AdCapital AGTuttlingenHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024Vorwort des VorstandsSehr geehrte Damen und Herren, liebe Aktionärinnen
und Aktionäre, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
das Ergebnis des ersten Halbjahrs 2024 war erfreulich.
Trotz eines schwierigen Marktumfeldes und sinkenden
Umsätzen ist es der AdCapital AG gelungen, das
Ergebnis weiter zu steigern. Zwar sanken die
Umsatzerlöse im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres
2024 um fünf Prozent auf 81,1 Mio. Euro (Vorjahr 85,4
Mio. Euro). Jedoch konnte der positive Ergebnis-Trend
fortgesetzt und das EBIT um rund 100 Prozent auf 3,7 Mio.
Euro (Vorjahreszeitraum: 1,9 Mio. Euro) deutlich gesteigert
werden.
Zum positiven EBIT-Effekt des ersten Halbjahrs 2024
konnten nicht alle operativen Tochterunternehmen der
AdCapital Gruppe gleichermaßen beitragen. Die
Tochtergesellschaft ERICH JAEGER GmbH + Co. KG hat die
EBIT-Marge deutlich verbessert. Zum positiven EBIT-Effekt
maßgeblich beigetragen hat ein Einmaleffekt aus einem
Sale-and-Lease-Back Geschäft. Weiterhin konnte das
Tochterunternehmen Bavaria Digital Technik GmbH im ersten
Halbjahr 2024 den Umsatz um über acht Prozent ausbauen
sowie das Ergebnis entsprechend steigern. Die
Tochtergesellschaft KTS Kunststoff Technik Schmölln
GmbH hat basierend auf den eingeleiteten strategischen
Maßnahmen, trotz des deutlichen Umsatzrückgangs,
zu einer weiteren positiven Entwicklung der EBIT-Marge
beigetragen. Demgegenüber haben die
Tochtergesellschaften FRAKO Kondensatoren- und Anlagenbau
GmbH und TALLER GmbH im ersten Halbjahr wegen eines
äußerst schwierigen Marktumfeldes negative
Ergebnisbeiträge zu verkraften.
Basierend auf der Fortführung der
Unternehmensstrategie und der weiteren Intensivierung der
vertrieblichen und operativen Maßnahmen
prognostiziert der Vorstand der AdCapital AG für das
Geschäftsjahr 2024 weiterhin eine Steigerung des
Umsatzes und des Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr
2023. Die aktuelle angepasste Prognose basiert auf einer
schwächeren Umsatzentwicklung und einem
gedämpften Ausblick im weiteren Geschäftsjahr
2024 in Europa, NAFTA und China sowie erhöhten Kosten.
Die AdCapital AG geht von einer Umsatz-Bandbreite für
das Geschäftsjahr 2024 von 171,2 Mio. bis 176,9 Mio.
Euro aus. Für das Ergebnis wird von einer
EBIT-Steigerung von 3,3 Mio. Euro im Geschäftsjahr
2023 auf eine EBIT-Bandbreite von 7,8 bis 10,4 Mio. Euro
ausgegangen. Die Anpassung der Umsatz- und EBIT-Prognose
basiert auf einer gegenüber den Erwartungen leicht
schwächeren Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2024,
sowie einem weiterhin gedämpften Ausblick im weiteren
Geschäftsjahr für Europa, den NAFTA-Raum und
China sowie hieraus resultierenden, unerwarteten Risiken
aus weiteren Kostensteigerungen für Transport, Energie
und Versicherungen, wie auch erhöhten Prozesskosten
zur Optimierung und Anpassung an die veränderte
Marktsituation.
Die Prognose der AdCapital AG steht unter dem Vorbehalt
eines schwierigen und nicht zuverlässig vorhersehbaren
konjunkturellen Marktumfeldes. Neben möglichen
regionalen oder globalen Konjunktureintrübungen kann
es durch geopolitische Einflussfaktoren auch zu Konflikten
und Beeinträchtigungen der Lieferketten kommen.
Abschließend gilt mein besonderer Dank unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Kunden und
Lieferanten.
Waldbronn, den 29.08.2024
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Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der AdCapital AG, Tuttlingen, für Januar bis Juni 2024scrollen
Konzern-Bilanz der AdCapital AG, Tuttlingen, zum 30. Juni 2024AKTIVAscrollen
PASSIVAscrollen
AnhangBilanzierungs- und BewertungsmethodenDer Halbjahresabschluss für den AdCapital-Konzern
wird nach HGB aufgestellt. Es werden im Halbjahresabschluss
grundsätzlich die gleichen Bilanzierungs-, Bewertungs-
und Berechnungsmethoden wie im Konzernabschluss zum 31.
Dezember 2023 angewendet.
Der Halbjahresabschluss ist nur auf Konzernebene einer
prüferischen Durchsicht unterzogen worden; er ist in
€ aufgestellt.
Die Erstellung des Konzernabschlusses ist beeinflusst
von Ansatz und Bewertungsmethoden sowie Annahmen und
Schätzungen, die sich auf Höhe und Ausweis der
bilanzierten Vermögens werte und Schulden sowie
Aufwendungen und Erträge auswirken. Verändert
sich die ursprüngliche Schätzungsgrundlage, so
wird die Bilanzierung der entsprechenden Positionen
erfolgswirksam angepasst.
KonsolidierungskreisIn den Konzernabschluss einbezogen sind neben der
AdCapital AG 16 Gesellschaften (Konzernjahresabschluss
2023: 16), bei denen die AdCapital AG aufgrund ihrer
Mehrheitsbeteiligungen unmittelbar oder mittelbar die
Möglichkeit eines beherrschenden Einflusses hat.
Aufgrund der einzeln wie zusammen betrachtet
untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage werden fünf
(Konzernjahresabschluss 2023: vier) Gesellschaften nicht in
den Konzernabschluss einbezogen.
Erläuternde Angaben zur Vermögens-, Finanz- und ErtragslageDas Eigenkapital des AdCapital-Konzerns ist
gegenüber dem 31.12.2023 von 47,9 Mio. € deutlich
um 2,0 Mio. € auf 49,9 Mio. € gestiegen. Dies ist
im Wesentlichen auf den Jahresüberschuss der Periode
zurückzuführen, negative Wechselkurseffekte
schlagen fast nicht zu Buche. Auch die Anteile anderer
Gesellschafter stiegen deutlich wegen der positiven
Ergebnisse der entsprechenden Gesellschaften. Die
Eigenkapitalquote hat sich zum 30. Juni 2024 gegenüber
dem Jahresende 2023 von 42,7 % auf 43,6 % erhöht. Der
Anstieg dieser Quote wird fast vollständig verursacht
durch das höhere Eigenkapital, da sich die Bilanzsumme
nur wenig mehr als das Eigenkapital erhöht hat (+2,3
Mio. EUR). Im Gegensatz zum Vorjahr, wo die Erhöhung
der Bilanzsumme auf ein höheres Anlagevermögen
zurückzuführen war, ist dieses Jahr dafür
ein höheres Working Capital (insbesondere
Vorräte) verantwortlich. Insgesamt befindet sich
unsere Eigenkapitalquote auf einem akzeptablen, hohen
Niveau.
Das Netto-Finanzvermögen, bestehend aus
Zahlungsmitteln abzüglich kurzfristiger Bankschulden,
beträgt zum 30. Juni 2024 -17,9 Mio. €.
Gegenüber dem Saldo zum 31.12.2023 von -16,1 Mio.
€ hat sich das Netto-Finanzvermögen somit um 1,8
Mio. € reduziert. Bei der EJ-Gruppe fiel der Wert
leicht trotz des positiven Ergebnisses im ersten Halbjahr
(-0,5 Mio. EUR). Der Grund hierfür ist insbesondere
die Erhöhung des Working Capitals. Bei BDT und KTS hat
sich das Netto-Finanzvermögen um jeweils 100 - 200
TEUR verbessert, bei Taller ergab sich keine
Veränderung. Bei FRAKO sank das
Netto-Finanzvermögen um rund 700 TEUR, dies verursacht
durch Umschichtungen bei der Finanzierung. Bei der
AdCapital AG fiel der Wert um rund 900 TEUR, vor allem weil
sich hier die Zahlungsmittel aufgrund des höheren
Finanzierungsbedarfes bei den Tochtergesellschaften
reduziert haben. Die Summe aus langfristigen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing ist zum Stichtag
mit 13,6 Mio. EUR um 1,5 Mio. geringer als zum Stand
31.12.2023.
Die Gesamtleistung der Gruppe hat sich im
Vergleichszeitraum gegenüber dem Vorjahreswert von
83,5 Mio. € um 0,6 Mio. € (-0,7 %) auf 82,9 Mio.
€ reduziert. Trotz des Rückgangs zum Vorjahr ist
dies der drittbeste Wert in der jüngeren
Unternehmensgeschichte der AdC-Gruppe. Für die Erich
Jaeger-Gruppe, die die Gesamtleistung gegenüber dem
Vorjahreszeitraum steigern konnte, ist das erste Halbjahr
2024 das zweitbeste in der Unternehmensgeschichte
überhaupt. Nur im Jahr 2021 war im Vergleichszeitraum
aufgrund einer Sonderkonjunktur die Gesamtleistung noch
besser als dieses Jahr.
Der sonstige betriebliche Ertrag hat sich wegen eines
positiven Effektes aus einer Sale & Lease
Back-Transaktion bei Erich Jaeger gegenüber Vorjahr in
Summe erhöht. Im Vorjahr waren dagegen die
Erträge aus Währungsgewinnen und die Erträge
aus der Auflösung von Rückstellungen höher.
Nachdem in den vergangenen Jahren die Materialquote im
ersten Halbjahr wegen der Nachwirkungen der Corona-Krise
auf Rekord werte gestiegen waren, sank diese im
Vergleichszeitraum 2024 deutlich von 54,7 % auf 51,3 %. Mit
diesem Wert liegen wir noch leicht über dem
Vor-Corona-Niveau. Grund für diesen deutlichen
Rückgang der Materialquote sind vor allem die Erfolge
der im Rahmen der Strategie ergriffenen Maßnahmen.
Die Optimierung im Produktionsbereich durch den
"Local-for-local" Ansatz, Optimierung der Supply-Chains und
die Standardisierung der Produktgruppen sind die
wesentlichen Erfolge.
Der Personalaufwand dagegen stieg von einer Quote von
26,7 % auf 29,5 % der Gesamtleistung. Bei Erich Jaeger ist
die Quote angestiegen wegen der Erhöhung der Anzahl
der Mitarbeiter. In Deutschland wurden - vor allem in der
Entwicklung - Stellen im indirekten Bereich aufgebaut,
ebenso in Moldawien im direkten Bereich. Nach
vollständiger Einbindung des dortigen Werkes in die
Supply Chain-Ströme werden in anderen Werken
Anpassungsmaßnahmen vorgenommen. Bei anderen
AdCapital-Gesellschaften, die wegen des schwierigen
Marktumfeldes einen Rückgang der Gesamtleistung zu
verkraften hatten, sanken die Personalkosten nur
unterproportional.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind
gegenüber dem Berichtszeitraum des Vorjahres deutlich
angestiegen (+9,3 %). Wegen des Rückgangs der
Gesamtleistung hat sich die Quote verschlechtert von 17,8 %
auf 19,5 %. Die Währungseffekte und die Mieten und
Pachten sind deutlich geringer als im Vergleichszeitraum
des Vorjahres, dagegen mussten insbesondere bei den Kosten
für das Personalleasing, aber auch den Rechts- und
Beratungskosten und den Reisekosten deutliche
Erhöhungen in Kauf genommen werden. Zahlreiche
Kostenpositionen liegen im Vergleich zu den Vorjahren auf
sehr hohem Niveau. Dies ist zum großen Teil den
Auswirkungen der in die Wege geleiteten Umstrukturierungen
geschuldet.
Aufgrund der beschriebenen Entwicklungen der
Einzelposten der Gewinn- und Verlustrechnung konnte die
Umsatzrendite (EBIT / Gesamtleistung) von 2,2 % im
Vorjahreshalbjahr auf 4,5 % mehr als verdoppelt werden.
Das Finanzergebnis hat sich mit -1,28 Mio.€
gegenüber dem Vorjahr mit -0,96 Mio.€ deutlich
verschlechtert. Dies beruht vor allem auf den höheren
Zinsen für Darlehen bei Banken.
Der Steueraufwand hat sich gegenüber
Vorjahresperiode um rund 250 T€ vermindert. Diese
Reduktion wird zum einen verursacht durch geringere
Ergebnisse der Gesellschaften in China, in ungefähr
gleicher Höhe hat sich jedoch zum anderen auch die
Steuer in Deutschland bei Erich Jaeger reduziert, weil die
Dividendenzahlung der Tochtergesellschaften in China - im
Unterschied zum Vorjahr - nicht im ersten Halbjahr erfolgt
ist.
Insgesamt wurde im ersten Halbjahr 2024 ein
Konzern-Jahresüberschuss von 1.760 T€
(Vorjahreshalbjahr: Konzern-Jahresfehlbetrag von 67
T€) erwirtschaftet. Nach den "Konzernfremden
Gesellschaftern zustehenden Anteilen am Ergebnis"
beträgt das Konzernergebnis +1.140 T€ (Vj.: -967
T€).
ZwischenlageberichtChancen und Risiken der folgenden sechs Monate/ erwartete Entwicklung der Ertrags- und FinanzlageDer IWF geht in seinem aktuellen World Economic Outlook
(Stand Juli) von einem Wachstum der Weltwirtschaft in
Höhe von 3,2 % im Jahr 2024 aus, was für die
Weltwirtschaft insgesamt auch der Einschätzung aus
April entspricht. Regional ergibt sich jedoch ein anderes
Bild: Für die USA wurde die prognostizierte
Wachstumsrate wegen des schlechten ersten Quartals um 0,1
%-Punkte gesenkt, für die Eurozone dagegen erhöht
(die Werte für Deutschland mit 0,2 % Wachstum sind
dabei unverändert). Für die Schwellenländern
wurde das prognostizierte Wachstum um 0,1-Prozentpunkte auf
4,3 % erhöht: einem Wachstum von 5,0 % in China und
7,0 % in Indien (+0,4 %-Punkte bzw. + 0,2 %-Punkte
gegenüber der Projektion aus April) stehen
Wachstumsraten von nur 2-4 % in den Regionen Lateinamerika,
Mittlerer Osten und Zentralasien und Sub-Sahara-Afrika
entgegen. Für alle diese Regionen wurden von IWF die
prognostizierten Wachstumsraten zurückgenommen,
für einzelne Länder wie bspw. Saudi-Arabien mit
-0,9 %-Punkte z.T. deutlich. Interessant sind die
Aussichten für Russland: Russland wird voraussichtlich
mit 3,2 % im Jahr 2024 wachsen (d.h. unverändert
verglichen mit April), erst im Jahr 2025 wird mit einem
Einbruch beim Wachstum gerechnet (nur noch +1,5 %; d.h. 0,3
% geringer als noch im April erwartet). Im seinem
April-Report wies der IWF darauf hin, dass die
Wachstumsaussichten für die nächsten 5 Jahre mit
3,1 % p.a. die niedrigsten seit Jahrzehnten darstellen.
Inzwischen verlangsamt sich laut IWF der Rückgang
der weltweiten Inflation: die Inflation bei
Dienstleistungen ist wegen des hohen Einflusses der
Personalkosten noch über der Preisentwicklung bei
Waren. Die anhaltend hohe Unsicherheit über die
Inflationsaussichten hat die Zentralbanken der wichtigsten
Industrieländer jedoch dazu veranlasst, die
geldpolitische Lockerung vorsichtiger anzugehen als noch im
ersten Quartal 2024 angedacht.
Laut Konjunkturschlaglicht des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) aus dem Juli
2024 sind die Konjunktur- und Stimmungsindikatoren für
Deutschland überwiegend schwach ausgefallen. Nach der
Belebung im ersten Quartal lieferten die Indikatoren ein
zurückhaltenderes Bild für das zweite Quartal.
Das BMWi rechnet jedoch mit Nachfrageimpulsen aus dem
Ausland, da sich die außenwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen aufhellen. Die konjunkturelle
Schwäche ist auch auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. Hier
zeigt sich jedoch ein gemischtes Bild: Industrieunternehmen
sind zurückhaltend bei Neueinstellungen, Dienstleister
dagegen möchten die Zahl ihrer Mitarbeiter
erhöhen.
Eine wesentliche Rolle für die wirtschaftliche
Entwicklung der AdCapital spielen insbesondere der
weltweite Markt für schwere LKWs und der
europäische, aber auch immer mehr der amerikanische
und der chinesische Markt für PKWs.
Gemäß der neuesten Prognose von Global Data
ergibt sich für die Entwicklung bei LV (Light Vehicle)
und CV (Commercial Vehicle) ein unterschiedliches Bild: der
Absatz weltweit für LV soll gegenüber 2023 um 2,1
% auf rund 88,5 Mio. Einheiten steigen, bei CV (Trucks)
geht man jedoch von einem Rückgang um 2,2 %
gegenüber 2023 aus. Es werden voraussichtlich weltweit
2,2 Mio. Einheiten im Jahr 2024 verkauft werden. Die
entsprechenden Produktionszahlen entwickeln sich
ähnlich (LV + 0,3 %, CV -2,7 %), wobei der Absatz in
2024 bei CV (Trucks) jedoch 2,4 % unter der Produktion
liegen wird. Die aktuellen Produktionszahlen für 2024
sind - verglichen mit der Prognose aus November 2023 -
dagegen um 0,6 % bei LV und um 2,5 % bei CV geringer.
Insofern haben sich die Aussichten leicht verschlechtert.
In den einzelnen Regionen stellt sich die Situation
jedoch deutlich unterschiedlich dar:
In Europa sind sowohl Absatz bei CV (Trucks) (mit -4,8
%) als auch Produktion (mit -13,2 %) verglichen mit 2023
deutlich rückläufig. Auch die Produktion bei LV
sinkt um 1,1%, der Absatz steigt dagegen um 3,4 % - wobei
der Absatz um 3 % über den Produktionszahlen liegen
soll.
In China sollen - verglichen mit den entsprechenden
Zahlen aus 2023 - sowohl der Absatz als auch die Produktion
von LV und CV (Trucks) zum Teil deutlich steigen (LV Absatz
+1,6 %; LV Produktion +2,1 %; CV (Trucks) Absatz +3,0 % und
Produktion + 4,6 %). Die Produktion in China bei CV
(Trucks) macht dabei rund 43 % der weltweiten Produktion
aus. Die Einschätzung der Produktionszahlen bei CV
(Trucks) war im November 2023 jedoch höher.
Zwischenzeitlich wurde die Einschätzung für 2024
um ca. 5 % auf rund 960.000 Einheiten reduziert.
In der NAFTA-Region werden sich LV und CV(Trucks)
deutlich unterschiedlich entwickeln: der Absatz bei LV soll
gegenüber 2023 um 3,8 %, die Produktion dagegen um 2,6
% steigen. Bei CV (Trucks) wird jedoch mit einem deutlichen
Rückgang gerechnet (Absatz -10,3 %, Produktion -7,5
%). Im Herbst 2023 ging Global Data jedoch noch von einem
viel deutlicheren Rückgang aus: Die Prognose für
die CV (Trucks) Produktion im Jahr 2024 wurde von rund 270
Tausend Einheiten in der Herbstprognose auf jetzt
vermutlich rund 315 Tausend Einheiten erhöht. Die
Aussichten für den CV (Trucks)-Markt in der
NAFTA-Region sind danach immer noch schlecht, sie haben
sich aber verbessert.
Bei Erich Jaeger konnten im ersten Halbjahr wegen
Auswirkungen der Umstrukturierungen im Produktionsbereich
die sich bietenden Marktchancen nicht vollumfänglich
genutzt werden. Durch weitere Verbesserungen im
Produktionsbereich ist es jedoch möglich, den Umsatz
im zweiten Halbjahr deutlich zu erhöhen.
Taller leidet immer noch an der schlechten
konjunkturellen Situation im Markt. Erste Projekterfolge
bei neuen (Hybrid-)Produkten konnten erzielt werden, jedoch
noch nicht im notwendigen Umfang. Für das zweite
Halbjahr gehen wir davon aus, dass wir den Umsatz steigern
können, u.a. weil Kunden aus strategischen
Gründen (local-to-local) kurzfristig Aufträge bei
Taller platzieren. Ebenso werden die Umsätze mit Erich
Jaeger im zweiten Halbjahr weiter erhöht werden.
Die Ertragssituation bei KTS war im ersten Halbjahr
trotz eines niedrigen Umsatzniveaus sehr erfreulich. Trotz
weiterer Stagnation beim Umsatz im Jahr 2024 ist wegen der
erfolgreich durchgeführten
Kostensenkungsmaßnahmen mit einer positiven
Entwicklung für 2024 zu rechnen.
Auch FRAKO hat im ersten Halbjahr unter der schlechten
Konjunktur gelitten. Zudem hatte ein hoher Krankenstand
negative Auswirkungen auf die Leistung der Gesellschaft.
Wie in den Vorjahren rechnen wir jedoch mit einer
"Jahresendrally" bei Umsatz und Ergebnis. Diese
Einschätzung wird gestützt durch aktuell
überdurchschnittlich hohe Auftragsbestände im
Exportgeschäft und beim Projektgeschäft in
Europa.
Die Entwicklung bei BDT im ersten Halbjahr war sehr
erfreulich. Die Bestückungsleistung konnte
gegenüber dem 2. Halbjahr 2023 um über 20 %
gesteigert werden. Im Vergleich zu 2022 hat die BDT die
Bestückungsleistung um 80 % gesteigert. Auch im
zweiten Halbjahr 2024 wird deswegen eine positive
Entwicklung erwartet.
Auch weiterhin prüfen wir die Möglichkeiten
zur Erschließung von Märkten und Technologien
durch mögliche Akquisitionen für die
Gesellschaften der AdCapital-Gruppe als Bestandteil der
Unternehmensstrategie.
Ansonsten haben sich die anderen Risikofaktoren, die im
Lagebericht zum 31.12.2023 genannt wurden, seit Erstellung
des Geschäftsberichtes für das Jahr 2023 nicht
wesentlich verändert.
Basierend auf der Fortführung der
Unternehmensstrategie und der weiteren Intensivierung der
vertrieblichen und operativen Maßnahmen
prognostiziert der Vorstand der AdCapital AG für das
Geschäftsjahr 2024 eine Steigerung des Umsatzes und
des Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr 2023. Die
AdCapital AG geht von einer Umsatz-Bandbreite für das
Geschäftsjahr 2024 von 171,2 Mio. bis 176,9 Mio. Euro
aus. Für das Ergebnis wird von einer EBIT-Steigerung
von 3,3 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2023 auf eine
EBIT-Bandbreite von 7,8 bis 10,4 Mio. Euro ausgegangen. Die
Anpassung der Umsatz- und EBIT-Prognose basiert auf einer
gegenüber den Erwartungen leicht schwächeren
Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2024, sowie einem
weiterhin gedämpften Ausblick im weiteren
Geschäftsjahr für Europa, den NAFTA-Raum und
China, sowie hieraus resultierenden, unerwarteten Risiken
aus weiteren Kostensteigerungen für Transport, Energie
und Versicherungen, wie auch erhöhten Prozesskosten
zur Optimierung und Anpassung an die veränderte
Marktsituation. Zur Absicherung des weiteren geplanten
strategischen organischen und anorganischen Wachstums
werden die eingeleiteten Prozessoptimierungen im
strategischen, operativen, technologischen und
finanztechnischen Bereich permanent überprüft und
ggf. an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst.
Die Prognose der AdCapital AG steht unter dem Vorbehalt
eines schwierigen und nicht zuverlässig vorhersehbaren
konjunkturellen Marktumfeldes. Neben möglichen
regionalen oder globalen Konjunktureintrübungen kann
es durch geopolitische Einflussfaktoren auch zu Konflikten
und Beeinträchtigungen der Lieferketten kommen.
Wichtige Ereignisse des BerichtszeitraumsEs liegen keine anderen Vorgänge von besonderer
Bedeutung vor, von denen ein wesentlicher Einfluss auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AdCapital AG
beziehungsweise auf den AdCapital-Konzern ausgeht.
Waldbronn, den 29.08.2024
scrollen
AdCapital AG
ISIN: DE0005214506
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