mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG

Gräfelfing

Jahresabschluss zum 31.12.2023

Auf einen Blick

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2023 2022 +/​- in %
Provisionsüberschuss TEUR 3.892 TEUR 4.483 -13%
Handelsergebnis TEUR 19.590 TEUR 23.521 -17%
Personalaufwand TEUR 7.404 TEUR 8.824 -16%
Andere Verwaltungsaufwendungen TEUR 15.017 TEUR 15.084 -0,4%
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit TEUR 762 TEUR 3.123 -76%
Jahresfehlbetrag/​Jahresüberschuss TEUR -469 TEUR 1.410 -133%
Bilanzsumme TEUR 52.079 TEUR 52.862 -1%
Eigenkapital TEUR 18.648 TEUR 20.360 -8%
Ergebnis je Aktie 0,10 0,42 -76%
Mitarbeiter 67 68 -1%

Die Gesellschaft

mwb fairtrade

Wertpapierhandelsbank AG


Rottenbucher Straße 28 82166 Gräfelfing Tel. +49 89 85852-0 Fax +49 89 85852-505


info@mwbfairtrade.com www.mwbfairtrade.com


Amtsgericht München HRB 123141 ISIN mwb fairtrade-Aktie: DE000A3EYLC7

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Tradegate Exchange

Mitglied im Bundesverband der Wertpapierfirmen e.V.

Mitglied in der EdW Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen

Gründungsmitglied des Interessenverbandes kapitalmarktorientierter kleiner und mittlerer Unternehmen e. V.

Brief an die Aktionäre

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,


das Jahr 2023 lässt sich am besten beschreiben als Wechselbad der Gefühle. Auf der einen Seite blieb die Krisenstimmung in Wirtschaft und Politik der vorherrschende Eindruck. Auf der anderen Seite hellte sich das Klima an den Finanzmärkten spürbar auf. Ursache war sowohl die sinkende Inflation als auch die Vermeidung einer Energie-Versorgungskrise infolge des Ukrainekonflikts. Nahezu alle Börsenindizes verzeichneten hohe Zuwächse - allein der deutsche Aktienindex DAX legte um 20 Prozent zu. Der MDAX lag mit 8 Prozent im Plus und der wichtigste US-Index Dow Jones verzeichnete einen Jahresgewinn von fast 14 Prozent.


Die große Frage lautete: Was macht die Finanzmärkte so robust und zuversichtlich, trotz der weiterhin bestehenden Krisenherde in Nahost und der Ukraine - und trotz des Beinahe-Crashs des chinesischen Immobilienmarkts? Dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen zeigten sich nur milde Rezessionserscheinungen in Europa, verbunden mit einem relativ stabilen Arbeitsmarkt. Ein wichtiger Faktor war, wie gesagt, die sinkende Inflationsrate, die bis zum Jahresultimo 2023 auf 2,9 Prozent im Euroraum zurückging. Einen großen Effekt hatte auch das Ende des Immobilienbooms - die Umorientierung vieler Investoren sorgte dafür, dass Liquidität in die Aktienmärkte floss. Parallel erlebte die Anlageklasse der festverzinslichen Wertpapiere eine Renaissance. Rentenpapiere profitierten vom höheren Zinsniveau und belebten auch die Zinserträge der Banken.

Anspruchsvolles Umfeld für Wertpapierhandelsbanken


Anspruchsvoll war das Umfeld für die Spezialisten an der Börse, also die Wertpapierhandelsbanken. Wie schon in den Vorjahren gingen die Umsätze insgesamt zurück. Der auch weltweit konstante Mittelzufluss der Exchange-Traded-Funds (ETFs) führt zu einer überwiegenden Allokation dieser Summen in die großen Indizes und unterstützt die vergleichsweise positive Entwicklung bei den "Big-Caps". Die Entwicklung bei den kleinkapitalisierteren Werten war hier deutlich durchwachsener im Handel und bei den Kapitalmarktaktivitäten. Diese Entwicklung ist insbesondere der Situation bei Inflation und Zinsen geschuldet. Gleichwohl hat die temporäre Entspannung und die Hoffnung auf Zinssenkungen das Umfeld im Laufe des 2. Halbjahres verbessert.


Ungeachtet dieser Umstände hätte die mwb fairtrade auch im dreißigsten Jahr ihres Bestehens ein positives Ergebnis erzielt. Leider führte ein individueller Transaktionsfehler eines Mitarbeiters im Dezember 2023 dazu, dass unser Ergebnis um fast 1,4 Mio. Euro niedriger ausfiel als ursprünglich prognostiziert. Der Verlust kam durch eine Einzeltransaktion im internationalen Bezugsrechtehandel zustande - einem äußerst komplexen Tätigkeitsbereich. Beim Bezugsrechtehandel verkaufen Aktionäre ihre verbrieften Bezugsrechte an bestimmten Aktien weiter. Der Handel erfolgt an der Börse. Die mwb betreibt diese Geschäfte ebenfalls seit langen Jahren grundsätzlich mit gutem Erfolg. Wie bei vielen Wertpapiertransaktionen lässt sich auch hier ein Restrisiko nicht zu hundert Prozent ausschließen. Wir haben jedoch sofort eine Prüfung unserer internen Prozesse und Abläufe veranlasst und die Kontrollen nochmals verstärkt, um solche Transaktionsfehler in Zukunft zu vermeiden.


Der entstandene Verlust sorgte allerdings dafür, dass die mwb fairtrade für das Jahr 2023 nur ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 762 erzielen konnte. Abzüglich der Steuern von TEUR 544 und der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von zehn Prozent des durchschnittlichen Handelsergebnisses der letzten fünf Jahre ergab sich dann ein Jahresfehlbetrag von TEUR 469.


Die Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken lag bei TEUR 688, was sogar eine leichte Steigerung gegenüber 2022 bedeutete. Hier sind wir in der ungünstigen Lage, dass die Zuführung einen auf die Vergangenheit bezogenen Durchschnittswert wiedergibt und nicht die reale Situation des Unternehmens im eigentlichen Geschäftsjahr. Da die Mittel im Fonds aufsichtsrechtlich zum harten Kernkapital zählen, wird die Kapitalbasis der mwb fairtrade aber nicht beeinträchtigt. Im Fonds für allgemeine Bankrisiken hat sich mittlerweile eine Summe von über 15 Mio. Euro angesammelt. Zusammen mit dem Eigenkapital der Gesellschaft, das sich zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 18.647 belief, bleibt die Eigenkapitalsituation der mwb fairtrade weiterhin sehr komfortabel. Die bilanzielle Eigenkapitalquote liegt aktuell bei 36 Prozent.

Handelsumsätze in Nebenwerten bleiben schwach


Das Marktumfeld im Bereich des Aktienhandels lässt sich am besten am Handelsergebnis ablesen. Es ging im Jahresvergleich um 17 Prozent zurück auf TEUR 19.590. Eine klare Folge der schwächeren Umsätze in Small und Mid Caps, die einen Großteil unserer betreuten Skontren ausmachen. Nicht ganz so stark war der Rückgang beim Provisionsergebnis. Es sank von TEUR 4.483 auf TEUR 3.892.


Auf die Gesamterlöse bezogen, erbrachte die Skontroführung in Aktien TEUR 10.800, während die Skontroführung in festverzinslichen Wertpapieren auf TEUR 6.829 anstieg. Das ist ein Anteil von 29 Prozent an den Gesamterträgen, im Vergleich zu 20 Prozent im Jahr 2022. An diesen Zahlen ist die steigende Bedeutung der festverzinslichen Wertpapiere nach dem Ende der EZB-Nullzinspolitik deutlich abzulesen. Auch das Volumen der Skontren stieg hier noch einmal um 2.226 Rentenpapiere an und liegt mittlerweile bei der Rekordzahl von 24.595 betreuten Skontren. Wir rechnen ab Sommer 2024 zwar mit einem leichten Rückgang des Leitzinses, gehen aber davon aus, dass die gestiegene Bedeutung der festverzinslichen Wertpapiere im Börsenhandel bestehen bleibt. Unsere Skontroführung in Investmentfonds erbrachte rund 13 Prozent der Gesamterlöse. An der Verteilung ist gut zu erkennen, dass unsere Diversifizierung in verschiedene Anlageklassen sinnvoll und notwendig ist.

Zufriedenstellendes Jahr für Geschäftsbereich Corporates & Markets


Der Geschäftsbereich Corporates & Markets, also die Kapitalberatung für mittelständische Unternehmen, erwies sich im 1. Halbjahr 2023 als wichtiger Umsatzfaktor. Im 2. Halbjahr schlug die Krisenstimmung in der deutschen Wirtschaft jedoch voll durch. Auf uns wirkte sich besonders die Schwäche der Baubranche aus, unter anderem verloren wir den langjährigen Mandanten Euroboden Immobilien, der Ende September 2023 Insolvenz anmeldete. Dennoch gelang es auf Jahressicht, mit kleinvolumigen Dienstleistungen TEUR 2.808 zu erwirtschaften und den Anteil des Geschäftsbereichs sogar zu erhöhen: Corporates & Markets trug 12 Prozent zum Gesamtergebnis bei, gegenüber 9 Prozent im Vorjahr.


Auf der Kostenseite ist es leider nicht gelungen, die angestrebten Einsparungen zu erreichen. Die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen gingen um lediglich 6 Prozent zurück. Bei den Anderen Verwaltungsaufwendungen scheint es so zu sein, dass eine Art "Gläserne Decke" erreicht ist. Die Abwicklungs- und IT-Kosten können nicht unter eine bestimmte Grenze gesenkt werden, um die Handlungsfähigkeit der Gesellschaft zu gewährleisten. Mit TEUR 15.017 blieben sie fast unverändert gegenüber dem Vorjahr (TEUR 15.084). Anders verhält es sich bei den Personalaufwendungen. Sie konnten von TEUR 8.824 im Jahr 2022 auf nunmehr TEUR 7.404 gesenkt werden, vor allem da weniger Rückstellungen für Bonuszahlungen aufgrund des Geschäftsverlaufs anfielen.

Eigenkapital und Liquidität bleiben auf hohem Niveau


Die Liquidität der mwb fairtrade belief sich zum Jahresultimo auf TEUR 8.943 und liegt damit immer noch in einem sehr komfortablen Bereich. Die Differenz zum Vorjahr, als die Liquidität noch bei TEUR 11.055 lag, ist vor allem auf die Dividendenauszahlung im Juli 2023 zurückzuführen. Wie bereits erwähnt, bleibt auch die Eigenkapitalausstattung mit TEUR 18.647 (zuzüglich Fonds für allgemeine Bankrisiken) sehr gut. Dennoch haben sich Vorstand und Aufsichtsrat der mwb fairtrade nach intensiver Analyse dafür entschieden, für das Jahr 2023 keine Dividende auszuschütten. Dies ist das erste Mal seit acht Jahren, und wir möchten noch einmal betonen, dass unser Unternehmen gerade im Verlauf des 2. Halbjahres operativ erfolgreich war und es sich eben aufgrund des unvorhergesehenen Verlustes um ein Ausnahmejahr handelt. Der Verzicht auf eine Dividende ist auch dadurch zu begründen, dass sich unsere Aktie nicht zufriedenstellend entwickelte. Zum Jahresende 2023 lag der Schlusskurs bei € 2,75 und damit rund 63 Prozent niedriger als noch zu Jahresbeginn. Das Ergebnis je Aktie sank von € 0,42 im Vorjahr auf € 0,10. Mehr Informationen zur Entwicklung der mwb-Aktie lesen Sie im Kapitel "Investor Relations" auf Seite 10.)

Ausblick auf das Jahr 2024


Vieles an der derzeitigen Lage erinnert ein wenig an die Jahre nach der Finanz- und Eurokrise 2008/​2009. Die Entwicklung an den Märkten wird weiterhin von großen Herausforderungen begleitet, wie beispielsweise geopolitische Risiken in Nahost oder dem Krieg in der Ukraine. Eine resistente Inflation, die die Zentralbanken zunächst zu einem "Higher for longer" zwingt und Zinssenkungen, die sich doch nicht so schnell umsetzen lassen, wie vor kurzem noch erwartet, sind weitere Risikofaktoren.


Zusätzlich könnte die Wahl in den USA die Märkte im Herbst in Unruhe versetzen und auch der Ausgang der drei Landtagswahlen in den neuen Bundesländern könnte ebenfalls zu deutlichen Reaktionen an den deutschen Börsen führen.


Trotzdem hat das Jahr 2024 zufriedenstellend begonnen. Der Vorstand sieht das Unternehmen für die Herausforderungen gut aufgestellt. So konnten wir bspw. im Bereich der Small-Caps unsere Positionierung durch den Ausbau der Beteiligung an der mwb Research AG (vormals SRH-Alsterresearch) weiter optimieren und haben den gemeinsamen Markenauftritt intensiviert.


Team, Aufsichtsrat und Vorstand streben insgesamt für 2024 wieder einen positiven Jahresüberschuss an.


Mit herzlichen Grüßen

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Carsten Bokelmann Kai Jordan
Vorstand Vorstand

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren,


der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2023 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat war von Vertrauen geprägt. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand regelmäßig beraten und seine Tätigkeit sorgfältig überwacht. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat über die Unternehmensplanung, die Geschäftsentwicklung, die strategische Weiterentwicklung, das Risikomanagement sowie alle wichtigen Geschäftsvorfälle der Gesellschaft regelmäßig schriftlich und mündlich berichtet. Entscheidungen von grundlegender Bedeutung sind mit dem Aufsichtsrat besprochen und ihm zur Zustimmung vorgelegt worden.

Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat


Im Geschäftsjahr 2023 fanden fünf Aufsichtsratssitzungen am 22. März, 24. Mai, 21. Juli, 21. September und 14. Dezember statt.


Gegenstand jeder Aufsichtsratssitzung waren die aktuelle geschäftliche Entwicklung der Gesellschaft und wichtige Geschäftsvorfälle. Soweit bei der Gesellschaft zustimmungsbedürftige Geschäfte anfielen, wurde der Aufsichtsrat hierüber vom Vorstand rechtzeitig in Kenntnis gesetzt und hat nach eigener Prüfung der Entscheidungsgrundlagen über die Zustimmung Beschluss gefasst.


Gegenstand der Aufsichtsratssitzung am 22. März 2023 waren die Vorlage und Erläuterung des vorläufigen Jahresabschlusses 2022 durch den Vorstand, die Besprechung der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft in den Monaten Januar und Februar 2023 sowie die Vorlage und Erläuterung der Jahresplanung 2023 durch den Vorstand. Des Weiteren wurde der Validierungsbericht Algorithmische Systeme 2022 und das Kontrahentenrisiko der mwb fairtrade vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage eingehend erörtert.


In der Aufsichtsratssitzung am 24. Mai 2023 wurde der geprüfte und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 vom Vorstand vorgelegt, erläutert und durch den Aufsichtsrat geprüft. Der Jahresabschluss wurde vom Aufsichtsrat gebilligt und war somit festgestellt. Des Weiteren stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands zu, aus dem im Jahresabschluss 2022 ausgewiesenen Bilanzgewinn eine Dividende in Höhe von € 0,16 je gewinnberechtigter Aktie auszuschütten und den Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.


Darüber hinaus wurden die wirtschaftliche Entwicklung im ersten Quartal sowie im April und Mai 2023 gemeinsam erörtert. Ein weiteres Thema war die Diskussion und Beschlussfassung über die Einladungsbekanntmachung zur Hauptversammlung der Gesellschaft am 21. Juli 2023.


Nach der Hauptversammlung am 21. Juli 2023, in der Herr Thomas Mühlbauer, Herr Hendrik Janssen und Herr Dr. Erik Lüders erneut in den Aufsichtsrat gewählt wurden, kam der Aufsichtsrat zu einer konstituierenden Sitzung zusammen und wählte Herrn Thomas Mühlbauer zum Vorsitzenden und Herrn Hendrik Janssen zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats.


In der Aufsichtsratssitzung am 21. September 2023 berichtete der Vorstand über die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft im ersten Halbjahr 2023 und den Monaten Juli und August 2023. Darüber hinaus wurde die vom Vorstand vorgelegte Geschäftsstrategie der Gesellschaft gemeinsam erörtert.


In der Aufsichtsratssitzung am 14. Dezember 2023 berichtete der Vorstand über die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft in den ersten neun Monaten 2023 sowie in den Monaten Oktober und November 2023. Des Weiteren wurde vom Vorstand der Bericht über das Vergütungssystem der Gesellschaft vorgelegt und gemeinsam erörtert. Ebenso wurde über den entstandenen Verlust aufgrund eines individuellen Fehlers aus einer Einzeltransaktion im internationalen Bezugsrechtehandel diskutiert und die Überprüfung von internen Prozessen und Abläufen eingeleitet.


Die Gesellschaft verfügt über ein wirksames Risikokontrollsystem, das die gesetzlichen Anforderungen erfüllt und nach Auffassung des Aufsichtsrates geeignet ist, eine effiziente Überwachung der Gesellschaft zu ermöglichen. Dem Aufsichtsrat wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr vierteljährliche Berichte der Internen Revision vorgelegt, darüber hinaus der Jahresbericht 2022 der Internen Revision sowie der vierteljährliche Risikobericht gemäß MaRisk. Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Ebenso wurde dem Aufsichtsrat der jährliche Bericht Compliance und Geldwäscheprävention vorgelegt und mit dem Vorstand erörtert. Es ergaben sich keine Einwendungen.

Jahresabschluss


Im Geschäftsjahr 2023 beläuft sich der operative Gewinn auf TEUR 762 und liegt damit um TEUR 2.361 unter dem Vorjahresgewinn in Höhe von TEUR 3.123. Hierbei sank das Handelsergebnis gegenüber dem Vorjahr um 17% auf TEUR 19.590. Das Provisionsergebnis sank gegenüber dem Vorjahreswert um 13% auf TEUR 3.892. Das Geschäftsjahr 2023 schließt mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR -469 und liegt damit um TEUR 1.879 unter dem Ergebnis des Vorjahres.


Der Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340e Abs. 4 HGB beläuft sich nach einer erforderlichen Zuführung um TEUR 688 im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR 15.364. Damit ist der Fonds entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ausreichend dotiert.


Dem Aufsichtsrat wurden der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss 2023, der Lagebericht sowie der Prüfungsbericht der Wirtschaftsprüfer vorgelegt. Die vorgelegten Unterlagen wurden vom Aufsichtsrat geprüft.


Die zum Abschlussprüfer gewählte Dohm Schmidt Janka Revision und Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin und Frankfurt am Main, hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 und den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023 unter Einbeziehung der Buchführung und unter Beachtung der entsprechenden gesetzlichen Vorschriften geprüft und einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Abschlussprüfer hat gegenüber dem Aufsichtsrat eine Unabhängigkeitserklärung abgegeben und die im jeweiligen Geschäftsjahr angefallenen Prüfungs- und Beratungshonorare offengelegt. Der Abschlussprüfer hat in der Bilanzaufsichtsratssitzung am 23. Mai 2024, in einer Microsoft Teams-Konferenz dem Aufsichtsrat berichtet. Die Ergebnisse der Prüfungen hat der Aufsichtsrat in der Bilanzaufsichtsratssitzung zur Kenntnis genommen und keine Einwände erhoben. Der Aufsichtsrat hat gemäß § 171 AktG den Jahresabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit gemäß § 172 AktG festgestellt.


Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft für ihre erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr besonderen Dank und Anerkennung aus.

 

Gräfelfing, den 23. Mai 2024

Für den Aufsichtsrat

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Thomas Mühlbauer
Vorsitzendere des Aufsichtsrats


v.l.n.r.:

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Dr. Erik Lüders
Thomas Mühlbauer (Vorsitzender)
Hendrik Janssen (stellv. Vorsitzender)

Investor Relations

Informationen für unsere Aktionärinnen und Aktionäre


Die extreme Volatilität an den Handelsplätzen spiegelte sich auch in der Kursentwicklung der mwb-fairtrade-Aktie wider. Nach einem Jahreshoch von € 7,52 am 23. Januar 2023 ging der Kurs kontinuierlich zurück, begleitet von Ausschlägen nach oben und unten. Von seinem Jahrestief bei € 2,12 erholte sich unser Wertpapier bis zum Jahresende nur leicht. Am 29.12.2023 stand ein Schlusskurs von € 2,75 und damit ein Jahresverlust von 63 Prozent. Das Ergebnis je Aktie lag bei € 0,10 gegenüber € 0,42 im Vorjahr.


Erfreulicherweise konnten die Verluste in den ersten Monaten 2024 zum Teil wieder aufgeholt werden. Zur Drucklegung dieses Geschäftsberichts lag der Kurs bei € 4,14. Ein zumindest leicht positiver Trend, der sich hoffentlich im Jahresverlauf fortsetzen wird. Die Entwicklung macht insofern zuversichtlich, als weder unsere Adhoc-Meldung vom 30. Januar mit der Ankündigung des Ergebnisrückgangs noch die Entscheidung, für das Jahr 2023 keine Dividende auszuschütten, zu einem langfristigen Kurseinbruch geführt hat. Wir gehen daher davon aus, dass die Talsohle erreicht ist und sich die Aktie weiter erholen wird.


Mehr dazu können wir Ihnen im Sommer auf unserer Hauptversammlung berichten, die auch dieses Jahr wieder in Präsenz stattfinden wird. Wir begrüßen unsere Aktionärinnen und Aktionäre am 18. Juli 2024 im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München. Als weitere Veranstaltung ist in diesem Jahr noch die Teilnahme an der m:access Fachkonferenz Finanzdienstleistungen vorgesehen, um Präsenz im Markt zu zeigen.

Kursverlauf der mwb fairtrade-Aktie

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Gesamtzahl Aktien: 7.473.700

WKN A3EYLC, ISIN DE000A3EYLC7

Aktionärsstruktur der mwb fairtrade AG


Insgesamt sind rund 1.750 Personen bei mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank investiert. Keine natürliche Person hält mehr als 25% der Aktien an der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG.


Stand 23.05.2024

Ihre Ansprechpartnerin für Investor Relations - Bettina Schmidt


Email: investor-relations@mwbfairtrade.com

Lagebericht der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG¹

1. Das wirtschaftliche und politische Umfeld im Geschäftsjahr 2023


Das Jahr 2023 war an den Börsen wieder ein turbulentes Jahr mit hohen Volatilitäten und geprägt durch den weiterhin schwelenden Ukraine-Russland-Konflikt, den Kampf gegen Inflation und die steigenden Zinsen. Dabei ist insbesondere die hieraus resultierende Energiekrise hervorzuheben. Steigende Preise für Energie und Lebensmittel hatten insbesondere negative Auswirkungen auf die Konsum- und Investitionsbereitschaft von Verbrauchern und Unternehmen. Die hierdurch entstandenen Effekte führten zu einer stark abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, die ein Vielfaches für Energie bezahlen müssen, als ihre internationale Konkurrenz. Zu allem Überfluss kam für die Industrie erschwerend hinzu, dass bereits zugesagte Fördergelder für die 'grüne Transformation' ausblieben, da das Bundesverfassungsgericht der Bundesregierung untersagte, Gelder aus der Notlage der Corona-Krise in den Klima- und Transformationsfonds zu transferieren. Des Weiteren trugen die Zinssteigerungen gepaart mit steigenden Baustoffpreisen dazu bei, dass die Immobilienmärkte und der Wohnungsbau stark eingebremst wurden. So brachen im Jahresverlauf die Zahl der Bauanträge sowie der -genehmigungen stark ein. Hierdurch kam es zu einigen Insolvenzen namhafter Immobilienunternehmen.


Zusätzlich war das Jahr 2023 beeinflusst von weiteren geopolitischen Krisen wie bspw. dem Nahost-Konflikt. So wurde im Jahr 2023 gleich dreimal der Leitzins in den USA auf eine aktuelle Zinsspanne von 5,25% bis 5,50% angehoben.


Im Euroraum wurde der Leitzins insgesamt sechsmal erhöht und hatte damit ein historisch einmaliges Ausmaß. Aktuell liegt dieser bei 4,5% (Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft). Mittlerweile ist davon aber auszugehen, dass der Zinserhöhungszyklus sowohl in den USA als auch im Euroraum im Jahr 2023 seinen Höhepunkt erreicht hat. So schwächte sich die Inflationsrate am Ende des Jahres 2023, trotz weiterhin hoher Verbraucherpreise, insbesondere bei Nahrungsmitteln, auf ca. 3% ab. Insgesamt stehen die Zeichen im Euroraum, auch wenn die EZB noch zögerlich agiert, aufgrund der schwachen Konjunktur und des nachlassenden Inflationsdrucks eher auf Zinssenkungen.


Vor diesem Hintergrund schloss der DAX am letzten Handelstag des Jahres 2023 bei 16.751 Punkten mit einem Jahresgewinn von 20,3%. Der DAX überstieg dabei erstmals die Grenze von 17.000 Punkten, allerdings erreichte er in 2023 auch ein Jahrestief von 13.976 Punkten, was insgesamt die hohe Volatilität im Börsenjahr 2023 unterstreicht. Dass trotz eines von Rezession geprägten Umfelds und schlechter Konjunkturdaten der DAX ein Rekordniveau erreicht hat, lässt sich mit der Internationalität der DAX-Konzerne erklären, die den Großteil ihrer Gewinne im Ausland erwirtschaften und somit mehr von der Weltwirtschaft als von der inländischen Wirtschaftsentwicklung abhängig sind. Ein weiterer Grund liegt in den Unternehmensgewinnen, die unterm Strich besser ausgefallen sind als erwartet.


Der Index für mittelgroße Werte MDAX verzeichnete einen Anstieg von rund 8%. Eine weitaus bessere Entwicklung nahmen die US-Börsen. Der Dow Jones verzeichnete einen Anstieg von knapp 14%, der S&P 500 von ca. 24% und der technologielastige NASDAQ Composite einen Anstieg von knapp 54%, was insbesondere dem Megatrend der künstlichen Intelligenz (KI) geschuldet war. Ein weiterer Treiber war die Hoffnung auf Zinssenkungen, nachdem sich die Inflation in den USA deutlich abgeschwächt hat.


Insgesamt betrug der Rückgang der Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahr 0,1%. Der Grund hierfür lag insbesondere in dem weiterhin krisengeprägten Umfeld, dem Fachkräftemangel, den weiterhin hohen Preisen und Kosten und dem daraus resultierenden Rückgang der Konsumausgaben sowie der Produktion und Wertschöpfung, in den energieintensiven Industriezweigen.

2. Die rechtliche und organisatorische Struktur der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG


Die 1993 gegründete mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein Wertpapierinstitut im Sinne des WpIG (Wertpapierinstitutsgesetz). Neben der Erlaubnis für das Finanzkommissionsgeschäft sowie das Emissions- und Platzierungsgeschäft verfügt die Gesellschaft über die Erlaubnis zur Anlage- und Abschlussvermittlung, zur Anlageberatung sowie zum Eigenhandel und Eigengeschäft. Sie kann ihre Geschäftstätigkeit auch auf finanzinstrumentähnliche Börsengüter und andere Geschäftsfelder erweitern, die von Wertpapierdienstleistungsunternehmen wahrgenommen werden, soweit keine Erlaubnis nach dem Wertpapierinstitutsgesetz erforderlich ist. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG unterliegt der Aufsicht der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) sowie der Deutschen Bundesbank. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG mit Sitz in Gräfelfing (14 Mitarbeiter) hat fünf unselbstständige Niederlassungen in Hamburg (22 Mitarbeiter), Hannover (2 Mitarbeiter), Frankfurt am Main an zwei Standorten (19 Mitarbeiter) und Berlin (10 Mitarbeiter). Die angegebenen Mitarbeiterzahlen zum 31.12.2023 sind inklusive Vorstand. Die Gesellschaft konzentriert sich auf die beiden Geschäftsbereiche "Wertpapierhandel" und "Corporates & Markets". Die Aktie der Gesellschaft wird im Freiverkehr der Börse München im Segment m:access gehandelt.

1 Die Darstellungen in diesem Lagebericht beruhen teilweise auf externen Quellen, wie bspw. Statistisches Bundesamt und einschlägige Wirtschaftspresse.

3. Wirtschaftsbericht

a) Der Geschäftsverlauf der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG


Folgende steuerungsrelevante finanzielle Leistungsindikatoren bestimmen die Entwicklung der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG:

Provisions- und Handelsergebnis


Das Provisionsergebnis ist die Differenz zwischen den Provisionserträgen und den Provisionsaufwendungen. Diese entstehen maßgeblich aus der Ausführung von Wertpapier- Platzierungs- oder Beratungsgeschäften im Rahmen von Kundenaufträgen.


Das Handelsergebnis ist die Differenz aus Handelserträgen und Handelsaufwendungen und spiegelt maßgeblich das Ergebnis aus der operativen Handelstätigkeit im Rahmen des Market-Makings wider.

Personal- und Anderen Verwaltungsaufwendungen


Die Personalaufwendungen beinhalten Löhne und Gehälter inklusive Bonuszahlungen, Sozialabgaben und Aufwendungen für die Altersvorsorge.


Die Anderen Verwaltungsaufwendungen beinhalten maßgeblich Kosten für den Geschäftsbetrieb der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG. Hierzu zählen insbesondere Wertpapierabwicklungskosten, Kosten für den IT-Betrieb und Börsensysteme.

Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit vor Zuführung des Fonds für allgemeine Bankrisiken und Steuern


Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit vor Zuführung des Fonds für allgemeine Bankrisiken und Steuern weist das Zwischenergebnis aus, welches sämtliche Erträge und Aufwendungen erhält. Nicht enthalten sind die Dotierung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken, Steuern und außerordentliche Erträge und Aufwendungen.


Diese finanziellen Leistungsindikatoren werden laufend überwacht und unterliegen einer aktiven Steuerung. Steuerungsrelevante nicht finanzielle Leistungsindikatoren liegen nicht vor.


Das Provisionsergebnis in 2023 fiel um rund 13% auf TEUR 3.892, das Handelsergebnis ging insgesamt um 17% auf TEUR 19.590 zurück. Des Weiteren gingen die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen um 6% auf TEUR 22.421 zurück. Im Rahmen der Kapitalplanung für das Geschäftsjahr 2023 wurden ein höherer Provisionsüberschuss und ein deutlich höheres Handelsergebnis geschätzt. Für die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen lag die Erwartung aufgrund eines höher erwarteten Handelsergebnisses und daraus resultierender höherer Abwicklungskosten, deutlich höher.


Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit vor Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken und Steuern lag bei einem Ergebnis in Höhe von TEUR 762 gegenüber TEUR 3.123 im Vorjahr. Prognostiziert wurde für das Geschäftsjahr 2023 ein deutlich höheres Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit.


Die Preisentwicklung der mwb-Aktie im Jahr 2023 war starken Schwankungen ausgesetzt. Die mwb-Aktie erreichte ihr Jahreshoch am 23. Januar bei € 7,52 und schloss am 29. Dezember 2023 mit € 2,75. Nach Erreichen des Jahreshochs ging der Kurs bis Anfang Dezember kontinuierlich bis zu einem Jahrestief von € 2,12 zurück und pendelte sich anschließend bis zum Jahresende auf Kurse zwischen € 2,20 und € 2,75 ein. Im März 2023 bewegte sich die Aktie auf einem Niveau zwischen € 2,67 und € 4,60.


Letztendlich war die Entwicklung der finanziellen Leistungsindikatoren durch die hohen Volatilitäten des DAX, rückläufige Umsätze, die hohe Inflation und den starken Zinsanstieg geprägt. Insbesondere für die Skontroführung und das Market-Making in Aktien war dies ein schweres Marktumfeld, da Small- und Mid-Caps die Auswirkungen besonders deutlich zu spüren bekamen. In Krisenzeiten leiden sie aufgrund ihrer geringeren Liquidität und dem erschwerten Zugang zu Kapital überdurchschnittlich stark.


Dies führte, wie oben dargestellt, zu weitaus niedrigeren Ergebnissen im Vergleich zum Vorjahr. Zusätzlich belastet wurde das Ergebnis durch einen individuellen Fehler eines Mitarbeiters im Rahmen des internationalen Bezugsrechtshandels, der zu einem hohen Einzelverlust geführt hat.


Vor diesem Hintergrund ist die Ergebnisentwicklung des Bereichs Skontroführung Renten herauszuheben, die im Gegensatz zu den anderen Geschäftsbereichen aufgrund des immer attraktiver werdenden Zinsumfelds im Vergleich zum Vorjahr sich sehr positiv entwickelt hat.

b) Die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG war im Geschäftsjahr 2023 in zwei Geschäftsfeldern aktiv. Das Geschäftsfeld "Wertpapierhandel" umfasst die Skontroführung und den Handel in Aktien, festverzinslichen Wertpapieren und offenen Investmentfonds sowie den Eigenhandel. Mit dem Wertpapierhandel erwirtschaftete die Gesellschaft mit rund 88% des Provisions- und Handelsergebnisses den überwiegenden Teil der Erträge. Das Geschäftsfeld "Corporates & Markets", erwirtschaftete rund 12% der Erträge.

Wertpapierhandel

Skontroführung in Aktien


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Skontroführer bzw. Spezialist in Aktien an den Börsenplätzen Frankfurt am Main, München, Hamburg, Hannover und Berlin. Zum 31. Dezember 2023 betreute sie an diesen Börsen insgesamt 10.558 Aktien, ein Zuwachs von 273 Skontren gegenüber dem Vorjahr.


Die Skontroführung in Aktien trug im Geschäftsjahr 2023 mit rund 46% zu den Gesamterträgen der Gesellschaft bei. Das entspricht ca. 51% des Gesamtprovisionsergebnisses und ca. 45% des Gesamthandelsergebnisses der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG. Damit hat die Skontroführung und der Handel in Aktien seine Bedeutung innerhalb des Wertpapierhandels der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG erneut bestätigt. Die Erträge aus der Skontroführung in Aktien betrugen im Geschäftsjahr 2023 insgesamt TEUR 10.800 nach TEUR 16.077.

Skontroführung in festverzinslichen Wertpapieren


Das Jahr 2023 war weiterhin geprägt durch die durch den Russland-Ukraine-Krieg ausgelöste Inflation und die weiter stark vorangetriebene Zinswende der Notenbanken. Vor diesem Hintergrund stiegen die Erträge im Bereich festverzinsliche Wertpapiere im Vergleich zum Vorjahr. So wurden Gesamterträge in Höhe von TEUR 6.829 erzielt, was rund 29% der Gesamterträge entspricht. Im Einzelnen kam es zu einem negativen Beitrag zum Provisionsergebnis, allerdings trug der Bereich 36% des Handelsergebnisses bei.


Insgesamt betreute die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG zum 31. Dezember 2023 24.595 Rententitel an den Börsen Berlin, Hamburg, Hannover, Frankfurt am Main, München und der Tradegate Exchange, ein Zuwachs von 2.226 Skontren gegenüber dem 31. Dezember 2022.

Skontroführung in offenen Investmentfonds


Im Rahmen der Skontroführung in offenen Investmentfonds konnten Erträge in Höhe von TEUR 3.164 erwirtschaftet werden. Dies entspricht rund 13% der Gesamterlöse bzw. ca. 2% des Provisionsergebnisses und rund 15% des Handelsergebnisses.


Auch im Fondshandel profitierte die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG von der Zusammenarbeit mit der Tradegate Exchange, an der sie der exklusive Spezialist für die offenen Investmentfonds ist. Zum 31. Dezember 2023 betreute die Gesellschaft an den Börsen München, Hamburg, Hannover, Berlin und der Tradegate Exchange die Orderbücher von 9.694 offenen Investmentfonds, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 162 Titel.

Eigenhandel


Aufgrund der Zinsentwicklung, insbesondere im 2. Halbjahr 2023, kam es zu Abwertungen von Eigenhandelspositionen in Rentenpapieren.

Corporates & Markets


Innerhalb des Geschäftsfelds Corporates & Markets sind bei der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG die klassischen Bereiche Equity und Debt Capital Markets, die Betreuung institutioneller Kunden, die Orderausführung im Auftrag von Banken sowie das Designated Sponsoring angesiedelt.

Kapitalmarktgeschäft (Equity und Debt Capital Markets)


Insgesamt entwickelte sich der Bereich in den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 2023 trotz zähem Umfeld relativ gut. Auf Jahressicht fiel das Ergebnis allerdings durchwachsen aus, was insbesondere an der weiteren deutlichen Zurückhaltung der Investoren bei Aktien- und Anleihetransaktionen lag. Hinzu kam die Immobilienkrise, die Deutschland mit besonderer Härte traf.


Aufgrund der hohen Zinssteigerungen im Jahr 2023, erheblich gestiegener Baukosten und einem massiven Nachfrageeinbruch kam es auch auf dem Immobilienmarkt zu starken Verwerfungen. Die Preise für deutsche Wohnimmobilien sind 2023 so stark gefallen wie seit mindestens 60 Jahren nicht. So verbilligten sich die Wohnimmobilien um durchschnittlich 8,4% im Vergleich zu 2022. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß des Preisverfalls waren in Deutschland dabei historisch einmalig und ein Ende der Krise ist weiterhin nicht in Sicht. So kam es allein in Deutschland zu einer heftigen Insolvenzwelle in der Immobilienbranche, die unter anderem auch die Euroboden GmbH traf. Höhepunkt dieser Entwicklung war die Pleite der Signa Holding Ende November 2023.


Der weiterhin schwelende Ukraine-Russland-Konflikt und die damit verbundenen Inflation und Zinserhöhungen bieten aktuell den Kapitalmärkten und insbesondere der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG mit ihrem Fokus auf den Bereich der KMU-Unternehmen ein sehr schwieriges und herausforderndes Umfeld.


Nichtsdestotrotz konnte das Geschäftsjahr in diesem Bereich positiv gestaltet werden. So bestätigte sich weiterhin die Strategie des diversifizierten Geschäftsmodells und die Fokussierung auch kleinvolumige Dienstleistungen anzubieten. Dabei konnten einige Transaktionen erfolgreich umgesetzt werden, allerdings konnte das Niveau der Vorjahre, wie bereits angedeutet, nicht erreicht werden.


Insgesamt erzielte der Bereich Kapitalmarktgeschäft Erträge in Höhe von rund TEUR 2.808. Dies macht rund 12% der Gesamterlöse bzw. 53% des Gesamtprovisionsergebnisses und 4% des Gesamthandelsergebnisses der Gesellschaft aus.

Sales und Orderausführung, Betreuung institutioneller Kunden


Aufgrund eines etwas besseren Ordergeschäfts waren die Erträge in diesem Bereich als Teil des Kapitalmarktgeschäfts bei der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht. Sie betrugen rund TEUR 1.062 im Geschäftsjahr 2023 nach TEUR 913 im Jahr zuvor.


Zusammengefasst wurden im Bereich Sales und Orderausführung - Betreuung institutioneller Kunden zum einen ein negatives Provisionsergebnis, zum anderen aber ein positives Handelsergebnis erzielt. Der Grund für das negative Provisionsergebnis liegt darin, dass einige Transaktionen auf Nettobasis abgerechnet wurden, so dass der Provisionsertrag dann im Handelsergebnis angefallen ist.

Designated Sponsoring


Die Strategie, das Designated Sponsoring als Teil des Dienstleistungsangebotes für Emittenten anzubieten hat sich weiter bestätigt und zum 31. Dezember 2023 betreute die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG 68 Mandate im Kundenauftrag. Daneben ist die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG der Designated Sponsor für die eigene mwb-Aktie und betreute 78 selbst ausgewählte Auslandsaktien, für die sie keine Gebühr erhält. Der Bereich soll zukünftig weiter ausgebaut werden.

c) Die Ertragslage im Geschäftsjahr 2023


Das Geschäftsjahr 2023 verlief trotz der Unwägbarkeiten des Russland-Ukraine-Konflikts, der hohen Inflation und den massiven Zinssteigerungen und der daraus resultierenden hohen Volatilität insgesamt positiv. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG konnte ein Provisions- und Handelsergebnis in Höhe von TEUR 23.482 erzielen, welches 16% unter dem Provisions- und Handelsergebnis des Vorjahres lag. Die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen gingen um 6% auf TEUR 22.421 zurück.


Aus diesen Faktoren ergibt sich für das Geschäftsjahr 2023 ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit vor Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von TEUR 762, ein Rückgang um rund 76%. Dieses Ergebnis lag deutlich unter den Planungen des Vorstands. Dies war maßgeblich einem individuellen Fehler eines Mitarbeiters im Rahmen der internationalen Bezugsrechtshandels geschuldet, der zu einem hohen Einzelverlust geführt hat.


Aufgrund dieses Ergebnisses ergab sich ein Ergebnis je Aktie vor Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken von € 0,10 nach € 0,42 in 2022. Die Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken betrug im Geschäftsjahr 2023 TEUR 688 nach TEUR 658 im Vorjahr.

Provisionsergebnis


Aufgrund der allgemeinen geopolitischen wie wirtschaftlichen Lage verringerte sich das Provisionsergebnis um 13%. Dabei fiel dieses auf TEUR 3.892 nach TEUR 4.482 im Vorjahr. Das für das Geschäftsjahr 2023 vom Vorstand erwartete Ergebnis wurde nicht erreicht.

Handelsergebnis


Die Entwicklung des Handelsergebnisses war maßgeblich bestimmt durch die allgemeine geopolitische und wirtschaftliche Lage ausgelöst durch den Russland-Ukraine-Konflikt, die hohe Inflation, die massiven Zinssteigerungen und den bereits genannten Fehler eines Mitarbeiters im internationalen Bezugsrechtshandel. Das Handelsergebnis lag somit unter Vorjahresniveau. Insgesamt reduzierte sich das Handelsergebnis in 2023 auf TEUR 19.590 nach TEUR 23.521 in 2022, ein Rückgang von 17%.

Allgemeine Verwaltungsaufwendungen


Im Geschäftsjahr 2023 gingen die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen um 6% zurück auf TEUR 22.421 nach TEUR 23.908 in 2022.


Im Einzelnen gingen die Personalaufwendungen um 16% auf TEUR 7.404 nach TEUR 8.824 in 2022 zurück. Aufgrund des geringeren Ergebnisses und der leistungsorientierten Bonusregelungen für die Mitarbeiter mussten insgesamt weniger Rückstellungen für Boni vorgenommen werden. Zu einem Rückgang kam es auch bei den Anderen Verwaltungsaufwendungen. Diese verringerten sich allerdings nur um rund 0,4% auf TEUR 15.017 nach TEUR 15.084 in 2022, unter anderem bedingt durch ähnlich hohe Abwicklungs- und IT-Kosten im Vergleich zum Vorjahr.

Zu-/​Abschreibungen auf Forderungen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere


Im Geschäftsjahr erfolgten Abschreibungen auf Forderungen in Höhe von TEUR 40. Im Vorjahr gab es Abschreibungen auf Forderungen in Höhe von TEUR 33. Im Geschäftsjahr erfolgten keine Zuschreibungen auf Forderungen (i.VJ. TEUR 13).

Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit


Trotz aller geopolitischen und wirtschaftlichen Widrigkeiten und dem negativen Sondereffekt ausgelöst durch den individuellen Mitarbeiterfehler im internationalen Bezugsrechtshandels erzielte die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG im Geschäftsjahr 2023 ein positives Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit.


Für das Geschäftsjahr 2023 ergibt sich für die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG vor Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken ein Ergebnis in Höhe von TEUR 762 gegenüber TEUR 3.123 im Vorjahr, ein Rückgang von rund TEUR 2.361.

Einstellung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG führte im Geschäftsjahr 2023 dem Fonds gemäß Paragraph 340e Abs. 4 HGB weitere TEUR 688 zu, um im Fonds für allgemeine Bankrisiken 10% des durchschnittlichen Handelsergebnisses der letzten fünf Jahre zu erreichen (i.Vj. TEUR 658). Der Fonds für allgemeine Bankrisiken beläuft sich damit insgesamt auf TEUR 15.364 (i.Vj. TEUR 14.676). Durch den Fonds für allgemeine Bankrisiken bleibt die Kapitalbasis gestärkt.

Jahresüberschuss


Entsprechend dem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit und unter Berücksichtigung von Steuern in Höhe von TEUR 544 (i.Vj. TEUR 1.055) reduzierte sich der Jahresüberschuss von TEUR 1.410 im Jahr 2022 auf TEUR -469 im Geschäftsjahr 2023.

d) Die Vermögens- und Finanzlage


Die Vermögens- und Finanzlage der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist nach wie vor geordnet. Dies wird insbesondere durch die sehr gute Eigenkapitalausstattung begünstigt.

Beteiligungen


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG hat im Jahr 2021 eine ca. 0,75%ige Beteiligung an der nicht börsennotierten nextmarkets AG, Köln gezeichnet und im Jahr 2022 eine Wandelanleihe zum Erwerb weiterer Aktien der nextmarkets AG erworben. Die Beteiligung und die Wandelanleihe wurden in den Geschäftsjahren 2022 bzw. 2023 vorsichtshalber in vollem Umfang abgeschrieben. Im Geschäftsjahr 2023 wurde die Wandelanleihe ausgeübt, wodurch sich die Beteiligungshöhe auf insgesamt 1% erhöht hat.

Bilanzsumme


Die Bilanzsumme reduzierte sich um TEUR 782 von TEUR 52.861 zum Jahresultimo 2022 auf TEUR 52.079 zum 31. Dezember 2023.


Die Forderungen gegen Kreditinstitute in Höhe von TEUR 23.977 mit rund 46% und der Handelsbestand in Höhe von TEUR 25.699 mit rund 49% bilden die beiden größten Posten auf der Aktivseite der Bilanz. Auf der Passivseite hat der Posten Eigenkapital mit TEUR 18.648 den größten Anteil an der Bilanzsumme. Zum 31. Dezember 2023 ergibt sich eine bilanzielle Eigenkapitalquote in Höhe von 36%. Weitere nennenswerte Anteile an der Passivseite der Bilanz haben der Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 30% oder TEUR 15.364 und die verbrieften Verbindlichkeiten mit 27% oder TEUR 13.856.

Liquidität


Der Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten ist im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 11.055 auf TEUR 8.943 gesunken. Die Liquiditätsreduzierung rührt insbesondere aus der Dividendenauszahlung im Jahr 2023 her. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG befindet sich in einer sehr guten Liquiditätssituation, die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war im Geschäftsjahr jederzeit gegeben.

Wertpapierbestand


Der Handelsbestand als Differenz aus Handelsaktiva und Handelspassiva stieg TEUR 23.393 auf TEUR 24.622 zum 31. Dezember 2023.

Eigenkapital


Das Eigenkapital der Gesellschaft belief sich zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 18.647 (i. Vj. TEUR 20.360). Die Differenz ergibt sich im Wesentlichen aus dem Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2023 und der im Juli 2023 vorgenommenen Dividendenausschüttung in Höhe von TEUR 1.196 für das Geschäftsjahr 2022. Die bilanzielle Eigenkapitalquote kann mit 36% (i. Vj. 39%) weiterhin als komfortabel bezeichnet werden, zumal der auf der Passivseite ausgewiesene Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von TEUR 15.364 (i.Vj. TEUR 14.676) nicht zum bilanziellen Eigenkapital, sehr wohl aber aufsichtsrechtlich zum harten Kernkapital zählt.

Eigene Aktien


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG hielt zum 31. Dezember 2023 einen Bestand in eigenen Aktien in Höhe von 37.195 (i. Vj. 24.881) Stück. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Bestand damit um 12.314 Stück erhöht.

4. Prognose-Chancen- und Risikobericht


Den im Folgenden getroffenen Einschätzungen liegen alle der Gesellschaft zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen zugrunde und sind mit Prognoserisiken und Unsicherheiten behaftet. Damit können die tatsächlichen Ergebnisse von den in diesem Lagebericht getroffenen Aussagen abweichen. Alle Aussagen beziehen sich auf das Jahr 2024.


Aufgrund der momentan immer noch bestehenden geopolitischen und wirtschaftlichen Lage ist eine Vorhersage, wie sich die Märkte im Jahr 2024 entwickeln könnten, immer noch höchst schwierig. Dies ist insbesondere davon abhängig wie lange der Ukraine-Russland-Konflikt noch andauern und welche Auswirkungen dieser Konflikt weiterhin auf die Inflations-, Zins- und Börsenentwicklung haben wird.


Insgesamt stehen die Zeichen im Euroraum, auch wenn die EZB noch zögerlich agiert, aufgrund der schwachen Konjunktur und des nachlassenden Inflationsdrucks eher auf Zinssenkungen als auf weitere Erhöhungen. Allerdings ist eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seitens der Politik, die den Wirtschaftsstandort Deutschland belasten und immer unattraktiver machen, weiterhin im Bereich des Möglichen. Beides können positive wie negative Auswirkungen auf die zur internen Steuerung herangezogenen Leistungsindikatoren, wie insbesondere das Provisions- und Handelsergebnis, haben.


Des Weiteren ergeben sich zusätzliche Unsicherheitsfaktoren aus der aktuellen geopolitischen Lage. Neben dem Nahost-Konflikt stellt die kommende US-Präsidentschaftswahl einen weiteren Unsicherheitsfaktor dar, der Auswirkungen auf die Börsen weltweit und zukünftige politische wie wirtschaftliche Entscheidungen haben wird, die aktuell schwer prognostizierbar sind. Insbesondere das Verhältnis der USA zu China und Russland sowie die Möglichkeit neuer drohender Importzölle werden hier wieder mehr im Fokus stehen. Auch das Thema 'Künstliche Intelligenz' wird zukünftig einen bedeutenden Einfluss auf die Börsenentwicklung haben, insbesondere durch deren produktivitätssteigernden Wirkung, insbesondere in den Bereichen Software, Dienstleistung und Gesundheitswesen.


Vor diesem Hintergrund gestaltet sich eine seriöse Prognose der Ertragsentwicklung für das Geschäftsjahr 2024 durch die bestehenden Unwägbarkeiten, insbesondere für das Kerngeschäft Wertpapierhandel, als sehr schwierig. Aufgrund der geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden die Volatilität der Märkte sowie die Handelsvolumina im Laufe des Jahres voraussichtlich weiterhin starken Schwankungen unterliegen. Die Geschäftsleitung der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG geht allerdings aufgrund eines möglichen Zinssenkungsszenarios für das Geschäftsjahr 2024 von etwas besseren Rahmenbedingungen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 aus. Aufgrund der zurückgegangenen Inflationszahlen und der Hoffnung auf moderate Zinssenkungen im Laufe des Jahres 2024 besteht ein vorsichtiger Optimismus, dass insbesondere sich der Wertpapierhandel der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG wieder positiver entwickeln wird.


Das Geschäftsfeld Corporates & Markets konnte im Geschäftsjahr 2023 vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung trotz aller Widrigkeiten noch mit einem positiven Ergebnis abschließen.


Der Vorstand sieht das Geschäftsfeld Corporates & Markets daher weiterhin als komplementäres Geschäftsfeld der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG an, welches mittelfristig mögliche rückläufige Einnahmen aus dem Wertpapierhandel kompensieren soll. Die Strategie der Betreuung kleinerer Beratungs- und größerer Platzierungsmandate hat sich in der Vergangenheit sehr gut bewährt und soll zukünftig weiterverfolgt und ausgebaut werden. Durch weitere personelle Verstärkungen im Bereich der Kundenakquisition sieht die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG einem weiteren erfolgreichen Ausbau dieses Geschäftsbereichs optimistisch entgegen.


Hinsichtlich der finanziellen Leistungsindikatoren gehen wir für das Geschäftsjahr 2024 von folgenden Annahmen aus:


Das Provisionsergebnis wird aufgrund einer verbesserten Kundenakquise im Rahmen des Ordergeschäfts etwas höher erwartet. Aufgrund der Erwartung niedrigerer Inflationszahlen, moderater Zinssenkungsschritte und der Hoffnung, dass es insbesondere im Small- und Mid-Cap-Bereich zu einem Comeback kommen wird, wird ein leicht erhöhtes Handelsergebnis für das Geschäftsjahr 2024 erwartet.


Auf der Aufwandsseite geht der Vorstand für 2024 aufgrund des weiterhin bestehenden hohen Preisniveaus sowie der Notwendigkeit weiterer IT-Investitionen von erhöhten Anderen Verwaltungsaufwendungen aus. Die Personalaufwendungen dürften insbesondere aufgrund der Erwartung höherer Bonusansprüche und einer durchschnittlich etwas höheren Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 moderat steigen.


Die Erwartung besteht, dass das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit vor Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken und Steuern deutlich höher ausfällt als im Geschäftsjahr 2023, insbesondere in Erwartung ausbleibender negativer Sondereffekte.


Insgesamt erwartet der Vorstand der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für das Geschäftsjahr 2024 ein positives Ergebnis.

5. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem

Unternehmensstrategie


Unternehmerisches Handeln bedeutet, sich ergebende Chancen im Interesse der Anteilseigner, der Mitarbeiter und der Gesellschaft bei gleichzeitiger bewusster Steuerung der Risiken wahrzunehmen. Ressourcen und Aktivitäten unserer Gesellschaft sind auf eine nachhaltige Vermögens- und Erfolgssicherung ausgerichtet. Die geschäftspolitischen Entscheidungen der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG werden im Rahmen unserer gelebten Risikokultur stets unter Beachtung der potentiellen Risiken getroffen. Die Geschäftsleitung legt besonders hohen Wert auf risikoangemessenes Verhalten, daher werden unternehmerische Risiken nur dann eingegangen, wenn die Ertragsaussichten die Risiken deutlich überwiegen. Durch unsere hohe Eigenkapitalquote, Marktnähe und unser Risikowissen können wir geschäftsfeldübergreifend auf die sich stellenden Risiken eingehen. Bei der strategischen Steuerung unserer Gesellschaft spielen neben den monetären Gesichtspunkten auch Prozesseffizienz, Transparenzerhöhung, Mitarbeiterzufriedenheit und die Stärkung der Position der Wertpapierfirmen eine große Rolle. Letzteres wird insbesondere durch unsere aktive Mitarbeit im Bundesverband der Wertpapierfirmen (bwf) erreicht. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Förderung eines transparenten und offenen Dialogs unter den Mitarbeitern der Gesellschaft zu risikorelevanten Fragen gelegt.

Risikostrategie


Das Ziel unserer Risikostrategie besteht in der Absicherung der Unternehmensziele gegen störende Ereignisse durch das Ergreifen geeigneter Maßnahmen. Die Gesellschaft hat hierzu im Rahmen ihres wertorientierten Firmenmanagements ein Risikomanagementsystem zur Aufdeckung von Risiken und zur Optimierung von Risikopositionen etabliert. Das Risikocontrolling der Gesellschaft ist so angelegt, dass besonderes Augenmerk auf die Verhinderung von Risiken gelegt wird. Dabei prüfen wir, ob unsere risikopolitischen Vorkehrungen ausreichen, um das Gefährdungspotential zu verringern. Bei Bedarf werden umgehend weitere Maßnahmen zur Risikoreduzierung, wie zum Beispiel die Schaffung einer weiteren Kontrollebene ergriffen. Im Zuge der Umsetzung der sich aus den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) ergebenden Anforderungen hat die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG im Rahmen ihrer Geschäftsstrategie ein Risikotragfähigkeitskonzept zur Berechnung der Gesamtrisikoauslastung entwickelt, in dem neben der Definition der Risikodeckungsmasse, der gesamtbankbezogenen Verlustobergrenze und der Bestimmung des Risikopotentials eine Gegenüberstellung des aggregierten Risikopotentials mit der Verlustobergrenze erfolgt. Aufgrund der in den von der Gesellschaft betriebenen Geschäftsfeldern eingegangenen Risiken, verfolgt die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG bei der Ausgestaltung der Risikotragfähigkeit einen konservativen Ansatz. Die Gesellschaft hat deshalb festgelegt, dass die täglich zum Geschäftsschluss bestehende Verlustobergrenze 60% der zur Verfügung stehenden Risikodeckungsmasse betragen darf. Der verbleibende Rest steht als Risikopuffer zur Verfügung. Neben den Marktpreisrisiken aus Aktien, festverzinslichen Wertpapieren, Investmentfonds und Optionsgeschäften hat die Gesellschaft die operationellen Risiken und das Adressenausfallrisiko in das Risikotragfähigkeitskonzept aufgenommen. Das für diese Risiken bestehende Risikopotential im Bereich der Ökonomischen Perspektive ermittelt die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG täglich, wobei sich die Gesellschaft zur Ermittlung des operationellen Risikos des Basisindikatoransatzes analog den Art. 315, 316 der Verordnung (EU) Nr. 575/​2013 (Capital Requirements Regulation - CRR) bedient. Die Berechnung der Risikotragfähigkeit erfolgt sowohl aus ökonomischer Sicht (Ökonomische Perspektive), als auch nach der Normativen Perspektive. Zur Feststellung, ob die Risikotragfähigkeit gegeben ist, setzt die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG in einer täglich durchzuführenden Berechnung das aggregierte Risikopotential in das Verhältnis zu der nach den beiden Ansätzen ermittelten Verlustobergrenze. Liegt das Ergebnis dieser Quotienten unter 100%, ist die Risikotragfähigkeit gewährleistet. Im Geschäftsjahr 2023 kam es zu keiner Überschreitung der Verlustobergrenze. Zum Bilanzstichtag betrug die Auslastung nach der Ökonomischen Perspektive 38,01% (im Vorjahr 34,53%), während sie nach der normativen Perspektive bei 34,66% (im Vorjahr 55,23%) lag.

Interne Revision


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG hat die Interne Revision an eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ausgelagert.


Gegenstand der Prüfungshandlungen der Internen Revision sind vor allem die Bereiche Wertpapierhandel, Risikomanagement, Compliance, Liquiditätssteuerung, Rechnungswesen, Datenverarbeitung, Personal, Meldewesen und die Einhaltung der Vorschriften zur Vermeidung von Geldwäsche. Hierbei werden Betriebsabläufe, die einem besonderen Risiko unterliegen jährlich geprüft, andere Betriebsabläufe innerhalb eines Dreijahreszeitraumes.

Risikocontrolling


Ein wirksames Risikocontrolling setzt eine unabhängige, von den Handelsaktivitäten separierte Ermittlung der eingegangenen Risiken voraus.


Hierzu hat die Gesellschaft zwei vom Handel unabhängige Risikomanager bestellt, in deren Aufgabengebiete neben der Identifizierung, Analyse, Bewertung und Überwachung der Risiken auch die Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Erkennung und Vermeidung von Risiken fallen. Die Grundlage für den permanenten und systematischen Umgang mit den Risiken bilden Vorgaben und Entscheidungen des Vorstands zur Risikotoleranz, die sich aus der Risikostrategie und Risikopolitik ableiten und sich an der Kapital- und Liquiditätsausstattung orientieren.


Das Risikocontrolling muss sich bei der Vielzahl, der von der Gesellschaft getätigten Geschäfte auf ein leistungsfähiges Computersystem verlassen können. Die Gesellschaft bedient sich hierzu Anwendungen des auf Finanzdienstleister und Banken spezialisierten Unternehmens flatexDEGIRO AG.


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG überwacht laufend die Gesamt- und Einzelpositionen aus sämtlichen Wertpapiergeschäften und die damit verbundenen unrealisierten Gewinne und Verluste. Ein Mitarbeiterteam erfasst die verfügbaren Mittel täglich in einem Liquiditätsstatus und überwacht und koordiniert die zu bezahlenden Verbindlichkeiten.


Im Zuge der betriebswirtschaftlichen Überwachung kontrolliert der Vorstand täglich die Aufwendungen und Erträge aus dem Kerngeschäft der Gesellschaft. Nach der Plausibilisierung der Monatszahlen nimmt der Finanzvorstand zu der allgemeinen Entwicklung, ausgewählten GuV-Positionen und der Liquiditätssituation monatlich schriftlich Stellung.


Im Bereich der operationellen Risiken, die ihren Ursprung in Prozessen, Personen, Technologien oder externen Ereignissen haben können, werden bestehende Risiken konsequent mit einem vielfältigen, ursachenbezogenen Risikomanagement verringert.

Darstellung der Risiken

Drohende Risiken durch den Russland-Ukraine-Krieg


Der Russland-Ukraine-Krieg hat einen starken Einfluss auf die Wirtschaft und die Märkte der Welt. Vorstand und Aufsichtsrat verfolgen daher aufmerksam die aktuelle Nachrichtenlage. Je nach Entwicklung der Lage in der Ukraine ist weiterhin mit mitunter starken Schwankungen an den Börsen zu rechnen. Durch die Geschäftsstrategie der Gesellschaft, Overnight-Positionen weitgehend zu vermeiden und ihrem erprobten Risikomanagementsystem, das negative Entwicklungen an den Märkten unverzüglich erkennt und den einzelnen Handelsbereichen sehr enge Verlustlimite vorgibt, werden die Risiken begrenzt. Die Gesellschaft hat in den letzten Jahren während der Börsenturbulenzen, die durch die Corona-Pandemie verursacht wurden, gezeigt, dass sie mit starken Marktpreisschwankungen umgehen und die Risiken unter Kontrolle halten kann. Insofern gehen Vorstand und Aufsichtsrat der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG zum derzeitigen Zeitpunkt davon aus, dass nach aktuellem Kenntnisstand der Russland-Ukraine-Krieg sich nicht wesentlich auf die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft auswirken wird.

Strategische Risiken


Strategische Risiken entstehen dann, wenn unsere Strategie nicht mit den Anforderungen und Erwartungen des Marktes, unserer Kunden oder den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vereinbar ist, und dies von der Geschäftsführung nicht erkannt wird. Zur Vermeidung dieses Risikos durchleuchten wir sorgfältig die strategischen Risiken im Austausch mit dem Aufsichtsrat. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist sich der Gefahr von außen eintretender - nicht von der Gesellschaft beeinflussbarer - Ereignisse und Veränderungen zu Lasten des Skontroführergeschäftes bewusst. Es besteht die Gefahr generell sinkender Wertpapierumsätze aufgrund einer Veränderung des Anlegerverhaltens, eine weitere Verschärfung der Konkurrenzsituation bei Markt- und Preismodellen unter den Börsen in Deutschland, aber auch eine Erhöhung der regulatorischen Anforderungen - z.B. nach weiteren Krisen. Wir sind allerdings auch zuversichtlich, dass der computerunterstützte Skontroführerhandel - in welcher Ausprägung auch immer - weiterhin nicht vollständig von vollelektronischen Computersystemen verdrängt werden kann, da sonst weniger liquide Wertpapiere, die die Mehrheit darstellen, nicht mehr im besten Kundeninteresse gehandelt werden könnten, was letztendlich zu einer Verarmung der Börsenlandschaft mit nur noch wenigen hochliquiden Werten führen würde. Der Gefahr des Wegbrechens eines Geschäftsfeldes oder dem Abwandern von Kunden begegnet die Gesellschaft durch die Verteilung des Geschäftes auf mehrere voneinander unabhängigen Standbeine und Bestrebungen, die Anzahl der Kunden zu erhöhen.

Einzelrisiken


Die identifizierten Einzelrisiken wurden schriftlich erfasst und jährlich überprüft. Daneben findet kontinuierlich eine Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems statt. Die Gesellschaft legt dabei besonderen Wert auf die Einbeziehung der einzelnen Mitarbeiter des Unternehmens, die angehalten werden, erkannte Risiken an die Risikomanager zu kommunizieren.


Adressenausfallrisiken, Marktpreisrisiken und operationelle Risiken werden in der Berechnung der Gesamtrisikoauslastung als wesentliche Risiken täglich berücksichtigt, während die Platzierungsrisiken nur nach einer Einzelfallprüfung einbezogen werden. Liquiditätsrisiken und Zinsrisiken bleiben bei der Berechnung der Gesamtrisikoauslastung außer Betracht, da sie für Wertpapierhandelsbanken nur von untergeordneter Bedeutung sind.


Im Folgenden werden die Einzelrisiken dargestellt. Nach einer allgemeinen Definition und Darstellung des jeweiligen Risikos erfolgt eine Beschreibung der ergriffenen Risikobegrenzungsmaßnahmen durch die Gesellschaft.

Adressenausfallrisiken


Unter Adressenausfallrisiken verstehen wir mögliche Wertverluste, die durch den Ausfall oder durch Bonitätsverschlechterung von Geschäftspartnern entstehen können.


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG hat in- und ausländische Handelspartner. Für Börsengeschäfte mit in- und ausländischen, börsenzugelassenen Handelspartnern spielen Adressenausfallrisiken nur eine untergeordnete Rolle, da sämtliche Geschäfte nach dem System "Zahlung gegen Lieferung" abgerechnet werden.


Zusätzlich können Adressenausfallrisiken aus Forderungen gegenüber Kunden auftreten. Diese sind allerdings von unwesentlicher Bedeutung, da sie im Verhältnis zur Bilanzsumme sehr gering sind. Im Geschäftsjahr hat die Gesellschaft TEUR 40 an Abschreibungen auf Kundenforderungen vorgenommen, da wir die Forderungen als nicht werthaltig eingestuft haben.


Grundsätzlich besteht ein Risiko, dass das Geld, das wir bei anderen Banken angelegt haben, aufgrund von einer Bankenpleite nicht oder nicht vollständig zurückgezahlt werden kann. Zur Quantifizierung des Adressenausfallrisikos hat die Gesellschaft in Anlehnung an Artikel 119f. CRR 20% des Forderungsbestandes gegenüber Kreditinstituten mit 8% multipliziert, um so die mindestens vorzuhaltenden Eigenmittel nach CRR abzubilden.

Marktpreisrisiken


Das Marktpreisrisiko ist der potenzielle Verlust, der durch die Veränderung von Preisen an Finanzmärkten für unsere Positionen entstehen kann. Das Risiko für die Gesamtrisikoauslastung wird mit einem Value at Risk-Ansatz ermittelt, der von historischen Kursen der letzten 100 Tage ausgeht, eine Haltedauer von drei Tagen impliziert und ein Konfidenzniveau von 99% verwendet. Bei einem täglich durchgeführten Backtesting wird die tatsächliche Kursentwicklung mit den Ergebnissen aus der Berechnung des Value at Risk-Ansatzes verglichen. Zum 31. Dezember 2023 ergibt sich ein Value at Risk Wert auf Marktpreisrisiken von TEUR 602.


Die Handelspositionen der Gesellschaft werden EDV-technisch unterstützt, real-time zu Durchschnittskursen bewertet und mit den Marktpreisen verglichen. In den Marktpreisrisiken sind Wechselkursrisiken enthalten.


Die Höhe der Handelspositionen wird für jedes Profitcenter individuell durch Limite begrenzt, die im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzeptes festgelegt worden sind. Besteht eine Überschreitung, muss der Händler die Position grundsätzlich bis zum Geschäftsschluss eines jeden Tages so zurückfahren, dass keine Überschreitung mehr vorliegt. Aufgrund einer laufenden Überwachung ihrer Positionen durch die Wertpapierhändler der Gesellschaft, kommt es bei der Gesellschaft zu sehr wenigen (unter zehn) Überschreitungen der Limite im Tagesverlauf.


Die Gesellschaft erreicht zudem eine Reduktion des Marktpreisrisikos durch die Verteilung der eingegangenen Positionen auf verschiedene Länder und Märkte.


Darüber hinaus wird sowohl ein für den Handel zuständiger Vorstand, als auch ein vom Handel unabhängiger Vorstand zweimal täglich über die größten Handelspositionen und die größten unrealisierten Gewinne und Verluste aus diesen Geschäften informiert.


Wegen der großen Bedeutung der Marktpreisrisiken für die Gesellschaft führt die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG täglich zwei dokumentierte Szenarioanalysen durch, die eine Marktschwankung von +/​-5% unterstellen. Einmal wöchentlich erfolgt darüber hinaus eine Szenarioanalyse bei einer unterstellten Marktschwankung von +/​-10%. Bei Erreichen beider Grenzen ist die Risikotragfähigkeit des Unternehmens immer noch gewährleistet. Der Vorstand wird zweimal täglich über das Ergebnis der Szenarioanalysen per E-Mail informiert.

Platzierungsrisiken


Unter Platzierungsrisiken verstehen wir Risiken, die sich im Rahmen unseres Platzierungs-/​Emissionsgeschäftes ergeben können. Bei der Auswahl der Unternehmen, die an die Börse gebracht werden wollen, ist die Beurteilung der Frage, ob der Emittent Börsenreife besitzt, für die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG von tragender Bedeutung. Die Entscheidung darüber wird deshalb nur vom Gesamtvorstand der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG gemeinsam getroffen. Als Entscheidungsgrundlage dient dabei bei einer Neuemission der Emissionsprospekt, bei einem Listing das Unternehmensexposee. Zusätzliche Sicherheit wird dadurch erreicht, dass die Erstellung beider Dokumente in der Regel von einer Legal Due Diligence begleitet wird. Frühzeitig wird seitens der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG das Gespräch mit potenziellen Investoren gesucht, um festzustellen, ob seitens dieser Gruppe Interesse an den Aktien des Emittenten besteht. Aus dem gewonnenen Gesamteindruck aus Gesprächen und schriftlichen Unterlagen wird dann die Entscheidung getroffen, ob wir die Platzierung der Aktien übernehmen.

Liquiditätsrisiken


Oberstes Ziel unseres Liquiditätsmanagements ist die Gewährleistung der jederzeitigen Zahlungsbereitschaft des Unternehmens. Liquiditätsrisiken spielen bei der Gesellschaft nur eine untergeordnete Rolle, da wir keine Kundengelder halten und die Handelsgeschäfte "Zahlung gegen Lieferung" erfolgen. Die Disposition der täglichen Liquidität ist einem erfahrenen Mitarbeiterteam übertragen, das direkt dem zuständigen Vorstand unterstellt ist. Die Gesellschaft verfügt über eine ausgezeichnete Liquiditätsausstattung, da im Jahresverlauf stets täglich fällige Forderungen an Kreditinstitute in Millionenhöhe gehalten werden und auch die börsennotierten Wertpapierbestände sehr kurzfristig veräußert werden können.

Operationelle Risiken


Die Höhe der operationellen Risiken werden anhand des Basisindikatoransatzes nach Art. 315, 316 CRR mit 15% des Drei-Jahresdurchschnitts in Art. 316 CRR normierter Ertrags- und Aufwandspositionen ermittelt.

Rechtliche Risiken


Zu den rechtlichen Risiken gehören Gefahren, die sich aus unserer großen Vielzahl an Handelsgeschäften und aus Verstößen gegen gesetzliche und interne Vorschriften durch Mitarbeiter ergeben können.

Handelsgeschäfte


Zur Absicherung allgemeiner und branchenspezifischer Risiken wurden neben den bereits bestehenden Versicherungen eine Directors and Officers Liability - Versicherung, eine Vertrauensschadenversicherung sowie eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung abgeschlossen.

Gesetzliche Vorschriften


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG unterliegt umfangreichen Meldeverpflichtungen und anderen gesetzlichen Vorschriften, insbesondere aus Wertpapierinstitutsgesetz, Wertpapierhandelsgesetz, Handelsgesetzbuch und dem Börsengesetz. Neben turnusmäßigen Meldungen sind eine Vielzahl von Ereignissen im Geschäftsleben meldepflichtig und andere gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Bei Nichtbeachtung dieser Meldepflichten drohen Geldbußen.


Die Überwachung dieser gesetzlichen Vorgaben erfolgt durch die zuständigen Mitarbeiter anhand eines Meldeplanes..

Personelle Risiken


Zu den Risiken personeller Art rechnen alle Risiken, die aus dem Einsatz und der Neueinstellung von Mitarbeitern resultieren.


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG wählt bei Neueinstellungen die Bewerber vor dem Hintergrund ihrer nachgewiesenen beruflichen Qualifikationen (Bewerbungsunterlagen) und im Rahmen von Vorstellungsgesprächen sorgfältig aus und achtet darauf, dass bei Urlaub, Krankheit oder Kündigung eines Mitarbeiters andere Mitarbeiter die Tätigkeiten des nicht zur Verfügung stehenden Mitarbeiters übernehmen können. Die Gesellschaft verfügt über ein umfangreiches Organisationshandbuch, in dem sowohl Funktionsbeschreibungen der einzelnen Arbeitsplätze, Detailbeschreibungen der wichtigsten Geschäftsvorgänge als auch das Compliance-Konzept und das Risikohandbuch integriert sind. Das Organisationshandbuch steht jedem Mitarbeiter in elektronischer Form uneingeschränkt zur Verfügung.


Mitarbeiter, die mit vertraulichen Informationen betraut sind, werden schriftlich über die rechtlichen Pflichten, die sich aus dem Zugang zu Insiderinformationen ergeben sowie über die Rechtsfolgen von Verstößen informiert. Im Handelsbereich ist ein mögliches Fehlverhalten von Mitarbeitern durch Versicherungen abgedeckt. Die Gesellschaft hat Regelungen für Mitarbeitergeschäfte getroffen und vermeidet bereits durch Vereinbarungen im Arbeitsvertrag Kollisionen zwischen Mitarbeiter-, Bank- und Kundeninteressen. Durch die Vereinbarung eines angemessenen Vergütungsmodells wird das Risiko häufiger Mitarbeiterwechsel reduziert.

Operative Risiken


Zu den operativen Risiken zählen wir Einwirkungen auf unseren betrieblichen Ablauf, die nicht in unserer Hand liegen. Die Gesellschaft hat bezüglich der operativen Risiken eine Aufteilung in Einzelrisiken vorgenommen, die einmal jährlich überprüft werden.


Zur Behandlung sonstiger betrieblicher Risiken hat die Gesellschaft ein Notfallkonzept erstellt, das jedem Mitarbeiter bekannt ist. Es stellt die zu ergreifenden Maßnahmen in den Fällen Stromausfall, Rechnerausfall, Systemengpässen und -störungen und Telefonausfall dar. Die wichtigsten IT-Systeme wurden von der Gesellschaft redundant aufgebaut, die Datenleitungen sind durch ein Back-Up-System abgesichert. Risiken aus dem Verlust von Daten wirkt die Gesellschaft durch Datensicherungen entgegen.

Durchführung von Stresstests


Die Gesellschaft hat durch risikoartenübergreifende Stresstests ermittelt, inwieweit sich äußerst extreme Marktsituationen auf die Risikotragfähigkeit auswirken. Dabei wurden sowohl bei der Ökonomischen wie bei der Normativen Perspektive verschiedene Szenarien untersucht.


Im Bereich der Normativen Perspektive konnte im Test bei allen Szenarien - selbst bei einem Anstieg von 50% bei den Eigenmittelanforderungen - die Gesamtrisikoauslastung unter 60% gehalten werden.


Allen Tests bei der Ökonomischen Perspektive im Bereich der Marktpreis-, Adressenausfall-, und Operationellen Risiken ebenfalls gemein ist die Tatsache, dass selbst bei einem kumulierten Auftreten von Risiken bei einem Kursrutsch von 50% die definierten Verlustobergrenzen eingehalten wurden.


Durch die konservative Festlegung der Verlustobergrenze mit 60% der Risikodeckungsmasse steht neben dem als Verlustobergrenze definierten Kapital ein Eigenkapitalpuffer in Höhe von 40% der Risikodeckungsmasse zur Verfügung, der über die betrachteten Szenarien hinausgehende, extreme Situationen auffangen kann.


Der Test im Bereich der Liquiditätsrisiken ergab, dass die kurzfristig verfügbaren Mittel am Testtag ausgereicht haben, um problemlos für mehr als drei Monate die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen vorzuhalten. Der Überlebenshorizont der mwb fairtrade liegt aufgrund ihrer hervorragenden Liquiditätsausstattung bei über 14 Monaten (im VJ. über 13 Monaten).

Inverser Stresstest


Nach AT 4.3.3 der MaRisk hat die Gesellschaft auch Inverse Stresstests durchzuführen. Der Inverse Stresstest stellt im Gegensatz zum regulären Stresstest die maximale Verlustobergrenze für das Risikokapital in den Mittelpunkt. Die Ausgestaltung und Durchführung der Inversen Stresstests ist abhängig von Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Geschäftsaktivitäten und kann qualitativ oder quantitativ erfolgen.

Qualitativer Stresstest


Die Gesellschaft hat im Vorstand erörtert, welche Ereignisse dazu führen könnten, die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG in eine existenzbedrohende Situation zu bringen. Neben einer Verlustsituation und einer weiteren Verdrängung der Skontroführer/​ Spezialisten durch ausschließlich computergesteuerte Kursfeststellungssysteme - ein Prozess, der aber eher langfristig eintreten könnte - wird als existenzbedrohende Situation ein Zusammenbruch unserer Abwicklungsbank gesehen, der wir (zur Besicherung unserer Wertpapiertransaktionen) einen Großteil unseres Geldes anvertraut haben.

Quantitative Stresstests


Um besser abschätzen zu können, ab welcher Schwelle Risiken bedrohlich werden können, führt der Risikomanager im Bereich der Marktpreisrisiken quantitative Inverse Stresstests durch. Dabei wird ermittelt, bei welcher kurzfristigen Marktpreisschwankung das zur Verfügung stehende Verlustpotenzial für die Marktpreisrisiken jeweils gerade noch unterschritten ist und damit die Verlustobergrenze gerade noch eingehalten ist. Der qualitative Inverse Stresstest zeigte auf, dass in der Normativen Perspektive eine Erhöhung der aktuellen Eigenmittelanforderungen um über 186% noch zu keiner Überschreitung der Gesamtrisikoauslastung führt. In der Ökonomischen Perspektive wurde im Rahmen des Inversen Stresstests dargelegt, dass selbst bei einem Kursverfall von über 75%, was betragsmäßig einer Versiebenfachung des bisherigen Marktpreisrisikohöchstwertes der letzten 13 Jahre entspräche, die Gesamtrisikoauslastung - selbst bei der Annahme kumulierter Risikoerhöhungen - unter 70% gehalten werden konnte.

 

Gräfelfing, den 13. Mai 2024


Der Vorstand

Bilanz

Aktiva

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31.12. 2023 31.12. 2022
EURO EURO
1. Barreserve
a) Kassenbestand 693,24 250,07
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken darunter: bei der Deutschen Bundesbank EUR 484.826,34
(Vorjahr: EUR 1.985.066,34)
484.826,34 1.985.066,34
485.519,58 1.985.316,41
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 23.976.599,78 23.595.321,41
23.976.599,78 23.595.321,41
3. Forderungen an Kunden 532.585,62 258.248,79
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
darunter: Kommunalkredite EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
darunter: an Finanzdienstleistungsinstitute EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
darunter: an Wertpapierinstitute EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Anleihen und Schuldverschreibungen
aa) von anderen Emittenten 0,00 249.986,00
0,00 249.986,00
5. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 6.010,27 5.894,39
6. Handelsbestand 25.699.452,29 24.110.938,45
7. Beteiligungen 15.001,51 15.001,51
darunter: an Kreditinstituten EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
darunter: an Finanzdienstleistungsinstitute EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
darunter: an Wertpapierinstitute EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
8. Immaterielle Anlagewerte
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
141.624,00 232.018,00
141.624,00 232.018,00
9. Sachanlagen 387.849,00 506.638,00
10. Sonstige Vermögensgegenstände 545.540,94 1.655.394,08
11. Rechnungsabgrenzungsposten 289.137,00 246.832,00
52.079.319,99 52.861.589,04

Passiva

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31.12. 2023 31.12. 2022
EURO EURO
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig 126.577,10 132.795,66
126.577,10 132.795,66
2. Verbriefte Verbindlichkeiten
b) begebene Schuldverschreibungen 13.856.025,00 12.792.066,73
3. Handelsbestand 1.077.358,17 717.596,13
4. Sonstige Verbindlichkeiten 992.156,35 1.141.098,59
5. Rechnungsabgrenzungsposten 4.144,00 2.392,00
6. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen nach Verrechnung des Deckungsvermögens 138.513,76 192.602,92
b) Steuerrückstellungen 130.465,47 68.882,01
c) andere Rückstellungen 1.742.136,95 2.778.184,05
2.011.116,18 3.039.668,98
7. Fonds für allgemeine Bankrisiken 15.364.258,82 14.676.170,26
darunter nach §340e Abs. 4 HGB EUR 15.364.258,82 (Vorjahr: EUR 14.676.170,26)
8. Eigenkapital
a) Eingefordertes Kapital
Gezeichnetes Kapital 7.473.700,00 7.473.700,00
abzüglich nicht eingeforderter ausstehender Einlagen
Eigene Anteile -37.195,00 -24.881,00
7.436.505,00 7.448.819,00
b) Kapitalrücklage 1.800.113,87 1.839.688,15
c) Bilanzgewinn 9.411.065,50 11.071.293,54
18.647.684,37 20.359.800,69
52.079.319,99 52.861.589,04

Gewinn- und Verlustrechnung

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01.01.23 - 31.12.23
EURO 2023 EURO
1. Zinserträge
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 0,00 0,00
2. Zinsaufwendungen -18.472,04 -18.472,04
3. Provisionserträge
a) Courtageerträge EUR 3.255.168,07 (Vorjahr: EUR 3.284.190,68) 7.388.552,92
4. Provisionsaufwendungen
a) Courtageaufwendungen EUR 445.602,48 (Vorjahr: EUR 352.998,51) 3.496.129,69 3.892.423,23
5. Ertrag des Handelsbestandes
a) Wertpapiere 38.649.433,25
b) Futures 4.443.750,00
c) Kursdifferenzen aus Aufgabegeschäften 4.415.417,97 47.508.601,22
6. Aufwand des Handelsbestandes
a) Wertpapiere 21.526.106,20
b) Futures 4.217.050,00
c) Kursdifferenzen aus Aufgabegeschäften 2.175.554,95 27.918.711,15 19.589.890,07
7. sonstige betriebliche Erträge 197.537,38
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter 6.458.459,31
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 945.699,81 7.404.159,12
darunter: für Altersversorgung EUR 30.867,50 (Vorjahr: EUR 96.701,45)
b) andere Verwaltungsaufwendungen 15.016.633,88 22.420.793,00
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immat. Anlagewerte und Sachanlagen 225.553,72
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 0,00
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 39.541,66
12. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 250.027,83
15. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 762.406,51
16. Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken 688.088,56
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 536.677,60
18. Sonstige Steuern 6.949,99
19. Jahresfehlbetrag /​ Jahresüberschuss -469.309,64
20. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 9.880.375,14
22. Bilanzgewinn 9.411.065,50

Gewinn- und Verlustrechnung

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01.01.22 - 31.12.22
EURO 2022 EURO
1. Zinserträge
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 0,00 0,00
2. Zinsaufwendungen 99.943,47 99.943,47
3. Provisionserträge
a) Courtageerträge EUR 3.284.190,68 6.811.121,44
4. Provisionsaufwendungen
a) Courtageaufwendungen EUR 352.998,51 2.328.594,97 4.482.526,47
5. Ertrag des Handelsbestandes
a) Wertpapiere 45.244.927,89
b) Futures 5.777.710,00
c) Kursdifferenzen aus Aufgabegeschäften 6.352.211,19 57.374.849,08
6. Aufwand des Handelsbestandes
a) Wertpapiere 25.821.907,79
b) Futures 4.731.620,00
c) Kursdifferenzen aus Aufgabegeschäften 3.300.291,65 33.853.819,44 23.521.029,64
7. sonstige betriebliche Erträge 195.782,09
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter 7.823.494,53
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.000.932,38 8.824.426,91
darunter: für Altersversorgung EUR 96.701,45
b) Andere Verwaltungsaufwendungen 15.083.625,98 23.908.052,89
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immat. Anlagewerte und Sachanlagen 297.916,99
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 74,00
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 32.500,00
12. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 13.388,66
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 751.615,00
15. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 3.122.624,51
16. Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken 658.156,32
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.054.925,74
18. Sonstige Steuern -275,00
19. Jahresfehlbetrag /​ Jahresüberschuss 1.409.817,45
20. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 9.661.476,09
22. Bilanzgewinn 11.071.293,54

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

1. Allgemeines


Das Grundkapital der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG beträgt EUR 7.473.700,00 und ist in 7.473.700 Stückaktien verbrieft. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Gräfelfing. Sie ist im Handelsregister der Stadt München unter der Nr. HRB 123 141 eingetragen.


Der Jahresabschluss der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für das Geschäftsjahr 2023 ist nach den allgemeinen und den für Wertpapierinstitute geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) und der Rechnungslegungsverordnung für Kreditinstitute (Rech-KredV) erstellt.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze


Für die Erstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.


Die Barreserve, die Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden sind mit dem Nennwert ausgewiesen. Letztere sind abzüglich einer gegebenenfalls notwendigen Risikovorsorge bewertet.


Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere des Anlagebestandes werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.


Beteiligungen werden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip zu den Anschaffungskosten vermindert um gegebenenfalls erforderliche Abschreibungen bewertet.


Die Wertpapiere des Handelsbestandes werden mit den Marktpreisen abzüglich eines Value at Risk-Abschlages, der von historischen Kursen der letzten 100 Tage ausgeht, eine Haltedauer von drei Tagen impliziert und ein Konfidenzniveau von 99% verwendet, bewertet. Der absolute Betrag des Value at Risk-Abschlages für die Wertpapierdepots beträgt TEUR 489. Zum 31.12.2023 bestanden keine Positionen in offenen Aufgabegeschäften. Auf ausländische Währung lautende Wertpapiere wurden zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet. In Bezug auf die Kriterien der Zuordnung zum Handelsbuch (Definition der Handelsabsicht) haben sich gegenüber dem Vorjahr keine Änderungen ergeben.


Das Sachanlagevermögen sowie die immateriellen Anlagewerte werden mit den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger und gegebenenfalls außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Diese werden unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von drei bis dreizehn Jahren nach der linearen Methode berechnet.


Auf die Anlagenzugänge wird die Abschreibung zeitanteilig für den Monat der und die Folgemonate berechnet. Seit dem Jahr 2018 werden Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten unter EUR 800 (von 2010 bis 2017 EUR 410) gemäß § 6 Abs. 2 EStG im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.


Sonstige Vermögengegenstände sowie Rechnungsabgrenzungsposten sind mit dem Nennwert bzw. zum Barwert bewertet.


Die Ansprüche aus den Rückdeckungsversicherungen sind an die Pensionsberechtigten verpfändet und dementsprechend dem Zugriff aller anderen Gläubiger entzogen. Die Rückstellungen für Pensionen werden in handelsrechtlich zulässiger Höhe ausgewiesen. Im Abschlussjahr wurden alle Rückdeckungsversicherungen aufgrund einer veränderten Bilanzierungsrichtlinie mit den Rückstellungen verrechnet.


Als versicherungsmathematische Bewertungsmethode für die Pensionsrückstellungen wurde die "projected unit credit method" angewandt. Gemäß § 253 Abs. 2 S.2 HGB wurde das Wahlrecht in Anspruch genommen, ein für den Gesamtbestand durchschnittlichen Marktzinssatz auf eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren anzuwenden. Als weitere versicherungsmathematische Annahmen lagen die Richttafeln 2018G von Klaus Heubeck, ein künftiger Rententrend von 1,75% (Vorjahr: 1,44%) sowie ein Zinsfuß von 1,83% (Vorjahr: 1,78%) zugrunde. Es wurde pflichtgemäß der Durchschnittszins der letzten zehn Jahre angesetzt. Die Gesellschaft hat von ihrem Wertbeibehaltungswahlrecht gemäß Artikel 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB Gebrauch gemacht. Der Betrag der Unterdeckung aufgrund von BilMoG beträgt TEUR 87 und wird über 15 Jahre in gleichbleibenden Beträgen (TEUR 5,8) aufgelöst.


Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Absatz 6 HGB zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden Durchschnittszinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden Durchschnittszinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren betrug zum Bilanzstichtag TEUR 20 (Vorjahr: TEUR 93).


Die Werte für Verbindlichkeiten entsprechen dem Erfüllungsbetrag.


Die anderen Rückstellungen haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr und werden daher nicht abgezinst. Sie wurden mit dem nach kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag im Einzelfall gebildet. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden soweit erforderlich bei der Ermittlung des Erfüllungsbetrags (in Höhe der Allgemeinen Inflationsrate) berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach § 253 Abs. 2 HGB auf den Abschlussstichtag abgezinst.


Dividendenerträge aus Aufgabegeschäften und Eigenhandelsbeständen werden nicht wie Dividendenerträge aus Beteiligungen unter der Position Laufende Erträge, sondern in den Positionen Ertrag/​Aufwand des Handelsbestandes ausgewiesen.


Die Gesellschaft hat vom Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB keinen Gebrauch gemacht und verzichtet auf den Ansatz aktiver latenter Steuern.

3. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz

Barreserve


Die Barreserve enthält neben dem Kassenbestand in Höhe von TEUR 1 ein täglich fälliges Guthaben bei der Deutschen Bundesbank in Höhe von TEUR 485.

Forderungen an Kreditinstitute


Die täglich fälligen Forderungen an Kreditinstitute beinhalten sowohl täglich fällige Guthaben bei inländischen Kreditinstituten (TEUR 22.545), inklusive Tages- und Monatsgelder, als auch Courtage (TEUR 210). Darüber hinaus sind Forderungen aus Wertpapierverkäufen aktiviert (TEUR 1.221).


Sämtliche Forderungen haben eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten.

Forderungen an Kunden


Bei den Forderungen in Höhe von TEUR 533 handelt es sich um Forderungen aufgrund von Dienstleistungen im Rahmen der Kapitalmarktbetreuung.


Die Forderungen haben eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten.

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere


Die Wandelanleihe aus dem Vorjahr in Höhe von TEUR 250, die nicht börsennotiert ist und eine unbegrenzte Restlaufzeit hat, wurde im Berichtsjahr in die Beteiligungen umgegliedert.

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere


Der Posten beinhaltet Wertpapiere des Anlagevermögens i.H.v. TEUR 6, von denen Wertpapiere i.H.v. TEUR 1 börsennotiert und TEUR 5 nicht börsennotiert sind. In diesem Posten sind Wertpapiere in Höhe von TEUR 3 in Fremdwährungen enthalten, die zum Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet wurden.


Die Entwicklung der Wertpapiere des Anlagevermögens ist im Anlagespiegel dargestellt.

Handelsaktiva


Die Handelsaktiva beinhalten börsennotierte Wertpapiere in Höhe von TEUR 25.699. Der Betrag setzt sich zusammen aus Schuldverschreibungen (TEUR 8.139) sowie Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren (TEUR 17.560). In der Position Schuldverschreibungen enthalten ist ein Hedge aus einer Anleihe (Bundesland Niedersachsen mit einem Bilanzansatz von TEUR 6.362 und einer entsprechenden Zahl von Euro-Schatz-Future Kontrakten). Die Anleihe läuft im Jahr 2025 aus. Die zum 31.12.2023 gehaltenen übrigen Schuldverschreibungen laufen überwiegend in den nächsten Jahren aus. Der gesamte Bestand an Schuldverschreibungen ist börsennotiert.


In diesem Posten ist ein Anteil von TEUR 42 an Fremdwährungen enthalten. Die Summe der auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände der Aktivseite beträgt TEUR 42.

Beteiligungen


Die Gesellschaft hält eine 13,1%ige Beteiligung an der nicht börsennotierten SRH AlsterResearch AG, Hamburg. Das Eigenkapital der SRH AlsterResearch AG beträgt zum 31.12.2023 TEUR 371, der im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete Jahresüberschuss TEUR 58. Der Buchwert dieser Beteiligung beträgt TEUR 15.


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG hat im Jahr 2021 eine ca. 0,75%ige Beteiligung an der nicht börsennotierten nextmarkets AG, Köln gezeichnet und im Jahr 2022 eine Wandelanleihe zum Erwerb weiterer Aktien der nextmarkets AG erworben. Die Beteiligung und die Wandelanleihe wurden in den Geschäftsjahren 2022 bzw. 2023 vorsichtshalber in vollem Umfang abgeschrieben. Im Geschäftsjahr 2023 wurde die Wandelanleihe ausgeübt, wodurch sich die Beteiligungshöhe auf insgesamt 1% erhöht hat. Die Entwicklung des Finanzanlagevermögens ist im Anlagespiegel dargestellt. Es bestehen keine Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen.

Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte


Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres ist in dem als Anlage zum Anhang beigefügten Anlagenspiegel dargestellt.

Sonstige Vermögensgegenstände


Die Sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Forderungen, an das Finanzamt aus Gewerbe- und Körperschaftsteuer für das Jahr 2023 (TEUR 157), einen Aktivwert aus einer Rückdeckungsversicherung (TEUR 89) sowie sonstige Forderungen in Höhe von TEUR 261. Darüber hinaus betreffen sie die Kautionen für die Büroräume in Gräfelfing, Berlin und Hamburg, für Räume in Frankfurt und die Kaution für die Johannesburg Stock Exchange (TEUR 40).

Rechnungsabgrenzungsposten


Bei den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich in erster Linie um Vorauszahlungen für Versicherungsbeiträge, EDV-Kosten einschließlich Wartung, Investor Relations sowie um vorausbezahlte Kosten für Informationsdienste.

Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung


Die Aktivwerte aus der Rückdeckungsversicherung (TEUR 1.627), die den beizulegenden Zeitwert darstellen, wurden mit den Pensionsrückstellungen (TEUR 1.307) verrechnet. Daraus ergibt sich ein aktivischer Unterschiedsbetrag i.H.v. TEUR 350.

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31.12.2023 31.12.2022
TEUR TEUR
Beizulegender Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände 1.627 1.571
Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden 1.307 1.548
Ausweis aktiver Überhang 271 252
Ausweis aktivischer Unterschiedsbetrag 350 275
Verrechnete Aufwendungen und Erträge 0 0


Aufgrund der durch das BilMoG geänderten Bewertungsgrundlagen wäre im Jahr 2010 eine Zuführung zur Pensionsrückstellung in Höhe von TEUR 87 erforderlich gewesen. Im Geschäftsjahr wurde jedoch wie im Vorjahr nur die Mindestansammlung von 1/​15 des zuzuführenden Betrages als Aufwand (TEUR 4) erfasst. Pflichtgemäß wurde der Durchschnittszins der letzten zehn Jahre angesetzt.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten


Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten Verbindlichkeiten aus der Börsengeschäftsabwicklung für das 4. Quartal 2023 (TEUR 121) und Verbindlichkeiten aus Courtagen (TEUR 5).


Sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten. In diesem Posten gibt es keine als Sicherheiten übertragene Vermögensgegenstände.

Verbriefte Verbindlichkeiten


Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr eine börsennotierte Umtauschanleihe im Gesamtwert von TEUR 13.856 begeben, die gemäß den Anleihebedingungen im Jahr 2024 nicht in Geld, sondern in bestimmten Aktien zurückzuzahlen ist.

Handelspassiva


Die Handelspassiva beinhalten börsennotierte Wertpapiere in Höhe von TEUR 1.077. In den Handelspassiva ist ein Anteil von TEUR 26 an Fremdwährungen enthalten.

Anlagenspiegel

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ANSCHAFFUNGSKOSTEN
Vortrag 01.01.2023 Zugänge Abgänge Stand 31.12.2023
EURO EURO EURO EURO
I. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 249.986,00 0,00 249.986,00 0,00
II. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 9.329,89 0,00 0,00 9.329,89
III. Beteiligungen 789.116,00 249.986,00 0,00 1.039.102,00
IV. Immaterielle Vermögensgegenstände 1.523.406,30 0,00 0,00 1.523.406,30
V. Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.964.092,69 16.370,72 0,00 1.980.463,41
4.535.930,88 266.356,72 249.986,00 4.552.301,60
Gesamtsumme ohne Schuldverschreibungen und Aktien 4.276.614,99 266.356,72 0,00 4.542.971,71
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KUMULIERTE ABSCHREIBUNG
Vortrag 01.01.2023 Abschreibungen Geschäftsjahr Abgänge /​ Umgliederung Stand 31.12.2023
EURO EURO EURO EURO
I. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 0,00 249.986,00 249.986,00 0,00
II. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 36.671,03 41,83 0,00 36.712,86
III. Beteiligungen 790.892,64 0,00 249.986,00 1.040.878,64
IV. Immaterielle Vermögensgegenstände 1.291.388,30 90.394,00 0,00 1.381.782,30
V. Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.457.454,69 135.159,72 0,00 1.592.614,41
3.576.406,66 475.581,55 0,00 4.051.988,21
Gesamtsumme ohne Schuldverschreibungen und Aktien 3.539.735,63 225.553,72 -249.986,00 4.015.275,35
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KUMULIERTE ZUSCHREIBUNG BUCHWERTE
Vortrag 01.01.2023 Zuschreibungen Geschäftsjahr Abgänge Stand 31.12.2023 31.12.2023 31.12.2022
EURO EURO EURO EURO EURO EURO
I. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 249.986,00
II. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 33.235,53 157,71 0,00 33.393,24 6.010,27 5.894,39
III. Beteiligungen 16.778,15 0,00 0,00 16.778,15 15.001,51 15.001,51
IV. Immaterielle Vermögensgegenstände 0,00 0,00 0,00 0,00 141.624,00 232.018,00
V. Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 0,00 0,00 0,00 0,00 387.849,00 506.638,00
50.013,68 157,71 0,00 50.171,39 550.484,78 1.009.537,90
Gesamtsumme ohne Schuldverschreibungen und Aktien 16.778,15 0,00 0,00 16.778,15 544.474,51 753.657,51

Sonstige Verbindlichkeiten


Die Verbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 828), Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer (TEUR 82), Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer (TEUR 7), Verbindlichkeiten gegenüber Aufsichtsrat (TEUR 50), Verbindlichkeiten gegenüber Personal (TEUR 7) und Sozialversicherungsbeiträgen für den Monat Dezember 2023 (TEUR 19).


In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist ein Betrag in Höhe von TEUR 13 an Fremdwährungen enthalten. Zusammen mit dem unter den Handelspassiva ausgewiesenen Fremdwährungsanteil von TEUR 26 ergibt sich als Summe der auf Fremdwährung lautenden Verbindlichkeiten ein Betrag von insgesamt TEUR 39.


Die sonstigen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten. In diesem Posten gibt es keine als Sicherheiten übertragene Vermögensgegenstände.

Rechnungsabgrenzungsposten


Bei den passiven Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich um einen Umweltbonus für elektrisch betriebene Fahrzeuge.

Pensionsrückstellungen


Die Bewertung der Rückstellungen wurde gem. dem neuen Rechnungslegungshinweis des Instituts der Wirtschaftsprüfer IDW RH FAB 1.021 "Handelsrechtliche Bewertung von Rückstellungen für Altersversorgung aus rückgedeckten Direktzusagen" mit der Vorgabe Passivprimat angepasst.


Die Aktivwerte aus der Rückdeckungsversicherung, die den beizulegenden Zeitwert darstellen, wurden mit den Pensionsrückstellungen verrechnet. Daraus ergibt sich ein passivischer Überhang i.H.v. TEUR 138.

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31.12.2023 31.12.2022
TEUR TEUR
Beizulegender Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände 1.776 1.764
Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden 1.307 1.296
Ausweis Pensionsrückstellungen 464 467
Verrechnete Aufwendungen und Erträge 54 12


Aufgrund der durch das BilMoG geänderten Bewertungsgrundlagen wäre im Jahr 2010 eine Zuführung zur Pensionsrückstellung in Höhe von TEUR 87 erforderlich gewesen. Im Geschäftsjahr wurde jedoch wie im Vorjahr nur die Mindestansammlung von 1/​15 des zuzuführenden Betrages als Aufwand (TEUR 2) erfasst.

Steuerrückstellungen


Die Berechnung ergab im Geschäftsjahr einen Steueraufwand für Ertragsteuern in Höhe von TEUR 316. Der Steueraufwand konnte in vollem Umfang mit den geleisteten Vorauszahlungen i.H.v. TEUR 473 verrechnet werden. Die in der Bilanz ausgewiesenen Steuerrückstellungen von TEUR 130 betreffen das Jahr 2022.

Andere Rückstellungen


Die anderen Rückstellungen von TEUR 1.742 beinhalten im Wesentlichen Boni (TEUR 1.257) und Sondervergütung Vorstände (TEUR 17), pauschale Lohnsteuer (TEUR 10), Rückstellungen für ausstehenden Urlaub (TEUR 147) sowie Abschluss- und Prüfungskosten (TEUR 159). Darüber hinaus sind ausstehende Rechnungen (TEUR 91), EDW-Beitrag (TEUR 13) und für Offenlegungsverpflichtungen (TEUR 1) enthalten. Ferner wurden Rückstellungen für den Zinssaufwand der mwb-Anleihe (TEUR 47) gebildet.

Fonds für allgemeine Bankrisiken


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG führte im Geschäftsjahr 2023 dem Fonds gemäß § 340e Abs. 4 HGB TEUR 688 zu, um im Fonds für allgemeine Bankrisiken 50% des durchschnittlichen Handelsergebnisses der letzten fünf Jahre zu erreichen. Der Fonds nach § 340e Abs. 4 HGB dotiert zum 31.12.2023 mit TEUR 15.364.

Gezeichnetes Kapital


Das gezeichnete Kapital in Höhe von EUR 7.473.700,00 ist eingeteilt in 7.473.700 nennwertlose Aktien mit einem rechnerischen Wert von EUR 1,00. Sämtliche Aktien sind Inhaberaktien.


Am Bilanzstichtag befanden sich 37.195 eigene Aktien im Depot. Der Nennwert der eigenen Aktien wurde vom gezeichneten Kapital abgesetzt.

Eigene Aktien


Insgesamt wurden im Jahr 2023 65.126 Aktien (dies entspricht einem Anteil von 0,87% am Grundkapital) gekauft und 52.812 Aktien (dies entspricht einem Anteil am Grundkapital von 0,71%) verkauft. Der durchschnittliche Erwerbskurs belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf EUR 4,10 der durchschnittliche Verkaufskurs auf EUR 4,07. Die Erträge und Aufwendungen aus dem Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis der eigenen Aktien werden über die Kapitalrücklage verrechnet.


Die Käufe und Verkäufe wurden während des Geschäftsjahres wie folgt getätigt:

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Kauf Stück Verkauf Stück
Januar 2.349 2.801
Februar 11.878 5.723
März 14.630 12.882
April 3.959 5.208
Mai 0 0
Juni 1.775 1.568
Juli 3.662 2.725
August 1.952 5.537
September 3.383 0
Oktober 5.663 0
November 11.465 6.795
Dezember 4.410 9.573
65.126 52.812


Der Bestand an eigenen Aktien entspricht einem Nennwert von EUR 37.195. Dies wiederum entspricht 0,50% am Grundkapital.


Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG wurde in der Hauptversammlung vom 19. Juli 2022 ermächtigt, bis zum 18. Juli 2027 eigene Aktien zum Zwecke des Wertpapierhandels mit der Maßgabe zu erwerben, dass der Handelsbestand der zu diesem Zweck zu erwerbenden Aktien 5% des Grundkapitals am Ende eines jeden Tages nicht übersteigen darf.


Im Geschäftsjahr machte die Gesellschaft von ihrer Ermächtigung zum Erwerb eigener Anteile zum Zwecke des Wertpapierhandels Gebrauch.

Kapitalrücklage


Es ergibt sich eine Kapitalrücklage zum 31. Dezember 2023 i.H.v. TEUR 1.800. Der Rückgang um TEUR 40 resultiert im Berichtsjahr aus einen Verkaufsergebnis eigener Aktien in Höhe von TEUR -23 sowie einem Saldo aus Abzugsposten und Hinzurechnungen aus dem Abgang/​Zugang von eigenen Anteilen zu Anschaffungskosten i.H.v. TEUR -17.

Bilanzunwirksame Geschäfte


Zum Bilanzstichtag bestanden bei der Gesellschaft keine schwebenden Geschäfte in Form von Aufgabegeschäften für Kaufpositionen und Verkaufspositionen.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung


Im Zinsaufwand sind verrechnete Aufwendungen und Erträge gemäß § 285 Nr. 25 HGB in Höhe von TEUR 25 enthalten. Diese ergeben sich aus Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 56 und Aufwendungen aus der Abzinsung der Pensionsrückstellung von TEUR 31.


Die Provisionserträge beinhalten im Wesentlichen Courtageerträge (TEUR 4.007), Platzierungsprovisionen (TEUR 221), Provisionen aus Aktienlistings (TEUR 392), Provisionen aus Vermittlungsleistungen (TEUR 32) sowie sonstige Provisionen in Höhe von TEUR 2.737.


Im Handelsergebnis (Differenz aus Ertrag und Aufwand des Handelsbestandes) sind sowohl das Ergebnis aus den Geschäften, die über unsere Handelsdepots (TEUR 17.350) abgewickelt werden, als auch die Kursdifferenzen aus Aufgabegeschäften (TEUR 2.240) enthalten.


Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten überwiegend Gutschriften für frühere Jahre (TEUR 48), Sachbezüge (TEUR 22), Mieteinnahmen (TEUR 22) sowie sonstige Weiterbelastungen (TEUR 5). Ferner wurden Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 51), Erlöse für die Nutzung von Hybridfahrzeugen (TEUR 28) und Versicherungsentschädigungen (TEUR 1) generiert. Darüber hinaus wurden sonstige Erlöse aus der Weiterberechnung von Kosten (TEUR 15) sowie Erträge aus Umweltbonus (TEUR 3) erfasst.


Die Personalaufwendungen i.H.v. TEUR 7.404 beinhalten größtenteils Aufwendungen für Löhne und Gehälter, Boni, Prämien, gesetzlichem sozialen Aufwand sowie Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 31.


Bei den anderen Verwaltungsaufwendungen handelt es sich hauptsächlich um Börsen-/​ Bankenabwicklungsgebühren (TEUR 7.123), EDV-Kosten (TEUR 2.376), Kosten für WertpapierInformationsdienste (TEUR 1.904) und XETRA-Gebühren (TEUR 333). Als weitere Posten wären hier Aktieneinführungsgebühren (TEUR 345), Rechts- und Beratungskosten (TEUR 260), Abschluss- und Prüfungskosten (TEUR 354), Internet- und Leitungskosten (TEUR 280), Raumkosten (TEUR 395), Kosten für das OrderAbwicklungs- und Handelsunterstützungssystem (TEUR 205), Kosten für das Handelssystem Max-One (TEUR 154), Kosten für Börsenzulassungen (TEUR 143), Buchführungs-, Abschluss- und Prüfungskosten (TEUR 150) sowie Kosten für Investor Relations und Werbung (TEUR 98) zu nennen.


Die Abschreibungen wurden linear in Anlehnung an die von der Finanzverwaltung veröffentlichten Afa-Tabellen vorgenommen und betragen im Berichtszeitraum TEUR 226.


Die Beteiligung an der nextmarkets AG wurde im Geschäftsjahr um TEUR 250 auf einen Erinnerungswert von € 1 abgeschrieben.


Im laufenden Geschäftsjahr wurden Forderungen aus früheren Jahren in Höhe von TEUR 40 aufgrund von Stornierung abgeschrieben.


Die Steuern in Höhe von TEUR 537 entfallen mit TEUR 316 auf das zu versteuernde Einkommen des Geschäftsjahres und mit TEUR 221 auf das Vorjahr.

5. Sonstige Angaben

Organe


Zu Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft waren im Berichtsjahr bestellt:

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Herr Franz Christian Kalischer, Hamburg, Sprecher des Vorstands der Gesellschaft (ausgeschieden aus der mwb fairtrade am 30.06.2023)

Herr Kai Jordan, Hamburg, Vorstandsmitglied der Gesellschaft

Herr Carsten Bokelmann, Frankfurt, Vorstandsmitglied der Gesellschaft


Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR 509.


Hierin sind geldwerte Vorteile z.B. für Dienstwagen und doppelte Haushaltsführung in Höhe von TEUR 22 enthalten.


Ein ehemaliges Organmitglied erhält von der Gesellschaft eine lebenslange Rente in Höhe von monatlich TEUR 2. Dafür wurden Rückstellungen in Höhe von TEUR 279 gebildet.


Herr Carsten Bokelmann ist Mitglied des Aufsichtsrats der Bayerische Börse AG, München.


Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehörten zum 31.12.2023 folgende Personen an:

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Herr Thomas Mühlbauer, zuletzt Vorstandsmitglied der Gesellschaft, Vorsitzender

Herr Hendrik Janssen, Vorstandsmitglied der BÖAG Börsen AG, stellvertr. Vorsitzender

Herr Dr. Erik Lüders, Unternehmensberater


Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen TEUR 50.


Herr Hendrik Janssen ist stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der vwd TransactionSolutions AG, Frankfurt am Main und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der ICF Systems AG, Frankfurt am Main.


Herr Mühlbauer und Herr Dr. Lüders hatten neben dem Aufsichtsratsmandat bei der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG keine weiteren Aufsichtsratsmandate oder ähnliches inne.

Genehmigtes Kapital


Der Vorstand ist in der Hauptversammlung vom 21.07.2023 ermächtigt worden, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 20. Juli 2028, einmal oder mehrmals um bis zu TEUR 3.737 durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen mit Gewinnberechtigung ab Beginn des im Zeitpunkt der Ausgabe laufenden Geschäftsjahres zu erhöhen.


Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrates hierfür das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre gemäß den gesetzlichen Bestimmungen ausschließen. Dies gilt insbesondere, sofern die Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital zum Zwecke des


Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen an anderen Unternehmen erfolgt.

Mitarbeiter


Die durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter beträgt 53 Mitarbeiter in Vollzeit und 14 Mitarbeiter in Teilzeit. Die Mitarbeiter verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Standorte.

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Vollzeit Teilzeit
Büro Hamburg 18 5
Büro Gräfelfing 11 2
Büro Berlin 5 4
Büro Frankfurt 17 3
Büro Hannover 2 0
Gesamt 53 14


Zum 31.12.2023 beschäftigte die Gesellschaft inklusive der Vorstandsmitglieder insgesamt 64 Mitarbeiter.

Angabe von Passivischen Beteiligungen


Die BÖAG Börsen AG, Hamburg, ist zu 25,1% an der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG beteiligt. Die FMNP BeteiligungsGmbH, Gräfelfing, hält 19,8% der Anteile.


Herr Kalischer hält 7,43% und Herr Mühlbauer 1,8% der Anteile an der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG.


Herr Bokelmann, Herr Jordan, Herr Janssen sowie Herr Dr. Lüders halten zum 31. Dezember 2023 keine Aktien der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen


Zum Bilanzstichtag bestanden sonstige Verpflichtungen aus laufenden Mietverträgen, aus Verträgen mit Wertpapierinformationsdiensten, aus Verträgen bezüglich des Orderabwicklungs- und Handelsunterstützungssystems, aus Verträgen über Werbekampagnen und Leitungsnetzen in folgender Höhe und Fälligkeit:

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fällig 2024 TEUR 4.478
TUSD 491
TGBD 18
fällig 2025 TEUR 1.784
TUSD 290
TGBD 0
fällig 2026 TEUR 590
TUSD 39
TGBD 0

Honorar des Abschlussprüfers


Im Geschäftsjahr beträgt das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers für Abschlussprüfungsleistungen TEUR 80, für andere Bestätigungsleistungen TEUR 19. Steuerberatungsleistungen oder sonstige Leistungen wurden für das Geschäftsjahr seitens des Abschlussprüfers nicht erbracht.

Wesentliche Auslagerung von Dienstleistungen


Die Finanzbuchhaltung ist an die flatexDEGIRO AG, Frankfurt am Main, ausgelagert.


Die flatexDEGIRO AG erbringt neben der Finanzbuchhaltung Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Erstellung von Meldungen gemäß WpIG, der Geld- und Stückebuchhaltung sowie des Handels- und Positionsführungssystems Tradix und der Bereitstellung von Infrastruktur im Handelsbereich.


Den Betrieb der Limitkontrollsysteme und des zentralen Marktdatensystems sowie des Betriebs von Xetra und Xontro wurde an die oraise GmbH, Bremen, ausgelagert.


Die Interne Revision wurde ausgeführt von der NPP Niethammer, Posewang & Partner GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg.


Die Gesellschaft hat Auslagerungsverträge bezüglich der Erbringung der Anlagevermittlung mit folgenden gebundenen Vermittlern im Geschäftsjahr unterhalten:

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First Berlin Securities Brokerage FBSB GmbH, Berlin

Solventis Wertpapierhandelsgesellschaft mbH, Mainz

Christian Gerdes, Hamburg

Koch Wertpapierhandels GmbH, München

Resource Trading Group RTG Deutschland GmbH, Frankfurt am Main

SRH AlsterResearch AG, Hamburg

SCALANIA AG, Hamburg

6. Gewinnverwendung


Der Vorstand schlägt vor, den zum 31. Dezember 2023 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 9.411 auf neue Rechnung vorzutragen.

7. Nachtragsbericht


Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahrs eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, liegen nicht vor.

 

Gräfelfing, den 28. März 2024

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Carsten Bokelmann Kai Jordan

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers


An die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, Gräfelfing

Prüfungsurteile


Wir haben den Jahresabschluss der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, Gräfelfing, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, Gräfelfing, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.


Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.


Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile


Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht


Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.


Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.


Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.


Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts


Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.


Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.


Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.


Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Berlin, den 13. Mai 2024

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Dohm Schmidt Janka
Revision und Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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Iris Abraham Matthias Schmidt
Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüfer



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Wertpapierhandelsbank AG


Rottenbucher Straße 28 82166 Gräfelfing
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