mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank
AG
Gräfelfing
Jahresabschluss zum 31.12.2023
Auf einen Blick
Die Gesellschaft
mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG
Rottenbucher Straße 28 82166 Gräfelfing
Tel. +49 89 85852-0 Fax +49 89 85852-505
info@mwbfairtrade.com www.mwbfairtrade.com
Amtsgericht München HRB 123141 ISIN mwb
fairtrade-Aktie: DE000A3EYLC7
Börsenzulassungen
Brief an die Aktionäre
Sehr geehrte Aktionärinnen und
Aktionäre,
das Jahr 2023 lässt sich am besten beschreiben
als Wechselbad der Gefühle. Auf der einen Seite blieb
die Krisenstimmung in Wirtschaft und Politik der
vorherrschende Eindruck. Auf der anderen Seite hellte sich
das Klima an den Finanzmärkten spürbar auf.
Ursache war sowohl die sinkende Inflation als auch die
Vermeidung einer Energie-Versorgungskrise infolge des
Ukrainekonflikts. Nahezu alle Börsenindizes
verzeichneten hohe Zuwächse - allein der deutsche
Aktienindex DAX legte um 20 Prozent zu. Der MDAX lag mit 8
Prozent im Plus und der wichtigste US-Index Dow Jones
verzeichnete einen Jahresgewinn von fast 14 Prozent.
Die große Frage lautete: Was macht die
Finanzmärkte so robust und zuversichtlich, trotz der
weiterhin bestehenden Krisenherde in Nahost und der Ukraine
- und trotz des Beinahe-Crashs des chinesischen
Immobilienmarkts? Dafür gab es mehrere Gründe.
Zum einen zeigten sich nur milde Rezessionserscheinungen in
Europa, verbunden mit einem relativ stabilen Arbeitsmarkt.
Ein wichtiger Faktor war, wie gesagt, die sinkende
Inflationsrate, die bis zum Jahresultimo 2023 auf 2,9
Prozent im Euroraum zurückging. Einen großen
Effekt hatte auch das Ende des Immobilienbooms - die
Umorientierung vieler Investoren sorgte dafür, dass
Liquidität in die Aktienmärkte floss. Parallel
erlebte die Anlageklasse der festverzinslichen Wertpapiere
eine Renaissance. Rentenpapiere profitierten vom
höheren Zinsniveau und belebten auch die
Zinserträge der Banken.
Anspruchsvolles Umfeld für
Wertpapierhandelsbanken
Anspruchsvoll war das Umfeld für die
Spezialisten an der Börse, also die
Wertpapierhandelsbanken. Wie schon in den Vorjahren gingen
die Umsätze insgesamt zurück. Der auch weltweit
konstante Mittelzufluss der Exchange-Traded-Funds (ETFs)
führt zu einer überwiegenden Allokation dieser
Summen in die großen Indizes und unterstützt die
vergleichsweise positive Entwicklung bei den "Big-Caps".
Die Entwicklung bei den kleinkapitalisierteren Werten war
hier deutlich durchwachsener im Handel und bei den
Kapitalmarktaktivitäten. Diese Entwicklung ist
insbesondere der Situation bei Inflation und Zinsen
geschuldet. Gleichwohl hat die temporäre Entspannung
und die Hoffnung auf Zinssenkungen das Umfeld im Laufe des
2. Halbjahres verbessert.
Ungeachtet dieser Umstände hätte die mwb
fairtrade auch im dreißigsten Jahr ihres Bestehens
ein positives Ergebnis erzielt. Leider führte ein
individueller Transaktionsfehler eines Mitarbeiters im
Dezember 2023 dazu, dass unser Ergebnis um fast 1,4 Mio.
Euro niedriger ausfiel als ursprünglich
prognostiziert. Der Verlust kam durch eine
Einzeltransaktion im internationalen Bezugsrechtehandel
zustande - einem äußerst komplexen
Tätigkeitsbereich. Beim Bezugsrechtehandel verkaufen
Aktionäre ihre verbrieften Bezugsrechte an bestimmten
Aktien weiter. Der Handel erfolgt an der Börse. Die
mwb betreibt diese Geschäfte ebenfalls seit langen
Jahren grundsätzlich mit gutem Erfolg. Wie bei vielen
Wertpapiertransaktionen lässt sich auch hier ein
Restrisiko nicht zu hundert Prozent ausschließen. Wir
haben jedoch sofort eine Prüfung unserer internen
Prozesse und Abläufe veranlasst und die Kontrollen
nochmals verstärkt, um solche Transaktionsfehler in
Zukunft zu vermeiden.
Der entstandene Verlust sorgte allerdings dafür,
dass die mwb fairtrade für das Jahr 2023 nur ein
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in
Höhe von TEUR 762 erzielen konnte. Abzüglich der
Steuern von TEUR 544 und der Zuführung zum Fonds
für allgemeine Bankrisiken in Höhe von zehn
Prozent des durchschnittlichen Handelsergebnisses der
letzten fünf Jahre ergab sich dann ein
Jahresfehlbetrag von TEUR 469.
Die Zuführung zum Fonds für allgemeine
Bankrisiken lag bei TEUR 688, was sogar eine leichte
Steigerung gegenüber 2022 bedeutete. Hier sind wir in
der ungünstigen Lage, dass die Zuführung einen
auf die Vergangenheit bezogenen Durchschnittswert
wiedergibt und nicht die reale Situation des Unternehmens
im eigentlichen Geschäftsjahr. Da die Mittel im Fonds
aufsichtsrechtlich zum harten Kernkapital zählen, wird
die Kapitalbasis der mwb fairtrade aber nicht
beeinträchtigt. Im Fonds für allgemeine
Bankrisiken hat sich mittlerweile eine Summe von über
15 Mio. Euro angesammelt. Zusammen mit dem Eigenkapital der
Gesellschaft, das sich zum 31. Dezember 2023 auf TEUR
18.647 belief, bleibt die Eigenkapitalsituation der mwb
fairtrade weiterhin sehr komfortabel. Die bilanzielle
Eigenkapitalquote liegt aktuell bei 36 Prozent.
Handelsumsätze in Nebenwerten
bleiben schwach
Das Marktumfeld im Bereich des Aktienhandels
lässt sich am besten am Handelsergebnis ablesen. Es
ging im Jahresvergleich um 17 Prozent zurück auf TEUR
19.590. Eine klare Folge der schwächeren Umsätze
in Small und Mid Caps, die einen Großteil unserer
betreuten Skontren ausmachen. Nicht ganz so stark war der
Rückgang beim Provisionsergebnis. Es sank von TEUR
4.483 auf TEUR 3.892.
Auf die Gesamterlöse bezogen, erbrachte die
Skontroführung in Aktien TEUR 10.800, während die
Skontroführung in festverzinslichen Wertpapieren auf
TEUR 6.829 anstieg. Das ist ein Anteil von 29 Prozent an
den Gesamterträgen, im Vergleich zu 20 Prozent im Jahr
2022. An diesen Zahlen ist die steigende Bedeutung der
festverzinslichen Wertpapiere nach dem Ende der
EZB-Nullzinspolitik deutlich abzulesen. Auch das Volumen
der Skontren stieg hier noch einmal um 2.226 Rentenpapiere
an und liegt mittlerweile bei der Rekordzahl von 24.595
betreuten Skontren. Wir rechnen ab Sommer 2024 zwar mit
einem leichten Rückgang des Leitzinses, gehen aber
davon aus, dass die gestiegene Bedeutung der
festverzinslichen Wertpapiere im Börsenhandel bestehen
bleibt. Unsere Skontroführung in Investmentfonds
erbrachte rund 13 Prozent der Gesamterlöse. An der
Verteilung ist gut zu erkennen, dass unsere
Diversifizierung in verschiedene Anlageklassen sinnvoll und
notwendig ist.
Zufriedenstellendes Jahr für
Geschäftsbereich Corporates & Markets
Der Geschäftsbereich Corporates & Markets,
also die Kapitalberatung für mittelständische
Unternehmen, erwies sich im 1. Halbjahr 2023 als wichtiger
Umsatzfaktor. Im 2. Halbjahr schlug die Krisenstimmung in
der deutschen Wirtschaft jedoch voll durch. Auf uns wirkte
sich besonders die Schwäche der Baubranche aus, unter
anderem verloren wir den langjährigen Mandanten
Euroboden Immobilien, der Ende September 2023 Insolvenz
anmeldete. Dennoch gelang es auf Jahressicht, mit
kleinvolumigen Dienstleistungen TEUR 2.808 zu
erwirtschaften und den Anteil des Geschäftsbereichs
sogar zu erhöhen: Corporates & Markets trug 12
Prozent zum Gesamtergebnis bei, gegenüber 9 Prozent im
Vorjahr.
Auf der Kostenseite ist es leider nicht gelungen, die
angestrebten Einsparungen zu erreichen. Die Allgemeinen
Verwaltungsaufwendungen gingen um lediglich 6 Prozent
zurück. Bei den Anderen Verwaltungsaufwendungen
scheint es so zu sein, dass eine Art "Gläserne Decke"
erreicht ist. Die Abwicklungs- und IT-Kosten können
nicht unter eine bestimmte Grenze gesenkt werden, um die
Handlungsfähigkeit der Gesellschaft zu
gewährleisten. Mit TEUR 15.017 blieben sie fast
unverändert gegenüber dem Vorjahr (TEUR 15.084).
Anders verhält es sich bei den Personalaufwendungen.
Sie konnten von TEUR 8.824 im Jahr 2022 auf nunmehr TEUR
7.404 gesenkt werden, vor allem da weniger
Rückstellungen für Bonuszahlungen aufgrund des
Geschäftsverlaufs anfielen.
Eigenkapital und Liquidität
bleiben auf hohem Niveau
Die Liquidität der mwb fairtrade belief sich zum
Jahresultimo auf TEUR 8.943 und liegt damit immer noch in
einem sehr komfortablen Bereich. Die Differenz zum Vorjahr,
als die Liquidität noch bei TEUR 11.055 lag, ist vor
allem auf die Dividendenauszahlung im Juli 2023
zurückzuführen. Wie bereits erwähnt, bleibt
auch die Eigenkapitalausstattung mit TEUR 18.647
(zuzüglich Fonds für allgemeine Bankrisiken) sehr
gut. Dennoch haben sich Vorstand und Aufsichtsrat der mwb
fairtrade nach intensiver Analyse dafür entschieden,
für das Jahr 2023 keine Dividende auszuschütten.
Dies ist das erste Mal seit acht Jahren, und wir
möchten noch einmal betonen, dass unser Unternehmen
gerade im Verlauf des 2. Halbjahres operativ erfolgreich
war und es sich eben aufgrund des unvorhergesehenen
Verlustes um ein Ausnahmejahr handelt. Der Verzicht auf
eine Dividende ist auch dadurch zu begründen, dass
sich unsere Aktie nicht zufriedenstellend entwickelte. Zum
Jahresende 2023 lag der Schlusskurs bei € 2,75 und
damit rund 63 Prozent niedriger als noch zu Jahresbeginn.
Das Ergebnis je Aktie sank von € 0,42 im Vorjahr auf
€ 0,10. Mehr Informationen zur Entwicklung der
mwb-Aktie lesen Sie im Kapitel "Investor Relations" auf
Seite 10.)
Ausblick auf das Jahr 2024
Vieles an der derzeitigen Lage erinnert ein wenig an
die Jahre nach der Finanz- und Eurokrise 2008/2009. Die
Entwicklung an den Märkten wird weiterhin von
großen Herausforderungen begleitet, wie
beispielsweise geopolitische Risiken in Nahost oder dem
Krieg in der Ukraine. Eine resistente Inflation, die die
Zentralbanken zunächst zu einem "Higher for longer"
zwingt und Zinssenkungen, die sich doch nicht so schnell
umsetzen lassen, wie vor kurzem noch erwartet, sind weitere
Risikofaktoren.
Zusätzlich könnte die Wahl in den USA die
Märkte im Herbst in Unruhe versetzen und auch der
Ausgang der drei Landtagswahlen in den neuen
Bundesländern könnte ebenfalls zu deutlichen
Reaktionen an den deutschen Börsen führen.
Trotzdem hat das Jahr 2024 zufriedenstellend
begonnen. Der Vorstand sieht das Unternehmen für die
Herausforderungen gut aufgestellt. So konnten wir bspw. im
Bereich der Small-Caps unsere Positionierung durch den
Ausbau der Beteiligung an der mwb Research AG (vormals
SRH-Alsterresearch) weiter optimieren und haben den
gemeinsamen Markenauftritt intensiviert.
Team, Aufsichtsrat und Vorstand streben insgesamt
für 2024 wieder einen positiven Jahresüberschuss
an.
Mit herzlichen Grüßen
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2023 die
ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben
wahrgenommen. Die Zusammenarbeit von Vorstand und
Aufsichtsrat war von Vertrauen geprägt. Der
Aufsichtsrat hat den Vorstand regelmäßig beraten
und seine Tätigkeit sorgfältig überwacht.
Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat über die
Unternehmensplanung, die Geschäftsentwicklung, die
strategische Weiterentwicklung, das Risikomanagement sowie
alle wichtigen Geschäftsvorfälle der Gesellschaft
regelmäßig schriftlich und mündlich
berichtet. Entscheidungen von grundlegender Bedeutung sind
mit dem Aufsichtsrat besprochen und ihm zur Zustimmung
vorgelegt worden.
Schwerpunkte der Beratungen im
Aufsichtsrat
Im Geschäftsjahr 2023 fanden fünf
Aufsichtsratssitzungen am 22. März, 24. Mai, 21. Juli,
21. September und 14. Dezember statt.
Gegenstand jeder Aufsichtsratssitzung waren die
aktuelle geschäftliche Entwicklung der Gesellschaft
und wichtige Geschäftsvorfälle. Soweit bei der
Gesellschaft zustimmungsbedürftige Geschäfte
anfielen, wurde der Aufsichtsrat hierüber vom Vorstand
rechtzeitig in Kenntnis gesetzt und hat nach eigener
Prüfung der Entscheidungsgrundlagen über die
Zustimmung Beschluss gefasst.
Gegenstand der Aufsichtsratssitzung am 22. März
2023 waren die Vorlage und Erläuterung des
vorläufigen Jahresabschlusses 2022 durch den Vorstand,
die Besprechung der wirtschaftlichen Entwicklung der
Gesellschaft in den Monaten Januar und Februar 2023 sowie
die Vorlage und Erläuterung der Jahresplanung 2023
durch den Vorstand. Des Weiteren wurde der
Validierungsbericht Algorithmische Systeme 2022 und das
Kontrahentenrisiko der mwb fairtrade vor dem Hintergrund
der aktuellen wirtschaftlichen Lage eingehend
erörtert.
In der Aufsichtsratssitzung am 24. Mai 2023 wurde der
geprüfte und mit einem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss zum 31.
Dezember 2022 vom Vorstand vorgelegt, erläutert und
durch den Aufsichtsrat geprüft. Der Jahresabschluss
wurde vom Aufsichtsrat gebilligt und war somit
festgestellt. Des Weiteren stimmte der Aufsichtsrat dem
Vorschlag des Vorstands zu, aus dem im Jahresabschluss 2022
ausgewiesenen Bilanzgewinn eine Dividende in Höhe von
€ 0,16 je gewinnberechtigter Aktie auszuschütten
und den Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.
Darüber hinaus wurden die wirtschaftliche
Entwicklung im ersten Quartal sowie im April und Mai 2023
gemeinsam erörtert. Ein weiteres Thema war die
Diskussion und Beschlussfassung über die
Einladungsbekanntmachung zur Hauptversammlung der
Gesellschaft am 21. Juli 2023.
Nach der Hauptversammlung am 21. Juli 2023, in der
Herr Thomas Mühlbauer, Herr Hendrik Janssen und Herr
Dr. Erik Lüders erneut in den Aufsichtsrat
gewählt wurden, kam der Aufsichtsrat zu einer
konstituierenden Sitzung zusammen und wählte Herrn
Thomas Mühlbauer zum Vorsitzenden und Herrn Hendrik
Janssen zum stellvertretenden Vorsitzenden des
Aufsichtsrats.
In der Aufsichtsratssitzung am 21. September 2023
berichtete der Vorstand über die wirtschaftliche
Entwicklung der Gesellschaft im ersten Halbjahr 2023 und
den Monaten Juli und August 2023. Darüber hinaus wurde
die vom Vorstand vorgelegte Geschäftsstrategie der
Gesellschaft gemeinsam erörtert.
In der Aufsichtsratssitzung am 14. Dezember 2023
berichtete der Vorstand über die wirtschaftliche
Entwicklung der Gesellschaft in den ersten neun Monaten
2023 sowie in den Monaten Oktober und November 2023. Des
Weiteren wurde vom Vorstand der Bericht über das
Vergütungssystem der Gesellschaft vorgelegt und
gemeinsam erörtert. Ebenso wurde über den
entstandenen Verlust aufgrund eines individuellen Fehlers
aus einer Einzeltransaktion im internationalen
Bezugsrechtehandel diskutiert und die Überprüfung
von internen Prozessen und Abläufen eingeleitet.
Die Gesellschaft verfügt über ein wirksames
Risikokontrollsystem, das die gesetzlichen Anforderungen
erfüllt und nach Auffassung des Aufsichtsrates
geeignet ist, eine effiziente Überwachung der
Gesellschaft zu ermöglichen. Dem Aufsichtsrat wurden
im abgelaufenen Geschäftsjahr vierteljährliche
Berichte der Internen Revision vorgelegt, darüber
hinaus der Jahresbericht 2022 der Internen Revision sowie
der vierteljährliche Risikobericht gemäß
MaRisk. Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Ebenso
wurde dem Aufsichtsrat der jährliche Bericht
Compliance und Geldwäscheprävention vorgelegt und
mit dem Vorstand erörtert. Es ergaben sich keine
Einwendungen.
Jahresabschluss
Im Geschäftsjahr 2023 beläuft sich der
operative Gewinn auf TEUR 762 und liegt damit um TEUR 2.361
unter dem Vorjahresgewinn in Höhe von TEUR 3.123.
Hierbei sank das Handelsergebnis gegenüber dem Vorjahr
um 17% auf TEUR 19.590. Das Provisionsergebnis sank
gegenüber dem Vorjahreswert um 13% auf TEUR 3.892. Das
Geschäftsjahr 2023 schließt mit einem
Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR -469 und liegt damit
um TEUR 1.879 unter dem Ergebnis des Vorjahres.
Der Fonds für allgemeine Bankrisiken nach §
340e Abs. 4 HGB beläuft sich nach einer erforderlichen
Zuführung um TEUR 688 im Geschäftsjahr 2023 auf
TEUR 15.364. Damit ist der Fonds entsprechend den
gesetzlichen Vorgaben ausreichend dotiert.
Dem Aufsichtsrat wurden der vom Vorstand aufgestellte
Jahresabschluss 2023, der Lagebericht sowie der
Prüfungsbericht der Wirtschaftsprüfer vorgelegt.
Die vorgelegten Unterlagen wurden vom Aufsichtsrat
geprüft.
Die zum Abschlussprüfer gewählte Dohm
Schmidt Janka Revision und Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin und Frankfurt
am Main, hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 und
den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023 unter
Einbeziehung der Buchführung und unter Beachtung der
entsprechenden gesetzlichen Vorschriften geprüft und
einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
erteilt. Der Abschlussprüfer hat gegenüber dem
Aufsichtsrat eine Unabhängigkeitserklärung
abgegeben und die im jeweiligen Geschäftsjahr
angefallenen Prüfungs- und Beratungshonorare
offengelegt. Der Abschlussprüfer hat in der
Bilanzaufsichtsratssitzung am 23. Mai 2024, in einer
Microsoft Teams-Konferenz dem Aufsichtsrat berichtet. Die
Ergebnisse der Prüfungen hat der Aufsichtsrat in der
Bilanzaufsichtsratssitzung zur Kenntnis genommen und keine
Einwände erhoben. Der Aufsichtsrat hat
gemäß § 171 AktG den Jahresabschluss
gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit gemäß
§ 172 AktG festgestellt.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft für
ihre erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr
besonderen Dank und Anerkennung aus.
Gräfelfing, den 23. Mai
2024
Für den Aufsichtsrat
v.l.n.r.:
Investor Relations
Informationen für unsere
Aktionärinnen und Aktionäre
Die extreme Volatilität an den
Handelsplätzen spiegelte sich auch in der
Kursentwicklung der mwb-fairtrade-Aktie wider. Nach einem
Jahreshoch von € 7,52 am 23. Januar 2023 ging der Kurs
kontinuierlich zurück, begleitet von Ausschlägen
nach oben und unten. Von seinem Jahrestief bei € 2,12
erholte sich unser Wertpapier bis zum Jahresende nur
leicht. Am 29.12.2023 stand ein Schlusskurs von € 2,75
und damit ein Jahresverlust von 63 Prozent. Das Ergebnis je
Aktie lag bei € 0,10 gegenüber € 0,42 im
Vorjahr.
Erfreulicherweise konnten die Verluste in den ersten
Monaten 2024 zum Teil wieder aufgeholt werden. Zur
Drucklegung dieses Geschäftsberichts lag der Kurs bei
€ 4,14. Ein zumindest leicht positiver Trend, der sich
hoffentlich im Jahresverlauf fortsetzen wird. Die
Entwicklung macht insofern zuversichtlich, als weder unsere
Adhoc-Meldung vom 30. Januar mit der Ankündigung des
Ergebnisrückgangs noch die Entscheidung, für das
Jahr 2023 keine Dividende auszuschütten, zu einem
langfristigen Kurseinbruch geführt hat. Wir gehen
daher davon aus, dass die Talsohle erreicht ist und sich
die Aktie weiter erholen wird.
Mehr dazu können wir Ihnen im Sommer auf unserer
Hauptversammlung berichten, die auch dieses Jahr wieder in
Präsenz stattfinden wird. Wir begrüßen
unsere Aktionärinnen und Aktionäre am 18. Juli
2024 im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München.
Als weitere Veranstaltung ist in diesem Jahr noch die
Teilnahme an der m:access Fachkonferenz
Finanzdienstleistungen vorgesehen, um Präsenz im Markt
zu zeigen.
Kursverlauf der mwb
fairtrade-Aktie
Aktionärsstruktur der mwb
fairtrade AG
Insgesamt sind rund 1.750 Personen bei mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank investiert. Keine natürliche
Person hält mehr als 25% der Aktien an der mwb
fairtrade Wertpapierhandelsbank AG.
Stand 23.05.2024
Ihre Ansprechpartnerin für Investor Relations -
Bettina Schmidt
Email: investor-relations@mwbfairtrade.com
Lagebericht
der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG¹
1. Das wirtschaftliche und politische
Umfeld im Geschäftsjahr 2023
Das Jahr 2023 war an den Börsen wieder ein
turbulentes Jahr mit hohen Volatilitäten und
geprägt durch den weiterhin schwelenden
Ukraine-Russland-Konflikt, den Kampf gegen Inflation und
die steigenden Zinsen. Dabei ist insbesondere die hieraus
resultierende Energiekrise hervorzuheben. Steigende Preise
für Energie und Lebensmittel hatten insbesondere
negative Auswirkungen auf die Konsum- und
Investitionsbereitschaft von Verbrauchern und Unternehmen.
Die hierdurch entstandenen Effekte führten zu einer
stark abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit deutscher
Unternehmen, die ein Vielfaches für Energie bezahlen
müssen, als ihre internationale Konkurrenz. Zu allem
Überfluss kam für die Industrie erschwerend
hinzu, dass bereits zugesagte Fördergelder für
die 'grüne Transformation' ausblieben, da das
Bundesverfassungsgericht der Bundesregierung untersagte,
Gelder aus der Notlage der Corona-Krise in den Klima- und
Transformationsfonds zu transferieren. Des Weiteren trugen
die Zinssteigerungen gepaart mit steigenden Baustoffpreisen
dazu bei, dass die Immobilienmärkte und der
Wohnungsbau stark eingebremst wurden. So brachen im
Jahresverlauf die Zahl der Bauanträge sowie der
-genehmigungen stark ein. Hierdurch kam es zu einigen
Insolvenzen namhafter Immobilienunternehmen.
Zusätzlich war das Jahr 2023 beeinflusst von
weiteren geopolitischen Krisen wie bspw. dem
Nahost-Konflikt. So wurde im Jahr 2023 gleich dreimal der
Leitzins in den USA auf eine aktuelle Zinsspanne von 5,25%
bis 5,50% angehoben.
Im Euroraum wurde der Leitzins insgesamt sechsmal
erhöht und hatte damit ein historisch einmaliges
Ausmaß. Aktuell liegt dieser bei 4,5% (Zinssatz
für das Hauptrefinanzierungsgeschäft).
Mittlerweile ist davon aber auszugehen, dass der
Zinserhöhungszyklus sowohl in den USA als auch im
Euroraum im Jahr 2023 seinen Höhepunkt erreicht hat.
So schwächte sich die Inflationsrate am Ende des
Jahres 2023, trotz weiterhin hoher Verbraucherpreise,
insbesondere bei Nahrungsmitteln, auf ca. 3% ab. Insgesamt
stehen die Zeichen im Euroraum, auch wenn die EZB noch
zögerlich agiert, aufgrund der schwachen Konjunktur
und des nachlassenden Inflationsdrucks eher auf
Zinssenkungen.
Vor diesem Hintergrund schloss der DAX am letzten
Handelstag des Jahres 2023 bei 16.751 Punkten mit einem
Jahresgewinn von 20,3%. Der DAX überstieg dabei
erstmals die Grenze von 17.000 Punkten, allerdings
erreichte er in 2023 auch ein Jahrestief von 13.976
Punkten, was insgesamt die hohe Volatilität im
Börsenjahr 2023 unterstreicht. Dass trotz eines von
Rezession geprägten Umfelds und schlechter
Konjunkturdaten der DAX ein Rekordniveau erreicht hat,
lässt sich mit der Internationalität der
DAX-Konzerne erklären, die den Großteil ihrer
Gewinne im Ausland erwirtschaften und somit mehr von der
Weltwirtschaft als von der inländischen
Wirtschaftsentwicklung abhängig sind. Ein weiterer
Grund liegt in den Unternehmensgewinnen, die unterm Strich
besser ausgefallen sind als erwartet.
Der Index für mittelgroße Werte MDAX
verzeichnete einen Anstieg von rund 8%. Eine weitaus
bessere Entwicklung nahmen die US-Börsen. Der Dow
Jones verzeichnete einen Anstieg von knapp 14%, der S&P
500 von ca. 24% und der technologielastige NASDAQ Composite
einen Anstieg von knapp 54%, was insbesondere dem Megatrend
der künstlichen Intelligenz (KI) geschuldet war. Ein
weiterer Treiber war die Hoffnung auf Zinssenkungen,
nachdem sich die Inflation in den USA deutlich
abgeschwächt hat.
Insgesamt betrug der Rückgang der
Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahr 0,1%. Der
Grund hierfür lag insbesondere in dem weiterhin
krisengeprägten Umfeld, dem Fachkräftemangel, den
weiterhin hohen Preisen und Kosten und dem daraus
resultierenden Rückgang der Konsumausgaben sowie der
Produktion und Wertschöpfung, in den energieintensiven
Industriezweigen.
2. Die rechtliche und organisatorische
Struktur der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG
Die 1993 gegründete mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG ist ein Wertpapierinstitut im
Sinne des WpIG (Wertpapierinstitutsgesetz). Neben der
Erlaubnis für das Finanzkommissionsgeschäft sowie
das Emissions- und Platzierungsgeschäft verfügt
die Gesellschaft über die Erlaubnis zur Anlage- und
Abschlussvermittlung, zur Anlageberatung sowie zum
Eigenhandel und Eigengeschäft. Sie kann ihre
Geschäftstätigkeit auch auf
finanzinstrumentähnliche Börsengüter und
andere Geschäftsfelder erweitern, die von
Wertpapierdienstleistungsunternehmen wahrgenommen werden,
soweit keine Erlaubnis nach dem Wertpapierinstitutsgesetz
erforderlich ist. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank
AG unterliegt der Aufsicht der BaFin (Bundesanstalt
für Finanzdienstleistungsaufsicht) sowie der Deutschen
Bundesbank. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG mit
Sitz in Gräfelfing (14 Mitarbeiter) hat fünf
unselbstständige Niederlassungen in Hamburg (22
Mitarbeiter), Hannover (2 Mitarbeiter), Frankfurt am Main
an zwei Standorten (19 Mitarbeiter) und Berlin (10
Mitarbeiter). Die angegebenen Mitarbeiterzahlen zum
31.12.2023 sind inklusive Vorstand. Die Gesellschaft
konzentriert sich auf die beiden Geschäftsbereiche
"Wertpapierhandel" und "Corporates & Markets". Die
Aktie der Gesellschaft wird im Freiverkehr der Börse
München im Segment m:access gehandelt.
1 Die Darstellungen in diesem Lagebericht
beruhen teilweise auf externen Quellen, wie bspw.
Statistisches Bundesamt und einschlägige
Wirtschaftspresse.
3. Wirtschaftsbericht
a) Der Geschäftsverlauf der mwb
fairtrade Wertpapierhandelsbank AG
Folgende steuerungsrelevante finanzielle
Leistungsindikatoren bestimmen die Entwicklung der mwb
fairtrade Wertpapierhandelsbank AG:
Provisions- und Handelsergebnis
Das Provisionsergebnis ist die Differenz zwischen den
Provisionserträgen und den Provisionsaufwendungen.
Diese entstehen maßgeblich aus der Ausführung
von Wertpapier- Platzierungs- oder Beratungsgeschäften
im Rahmen von Kundenaufträgen.
Das Handelsergebnis ist die Differenz aus
Handelserträgen und Handelsaufwendungen und spiegelt
maßgeblich das Ergebnis aus der operativen
Handelstätigkeit im Rahmen des Market-Makings wider.
Personal- und Anderen
Verwaltungsaufwendungen
Die Personalaufwendungen beinhalten Löhne und
Gehälter inklusive Bonuszahlungen, Sozialabgaben und
Aufwendungen für die Altersvorsorge.
Die Anderen Verwaltungsaufwendungen beinhalten
maßgeblich Kosten für den Geschäftsbetrieb
der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG. Hierzu
zählen insbesondere Wertpapierabwicklungskosten,
Kosten für den IT-Betrieb und Börsensysteme.
Ergebnis der normalen
Geschäftstätigkeit vor Zuführung des Fonds
für allgemeine Bankrisiken und Steuern
Das Ergebnis der normalen
Geschäftstätigkeit vor Zuführung des Fonds
für allgemeine Bankrisiken und Steuern weist das
Zwischenergebnis aus, welches sämtliche Erträge
und Aufwendungen erhält. Nicht enthalten sind die
Dotierung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken,
Steuern und außerordentliche Erträge und
Aufwendungen.
Diese finanziellen Leistungsindikatoren werden
laufend überwacht und unterliegen einer aktiven
Steuerung. Steuerungsrelevante nicht finanzielle
Leistungsindikatoren liegen nicht vor.
Das Provisionsergebnis in 2023 fiel um rund 13% auf
TEUR 3.892, das Handelsergebnis ging insgesamt um 17% auf
TEUR 19.590 zurück. Des Weiteren gingen die
Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen um 6% auf TEUR 22.421
zurück. Im Rahmen der Kapitalplanung für das
Geschäftsjahr 2023 wurden ein höherer
Provisionsüberschuss und ein deutlich höheres
Handelsergebnis geschätzt. Für die Allgemeinen
Verwaltungsaufwendungen lag die Erwartung aufgrund eines
höher erwarteten Handelsergebnisses und daraus
resultierender höherer Abwicklungskosten, deutlich
höher.
Das Ergebnis der normalen
Geschäftstätigkeit vor Zuführung zum Fonds
für allgemeine Bankrisiken und Steuern lag bei einem
Ergebnis in Höhe von TEUR 762 gegenüber TEUR
3.123 im Vorjahr. Prognostiziert wurde für das
Geschäftsjahr 2023 ein deutlich höheres Ergebnis
der normalen Geschäftstätigkeit.
Die Preisentwicklung der mwb-Aktie im Jahr 2023 war
starken Schwankungen ausgesetzt. Die mwb-Aktie erreichte
ihr Jahreshoch am 23. Januar bei € 7,52 und schloss am
29. Dezember 2023 mit € 2,75. Nach Erreichen des
Jahreshochs ging der Kurs bis Anfang Dezember
kontinuierlich bis zu einem Jahrestief von € 2,12
zurück und pendelte sich anschließend bis zum
Jahresende auf Kurse zwischen € 2,20 und € 2,75
ein. Im März 2023 bewegte sich die Aktie auf einem
Niveau zwischen € 2,67 und € 4,60.
Letztendlich war die Entwicklung der finanziellen
Leistungsindikatoren durch die hohen Volatilitäten des
DAX, rückläufige Umsätze, die hohe Inflation
und den starken Zinsanstieg geprägt. Insbesondere
für die Skontroführung und das Market-Making in
Aktien war dies ein schweres Marktumfeld, da Small- und
Mid-Caps die Auswirkungen besonders deutlich zu spüren
bekamen. In Krisenzeiten leiden sie aufgrund ihrer
geringeren Liquidität und dem erschwerten Zugang zu
Kapital überdurchschnittlich stark.
Dies führte, wie oben dargestellt, zu weitaus
niedrigeren Ergebnissen im Vergleich zum Vorjahr.
Zusätzlich belastet wurde das Ergebnis durch einen
individuellen Fehler eines Mitarbeiters im Rahmen des
internationalen Bezugsrechtshandels, der zu einem hohen
Einzelverlust geführt hat.
Vor diesem Hintergrund ist die Ergebnisentwicklung
des Bereichs Skontroführung Renten herauszuheben, die
im Gegensatz zu den anderen Geschäftsbereichen
aufgrund des immer attraktiver werdenden Zinsumfelds im
Vergleich zum Vorjahr sich sehr positiv entwickelt hat.
b) Die Entwicklung der einzelnen
Geschäftsbereiche
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG war im
Geschäftsjahr 2023 in zwei Geschäftsfeldern
aktiv. Das Geschäftsfeld "Wertpapierhandel" umfasst
die Skontroführung und den Handel in Aktien,
festverzinslichen Wertpapieren und offenen Investmentfonds
sowie den Eigenhandel. Mit dem Wertpapierhandel
erwirtschaftete die Gesellschaft mit rund 88% des
Provisions- und Handelsergebnisses den überwiegenden
Teil der Erträge. Das Geschäftsfeld "Corporates
& Markets", erwirtschaftete rund 12% der Erträge.
Wertpapierhandel
Skontroführung in Aktien
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist
Skontroführer bzw. Spezialist in Aktien an den
Börsenplätzen Frankfurt am Main, München,
Hamburg, Hannover und Berlin. Zum 31. Dezember 2023
betreute sie an diesen Börsen insgesamt 10.558 Aktien,
ein Zuwachs von 273 Skontren gegenüber dem Vorjahr.
Die Skontroführung in Aktien trug im
Geschäftsjahr 2023 mit rund 46% zu den
Gesamterträgen der Gesellschaft bei. Das entspricht
ca. 51% des Gesamtprovisionsergebnisses und ca. 45% des
Gesamthandelsergebnisses der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG. Damit hat die Skontroführung
und der Handel in Aktien seine Bedeutung innerhalb des
Wertpapierhandels der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank
AG erneut bestätigt. Die Erträge aus der
Skontroführung in Aktien betrugen im
Geschäftsjahr 2023 insgesamt TEUR 10.800 nach TEUR
16.077.
Skontroführung in
festverzinslichen Wertpapieren
Das Jahr 2023 war weiterhin geprägt durch die
durch den Russland-Ukraine-Krieg ausgelöste Inflation
und die weiter stark vorangetriebene Zinswende der
Notenbanken. Vor diesem Hintergrund stiegen die
Erträge im Bereich festverzinsliche Wertpapiere im
Vergleich zum Vorjahr. So wurden Gesamterträge in
Höhe von TEUR 6.829 erzielt, was rund 29% der
Gesamterträge entspricht. Im Einzelnen kam es zu einem
negativen Beitrag zum Provisionsergebnis, allerdings trug
der Bereich 36% des Handelsergebnisses bei.
Insgesamt betreute die mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG zum 31. Dezember 2023 24.595
Rententitel an den Börsen Berlin, Hamburg, Hannover,
Frankfurt am Main, München und der Tradegate Exchange,
ein Zuwachs von 2.226 Skontren gegenüber dem 31.
Dezember 2022.
Skontroführung in offenen
Investmentfonds
Im Rahmen der Skontroführung in offenen
Investmentfonds konnten Erträge in Höhe von TEUR
3.164 erwirtschaftet werden. Dies entspricht rund 13% der
Gesamterlöse bzw. ca. 2% des Provisionsergebnisses und
rund 15% des Handelsergebnisses.
Auch im Fondshandel profitierte die mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG von der Zusammenarbeit mit der
Tradegate Exchange, an der sie der exklusive Spezialist
für die offenen Investmentfonds ist. Zum 31. Dezember
2023 betreute die Gesellschaft an den Börsen
München, Hamburg, Hannover, Berlin und der Tradegate
Exchange die Orderbücher von 9.694 offenen
Investmentfonds, ein Rückgang gegenüber dem
Vorjahr um 162 Titel.
Eigenhandel
Aufgrund der Zinsentwicklung, insbesondere im 2.
Halbjahr 2023, kam es zu Abwertungen von
Eigenhandelspositionen in Rentenpapieren.
Corporates & Markets
Innerhalb des Geschäftsfelds Corporates &
Markets sind bei der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG
die klassischen Bereiche Equity und Debt Capital Markets,
die Betreuung institutioneller Kunden, die
Orderausführung im Auftrag von Banken sowie das
Designated Sponsoring angesiedelt.
Kapitalmarktgeschäft (Equity und
Debt Capital Markets)
Insgesamt entwickelte sich der Bereich in den ersten
fünf Monaten des Geschäftsjahres 2023 trotz
zähem Umfeld relativ gut. Auf Jahressicht fiel das
Ergebnis allerdings durchwachsen aus, was insbesondere an
der weiteren deutlichen Zurückhaltung der Investoren
bei Aktien- und Anleihetransaktionen lag. Hinzu kam die
Immobilienkrise, die Deutschland mit besonderer Härte
traf.
Aufgrund der hohen Zinssteigerungen im Jahr 2023,
erheblich gestiegener Baukosten und einem massiven
Nachfrageeinbruch kam es auch auf dem Immobilienmarkt zu
starken Verwerfungen. Die Preise für deutsche
Wohnimmobilien sind 2023 so stark gefallen wie seit
mindestens 60 Jahren nicht. So verbilligten sich die
Wohnimmobilien um durchschnittlich 8,4% im Vergleich zu
2022. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß des
Preisverfalls waren in Deutschland dabei historisch
einmalig und ein Ende der Krise ist weiterhin nicht in
Sicht. So kam es allein in Deutschland zu einer heftigen
Insolvenzwelle in der Immobilienbranche, die unter anderem
auch die Euroboden GmbH traf. Höhepunkt dieser
Entwicklung war die Pleite der Signa Holding Ende November
2023.
Der weiterhin schwelende Ukraine-Russland-Konflikt
und die damit verbundenen Inflation und Zinserhöhungen
bieten aktuell den Kapitalmärkten und insbesondere der
mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG mit ihrem Fokus auf
den Bereich der KMU-Unternehmen ein sehr schwieriges und
herausforderndes Umfeld.
Nichtsdestotrotz konnte das Geschäftsjahr in
diesem Bereich positiv gestaltet werden. So bestätigte
sich weiterhin die Strategie des diversifizierten
Geschäftsmodells und die Fokussierung auch
kleinvolumige Dienstleistungen anzubieten. Dabei konnten
einige Transaktionen erfolgreich umgesetzt werden,
allerdings konnte das Niveau der Vorjahre, wie bereits
angedeutet, nicht erreicht werden.
Insgesamt erzielte der Bereich
Kapitalmarktgeschäft Erträge in Höhe von
rund TEUR 2.808. Dies macht rund 12% der Gesamterlöse
bzw. 53% des Gesamtprovisionsergebnisses und 4% des
Gesamthandelsergebnisses der Gesellschaft aus.
Sales und Orderausführung,
Betreuung institutioneller Kunden
Aufgrund eines etwas besseren Ordergeschäfts
waren die Erträge in diesem Bereich als Teil des
Kapitalmarktgeschäfts bei der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG im Vergleich zum Vorjahr leicht
erhöht. Sie betrugen rund TEUR 1.062 im
Geschäftsjahr 2023 nach TEUR 913 im Jahr zuvor.
Zusammengefasst wurden im Bereich Sales und
Orderausführung - Betreuung institutioneller Kunden
zum einen ein negatives Provisionsergebnis, zum anderen
aber ein positives Handelsergebnis erzielt. Der Grund
für das negative Provisionsergebnis liegt darin, dass
einige Transaktionen auf Nettobasis abgerechnet wurden, so
dass der Provisionsertrag dann im Handelsergebnis
angefallen ist.
Designated Sponsoring
Die Strategie, das Designated Sponsoring als Teil des
Dienstleistungsangebotes für Emittenten anzubieten hat
sich weiter bestätigt und zum 31. Dezember 2023
betreute die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG 68
Mandate im Kundenauftrag. Daneben ist die mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG der Designated Sponsor für
die eigene mwb-Aktie und betreute 78 selbst
ausgewählte Auslandsaktien, für die sie keine
Gebühr erhält. Der Bereich soll zukünftig
weiter ausgebaut werden.
c) Die Ertragslage im
Geschäftsjahr 2023
Das Geschäftsjahr 2023 verlief trotz der
Unwägbarkeiten des Russland-Ukraine-Konflikts, der
hohen Inflation und den massiven Zinssteigerungen und der
daraus resultierenden hohen Volatilität insgesamt
positiv. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG konnte
ein Provisions- und Handelsergebnis in Höhe von TEUR
23.482 erzielen, welches 16% unter dem Provisions- und
Handelsergebnis des Vorjahres lag. Die Allgemeinen
Verwaltungsaufwendungen gingen um 6% auf TEUR 22.421
zurück.
Aus diesen Faktoren ergibt sich für das
Geschäftsjahr 2023 ein Ergebnis der normalen
Geschäftstätigkeit vor Zuführung zum Fonds
für allgemeine Bankrisiken in Höhe von TEUR 762,
ein Rückgang um rund 76%. Dieses Ergebnis lag deutlich
unter den Planungen des Vorstands. Dies war
maßgeblich einem individuellen Fehler eines
Mitarbeiters im Rahmen der internationalen
Bezugsrechtshandels geschuldet, der zu einem hohen
Einzelverlust geführt hat.
Aufgrund dieses Ergebnisses ergab sich ein Ergebnis
je Aktie vor Zuführung zum Fonds für allgemeine
Bankrisiken von € 0,10 nach € 0,42 in 2022. Die
Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken
betrug im Geschäftsjahr 2023 TEUR 688 nach TEUR 658 im
Vorjahr.
Provisionsergebnis
Aufgrund der allgemeinen geopolitischen wie
wirtschaftlichen Lage verringerte sich das
Provisionsergebnis um 13%. Dabei fiel dieses auf TEUR 3.892
nach TEUR 4.482 im Vorjahr. Das für das
Geschäftsjahr 2023 vom Vorstand erwartete Ergebnis
wurde nicht erreicht.
Handelsergebnis
Die Entwicklung des Handelsergebnisses war
maßgeblich bestimmt durch die allgemeine
geopolitische und wirtschaftliche Lage ausgelöst durch
den Russland-Ukraine-Konflikt, die hohe Inflation, die
massiven Zinssteigerungen und den bereits genannten Fehler
eines Mitarbeiters im internationalen Bezugsrechtshandel.
Das Handelsergebnis lag somit unter Vorjahresniveau.
Insgesamt reduzierte sich das Handelsergebnis in 2023 auf
TEUR 19.590 nach TEUR 23.521 in 2022, ein Rückgang von
17%.
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
Im Geschäftsjahr 2023 gingen die Allgemeinen
Verwaltungsaufwendungen um 6% zurück auf TEUR 22.421
nach TEUR 23.908 in 2022.
Im Einzelnen gingen die Personalaufwendungen um 16%
auf TEUR 7.404 nach TEUR 8.824 in 2022 zurück.
Aufgrund des geringeren Ergebnisses und der
leistungsorientierten Bonusregelungen für die
Mitarbeiter mussten insgesamt weniger Rückstellungen
für Boni vorgenommen werden. Zu einem Rückgang
kam es auch bei den Anderen Verwaltungsaufwendungen. Diese
verringerten sich allerdings nur um rund 0,4% auf TEUR
15.017 nach TEUR 15.084 in 2022, unter anderem bedingt
durch ähnlich hohe Abwicklungs- und IT-Kosten im
Vergleich zum Vorjahr.
Zu-/Abschreibungen auf Forderungen und
wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
Im Geschäftsjahr erfolgten Abschreibungen auf
Forderungen in Höhe von TEUR 40. Im Vorjahr gab es
Abschreibungen auf Forderungen in Höhe von TEUR 33. Im
Geschäftsjahr erfolgten keine Zuschreibungen auf
Forderungen (i.VJ. TEUR 13).
Ergebnis der normalen
Geschäftstätigkeit
Trotz aller geopolitischen und wirtschaftlichen
Widrigkeiten und dem negativen Sondereffekt ausgelöst
durch den individuellen Mitarbeiterfehler im
internationalen Bezugsrechtshandels erzielte die mwb
fairtrade Wertpapierhandelsbank AG im Geschäftsjahr
2023 ein positives Ergebnis der normalen
Geschäftstätigkeit.
Für das Geschäftsjahr 2023 ergibt sich
für die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG vor
Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken
ein Ergebnis in Höhe von TEUR 762 gegenüber TEUR
3.123 im Vorjahr, ein Rückgang von rund TEUR 2.361.
Einstellung in den Fonds für
allgemeine Bankrisiken
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG
führte im Geschäftsjahr 2023 dem Fonds
gemäß Paragraph 340e Abs. 4 HGB weitere TEUR 688
zu, um im Fonds für allgemeine Bankrisiken 10% des
durchschnittlichen Handelsergebnisses der letzten fünf
Jahre zu erreichen (i.Vj. TEUR 658). Der Fonds für
allgemeine Bankrisiken beläuft sich damit insgesamt
auf TEUR 15.364 (i.Vj. TEUR 14.676). Durch den Fonds
für allgemeine Bankrisiken bleibt die Kapitalbasis
gestärkt.
Jahresüberschuss
Entsprechend dem Ergebnis der normalen
Geschäftstätigkeit und unter
Berücksichtigung von Steuern in Höhe von TEUR 544
(i.Vj. TEUR 1.055) reduzierte sich der
Jahresüberschuss von TEUR 1.410 im Jahr 2022 auf TEUR
-469 im Geschäftsjahr 2023.
d) Die Vermögens- und
Finanzlage
Die Vermögens- und Finanzlage der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG ist nach wie vor geordnet. Dies
wird insbesondere durch die sehr gute
Eigenkapitalausstattung begünstigt.
Beteiligungen
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG hat im
Jahr 2021 eine ca. 0,75%ige Beteiligung an der nicht
börsennotierten nextmarkets AG, Köln gezeichnet
und im Jahr 2022 eine Wandelanleihe zum Erwerb weiterer
Aktien der nextmarkets AG erworben. Die Beteiligung und die
Wandelanleihe wurden in den Geschäftsjahren 2022 bzw.
2023 vorsichtshalber in vollem Umfang abgeschrieben. Im
Geschäftsjahr 2023 wurde die Wandelanleihe
ausgeübt, wodurch sich die Beteiligungshöhe auf
insgesamt 1% erhöht hat.
Bilanzsumme
Die Bilanzsumme reduzierte sich um TEUR 782 von TEUR
52.861 zum Jahresultimo 2022 auf TEUR 52.079 zum 31.
Dezember 2023.
Die Forderungen gegen Kreditinstitute in Höhe
von TEUR 23.977 mit rund 46% und der Handelsbestand in
Höhe von TEUR 25.699 mit rund 49% bilden die beiden
größten Posten auf der Aktivseite der Bilanz.
Auf der Passivseite hat der Posten Eigenkapital mit TEUR
18.648 den größten Anteil an der Bilanzsumme.
Zum 31. Dezember 2023 ergibt sich eine bilanzielle
Eigenkapitalquote in Höhe von 36%. Weitere
nennenswerte Anteile an der Passivseite der Bilanz haben
der Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von
30% oder TEUR 15.364 und die verbrieften Verbindlichkeiten
mit 27% oder TEUR 13.856.
Liquidität
Der Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten ist
im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 11.055 auf TEUR 8.943
gesunken. Die Liquiditätsreduzierung rührt
insbesondere aus der Dividendenauszahlung im Jahr 2023 her.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG befindet sich in
einer sehr guten Liquiditätssituation, die
Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war im
Geschäftsjahr jederzeit gegeben.
Wertpapierbestand
Der Handelsbestand als Differenz aus Handelsaktiva
und Handelspassiva stieg TEUR 23.393 auf TEUR 24.622 zum
31. Dezember 2023.
Eigenkapital
Das Eigenkapital der Gesellschaft belief sich zum 31.
Dezember 2023 auf TEUR 18.647 (i. Vj. TEUR 20.360). Die
Differenz ergibt sich im Wesentlichen aus dem
Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2023 und der im
Juli 2023 vorgenommenen Dividendenausschüttung in
Höhe von TEUR 1.196 für das Geschäftsjahr
2022. Die bilanzielle Eigenkapitalquote kann mit 36% (i.
Vj. 39%) weiterhin als komfortabel bezeichnet werden, zumal
der auf der Passivseite ausgewiesene Fonds für
allgemeine Bankrisiken in Höhe von TEUR 15.364 (i.Vj.
TEUR 14.676) nicht zum bilanziellen Eigenkapital, sehr wohl
aber aufsichtsrechtlich zum harten Kernkapital zählt.
Eigene Aktien
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG hielt zum
31. Dezember 2023 einen Bestand in eigenen Aktien in
Höhe von 37.195 (i. Vj. 24.881) Stück.
Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Bestand damit um
12.314 Stück erhöht.
4. Prognose-Chancen- und
Risikobericht
Den im Folgenden getroffenen Einschätzungen
liegen alle der Gesellschaft zum jetzigen Zeitpunkt zur
Verfügung stehenden Informationen zugrunde und sind
mit Prognoserisiken und Unsicherheiten behaftet. Damit
können die tatsächlichen Ergebnisse von den in
diesem Lagebericht getroffenen Aussagen abweichen. Alle
Aussagen beziehen sich auf das Jahr 2024.
Aufgrund der momentan immer noch bestehenden
geopolitischen und wirtschaftlichen Lage ist eine
Vorhersage, wie sich die Märkte im Jahr 2024
entwickeln könnten, immer noch höchst schwierig.
Dies ist insbesondere davon abhängig wie lange der
Ukraine-Russland-Konflikt noch andauern und welche
Auswirkungen dieser Konflikt weiterhin auf die Inflations-,
Zins- und Börsenentwicklung haben wird.
Insgesamt stehen die Zeichen im Euroraum, auch wenn
die EZB noch zögerlich agiert, aufgrund der schwachen
Konjunktur und des nachlassenden Inflationsdrucks eher auf
Zinssenkungen als auf weitere Erhöhungen. Allerdings
ist eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen seitens der Politik, die den
Wirtschaftsstandort Deutschland belasten und immer
unattraktiver machen, weiterhin im Bereich des
Möglichen. Beides können positive wie negative
Auswirkungen auf die zur internen Steuerung herangezogenen
Leistungsindikatoren, wie insbesondere das Provisions- und
Handelsergebnis, haben.
Des Weiteren ergeben sich zusätzliche
Unsicherheitsfaktoren aus der aktuellen geopolitischen
Lage. Neben dem Nahost-Konflikt stellt die kommende
US-Präsidentschaftswahl einen weiteren
Unsicherheitsfaktor dar, der Auswirkungen auf die
Börsen weltweit und zukünftige politische wie
wirtschaftliche Entscheidungen haben wird, die aktuell
schwer prognostizierbar sind. Insbesondere das
Verhältnis der USA zu China und Russland sowie die
Möglichkeit neuer drohender Importzölle werden
hier wieder mehr im Fokus stehen. Auch das Thema
'Künstliche Intelligenz' wird zukünftig einen
bedeutenden Einfluss auf die Börsenentwicklung haben,
insbesondere durch deren produktivitätssteigernden
Wirkung, insbesondere in den Bereichen Software,
Dienstleistung und Gesundheitswesen.
Vor diesem Hintergrund gestaltet sich eine
seriöse Prognose der Ertragsentwicklung für das
Geschäftsjahr 2024 durch die bestehenden
Unwägbarkeiten, insbesondere für das
Kerngeschäft Wertpapierhandel, als sehr schwierig.
Aufgrund der geopolitischen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen werden die Volatilität der
Märkte sowie die Handelsvolumina im Laufe des Jahres
voraussichtlich weiterhin starken Schwankungen unterliegen.
Die Geschäftsleitung der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG geht allerdings aufgrund eines
möglichen Zinssenkungsszenarios für das
Geschäftsjahr 2024 von etwas besseren
Rahmenbedingungen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023
aus. Aufgrund der zurückgegangenen Inflationszahlen
und der Hoffnung auf moderate Zinssenkungen im Laufe des
Jahres 2024 besteht ein vorsichtiger Optimismus, dass
insbesondere sich der Wertpapierhandel der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG wieder positiver entwickeln wird.
Das Geschäftsfeld Corporates & Markets
konnte im Geschäftsjahr 2023 vor dem Hintergrund der
wirtschaftlichen Entwicklung trotz aller Widrigkeiten noch
mit einem positiven Ergebnis abschließen.
Der Vorstand sieht das Geschäftsfeld Corporates
& Markets daher weiterhin als komplementäres
Geschäftsfeld der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank
AG an, welches mittelfristig mögliche
rückläufige Einnahmen aus dem Wertpapierhandel
kompensieren soll. Die Strategie der Betreuung kleinerer
Beratungs- und größerer Platzierungsmandate hat
sich in der Vergangenheit sehr gut bewährt und soll
zukünftig weiterverfolgt und ausgebaut werden. Durch
weitere personelle Verstärkungen im Bereich der
Kundenakquisition sieht die mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG einem weiteren erfolgreichen
Ausbau dieses Geschäftsbereichs optimistisch entgegen.
Hinsichtlich der finanziellen Leistungsindikatoren
gehen wir für das Geschäftsjahr 2024 von
folgenden Annahmen aus:
Das Provisionsergebnis wird aufgrund einer
verbesserten Kundenakquise im Rahmen des
Ordergeschäfts etwas höher erwartet. Aufgrund der
Erwartung niedrigerer Inflationszahlen, moderater
Zinssenkungsschritte und der Hoffnung, dass es insbesondere
im Small- und Mid-Cap-Bereich zu einem Comeback kommen
wird, wird ein leicht erhöhtes Handelsergebnis
für das Geschäftsjahr 2024 erwartet.
Auf der Aufwandsseite geht der Vorstand für 2024
aufgrund des weiterhin bestehenden hohen Preisniveaus sowie
der Notwendigkeit weiterer IT-Investitionen von
erhöhten Anderen Verwaltungsaufwendungen aus. Die
Personalaufwendungen dürften insbesondere aufgrund der
Erwartung höherer Bonusansprüche und einer
durchschnittlich etwas höheren Mitarbeiterzahl im
Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 moderat steigen.
Die Erwartung besteht, dass das Ergebnis der normalen
Geschäftstätigkeit vor Zuführung zum Fonds
für allgemeine Bankrisiken und Steuern deutlich
höher ausfällt als im Geschäftsjahr 2023,
insbesondere in Erwartung ausbleibender negativer
Sondereffekte.
Insgesamt erwartet der Vorstand der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG für das Geschäftsjahr
2024 ein positives Ergebnis.
5. Internes Kontroll- und
Risikomanagementsystem
Unternehmensstrategie
Unternehmerisches Handeln bedeutet, sich ergebende
Chancen im Interesse der Anteilseigner, der Mitarbeiter und
der Gesellschaft bei gleichzeitiger bewusster Steuerung der
Risiken wahrzunehmen. Ressourcen und Aktivitäten
unserer Gesellschaft sind auf eine nachhaltige
Vermögens- und Erfolgssicherung ausgerichtet. Die
geschäftspolitischen Entscheidungen der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG werden im Rahmen unserer gelebten
Risikokultur stets unter Beachtung der potentiellen Risiken
getroffen. Die Geschäftsleitung legt besonders hohen
Wert auf risikoangemessenes Verhalten, daher werden
unternehmerische Risiken nur dann eingegangen, wenn die
Ertragsaussichten die Risiken deutlich überwiegen.
Durch unsere hohe Eigenkapitalquote, Marktnähe und
unser Risikowissen können wir
geschäftsfeldübergreifend auf die sich stellenden
Risiken eingehen. Bei der strategischen Steuerung unserer
Gesellschaft spielen neben den monetären
Gesichtspunkten auch Prozesseffizienz,
Transparenzerhöhung, Mitarbeiterzufriedenheit und die
Stärkung der Position der Wertpapierfirmen eine
große Rolle. Letzteres wird insbesondere durch unsere
aktive Mitarbeit im Bundesverband der Wertpapierfirmen
(bwf) erreicht. Besonderes Augenmerk wird auch auf die
Förderung eines transparenten und offenen Dialogs
unter den Mitarbeitern der Gesellschaft zu risikorelevanten
Fragen gelegt.
Risikostrategie
Das Ziel unserer Risikostrategie besteht in der
Absicherung der Unternehmensziele gegen störende
Ereignisse durch das Ergreifen geeigneter Maßnahmen.
Die Gesellschaft hat hierzu im Rahmen ihres
wertorientierten Firmenmanagements ein
Risikomanagementsystem zur Aufdeckung von Risiken und zur
Optimierung von Risikopositionen etabliert. Das
Risikocontrolling der Gesellschaft ist so angelegt, dass
besonderes Augenmerk auf die Verhinderung von Risiken
gelegt wird. Dabei prüfen wir, ob unsere
risikopolitischen Vorkehrungen ausreichen, um das
Gefährdungspotential zu verringern. Bei Bedarf werden
umgehend weitere Maßnahmen zur Risikoreduzierung, wie
zum Beispiel die Schaffung einer weiteren Kontrollebene
ergriffen. Im Zuge der Umsetzung der sich aus den
Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk)
ergebenden Anforderungen hat die mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG im Rahmen ihrer
Geschäftsstrategie ein
Risikotragfähigkeitskonzept zur Berechnung der
Gesamtrisikoauslastung entwickelt, in dem neben der
Definition der Risikodeckungsmasse, der gesamtbankbezogenen
Verlustobergrenze und der Bestimmung des Risikopotentials
eine Gegenüberstellung des aggregierten
Risikopotentials mit der Verlustobergrenze erfolgt.
Aufgrund der in den von der Gesellschaft betriebenen
Geschäftsfeldern eingegangenen Risiken, verfolgt die
mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG bei der
Ausgestaltung der Risikotragfähigkeit einen
konservativen Ansatz. Die Gesellschaft hat deshalb
festgelegt, dass die täglich zum Geschäftsschluss
bestehende Verlustobergrenze 60% der zur Verfügung
stehenden Risikodeckungsmasse betragen darf. Der
verbleibende Rest steht als Risikopuffer zur
Verfügung. Neben den Marktpreisrisiken aus Aktien,
festverzinslichen Wertpapieren, Investmentfonds und
Optionsgeschäften hat die Gesellschaft die
operationellen Risiken und das Adressenausfallrisiko in das
Risikotragfähigkeitskonzept aufgenommen. Das für
diese Risiken bestehende Risikopotential im Bereich der
Ökonomischen Perspektive ermittelt die mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG täglich, wobei sich die
Gesellschaft zur Ermittlung des operationellen Risikos des
Basisindikatoransatzes analog den Art. 315, 316 der
Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (Capital Requirements
Regulation - CRR) bedient. Die Berechnung der
Risikotragfähigkeit erfolgt sowohl aus
ökonomischer Sicht (Ökonomische Perspektive), als
auch nach der Normativen Perspektive. Zur Feststellung, ob
die Risikotragfähigkeit gegeben ist, setzt die mwb
fairtrade Wertpapierhandelsbank AG in einer täglich
durchzuführenden Berechnung das aggregierte
Risikopotential in das Verhältnis zu der nach den
beiden Ansätzen ermittelten Verlustobergrenze. Liegt
das Ergebnis dieser Quotienten unter 100%, ist die
Risikotragfähigkeit gewährleistet. Im
Geschäftsjahr 2023 kam es zu keiner
Überschreitung der Verlustobergrenze. Zum
Bilanzstichtag betrug die Auslastung nach der
Ökonomischen Perspektive 38,01% (im Vorjahr 34,53%),
während sie nach der normativen Perspektive bei 34,66%
(im Vorjahr 55,23%) lag.
Interne Revision
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG hat die
Interne Revision an eine
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ausgelagert.
Gegenstand der Prüfungshandlungen der Internen
Revision sind vor allem die Bereiche Wertpapierhandel,
Risikomanagement, Compliance, Liquiditätssteuerung,
Rechnungswesen, Datenverarbeitung, Personal, Meldewesen und
die Einhaltung der Vorschriften zur Vermeidung von
Geldwäsche. Hierbei werden Betriebsabläufe, die
einem besonderen Risiko unterliegen jährlich
geprüft, andere Betriebsabläufe innerhalb eines
Dreijahreszeitraumes.
Risikocontrolling
Ein wirksames Risikocontrolling setzt eine
unabhängige, von den Handelsaktivitäten
separierte Ermittlung der eingegangenen Risiken voraus.
Hierzu hat die Gesellschaft zwei vom Handel
unabhängige Risikomanager bestellt, in deren
Aufgabengebiete neben der Identifizierung, Analyse,
Bewertung und Überwachung der Risiken auch die
Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Erkennung und
Vermeidung von Risiken fallen. Die Grundlage für den
permanenten und systematischen Umgang mit den Risiken
bilden Vorgaben und Entscheidungen des Vorstands zur
Risikotoleranz, die sich aus der Risikostrategie und
Risikopolitik ableiten und sich an der Kapital- und
Liquiditätsausstattung orientieren.
Das Risikocontrolling muss sich bei der Vielzahl, der
von der Gesellschaft getätigten Geschäfte auf ein
leistungsfähiges Computersystem verlassen können.
Die Gesellschaft bedient sich hierzu Anwendungen des auf
Finanzdienstleister und Banken spezialisierten Unternehmens
flatexDEGIRO AG.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG
überwacht laufend die Gesamt- und Einzelpositionen aus
sämtlichen Wertpapiergeschäften und die damit
verbundenen unrealisierten Gewinne und Verluste. Ein
Mitarbeiterteam erfasst die verfügbaren Mittel
täglich in einem Liquiditätsstatus und
überwacht und koordiniert die zu bezahlenden
Verbindlichkeiten.
Im Zuge der betriebswirtschaftlichen Überwachung
kontrolliert der Vorstand täglich die Aufwendungen und
Erträge aus dem Kerngeschäft der Gesellschaft.
Nach der Plausibilisierung der Monatszahlen nimmt der
Finanzvorstand zu der allgemeinen Entwicklung,
ausgewählten GuV-Positionen und der
Liquiditätssituation monatlich schriftlich Stellung.
Im Bereich der operationellen Risiken, die ihren
Ursprung in Prozessen, Personen, Technologien oder externen
Ereignissen haben können, werden bestehende Risiken
konsequent mit einem vielfältigen, ursachenbezogenen
Risikomanagement verringert.
Darstellung der Risiken
Drohende Risiken durch den
Russland-Ukraine-Krieg
Der Russland-Ukraine-Krieg hat einen starken Einfluss
auf die Wirtschaft und die Märkte der Welt. Vorstand
und Aufsichtsrat verfolgen daher aufmerksam die aktuelle
Nachrichtenlage. Je nach Entwicklung der Lage in der
Ukraine ist weiterhin mit mitunter starken Schwankungen an
den Börsen zu rechnen. Durch die
Geschäftsstrategie der Gesellschaft,
Overnight-Positionen weitgehend zu vermeiden und ihrem
erprobten Risikomanagementsystem, das negative
Entwicklungen an den Märkten unverzüglich erkennt
und den einzelnen Handelsbereichen sehr enge Verlustlimite
vorgibt, werden die Risiken begrenzt. Die Gesellschaft hat
in den letzten Jahren während der
Börsenturbulenzen, die durch die Corona-Pandemie
verursacht wurden, gezeigt, dass sie mit starken
Marktpreisschwankungen umgehen und die Risiken unter
Kontrolle halten kann. Insofern gehen Vorstand und
Aufsichtsrat der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG zum
derzeitigen Zeitpunkt davon aus, dass nach aktuellem
Kenntnisstand der Russland-Ukraine-Krieg sich nicht
wesentlich auf die Geschäftstätigkeit der
Gesellschaft auswirken wird.
Strategische Risiken
Strategische Risiken entstehen dann, wenn unsere
Strategie nicht mit den Anforderungen und Erwartungen des
Marktes, unserer Kunden oder den wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen vereinbar ist, und dies von der
Geschäftsführung nicht erkannt wird. Zur
Vermeidung dieses Risikos durchleuchten wir sorgfältig
die strategischen Risiken im Austausch mit dem
Aufsichtsrat. Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG
ist sich der Gefahr von außen eintretender - nicht
von der Gesellschaft beeinflussbarer - Ereignisse und
Veränderungen zu Lasten des
Skontroführergeschäftes bewusst. Es besteht die
Gefahr generell sinkender Wertpapierumsätze aufgrund
einer Veränderung des Anlegerverhaltens, eine weitere
Verschärfung der Konkurrenzsituation bei Markt- und
Preismodellen unter den Börsen in Deutschland, aber
auch eine Erhöhung der regulatorischen Anforderungen -
z.B. nach weiteren Krisen. Wir sind allerdings auch
zuversichtlich, dass der computerunterstützte
Skontroführerhandel - in welcher Ausprägung auch
immer - weiterhin nicht vollständig von
vollelektronischen Computersystemen verdrängt werden
kann, da sonst weniger liquide Wertpapiere, die die
Mehrheit darstellen, nicht mehr im besten Kundeninteresse
gehandelt werden könnten, was letztendlich zu einer
Verarmung der Börsenlandschaft mit nur noch wenigen
hochliquiden Werten führen würde. Der Gefahr des
Wegbrechens eines Geschäftsfeldes oder dem Abwandern
von Kunden begegnet die Gesellschaft durch die Verteilung
des Geschäftes auf mehrere voneinander
unabhängigen Standbeine und Bestrebungen, die Anzahl
der Kunden zu erhöhen.
Einzelrisiken
Die identifizierten Einzelrisiken wurden schriftlich
erfasst und jährlich überprüft. Daneben
findet kontinuierlich eine Weiterentwicklung des
Risikomanagementsystems statt. Die Gesellschaft legt dabei
besonderen Wert auf die Einbeziehung der einzelnen
Mitarbeiter des Unternehmens, die angehalten werden,
erkannte Risiken an die Risikomanager zu kommunizieren.
Adressenausfallrisiken, Marktpreisrisiken und
operationelle Risiken werden in der Berechnung der
Gesamtrisikoauslastung als wesentliche Risiken täglich
berücksichtigt, während die Platzierungsrisiken
nur nach einer Einzelfallprüfung einbezogen werden.
Liquiditätsrisiken und Zinsrisiken bleiben bei der
Berechnung der Gesamtrisikoauslastung außer Betracht,
da sie für Wertpapierhandelsbanken nur von
untergeordneter Bedeutung sind.
Im Folgenden werden die Einzelrisiken dargestellt.
Nach einer allgemeinen Definition und Darstellung des
jeweiligen Risikos erfolgt eine Beschreibung der
ergriffenen Risikobegrenzungsmaßnahmen durch die
Gesellschaft.
Adressenausfallrisiken
Unter Adressenausfallrisiken verstehen wir
mögliche Wertverluste, die durch den Ausfall oder
durch Bonitätsverschlechterung von
Geschäftspartnern entstehen können.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG hat in-
und ausländische Handelspartner. Für
Börsengeschäfte mit in- und ausländischen,
börsenzugelassenen Handelspartnern spielen
Adressenausfallrisiken nur eine untergeordnete Rolle, da
sämtliche Geschäfte nach dem System "Zahlung
gegen Lieferung" abgerechnet werden.
Zusätzlich können Adressenausfallrisiken
aus Forderungen gegenüber Kunden auftreten. Diese sind
allerdings von unwesentlicher Bedeutung, da sie im
Verhältnis zur Bilanzsumme sehr gering sind. Im
Geschäftsjahr hat die Gesellschaft TEUR 40 an
Abschreibungen auf Kundenforderungen vorgenommen, da wir
die Forderungen als nicht werthaltig eingestuft haben.
Grundsätzlich besteht ein Risiko, dass das Geld,
das wir bei anderen Banken angelegt haben, aufgrund von
einer Bankenpleite nicht oder nicht vollständig
zurückgezahlt werden kann. Zur Quantifizierung des
Adressenausfallrisikos hat die Gesellschaft in Anlehnung an
Artikel 119f. CRR 20% des Forderungsbestandes
gegenüber Kreditinstituten mit 8% multipliziert, um so
die mindestens vorzuhaltenden Eigenmittel nach CRR
abzubilden.
Marktpreisrisiken
Das Marktpreisrisiko ist der potenzielle Verlust, der
durch die Veränderung von Preisen an
Finanzmärkten für unsere Positionen entstehen
kann. Das Risiko für die Gesamtrisikoauslastung wird
mit einem Value at Risk-Ansatz ermittelt, der von
historischen Kursen der letzten 100 Tage ausgeht, eine
Haltedauer von drei Tagen impliziert und ein
Konfidenzniveau von 99% verwendet. Bei einem täglich
durchgeführten Backtesting wird die tatsächliche
Kursentwicklung mit den Ergebnissen aus der Berechnung des
Value at Risk-Ansatzes verglichen. Zum 31. Dezember 2023
ergibt sich ein Value at Risk Wert auf Marktpreisrisiken
von TEUR 602.
Die Handelspositionen der Gesellschaft werden
EDV-technisch unterstützt, real-time zu
Durchschnittskursen bewertet und mit den Marktpreisen
verglichen. In den Marktpreisrisiken sind
Wechselkursrisiken enthalten.
Die Höhe der Handelspositionen wird für
jedes Profitcenter individuell durch Limite begrenzt, die
im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzeptes festgelegt
worden sind. Besteht eine Überschreitung, muss der
Händler die Position grundsätzlich bis zum
Geschäftsschluss eines jeden Tages so
zurückfahren, dass keine Überschreitung mehr
vorliegt. Aufgrund einer laufenden Überwachung ihrer
Positionen durch die Wertpapierhändler der
Gesellschaft, kommt es bei der Gesellschaft zu sehr wenigen
(unter zehn) Überschreitungen der Limite im
Tagesverlauf.
Die Gesellschaft erreicht zudem eine Reduktion des
Marktpreisrisikos durch die Verteilung der eingegangenen
Positionen auf verschiedene Länder und Märkte.
Darüber hinaus wird sowohl ein für den
Handel zuständiger Vorstand, als auch ein vom Handel
unabhängiger Vorstand zweimal täglich über
die größten Handelspositionen und die
größten unrealisierten Gewinne und Verluste aus
diesen Geschäften informiert.
Wegen der großen Bedeutung der
Marktpreisrisiken für die Gesellschaft führt die
mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG täglich zwei
dokumentierte Szenarioanalysen durch, die eine
Marktschwankung von +/-5% unterstellen. Einmal
wöchentlich erfolgt darüber hinaus eine
Szenarioanalyse bei einer unterstellten Marktschwankung von
+/-10%. Bei Erreichen beider Grenzen ist die
Risikotragfähigkeit des Unternehmens immer noch
gewährleistet. Der Vorstand wird zweimal täglich
über das Ergebnis der Szenarioanalysen per E-Mail
informiert.
Platzierungsrisiken
Unter Platzierungsrisiken verstehen wir Risiken, die
sich im Rahmen unseres
Platzierungs-/Emissionsgeschäftes ergeben können.
Bei der Auswahl der Unternehmen, die an die Börse
gebracht werden wollen, ist die Beurteilung der Frage, ob
der Emittent Börsenreife besitzt, für die mwb
fairtrade Wertpapierhandelsbank AG von tragender Bedeutung.
Die Entscheidung darüber wird deshalb nur vom
Gesamtvorstand der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG
gemeinsam getroffen. Als Entscheidungsgrundlage dient dabei
bei einer Neuemission der Emissionsprospekt, bei einem
Listing das Unternehmensexposee. Zusätzliche
Sicherheit wird dadurch erreicht, dass die Erstellung
beider Dokumente in der Regel von einer Legal Due Diligence
begleitet wird. Frühzeitig wird seitens der mwb
fairtrade Wertpapierhandelsbank AG das Gespräch mit
potenziellen Investoren gesucht, um festzustellen, ob
seitens dieser Gruppe Interesse an den Aktien des
Emittenten besteht. Aus dem gewonnenen Gesamteindruck aus
Gesprächen und schriftlichen Unterlagen wird dann die
Entscheidung getroffen, ob wir die Platzierung der Aktien
übernehmen.
Liquiditätsrisiken
Oberstes Ziel unseres Liquiditätsmanagements ist
die Gewährleistung der jederzeitigen
Zahlungsbereitschaft des Unternehmens.
Liquiditätsrisiken spielen bei der Gesellschaft nur
eine untergeordnete Rolle, da wir keine Kundengelder halten
und die Handelsgeschäfte "Zahlung gegen Lieferung"
erfolgen. Die Disposition der täglichen
Liquidität ist einem erfahrenen Mitarbeiterteam
übertragen, das direkt dem zuständigen Vorstand
unterstellt ist. Die Gesellschaft verfügt über
eine ausgezeichnete Liquiditätsausstattung, da im
Jahresverlauf stets täglich fällige Forderungen
an Kreditinstitute in Millionenhöhe gehalten werden
und auch die börsennotierten Wertpapierbestände
sehr kurzfristig veräußert werden können.
Operationelle Risiken
Die Höhe der operationellen Risiken werden
anhand des Basisindikatoransatzes nach Art. 315, 316 CRR
mit 15% des Drei-Jahresdurchschnitts in Art. 316 CRR
normierter Ertrags- und Aufwandspositionen ermittelt.
Rechtliche Risiken
Zu den rechtlichen Risiken gehören Gefahren, die
sich aus unserer großen Vielzahl an
Handelsgeschäften und aus Verstößen gegen
gesetzliche und interne Vorschriften durch Mitarbeiter
ergeben können.
Handelsgeschäfte
Zur Absicherung allgemeiner und branchenspezifischer
Risiken wurden neben den bereits bestehenden Versicherungen
eine Directors and Officers Liability - Versicherung, eine
Vertrauensschadenversicherung sowie eine
Vermögensschadenhaftpflichtversicherung abgeschlossen.
Gesetzliche Vorschriften
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG unterliegt
umfangreichen Meldeverpflichtungen und anderen gesetzlichen
Vorschriften, insbesondere aus Wertpapierinstitutsgesetz,
Wertpapierhandelsgesetz, Handelsgesetzbuch und dem
Börsengesetz. Neben turnusmäßigen Meldungen
sind eine Vielzahl von Ereignissen im Geschäftsleben
meldepflichtig und andere gesetzliche Vorgaben zu
erfüllen. Bei Nichtbeachtung dieser Meldepflichten
drohen Geldbußen.
Die Überwachung dieser gesetzlichen Vorgaben
erfolgt durch die zuständigen Mitarbeiter anhand eines
Meldeplanes..
Personelle Risiken
Zu den Risiken personeller Art rechnen alle Risiken,
die aus dem Einsatz und der Neueinstellung von Mitarbeitern
resultieren.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG wählt
bei Neueinstellungen die Bewerber vor dem Hintergrund ihrer
nachgewiesenen beruflichen Qualifikationen
(Bewerbungsunterlagen) und im Rahmen von
Vorstellungsgesprächen sorgfältig aus und achtet
darauf, dass bei Urlaub, Krankheit oder Kündigung
eines Mitarbeiters andere Mitarbeiter die Tätigkeiten
des nicht zur Verfügung stehenden Mitarbeiters
übernehmen können. Die Gesellschaft verfügt
über ein umfangreiches Organisationshandbuch, in dem
sowohl Funktionsbeschreibungen der einzelnen
Arbeitsplätze, Detailbeschreibungen der wichtigsten
Geschäftsvorgänge als auch das Compliance-Konzept
und das Risikohandbuch integriert sind. Das
Organisationshandbuch steht jedem Mitarbeiter in
elektronischer Form uneingeschränkt zur
Verfügung.
Mitarbeiter, die mit vertraulichen Informationen
betraut sind, werden schriftlich über die rechtlichen
Pflichten, die sich aus dem Zugang zu Insiderinformationen
ergeben sowie über die Rechtsfolgen von
Verstößen informiert. Im Handelsbereich ist ein
mögliches Fehlverhalten von Mitarbeitern durch
Versicherungen abgedeckt. Die Gesellschaft hat Regelungen
für Mitarbeitergeschäfte getroffen und vermeidet
bereits durch Vereinbarungen im Arbeitsvertrag Kollisionen
zwischen Mitarbeiter-, Bank- und Kundeninteressen. Durch
die Vereinbarung eines angemessenen Vergütungsmodells
wird das Risiko häufiger Mitarbeiterwechsel reduziert.
Operative Risiken
Zu den operativen Risiken zählen wir
Einwirkungen auf unseren betrieblichen Ablauf, die nicht in
unserer Hand liegen. Die Gesellschaft hat bezüglich
der operativen Risiken eine Aufteilung in Einzelrisiken
vorgenommen, die einmal jährlich überprüft
werden.
Zur Behandlung sonstiger betrieblicher Risiken hat
die Gesellschaft ein Notfallkonzept erstellt, das jedem
Mitarbeiter bekannt ist. Es stellt die zu ergreifenden
Maßnahmen in den Fällen Stromausfall,
Rechnerausfall, Systemengpässen und -störungen
und Telefonausfall dar. Die wichtigsten IT-Systeme wurden
von der Gesellschaft redundant aufgebaut, die
Datenleitungen sind durch ein Back-Up-System abgesichert.
Risiken aus dem Verlust von Daten wirkt die Gesellschaft
durch Datensicherungen entgegen.
Durchführung von Stresstests
Die Gesellschaft hat durch
risikoartenübergreifende Stresstests ermittelt,
inwieweit sich äußerst extreme Marktsituationen
auf die Risikotragfähigkeit auswirken. Dabei wurden
sowohl bei der Ökonomischen wie bei der Normativen
Perspektive verschiedene Szenarien untersucht.
Im Bereich der Normativen Perspektive konnte im Test
bei allen Szenarien - selbst bei einem Anstieg von 50% bei
den Eigenmittelanforderungen - die Gesamtrisikoauslastung
unter 60% gehalten werden.
Allen Tests bei der Ökonomischen Perspektive im
Bereich der Marktpreis-, Adressenausfall-, und
Operationellen Risiken ebenfalls gemein ist die Tatsache,
dass selbst bei einem kumulierten Auftreten von Risiken bei
einem Kursrutsch von 50% die definierten Verlustobergrenzen
eingehalten wurden.
Durch die konservative Festlegung der
Verlustobergrenze mit 60% der Risikodeckungsmasse steht
neben dem als Verlustobergrenze definierten Kapital ein
Eigenkapitalpuffer in Höhe von 40% der
Risikodeckungsmasse zur Verfügung, der über die
betrachteten Szenarien hinausgehende, extreme Situationen
auffangen kann.
Der Test im Bereich der Liquiditätsrisiken
ergab, dass die kurzfristig verfügbaren Mittel am
Testtag ausgereicht haben, um problemlos für mehr als
drei Monate die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen
vorzuhalten. Der Überlebenshorizont der mwb fairtrade
liegt aufgrund ihrer hervorragenden
Liquiditätsausstattung bei über 14 Monaten (im
VJ. über 13 Monaten).
Inverser Stresstest
Nach AT 4.3.3 der MaRisk hat die Gesellschaft auch
Inverse Stresstests durchzuführen. Der Inverse
Stresstest stellt im Gegensatz zum regulären
Stresstest die maximale Verlustobergrenze für das
Risikokapital in den Mittelpunkt. Die Ausgestaltung und
Durchführung der Inversen Stresstests ist
abhängig von Art, Umfang, Komplexität und
Risikogehalt der Geschäftsaktivitäten und kann
qualitativ oder quantitativ erfolgen.
Qualitativer Stresstest
Die Gesellschaft hat im Vorstand erörtert,
welche Ereignisse dazu führen könnten, die mwb
fairtrade Wertpapierhandelsbank AG in eine
existenzbedrohende Situation zu bringen. Neben einer
Verlustsituation und einer weiteren Verdrängung der
Skontroführer/ Spezialisten durch ausschließlich
computergesteuerte Kursfeststellungssysteme - ein Prozess,
der aber eher langfristig eintreten könnte - wird als
existenzbedrohende Situation ein Zusammenbruch unserer
Abwicklungsbank gesehen, der wir (zur Besicherung unserer
Wertpapiertransaktionen) einen Großteil unseres
Geldes anvertraut haben.
Quantitative Stresstests
Um besser abschätzen zu können, ab welcher
Schwelle Risiken bedrohlich werden können, führt
der Risikomanager im Bereich der Marktpreisrisiken
quantitative Inverse Stresstests durch. Dabei wird
ermittelt, bei welcher kurzfristigen Marktpreisschwankung
das zur Verfügung stehende Verlustpotenzial für
die Marktpreisrisiken jeweils gerade noch unterschritten
ist und damit die Verlustobergrenze gerade noch eingehalten
ist. Der qualitative Inverse Stresstest zeigte auf, dass in
der Normativen Perspektive eine Erhöhung der aktuellen
Eigenmittelanforderungen um über 186% noch zu keiner
Überschreitung der Gesamtrisikoauslastung führt.
In der Ökonomischen Perspektive wurde im Rahmen des
Inversen Stresstests dargelegt, dass selbst bei einem
Kursverfall von über 75%, was betragsmäßig
einer Versiebenfachung des bisherigen
Marktpreisrisikohöchstwertes der letzten 13 Jahre
entspräche, die Gesamtrisikoauslastung - selbst bei
der Annahme kumulierter Risikoerhöhungen - unter 70%
gehalten werden konnte.
Gräfelfing, den 13. Mai
2024
Der Vorstand
Bilanz
Aktiva
Passiva
Gewinn- und Verlustrechnung
Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31.
Dezember 2023
1. Allgemeines
Das Grundkapital der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG beträgt EUR 7.473.700,00 und
ist in 7.473.700 Stückaktien verbrieft. Die
Gesellschaft hat ihren Sitz in Gräfelfing. Sie ist im
Handelsregister der Stadt München unter der Nr. HRB
123 141 eingetragen.
Der Jahresabschluss der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG für das Geschäftsjahr
2023 ist nach den allgemeinen und den für
Wertpapierinstitute geltenden Vorschriften des
Handelsgesetzbuches (HGB), den einschlägigen
Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) und der
Rechnungslegungsverordnung für Kreditinstitute
(Rech-KredV) erstellt.
2. Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätze
Für die Erstellung des Jahresabschlusses waren
die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
maßgebend.
Die Barreserve, die Forderungen an Kreditinstitute
und Forderungen an Kunden sind mit dem Nennwert
ausgewiesen. Letztere sind abzüglich einer
gegebenenfalls notwendigen Risikovorsorge bewertet.
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche
Wertpapiere sowie Aktien und andere nicht festverzinsliche
Wertpapiere des Anlagebestandes werden mit den
Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert
bewertet.
Beteiligungen werden nach dem gemilderten
Niederstwertprinzip zu den Anschaffungskosten vermindert um
gegebenenfalls erforderliche Abschreibungen bewertet.
Die Wertpapiere des Handelsbestandes werden mit den
Marktpreisen abzüglich eines Value at Risk-Abschlages,
der von historischen Kursen der letzten 100 Tage ausgeht,
eine Haltedauer von drei Tagen impliziert und ein
Konfidenzniveau von 99% verwendet, bewertet. Der absolute
Betrag des Value at Risk-Abschlages für die
Wertpapierdepots beträgt TEUR 489. Zum 31.12.2023
bestanden keine Positionen in offenen
Aufgabegeschäften. Auf ausländische Währung
lautende Wertpapiere wurden zum Devisenkassamittelkurs
umgerechnet. In Bezug auf die Kriterien der Zuordnung zum
Handelsbuch (Definition der Handelsabsicht) haben sich
gegenüber dem Vorjahr keine Änderungen ergeben.
Das Sachanlagevermögen sowie die immateriellen
Anlagewerte werden mit den Anschaffungskosten
abzüglich planmäßiger und gegebenenfalls
außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet.
Diese werden unter Zugrundelegung der
betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von drei bis
dreizehn Jahren nach der linearen Methode berechnet.
Auf die Anlagenzugänge wird die Abschreibung
zeitanteilig für den Monat der und die Folgemonate
berechnet. Seit dem Jahr 2018 werden Geringwertige
Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten unter EUR 800
(von 2010 bis 2017 EUR 410) gemäß § 6 Abs.
2 EStG im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.
Sonstige Vermögengegenstände sowie
Rechnungsabgrenzungsposten sind mit dem Nennwert bzw. zum
Barwert bewertet.
Die Ansprüche aus den
Rückdeckungsversicherungen sind an die
Pensionsberechtigten verpfändet und dementsprechend
dem Zugriff aller anderen Gläubiger entzogen. Die
Rückstellungen für Pensionen werden in
handelsrechtlich zulässiger Höhe ausgewiesen. Im
Abschlussjahr wurden alle Rückdeckungsversicherungen
aufgrund einer veränderten Bilanzierungsrichtlinie mit
den Rückstellungen verrechnet.
Als versicherungsmathematische Bewertungsmethode
für die Pensionsrückstellungen wurde die
"projected unit credit method" angewandt. Gemäß
§ 253 Abs. 2 S.2 HGB wurde das Wahlrecht in Anspruch
genommen, ein für den Gesamtbestand durchschnittlichen
Marktzinssatz auf eine angenommene Restlaufzeit von 15
Jahren anzuwenden. Als weitere versicherungsmathematische
Annahmen lagen die Richttafeln 2018G von Klaus Heubeck, ein
künftiger Rententrend von 1,75% (Vorjahr: 1,44%) sowie
ein Zinsfuß von 1,83% (Vorjahr: 1,78%) zugrunde. Es
wurde pflichtgemäß der Durchschnittszins der
letzten zehn Jahre angesetzt. Die Gesellschaft hat von
ihrem Wertbeibehaltungswahlrecht gemäß Artikel
67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB Gebrauch gemacht. Der Betrag der
Unterdeckung aufgrund von BilMoG beträgt TEUR 87 und
wird über 15 Jahre in gleichbleibenden Beträgen
(TEUR 5,8) aufgelöst.
Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253
Absatz 6 HGB zwischen dem Ansatz der Rückstellungen
nach Maßgabe des entsprechenden
Durchschnittszinssatzes aus den vergangenen zehn
Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen
nach Maßgabe des entsprechenden
Durchschnittszinssatzes aus den vergangenen sieben
Geschäftsjahren betrug zum Bilanzstichtag TEUR 20
(Vorjahr: TEUR 93).
Die Werte für Verbindlichkeiten entsprechen dem
Erfüllungsbetrag.
Die anderen Rückstellungen haben eine
Restlaufzeit bis zu einem Jahr und werden daher nicht
abgezinst. Sie wurden mit dem nach kaufmännischer
Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag im Einzelfall
gebildet. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen
werden soweit erforderlich bei der Ermittlung des
Erfüllungsbetrags (in Höhe der Allgemeinen
Inflationsrate) berücksichtigt. Rückstellungen
mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach
§ 253 Abs. 2 HGB auf den Abschlussstichtag abgezinst.
Dividendenerträge aus Aufgabegeschäften und
Eigenhandelsbeständen werden nicht wie
Dividendenerträge aus Beteiligungen unter der Position
Laufende Erträge, sondern in den Positionen
Ertrag/Aufwand des Handelsbestandes ausgewiesen.
Die Gesellschaft hat vom Wahlrecht nach § 274
Abs. 1 Satz 2 HGB keinen Gebrauch gemacht und verzichtet
auf den Ansatz aktiver latenter Steuern.
3. Angaben und Erläuterungen zur
Bilanz
Barreserve
Die Barreserve enthält neben dem Kassenbestand
in Höhe von TEUR 1 ein täglich fälliges
Guthaben bei der Deutschen Bundesbank in Höhe von TEUR
485.
Forderungen an Kreditinstitute
Die täglich fälligen Forderungen an
Kreditinstitute beinhalten sowohl täglich fällige
Guthaben bei inländischen Kreditinstituten (TEUR
22.545), inklusive Tages- und Monatsgelder, als auch
Courtage (TEUR 210). Darüber hinaus sind Forderungen
aus Wertpapierverkäufen aktiviert (TEUR 1.221).
Sämtliche Forderungen haben eine Restlaufzeit
von bis zu drei Monaten.
Forderungen an Kunden
Bei den Forderungen in Höhe von TEUR 533 handelt
es sich um Forderungen aufgrund von Dienstleistungen im
Rahmen der Kapitalmarktbetreuung.
Die Forderungen haben eine Restlaufzeit von bis zu
drei Monaten.
Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere
Die Wandelanleihe aus dem Vorjahr in Höhe von
TEUR 250, die nicht börsennotiert ist und eine
unbegrenzte Restlaufzeit hat, wurde im Berichtsjahr in die
Beteiligungen umgegliedert.
Aktien und andere nicht
festverzinsliche Wertpapiere
Der Posten beinhaltet Wertpapiere des
Anlagevermögens i.H.v. TEUR 6, von denen Wertpapiere
i.H.v. TEUR 1 börsennotiert und TEUR 5 nicht
börsennotiert sind. In diesem Posten sind Wertpapiere
in Höhe von TEUR 3 in Fremdwährungen enthalten,
die zum Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag
umgerechnet wurden.
Die Entwicklung der Wertpapiere des
Anlagevermögens ist im Anlagespiegel dargestellt.
Handelsaktiva
Die Handelsaktiva beinhalten börsennotierte
Wertpapiere in Höhe von TEUR 25.699. Der Betrag setzt
sich zusammen aus Schuldverschreibungen (TEUR 8.139) sowie
Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
(TEUR 17.560). In der Position Schuldverschreibungen
enthalten ist ein Hedge aus einer Anleihe (Bundesland
Niedersachsen mit einem Bilanzansatz von TEUR 6.362 und
einer entsprechenden Zahl von Euro-Schatz-Future
Kontrakten). Die Anleihe läuft im Jahr 2025 aus. Die
zum 31.12.2023 gehaltenen übrigen
Schuldverschreibungen laufen überwiegend in den
nächsten Jahren aus. Der gesamte Bestand an
Schuldverschreibungen ist börsennotiert.
In diesem Posten ist ein Anteil von TEUR 42 an
Fremdwährungen enthalten. Die Summe der auf
Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände
der Aktivseite beträgt TEUR 42.
Beteiligungen
Die Gesellschaft hält eine 13,1%ige Beteiligung
an der nicht börsennotierten SRH AlsterResearch AG,
Hamburg. Das Eigenkapital der SRH AlsterResearch AG
beträgt zum 31.12.2023 TEUR 371, der im
Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete
Jahresüberschuss TEUR 58. Der Buchwert dieser
Beteiligung beträgt TEUR 15.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG hat im
Jahr 2021 eine ca. 0,75%ige Beteiligung an der nicht
börsennotierten nextmarkets AG, Köln gezeichnet
und im Jahr 2022 eine Wandelanleihe zum Erwerb weiterer
Aktien der nextmarkets AG erworben. Die Beteiligung und die
Wandelanleihe wurden in den Geschäftsjahren 2022 bzw.
2023 vorsichtshalber in vollem Umfang abgeschrieben. Im
Geschäftsjahr 2023 wurde die Wandelanleihe
ausgeübt, wodurch sich die Beteiligungshöhe auf
insgesamt 1% erhöht hat. Die Entwicklung des
Finanzanlagevermögens ist im Anlagespiegel
dargestellt. Es bestehen keine Forderungen gegen
Beteiligungsunternehmen.
Sachanlagen und immaterielle
Anlagewerte
Die Entwicklung der einzelnen Posten des
Anlagevermögens unter Angabe der Abschreibungen des
Geschäftsjahres ist in dem als Anlage zum Anhang
beigefügten Anlagenspiegel dargestellt.
Sonstige
Vermögensgegenstände
Die Sonstigen Vermögensgegenstände
beinhalten im Wesentlichen Forderungen, an das Finanzamt
aus Gewerbe- und Körperschaftsteuer für das Jahr
2023 (TEUR 157), einen Aktivwert aus einer
Rückdeckungsversicherung (TEUR 89) sowie sonstige
Forderungen in Höhe von TEUR 261. Darüber hinaus
betreffen sie die Kautionen für die
Büroräume in Gräfelfing, Berlin und Hamburg,
für Räume in Frankfurt und die Kaution für
die Johannesburg Stock Exchange (TEUR 40).
Rechnungsabgrenzungsposten
Bei den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten handelt es
sich in erster Linie um Vorauszahlungen für
Versicherungsbeiträge, EDV-Kosten einschließlich
Wartung, Investor Relations sowie um vorausbezahlte Kosten
für Informationsdienste.
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der
Vermögensverrechnung
Die Aktivwerte aus der Rückdeckungsversicherung
(TEUR 1.627), die den beizulegenden Zeitwert darstellen,
wurden mit den Pensionsrückstellungen (TEUR 1.307)
verrechnet. Daraus ergibt sich ein aktivischer
Unterschiedsbetrag i.H.v. TEUR 350.
Aufgrund der durch das BilMoG geänderten
Bewertungsgrundlagen wäre im Jahr 2010 eine
Zuführung zur Pensionsrückstellung in Höhe
von TEUR 87 erforderlich gewesen. Im Geschäftsjahr
wurde jedoch wie im Vorjahr nur die Mindestansammlung von
1/15 des zuzuführenden Betrages als Aufwand (TEUR 4)
erfasst. Pflichtgemäß wurde der
Durchschnittszins der letzten zehn Jahre angesetzt.
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
beinhalten Verbindlichkeiten aus der
Börsengeschäftsabwicklung für das 4. Quartal
2023 (TEUR 121) und Verbindlichkeiten aus Courtagen (TEUR
5).
Sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten haben eine Restlaufzeit von bis zu drei
Monaten. In diesem Posten gibt es keine als Sicherheiten
übertragene Vermögensgegenstände.
Verbriefte Verbindlichkeiten
Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr eine
börsennotierte Umtauschanleihe im Gesamtwert von TEUR
13.856 begeben, die gemäß den Anleihebedingungen
im Jahr 2024 nicht in Geld, sondern in bestimmten Aktien
zurückzuzahlen ist.
Handelspassiva
Die Handelspassiva beinhalten börsennotierte
Wertpapiere in Höhe von TEUR 1.077. In den
Handelspassiva ist ein Anteil von TEUR 26 an
Fremdwährungen enthalten.
Anlagenspiegel
Sonstige Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR
828), Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer (TEUR
82), Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer (TEUR 7),
Verbindlichkeiten gegenüber Aufsichtsrat (TEUR 50),
Verbindlichkeiten gegenüber Personal (TEUR 7) und
Sozialversicherungsbeiträgen für den Monat
Dezember 2023 (TEUR 19).
In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen ist ein Betrag in Höhe von TEUR 13 an
Fremdwährungen enthalten. Zusammen mit dem unter den
Handelspassiva ausgewiesenen Fremdwährungsanteil von
TEUR 26 ergibt sich als Summe der auf Fremdwährung
lautenden Verbindlichkeiten ein Betrag von insgesamt TEUR
39.
Die sonstigen Verbindlichkeiten haben eine
Restlaufzeit von bis zu drei Monaten. In diesem Posten gibt
es keine als Sicherheiten übertragene
Vermögensgegenstände.
Rechnungsabgrenzungsposten
Bei den passiven Rechnungsabgrenzungsposten handelt
es sich um einen Umweltbonus für elektrisch betriebene
Fahrzeuge.
Pensionsrückstellungen
Die Bewertung der Rückstellungen wurde gem. dem
neuen Rechnungslegungshinweis des Instituts der
Wirtschaftsprüfer IDW RH FAB 1.021 "Handelsrechtliche
Bewertung von Rückstellungen für Altersversorgung
aus rückgedeckten Direktzusagen" mit der Vorgabe
Passivprimat angepasst.
Die Aktivwerte aus der Rückdeckungsversicherung,
die den beizulegenden Zeitwert darstellen, wurden mit den
Pensionsrückstellungen verrechnet. Daraus ergibt sich
ein passivischer Überhang i.H.v. TEUR 138.
Aufgrund der durch das BilMoG geänderten
Bewertungsgrundlagen wäre im Jahr 2010 eine
Zuführung zur Pensionsrückstellung in Höhe
von TEUR 87 erforderlich gewesen. Im Geschäftsjahr
wurde jedoch wie im Vorjahr nur die Mindestansammlung von
1/15 des zuzuführenden Betrages als Aufwand (TEUR 2)
erfasst.
Steuerrückstellungen
Die Berechnung ergab im Geschäftsjahr einen
Steueraufwand für Ertragsteuern in Höhe von TEUR
316. Der Steueraufwand konnte in vollem Umfang mit den
geleisteten Vorauszahlungen i.H.v. TEUR 473 verrechnet
werden. Die in der Bilanz ausgewiesenen
Steuerrückstellungen von TEUR 130 betreffen das Jahr
2022.
Andere Rückstellungen
Die anderen Rückstellungen von TEUR 1.742
beinhalten im Wesentlichen Boni (TEUR 1.257) und
Sondervergütung Vorstände (TEUR 17), pauschale
Lohnsteuer (TEUR 10), Rückstellungen für
ausstehenden Urlaub (TEUR 147) sowie Abschluss- und
Prüfungskosten (TEUR 159). Darüber hinaus sind
ausstehende Rechnungen (TEUR 91), EDW-Beitrag (TEUR 13) und
für Offenlegungsverpflichtungen (TEUR 1) enthalten.
Ferner wurden Rückstellungen für den Zinssaufwand
der mwb-Anleihe (TEUR 47) gebildet.
Fonds für allgemeine
Bankrisiken
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG
führte im Geschäftsjahr 2023 dem Fonds
gemäß § 340e Abs. 4 HGB TEUR 688 zu, um im
Fonds für allgemeine Bankrisiken 50% des
durchschnittlichen Handelsergebnisses der letzten fünf
Jahre zu erreichen. Der Fonds nach § 340e Abs. 4 HGB
dotiert zum 31.12.2023 mit TEUR 15.364.
Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital in Höhe von EUR
7.473.700,00 ist eingeteilt in 7.473.700 nennwertlose
Aktien mit einem rechnerischen Wert von EUR 1,00.
Sämtliche Aktien sind Inhaberaktien.
Am Bilanzstichtag befanden sich 37.195 eigene Aktien
im Depot. Der Nennwert der eigenen Aktien wurde vom
gezeichneten Kapital abgesetzt.
Eigene Aktien
Insgesamt wurden im Jahr 2023 65.126 Aktien (dies
entspricht einem Anteil von 0,87% am Grundkapital) gekauft
und 52.812 Aktien (dies entspricht einem Anteil am
Grundkapital von 0,71%) verkauft. Der durchschnittliche
Erwerbskurs belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf EUR
4,10 der durchschnittliche Verkaufskurs auf EUR 4,07. Die
Erträge und Aufwendungen aus dem Unterschied zwischen
An- und Verkaufspreis der eigenen Aktien werden über
die Kapitalrücklage verrechnet.
Die Käufe und Verkäufe wurden während
des Geschäftsjahres wie folgt getätigt:
Der Bestand an eigenen Aktien entspricht einem
Nennwert von EUR 37.195. Dies wiederum entspricht 0,50% am
Grundkapital.
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG wurde in
der Hauptversammlung vom 19. Juli 2022 ermächtigt, bis
zum 18. Juli 2027 eigene Aktien zum Zwecke des
Wertpapierhandels mit der Maßgabe zu erwerben, dass
der Handelsbestand der zu diesem Zweck zu erwerbenden
Aktien 5% des Grundkapitals am Ende eines jeden Tages nicht
übersteigen darf.
Im Geschäftsjahr machte die Gesellschaft von
ihrer Ermächtigung zum Erwerb eigener Anteile zum
Zwecke des Wertpapierhandels Gebrauch.
Kapitalrücklage
Es ergibt sich eine Kapitalrücklage zum 31.
Dezember 2023 i.H.v. TEUR 1.800. Der Rückgang um TEUR
40 resultiert im Berichtsjahr aus einen Verkaufsergebnis
eigener Aktien in Höhe von TEUR -23 sowie einem Saldo
aus Abzugsposten und Hinzurechnungen aus dem Abgang/Zugang
von eigenen Anteilen zu Anschaffungskosten i.H.v. TEUR -17.
Bilanzunwirksame Geschäfte
Zum Bilanzstichtag bestanden bei der Gesellschaft
keine schwebenden Geschäfte in Form von
Aufgabegeschäften für Kaufpositionen und
Verkaufspositionen.
4. Erläuterungen zur Gewinn- und
Verlustrechnung
Im Zinsaufwand sind verrechnete Aufwendungen und
Erträge gemäß § 285 Nr. 25 HGB in
Höhe von TEUR 25 enthalten. Diese ergeben sich aus
Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung von
TEUR 56 und Aufwendungen aus der Abzinsung der
Pensionsrückstellung von TEUR 31.
Die Provisionserträge beinhalten im Wesentlichen
Courtageerträge (TEUR 4.007), Platzierungsprovisionen
(TEUR 221), Provisionen aus Aktienlistings (TEUR 392),
Provisionen aus Vermittlungsleistungen (TEUR 32) sowie
sonstige Provisionen in Höhe von TEUR 2.737.
Im Handelsergebnis (Differenz aus Ertrag und Aufwand
des Handelsbestandes) sind sowohl das Ergebnis aus den
Geschäften, die über unsere Handelsdepots (TEUR
17.350) abgewickelt werden, als auch die Kursdifferenzen
aus Aufgabegeschäften (TEUR 2.240) enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten
überwiegend Gutschriften für frühere Jahre
(TEUR 48), Sachbezüge (TEUR 22), Mieteinnahmen (TEUR
22) sowie sonstige Weiterbelastungen (TEUR 5). Ferner
wurden Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen (TEUR 51), Erlöse für die
Nutzung von Hybridfahrzeugen (TEUR 28) und
Versicherungsentschädigungen (TEUR 1) generiert.
Darüber hinaus wurden sonstige Erlöse aus der
Weiterberechnung von Kosten (TEUR 15) sowie Erträge
aus Umweltbonus (TEUR 3) erfasst.
Die Personalaufwendungen i.H.v. TEUR 7.404 beinhalten
größtenteils Aufwendungen für Löhne
und Gehälter, Boni, Prämien, gesetzlichem
sozialen Aufwand sowie Aufwendungen für
Altersversorgung in Höhe von TEUR 31.
Bei den anderen Verwaltungsaufwendungen handelt es
sich hauptsächlich um Börsen-/
Bankenabwicklungsgebühren (TEUR 7.123), EDV-Kosten
(TEUR 2.376), Kosten für WertpapierInformationsdienste
(TEUR 1.904) und XETRA-Gebühren (TEUR 333). Als
weitere Posten wären hier
Aktieneinführungsgebühren (TEUR 345), Rechts- und
Beratungskosten (TEUR 260), Abschluss- und
Prüfungskosten (TEUR 354), Internet- und
Leitungskosten (TEUR 280), Raumkosten (TEUR 395), Kosten
für das OrderAbwicklungs- und
Handelsunterstützungssystem (TEUR 205), Kosten
für das Handelssystem Max-One (TEUR 154), Kosten
für Börsenzulassungen (TEUR 143),
Buchführungs-, Abschluss- und Prüfungskosten
(TEUR 150) sowie Kosten für Investor Relations und
Werbung (TEUR 98) zu nennen.
Die Abschreibungen wurden linear in Anlehnung an die
von der Finanzverwaltung veröffentlichten Afa-Tabellen
vorgenommen und betragen im Berichtszeitraum TEUR 226.
Die Beteiligung an der nextmarkets AG wurde im
Geschäftsjahr um TEUR 250 auf einen Erinnerungswert
von € 1 abgeschrieben.
Im laufenden Geschäftsjahr wurden Forderungen
aus früheren Jahren in Höhe von TEUR 40 aufgrund
von Stornierung abgeschrieben.
Die Steuern in Höhe von TEUR 537 entfallen mit
TEUR 316 auf das zu versteuernde Einkommen des
Geschäftsjahres und mit TEUR 221 auf das Vorjahr.
5. Sonstige Angaben
Organe
Zu Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft waren im
Berichtsjahr bestellt:
Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder
beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR 509.
Hierin sind geldwerte Vorteile z.B. für
Dienstwagen und doppelte Haushaltsführung in Höhe
von TEUR 22 enthalten.
Ein ehemaliges Organmitglied erhält von der
Gesellschaft eine lebenslange Rente in Höhe von
monatlich TEUR 2. Dafür wurden Rückstellungen in
Höhe von TEUR 279 gebildet.
Herr Carsten Bokelmann ist Mitglied des Aufsichtsrats
der Bayerische Börse AG, München.
Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehörten zum
31.12.2023 folgende Personen an:
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des
Aufsichtsrats betrugen TEUR 50.
Herr Hendrik Janssen ist stellvertretender
Vorsitzender des Aufsichtsrates der vwd
TransactionSolutions AG, Frankfurt am Main und
stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der ICF
Systems AG, Frankfurt am Main.
Herr Mühlbauer und Herr Dr. Lüders hatten
neben dem Aufsichtsratsmandat bei der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG keine weiteren
Aufsichtsratsmandate oder ähnliches inne.
Genehmigtes Kapital
Der Vorstand ist in der Hauptversammlung vom
21.07.2023 ermächtigt worden, mit Zustimmung des
Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft bis zum
20. Juli 2028, einmal oder mehrmals um bis zu TEUR 3.737
durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender
Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen mit
Gewinnberechtigung ab Beginn des im Zeitpunkt der Ausgabe
laufenden Geschäftsjahres zu erhöhen.
Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrates
hierfür das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre
gemäß den gesetzlichen Bestimmungen
ausschließen. Dies gilt insbesondere, sofern die
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital zum Zwecke
des
Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen an anderen
Unternehmen erfolgt.
Mitarbeiter
Die durchschnittliche Anzahl der während des
Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter
beträgt 53 Mitarbeiter in Vollzeit und 14 Mitarbeiter
in Teilzeit. Die Mitarbeiter verteilen sich
folgendermaßen auf die einzelnen Standorte.
Zum 31.12.2023 beschäftigte die Gesellschaft
inklusive der Vorstandsmitglieder insgesamt 64 Mitarbeiter.
Angabe von Passivischen
Beteiligungen
Die BÖAG Börsen AG, Hamburg, ist zu 25,1%
an der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG beteiligt.
Die FMNP BeteiligungsGmbH, Gräfelfing, hält 19,8%
der Anteile.
Herr Kalischer hält 7,43% und Herr
Mühlbauer 1,8% der Anteile an der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG.
Herr Bokelmann, Herr Jordan, Herr Janssen sowie Herr
Dr. Lüders halten zum 31. Dezember 2023 keine Aktien
der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG.
Sonstige finanzielle
Verpflichtungen
Zum Bilanzstichtag bestanden sonstige Verpflichtungen
aus laufenden Mietverträgen, aus Verträgen mit
Wertpapierinformationsdiensten, aus Verträgen
bezüglich des Orderabwicklungs- und
Handelsunterstützungssystems, aus Verträgen
über Werbekampagnen und Leitungsnetzen in folgender
Höhe und Fälligkeit:
Honorar des Abschlussprüfers
Im Geschäftsjahr beträgt das für das
Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar des
Abschlussprüfers für
Abschlussprüfungsleistungen TEUR 80, für andere
Bestätigungsleistungen TEUR 19.
Steuerberatungsleistungen oder sonstige Leistungen wurden
für das Geschäftsjahr seitens des
Abschlussprüfers nicht erbracht.
Wesentliche Auslagerung von
Dienstleistungen
Die Finanzbuchhaltung ist an die flatexDEGIRO AG,
Frankfurt am Main, ausgelagert.
Die flatexDEGIRO AG erbringt neben der
Finanzbuchhaltung Dienstleistungen im Zusammenhang mit der
Erstellung von Meldungen gemäß WpIG, der Geld-
und Stückebuchhaltung sowie des Handels- und
Positionsführungssystems Tradix und der Bereitstellung
von Infrastruktur im Handelsbereich.
Den Betrieb der Limitkontrollsysteme und des
zentralen Marktdatensystems sowie des Betriebs von Xetra
und Xontro wurde an die oraise GmbH, Bremen, ausgelagert.
Die Interne Revision wurde ausgeführt von der
NPP Niethammer, Posewang & Partner GmbH,
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg.
Die Gesellschaft hat Auslagerungsverträge
bezüglich der Erbringung der Anlagevermittlung mit
folgenden gebundenen Vermittlern im Geschäftsjahr
unterhalten:
6. Gewinnverwendung
Der Vorstand schlägt vor, den zum 31. Dezember
2023 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 9.411
auf neue Rechnung vorzutragen.
7. Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem
Schluss des Geschäftsjahrs eingetreten und weder in
der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz
berücksichtigt sind, liegen nicht vor.
Gräfelfing, den 28.
März 2024
Bestätigungsvermerk
des unabhängigen Abschlussprüfers
An die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG,
Gräfelfing
Prüfungsurteile
Wir haben den Jahresabschluss der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG, Gräfelfing, - bestehend aus
der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und
Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.
Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang,
einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus
haben wir den Lagebericht der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG, Gräfelfing, für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember
2023 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB
erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen
Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des
Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Grundlage für die
Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses
und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317
HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere
Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen
ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers
für die Prüfung des Jahresabschlusses und des
Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks
weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen
unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen
handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und
haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in
Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.
Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten
Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um
als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum
Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Verantwortung der gesetzlichen
Vertreter und des Aufsichtsrats für den
Jahresabschluss und den Lagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich
für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den
deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden
handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen
Belangen entspricht, und dafür, dass der
Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die
gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen
Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den
deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger
Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die
Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen,
der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund
von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der
Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder
Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die
gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die
Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der
Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren
haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang
mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit,
sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus
sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des
Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der
Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht
tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten
entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter
verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts,
der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der
Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen
Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den
deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen
Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und
Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet
haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in
Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen
gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um
ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im
Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die
Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der
Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des
Lageberichts.
Verantwortung des Abschlussprüfers
für die Prüfung des Jahresabschlusses und des
Lageberichts
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit
darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes
frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von
dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der
Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage
der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen
Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht,
den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk
zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum
Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an
Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in
Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der
vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche
Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen
können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern
resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn
vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass
sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses
Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen
wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten
beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir
pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine
kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die
Überwachung Verantwortlichen unter anderem den
geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie
bedeutsame Prüfungsfeststellungen,
einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im
internen Kontrollsystem, die wir während unserer
Prüfung feststellen.
mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG
Rottenbucher Straße 28 82166 Gräfelfing
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