Tradegate AG Wertpapierhandelsbank

Berlin

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2008

Lagebericht zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2008

der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank

1. Vorwort

Die Gliederung des Lageberichtes folgt im Wesentlichen den vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. verabschiedeten im Deutschen Rechnungslegungs Standard 15 niedergelegten Regelungen.

2. Geschäft und Strategie

2.1. Organisation und Geschäftsfelder

Die Gesellschaft verfügt über die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erteilte Erlaubnis zum Betreiben folgender Geschäftsfelder:

Anlagevermittlung (§1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1 KWG)

Abschlussvermittlung (§1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 2 KWG)

Eigenhandel für andere (§1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 4 KWG).

Die Erlaubnis umfasst das Recht, mit Finanzinstrumenten auf eigene Rechnung zu handeln.

Seit dem 21. Juli 2003 wurde die Erlaubnis um folgende Geschäftsfelder erweitert:

Finanzkommissionsgeschäft (§ 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 KWG) und

Emissionsgeschäft (§ 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 10 KWG).

Das Emissionsgeschäft wurde im Geschäftsjahr aufgenommen.

Mit Wirkung vom 1. Januar 2008 besitzt die Gesellschaft die Erlaubnis,

das Einlagengeschäft (§ 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 KWG),

das Kreditgeschäft (§ 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 KWG),

das Depotgeschäft (§ 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 KWG) und

das Girogeschäft (§ 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 9 KWG) zu betreiben.

Gemäß den Übergangsvorschriften zum Finanzmarkt-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (FRUG) gilt die Erlaubnis für

Anlageberatung (§ 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1a KWG)

Betrieb eines multilateralen Handelssystems [kurz MTF](§ 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1b KWG)

Eigengeschäft (§ 1 Abs. 1a Satz 3 KWG)

gemäß § 64i Abs. 1,2 und 4 KWG zum 1. November 2007 als erteilt, da die TGAG zu diesem Zeitpunkt die Erlaubnis für ein Bankgeschäft und mehrere Finanzdienstleistungen hatte, auf eigene Rechnung mit Finanzdienstleistungen gehandelt hat und ein vollständiger Erlaubnisantrag nach § 32 KWG gestellt wurde, dem die BaFin auskunftsgemäß nicht binnen drei Monaten nach Eingang widersprochen hat.

Zur Umsetzung ihrer Geschäftsfelder ist die Gesellschaft als Skontroführer an der Frankfurter Börse und der Börse Berlin tätig. Sie hat weitere Börsenzulassungen in München, Stuttgart, Düsseldorf und Wien und ist Designated Sponsor auf XETRA®. Weiterer Schwerpunkt ist die Betreuung von Finanzinstrumenten auf dem eigenen multilateralen Handelssystem TRADEGATE®. Der Betrieb von TRADEGATE® wurde im Geschäftsjahr auf die 100%ige Tochtergesellschaft, die Tradegate Börsenservice GmbH, Berlin, verlagert.

Die Gesellschaft versteht sich als sogenannter Liquidity Provider bzw. Market Maker und stellt fortlaufend allein an der Börse Berlin in rund 9.900 Wertpapiergattungen, überwiegend Aktien, An- und Verkaufspreise. Soweit die Gesellschaft ihre Tätigkeit als Skontroführer an den Börsen in Frankfurt und Berlin wahrnimmt, fließt ihr für Umsätze eine Provision, die Maklercourtage, zu. Wesentliche Ertragsquelle ist aber das Finanzergebnis, das sich aus dem rechnerischen Spread zwischen Ankauf und Verkauf einer Position ergibt. Auf der eigenen Handelsplattform TRADEGATE® sowie an elektronischen Börsen oder Marktplätzen wie XETRA® wird keine Maklerprovision fällig und der Ertrag wird hier durch das Finanzergebnis aus An- und Verkauf bestimmt. Da das Geschäft volumengetrieben ist, versucht die Gesellschaft, möglichst viele Kunden mit ihren Preisen zu erreichen. Mittel- oder langfristige Risikopositionen aus dem Eigenhandel sind nicht vorgesehen und nicht Teil des Geschäftskonzeptes. Längerfristige Eigenbestände sind daher immer ausschließlich Teil der Liquiditätssteuerung der Gesellschaft und dem Vorstand vorbehalten.

Die Geschäftsführung, alle administrativen Bereiche und die überwiegenden operativen Bereiche sind am Hauptsitz der Gesellschaft in Berlin angesiedelt. In Frankfurt am Main unterhält die Gesellschaft eine technisch und personell ausgestattete Niederlassung für die lokal angesiedelte Skontroführung an der Frankfurter Börse.

Wegen der ständig zunehmenden Bedeutung des computergestützten Handels liegt ein Schwerpunkt der Gesellschaft in den beiden Abteilungen IT-Operations und IT-Development. Die Gesellschaft ist daher in diesen Bereichen weitgehend autark und legt insbesondere Wert auf die Entwicklung proprietärer Programme für die Bereiche Handel, Handelsabwicklung und Risikocontrolling.

Die Geschäftsführung der Gesellschaft besteht aus fünf Vorstandsmitgliedern, von denen zwei für die Handelsbereiche einschließlich der Leitung der Niederlassung in Frankfurt zuständig sind. Ein weiteres Vorstandsmitglied betreut die Bereiche IT-Development und IT-Operations. Der neu aufzubauende Bereich der Bankgeschäfte liegt in der Verantwortung eines weiteren Vorstandsmitglieds. Der Vorstandssprecher ist schwerpunktmäßig für die strategische Planung und Koordination sowie die administrativen Bereiche wie Organisation, Back-Office, Middle-Office, Personalwesen, Compliance und Recht, Revision und Geldwäsche sowie Rechnungswesen einschließlich Controlling und Meldewesen zuständig.

2.2. Wettbewerbsposition und Rahmenbedingungen

Die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Wertpapierhandelsfirmen haben sich im Jahr 2008, bedingt durch die andauernde Finanzkrise, dramatisch verschlechtert. Auch wenn die Gesellschaft sich fast ausschließlich auf den Handel mit Aktien beschränkt und somit nicht unmittelbar von dem sich abzeichnenden Desaster bei zahlreichen derivativen Finanzprodukten betroffen ist, macht sich die allgemeine Verunsicherung und Zurückhaltung, gerade der Privatanleger, bemerkbar. Die Umsätze an allen verbliebenen Präsenzbörsen auch im Aktienhandel sind deutlich rückläufig, sodass die Ergebnisbeiträge aus dem Bereich Skontroführung für die Gesellschaft kaum noch relevant sind. Die Gesellschaft hat daher wie in den Vorjahren im Bereich Skontroführung davon abgesehen, den Konsolidierungsprozess der Branche z.B. durch Firmenübernahmen kleinerer Gesellschaften aktiv mitzugestalten.

Die Gesellschaft hat seit Jahren den Schwerpunkt ihrer Investitionen und Geschäftsentwicklung auf die eigene elektronische Handelsplattform TRADEGATE® gelegt, die im abgelaufenen Jahr 2008 eine Zulassung als sogenanntes MTF (Multilateral-Trading-Facility) erhalten hat und wiederum erfreuliche Umsatzanteile gewinnen konnte. Die Annahme im Lagebericht des Jahres 2007, dass MTFs in den kommenden Jahren in Europa zunehmend an Bedeutung gewinnen werden, hat sich bereits in 2008 bestätigt. Auch wenn sich in Deutschland bislang kein relevanter Wettbewerber zum Betrieb eines MTFs abzeichnet, muss die Gesellschaft nun versuchen, ihre gute Ausgangsposition in Europa zu behaupten und auszubauen. Die schlechten Rahmenbedingungen im Gesamtmarkt erhöhen aber die Einstiegsbarrieren für potenzielle Wettbewerber, so dass zumindest im Moment keine weitere schnelle Fragmentierung der Märkte zu erwarten ist.

Die traditionellen Börsen werden voraussichtlich ihre Strukturen neu überdenken müssen, um keine weiteren Marktanteile an MTFs zu verlieren. Für den wie auch immer gestalteten Börsenbetrieb relativ illiquider Märkte werden von den europäischen Börsen weiter liquiditätsspendende „Market-Specialists“ (in Deutschland bisher sogenannte Skontroführer) benötigt. Die Gesellschaft ist durch ihre langjährigen Erfahrungen mit dem Betrieb eines MTFs in jeglicher Hinsicht (Personal, IT-Infrastruktur, Eigenkapital usw.) geeignet, im Wettbewerb um die benötigten Dienstleistungen mit den verbliebenen Wertpapierhandelsfirmen zu bestehen.

2.3. Ziele und Strategien

Die Gesellschaft möchte ihr MTF TRADEGATE® weiter ausbauen und schnell neue Kunden bzw. weitere Marktanteile gewinnen. Zu diesem Zweck wurde der Betrieb des MTFs auf eine 100%ige Tochtergesellschaft (Tradegate Börsenservice GmbH) verlagert, die im Stile der früheren Vereinsbörsen möglichst viele Marktteilnehmer gewinnen soll, die ihre Transaktionen zu optimalen Konditionen über das MTF TRADEGATE® abwickeln können. Als wichtiger Schritt im Wettbewerb mit anderen Börsen und MTFs soll die Produktpalette auf TRADEGATE® schnell erweitert werden. Voraussichtlich im 2. Quartal 2009 werden neben Aktien auch Rentenpapiere und Fonds auf TRADEGATE® gehandelt werden. Für die Betreuung dieser Wertpapiere außerhalb der langjährigen Kernkompetenz sind andere Wertpapierhandelsfirmen vorgesehen, die bereits ihr Interesse signalisiert haben. Auch die Anzahl der gehandelten Aktiengattungen soll noch einmal deutlich erhöht werden, um den Bedürfnissen der Privatanleger gerecht zu werden und sich von den anderen europäischen MTFs zu differenzieren, die sich fast ausschließlich auf den Handel mit liquiden Wertpapieren für institutionelle Marktteilnehmer fokussiert haben.

Die Erlaubniserweiterung als Vollbank eröffnet der Gesellschaft mittelfristig weitere Optionen zur Optimierung der Geschäftsabwicklung mit den bereits an TRADEGATE® angeschlossenen Depotbanken. Mit der quirin bank AG konnte für den Betrieb als Vollbank ein erfahrener Partner im Mandantengeschäft gewonnen werden, sodass die Gesellschaft sich im operativen Betrieb weiter auf ihre langjährige Kernkompetenz fokussieren kann.

Für das Jahr 2009 konnte mit der BNP Paribas ein wichtiger strategischer Partner für den Ausbau von TRADEGATE® gewonnen werden. BNP Paribas wird im Laufe des Geschäftsjahres insgesamt knapp unter 20 % der Geschäftsanteile der Gesellschaft erwerben.

Die Gesellschaft bleibt weiter eng eingebunden im Konzernverbund des Mehrheitsgesellschafters Berliner Effektengesellschaft AG, Berlin, der sich aber bereits erklärt hat, auch weiteren strategischen Minderheitsgesellschaftern einen Einstieg in die Gesellschaft zu ermöglichen, sofern dies gewünscht ist und der Gesellschaft in der Geschäftsentwicklung weiterhilft.

Auch die traditionellen großen europäischen Börsen werden von der Gesellschaft nicht nur als Wettbewerber, sondern in erster Linie als potenzielle Partner gesehen, auf deren guter Infrastruktur die Gesellschaft wie bisher ihre Dienstleistungen als Market-Specialist anbieten will.

2.4. Geschäftsverlauf und Entwicklung der Rahmenbedingungen

Der Geschäftsverlauf des Jahres 2008 war relativ untypisch und schwer berechenbar. Die Ergebnisse waren von Monat zu Monat stark schwankend und natürlich weitgehend geprägt durch die jeweils neuste Nachrichtenlage im Zuge der sich zuspitzenden Finanzkrise. Insgesamt standen 7 Monaten mit Gewinnen 5 Monate mit Verlusten gegenüber. Besonders umsatzschwach waren die Sommermonate Juni bis August. Sehr umsatzstark bis hin zu Rekordumsätzen war dagegen das gesamte IV. Quartal, was aber wohl zumindest teilweise auf Sondereffekte durch die ab 1.1.2009 geltende Abgeltungssteuer zurückzuführen ist.

Bemerkenswert ist der starke Rückgang sogenannter Börsenschlussnoten aus der Skontroführung an den Börsen Frankfurt und Berlin. Dieser betrug – 61,8 % (904.773 Schlussnoten gegenüber 2.366.913 im Vorjahr) und ist nicht nur auf die Finanzkrise zurückzuführen, sondern auch auf den Verlust von Marktanteilen an MTFs oder elektronische Börsesysteme wie XETRA®.

Erfreulich ist dagegen der mit 44,7 % wiederum deutliche Anstieg von Transaktionen auf dem MTF TRADEGATE® (2.300.221 Transaktionen gegenüber 1.589.196 im Vorjahr).

Sofern man noch berücksichtigt, dass aus einer börslichen Transaktion durch einen Kunden in der Regel die dreifache Zahl von Schlussnoten entstehen, sind als Vergleichswert nur etwa 301.591 Geschäfte aus Skontroführung den 2.300.221 einfach gezählten Transaktionen auf TRADEGATE® gegenüberzustellen. Dies bedeutet, dass im Jahr 2008 der durch TRADEGATE® generierte Anteil der Gesamtgeschäfte der Gesellschaft bereits 88,4 % betrug.

Im Vorjahr betrug der Anteil noch 66,9 %, im Jahr 2006 55,3 %. Begonnen hatte TRADEGATE® im ersten Betriebsjahr 2001 mit einem Anteil von 1 %. Im umsatzstarken IV. Quartal 2008 wurden sogar Anteile von 95% erreicht. Damit ist deutlich, dass TRADEGATE® nach wie vor auch in einem schwierigen oder schlechten Gesamtumfeld in der Lage ist, Marktanteile zu gewinnen.

Die Gesellschaft hat dieser Entwicklung Rechnung getragen und erstmals unrentable Aktienskontren abgegeben, sodass sich die Skontrenanzahl zum 31.12.2008 von 12.219 im Vorjahr auf nun 11.383 Wertpapiergattungen verringert hat. Die auf TRADEGATE® gehandelte Anzahl von Wertpapieren (vornehmlich Aktien) wurde dagegen im Jahr 2008 von 1.185 auf nun 3.555 Gattungen erhöht.

Die Entwicklung der Anzahl der Mitarbeiter einschließlich der neu gegründeten Tochtergesellschaft Tradegate Börsenservice GmbH war relativ konstant. sechs Neuzugängen standen zwei Austritte gegenüber, so dass mit einer Gesamtzahl der Mitarbeiter von 83 zum Jahresende (davon sechs in der Tochtergesellschaft) gegenüber 79 zum Jahresanfang nur eine leichte Veränderung eingetreten ist. Auch die Altersstruktur hat sich unwesentlich verändert. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 37,2 Jahren (Vorjahr 36,5 Jahre) mit dem Schwerpunkt der Altersklasse 32 – 36 Jahre. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt 7,3 Jahre (Vorjahr 6,4 Jahre). Die Gesellschaft legt großen Wert darauf, ihre gut ausgebildeten und qualifizierten Mitarbeiter auch in umsatzschwachen Zeiten zu halten. Ein flexibler Auf- oder Abbau, z.B. mit Zeitarbeitern je nach Geschäftsverlauf, ist in der Branche schlecht möglich und von der Gesellschaft auch nicht gewollt. Vielmehr stellt die Gesellschaft durch flexible Vergütungsmodelle sicher, dass einerseits in wirtschaftlich schwierigen Situationen keine untragbar hohen Festgehälter die Gesellschaft gefährden und andererseits in erfolgreichen Phasen die Mitarbeiter angemessen am Unternehmenserfolg beteiligt werden.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden nennenswerte Investitionen wieder für den Ausbau, die Ergänzung oder die Erneuerung der bestehenden IT-Systeme vorgenommen. Software wird in der Regel durch die Gesellschaft selbst entwickelt und gewartet. Die darin einfließenden Personalkosten sind nicht aktivierungsfähig. Lediglich partiell werden einzelne Werkverträge nach außen vergeben, die je nach Umfang aktivierungspflichtig sind. Im Bereich Netzwerke, Datenbanken, Textverarbeitung usw. wird auf Standardsoftware der großen Anbieter zurückgegriffen.

Insgesamt ist der Kostenanteil für Administration und Verwaltung, allein zur Einhaltung aller börslichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, sehr hoch. Dieser wird sich im Rahmen der neu erteilten Lizenzen als Vollbank und für den MTF-Betrieb noch einmal erhöhen. Der Gesellschaft ist es aber gelungen, effiziente und praktikable Strukturen zu errichten, die für die eigene Größe angemessen sind.

Angesichts der anhaltenden Finanzkrise und des extrem schlechten Marktumfeldes ist das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit mit einem Gewinn von fast 3 Millionen € als sehr erfreulich anzusehen, obwohl ein Gewinnrückgang von rund 52 % hingenommen werden musste.

3. Entwicklung der Ertragslage

Wesentliche Positionen der Ergebnisrechnung sind der Provisionsüberschuss und das Ergebnis aus Finanzgeschäften. Die Entwicklung dieser Komponenten ist überwiegend entscheidend für die Ergebnisentwicklung. Der Provisionsüberschuss ist im vergangenen Geschäftsjahr von - 198 T€ auf - 2.089 T€ zurückgegangen. Der sehr deutliche Rückgang der Nettocourtage von 4.637 T€ auf 1.836 T€ ist die Ursache des Rückgangs. Die Provisionsaufwendungen für Abwicklungsdienstleistungen gingen von 4.076 T€ auf 3.158 T€ zurück. Der Dienstleister stellte im vergangenen Jahr detailliertere Rechnungen, sodass fremde Systemkosten nun zutreffender unter den anderen Verwaltungsaufwendungen ausgewiesen werden. So sind trotz eines höheren Handelsaufkommens auf der eigenen Handelsplattform TRADEGATE® die Aufwendungen für Abwicklungsdienstleistungen geringer als im Vorjahr. Das sehr gute Ergebniss aus Finanzgeschäften, dem Saldo aus Ertrag und Aufwendungen aus Finanzgeschäften, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut erreicht werden. Nach einem sehr schwachen dritten Quartal trug dazu vor allem das letzte Quartal des Geschäftsjahres bei. Das Ergebnis aus Finanzgeschäften wird wie im Vorjahr von dem Ergebnis der Geschäfte auf TRADEGATE® getragen. Die positive Marktentwicklung und die Gewinnung neuer Kunden für die Handelsplattform steigerte die Nutzung von TRADEGATE®. Die Nettodifferenzen aus Aufgabegeschäften verringerten sich um 59,2 %. Entsprechend der Bedeutung des außerbörslichen Handels betrugen die realisierten Nettoergebnisse aus dem Wertpapierhandel, der Saldo aus realisierten Gewinnen und realisierten Verlusten, mit 14.193 T€ 63,6 % mehr als im Vorjahr (8.678 T€). Negativ entwickelte sich das Bewertungsergebnis aus Wertpapierbeständen des Handels, das ‑ 575 T€ nach - 459 T€ betrug. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen im vergangenen Geschäftsjahr um 1.023 T€ an. Proportional zum Ergebnis wird ein Pool für Tantiemen und Sonderzahlungen gespeist. Mit dem Rückgang des Ergebnisses ging auch die geringere Ausschüttung von Prämien an die Mitarbeiter einher. Die anderen Verwaltungsaufwendungen unterlagen teilweise stärkeren Preisanstiegen. Die ausgeweitete Handelstätigkeit verursachte höhere Kosten für die Nutzung der Börsensysteme, die sich an der Zahl der Geschäftsabschlüsse orientiert. Gleichzeitig waren höhere Preise an Anbieter von Börsennachrichten und -preisen zu zahlen. Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen nahmen nach den Rückgängen der letzten Jahre zu, da vor allem in neue EDV-Geräte investiert wurde. Unter steuerlich möglicher Nutzung der Verlustvorträge wurden für das Geschäftsjahr Steuerrückstellungen in Höhe von 755 T€ gebildet. Der Steueraufwand beträgt saldiert 832 T€.

scroll
Gewinn- und Verlustrechnung 2006 2007 2008
Zinserträge 557 T€ 895 T€ 1.017 T€
Zinsaufwendungen - T€ - T€ - 4 T€
Laufende Erträge 210 T€ 113 T€ 183 T€
Provisionserträge 8.312 T€ 8.338 T€ 3.573 T€
Provisionsaufwendungen - 6.832 T€ - 8.536 T€ - 5.663T€
Ertrag aus Finanzgeschäften 42.848T€ 72.895 T€ 79.588T€
Aufwand aus Finanzgeschäften - 29.777 T€ - 55.387 T€ -61.986 T€
Sonstige betriebliche Erträge 515 T€ 816 T€ 885 T€
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil - T€ -T€ - T€
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen - 10.638T€ - 12.148 T€ -13.171T€
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen - 309 T€ - 330 T€ - 383 T€
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 128 T€ - 68 T€ - 10 T€
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere - T€ - 92 T€ - 1.060 T€
Erträge aus Zuschreibungen auf Forderungen und bestimmten Wertpapieren 15 T€ - T€ - T€
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere - T€ - 250 T€ - T€
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 4.773 T€ 6.246 T€ 2.969 T€
Steuern von Einkommen und vom Ertrag - 1.035T€ - 1.629 T€ - 832 T€
Sonstige Steuern, soweit nicht unter sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen -T€ - T€ - T€
Jahresüberschuss / -fehlbetrag 3.738 T€ 4.617 T€ 2.137 T€

Aus der Ergebnisentwicklung lassen sich für die folgenden Kennzahlen ableiten:

- Aufwands-Ertrags-Relation (CIR) definiert als Quotient aus der Summe der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen und den Abschreibungen sowie dem Rohertrag,

- Eigenkapitalrendite (ROE) definiert als Quotient des Jahresüberschusses und dem Eigenkapital,

- Ergebnis je Aktie (EpS) definiert als Quotient des Jahresüberschusses und der Anzahl der Aktien.

scroll
  2006 2007 2008
CIR 71,5% 68,1% 81,0%
ROE 9,14% 11,02% 5,52%
EpS 0,155 0,191 0,088

4. Entwicklung der Finanzlage

Die Verbindlichkeiten der Gesellschaft sind verhältnismäßig gering. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten vor allem 2.058 T€ aus Lieferverpflichtungen für Wertpapiere und 480 T€ aus der Inanspruchnahme von Abwicklungsdienstleistungen. Weitere nennenswerte Positionen sind die offenen Verrechnungsbeträge aus dem Börsenhandel, die unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden bilanziert werden. Daneben bestehen Verbindlichkeiten aus im Rahmen des Geschäftsbetriebes bezogenen Lieferungen und Leistungen. Diese enthalten auch Abgrenzungen für bezogene Leistungen, deren Rechnungsstellung zum Bilanzstichtag aussteht, deren Höhe aufgrund der Verträge jedoch bekannt ist. Größte Position des Postens Rückstellungen sind die Steuerrückstellungen in Höhe von 819 T€. Die Eigenkapitalquote hat sich geringfügig von 92 % auf 87 % verändert.

Den Verbindlichkeiten, die alle innerhalb eines Monats fällig sind, stehen die deutlich höheren Guthaben bei Kreditinstituten, die ebenfalls alle innerhalb eines Monats fällig sind, gegenüber. Als Liquiditätsreserve stehen Fondsanteile mit einem Buchwert in Höhe von 9.062 T€ zur Verfügung.

scroll
Passivposition 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.935 T€ 1.078 T€ 2.888 T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 248 T€ 148 T€ 72 T€
Sonstige Verbindlichkeiten 278 T€ 825 T€ 630 T€
Rechnungsabgrenzungsposten 39 T€ 80 T€ 54 T€
Rückstellungen 1.598 T€ 1.682 T€ 2.193 T€
Eigenkapital 40.904 T€ 41.898 T€ 38.725 T€
Summe Passiva 46.002 T€ 45.711 T€ 44.562 T€

5. Entwicklung der Vermögenslage

Die Vermögenslage der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank ist von einer relativ hohen Liquidität geprägt. Die Forderungen an Kreditinstitute stellen neben den Anlagen in Wertpapieren der Liquiditätsreserve die größten Posten der Aktiva. Von den Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren sind 9.062 T€ im BEG Fonds I angelegt, der die erzielten Ergebnisse thesauriert. Infolge der Kursverluste an den Kapitalmärkten haben sich im Fonds zum 31. Dezember 2008 schwebende Verluste angesammelt, die sich in Abschreibungen in Höhe von 938 T€ niederschlagen. Eine 2007 mit 500 T€ erworbene Beteiligung, die geringfügig erhöht wurde, musste nicht weiter abgeschrieben werden. In der nachstehenden Tabelle ist die Entwicklung der letzten drei Jahre dargestellt.

scroll
Aktivposition 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008
Barreserve - T€ - T€ - T€
Forderungen an Kreditinstitute 27.179 T€ 27.737 T€ 30.353 T€
Forderungen an Kunden 457 T€ 324 T€ 159 T€
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 333 T€ 323 T€ 301 T€
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 16.893 T€ 15.909 T€ 12.303 T€
Beteiligungen - T€ 250 T€ 261 T€
Anteile an verbundenen Unternehmen - T€ - T€ 50 T€
eigene Aktien - T€ 37 T€ 49 T€
Immaterielle Anlagewerte 245 T€ 229 T€ 148 T€
Sachanlagen 507 T€ 533 T€ 476 T€
Sonstige Vermögensgegenstände 350 T€ 365 T€ 393 T€
Rechnungsabgrenzungsposten 38 T€ 4 T€ 69 T€
Summe Aktiva 46.002 T€ 45.711 T€ 44.562 T€

Die Struktur der Aktiva wird auch durch bankaufsichtsrechtliche Regelungen, insbesondere durch Vorschriften zu Großkrediten im Sinne des Kreditwesengesetzes und das Verhältnis von gewichteten Risikoaktiva zum haftenden Eigenkapital, Vorschriften der Solvabilitätsverordnung, beeinflusst und begrenzt.

Zusammenfassend kann von einer positiven Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr und zufriedenstellenden Lage der Gesellschaft gesprochen werden.

6. Nachtragsbericht

Besondere Ereignisse nach Schluss des Geschäftsjahres ergaben sich bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses nicht.

7. Risikobericht

7.1. Institutsaufsicht

Die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank unterliegt aufgrund der Erlaubnis, Bank- und Finanzdienstleistungen erbringen zu dürfen, der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Danach müssen monatlich ein Zwischenausweis nebst Gewinn- und Verlustrechnung, die Berechnungen zur Solvabilitätsverordnung und zur Liquiditätsverordnung sowie quartalsweise Meldungen zu Groß- und Millionenkrediten abgegeben werden. Bei besonderen Ereignissen sind zudem gesonderte Anzeigen einzureichen. Aufgrund der Erlaubnis bestimmte Bankgeschäfte zu betreiben, ist die Gesellschaft verpflichtet, eine interne Revision gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement zu unterhalten.

Gemäß Teil 5 der Solvabilitätsverordnung sind bestimmte Informationen zum Risikomanagementsystem und zur Solvabilitätsverordnung offen zu legen. Die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank kommt den Offenlegungsvorschriften mit einem separaten Offenlegungsbericht nach.

Die Finanzholding-Gruppe Berliner Effektengesellschaft AG hat die Regelungen zur Solvabilitätsverordnung auf Gruppenebene, zum zusammengefassten Monatsausweis und zu den Großkrediten von Institutsgruppen zu beachten. Die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank ist per Gesetz übergeordnetes Unternehmen der Finanzholding-Gruppe. Die aufsichtsrechtliche Gruppe umfasst grundsätzlich alle Unternehmen, die auch in den handelsrechtlichen Konzernabschluss einbezogen werden. Lediglich die den sonstigen Unternehmen zuzurechnenden Konzerngesellschaften sowie die Sondervermögen sind in die Zusammenfassung nach dem KWG nicht einzubeziehen. Für die Finanzholding-Gruppe Berliner Effektengesellschaft AG sind die Ex-tra Sportwetten AG, Wien und der BEG Fonds 1, die im Rahmen einer Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen werden, nicht in dieser Zusammenfassung enthalten. Ein Abzug des Buchwertes erfolgt für diese aufsichtsrechtlich nicht. Die quirin bank AG mit ihren Tochterunternehmen wird in den handelsrechtlichen Konzernabschluss at equity einbezogen. Für die aufsichtsrechtlichen Meldungen stellt sie nur eine Beteiligung der Berliner Effektengesellschaft AG dar. Die quirin bank AG ist eine eigenständige meldepflichtige Institutsgruppe.

Die Kennziffern auf Ebene des Instituts hinsichtlich der Solvabilitätsverordnung und der Liquiditätsverordnung erfüllten die Mindestanforderungen stets ohne Probleme. So lag die Gesamtkennziffer der Solvabilitätsverordnung zwischen 67,9 und 70,2. Für die bisherige Geschäftstätigkeit ist die Solvabilitätskennziffer nicht die entscheidende Größe für die Ausstattung mit Eigenkapital. Hier fallen die Anforderungen der Wertpapiermärkte stärker ins Gewicht, sodass sich, bezogen auf die zu unterlegenden Risikoaktiva, eine sehr komfortable Ausstattung mit Eigenmitteln ergibt. Im Hinblick auf das zukünftig betriebene Kreditgeschäft wird entsprechend der Geschäftsplanung ein Teil der Eigenmittel reserviert. Das Institut nutzt für die Institutsmeldung den Kreditrisikostandardansatz, den Standardansatz für Marktrisikopositionen und den Basisindikatoransatz für operationelle Risiken.

Die Eigenmittel der Finanzholding-Gruppe setzen sich aus dem gezeichneten Kapital der Berliner Effektengesellschaft AG, ihrer Kapitalrücklage sowie den sonstigen Rücklagen zusammen, soweit sie im Rahmen der Eigenkapitalkonsolidierung nicht gekürzt werden. Davon werden eigene Anteile, aktivische Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung und immaterielle Vermögensgegenstände abgezogen. Unter den immateriellen Vermögensgegenständen wird ausschließlich Software ausgewiesen. Die Eigenmittel der Gruppe setzen sich ausschließlich aus Kernkapital zusammen. Für den 31. Dezember 2008 setzen sich die Eigenmittel wie folgt zusammen:

scroll
Bezeichnung Betrag
eingezahltes Kapital 16.710 T€
eigene Anteile -465 T€
Kapitalrücklage 41.418 T€
sonstige Rücklagen 546 T€
Anteile in Fremdbesitz 1.996 T€
aktivischer Unterschiedsbetrag -2.934 T€
immaterielle Vermögensgegenstände -264 T€
Kernkapital 57.007 T€

Die Meldung für die Finanzholding-Gruppe Berliner Effektengesellschaft AG erfolgte seit Januar 2008 nach der Solvabilitätsverordnung. Die Gesamtkennziffer der Solvabilitätsverordnung auf Gruppenebene betrug von Januar bis Dezember 2008 zwischen 66,29 %, und 76,00 %.

7.2. Risikopolitische Strategie und Risikomanagement

Die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank bewegt sich in einem Umfeld, das zum einen starken Schwankungen hinsichtlich des Geschäftsumfanges und zum anderen einer Umwälzung der Rahmenbedingungen unterworfen ist. In diesem Umfeld ist es erforderlich, das Instrumentarium zur Handhabung, Überwachung und Steuerung der relevanten Risiken kontinuierlich weiter zu entwickeln. Mit den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) besteht ein strenger rechtlicher Rahmen für die Überwachungs- und Steuerungsmechanismen und ihrer Dokumentation. Unter Risiko wird grundsätzlich die negative Abweichung eintretender Ereignisse von den erwarteten Ereignissen verstanden. Schaden ist dann der Eintritt eines Risikos mit negativen Folgen. Da sich die Gesellschaft als Liquidity Provider bzw. Market Maker versteht, ist die Bildung und Übernahme von Wertpapierpositionen mit der Erwartung positiver Kursentwicklungen nicht der Ansatz der Geschäftsstrategie. Vielmehr zielt die Geschäftstätigkeit darauf ab, eine Vielzahl von Umsätzen in Wertpapieren zu ermöglichen. Dabei übernimmt die Gesellschaft im Laufe eines Tages zwischenzeitlich die Position als Käufer oder Verkäufer mit dem Ziel, sie weitgehend bis zum Handelsschluss weiter zu handeln. Die Positionen, die bis zum Beginn des Handels am nächsten Tag gehalten werden, sind entsprechend der Strategie der Gesellschaft im Verhältnis zum Handelsvolumen gering. Wenn nennenswerte Einzelpositionen offen gehalten werden, so erfolgt dies grundsätzlich im Rahmen von Liquiditätsanlagen. Die Entwicklungen in der deutschen und der europäischen Börsenlandschaft sind ein wichtiger Einflussfaktor für die Geschäftstätigkeit und die damit zusammenhängenden technischen Entwicklungen und Rahmenbedingungen. Diese Tendenzen sind frühzeitig auf die Auswirkungen auf die Geschäftsfelder der Gesellschaft und auf die technischen Notwendigkeiten hin zu beobachten. Falsche Entscheidungen können vor allem zu hohen Kosten, Ertragsausfällen und Zeitverzögerungen führen. Für die weitere Tätigkeit im Börsenhandel ist vor allem das Augenmerk auf eine weitere Verlagerung auf elektronische Handelssysteme und deren Auswirkung zu richten. Insbesondere der weiteren Ausgestaltung der Parkettbörsen in Deutschland, der Bedeutung des Handelssystems XETRA® sowie europäische Entwicklungen nach dem Inkraft treten der MiFID kommen strategische Bedeutung zu.

Basis des Risikomanagementsystems ist die Einteilung der Risiken in Marktpreisrisiken, operationelle Risiken, Adressenausfallrisiken und Liquiditätsrisiken. Das Risikomanagementsystem unterscheidet die unmittelbar mit den Risiken umgehenden Bereiche, das Risikomanagement im engeren Sinne, und das Risikocontrolling, das die Risikosituation überwacht und das Risikomanagement insbesondere mit Informationen über eingegangene Risiken unterstützt. Der Bereich Controlling hat auch die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems wesentlich mit zu verantworten. Grundlage des Limitsystems ist das erwartete Ergebnis des Geschäftsjahres unter Einbeziehung der aktuellen Eigenkapitalausstattung und des aktuellen Ergebnisses des Geschäftsjahres. Für 2008 wurde eine Verlustobergrenze beschlossen, die im Verlauf des Geschäftsjahres nicht angepasst wurde.

7.3. Marktpreisrisiken

Unter Marktpreisrisiken werden negative Abweichungen von erwarteten Marktpreisentwicklungen verstanden. Marktpreise sind Zinsen, Aktienkurse und Devisenkurse. Aus der Änderung resultieren Veränderungen des Wertes von im Bestand befindlichen Finanzinstrumenten, wie zum Beispiel Aktien, Anleihen oder Bankguthaben in Fremdwährung, die zu ergebniswirksamen Abschreibungen führen können. Da ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit im Handel und der Vermittlung von Wertpapiergeschäften in Aktien ausländischer Unternehmen liegt, insbesondere in US-amerikanischen Titeln, kommt hier zudem ein indirektes Fremdwährungsrisiko zum Tragen. Änderungen z.B. des Devisenkurses des US-$ ziehen bei idealen Märkten entsprechende Änderungen des Aktienkurses in € nach sich. Im Rahmen des Risikomanagementsystems wird dieses Risiko aus Wertpapiergeschäften implizit im Rahmen des Aktienkursrisikos betrachtet.

Im vergangenen Geschäftsjahr wurden die Controllinglimite erfolgreich überwacht. Aufgrund der Ergebniserwartung für 2008 und der Eigenkapitalausstattung wurde eine absolute Verlustobergrenze für alle Geschäfte der Gesellschaft seitens des Vorstandes beschlossen. Ein Teil dieser Verlustobergrenze wurde als Controllinglimite auf die Handelsbereiche Ausland, Inland und Frankfurt a. M. aufgeteilt. Mit diesen Controllinglimiten werden die schwebenden Verluste aus den offenen Positionen begrenzt. Die schwebenden Verluste errechnen sich aus dem Wert der offenen Position und dem aktuellen Wert anhand eines Referenzpreises. Dieser Referenzpreis wird laufend ermittelt und in das Überwachungssystem eingespielt. In 2008 kam es zu gelegentlichen, kurzfristigen Überschreitungen der meistens nur gering ausgelasteten Limite. Hintergrund der Limitüberschreitungen war in fast allen Fällen eine fehlerhafte Versorgung des Überwachungssystems mit Referenzpreisen. Bei einer Benachrichtigung des Risikocontrollings über eine Limitüberschreitung wird die Ursache ermittelt und der Controllingvorstand entsprechend informiert. Der Controllingvorstand hält dann Rücksprache mit dem betroffenen Handelsvorstand über die zu treffenden Maßnahmen und informiert das Risikocontrolling über das Ergebnis. Bei realisierten Verlusten, die bestimmte Schwellenwerte überschreiten, erfolgt automatisch eine Reduzierung des betreffenden Limits. In einem nachfolgenden Abgleich des aktuellen Ergebnisses der Gesellschaft mit dem geplanten Ergebnis wird über die Beibehaltung oder die Änderung der Limitanpassung entschieden. In 2008 erfolgten keine Anpassungen der Controllinglimite für den Wertpapierhandel.

Ergänzend besteht ein Limit speziell für die Risiken aus den Beständen der Liquiditätsreserve. Die Bemessung der Höhe der Risiken wird analog der Betrachtung bei den Handelsbeständen gehandhabt. Bei Limitüberschreitungen wird der Vorstand unverzüglich informiert, der über die weitere Behandlung der Wertpapiere der Liquiditätsreserve beschließt. Im Zuge der weltweiten Finanzkrise verringerte sich der Wert des BEG Fonds 1 nennenswert unter die Anschaffungskosten. Die notwendigen Abschreibungen für die Anteile am Fonds führten zur Überschreitung des zu Jahresbeginn intern gesetzten Limits für schwebende Verluste aus der Liquiditätsreserve. Nach einer Risikoabschätzung wurde das Limit deutlich erhöht.

Ein weiteres Controllinglimit besteht für Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Banken, Kunden und Lieferanten, sofern diese nicht auf € lauten. Hier sind insbesondere Risiken aus bei inländischen Kreditinstituten bestehende ZAR- und USD-Guthaben zu nennen. Limitüberschreitungen gab es hier nicht. Devisenswaps zum Management des Devisenrisikos wurden im vergangenen Jahr nicht eingesetzt. Limitüberschreitungen ziehen eine Benachrichtigung des Controllingvorstandes und des Handelsvorstandes nach sich, die dann über die weitere Vorgehensweise beschließen.

7.4. Operationelle Risiken

Unter operationellen Risiken sind die Risiken zu verstehen, die aus unangemessenen oder fehlerhaften Betriebsabläufen resultieren, oder durch Mitarbeiter, Systeme oder externe Ereignisse, einschließlich der Rechtsrisiken, hervorgerufen werden.

Die bestehende Risikomatrix wurde bezüglich der Risiken, der Frühwarnindikatoren und möglichen Gegenmaßnahmen überprüft. Soweit es neue Erfahrungswerte gab, wurden die Frühwarnindikatoren neu in die Risikomatrix aufgenommen oder angepasst. Um einen Überblick über eintretende Schäden zu erhalten, waren die Mitarbeiter gehalten, Schadensfälle, die eine jeweils definierte Bagatellgrenze übersteigen, an das Risikocontrolling zu melden. Die entstandenen Schäden, die in erhöhtem Arbeitsaufwand bestanden, waren als gering einzustufen. Im Bereich IT-Operations wird ergänzend eine Liste für Systemänderungen, -störungen und -ausfälle geführt. Im vergangenen Jahr traten keine nennenswerten Störungen auf, die bestimmbare oder nennenswerte Schäden verursachten. Die Mitgliedschaft in der EdW ist mit Wirkung vom 1. Januar 2008 erloschen, sodass keine Sonderumlagen aus dem Schadensfall Phoenix Kapitaldienst GmbH mehr von der Gesellschaft erhoben werden können.

Das Management der operationellen Risiken obliegt den jeweiligen Abteilungsleitern. Sie überwachen die Arbeitsabläufe, greifen bei Bedarf ein oder passen sie an. Ein spezielles Limit wurde nicht beschlossen. Da von der vom Vorstand zu Beginn des Jahres beschlossenen Verlustobergrenze nur etwa 18 % bestimmten Risikoarten zugewiesen wurden, wird für die nicht separat limitierten Risiken der nicht verteilte Betrag pauschal als Deckungsmasse herangezogen. Als Orientierungsgröße für operationelle Risiken dient das doppelte der Eigenkapitalanforderung nach der Solvabilitätsverordnung.

7.5. Sonstige Risiken

Die sonstigen Risiken umfassen die Adressenausfallrisiken und die Liquiditätsrisiken. Das Adressenausfallrisiko ist die Gefahr, dass Forderungen nicht rechtzeitig, nicht in voller Höhe oder gar nicht zurückgezahlt werden. Die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank hat ganz überwiegend Forderungen an Kreditinstitute. Wichtigste Bankverbindung, bei der auch die wesentlichen Teile der Liquiditätsanlagen getätigt wurden, ist die quirin bank AG. Da die quirin bank AG aufgrund der Konzernzugehörigkeit im Rahmen des Assoziierungsverhältnisses in ein monatliches Berichtswesen eingebunden ist und personelle Verflechtungen bestehen - Herr Timm ist Mitglied des Aufsichtsrates der Bank - stehen grundsätzlich zeitnah ausreichend Informationen zur wirtschaftlichen Lage zur Verfügung. Darüber hinaus bestehen Konten bei weiteren inländischen Kreditinstituten sowie einem ausländischen Kreditinstitut. Neben diesen dem Zahlungsverkehr und der Geldanlage dienenden Bankkonten bestehen Forderungen auf Steuerrückzahlungen sowie Forderungen aus dem Wertpapiergeschäft an andere Makler. Da diese über die Börsensysteme reguliert werden und die Marktteilnehmer der Aufsicht durch die Börsen und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht unterliegen, sind die Risiken hierdurch als gering anzusehen.

Das Risiko, dass ein Kontrahent eines außerbörslichen Wertpapierhandelsgeschäfts seinen Zahlungs- oder Lieferverpflichtungen nicht nachkommt, betrachten wir als eine Ausprägung des Adressenausfallrisikos. Schäden im Rahmen dieses Abwicklungsrisikos von Wertpapierhandelsgeschäften entstanden nicht.

Um das Adressenausfallrisiko zu minimieren, unterliegen alle einzelnen Transaktionen mit Adressen, die nicht über eine Zulassung an einer deutschen, westeuropäischen oder amerikanischen Börse verfügen, einer gesonderten Überwachung direkt durch den Vorstand. Dies betrifft überwiegend osteuropäische Handelsadressen.

Unter dem Liquiditätsrisiko sind die Gefahren zu verstehen, seinen Zahlungsverpflichtungen nicht, nicht rechtzeitig oder nicht in vollem Umfang nachkommen oder Vermögensgegenstände aufgrund illiquider Märkte nicht oder nicht zu einem angenommenen Preis veräußern zu können. Die Steuerung der Zahlungsbereitschaft erfolgt im Rahmen einer Planung der Zahlungsein- und -ausgänge für die folgenden zwölf Monate. Das erste Quartal wird auf Monatsbasis, die folgenden werden auf Quartalsbasis berichtet. Sollten bestimmte Grenzen unterschritten werden, erfolgt eine gegenüber dem normalen Turnus häufigere Berichterstattung. Im vergangenen Jahr wurden die selbst gesetzten Grenzen nicht unterschritten. Ergänzend unterliegt die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank den Bestimmungen der Liquiditätsverordnung, der bestimmte Mindestanforderungen an das Verhältnis von Finanzmitteln und Finanzverpflichtungen stellt. Die Kennziffern schwankten im vergangenen Jahr zwischen 5,91 und 11,39, bei einer Mindestkennziffer von 1. Das Marktliquiditätsrisiko wird durch die Auswahl der Handelsplätze, eine Berücksichtigung der jeweils aktuellen Marktlage beim Abschluss von Geschäften und der Begrenzung der offenen Positionen gesteuert und überwacht.

7.6. Berichterstattung

Der Gesamtvorstand erhält täglich einen Risikobericht, der die realisierten Ergebnisse des letzten Handelstages, des laufenden Monats und des laufenden Jahres sowie Angaben zu Limitänderungen und zu besonderen Vorkommnissen, wie nennenswerte Limitüberschreitungen und außergewöhnliche Geschäftsabschlüsse hinsichtlich Geschäftspartner, Volumen oder Konditionen enthält. Die Angaben zu den weiteren wesentlichen Risiken der Gesellschaft werden ebenfalls in den Bericht aufgenommen. Insbesondere Angaben zu Schadensfällen aus operationellen Risiken, besonderen Vorkommnissen und getroffenen Maßnahmen finden in den Bericht Eingang. Dieser Risikobericht ergänzt den monatlich dem Vorstand zur Verfügung gestellten Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung. Dieser enthält neben der Bilanz und der Ergebnisrechnung Angaben zur Mitarbeiterentwicklung, zur Entwicklung der Wertpapiergeschäfte und einige Kennziffern. Über die Zahlungsbereitschaft der Gesellschaft erhält der Vorstand derzeit quartalsweise eine detaillierte Aufstellung. Um die Transparenz der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen zu erhöhen, werden dem Vorstand und den Abteilungsleitern Auswertungen über die den jeweiligen Bereichen zugerechneten Kosten zur Verfügung gestellt. In Gesprächen werden dann Fragen geklärt und ggf. Maßnahmen besprochen. Neben der höheren Transparenz soll auch die Sensibilität der Verantwortlichen gefördert werden.

8. Erklärung gemäß § 312 AktG

Gemäß § 312 AktG hat der Vorstand der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2008 abgegeben. Die Schlusserklärung dieses Berichts lautet:

"Über die vorstehend aufgeführten Rechtsgeschäfte und Maßnahmen hinaus sind im Berichtszeitraum keine Rechtsgeschäfte vorgenommen worden und auch keine Maßnahmen bekannt, über die berichtet werden müsste.

Der Vorstand der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Berlin, erklärt gemäß § 312 AktG, dass die Gesellschaft für jedes Rechtsgeschäft mit dem herrschenden und den mit ihm verbundenen Unternehmen eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Die Beurteilung erfolgte jeweils anhand der Umstände zum Zeitpunkt in dem das Rechtsgeschäft abgeschlossen wurde.“

9. Ausblick / Prognose

Die Gesellschaft erwartet ein ausgesprochen schwieriges Jahr und ein mittelfristig weiter schlechtes Marktumfeld. Solange nicht endgültig geklärt ist, wie die aktuelle Finanzkrise global überwunden werden kann und wann mit dem Tiefpunkt der einsetzenden Rezession zu rechnen ist, wird sich der Handel mit Wertpapieren nicht spürbar beleben.

Die Gesellschaft hat mit der Öffnung für strategische Investoren und der geplanten deutlichen Ausweitung der Produktpalette auf TRADEGATE® zwar vielversprechende Maßnahmen eingeleitet, um auch in 2009 Marktanteile zu gewinnen, kann angesichts der extrem schlechten Gesamtlage insgesamt aber nicht sicher von einem Umsatzanstieg in 2009 ausgehen. Auch die Auswirkungen der Abgeltungssteuer auf das Kundenverhalten sind nur schwer abzuschätzen.

Auf der Kostenseite hat die Gesellschaft nahezu keinen Spielraum, den allgemeinen Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Sie erwartet in der Rezession aber auch keinen gravierenden Preiserhöhungen von Zulieferern oder ergänzenden Dienstleistern bzw. Verhandlungsspielräume für Vertragsverlängerungen und neue Vertragsabschlüsse.

Je nach dem weiteren Verlauf der Finanzkrise dürfte im Finanzdienstleistungsbereich eine deutliche Marktbereinigung anstehen und sich der Wettbewerbsdruck nicht weiter verschärfen. Günstigenfalls ist daher mittelfristig denkbar, dass eine Erhöhung der Bruttomargen im Wertpapiergeschäft Umsatzrückgänge kompensieren könnte. Für die Gesellschaft ist der Vorsprung durch die rechtzeitige Markteinführung eines eigenen MTFs nun von unschätzbarem Vorteil und der Markteintritt von neuen Wettbewerben angesichts des rückläufigen Gesamtvolumens nur schwer vorstellbar.

 

Berlin, 18. Februar 2009

Tradegate AG Wertpapierhandelsbank

Thorsten Commichau

Jörg Hartmann

Klaus-Gerd Kleversaat

Kerstin Timm

Holger Timm

Bilanz zum 31. Dezember 2008

der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank

Aktivseite

scroll
  31.12.2008 31.12.2008 31.12.2007
1) Barreserve      
a) Kassenbestand 150,20 € 150,20 € 188,26 €
2) Forderungen an Kreditinstitute      
a) täglich fällig 26.269.868,30 €   18.191.227,41 €
b) andere Forderungen 4.083.155,98 € 30.353.024,28 € 9.545.480,47 €
3) Forderungen an Kunden   158.971,36 € 323.738,73 €
darunter: Finanzdienstleistungsinstitute 117.471,99 €   147.558,13 €
4) Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere      
a) Geldmarktpapiere      
aa) von anderen Emittenten 0,00 €   0,00 €
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 €   0,00 €
b) Anleihen und Schuldverschreibungen      
ba) von anderen Emittenten 301.035,00 € 301.035,00 € 322.990,40 €
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 €    
5) Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere   12.303.167,70 € 15.909.304,70 €
6) Beteiligungen   260.712,00 € 249.998,00 €
7) Anteile an verbundenen Unternehmen   50.000,00 € 0,00 €
8) Immaterielle Anlagewerte   148.281,00 € 228.828,00 €
9) Sachanlagen   476.289,00 € 533.195,00 €
10) eigene Aktien   48.646,55 € 36.796,69 €
11) Sonstige Vermögensgegenstände   392.593,89 € 365.434,94 €
12) Rechnungsabgrenzungsposten   69.563,90 € 3.617,14 €
Summe der Aktiva   44.562.434,88 € 45.710.799,74 €

Passivseite

     
  31.12.2008 31.12.2008 31.12.2007
1) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten      
a) täglich fällig 2.888.626,99 € 2.888.626,99 € 1.077.850,71 €
2) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden   71.879,24 € 148.088,51 €
darunter: gegenüber Finanzdienstleistungsinstituten 71.879,24 €   148.088,51 €
3) Sonstige Verbindlichkeiten   630.006,62 € 824.832,02 €
4) Rechnungsabgrenzungsposten   54.109,56 € 79.469,12 €
5) Rückstellungen      
a) Steuerrückstellungen 818.519,77 €   538.294,93 €
b) andere Rückstellungen 1.374.685,63 € 2.193.205,40 € 1.143.887,28 €
6) Eigenkapital      
a) Gezeichnetes Kapital 24.150.000,00 €   24.150.000,00 €
b) Kapitalrücklage 1.933.656,78 €   1.933.656,78 €
c) Gewinnrücklagen      
ca) gesetzliche Rücklage 1.516.343,22 €   1.516.343,22 €
cb) Rücklage für eigene Aktien 48.646,55 €   36.796,69 €
cc) andere Gewinnrücklagen 208.460,52 €   8.948.580,48 €
d) Bilanzgewinn 10.867.500,00 € 38.724.607,07 € 5.313.000,00 €
Summe der Passiva   44.562.434,88 € 45.710.799,74 €

 

Thorsten Commichau

Jörg Hartmann

Klaus-Gerd Kleversaat

Kerstin Timm

Holger Timm

Gewinn- und Verlustrechnung vom 1.1. bis 31.12.2008

scroll
  1.1.2008 bis 31.12.2008 1.1.2007-31.12.2007
1. Zinserträge aus        
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 1.007.132,70 €     893.943,40 €
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 9.669,83 € 1.016.802,53 €   1.115,23 €
2. Zinsaufwendungen   -3.921,72 € 1.012.880,81 € -0,27 €
3. Laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren     182.834,45 € 113.229,49 €
4. Provisionserträge   3.573.578,91 €   8.337.566,83 €
davon: Courtageerträge 3.100.413,40 €     7.790.345,59 €
5. Provisionsaufwendungen   -5.662.489,46 € -2.088.910,55 € -8.535.830,43 €
davon: Courtageaufwendungen -1.264.898,22 €     -3.153.292,07 €
6a. Ertrag aus Finanzgeschäften   79.587.833,00 €   72.894.700,54 €
davon:        
Wertpapiere 53.021.583,60 €     32.556.894,92 €
Kursdifferenzen aus Aufgabegeschäften 24.747.365,40 €     40.248.252,90 €
6b. Aufwand aus Finanzgeschäften   -61.985.855,94 € 17.601.977,06 € -55.387.059,76 €
davon:        
Wertpapiere -39.402.876,62 €     -24.338.487,47 €
Kursdifferenzen aus Aufgabegeschäften -20.840.998,45 €     -30.845.477,20 €
7. Sonstige betriebliche Erträge     885.018,66 € 816.141,97 €
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen        
a) Personalaufwand        
aa) Löhne und Gehälter -4.770.946,47 €     -5.896.991,52 €
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altervorsorge und für Unterstützung -697.847,34 € -5.468.793,81 €   -736.397,46 €
darunter: für Altersvorsorge 42.886,97 €       39.084,90 €
b) andere Verwaltungsaufwendungen   -7.701.932,08 € -13.170.725,89 € -5.514.942,04 €
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen     -383.129,57 € -330.273,25 €
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen     -10.333,33 € -68.338,76 €
11. Abschreibungen und Wertberichtungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft   -1.060.314,62 € -1.060.314,62 € -91.155,52 €
12. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft   0,00 € 0,00 € 0,00 €
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere   0,00 € 0,00 € -249.998,00 €
14. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit     2.969.297,02 € 6.245.710,45 €
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag   -832.067,80 €   -1.628.832,91 €
16. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Position 10 ausgewiesen   0,00 € -832.067,80 € 0,00 €
17. Jahresüberschuss     2.137.229,22 € 4.616.877,54 €
18. Entnahmen aus Gewinnrücklagen        
a) aus anderen Gewinnrücklagen   8.742.120,64 € 8.742.120,64 € 732.919,15 €
19. Einstellungen in Gewinnrücklagen        
a) in die Rücklage für eigene Aktien   -11.849,86 €   -36.796,69 €
b) in andere Gewinnrücklagen   0,00 € -11.849,86 € 0,00 €
20 Bilanzgewinn     10.867.500,00 € 5.313.000,00 €

Anhang zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2008

der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank

A. Allgemeine Angaben zur Gliederung des Jahresabschlusses sowie zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Aufstellung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank zum 31. Dezember 2008 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Berücksichtigung der Vorschriften für Kreditinstitute sowie der letztmalig am 22. Mai 2005 geänderten Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.

Die Gliederung des Jahresabschlusses erfolgt nach der RechKredV; für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde die Staffelform gewählt.

Die Aufstellung des Jahresabschlusses wurde in € vorgenommen.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sind zum Nennwert bilanziert. Wertpapiere werden in der Bilanz in den Posten "Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere", "Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere" und „eigene Aktien“ ausgewiesen. Beim Ausweis von Erträgen/Aufwendungen unterscheiden wir bei Wertpapieren zwischen Handelsbeständen, Beständen der Liquiditätsreserve (Wertpapiere, die weder wie Anlagevermögen behandelt werden, noch Teil des Handelsbestands sind) und Wertpapieren, die wie Anlagevermögen behandelt werden. In den beiden ersten Fällen handelt es sich um Bestände des Umlaufvermögens, die unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips pro Wertpapiergattung zu den fortlaufend ermittelten Durchschnittswerten oder niedrigeren Tageswerten des Bilanzstichtags bewertet werden. Wertpapiere, die wie Anlagevermögen behandelt werden, sind in der Bilanz nicht enthalten.

Erkennbaren Risiken ist durch Wertberichtigungen und Rückstellungen Rechnung getragen.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen haben wir zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger linearer handelsrechtlich zulässiger Abschreibungen bewertet. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter werden von uns bis 2007 im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben und ausgebucht. Ab dem vergangenen Geschäftsjahr werden sie entsprechend der steuerlichen Regelung über fünf Jahre abgeschrieben, beginnend ab dem Jahr der Anschaffung.

Verbindlichkeiten bilanzieren wir, soweit sie verzinslich sind, mit ihrem Rückzahlungsbetrag. angesetzt. Lieferverbindlichkeiten aus dem Leerverkauf von Wertpapieren sind zum höheren Betrag vom Wert zum Veräußerungszeitpunkt und dem aktuellen Marktpreis der Wertpapiere unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.

Die Rückstellungen für Steuern, ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften haben wir in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahmen nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet. Rückstellungen für drohende Verluste wurden für schwebende Aufgabegeschäfte gebildet.

Die zum Bilanzstichtag ermittelten anteiligen Zinsen werden bei den zugrunde liegenden Forderungen oder Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Währungsumrechnung

Die Bewertung der auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände und Schulden ist nach den Bestimmungen des § 340h HGB vorgenommen worden. Eine Abweichung erfolgte für Aktien, die an einer Börse in € notiert werden und deren Nennwert bzw. deren rechnerischer Nennwert (z. B. Stückaktien) auf Fremdwährung lautet. Hierunter können zum Beispiel Aktien von US-amerikanischen Gesellschaften fallen, deren Kapital auf US-Dollar lautet. Diese Wertpapiere haben wir unter Beachtung des Niederstwertprinzips mit den Anschaffungskosten oder den in € an einer deutschen Börse festgestellten Schlusskursen zum 31. Dezember 2008 bewertet.

Alle anderen auf Fremdwährungen lautenden Vermögensgegenstände und Schulden wurden zu Referenzkursen der Europäischen Zentralbank oder, falls keine Referenzkurse festgestellt werden, zu am Devisenmarkt ermittelbaren Mittelkursen des Bilanzstichtages umgerechnet. Für die Bilanzposten wurde, sofern Aktiv- und Passivpositionen auf dieselbe Währung lauten, die Methode der einfach gedeckten Vermögensgegenstände und Schulden angewendet und das Wahlrecht der ausschließlichen Realisierung der Verluste aus der Währungsumrechnung gemäß § 340h HGB wahrgenommen.

B. Erläuterungen zur Bilanz

Restlaufzeitengliederung

Die Fristengliederung nach Restlaufzeiten stellt sich wie folgt dar:

scroll
Andere Forderungen an Kreditinstitute    
a) bis zu drei Monaten 4.083.155,98 9.545.480,47
  4.083.155,98 9.545.480,47
Forderungen an Kunden    
a) mit unbestimmter Laufzeit 158.971,36 323.738,73
  158.971,36 323.738,73
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden    
a) täglich fällig 71.879,24 148.088,51
  71.879,24 148.088,51

Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber verbundenen Unternehmen

scroll
Gliederung nach Bilanzpositionen
in TEUR
2008 2007
Forderungen:    
sonstige Vermögensgegenstände - 46
insgesamt - 46
Verbindlichkeiten    
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 25 -
sonstige Verbindlichkeiten - 141
insgesamt 25 141

Gesamtbetrag aller auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände und Schulden

Die Beträge stellen die Summen aus den €-Gegenwerten der verschiedensten Währungen dar. Aus dem Unterschiedsbetrag kann nicht auf offene Fremdwährungspositionen geschlossen werden.

scroll
in TEUR 2008 2007
Vermögensgegenstände 842 1.673
Schulden 1.084 572

Börsenfähige Wertpapiere

scroll
in TEUR 2008 2007
börsennotiert    
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 301 323
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 2.903 3.512
nicht börsennotiert    
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 9.063 11.952
Beteiligungen 261 250

Die im Bestand befindlichen Wertpapiere sind mit Ausnahme von Aktien im Buchwert von 337 T€ börsenfähig. Die nicht börsennotierten Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere enthalten 1 T€ börsenfähige Aktien und 9.062 T€ Anteile an einem Aktienfonds.

scroll
Restlaufzeit unter einem Jahr ein Jahr bis unter fünf Jahre über fünf Jahre unbestimmt Summe
Buchwert in T€ 0 0 1 300 301

Entwicklung des Anlagevermögens

scroll
in EUR Anschaffungskosten Zugänge Geschäftsjahr Abgänge Geschäftsjahr Umbuchungen
Finanzanlagen        
Beteiligungen 499.996,00 60.714,00 - -
Summe Finanzanlagen 499.996,00 60.714,00 - -
immaterielle Anlagewerte        
Software 1.512.673,45 25.801,93 - -
Anzahlungen auf imm. Anlagewerte - - - -
immaterielle Anlagewerte 1.512.673,45 25.801,93 - -
Sachanlagen        
Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.484.287,88 220.597,64 272.207,13 -
Summe Sachanlagen 4.484.287,88 220.597,64 272.207,13 -
Summe Anlagevermögen 6.496.957,33 307.113,57 272.207,13 -
scroll
  Abschreibungen insgesamt Abschreibungen Geschäftsjahr Restbuchwert 31.12.2008 Restbuchwert Vorjahr
Finanzanlagen        
Beteiligungen 249.998,00 - 310.712,00 249.998,00
Summe Finanzanlagen 249.998,00 - 310.712,00 249.998,00
immaterielle Anlagewerte        
Software 1.390.194,38 106.348,93 148.281,00 228.828,00
Anzahlungen auf imm. Anlagewerte - - - -
immaterielle Anlagewerte 1.390.194,38 106.348,93 148.281,00 228.828,00
Sachanlagen        
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.956.389,39 176.780,64 476.289,00 533.195,00
Anzahlungen auf Anlagen u.Anlagen im Bau - - - -
Summe Sachanlagen 3.956.389,39 176.780,64 476.289,00 533.195,00
Summe Anlagevermögen 5.596.581,77 283.129,57 935.282,00 1.012.021,00

Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände nehmen Posten auf, die auf der Aktivseite anderen Bilanzposten nicht zuzuordnen sind. Sie betreffen vor allem Forderungen an das Finanzamt aus Körperschaftsteuerguthaben in Höhe von 280 T€. Ferner sind hier 86 T€ verauslagte Kapitaleinzahlungen einer Kapitalerhöhung sowie 21 T€ abgegrenzte Erträge für erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Dienstleistungen enthalten.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Der Bilanzposten enthält im Wesentlichen die Verbindlichkeiten aus Leerverkäufen von Wertpapieren in Höhe von 2.068 T€ (im Vorjahr 610 T€) sowie Verbindlichkeiten aus der Inanspruchnahme von Wertpapierabwicklungsdienstleitungen einer Bank in Höhe von 480 T€ (im Vorjahr 458 T€).

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten nehmen Posten der Passivseite auf, die anderen Bilanzposten nicht zuzuordnen sind. Von den 630 T€ entfallen 476 T€ auf Verbindlichkeiten und Abgrenzungen aus bezogenen Lieferungen und Leistungen, 72 T€ auf noch nicht abgeführte Lohnsteuer sowie 71 T€ auf an die Muttergesellschaft abzuführende Umsatzsteuer. Im Rahmen der Bewertung der auf Fremdwährung lautenden Forderungen und Verbindlichkeiten war zum Bilanzstichtag ein Devisenausgleichsposten für nicht realisierte Gewinne in Höhe von 0,2 T€ zu bilden (Vj. 0 T€).

Rückstellungen

In die Rückstellungen wurden Beträge eingestellt, die in die Erfolgsrechnung des Geschäftsjahres oder früher gehören, deren Höhe oder Fälligkeit aber noch nicht endgültig feststehen. Die Aufgliederung der anderen Rückstellungen ist der folgenden Aufstellung zu entnehmen:

scroll
Rückstellung für 31.12.2008 31.12.2007
Personalaufwendungen 871 T€ 496 T€
Rückbaumaßnahmen 171 T€ 130 T€
Kosten des Jahresabschlusses 127 T€ 120 T€
Verbandsbeiträge 78 T€ 63 T€
Drohende Verluste aus Leerverkäufen 0 T€ 5 T€
Mietnebenkosten 38 T€ 19 T€
Drohende Verluste aus Abwicklungsvereinbarung 37 T€ 120 T€
Beratungs-, Prüfungsleistungen 7 T€ 10 T€
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 1 T€ 96 T€
EDV Dienstleistungen 0 T€ 69 T€
Gebühren von Börsen für die Einführung von Wertpapiergattungen 0 T€ 2 T€
sonstige Aufwendungen 45 T€ 14 T€
Summe 1.375 T€ 1.144 T€

Stammkapital / Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital beträgt zum 31. Dezember 2008 unverändert 24.150.000,00 Euro. Das Stammkapital der AG ist eingeteilt in 24.150.000 Stück auf den Inhaber lautende Stückaktien. Größter Anteilseigner und Muttergesellschaft im Sinne des § 290 HGB ist die Berliner Effektengesellschaft AG, Berlin, die auch oberstes Konzernmutterunternehmen ist. Die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank ist in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens einbezogen, der im Bundesanzeiger veröffentlicht und beim Amtsgericht Charlottenburg hinterlegt wird.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 31. März 2006 ermächtigt, das gezeichnete Kapital bis zum 30. März 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer Inhaberaktien gegen Bareinlage oder Sacheinlage einmalig oder mehrmals um bis zu 11.500.000,00 € zu erhöhen und dabei einen vom Gesetz abweichenden Beginn der Gewinnbeteiligung zu bestimmen. Im Geschäftsjahr wurde von der Ermächtigung kein Gebrauch gemacht.

Bedingtes Kapital

Das bedingte Kapital ist für die Ausgabe von Optionsrechten, Optionsscheinen ohne Schuldverschreibungen, Wandelschuldverschreibungen oder Bezugsrechten ohne Schuldverschreibungen vorgesehen.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 31. März 2006 ermächtigt worden, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital bis zum 30. Juni 2008 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber oder auf den Namen lautende verzinsliche Wandelschuldverschreibungen und/oder Optionsrechten mit einer Laufzeit von längstens fünf Jahren und mit einem Wandlungs- beziehungsweise Bezugsrecht auf bis zu 2.300.000 neue Inhaberstückaktien der Gesellschaft zu begeben beziehungsweise zu gewähren. Auf der Hauptversammlung am 20. Juni 2008 wurde diese bestehende Ermächtigung aufgehoben.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Juni 2008 ermächtigt worden, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital bis zum 19. Juni 2013 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber oder auf den Namen lautende verzinsliche Wandelschuldverschreibungen und/oder Bezugsrechte ohne Ausgabe von Schuldverschreibungen (nachfolgend: „Mitarbeiteroptionen“) mit einer Laufzeit von längstens fünf Jahren und mit einem Wandlungs- beziehungsweise Bezugsrecht auf bis zu 1.424.000 neue Inhaberstückaktien der Gesellschaft nach näherer Maßgabe der Anleihe- bzw. Bezugsbedingungen zu begeben bzw. zu gewähren. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeschlossen. Die Mitarbeiteroptionen sind den Berechtigten zur Umsetzung des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms der Gesellschaft anzubieten.

scroll
  Bedingtes Kapital 01.01.2008 Zugänge Verfall / Verbrauch Bedingtes Kapital 31.12.2008 dav. belegtes bedingtes Kapital dav. freie Linien
Optionsrechte 2.300 0 -1.309 991 991 0
Wandelschuldverschrei-bungen / Bezugsrechte 0 1.424 0 1.424 0 1.424
Gesamt 2.300 1.424 -1.309 2.415 991 1.424

Die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank hat in 2007 und 2008 ein Aktienoptionsprogramm für die Mitarbeiter der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank und der Berliner Effektengesellschaft AG aufgelegt. 2008 wurden 500.000 Optionsrechte den Mitarbeitern angeboten. Eine Option berechtigt jeweils zum Kauf einer Stückaktie der Gesellschaft, die einem Anteil am Grundkapital in Höhe von 1,00 € entspricht. Voraussetzung für die Ausübung der Optionsrechte ist, dass zum Zeitpunkt der Ausübung der Option der Schlusskurs der Aktie der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank an der Börse Berlin-Bremen mindestens 6,0 % je Jahr der Laufzeit über dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der Gesellschaft in den letzten 10 Börsentagen vor Einräumung des Optionsrechtes liegt. Weitere Angaben zum Optionsprogramm mit Stand zum 31. Dezember 2008 sind nachfolgend zusammengestellt:

scroll
Jahr der Zuteilung 2007 2008
Ausübungszeitraum 15.02.09 - 14.02.12 01.03.10 - 31.03.13
Ausübungspreis 5,20 € 4,70 €
Ausübungshürde 5,19 € 4,69 €
angebotene Optionen 496.500 500.000
angenommene Optionen 496.500 500.000
Wert eines Optionsrechts bei Ausgabe 0,77 € 0,11 €
Bestand am 01.01.08 496.500 -
neu ausgegebene Optionen - 500.000
verwirkte Optionen 5.500 -
ausgeübte Optionen - -
verfallene Optionen - -
Bestand am 31.12.08 491.000 500.000
davon ausübbar - -

Kapitalrücklagen

Es erfolgte im Geschäftsjahr keine Einlage in die Kapitalrücklagen.

Gewinnrücklagen

Die Kapitalrücklage und die gesetzlichen Rücklagen betragen zusammen mehr als 10 % des gezeichneten Kapitals gemäß der Anforderung des § 150 Abs. 2 AktG. Somit ist keine Dotierung der gesetzlichen Rücklagen erforderlich.

Stellen Vorstand und Aufsichtsrat den Jahresabschluss fest, können sie einen die Hälfte übersteigenden Teil des Jahresüberschusses in andere Gewinnrücklagen einstellen, bis die Hälfte des Grundkapitals ereicht ist.

Die anderen Gewinnrücklagen werden in Höhe von 8.742.120,64 € aufgelöst, sodass sie zum 31. Dezember 2008 noch 208.460,52 € betragen.

Eigene Aktien

Die Gesellschaft wurde gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 7 AktG mit Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Juni 2008 ermächtigt, die Aktien der Gesellschaft zum Zwecke des Handels in eigenen Aktien zu erwerben.

Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von eigenen Aktien mit einem Anteil am Grundkapital von insgesamt bis zu fünf vom Hundert beschränkt und gilt bis zum 18. Dezember 2009. Der Handel darf zu Preisen stattfinden, die den Schlusskurse der Aktie der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank im Präsenzhandel an der Frankfurter Wertpapierbörse an dem jeweils vorangehenden Börsentag um nicht mehr als 20 % über- oder unterschreiten.

2008 wurde von den Ermächtigungen zum Kauf eigener Aktien zu Handelszwecken Gebrauch gemacht. In der folgenden Tabelle ist jeweils die Anzahl der gehandelten Stücke für die Kalendermonate angegeben. Die Käufe erfolgten über die außerbörsliche Handelsplattform TRADEGATE. 2008 wurden von der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank 29.366 Stück Aktien zu 139.208,40 € erworben. Verkäufe erfolgten in Höhe von 24.650 Stück Aktien mit Erlösen in Höhe von 117.284,71 €. In Höhe des Restbuchwertes der eigenen Aktien in Höhe von 48.646,78 € ist in der Bilanz eine Rücklage für eigene Anteile auszuweisen. Der Rücklage wurden zum 31. Dezember 2008 11.849,86 € aus dem Jahresüberschuss der Rücklage zugeführt.

scroll
Monat Stück gekaufte Stück verkaufte anteiliges Grundkapital
Anfangsbestand 6.839   0,03%
Jan 08 4.082 3.550 0,02%
Feb 08 7.200 8.160 0,03%
Mrz 08 1.430 1.000 0,01%
Apr 08 4.527 1.450 0,02%
Mai 08 2.291 2.455 0,01%
Jun 08 2.296 2.754 0,01%
Jul 08 1.251 1.547 0,01%
Aug 08 1.352 679 0,01%
Sep 08 2.082 1.620 0,01%
Okt 08 2.580 1.280 0,01%
Nov 08 100 155 0,00%
Dez 08 175 - 0,00%
Summe 29.366 24.650 0,12%

C. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Erträge und Aufwendungen aus Finanzgeschäften

Die Erträge und Aufwendungen aus Finanzgeschäften sind zum einen die Gewinne oder Verluste, die durch den Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten, insbesondere von Wertpapieren, aufgrund von Marktpreisschwankungen entstehen. Abschreibungen auf Handelsbestände werden hiervon abgesetzt. Sie werden unter Erträgen bzw. Aufwendungen aus Finanzgeschäften a) Wertpapiere ausgewiesen. Ferner sind die Differenzen aus Aufgabegeschäften hier auszuweisen, die jeweils in der Unterposition b) angegeben werden. Erträge oder Aufwendungen aus Futures oder Optionen fielen im vergangenen Geschäftsjahr nicht an. Die Ergebnisse aus Devisenpositionen, die im Zusammenhang mit Handelsbeständen in Wertpapieren entstanden sind, sind in der Gesamtsumme enthalten.

Provisionserträge und -aufwendungen

Die Provisionserträge und -aufwendungen enthalten die Erträge und Aufwendungen, die im Rahmen des Geschäftsbetriebes durch die Inanspruchnahme von Finanzdienstleistungen in Rechnung gestellt werden. Unter anderem sind hier auch die seitens der Abwicklungsbank in Rechnung gestellten Kosten für die Abwicklung des Wertpapierhandels enthalten. Courtageerträge und -aufwendungen werden handelstäglich brutto gebucht.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Positionen, die nicht dem eigentlichen Geschäft zuzuordnen sind. Die wesentlichen Positionen der insgesamt 885 T€ sind der nachfolgenden Aufstellung zu entnehmen.

scroll
Sachverhalt 2008 2007
Umlagen verbundene Unternehmen 357 T€ 269 T€
Umlagen sonstige Unternehmen 342 T€ 237 T€
Auflösung von Rückstellungen 103 T€ 74 T€
Aufzinsung Körperschaftsteuerguthaben 31 T€ 0 T€
Erstattung von Beiträgen 20 T€ 77 T€
Schadenersatz 17 T€ 62 T€
Erlöse aus der Übertragung von Rechten 0 T€ 67 T€
sonstige 15 T€ 30 T€
Summe 885 T€ 816 T€

Periodenfremde Sachaufwendungen

In den anderen Verwaltungsaufwendungen sind 2 T€ periodenfremde Sachaufwendungen enthalten.

Steuern

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen Steuern für vergangene Jahre aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sowie Steuervorauszahlungen und –rückstellungen für 2008. Die Zuführungen zu den Rückstellungen für voraussichtliche Steuerzahlungen des Veranlagungszeitraums 2008 betragen 755 T€, für andere Veranlagungszeiträume betragen sie 53 T€.

D. Sonstige Angaben

Anteilsbesitz

Die nachstehenden Angaben beziehen sich auf den 31. Dezember 2008 bzw. auf das Geschäftsjahr 2008, sofern kein anderes Datum angegeben ist.

Tradegate Börsenservice GmbH, Berlin

scroll
Stammkapital:   50.000,00 €
Anteil: 100,0 % 50.000,00 €
Eigenkapital:   50.023,47 €
Jahresüberschuss:   23,47 €

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus abgeschlossenen Miet-, Leasing- und Wartungsverträgen bestehen Verpflichtungen in Höhe von 1,407 T€. Sie betreffen in erster Linie die mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2009 abgeschlossenen Mietverträge für Büroräume.

Die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank hat Avalkredite bei der quirin bank AG und der Delbrück Bethmann Maffei AG aufgenommen. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf 4.806 T€. Die Avalkredite dienen vor allem als Sicherheitsleistung nach dem Börsengesetz für die Risiken aus der Abwicklung von Aufgabegeschäften und aus Kursdifferenzen. Für die Avalkredite haben wir Guthaben und Wertpapiere in entsprechender Höhe verpfändet.

Mitarbeiter

Die Anzahl der Mitarbeiter entwickelte sich wie folgt:

scroll
  weiblich männlich gesamt Gesamt Vorjahr
im Jahresdurchschnitt        
Vorstandsmitglieder 1,0 4,0 5,0 4,0
Händler 6,3 34,0 40,3 38,8
Sonst. Angestellte 13,0 15,3 28,3 29,2
Mutterschutz / Elternzeit 1,8 0,5 2,3 2,5
Auszubildende 2,0 - 2,0 1,0
Werkstudenten - 1,0 1,0 3,5
Praktikanten - - - -
Gesamt 24,0 54,8 78,8 79,0
darunter Teilzeitkräfte (volle Kopfzahl) 4,5 2,8 7,3 7,8
darunter Teilzeitkräfte (auf Vollzeitstellen umgerechnet) 3,3 1,6 4,9 4,4
zum 31. Dezember 2008        
Vorstandsmitglieder 1 4 5 4
Händler 6 36 42 40
Sonst. Angestellte 12 13 25 30
Mutterschutz / Elternzeit 2 - 2 2
Auszubildende 2 - 2 2
Werkstudenten - 1 1 1
Praktikanten - - - -
Gesamt 23 54 77 79
darunter Teilzeitkräfte (volle Kopfzahl) 4 3 7 6
darunter Teilzeitkräfte (auf Vollzeitstellen umgerechnet) 2,9 1,5 4,4 3,7

Organe der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank

Im Folgenden sind gemäß § 285 Nr. 10 HGB die Mitglieder des Vorstandes und die Mitglieder des Aufsichtsrates sowie deren Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen zum 31. Dezember 2008 aufgelistet.

Mitglieder des Vorstands

Thorsten Commichau, Berlin, ausgeübte Tätigkeit: Weiterentwicklung und Vermarktung der außerbörslichen Informations- und Handelsplattform TRADEGATE®

weitere Mandate:

Mitglied der Geschäftsführung:

Tradegate Börsenservice GmbH, Berlin

Jörg Hartmann, Berlin, ausgeübte Tätigkeit: Börsenhändler, Bereich Handel in inländischen Werten

weitere Mandate:

Mitglied des Aufsichtsrats:

Kapula AG, Berlin

Klaus-Gerd Kleversaat, Berlin, ausgeübte Tätigkeit: Vorstand Private Banking der Niederlassung Berliner Effektenbank der quirin bank AG

weitere Mandate:

Vorsitzender des Aufsichtsrats:

IVU Traffic Technologies AG, Berlin

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats:

Ventegis Capital AG, Berlin

Mitglied des Aufsichtsrats:

EuroChange Wechselstuben AG, Berlin

Orbit Software AG, Berlin

quirin business support AG, Leipzig (bis 30.11.2008)

Stream Films AG, Berlin

Mitglied des Vorstands:

quirin bank AG, Berlin

Holger Timm, Berlin, ausgeübte Tätigkeit: Vorsitzender des Vorstands sowie Sprecher des Vorstands der Muttergesellschaft

weitere Mandate:

Vorsitzender des Aufsichtsrats:

quirin bank AG, Berlin

quirin business support AG, Leipzig

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats:

Ex-tra Sportwetten AG, Wien, Österreich

Mitglied des Aufsichtsrats:

EuroChange Wechselstuben AG, Berlin

Ventegis Capital AG, Berlin

Mitglied der Geschäftsführung:

Tradegate Börsenservice GmbH, Berlin

Kerstin Timm, Berlin, ausgeübte Tätigkeit: Börsenhändlerin, Bereich Handel in ausländischen Werten

Mitglieder des Aufsichtsrats

Prof. Dr. Jörg Franke, Frankfurt am Main ausgeübte Tätigkeit: Vorsitzender des Aufsichtsrats der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Berlin

weitere Mandate:

Vorsitzender des Aufsichtsrats:

Berliner Effektengesellschaft AG, Berlin

EASDAQ n. v., Leuven/Belgien (bis 30.6.2008)

Ex-tra Sportwetten AG, Wien, Österreich

RTS Realtime Systems (Deutschland) AG, Frankfurt am Main (bis 5.10.2008)

Ventegis Capital AG, Berlin

Yalta AG, Frankfurt am Main (seit 27.10.08)

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats:

Berliner Börse AG, Berlin (bis 19.6.2008)

RTS Realtime Systems AG, Frankfurt am Main (seit 31.10.2008)

RTS Realtime Systems (Deutschland) AG, Frankfurt am Main

Zweitmarktplus AG, Berlin (bis 10.6.2008)

Mitglied des Aufsichtsrats:

Europäische Warenterminbörse Beteiligungs AG, Hannover (bis 30.06.2008)

Vorsitzender des Börsenrats:

Börse Berlin, Berlin

Vorsitzender des Vorstands:

Bundesverband der Wertpapierfirmen an den deutschen Börsen e. V., Berlin

Mitglied des Beirats:

Industrie und Handelsunion, Dr. Wolfgang Boettger GmbH und Co. KG, Berlin

Deutsch-Asiatischer Wirtschaftskreis e. V:, Frankfurt am Main

Wolfgang Hermanni, Berlin, ausgeübte Tätigkeit: Kaufmann

weitere Mandate:

Vorsitzender des Aufsichtsrats:

EuroChange Wechselstuben AG, Berlin

Mitglied des Aufsichtsrats:

Berliner Effektengesellschaft AG, Berlin

quirin bank AG, Berlin

Dr. Andor Koritz, Berlin (stellv. Vorsitzender) ausgeübte Tätigkeit: Rechtsanwalt

weitere Mandate:

Mitglied des Aufsichtsrats:

Berliner Effektengesellschaft AG, Berlin

quirin bank AG, Berlin

quirin business support AG, Leipzig (bis 30.11.2008)

Organbezüge

Die Vorstandsmitglieder erhielten von der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank Bezüge in Höhe von 672 T€. Davon entfielen 0,4 T€ auf geldwerte Vorteile aus einer Gruppenunfallversicherung. Der Aufsichtsrat erhielt Bezüge in Höhe von 27 T€ einschließlich Umsatzsteuer.

Gewinnverwendungsvorschlag

Der Bilanzgewinn des Vorjahres in Höhe von insgesamt 5.313.000,00 € wurde auf Grund eines Beschlusses der Hauptversammlung in voller Höhe ausgeschüttet. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn 2008 in Höhe von 10.867.500,00 € als Dividende in voller Höhe auszuschütten. Dies entspricht einer Dividende in Höhe von 0,45 € je Aktie.

 

Berlin, den 18. Februar 2009

Tradegate AG Wertpapierhandelsbank

Thorsten Commichau

Jörg Hartmann

Klaus-Gerd Kleversaat

Kerstin Timm

Holger Timm

Bericht des Aufsichtsrates

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2008 die ihm per Gesetz und Satzung der Gesellschaft obliegenden Aufgaben pflichtgemäß wahrgenommen. Er stand dem Vorstand der Gesellschaft bei der Leitung des Unternehmens beratend zur Seite und hat ihn bei der Führung der Geschäfte überwacht. Hierzu berichtete der Vorstand regelmäßig in schriftlicher wie auch in mündlicher Form, zeitnah und ausführlich, insbesondere über alle relevanten Fragen der Unternehmensplanung, des Geschäftsverlaufs, der strategischen Ausrichtung und der Risikoposition einschließlich des Risikomanagements. Außerdem stand der Vorsitzende des Aufsichtsrats über die Sitzungen hinaus in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand.

Dem Aufsichtsrat wurden alle zustimmungspflichtigen Sachverhalte vorgelegt, die nach eingehender Prüfung genehmigt wurden. Der aus drei Mitgliedern bestehende Aufsichtsrat hat keinen Aufsichtsratsausschuss gebildet.

Arbeit des Aufsichtsrates / Sitzungen

Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben trat der Aufsichtsrat im Berichtsjahr 2008 planmäßig zuinsgesamt fünf Aufsichtsratssitzungen zusammen. Alle Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes nahmen regelmäßig an den Sitzungen teil.

Thematische Schwerpunkte der Sitzungen bildeten die Umsatz- und Ergebnisentwicklungen, die aktuelle Risikoposition der Gesellschaft sowie die organisatorische und strategische Entwicklung des Unternehmens. Im Mittelpunkt der Beratungen stand die Erweiterung des eigenen MTF TRADEGATE®. Darüber hinaus befasste sich der Aufsichtsrat mit der angespannten Lage an den Finanzmärkten und den aktuellen Veränderungen im Börsenumfeld.

Nach Vorlage der Bedingungen für ein Mitarbeiteraktienoptionsprogamm durch den Vorstand gab der Aufsichtsrat einstimmig seine Genehmigung. Daraus teilte der Aufsichtsrat im Berichtsjahr insgesamt 500.000 Optionen zu.

Im Zusammenhang mit der Umsetzung der Anforderungen aus den „Mindestanforderungen an das Risikomanagement“ (MARisk) wurden im Geschäftsjahr 2008 die Geschäfts- und Risikostrategie der Gesellschaft überarbeitet und mit dem Aufsichtsrat in der Bilanzsitzung am 3. März 2009 erörtert.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben darauf geachtet, dass der Vorstand der Gesellschaft geeignete Maßnahmen getroffen hat und ein Überwachungssystem unterhält, damit Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, früh erkannt werden (§ 91 Abs. 2 AktG). Die Gesellschaft verfügt über ein wirksames Controlling und erstellt monatlich aussagekräftige Berichte über ihre Entwicklung.

Die Überwachung der Risiken, insbesondere die laufende Überwachung der Risiken aus der Änderung von Aktienkursen, wurde weiter verbessert. Über die Ergebnisse der Innenrevision wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand unterrichtet. Besondere Risiken oder Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Das bestehende Risikoüberwachungssystem erfüllt nach Auffassung des Aufsichtsrates die gesetzlichen Anforderungen und ist geeignet, die zeitnahe Überwachung der Gesellschaft zu ermöglichen.

Die Prüfung nach § 36 Abs. 1 Wertpapierhandelsgesetz für das Geschäftsjahr 2008 wurde durch die Dohm Schmidt Janka Revision und Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, vorgenommen. Der Prüfbericht wurde den Mitgliedern des Aufsichtsrates übermittelt.

Der Vorstand hat zusätzlich einen Bericht gem. § 312 AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen verfasst und zusammen mit dem vom Abschlussprüfer erstellten Prüfungsbericht dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Abschlussprüfer hat den Bericht geprüft und mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen:

„Der gemäß § 312 AktG aufzustellende Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) ist uns vom Vorstand der Bank vorgelegt worden. Diesen Bericht haben wir gemäß § 313 Abs. 3 AktG geprüft. Über das Ergebnis dieser Prüfung haben wir einen gesonderten schriftlichen Bericht erstattet.

Da Einwendungen gegen den Bericht des Vorstandes nicht zu erheben waren, haben wir mit Datum vom 19. Februar 2009 gemäß § 313 Abs. 3 AktG den folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“

Der Aufsichtsrat hat im Rahmen eigener Prüfung des Berichts über die Beziehung der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen festgestellt, dass keine Einwände zu erheben sind und stimmt dem Ergebnis der Wirtschaftsprüfer zu.

Jahresabschluss 2008 geprüft

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2008 ist unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichtes von der Gesellschaft Dohm Schmidt Janka Revision und Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, geprüft worden. Diese hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk wie folgt erteilt.

„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“

Der Bericht lag dem Aufsichtsrat vor und wurde mit den verantwortlichen Wirtschaftsprüfern in der Sitzung am 3. März 2009 eingehend erörtert. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Lagebericht des Vorstandes und seinen Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns geprüft. Dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses durch den Abschlussprüfer tritt der Aufsichtsrat aufgrund seiner eigenen Prüfung bei.

Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen zu erheben und billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss. Dieser ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns in Höhe von € 10.867.500,-- schließt sich der Aufsichtsrat an.

Personalia

Der Aufsichtsrat hat die Vorstände Kerstin Timm, Holger Timm, Jörg Hartmann und Thorsten Commichau für einen Zeitraum von vier Jahren bis zum 31. Dezember 2012 wiederbestellt.

Die ordentliche Hauptversammlung hat am 20. Juni 2008 alle Mitglieder des Aufsichtsrats für weitere fünf Jahren gewählt.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes persönliches Engagement und die geleistete Arbeit im Geschäftsjahr 2008.

 

Berlin, den 4. März 2009

Professor Dr. Jörg Franke, Aufsichtsratsvorsitzender

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Berlin, den 19. Februar 2009

Dohm • Schmidt • Janka
Revision und Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Wolfgang Janka, Wirtschaftsprüfer

Matthias Schmidt, Wirtschaftsprüfer

Ergebnisverwendungsbeschluss für das Geschäftsjahr 2008

Die Hauptversammlung unserer Gesellschaft beschloss am 26. August 2009 die von der Verwaltung vorgeschlagene Gewinnverwendung:

Der Bilanzgewinn aus dem Geschäftsjahr 2008 in Höhe von € 10.867.500,00 soll vollständig zur Zahlung einer Dividende in Höhe von € 0,45 je Stückaktie im rechnerischen Wert von € 1,00 verwendet werden.

 

Der Vorstand