861
Steuern 12 -13.163 -11.908
Konzernergebnis 31.837 28.953
davon auf die Aktionäre der CLIQ Digital AG entfallend 31.838 29.047
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend -1 -94
Konzernergebnis 31.837 28.953
Ergebnis je Aktie
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 13 4,90 4,47
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 13 4,82 4,45

2 Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

scrollen
in T€ Anmerkung 2023 2022
Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können:
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften -57 -231
Sonstiges Gesamtergebnis der Berichtsperiode -57 -231
Konzernergebnis 31.837 28.953
Gesamtergebnis der Berichtsperiode 31.780 28.721
davon auf die Aktionäre der CLIQ Digital AG entfallend 31.781 28.816
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend -1 -94
Gesamtergebnis der Berichtsperiode 31.780 28.721

3 Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVA in T€

scrollen
Anmerkung 2023 2022
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwert 14 47.515 47.435
Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 15 12.134 8.401
Sachanlagen 16 3.979 4.957
Vertragskosten 18 2.581 707
Sonstige langfristige Vermögenswerte 19 1.971 1.972
Aktive latente Steuern 12 1.683 1.583
Langfristige Vermögenswerte gesamt 69.865 65.055
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 20.546 13.618
Vertragskosten 18 46.616 38.857
Sonstige Vermögenswerte 21 1.915 769
Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente 22 15.737 16.804
Kurzfristige Vermögenswerte gesamt 84.812 70.046
Konzernbilanzsumme 154.677 135.101

PASSIVA in T€

scrollen
Anmerkung 2023 2022
Konzerneigenkapital
Gezeichnetes Kapital 23 6.509 6.509
Kapitalrücklage 23 58.053 58.053
Gewinnvortrag 24 36.569 16.375
Andere Rücklagen 25 2.046 435
Den Eigentümern zurechenbares Konzerneigenkapital 103.177 81.372
Minderheitenanteile -93 -65
Summe Konzerneigenkapital 103.084 81.307
Schulden
Langfristige Schulden
Passive latente Steuern 12 14.309 10.503
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 26 - 6.562
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 27 2.969 4.137
Sonstige Verbindlichkeiten 28 423 1.376
Langfristige Schulden gesamt 17.700 22.578
Kurzfristige Schulden
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 27 1.410 2.178
Rückstellungen 375 375
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28 13.086 9.531
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 6.886 2.613
Sonstige Verbindlichkeiten 28 12.136 16.519
Kurzfristige Schulden gesamt 33.892 31.216
Summe Schulden 51.593 53.794
Konzernbilanzsumme 154.677 135.101

4 Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

scrollen
in T€ Anmerkung Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Verlustvortrag/​ Gewinnvortrag
Konzerneigenkapital 1. Januar 2022 6.509 58.053 -5.516
Periodenergebnis - - 29.047
Sonstiges Ergebnis - - -
Dividendenausschüttungen - - -7.155
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 25 - - -
Erwerb von Minderheitenanteilen - - -
Konzerneigenkapital am 31. Dezember 2022 6.509 58.053 16.375
Periodenergebnis - - 31.838
Sonstiges Ergebnis - - -
Dividendenausschüttungen - - -11.643
Aktienoptionskosten 25 - - -
Konzerneigenkapital am 31. Dezember 2023 6.509 58.053 36.569
scrollen
in T€ Andere Rücklagen Den Eigentümern zurechenbares Konzerneigenkapital Minderheitenanteile Summe Konzerneigenkapital
Konzerneigenkapital 1. Januar 2022 487 59.533 29 59.561
Periodenergebnis - 29.047 -94 28.953
Sonstiges Ergebnis -417 -417 - -417
Dividendenausschüttungen - -7.155 - -7.155
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 365 365 - 365
Erwerb von Minderheitenanteilen - - 1 1
Konzerneigenkapital am 31. Dezember 2022 435 81.372 -65 81.308
Periodenergebnis - 31.838 -1 31.837
Sonstiges Ergebnis 195 195 - 195
Dividendenausschüttungen - -11.643 -28 -11.671
Aktienoptionskosten 1.417 1.417 - 1.417
Konzerneigenkapital am 31. Dezember 2023 2.046 103.177 -93 103.084

5 Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

scrollen
AKTIVA in T€ Anmerkung 2023 2022
Zahlungsmittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit
Konzernergebnis vor Steuern 45.000 40.861
Nettogewinn aus der bedingten Kaufpreisverbindlichkeit, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurde -1 110
Gewinn aus der Veräußerung von nicht fortgeführten Aktivitäten - -1.222
Ergebnis aus Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen 108 -
Sonstige Finanzierungsaufwendungen 11 864 1.113
Aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente 567 365
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 15, 16 8.199 4.085
55,588 45.312
Veränderungen des Working Capitals
(Zunahme)/​Abnahme der Vertragskosten -9.603 -22.541
(Zunahme)/​Abnahme des sonstigen Umlaufvermögens -8.046 -1.270
Zunahme/​(Abnahme) der kurzfristigen Verbindlichkeiten -2.209 5.731
Zahlungsmittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit 35.731 27.232
Ertragsteuerzahlungen -5.208 -3.050
Zinszahlungen -130 -379
Netto Zahlungsmittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit 30.393 23.803
Zahlungsmittelfluss aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 16 -123 -819
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte 15 -10.592 -8.746
Erwerb von sonstigen Beteiligungen -199 1.542
Netto-Mittel(ab) /​-zufluss aus dem Erwerb von Tochtergesellschaften -848 -377
Nettozahlungsmittelfluss aus Investitionstätigkeit -11.763 -8.400
Zahlungsmittelfluss aus der Finanzierungstätigkeit
Erhaltene Finanzverbindlichkeiten - 50
Transaktionskosten im Zusammenhang mit Darlehen und Krediten 286 -426
Tilgung der Leasingzahlungen -1.429 -173
Auszahlungen für den Erwerb von Minderheitenanteilen 1 1
Gezahlte Dividenden -11.643 -7.155
Nettozahlungsmittelfluss aus Finanzierungstätigkeit -12.786 -7.704
Freier Zahlungsmittelfluss 5.845 7.700
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn des Jahres 9.900 2.301
Freier Zahlungsmittelfluss 5.845 7.700
Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf den Saldo der in Fremdwährung gehaltene Zahlungsmittel -8 -101
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende des Jahres 15,737 9.900
Kassenbestand und Bankguthaben 15.737 16.804
Kontokorrentkredit 26 - -6.904
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in der Kapitalflussrechnung 15.737 9.900

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2023

1 Allgemeine Angaben

Der CLIQ Digital-Konzern vertreibt an Verbraucher weltweit abonnementbasierte Streaming-Dienste, die Filme & Serien, Musik, Hörbücher, Sport und Spiele bündeln. Der Konzern lizenziert Streaming-Content von Partnern, bündelt ihn und vertreibt den Content über seine zahlreichen Streaming-Dienste. Im Laufe der Jahre hat sich CLIQ zu einem Spezialisten für Online-Werbung und die Gestaltung von Streaming-Diensten entwickelt, die auf spezifische Verbrauchergruppen zugeschnitten sind. CLIQ ist in über 40 Ländern tätig und beschäftigte zum 31. Dezember 2023 170 Mitarbeiter aus 40 verschiedenen Ländern. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf sowie Büros in Amsterdam, London, Paris und Toronto.

Die Muttergesellschaft des Konzerns ist die CLIQ Digital AG mit Sitz in der Grünstraße 8, 40212 Düsseldorf, Deutschland. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf eingetragen (Handelsregisternummer 69068). Die Aktien der CLIQ Digital AG sind im Scale-Mittelstandssegment der Börse Frankfurt notiert, welches zum Open Market gehört (ISIN: DE000A0HHJR3, WKN: A0HHJR), und Bestandteil des MSCI World Micro Cap Index. Gemäß § 2 Abs. 5 des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) stellt der Open Market keinen organisierten oder geregelten Markt dar. Die Grundlage für die Einbeziehung von Wertpapieren in den Open Market sind die Richtlinien für den Freiverkehr der Deutschen Börse AG. Daher ist die CLIQ Digital AG kein kapitalmarktorientiertes Unternehmen im Sinne des § 264d HGB und auch nicht gemäß § 315e HGB verpflichtet, einen Konzernabschluss auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufzustellen. Die CLIQ Digital AG ist verpflichtet, einen Konzernabschluss nach den deutschen Rechnungslegungsvorschriften aufzustellen. Eine Befreiung ist jedoch möglich, wenn das Unternehmen einen Konzernabschluss nach IFRS aufstellt.

Das Geschäftsjahr des Konzerns beginnt am 1. Januar und endet am 31. Dezember eines jeden Kalenderjahres. Der vorliegende Konzernabschluss wird in Euro erstellt, der funktionalen Währung und Berichtswährung von CLIQ. Die Berichterstattung erfolgt in Tausend Euro (in '000 €), sofern nicht anders angegeben.

2 Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS)

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind ("IFRS-EU"), erstellt.

Der vorliegende IFRS-Konzernabschluss wird erstellt, um Investoren zusätzliche Finanzinformationen im Einklang mit den Erwartungen der Kapitalmärkte zur Verfügung zu stellen und um die Offenlegungspflichten gegenüber der Deutsche Börse AG gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Deutsche Börse AG für den Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse zu erfüllen.

Im Geschäftsjahr hat die Gruppe eine Reihe von Änderungen an den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen IFRS angewandt, die für eine am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnende Rechnungslegungsperiode verpflichtend anzuwenden sind.

In Abschnitt 2.1 werden die Auswirkungen der Anwendung neuer und überarbeiteter internationaler Rechnungslegungsstandards beschrieben, während Abschnitt 2.2 eine Beschreibung der Änderungen der Rechnungslegungsstandards enthält, die keine wesentlichen Auswirkungen auf die Angaben oder die in diesem konsolidierten Abschluss ausgewiesenen Beträge hatten.

2.1 Signifikante neue und überarbeitete International Financial Reporting Standards (IFRS)

Im laufenden Jahr hat die Gruppe die folgenden vom Board veröffentlichten Änderungen an IFRS-Standards und -Interpretationen angewandt, die für Geschäftsjahre gelten, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Ihre Anwendung hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf die Angaben oder auf die in diesem Abschluss ausgewiesenen Beträge.

scrollen
Verpflichtende Anwendung Neue Standards oder Änderungen Wesentliche Auswirkungen auf CLIQ
Änderungen an IAS 1 Einstufung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig Nein
Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2 - Offenlegung von Rechnungslegungsgrundsätzen Nein
1. Januar 2023 IFRS 17 Versicherungsverträge und Änderungen an IFRS 17 Versicherungsverträge Nein
Änderungen zu IAS 8 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehlern - Definition von Schätzungen Nein
Änderungen an IAS12 Ertragsteuern - Latente Steuern im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden, die aus einer einzigen Transaktion stammen Nein

2.2 Neue und überarbeitete IFRS in Veröffentlichung, aber noch nicht in Kraft getreten

Zum Zeitpunkt der Genehmigung dieses Konzernabschlusses hat die Gruppe die folgenden neuen und überarbeiteten IFRS-Standards, die veröffentlicht wurden, aber noch nicht in Kraft getreten sind oder von der EU noch nicht übernommen wurden, nicht angewendet. Der Vorstand geht nicht davon aus, dass die Anwendung der unten aufgeführten Standards einen wesentlichen Einfluss auf die konsolidierten Abschlüsse der Gruppe in zukünftigen Perioden haben wird:

scrollen
Verpflichtende Anwendung Neue Standards oder Änderungen Auswirkungen auf CLIQ
Änderungen an IAS 1 Einstufung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig Nein
Änderungen an IAS 1 Langfristige Verbindlichkeiten mit Covenants Nein
1. Januar 2024 Änderungen an IAS 7 und IFRS 7 Finanzierungsvereinbarungen mit Lieferanten Nein
Änderungen an IFRS 16 Leasingverbindlichkeit bei einem Sale-and-Leaseback Nein
Aufgeschoben Änderungen an IFRS 10 und IAS 28 Umsatzerlöse oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und seinem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture Nein

3 Wichtige Rechnungslegungsmethoden

3.1 Grundlagen der Aufstellung

Der vorliegende Konzernabschluss entspricht den Vorschriften des § 315e HGB (Handelsgesetzbuch). Dieser bildet zusammen mit der EG-Verordnung Nr. 1606/​2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards die rechtliche Grundlage für die Konzernrechnungslegung nach IFRS in Deutschland.

Die Rechnungslegungsgrundsätze der Gruppe in Bezug auf die Konsolidierung, die Bewertung der Aktiva und Passiva und die Ermittlung der Ergebnisse werden im Folgenden dargelegt. Diese Grundsätze stehen im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), die vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegeben und von der Europäischen Union (EU) übernommen wurden.

Der Konzern wendet für die Bewertung das Anschaffungskostenprinzip an, mit Ausnahme der aktienbasierten Vergütungen (Anmerkung 29) und der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente (Anmerkung 30), die zum Ende jedes Berichtszeitraums zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wie in den nachstehenden Rechnungslegungsgrundsätzen erläutert.

Die historischen Anschaffungskosten basieren im Allgemeinen auf dem beizulegenden Zeitwert der im Austausch für Waren und Dienstleistungen erbrachten Gegenleistung.

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Verbindlichkeit gezahlt würde, unabhängig davon, ob dieser Preis direkt beobachtbar ist oder anhand einer anderen Bewertungsmethode geschätzt wird. Bei der Schätzung des beizulegenden Zeitwerts eines Vermögenswerts oder einer Schuld berücksichtigt die Gruppe die Merkmale des Vermögenswerts oder der Schuld, wenn die Marktteilnehmer diese Merkmale bei der Preisbildung für den Vermögenswert oder die Schuld am Bewertungsstichtag berücksichtigen würden. Der beizulegende Zeitwert für Bewertungs- und/​oder Angabezwecke in diesem Konzernabschluss wird auf einer solchen Grundlage ermittelt, mit Ausnahme von aktienbasierten Vergütungstransaktionen, die in den Anwendungsbereich von IFRS 2 fallen, Leasingtransaktionen, die in den Anwendungsbereich von IFRS 16 fallen, und Bewertungen, die dem beizulegenden Zeitwert ähneln, aber keinen beizulegenden Zeitwert darstellen, wie der Nettoveräußerungswert in IAS 2 oder der Nutzungswert in IAS 36.

Darüber hinaus werden für die Zwecke der Finanzberichterstattung Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert in die Stufen 1,2 oder 3 eingeteilt, je nachdem, inwieweit die für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert herangezogenen Parameter beobachtbar sind und welche Bedeutung die Parameter für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt haben, die im Folgenden beschrieben werden:

scrollen

Eingangsparameter der Stufe 1 sind die an aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierten (unverändert übernommenen) Preise, auf die das Unternehmen am Bewertungsstichtag zugreifen kann;

Eingangsparameter der Stufe 2 sind andere Eingangsparameter als die in Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind; und

Eingangsparameter der Stufe 3 sind für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbare Eingangsparameter.

3.2 Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2023. Der Konzern beherrscht ein Beteiligungsunternehmen dann, und nur dann, wenn er Folgendes hat:

scrollen

die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen (d. h. bestehende Rechte, die ihm die gegenwärtige Fähigkeit verleihen, die relevanten Aktivitäten des Beteiligungsunternehmens zu lenken)

das Risiko oder das Recht auf schwankende Renditen aus seinem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen; und

die Fähigkeit, seine Macht über das Beteiligungsunternehmen zu nutzen, um dessen Erträge zu beeinflussen

Es wird im Allgemeinen angenommen, dass durch eine Mehrheit der Stimmrechte eine Beherrschung vorliegt. Zur Untermauerung dieser Annahme und wenn der Konzern nicht die Stimmrechtsmehrheit oder die Mehrheit ähnlicher Rechte an einem Beteiligungsunternehmen hält, berücksichtigt er alle maßgeblichen Fakten und Umstände, um zu beurteilen, ob er Bestimmungsmacht über das Beteiligungsunternehmen hat.

Dazu zählen:

scrollen

Vertragliche Vereinbarung(en) mit anderen Stimmrechtsinhabern des Beteiligungsunternehmens

Rechte aus anderen vertraglichen Vereinbarungen

Die Stimmrechte des Konzerns und potenzielle Stimmrechte

Der Konzern beurteilt erneut, ob er ein Beteiligungsunternehmen beherrscht oder nicht, wenn Tatsachen und Umstände darauf hinweisen, dass sich eines oder mehrere der drei Elemente der Beherrschung geändert haben.

Ein Tochterunternehmen wird ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung durch den Konzern endet, in den Konzernabschluss einbezogen. Die Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen eines im Jahresverlauf erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmens werden ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung durch den Konzern endet, in den Konzernabschluss einbezogen.

Insbesondere werden die Erträge und Aufwendungen eines im Jahresverlauf erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmens ab dem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen die Beherrschung erlangt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung der Tochtergesellschaft durch das Unternehmen endet, in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und im sonstigen Konzernergebnis erfasst.

Der Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses werden den Eigentümern des Unternehmens und den nicht beherrschenden Anteilen zugeordnet. Das Gesamtergebnis der Tochterunternehmen wird den Eigentümern des Unternehmens und den nicht beherrschenden Anteilen selbst dann zugeordnet, wenn dies dazu führt, dass die nicht beherrschenden Anteile einen Negativsaldo aufweisen.

3.3 Unternehmenszusammenschlüsse

Der Erwerb von Unternehmen wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss übertragene Gegenleistung wird mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser berechnet sich, indem die vom Konzern übertragenen Vermögenswerte, die Schulden, die der Konzern von den früheren Eigentümern des erworbenen Unternehmens übernommen hat, und die vom Konzern im Austausch gegen die Beherrschung des erworbenen Unternehmens ausgegebenen Eigenkapitalanteile zum Erwerbszeitpunkt mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet und diese beizulegenden Zeitwerte addiert werden. Kosten, die im Zusammenhang mit dem Unternehmenserwerb entstehen, werden im Allgemeinen bei Anfall erfolgswirksam erfasst.

Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und die übernommenen Verbindlichkeiten werden zum Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt, mit der Ausnahme, dass latente Steueransprüche oder -verbindlichkeiten und Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Regelungen für Leistungen an Arbeitnehmer gemäß IAS 12 Ertragsteuern bzw. IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer angesetzt und bewertet werden.

Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich als Überschuss der Summe aus der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert des zuvor vom Erwerber gehaltenen Eigenkapitalanteils am erworbenen Unternehmen (soweit zutreffend) über den Saldo der zum Erwerbszeitpunkt bestehenden Beträge der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und der übernommenen Schulden. Für den Fall, dass der Saldo der zum Erwerbszeitpunkt bestehenden Beträge der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und der übernommenen Schulden nach erneuter Beurteilung die Summe aus der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert des zuvor vom Erwerber gehaltenen Anteils am erworbenen Unternehmen (soweit zutreffend) übersteigt, wird der Überschuss unmittelbar erfolgswirksam als ein aus einem Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert erfassten Gewinn angesetzt.

Nicht beherrschende Anteile, die bestehende Eigentumsanteile sind und ihre Inhaber im Falle der Liquidation zu einem proportionalen Anteil am Nettovermögen des Unternehmens berechtigen, können erstmalig entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der nicht beherrschenden Anteile an den angesetzten Beträgen des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens bewertet werden. Die Wahl der Bewertungsgrundlage erfolgt auf Transaktionsbasis. Andere Arten von nicht beherrschenden Anteilen werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert oder gegebenenfalls auf der Grundlage eines anderen IFRS-Standards bewertet.

Enthält die vom Konzern im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses übertragene Gegenleistung Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer Vereinbarung über eine bedingte Gegenleistung resultieren, wird die bedingte Gegenleistung mit dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert bewertet und als Teil der übertragenen Gegenleistung bei einem Unternehmenszusammenschluss erfasst. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Gegenleistung, die als Anpassungen innerhalb des Bewertungszeitraums gelten, werden rückwirkend korrigiert und entsprechend mit dem Geschäfts- oder Firmenwert verrechnet. Anpassungen innerhalb des Bewertungszeitraumes sind Anpassungen, die sich aus den zusätzlichen Informationen ergeben, die während des "Bewertungszeitraums" (der ein Jahr vom Erwerbszeitpunkt an nicht überschreiten darf) über Fakten und Umstände bekannt wurden, die zum Erwerbszeitpunk bestanden.

Die Folgebilanzierung von Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Gegenleistung, die nicht als Anpassung innerhalb des Bewertungszeitraums gelten, erfolgt in Abhängigkeit davon, wie die bedingte Gegenleistung klassifiziert ist. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital klassifiziert ist, wird an nachfolgenden Abschlussstichtagen nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert. Sonstige bedingte Gegenleistungen werden an nachfolgenden Abschlussstichtagen zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam erfasst werden.

Wenn die erstmalige Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses am Ende der Berichtsperiode, in der der Zusammenschluss stattfindet, noch nicht abgeschlossen ist, weist der Konzern vorläufige Beträge für die Posten aus, für die die Bilanzierung noch nicht abgeschlossen ist. Diese vorläufig angesetzten Beträge werden während des Bewertungszeitraums (siehe oben) korrigiert, oder es werden zusätzliche Vermögenswerte oder Schulden erfasst, um die neuen Informationen über Fakten und Umstände widerzuspiegeln, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden und die die Bewertung der zu diesem Stichtag angesetzten Beträge beeinflusst hätten, wenn sie bekannt gewesen wären.

3.4 Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert, der beim Erwerb eines Unternehmens entsteht, wird zu den zum Zeitpunkt des Erwerbs des Unternehmens festgestellten Kosten (siehe Anmerkung 3.3 oben) abzüglich der kumulierten Wertminderungsaufwendungen bei der Erstbewertung angesetzt. Für Zwecke der Wertminderungsprüfung wird jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit des Konzerns (oder Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten), die voraussichtlich aus den Synergien des Zusammenschlusses Nutzen ziehen wird, ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet.

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, werden jährlich auf Wertminderung geprüft bzw. häufiger, wenn ein Anhaltspunkt für eine mögliche Wertminderung der Einheit vorliegt. Wenn der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit geringer ist als ihr Buchwert, wird der Wertminderungsaufwand zunächst so zugeordnet, um den Buchwert eines jeglichen der Einheit zugewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerts zu reduzieren, und dann den anderen Vermögenswerten der Einheit anteilig auf der Basis des Buchwerts eines jeden Vermögenswerts der Einheit zugeordnet. Wertminderungsaufwendungen für den Geschäfts- oder Firmenwert werden direkt erfolgswirksam erfasst. Ein für den Geschäfts- oder Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand wird in den nachfolgenden Berichtsperioden nicht aufgeholt.

Bei Veräußerung einer relevanten zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird der zurechenbare Anteil des Geschäfts- oder Firmenwerts bei der Ermittlung des Veräußerungsergebnisses berücksichtigt.

3.5 Erfassung von Umsatzerlösen

Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden bei Übergang der Kontrolle über die Waren oder Dienstleistungen auf den Kunden in einer Höhe erfasst, die der erwarteten Gegenleistung eines Unternehmens im Austausch für die von ihm gelieferten Waren oder Dienstleistungen an den Kunden entspricht. Der Konzern ist grundsätzlich zu dem Schluss gekommen, dass er in seinen Geschäftsbeziehungen als Auftraggeber handelt, weil er typischerweise die Dienstleistungen kontrolliert, bevor diese auf den Kunden übergehen.

Umsatzerlöse werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder ausstehenden Gegenleistung bewertet. Umsatzerlöse werden um Kundenerstattungen, Rabatte und andere ähnliche Ermäßigungen gekürzt.

Der Konzern verbucht Umsatzerlöse aus den folgenden Hauptquellen:

scrollen

Dienstleistungen im Bereich des digitalen Entertainments für Endnutzer von digitalen Inhalten, die der Konzern seinen Abonnenten zur Verfügung stellt und die diese ohne Zeit-, Orts- und Volumenbegrenzung nutzen können.

Marketing-Services, wobei der Konzern Datenverkehr aus digitalen Quellen einkauft und an Dritte verkauft.

Umsatzerlöse werden auf der Grundlage der Gegenleistungen bewertet, die dem Konzern laut einem Vertrag mit einem Kunden zustehen, und schließen Beträge aus, die für Dritte eingezogen werden.

3.5.1 Dienstleistungen im Bereich des digitalen Entertainments

Für Dienstleistungen im Bereich des digitalen Entertainments werden Festbeträge für bestimmte Zeiträume, üblicherweise wöchentlich oder monatlich, in Rechnung gestellt. Die Leistungspflicht ist erfüllt, wenn die Zahlungsbestätigung eingegangen ist und die Kunden Zugang zum digitalen Inhalt erhalten haben. Der Transaktionspreis ist der mit dem Kunden vereinbarte Betrag, wobei eine Rückerstattungsverbindlichkeit für erhaltene oder zu erhaltene Gegenleistungen berücksichtigt wird, wenn von einer Rückerstattung eines Teils oder der gesamten Gegenleistung an den Kunden auszugehen ist.

Kundenakquisitionskosten, die erforderlich sind, um Verträge mit Kunden zu erhalten, werden als Vertragskosten erfasst. Diese Vertragskosten werden auf der Grundlage des Lebenszyklus der Umsatzerlöse des Kunden amortisiert. Der Lebenszyklus des Kundenumsatzes wird als durchschnittlicher Umsatzerlös des Kunden pro vergleichbarer Kundengruppe über den Lebenszyklus des Kunden mit einem Maximum von 18 Monaten berechnet.

3.5.2 Digitale Marketing Dienstleistungen

Digitale Marketing Dienstleistungen werden dem Kunden üblicherweise auf monatlicher oder wöchentlicher Grundlage zu einem festgelegten Betrag je Einheit in Rechnung gestellt. Die Leistungspflicht ist erfüllt, wenn der Konzern eine Bestätigung seines Kunden erhalten hat, dass die Einheit (z. B. ein neuer Abonnent) geliefert wurde.

3.6 Finanzerträge und Finanzaufwendungen

Die Finanzerträge und Finanzaufwendungen des Konzerns umfassen:

scrollen

Zinserträge

Zinserträge aus Leasingverbindlichkeiten

Zinsaufwendungen, z. B. Zinsen für Bankkredite und Darlehen

Fremdwährungsgewinne oder -verluste auf finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten

Verlust aus der Marktbewertung einer bedingten Gegenleistung, die als finanzielle Verbindlichkeit klassifiziert wurde.

Zinserträge oder -aufwendungen werden nach der Effektivzinsmethode erfasst. Der "Effektivzinssatz" ist der Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Einzahlungen oder Eingänge über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments abgezinst werden auf:

scrollen

den Bruttobuchwert des finanziellen Vermögenswertes oder

die fortgeführten Anschaffungskosten der finanziellen Verbindlichkeit.

Bei der Berechnung von Zinserträgen und -aufwendungen wird der Effektivzinssatz auf den Bruttobuchwert des Vermögenswertes (sofern der Vermögenswert nicht als wertgemindert einzustufen ist) oder auf die fortgeführten Anschaffungskosten der Verbindlichkeit angewendet. Die Zinserträge für finanzielle Vermögenswerte, die nach ihrer Ersterfassung als wertgemindert eingestuft wurden, werden durch Anwendung des Effektivzinssatzes auf die fortgeführten Anschaffungskosten für den finanziellen Vermögenswert berechnet. Wenn der Vermögenswert nicht mehr als wertgemindert eingestuft wird, erfolgt die Berechnung der Zinserträge wieder auf Bruttobasis.

3.7 Leasingverhältnisse

Der Konzern beurteilt bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis ist oder beinhaltet. Der Konzern verbucht ein Nutzungsrecht am Leasinggegenstand und eine entsprechende Leasingverbindlichkeit hinsichtlich aller Leasingvereinbarungen, bei denen er der Leasingnehmer ist, mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen (definiert mit einer Laufzeit von bis zu 12 Monaten) und Vereinbarungen über geringwertige Vermögenswerte. Für diese Leasingverhältnisse erfasst der Konzern die Leasingzahlungen als betrieblichen Aufwand linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses, es sei denn, eine andere planmäßige Verteilung entspricht eher dem zeitlichen Verlauf, in dem der aus dem Leasinggegenstand erzielte wirtschaftliche Nutzen verbraucht wird.

Die Leasingverbindlichkeit wird anfänglich in Höhe des Barwertes der zum Startdatum noch nicht geleisteten Leasingzahlungen nach Abzinsung auf Basis des im Leasingvertrag kalkulierten Zinssatzes ausgewiesen. Falls sich der Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmen lässt, verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz.

Leasingzahlungen, die Bestandteil der Bewertung der Leasingverbindlichkeit sind, beinhalten:

scrollen

feste Leasingraten (einschl. der Sache nach feste Zahlungen), abzüglich von Leasingvergünstigungen;

variable Leasingraten, die von einem Zinssatz oder Index abhängen und anfänglich zu dem am Startdatum geltenden Index oder Zinssatz angesetzt werden.

Die Leasingverbindlichkeit wird in der Konzernbilanz unter dem Posten sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt durch Erhöhung des Buchwertes um die Zinsen auf die Leasingverbindlichkeit (mit Hilfe der Effektivzinsmethode) und durch Reduzierung des Buchwertes um die bereits erfolgten Leasingzahlungen.

Der Konzern führt eine Neubewertung der Leasingverbindlichkeit durch (und passt das Nutzungsrecht entsprechend an), sofern:

scrollen

sich die Leasingdauer verändert hat oder sich die Bewertung der Ausübung einer Kaufoption verändert; in einem solchen Fall wird die Leasingverbindlichkeit durch Abzinsung der angepassten Leasingzahlungen unter Anwendung eines geänderten Abzinsungssatzes neu bewertet,

sich die Leasingzahlungen aufgrund von Änderungen in einem Index oder Zinssatz oder einer unter einer Restwertgarantie zu erwartenden Zahlung ändern; in einem solchen Fall wird die Leasingverbindlichkeit durch Abzinsung der angepassten Leasingzahlungen unter Anwendung des anfänglichen Abzinsungssatzes bewertet (sofern sich die Leasingzahlungen nicht aufgrund eines geänderten variablen Zinssatzes ändern; in diesem Fall wird ein geänderter Abzinsungssatz angewendet),

ein Leasingvertrag geändert wird und diese Änderung nicht als separater Leasingvertrag verbucht wird;

in diesem Fall wird die Leasingverbindlichkeit durch Abzinsung der geänderten Leasingzahlungen unter Anwendung eines geänderten Abzinsungssatzes neu bewertet.

Die Nutzungsrechte enthalten den Erstansatz der betreffenden Leasingverbindlichkeit, die am oder vor dem Beginn Datum erfolgten Leasingzahlungen sowie etwaige anfängliche direkte Kosten. Die Folgebewertungen erfolgen zu Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen.

Wann immer der Konzern eine Verpflichtung eingeht für Kosten der Demontage und Beseitigung eines Leasinggegenstandes, für Sanierungsmaßnahmen an dem Ort, an dem er sich befindet, oder für die Wiederherstellung des zugrunde liegenden Vermögenswertes auf den Zustand, den die Leasingbedingungen vorschreiben, wird eine entsprechende Rückstellung gemäß IAS 37 bilanziert und bewertet. Die Kosten sind Bestandteil des zugehörigen Nutzungsrechtes für den Leasinggegenstand, sofern sie nicht zur Herstellung von Vorräten angefallen sind.

Nutzungsrechte für Leasinggegenstände werden über den jeweils kürzeren Zeitraum der Leasingdauer oder der Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Leasinggegenstandes abgeschrieben. Wenn das Eigentum des zugrunde liegenden Leasinggegenstandes auf den Leasingnehmer übergeht oder die Kosten für das Nutzungsrecht für den Leasinggegenstand die Erwartung des Konzerns widerspiegeln, eine Kaufoption auszuüben, wird das betreffende Nutzungsrecht für den Leasinggegenstand über die Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Leasinggegenstandes abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer beträgt im Allgemeinen zwischen 3 und 7 Jahren.

Die Vermögenswerte aus Nutzungsrechten werden in der konsolidierten Bilanz als Teil der Sachanlagen ausgewiesen, da der Großteil der Vermögenswerte aus Nutzungsrechten mit der Miete von Gebäuden verbunden ist. Die Gruppe wendet IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten an, um festzustellen, ob ein Nutzungsrecht an einem Vermögenswert wertgemindert ist, und verbucht jeden festgestellten Wertminderungsaufwand wie in Anmerkung 3.17 beschrieben.

Die Nutzungsrechte an Vermögenswerten werden als Teil der Sachanlagen und der Betriebs- und Geschäftsausstattung ausgewiesen.

3.8 Fremdwährungsgeschäfte

Bei der Erstellung der Einzelabschlüsse der Konzernunternehmen werden Geschäftsvorfälle in anderen Währungen als der funktionalen Währung des Unternehmens (Fremdwährungen) mit dem zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls gültigen Umrechnungskurs erfasst. Monetäre Posten, die auf eine Fremdwährung lauten, werden am Ende jeder Berichtsperiode zu dem zu diesem Zeitpunkt geltenden Kurs umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die zum beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet sind, werden zu dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig war. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden nicht umgerechnet.

Umrechnungsdifferenzen bei monetären Posten werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie anfallen, mit Ausnahme von Umrechnungsdifferenzen aus zu erhaltenden oder zu zahlenden monetären Posten von/​ an einem/​einen ausländischen Geschäftsbetrieb, deren Begleichung weder geplant noch wahrscheinlich ist (und daher Teil der Nettoinvestition in den ausländischen Geschäftsbetrieb sind), die erstmalig im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Begleichung der monetären Posten aus dem Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden.

Zur Aufstellung des vorliegenden Konzernabschlusses werden die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe des Konzerns in Euro umgerechnet, wobei die am Ende der jeweiligen Berichtsperiode gültigen Wechselkurse herangezogen werden. Ertrags- und Aufwandsposten werden zum Durchschnittskurs der Periode umgerechnet, es sei denn, die Umrechnungskurse während der Periode unterliegen starken Schwankungen. In diesem Fall finden die zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls gültigen Umrechnungskurse Anwendung. Sich ergebende Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital kumuliert (und ggf. den nicht beherrschenden Anteilen zugerechnet).

Ein aus dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs entstehender Geschäfts- oder Firmenwert sowie Anpassungen an den beizulegenden Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden werden als Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Geschäftsbetriebs behandelt und zu dem am Ende der jeweiligen Berichtsperiode geltenden Kurs umgerechnet. Sich ergebende Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

3.9 Leistungen an Arbeitnehmer

3.9.1 Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer

Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer sind Leistungen, die innerhalb eines Jahres nach dem Ende des Jahres, in dem der Arbeitnehmer seine Leistung erbracht hat, zu zahlen sind. Innerhalb der CLIQ-Gruppe umfasst diese Kategorie Löhne und Gehälter (einschließlich Urlaubsgeld) sowie feste und variable Zulagen, Sozialversicherungsbeiträge, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Gewinnbeteiligung und variable kurzfristige Vergütungen. Die Kosten für diese Leistungen an Arbeitnehmer werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die Leistung erbracht wurde oder die Ansprüche auf Leistungen entstanden sind (z. B. Urlaubsgeld).

3.9.2 Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Der Konzern hat einen Pensionsplan mit einem niederländischen Unternehmen für in den Niederlanden tätige Mitarbeiter, der eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern hat.

Der niederländische Plan wird durch Beiträge an Rententräger wie Versicherungsgesellschaften finanziert. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt nach dem Ansatz "Bewertung nach Pensionsfonds". Bei diesem Ansatz werden die an den Rentenversicherungsträger zu zahlenden Beiträge als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht. Zum Jahresende bestanden für die Gruppe keine Pensionsforderungen und keine Verpflichtungen, die über die Zahlung des jährlichen Beitrags an den Pensionsgeber hinausgingen.

3.10 Anteilsbasierte Vergütungsvereinbarungen

Zum Ende des Berichtszeitraums hatten die Cliq B.V. und die Cliq Digital AG mehrere aktienbasierte Vergütungsvereinbarungen. Einzelheiten zu den aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen sind in Anmerkung 29 aufgeführt.

Aktienbasierte Vergütungen mit Barausgleich an Mitarbeiter und andere Personen, die ähnliche Leistungen erbringen, werden zunächst zum beizulegenden Zeitwert der Verbindlichkeit bewertet. Am Ende jedes Berichtszeitraums bis zur Begleichung der Verbindlichkeit und zum Zeitpunkt der Begleichung wird der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit neu bewertet, wobei etwaige Änderungen des beizulegenden Zeitwerts im Jahresergebnis erfasst werden und eine entsprechende Anpassung der Verbindlichkeit für die Aktienoptionen erfolgt.

Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente an Mitarbeiter und andere Personen, die ähnliche Leistungen erbringen, werden mit dem beizulegenden Zeitwert der Eigenkapitalinstrumente zum Gewährungsstichtag bewertet. Der beizulegende Zeitwert schließt die Auswirkungen von nicht marktbasierten Ausübungsbedingungen aus. Einzelheiten zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von aktienbasierten Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente sind in Anmerkung 29 dargelegt.

Der Gewährungsstichtag der anteilsbasierten Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente ermittelte beizulegende Zeitwert wird linear über den Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit als Aufwand verbucht, basierend auf der Schätzung der Gruppe über die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die schließlich unverfallbar werden. Zu jedem Berichtszeitpunkt überprüft die Gruppe ihre Schätzung der Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die voraussichtlich ausübbar werden, aufgrund der Auswirkungen von nicht marktbasierten Ausübungsbedingungen. Die Auswirkung der Änderung der ursprünglichen Schätzungen wird, sofern vorhanden, in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, so dass der kumulierte Aufwand die geänderte Schätzung widerspiegelt, wobei eine entsprechende Anpassung der Rücklagen erfolgt.

3.11 Besteuerung

Der Ertragsteueraufwand entspricht der Summe aus laufendem und latentem Steueraufwand.

3.11.1 Laufende Steuern

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Gewinns für das Jahr ermittelt. Der zu versteuernde Gewinn unterscheidet sich vom "Gewinn vor Steuern" aus der Konzern-Gesamtergebnisrechnung aufgrund von Erträgen und Aufwendungen, die in anderen Jahren steuerbar bzw. steuerlich abzugsfähig sind und Posten, die nicht steuerbar bzw. steuerlich abzugsfähig sind. Die laufenden Steuern des Konzerns werden anhand von Steuersätzen berechnet, die zum Ende der Berichtsperiode gelten oder in Kürze gelten werden.

In Fällen, in denen die Besteuerung nicht abschließend ermittelt werden kann, aber es für wahrscheinlich gehalten wird, dass in Zukunft Mittelabflüsse an eine Steuerbehörde erfolgen, wird eine Rückstellung gebildet. Die Rückstellungen erfolgten in Höhe der bestmöglichen Schätzung des voraussichtlich zu zahlenden Betrags. Die Festsetzung basiert auf der Beurteilung von Steuerfachleuten aus dem Unternehmen unter Einbeziehung früherer Erfahrungen in dieser Hinsicht und in besonderen Fällen auf der Grundlage der Empfehlungen unabhängiger Steuerexperten.

3.11.2 Latente Steuern

Latente Steuern werden auf temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im Konzernabschluss und den bei der Berechnung des zu versteuernden Gewinns verwendeten entsprechenden Steuerwerten erfasst. Latente Steuern werden nicht angesetzt wenn:

scrollen

temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz von Vermögenswerten oder Schulden bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der weder den bilanziellen noch den steuerlichen Gewinn oder Verlust beeinflusst;

temporäre Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen stehen, soweit der Konzern den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen steuern kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden; und

zu versteuernde temporäre Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwerts.

Latente Steueransprüche werden für noch nicht genutzte steuerliche Verluste, noch nicht genutzte Steuergutschriften und abzugsfähige temporäre Differenzen in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen, gegen die sie verwendet werden können. Zukünftige zu versteuernde Gewinne werden auf der Grundlage der Umkehrung der relevanten zu versteuernden temporären Differenzen ermittelt. Wenn der Betrag der zu versteuernden temporären Differenzen nicht ausreicht, um einen latenten Steueranspruch in voller Höhe zu bilanzieren, werden die zukünftigen zu versteuernden Gewinne, korrigiert um die Umkehrung der bestehenden temporären Differenzen, auf Basis der Geschäftspläne der einzelnen Tochtergesellschaften im Konzern berücksichtigt.

Latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass der damit verbundene Steuervorteil realisiert werden kann; diese Kürzungen werden rückgängig gemacht, wenn sich die Wahrscheinlichkeit künftiger steuerpflichtiger Gewinne verbessert.

Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden zu jedem Bilanzstichtag neu beurteilt und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass zukünftige zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen, gegen die sie verwendet werden können. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt zu den Steuersätzen, die bei der Umkehrung der temporären Differenzen voraussichtlich zur Anwendung kommen werden, unter Anwendung der am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten Steuersätze und unter Berücksichtigung der Unsicherheiten bei den Ertragsteuern, sofern solche bestehen.

Die Bewertung der latenten Steuern spiegelt die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Art und Weise ergeben würden, in der der Konzern zum Bilanzstichtag erwartet, den Buchwert seiner Vermögenswerte und Schulden zu realisieren oder zu begleichen.

Eine Verrechnung von aktiven und passiven latenten Steuer erfolgt nur dann, wenn die Gruppe ein einklagbares Recht zur Verrechnung von laufenden Steuerforderungen und laufenden Steuerverbindlichkeiten hat und die latenten Steuerforderungen und latenten Steuerverbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde auf dasselbe steuerpflichtige Unternehmen oder verschiedene steuerpflichtige Unternehmen, die beabsichtigen, entweder die laufenden Steuerverbindlichkeiten und -forderungen auf Nettobasis zu begleichen oder die Forderungen zu realisieren und die Verbindlichkeiten gleichzeitig zu begleichen, in jeder zukünftigen Periode, in der erhebliche Beträge an latenten Steuerverbindlichkeiten oder-forderungen voraussichtlich beglichen oder zurückerstattet werden.

3.11.3 Laufender und latenter Steueraufwand

Laufende und latente Steuern werden erfolgswirksam erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die entweder im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst werden. In diesem Fall werden die laufenden und latenten Steuern ebenfalls im sonstigen Ergebnis bzw. direkt im Eigenkapital erfasst. Bei laufenden und latenten Steuern, die sich aus der erstmaligen Erfassung eines Unternehmenszusammenschlusses ergeben, wird der Steuereffekt in der Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses berücksichtigt.

Latente Steueransprüche werden mit latenten Steuerschulden saldiert, wenn ein Anspruch auf Anrechnung der laufenden Steuern besteht und die Posten im Zusammenhang mit Ertragsteuern stehen, die von den gleichen Steuerbehörden erhoben wurden und die im gleichen Unternehmen oder innerhalb der gleichen Steuereinheit entstehen.

3.12 Sachanlagen

Technische Anlagen, Immobilien, Betriebs- und Geschäftsausstattung werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen, sofern vorhanden, ausgewiesen. Die Anschaffungskosten umfassen den Kaufpreis, die Anschaffungsnebenkosten und nachträgliche Anschaffungskosten.

Kosten für die Reparatur von Sachanlagen, wie z. B. Instandhaltungskosten, werden im Allgemeinen erfolgswirksam erfasst.

Eine Sachanlage wird ausgebucht, wenn sie veräußert wird oder wenn kein künftiger wirtschaftlicher Nutzen aus der weiteren Nutzung des Vermögenswerts zu erwarten ist. Jeder Gewinn oder Verlust aus dem Abgang oder der Stilllegung einer Sachanlage wird als Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Abschreibungen werden berechnet, um die Anschaffungskosten von Sachanlagen abzüglich ihres geschätzten Restwertes linear über die geschätzte Nutzungsdauer abzuschreiben, und werden im Allgemeinen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird überwiegend über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren abgeschrieben.

3.13 Immaterielle Vermögenswerte

3.13.1 Separat erworbene immaterielle Vermögenswerte

Separat erworbene immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen ausgewiesen. Die Abschreibungen werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer erfasst.

Die geschätzte Nutzungsdauer und Abschreibungsmethoden werden zum Ende jeder Berichtsperiode überprüft, wobei sämtliche Auswirkungen von Änderungen prospektiv berücksichtigt werden.

3.13.2 Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte - Forschungs- und Entwicklungskosten

Kosten im Zusammenhang mit der Aufrechterhaltung selbst geschaffener immaterieller Vermögenswerte (Software) werden bei ihrer Entstehung als Aufwand verbucht. Entwicklungskosten, die direkt der Entwicklung und Prüfung von identifizierbaren und eindeutigen Softwareprodukten, die vom Konzern kontrolliert werden, zuzurechnen sind, werden als immaterielle Vermögenswerte erfasst, wenn sie die folgenden Kriterien erfüllen:

scrollen

Die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes, damit er zur Nutzung oder zum Verkauf zur Verfügung stehen wird;

Die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen, sowie ihn zu nutzen oder zu verkaufen;

Die Art und Weise, wie der immaterielle Vermögenswert einen voraussichtlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird;

Die Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und sonstiger Ressourcen, um die Entwicklung abschließen und den immateriellen Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können; und

Die Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben verlässlich zu bewerten.

Direkt zuzurechnende Kosten, die als Teil der Software aktiviert werden, beinhalten Personalaufwendungen und einen angemessenen Anteil relevanter Gemeinkosten. Aktivierte Entwicklungskosten werden als immaterielle Vermögenswerte erfasst und ab dem Zeitpunkt ihrer Nutzungsbereitschaft abgeschrieben. Aktivierte Entwicklungskosten schreibt der Konzern generell linear über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren ab.

3.13.2.1 Lizenzen und Markenrechte

Separat erworbene Lizenzen und Markenrechte mit begrenzter Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen ausgewiesen. Lizenzen und Markenrechte schreibt der Konzern überwiegend linear über einen Zeitraum von ein bis fünf Jahren ab.

3.13.2.2 Bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbene immaterielle Vermögenswerte

Bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbene und vom Geschäfts- oder Firmenwert separat erfasste immaterielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet (die als ihre Anschaffungs- und Herstellungskosten angesehen werden). Nach dem erstmaligen Ansatz werden immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, genauso wie separat erworbene immaterielle Vermögenswerte, mit ihren Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen ausgewiesen.

3.13.2.3 Ausbuchung immaterieller Vermögenswerte

Ein immaterieller Vermögenswert wird bei Abgang ausgebucht, wenn kein künftiger wirtschaftlicher Nutzen aus seiner Nutzung oder seinem Abgang zu erwarten ist. Gewinne oder Verluste, die bei der Ausbuchung eines immateriellen Vermögenswertes entstehen, werden als Unterschiedsbetrag zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswertes bestimmt und werden zum Zeitpunkt der Ausbuchung des Vermögenswertes in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

3.14 Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden gebildet, wenn dem Konzern wegen vergangener Ereignisse eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtliche oder tatsächliche) obliegt, und es wahrscheinlich ist, dass der Konzern die Verpflichtung erfüllen muss, und die Höhe der Verpflichtung zuverlässig ermittelt werden kann.

Der als Rückstellung angesetzte Betrag stellt die bestmögliche Schätzung der Ausgabe dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Ende der Berichtsperiode erforderlich ist, wobei die mit der Verpflichtung verbundenen Risiken und Unsicherheiten berücksichtigt werden. Wird eine Rückstellung auf der Grundlage des für die Erfüllung der Verpflichtung geschätzten Cashflows bewertet, entspricht ihr Buchwert dem Barwert dieses Cashflows (sofern der Zeitwerteffekt des Geldes wesentlich ist).

Wenn davon auszugehen ist, dass Teile oder der gesamte zur Erfüllung der Rückstellung notwendige wirtschaftliche Nutzen von einer dritten Partei erstattet wird, wird eine Forderung als Vermögenswert erfasst, wenn die Erstattung so gut wie sicher ist und die Höhe der Forderung zuverlässig geschätzt werden kann. Der Aufwand zur Bildung einer Rückstellung wird nach Abzug etwaiger Erstattungen erfolgswirksam erfasst.

3.14.1 Eventualverbindlichkeiten im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses

Aus einem Unternehmenszusammenschluss resultierende Eventualverbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Am Ende der nachfolgenden Berichtsperioden werden solche Eventualverbindlichkeiten mit dem höheren Betrag aus dem sich nach IAS 37 ergebenden Wert und dem erstmaligen Ansatz abzüglich kumulierter Amortisation in Übereinstimmung mit den Anforderungen für die Umsatzrealisierung angesetzt.

3.15 Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden erfasst, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei der Finanzinstrumente wird.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden zunächst zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Konzern bewertet seine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei der erstmaligen Erfassung mit dem Transaktionspreis des erfassten Umsatzerlöses. Mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden Transaktionskosten, die den finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, direkt zurechenbar sind, beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte bzw. finanziellen Verbindlichkeiten hinzugerechnet bzw. davon abgezogen. Transaktionskosten, die dem Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten direkt zurechenbar sind, werden unmittelbar im Ergebnis erfasst.

Die beizulegenden Zeitwerte der nicht börsennotierten Kapitalbeteiligungen wurden anhand eines DCF-Modells geschätzt. Die Bewertung erfordert vom Management bestimmte Annahmen über die Modellinputs, einschließlich der prognostizierten Cashflows, des Abzinsungssatzes, des Kreditrisikos und der Volatilität. Die Wahrscheinlichkeiten der verschiedenen Schätzungen innerhalb der Bandbreite können vernünftig eingeschätzt werden und werden bei der Schätzung des beizulegenden Zeitwerts für diese nicht börsennotierten Kapitalbeteiligungen durch das Management verwendet.

Im laufenden Jahr und im Vorjahr gab es keine Übertragungen zwischen Stufe 1 und 2.

3.15.1 Finanzielle Vermögenswerte

Marktübliche Käufe oder Verkäufe finanzieller Vermögenswerte werden zum Handelstag angesetzt bzw. ausgebucht. Marktübliche Käufe oder Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines Zeitraums vorsehen, der üblicherweise durch Vorschriften oder Konventionen des Marktes festgelegt wird.

Die Folgebewertung aller bilanzierten finanziellen Vermögenswerte in ihrer Gesamtheit erfolgt, abhängig von ihrer Klassifizierung, entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu ihrem beizulegenden Zeitwert.

3.15.1.1 Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte

Die Folgebewertung von Schuldinstrumenten, die die folgenden Bedingungen erfüllen, erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten:

scrollen

Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin liegt, die vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen, und

Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswertes führen zu festgelegten Zeitpunkten zu vertraglich festgelegten Zahlungsströmen, die einzig Rückzahlungen von Teilen des Nominalwertes und Zinsen auf die noch nicht zurückgezahlten Teile des Nominalwertes sind.

Standardmäßig werden alle anderen finanziellen Vermögenswerte in der Folge erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVTPL).

Beim erstmaligen Ansatz eines Eigenkapitalinvestments, das nicht zu Handelszwecken gehalten wird, kann der Konzern unwiderruflich wählen, Folgeänderungen im beizulegenden Zeitwert des Investments im sonstigen Ergebnis zu zeigen. Diese Wahl wird einzelfallbezogen für jedes Investment getroffen.

Im laufenden Jahr hat die Gruppe keine Schuldinstrumente ausgewiesen, die die Kriterien der amortisierten Kosten oder des FVTOCI, bewertet zum FVTPL, erfüllen.

3.15.1.2 Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten

Die Folgebewertung dieser Vermögenswerte erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden um Wertminderungsaufwendungen reduziert. Zinserträge, wechselkursbedingte Umrechnungsgewinne und -Verluste sowie Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden erfolgswirksam ausgewiesen.

3.15.1.3 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte, die nicht die Kriterien für eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder einen erfolgsneutralen Ansatz im sonstigen Ergebnis erfüllen, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Die Folgebewertung dieser Vermögenswerte erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Nettogewinne und -verluste, einschl. Zins- oder Dividendenerträge, werden erfolgswirksam verbucht.

3.15.1.4 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasste Schuldinstrumente

Die Folgebewertung dieser Vermögenswerte erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Zinserträge, die mit der Effektivzinsmethode errechnet wurden, wechselkursbedingte Umrechnungsgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden erfolgswirksam ausgewiesen. Sonstige Nettogewinne und -verluste werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Bei der Ausbuchung werden im sonstigen Ergebnis kumulierte Gewinne und Verluste in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

3.15.1.5 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasste Eigenkapitalinstrumente

Die Folgebewertung dieser Vermögenswerte erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dividenden werden erfolgswirksam als Erträge erfasst, sofern die Dividenden nicht eindeutig als Rückzahlung eines Teils der Anschaffungskosten des Instruments anzusehen sind. Sonstige Nettogewinne und -verluste werden im sonstigen Ergebnis ausgewiesen und werden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

3.15.1.6 Ausbuchung

Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswerts wird ausgebucht, sobald der Konzern keine begründeten Erwartungen mehr hat, dass ein finanzieller Vermögenswert insgesamt oder ein Teil davon wiedererlangt werden kann. Zeitpunkt und Höhe der Ausbuchung beurteilt der Konzern in jedem Einzelfall abhängig von den jeweiligen Erwartungen hinsichtlich einer möglichen Realisierung. Der Konzern erwartet keine signifikante Wertaufholung des abgeschriebenen Betrages. Ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte können jedoch nach wie vor Beitreibungsmaßnahmen des Konzerns unterliegen.

3.15.2 Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden je nach ihrer Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn sie zu Handelszwecken gehalten wird, ein Derivat ist oder bei der Ersterfassung, als solches ausgewiesen wurde. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und Nettogewinne oder -verluste, einschließlich Zinsaufwendungen, erfolgswirksam erfasst. Die Folgebewertung sonstiger finanzieller Verbindlichkeiten erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Zinserträge sowie wechselkursbedingte Umrechnungsgewinne und -verluste werden erfolgswirksam ausgewiesen. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden erfolgswirksam ausgewiesen.

3.15.3 Ausbuchung

3.15.3.1 Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte

Der Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn die vertraglichen Anrechte an Cashflows aus dem Vermögenswert auslaufen, oder er den finanziellen Vermögenswert und im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf einen Dritten überträgt. Wenn der Konzern weder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen überträgt noch behält und weiterhin die Verfügungsmacht über den übertragenen Vermögenswert hat, erfasst der Konzern seinen verbleibenden Anteil am Vermögenswert und eine damit verbundene Verbindlichkeit in Höhe der möglicherweise zu zahlenden Beträge. Wenn der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum eines übertragenen finanziellen Vermögenswertes verbunden sind, behält, weist der Konzern den finanziellen Vermögenswert weiterhin aus und erfasst für die erhaltenen Erlöse ein besichertes Darlehen.

3.15.3.2 Ausbuchung finanzieller Verbindlichkeiten

Der Konzern bucht eine finanzielle Verbindlichkeit nur dann aus, wenn die Verpflichtung des Konzerns beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist. Die Differenz zwischen dem Buchwert der ausgebuchten finanziellen Verbindlichkeit und der gezahlten und zu zahlenden Gegenleistung wird erfolgswirksam erfasst.

3.15.4 Derivative Finanzinstrumente

Der Konzern schließt zur Steuerung seiner Zins- und Wechselkursrisiken eine Reihe von derivativen Finanzinstrumenten ab. Dazu zählen auch Devisentermingeschäfte.

Derivate werden erstmalig zum Zeitpunkt des Abschlusses der Derivatverträge zum beizulegenden Zeitwert erfasst und anschließend zum Ende jeder Berichtsperiode zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Der aus der Bewertung resultierende Gewinn oder Verlust wird umgehend erfolgswirksam erfasst, es sei denn, das Derivat ist als Sicherungsinstrument designiert und effektiv. In diesem Fall hängt der Zeitpunkt der erfolgswirksamen Erfassung von der Art der Sicherungsbeziehung ab.

Derivate mit positivem beizulegenden Zeitwert werden als finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen, während Derivate mit negativem beizulegenden Zeitwert als finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Derivate werden als langfristige Vermögenswerte oder langfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen, wenn die Restlaufzeit des Instruments über 12 Monate beträgt und eine Realisierung oder Erfüllung nicht innerhalb von 12 Monaten erwartet wird. Sonstige Derivate werden als kurzfristige Vermögenswerte oder kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen.

3.15.5 Verrechnung

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert in der Bilanz ausgewiesen, wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch auf Aufrechnung der Beträge hat und beabsichtigt, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder den betreffenden Vermögenswert zu verwerten und die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.

3.16 Wertminderung

3.16.1 Nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte

3.16.1.1 Finanzinstrumente und aktivierte Vertragskosten

Auf Beteiligungen an Schuldtiteln, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie aktive Vertragsposten bildet der Konzern eine Risikovorsorge für erwartete Kreditausfälle. Die Höhe der erwarteten Kreditausfälle wird zu jedem Bilanzstichtag aktualisiert, um den Änderungen im Kreditrisiko seit Ersterfassung des betreffenden Finanzinstruments Rechnung zu tragen.

Das erwartete Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und aktiver Vertragsposten wird unter Verwendung einer Rückstellungsmatrix auf der Grundlage historischer Ausfallquoten des Konzerns angesetzt, welche die für die Schuldner charakteristischen Faktoren, allgemeine wirtschaftliche Rahmenbedingungen und eine Einschätzung der aktuellen und der prognostizierten Entwicklung der Bedingungen zum Bilanzstichtag, gegebenenfalls einschließlich der aktuellen Marktbewertungen des Zinseffekts, berücksichtigt.

Für alle sonstigen Finanzinstrumente setzt der Konzern eine Wertminderung in Höhe der zu erwartenden Kreditausfälle während der Restlaufzeit des Instruments an, falls sich das Kreditrisiko für das betreffende Finanzinstrument seit der Ersterfassung signifikant erhöht hat. Der bei der Einschätzung der zu erwartenden Kreditausfälle zu berücksichtigende Höchstzeitraum ist die maximale Vertragslaufzeit, über die der Konzern einem Kreditrisiko unterliegt.

3.16.1.2 Darstellung der Risikovorsorge für erwartete Kreditausfälle in der Bilanz

Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt wurden, werden vom Brutto-Buchwert der Vermögenswerte abgezogen.

3.16.2 Wertminderung von nicht-finanziellen Vermögenswerten

Der Konzern überprüft zum Ende jeder Berichtsperiode die Buchwerte seiner nicht-finanziellen Vermögenswerte daraufhin, ob es Anhaltspunkte für eine eingetretene Wertminderung gibt. Wenn solche Anhaltspunkte bestehen, wird der erzielbare Betrag für den Vermögenswert geschätzt. Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer, Vermögenswerte, die noch nicht zur Nutzung verfügbar sind und Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich auf Wertminderung geprüft.

Falls eine Schätzung des erzielbaren Betrags für den einzelnen Vermögenswert nicht möglich ist, schätzt der Konzern den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu der der Vermögenswert gehört.

Wenn eine angemessene und stetige Grundlage zur Verteilung ermittelt werden kann, werden die gemeinschaftlichen Vermögenswerte auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verteilt. Andernfalls erfolgt eine Verteilung auf die kleinste Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, für die eine angemessene und stetige Grundlage der Verteilung ermittelt werden kann.

Zur Überprüfung auf Wertminderung werden die Vermögenswerte in der kleinsten Gruppe von Vermögenswerten zusammengefasst, die aus der fortgesetzten Nutzung Mittelzuflüsse erzeugt, die von denen anderer Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten oder zahlungsmittelgenerierenden Einheiten weitestgehend unabhängig sind. Ein Geschäfts- oder Firmenwert aus einem Unternehmenszusammenschluss wird zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, die aus den Synergien des Zusammenschlusses Nutzen ziehen sollen.

Der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts werden die geschätzten künftigen Cashflows mit einem Abzinsungssatz vor Steuern auf ihren Barwert abgezinst, der die gegenwärtigen Markteinschätzungen zum Zeitwert des Geldes und die speziellen Risiken des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt.

Ein Wertminderungsaufwand wird verbucht, wenn der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Wertminderungsaufwendungen werden unmittelbar erfolgswirksam erfasst. Dabei verringert der Wertminderungsbetrag zunächst einen Firmen- oder Geschäftswert, der der zahlungsmittelgenierenden Einheit zugeordnet ist, und dann anteilig den Buchwert der anderen Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Ein für den Geschäfts- oder Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand wird nicht aufgeholt. Bei anderen Vermögenswerten wird ein Wertminderungsaufwand nur insoweit aufgeholt, wie der Buchwert des Vermögenswertes nicht den Buchwert übersteigt, der ermittelt worden wäre (abzüglich Abschreibung), hätte keine Wertminderung stattgefunden.

3.17 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das der Konzern maßgeblichen Einfluss hat und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Anteil an einem Joint Venture ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken, nicht aber die Beherrschung oder die gemeinsame Kontrolle über diese Politik.

Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinsame Vereinbarung, bei der die Parteien, die die gemeinsame Kontrolle über die Vereinbarung ausüben, Rechte am Nettovermögen der gemeinsamen Vereinbarung haben. Gemeinsame Beherrschung ist die vertraglich vereinbarte Teilung der Beherrschung einer Vereinbarung, die nur dann vorliegt, wenn Entscheidungen über die relevanten Aktivitäten die einstimmige Zustimmung der Parteien, die die Beherrschung teilen, erfordern.

Die Ergebnisse sowie Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von assoziierten Unternehmen oder Joint Ventures werden in diesem Abschluss nach der Equity-Methode bilanziert, es sei denn, die Beteiligung wird als zur Veräußerung gehalten eingestuft; in diesem Fall wird sie gemäß IFRS 5 bilanziert.

Nach der Equity-Methode wird eine Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen oder einem Joint Venture in der Konzernbilanz zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt und in der Folge angepasst, um den Anteil des Konzerns am Gewinn oder Verlust und am sonstigen Gesamtergebnis des assoziierten Unternehmens oder Joint Ventures zu erfassen. Übersteigt der Anteil des Konzerns an den Verlusten eines assoziierten Unternehmens oder eines Joint Ventures den Anteil des Konzerns an diesem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture (einschließlich aller langfristigen Anteile, die im Wesentlichen Teil der Nettoinvestition des Konzerns in das assoziierte Unternehmen oder Joint Venture sind), führt der Konzern die Erfassung seines Anteils an weiteren Verlusten nicht weiter. Zusätzliche Verluste werden nur in dem Umfang erfasst, in dem der Konzern rechtliche oder faktische Verpflichtungen eingegangen ist oder Zahlungen für das assoziierte Unternehmen oder Joint Venture geleistet hat.

Eine Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen oder einem Joint Venture wird ab dem Zeitpunkt nach der Equity-Methode bilanziert, an dem das Beteiligungsunternehmen zu einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture wird. Beim Erwerb einer Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen oder einem Joint Venture wird der Überschuss der Anschaffungskosten der Beteiligung über den Anteil des Konzerns am beizulegenden Nettozeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Beteiligungsunternehmens als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen, der im Buchwert der Beteiligung enthalten ist. Jeder Überschuss des Anteils des Konzerns am beizulegenden Nettozeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten über die Anschaffungskosten der Beteiligung wird nach erneuter Beurteilung sofort in der Periode, in der die Beteiligung erworben wurde, erfolgswirksam erfasst.

Gibt es objektive Hinweise darauf, dass die Nettoinvestition des Konzerns in ein assoziiertes Unternehmen oder ein Joint Venture wertgemindert ist, werden die Anforderungen von IAS 36 angewandt, um festzustellen, ob es notwendig ist, einen Wertminderungsaufwand in Bezug auf die Beteiligung des Konzerns zu erfassen. Falls erforderlich, wird der gesamte Buchwert der Beteiligung (einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwerts) gemäß IAS 36 als einzelner Vermögenswert auf Wertminderung geprüft, indem sein erzielbarer Betrag (höherer Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten) mit seinem Buchwert verglichen wird. Eine Umkehrung dieses Wertminderungsaufwands wird gemäß IAS 36 in dem Maße erfasst, in dem sich der erzielbare Betrag der Investition anschließend erhöht.

Der Konzern führt die Anwendung der Equity-Methode ab dem Zeitpunkt nicht mehr fort, an dem die Beteiligung aufhört, ein assoziiertes Unternehmen oder ein Joint Venture zu sein. Wenn der Konzern einen Anteil an dem ehemaligen assoziierten Unternehmen oder Joint Venture zurückbehält und es sich bei dem zurückbehaltenen Anteil um einen finanziellen Vermögenswert handelt, bewertet der Konzern den zurückbehaltenen Anteil zu diesem Zeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert und der beizulegende Zeitwert wird als sein beizulegender Zeitwert beim erstmaligen Ansatz gemäß IFRS 9 angesehen. Die Differenz zwischen dem Buchwert des assoziierten Unternehmens oder des Gemeinschaftsunternehmens zu dem Zeitpunkt, an dem die Equity-Methode nicht fortgeführt wird, und dem beizulegenden Zeitwert des zurückbehaltenen Anteils sowie etwaige Erlöse aus der Veräußerung eines Teils des Anteils an dem assoziierten Unternehmen oder dem Gemeinschaftsunternehmen fließen in die Ermittlung des Gewinns oder Verlusts aus der Veräußerung des assoziierten Unternehmens oder des Gemeinschaftsunternehmens ein. Darüber hinaus bilanziert der Konzern alle zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten Beträge in Bezug auf dieses assoziierte Unternehmen auf derselben Grundlage, die erforderlich wäre, wenn dieses assoziierte Unternehmen die damit verbundenen Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten direkt veräußert hätte. Wenn also ein zuvor im sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens oder des Joint Ventures erfasster Gewinn oder Verlust bei der Veräußerung der zugehörigen Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten in den Gewinn oder Verlust umgegliedert würde, gliedert der Konzern den Gewinn oder Verlust bei der Veräußerung des assoziierten Unternehmens oder des Joint Ventures vom Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust um (als Umgliederungsbetrag).

Wenn der Konzern seinen Anteil an einem assoziierten Unternehmen oder einem Joint Venture verringert, aber weiterhin die Equity-Methode anwendet, gliedert der Konzern den Anteil des Gewinns oder Verlusts, der zuvor im sonstigen Ergebnis im Zusammenhang mit dieser Verringerung des Anteils erfasst wurde, in den Gewinn oder Verlust um, wenn dieser Gewinn oder Verlust bei der Veräußerung der zugehörigen Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten in den Gewinn oder Verlust umgegliedert würde.

Wenn ein Unternehmen des Konzerns Transaktionen mit einem assoziierten Unternehmen oder einem Gemeinschaftsunternehmen des Konzerns durchführt, werden Gewinne und Verluste, die aus den Transaktionen mit dem assoziierten Unternehmen oder dem Gemeinschaftsunternehmen resultieren, im Konzernabschluss nur in Höhe der Anteile an dem assoziierten Unternehmen oder dem Gemeinschaftsunternehmen erfasst, die nicht dem Konzern zuzurechnen sind.

Der Konzern wendet IFRS 9, einschließlich der Wertminderungsvorschriften, auf langfristige Anteile an einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen an, die nicht nach der Equity-Methode bilanziert werden und die Teil der Nettoinvestition in das Beteiligungsunternehmen sind. Darüber hinaus berücksichtigt der Konzern bei der Anwendung von IFRS 9 auf langfristige Anteile keine Anpassungen ihres Buchwerts, die gemäß IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen erforderlich sind (d.h. Anpassungen des Buchwerts langfristiger Anteile, die sich aus der Zuweisung von Verlusten des Beteiligungsunternehmens oder der Beurteilung der Wertminderung gemäß IAS 28 ergeben).

4 Wesentliche bilanzielle Ermessensentscheidungen und Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns, die in Anmerkung 3 erläutert werden, muss der Konzern Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen bezüglich der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten treffen, die nicht ohne weiteres aus anderen Quellen ersichtlich sind. Die Schätzungen und damit verbundenen Annahmen basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, die zum Abschlussstichtag als relevant gelten. Die tatsächlichen Ergebnisse können sich von diesen Schätzungen unterscheiden.

Die Schätzungen und zugrunde liegende Annahmen werden fortlaufend überprüft. Änderungen der rechnungslegungsbezogenen Schätzungen werden in der Periode erfasst, in der die Schätzung überarbeitet wird, wenn die Überprüfung nur diese Periode betrifft oder in der Periode der Überprüfung und in zukünftigen Perioden, wenn die Überprüfung sowohl diese Periode als auch spätere Perioden betrifft.

4.1 Wesentliche Ermessensentscheidungen bei der Anwendung von Rechnungslegungsmethoden

Nachfolgend werden die kritischen Beurteilungen und wichtigsten Annahmen die Zukunft betreffend sowie andere wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten zum Ende der Berichtsperiode aufgeführt, die ein bedeutendes Risiko für wesentliche Anpassungen der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres darstellen können.

4.1.1 Nutzungsdauer, Restwert und Wertminderung der Vertragskosten

Der Buchwert der Vertragskosten wird auf der Grundlage von Schätzungen des erwarteten Umsatzlebenszyklus des künftigen Kunden ermittelt. Der Umsatzlebenszyklus eines künftigen Kunden kann sich unter dem Einfluss von Verbrauchertrends, Marktbedingungen oder gesetzlichen Anforderungen und Vorschriften ändern. Diese Faktoren können auch dazu führen, dass eine Wertminderung von Vermögenswerten erforderlich wird.

4.1.2 Wertminderung von nicht finanziellen Vermögenswerten

Der Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, aber es wird ein jährlicher Wertminderungstest durchgeführt, um festzustellen, ob es Änderungen oder Ereignisse gibt, die zu einer Wertminderung führen könnten. Für die Bestimmung des Vorliegens eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts ist eine Schätzung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet worden ist, erforderlich. Für die Berechnung des Nutzungswerts muss die Geschäftsführung die künftigen Cashflows aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit sowie den geeigneten Abzinsungssatz zur Berechnung des Barwerts schätzen. Wenn die künftigen Cashflows tatsächlich wesentlich geringer als erwartet ausfallen, könnte sich daraus ein erheblicher Wertminderungsaufwand ergeben.

Der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte betrug zum 31. Dezember 2023 47,5 Mio. € (31. Dezember 2022: 47,4 Mio. €). Einzelheiten zur Berechnung des Wertminderungsaufwands sind in Anmerkung 14 dargelegt. Bei sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerten wird ein Wertminderungstest durchgeführt, wenn entsprechende Anzeichen dafür vorliegen.

4.1.3 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert von Finanzinstrumenten

Einige Vermögenswerte und Schulden des Konzerns werden für Zwecke der Finanzberichterstattung zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei der Schätzung des beizulegenden Zeitwerts eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit verwendet der Konzern, soweit verfügbar, marktbeobachtbare Daten. Wenn die beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten in der Bilanz nicht auf Basis einer Marktpreisnotierung in einem aktiven Markt bewertet werden können, wird ihr beizulegender Zeitwert anhand von Bewertungsverfahren ermittelt, was die Discounted-Cashflow-Methode (DCF) einschließt. Die Eingabewerte für diese Modelle stammen soweit wie möglich aus beobachtbaren Märkten. Wenn dies jedoch nicht möglich ist, ist bei der Festlegung der beizulegenden Zeitwerte ein gewisses Maß an Urteilsvermögen erforderlich. Zu den Ermessensentscheidungen zählen Erwägungen bezüglich der Eingabewerte, wie u. a. Liquiditätsrisiko, Kreditrisiko und Volatilität. Änderungen der Annahmen im Zusammenhang mit diesen Faktoren könnten sich auf den ausgewiesenen beizulegenden Zeitwert der Finanzinstrumente auswirken.

Der Finanzleiter ist verantwortlich für die Vorbereitung der Bewertung der betreffenden finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, die zum Zwecke der Finanzberichterstattung erforderlich sind. Der Finanzleiter berichtet jedes Quartal entsprechend der jeweiligen Quartalsstichtage direkt an den Vorstand, um die Gründe für die Schwankungen der beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten darzulegen.

4.1.4 Klagen und Rechtsstreitigkeiten

Der Konzern ist in verschiedene Klagen und Rechtsstreitigkeiten, die Teil seiner Geschäftstätigkeit sind, involviert. Der Konzern bewertet die gegen ihn eingeleiteten Klagen und Gerichtsverfahren auf der Grundlage von Fakten und holt bei Bedarf rechtlichen Rat ein. Darüber hinaus sind die Gesellschaften auch als Partei in der Erhebung von Ansprüchen involviert. In beiden Fällen handelt es sich um subjektive Elemente und mögliche Ergebnisse. Es ist jedoch nicht möglich, Gewissheit über das Endergebnis und eventuelle Verhandlungen über Klagen und Rechtsstreitigkeiten zu erlangen. Für eine genauere Erläuterung siehe Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, Anmerkung 32.

4.1.5 Steuern

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses ist die Gesellschaft bestrebt, alle relevanten steuerlichen Risiken zu bewerten und aktuelle Angaben zur Steuerlage im Konzernabschluss nach bestem Wissen und Gewissen zu berücksichtigen. Die sich abzeichnenden Erkenntnisse, z. B. nach der endgültigen Steuerveranlagung für Vorjahre, können zu zusätzlichen Steuerbelastungen oder -vorteilen führen und neue steuerliche Risiken mit sich bringen. Bei der bilanziellen und steuerlichen Bewertung der aktiven latenten Steuern werden Annahmen getroffen, inwieweit und in welchem Zeitraum diese realisiert werden können. Dies geschieht z. B. auf der Basis von Businessplänen. Darüber hinaus werden bei der Erstellung des Abschlusses Annahmen über temporäre und permanente Differenzen zwischen den Wertansätzen für Bilanzierungs- und Steuerzwecke getroffen. Die tatsächliche Lage kann von den Annahmen zur Ermittlung der latenten Steuerpositionen abweichen, z. B. aufgrund unterschiedlicher Erkenntnisse und Änderungen von Steuergesetzen und -vorschriften. Für eine genauere Erläuterung wird auf Anmerkung 12 im Anhang verwiesen.

4.1.6 Geschätzter Kreditverlust

Der Konzern verwendet eine Rückstellungsmatrix zur Berechnung der Kreditausfälle für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Rückstellungsquoten basieren auf den Überfälligkeitstagen für Gruppierungen verschiedener Kundensegmente, die ähnliche Verlustmuster aufweisen (d.h. nach Geografie, Produkttyp, Kundentyp und Rating sowie Abdeckung durch Akkreditive und andere Formen der Kreditversicherung).

Die Rückstellungsmatrix basiert zunächst auf den vom Konzern beobachteten historischen Ausfallraten. Der Konzern wird die Matrix kalibrieren, um die historischen Kreditausfallquoten mit zukunftsgerichteten Informationen anzupassen. Zum Beispiel, wenn die prognostizierten wirtschaftlichen Bedingungen (d.h. das Bruttoinlandsprodukt) sich im nächsten Jahr voraussichtlich verschlechtern werden was zu einer erhöhten Anzahl von Zahlungsausfällen im verarbeitenden Gewerbe führen kann, werden die historischen Ausfallraten angepasst werden. Zu jedem Berichtszeitpunkt werden die historisch beobachteten Ausfallquoten aktualisiert und Änderungen in den zukunftsgerichteten Schätzungen werden analysiert.

Die Bewertung der Korrelation zwischen den historischen beobachteten Ausfallraten, den prognostizierten wirtschaftlichen Bedingungen und den ECLs ist eine wesentliche Schätzung. Die Höhe der ECLs reagiert empfindlich auf Veränderungen der Umstände und der prognostizierten wirtschaftlichen Bedingungen. Die historischen Erfahrungen des Konzerns mit Kreditausfällen und die Prognose der wirtschaftlichen Bedingungen sind möglicherweise nicht repräsentativ für den tatsächlichen Ausfall von Kunden in der Zukunft. Die Informationen über die ECLs auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des Konzerns sind in Anmerkung 20 aufgeführt.

5 Segmentberichterstattung

Im Berichtszeitraum und im Vorjahr gibt es nur ein bedeutsames Geschäftssegment - Digital Entertainment Services - für welches separate Finanzinformationen vorliegen und welches regelmäßig von der verantwortlichen Unternehmensinstanz ("Chief Operating decision maker") überprüft wird um Entscheidungen über die Ressourcenzuteilung zu treffen.

6 Umsatzerlöse

Der Konzern erzielte Einnahmen zum gegebenen Zeitpunkt für die folgenden Dienstleistungen:

scrollen
In T€ 2023 2022
Digitale Unterhaltungsdienste 326.349 268.374
Marketing-Dienstleistungen - 6.469
Sonstige Einnahmen 6 1.222
Umsatzerlöse 326.355 276.065

In der folgenden Tabelle sind die Umsatzerlöse nach geografischen Märkten aufgeschlüsselt:

scrollen
In T€ 2023 2022
Europa 109.140 101.603
Nordamerika 196.753 157.868
Lateinamerika 12.612 3.409
Andere 7.850 13.186
Umsatzerlöse 326.355 276.065

6.1 Vertragskosten

Für weitere Einzelheiten zu den Auftragssalden wird auf die Erläuterungen zu den Auftragskosten (Anmerkung 18) und den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Anmerkung 20) verwiesen.

7 Umsatzkosten

Die Umsatzkosten setzen sich wie folgt zusammen:

scrollen
In T€ 2023 2022
Kundenakquisitionskosten insgesamt 135.397 112.291
Aktivierte Kundenakquisitionskosten (Vertragskosten) -133.226 -107.540
Amortisierte Vertragskosten 123.624 84.998
Kundenakquisitionskosten der Periode 125.795 89.750
Kosten für Fremdleistungen 52.393 47.843
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 63.524 63.716
Gesamt 241.712 201.309

8 Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

scrollen
In T€ 2023 2022
Löhne und Gehälter 18.337 16.958
Versorgungsbeiträge 47 35
Soziale Abgaben 2.173 1.708
Anteilsbasierte Vergütungen 1.530 1.664
Kosten für externe Mitarbeiter 2.699 461
Aktivierte Personalkosten -728 -688
Sonstige 688 551
Gesamt 24.747 20.688

8.1 Mitarbeiter

Die Anzahl der Vollzeitäquivalente im Geschäftsjahr 2023 stellt sich wie folgt dar:

scrollen
2023 2022
Deutschland 15,6 14,1
Niederlande 127,8 103,4
Vereinigtes Königreich 9,0 7,6
Frankreich 15,0 13,5
Übrige 1,8 4,2
Mitarbeiter (FTE) 169.1 142,8

Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer im Geschäftsjahr betrug:

scrollen
2023 2022
Vollbeschäftigte 148 126
Teilzeitbeschäftigte 26 21
Mitarbeiter (durchschnittliche Anzahl) 173 147

9 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten folgende Aufwendungen:

scrollen
In T€ 2023 2022
Raumaufwendungen 513 722
Vertriebs- und Reiseaufwendungen 1.325 2.167
Beratungsaufwendungen 3.132 3.435
Aufsichtsratsvergütungen 215 125
IT Aufwendungen 4.365 3.029
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 234 136
Gesamt 9.784 9.614

9.1 Abschlussprüferhonorar

Die folgenden Honorare wurden für die von Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft (Abschlussprüfer der Gruppe) erbrachten Dienstleistungen als Aufwand verbucht:

scrollen
In T€ 2023 2022
Für Abschlussprüfungen 147 320
Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft 215 215
Sonstige -68 104
Für Steuerberatungsleistungen 683 394
Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft 156 96
Sonstige 528 298

10 Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen

scrollen
In T€ 2023 2022
Lizenzen und Markenzeichen - 120
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 2.989 41
Nutzungsüberlassung von Vermögenswerten 1.032 924
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 442 336
Gesamt 4.463 1.421

Für weitere Informationen über Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wird auf die Offenlegung der immateriellen Vermögenswerte (Anmerkungen 14 und 15) und der Sachanlagen (Anmerkung 16) verwiesen. Die Abschreibungen auf Content-Lizenzen im Zusammenhang mit digitalen Unterhaltungsdiensten in Höhe von 3.730 T€ (2022: 2.664 T€) wurden als sonstige Umsatzkosten ausgewiesen.

11 Finanzerträge und Finanzaufwendungen

Die folgende Tabelle enthält eine Aufgliederung der Finanzerträge und -aufwendungen. Finanzaufwendungen, die sich auf finanzielle Verbindlichkeiten beziehen, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert sind, sind in der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts dieser Verbindlichkeiten enthalten.

scrollen
In T€ 2023 2022
Finanzerträge
Zinsertrag 172 -
Fair-Value-Änderungen der als FVTPL designierten finanziellen Verbindlichkeiten 1 -
Finanzerträge Gesamt 173 -
Finanzaufwand
Zinsen für Überziehungskredite und Kredite -101 -324
Abschreibung kapitalisierter Finanzaufwendungen -83 -129
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten -190 -196
Währungsergebnis -404 -108
Bankkosten -183 -289
Sonstige Finanzaufwendungen -77 -66
Fair-Value-Änderungen der als FVTPL designierten finanziellen Verbindlichkeiten - -110
Zinsaufwand Gesamt -1.037 -1.221
Finanzergebnis Gesamt -864 -1.221

12 Ertragsteuern

Dieser Abschnitt enthält weitere Einzelheiten zu allen Abschlussposten im Hinblick auf die Ertragsteuern.

Dazu gehören die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Ertragsteuern, die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steuern und die tatsächlichen Steuerpositionen in der Bilanz.

12.1 Ertragsteuern in der Gewinn- und Verlustrechnung

Zum 31. Dezember 2023 wurden alle latenten Steuern auf temporäre Differenzen auf der Grundlage eines kombinierten Steuersatzes von gerundet 31,2 % für Deutschland (DE), 25,8 % für die Niederlande (NL), 19,0 % für das Vereinigte Königreich (UK) und dem anwendbaren Steuersatz für andere ausländische Gerichtsbarkeiten berechnet. Der Steuersatz im Vereinigten Königreich beträgt bis zum 31. März 2023 19,0 %. Ab dem 1. April beträgt der anwendbare Steuersatz 25 %. Der gewichtete Durchschnittssatz von 23,5 % wird für die Berechnung der Steuerposition verwendet. Für den Ansatz der latenten Steuern auf die deutschen steuerlichen Verlustvorträge wurden wie im Vorjahr durchgängig Steuersätze von 15,4 % für die Gewerbesteuer und 15,8 % für die Körperschaftsteuer und den Solidaritätszuschlag zugrunde gelegt.

scrollen
in T€ DE NL UK
Laufende Ertragsteuer
Ertragsteuern laufendes Jahr - -9.349 -170
Anpassungen für Vorjahre - 190 26
Summe laufende Ertragsteuern - -9.159 -144
Latente Ertragsteuern
Bildung und Auflösung von temporären Differenzen 1.251 -3.888 45
Anpassungen für Vorjahre -8 -105 -
Ansatz bislang nicht erfasster (Ausbuchung bislang erfasster) steuerlicher Verlustvorträge -1.111 -22 -
Summe latente Ertragsteuern 131 -4,015 45
Übrige Steuern - - -
Summe Ertragsteuern 131 -13.174 -100
scrollen
in T€ Übrige 2023 2022
Laufende Ertragsteuer
Ertragsteuern laufendes Jahr -94 -9.613 -4.681
Anpassungen für Vorjahre - 216 -348
Summe laufende Ertragsteuern -94 -9.397 -5.029
Latente Ertragsteuern
Bildung und Auflösung von temporären Differenzen 104 -2.488 -5.265
Anpassungen für Vorjahre - -113 -169
Ansatz bislang nicht erfasster (Ausbuchung bislang erfasster) steuerlicher Verlustvorträge -19 -1.152 -1.435
Summe latente Ertragsteuern 86 -3.753 -6.869
Übrige Steuern -13 -13 -11
Summe Ertragsteuern -21 -13.163 -11.908

12.2 Überleitung des effektiven Steuersatzes

scrollen
in T€ DE NL UK
Ergebnis vor Steuern -6.297 51.308 230
Nominale Steuerquote 31,2% 25,8% 23,5%
Ertragsteuern berechnet zum Nominalzinssatz 1.966 -13.237 -54
Auswirkungen unterschiedlicher Steuersätze von Tochtergesellschaften, die im Ausland operieren - - -
Anschaffungskosten, die nicht abzugsfähig sind - - -
Aufwendungen für Aktienoptionsplan, die steuerlich nicht abzugsfähig sind -480 - -
Beteiligungsfreistellung -236 - -
Steuerliche Ergebnisse aus Vorjahren -1.111 -22 -
Ansatz bislang nicht erfasster (Ausbuchung bislang erfasster) steuerlicher Verlustvorträge -8 85 26
Als zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte nicht abzugsfähige finanzielle Verbindlichkeiten - - -
Nicht abzugsfähige Abschreibungen - - -
Forschung und Entwicklung - - -
Sonstige - -9 -71
Ertragsteueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung (effektiv) 131 -13,174 -100
-0,5% 25,7% 43,3%
scrollen
in T€ Übrige 2023 2022
Ergebnis vor Steuern -239 45.000 40.861
Nominale Steuerquote 16,7% 31,2% 31,2%
Ertragsteuern berechnet zum Nominalzinssatz 40 14,052 -12,731
Auswirkungen unterschiedlicher Steuersätze von Tochtergesellschaften, die im Ausland operieren - 2.765 2.631
Anschaffungskosten, die nicht abzugsfähig sind - - -39
Aufwendungen für Aktienoptionsplan, die steuerlich nicht abzugsfähig sind - -480 -135
Beteiligungsfreistellung - -236 45
Steuerliche Ergebnisse aus Vorjahren -19 -1.152 -1.435
Ansatz bislang nicht erfasster (Ausbuchung bislang erfasster) steuerlicher Verlustvorträge - 103 -517
Als zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte nicht abzugsfähige finanzielle Verbindlichkeiten - - -34
Nicht abzugsfähige Abschreibungen - - 114
Forschung und Entwicklung - - 220
Sonstige -42 -122 -27
Ertragsteueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung (effektiv) -21 -13.163 -11.908
-8,8% 29,1% 29,1%

Der effektive Einkommensteuersatz im Jahr 2023 von 29,1 % entspricht dem effektiven Einkommensteuersatz von 2022 von 29,1 %. Beide sind niedriger als der inländische Einkommenssteuersatz von 31,2 %.

12.3 Latente Steuern in der Bilanz

Die zum Bilanzstichtag bestehenden aktiven und passiven latenten Steuern beziehen sich auf die nachfolgenden Positionen. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert, wenn sie sich auf dieselbe Gesellschaft bzw. Organschaft beziehen und die Gesellschaft bzw. Organträgerin ein einklagbares Recht dazu hat.

scrollen
In T€ 2023 2022
Immaterielle Vermögenswerte -2.213 -1.355
Vertragskosten -12.685 -10.126
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 75 104
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -24 22
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 323 441
Sonstige Verbindlichkeiten (Aktienoptionsplan) 511 715
Steuerliche Verlustvorträge 1.389 1.280
Saldierung aktive und passive latente Steuern -12.624 -8.920
In der Bilanz wie folgt wiedergegeben:
Aktive latente Steuern 1.684 1.583
Passive latente Steuern -14.309 -10.503
Netto latente Steuern -12.624 -8.920

12.4 Steuerliche Verlustvorträge und nicht bilanzierte latente Steueransprüche

Für die folgenden Posten wurden keine latenten Steueransprüche angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass künftige steuerpflichtige Gewinne zur Verfügung stehen werden, mit denen die Gruppe die Vorteile daraus nutzen kann.

scrollen
2023 2022
Bruttobetrag Steuerliche Auswirkungen Bruttobetrag Steuerliche Auswirkungen
Steuerliche Verluste 28.190 8.795 10.681 3.316

Steuerliche Verluste, für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde, werden nie verfallen.

13 Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem der Ergebnisanteil der Aktionäre der CLIQ Digital AG durch den gewichteten Durchschnitt der Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien dividiert wird. Das verwässerte Ergebnis je Aktie berücksichtigt zusätzlich alle aufgrund von Aktienoptionsprogrammen (Anmerkung 29) möglicherweise auszugebenden Aktien.

scrollen
In T€ /​ Aktien in '000 2023 2022
Ergebnisanteil der Aktionäre der CLIQ Digital AG 31.838 29.047
Anzahl der Aktien, die sich zum 1. Januar im Umlauf befanden 6.509 6.509
Auswirkung der gehaltenen eigenen Aktien -4 -4
Anzahl der Aktien, die sich zum 31. Dezember im Umlauf befanden 6.505 6.505
Gewichteter Durchschnitt der Aktien im Umlauf 6.505 6.505
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 4,90 4,47
Anzahl der potenziell verwässerten Stammaktien 97 30
Gewichteter Durchschnitt der Aktien für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie 6.568 6.534
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 4,82 4,42

14 Geschäfts- oder Firmenwert

Eine Überleitung des Buchwerts ist im Folgenden dargestellt:

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Kosten 47.621 47.541
Kumulierte Wertminderungen -106 -106
47.515 47.435
scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Stand am 1. Januar 47.541 48.266
Abgänge - -564
Effekt aus Wechselkursänderungen 80 -161
Stand am 31. Dezember 47.621 47.541
Wertminderungen
Stand am 1. Januar -106 -106
Wertberichtigung - -
Effekt aus Wechselkursänderungen - -
Stand am 31. Dezember -106 -106
Gesamter Buchwert 47.515 47.435

14.1 Zuordnung des Geschäfts- oder Firmenwerts zu den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten

Zum Zweck der Überprüfung, ob eine Wertminderung vorliegt, muss der Geschäfts- oder Firmenwert, der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde, vom Übernahmetag an jeder der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Erwerbers, die aus den Synergien des Zusammenschlusses Nutzen ziehen sollen, zugeordnet werden. Jede Einheit oder Gruppe von Einheiten, zu der der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wird, stellt die niedrigste Ebene innerhalb des Unternehmens dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird. Der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts wurde zum Zweck der Prüfung auf Wertminderung den folgenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet:

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Cliq Digital Entertainment Services 47,436 47,356
Andere 79 79
Geschäfts- oder Firmenwert Gesamt 47,515 47,435

Im Zuge der zunehmenden Integration der erworbenen Unternehmen und damit verbundene organisatorische Umstrukturierungen, die sowohl operative Prozesse als auch die Reporting-Strukturen betreffen, wurde im Geschäftsjahr 2023 auch die Struktur der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten angepasst. Das Management der Cliq Gruppe hat in diesem Zusammenhang eine zahlungsmittelgenerierende Einheit Cliq Digital Entertainment Services definiert und in dieser die bisherigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten CLIQ Digital und CLIQ BV sowie CLIQ UK zusammengeführt.

Um sicherzustellen, dass durch die Reorganisation der Struktur der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten eine eigentlich notwendige Wertminderung nicht übersehen wird, wurde zum Bilanzstichtag neben dem Werthaltigkeitstest in der neuen Struktur auf Basis vergleichbarer Prämissen auch ein Werthaltigkeitstest auf Ebene der bisherigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durchgeführt. Dieser Werthaltigkeitstest hat keine Hinweise auf eine Wertminderung ergeben. Im Jahr 2023 betrug der Geschäfts- oder Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit CLIQ UK 4.139 T€.

14.2 Cliq Digital Entertainment Services

Der Geschäfts- oder Firmenwert aus Akquisitionen resultiert aus dem Zusammenschluss von Bob Mobile AG und CLIQ B.V. im Geschäftsjahr 2012 und dem Erwerb von Unternehmen im Jahr 2017, die ähnliche digitale Unterhaltungsdienste anbieten. Die Werthaltigkeit dieses Geschäfts- oder Firmenwerts (2023: 47,4 Millionen €; 2022: 47,3 Millionen €) wird durch einen jährlichen Wertminderungstest zum Bilanzstichtag überprüft, der auf zukunftsbezogenen Annahmen beruht. Die erzielbaren Beträge, die auf der Berechnung des Nutzungswerts basieren, wurden auf der Grundlage eines DCF-Verfahrens ermittelt. Die Bewertungsergebnisse wurden zusätzlich über eine Multiplikatorbewertung plausibilisiert. Im Rahmen des Wertminderungstests wurden verschiedene Sensitivitäten des erzielbaren Betrags insbesondere bezüglich des WACC, der nachhaltigen Wachstumsrate und des Verhältnisses aus Marketingaufwand und Umsätzen ermittelt. Auf Basis dieser Analysen ist für das Management keine Änderung von wesentlichen Bewertungsprämissen innerhalb eines vernünftigen Rahmens ersichtlich, die zu einer Wertminderung führen würde.

Das Finanzbudget für die nächsten zwei Jahre, das im Rahmen des 'DCF-Verfahrens' verwendet wird, ist von den Entwicklungen in der Vergangenheit abgeleitet und beinhaltet die Erwartungen des Managements in Bezug auf zukünftige Marktentwicklungen und beinhaltet keine Restrukturierungsaktivitäten, zu denen sich der Konzern noch nicht verpflichtet hat. Wesentliche Annahmen bei der Erstellung der Finanzplanung für die Geschäftsjahre 2024 und 2025 beziehen sich auf das Wachstum der Umsatzerlöse und der Kundenakquisitionskosten pro Land sowie auf die Entwicklung des ARPU (Average Revenue Per User) und der CPA (Cost per Acquisition). Cashflows, die über den zweijährigen Planungszeitraum hinausgehen, werden auf der Grundlage eines konservativen Ansatzes extrapoliert, wobei die unten aufgeführten geschätzten Annahmen verwendet werden. Nach dem gesamten Prognosezeitraum von 5 Jahren wurden die freien Cashflows für den Endwertzeitraum unter Berücksichtigung einer ewigen Wachstumsrate von 2 % abgeleitet.

scrollen
Werttreiber 2024-2025 2026-2027 Ewige Rente
Umsatzerlöse Management- Case 2026: 12,2 % (jährliche Wachstumsrate) 2,0 % (jährliche Wachstumsrate)
2027: 7,1 % (jährliche Wachstumsrate)
Kosten für Management- Case 2026: 15,6 % der Umsatzerlöse 15,5 % der Umsatzerlose
Fremdleistungen 2027: 15,5 % der Umsatzerlöse
Kundenakquisitions- Management- Case 2026: 38,3 % der Umsatzerlöse der Umsatzerlöse
Kosten 2027: 37,5 % der Umsatzerlöse
Sonstige betriebliche Aufwendungen Management- Case 31,6 % der Umsatzerlöse 31,6 % der Umsatzerlöse
Körperschaftsteuersatz Management- Case 25,9 % 25,9 %
Nettoumlaufvermögen Management- Case - 4,7 % der Umsatzerlöse - 4,7 % der Umsatzerlöse
Sonstige Abschreibungen Management- Case 1,4 % der Umsatzerlöse 1,4 % der Umsatzerlöse
Vorsteuer-WACC 12,7 % 12,7 % 12,7 %

15 Sonstige immaterielle Vermögenswerte

scrollen
In T€ Lizenzen und Markenzeichen Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte Gesamt
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Stand am 1. Januar 2022 2.936 1.082 4.018
Zugänge 3.564 5.182 8.746
Abgänge -1.958 -202 -2.160
Effekt aus Wechselkursänderungen 82 21 103
31. Dezember 2022 4.624 6.083 10.707
Zugänge 4.053 6.539 10.592
Abgänge -3.339 -29 -3.367
Effekt aus Wechselkursänderungen - 1 1
Stand am 31. Dezember 2023 5.339 12.594 17.932
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand am 1. Januar 2022 1.174 284 1.459
Zugänge des Geschäftsjahres 2.784 41 2.825
Abgänge -1.870 -202 -2.071
Effekt aus Wechselkursänderungen 73 21 94
31. Dezember 2022 2.162 145 2.306
Zugänge des Geschäftsjahres 3.736 2.989 6.725
Abgänge -3.205 -29 -3.234
Effekt aus Wechselkursänderungen - 1 1
Stand am 31. Dezember 2023 2.692 3.106 5.799
Buchwert zum 31. Dezember 2022 2.462 5.938 8.401
Buchwert zum 31. Dezember 2023 2.646 9.488 12.134

16 Sachanlagen

scrollen
In T€ Andere Anlagen. Betriebs- und Geschäftsausstattung Nutzungsüberlassung von Vermögenswerten Gesamt
Anschaffungs- oder Herstellungskosten 1. Januar 2022 914 3.508 4.422
Zugänge 819 1.590 2.409
Abgänge - -267 -267
Effekt aus Wechselkursänderungen 1 - 1
31. Dezember 2022 1.733 4.832 6.565
Zugänge 123 366 489
Abgänge -66 -284 -349
Effekt aus Wechselkursänderungen -0 - -0
31. Dezember 2023 1.790 4.914 6.704
Abschreibungen und Wertminderungen 1. Januar 2022 175 439 614
Zugänge des Geschäftsjahres 336 924 1.260
Abgänge - -267 -267
Effekt aus Wechselkursänderungen 1 - 1
31. Dezember 2022 512 1.096 1.608
Zugänge des Geschäftsjahres 439 1.032 1.471
Abgänge -70 -284 -354
Effekt aus Wechselkursänderungen -0 - -0
31. Dezember 2023 881 1.844 2.725
Buchwert zum 31. Dezember 2022 1.221 3.736 4.957
Buchwert zum 31. Dezember 2023 909 3.070 3.979

16.1 Nutzungsrechte

Im Berichtszeitraum unterzeichnete die Gruppe neue Mietverträge für das Büro in Paris. Für die neuen Mietverträge wurde ein Nutzungsrecht an Vermögenswerten in Höhe von 319 T€ ausgewiesen. Die Laufzeit des ursprünglichen Mietvertrags liegt zwischen 2 und 6 Jahren.

17 Tochtergesellschaften

Einzelheiten zu den konsolidierten Tochtergesellschaften der Gruppe am Ende des Berichtszeitraums sind nachstehend aufgeführt:

scrollen
Name der Tochtergesellschaft Ort der Niederlassung und der Geschäfstätigkeit 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Wichtige Tochtergesellschaften
Niederlande
Cliq B.V. Amsterdam, Niederlande 100 % 100 %
CMind B.V. Amsterdam, Niederlande 100 % 100 %
CPay B.V. Amsterdam, Niederlande 100 % 100 %
iDNA B.V. Amsterdam, Niederlande 100 % 100 %
Deutschland
Cliq GmbH Düsseldorf, Deutschland 100 % 100 %
Vereinigtes Königreich
Universal Mobile Enterprises Limited Witney, Vereinigtes Königreich 100 % 100 %
Red27 Mobile Limited Witney, Vereinigtes Königreich 100 % 100 %
Frankreich
Tornika S.A.S. Paris, Frankreich 100 % 100 %
Sonstige Tochtergesellschaften
ADGOMO Limited Witney, Vereinigtes Königreich 100 % 100 %
C Formats GmbH Düsseldorf, Deutschland 100 % 100 %
Claus Mobi GmbH Düsseldorf, Deutschland 100 % 100 %
Cliq Games B.V. Amsterdam, Niederlande 60 % 60 %
Cructiq AG Baar, Schweiz 100 % 100 %
Luboka Media Limited Witney, Vereinigtes Königreich 100 % 100 %
Memtiq B.V. Amsterdam, Niederlande 100 % 100 %
Rheinkraft Production GmbH Düsseldorf, Deutschland 100 % 100 %
The Mobile Generation Americas Inc. Toronto, Kanada 100 % 100 %
Tornika Media B.V. Amsterdam, Niederlande 100 % 100 %
Zimiq GmbH Düsseldorf, Deutschland 100 % 100 %
Holding, inaktive und aufgelöste Tochtergesellschaften
Cliq Holding B.V. (vormals Cliq UK Holding BV) Amsterdam, Niederlande 100 % 100 %
Moonlight Mobile Limited Witney, Vereinigtes Königreich 100 % 100 %
Bob Mobile Hellas S.A. Attiki, Griechenland 100 % 100 %
Booster Media Limited Witney, Vereinigtes Königreich 100 % 0 %
Bunkr Technologies S.A.S. Vincennes, Frankreich 80 % 80 %
Netacy Inc. (Mit Wirkung zum 4. Januar liquidiert) Dover, USA 100 % 100 %
Guerilla Mobile Asia Pacific Pte. Ltd (Mit Wirkung zum 10. Oktober 2023 liquidiert) Singapore 0 % 100 %
TMG Singapore PTE Ltd. (Mit Wirkung zum 10. Oktober 2023 liquidiert) Singapore 0 % 100 %
Hype Ventures B.V. (am 23. März 2023 mit CLIQ UK Holding B.V. fusioniert) Amsterdam, Niederlande 0 % 100 %
VIPMOB B.V. (Mit Wirkung zum 29. März 2023 liquidiert) Amsterdam, Niederlande 0 % 80 %

Zum Berichtszeitpunkt überprüft der Konzern die Konzernstruktur, um die Anzahl der nicht wesentlichen Tochtergesellschaften zu reorganisieren und zu straffen, mit dem Ziel, die Struktur des Konzerns zu optimieren, um das aktuelle Geschäftsmodell zu unterstützen. Es wird erwartet, dass die Gesamtzahl der Konzerngesellschaften durch die Liquidation oder Verschmelzung nicht-aktiver Gesellschaften verringert wird. Im Rahmen des im vierten Quartal 2022 begonnenen Projekts zur Unternehmensumstrukturierung werden die nicht-aktiven Gesellschaften Vipmob B.V., Guerilla Mobile Asia Pacific Pte. Ltd. und TMG Singapore PTE Ltd. im Laufe des Jahres 2023 liquidiert. Im ersten Quartal 2023 wurde Hype Ventures B.V. mit CLIQ Holding B.V. verschmolzen. Netacy Inc. wurde zum 4. Januar 2024 liquidiert.

18 Vertragskosten

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
kurzfristig 46.616 38.857
langfristig 2.581 707
Gesamte Auftragskosten 49.197 39.563

Die Vertragskosten bestehen aus gezahlten Kundenakquisitionskosten, die für den Abschluss von Verträgen mit Kunden erforderlich sind. Die Auflösung dieser Kosten basiert auf der Nutzungsdauer der Kundenbeziehung. Die Nutzungsdauer der Kundenbeziehung wird als der durchschnittliche Kundenumsatz für jede vergleichbare Kundengruppe über die gesamte Zeit der Kundenbeziehung mit einem Maximum von 18 Monaten ermittelt.

19 Sonstige langfristige Vermögenswerte

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Blacknut SAS 1.572 1.572
Dreamspark SAS 400 400
Gesamt 1.971 1.972

20 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, brutto 3.551 8.561
Forderungen aus noch nicht abgerechneten Leistungen 11.974 4.763
Wertberichtigungen -1.813 -2.095
Laufende Rücklagen 6.834 2.389
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gesamt 20.546 13.618

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind unverzinslich und haben im Allgemeinen eine Laufzeit von 30 bis 90 Tagen. Informationen über die Exposition der Gruppe gegenüber Kredit- und Marktrisiken sowie Wertminderungsaufwendungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in den Anmerkungen 30.3.1 und 30.3.3 enthalten. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der lebenslang erwarteten Kreditverluste (ECL), die für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen in Übereinstimmung mit dem vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 erfasst wurden.

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Forderung zum 1. Januar -2.095 -1.475
Abgeschriebene Beträge -86 366
Eingezogene Beträge 403 -
Veränderung der Wertberichtigung aufgrund von Veränderungen der Bruttoforderungen - -1.044
Fremdwährungsergebnis -35 58
Forderung zum 31. Dezember -1.813 -2.095

21 Sonstige Vermögenswerte

Die ausgewiesenen sonstigen Vermögenswerte haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und setzen sich wie folgt zusammen:

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Kautionen 237 138
Geleistete Anzahlungen 1.586 531
Sonstige Vermögenswerte 92 100
Gesamt 1.915 769

22 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten kurzfristige Einlagen in Höhe von 14.186 T€ (2022: 0 T€) und Bankguthaben in Höhe von 1.551 T€ (2022:16.804 T€).

23 Gezeichnetes Kapital

Die Hauptversammlung vom 6. April 2023 hat beschlossen, die bestehenden Inhaberaktien unter Beibehaltung der bisherigen Stückelung in Namensaktien umzuwandeln. Die Umwandlung ist mit Eintragung in das Handelsregister vom 12. Juni 2023 wirksam geworden.

Abgesehen davon hat sich das Grundkapital im Geschäftsjahr 2023 nicht verändert. Das ausgegebene Grundkapital beträgt zum 31. Dezember 2023 6.508.714,00 €. Das Grundkapital besteht aus 6.508.714 auf den Namen lautenden Stückaktien mit einem Nennwert von 1,00 € je Aktie. Alle bis zum 31. Dezember 2023 ausgegebenen Aktien sind voll eingezahlt. Jede Aktie gewährt ein vorrangiges Stimmrecht sowie einen Dividendenanspruch, der jeweils ihrem Anteil am Grundkapital entspricht..

23.1 Eigene Anteile

Der gesamte Bestand an eigenen Aktien beläuft sich zum 31. Dezember 2023 auf 4.000 Stück. Dies entspricht 0,06 % des Grundkapitals. Die Anschaffungskosten in Höhe von 15,00 T€ (inklusive Anschaffungsnebenkosten in Höhe von 0,00 T€) wurden in einer Summe vom Eigenkapital abgezogen.

23.2 Genehmigtes Kapital

Die Hauptversammlung vom 14. April 2022 und vom 6. April 2023 hat beschlossen, den Vorstand zu ermächtigen, das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 13. April 2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 3.254.357,00 € ("Maximalbetrag") durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe von bis zu 3.254.357 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2022"). Auf den Maximalbetrag ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf neue Aktien entfällt, die nach der Veröffentlichung der Einberufung der Hauptversammlung für den 14. April 2022 elektronischen Bundesanzeiger aufgrund der Ausübung des genehmigten Kapitals, geschaffen durch Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Mai 2019 ("Genehmigtes Kapital 2019"), ausgegeben worden sind. Das Bezugsrecht der Aktionäre kann in bestimmten Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden.

Das Genehmigte Kapital 2022, in seiner zuletzt durch Beschluss der Hauptversammlung vom 06. April 2023 geänderten Fassung, ist mit der Eintragung in das Handelsregister am 12. Juni 2023 wirksam geworden.

23.3 Bedingtes Kapital

23.3.1 Bedingtes Kapital 2020 (Aktienoptionen)

Durch Beschlüsse der Hauptversammlung vom 21. August 2020, vom 14. April 2022 und vom 6. April 2023 ist das Grundkapital um bis zu 210.000,00 € aufgeteilt in bis zu 210.000 neue, auf den Namen lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1,00 € je Aktie bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2020"). Die Neufassung des Bedingten Kapitals 2020 (vormals eingetragen als Bedingtes Kapital 2017/​11) durch Beschlüsse der Hauptversammlung vom 21. August 2020 und vom 14. April 2022 erfolgte einerseits, weil sämtliche auf Basis des Aktienoptionsprogramms 2017 ausgegebenen Bezugsrechte erloschen sind, und andererseits, weil das beschlossene Aktienoptionsprogramm 2020 aufgehoben wurde, soweit daraus nicht bereits Bezugsrechte ausgegeben worden sind, für die das Erfolgsziel erreicht worden ist. Das Bedingte Kapital 2020 dient zur Gewährung von Aktien an Inhaber von Bezugsrechten gemäß dem Aktienoptionsprogramm 2020 nach Maßgabe des Beschlusses der Hauptversammlung vom 21. August 2020 zu Tagesordnungspunkt 7 lit. b), soweit die Inhaber der Bezugsrechte von ihrem Ausübungsrecht Gebrauch machen, die Gesellschaft zur Erfüllung der Bezugsrechte keine eigenen Aktien gewährt oder eine Geldzahlung leistet. Die Ausgabe der Aktien aus dem Bedingten Kapital 2020 erfolgt zu dem in dem Hauptversammlungsbeschluss der Gesellschaft vom 21. August 2020 zu Tagesordnungspunkt 7 lit. b) bestimmten Ausübungspreis als Ausgabebetrag. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem die Ausgabe erfolgt, am Gewinn teil.

23.3.2 Bedingtes Kapital 2022/​I (Wandlungs- oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus bestimmten Finanzinstrumenten)

Die Hauptversammlung vom 19. Mai 2017, vom 29. April 2021, vom 14. April 2022 und vom 6. April 2023 beschloss eine bedingte Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um bis zu 2.804.357,00 € aufgeteilt in bis zu 2.804.357 neue Stückaktien ("Bedingtes Kapital 2022/​I"). Das Bedingte Kapital 2022/​I dient der Gewährung von auf den Namen lautenden Stückaktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel-, Options- und/​oder Gewinnschuldverschreibungen und/​oder Genussrechten (bzw. Kombinationen dieser Instrumente), die gemäß der von der Hauptversammlung vom 29. April 2021 unter Tagesordnungspunkt 7 und von der Hauptversammlung vom 14. April 2022 unter Tagesordnungspunkt 9 beschlossenen Ermächtigungen durch die Gesellschaft bzw. deren unmittelbare oder mittelbare in- oder ausländischen Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften begeben werden und ein Wandlungs- bzw. Optionsrecht zum Bezug von auf den Namen lautenden Stückaktien der Gesellschaft gewähren bzw. eine Wandlungspflicht begründen.

Die Ausgabe der neuen auf den Namen lautenden Stückaktien aus dem Bedingten Kapital 2022/​I darf nur zu einem Wandlungs- bzw. Optionspreis erfolgen, welcher den Vorgaben der jeweils maßgeblichen, von der Hauptversammlung vom 29. April 2021 unter Tagesordnungspunkt 7 und von der Hauptversammlung vom 14. April 2022 unter Tagesordnungspunkt 9 beschlossenen Ermächtigung entspricht.

Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie von Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch gemacht wird, wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen oder wie Andienungen von Aktien aufgrund von Ersetzungsbefugnissen der Gesellschaft erfolgen und soweit nicht eigene Aktien oder neue Aktien aus einer Ausnutzung eines Genehmigten Kapitals zur Bedienung eingesetzt werden. Die neuen auf den Namen lautenden Stückaktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahrs an, in dem sie durch Ausübung von Options- bzw. Wandlungsrechten oder durch Erfüllung von Wandlungspflichten oder die Ausübung von Andienungsrechten entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

Das Bedingte Kapital 2022/​I, in seiner durch Beschluss der Hauptversammlung vom 06. April 2023 geänderten Fassung, ist mit Eintragung im Handelsregister der Gesellschaft am 12. Juni 2023 wirksam geworden.

23.4 Bedingtes Kapital 2022/​II (Aktienoptionen)

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 6. April 2023 ist das Grundkapital um bis zu 240.000,00 € aufgeteilt in bis zu 240.000 neue, auf den Namen lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1,00 € je Aktie bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2022/​II"). Das Bedingte Kapital 2022/​II dient zur Gewährung von Aktien an Inhaber von Bezugsrechten gemäß dem Aktienoptionsprogramm 2022 nach Maßgabe des Beschlusses der Hauptversammlung vom 14. April 2022 zu Tagesordnungspunkt 10 lit. a), soweit die Inhaber der Bezugsrechte von ihrem Ausübungsrecht Gebrauch machen, die Gesellschaft zur Erfüllung der Bezugsrechte keine eigenen Aktien gewährt oder eine Geldzahlung leistet. Die Ausgabe der Aktien aus dem Bedingten Kapital 2022/​II erfolgt zu dem in dem Hauptversammlungsbeschluss der Gesellschaft vom 14. April 2022 zu Tagesordnungspunkt 10 lit. a) bestimmten Ausübungspreis als Ausgabebetrag. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem die Ausgabe erfolgt, am Gewinn teil.

Das Bedingte Kapital 2022/​II, in seiner durch Beschluss der Hauptversammlung vom 06. April 2023 geänderten Fassung, ist mit Eintragung im Handelsregister der Gesellschaft am 03. August 2023 wirksam geworden.

Die Summe des bedingten Kapitals der Gesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2023 3.254.357,00 €.

23.5 Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/​oder Wandelgenusscheinen, Options-, Wandel- und/​oder Gewinnschuldverschreibungen und zum Ausschluss des Bezugsrechts

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 6. April 2023 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum Ablauf des 13. April 2027 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber oder auf den Namen lautende Wandel-, Options- und/​ oder Gewinnschuldverschreibungen und/​oder Genussrechte (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) (zusammen "Schuldverschreibungen") mit oder ohne Laufzeitbegrenzung im Gesamtnennbetrag von höchstens bis zu 125.000.000,00 € zu begeben und den Inhabern bzw. Gläubigern von Schuldverschreibungen Wandlungs- bzw. Optionsrechte zum Bezug von bis zu 2.804.357 auf den Namen lautenden Stückaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 2.804.357,00 € nach näherer Maßgabe der Bedingungen der Schuldverschreibungen zu gewähren und/​oder in den Bedingungen der Schuldverschreibungen Pflichten zur Wandlung der jeweiligen Schuldverschreibung in solche Stückaktien zu begründen. Die Schuldverschreibungen können gegen Baroder Sacheinlage ausgegeben werden.

Die vorgenannte Ermächtigung ist mit Eintragung des Bedingten Kapitals 2022/​I im Handelsregister der Gesellschaft am 12. Juni 2023 wirksam geworden.

24 Gewinnrücklagen

Dieser Posten enthält die kumulierten einbehaltenen Gewinne der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen, das Periodenergebnis und die sonstigen Konsolidierungsrücklagen.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 6. April 2023 wurde aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres eine Dividende in Höhe von 11.643 T€ (1,79 € je Stückaktie) an die Aktionäre der Gesellschaft ausgeschüttet (2022: 7.155 €, 1,10 € je Stückaktie).

Der Aufsichtsrat stimmte dem Vorschlag des Vorstands zu, den Bilanzgewinn der Gesellschaft in Höhe von T€ 31,838 auf neue Rechnung vorzutragen.

25 Andere Rücklagen

Die anderen Rücklagen zum Jahresende lassen sich wie folgt zusammenfassen:

scrollen
In T€ Rücklage für Leistungen an Arbeitnehmer mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente Sonstiges Ergebnis Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung Andere Reserven Gesamt
Konzerneigenkapital 1. Januar 2022 156 -25 355 486
Sonstiges Ergebnis - -231 - -231
Änderung Optionsplan 365 - - 365
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung - - -186 -185
Konzerneigenkapital Stand am 31. Dezember 2022 521 -256 169 435
Sonstiges Ergebnis - 80 115 195
Änderung Optionsplan 1.417 - - 1.417
Konzerneigenkapital Stand am 31. Dezember 2023 1.938 -177 285 2.046

26 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Kredit - 6.000
Bankverbindlichkeiten - 904
Ingesamt gesicherte Bankdarlehen - 6.904
aktivierte Finanzierungskosten - -342
Gesamtbetrag der Bankverbindlichkeiten - 6.562

Am 20. April 2023 kündigte der Konzern die von dem Konsortium aus Commerzbank AG und Deutsche Bank AG bereitgestellte Kreditlinie und schloss gleichzeitig eine Kontokorrentkreditlinie mit HSBC über einen Betrag von 15,0 Millionen € zu verbesserten Bedingungen und Konditionen ab. Wenn die Kreditlinie in Anspruch genommen wird, wird der Zinssatz wie folgt berechnet:

scrollen
(i)

für EUR: zu dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlichten Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte (sofern dieser Zinssatz unter Null liegt, gilt er als Null), erhöht um die anwendbare Marge von 2,60 %.

(ii)

für USD: Mitte des Zielbereichs der Federal Reserve (FED) (sofern dieser Zinssatz unter Null liegt, gilt er als Null), erhöht um die anwendbare Marge von 2,85 %.

(iii)

für GBP: zu dem von der Bank of England (BOE) veröffentlichten Zinssatz der Bank of England (sofern dieser Zinssatz unter Null liegt, gilt er als Null), erhöht um die anwendbare Marge von 2,85 %. Finanzverbindlichkeiten

(iv)

Ein Betrag von 95 T€ an aktivierten Finanzaufwendungen wurde in die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte umgegliedert, da bis zum 31. Dezember 2023 kein Betrag in Anspruch genommen wurde.

27 Finanzverbindlichkeiten

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Langfristige Schulden
Leasingverbindlichkeiten 2.969 4.137
2.969 4.137
Kurzfristige Schulden
Leasingverbindlichkeiten 1.350 1.054
Bedingte Gegenleistungen im Rahmen von Akquisitionen 8 857
Devisen Termingeschäfte 1 17
Andere 52 250
1.410 2.178
Summe der übrigen finanziellen Verbindlichkeiten 4.378 6.315

27.1 Leasingverbindlichkeiten

Der Konzern mietet mehrere Büroräume an. Die durchschnittliche Restmietdauer beträgt 2,7 Jahre (2022: 3,1 Jahre).

Eine Fälligkeitsanalyse der Leasingzahlungen ist nachfolgend dargestellt:

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Nach mehr als 1 Jahr 1.350 1.054
Zwischen einem und nicht mehr als fünf Jahren 2.969 3.888
Nach mehr als fünf Jahren - 249
Gesamt 4.319 5.191

Für den Konzern besteht kein signifikantes Liquiditätsrisiko hinsichtlich seiner Leasingverbindlichkeiten. Die Leasingverbindlichkeiten werden von der Treasury-Abteilung des Konzerns quartalsweise überwacht.

28 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstige Verbindlichkeiten

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.086 9.531
Sonstige Verbindlichkeiten 12.559 17.895
Sonstige Verbindlichkeiten gesamt 25.645 27.427

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten grundsätzlich geschuldete Beträge für Lieferungen und Leistungen. Die durchschnittlich in Anspruch genommene Zahlungsfrist für Lieferungen und Leistungen beträgt zwischen 30 und 90 Tagen. Die meisten Lieferanten stellen in den ersten Tagen nach Rechnungsdatum keine Zinsen auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Rechnung. Danach werden auf die ausstehenden Salden Zinsen in unterschiedlicher Höhe erhoben. Der Konzern befolgt Richtlinien im Finanzrisikomanagement, um sicherzustellen, dass alle Verbindlichkeiten innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen beglichen werden.

28.1 Sonstige Verbindlichkeiten

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Aktienbasierte Zahlungen 423 1.376
Langfristige Verbindlichkeiten 423 1.376
Abgrenzung von Marketingaufwendungen 506 1.502
Abgrenzung von sonstigen Umsatzkosten 1.577 1.380
Mehrwertsteuer und übrige Steuern 104 525
Erstattungsverbindlichkeiten 3.374 5.114
Leistungen an Arbeitnehmer 3.466 4.544
Aktienbasierte Zahlungen 1.447 1.240
Sonstige Verbindlichkeiten 1.662 2.216
Kurzfristige Verbindlichkeiten 12.136 16.519
Sonstige Verbindlichkeiten gesamt 12.559 17.895

28.2 Verbindlichkeiten für aktienbasierte Zahlungen

Weitere Einzelheiten zu den Aktienoptionsplänen und den Aktienwertsteigerungsrechten zugrunde liegenden Annahmen finden Sie in Anmerkung 29.

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Langfristige aktienbasierte Zahlungen 423 1.376
Kurzfristige aktienbasierte Zahlungen 1.447 1.240
Verbindlichkeiten für aktienbasierte Zahlungen gesamt 1.871 2.616

29 Vereinbarungen über aktienbasierte Vergütungen

29.1 Beschreibung der aktienbasierten Vergütungspläne

Zum 31. Dezember 2023 hatte der Konzern die folgenden aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen getroffen. Die Entwicklung der Verbindlichkeit für anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich ist in Anmerkung 30.2.3 dargestellt.

29.1.1 Aktienoptionsplan 2017

Ziel dieses Plans ist die konsequente Verknüpfung der Interessen der Vorstandsmitglieder und der Mitarbeiter des Unternehmens mit den Interessen der Aktionäre des Unternehmens an einer langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes unter Berücksichtigung des Shareholder-Value-Gedankens.

Die Laufzeit jeder Option endet nach Ablauf von sieben Jahren ab dem Gewährungsstichtag der Option für den jeweiligen Teilnehmer. Die Haltedauer der Optionen beträgt vier Jahre. Jede Aktienoption gibt das Recht auf eine nennwertlose Aktie der Gesellschaft gegen Zahlung des Ausübungspreises von Euro 1,00. Voraussetzung für die Ausübung der Optionen ist das Erreichen des jährlichen Erfolgsziels innerhalb der Wartezeit. Das wesentliche Erfolgsziel für die Ausübung von Optionen ist erreicht, wenn der Schlusskurs der Aktie der Gesellschaft im Xetra-Handel der Frankfurter Wertpapierbörse an insgesamt fünfzig Börsenhandelstagen innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten nach Gewährung der jeweiligen Optionen der dem Jahr und dem Monat des Gewährungsstichtags entsprechenden Zielaktienkurs übersteigt.

29.1.2 Aktienwertsteigerungsrechte 2019

Der Konzern gewährte an Mitarbeiter insgesamt 34.600 Aktienwertsteigerungsrechte (SARs), die einen Zahlungsanspruch nach 4 Dienstjahren haben. Die Wertsteigerungsrechte für Aktien verfallen am Ende eines Zeitraums von sieben Jahren nach dem Tag der Gewährung. Voraussetzung für die Ausübung der Wertsteigerungsrechte ist, dass das jeweilige Jahresleistungsziel innerhalb der vierjährigen Wartezeit erreicht wurde. Das Jahresziel basiert auf dem Konzern-EBITDA im Vergleich zum budgetierten Konzern-EBITDA. Die Höhe der Barzahlung wird auf der Grundlage des Anstiegs des Aktienkurses der Gesellschaft zwischen dem Tag der Gewährung und dem Zeitpunkt der Ausübung festgelegt.

29.1.3 Aktienwertsteigerungsrechte 2020

Der Konzern gewährte insgesamt 63.250 Aktienwertsteigerungsrechte (SARs) an Mitarbeiter, die zu einer Barzahlung nach 4 Dienstjahren berechtigt sind. Die Wertsteigerungsrechte für Aktien verfallen am Ende eines Zeitraums von sieben Jahren nach dem Gewährungsstichtag. Voraussetzung für die Ausübung der Wertsteigerungsrechte ist, dass das jeweilige Jahresleistungsziel innerhalb der vierjährigen Wartezeit erreicht wurde. Das Leistungsziel für das Jahr basiert auf dem Konzern-EBITDA im Vergleich zum budgetierten Konzern-EBITDA. Die Höhe der Barzahlung wird auf der Grundlage des Anstiegs des Aktienkurses der Gesellschaft zwischen dem Gewährungsstichtag und dem Zeitpunkt der Ausübung festgelegt.

29.1.4 Aktienoptionsplan 2020 und 2022

Zweck dieses Plans ist die dauerhafte Verknüpfung der Interessen der Vorstandsmitglieder und der Mitarbeiter der Gesellschaft mit den Interessen der Aktionäre der Gesellschaft an einer langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes unter Berücksichtigung des Shareholder-Value-Gedankens.

Die im Rahmen des Plans ausgegebenen Optionen berechtigen den Inhaber zum Bezug von Aktien der Gesellschaft. Eine Option berechtigt den Inhaber zum Bezug einer Aktie der Gesellschaft. Dieses Recht auf den Bezug von Aktien kann entweder aus einem zu diesem Zweck geschaffenen bedingten Kapital oder aus dem Bestand an eigenen Aktien der Gesellschaft bedient werden. Hierüber entscheidet der Aufsichtsrat, soweit der Vorstand betroffen ist, und der Vorstand für die übrigen Teilnehmer. Die Laufzeit einer jeden Option endet nach Ablauf von sieben Jahren seit dem Gewährungsstichtag der Option an den jeweiligen Teilnehmer. Die Haltedauer der Optionen beträgt vier Jahre.

Jede Aktienoption gewährt das Recht auf eine Stückaktie der Gesellschaft gegen Zahlung des Ausübungspreises von 1,00 €. Voraussetzung für die Ausübung der Optionen ist die Erreichung des jährlichen Erfolgsziels innerhalb der Wartezeit. Das wesentliche Erfolgsziel für die Ausübung der Optionen ist erreicht, wenn der Schlusskurs der Aktie der Gesellschaft im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse an insgesamt fünfzig Börsenhandelstagen innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten nach Gewährung der jeweiligen Optionen den dem Jahr und Monat des Stichtags entsprechenden Zielkurs übersteigt.

29.1.5 Aktienwertsteigerungsrechte 2021

Im Jahr 2021 gewährte die Gruppe den Mitarbeitern insgesamt 59.250 Wertsteigerungsrechte (SAR), die nach vier Dienstjahren zu einer Barzahlung berechtigen. Die Aktienwertsteigerungsrechte verfallen am Ende eines Zeitraums von 7 Jahren nach dem Gewährungsdatum. Voraussetzung für die Ausübung der Wertsteigerungsrechte ist, dass das jeweilige Jahreserfolgsziel innerhalb der vierjährigen Wartezeit erreicht wurde. Das Jahreserfolgsziel basiert auf dem Konzern-EBITDA im Vergleich zum Konzern-Budget-EBITDA. Die Höhe der Barauszahlung wird auf der Grundlage des Anstiegs des Aktienkurses der Gesellschaft zwischen dem Tag der Gewährung und dem Zeitpunkt der Ausübung bestimmt.

29.1.6 Aktienwertsteigerungsrechte 2022

Im Jahr 2022 gewährte der Konzern insgesamt 44.000 Aktienwertsteigerungsrechte (SARs) an Mitarbeiter, die nach 4 Jahren Betriebszugehörigkeit zu einer Barauszahlung berechtigen. Die Aktienwertsteigerungsrechte verfallen am Ende eines Zeitraums von 7 Jahren nach dem Gewährungsstichtag. Voraussetzung für die Ausübung der Wertsteigerungsrechte ist, dass das jeweilige Jahreserfolgsziel innerhalb der vierjährigen Wartezeit erreicht wurde. Das Jahreserfolgsziel basiert auf dem EBITDA des Konzerns im Vergleich zum budgetierten EBITDA des Konzerns. Die Höhe der Barauszahlung wird auf der Grundlage des Anstiegs des Aktienkurses des Unternehmens zwischen dem Gewährungsstichtag und dem Zeitpunkt der Ausübung bestimmt.

29.1.7 Aktienwertsteigerungsrechte 2023

Im Jahr 2023 gewährte der Konzern insgesamt 46,350 Wertsteigerungsrechte (SARs) an Mitarbeiter, die nach 4 Dienstjahren zu einer Barauszahlung berechtigen. Die Aktienwertsteigerungsrechte verfallen am Ende eines Zeitraums von 7 Jahren nach dem Gewährungsstichtag. Voraussetzung für die Ausübung der Wertsteigerungsrechte ist, dass das jeweilige Jahres-Performance-Ziel innerhalb der vierjährigen Wartezeit erreicht wurde. Das Jahres-Performance-Ziel basiert auf dem EBITDA des Konzerns im Vergleich zum budgetierten EBITDA des Konzerns. Die Höhe der Barauszahlung wird auf der Grundlage des Anstiegs des Aktienkurses des Unternehmens zwischen dem Gewährungsstichtag und dem Zeitpunkt der Ausübung bestimmt.

29.2 Annahmen als Grundlage für Aktienoptionsplänen mit Barausgleich

Der beizulegende Zeitwert der Optionen wurde von einem externen Bewertungsexperten nach der Black-Scholes-Merton-Formel berechnet. Für alle Programme wurden plausible Schätzungen der erwarteten Volatilität vorgenommen, einschließlich Preiserhöhungen, die in den relevanten Zeiträumen bis zum Bilanzstichtag stattfanden.

Die für die Bewertung der durchschnittlichen gewichteten beizulegenden Zeitwerte zum Gewährungsstichtag und zum Bewertungstag der Wertsteigerungsrechte und Aktienoptionspläne verwendeten Inputs waren wie folgt.

scrollen
Aktienoptionsplan 2017 Aktienwertsteigerungsrechte 2019 Aktienwertsteigerungsrechte 2020
Anzahl der ausgegebenen (virtuellen) Optionen 67.500 34.600 63.250
Beizulegender Zeitwert der Option zum Gewährungsstichtag €1,46 € 0,65 € 2,61
Beizulegender Zeitwert der Option zum Bewertungsstichtag € 18,20 € 17,33 € 13,82
Ausübungspreis der Option zum Zeitpunkt der Ausgabe € 1,00 € 2,35 € 6,29
Erwartete Volatilität 65 % 65 % 65 %
Laufzeit der Option 7 Jahre 7 Jahre 7 Jahre
Erwartete Dividenden 7,1 % 7,1 % 7,1 %
Risikoloser Zinssatz 2,5 % 2,6 % 2,6 %
scrollen
Aktienwertsteigerungsrechte 2021 Aktienwertsteigerungsrechte 2022 Aktienwertsteigerungsrechte 2023
Anzahl der ausgegebenen (virtuellen) Optionen 59.250 44.000 46.350
Beizulegender Zeitwert der Option zum Gewährungsstichtag € 7,27 €7,43 € 8,40
Beizulegender Zeitwert der Option zum Bewertungsstichtag € 6,94 € 5,65 € 5,23
Ausübungspreis der Option zum Zeitpunkt der Ausgabe € 21,19 € 22,67 € 26.39
Erwartete Volatilität 60 % 60 % 60 %
Laufzeit der Option 7 Jahre 7 Jahre 7 Jahre
Erwartete Dividenden 7,1 % 7,1 % 7,1 %
Risikoloser Zinssatz 2,6 % 2,6 % 2,6 %

Die erwartete Volatilität basiert auf einer Bewertung der historischen Volatilität des Aktienkurses des Unternehmens, insbesondere über den historischen Zeitraum entsprechend der erwarteten Laufzeit. Die erwartete Laufzeit der Instrumente basiert auf historischen Erfahrungen und dem allgemeinen Verhalten der Optionsinhaber.

29.3 Annahmen als Grundlage für Aktienoptionsplänen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente

Der beizulegende Zeitwert der Optionen wurde von einem externen Bewertungsexperten nach der Black- Scholes-Merton-Formel berechnet. Für alle Programme wurden plausible Schätzungen der erwarteten Volatilität vorgenommen, einschließlich Preiserhöhungen, die in den relevanten Zeiträumen bis zum Bilanzstichtag stattfanden.

Die für die Bewertung der durchschnittlichen gewichteten beizulegenden Zeitwerte zum Gewährungsstichtag und zum Bewertungstag der Wertsteigerungsrechte und Aktienoptionspläne verwendeten Inputs waren wie folgt.

scrollen
Aktienoptionsplan 2020 Aktienoptionsplan 2022
Anzahl der ausgegebenen Optionen 136.500 151.580
Beizulegender Zeitwert der Option zum Gewährungsstichtag € 19,05 € 17,06
Aktienkurs zum Gewährungsstichtag € 23,80 € 26,79
Ausübungspreis der Option zum Gewährungsstichtag € 1,00 € 1,00
Erwartete Volatilität 60 % 60 %
Laufzeit der Option 7 Jahre 7 Jahre
Erwartete Dividenden 7,1 % 7,1 %
Risikoloser Zinssatz 2,5 % 2,5 %

Die erwartete Volatilität basiert auf einer Bewertung der historischen Volatilität des Aktienkurses des Unternehmens, insbesondere über den historischen Zeitraum entsprechend der erwarteten Laufzeit. Die erwartete Laufzeit der Instrumente basiert auf historischen Erfahrungen und dem allgemeinen Verhalten der Optionsinhaber.

29.4 Überleitung ausstehender Aktienoptionen

Die Anzahl und der gewichtete durchschnittliche Ausübungspreis der Aktienoptionen im Rahmen der Aktienoptionsprogramme waren wie folgt.

scrollen
2023 2022
Anzahl Anzahl
1. Januar 332.600 8,49 275.600 6,71
Gewährt 239.930 5,90 86.000 13,63
Ausgeübte Aktienoptionen -37.100 1,64 -29.000 2,31
Verfallene Aktienoptionen - - - -
31. Dezember 535.430 7,80 332.600 8,49
Ausübbar am 31. Dezember 22.000 2,55 2.000 6,84

Die zum 31. Dezember 2023 ausstehenden Optionen hatten einen Ausübungspreis im Bereich von 1,00 € bis 32,32 € (2022:1,00 € bis 32,32 €) und eine gewichtete durchschnittliche Vertragslaufzeit von 4,4 Jahren (2022: 5,2 Jahre). Der gewichtete durchschnittliche Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausübung der im Jahr 2023 ausgeübten Aktienoptionen betrug 26,45 € (2022: 29,36 €).

30 Berichterstattung zu Finanzinstrumenten

30.1 Rechnungslegungsklassifizierungen und beizulegende Zeitwerte

Die folgenden Tabellen zeigen die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Kategorie von Finanzinstrumenten und leiten diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Sie enthalten keine Angaben zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

Der beizulegende Zeitwert von langfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten wird als Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsströme berechnet. Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze für die entsprechenden Laufzeiten verwendet.

30.2 Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien zum 31. Dezember 2023

scrollen
Buchwert
in T€ Anmerkung Erfolgswirksam zum beizulegenden Wert bewertet Fair value through OCI
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - 1.572
Devisen Termingeschäfte - -
Blacknut SAS - 1.572
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 - -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22 - -
Sonstige Vermögenswerte 21 - -
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - -
Verbindlichkeiten für aktienbasierte Vergütungen 28 - -
Bedingte Gegenleistungen 27 - -
Devisen Termingeschäfte - -
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - -
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 26 - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeit (Leasing) 27.1 - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 28 - -
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 27 - -
scrollen
Buchwert
in T€ zu fortgef. Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Gesamtbuchwert
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - - 1.572
Devisen Termingeschäfte - - -
Blacknut SAS - 1.572
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte 38.197 - 38.197
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20.546 - 20.546
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 15.737 - 15.737
Sonstige Vermögenswerte 1.915 1.915
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - 1.880 1.880
Verbindlichkeiten für aktienbasierte Vergütungen - 1.871 1.871
Bedingte Gegenleistungen - 8 8
Devisen Termingeschäfte - 1 1
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - -28.145 -28.145
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeit (Leasing) - -4,319 -4,319
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten - -23,774 -23,774
Sonstige Finanzverbindlichkeiten - -52 -52
scrollen
beizulegender Zeitwert
in T€ Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 beizulegender Zeitwert gesamt
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - - 1.572 1.572
Devisen Termingeschäfte - - - -
Blacknut SAS - 1.572 1.572
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - 38.197 - 38.197
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 20.546 - 20.546
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 15.737 - 15.737
Sonstige Vermögenswerte - 1.915 - 1.915
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte 1 - 1.880 1.881
Verbindlichkeiten für aktienbasierte Vergütungen - - 1.871 1.871
Bedingte Gegenleistungen - - 8 8
Devisen Termingeschäfte 1 - - 1
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - -28.145 - -28.145
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - - - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeit (Leasing) - -4,319 - -4,319
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten - -23,774 - -23,774
Sonstige Finanzverbindlichkeiten - -52 - -52

30.2.1 Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien zum 31. Dezember 2022

scrollen
Buchwert
in T€ Anmerkung Erfolgswirksam zum beizulegenden Wert bewertet Fair value through OCI
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - 1.572
Devisen Termingeschäfte - -
Blacknut SAS - 1.572
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 - -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22 - -
Sonstige Vermögenswerte 21 - -
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte -17 -
Verbindlichkeiten für aktienbasierte Vergütungen 28 - -
Bedingte Gegenleistungen 27 - -
Devisen Termingeschäfte -17 -
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - -
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 26 - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeit (Leasing) 27.1 - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 28 - -
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 27 - -
scrollen
Buchwert
in T€ zu fortgef. Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Gesamtbuchwert
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - - 1.572
Devisen Termingeschäfte - - -
Blacknut SAS - 1.572
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte 31.190 - 31.190
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.618 - 13.618
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 16.804 - 16.804
Sonstige Vermögenswerte 769 - 769
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - -3.473 -3.489
Verbindlichkeiten für aktienbasierte Vergütungen - -2.616 -2.616
Bedingte Gegenleistungen - -857 -857
Devisen Termingeschäfte - - -17
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - -37.156 -37.156
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - -6.904 -6.904
Sonstige finanzielle Verbindlichkeit (Leasing) - -5.191 -5.191
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten - -24.811 -24.811
Sonstige Finanzverbindlichkeiten - -250 -250
scrollen
beizulegender Zeitwert
in T€ Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 beizulegender Zeitwert gesamt
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - - 1.572 1.572
Devisen Termingeschäfte - - - -
Blacknut SAS - - 1.572 1.572
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - 31.190 - 31.190
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 13.618 - 13.618
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 16.804 - 16.804
Sonstige Vermögenswerte - 769 - 769
zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte -17 - -3.473 -3.489
Verbindlichkeiten für aktienbasierte Vergütungen - - - 2.616 -2.616
Bedingte Gegenleistungen - - -857 -857
Devisen Termingeschäfte -17 - - -17
nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte - -37.156 - -37.156
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - -6.904 - -6.904
Sonstige finanzielle Verbindlichkeit (Leasing) - -5.191 - -5.191
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten - -24.811 - -24.811
Sonstige Finanzverbindlichkeiten - -250 - -250

30.2.2 Bewertungsverfahren zum beizulegenden Zeitwert

scrollen
Finanzanlagen/​ Verbindlichkeiten Bewertungstechniken Wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren Zusammenhang zwischen wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren und der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
Finanzanlagen
Devisentermingeschäfte Diskontierter Cashflow. Künftige Cashflows werden auf der Grundlage von Devisenterminkursen (aus belegbaren Devisenterminkursen am Ende des Berichtszeitraums) und Terminkontraktkursen geschätzt und mit einem Zinssatz abgezinst, der das Kreditrisiko der verschiedenen Gegenparteien widerspiegelt. N/​A N/​A
Beteiligung an Blacknut SAS DCF-Verfahren. Bei diesem Ansatz wurde die Discounted-Cashflow-Methode verwendet, um den Barwert des erwarteten künftigen wirtschaftlichen Nutzens aus dem Eigentum an dieser Beteiligung zu erfassen. Erträge Diskontierte Cashflows und Kapitalisierungszinssätze Im Jahr 2021 erwarb CLIQ eine Minderheitsbeteiligung an Blacknut SAS und 2022 wurde ein zusätzlicher Betrag investiert, um eine 5 %-ige Beteiligung zu erhalten. Der Kaufpreis ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen dem Konzern und Blacknut. Die Investition erfolgte zu strategischen Zwecken. Aufgrund der Tatsache, dass (i) CLIQ nur eine Minderheitsbeteiligung von 5 % hält, (ii) CLIQ weder Einblick in die täglichen Geschäftsaktivitäten noch in die detaillierten Finanzdaten hat und (iii) sich das operative Geschäft von Blacknut derzeit in einer Anlaufphase befindet, sind aussagekräftige Sensitivitätsanalysen nicht möglich
Verbindlichkeiten
Bedingte Gegenleistungen Das Bewertungsmodell berücksichtigt den Barwert der erwarteten Zahlung. Erwartete Umsatzerlöse Erwartete Umsatzerlöse +10% Einfluss auf die Gegenleistung: € 92.320 Erwartete Umsatzerlöse -10% Einfluss auf die Gegenleistung: € -92.320

30.2.3 Überleitung der Bewertungen des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten der Stufe 3

scrollen
Überleitung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 3 Aktienbasierte Zahlungen Bedingte Gegenleistungen Eigenkapitalinstrumente
Saldo zum 1. Januar 2022 2.102 1.124 1.500
Erwerb - - 472
Zahlungen -785 -377 -
Nettoveränderung des beizulegenden Zeitwertes (OCI) - - -
Nettoveränderung des beizulegenden Zeitwertes (G&V) 1.299 111 -
Saldo zum 31. Dezember 2022 2.616 858 1.972
Saldo zum 1. Januar 2023 2.616 858 1.972
Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses übernommen (Anmerkung 30) - - -
Erwerb - - -
Zahlungen -859 -858 -
Nettoveränderung des beizulegenden Zeitwertes (OCI) - - -
Nettoveränderung des beizulegenden Zeitwertes (G&V) 113 1 -
Saldo zum 31. Dezember 2023 1.871 8 1.972

30.2.4 Kapitalmanagement

Die Gruppe verwaltet ihr Kapital, um sicherzustellen, dass die Unternehmen der Gruppe in der Lage sind, den Betrieb fortzuführen und gleichzeitig die Rendite für die Interessengruppen durch die Optimierung des Verhältnisses zwischen Schulden und Eigenkapital zu maximieren. Die Gesamtstrategie der Gruppe bleibt gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Die Kapitalstruktur der Gruppe besteht aus der Nettoverschuldung (Anleihen, wie in Anmerkung 26 beschrieben), die durch Barmittel und Bankguthaben ausgeglichen wird, und dem Eigenkapital der Gruppe (bestehend aus gezeichnetem Kapital, Agio, Gewinnrücklagen, sonstigen Rücklagen und Anteilen ohne beherrschenden Einfluss, wie in den Anmerkungen 23 bis 25 beschrieben). Die Geschäftsleitung der Gruppe überprüft die Kapitalstruktur der Gruppe halbjährlich. Im Rahmen dieser Überprüfung berücksichtigt das Management die Kapitalkosten und die mit den einzelnen Kapitalklassen verbundenen Risiken. Die Gruppe unterliegt keinen von außen auferlegten Kapitalanforderungen.

30.3 Risiken aus Finanzinstrumenten

Typische Risiken aus Finanzinstrumenten sind das Kreditrisiko, das Liquiditätsrisiko und die einzelnen Marktrisiken. Das Risikomanagementsystem des Konzerns wird einschließlich seiner Ziele, Methoden und Prozesse im Risikobericht des Konzernlageberichts dargestellt. Auf Basis der nachfolgend dargestellten Informationen sehen wir keine expliziten Risikokonzentrationen aus Finanzrisiken.

30.3.1 Kreditrisiken

CLIQ ist bestrebt, das Ausfallrisiko bei primären Finanzinstrumenten durch Handelsinformationen, Kreditlimits und Schuldenmanagement, einschließlich eines Mahn- und Warnsystems, sowie durch aggressives Inkasso zu verringern. Außerdem tätigt CLIQ nur Geschäfte mit kreditwürdigen Kunden. Das maximale Ausfallrisiko ergibt sich aus den Buchwerten der in der Bilanz ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte.

Das Kreditrisiko der Gruppe wird hauptsächlich von den individuellen Merkmalen jedes Kunden beeinflusst. Auf der Grundlage historischer Erfahrungen, der Altersstruktur der ausstehenden Forderungen und spezifischer Ereignisse oder verfügbarer Informationen stuft die Gruppe jeden Kunden in eine der folgenden Kategorien für die Kreditwürdigkeit ein: geringes Kreditrisiko, normales Kreditrisiko, erhöhtes Kreditrisiko oder individuelle Bonitätsprüfung. Kunden der Kategorien geringes und normales Risiko zahlen entsprechend den Erwartungen. Kunden, die länger als 30 Tage im Rückstand sind, ohne dass ein akzeptabler Grund für die Verzögerung vorliegt, werden als erhöhtes Kreditrisiko eingestuft, was dazu führt, dass ein höherer Prozentsatz aller ausstehenden Forderungen gegenüber diesem Kunden wertberichtigt wird. Wenn ein bestimmtes Ereignis im Zusammenhang mit einem Kunden eingetreten ist und die ausstehenden Forderungen gegenüber einem Kunden als erheblich angesehen werden, wird der Kunde als individuell kreditwürdig eingestuft.

Ausstehende Bruttobeträge von Kunden, die als normales Kreditrisiko und als erhöhtes Kreditrisiko eingestuft werden, werden anhand einer Rückstellungsmatrix wertberichtigt, die die Alterung der Forderungen und das erhöhte Kreditrisiko auf der Grundlage der Klassifizierung des Kunden berücksichtigt. Bei Kunden, die als individuell kreditwürdig eingestuft werden, verwendet das Management alle zum Berichtszeitpunkt verfügbaren Informationen, um eine bestmögliche Schätzung des erwarteten lebenslangen Kreditverlusts für den Kunden vorzunehmen.

Die folgende Tabelle enthält Informationen über das Kreditrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Auftragskosten gegenüber einzelnen Kunden zum 31. Dezember 2023. Die gewichtete durchschnittliche Risikovorsorge ist im Jahr 2023 um 2,9 % höher als im Jahr 2022.

scrollen
2023
In T€ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Wertberichtigungen ausfallgewichtete durchschnittliche Verlustrate
Geringes Kreditrisiko 8 0 0,6 %
Normales Kreditrisiko 13.992 -458 3,3 %
Erhöhtes Kreditrisiko 3 -2 69,8 %
Individuelle Bonitätsprüfung 1.522 1.353 100,0 %
Gesamt 15.525 1.813 12,8 %
scrollen
2022
In T€ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Wertberichtigungen ausfallgewichtete durchschnittliche Verlustrate
Geringes Kreditrisiko 30 - 1,4 %
Normales Kreditrisiko 11.535 -392 3,4 %
Erhöhtes Kreditrisiko 46 -39 85,3 %
Individuelle Bonitätsprüfung 1.713 -1.664 97,1 %
Gesamt 13.324 -2.095 15,7 %

30.3.2 Liquiditätsrisiken

Das operative Liquiditätsmanagement umfasst einen Cash-Controlling-Prozess, der die Ressourcen an liquiden Mitteln aggregiert. Dadurch können Liquiditätsüberschüsse und -anforderungen entsprechend den Bedürfnissen des Konzerns und der einzelnen Konzerngesellschaften gesteuert werden. Das kurz- und mittelfristige Liquiditätsmanagement umfasst die Fälligkeiten von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten sowie Schätzungen der operativen Cashflows. Zur Deckung des Liquiditätsbedarfs stehen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 15,737 T€ (2022:16.804 T€) zur Verfügung. Insgesamt wird das Liquiditätsrisiko als gering eingestuft.

Aus den finanziellen Verbindlichkeiten ergeben sich in den nächsten Jahren voraussichtlich die folgenden (nicht diskontierten) Zahlungen:

scrollen
In T€ Bruttowert 31.12.2023 Zahlungen 2024 Zahlungen 2024 bis 2028 Zahlungen ab 2028
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Anmerkung 28) 13.086 13.086 - -
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Anmerkung 26) - - - -
Sonstige bedingte Verbindlichkeiten (Anmerkung 27) 4.378 1.410 2.969 -
Sonstige Verbindlichkeiten (Anmerkung 28) 12.559 12.136 423 -
Gesamt 30.023 26.632 3.392 -
scrollen
In T€ Bruttowert 31.12.2022 Zahlungen 2023 Zahlungen 2023 bis 2027 Zahlungen ab 2027
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Anmerkung 28) 9.531 9.531 - -
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Anmerkung 26) 6.904 - 6.904 -
Sonstige bedingte Verbindlichkeiten (Anmerkung 27) 6.315 2.178 3.888 249
Sonstige Verbindlichkeiten (Anmerkung 28) 17.895 16.519 1.376 -
Gesamt 40.646 28.229 12.168 249

30.3.3 Marktrisiken

Das Marktrisiko bezieht sich auf das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows aus den originären oder derivativen Finanzinstrumenten aufgrund von Änderungen der Risikofaktoren schwanken. Das Zinsänderungsrisiko ist das wichtigste Marktrisiko, dem CLIQ ausgesetzt ist. Aus diesen Risiken können sich Schwankungen der Erträge, des Eigenkapitals und der Cashflows ergeben.

30.3.4 Fremdwährungsrisiken

Das Währungsrisiko von (Liefer-)Forderungen aus wesentlichen Umsätzen in Fremdwährungen wird von der Gruppe zu mindestens 75 % abgesichert. Die Gruppe verwendet Devisenterminkontrakte zur Absicherung ihres Währungsrisikos mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr ab dem Berichtsdatum. Im Allgemeinen sind die Forderungen der Gruppe aus Umsätzen in USD, GBP und PLN auf natürliche Weise abgesichert, da (künftige) Einnahmen sowie Ausgaben (vor allem Kundenakquisitionskosten und Umsatzkosten) in denselben Währungen anfallen wie die Einnahmen. Auf monatlicher Basis werden die erwarteten Cashflows in Fremdwährungen für die nächsten 12 Monate überwacht und alle wesentlichen Fremdwährungsrisiken durch den Erwerb von Devisentermingeschäften gemindert.

30.3.5 Zinssatzrisiken

Das Zinsrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktzinssätze schwanken. Der Konzern hatte keine ausstehenden Schulden (2022: 6.904,0 T€), was bedeutet, dass zum 31.12.2023 kein inhärentes Zinsrisiko vorhanden ist. Für die Kontokorrentkreditlinie gelten unterschiedliche Zinssätze für die Fazilitäten in verschiedenen Währungen. Es wird auf Anmerkung 26 verwiesen.

31 Nahestehende Unternehmen und Personen

Die assoziierten Unternehmen der CLIQ AG sind im Konsolidierungskreis dargestellt (Anmerkung 17). Neben dem Vorstand, seinen nahen Familienangehörigen und in der Regel dem Aufsichtsrat gelten auch die Beteiligungen und deren Eigentümer als "nahestehende Personen" im Sinne von IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen.

Im Jahr 2023 setzte sich der Vorstand von CLIQ aus den folgenden Mitgliedern zusammen:

scrollen
Nachname Vorname Beginn Tätigkeit
Voncken Luc 5. Oktober 2012 Vorstandsvorsitzender
Bos Ben 1. Juni 2014 Mitglied des Vorstands

31.1 Bezüge der Mitglieder des Vorstands

Die Vergütung des Vorstands setzt sich wie folgt zusammen:

scrollen
In T€ 31. Dez 2023 31. Dez 2022
Kurzfristig fällige Leistungen (ausgenommen aktienbasierte Vergütung) 5.150 5.652
Aktienbasierte Vergütung 2.016 1.456
Gesamtvergütung 7.166 7.107

Zum 31. Dezember 2023 hielt der Vorstand insgesamt 291.100 Aktienoptionen. (2022: 139.500 Aktienoptionen). Die Aktienoptionen können in einem Zeitraum von vier Jahren unter der Voraussetzung ausgeübt werden, dass die vereinbarten Erfolgsziele erreicht werden.

31.2 Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder

Zum 31. Dezember 2023 bestand der Aufsichtsrat aus folgenden Mitgliedern:

scrollen
Nachname Vorname Beruf Ort Tätigkeit
Dr. Schlichting Mathias Rechtsanwalt Hamburg, Deutschland Vorsitzender
Tempelaar Karel Privatanleger Amsterdam, Niederlande Ordentliches Mitglied
Lam Nathalie Global Head of Sponsorship Amsterdam, Niederlande Ordentliches Mitglied

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 215 T€ zur Erstattung ihrer Auslagen (2022: 125 T€). Eine langfristige Vergütungskomponente ist für die Mitglieder des Aufsichtsrats nicht vereinbart worden. Keines der Aufsichtsratsmitglieder hielt zum 31. Dezember 2023 Aktienoptionen (2022: null).

32 Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen

Zum Bilanzstichtag bestanden für den Konzern keine Eventualverbindlichkeiten (2022: null).

33 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Konzern hat keine wesentlichen Verpflichtungen für Ausgaben, die nicht bereits zum Bilanzstichtag erfasst wurden.

34 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Wesentliche Ereignisse im Zeitraum vom Bilanzstichtag bis zum 20. Februar 2024 liegen nicht vor.

 

20. Februar 2024

CLIQ Digital AG

Luc Voncken

Ben Bos

KONZERLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2023

1 Grundlagen des Konzerns

1.1 Unternehmensprofil

Der CLIQ Digital-Konzern (im Folgenden "der Konzern" oder "CLIQ") ist ein führendes Online-Performance-Marketing-Unternehmen, das Streamingdienste auf Abonnementbasis vertreibt, die in erster Linie Filme und Serien, Musik, Hörbücher, Sport und Spiele für Online-Kunden weltweit bündeln.

Das Hauptziel des Konzerns ist es, die Zahl der profitablen Konversionen, d.h. der Neukundenakquisitionen, durch Online-Marketing zu erhöhen. Dabei entwickelt CLIQ geeignete Marketing-Tools, um Online-Konsumenten in zahlende Mitglieder umzuwandeln und monetarisiert so verschiedene Traffic-Quellen.

Der CLIQ Digital-Konzern ist in über 40 Ländern tätig und beschäftigte zum 31. Dezember 2023 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 40 verschiedenen Ländern. Der Konzern hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf und Büros in Amsterdam, Paris, London und Toronto.

1.2 Geschäftsmodell

Der Konzern lizenziert Streaming-Content von Partnern aus einer Vielzahl von Kategorien, bündelt ihn und vertreibt den Content über zahlreiche Streamingdienste, indem er über Online-Werbung Interesse weckt und auf die unmittelbaren Wünsche der Verbraucher eingeht.

Der Konzern kann auf eine lange und erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurückblicken, zum einen im Bereich der Online-Werbung (durch die Erstellung von Kampagnen, die sich an bestimmte Verbrauchergruppen richten), zum anderen bei der Erstellung von Streamingdiensten für den Massenmarkt. Das Know-how des Konzerns im Bereich der Online-Werbung ermöglicht es ihm, eine über dem Marktdurchschnitt liegende Konversionsrate zu erzielen. Neben der Erfahrung im Zusammenhang mit Content-Streamingdiensten ist die Wissensbasis des Konzerns entscheidend und eine Kernkompetenz von CLIQ.

Zum Jahresende boten die abonnementbasierten Content-Streamingdienste des Konzerns zwei Arten von Diensten an:

scrollen
1)

gebündelte Content-Dienste wie "cliq.de" und "vimovigo.com"

2)

Single-Content-Dienste wie "screamstream.com" und "hoerbie.com"

Die gebündelten Content-Streamingdienste bieten ein breit gefächertes Unterhaltungsangebot mit Filmen und Serien, Musik, Hörbüchern, Spielen und Sportinhalten für die ganze Familie, während die Single-Content-Streamingdienste auf ein bestimmtes Nischenpublikum abzielen, z. B. Hörbücher und Musikinhalte speziell für Kinder oder Gruselfilminhalte für Horrorfans.

Neue Mitglieder werden über Online-Werbekampagnen angesprochen und können zahlreiche Streamingdienste mit dynamischer Preisbildung online abonnieren. Die Zahlung für diese Dienste erfolgt über verschiedene Zahlungsmittel, vor allem über Kreditkartenzahlungen.

Die Online-Marketingkampagnen basieren auf der über viele Jahre hinweg gesammelten Business- Intelligence des Konzerns, die einen detaillierten Einblick in das Verhalten der Zielkunden bietet und sich auf das Erreichen profitabler Konversionsraten konzentriert.

Der Medieneinkauf für diese Kampagnen wird in erster Linie von CLIQs eigenem Medieneinkaufsteam durchgeführt, in geringerem Umfang aber auch von Vermarktern.

Der Großteil des verkauften Unterhaltungscontent ist lizenziert und gehört weder dem Konzern noch wird er von ihm selbst produziert, was es dem Konzern auch ermöglicht, seinen Mitgliedern wettbewerbsfähige Preise in Rechnung zu stellen. Kundenzufriedenheit und ein gutes Unterhaltungserlebnis haben für den Konzern einen hohen Stellenwert.

1.3 Konzernstruktur

Die Muttergesellschaft des CLIQ Digital-Konzerns ist die CLIQ Digital AG mit Sitz in Düsseldorf, Deutschland. Die Aktien der CLIQ Digital AG sind im Marktsegment Scale der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (ISIN DE000A35JS40) und die CLIQ Digital AG ist Mitglied der Indizes Scale30, Scale All Share und MSCI World Micro Cap.

Projekt zur Unternehmensumstrukturierung

Im Rahmen der im vierten Quartal 2022 begonnenen Unternehmensumstrukturierung wurden die nichtaktiven Gesellschaften Vipmob B.V., Guerilla Mobile Asia Pacific Pte. Ltd. und TMG Singapore PTE Ltd. im Laufe des Jahres 2023 liquidiert. Im Laufe des Geschäftsjahres fusionierte die Hype Ventures B.V. mit der CLIQ Holding B.V..

Der Konzern setzt die Vereinfachung und Straffung der Konzernstruktur fort und erwartet, dass Netacy Inc., Moonlight Mobile Ltd und TMG Americas Inc. im Laufe des Jahres 2024 abzuwickeln sowie die Claus Mobi GmbH auf die Rheinkraft Productions GmbH zu verschmelzen.

Sonstige Veränderungen der Konzernstruktur

Am 31. März 2023 wurde die Booster Media Ltd. gegründet. Die Hauptgeschäftstätigkeit des Unternehmens ist der Verkauf und das Marketing von digitalen Diensten.

Alle oben genannten Unternehmen haben während des Berichtszeitraums keinen oder nur einen sehr begrenzten Beitrag zum Konzern geleistet, so dass die Änderungen keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögenswerte und/​oder die Jahresergebnisse hatten.

1.4 Konzernstrategie

Bei CLIQ sind wir in erster Linie Marketer - globale Performance-Marketer, um genau zu sein. Mit unseren Marketingkampagnen und unseren Werbebannern wecken wir das Interesse von Verbrauchern auf der ganzen Welt. Unser Fokus liegt dabei immer auf der Umwandlung von Besuchern in bezahlte und profitable Mitgliedschaften.

Unsere Streamingdienste gehen auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder ein, indem sie ihnen mit einer einfachen Mitgliedschaft eine Vielzahl von Unterhaltungsinhalten bieten und sie auf diese Weise unterhalten.

Die Unternehmensstrategie des CLIQ Digital-Konzerns konzentriert sich auf die Schaffung zusätzlicher Werte für seine Stakeholder mit dem Ziel, den Wert des Konzerns nachhaltig zu steigern.

Der Konzern entwickelt innovative Content-Streamingdienste, um den digitalen Unterhaltungsbedarf des Massenmarktes in den Ländern, in denen er tätig ist, zu decken. Der Konzern treibt die operative Performance voran, indem er seine Streamingdienste direkt bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern bewirbt und die Bereitstellung von Content für die globale und regionale Nachfrage optimiert.

Kundenstrategie

Der CLIQ Digital-Konzern nutzt für seine Streamingdienste den Direktvertrieb an Verbraucherinnen und Verbraucher, sog. Direct-to-Consumer (D2C). Diese konzernweite Kundenstrategie zielt darauf ab, bessere Kundenbeziehungen zu fördern, indem sie eine reibungslose und konsistente Nutzererfahrung - sowohl technisch als auch in Bezug auf den Content - über alle Kanäle hinweg bietet.

Eines der Ziele des Konzerns ist es, die Kundenbindung zu erhöhen und seine Content-Strategie zu betreiben, um wertvollere und dauerhaftere Beziehungen zu seinen Kundinnen und Kunden zu erreichen. Alle angebotenen abonnementbasierten Streamingdienste beinhalten ein kostenloses Probeabonnement sowie eine unkomplizierte Kündigungspolitik. Der Konzern unterhält ein fachkundigen Kundendienstteam mit E-Mail- und Telefon-Helplines, um die Mitglieder:innen stärker zu binden und eine längerfristige Loyalität zu fördern.

Darüber hinaus konzentriert sich das Unternehmen strategisch auf die Gewinnung neuer Mitglieder mit gebündeltem Content, die einen höheren durchschnittlichen Lifetime-Value aufweisen, was zur Erzielung höherer Umsatzerlöse und zur Aufrechterhaltung gesunder Gewinnmargen beiträgt.

Der Konzern beobachtet die Marktentwicklung für Online-Werbeplattformen genau, insbesondere im Hinblick auf neue Kanäle und Plattformen. Neben Google Display wird der Konzern im Jahr 2024 neue Kunden gewinnen, indem er sich auf zusätzliche Traffic-Quellen über Search Engine Advertising (SEA), Videokanäle, E-Mail-Marketing, Social-Media-Plattformen, Vermarktern sowie B2B-Partnerschaften konzentriert.

Streamingdienste-Strategie

Der Konzern besitzt und betreibt zahlreiche Streamingdienste mit dynamischer Preisbildung in allen Ländern, in denen er tätig ist. Diese Dienste bieten sowohl Single-Content- als auch gebündelte Content-Streamingdienste zur Unterhaltung an. Die gebündelten Content-Streamingdienste machen bei weitem den größten Teil des Konzernumsatzes aus.

Darüber hinaus wurde 2023 in Deutschland mit "cliq.de" ein Flaggschiff-Streamingdienst getestet. Dieser am weitesten entwickelte gebündelte Content-Streamingdienst bietet neue Funktionen und lokalisierten Content sowie einen Festpreis von 6,99 € und native Apps (Mobil und TV). Nach dem Testen der Konversionsraten von zehn verschiedenen Traffic-Quellen wurde beschlossen, das Marketing des Flaggschiff-Streamingdienstes künftig auf B2B-Kooperationen, Affiliate-Partnerschaften, Social-Media-Plattformen und E-Mail-Marketing zu konzentrieren, die die größte und effizienteste Reichweite bei der Suche nach neuen Kundinnen und Kunden erzielen. Derzeit wird Marktforschung betrieben, um möglicherweise in den kommenden Quartalen eine englischsprachige Version des überarbeiteten Flaggschiff-Dienstes auf den Markt zu bringen.

Darüber hinaus prüft der Konzern die Gewinnung weiterer neuer Mitglieder durch die Ausweitung der akzeptierten Zahlungsmittel. Mobile Zahlungen, auch über Apple Pay und Google Pay, dürften die Kundenreichweite des Konzerns weiter erhöhen und das Umsatzwachstumspotenzial steigern.

Content-Strategie

Der Konzern produziert keinen Content, sondern lizenziert fertige Inhalte von nationalen und internationalen Lizenzgebern. Die Content-Strategie des Konzerns konzentriert sich auf die Lizenzierung von überwiegend synchronisierten und nicht exklusiven Inhalten entsprechend den Besonderheiten der einzelnen Märkte und den unterschiedlichen kulturellen Vorlieben.

Content, insbesondere Nischeninhalte innerhalb der bestehenden Content-Kategorien, wird auch für zusätzliches Marketing (Hookups) genutzt, um die Aufmerksamkeit potenzieller Mitglieder auf sich zu ziehen und die Streamingdienste mit Single Content zu stärken. Das Angebot des Konzerns an gebündelten Content richtet sich an den Massenmarkt und umfasst laufend aktualisierte internationale sowie lokalisierte Inhalte.

Im Jahr 2023 wurde die Content-Bibliothek für Filme und Serien mit Blockbustern weiter ausgebaut und die Qualität des internationalen Katalogs mit einem klaren Schwerpunkt auf Lateinamerika, den USA, Spanien und Italien verbessert. Der italienische Katalog umfasst nun Filme von Minerva Pictures, einer der ältesten unabhängigen Filmproduktions- und Vertriebsgesellschaften, sowie Telenovelas für die lateinamerikanischen Dienste. Darüber hinaus verlängerte der Konzern wichtige Lizenzvereinbarungen, u. a. mit LEONINE, Lighthouse und Wild Bunch. Die Sportkategorie wurde mit beliebten Inhalten von DAZN und anderen Lizenzgebern weiter gestärkt, und die Hörbuchkategorie enthält nun Content von Zebralution. Das vom Konzern-Partner Blacknut lizenzierte, wertschöpfende Cloud-Gaming-Angebot wurde in die Streamingdienste in den USA, Kanada und Frankreich eingeführt.

In Zukunft wird sich der Konzern strategisch darauf konzentrieren, die Qualität und Quantität seines Content-Angebots mit attraktivem Family Entertainment über alle Kategorien hinweg zu steigern und spezialisierte Nischeninhalte einzubeziehen.

Marketing-Strategie

Die Marketing-Strategie des Konzerns besteht darin, die Reichweite des Konzerns grundlegend zu erhöhen, indem potenzielle Mitglieder und Mitgliederinnen über Performance-Marketing auf den bestmöglichen Plattformen mit den profitabelsten Konversionsraten angesprochen werden. Die Zielgruppenansprache basiert auf Kundeninteressen und -affinitäten (eine Vielzahl von Zielgruppensegmenten), und die Werbebanner werden von einem automatisierten System ausgewählt und durch maschinelles Lernen ständig optimiert.

Der Konzern vertreibt seine Content-Streamingdienste vor allem über Google Display-Kampagnen. Display-Anzeigen erfordern die Verwendung einer Vielzahl von kategorisierten Marketing-URLs, um sicherzustellen, dass die verschiedenen Angebote bei den richtigen Publishern und Zielgruppen platziert werden. Um sich vor einer breiten Palette von Wettbewerbern im Medieneinkauf zu schützen, gibt der Konzern diese URLs nicht bekannt, da dies zu höheren Preisen und geringeren Konversionen führen würde, da mehr Werbetreibende auf dieselbe Werbefläche abzielen würden, die der Konzern nutzt.

Im Jahr 2024 wird die Marketing-Strategie des Konzerns neue und zusätzliche Marketing-Tools umfassen, um die Reichweite von CLIQ zu vergrößern und mehr neue Mitglieder zu gewinnen. Zu diesen Instrumenten gehören Publisher-, Video- und E-Mail-Marketing-Kampagnen sowie die Ansprache neuer Mitglieder über soziale Medien. Darüber hinaus wird der Konzern einen stärkeren Fokus auf B2B-Partnerschaften und Vermarktung legen. Das Publisher-Marketing nutzt Werbekampagnen in Suchmaschinen mit starken Keyword-Listen, Best-of-Breed-Flow-Designs, starken Bannern, Links und Artikeln. Es ist vorgesehen, dass Videokampagnen auf Videokanälen wie YouTube und Rumble für die Dienste von CLIQ werben. Die erfolgreichen Konversionen aus den B2B-Partnerschaften in Deutschland mit Lidl, New Yorker und Calla-Pizza im Jahr 2023 sollen mit neuen Handelsketten und anderen Marken weiter ausgebaut werden. In Kombination mit Sonderangeboten, Gutscheinen, Coupons, Rabatt- und Cashback-Angeboten von CLIQs neuem Vermarktungspartner sollen die B2B-Partnerschaften eine verstärkte Reichweite und strategisches Umsatzwachstum ermöglichen.

- Weitere Informationen über die Marketing-Aktivitäten des Konzerns finden Sie in den Beispielen der Werbekampagnen des Konzerns unter https:/​/​cliqdigital.com/​campaigns.

Expansionsstrategie

Die Expansionsstrategie des Konzerns sieht vor, weitere Länder zu erschließen, um seine globale Präsenz zu erhöhen und seine Reichweite zu vergrößern. Im vierten Quartal 2023 berichtete der Konzern über neue Markteintritte in Asien und dem Nahen Osten und erzielte dort erste Umsätze.

Die organische Wachstumsstrategie des Konzerns in neuen Regionen beginnt immer mit Machbarkeitsstudien, die sich mit der Demografie des Massenmarktes befassen. Wichtig ist die Verfügbarkeit von lizenziertem Content in der jeweiligen Landessprache, von Zahlungsdienstleistern für Mitgliederzahlungen (entsprechend den lokalen Gepflogenheiten) und von bestehenden Werbeflächen mit hoher Reichweite. Nach einer erfolgreichen operativen Testphase mit kontinuierlicher Messung der Geschäftsentwicklung und des Wachstumspotenzials wird mehr Content hinzugefügt, die Online-Werbekampagnen hochgefahren und die Flächenproduktivität erhöht.

Darüber hinaus strebt der Konzern eine Verbesserung der Flächenproduktivität in den derzeitig operativ tätigen Ländern an, indem neue Traffic-Quellen und deren rentables Wachstumspotenzial erschlossen werden.

Auf anorganischer Ebene verfolgt der Konzern einen opportunistischen Ansatz und verfügt über ein spezielles M&A-Team, das alle potenziellen Fusionen und Übernahmen prüft und bewertet. Die M&A-Strategie des Konzerns besteht darin, Transaktionen zu verfolgen, die mit der Unternehmensstrategie übereinstimmen, eine Erweiterung des Wachstumsplans des Konzerns darstellen und sowohl langfristigen Wert als auch Widerstandsfähigkeit schaffen.

Personalstrategie

Zum Jahresende 2023 beschäftigte der Konzern 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 40 verschiedenen Nationen, die in einem erfolgreichen Hybridmodell für Büroarbeit (3 Tage pro Arbeitswoche) und Home-Office (2 Tage pro Arbeitswoche) an allen internationalen Standorten arbeiten.

Die Personalstrategie zielt darauf ab, interkulturelle Synergien innerhalb des Konzerns zu schaffen. Um dies zu erreichen, bietet der Konzern allen Mitarbeitern und Bewerbern gleiche Chancen und fördert ein Umfeld, in dem die Einheit in der Vielfalt durch einen integrativen Arbeitsplatz in allen Büros, Abteilungen und Teams gefördert wird. Die Vielfalt der Belegschaft ermöglicht eine kulturelle und sprachliche Vielfalt auf allen Hierarchieebenen.

In Zukunft wird der Konzern seine multikulturelle Belegschaft weiter ausbauen, um die Expansionspläne des Konzerns zu erfüllen, hochqualifizierte und talentierte Mitarbeiter zu gewinnen und den CLIQ Digital-Konzern zu einem attraktiven Arbeitgeber zu machen.

Kommunikationsstrategie

Die Kommunikationsstrategie des Konzerns zielt darauf ab, die Beziehungen zu seinen Stakeholdern, einschließlich Mitarbeitern, Investoren, Content-Partnern, Werbeplattformen, der Presse und anderen interessierten Parteien, nach den Grundsätzen von Transparenz und Verantwortlichkeit zu stärken.

Im Jahr 2024 wird auch YouTube als aktiver Kommunikationskanal eingeführt, um die Menge an audiovisuellen Inhalten bestmöglich zu verbreiten.

1.5 Unternehmensführung

Leitende Organe

Die CLIQ Digital AG ist eine deutsche Aktiengesellschaft mit einem Aufsichtsrat und einem Vorstand.

Mitglieder des Vorstands sind Luc Voncken (seit 2012) und Ben Bos (seit 2014), deren Verträge beide bis zum 31. Mai 2024 laufen.

Der Aufsichtsrat der CLIQ Digital AG besteht aus Dr. Mathias Schlichting (Vorsitzender), Nathalie Lam und Karel Tempelaar.

Karel Tempelaar, Luc Voncken und Ben Bos halten per 31. Dezember 2023 zusammen rund 9 % des Aktienkapitals der CLIQ Digital AG.

Steuerungssystem

CLIQ verwendet strategische Leistungskennzahlen (KPIs) zur Überwachung und Steuerung seiner Geschäftstätigkeit, sowie verschiedene sonstige operative Indikatoren. Die strategischen Leistungskennzahlen werden kontinuierlich gemessen und sind Teil der monatlichen Berichte an den Vorstand. Der Schwerpunkt des operativen Managements des CLIQ Digital-Konzerns liegt auf den strategischen Werttreibern, die sich direkt auf die mittel- und langfristigen Unternehmensziele auswirken und in direktem Zusammenhang mit der Strategie stehen. Die sonstigen operativen Indikatoren geben Einblicke in die Geschäftsaktivität auf einer detaillierteren Ebene, sind aber für den Vorstand nicht entscheidend, um den Konzern bei der Erreichung der Unternehmensziele zu steuern.

Dabei unterscheidet der Konzern zwischen strategischen KPIs und sonstigen operativen Indikatoren. Die strategischen Leistungskennzahlen, die zur Steuerung der Geschäftsentwicklung von CLIQ verwendet werden, sind EBITDA, Umsatzerlöse und Kundenakquisitionskosten. Zu den sonstigen operativen Indikatoren gehören die Anzahl der einmaligen bezahlten Mitgliedschaften, der erwartete durchschnittliche Lifetime-Value eines Kunden und der Lifetime-Value der Kundenbasis.

- Weitere Informationen finden Sie in den Definitionen der Leistungskennzahlen unter https:/​/​cliqdigital.com/​investors/​financials#investors-financials-performance-measures.

Individuell-zahlende Mitgliedschaften sind abgeschlossene Mitgliedschaften, die am Ende des Berichtszeitraums aktiv sind, d. h. das Mitglied hat Zugang zu einem der Streamingdienste und zahlt für die Dienste.

Der durchschnittliche Lifetime-Value eines Kunden (LTV) misst den zu erwartenden Umsatzerlös über die Lebenszykluszeit eines Mitglieds aus Single-Content- und gebündelten Content-Streamingdiensten.

Der Lifetime-Value der Kundenbasis ist der künftige Umsatzerlös, der von den bestehenden Mitgliedern über deren geschätzte individuelle Rest-Lebenszykluszeit zum Berichtszeitpunkt zu erwarten ist.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Wirtschaftliches Umfeld

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die anhaltenden globalen Unsicherheiten, welche bereits 2022 die Dynamik der Weltwirtschaft spürbar drosselten, setzten ihre negativen Auswirkungen auch im Jahr 2023 fort. Neben den andauernden Spannungen des Russland-Ukraine-Konflikts kam es seit Oktober 2023 zu zusätzlichen geopolitischen Verwerfungen im Nahen Osten. Die markanten Zinserhöhungen als Reaktion auf die rapide gestiegene Inflation verursachten weiteren Gegenwind für die Weltwirtschaft. Überdies bewirkt die anhaltend hohe Inflation eine angespannte Zurückhaltung im Konsumverhalten der Verbraucher.

Laut dem neuesten Weltwirtschaftsausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Oktober 2023 wird erwartet, dass die globale Wirtschaft im Jahr 2024 um 2,9 % expandieren wird. Für die USA wird ein Wachstum von 1,5 % prognostiziert, während für die Eurozone ein Anstieg von 1,2 % vorausgesagt wird. Dies stellt eine leichte Korrektur nach unten um 0,3 Prozentpunkte gegenüber den Prognosen vom Juli 2023 für die Eurozone dar. 1

Der IWF prognostiziert für die deutsche Wirtschaft, nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Jahr 2023, eine Erholung mit einem Wachstum von 0,9 % im Jahr 2024. Diese Prognose liegt um 0,4 Prozentpunkte unter der Vorhersage vom Juli. Besonders zinsempfindliche Branchen und eine gedämpfte Industrieproduktion werden als Bremsfaktoren für die deutsche Wirtschaft identifiziert. 2

1 IMF World Economic Outlook Update, October 2023
2 IMF World Economic Outlook Update, October 2023

Der IWF weist darauf hin, dass die Inflation in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften im Jahr 2024 deutlicher zurückgehen wird als in den Entwicklungsstaaten. Die weltweite Inflationsrate ist von 8,7 % im Jahr 2022 auf 6,9 % im Jahr 2023 gefallen. Für das laufende Jahr wird ein weiterer Rückgang auf 5,8 % erwartet, obwohl sich die Inflation damit weiterhin auf einem historisch hohen Niveau bewegt und deutlich über den Zielvorgaben vieler Zentralbanken liegt. 3

Marktposition

Die Pandemie hat das Konsumverhalten im Bereich Unterhaltung maßgeblich beeinflusst und den Trend zum Medienkonsum über digitale Plattformen entscheidend beschleunigt. Obwohl in einigen Segmenten dieses rasante Wachstum nicht durchgehend aufrechtzuerhalten ist, zeichnet sich dennoch in sämtlichen Content-Kategorien eine Fortführung des allgemeinen Trends zur Nutzung von digitalen und flexibel abrufbaren Inhalten sowie ein Anstieg der generellen Nachfrage nach Unterhaltung ab. Zusätzlich führen die wachsende globale Verfügbarkeit und die zunehmende Geschwindigkeit von Internetverbindungen weiterhin zu einem stabilen Wachstum in der Nachfrage nach allen Arten digitaler Medien. 4 Der vermehrte Einsatz und die signifikante Verbesserung der Artificial Intelligence Technologie haben ebenfalls einen positiven Einfluss auf das Marktwachstum. Der intensive Wettbewerb im Streamingmarkt führte zu einer Fragmentierung des Angebots und zur Entstehung von Nischenmärkten. In den vergangenen Jahren haben einige Anbieter nach ihrem Markteintritt mit einer Niedrigpreisstrategie die Preise deutlich angehoben. Zudem haben sich einzelne große Anbieter neuerdings verstärkt gegen das sogenannte Account Sharing engagiert.

Künstliche Intelligenz hat sich zu einem integralen Bestandteil der Streaming-Branche entwickelt. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Deep Analytics können Zielgruppen besser verstanden werden und Nutzern auf Basis von vergangenem Konsumverhalten eine passende Empfehlung vorgeschlagen werden. Das Nutzerverhalten kann insgesamt besser verstanden und vorhergesagt werden. Künstliche Intelligenz umfasst im Bereich Digital Media außerdem zum Beispiel die automatische Verschlagwortung von Inhalten oder verbessert die Videoqualität und unterstützt somit dabei den immer höheren Qualitätsansprüchen der Nutzerinnen und Nutzer gerecht zu werden. Auch Blockchain Technologie findet mittlerweile Anwendung in der Streaming-Branche, um Datenmengen auf weltweit verteilten Servern zu speichern und Kostenvorteile zu erreichen. 6

Gemäß dem Statista Digital Media Report 2023 sollen die globalen Umsatzerlöse auf dem Markt für digitale Medien im Jahr 2023 ein Volumen von 628 Milliarden US-Dollar erreicht haben und im Jahr 2024 um 11,7 % auf beinahe 700 Milliarden US-Dollar ansteigen. Es wird erwartet, dass der globale Markt bis 2027 mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 7,8 % bis auf ein Volumen von 849 Milliarden US-Dollar weiterwachsen wird. 6

Die führenden und dynamischsten Märkte im Sektor der digitalen Medien sind die USA und China. Mit einem Umsatz von 196 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 stellen die USA den größten Markt dar, und es wird erwartet, dass das jährliche Wachstum bis 2027 bei 8 % liegen wird. Der chinesische Markt verzeichnete im Jahr 2023 Umsätze mit digitalen Medien in Höhe von 145 Milliarden US-Dollar und verzeichnet mit einer jährlichen Wachstumsrate von 8,2 % das stärkste Wachstum. Dies macht China zum dominierenden Akteur im asiatischen Markt, wobei prognostiziert wird, dass der Marktanteil bis 2027 sogar noch ausgebaut wird. In Europa beliefen sich die Umsätze im Jahr 2023 auf etwa 97 Milliarden US-Dollar und sollen bis 2027 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 7,4 % auf rund 128 Milliarden US-Dollar ansteigen. 7

Der globale Markt für Content Streaming, aufgeteilt in Video- und Audioinhalte, ist im Jahr 2023 um schätzungsweise 13,8 % auf etwa 139 Milliarden US-Dollar gewachsen. Bis 2027 wird ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 12,7 % erwartet, wodurch eine Marktgröße von 224 Milliarden US-Dollar erreicht werden soll. 8

3 IMF World Economic Outlook Update, October 2023
4 https:/​/​www.thebusinessresearchcompany.com/​report/​content-streaming-global-market-report
5 https:/​/​www.thebusinessresearchcompany.com/​report/​content-streaming-global-market-report
6 Statista Digital Media Report 2023
6 https:/​/​www.thebusinessresearchcompany.com/​report/​content-streaming-global-market-report

Laut dem Digital Media Report 2023 beläuft sich der Wert des globalen Videostreaming-Marktes auf 95,4 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 18 % gegenüber 2022 entspricht. Die jährliche durchschnittliche Wachstumsrate (CAGR) soll bis 2027 konstant bei 9,5 % liegen. 9

Die hohe Inflation und der damit einhergehende Kaufkraftverlust bei den Konsumenten sorgen Deloitte zufolge derzeit für eine immer höhere Relevanz des Preis-Leistungs-Verhältnisses bei den Nutzern. Der Anteil von Konsumenten, die in den letzten sechs Monaten einen Streamingdienst gekündigt haben, lag in den USA demzufolge 2023 bei 44 %. Im letzten Jahr lag die Kündigungsrate über sechs Monate nur bei 37 %. Neben dem finanziellen Druck durch die ökonomische Lage spielen jedoch auch andere Faktoren eine Rolle für die hohe Kündigungsrate. US-Nutzer geben an, dass die Inhalte nicht über verschieden Plattformen verfolgen möchten und dass sie insgesamt zu viel für ihre Streaming-Abonnements zahlen und demnach die Anzahl ihrer Abonnements reduzieren wollen. Einige Nutzer greifen unter anderem vermehrt auf werbeunterstützte Streamingdienste zurück. 10

Der Vorstand ist weiterhin überzeugt, dass das Geschäftsmodell robust, zukunftssicher und hoch skalierbar ist und die CLIQ-Gruppe gut positioniert ist, um vom stetig wachsenden Unterhaltungsmarkt für Streamingdienste zu profitieren. CLIQ adressiert den Massenmarkt in über 40 Ländern mit seinem attraktiven Angebot an Multi-Content-Streaming-Portalen sowie mit Single-Content-Streaming-Portalen, die wiederum Nischenmärkte adressieren.

2.2 Marktentwicklung

Mehrere verschiedene Marktfaktoren beeinflussen die Geschäftstätigkeiten von CLIQ Digital.

Werbemarkt

Der globale Werbemarkt hat sein Wachstum im Jahr 2023 trotz schwerer gesamtwirtschaftlicher Umstände, wie im Vorjahr fortgesetzt. Im letzten Jahr stiegen die weltweiten Werbeausgaben demnach MAGNAs Schätzungen zur Folge um 4,6 % auf 842 Milliarden US-Dollar an. 577 Milliarden US-Dollar, beziehungsweise 69 % aller Werbeausgaben wurden für Anzeigen in digitalen Medien ausgegeben. Das entspricht einem Wachstum um 8,5 % gegenüber dem Vorjahr. Für 2024 wird ein globales Wachstum der Werbeausgaben von 6,1 % erwartet. Wachstumstreiber sind jedoch unter anderem zyklische Events, wie die anstehenden US-Wahlen, Olympia sowie die Fußball-Europameisterschaft. Der Bereich der digitalen Werbeausgaben soll 2024 weiter überproportional um 8 % ansteigen, während für traditionelle Werbung eine Erholung um 1 % erwartet wird. 11

Der nordamerikanische Markt bleibt mit Werbeausgaben in Höhe von 350 Milliarden US-Dollar der größte Werbemarkt, gefolgt vom asiatischen Raum mit 281 Milliarden US-Dollar und dem EMEA-Markt mit 184 Milliarden US-Dollar an Gesamtwerbeausgaben. Für das Jahr 2024 wird das stärkste Wachstum ebenfalls in Nordamerika mit 7,1 % prognostiziert, während die Regionen EMEA und Asien voraussichtlich mit 5,3 % bzw. 5,2 % wachsen werden. 12

Im Bereich der digitalen Werbeausgaben macht das Segment Digital Video mit 71 Milliarden US-Dollar an Webeausgaben immer noch den kleinsten Anteil im Vergleich zu den Segmenten Social und Search aus. Dafür wachsen die die Ausgaben im Segment Digital Video voraussichtlich am stärksten. Für das Jahr 2024 ist ein Anstieg von 9,8 % vorgesehen. Das am stärksten schrumpfende Segment im globalen Werbemarkt 2023 war der TV-Bereich mit einem Rückgang der Werbeausgaben um 5 %. Eine sehr starke Erholung hat sich hingegen in den Kinoanzeigen mit einem Plus von 23 % gezeigt. 13

9 Statista Digital Media Report 2023
10 Deloitte, Digital Media Trends 2023
11 https:/​/​magnaglobal.com/​magna-advertising-rorecasts-june-2022/​
12 https:/​/​magnaglobal.com/​magna-advertising-Torecasts-june-2022/​
13 https:/​/​magnaglobal.com/​magna-advertising-forecasts-june-2022/​

Ein Haupttrend im Markt für digitale Werbung stellt die Verschiebung zu Plattformen, auf denen Nutzer die meiste Zeit verbringen, sowie eine Verschiebung näher an den Point of Sale dar. Dazu zählen sowohl Social Media Plattformen als auch Connected-TV sowie Werbeanzeigen in Videospielen oder Apps. Diese Plattformen gewinnen nicht nur weiterhin Nutzer, sondern bieten Werbenden eine höhere Effizienz, eine bessere Personalisierbarkeit und eine bessere Messbarkeit der Performance ihrer Werbeanzeigen. Im Gegenzug wird auch die Rolle des Trackings und des Datenschutzes für Nutzer und Regulatoren zuletzt immer relevanter. 14

Content-Kategorie: Filme & Serien

Der gesamte Markt für Filme und Serien unterteilt sich in lineares Fernsehen und Video-on-Demand (VoD)-Angebote, wobei der Trend weiterhin zu VoD-Angeboten geht. So erreichte der Markt 2023 einen Gesamtwert von 159,5 Milliarden US-Dollar, was im Vergleich zu 2022 einem Wachstum von 19,3 % entspricht. Mit einem Anteil von 25,4 % stellt dieses Segment den zweitgrößten Teil des Digital Media Marktes nach dem Gaming-Bereich dar. Für das Jahr 2024 wird ein Umsatzwachstum von 14,1 % prognostiziert, wobei das durchschnittliche jährliche Wachstum bis 2027 auf 9,7 % etwas abflachen soll. Der VoD-Markt gliedert sich wiederum in Teilbereiche wie Video-Streaming (SVoD), Advertising, Pay-per-View (TVoD), Free ad-supported Streaming TV (FAST) und Video-Downloads (EST), wobei Video-Streaming mit einem Anteil von etwa 60 % am VoD-Markt den größten Teil ausmacht. Bis 2027 soll das Video-Streaming um 9,5 % jährlich auf 137 Milliarden US-Dollar Marktvolumen wachsen. 15

Die USA sind auch in diesem Segment des Digital Media Marktes mit fast 70 Milliarden US-Dollar der größte Markt und verzeichnen mit 10,3 % jährlich das schnellste Wachstum. China folgt mit einem Marktvolumen von 28 Milliarden US-Dollar und einem Wachstum von 9,4 %. Der europäische Markt wächst jährlich um 8,8 % und soll sein Volumen bis 2027 von derzeit 29 Milliarden US-Dollar auf 40,7 Milliarden US-Dollar steigern. 16

Die Kinos haben noch immer mit den starken Umsatzeinbrüchen seit Beginn der Corona-Pandemie zu kämpfen. In den letzten Jahren hat jedoch bereits eine enorme Erholung stattgefunden. Bis 2025 erwartet PwC ein Wachstum der Umsätze auf das Niveau vor der Pandemie in Höhe von 43 Milliarden US-Dollar. 17

Während die Pay-TV-Abonnenten hingegen in den nächsten Jahren nahezu stagnieren sollen, 18 wird für die Umsätze in diesem Markt sogar ein erheblicher Rückgang erwartet. Bereits im letzten Jahr war das fünfte Jahr in Folge ein Umsatzrückgang zu beobachten. Nach 151 Milliarden US-Dollar im Vorjahr wurden 2023 nur noch 143 Milliarden US-Dollar umgesetzt. 2028 werden nur noch 125 Milliarden US-Dollar erwartet. Bereits 2023 war der VoD Markt anhand des Umsatzes damit bedeutender als der Pay-TV Markt und auch in den nächsten Jahren wird sich der Trend zum nicht-linearen Fernsehen damit weiter fortsetzen. 19

Content-Kategorie: Musik

Die digitale Musikindustrie gliedert sich in die Bereiche Streaming und Downloads. Aktuell werden 95 % der Umsätze im Streaming-Segment erzielt. Im Jahr 2023 erreichten die weltweiten Umsätze im Streaming-Segment 25,7 Milliarden US-Dollar, was einem Anteil von 4,1 % am gesamten Digital Media Markt entspricht. Laut dem Statista Digital Media Report soll das Streaming-Volumen bis 2027 auf 31,4 Milliarden US-Dollar ansteigen, was einem jährlichen Wachstum von 5,1 % gleichkommt. Für 2024 ist ein Marktwachstum von 7,4 % prognostiziert. 20

14 PwC, Digital ad spending
13 Statista Digital Media Report 2023
16 Statista Digital Media Report 2023
17 PwC Global Entertainment & Media Outlook 2023-2027
18 Statista, Number of pay TV subscribers worldwide
19 Statista, Global pay TV revenue from 2010 to 2028
20 Statista Digital Media Report 2023

In Europa wächst der Markt für digitale Musik mit einer jährlichen Rate von 3,9 % bis 2027 langsamer als in den USA (5,9 % Wachstum) oder in China (5,6 % Wachstum). Obwohl China die höchsten Nutzerzahlen aufweist, sind Kunden in Europa und den USA aufgrund ihrer höheren Kaufkraft bereit, deutlich mehr für digitale Musik auszugeben. Ein chinesischer Nutzer generiert im Durchschnitt 8,50 US-Dollar, während in den USA 83,70 US-Dollar und in Europa 40,60 US-Dollar pro Nutzer umgesetzt werden. 21

Content-Kategorie: Sport

Auch im Sport zeichnet sich seit Jahren ein klarer Trend ab, von der Übertragung von Live-Events im klassischen linearen Fernsehen hin zu digitalen bezahlten Live-Streaming-Formaten. Im Jahr 2023 haben laut eMarketer Schätzungen bereits 74,6 Millionen US-Einwohner solche Live-Übertragungen im Internet für Sportwettbewerbe genutzt. Das sind knapp 14 % mehr als im Vorjahr. Es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2025 auf über 90 Millionen pro Jahr ansteigen wird. 22 Ein Anteil von 45 % der Sport Fans zahlt schätzungsweise bereits für mindestens einen Streaming-Service. Bis 2027 wird erwartet, dass der globale Markt für Online Live Video Sport Streaming um jährlich 21,5 % wächst. 23

Laut Kantar Entertainment on Demand Studie war Sport-Streaming zu Beginn des Jahres der Haupttreiber für das SVoD-Wachstum in Deutschland. Jedes vierte neue SVoD-Abonnement entfiel demnach auf Sport. Fußball spielte dabei die wichtigste Rolle. Diese Entwicklung ergibt sich vor allem aus dem weiter anhaltenden Trend, dass ein durchschnittlicher Haushalt mehrere Übertragungsdienste benötigt, um auf alle bedeutenden Fußballinhalte oder zusätzliche andere Sportarten zuzugreifen. Die dadurch deutlich zunehmenden Kosten für die Konsumenten befördern vor allem die immer wichtigere Bedeutung des Preis-Leistungs-Verhältnisses bei der Gewinnung neuer Abonnenten. 24

Content-Kategorie: Hörbücher

Abonnementbasierte Hörbuch-Plattformen erfreuen sich bei Nutzern zunehmender Beliebtheit. Ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis, Flexibilität sowie die Möglichkeit, neue Genres und Autoren zu entdecken, werden als Hauptfaktoren für diesen Trend genannt. Der globale Hörbuchmarkt wird für das Jahr 2023 auf eine Größe von 5,3 Milliarden US-Dollar geschätzt. Bis 2032 soll der Markt mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 25,7 % auf 39,1 Milliarden US-Dollar anwachsen. 25

Der E-Book-Markt generierte laut Digital Media Report im Jahr 2023 einen Umsatz von 14,2 Milliarden US-Dollar. Für 2024 wird ein Wachstum von 2,8 % erwartet, und bis 2027 soll der Markt jährlich durchschnittlich um 1,9 % zulegen. Der gesamte E-Publishing-Markt, einschließlich E-Papers, E-Magazines sowie Werbeeinnahmen, belief sich im Jahr 2023 auf 52,8 Milliarden US-Dollar. Bis 2027 wird für den gesamten Markt ein Wachstum mit einer CAGR von 2,5 % prognostiziert. Wachstumstreiber sind insbesondere Werbeeinnahmen sowie E-Papers. Regional betrachtet weist der chinesische Markt im E-Publishing-Sektor mit einem jährlichen Wachstum von 5,2 % das größte Wachstum auf. Die USA und Europa verzeichnen ein jährliches Wachstum von nur 1,6 % beziehungsweise 2,3 %. Ähnlich wie im Bereich der digitalen Musik liegen die Umsätze pro Nutzer in Europa, den USA sowie in Australien deutlich über dem Umsatz pro Nutzer in Asien. Allerdings ist das Wachstum der Umsätze pro Nutzer in allen Märkten gering. Vor allem in Asien wird bis 2027 jedoch ein enormer Anstieg der Nutzerzahlen erwartet, sodass mit 950 Millionen Menschen dort mehr Nutzer sein werden als in Europa, Australien, Amerika und Afrika zusammen. 26

Content-Kategorie: Spiele

21 Statista Digital Media Report 2023
22 https:/​/​www.statista.com/​statistics/​1127341/​live-sport-viewership/​
23 https:/​/​www.globalmarketestimates.com/​market-report/​online-live-video-sports-streaming-market-3794
24 Kantar, Entertainment on Demand Studie 2023
25 Market.us, Global Audiobooks Market 2022-2032
26 Statista Digital Media Report 2023

Mit Umsätzen in Höhe von geschätzt 385 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 und einem Anteil von 61,3 % macht der Markt für Videospiele den größten Bereich im Digital Media Markt aus. Bis 2027 vergrößert sich der Markt laut Digital Media Report voraussichtlich um 7,9 % jährlich. Den mit Abstand größten Umsatz machen Mobile-Games mit einem Umsatzanteil von weltweit 74,4 % aus. Von der regionalen Struktur der Umsätze unterscheidet sich der Gaming-Markt von anderen Segmenten des Digital Media Marktes. Besonders in Asien spielt das Thema Gaming eine große Rolle. Der chinesische Markt macht mit 109 Milliarden US-Dollar den größten Markt aus und wächst bis 2027 voraussichtlich um 8,1 % jährlich. Nach den USA mit einem Marktvolumen von 92 Milliarden US-Dollar und einem jährlichen Wachstum von 7,8 % folgt der japanische Markt. Die japanischen Nutzer geben mit 980 US-Dollar jährlich mit Abstand deutlich mehr für Videospiele aus als Nutzer aus anderen Ländern. Insgesamt wurden in Japan dadurch im Jahr 2023 etwa 73,6 Milliarden US-Dollar generiert. Bis 2027 wird ein weiteres Wachstum um 7,2 % jährlich erwartet. Der europäische Markt ist mit 47 Milliarden US-Dollar deutlich kleiner. Bis 2027 soll er jedoch mit einer CAGR von 8,2 % jährlich wachsen. 27

Als Plattform für Videospiele das Smartphone mit deutlichem Abstand gefolgt von klassischen PCs und Laptops sowie stationären Spielekonsolen. Mobile Konsolen werden von den wenigsten Befragten genutzt. 28

In der Videospiel-Industrie lassen sich mehrere Schlüsseltrends identifizieren. Insbesondere wird die Branche von einer steigenden Bedeutung von Mobile Gaming sowie Cloud Gaming geprägt. Beide Entwicklungen erhöhen vor allem die Zugänglichkeit zu Videospielen, indem die Anforderungen in Form einer teuren Hardware gesenkt werden. 29 Grand View Research erwartet für den globalen Cloud Gaming Markt bis 2030 eine CAGR von 45,5 %. Beim Cloud-Gaming wird keine teure Hardware mehr auf Seiten des Nutzers benötigt. Die stetig steigende Geschwindigkeit der Breitbandverbindung und besonders der Ausbau von 5G-Netzen beschleunigen den Trend dieser Technologie. 30

Ein weiterer starker Trend ist die steigende Beliebtheit von Wettkämpfen, eSports sowie das Live-Streaming von Videospielen. Damit wird das Gaming zu einem Zuschauersport.

In den letzten Jahren ist eine Konsolidierung im Gaming-Markt zu erkennen. Ein Exempel hierfür ist unter anderem die im Jahr 2023 genehmigte 75 Milliarden US-Dollar Übernahme des größten Gaming-Unternehmens Activision Blizzard durch Microsoft. 31

27 Statista Digital Media Report 2023
20 Statista Digital Media Report 2023
29 Statista Digital Media Report 2023
30 Grand View Research, Cloud Gaming Market 2023-2030
31 https:/​/​www.It.com/​content/​e8b61te4-335d-419e-a0de-02db53t42e69

3 Finanzlage des Konzerns

3.1 Geschäftsentwicklung

Trotz des herausfordernden Marktumfelds war das Geschäftsjahr 2023 ein weiteres Jahr mit Rekordumsätzen und -EBITDA.

Einer der wichtigsten Wachstumstreiber im Jahr 2023 war die Zunahme der Online-Marketing-Kampagnen zur Förderung der gebündelten Content-Streamingdienste des Konzerns. Die im Laufe des Jahres getätigten Investitionen in die Erhöhung des Werbevolumens zur Gewinnung neuer Mitglieder sowie in einen verbesserten Content-Katalog führten zu neuen Mitgliedschaften mit einem höheren durchschnittlichen Lifetime-Value, was zur Aufrechterhaltung gesunder Gewinnmargen beiträgt.

Im Gesamtjahr 2023 stiegen die Umsatzerlöse des Konzerns um 18 % auf einen Rekordwert von 326,4 Millionen € (2022: 276,1 Millionen €). Im Jahr 2023 beliefen sich die Kundenakquisitionskosten des Konzerns zur Gewinnung neuer Mitglieder auf 135,4 Millionen € (2022: 112,3 Millionen €).

Der Konzern erwirtschaftete im Jahr 2023 einen operativen freien Cashflow in Höhe von 18,6 Millionen € (2022: 15,4 Millionen €) und zum 31. Dezember 2023 belief sich die Netto-Cash-Position des Konzerns auf 15,7 Millionen € (31.12.2022: 9,9 Millionen €).

Das EBITDA stieg um 16 % auf 50,3 Millionen € (2022: 43,5 Millionen €) und erzielte eine Marge von 15 % (2022: 16%). Unterm Strich stieg das Ergebnis je Aktie im Jahr 2023 um 10 % auf 4,90 € (2022: 4,47 €) dank eines zugrundeliegenden Konzernergebnisses von 31,9 Mio. € (2022: 29,0 Mio. €).

3.2 Wichtige Leistungskennzahlen

Die Entwicklung der strategischen Leistungskennzahlen und sonstiger operativer Indikatoren ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

scrollen
in Millionen € 2023 (Ist) 2023 (Ausblick) 2022 (Ist)
Strategische KPIs:
Umsatzerlöse 326 >345 276
Kundenakquisitionskosten 135 >120 112
EBITDA 50 >50 44
Sonstige operative Indikatoren:
Individuell-zahlende Mitgliedschaften (in Millionen per 31.12) 1,2 k.A. 1,3
Erwarteter durchschnittlicher Lifetime-Value eines Kunden (LTV, in €) 85 k.A. 73
Lifetime-Value der Kundenbasis (per 31.12) 164 k.A. 141

Der Ausblick des Konzerns auf die Umsatzerlöse im Jahr 2023 stand vor einigen Herausforderungen, und der Jahresumsatz blieb leicht um 5% hinter dem gesetzten Ziel zurück. Die Geschäftsstrategie des Konzerns ist jedoch darauf ausgerichtet, der Rentabilität Vorrang vor dem Umsatzwachstum einzuräumen, wie das EBITDA-Wachstum von 16 % im Vergleich zum Vorjahr deutlich zeigt.

Die Zahl der individuell-zahlenden Mitgliedschaften für gebündelte sowie Single-Content-Streamingdienste sank leicht auf 1,2 Millionen per 31. Dezember 2023 (31.12.2022: 1,3 Millionen). Angesichts der hohen Kosten für die Kundenakquise hat sich der Konzern strategisch darauf konzentriert, neue Mitglieder mit einem höheren durchschnittlichen Lifetime-Value zu gewinnen (+17 % im Vergleich zum Vorjahr), um gesunde Gewinnmargen zu erhalten. Dieser Ansatz hat zwar dazu geführt, dass die Zahl der neuen und berichteten Mitglieder im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gesunken ist, aber die Konzentration auf die Gewinnung von Mitgliedern mit einem verstärkten Potenzial für eine langfristige Wertschöpfung hat sich als effektiv erwiesen. Seit dem ersten Quartal 2023 weist der Konzern individuellzahlende Mitgliedschaften aus, um die Transparenz in der Berichterstattung weiter zu erhöhen. Die zuvor berichtete Zahl der bezahlten Mitgliedschaften umfasste Mitglieder, die sich für zwei oder mehr Dienste angemeldet hatten.

Der erwartete durchschnittliche Lifetime-Value eines Kunden (LTV) für gebündelte sowie Single-Content-Dienste stieg um 17 % auf 85 € im Jahr 2023 (2022: 73 €). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist auf die Fokussierung des Konzerns auf den Verkauf von gebündelten Content-Streamingdiensten und den daraus resultierenden wachsenden Anteil von Mitgliedschaften mit gebündelten Content-Diensten zurückzuführen.

Der Lifetime-Value der Kundenbasis (LTVCB) zum 31. Dezember 2023 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 23 Millionen € auf 164 Millionen € (2022: 141 Millionen €). Der höhere LTVCB resultierte aus dem Anstieg des erwarteten durchschnittlichen Lifetime-Values eines Kunden aufgrund des höheren Anteils der gebündelten Content-Streamingdienste am Gesamtumsatz des Konzerns.

3.3 Ertragslage

Umsatzerlöse

Der Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 326,4 Millionen € (2022: 276,1 Millionen €). Dies entspricht einem Anstieg von 18 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Aufschlüsselung der Umsatzerlöse nach Diensten war wie folgt:

scrollen
in Millionen € 2023 in % vom Umsatz 2022 in % vom Umsatz Veränd.
Gebündelter Content 307,3 94 % 242,4 88 % 27 %
Single-Content 19,1 6 % 26,0 9 % -27 %
Werbefinanzierte digitale Marketingdienste 0,0 0 % 7,7 3 % -100 %
Insgesamt 326,4 276,1 18 %

Die Umsatzerlöse stiegen vor allem durch eine Zunahme der Online-Marketingkampagnen für gebündelte Content-Streamingdienste auf 307,3 Millionen €, was einem Zuwachs von 27 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung wurden die Geschäftsaktivitäten im Zusammenhang mit den (werbefinanzierten) digitalen Marketingdiensten ab Mitte August 2022 nicht mehr fortgeführt. Die strategische Neuausrichtung sieht eine verstärkte Fokussierung auf die abonnementbasierten, gebündelten Content-Streamingdienste vor. Zudem soll eine bessere Verknüpfung des operativen Geschäfts und der Prozesse mit den Zielen und der Gesamtgeschäftsstrategie des Konzerns erfolgen.

Die Umsatzerlöse verteilten sich auf die einzelnen Regionen wie folgt:

scrollen
in Millionen € 2023 in % vom Umsatz 2022 in % vom Umsatz Veränd.
Nordamerika 196,8 60 % 157,9 57 % 25 %
Europa 109,1 34 % 101,6 37 % 7 %
Lateinamerika 12,6 4 % 3,4 1 % 269 %
Übrige 7,8 2 % 13,2 5 % -41 %
Insgesamt 326,4 276,1 18 %

Die Umsatzerlöse in Nordamerika stiegen im Jahr 2023 um 25 %, was hauptsächlich auf eine Zunahme effektiverer Marketingkampagnen zur Förderung gebündelter Content-Streamingdienste zurückzuführen ist. Trotz des wettbewerbsintensiveren Preisumfelds, in dem die Gebotsabgaben für die Gewinnung neuer Mitglieder hoch blieben, stiegen die Umsätze in Europa im Laufe des Jahres 2023 auch dank des weiteren Ausbaus der eigenen direkten Medieneinkaufsaktivitäten des Konzerns in der Region sowie der Zunahme des Contents und beliefen sich auf insgesamt 109,1 Millionen € (2022:101,6 Millionen €). Lateinamerika war im Jahr 2023 die am schnellsten wachsende Region mit Umsatzerlösen in Höhe von 12,6 Millionen € (2022: 3,4 Millionen €). In der Region Übrige sanken die Umsatzerlöse von 13,2 Millionen € im Jahr 2022 auf 7,8 Millionen € im Jahr 2023, da die neuen Markteintritte in Asien und im Nahen Osten erst im vierten Quartal 2023 stattfanden.

Kundenakquisitionskosten

Neben dem EBITDA sind die Kosten für die Akquisition neuer Kunden eine wichtige Leistungskennzahl für den Konzern. Die gesamten Kundenakquisitionskosten spiegeln alle Werbekosten wider, die im Berichtszeitraum für die Gewinnung neuer Mitglieder und späterer Umsatzerlöse angefallen sind.

In Übereinstimmung mit IFRS 15 aktiviert CLIQ seine Kundenakquisitionskosten (Vertragskosten), die neuen Abonnenten und Abonnentinnen der fortlaufenden digitalen Unterhaltungsdienste, direkt zurechenbar sind. Dies geschieht, um die zeitliche Differenz zwischen der unmittelbaren Kostenauswirkung und der aufgeschobenen Umsatzerlöserfassung zu eliminieren.

Diese aktivierten Kundenakquisitionskosten (Vertragskosten) sind eine Investition in den Lifetime-Value der Kundenbasis (LTVCB), der die erwarteten künftigen Umsätze darstellt.

Die amortisierten Vertragskosten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung über den Lebenszyklus der Umsatzerlöse des Mitglieds mit einer maximalen Abschreibungsdauer von 18 Monaten aufgelöst. Wenn sich ein Mitglied von dem Dienst abmeldet, werden die entsprechenden aktivierten Vertragskosten im selben Zeitraum vollständig abgeschrieben.

Die Summe der Kundenakquisitionskosten insgesamt, der aktivierten Kundenakquisitionskosten (Vertragskosten) und der amortisierten Vertragskosten stellt die Kundenakquisitionskosten der Periode dar, die mit den in der Periode erfassten Umsatzerlösen in Zusammenhang stehen. Die Kundenakquisitionskosten der Periode werden entsprechend der erwarteten Dauer der Mitgliedschaft erfasst und geben somit ein genaues und angemessenes Bild des Ergebnisses des Konzerns wieder. Die Kundenakquisitionskosten der Periode beliefen sich im Jahr 2023 auf 125,8 Millionen € (2022: 89,8 Millionen €), was einem prozentualen Anteil am Umsatzerlös von 39 % entspricht (2022: 33 %).

scrollen
in Millionen € 2023 2022 Veränderung
Kundenakquisitionskosten insgesamt -135,4 -112,3 21 %
Aktivierte Kundenakquisitionskosten (Vertragskosten) 133,2 107,5 24 %
Amortisierte Vertragskosten -123,6 -85,0 45 %
Kundenakquisitionskosten der Periode -125,8 -89,8 40 %
in % vom Umsatz 39 % 33 %

Die höheren Kundenakquisitionskosten der Periode spiegeln eine größere Anzahl von Marketingkampagnen wider, die im Jahr 2023 gestartet wurden, um mehr neue Mitglieder als im Vorjahr zu gewinnen, sowie das wettbewerbsintensivere Preisumfeld, in dem die Gebotsabgaben für die Gewinnung neuer Mitglieder insbesondere in Europa weiterhin hoch waren.

Kosten für Fremdleistungen

Die Kosten für Fremdleistungen umfassen die Kosten, die der Konzern an Zahlungsdienstleister zahlt. Diese Kosten beziehen sich auf die Dienste von Netzbetreibern, Gateways, Acquirer-Banken und Zahlungsplattformen, die die technische Anbindung und das Inkasso von bereitstellen.

Aufgrund der zunehmenden Zahl von Mitgliedern, die Kreditkartenzahlungen nutzen, sind die Kosten für Dritte kontinuierlich gesunken, da die Kosten für die direkte Abrechnung mit dem Mobilfunkanbieter, sog. Direct-Carrier-Billing (DCB), im Vergleich zur Nicht-DCB-Abrechnung, insbesondere bei Kreditkartenzahlungen, vergleichsweise höher sind. Als Prozentsatz des Umsatzerlöses sind die Kosten für Fremdleistungen weiterhin schrittweise von 40 % im Jahr 2017 auf 33 % im Jahr 2018, auf 30 % im Jahr 2019, auf 24 % im Jahr 2020, auf 21 % im Jahr 2021, auf 17 % im Jahr 2022 und auf 16 % im Jahr 2023 gesunken - wir erwarten, dass sich dieses Niveau in Zukunft stabilisieren wird.

Sonstige Umsatzkosten

Die sonstigen Umsatzkosten bestehen hauptsächlich aus Verbindungs-, Transaktions-, Verwaltungs-, Plattform- und sonstigen Kosten für Zahlungsdienstleister sowie aus Kosten für lizenzierten Content und Kundenbetreuung. Die sonstigen Umsatzkosten sind größtenteils variabel und variieren von Land zu Land. Im Verhältnis zu den Umsatzerlösen sind die sonstigen Umsatzkosten aufgrund von Kostenoptimierungen im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Personalkosten

Die Personalkosten stiegen im Jahr 2023 um 20 % auf 24,7 Millionen € (2022:20,7 Millionen €) und machten 72 % der betrieblichen Gesamtaufwendungen aus (2022: 66%). Der Anstieg ist auch auf die um 18 % höhere Mitarbeiterzahl (Vollzeitäquivalent) und eine außerordentliche Generalerhöhung der Fixgehälter zum 1. Januar 2023 zurückzuführen, um alle Mitarbeiter für die hohen Inflationsraten in Europa zu entschädigen, zusätzlich zu den leistungsbezogenen Gehaltserhöhungen. Zudem stiegen die Kosten für Leiharbeitnehmer, die an der technischen Plattform von CLIQ arbeiten, da ein größerer Teil der Arbeitsleistung auf Wartungs- und nicht auf Entwicklungstätigkeiten entfiel.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen hauptsächlich aus IT-Kosten, professionellen Diensten und Vertriebs- und Reisekosten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen leicht auf 9,8 Millionen € (2022: 9,6 Millionen €). Der leichte Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist hauptsächlich auf höhere IT-Kosten aufgrund des gestiegenen Traffic-Aufkommens und höherer Anforderungen an die Rechenleistung für die Transkodierung des größeren Content-Portfolios.

Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Im Laufe des Geschäftsjahres hat der CLIQ-Konzern einen geringen Wertminderungsertrag von insgesamt 215 Tausend € (2022:1,0 Millionen € Aufwand) für erwartete (zukünftige) Kreditverluste aufgrund robuster Inkassoverfahren und der Bildung einer einmaligen Rückstellung für uneinbringliche Forderungen im Jahr 2022 erfasst.

Konzernergebnis

Im Jahr 2023 stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 9 % auf 45,9 Millionen € (2022: 42,1 Millionen €) und die EBIT-Marge betrug 14,0 % (2022: 15,2 %).

Der effektive Ertragsteuersatz im Jahr 2023 blieb im Vergleich zum Vorjahr stabil und lag bei 29 % (2022: 29 %).

Im Jahr 2023 belief sich das Konzernergebnis auf 31,9 Millionen € (2022:29,0 Millionen €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (EPS) betrug 2023 4,90 € (2022: 4,47 €) und das verwässerte EPS belief sich auf 4,82 € (2022: 4,45 €).

3.4 Vermögens- und Finanzlage

Geschäfts- oder Firmenwert

Zum 31.12.2023 belief sich der Geschäfts- oder Firmenwert auf 47,5 Millionen € (2022: 47,4 Millionen €), und die jährlich durchgeführte Prüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts ergab keinen Wertminderungsbedarf.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Der Anstieg der sonstigen immateriellen Vermögenswerte von 8,4 Millionen € auf 12,1 Millionen € ist hauptsächlich auf Investitionen in die Plattform und technische Entwicklungen (6,5 Millionen €) sowie in lizenzierte Inhalte (4,1 Millionen €) für die abonnementbasierten Streamingdienste zurückzuführen. Die Investitionen in die Entwicklung von Plattformen und Content stehen größtenteils im Zusammenhang mit dem fortschrittlichsten gebündelten Content-Streamingdienst des Konzerns, dem Flaggschiff. Die selbstentwickelte Technologie wird die Grundlage für eine vollständig überarbeitete Infrastruktur bilden, um alle digitalen Unterhaltungsdienste über ein einziges, einheitliches System bereitzustellen, das im Jahr 2024 fertiggestellt sein wird.

Working Capital

Die Vertragskosten beliefen sich zum 31. Dezember 2023 auf 49,2 Millionen € (2022: 39,6 Millionen €) und bestanden aus Kundenakquisitionskosten, die erforderlich sind, um Verträge mit neuen Mitgliedern zu schließen. Diese Kosten werden zunächst aktiviert und dann auf der Grundlage des Lebenszyklus der Umsatzerlöse des Mitglieds abgeschrieben. Der Lebenszyklus der Umsatzerlöse des Mitglieds - wie er für die Berechnung der Abschreibung der Vertragskosten verwendet wird - wird als durchschnittlicher Umsatzerlös des Kunden pro vergleichbarer Kundengruppe über die durchschnittliche Mitgliedschaft von maximal 18 Monaten berechnet. Der Anstieg um 9,6 Millionen € (2022: 22,5 Millionen €) ist auf höhere Kundenakquisitionskosten im Jahr 2023 zurückzuführen, die in direktem Zusammenhang mit abonnementbasierten Content-Streamingdiensten stehen. Dieser Anstieg spiegelt sich auch in der Erhöhung des Lifetime-Value der Kundenbasis von 141 Millionen € auf 164 Millionen € per Ende Dezember 2023 wider.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich zum Jahresende 2023 auf 20,4 Millionen € (2022:13,6 Millionen €). Der Anstieg steht im Zusammenhang mit dem weiteren Wachstum der Umsatzerlöse und einem höheren Forderungssaldo für rollierende Reserven.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auf 13,1 Millionen € (2022: 9,5 Millionen €) war vor allem auf höhere Kundenakquisitionskosten insbesondere zum Ende des vierten Quartals zurückzuführen. Der Rückgang der sonstigen Verbindlichkeiten auf 13,3 Millionen € (2022: 17,9 Millionen €) ist auch auf geringere Abgrenzungen für Leistungen an Arbeitnehmer und für Rückerstattungsverpflichtungen zurückzuführen.

Steuerliche Lage

Zum 31. Dezember 2023 bestand aufgrund des starken Jahresergebnisses eine zu zahlende Ertragsteuerschuld in Höhe von 6,7 Millionen € (2022: 2,6 Millionen €). Die Nettoposition der latenten Steuerverbindlichkeiten stieg von 8,9 Millionen € auf 12,8 Millionen € zum 31. Dezember 2023. Die Veränderung der Nettoposition für latente Steuern ist größtenteils auf die gestiegenen temporären steuerlichen Differenzen im Zusammenhang mit den Vertragskosten zurückzuführen, die sich aus den erhöhten Kundenakquisitionskosten im Berichtszeitraum ergaben, die für Steuerzwecke nicht aktiviert, sondern sofort als Aufwand verbucht wurden, sowie auf die Investitionen in selbstentwickelte Technologie. Darüber hinaus betrug der erfasste Steueranspruch aus steuerlichen Verlustvorträgen zum 31. Dezember 2023 weiterhin 1,3 Millionen € (2022: 1,3 Millionen €).

Zum Jahresende wurde eine Analyse der Werthaltigkeit der latenten Steuern erstellt. Die Analyse bestätigte, dass die aktivierten latenten Steuern in der Zukunft genutzt werden können. Es wurden keine latenten Steueransprüche aufgrund von steuerlichen Verlusten gebildet, deren Nutzung unsicher ist.

Finanzierung und Finanzmanagement

Das Finanzmanagement des CLIQ Digital-Konzerns ist zentral auf Konzernebene organisiert. Der Konzern verfolgt stets wertorientierte Finanzierungsprinzipien, um die Liquidität zu sichern und etwaige finanzielle Risiken zu minimieren.

CLIQ Digital strebt auch ein ausgewogenes Verhältnis von Fälligkeiten und Laufzeiten an. Der Finanzierungsbedarf wird anhand von Budgets und Liquiditätsplänen ermittelt und auf der Grundlage aktueller Zahlen kontinuierlich angepasst. Die Aktivitäten von CLIQ Digital konzentrieren sich weiterhin auf Investitionen in das Wachstum und die Kernkompetenzen.

Am 20. April 2023 hat der Konzern die Kreditlinie des Konsortiums aus Commerzbank AG und Deutsche Bank AG gekündigt und gleichzeitig eine Kontokorrentkreditlinie mit HSBC in Höhe von 15,0 Millionen € zu verbesserten Konditionen abgeschlossen.

- Für weitere Informationen siehe Anmerkung 26.

Nettoliquidität und Bankverbindlichkeiten

Die Netto-Cash-Position des Konzerns betrug zum 31. Dezember:

scrollen
in Millionen € 2023 2022 Veränd.
Bank- und Kassenguthaben 15,7 16,8 -1,1
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,0 -6,9 6,9
Netto-Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 15,7 9,9 5,8

Zum 31. Dezember 2023 betrug die maximal verfügbare Kreditlinie 15,0 Millionen € (31.12.2022: 37,5 Millionen €), wovon ein Betrag von 0,0 Millionen € (31.12.2022: 6,9 Millionen €) in Anspruch genommen wurde. Die Verbesserung der Netto-Cash-Position um 5,8 Millionen € war in erster Linie auf den starken positiven operativen Cashflow zurückzuführen, der im Jahr 2023 generiert wurde. Zudem wurde im April eine Dividende in Höhe von 11,6 Millionen € ausgezahlt.

Cashflow

Die konsolidierte Kapitalflussrechnung zeigt die Quellen und die Verwendung des Cashflows während des Geschäftsjahres. Die vollständige Konzern-Kapitalflussrechnung ist auf Seite 62 als Teil des Konzernabschlusses dargestellt. Die in der Konzern-Kapitalflussrechnung berichteten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen den in der Netto-Cash-Position ausgewiesenen Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten.

scrollen
in Millionen € 2023 2022 Veränd.
EBITDA 50,3 43,5 16 %
Veränderung der Vertragskosten -9,6 -22,5 -57 %
Veränderung des sonstigen Working Capitals -9,4 4,5 -310 %
Steuern, Finanzergebnis & Sonstiges -1,0 -1,7 -41 %
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 30,3 23,8 27 %
Cashflow aus Investitionstätigkeit -11,8 -8,4 40 %
Operativer freier Cashflow 18,6 15,4 20 %
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -12,7 -7,8 63 %
Gesamt-Cashflow der Periode 5,8 7,7 -23 %

Im Jahr 2023 stieg der operative freie Cashflow auf 18,6 Millionen € (2022:15,4 Millionen €).

Das Wachstum des operativen freien Cashflows wurde durch den höheren operativen Cashflow von 30,3 Millionen € (2022: 23,8 Millionen €) angetrieben. Trotz des Mittelabflusses aufgrund höherer Kundenakquisitionskosten zur Gewinnung neuer Mitglieder im Berichtszeitraum erzielte der Konzern ein Wachstum des operativen Cashflows von 6,5 Millionen € (2022:3,0 Millionen €). Die Kundenakquisitionskosten wirken sich negativ auf den Cashflow aus, da sie kurzfristig zu zahlen sind, während die entsprechenden Mitgliedsbeiträge in den Folgemonaten in geringerer Höhe vereinnahmt werden. Das Wachstum des operativen Cashflows ist weitgehend auf den verhältnismäßig hohen Anstieg der vereinnahmten Mitgliedsbeiträge aus gebündelten Diensten zurückzuführen.

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit belief sich auf 11,8 Millionen €, verglichen mit 8,4 Millionen € im Jahr 2022. Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit Investitionen in die Plattform und technische Entwicklungen (6,5 Millionen €) und in neu lizenzierte Inhalte (4,1 Millionen €) für die abonnementbasierten Content-Streamingdienste. Ein Nettomittelabfluss von 0,8 Millionen € erfolgte im Laufe des Jahres im Zusammenhang mit der Abschlusszahlung für den Erwerb einer Tochtergesellschaft im Jahr 2021.

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit im Jahr 2023 belief sich auf 12.7 Millionen € (2022: 7,8 Millionen €) und beinhaltete 11,6 Millionen € Dividendenausschüttung (2022: 7,2 Millionen €).

Insgesamt ist der Vorstand mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden.

4 Prognosebericht

Im Jahr 2024 erwartet CLIQ ein organisches Wachstum bei Umsatzerlösen, EBITDA und Kundenakquisitionskosten aufgrund der steigenden Nachfrage nach Content-Streamingdiensten.

Auf der Grundlage stabiler Wechselkurse und ohne Portfolioanpassungen im Konzern ist der Vorstand zuversichtlich, dass CLIQ im Jahr 2024 Umsatzerlöse in Höhe von 360 bis 380 Millionen Euro, ein EBITDA zwischen 52 und 58 Millionen Euro und Kundenakquisitionskosten in einer Bandbreite von 150 bis 170 Millionen Euro erzielen wird.

scrollen
in Millionen € GJ 2024e GJ 2023 GJ 2022
Umsatzerlöse 360-380 326,4 276.1
Kundenakquisitionskosten 150-170 135,4 112.3
EBITDA 52-58 50,3 43.5

5 Chancen- und Risikobericht

5.1 Chancen

Neue Traffic-Quellen

Der Konzern hat neue und strategisch wichtige Quellen für den Zugriff auf Neukunden identifiziert, um mehr Online-Konsumenten in zahlende Mitglieder für seine abonnementbasierten, gebündelten Content-Streamingdienste umzuwandeln und diese zu binden. Neben Google Display-Anzeigen beabsichtigt CLIQ, die Konversionen über Suchmaschinenwerbung (SEA), Video- und E-Mail-Marketing sowie über B2B-Partnerschaften, Vermarktern (sog. Affiliate-Marketing) und soziale Medien zu erhöhen. Der Konzern wird geeignete Marketing-Tools entwickeln, um diese neuen Traffic-Quellen in Zukunft zu monetarisieren.

Künstliche Intelligenz

Die strategische Einbindung von Künstlicher Intelligenz (KI), insbesondere von generativer KI, eröffnet dem Konzern erhebliche Perspektiven. Die Implementierung von KI-gesteuerter Automatisierung rationalisiert die Marketing-Workflows weiter und gewährleistet personalisierte und zeitnahe Interaktionen mit unserem vielfältigen Publikum. Durch den Einsatz von KI-Algorithmen kann der Konzern die Erstellung von visuellem und schriftlichem Content automatisieren und verbessern, den kreativen Prozess optimieren und einen konsistenten Output sicherstellen. Darüber hinaus dient die KI als innovativer Weg, um die Palette der Dienste, die wir den Verbrauchern anbieten, zu erweitern und zu verbessern.

Expansion

Der Konzern hat bewährte Methoden und Instrumente entwickelt, um neue Märkte zuverlässig anzusprechen, zu analysieren und erfolgreich zu erschließen. Der Konzern wird seine Erfahrungen weiterhin nutzen, um sein Geschäft auf andere Länder auszudehnen, die eine vielversprechende Verbraucherbasis für beträchtliche Ergebnisse haben. Neue ausgewählte Markteintritte in Asien könnten für die künftige Geschäftsentwicklung von CLIQ sehr vielversprechend sein.

Wettbewerbsvorteil

Der digitale Markt, auf dem der Konzern tätig ist, ist hart umkämpft und die Markteintrittsbarrieren sind niedrig. Daher konzentriert sich CLIQ auf den Einsatz von Online-Werbung, um seine einzigartigen gebündelten Content-Angebote zu verkaufen. In erster Linie verfolgt der Konzern die Strategie, Inhalte von Dritten zu lizenzieren, was CLIQ in die Lage versetzt, seine Content-Bibliothek schnell zu erweitern, über ein flexibles Produktportfolio mit einer minimalen Markteinführungszeit zu verfügen und die Content-Kosten besser zu kontrollieren. In Anbetracht der Bedeutung digitaler Inhalte, die CLIQ seinen Mitgliedern bieten kann, sucht der Konzern aktiv nach Kooperationen mit starken Content-Anbietern, um sein Content-Angebot weiter zu verbessern, zu erweitern und zu vertiefen.

Technologie

Der Markt für Streamingdienste im Unterhaltungsbereich wird weitgehend von den technischen Möglichkeiten internetfähiger Geräte, der Zunahme der verfügbaren Bandbreite und der Möglichkeit für immer mehr Menschen auf der Welt, mit einer wachsenden Zahl von Geräten ständig online zu sein, beeinflusst. Aufgrund einer zunehmend vernetzten Gesellschaft und von Netzwerken mit schnelleren Geschwindigkeiten und geringeren Latenzzeiten erwartet CLIQ ein steigendes Angebot und eine steigende Nachfrage nach abonnementbasierten Streamingdiensten für internetfähige Geräte. Als Vermarkter und Vertreiber von digitaler Unterhaltung sieht CLIQ darin eine bedeutende Chance für weiteres Wachstum.

5.2 Risiken

Marktrisiken

Verschärftes Wettbewerbsumfeld

Das wirtschaftliche Umfeld für den Markt der Unterhaltungs-Streamingdienste ist sehr wettbewerbsintensiv. CLIQ Digital ist mit verschiedenen Wettbewerbern entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette konfrontiert. Das Unternehmen ist dem Risiko eines verstärkten Wettbewerbs durch andere Unternehmen ausgesetzt, die derzeit in verbundenen Märkten tätig sind und/​oder sich aufgrund der erwarteten hohen Wachstumsraten dieses Marktes dazu entschließen, direkt in die Vermarktung von Unterhaltungs-Streamingdiensten einzusteigen. Es ist möglich, dass einige der Wettbewerber von CLIQ über deutlich verstärkte finanzielle Mittel, bessere Finanzierungsmöglichkeiten oder bessere technische Ressourcen verfügen und daher in der Lage sind, dem Konzern Marktanteile abzunehmen. Darüber hinaus ist es möglich, dass Wettbewerber Produkte oder Dienste beschaffen, entwickeln und anbieten, die den Produkten und Diensten des Konzerns überlegen sind oder eine verstärkte Marktakzeptanz erreichen. Einige Konkurrenten verfügen möglicherweise auch über mehr Erfahrung in der Werbung für ihre Produkte.

Abhängigkeit von technischen Entwicklungen

Der Markt für digitale Produkte ist raschen Veränderungen unterworfen. Er ist gekennzeichnet durch sich schnell entwickelnde Technologien, Unterbrechungen durch die häufige Einführung neuer oder geänderter Produkte und sich schnell ändernde Verbraucherwünsche. Der Erfolg des Konzerns hängt in hohem Maße von der Fähigkeit des Konzerns ab, neue Trends und Entwicklungen bei der Nutzung digitaler Produkte rechtzeitig zu erkennen und zu antizipieren, die angebotenen digitalen Produkte kontinuierlich zu verbessern, sie attraktiv zu halten, neue Produkte zum richtigen Zeitpunkt anzubieten, schnell auf sich ändernde Anforderungen der Mitglieder zu reagieren und insbesondere eine beträchtliche Anzahl von Mitgliedern zu gewinnen und zu halten, die bereit sind, für die von CLIQ angebotenen Produkte zu zahlen. Zu diesem Zweck muss CLIQ erhebliche Mittel für Marktforschung und -analyse sowie für die Werbung zur Einführung neuer digitaler Produkte aufwenden. Entsprechende Entscheidungen müssen oft lange vor der Produktveröffentlichung getroffen werden, damit sie rechtzeitig umgesetzt werden können. Der Erfolg des Konzerns hängt daher zum Teil von unvorhersehbaren und volatilen Faktoren ab, die sich seiner Kontrolle entziehen, darunter Verbraucherpräferenzen, konkurrierende digitale Produkte, neue Zahlungsplattformen und die Verfügbarkeit alternativer Unterhaltungsangebote. Darüber hinaus ist CLIQ von den Entwicklern und der Qualität ihrer Produkte sowie deren Bereitschaft und Fähigkeit, diese kontinuierlich zu verbessern, abhängig.

Abhängigkeit von makroökonomischen Entwicklungen

CLIQ ist makroökonomischen Risiken ausgesetzt, die durch die Volatilität der weltweiten Wirtschaftsbedingungen verursacht werden. So bestehen beispielsweise weiterhin Bedenken hinsichtlich der Schuldenlast bestimmter Länder der Eurozone und ihrer Fähigkeit, künftigen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, der allgemeinen Stabilität des Euro und der Eignung des Euro als einheitliche Währung angesichts der unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Umstände in den einzelnen Mitgliedern. Eine ungünstige wirtschaftliche Entwicklung, sei es auf regionaler oder weltweiter Ebene, könnte zu schwachem Wachstum oder sogar zu Marktabschwüngen, hoher Arbeitslosigkeit, Währungsinstabilität, erhöhtem Kontrahenten-Kreditrisiko und hoher Volatilität sowie zu anderen Ergebnissen führen, die sich negativ auf das Geschäft des Konzerns auswirken könnten.

Abhängigkeit von Verbrauchern und Trends

Die Verbraucher, insbesondere junge Menschen, folgen gerne neuen Trends. Mit anderen Worten: Mitglieder:innen akzeptieren möglicherweise nicht mehr die Produkte, die heute beliebt sind. Dies kann sich negativ auf die Medieneffizienz (z. B. die Kosten pro Neukundin und Neukunde), die Preissensibilität, die Kündigungsraten, die vorausbezahlten Guthaben, die Umsatzerlöse pro Kunde und die Marktakzeptanz der Produkte auswirken. Auch die allgemeine Wirtschaftslage kann die Saisonalität, die Preissensibilität und die Kaufkraft der Zielgruppen stark beeinflussen. Eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, z. B. durch Finanzkrisen, oder ein Einbruch des Verbrauchervertrauens kann sich negativ auf die Umsatzerlöse und die Rentabilität des Konzerns auswirken. Der Konzern kann durch einen Rückgang der (potenziellen) Kaufkraft der Kunden unter Druck geraten. Auch können die Verbraucher aufgrund der technologischen Konvergenz auf andere Produkte oder Angebote ausweichen.

Operative Risiken

Abhängigkeit von externen Dienstleistern, die die Abrechnung, das Inkasso und die technische Abwicklung der Unterhaltungs-Streamingdienste organisieren

Die Abhängigkeit von externen Dienstleistern stellt ein erhebliches Risiko für die Geschäftsaktivitäten von CLIQ dar. Externe Dienstleister spielen eine entscheidende Rolle bei der Abrechnung und Abwicklung der abonnementbasierten Unterhaltungs-Streamingdienste des Unternehmens, einschließlich der Abrechnung der Dienste über Kreditkarten, Telefonrechnungen und Prepaid-Konten. Wenn diese Dienstleister die technischen Rahmenbedingungen oder finanziellen Bedingungen zum Nachteil von CLIQ ändern, ist das Unternehmen möglicherweise nicht in der Lage, diese Nachteile an seine Kunden weiterzugeben, was seinem Geschäft oder seinem Ruf schaden könnte. Darüber hinaus stellen Vertragsstrafen, die Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften, Ausfälle von Plattformen und Systemen, Sicherheitsvorfälle und Hackerangriffe sowie die Solvenz der Zahlungsdienstleister selbst zusätzliche Risiken für die Fähigkeit des Unternehmens dar, Zahlungen zu erhalten.

Ein Konzentrationsrisiko besteht in Bezug auf die Einziehung von Einnahmen aus digitalen Unterhaltungsdiensten durch einen einzigen Dienstanbieter, was eine Herausforderung darstellt, da ein wesentlicher Teil der Umsatzerlöse und des Cashflows des Unternehmens von dieser einzigen Partnerschaft abhängt. Darüber hinaus hängt die Fähigkeit des Konzerns, Kundenzahlungen einzuziehen, von der Solvenz dieses speziellen Dienstleisters ab. Dies könnte die finanzielle Stabilität von CLIQ gefährden, wenn es zu Störungen in den Geschäftsaktivitäten des Dienstleisters kommt. Kurzfristig könnte dies zu einem erheblichen Ausfall an Kundenzahlungen führen, was sich negativ auf die Liquiditätslage des Konzerns auswirken würde. Kurz- und mittelfristig ist es wahrscheinlich, dass die Umsatzerwartungen und das Ergebnisniveau erheblich reduziert werden. Das Management ist sich des Konzentrationsrisikos bewusst und bemüht sich aktiv darum, das Risiko zu steuern:

scrollen

Erhöhung der Häufigkeit der eingezogenen Zahlungen

Stärkung der Beziehungen zum bestehenden Dienstleister, um einen reibungslosen Zahlungsvorgang zu gewährleisten

Diversifizierung der Einkommensquellen durch neue Partnerschaften mit anderen externen Dienstleistern

Entwicklung eines Notfallplans, der alternative Zahlungsmöglichkeiten vorsieht

Das Unternehmen wird trotz dieser Bemühungen das Konzentrationsrisiko weiterhin aufmerksam beobachten und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen, um mögliche Auswirkungen auf seine finanzielle Leistungsfähigkeit zu minimieren.

Abhängigkeit von Content-Lieferanten

Content-Anbieter haben in bestimmten Bereichen eine starke Machtposition und können das Geschäft des Konzerns und dessen Ergebnis beeinflussen. Auch unter den Content-Lieferanten kommt es zu Fusionen und internationalen Konzentrationen. Einzelne Marktteilnehmer verfügen über wichtige und erfolgreiche Rechte (z.B. Spielelizenzen, Namensrechte, technische Patente). Je nach Anbieter kann es immer wieder zu Preiserhöhungen, Mindestgebühren oder auch zu Einschränkungen oder Ausschlüssen bestimmter Anbieter kommen. Darüber hinaus werden einige Content-Angebote den Mitgliedern des Konzerns über die technischen Plattformen des Content-Anbieters zur Verfügung gestellt. Bei diesen Content-Angeboten sind die Verfügbarkeit und Performance der abonnementbasierten Streamingdienste vom Content-Anbieter abhängig.

Abhängigkeit von Werbeunternehmen

Die Zusammenarbeit mit Werbepartnern sowohl für den internen Medieneinkauf (z. B. Google, Facebook) als auch mit dritten Vermarktern (sog. Affiliate Partners) für den Kauf von Werbeflächen ist für die Geschäftstätigkeit des Konzerns sehr wichtig. Rechtliche oder faktische Veränderungen bei der Verfügbarkeit von Medien und Werbeflächen (u. a. durch Programmgestaltung, Ausrichtung der Sender, Regulierung) könnten sich negativ auf die Geschäftstätigkeit von CLIQ auswirken. Außerdem muss sich der Konzern darauf verlassen, dass die Verwendung der Werbematerialien durch seine Medienpartner mit den lokalen Gesetzen in Einklang steht, um Bußgelder, Schließungen oder andere negative Folgen zu vermeiden. Darüber hinaus könnte ein Anstieg der Kosten für Werbeflächen dazu führen, dass der Konzern entweder sein Medien- und Werbebudget erhöht oder seine Medienaktivitäten einschränkt, was zu einer verminderten Sichtbarkeit für die Kunden führen könnte. Auch verstärkte Medien- und Werbeaktivitäten von Wettbewerbern könnten die Fähigkeit von CLIQ, seine Marktposition zu verteidigen, in Frage stellen.

Abhängigkeit von Software, IT-Systemen und Netzwerken

Die Geschäftsaktivitäten, insbesondere die Verwaltung des Angebots an Diensten, stützen sich im Wesentlichen auf selbst entwickelte und externe Software. Sie stützt sich auch auf zentralisierte, standardisierte IT-Systeme und -Netze zur Unterstützung der Geschäftsprozesse sowie auf interne und externe Kommunikationssysteme. Software, IT-Systeme und Netzwerke sind potenziell anfällig für Fehler, Virenangriffe, Schäden, Unterbrechungen und Sicherheitsbedrohungen aus unterschiedlichen Quellen. Die vom Konzern ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen könnten sich als unzureichend erweisen, um die Risiken im Zusammenhang mit Störungen und Bedrohungen von Software, IT-Systemen und Netzwerken, mit Ausfällen in einem Datenzentrum und/​oder den von den Systemen des Konzerns genutzten Telekommunikationsnetzen, mit Sicherheitsverletzungen oder ähnlichen Ereignissen auszuschließen.

Abhängigkeit von Führungskräften und Mitarbeitern

Die künftige Erreichung der strategischen und operativen Ziele von CLIQ Digital hängt von der Fähigkeit ab, qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu rekrutieren und sie langfristig an den Konzern zu binden. Der intensive Wettbewerb auf dem Markt für Content-Streamingdienste hat zu einem Mangel an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt, die über die erforderlichen Marktkenntnisse verfügen, und der Konzern steht mit seinen Wettbewerbern in einem intensiven Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Finanzielle Risiken

Risiken im Zusammenhang mit Übernahmen

Solche Transaktionen, insbesondere der Erwerb ganzer Unternehmen, bergen das Risiko, dass der Konzern - trotz gründlicher Due-Diligence-Prüfung - das Ertrags- und Synergiepotenzial überschätzt oder die Transaktions- und Integrationsrisiken unterschätzt und infolgedessen einen überhöhten Kaufpreis zahlt.

Cashflow-Risiko

CLIQ ist in einem kapitalintensiven Markt tätig, in dem ausreichende Medienbudgets erforderlich sind, um das prognostizierte Umsatzwachstum zu realisieren. Der prognostizierte operative Cashflow reicht aus, um die erforderlichen Investitionen in die Medien zu tätigen. Sollte jedoch, aus welchem Grund auch immer, der operative Cashflow nicht ausreichen, könnte dies den Konzern daran hindern, ausreichend Mittel in Werbung zu reinvestieren, was das Wachstumspotenzial des Konzerns beeinträchtigen könnte.

Forderungsausfälle

Die meisten Forderungen des Konzerns bestehen gegenüber einer Reihe von Zahlungsdienstleistern und Netzbetreibern. Der Konzern könnte in finanzielle Engpässe oder Probleme geraten, wenn einer dieser Partner in mögliche Zahlungsschwierigkeiten gerät oder aus anderen Gründen nicht zahlt (Klumpenrisiko).

Finanzierung des Working Capitals durch Bankdarlehen

Um neue Mitglieder:innen für seine abonnementbasierten Unterhaltungs-Streamingdienste zu gewinnen, muss der Konzern erhebliche Investitionen in Werbung tätigen, die vor der Vereinnahmung der Mitgliedsbeiträge durch die Zahlungsdienstleister erfolgen. Zur Finanzierung der Liquiditätslücke kann der Konzern bei Bedarf auf Bankkreditfazilitäten zurückgreifen. Der Wegfall dieser Kreditfazilitäten ohne Ersatzfinanzierung würde die Umsetzung der Wachstumsstrategie von CLIQ erschweren und könnte erhebliche negative Auswirkungen auf die Finanzlage und die Geschäftsaktivitäten des Konzerns haben.

Fremdwährungsrisiken

Im Allgemeinen ist ein erheblicher Teil der Umsatzerlöse des Konzerns in Fremdwährungen (z. B. USD, GBP, PLN) natürlich abgesichert, da sowohl (künftige) Erträge als auch Aufwendungen (vor allem Kundenakquisitionskosten und sonstige betriebliche Aufwendungen) in derselben Währung anfallen. Trotz dieser realen Absicherung (sog. Natural Hedging) könnte eine ungünstige Entwicklung des Wechselkurses einer lokalen Währung gegenüber dem Euro die Rentabilität des Konzerns beeinträchtigen.

Zinsänderungsrisiken

Die Geschäftsaktivitäten des Konzerns werden in erheblichem Maße durch Fremdfinanzierung finanziert. Daher kann die Rentabilität von CLIQ durch einen erheblichen Anstieg der Zinssätze negativ beeinflusst werden. Außerdem ist der Konzern darauf angewiesen, dass er sich zu angemessenen Bedingungen refinanzieren kann.

Compliance-Risiken

Entwicklung gesetzlicher Anforderungen und Vorschriften

Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist in den verschiedenen Gebieten, in denen CLIQ tätig ist, mit komplexen Gesetzen und Vorschriften konfrontiert. Viele dieser Gesetze und Vorschriften entwickeln sich ständig weiter und erfordern, dass CLIQ diese Änderungen auslegt und sich ihnen anpasst, häufig auf nationaler Ebene. Solche erforderlichen Änderungen können sich auf das Geschäft und die Art und Weise auswirken, wie CLIQ seine Dienste betreibt und vermarktet. Eine teilweise Anpassung des Geschäftsmodells kann dementsprechend erforderlich sein.

Da der Konzern personenbezogene Daten von Nutzern sammelt und verarbeitet, wenn diese mit den Diensten des Konzerns interagieren, unterliegt der Konzern außerdem Gesetzen und Vorschriften, die diese Vereinnahmung und Verarbeitung regeln. Diese Gesetze stellen strenge betriebliche Anforderungen, die zur Einrichtung von Prozessen und einer Governance führen, um die Umsetzung und Einhaltung der Gesetze voranzutreiben.

Die Folgen einer Nichteinhaltung der geltenden Gesetze und Vorschriften könnten erhebliche Auswirkungen haben, beispielsweise durch die Verhängung von Geldbußen, Schadensersatzforderungen der Betroffenen, negative Öffentlichkeitswirkung, Rechtsstreitigkeiten und Durchsetzungsmaßnahmen.

Risiken in Bezug auf Rechte Dritter

CLIQ vermarktet Unterhaltungs-Streamingdienste, die zu einem großen Teil extern entwickelt werden. Da der Konzern in zahlreichen Fällen nicht direkt am Entwicklungsprozess beteiligt ist, ist seine Fähigkeit, Verletzungen der Rechte an geistigem Eigentum Dritter zu verhindern, begrenzt. Dies betrifft insbesondere Patente, Urheberrechte und Marken sowie alle anderen Rechte an geistigem Eigentum.

Über seine abonnementbasierten Streamingdienste nutzt und vertreibt CLIQ häufig digitale Inhalte, die von Dritten lizenziert wurden. Durch die Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material Dritter könnte der Konzern unbeabsichtigt auch die Rechte am geistigen Eigentum Dritter verletzen.

Risiken im Zusammenhang mit der Umsatzsteuer sowie mit gewerbe- und körperschaftsteuerlichen Verlustvorträgen

Der Konzern ist in verschiedenen Ländern umsatzsteuerpflichtig. Bei der Ermittlung der weltweiten Rückstellung für Umsatzsteuern ist ein erhebliches Maß an Urteilsvermögen erforderlich, und im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit gibt es viele Transaktionen und Berechnungen, bei denen die endgültige Steuerfestsetzung ungewiss ist. Der Konzern muss auch seine künftigen Steuerverbindlichkeiten schätzen. Darüber hinaus könnten sich Änderungen in der Steuergesetzgebung der verschiedenen Rechtsordnungen, denen der Konzern unterliegt, insbesondere im Hinblick auf eine mögliche Beschränkung der Verrechnung von Verlustvorträgen, nachteilig auf den Konzern auswirken. Obwohl sie nicht zahlungswirksam sind, können auch latente Steuererträge und -aufwendungen einen erheblichen Einfluss auf das Konzernergebnis haben.

Haftungsrisiken

Das Geschäft der CLIQ Digital AG birgt auch verschiedene Haftungsrisiken. Haftungsrisiken können z.B. durch Kunden und Partner infolge von nicht erhaltenen, mangelhaften Produkten sowie durch Viren entstehen. Auch bei Lizenzgebern, Rechteverwaltern, Content-Verkäufern, Content-Produzenten und Markeninhabern können Risiken durch nicht rechtmäßig erworbene oder nicht geklärte Lizenzen und Rechte entstehen. Bei Medienunternehmen, Netzbetreibern und anderen Partnern können Risiken durch fehlerhafte Rechnungen, Systemausfälle, Nichteinhaltung von medienrechtlichen oder sonstigen Vorschriften und/​ oder Vereinbarungen entstehen. Haftungssituationen können auch durch Regulierungsbehörden und Verbraucherverbände entstehen.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der CLIQ Digital AG werden regelmäßig über die Situation des Konzerns in Bezug auf Chancen und Risiken informiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich dem Konzern aufgrund seiner Marktposition und des erwarteten Marktwachstums beträchtliche Chancen bieten, die Mitgliederbasis des Konzerns für seine abonnementbasierten Streamingdienste zu vergrößern.

Zur Bewertung der gegenwärtigen Risikosituation hat der Vorstand die Wechselwirkungen zwischen den Risiken nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihren Auswirkungen analysiert und bewertet. Nach Einschätzung des Vorstands sind die Risiken insgesamt tragbar bzw. beherrschbar, und die identifizierten Einzel- und kumulierten Risiken stellen keine den Fortbestand des Konzerns gefährdenden Risiken dar.

 

20. Februar 2024

Der Vorstand

Luc Voncken

Ben Bos

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Cliq Digital AG, Düsseldorf

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Cliq Digital AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzerngewinn- und Verlust-/​Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung sowie dem Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Cliq Digital AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

scrollen

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die übrigen Informationen und Kapitel des Geschäftsberichts mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

scrollen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

scrollen

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Berlin, den 20. Februar 2024

Mazars GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Heiko Wittig, Wirtschaftsprüfer

Nils Lempart, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

mit diesem Bericht des Aufsichtsrates möchten wir Sie über die Tätigkeit des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2023 und die Ergebnisse der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2023 informieren.

Der Aufsichtsrat hat im abgelaufenen Berichtsjahr 2023 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben sorgfältig wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung des Vorstands laufend überwacht und die Führung der Geschäfte durch den Vorstand anhand ausführlicher schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands regelmäßig kontrolliert. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat den Vorstand bei der strategischen Ausrichtung und Leitung des Unternehmens beraten. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand in einem ständigen Informationsaustausch mit dem Vorstand. Auf diese Weise war der Aufsichtsrat in alle Entscheidungen, die für den Konzern von grundlegender Bedeutung waren, rechtzeitig eingebunden.

Schwerpunkte der Arbeit des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2023 insgesamt sechsmal getagt. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand regelmäßig über den Gang und die Entwicklung der Geschäfte der Gesellschaft und die Lage des Konzerns sowie über wichtige Geschäftsvorfälle unterrichtet. Dabei wurde den Berichtspflichten nach § 90 AktG entsprochen. Die ordentlichen Sitzungen im Jahr 2023 fanden am 20. Februar, 6. April, 1. Mai, 13. Juli, 18. Oktober und 15. Dezember statt. Die durchschnittliche Anwesenheitsquote bei den Aufsichtsratssitzungen im Jahr 2023 lag bei 100 Prozent.

In den sechs ordentlichen Sitzungen hat der Aufsichtsrat die Berichte der Vorstandsmitglieder eingehend erörtert und gemeinsam die Lage des Unternehmens, die Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie die Finanzlage des CLIQ Digital-Konzerns diskutiert. Abweichungen von den Plänen und Zielen wurden vom Vorstand erläutert und vom Aufsichtsrat genehmigt. Im Geschäftsjahr 2023 wurden in den regulären Aufsichtsratssitzungen die folgenden wesentlichen Punkte diskutiert und genehmigt:

scrollen

Geschäftsplanung, Budget und Konzernstrategie

Quartals- und Halbjahreszahlen

Finanzlage und (Re-)Finanzierung des Konzerns

Billigung und Feststellung des Einzelabschlusses 2022

Genehmigung des konsolidierten Jahresabschlusses 2022

Verabschiedung des Gewinnverwendungsvorschlags für das Jahr 2022 (1,79 € Dividende pro Aktie)

Vorstandsvergütung

Genehmigung einer Umstrukturierung innerhalb des Konzerns, die auf eine Vereinfachung der Konzernstruktur abzielt

Genehmigung der Gründung einer neuen Konzerngesellschaft im Vereinigten Königreich für Medieneinkauf/​Marketingaktivitäten

Genehmigungen von Auflösungen ruhender oder anderweitig überflüssiger Tochtergesellschaften

Genehmigung der Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung als physische Versammlung

Rückblick auf die Jahreshauptversammlung 2023 der CLIQ Digital AG.

Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat außerhalb der regulären Aufsichtsratssitzungen über die Beendigung des Finanzierungsrahmens des Konsortiums aus Commerzbank AG und Deutsche Bank AG und den Abschluss eines Kontokorrentkredits mit HSBC in Höhe von 15,0 Millionen € zu verbesserten Konditionen beraten und beschlossen.

Bei allen Aufsichtsratssitzungen waren die Mitglieder in der für die Beschlussfassung des Aufsichtsrats satzungsgemäß erforderlichen Mindestzahl anwesend. Damit war der Aufsichtsrat jederzeit handlungs- und entscheidungsfähig und konnte die ihm nach Satzung und Gesetz obliegenden Aufgaben wahrnehmen. Auch außerhalb dieser Aufsichtsratssitzungen fand im Laufe des Jahres 2023 ein regelmäßiger und vertrauensvoller Dialog zwischen Vorstand und Aufsichtsrat statt, meist in Form von Telefonkonferenzen. Der Vorstand ist seinen gesetzlichen und geschäftsordnungsmäßigen Verpflichtungen nachgekommen und hat den Aufsichtsrat bzw. dessen Vorsitzenden regelmäßig, ausführlich und zeitnah in schriftlicher und mündlicher Form über alle für das Unternehmen relevanten Maßnahmen und Vorgänge informiert. So war der Aufsichtsrat stets informiert über die Geschäftslage und -entwicklung, die beabsichtigte Geschäftspolitik, die kurz- und mittelfristige Unternehmensplanung einschließlich der Investitions-, Finanz- und Personalplanung sowie über die Rentabilität der Gesellschaft, organisatorische Maßnahmen und die Lage des Konzerns insgesamt. Ein regelmäßiger Informationsfluss über die Risikolage und das Risikomanagement des Unternehmens war ebenfalls Bestandteil des regelmäßigen Austausches. Aufgrund der Struktur und Größe des Unternehmens hat der Aufsichtsrat im Jahr 2023 keine Ausschüsse gebildet.

Personalangelegenheiten und Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der CLIQ Digital AG besteht aus Dr. Mathias Schlichting (Vorsitzender), Karel Tempelaar und Nathalie Lam. Nach der Bestellung von Nathalie Lam durch das Amtsgericht Düsseldorf im vorangegangenen Geschäftsjahr wurde ihre Wahl durch die Hauptversammlung am 6. April 2023 bestätigt.

Genehmigung des Einzel- und Konzernabschlusses 2023

Der Einzel- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 sowie der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 wurden vom Vorstand aufgestellt und von dem von der Hauptversammlung bestellten Abschlussprüfer Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft geprüft. Beide Abschlüsse wurden mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

In der Aufsichtsratssitzung am 20. Februar 2024 hat der Vorstand den Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 und den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, die den Aufsichtsratsmitgliedern vor der Sitzung übersandt wurden, erläutert und der Aufsichtsrat geprüft. In dieser Aufsichtsratssitzung berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse und Grundsätze seiner Prüfung und dass nach seiner Prüfung keine wesentlichen Schwächen des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems vorlagen. Der Aufsichtsrat hat daraufhin in seiner Sitzung am 20. Februar 2024 einstimmig die folgenden Beschlüsse gefasst: Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 sowie der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 wurden gebilligt, womit der Einzelabschluss der CLIQ Digital AG gemäß § 172 AktG festgestellt wurde. Der Aufsichtsrat stimmte dem Vorschlag des Vorstands zu, für das Geschäftsjahr 2023 keine Dividende an die Aktionäre auszuschütten und den gesamten Bilanzgewinn der Gesellschaft auf neue Rechnung vorzutragen.

Dank und Anerkennung

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeitern für ihr Engagement und ihre gute Arbeit im Jahr 2023. Der Aufsichtsrat möchte sich auch bei den Aktionärinnen und Aktionären für ihr Vertrauen in und ihre Unterstützung für CLIQ Digital bedanken.

 

Düsseldorf, den 20. Februar 2024

Für den Aufsichtsrat

Dr. Mathias Schlichting, Vorsitzender