Quirin Privatbank AG

Berlin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023

der Quirin Privatbank AG

1. Rahmenbedingungen

Im Jahr 2023 standen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ganz im Zeichen der im Jahr 2022 begonnenen und bis ins dritte Quartal 2023 fortgesetzten historisch schnellen und starken Anhebung der Leitzinsen durch die Notenbanken. Diese haben sowohl gesamtwirtschaftlich als insbesondere auch an den Anlagemärkten zu entsprechenden Einflüssen geführt, denen auch die Quirin Privatbank Gruppe (nachfolgend kurz "Quirin Privatbank", "Bank" oder "Gruppe") sowie ihre Kundinnen und Kunden (nachfolgend die "Kunden") ausgesetzt waren.

Die weltweite konjunkturelle Entwicklung kühlte in diesem Umfeld gegenüber der auch schon unterdurchschnittlichen Entwicklung von 2022 weiter ab. Im Kreis der Industrieländer war dabei das Wirtschaftswachstum gemessen an der realen Veränderungsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP), in Deutschland mit am geringsten. Den ersten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge ging die Wirtschaftsleistung nach dieser Kennzahl im Jahr 2023 sogar um -0,3 % zurück. Auch wenn aufgrund des Verlaufs in 2023 technisch noch keine Rezession vorliegt, setzte sich die seit dem 2. Quartal 2022 in Deutschland vorherrschende wirtschaftliche Stagnation fort. Weltweit betrachtet war das Wirtschaftswachstum mit 3,0 % (IMF-Prognose von Oktober 2023) im Vergleich zum Durchschnitt der vorangegangenen 10 Jahre leicht unterdurchschnittlich.

Rückläufig war in 2023 auch die Inflation. Von den Höchstständen von knapp 10 % Ende 2022 ging die Inflationsrate im Jahresverlauf 2023 kontinuierlich zurück. Die Entwicklung war allerdings weniger markant und zügig als aus Sicht der Bank von vielen zum Jahresbeginn 2023 erwartet, so dass die deutsche Inflationsrate im Jahresdurchschnitt noch immer bei +5,9 % lag. Auch angesichts dieses Inflationsverlaufs sahen sich die Notenbanken weltweit dazu veranlasst, ihren Kurs schneller und kräftiger Leitzinsanhebungen fast durchgängig fortzusetzen. So lag der Leitzins in den USA seit Juli 2023 und damit auch zum Jahresende bei 5,25 bis 5,5 % - in der Europäischen Währungsunion lag der Leitzins der EZB ab September 2023 bei 4,5 %. Dies wirkte sich auch entsprechend auf das allgemeine Zinsumfeld aus, das in 2023 weiter anzog.

An den weltweiten Aktienmärkten war das Jahr 2023 - trotz steigender Zinsen und eines unterjährig durchaus schwankenden Verlaufs - aus Sicht der Bank überdurchschnittlich erfreulich. Der weltweite Aktienindex der Industrieländer MSCI World gewann (in US-Dollar) knapp 22 % hinzu, der DAX entwickelte sich mit gut 20 % kaum schwächer - unter den Spitzenreitern war einmal mehr der US-amerikanische Aktienmarkt, der gemessen am S&P 500 sogar gut 24 % (in US-Dollar) hinzugewann. In den Schwellenländern war die Entwicklung mit +7 % gemessen am MSCI World Emerging Markets eher durchschnittlich und deutlich geringer als in den Industrieländermärkten. Der Euro erstarkte gegenüber dem US-Dollar im Jahresverlauf um gut 3 %, was die Erträge internationaler Aktienengagements für Euro-Investoren etwas schmälerte. An den Anleihemärkten markierte das Jahr 2023 zwar eine merkliche Erholung gegenüber dem Jahr 2022. Mit einem Anstieg von zum Beispiel 6,7 % bei den 10-jährigen Bundesanleihen konnten die Verluste aus 2022 allerdings noch nicht aufgeholt werden. Darüber hinaus vollzog sich der Löwenanteil dieser Erholung erst in den letzten Wochen des vierten Quartals.

Eine auch das Anlegerverhalten beeinflussende Sondersituation im Zinsmarkt war aus Sicht der Bank die über den gesamten Jahresverlauf 2023 anhaltende Inversion der Zinsstrukturkurve sowohl in Europa als auch in den USA (sowie weiteren wichtigen Wirtschaftsräumen). Sehr kurzfristige Zinsen waren bis zum Jahresende merklich höher als Coupons für länger laufende Zinstitel, was die hohe Nachfrage der Anleger nach Tagesgeld- und Geldmarktanlagen erklärt.

2. Geschäftsmodell

Die Gruppe betreibt mit dem Privatkundengeschäft und dem Kapitalmarktgeschäft zwei strategische Geschäftsbereiche.

Geschäftsbereich Privatkundengeschäft

Im Mittelpunkt des Privatkundengeschäfts steht die unabhängige Beratung von vermögenden Privatkunden rund um das Thema Geld- und Vermögensanlage. Die Beratung erfolgt nach dem Prinzip der Honoraranlageberatung, d. h., die Bank wird für ihre Dienstleistungen ausschließlich und direkt von ihren Kunden bezahlt. Bemessungsgrundlage für die Vergütung sind grundsätzlich die Assets under Management (AuM). Unabhängige Beratung meint in diesem Zusammenhang eine sowohl produkt- als auch anbieterunabhängige Beratung, womit die Beratung der Kunden auf die Interessen der Kunden und mithin nicht auf den Absatz bestimmter Produkte von bestimmten Anbietern ausgerichtet ist.

Das Privatkundengeschäft wird in der Gruppe in zwei Einheiten betrieben. Die Kunden der Quirin Privatbank AG werden persönlich und ganzheitlich an 15 Standorten im Bundesgebiet betreut (nachfolgend das "analoge Privatkundengeschäft"). Die Betreuung der Kunden erfolgt ausschließlich durch festangestellte Vermögensberaterinnen und Vermögensberater und wird einerseits in Form der Anlageberatung und andererseits in Form der Vermögensverwaltung angeboten - wobei sich die Bank insbesondere auf die Vermögensverwaltung fokussiert. Im Zusammenhang mit der Vermögensverwaltung und Anlageberatung erbringt die Bank auch Dienstleistungen im Einlagen- und Depotgeschäft.

Mit quirion betreibt die Gruppe in einer selbständigen Tochtergesellschaft einen sog. Robo-Advisor, mit dem das Anlagekonzept der Quirin Privatbank in die digitale Welt übertragen wird (nachfolgend "quirion" oder das "digitale Privatkundengeschäft"). Das digitale Privatkundengeschäft macht eine professionelle Vermögensverwaltung Anlegern aller Einkommens- und Vermögensklassen zugänglich. Quirin Privatbank und quirion unterscheiden sich in der Zielgruppe und damit im Beratungsbedarf und Beratungsumfang der Kunden sowie in der Breite des angebotenen Produkt- und Dienstleistungsspektrums.

Kernelement im Privatkundengeschäft und Grundlage der bestehenden Wachstumsstrategie ist das Asset-Management-Konzept, auf dessen Basis im Rahmen der Vermögensverwaltung die Kundengelder angelegt und verwaltet werden.

Die Vermögensverwaltung umfasst unter der Bezeichnung "Markt - Meinung - Wissen" drei übergeordnete Bausteine, die individuell miteinander kombiniert werden können. Innerhalb der Bausteine stehen je nach Risikoprofil des Kunden verschiedene Anlagestrategien zur Verfügung. Das Besondere des Konzepts liegt in der Kombination unterschiedlicher, klar voneinander abgegrenzter Renditequellen, die jeweils unterschiedlichen Schwankungsbreiten und Risiken unterliegen. Darüber hinaus wird seit 2019 eine auf nachhaltige Investitionen ausgerichtete Vermögensverwaltungsstrategie unter dem Namen "Verantwortung" angeboten. Die Strategie "Verantwortung" ist vom Volumen her nach der Strategie "Markt" mittlerweile die zweitgrößte Strategie in der Vermögensverwaltung.

Gemeinsam mit dem digitalen Privatkundengeschäft in der quirion AG ist die Quirin Privatbank ein hybrider Finanzdienstleister, der für das Privatkundengeschäft im übergeordneten Sinne die jeweiligen Vorteile aus der digitalen und der analogen Welt der Geldanlage zum Nutzen der Kunden miteinander verbindet. Neue und bestehende Kunden beider Welten haben je nach Bedarf die Wahl zwischen verschiedenen Anlage- und Betreuungsmodellen:

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einer rein digitalen Geldanlage ohne persönlichen Ansprechpartner,

einer digitalen Geldanlage mit persönlicher Beratung und Betreuung per Telefon oder Video und

der individuellen persönlichen Beratung und Betreuung an 15 Standorten über die gesamte Angebotspalette der Vermögensverwaltung und Vermögensberatung.

Die unterschiedlichen Beratungsmodelle variieren hinsichtlich ihres Preises sowie der Intensität und Individualisierung der Beratung.

Geschäftsbereich Kapitalmarktgeschäft

Im Geschäftsbereich Kapitalmarktgeschäft werden börsennotierte und nicht börsennotierte Unternehmen sowie deren Gesellschafter und Aktionäre mit ihren Geschäftsvorhaben betreut. Darüber hinaus bietet das Kapitalmarktgeschäft seinen Kunden Zugang zu in- und ausländischen Investoren an den internationalen Kapitalmärkten. In diesem Zusammenhang werden mit den Small- und Mid-Cap-interessierten Investoren entsprechende Investmentideen entwickelt und umgesetzt.

Um den anspruchsvollen Anforderungen seiner Kunden bestmöglich gerecht zu werden, bündelt das Kapitalmarktgeschäft die Expertise verschiedener Spezialisten auf den jeweiligen Gebieten in vier Bereiche.

Der Bereich Corporate Finance entwickelt mit Blick auf die jeweiligen Ziele seiner Kunden individuelle Finanzierungskonzepte und setzt diese um - unabhängig davon, ob es sich dabei um Eigen-, Hybrid- oder Fremdkapitalfinanzierungen, Umplatzierungen, Übernahmeangebote, Squeezeouts, Aktien- und Anleiherückkaufprogramme oder Börsenzulassungen und Listings handelt.

Im Bereich Institutionelle Kundenbetreuung werden vielfältige Investitionsoptionen mit und für die Kunden entwickelt und organisiert - vom Handel mit Aktien über ETFs bis hin zu Staats- und Unternehmensanleihen. Spezialisiert hat sich der Bereich auf die Umsetzung von Trading-Strategien und bietet im Rahmen von Best Execution ein Orderrouting zu allen wichtigen internationalen Börsenplätzen an. In diesem Zusammenhang werden regelmäßig auch die vom Bereich Corporate Finance durchgeführten Kapitalmarkttransaktionen unterstützt.

Im Bereich Institutionelles Research werden fundamentale Unternehmensanalysen sowie Unternehmensstudien, Marktanalysen und Industriereports erstellt. Der Fokus liegt dabei auf ausgewählten deutschen Small und Mid Caps. Darüber hinaus werden Kapitalmarkttransaktionen des Bereichs Corporate Finance durch entsprechende Unternehmens- und Marktanalysen begleitet.

Der von den vorgenannten Bereichen unabhängige Geschäftsbereich Kapitalmarktservice bietet ein Leistungsangebot zur Begebung von wertpapierbasierten Finanzierungsinstrumenten an. Dies beinhaltet einerseits die vollumfängliche prozessuale und technische Abwicklung von Wertpapieremissionen für Banken, Finanzdienstleister, Wertpapierhandelshäuser und externe Unternehmensberater. Andererseits richtet sich das Dienstleistungsangebot direkt an Unternehmen, die Kapitalmarktprodukte in Anspruch nehmen - angefangen bei der Erstverbriefung von Emissionen und Zahlstellendiensten über die laufende Betreuung und Pflege bis hin zu Kapitalveränderungen inklusive etwaiger erforderlicher Ergänzungsdienstleistungen.

Geschäftsstrategie

Das Geschäftsmodell der Bank ist in beiden strategischen Geschäftsbereichen vorwiegend auf das Erzielen von Provisionserträgen für die angebotenen Dienstleistungen ausgerichtet.

Die Quirin Privatbank verfolgt im Rahmen ihrer Geschäftsstrategie die folgenden fünf übergeordneten Ziele:

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DIE Bank/​Marke für (echte) unabhängige Anlageberatung in Deutschland sein,

Wachstum: deutliche Steigerung der Kundenanzahl und der verwalteten Kundengelder (AuM),

nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes,

angemessene Beteiligung der Aktionäre am Unternehmenserfolg,

nachhaltige Unternehmensentwicklung unter Berücksichtigung ökologischer Ziele.

Die Geschäftsstrategie wird jährlich überprüft und ist im Vergleich zum Vorjahr grundsätzlich unverändert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde das strategische Wachstumsziel um die Steigerung der Kundenanzahl ergänzt. Zudem wurde im Kontext des veränderten Zinsumfelds ein Zinsangebot für täglich fällige Kundeneinlagen mit dem Ziel eingeführt, diese Einlagen sukzessive in eine Vermögensverwaltung und damit in eine Anlage am Kapitalmarkt zu konvertieren.

Neben den beiden strategischen Geschäftsbereichen Privatkundengeschäft und Kapitalmarktgeschäft steuert die Bank ihre Liquidität im Bereich Treasury, um einerseits die Zahlungsfähigkeit und Einhaltung sämtlicher regulatorischer Anforderungen zu gewährleisten und andererseits in diesem Kontext Zinsüberschüsse zu generieren.

Darüber hinaus betreibt die Bank im Rahmen verbliebener vertraglicher Verpflichtungen das sog. BPO-Geschäft (Business Process Outsourcing). Grundsätzlich hat die Bank diese Aktivitäten 2015 an andere Geschäftspartner abgegeben. Sie ist nur noch insoweit in das BPO-Geschäft eingebunden, als sie als Partner für Bankinfrastrukturleistungen fungiert, die einer Banklizenz bedürfen (z. B. Lagerung von Wertpapieren bei Wertpapiersammelstellen), wofür die Bank entsprechend vergütet wird und anfallende Kosten an die Vertragspartner weiterbelastet.

Die Bank steuert ihr Geschäft und die Geschäftsentwicklung nach finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren. Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren sind der Jahresüberschuss sowie die Gesamtkapitalquote. Die Gesamtkapitalquote setzt sich dabei aus dem aufsichtlichen Kern- und Ergänzungskapital zusammen und beschreibt das Verhältnis zu den aufsichtlichen Risikopositionen. Weitere finanzielle Leistungsindikatoren sind der Provisionsüberschuss und die Cost-Income-Ratio (CIR). Die CIR wird vor Umlage der Overheadkosten ermittelt und ist definiert als Relation der ordentlichen Aufwendungen zu den ordentlichen Erträgen.

Der bedeutsamste nichtfinanzielle Leistungsindikator, der sich lediglich auf den Geschäftsbereich Privatkundengeschäft bezieht, ist das für die Kunden verwaltete Vermögen (Assets under Management - AuM). Die AuM umfassen sowohl Wertpapiere als auch bei der Bank gehaltene Einlagen der Kunden. Weitere nichtfinanzielle Leistungsindikatoren sind die Kundenanzahl sowie die Kundenzufriedenheit.

3. Geschäftliche Entwicklung

Überblick

Die Quirin Privatbank blickt auf eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung in 2023 zurück. Sowohl die an dem verwalteten Kundenvermögen und den Nettozuflüssen gemessenen vertrieblichen Kennzahlen im Privatkundengeschäft als auch der Jahresüberschuss sind Ausdruck dieser positiven Entwicklung. Die Gruppe erreicht im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von 3,9 Mio. €, was einer Verbesserung von 10,5 Mio. € im Vergleich zum Ergebnis des Vorjahreszeitraumes (-6,7 Mio. €) entspricht. Der 2023 erreichte Jahresüberschuss liegt damit auch deutlich über dem für das Geschäftsjahr erwarteten Planwert.

Zwar stand auch 2023 unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sowie weiterer multilateraler Krisen und der (un)mittelbaren Folgen und Unsicherheiten, die diese Krisen für die Menschen und die Kapitalmärkte mit sich brachten. Allerdings zeigten sich die Kapitalmärkte trotz der schwierigen Weltwirtschaftslage weitgehend robust, was die positive Geschäftsentwicklung der Bank in Verbindung mit hohen Mittelzuflüssen auf verzinste Tagesgeldkonten der Bank unterstützt hat. Die Eigenkapitalrendite (nach Steuern) beträgt für das Geschäftsjahr 2023 6,2 % (2022: -10,9 %).

Getragen wurde die positive Geschäftsentwicklung insbesondere durch die Geschäftsbereiche Privatkundengeschäft und Treasury. Im Bereich Treasury konnte die Bank aufgrund der Zinsentwicklung, der außerordentlich stark gestiegenen Kundeneinlagen und der daraus generierten Zinsmarge ein besonders stark verbessertes Zinsergebnis erreichen.

Das analoge Privatkundengeschäft konnte seinen Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortsetzen. So belaufen sich die AuM zum Jahresende 2023 auf 5,8 Mrd. €, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von 0,8 Mrd. € bzw. 16 % entspricht. Insofern konnte das für die AuM erwartete Wachstum erreicht werden. In den gestiegenen AuM spiegeln sich sowohl die in den Kundenportfolios erzielte positive Performance als auch die Nettozuflüsse der Kunden wider. Die Nettozuflüsse erreichen in 2023 ca. 380 Mio. € und haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 31 % erhöht. Der überwiegende Teil der Nettozuflüsse wurde zunächst auf Zinskonten angelegt, denn bezüglich eines Investments am Kapitalmarkt waren viele Anleger aufgrund der bestehenden Unsicherheiten noch zurückhaltend.

Von den insgesamt 5,8 Mrd. € im analogen Privatkundengeschäft verwalteten Kundenvermögen werden etwa 4,6 Mrd. € entsprechend der strategischen Zielsetzung im Rahmen einer Vermögensverwaltung betreut. Dies entspricht einem Anteil von 80 % der AuM. Diese Vermögensverwaltungsquote hat sich mithin im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der stark gestiegenen Einlagen um 3 Prozentpunkte reduziert.

Der Provisionsüberschuss im analogen Privatkundengeschäft konnte im Vergleich zum Vorjahr auf Basis der hohen Nettozuflüsse sowie der positiven Entwicklung der Kapitalmärkte, die sich in einer entsprechend positiven Wertentwicklung der Kundenportfolios niederschlägt, um 9 % gesteigert werden. Da die Verwaltungsaufwendungen gleichzeitig nur um 4 % gestiegen sind, hat sich das Ergebnis des Geschäftsbereichs in 2023 deutlich verbessert und liegt auch über dem Erwartungswert für das Segment. Die CIR des analogen Privatkundengeschäfts hat sich infolgedessen von 68 % auf 62 % reduziert.

Auch das digitale Privatkundengeschäft hat sich weiter positiv entwickelt und konnte seinen Wachstumskurs fortsetzen. Die Nettozuflüsse haben sich in 2023 mit 850 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht, wobei auch im digitalen Privatkundengeschäft der überwiegende Teil der Zuflüsse derzeit (noch) auf Zinskonten angelegt ist. Die Kundenanzahl ist um 32 % auf mehr als 78.000 angestiegen. Das verwaltete Kundenvermögen hat sich in diesem Zusammenhang um knapp 80 % auf knapp 2,3 Mrd. € erhöht.

Insgesamt betreuen das analoge und digitale Privatkundengeschäft damit zum Jahresende 2023 mehr als 90.000 Kunden mit einem Vermögen von 8,1 Mrd. €, was Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahr von 28 % bei der Kundenanzahl und 29 % bei den AuM entspricht.

Die Rahmenbedingungen für das Kapitalmarktgeschäft waren im Geschäftsjahr 2023 aufgrund der schwächeren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bei gleichzeitig hoher Inflation, dem gestiegenen Zinsniveau und hoher Volatilität an den Kapitalmärkten äußerst schwierig. Das aus diesem Grund von großen Unsicherheiten geprägte wirtschaftliche Umfeld und Kapitalmarktumfeld hat die Durchführung von Kapitalmarkttransaktionen deutlich erschwert und teilweise unmöglich gemacht, was die Geschäftsentwicklung entsprechend belastet hat. Aufgrund des stabilen und weniger umfeldabhängigen Bereichs Kapitalmarktservice erreicht das Kapitalmarktgeschäft insgesamt trotzdem im abgelaufenen Geschäftsjahr ein positives operatives Ergebnis. Die CIR des Geschäftsbereichs hat sich in dem Kontext allerdings von 69 % auf 86 % erhöht.

Ertragslage

Wesentlicher Ergebnistreiber für die Ertragslage der Bank ist der Provisionsüberschuss. Im analogen und digitalen Privatkundengeschäft konnte der Provisionsüberschuss aufgrund der gestiegenen AuM merklich gesteigert werden, während sich dieser im Kapitalmarktgeschäft und Treasury spürbar reduziert hat. Insgesamt erreicht der Provisionsüberschuss in der Gruppe über alle Geschäftsbereiche 56,6 Mio. € und konnte damit im Vergleich zum Vorjahresniveau um 1,7 Mio. € bzw. 3 % gesteigert werden.

Der Zinsüberschuss, in den für die Berichterstattung auch die laufenden Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren einbezogen werden, hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 2,6 Mio. € um ca. 12,8 Mio. € auf 15,4 Mio. € besonders deutlich erhöht. Der verbesserte Zinsüberschuss ist insbesondere auf den geldpolitischen Kurswechsel der EZB und die stark gestiegenen Kundeneinlagen zurückzuführen. Infolgedessen ist einerseits die Belastung durch Negativzinsen weggefallen und andererseits wurde aus der Zinsmarge im Einlagengeschäft ein entsprechender Zinsüberschuss generiert.

Das Handelsergebnis beläuft sich im Berichtsjahr auf -0,2 Mio. € (Vorjahr 0,6 Mio. €).

Das sonstige betriebliche Ergebnis beträgt 1,3 Mio. € und liegt damit ca. 66 % unter dem Vorjahresniveau von 3,7 Mio. €. Enthalten sind hier unter anderem Erträge aus der Weiterbelastung von Drittkosten und der Geschäftsbesorgung im Rahmen des BPO-Geschäfts (2,0 Mio. €, Vorjahr: 2,0 Mio. €), aus der Auflösung von Rückstellungen (1,4 Mio. €, Vorjahr: 1,3 Mio. €) sowie der Währungsumrechnung (0,2 Mio. €, Vorjahr: 0,3 Mio. €). Darüber hinaus enthält der Posten einen periodenfremden Aufwand in Höhe 2,7 Mio. €, der auf im Rahmen einer Betriebsprüfung im Geschäftsjahr 2023 ergangene geänderte Umsatzsteuerbescheide für die Jahre 2016 bis 2018 zurückgeht, gegen die die Bank aufgrund einer unverändert abweichenden Rechtsauffassung entsprechende Rechtsmittel eingelegt hat.

Die Verwaltungsaufwendungen betragen im Berichtsjahr 60,4 Mio. € und haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 6 % reduziert. Der Rückgang geht überwiegend auf im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduzierte Marketingaufwendungen, insbesondere im digitalen Privatkundengeschäft zurück. Darüber hinaus sind die Personal- und Sachkosten grundsätzlich ergebnis- und inflationsbedingt sowie aufgrund der etwas höheren Mitarbeiteranzahl leicht gestiegen.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagegüter haben sich im Vergleich zum Vorjahr gering um 5 % auf 1,4 Mio. € reduziert.

Aus den Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft (Risikovorsorge) ergibt sich für das Geschäftsjahr 2023 im Saldo ein Aufwand von -4,3 Mio. € (Vorjahr -1,1 Mio. €). Die Risikovorsorge ist vor allem durch ein negatives Bewertungsergebnis aus Wertpapieren der Liquiditätsreserve geprägt, welches insbesondere auf Abschreibungen auf Wertpapiere von zwei Emittenten zurückzuführen ist. Darüber hinaus enthält die Risikovorsorge einen positiven Saldo aus der Bildung und Auflösung von Einzelwertberichtigungen für Forderungen an Kunden sowie aus den gem. IDW RS BFA 7 ermittelten Pauschalwertberichtigungen.

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere (Ergebnis aus Finanzanlagen) belaufen sich auf -1,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €). Die Ergebnisbelastung resultiert aus einer Wertminderung eines wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieres.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag haben sich ergebnisbedingt von 1,6 Mio. € im Vorjahr auf 2,1 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöht.

Insgesamt erzielt die Quirin Privatbank damit auf Gruppenebene für das Geschäftsjahr 2023 einen Jahresüberschuss von 3,9 Mio. € (Vorjahr: -6,7 Mio. €).

Im Jahresdurchschnitt 2023 waren neben zwei Vorstandsmitgliedern 287 Mitarbeiter (Vorjahr 285) und zum Bilanzstichtag 296 Mitarbeiter (Vorjahr 286) angestellt.

Finanzlage

Die Quirin Privatbank Gruppe refinanziert sich primär über das Eigenkapital. Darüber hinaus nimmt sie Kundeneinlagen im Rahmen ihres Geschäftsmodells entgegen, die sie überwiegend bei der Bundesbank im Rahmen der Einlagenfazilität hinterlegt oder in liquiden Wertpapieren anlegt. Die Kundeneinlagen sind im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus, welches die Bank über eine Guthabenverzinsung auf entsprechenden Zinskonten an ihre Kunden weitergibt, besonders stark gestiegen. Die Zahlungsfähigkeit war im Berichtszeitraum zu jeder Zeit gegeben. Zur Steuerung der Liquiditätslage und der Liquiditätsrisiken verweisen wir auf die entsprechende Darstellung im Risikobericht.

Das Grundkapital der Quirin Privatbank AG als Muttergesellschaft beträgt unverändert 43.412.923 € und ist in 43.412.923 Stückaktien mit Gewinnberechtigung aufgeteilt, die auf den Inhaber lauten. Die Anteilsstruktur stellt sich zum Bilanzstichtag unverändert wie folgt dar:

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Aktionäre Anteil in % am Grundkapital
Berliner Effektengesellschaft AG 25,3
Vorstand Quirin Privatbank AG 19,0
Riedel Gruppe 14,9
Streubesitz 40,8

Die Aktien der Quirin Privatbank sind im Basic Board, einem Teilbereich des Open Market (Freiverkehr), an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme beträgt zum Berichtsstichtag 1.440 Mio. € und hat sich im Vergleich zum Jahresabschluss 2022 (485 Mio. €) fast verdreifacht. Ursache für den Anstieg der Bilanzsumme sind besonders deutlich gestiegene Kundeneinlagen infolge der Einführung eines Zinsangebots und damit einhergehend deutlich gestiegene bei der Bundesbank angelegte liquide Mittel.

Die Aktivseite ist aus diesem Grund zum überwiegenden Teil durch Guthaben bei der Deutschen Bundesbank gekennzeichnet. Da die Bundesbankguthaben jedoch mehrheitlich in Form der Einlagefazilität gehalten werden und diese als Termineinlagen unter den Forderungen an Kreditinstitute auszuweisen sind, sind die Forderungen an Kreditinstitute von 364 Mio. € auf 1.329 Mio. € angestiegen. Die ebenfalls bei der Deutschen Bundesbank unterhaltene Barreserve hat sich um 3 Mio. € auf 6 Mio. € reduziert.

Die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere sowie die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere haben sich im Vergleich zum Jahresende weiter leicht reduziert und belaufen sich zum Stichtag auf 51 Mio. €, da ähnlich wie in den Vorjahren Fälligkeiten nicht vollständig reinvestiert wurden. Die Forderungen an Kunden sind im Vergleich zum Vorjahresstichtag unverändert und betragen 46 Mio. €.

Dem Geschäftsmodell der Bank entsprechend bleiben die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit 1.280 Mio. € der wesentliche Posten der Passivseite der Bilanz, der sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag (291 Mio. €) aufgrund der Einführung eines Zinsangebots ca. vervierfacht hat.

Darüber hinaus ist die Struktur der Passivseite im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich stichtagsbedingt um 38 Mio. € auf 44 Mio. € verringert. Die sonstigen Verbindlichkeiten sind um 4 Mio. € auf 27 Mio. € gestiegen. Die Rückstellungen haben sich im Vorjahresvergleich um 1 Mio. € auf 19 Mio. € erhöht.

Das Eigenkapital hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 61 Mio. € um 1 Mio. € auf 62 Mio. € erhöht. Da die Quirin Privatbank gem. Art. 19 Abs. 1 CRR keine aufsichtsrechtliche Institutsgruppe bildet, wird die Gesamtkapitalquote ausschließlich auf Einzelabschlussebene der Konzerngesellschaften ermittelt. Aufsichtsrechtlich ergibt sich für die Quirin Privatbank AG zum Bilanzstichtag (vor Feststellung des Jahresabschlusses) weiterhin eine sehr komfortable Gesamtkapitalquote von 33,8 % (Vorjahr 31,5 %), die damit deutlich höher lag, als auf Basis der Kapitalplanung für das Geschäftsjahr zu erwarten war. Die Gesamtkapitalquote für die quirion AG beträgt zum Bilanzstichtag 12,2 % (Vorjahr: 12,7 %).

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die Gruppe blickt für das Jahr 2023 auf eine positive Geschäftsentwicklung zurück. Die bedeutsamsten finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren konnten trotz des weiterhin herausfordernden Kapitalmarktumfelds aufgrund geopolitischer Konflikte gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert werden. Der Jahresüberschuss konnte um 10,5 Mio. € auf 3,9 Mio. € verbessert werden. Die Quirin Privatbank AG ist mit einer um 2,3 Prozentpunkte auf 33,8 % erhöhten Gesamtkapitalquote stabil und komfortabel sowie die quirion AG mit einer Gesamtkapitalquote von 12,2 % ausreichend kapitalisiert. Die AuM sind aufgrund der Mittelzuflüsse sowie der positiven Performance um 29 % auf 8,1 Mrd. € angestiegen.

Insgesamt sind wir daher mit der Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden und erwarten, an diese positive Entwicklung auch in Zukunft anknüpfen zu können. Auch die zurückliegenden durch COVID-19 sowie den Russland-Ukraine-Krieg ausgelösten Krisen, insbesondere in 2020 und 2022, zeigen, wie robust das Geschäftsmodell und die Geschäftsentwicklung der Bank sind.

Der Hauptversammlung im Juni 2024 werden wir daher auf Ebene der Quirin Privatbank AG parallel zur erfolgten Stärkung der Gewinnrücklagen die Ausschüttung des verbleibenden Bilanzgewinns in Höhe von 4,8 Mio. € als Dividende für das Geschäftsjahr 2023 vorschlagen, was einer Ausschüttung von 11 Cent je Aktie entspricht.

4. Risikobericht und Beschreibung des Risikomanagements

Da die Quirin Privatbank gem. Art. 19 Abs. 1 CRR keine aufsichtsrechtliche Institutsgruppe bildet, stellt der Risikobericht im Folgenden ausschließlich auf die Quirin Privatbank ab.

Für die Sicherung des Vermögens der Bank und die langfristige Ertragssicherung ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen eingehbaren Risiken und Ertragspotenzial notwendig. Hierzu hat der Vorstand einen Gesamtbanksteuerungsprozess (ICAAP) etabliert, der die einzelnen Elemente und Verantwortlichkeiten festlegt. Der ICAAP ist in den jährlichen Strategieprozess eingebettet. Er ist zukunftsorientiert und hat weitreichende Folgen für die Bindung von Ressourcen. Der Vorstand ist für den Strategieprozess verantwortlich. Er hat in der Geschäfts- und Risikostrategie den Handlungsrahmen für die eingehbaren Risiken festlegt. Bankspezifische Risikoindikatoren sind definiert und in die regelmäßige Berichterstattung eingebunden.

Der Vorstand hat eine Leitlinie für die Risikokultur in der Bank festgelegt. Sie soll die Identifizierung und den bewussten Umgang mit Risiken fördern und sicherstellen, dass Entscheidungsprozesse zu Ergebnissen führen, die auch unter Risikogesichtspunkten ausgewogen sind.

Risikomanagement ist eine Gesamtbankverantwortung und folgt dem Prinzip der drei Verteidigungslinien ("Three Lines of Defence"). Dieses Modell stellt die Verankerung des Risikomanagements in der gesamten Bank sicher. Es beinhaltet die klare Zuordnung von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten und bildet den Rahmen für ein funktionsfähiges Kontroll- und Überwachungssystem (IKS). Der Vorstand ist, unabhängig von der internen Zuständigkeitsregelung, für die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation und deren Weiterentwicklung verantwortlich. Dies umfasst die Verantwortung für alle wesentlichen Elemente des Risikomanagements und des internen Kontrollsystems. Jede Fachabteilung (erste "Verteidigungslinie") trägt die Erst- und Hauptverantwortung für Risiken, die aus dem operativen Geschäft entstehen. Sie sorgt dafür, dass die operativen Tätigkeiten im Einklang mit den Geschäftsprinzipien und internen Richtlinien stehen. Dazu entwickelt sie in Abstimmung mit der Second Line of Defence ein angemessenes Kontrollumfeld, um die Risiken und Kontrollen, die in Verbindung mit den Geschäftsprozessen stehen, zu identifizieren und zu überwachen.

Als zweite "Verteidigungslinie" werden die Risikomanagementfunktionen sowie die Kontrollbereiche verstanden, die der Steuerung und Überwachung der ersten "Verteidigungslinie" dienen. Hierzu gehören die Festlegung von Methoden und Verfahren für das Risikomanagement, die Vorgaben von Leit- und Richtlinien, die Überwachung der Risiken und Kontrollen sowie das Reporting an die Organe der Bank. Dabei wird zwischen Risiko- und Finanzcontrolling unterschieden. Das Risikocontrolling überwacht und berichtet über die Marktpreis-, Adressenausfall-, Liquiditäts-, operationellen und sonstigen Risiken. Dem Finanzcontrolling obliegt die Überwachung und Berichterstattung hinsichtlich der Geschäftsrisiken. Daneben ist die Abteilung Organisation, Prozesse & Auslagerungsmanagement für die Steuerung und Überwachung des Auslagerungsmanagements und der Informationssicherheitsbeauftragte für die IT-Risiken zuständig. Für die Risiken aus Beratungsfehlern, Geldwäsche und Betrug sind entsprechende Regelungen durch die Abteilung Compliance und den Geldwäsche- sowie Fraud-Beauftragten erlassen worden, deren Überprüfung auf Einhaltung regelmäßig erfolgt. Die Compliance-Funktion ist darüber hinaus für die Identifizierung der wesentlichen rechtlichen Regelungen und Vorgaben sowie der Risiken zuständig, sofern sich aus der Nichteinhaltung solcher rechtlichen Regelungen eine Gefährdung des Vermögens des Instituts ergeben könnte. Weiterhin sind die Beauftragten für den Datenschutz und das Notfallmanagement sowie der Rechtsbereich den Kontrollbereichen zugehörig.

Als prozessunabhängige Überwachungsstelle dient die Interne Revision (dritte "Verteidigungslinie"). Sie überwacht unter anderem die Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagements sowie des internen Kontrollsystems.

Aus der Risikokultur und dem Prinzip der drei "Verteidigungslinien" ergibt sich, dass jeder Mitarbeiter der Bank auch eine individuelle Verantwortung für das Risikomanagement hat.

Der Risikostrategie liegt die regelmäßig stattfindende Risikoinventur zugrunde, bei der die Risiken definiert, aufgenommen und bewertet sowie Risikoarten zugeordnet werden. Mit der Inventur erfolgt auch die Einschätzung der Wesentlichkeit der die Bank betreffenden Risiken, die darin qualifizierte Relevanz des Risikos und deren Berücksichtigung in der Risikotragfähigkeit.

Für die Sicherstellung der Risikotragfähigkeit wendet die Bank neben der normativen Perspektive in der ökonomischen Perspektive den Ansatz der barwertnahen Risikotragfähigkeit an. Die Grundlagen des Konzepts und die Ergebnisse der Ermittlung sind in einem jährlich aktualisierten ICAAP-Bericht zusammengefasst. Für die normative Perspektive wurden der Beurteilung ein Planszenario sowie ein ebenfalls steuerungsrelevantes adverses Szenario, welches bankspezifische als auch allgemeine adverse Entwicklungen simuliert, zugrunde gelegt. Ergänzend simuliert die Bank weitere bankspezifische adverse Szenarien und bezieht diese in die Beurteilung ein. Darüber hinaus werden zusätzliche Stresstest- und Sensitivitätsanalysen in der ökonomischen Perspektive durchgeführt.

Neben der ökonomischen Sichtweise umfasst das Risikotoleranz- und Steuerungskonzept der Bank den regulatorischen Steuerungskreis (sog. normative Perspektive). Gegenstand dieses Steuerungskreises ist die jederzeitige Einhaltung der externen und internen Schwellen der regulatorischen Kapital- und Liquiditätskenngrößen.

Die zur Verfügung stehende Risikodeckungsmasse im Geschäftsjahr 2023 war stabil und deckte die aggregierten Gesamtbankrisiken unterjährig und auch zum Berichtsstichtag solide ab. Die Risikotragfähigkeit ist und war in 2023 sowohl für die normative als auch für die ökonomische Perspektive mit den entsprechenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen gegeben. In die relevanten Steuerungsgrößen der normativen Perspektive ist auch ein Managementpuffer einbezogen, der gleichfalls eingehalten wurde.

Das Risikodeckungspotenzial in der ökonomischen Perspektive beträgt unter Berücksichtigung von in Summe 12,0 Mio. € Abzugsposten zum Berichtsstichtag 62,4 Mio. €. Die Abzugsposten beinhalten unter Anwendung der Tz. 42 des Leitfadens der BaFin zur aufsichtlichen Beurteilung bankinterner Risikotragfähigkeitskonzepte auch das Stressergebnis aus den Geschäftsrisiken im steuerungsrelevanten adversen Szenario des ICAAP. Unter Anwendung der Tz. 42 des RTF-Leitfadens werden die geplanten Netto-Provisionserträge angesetzt und den Verwaltungskosten in konsistenter Form gegenübergestellt. Dabei ist eine vorsichtige und konservative Schätzung unter Anwendung des adversen Szenarios unter Beibehaltung des Geschäftsumfangs zugrunde gelegt.

Nach Abzug der ökonomischen Kapitalanforderungen (Risikolimite) verbleibt ein freies Risikodeckungspotenzial von 13,9 Mio. €.

Die Bank unterscheidet folgende Risikoarten:

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Adressenausfallrisiken

Geschäftsrisiken

Liquiditätsrisiken

Marktpreisrisiken

operationelle Risiken

Der nachfolgenden Tabelle können die Kennzahlen zur Limitstruktur und Limitauslastung in der ökonomischen Perspektive zum 31. Dezember 2023 für alle Risikoarten entnommen werden, die die Bank aufgrund ihrer Risikoinventur für sich als wesentlich klassifiziert hat:

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Risikoart Limit
T€
Risikopotenzial
T€
Adressenausfallrisiken VaR inklusive Migrationsrisiko 17.000 4.150
Beteiligungsrisiken 18.500 13.473
Marktpreisrisiken VaR inklusive Credit-Spread-Risiken 7.000 5.366
Operationelle Risiken 6.000 5.932
Gesamt 48.500 28.921

Die Beteiligungsrisiken werden von der Bank gesondert limitiert und nicht in das Limit der Adressenausfallrisiken einbezogen.

In der Risikoinventur wurden die Liquiditätsrisiken aufgrund der ausreichenden Liquiditätsausstattung der Bank sowie der Liquiditätsablaufbilanz, die unverändert keine Refinanzierungslücken aufweist, weiterhin als nicht wesentlich beurteilt. Die als wesentlich eingeschätzten Geschäftsrisiken werden in der Kapitalplanung über die adversen Szenarien abgebildet.

Nachhaltigkeitsrisiken (ESG-Risiken) wurden in der Inventur als Risikotreiber aufgenommen und deren Betroffenheit entsprechend analysiert. Im Ergebnis wurde derzeit eine geringe Betroffenheit von Nachhaltigkeitsrisiken für die Bank festgestellt.

Die Gesamtkapitalquote lag zu den Monatsstichtagen des Geschäftsjahres stets über 26,7 % und beträgt zum Bilanzstichtag solide 33,8%.

Für plötzliche und unerwartete Zinsänderungen im Anlagebuch gemäß dem Rundschreiben 06/​2019 (BA) beträgt der höhere Zinskoeffizient im Standardtest 0,51 % (Vorjahr 1,85 %). Diese Kennzahl wurde in 2023 stets deutlich eingehalten.

Adressenausfallrisiken

Das Adressenausfallrisiko umfasst neben den klassischen Kredit- und Bonitätsrisiken auch Kontrahenten-, Emittenten-, Länder-, Struktur- und Beteiligungsrisiken sowie Verwertungs-, Migrations- und Fremdwährungsrisiken.

Kredit- und Bonitätsrisiken beinhalten das Risiko, dass ein Kreditnehmer/​Emittent seinen vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nicht termingerecht nachkommt.

Kontrahentenrisiken (Gegenparteirisiken) ergeben sich aus noch nicht vollständig abgewickelten Geschäften und dem Risiko des Ausfalls des Geschäftspartners. Dabei kann die Erfüllung des Geschäfts selbst ausfallen, wenn die Bank mit ihrer Lieferung bereits in Vorleistung getreten ist (Wiedereindeckungs- und Erfüllungsrisiken). Hierbei werden Börsen-, Kassa- und Zug-um-Zug-Geschäfte ausgenommen. Sog. Free-Geschäfte führt die Bank nicht durch. Wiedereindeckungsrisiken aus Kommissionsgeschäften der Bank für Warehouse-Geschäfte werden in die tägliche Limit-Auslastung additiv einbezogen.

Länderrisiken umfassen bei der Bank das Ländertransferrisiko. Strukturrisiken können sich aus der Zusammensetzung des Kreditportfolios ergeben, zum Beispiel wenn Klumpenrisiken durch Branchen-, Sektoren- oder regionale Konzentrationen entstehen.

Die gesondert ausgewiesenen Beteiligungsrisiken betreffen das Tochterunternehmen und werden durch eine Multiplikation des Buchwertes (Ausfallvolumen) mit der Ausfallquote ("LGD") gemessen. Im Stresstest wird die LGD auf 100 % erhöht.

Den Risiken begegnet die Bank, indem Kreditentscheidungen nur im Rahmen der gültigen Kompetenzordnung erfolgen. Ferner erfolgen Kreditvergaben hauptsächlich in Form von durch Wertpapiere besicherten Krediten an Privatpersonen und an Einzelunternehmen. Das Kreditgeschäft ist vorrangig auf den nationalen Markt ausgerichtet.

Die Adressenausfallrisiken für Kunden, Kontrahenten und Emittenten unter Berücksichtigung von Sicherheiten und Länderrisiken werden im Rahmen einer Monte-Carlo-Simulation als Value-at-Risk (VaR) mit einem Konfidenzniveau von unverändert 99,9 % und einer Historientiefe von 250 Tagen ermittelt. Berücksichtigt werden erwartete und unerwartete Verluste sowie Migrationsrisiken.

Das Ausfallvolumen (EAD) entspricht dem zum Zeitpunkt des Ausfalls in Anspruch genommenen Betrag abzüglich etwaiger Sicherheiten.

Die Bank nutzt für die Ausfallwahrscheinlichkeiten (Probability of Default - PD) die PD-Prognosen von Standard & Poor's (S&P) für die Segmente Finanzinstitute, Unternehmen mit externem Rating und Länder. Bei Firmenkrediten und Privatkunden wird auf PD-Prognosen der SCHUFA Holding AG, Wiesbaden zurückgegriffen. Sofern für Kreditnehmer keine externen Ratingeinstufungen vorliegen, wird intern durch den Bereich Kredit-Marktfolge eine Ratingeinstufung durch Verwendung des Ratingsystems CredaRate vorgenommen.

Die Bank hat für die Ermittlung der LGD eine entsprechende Verlustdatenbank aufgebaut. Die realisierte Verlustquote bei Ausfall ist definiert als Verhältnis des Verlusts infolge des Ausfalls eines Schuldners zu dem Betrag, der zu dem Zeitpunkt des Ausfalls aussteht, und stellt damit das Verhältnis aus ökonomischem Verlust und EaD dar. Für einzelne Segmente sind die intern realisierten Verlustbeobachtungen allerdings nicht ausreichend, um Aussagen über die Angemessenheit der prognostizierten Verlustquote zu treffen, so dass auf repräsentative externe Datenquellen zurückgegriffen wird. Als Datengrundlage zur Abbildung der LGD im Segment "Finanzinstitute" werden realisierte Settlement-Preise von Credit-Default-Swaps nach Ausfall von europäischen Banken und Zahlungsdienstleistern sowie für Emittenten die von S&P veröffentlichten Recoveries europäischer Unternehmen herangezogen. Für das Segment Länder werden empirisch beobachtete LGD-Werte von ausgefallenen Staaten und CDS-Spreads verwendet. Entsprechend nutzt die Bank im Vergleich zum Vorjahr differenzierte LGD.

Non-Performing Loans sind einzelwertberichtigt und werden mit dem ggf. bestehenden Blankoanteil in die Berechnung der Adressenausfallrisiken einbezogen.

Offene Linien werden unverändert mit 50 % auf das Blanko-Exposure angerechnet. Termingeschäfte fließen mit ihrem Kreditäquivalenzbetrag ein. Die Bank vergibt derzeit keine Fremdwährungskredite bzw. hält keine Eigenanlagen in fremder Währung.

Für die Risikosteuerung verwendet die Bank die Kennzahlen Expected und Unexpected Loss. Der Credit Value at Risk (CVaR) ist der unerwartete Verlust des Portfolios über den erwarteten Verlust hinaus.

Die unterstellten Ausfallwahrscheinlichkeiten werden regelmäßig in Bezug auf die getroffenen Annahmen überprüft.

Um die ESG-Risiken in den Adressenausfallrisiken zu steuern, hat die Bank das ESG-Modul der CredaRate erworben. Dabei steht vorerst eine informative Datensammlung für Unternehmenskredite und den Depot-A-Bestand im Vordergrund. Es können damit die ermittelten ESG-Scores mit dem bankeigenen Datenpool (als Benchmark) verglichen werden. Im Rahmen der Risikoinventur hat die Bank die Betroffenheit für sich aus ESG-Risiken als gering eingeschätzt.

Im Rahmen von Stresstestrechnungen werden die Auswirkungen von einzelnen gestressten Parametern und risikoartenübergreifenden Szenarien auf die Risikokennzahlen und das Risikodeckungspotenzial untersucht. Dabei werden unter anderem die PD, die LGD, der Expected Shortfall und die Auswirkungen aus den Verringerungen der Beleihungswerte von Sicherheiten für Kundenkredite verwendet. Weiterhin werden in Sensitivitätsanalysen Konzentrationsrisiken untersucht. Für das Branchenrisiko "Immobilien" wird dabei eine unterstellte Reduzierung der Stichtagswerte im Immobiliensektor ermittelt.

Das Kreditportfolio - bestehend aus Krediten, Avalkrediten und Wertpapieren im Eigenbestand - beträgt zum Berichtsstichtag 153 Mio. € (Marktwert bzw. Inanspruchnahme zzgl. offener Linien; Vorjahr 185 Mio. €). Nach Abzug der bewerteten Sicherheiten verteilt sich das Blanko-Exposure auf die internen Ratingklassen wie folgt (Vorjahreswerte sind in Klammern gezeigt):

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Blanko-Exposure
in Mio. €
in %
Ratingklasse 1 22 29
(14)
Ratingklasse 2 30 39
(32)
Ratingklasse 3 12 16
(22)
Ratingklasse 4 12 16
(19)
Ratingklasse 5 0 0
(2)
Gesamt 76 100
(89)

Die Ratingklassen 1 bis 3 entsprechen für Emittentenrisiken einem Investmentgrade-Rating.

Erkennbaren Risiken wird durch die ausreichende Bildung von Einzelwertberichtigungen auf den nicht durch werthaltige Sicherheiten gedeckten Blankoanteil Rechnung getragen. Risiken aus Eventualverbindlichkeiten oder Kreditzusagen werden durch die Bildung von Rückstellungen abgedeckt. Für latente Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft sowie für außerbilanzielle Kreditrisiken werden Pauschalwertberichtigungen nach BFA 7 gebildet. Die Pauschalwertberichtigungen werden von den Aktivpositionen Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden abgesetzt. Für das außerbilanzielle Geschäft werden Rückstellungen passiviert und entsprechend von den Eventualverbindlichkeiten sowie den anderen Verpflichtungen abgesetzt. Die Ermittlung der Pauschalwertberichtigungen erfolgt auf Basis eines vereinfachten Ansatzes auf der Grundlage von erwarteten Verlusten. Dabei wird der erwartete Verlust über die gesamte Laufzeit eines Geschäfts ("lifetime expected loss") geschätzt. Die Ermittlung des erwarteten Verlustes erfolgt unter Verwendung eines Modells, welches hinsichtlich der Berücksichtigung des latenten Kreditrisikos insbesondere die Parameter PD, Erlösquote (erwarteter Erlös aus der Verwertung vorhandener Sicherheiten) und Credit-Conversion-Factor (Linienanrechnung) des Risikomanagements sowie eine Diskontierungskurve verwendet. Abweichend von der Anwendung der Modelle aus dem Risikomanagement zur Ermittlung des Adressenausfallrisikos wird die PD um einen makroökonomischen Einflussfaktor in Form eines Frühwarnindikators ergänzt. Zur Diskontierung der Zahlungsströme wird der risikolose Marktzinssatz verwendet.

Unverändert zum Vorjahr sind zum Berichtsstichtag 19 % des Kreditexposures der Immobilien- bzw. Baubranche zuzurechnen. Konzentrationen bezogen auf Kredite und Wertpapiere in Währungen, Ratingklassen oder Regionen sind für die Bank derzeit nicht wesentlich.

Marktpreisrisiken

Die Bank fasst das Zinsänderungs-, Kurs- und Währungsrisiko sowie Credit-Spread-Risiken (für Wertpapierbestände im Handels- und Anlagebestand) unter den Marktpreisrisiken zusammen.

Ein Eigenhandel (Nostrohandel) in Aktien, Derivaten oder Devisen mit dem Ziel der kurzfristigen Gewinnerzielung wird in der Bank nicht betrieben. Weiterhin führt die Bank keine Devisenoptionen und Geschäfte in Immobilien und Rohwaren durch. Diese Geschäfte bleiben bei den Ausführungen zu den Marktrisiken entsprechend unberücksichtigt.

Wertpapieraufträge und Börsentermingeschäfte für Kunden führt die Bank grundsätzlich als Kommissionsgeschäfte durch; diese bleiben folglich bei der Messung der Marktpreisrisiken unberücksichtigt.

Die im Rahmen der bilanziellen Bewertung gebildeten währungs-, betrags- und laufzeitkongruenten Bewertungseinheiten (Mikro-Hedges) von Devisentermingeschäften werden im Risiko einzelgeschäftsbezogen und marktnah (Mark-to-Market) bewertet und in das Risiko vollständig einbezogen. Diese Geschäfte betreffen entsprechende Kunden- und deren Absicherungsgeschäfte und sind von untergeordneter Bedeutung.

Die Berechnung der Risikoauslastung erfolgt täglich auf Basis der Endbestände des Vortages. Limitüberschreitungen bedürfen der gesonderten Genehmigung des jeweiligen Kompetenzträgers.

Die Marktpreisrisiken werden mittels einer historischen Simulation (VaR) unter Verwendung eines unveränderten Konfidenzniveaus von 99,9 % sowie einer Haltedauer von 250 Tagen berechnet. Um alle relevanten Verläufe eines Konjunkturzyklus abzubilden, wird eine Historientiefe für Zins- und Credit-Spread-Risiken ab Ende 2006 verwendet. Die Credit Spreads sind Teil des VaR-Ergebnisses. Dabei nutzt die Bank tägliche sektor- und branchenspezifische Credit-Spread-Kurven (Annual Yield Curves) des Marktdatenanbieters IHS Markit.

Für die Messung der Kursrisiken verwendet die Bank unverändert das zeb-Trading-System.

Währungsrisiken sind bei der Bank gering und werden auf der Grundlage der Währungsbilanz ermittelt. Auf den Wechselkurs wird die Volatilität für (Netto-)Long-Positionen kursreduzierend und für (Netto-)Short-Positionen kurserhöhend berücksichtigt. Der aus dem um die Volatilität veränderten Wechselkurs umgerechnete Eurobetrag wird vorzeichenneutral über alle Währungen addiert und in der Limitauslastung additiv berücksichtigt.

Für Stresstest- und Sensitivitätsanalysen werden die Zins- und Credit-Spread-Kurven sowie Währungskurse verändert. Weiterhin werden diverse Zinskurvenszenarien und daraus folgende Barwertveränderungen in die Analysen einbezogen.

Der VaR beträgt zum Stichtag folgende in T€ gemessenen Werte für Zins-, Kurs-, Währungs- und Credit-Spread-Risiken (Vorjahr in Klammern):

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Kursrisiko Währungsrisiko Zinsänderungsrisiko (IRRBB) Credit-Spread-Risiko
4.584 28 230 126
(2.674) (39) (1.750) (713)

Darüber hinaus wird das gesondert berechnete Ergebnis aus dem Deckungsvermögen der betrieblichen Altersvorsorge von 398 T€ (Vorjahr 340 T€) in der Limitauslastung für die Marktpreisrisiken hinzugerechnet.

Das Kursrisiko wird aufgrund der volatilen Kurse für den Bestand mit einem zusätzlichen Risikoaufschlag von 110 % berechnet und ist deshalb im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Die Reduktion des Credit-Spread-Risikos und des Zinsänderungsrisikos ist durch die Bestandsverringerung begründet. Für den Rückgang des Zinsänderungsrisikos ist die Anpassung der täglich fälligen Kundeneinlagen für die Ablauffiktion ursächlich.

Durch die betrags- und fristenkongruente Anlage der verzinslichen Einlagen sind die Auswirkungen auf das Zinsänderungsrisiko gering.

Liquiditätsrisiken

Die Bank hat stets sicherzustellen, dass sie ihre Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllen kann (Zahlungsunfähigkeitsrisiko). Die Liquiditätsrisiken umfassen außerdem das Risiko steigender Refinanzierungskosten aufgrund eigener Bonitätsverschlechterung oder allgemeiner Spread-Ausweitungen am Markt (Refinanzierungskostenrisiko), das Marktliquiditäts-, Abruf- und Terminrisiko.

Die Bank refinanziert sich primär über das Eigenkapital. Darüber hinaus nimmt sie Kundeneinlagen im Rahmen ihres Geschäftsmodells entgegen, die sie überwiegend bei der Bundesbank hinterlegt oder in liquiden Wertpapieren anlegt. Darüber hinaus kann die Bank gegebenenfalls die Spitzenrefinanzierungsfazilität beziehungsweise Offenmarktgeschäfte der Europäischen Zentralbank (EZB) in Anspruch nehmen.

Abrufrisiken werden durch eine weitgehend fristenkongruente Liquiditätsanlage sowie durch Anlagen in kurzfristig liquidierbare Vermögenswerte gesteuert.

Für die Messung der Liquiditätsrisiken nutzt die Bank das System zeb_​integrated_​treasury-Manager. Dabei werden die einzelnen Cashflows entsprechend ihrer (Rest-)Laufzeit in Laufzeitbänder eingeordnet. Anhand der Liquiditätsablaufbilanz werden in einer Vorschaurechnung Liquiditätslücken ermittelt. Das System stellt diesen Lücken hypothetische kongruente Refinanzierungen zu aktuellen Marktkonditionen gegenüber. Hieraus errechnet sich ein theoretischer barwertiger Refinanzierungsschaden, dessen Auswirkungen bei einer Veränderung der Refinanzierungskurve für die Sensitivitätsanalysen simuliert werden. Dabei wird das Marktliquiditätsrisiko (Gefahr einer erschwerten kurzfristigen Verwertung von Aktiva aufgrund mangelnder ausreichender Marktliquidität) durch unterschiedliche Verwertungsquoten für Wertpapiere berücksichtigt.

Für die Bank besteht ein Notfallplan, um möglichen realen Liquiditätsengpässen zu begegnen.

Die jeweiligen Liquiditätskosten, -nutzen und -risiken sind in der Planung der Bank berücksichtigt und werden verursachungsgerecht intern verrechnet (internes Verrechnungspreissystem).

Für die operative Liquiditätssteuerung ist der Bereich Treasury zuständig. Dieser trifft seine Entscheidungen auf der Grundlage des prognostizierten Refinanzierungsbedarfs für die unterschiedlichen Zeithorizonte.

Die Liquiditätslage der Bank war im abgelaufenen Geschäftsjahr stets stabil. Zum 31.12.2023 beträgt die LCR-Kennziffer 6,57 (aufsichtsrechtliches Mindestmaß: 1,0). Im Jahresverlauf lag die Kennziffer zwischen 4,16 und 8,7.

Mit dem in dem Berichtsjahr angebotenen verzinslichen Einlagekonto sind die Einlagen stark gewachsen. Die sich hieraus ergebenden Auswirkungen auf die Mindestquote der Leverage Ratio werden überwacht und gesteuert, die Mindestquote wurde im Berichtjahr stets eingehalten.

Für die Überwachung der Liquiditätsrisiken nutzt die Bank auch einen Liquidity-at-Risk-Ansatz (LaR). Der LaR bezeichnet den Auszahlungsüberschuss, der während eines Geschäftstages mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit auf der Basis von Vergangenheitsdaten nicht überschritten wird. Mit dem LaR bestimmt die Bank, wie viel Liquidität sie unter Berücksichtigung eines zusätzlichen Aufschlages zur Sicherstellung der täglichen Zahlungsbereitschaft vorhalten muss. Die mit einer Ampelsteuerung versehene tägliche Überwachung ist mit dem Liquiditätsnotfallplan verknüpft und zeigte für 2023 deutlich ausreichenden Auszahlungsüberschuss.

Der ermittelte LaR für den Zeitraum vom 01.01. bis zum 31.12.2023 beträgt bei einem 99 %-Konfidenzniveau rd. 69 Mio. € und ist durch täglich fällige Guthaben bei der Deutschen Bundesbank abgesichert.

Operationelle Risiken

Die Bank definiert das operationelle Risiko als die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Prozessen, Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse eintreten.

Die Bank hat organisatorische Rahmenbedingungen geschaffen, um operationelle Risiken systematisch und bankweit zu erfassen. Schadensfälle werden in einer Schadensfalldatenbank zeitnah nachgehalten und ausgewertet.

Die Messung der operationellen Risiken erfolgt mit einer DV-unterstützten Monte-Carlo-Methode unter Verwendung eines 99,9 %-Konfidenzniveaus und einem einjährigen Betrachtungshorizont. Sämtliche Berechnungen basieren auf Bruttoschäden. Für die Modellierung der Verteilung der Schadensfälle wird eine Poisson-Verteilung verwendet. Die Poisson-Verteilung ist eine geeignete diskrete Zählverteilung, die für die Modellierung von Auftrittshäufigkeiten einzelner unabhängiger Ereignisse (wie die in der Schadensfalldatenbank festgehaltenen und einer Schadenskategorie zugeordneten Schäden) genutzt wird. Im Berichtsjahr wurde die Historientiefe auf einen relevanten rollierenden Zeitraum von 10 Jahren begrenzt und Inflationseffekte für die Schadensfälle aus der Vergangenheit ergänzend berücksichtigt.

Für eine geeignete Modellierung werden alle beobachteten Schadensfälle nach Risikoart und Schadenshöhe klassifiziert, wobei die Risikoarten hierbei alle in der Risikoinventur der OpRisk identifizierten (Sub-)Risikoarten darstellen. Bei der Schadenshöhe werden für jede Risikoart die aufgetretenen Schadensfälle in Klein-, Mittel- und Großschäden unterschieden. Die Festlegung der Grenzen für die Schadenshöhenkategorien orientiert sich an den intern festgelegten Meldekategorien. Für die Schätzung des Parameters λ der Poisson-Verteilung wird die durchschnittliche historische Auftrittshäufigkeit der Zufallsgröße verwendet.

Sofern für eine (Sub-)Risikoart keine oder nicht ausreichende Fälle in der Schadensfalldatenbank vorliegen, sind hierfür unterstellte hypothetische Schadensereignisse mit den Fachbereichen entwickelt und ergänzt worden. Dabei wurden für die Simulationen jeweils entsprechende (Experten-)Schätzungen des Risikos mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit (ETW) angenommen. Die Modellierung unterscheidet nach Einzelschadenshöhe in fünf Ausprägungen und ETW.

In den Stresstestrechnungen werden in der Poisson-Verteilung die Lambdas und in den Szenarien die ETW verdoppelt sowie zusätzlich alle aus dem 10-Jahres-Horizont rausrollierten Schadensfälle mit einem Bruttoschaden oberhalb der Schwelle von 100 T€ dem Zeitraum zugeschlagen.

Für die Risikoinventur verwendet die Bank ergänzend ein analytisches Self-Assessment. Mit diesem Instrument können Risikopotenziale erkannt werden. Diese Indikation für die bestehenden operationellen Risiken in der Bank soll die Veränderung zur Risikomessung des Vorjahres aufzeigen und neue Schwachstellen in der Organisation, in Prozessen und Systemen identifizieren. Im Rahmen des Self-Assessments werden risikoreduzierende Maßnahmen der entsprechenden Bereiche eingefordert und nachgehalten.

Flankiert werden diese Maßnahmen durch die kontinuierliche Überprüfung und Fortentwicklung des internen Kontrollsystems sowie durch Compliance-Regeln und ein entsprechendes Monitoring in den betroffenen Bereichen (wie z. B. Recht und Personal).

Die Definition der operationellen Risiken umfasst auch die Rechtsrisiken, die durch den Bereich Recht gesteuert werden. Für offene Rechtsverfahren wurden Rückstellungen in angemessener Höhe gebildet.

Der Erfolg der Bank hängt zu einem entscheidenden Teil von engagierten Mitarbeitern ab. Es werden daher regelmäßige Analysen zu Fluktuation, Fehlzeiten und Personalentwicklungsmaßnahmen durchgeführt, um daraus etwaige Steuerungsimpulse abzuleiten.

Die Bank hat sich eine IT-Strategie inklusive einer Sicherheitsleitlinie gegeben. Die Sicherheitsziele werden durch die Informationssicherheitsbeauftragte überwacht und gesteuert.

Die operationellen Risiken standen im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgehend im Einklang mit der Risikotragfähigkeit der Bank. Vorausschauend werden keine bestandsgefährdenden operationellen Risiken erwartet.

Geschäftsrisiken

Absatz-/​Umsatz- und Ertragsrisiken sowie strategische Risiken sind unter den Geschäftsrisiken zusammengefasst.

Kostensteigerungen werden durch Budgetkontrollen und Budgetverantwortungen eingegrenzt. Im Rahmen der Soll-Ist-Analysen werden bei Budgetüberschreitungen Maßnahmen zur Kosteneindämmung zeitnah besprochen und verabschiedet.

Bei den Absatz-/​Umsatz- und Ertragsrisiken werden Unterschreitungen der Planerträge bei Konstanz der Planaufwendungen angenommen. Absatz-/​Ertragseinbrüche werden durch Ertragskontrollen und Ertragsverantwortliche eingegrenzt. Insbesondere durch die Abhängigkeit der Erträge von der Entwicklung der Aktien- und Anleihemärkte, die sich wiederum direkt auf die Höhe der Assets under Management auswirken, ist im Privatkundengeschäft das Absatz-/​Umsatz- und Ertragsrisiko für das unterstellte Stresstestszenario als wesentlich eingestuft.

Das strategische Risiko, Marktpotenziale und Trends zu verkennen, wird über die Abweichung von absatz- und umsatzrelevanten Schlüsselfaktoren gemessen und analysiert. Im Rahmen des Strategieprozesses fließen diese Analysen in die strategischen Überlegungen ein und führen entsprechend zu möglichen Änderungen und Korrekturen.

Das Risikoreporting umfasst die zeitnahe Information der risikorelevanten Informationen an die entsprechenden Entscheidungsträger unter Beachtung der Anforderungen der MaRisk. Neben einem täglichen Reporting über die Limitauslastungen der Marktpreisrisiken und Kontrahentenrisiken an die Abteilungen Handel/​Treasury, Finanzen, Kredit-Markt und Kredit-Marktfolge sowie an den Vorstand erfolgt ein erweitertes Monatsreporting an die gleichen Adressaten sowie ein vierteljährliches Reporting an den Aufsichtsrat der Bank. Das vierteljährliche Reporting schließt die Berichterstattung über die Entwicklung der festgelegten Indikatoren entsprechend den Mindestanforderungen an die Ausgestaltung von Sanierungsplänen (MaSan) i. V. m. dem Sanierungs- und Abwicklungsgesetz (SAG) mit ein. Über die Geschäftsentwicklung wird monatlich an die Organe der Bank berichtet.

Zusammenfassung und Ausblick für das Risikomanagement

Der Vorstand hat die Risiken der Bank unter Berücksichtigung der Geschäftsstrategie und der Risikotragfähigkeit in der Risikostrategie festgelegt. Darauf aufbauend sind entsprechende Analysen, Methoden und Kennzahlen zur Messung, Überwachung und Steuerung der Risiken implementiert worden.

Neben der normativen Perspektive wendet die Bank in der ökonomischen Perspektive den Ansatz der barwertnahen Risikotragfähigkeit an. Die Grundlagen des Konzepts sind in einem ICAAP-Bericht zusammengefasst. Für die normative Perspektive wurden der Beurteilung ein Planszenario sowie ein steuerungsrelevantes adverses Szenario, welches bankspezifische als auch allgemeine adverse Entwicklungen simuliert, zugrunde gelegt. Ergänzend führt die Bank weitere adverse Szenarien und zusätzliche Stresstest- und Sensitivitätsanalysen in der ökonomischen Perspektive durch.

Neben der ökonomischen Sichtweise umfasst das Risikotoleranz- und Steuerungskonzept der Bank den regulatorischen Steuerungskreis (sog. normative Perspektive). Gegenstand dieses Steuerungskreises ist die jederzeitige Einhaltung der externen und internen Schwellen der regulatorischen Kapital- und Liquiditätskenngrößen.

Die zur Verfügung stehende Risikodeckungsmasse reicht zur Abdeckung der aggregierten Gesamtbankrisiken aus. Die Risikotragfähigkeit ist und war in 2023 sowohl für die normative als auch für die ökonomische Perspektive mit den entsprechenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen gegeben. In die relevanten Steuerungsgrößen der normativen Perspektive ist ein Managementpuffer einbezogen, der gleichfalls eingehalten wurde.

5. Chancen-, Risiko und Prognosebericht

Ausblick der Bank auf die künftigen Rahmenbedingungen

Für den konjunkturellen Verlauf und die Entwicklung an den Anlagemärkten im Jahr 2024 wird einmal mehr der geldpolitische Fahrplan von entscheidender Bedeutung sein. Nach unserem Eindruck erwarten die Finanzmärkte aktuell bereits in der ersten Jahreshälfte eine Zinssenkung durch die US-amerikanische Notenbank Fed. Für die EZB werden erste Zinssenkungen für die Jahresmitte erwartet. Ebenfalls erwartet wird, dass die Leitzinsen nicht nur einmalig zurückhaltend, sondern in mehreren Schritten durchaus merklich nach unten angepasst werden. Diese Erwartungshaltung ist zu großen Teilen bereits in die Anlagemärkte eingeflossen und war wesentlicher Treiber hinter der sehr erfreulichen Entwicklung der weltweiten Aktien- und Anleihemärkte in den letzten Wochen des zurückliegenden Jahres. Angesichts des noch immer nur langsamen Rückgangs der Inflation und der inzwischen auch deutlich erhöhten Werte für die Kerninflation auf beiden Seiten des Atlantiks bleibt es unsicher, ob die in Höhe und Geschwindigkeit erwarteten Zinssenkungen tatsächlich eintreten. Spätere und zögerlichere Zinssenkungen können demzufolge sowohl die Perspektiven für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung als auch die derzeitigen Bewertungen an den Anlagemärkten im Verlauf von 2024 deutlich beeinflussen.

Für Zwecke einer (konservativen) Geschäftsplanung der Bank gehen wir daher von einer Seitwärtsbewegung der Kapitalmärkte aus. Einen moderaten Anstieg der AuM erwarten wir auf dieser Basis grundsätzlich nur im Rahmen der Fortsetzung unseres Wachstumskurses durch entsprechende Nettomittelzuflüsse im Privatkundengeschäft.

Chancen- und Risikobericht

Die Quirin Privatbank Gruppe ist im Markt der Geldanlage und Vermögensberatung grundsätzlich einer hohen Wettbewerbsintensität und einem damit verbundenen Margendruck ausgesetzt. Sie differenziert sich vom Wettbewerb mit einer Kombination aus einem unabhängigen Beratungsansatz und einem prognosefreien, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Anlagekonzept. Die Differenzierung wird über ein hybrides Betreuungsangebot, also die Verknüpfung von analoger und digitaler Geldanlage noch verstärkt. Das Geschäftsmodell bietet insofern auch in dem wettbewerbsintensiven Umfeld grundsätzlich Potenzial für weiteres starkes Kundenwachstum sowie einen deutlichen Anstieg der AuM und damit einhergehende Ertragssteigerungen.

Wachstumschancen werden darüber hinaus aus der hohen Kundenzufriedenheit und Weiterempfehlungsbereitschaft der Kunden abgeleitet. Vor diesem Hintergrund wird die Bank den gezielten Aufbau der Betreuungs- und Vertriebskapazitäten planmäßig auch in 2024 und den Folgejahren fortsetzen.

Trotz des nominal deutlich veränderten Zinsumfelds ist auch in 2023 das reale Zinsniveau für Anleger negativ geblieben, so dass der Handlungsdruck vieler Menschen, sich mit der Struktur ihrer Vermögensanlagen zu beschäftigen, weiterhin hoch ist. Der angestrebte Wachstumskurs der Bank wird dadurch grundsätzlich begünstigt. In diesem Kontext hat ein Tagesgeldangebot in 2023 die Mittelzuflüsse von Kunden unterstützt und soll auch künftig aufrechterhalten werden, wodurch insbesondere auch im Kundeninteresse die Chance auf eine sukzessive Konvertierung in Anlagen am Geld- und Kapitalmarkt besteht. Gleichzeitig kann das veränderte Zinsniveau im Aktiv-Passiv-Management der Bank (Treasury) zu einer Verbesserung der Ertragslage führen.

Die Ertragsentwicklung im Einlagengeschäft ist von der Entwicklung des Zinsniveaus, vor allem von der Entwicklung der Verzinsung der Einlagenfazilität der EZB, abhängig. Dabei ist allerdings weniger die absolute Höhe der EZB-Einlagenverzinsung entscheidend als vielmehr die Entwicklung der Zinsmarge der Bank, die wiederum auch abhängig davon ist, welchen Zinssatz andere Banken auf Tagesgeldeinlagen anbieten. Je nach Zins- und/​oder Wettbewerbsumfeld besteht das Risiko, dass sich die Zinsmarge und/​oder das Einlagenvolumen reduzieren.

Risiken für die Geschäftsentwicklung können zudem und insbesondere aus einer anhaltenden negativen Entwicklung der Kapitalmärkte entstehen. Das Risiko besteht darin, dass starke Marktschwankungen oder länger anhaltende Schwächeperioden zu einer geringeren Bemessungsgrundlage für die Provisionserträge führen und gleichzeitig die Renditeerwartungen der Kunden nicht erfüllt werden können, was wiederum negative Auswirkungen auf das Neu- und Bestandskundenwachstum haben könnte.

Mit der geplanten weiteren moderaten Erhöhung der Betreuungs- und Vertriebskapazitäten gehen Kostenrisiken einher - insbesondere dann, wenn das Kunden- und/​oder Volumenwachstum nicht in der erwarteten Höhe oder Geschwindigkeit generiert werden kann. Darüber hinaus sind die allgemeinen Kostenrisiken aufgrund des immer noch hohen Inflationsniveaus gestiegen. Das Risiko besteht darin, dass sich positive Skalierungseffekte aufgrund höherer Kosten nicht wie geplant oder nur in geringerem Umfang realisieren lassen.

Ein weiterhin hohes Kunden- und Volumenwachstum wird auch in 2024 insbesondere für das digitale Privatkundengeschäft erwartet. Risiken bestehen im Bereich der digitalen Geldanlage in der hohen Markt- und Wettbewerbsintensität und den Investitionen in die Vermarktung des Angebots und mithin in den Geschäftsrisiken des Tochterunternehmens, die sich über die Ausstattung mit den notwendigen aufsichtsrechtlichen Eigenmitteln auf die Bank übertragen können.

Auch im Kapitalmarktgeschäft ist die Bank grundsätzlich einem hohen Wettbewerb ausgesetzt, der insbesondere bei der derzeit schwachen Marktlage und den schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Margen in dem Geschäft unter Druck setzt. Außerdem können die Entwicklung der Inflation und eine anhaltende Volatilität an den Kapitalmärkten die Umsetzung von Kapitalmarkttransaktionen an sich beeinträchtigen und mithin die Geschäftsentwicklung belasten.

Auch die Entwicklung des regulatorischen Umfeldes wird weiterhin als ein Risikofaktor betrachtet, denn fortwährend steigende regulatorische Anforderungen wirken kostentreibend, komplexitätserhöhend sowie ressourcenbindend und können auch die Beratung einzelner Produkte und/​oder Anlageklassen belasten.

Risiken können sich auch aus Rechtsstreitigkeiten ergeben, wenn diese einen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Rechtsrisken können institutsspezifisch (z. B. umsatzsteuerliche Behandlung von Fremdleistungen im Kontext des BPO-Geschäfts oder vertragliche Vereinbarungen im Kapitalmarktgeschäft) oder branchenspezifisch sein (z. B. Bewertung von Zahlungsverpflichtungen im Kontext der Bankenabgabe).

IT- und Auslagerungsrisiken ergeben sich aus der Vergabe von Dienstleistungen an Dritte, wenn die Dienstleistungen nicht oder nicht wie vereinbart erbracht werden. Für die Bank ist dieses Risiko grundsätzlich in Bezug auf die an Geschäftspartner ausgelagerte IT, die Nutzung und den Betrieb des Kernbankensystems sowie die Wertpapierabwicklung relevant. Risiken können zum Beispiel durch einen Ausfall der IT bzw. des Auslagerungsunternehmens oder Cyberrisiken entstehen. Zur Mitigation von im Zusammenhang mit Auslagerungen stehenden Risiken hat die Bank entsprechende Maßnahmen zur Steuerung und Sicherstellung der Leistungsqualität und Leistungserbringung der Dienstleister sowie der operativen Stabilität etabliert.

Zudem besteht grundsätzlich das Risiko, dass die tatsächliche künftige Entwicklung der Personal- und Verwaltungsaufwendungen von den im Rahmen der Geschäftsplanung getroffenen Annahmen abweichen, z. B. durch neue regulatorische Anforderungen, andere Preisentwicklungen oder Abweichungen im Stellenplan. Je nach Umfang und Richtung solcher Abweichungen kann dies zu einem höheren oder niedrigeren Jahresüberschuss führen.

Prognosebericht

Die Prognose für das Geschäftsjahr 2024 basiert auf der im vierten Quartal 2023 verabschiedeten Geschäftsplanung. Die in diesem Prognosebericht enthaltenen Aussagen bilden grundsätzlich den im Zeitpunkt der Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht vorliegenden Informationsstand ab. Die Unternehmensplanung basiert auf in die Zukunft gerichteten Prognosen, Erwartungen und Planannahmen.

Hinsichtlich des Eintritts der Planungsannahmen bestehen bekannte und unbekannte Unsicherheiten, die größtenteils nicht im Einflussbereich der Quirin Privatbank liegen. Daher ist die Geschäftsplanung und in der Folge auch die im Prognosebericht enthaltene Erwartung des Vorstands im Hinblick auf die künftige Geschäftsentwicklung mit Unsicherheiten behaftet. Hieraus folgt, dass die tatsächliche Entwicklung der Quirin Privatbank im Geschäftsjahr 2024 von den nachfolgenden Aussagen zur Erwartung der künftigen Geschäftsentwicklung, die im Zusammenhang mit den anderen Kapiteln des Lageberichts gelesen werden sollten, abweichen kann.

Für das Geschäftsjahr 2024 erwarten wir eine positive Geschäftsentwicklung und bis auf das digitale Privatkundengeschäft positive Ergebnisbeiträge in allen Geschäftsbereichen aus dem operativen Geschäft. Die Gesamtkapitalquote wird sich aufgrund der aufsichtlich erwarteten konservativen Kapitalplanung voraussichtlich leicht verringern.

Im analogen Privatkundengeschäft setzen wir uns auf Basis der hohen Kundenzufriedenheit und Empfehlungsbereitschaft in Hinblick auf Neukunden und Nettomittelzuflüsse weiterhin Wachstumsziele. Infolgedessen gehen wir von einem merklichen Anstieg der Assets under Management und mithin von im Vergleich zu 2023 leicht steigenden Erträgen aus. Vor dem Hintergrund vorsichtiger Planungsannahmen und im Rahmen der Wachstumsstrategie erwarten wir gleichzeitig im Vergleich zu den Erträgen ein leicht höheres Ansteigen der Verwaltungskosten, so dass sich die CIR des Geschäftsfelds im Vergleich zu 2023 voraussichtlich geringfügig erhöhen wird.

Auch im digitalen Privatkundengeschäfts wird die Wachstumsgeschwindigkeit erwartungsgemäß in 2024 hoch bleiben und weiterhin mit nennenswerten Investitionen in Personal, die technische Weiterentwicklung der Plattform sowie insbesondere in Marketingmaßnahmen verbunden sein. Der geplante Umfang dessen wird sich in etwa auf dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres bewegen, sodass sich bei gleichzeitig erwarteten steigenden Erträgen die Ergebnisbelastung aus dem digitalen Privatkundengeschäft spürbar reduzieren sollte. Zur Refinanzierung der geplanten Wachstumsinvestitionen sind im Verlauf des Jahres 2024 entsprechende Kapitalmaßnahmen bei dem Tochterunternehmen vorgesehen und notwendig.

Für das Kapitalmarktgeschäft erwarten wir im Rahmen der Geschäftsplanung für das Geschäftsjahr 2024 im Vergleich zu 2023 wieder einen deutlichen Anstieg des Provisionsüberschusses. Grundsätzlich ist eine Prognose für den Geschäftsbereich ähnlich wie in den Vorjahren allerdings aufgrund der Abhängigkeit von der Anzahl der durchgeführten oder begleiteten Transaktionen und vom Kapitalmarktumfeld mit hohen Unsicherheiten verbunden. Die Bank hat Maßnahmen ergriffen, um die Verwaltungskosten im Kapitalmarktgeschäft zu senken, infolgedessen eine deutlich reduzierte CIR angestrebt wird. Bei im Vergleich zu 2023 entsprechend verbesserter CIR erwarten wir für den Geschäftsbereich einen Ergebnisbeitrag, der sich über dem des abgelaufenen Geschäftsjahres bewegen sollte.

Für den Bereich Treasury gehen wir für das kommende Geschäftsjahr aufgrund des voraussichtlich wieder sinkenden Zinsniveaus und einer für Planungszwecke geringer angesetzten Zinsmarge von einem im Vergleich zu 2023 spürbar verringerten Ergebnisbeitrag bei leicht höherer CIR aus.

Insgesamt erwarten wir für 2024 einen positiven Jahresüberschuss auf Gruppenebene, der sich voraussichtlich sehr deutlich über dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres bewegen wird. Die CIR wird sich auf Gruppenebene voraussichtlich leicht erhöhen.

Gesamtaussage

Die Quirin Privatbank befindet sich mit dem Privatkundengeschäft und mit dem Kapitalmarktgeschäft in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Allerdings verfügt die Bank in der Kombination aus unabhängigem und hybridem Beratungsansatzes sowie dem wissenschaftlich basierten prognosefreien Anlagekonzept über Alleinstellungsmerkmale und hat mit der aufgebauten Plattform die Weichen für eine auf weiteres Wachstum ausgerichtete Geschäftsentwicklung gestellt. Zudem haben sich sowohl das Geschäftsmodell als auch die Wachstumsdynamik aus unserer Sicht auch unter dem Eindruck der zuletzt schwierigen Rahmenbedingungen als robust und stabil herausgestellt.

Vor diesem Hintergrund sind wir mit der Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Jahr sehr zufrieden und gehen für das Geschäftsjahr 2024 grundsätzlich von einer weiteren Verbesserung der bedeutsamsten Leistungsindikatoren aus. In diesem Kontext erwarten wir einen merklichen Anstieg der Assets under Management im Privatkundengeschäft und einen sehr deutlich steigenden Jahresüberschuss bei leicht erhöhter CIR.

Unser besonderer Dank gilt unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

 

Berlin, 1. März 2024

Quirin Privatbank AG

Der Vorstand

Karl Matthäus Schmidt

Johannes Eismann

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

der Quirin Privatbank AG

Aktivseite

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Euro Euro Euro 31.12.2022
Euro
1. Barreserve
a) Kassenbestand 3.042,91 5.504,40
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 6.164.405,36 9.053.354,82
darunter: bei der Deutschen Bundesbank 6.164.405,36 Euro (9.053.354,82)
6.167.448,27 9.058.859,22
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 37.653.144,04 59.529.329,05
b) andere Forderungen 1.291.143.444,44 304.617.197,22
1.328.796.588,48 364.146.526,27
4. Forderungen an Kunden 46.180.814,20 45.876.142,61
darunter: (1.511.250,00)
nachrangige Forderungen 0,00 Euro
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten 23.228.977,17 14.067.377,67
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 23.228.977,17 Euro (1.055.717,27)
bb) von anderen Emittenten 17.827.829,12 30.439.120,83
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 10.810.978,62 Euro (12.801.919,04)
41.056.806,29 44.506.498,50
41.056.806,29 44.506.498,50
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 9.815.029,19 13.948.651,63
6a. Handelsbestand 1.913.768,13 2.494.758,87
8. Anteile an verbundenen Unternehmen 100.001,00 1,00
11. Immaterielle Anlagewerte
b) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.765.954,75 2.306.240,00
d) Geleistete Anzahlungen 46.520,00 0,00
1.812.474,75 2.306.240,00
12. Sachanlagen 1.144.090,80 888.915,17
14. Sonstige Vermögensgegenstände 1.327.486,72 963.161,40
15. Rechnungsabgrenzungsposten 1.322.046,12 854.785,19
Summe der Aktiva 1.439.636.553,95 485.044.539,86

Passivseite

Euro Euro Euro 31.12.2022
Euro
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig 43.649.545,83 73.102.990,45
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 0,00 9.000.687,50
43.649.545,83 82.103.677,95
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig 1.279.633.150,00 290.074.664,21
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 67.623,77 954.388,21
1.279.700.773,77 291.029.052,42
1.279.700.773,77 291.029.052,42
3a. Handelsbestand 76,99 3,61
5. Sonstige Verbindlichkeiten 27.093.100,49 22.669.534,20
6. Rechnungsabgrenzungsposten 826.907,72 1.770.385,36
7. Rückstellungen
b) Steuerrückstellungen 1.769.641,42 2.414.000,00
c) andere Rückstellungen 17.327.567,81 16.069.904,79
19.097.209,23 18.483.904,79
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 7.390.626,14 8.059.311,84
12. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital 43.412.923,00 43.412.923,00
b) Kapitalrücklage 16.203.659,19 15.982.621,12
c) Gewinnrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage 2.595.998,79 2.121.864,39
cd) andere Gewinnrücklagen 25.028.061,77 20.794.929,75
27.624.060,56 22.916.794,14
d) Bilanzgewinn/​-verlust -26.268.937,91 -22.290.487,85
e) Anteile fremder Gesellschafter 906.608,94 906.819,28
61.878.313,78 60.928.669,69
Summe der Passiva 1.439.636.553,95 485.044.539,86
1. Eventualverbindlichkeiten
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 1.259.731,87 1.332.024,69

Konzern - Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

der Quirin Privatbank AG

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Euro Euro Euro 01.01.-31.12.2022
Euro
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
aa) Zinserträge ohne negative Habenzinsen 33.574.446,27 1.971.468,09
ab) negative Zinsen auf Guthaben -2.781,87 -932.478,57
33.571.664,40 1.038.989,52
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 639.829,68 996.988,29
34.211.494,08 2.035.977,81
2. Zinsaufwendungen
a) Zinsaufwendungen ohne positive Sollzinsen 19.182.068,75 97.910,99
b) positive Zinsen auf Verbindlichkeiten -10.029,54 -254.860,87
19.172.039,21 -156.949,88
15.039.454,87 2.192.927,69
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 401.987,89 418.108,13
401.987,89 418.108,13
5. Provisionserträge 69.585.847,13 67.409.292,70
6. Provisionsaufwendungen 13.004.692,83 12.535.354,62
56.581.154,30 54.873.938,08
7. Nettoertrag des Handelsbestands -201.371,82 559.661,11
8. Sonstige betriebliche Erträge 4.261.789,56 4.221.946,34
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter 28.216.447,20 26.829.413,97
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 3.960.844,56 3.823.707,76
darunter: 32.177.291,76 30.653.121,73
für Altersversorgung 150.762,42 Euro (175.961,54)
b) andere Verwaltungsaufwendungen 28.177.186,47 33.622.054,78
60.354.478,23 64.275.176,51
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 1.359.750,07 1.424.813,57
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.995.803,78 511.939,07
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 4.294.846,93 1.109.758,50
-4.294.846,93 -1.109.758,50
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 1.088.542,70 0,00
-1.088.542,70 0,00
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 5.989.593,09 -5.055.106,30
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.134.348,93 1.599.547,02
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 683,00 7.486,82
2.135.031,93 1.607.033,84
27. Jahresüberschuss/​Jahresfehlbetrag 3.854.561,16 -6.662.140,14
27a Anteile fremder Gesellschafter am Jahresüberschuss -1.320.163,00 -3.670.765,10
27b Konzern Jahresüberschuss ohne Anteile fremder Gesellschafter 5.174.724,16 -2.991.375,04
28. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -26.736.395,65 -15.184.706,47
-21.561.671,49 -18.176.081,51
32. Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage 474.134,40 401.078,47
d) in andere Gewinnrücklagen 4.233.132,02 3.713.327,87
4.707.266,42 4.114.406,34
34. Bilanzgewinn/​Bilanzverlust -26.268.937,91 -22.290.487,85

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2023

der Quirin Privatbank AG

A. Konsolidierungskreis

Die Quirin Privatbank AG ist Muttergesellschaft für den Konzern Quirin Privatbank AG (nachfolgend kurz Gesellschaft, Bank oder Konzern). Die Gesellschaft mit Sitz in Berlin ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des HGB und in das Handelsregister Abteilung B des Amtsgerichts Charlottenburg unter der Nummer HRB 87859 B eingetragen.

In den Konzernabschluss ist neben der Quirin Privatbank AG als Muttergesellschaft die quirion AG als Tochterunternehmen (Grundkapital: 700.044,00 €, Eigenkapital: 3.865.060,65 €), an der die Bank 76,5 % der Anteile hält, einbezogen.

Nicht einbezogen in den Konzernabschluss ist die IDH GmbH (vormals quirion Sachwerte GmbH), die ein 100%iges Tochterunternehmen der quirion AG ist. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 25 T€, der Beteiligungsbuchwert 100 T€. Die IDH GmbH ist für den Konzernabschluss von untergeordneter Bedeutung.

B. Allgemeine Angaben zur Gliederung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2023 sowie zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Aufstellung des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss der Quirin Privatbank AG zum 31. Dezember 2023 wurde nach den allgemeinen Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Wertpapierinstitute (RechKredV) aufgestellt. Darüber hinaus wurden die vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) verabschiedeten und vom Bundesministerium der Justiz gemäß § 342q Abs. 2 HGB bekannt gemachten Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) beachtet.

Die Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt entsprechend § 2 RechKredV nach Formblatt 1 und 3. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde die Staffelform gewählt. Vom Wahlrecht des § 265 Abs. 8 HGB wird aus Gründen der Übersichtlichkeit Gebrauch gemacht. Dieses Wahlrecht wird analog auf die in den Formblättern vorgesehenen "davon"-Vermerke angewendet.

Konzerneinheitlich werden aktive latente Steuern aufgrund der Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 2 i.V.m. § 298 Abs. 1 HGB nicht angesetzt.

Konsolidierungsgrundsätze

Für das Tochterunternehmen wird die Methode der Vollkonsolidierung angewendet.

Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung werden die Beteiligungsbuchwerte der Muttergesellschaft gegen das Eigenkapital der Tochterunternehmen aufgerechnet. Bei der Erstkonsolidierung wurde die Neubewertungsmethode angewendet. Bei Folgekonsolidierungen werden die Buchwerte fortgeschrieben.

Im Rahmen von Kapitalerhöhungen hat sich die Beteiligungsquote an der Tochtergesellschaft durch die Hereinnahme von Drittgesellschaftern verringert. Dabei wurde keine Neubewertung der Vermögensgegenstände und Schulden durchgeführt. Der Betrag, um den die Kapitaleinzahlungen der Drittkapitalgeber deren anteiligen Buchwert des Nettovermögens der Tochtergesellschaft übersteigen, wird gemäß DRS 23.168 in den Konzernkapitalrücklagen erfasst.

Bei der Schuldenkonsolidierung gemäß § 303 HGB sowie der Aufwands- und Ertragskonsolidierung nach § 305 HGB werden die gegenseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sowie die Aufwands- und Ertragsposten für den Zeitraum der Vollkonsolidierung gegeneinander aufgerechnet. Entstandene Zwischengewinne werden eliminiert.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Basis für den Konzernabschluss sind die Jahresabschlüsse der Quirin Privatbank AG und der einbezogenen Tochtergesellschaft quirion AG.

Die auf die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den §§ 242 ff. und 340 ff. HGB sowie der RechKredV in der aktuellen Fassung. Darstellung, Gliederung, Ansatz und Bewertung des Jahresabschlusses werden stetig angewendet. In Ausnahme hierzu erfolgten innerhalb des Konzerneigenkapitals sowie im Konzerneigenkapitalspiegel nach IDW RS HFA 6 Anpassungen der Vorjahreswerte für die Anteile fremder Gesellschafter. Infolge der Anpassungen verringerte sich der ausgewiesene Anteil fremder Gesellschafter zum Stichtag 31. Dezember 2022 von 19.640 T€ auf 907 T€. Korrespondierend hierzu erhöhte sich Kapitalrücklage im Konzern von 164 T€ auf 15.983 T€. Zudem verringerte sich im Zusammenhang mit dieser Anpassung der den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zuzurechnende Bilanzverlust von 25.206 T€ auf 22.290 T€.

Vermögensgegenstände und Schulden in Fremdwährung werden gem. § 256a HGB in Verbindung mit § 340h HGB zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet. Insofern sind im vorliegenden Jahresabschluss unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung enthalten. Diese sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen ausgewiesen. Bei einer Restlaufzeit von über einem Jahr erfolgt die Umrechnung mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt des Entstehens. Bei Wechselkursänderungen bis zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung grundsätzlich zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags unter Beachtung des Niederstwertprinzips auf der Aktiv- und des Höchstwertprinzips auf der Passivseite.

Termingeschäfte werden zu entsprechenden Terminkursen des Abschlussstichtags umgerechnet.

Devisentermingeschäfte werden, sofern es sich nicht um Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB handelt, dem Handelsbuch zugeordnet. Die Bewertungsergebnisse der Termingeschäfte werden im Handelsergebnis ausgewiesen. Für die Bewertung von Devisenswapgeschäften werden gespaltene Terminkurse verwendet. Die Abgrenzung der Swapstellen wird ebenfalls im Handelsergebnis vereinnahmt.

Die Barreserve und die Forderungen an Kreditinstitute sind zum Nominalwert ausgewiesen. Sofern Kompensationsvereinbarungen vorliegen, werden Forderungen an Kreditinstitute und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verrechnet.

Forderungen an Kunden sind zum Nennwert bilanziert. Erkennbaren Risiken wird durch die ausreichende Bildung von Einzelwertberichtigungen auf den nicht durch werthaltige Sicherheiten gedeckten Blankoanteil Rechnung getragen. Risiken aus Eventualverbindlichkeiten oder Kreditzusagen werden durch die Bildung von Rückstellungen abgedeckt. Für latente Adressausfallrisiken im Kreditgeschäft sowie für außerbilanzielle Kreditrisiken werden Pauschalwertberichtigungen nach BFA 7 gebildet. Die Pauschalwertberichtigungen werden von den Aktivpositionen Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden abgesetzt. Für das außerbilanzielle Geschäft werden Rückstellungen passiviert und entsprechend von den Eventualverbindlichkeiten sowie den anderen Verpflichtungen abgesetzt. Die Ermittlung der Pauschalwertberichtigungen erfolgt auf Basis eines vereinfachten Ansatzes auf der Grundlage von erwarteten Verlusten. Dabei wird der erwartete Verlust über die gesamte Laufzeit eines Geschäfts ("lifetime expected loss") geschätzt. Die Ermittlung des erwarteten Verlustes erfolgt unter Verwendung eines Modells, welches hinsichtlich der Berücksichtigung des latenten Kreditrisikos insbesondere die Parameter PD, Erlösquote (erwarteter Erlös aus der Verwertung vorhandener Sicherheiten) und Credit-Conversion-Factor (Linienanrechnung) des Risikomanagements sowie eine Diskontierungskurve verwendet. Abweichend von der Anwendung der Modelle aus dem Risikomanagement zur Ermittlung des Adressausfallrisikos wird die PD um einen makroökonomischen Einflussfaktor in Form eines Frühwarnindikators ergänzt. Zur Diskontierung der Zahlungsströme wird der risikolose Marktzinssatz verwendet.

Die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten angesetzt und nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Agien und Disagien aus über bzw. unter pari erworbenen festverzinslichen Wertpapieren werden periodengerecht amortisiert. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere der Liquiditätsreserve sind zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.

Die Bewertung der Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere der Liquiditätsreserve erfolgt auf Basis von Marktpreisen des Bilanzstichtages nach dem strengen Niederstwertprinzip. Für die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere des Anlagevermögens wird das gemilderte Niederstwertprinzip angewendet.

Die Bewertung der Finanzinstrumente des Handelsbestandes erfolgt nach § 340e Abs. 3 Satz 1 HGB zum beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag abzüglich eines Risikoabschlages. Der Risikoabschlag wird nach der Value-at-Risk-Methode berechnet und von unrealisierten Bewertungsgewinnen der Handelsbestände in Abzug gebracht. Dabei werden eine Haltedauer von 10 Tagen, ein Beobachtungszeitraum von einem Jahr sowie ein Konfidenzniveau von 99,0 % zugrunde gelegt. Die aufwandswirksame Erfassung des Risikoabschlages erfolgt gem. § 340c Abs. 1 HGB im Nettoertrag des Handelsbestandes. Darüber hinaus ist ein Teil der Nettoerträge des Handelsbestandes gemäß § 340e Abs. 4 dem Fonds für allgemeine Bankrisiken zuzuführen. Die institutsintern festgelegten Kriterien für die Einbeziehung von Finanzinstrumenten in den Handelsbestand haben sich im Geschäftsjahr nicht geändert.

Zinsabgrenzungen auf Forderungen, Verbindlichkeiten und Wertpapiere werden den entsprechenden Nominalbeträgen hinzugerechnet und in der jeweiligen Bilanzposition des Geschäfts ausgewiesen.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Anlagewerte und die Sachanlagen sind mit den aktivierungspflichtigen Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bilanziert. Die Abschreibungen werden linear über die jeweilige Nutzungsdauer vorgenommen. Standardsoftware wird unter den immateriellen Anlagewerten ausgewiesen. Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit einem Anschaffungswert unter 250 € werden sofort aufwandswirksam erfasst. Selbständig nutzbare Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten von mehr als 250 €, aber maximal 800 € werden im Jahr der Anschaffung sofort als Betriebsausgabe abgezogen.

Sofern eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung bei Vermögensgegenständen des Anlagevermögens vorliegt, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Sind die Gründe hierfür entfallen, werden Zuschreibungen bis maximal zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nennwert angesetzt.

Die Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bilanziert.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages bewertet. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der von der Deutschen Bundesbank zum Bilanzstichtag ermittelt wurde, abgezinst.

Verpflichtungen aus Altersvorsorgeverträgen sind gemäß versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt und werden mit Vermögensgegenständen, die ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen dienen (Deckungsvermögen) und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind, verrechnet. Das zur Erfüllung der Schulden aus Altersvorsorgeverträgen gehaltene Deckungsguthaben wird mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Übersteigt der Betrag der Schulden den beizulegenden Zeitwert des Deckungsguthabens, wird eine Rückstellung in entsprechender Höhe gebildet.

Zur Absicherung gegen allgemeine Bankrisiken besteht ein auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesener Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB, in dem auch die verpflichtende Dotierung nach § 340e Abs. 4 HGB zum Ausgleich des Risikos künftiger Nettoaufwendungen des Handelsbestandes ausgewiesen wird.

Bewertung zinsbezogener Geschäfte des Bankbuchs

Zur Sicherstellung einer verlustfreien Bewertung des Bankbuchs werden in die Beurteilung, ob ein Verpflichtungsüberschuss besteht, die zukünftigen Zahlungsströme aller zinstragenden Geschäfte mit fester Zinsbindung einbezogen. Den zum Bilanzstichtag ermittelten Barwerten werden die entsprechenden Buchwerte gegenübergestellt. Darüber hinaus werden angemessene anteilige Risiko- und Verwaltungskosten berücksichtigt. Die IDW-Stellungnahme zur verlustfreien Bewertung von zinstragenden Geschäften des Bankbuchs (IDW BFA 3) wird beachtet. Ein Verpflichtungsüberschuss besteht zum Stichtag nicht. Die Bildung einer Rückstellung ist folglich nicht erforderlich.

C. Erläuterungen zur Bilanz

I. Aktiva

Barreserve

Die Barreserve hat sich zum Vorjahr um 2.891 T€ auf 6.167 T€ verringert. Diese Veränderung betrifft im Wesentlichen die Guthaben bei der Bundesbank, welche zum Stichtag größtenteils im Rahmen der Einlagenfazilität bei der Bundesbank angelegt und somit den Forderungen an Kreditinstitute zuzuordnen sind.

Forderungen an Kreditinstitute

Die Forderungen an Kreditinstitute haben sich entsprechend der im Rahmen der Einlagefazilität bei der Bundesbank angelegten Liquidität aufgrund hoher Mittelzuflüsse im Einlagengeschäft nach Einführung eines Zinsangebots deutlich um 964.650 T€ auf 1.328.797 T€ erhöht.

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

Zum Berichtsstichtag werden unter dem Bilanzposten Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere die Wertpapiere der Liquiditätsreserve in Höhe von 12.800 T€ (Vorjahr 4.858 T€) und des Anlagevermögens in Höhe von 28.257 T€ (Vorjahr 39.648 T€) ausgewiesen. In den Schuldverschreibungen sind keine Geldmarktpapiere enthalten (Vorjahr 0 T€). Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind Wertpapiere in Höhe von 25.491 T€ fällig geworden. Die Wiederanlage der zugeflossenen Liquidität ist im abgelaufenen Geschäftsjahr nur teilweise erfolgt. Unter den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sind Wertpapiere mit einem Buchwert von 19.477 T€ enthalten, die im Folgejahr fällig werden.

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere

Die in den Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren ausgewiesenen Wertpapiere werden in Höhe von 3.125 T€ (Vorjahr 6.235 T€) der Liquiditätsreserve und in Höhe von 6.690 T€ (Vorjahr 7.714 T€) dem Anlagevermögen zugeordnet.

Handelsaktiva

Die Handelsaktiva beinhalten Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere in Höhe von 1.914 T€ ohne Risikoabschläge (Vorjahr 2.564 T€ inklusive Risikoabschläge von 70 T€). Derivate sind nicht enthalten.

Aufgliederung der börsenfähigen Wertpapiere

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
börsenfähig 41.057 44.507
davon börsennotiert 24.206 29.572
davon nicht börsennotiert 16.851 14.934
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
börsenfähig 2.341 5.333
davon börsennotiert 934 4.420
davon nicht börsennotiert 1.407 913

Finanzanlagen

Wertpapiere des Anlagevermögens

Bei den dem Anlagevermögen zugeordneten Wertpapieren handelt es sich mit einem Buchwert von 28.257 T€ um Anleihen, die dauerhaft dem Geschäftsbetrieb dienen und für die grundsätzlich eine Halteabsicht bis zur Endfälligkeit besteht. Der Anlagebestand enthält auch Anteile an einem Investmentfonds mit einem Buchwert von 6.690 T€. Anteile an inländischen Investmentvermögen oder vergleichbaren ausländischen Investmentanteilen von mehr als 10 % bestehen zum Bilanzstichtag nicht (Vorjahr 0 T€).

Für Wertpapiere mit einem Buchwert von 16.500 T€ (Vorjahr 36.737 T€) wurde unter Berücksichtigung abgegrenzter Agien im Rahmen der Anwendung des gemilderten Niederstwertprinzips auf Abschreibungen in Höhe von 90 T€ (Vorjahr 671 T€) auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert verzichtet, da die Wertminderungen als nicht dauerhaft eingeschätzt werden.

Anlagenspiegel

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in T€ Wertpapiere des Anlagevermögens Verbundene Unternehmen Immaterielle Anlagewerte Sachanlagen Gesamt
Anschaffungskosten historisch 49.577 0 10.185 6.352 66.114
Zugänge Geschäftsjahr 19.946 165 502 619 21.231
Abgänge Geschäftsjahr 30.900 0 0 0 30.900
Abschreibungen insgesamt 3.433 65 8.876 5.826 18.200
Abschreibungen Geschäftsjahr 1.024 65 997 363 2.449
Restbuchwert 31.12.2023 35.190 100 1.812 1.144 38.245
Restbuchwert Vorjahr 47.168 0 2.306 889 50.363

Bei den Abschreibungen im Geschäftsjahr handelt es sich grundsätzlich um planmäßige Abschreibungen. Bei den verbundenen Unternehmen wurde eine außerplanmäßige Abschreibung i.H.v. 65 T€ vorgenommen.

Sonstige Vermögensgegenstände

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Offene Verrechnungen aus schwebenden Wertpapiergeschäften 2 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 597 520
Steuerforderungen 89 56
Aktivierte Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens 639 387
Gesamt 1.327 963

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen insbesondere Bankdienstleistungen aus dem Kapitalmarktgeschäft.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Unter dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Abgrenzungen aus Lieferungen und Leistungen mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr in Höhe von 1.128 T€ und von bis zu drei Jahren in Höhe von 194 T€ enthalten.

Aktive latente Steuern

Die Quirin Privatbank AG macht von dem Wahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch und setzt den aktiven Überhang an latenten Steuern in Höhe von 5.654 T€ in der Bilanz nicht an.

Der aktive Überhang an latenten Steuern ergibt sich in Höhe von 3.127 T€ aus Ansatz- und Bewertungsunterschieden zwischen der Handels- und der Steuerbilanz bei Rückstellungen (1.471 T€), Wertpapieren einschließlich akkumulierter ausschüttungsgleicher Erträge (725 T€) und der betrieblichen Altersvorsorge (923 T€). Darüber hinaus entsteht ein aktiver Überhang an latenten Steuern aus der Berücksichtigung von steuerlichen Verlustvorträgen (2.527 T€) nach § 274 Abs. 1 Satz 4 HGB. Den ermittelten aktiven latenten Steuern liegt ein durchschnittlicher Steuersatz von 31,3 % zugrunde.

Fremdwährung

Das Gesamtvolumen der Vermögensgegenstände, die auf Fremdwährung lauten, beträgt umgerechnet 13.029 T€ (Vorjahr 27.186 T€).

II. Passiva

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind aufgrund hoher Mittelzuflüsse im Einlagengeschäft nach Einführung eines Zinsangebots von 291 Mio. € deutlich auf 1.280 Mio. € angestiegen.

Sonstige Verbindlichkeiten

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Steuerverbindlichkeiten 10.934 3.764
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.209 676
Sonstige 14.950 18.229
Gesamt 27.093 22.669

In der Untergruppe Sonstige werden überwiegend zum Stichtag erhaltene, aber noch nicht weitergeleitete Dotationsmittel ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten aus betrieblicher Altersversorgung wurden mit den zur Deckung dieser Verbindlichkeiten erworbenen Wertpapieren (Deckungsvermögen) gem. § 246 Abs. 2 HGB verrechnet. Zum Bilanzstichtag steht dem Erfüllungsbetrag der verrechneten Verbindlichkeiten in Höhe von 6.236 T€ ein Deckungsvermögen mit einem Marktwert in Höhe von 6.438 T€ (Anschaffungskosten 5.943 T€) gegenüber.

Rückstellungen

Die Rückstellungen lassen sich zum Bilanzstichtag wie folgt aufgliedern:

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Erbrachte Lieferungen und Leistungen 8.012 7.227
Personalrückstellungen 7.889 7.344
Steuerrückstellungen 1.770 2.414
Sonstige Rückstellungen 1.426 1.499
Gesamt 19.097 18.484

Die sonstigen Rückstellungen betreffen unter anderem schwebende Ansprüche, Rückbaukosten für Mietereinbauten sowie Archivierungskosten.

Fonds für allgemeine Bankrisiken

Der Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB beträgt 7.391 T€ und ergibt sich in Höhe von 391 T€ (Vorjahr 1.059 T€) aus der verpflichtenden Dotierung gemäß § 340e Abs. 4 HGB zum Ausgleich des Risikos künftiger Nettoaufwendungen des Handelsbestandes sowie in Höhe von 7.000 T€ (Vorjahr 7.000 T€) zur Absicherung gegen allgemeine Bankrisiken. Da der Teil des Fonds für allgemeine Bankrisiken, der sich auf die Dotierung nach § 340e HGB bezieht, im Berichtsjahr oberhalb von 50 % des Durchschnitts der letzten fünf jährlichen Nettobeträge des Handelsbestandes lag, wurde ein Betrag von 669 T€ zu Gunsten des Nettoertrages des Handelsbestandes aufgelöst.

Eigenkapital

Zum Berichtsstichtag besteht mit einer Frist bis zum 8. Juni 2028 die (nicht ausgenutzte) satzungsgemäße Ermächtigung, das Grundkapital der Quirin Privatbank AG durch Ausgabe von bis zu 21.706 Tsd. Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen um bis zu 21.706 T€ zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2023"). Den Aktionären ist das Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist unter bestimmten Bedingungen mit Zustimmung des Aufsichtsrats berechtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen. Für die Durchführung der Kapitalerhöhungen durch den Vorstand ist die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich.

Darüber hinaus besteht für die Quirin Privatbank AG in Höhe von bis zu 20.000 T€ nicht ausgenutztes bedingtes Kapital zur Ausgabe von Wandel- und/​oder Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten und/​oder Gewinnschuldverschreibungen oder Kombinationen dieser Instrumente ("Bedingtes Kapital 2023") im Gesamtnennbetrag von bis zu 60.000 T€. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als von Options- und/​oder Wandlungsrechten aus Schuldverschreibungen Gebrauch gemacht wird bzw. Options-/​Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen erfüllt werden und soweit nicht ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder Aktien einer anderen börsennotierten Gesellschaft oder Aktien aus einem genehmigten Kapital zur Bedienung eingesetzt werden.

Die im Konzerneigenkapitalspiegel dargestellten "Sonstigen Veränderungen" resultieren aus der Verschiebung von Beteiligungsquoten zwischen den Anteilen fremder Gesellschafter und den Gesellschaftern des Mutterunternehmens infolge von Kapitalmaßnahmen bei dem konsolidierten Tochterunternehmen.

Fremdwährung

Auf Fremdwährung lautende Schulden bestehen im Gegenwert von 13.625 T€ (Vorjahr 26.820 T€).

Restlaufzeitengliederung

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Andere Forderungen an Kreditinstitute 1.291.143 304.617
a) bis zu drei Monaten 1.291.143 304.617
Forderungen an Kunden 39.386 38.632
a) bis zu drei Monaten 7.050 7.487
b) mehr als drei Monate bis zu einem Jahr 19.555 18.529
c) mehr als ein Jahr bis zu fünf Jahren 12.781 12.616
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 0 9.001
a) bis zu drei Monaten 0 9.001
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 68 954
a) bis zu drei Monaten 68 954

Forderungen an Kunden mit unbestimmter Laufzeit

Unter den Forderungen an Kunden werden Forderungen mit unbestimmter Laufzeit in Höhe von 6.795 T€ (Vorjahr 7.244 T€) ausgewiesen.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Zinsergebnis

Der Zinsüberschuss hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 2,2 Mio. € um ca. 12,8 Mio. € auf 15,0 Mio. € besonders deutlich erhöht. Der verbesserte Zinsüberschuss ist insbesondere auf den geldpolitischen Kurswechsel der EZB und die stark gestiegenen Kundeneinlagen zurückzuführen.

Provisionsergebnis

Die Gruppe vereinnahmt im Provisionsergebnis Gebühren aus der Anlageberatung und Vermögensverwaltung als Kerngeschäft im Geschäftsbereich Privatkundengeschäft. Darüber hinaus enthält das Provisionsergebnis die abgerechneten Gebühren aus der Durchführung von Kapitalmaßnahmen für Kunden des Geschäftsbereichs Kapitalmarktgeschäft sowie die Erträge aus dem Kundengeschäft des Bereichs Institutionelle Kundenbetreuung.

Im Provisionsergebnis sind periodenfremde Erträge in Höhe von 794 T€ sowie periodenfremde Aufwendungen in Höhe von -172 T€ enthalten.

Nettoertrag des Handelsbestandes

Der Nettoertrag des Handelsbestandes beträgt -201 T€ (Vorjahr 560 T€) und setzt sich zusammen aus dem Nettoergebnis in Höhe von -870 T€ (Vorjahr 560 T€) sowie einer Auflösung des Fonds für allg. Bankrisiken gem. § 340e HGB in Höhe von 669 T€ (Vorjahr 0 T€).

Sonstiges betriebliches Ergebnis

Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen beinhalten folgende Sachverhalte:

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Sonstige betriebliche Erträge
(in T€)
2023 2022
Geschäftsbesorgung für Dritte 1.622 1.580
Auflösung von Rückstellungen 1.404 1.307
Erstattung von Aufwendungen durch Mandanten, Kunden und Mitarbeiter 520 607
Währungsumrechnung 176 322
Periodenfremde Erträge 406 270
Übrige 133 135
Gesamt 4.262 4.222
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Sonstige betriebliche Aufwendungen
(in T€)
31.12.2023 31.12.2022
Periodenfremde Aufwendungen -2.798 -226
Erstattungen -122 -166
Übrige -76 -120
Gesamt -2.996 -512

Die periodenfremden Aufwendungen entfallen in Höhe von 2.741 T€ auf im Rahmen einer Betriebsprüfung geänderte Umsatzsteuerbescheide für die Jahre 2016 bis 2018. Die übrigen Aufwendungen enthalten einen Betrag von 37 T€ (Vorjahr 57 T€) aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen.

Verwaltungsaufwendungen

In den anderen Verwaltungsaufwendungen sind periodenfremde Erträge aus Erstattungen in Höhe von 93 T€ enthalten.

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Der Ertragssteueraufwand in Höhe von 2.134 T€ hat sich im Vergleich zum Vorjahr (1.600 T€) ergebnisbedingt erhöht. Darin ist ein Steueraufwand für Vorjahre in Höhe von 152 T€ enthalten. Bei der Ermittlung des Steueraufwandes hat die Bank ihre Verlustvorträge entsprechend berücksichtigt.

E. Sonstige Angaben

Derivative Geschäfte

Zum Stichtag 31. Dezember 2023 gibt es keine derivativen Geschäfte. Die im Vorjahr im Handelsgeschäft ausgewiesenen Geschäfte in Höhe von 111 T€ betrafen ausschließlich derivative Geschäfte mit Kreditinstituten.

Mitglieder des Vorstands des Mutterunternehmens

Karl Matthäus Schmidt (Vorsitzender)

Zuständigkeiten:

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Privatkundengeschäft

Anlagemanagement

Risikomanagement inkl. Recht, Compliance, Kredit-Marktfolge

Marketing, Personal, Revision

Bankbetrieb, Datenschutz

Mandate in anderen Kontrollgremien:

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Vorsitzender des Aufsichtsrats der quirion AG, Berlin

Johannes Eismann (CFO)

Zuständigkeiten:

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Kapitalmarktgeschäft

Treasury

Kredit-Markt

Finanzen

Mandate in anderen Kontrollgremien:

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Mitglied des Aufsichtsrats der quirion AG, Berlin

Mitglieder des Aufsichtsrats des Mutterunternehmens

Holger Timm (Vorsitzender)

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Vorstandsvorsitzender der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Berlin

Vorstandsvorsitzender der Berliner Effektengesellschaft AG, Berlin

Matthias Baller (stellvertretender Vorsitzender)

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Syndikusrechtsanwalt der Berliner Effektengesellschaft AG, Berlin

Klaus-Gerd Kleversaat

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Vorstandsmitglied Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Berlin

Anke Dassler

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Senior Vice President Human Resources, Evonik Industries AG, Essen

Tanja Creed

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Geschäftsführerin der Riedel Holding GmbH & Co. KG sowie der RIM Riedel ImmobilienManagement GmbH & Co. KG, jeweils Nürnberg (bis 15.01.2024)

Dr. Carolin Gabor

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Risikokapital-Investorin als Geschäftsführerin von Caesar Ventures Management GmbH, München

Organbezüge

An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden im Geschäftsjahr Bezüge in Höhe von 105 T€ gezahlt. Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Angabe der gewährten Vorschüsse, Kredite und Haftungsverhältnisse nach § 34 Abs. 2 Nr. 2 RechKredV

Zum Jahresende bestehen keine Kreditlinien für Vorstandsmitglieder oder Mitglieder des Aufsichtsrats.

Angabe nach § 34 Abs. 2 Nr. 4 sowie § 35 Abs. 4 und 6 RechKredV

Zum Bilanzstichtag bestehen Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen in Höhe von 1.260 T€ (Vorjahr 1.332 T€). Es bestehen zum Bilanzstichtag keine Anhaltspunkte, dass die Bank aus Eventualverbindlichkeiten oder übernommenen Bürgschaften in Anspruch genommen wird.

Mitarbeiter

Die Anzahl der Arbeitnehmer setzt sich wie folgt zusammen:

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Anzahl der Arbeitnehmer per 31.12.2023 im Jahresdurchschnitt
Männlich 167 166
Weiblich 129 121
Gesamt 296 287

Honorar des Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Abschlussprüfungsleistungen 441 341
Andere Bestätigungsleistungen 162 130
Steuerberatungsleistungen 0 0
Sonstige Leistungen 14 61
Gesamt 617 532

Bei den anderen Bestätigungsleistungen handelt es sich um die Prüfung des Wertpapierdienstleistungsgeschäfts nach § 89 WpHG. Als sonstige Leistungen wurden allgemeine Beratungsleistungen im Rahmen von projektbezogener Qualitätssicherung erbracht.

F. Weitere Angaben

Offenlegung gem. Art. 434 Abs. 1 CRR II

Die Offenlegungsangaben gem. Art. 434 Abs. 1 CRR II sind dem Offenlegungsbericht, der auf der Internetseite der Bank veröffentlicht wird, zu entnehmen.

Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Aus Miet-, Leasing- sowie Geschäftsbesorgungs- und Wartungsverträgen ergeben sich über die Restlaufzeit der wesentlichen Einzelverträge künftige Belastungen von insgesamt 29.774 T€, von denen sich 19.763 T€ auf eine Restlaufzeit von über einem bis maximal sechs Jahren beziehen. Darüber hinaus bestehen zum 31. Dezember 2023 für die Bank übernommene Mietavale in Höhe von 457 T€.

Als Mitglied der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) ist die Bank zur Zahlung von jährlichen Beiträgen verpflichtet. Da das Berechnungsschema der EdB u. a. auf den gedeckten Einlagen und den Risikoparametern aller der EdB angeschlossenen Kreditinstitute beruht und uns diese Informationen sowie die Einschätzung der EdB im Hinblick auf unsere eigenen Risikoparameter nicht bekannt sind, unterliegt die zum 31.12.2023 gebildete Rückstellung bedeutsamen Schätzunsicherheiten. Darüber hinaus haben wir bei der Erbringung unserer regelmäßigen Jahresbeiträge an die EdB sowie der europäischen Bankenabgabe von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, jeweils bis zu 30 % in Form unwiderruflicher Zahlungsverpflichtungen zu leisten, die sich zum Stichtag auf 301 T€ belaufen. Die Zahlungsverpflichtungen werden sich voraussichtlich bis zum Jahr 2024 jährlich ansammeln. Die Beitragsverpflichtungen bis zum Jahr 2024 und etwaige Nachschusspflichten stellen ein Risiko im Hinblick auf unsere Finanzlage im Sinne von § 285 Nr. 3 HGB dar.

Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wird nach der indirekten Methode aufgestellt. Der Finanzmittelfonds entspricht gemäß DRS 21 Tz. A2.5 der Barreserve, die den Kassenbestand und die Guthaben bei der Deutschen Bundesbank enthält. Er unterliegt keinerlei Verfügungsbeschränkungen.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Abschluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, ergaben sich keine.

Ergebnisverwendung

Der Jahresabschluss der Quirin Privatbank AG, Berlin, wurde unter teilweiser Gewinnverwendung aufgestellt. Gemäß § 150 AktG wurde zunächst die gesetzliche Rücklage in Höhe von 474 T€ dotiert. Darüber hinaus haben Vorstand und Aufsichtsrat satzungsgemäß 4.233 T€ in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Der verbleibende Betrag von 4.775 T€ soll der Hauptversammlung zur Ausschüttung als Dividende in Höhe von 0,11 € je Aktie vorgeschlagen werden.

 

Berlin, 1. März 2024

Quirin Privatbank AG

Der Vorstand

Karl Matthäus Schmidt

Johannes Eismann

Kapitalflussrechnung der Quirin Privatbank AG zum Konzernabschluss 2023

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in EUR 2023
1. Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern) vor außerordentlichen Posten 3.854.561,16
Im Periodenergebnis enthaltene zahlungsunwirksame Posten und Überleitung auf den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
2. Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Forderungen, Sach- und Finanzanlagen 6.687.749,37
3. Zunahme/​Abnahme der Rückstellungen 8.344.082,53
4. Andere zahlungsunwirksamer Aufwendungen/​Erträge -1.903.763,17
5. Gewinn /​ Verlust aus der Veräußerung von Finanz- und Sachanlagen 0,00
6. Sonstige Anpassungen (Saldo) -13.227.260,34
7. Zwischensumme 3.755.369,55
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus laufender Geschäftstätigkeit
8. Forderungen
8.a - an Kreditinstitute -964.536.715,68
8.b - an Kunden 1.667.018,35
9. Wertpapiere (soweit nicht Finanzanlagen) -10.144.775,84
10. Andere Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit -87.481,90
11. Verbindlichkeiten
11.a - gegenüber Kreditinstituten -38.412.555,87
11.b - gegenüber Kunden 988.751.226,96
12. Verbriefte Verbindlichkeiten 0,00
13. andere Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit -3.019.448,41
14. erhaltene Zinsen und Dividenden 34.539.292,15
15. gezahlte Zinsen -19.185.236,06
16. außerordentliche Einzahlungen 0,00
17. außerordentliche Auszahlungen 0,00
18. Ertragsteuerzahlungen -2.778.707,51
19. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -9.452.014,26
20. Einzahlungen aus Abgängen des
20.a - Finanzanlagevermögens 30.900.000,00
20.b - Sachanlagen 0,00
20.c - immateriellen Anlagevermögens 0,00
21. Auszahlungen für Investitionen in das
21.a - Finanzanlagen -20.111.000,00
21.b - Sachanlagen -618.247,83
21.c - Immaterielle Anlagevermögen -502.912,62
22. Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis 0,00
23. Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis 0,00
24. Mittelveränderungen aus sonstiger Investitionstätigkeit (per Saldo) -202.318,88
25. Cashflow aus der Investitionstätigkeit 9.465.520,67
26.a Einzahlungen aus Kapitalzuführungen von Anteilseignern der Quirin Privatbank AG 0,00
26.b Einzahlungen aus Kapitalzuführungen von nicht beherrschenden Anteilen 1.002.246,00
27.a Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an Anteilseigner der Quirin Privatbank AG 0,00
27.b Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an nicht beherrschende Anteile 0,00
28. Einzahlungen aus außerordentlichen Posten 0,00
29. Auszahlungen aus außerordentlichen Posten 0,00
30.a Dividendenzahlungen an Anteilseigner der Quirin Privatbank AG -3.907.163,07
30.b Dividendenzahlungen an nicht beherrschenden Anteile 0,00
31. Mittelveränderungen aus sonstigem Kapital (Saldo) 0,00
32. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -2.904.917,07
33. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe aus 19, 25,32) -2.891.410,66
34. Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds -0,29
35. Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 0,00
36. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 9.058.859,22
37. Finanzmittelfonds am Ende der Periode 6.167.448,27

Konzerneigenkapitalspiegel der Quirin Privatbank AG 2023

in EUR

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Gezeichnetes Kapital
Eigenkapitalentwicklung Gezeichnetes Kapital Eigene Anteile Nicht eingeforderte ausstehende Einlagen Summe
Stand zum 31.12.2022 43.412.923,00 43.412.923,00
Kapitalerhöhungen/​-herabsetzungen: 0,00
Ausgabe von Anteilen 0,00
Einforderung/​Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen 0,00
Einstellung in/​Entnahmen aus Rücklagen 0,00
Ausschüttungen 0,00
sonstige Veränderungen 0,00
Konzernjahresüberschuss/​ -fehlbetrag 0,00
Stand zum 31.12.2023 43.412.923,00 0,00 0,00 43.412.923,00
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Rücklagen
Gewinnrücklagen
Eigenkapitalentwicklung Kapitalrücklage Gesetzliche Rücklage nach § 272 Abs. 4 HGB satzungsmäßige Rücklage andere Gewinnrücklagen Summe
Stand zum 31.12.2022 15.982.621,12 2.121.864,39 0,00 0,00 20.794.929,75 22.916.794,14
Kapitalerhöhungen/​-herabsetzungen: 0,00
Ausgabe von Anteilen 0,00
Einforderung/​Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen 0,00
Einstellung in/​Entnahmen aus Rücklagen 763.939,08 474.134,40 4.233.132,02 4.707.266,42
Ausschüttungen 0,00
sonstige Veränderungen -542.901,01 0,00
Konzernjahresüberschuss/​ -fehlbetrag 0,00
Stand zum 31.12.2023 16.203.659,19 2.595.998,79 0,00 0,00 25.028.061,77 27.624.060,56
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Rücklagen Gewinnvortrag /​ Verlustvortrag Konzernjahresüberschuss/​ -fehlbetrag, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist Summe
Eigenkapitalentwicklung Summe
Stand zum 31.12.2022 38.899.415,26 -22.290.487,85 60.021.850,40
Kapitalerhöhungen/​-herabsetzungen: 0,00 0,00
Ausgabe von Anteilen 0,00 0,00
Einforderung/​Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen 0,00 0,00
Einstellung in/​Entnahmen aus Rücklagen 5.471.205,50 -4.707.266,42 763.939,08
Ausschüttungen 0,00 -3.907.163,07 -3.907.163,07
sonstige Veränderungen -542.901,01 -538.744,73 -1.081.645,74
Konzernjahresüberschuss/​ -fehlbetrag 0,00 5.174.724,16 5.174.724,16
Stand zum 31.12.2023 43.827.719,75 -26.736.395,65 467.457,74 60.971.704,84
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nicht beherrschende Anteile Konzerneigenkapital
Eigenkapitalentwicklung Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/​ Verluste Summe
Stand zum 31.12.2022 906.819,28 906.819,28 60.928.669,69
Kapitalerhöhungen/​-herabsetzungen: 4.200,00 4.200,00 4.200,00
Ausgabe von Anteilen 4.200,00 4.200,00 4.200,00
Einforderung/​Einzahlung bisher nicht eingeforderter Einlagen 0,00 0,00
Einstellung in/​Entnahmen aus Rücklagen 234.106,92 234.106,92 998.046,00
Ausschüttungen 0,00 -3.907.163,07
sonstige Veränderungen 1.081.645,74 1.081.645,74 0,00
Konzernjahresüberschuss/​ -fehlbetrag -1.320.163,00 -1.320.163,00 3.854.561,16
Stand zum 31.12.2023 2.226.771,94 -1.320.163,00 906.608,94 61.878.313,78

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Quirin Privatbank AG, Berlin

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Quirin Privatbank AG, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Quirin Privatbank AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Institute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfung des Konzernabschlusses haben wir unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften, Grundsätzen und Standards ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Ermittlung und Erfassung der Provisionserträge im Kapitalmarktgeschäft

Angaben zu den Provisionserträgen sind in den Erläuterungen zu den Provisionserträgen im Anhang sowie in den Abschnitten "Geschäftsmodell" sowie "Geschäftliche Entwicklung" des Lageberichtes enthalten.

DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS

Der Provisionsertrag ist der Höhe nach der bedeutsamste Bestandteil des Jahresergebnisses der Quirin Privatbank AG. Die Quirin Privatbank AG weist im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 Provisionserträge von EUR 69,6 Mio (i. Vj. EUR 67,4 Mio) aus.

Im Bereich Kapitalmarktgeschäft erzielt die Bank im Wesentlichen Provisionserträge aus dem Corporate-Finance-Geschäft und der Zahlstellentätigkeit. Die aus dem Privatkundengeschäft stammenden Provisionserträge resultieren aus standardisierten Preismodellen für die Vermögensberatung und Vermögensverwaltung. Darüber hinaus werden die Erträge des Business Process Outsourcing (kurz "BPO") als Provisionsertrag abgebildet.

Das Risiko für den Abschluss besteht insbesondere darin, dass der Anspruch auf die Provisionserträge im Corporate-Finance Geschäft des Kapitalmarktgeschäfts nicht in Übereinstimmung mit den rechtlichen Grundlagen erfasst wird. Vor diesem Hintergrund war es für unsere Prüfung von besonderer Bedeutung, dass die Prozesse zur Ermittlung und Vereinnahmung der Provisionserträge aus dem Kapitalmarktgeschäft sachgerecht sind.

UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG

Basierend auf unserer Risikoeinschätzung der unterschiedlichen Prozesse und der Beurteilung der Fehlerrisiken haben wir unser Prüfungsurteil sowohl auf kontrollbasierte Prüfungshandlungen als auch auf aussagebezogene Prüfungshandlungen gestützt. Demzufolge haben wir unter anderem die folgenden Prüfungshandlungen durchgeführt:

Im Rahmen von kontrollbasierten Prüfungshandlungen haben wir die Angemessenheit und Implementierung sowie die Wirksamkeit von Kontrollen beurteilt, die die Gesellschaft zur Sicherstellung einer korrekten Erfassung abrechnungsrelevanter Vertrags- und Transaktionsdaten im Provisionsgeschäft insbesondere des Kapitalmarktgeschäfts eingerichtet hat.

Im Rahmen von aussagebezogenen Prüfungshandlungen haben wir anhand von repräsentativen Stichproben die ordnungsmäßige Berechnung und buchhalterische Erfassung der Provisionserträge einzelner Transaktionen nachvollzogen. Dabei haben wir auch die Abrechnungen mit den der Ermittlung und Erfassung von Provisionserträgen zugrunde liegenden Unterlagen abgestimmt.

UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die eingerichteten Kontrollen sind geeignet, die sachgerechte Erfassung der Vertragsstamm- und Transaktionsdaten im Kapitalmarktgeschäft sicherzustellen, sodass die Berechnungen und Buchungen der Provisionserträge sachgerecht und auf Basis eines wirksam geschlossenen Vertrags erfolgt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Die sonstigen Informationen umfassen den uns voraussichtlich nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellten Geschäftsbericht. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen - sobald sie verfügbar sind - zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchzuführenden Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen, für Institute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 9. Juni 2023 als Konzernabschlussprüfer gewählt.

Wir wurden am 31. August 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2018 als Konzernabschlussprüfer der Quirin Privatbank AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Andreas Olschewski.

 

Hamburg, den 4. März 2024

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Olschewski, Wirtschaftsprüfer

Fiedler, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben auch im Geschäftsjahr 2023 wahrgenommen und den Vorstand der Quirin Privatbank AG bei der Leitung der Bank regelmäßig beraten und dessen Tätigkeit überwacht. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung für die Gesellschaft unmittelbar und frühzeitig eingebunden. Er wurde vom Vorstand der Bank zeitnah und umfassend in schriftlicher oder mündlicher Form über die wesentlichen Entwicklungen in der Gesellschaft unterrichtet.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig über die Geschäftslage und die wirtschaftliche Situation der einzelnen Geschäftsbereiche, die Unternehmensplanung, die Risikolage sowie die strategische Ausrichtung der Bank informiert. Über grundsätzliche Fragen der Geschäftsführung und die wirtschaftliche Lage sowie bedeutsame Geschäftsvorgänge fanden enge Beratungen zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand der Gesellschaft statt. Auch außerhalb der ordentlichen Aufsichtsratssitzungen haben sich der Aufsichtsratsvorsitzende und sein Stellvertreter vom Vorstand über die aktuelle Geschäftsentwicklung und wesentliche Geschäftsvorfälle unterrichten lassen. Der Aufsichtsrat hat, soweit nach gesetzlichen oder satzungsmäßigen Vorschriften erforderlich, nach umfassender Beratung und Prüfung seine Zustimmung zu zustimmungspflichtigen Vorfällen erteilt.

Im Berichtsjahr fanden planmäßig vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen am 24. März, 9. Juni, 29. September und 15. Dezember 2023 statt. An den Sitzungen des Aufsichtsrats haben auch der Vorstand sowie die Mitglieder der erweiterten Geschäftsleitung teilgenommen. Es existieren ein Prüfungsausschuss, ein Risikoausschuss sowie ein Digitalausschuss. Der Prüfungsausschuss tagte im Berichtsjahr dreimal, der Risikoausschuss einmal. An den Sitzungen des Aufsichtsrats bzw. der Ausschüsse haben nach Bedarf auch Mitarbeiter aus den Bereichen Finanzen, Revision und Compliance sowie Mitarbeiter des Abschlussprüfers teilgenommen.

Die Amtszeit aller gewählten Aufsichtsratsmitglieder endete mit dem Ablauf der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung am 9. Juni 2023. Daher waren entsprechende Neuwahlen zum Aufsichtsrat erforderlich. Alle bisherigen Aufsichtsratsmitglieder wurden auf der Hauptversammlung am 9. Juni 2023 zur Wiederwahl vorgeschlagen und auch wiedergewählt. Im Ergebnis hat sich daher die Zusammensetzung des Aufsichtsrats sowie seiner Ausschüsse im Geschäftsjahr 2023 nicht verändert. Mit Wirkung zum 1. März 2024 hat Frau Tanja Creed ihr Aufsichtsratsmandat niedergelegt.

Zentrales Thema des Aufsichtsrats war im Jahr 2023 die weitere strategische Ausrichtung des Geschäftsbereichs Privatkundengeschäft. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat strukturelle Veränderungen im Privatkundengeschäft sowie die Auflage eines Wachstumsprogramms zur Erhöhung des Kundenwachstums, der Verbesserung der Beratungsqualität sowie die Weiterentwicklung des bestehenden Ziele-Bonus-Systems im Privatkundengeschäft eng begleitet. Im Rahmen der Geschäftsentwicklung des Privatkundengeschäfts hat sich der Aufsichtsrat auch mit dem Anlagekonzept und der Einführung eines Tagesgeldangebots als Reaktion auf das veränderte Zinsumfeld beschäftigt und in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Kundeneinlagen sowie die Einhaltung aller damit einhergehenden regulatorischen Anforderungen überwacht.

Weitere Schwerpunkte waren die Befassung mit der Geschäftsentwicklung des Tochterunternehmens quirion AG sowie die Umsetzung der Wachstumsstrategie der Gesellschaft und deren Refinanzierung durch die Bank. In diesem Kontext hat sich der Aufsichtsrat mit den monatlichen Informationen zur Geschäftsentwicklung sowohl der Quirin Privatbank als auch der quirion und der des Konzerns befasst.

Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit den etwaigen Auswirkungen des Russlands-Ukraine-Krieges, der amerikanischen Bankenkrise sowie den Entwicklungen in Europa (insbesondere der Credit Suisse) auf die Bank im ersten Quartal 2023 beschäftigt und sich entsprechend informieren lassen.

Ein wichtiges Thema war im abgelaufenen Geschäftsjahr auch die Nachschauprüfung der im Jahr 2021 durch die BaFin durchgeführten turnusmäßigen Prüfung des Geschäftsbetriebes gemäß S 44 Abs. 1 Satz 2 KWG. Der Aufsichtsrat hat sich über den Verlauf und die Ergebnisse der Nachschauprüfung und mithin über die Abarbeitung aller getroffenen Feststellungen informieren lassen.

Mit der turnusmäßig überprüften und aktualisierten Geschäfts- und IT-Strategie hat sich der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 29. September 2023 beschäftigt. Die daraus abgeleitete mehrjährige Geschäftsplanung, die Ergebnisse des jährlichen ICAAP-Prozesses sowie die aktualisierte Risikostrategie wurden in der Sitzung am 15. Dezember 2023 erörtert.

Der Compliance-Bericht, der Bericht der MaRisk-Compliance-Funktion sowie der Bericht der zentralen Stelle gemäß S 25h Abs. 4 i. V. m. S 25h Abs. 1 KWG ("Fraud") für das Berichtsjahr 2022 wurden dem Aufsichtsrat von dem Compliance-Beauftragten vorgelegt und in der Sitzung am 24. März 2023 erörtert.

Ferner hat sich der Aufsichtsrat in jeder Sitzung vom Vorstand ausführlich über die Feststellungen der Internen Revision sowie über die jeweils aktuelle Risikosituation der Bank informieren lassen. Darüber hinaus hat sich der Risikoausschuss in seiner Sitzung am 9. Juni 2023 intensiv mit der Informationssicherheit der Bank beschäftigt.

Die Ergebnisse der Prüfung nach S 89 Abs. 1 Wertpapierhandelsgesetz für das Geschäftsjahr 2022 mit dem Prüfungszeitraum 1. April 2022 bis 31. März 2023 wurden zusammen mit Vertretern der Prüfungsgesellschaft in der Sitzung des Prüfungsausschusses am 29. September 2023 erörtert. Die WpHG-Prüfung für das Geschäftsjahr 2024 mit dem Prüfungszeitraum 1. April 2023 bis 31. März 2024 wird erneut durch die vom Vorstand beauftragte KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, vorgenommen. Der Prüfungsbericht wird den Mitgliedern des Aufsichtsrats nach Abschluss der Prüfung übermittelt.

Jahresabschluss

Der vom Vorstand nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellte Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 ist unter Einbeziehung von Buchführung und Lagebericht durch die in der Hauptversammlung vom 9. Juni 2023 gewählte und vom Aufsichtsrat beauftragte KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, geprüft und am 4. März 2024 mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Bestätigungsvermerk wurde durch die Wirtschaftsprüfer Andreas Olschewski und Laurin Fiedler unterzeichnet.

Der Prüfungsausschuss hat sich in der Sitzung am 21. März 2024 intensiv mit den Unterlagen zum Jahres- und Konzernabschluss 2023 inklusive des Prüfungsberichts befasst. Die Abschlussprüfer nahmen an der genannten Sitzung des Prüfungsausschusses teil, erläuterten die wesentlichen Prüfungsergebnisse einschließlich der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte und standen für Fragen zur Verfügung. Ferner hat sich der Prüfungsausschuss auch mit der Qualität der Abschlussprüfung beschäftigt und erachtet diese als angemessen. Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses hat über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungsausschusssitzung in der anschließenden Sitzung des Aufsichtsrats berichtet.

In der Sitzung am 21. März 2024 hat sich insofern auch der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit eingehend mit dem vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss 2023 der Quirin Privatbank AG befasst, diesen intensiv geprüft und mit dem Vorstand sowie der erweiterten Geschäftsleitung erörtert.

Nach der abschließenden Prüfung durch den Prüfungsausschuss sowie dem Ergebnis der eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen und billigt den Jahres- und Konzernabschluss 2023. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Den Vorschlägen des Vorstands zur teilweisen Gewinnverwendung hat der Aufsichtsrat zugestimmt. Demnach wurden im Einzelabschluss der Gesellschaft aus dem Jahresüberschuss von EUR 9.482.687,95 zunächst die gesetzliche und gemäß S 24 Abs. 1 der Satzung die andere Gewinnrücklage in Höhe von insgesamt EUR 4.707.266,42 dotiert. Der verbleibende Betrag von EUR 4.775.421,53 erhöht den Bilanzgewinn und soll zur Zahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von EUR 0,11 je dividendenberechtigter Stückaktie verwendet werden.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr außerordentliches Engagement und die im Geschäftsjahr 2023 erbrachten Leistungen und erzielten Ergebnisse.

 

Berlin, 21. März 2024

Holger Timm, Aufsichtsratsvorsitzender

Country-by-country Reporting

In den Konzernabschluss ist neben der Quirin Privatbank AG als Muttergesellschaft die quirion AG als Tochterunternehmen, an dem die Bank 76,5 % der Anteile hält, einbezogen. Die Quirin Privatbank AG ist zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft quirion AG verpflichtet, die in § 26a Abs. 1 S. 2 KWG genannten Informationen offenzulegen.

Der Umsatz entspricht der Summe aus Zinsergebnis, laufenden Erträgen aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren, Provisionsergebnis, Nettoertrag des Handelsbestandes und sonstigen betrieblichen Erträgen. Der Umsatz wird vollständig in Deutschland als Sitz der Unternehmen erzielt.

Die Steuern auf den Gewinn oder Verlust entsprechen den jeweiligen Posten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.

Öffentliche Beihilfen hat kein dem Konzern Quirin Privatbank AG angehöriges Unternehmen im Geschäftsjahr 2023 erhalten.

Die Umsätze werden im Wesentlichen durch folgende Geschäftsarten generiert:

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Finanzportfolioverwaltung,

Anlagevermittlung und Anlageberatung,

Kredit- und Einlagengeschäft,

Garantiegeschäft,

Depotgeschäft,

Platzierungsgeschäft,

Finanzkommissionsgeschäft.

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31.12.2023 Quirin Privatbank AG (Konzern)
Umsatz im Geschäftsjahr (Definition siehe oben) 76.083 T€
Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger (in Vollzeitäquivalenten) 275
Gewinn oder Verlust vor Steuern 5.990 T€
Steuern auf Gewinn oder Verlust 2.134 T€
Erhaltene öffentliche Beihilfen -