![]() AdCapital AGTuttlingenKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022Konzernlagebericht
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Wesentliche Beteiligung | Branche |
Bavaria Digital Technik GmbH (BDT) | Geräte- und Anlagenbau, Elektrotechnik |
Erich Jaeger GmbH + Co. KG (Unternehmensgruppe) | Automotive |
FRAKO Kondensatoren- und Anlagenbau GmbH | Elektrotechnik |
KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH (KTS) | Kunststoffverarbeitung |
Taller GmbH | Elektrotechnik |
Wie schon in den letzten Jahren dominiert die
Jaeger-Gruppe mit einem Umsatzanteil von über 50 % den
AdCapital-Konzern.
Die AdCapital AG ist eine Industrieholding, die die
Beteiligungen strategisch und operativ führt.
Unverändert liegt der strategische Schwerpunkt der
Unternehmensgruppe auf dem Bereich Automotive mit der
Kerngesellschaft Erich Jaeger.
Die Beteiligungen werden bei Strategie-, Finanzierungs-,
Prozess- und Organisationsfragen intensiv unterstützt.
Unsere Unternehmen werden in den indirekten Bereichen
deutlich entlastet, bei geschäftsstrategischen
Entscheidungen werden Unterstützungsleistungen der
Holding in den Bereichen Finanzen, Steuern und Recht in
Anspruch genommen. Synergien entstehen nicht zuletzt durch
konzernweit einheitliche Strategie-, Steuerungs- und
Planungsgrundsätze und -systeme.
Die AdCapital AG setzt auf eine mittelständisch
geprägte Unternehmenskultur. Die Eigenständigkeit
der Unternehmen und ihrer Geschäftsführer im
operativen Bereich soll gewahrt bleiben, eine individuelle
Unternehmenskultur der jeweiligen Gesellschaft wird als
Stärke angesehen.
Ziele für unsere Beteiligungen sind vor allem die
Stärkung der jeweiligen Markt- und
Wettbewerbsposition. Die Verbesserung der
Fertigungseffizienz sowie die Optimierung organisatorischer
Abläufe einschließlich des Vertriebs sind
Grundvoraussetzungen.
Sehr wichtig in diesen krisenbehafteten Zeiten ist die
Erhöhung der Resilienz unserer Unternehmen: Durch
weiteres Wachstum, durch die Verbesserung der
Profitabilität der Unternehmen und durch Optimierung
ihrer Kapitalausstattung soll dies erreicht werden. Die
AdCapital AG unterstützt ihre Tochtergesellschaften
mit unternehmerischem Knowhow, sie stellt aber auch
notwendiges Eigen- und Fremdkapital zur Verfügung.
Unsere Strategie setzt zukünftig auf einen - im
Vergleich zu den Vorjahren - forcierten Ausbau des
Kerngeschäftes im Automotive-Umfeld. Sollten sich im
Bereich Automotive oder in den für diese Branche
relevanten Technologien (Metall- und Kunststoffverarbeitung
sowie Elektronik und Software) Investitionen in neue
Beteiligungsunternehmen als vorteilhaft herausstellen, so
würden diesen Chancen genutzt werden. Derartige
Fälle mit einem erheblichen Synergiepotential haben
sich im abgelaufenen Geschäftsjahr jedoch nicht
ergeben.
Unsere stabile Finanzlage haben wir trotz der im
Geschäftsjahr aufgelaufenen Verluste erhalten
können. Die Ende 2020 vor dem Hintergrund der
Corona-Pandemie vereinbarte Wachstumsfinanzierung für
Erich Jaeger und die vorsorgliche Sicherung von
Liquiditätsreserven für mögliche drohende
krisenbedingte Verluste - beides zusammen im Volumen von
18,8 Mio. € - führte im abgelaufenen
Geschäftsjahr dazu, dass trotz der durchgeführten
Investitionen und der (ungeplanten) Verluste eine gute
Liquiditätsausstattung der AdC-Gruppe vorhanden war.
Alle Tochtergesellschaften sind weltweit angehalten,
neben der Finanzierung durch die AdCapital AG auch eigene
Finanzquellen bspw. durch regionale oder nationale
Bankinstitute zu erschließen. Entsprechende Mittel
konnten auch im Jahr 2022 aus solchen Quellen generiert
werden.
Liquide Konzernmittel werden ausschließlich in
Zahlungsmitteln und freien Banklinien gehalten.
Die zentralen Verwaltungsbereiche Controlling, Steuern
und Recht und Teile der Inlandsfinanzierung werden
unverändert auf Ebene der Holding geführt. Die IT
wird zentral für den Konzern in enger Abstimmung mit
der Holding über Erich Jaeger gesteuert.
Zusammen mit dem Aufsichtsrat wird die strategische
Ausrichtung des AdCapital-Konzerns definiert. Die
strategische und operative Steuerung der Tochterunternehmen
wird durch regelmäßige
Geschäftsleitungsmeetings bei den
Beteiligungsunternehmen vor Ort, am Standort der Holding
oder in Telefon- und Videokonferenzen durchgeführt.
Aufgrund der sich im Jahresverlauf schwieriger gestaltenden
Geschäftslage wurde die Frequenz der Abstimmungen
erhöht. Auf Basis der strategischen Ausrichtung der
Gesellschaften und der jeweiligen Budgetvorgaben werden die
aktuelle Geschäftslage der Gesellschaft und die
Aussichten für die jeweils nächsten sechs Monate
besprochen. Regelmäßig sind die Aussichten
für das laufende Geschäftsjahr und notwendige
Maßnahmen Bestandteil der Abstimmungen. Die Planung
für das folgende Jahr (Budget) und die
Mittelfristplanung werden jeweils im Herbst diskutiert und
festgelegt. Für die Diskussion und
Entscheidungsfindung relevante Kennzahlen sind der
Auftragseingang und der Auftragsbestand, die
erwirtschaftete Gesamtleistung, die Wertschöpfung, die
Produktivität, die EBIT-Marge sowie der Free Cashflow,
das Working Capital und die Liquiditätssituation. Ein
weiterer wichtiger Analysepunkt sind Kennzahlen zur
Kostenstruktur sowie zur Steuerung von Produktion und
Vertrieb. Regelmäßiges Ergebnis der Abstimmungen
sind Maßnahmen bei Abweichungen vom Plan bzw. zur
Vermeidung von Risiken.
Wie schon die Vorjahre war das Geschäftsjahr -
insbesondere in China - massiv durch die direkten und
indirekten wirtschaftlichen Auswirkungen der
Corona-Pandemie beeinflusst (Transport- und
Logistikschwierigkeiten, Rohstoffmangel, Inflation).
Zusätzlich kamen jedoch noch die Auswirkungen des
Kriegs in der Ukraine hinzu (u.a. Sanktionen).
Der Aufbau der Kabelfertigung von Erich Jaeger wurde im
Berichtsjahr am neuen Standort in Bruchsal fortgesetzt. Der
Start des operativen Betriebs hat sich wegen der
Notwendigkeit von technischen Nachrüstungen der
Produktionsanlagen auf das Jahr 2023 verschoben. Der Start
der Produktion und die Belieferungen von Kunden mit
Produkten aus eigener Fertigung ist - wegen der
Produkt-Testzyklen - für das 2. Quartal 2023 geplant.
Die AdCapital AG hat im Dezember 2021 vom damaligen
Minderheitsgesellschafter der OPUS GmbH (vormals: OPUS GmbH
& Co. KG) dessen Anteile übernommen. Ende
März 2022 wurden 50% der Anteil an OPUS GmbH an einen
renommierten Partner aus der Branche, die ASW-Gruppe,
verkauft. Die operative Führung der Gesellschaft wird
durch den Partner ASW sichergestellt. Durch die
Entkonsolidierung der Gesellschaft ist ein Verlust in
Höhe von 0,7 Mio. € entstanden.
Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Andreas J. Schmid am
28.06.2022 mit Wirkung zum 01.09.2022 zum neuen Vorstand
der AdCapital AG bestellt. Herr Dr. Schmid folgt auf Herrn
Hans-Jürgen Döringer, dessen Amt als Vorstand der
AdCapital AG am 31.12.2022 endete.
Die Zahl der in den Konzernabschluss 2022 einbezogenen
Gesellschaften beträgt insgesamt 16 (Vorjahr 16).
Trotz der vielfältigen Probleme hat sich die
Wirtschaft in Deutschland im Berichtsjahr 2022 gut
behauptet. Ging die Bundesregierung im Herbst 2022 noch von
einem Wirtschaftswachstum von 1,4 % aus, so wurde im Jahr
2022 doch noch ein Wachstum von 1,9 % erreicht. Der robuste
Arbeitsmarkt mit einer sehr hohen Zahl an
Erwerbstätigen und die
Unterstützungsmaßnahmen des Bundes trugen dazu
bei. Nach drei starken Quartalen folgte im 4. Quartal ein
Rückgang des bereinigten BIP um 0,2 % verglichen mit
dem Vorquartal. Verglichen mit dem Vorjahreswert liegt das
bereinigte BIP des 4. Quartals jedoch um 1,1 % höher.
Das Wachstum von 1,9 % im Jahr 2022 ist geringer als die
noch im Jahr 2021 realisierten 2,6 %. Der Wert des
Vorjahres dürfte jedoch deutlich von Aufholeffekten
wegen der Corona-Krise 2020 beeinflusst sein. Im Jahr 2022
ist die Wirtschaft sowohl in den EURO-Ländern als auch
in der gesamten EU mit jeweils 3,5 % stärker gewachsen
als in Deutschland.
Für das Jahr 2023 geht die Bundesregierung in ihrem
Jahreswirtschaftsbericht von einem Wachstum des BIP in
Höhe von 0,2 % aus. Auf der Verwendungsseite des BIP
ergibt sich dies durch eine Veränderung von - 0,2 %
bei privaten Haushalten, - 2,8 % bei Bauten, aber + 3,3 %
bei Ausrüstungen, ein Wert, der deutlich höher
liegt als der entsprechende Wert von + 2,5 % für 2022.
Man erkennt, dass insbesondere die (ausfallende)
Bautätigkeit sich negativ auf das Wachstum im Jahr
2023 auswirkt.
Die Inflationsrate - deren starker Anstieg von keiner
renommierten Institution zu Jahresbeginn 2022 auch nur
annähernd antizipiert wurde - liegt für das Jahr
2022 bei 8,6 %, wobei im Jahresverlauf auch Werte von
über 10 % erreicht wurden. Wegen der ab Januar 2023
geltenden Gas- und Strompreisgrenzen ist davon auszugehen,
dass Höchststände der Inflation von 10 % und mehr
im Jahr 2023 nicht mehr auftreten werden.
Im Jahreswirtschaftsbericht nennt die Bundesregierung
einen Wert von voraussichtlich 6,0 % Inflation für
2023. Trotz des Sinkens der Inflationsrate im Vergleich zu
2022 ist davon auszugehen, dass der private Verbrauch wegen
der realen Einkommens- und Kaufkraftverluste weiterhin
belastet sein wird.
Die EU-Kommission kommt zu vergleichbaren
Einschätzungen für 2023: Für Deutschland
geht sie von einem Wachstum von 0,2 % aus, sie
prognostiziert die Inflationsrate mit 6,3 % leicht
höher als die Bundesregierung. Für das
Euro-Gebiet sieht die Kommission ein Wachstum von 0,9 % und
eine Inflationsrate von 5,6%, für das EU-Gebiet Werte
von 0,8 % bzw. 6,4 %. Im Jahr 2024 soll für
Deutschland, das EURO- bzw. das EU-Gebiet ein Wachstum
zwischen 1,3 % und 1,6% auftreten, die Inflationsraten auf
Werte von 2,4 % bis 2,8 % fallen.
Für die wirtschaftliche Entwicklung weltweit sind
auch weiterhin die Auswirkungen des
Russland-Ukraine-Kriegs, die Effekte durch die
Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung, die negative
Folgen für Länder mit hoher Verschuldung, die
fortbestehenden Probleme mit Material- und
Lieferkettenengpässen, relevant. Der Internationale
Währungsfonds (IWF) geht für 2023 von einem
Wachstum für die Weltwirtschaft von 2,9 % aus, was
eine Reduzierung gegenüber 2022 darstellt (3,4 %).
Für 2024 ist laut IWF ein Wachstum von 3,1 % zu
erwarten. Sowohl 2023 als auch 2024 werden die
Wachstumsraten voraussichtlich nicht den langjährigen
Schnitt von 3,8 % erreichen. Auch der Welthandel wird durch
die oben genannten Themen laut IWF eingetrübt: Nach
einem Wachstum von + 5,4 % im Jahr 2022 soll sich im Jahr
2023 nur ein Wert von + 2,4 % ergeben. Insbesondere die
exportorientierte deutsche Wirtschaft dürfte diesen
Rückgang spüren.
Für die USA ergibt sich laut IWF im Jahr 2022 ein
Wachstum von 2,0 %, das sich im Jahr 2023 auf 1,4 % und
2024 auf dann nur noch 1,0 % reduziert. Als Grund werden
vom IWF die Maßnahmen der Zentralbank zur
Eindämmung der Inflation genannt.
Erstmals seit 40 Jahren liegt 2022 das
Wirtschaftswachstum in China mit 3,0 % unter dem globalen
Durchschnitt (3,4%). Dies wurde verursacht durch die
Eintrübung der Konjunktur in China im 4. Quartal.
Für 2023 sieht der IWF für China wieder ein
starkes Wachstum von 5,2 %, das im Jahr 2024
zurückgeht auf 4,5 %, um dann mittelfristig unter 4 %
zu liegen.
Das Wachstum in Indien liegt 2022 mit 6,8 % auf hohem
Niveau, nur noch übertroffen vom Wachstum in
Saudi-Arabien mit +8,7 %. Der IWF sieht Indien auch in den
Jahren 2023 und 2024 mit 6,1 % bzw. 6,8% als die weltweit
am stärksten wachsende Wirtschaftskraft.
Bemerkenswert sind die Einschätzungen des IWF
für die Entwicklung in Russland: Nach einem Wachstum
des BIP von 4,7 % im Jahr 2021, dem Einbruch wegen der
Sanktionen aufgrund des Konflikts im Jahr 2022 mit - 2,2%,
wird für die kommenden Jahre wieder ein Wachstum
angenommen (2023: + 0,3 %, 2024: + 2,1 %).
Die Entwicklung in der Automotive Branche beeinflusst
maßgeblich die Ergebnisse in unserer
Unternehmensgruppe. Das Jahr 2022 war nach wie vor
geprägt durch die anhaltende Corona-Pandemie und die
angespannte Situation in den Zulieferketten, insbesondere
im Bereich der elektronischen Bauteile. Trotz dieser
Gesamtsituation hat die Automotive-Industrie auch im Jahr
2022 hohe Gewinne erzielt. Es ist allerdings eine Tatsache,
dass die Gewinne verstärkt auf Seiten der
Automobilhersteller sind. Die Zulieferer leiden weiterhin
unter dem hohen Kostendruck, der nicht im erforderlichen
Rahmen an die OEMs weitergegeben werden konnte.
Damit wird sich auch der Überlebenskampf der
Zulieferindustrie weiter verschärfen. Der
Automobilabsatz hat sich weltweit um 6% auf 9 Mio.
Fahrzeuge reduziert. In China ist der Nfz-Markt 2022 um 51%
auf 767.600 Einheiten geschrumpft. Auch in Europa und USA
hat der Markt weiter an Fahrt verloren. Die Autoindustrie
geht dennoch insgesamt gestärkt aus den Krisenjahren
hervor. Laut den Wirtschaftsanalysten von EY verzeichneten
die 16 analysierten Automobilhersteller zwischen Juli und
September 2022 sowohl beim Gesamtgewinn als auch beim
Umsatz den höchsten Stand, der jemals in einem dritten
Quartal ausgewiesen wurde. Bei den deutschen Herstellern
betrug das Plus beim operativen Gewinn 58 Prozent, bei
US-Konzernen 38 Prozent und bei japanischen Unternehmen 2
Prozent.
Im Blick auf die Zukunft und die damit verbundenen
globalen Herausforderungen ist von einem klaren Trend zu
einer verstärkten Umstrukturierung in den Lieferketten
auszugehen. Dies wird vermutlich zu einer Lokalisierung
auch im Sinne von mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
in der Zulieferindustrie führen.
Auch wenn global massiv Kapazitäten aufgebaut
werden, wird es hinsichtlich der Chipknappheit vermutlich
erst ab ca. 2024 eine spürbare Entspannung der
Liefersituation geben. Damit bleibt dieses Thema bei vielen
Zulieferern und bei unseren Gesellschaften auf der Agenda
ganz oben.
Das Europageschäft von Erich Jaeger hat sich
deutlich über der Marktentwicklung positiv entwickelt.
Grund hierfür ist neben der Stabilisierung in der
Nfz-Produktion und dem Gewinn von Neuprojekten insbesondere
der PKW-Markt, wo Kunden von Erich Jaeger Universal-und
Aftermarket-Produkte bezogen haben für anderweitig
nicht lieferbare OEMs-Ausstattungen. Projektgewinne konnten
auch aufgrund von Lieferschwierigkeiten des Wettbewerbs
erzielt werden. Sowohl die solide Aufstellung von Erich
Jaeger in den OEMs- und Aftermarket-Marktsegmenten als auch
die Flexibilität in kurzfristigen Produktanpassungen
und die Bandbreite des Basis-Produktportfolios
ermöglichten es, diese oft kurzfristigen Kundenbedarfe
zu beliefern.
Das China-Geschäft von Erich Jaeger lag in Folge
des massiven Einbruchs der chinesischen Nfz-Industrie mit -
40% deutlich unter dem Plan. Trotz erfreulicher
Neugeschäfte im Pkw-Sektor konnte der Einbruch des
Nfz-Geschäfts nicht kompensiert werden.
Das USA-Geschäft von Erich Jaeger lag 2022 durch
den Umsatzrückgang eines Produktes und dem
verspäteten Serienanlaufs der Nachfolgerproduktgruppe
deutlich hinter den Erwartungen. Im Jahr 2023 soll sich ab
Q2 der NAFTA-Umsatz durch Neuprojekte steigern.
Eine weitere wichtige Branche der AdCapital-Gruppe liegt
in der Elektroindustrie. Insgesamt wuchs die
preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und
elektronischer Güter laut ZVEI im vergangenen Jahr um
3,4 Prozent, deutlich weniger als noch im Jahr zuvor
(9,5%).
Versorgungsengpässe (Materialknappheiten,
logistische Probleme etc.) bleiben das größte
Produktionshemmnis. Auch klagen immer mehr Unternehmen
(aktuell fast 50%) über Fachkräftemangel. Der
Verband erwartet für das Jahr 2023 nur noch eine
Konsolidierung, d.h. 0% reales Produktionswachstum.
Die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen
Rahmenbedingungen und Prognosen gestalten sich wie im
Vorjahr recht unterschiedlich. Wir gehen jedoch davon aus,
dass im Jahr 2023 spätestens ab Mitte des Jahres eine
Belebung der wirtschaftlichen Entwicklung einsetzt. Dieser
positive Ausblick steht jedoch wie im Vorjahr unter dem
Vorbehalt der Unsicherheiten über die weitere
Entwicklung im Krieg in der Ukraine und die sich daraus
ergebenden Effekte für die Weltwirtschaft. Welche
konkreten direkten oder indirekten Auswirkungen sich
hieraus für die Branchen der Unternehmen des
AdCapital-Konzerns ergeben könnten, kann nicht
antizipiert werden.
Die für die Beurteilung der Entwicklung der
Gesellschaft relevanten Kennzahlen haben sich im Vergleich
zum Vorjahr wie folgt entwickelt:
(in Mio. €) | 2022 | 2021 |
Gesamtleistung | 154,7 | 171,5 |
Sonstige betriebliche Erträge | 6,1 | 3,9 |
Materialaufwand | -88,4 | -89,3 |
Personalaufwand | -42,4 | -45,3 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | -34,3 | -30,6 |
Betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen | -4,3 | 10,2 |
Abschreibungen | -4,0 | -4,6 |
Betriebliches Ergebnis | -8,4 | 5,6 |
Finanzergebnis | -0,8 | -0,7 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | -9,1 | 4,9 |
Ertragsteuern und sonstige Steuern | -1,4 | -2,0 |
Konzernjahresergebnis | -10,6 | 2,9 |
Bei den Beteiligungsunternehmen der AdCapital AG handelt
es sich vor allem um produzierende Unternehmen, die in
unterschiedlichen Geschäftsbereichen und Regionen
tätig sind. Daher werden sie sowohl von der
gesamtwirtschaftlichen und regionalen Konjunktur als auch
der Branchenkonjunktur in jeweils unterschiedlichem
Maße beeinflusst.
Wir beobachten seit mehreren Jahren eine zunehmende
Internationalisierung unseres Konzerns. Im Berichtsjahr ist
jedoch erstmals seit Jahren der Auslandsanteil der
Konzernumsätze mit 67 % geringer als im Vorjahr (VJ.
69 %). Der Anteil der Umsätze mit Kunden in der EU ist
zwar gewachsen, mit Kunden außerhalb der EU dagegen
stark gefallen von 33 % auf 27 %. Dieser Rückgang wird
vor allem verursacht durch den Rückgang der
Umsätze bei der chinesischen und bei der
amerikanischen Gesellschaft der Erich Jaeger-Gruppe.
Hier zeigt sich deutlich die Abhängigkeit der
wirtschaftlichen Entwicklung der AdCapital AG sowohl vom
konjunkturellen Umfeld in Deutschland und auch von der Lage
der Weltwirtschaft insgesamt, vor allem der globalen
Automobilkonjunktur.
Die Ertragslage des Konzerns im Jahr 2022 kann nicht
zufriedenstellen. Im Vergleich zum Rekordjahr 2021, vor
allem hinsichtlich der Gesamtleistung, ergibt sich 2022
eine deutliche Verschlechterung der Gesamtleistung und des
Ergebnisses. Zwar zeigen BDT, FRAKO, KTS und die Ende 2021
erworbene, jetzt erstmals konsolidierte Gesellschaft OPUS
Grundstücksgesellschaft mbH positive betriebliche
Ergebnisse. Diese werden aber überkompensiert durch
Verluste bei der Erich Jaeger-Gruppe, ergebnismindernd
tragen Taller und die Holding-Gesellschaften bei.
Bei der Erich Jaeger-Gruppe sind die massiv gestiegenen
Materialkosten, die nicht vollumfänglich an die Kunden
weiterverrechnet werden konnten, mit für den hohen
Verlust verantwortlich. Des Weiteren entstand bei der
Kabelproduktion wegen der Verschiebung des
Produktionsstarts weiterhin ein hoher Anlaufverlust.
Weitere Einflüsse sind die gestiegenen
Transportkosten, Reklamationskosten und - wie schon im
letzten Jahr - Verzögerungen bei der Belieferung mit
Elektronikbauteilen.
Die chinesische Gesellschaft der Jaeger-Gruppe hat im
Berichtsjahr 2022 ein Ergebnis in etwa der gleichen
Größenordnung wie im Vorjahr erzielt. Der
Gewinn, der den konzernfremden Gesellschaftern zusteht, ist
nahezu unverändert zum Vorjahr.
Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im AdCapital-Konzern
stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:
Die Gesamtleistung ist mit 154,7 Mio. €
gegenüber dem Vorjahreswert von 171,5 Mio. € im
Wesentlichen wegen der Probleme auf dem chinesischen
Automobilmarkt um 9,8 % gefallen. Zu beachten ist jedoch
auch, dass im Vorjahr OPUS noch mit rund 5,2 Mio. €
enthalten war.
Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich von
3,9 Mio. € auf 6,1 Mio. € erhöht. Diese
Veränderung ist im Wesentlichen auf höhere
Währungseffekte zurückzuführen.
Der Materialaufwand im Konzern ist von 89,3 Mio. €
trotz des starken Rückgangs der Gesamtleistung nur um
0,9 Mio. € beziehungsweise um 1,0 % auf 88,4 Mio.
€ gesunken. Die Materialquote ist dadurch von 52,1 %
im Vorjahr um 5,1 Prozentpunkte auf 57,2 % gestiegen. Bei
Erich Jaeger wurde ein Sachverhalt, der Transportkosten
betrifft (rund 2 Mio. €), nicht mehr wie im Vorjahr in
den sonstigen betrieblichen Aufwendungen, sondern nunmehr
im Materialaufwand ausgewiesen. Aufgrund der
durchgeführten Aktivierung der Eingangsfrachten ergab
sich in der Gruppe im Jahr 2022 insgesamt ein
Ergebniseffekt von 650 €. Der Materialaufwand für
OPUS lag im Vorjahr bei rund 1 Mio. €.
Beim Materialaufwand spiegeln sich insbesondere die
höheren Rohstoffkosten u.a. für Kupfer und
Kunststoff sowie Elektronik-Bauteile wider. Wie im Vorjahr
kam die Materialverfügbarkeitsproblematik zum Tragen,
es musste zum Teil zu höheren Preisen eingekauft
werden, um die Produktions- und Lieferfähigkeit zu
erhalten. Auch wenn erhöhte Preise an Kunden
weitergegeben werden konnten, so trat doch
regelmäßig ein zeitlicher Versatz zwischen
Kosten- und Preiserhöhung auf, der sich in der Regel
negativ auf das Ergebnis auswirkte.
Der Personalaufwand ist um 3,0 Mio. € auf 42,4 Mio.
€ gefallen. Die Personalzahlen wurden an die geringere
Leistung angepasst. Trotz der Reduktion der Personalkosten
hat sich die Personalquote mit 27,4 % im Vergleich zum
Vorjahr um 1,0 Prozentpunkte erhöht.
Abgesehen vom Vorjahr, als Sondereffekte eine Rolle
spielten, ist diese Personalquote die niedrigste der
letzten Jahre.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von
30,6 Mio. € im Vorjahr (davon OPUS rund 1,3 Mio.
€) auf 34,3 Mio. € erhöht. Die
Währungsverluste haben sich um 1,9 Mio. €
erhöht. Seit November 2022 machen OEMs gegen eine
Tochtergesellschaft der Erich Jaeger GmbH + Co. KG
außergerichtlich Gewährleistungsansprüche
wegen der Lieferung von aus Sicht der OEMs angeblich
mangelhaften Komponenten geltend. Der Sachverhalt wird
derzeit in engem Austausch mit den OEMs aufgeklärt. In
diesem Zusammenhang sind im Konzernabschluss bislang
Aufwendungen für Reklamationen, Teilwertabschreibungen
und Verfahrenskosten in Höhe von 5,0 Mio. €
berücksichtigt. Aufgrund des geänderten Ausweises
von Transportkosten (siehe die obigen Erläuterungen
beim Materialaufwand) ergab sich eine Reduktion um rund 2,0
Mio. € gegenüber Vorjahr.
Die saldierten Währungseffekte sind dieses Jahr
positiv und betragen rund 0,7 Mio. € (Vorjahr: rund -
0,3 Mio. €).
Das Konzern-EBIT beträgt - 8,4 Mio. €, bei
einem Vorjahresergebnis in Höhe von + 5,5 Mio. €.
Das Finanzergebnis liegt mit - 0,8 Mio. € in der
Größenordnung des Vorjahres (- 0,7 Mio. €).
Im Jahr 2022 ist jedoch ein positiver Effekt aus der
Entkonsolidierung der OPUS GmbH in Höhe von 0,3 Mio.
€ enthalten, der den deutlich höheren Zinsaufwand
als im Vorjahr (+ 0,4 Mio. €) zum großen Teil
kompensiert.
Die Zusammensetzungen der Posten der Gewinn- und
Verlustrechnung sind im Einzelnen im Konzernanhang
näher aufgegliedert und kommentiert.
Insgesamt weisen wir im AdCapital-Konzern einen
Jahresfehlbetrag vor Anteilen Dritter in Höhe von -
10,6 Mio. € (Vorjahr: Jahresüberschuss +2,9 Mio.
€) aus.
Im Halbjahresbericht 2022 wurde darauf hingewiesen, dass
die Gesamtleistung für das erste Halbjahr zwar den
Erwartungen entspricht, auf der Ergebnisseite sich aber
bereits deutliche Einbußen ergeben haben. Das EBIT
lag zur Jahresmitte bei - 0,3 Mio. €, beeinflusst vor
allem durch einen Verlust von 0,7 Mio. € aus der
Entkonsolidierung von OPUS. Im zweiten Halbjahr haben sich
die im Halbjahresbericht genannten Risiken massiv
materialisiert. Darüber hinaus haben
Reklamationskosten in Höhe von 5,0 Mio. € und
eine Drohverlustrückstellung (Vorwegnahme eines
Risikos) in Höhe von 0,4 Mio. € das Ergebnis
belastet. Gegenläufig wurden im zweiten Halbjahr
positive Effekte aus einer Wechselkursthematik in Höhe
von 0,2 Mio. € berücksichtigt. In Summe ergibt
sich somit für die zweite Jahreshälfte ein
negatives EBIT in Höhe von rund - 8,1 Mio. €, zum
größten Teil verursacht durch die Erich Jaeger
Gruppe.
Im Dezember 2021 wurde die Planung für die
Gesellschaften und den AdCapital-Konzern insgesamt
erstellt. Nach der Veräußerung von Anteilen an
OPUS und der Entkonsolidierung dieser Gesellschaft wurde
die Transaktion in der Planung des Konzerns
nachträglich berücksichtigt. Verglichen mit
dieser adjustierten Planung für das Jahr 2022 ergibt
sich folgendes Bild:
Die geplante Leistung für 2022 wurde im
Gesamtkonzern um 5,6% verfehlt. Hierfür verantwortlich
ist vor allem die Erich Jaeger Gruppe mit über 14 %
Planabweichung. Obwohl bei der chinesischen
Tochtergesellschaft für 2022 schon ein Rückgang
des Umsatzes verglichen mit dem Vorjahr 2021 unterstellt
wurde, konnte der geplante externe Umsatz bei weitem nicht
erreicht werden (- 42 % verglichen mit Plan). Der geplante
Inter-CompanyUmsatz wurde zwar übertroffen (+ 15 %),
in Summe ergab sich bei der chinesischen
Tochtergesellschaft eine deutliche negative Planabweichung
(- 11 %). Für die Kabelfertigung wurde im Plan
für das Geschäftsjahr 2022 angenommen, dass der
Start der Produktion im laufenden Geschäftsjahr
erfolgen wird. Der Start der Produktion musste aber - wie
schon erwähnt - auf das 2. Quartal 2023 verlegt
werden. Deswegen liegt 2022 die Gesamtleistung der
Gesellschaft 85 % unter Plan.
FRAKO lag 2022 bei der Gesamtleistung leicht unter Plan
(- 5,1 %), BDT konnte den Zielwert erreichen. Taller mit +
16,2 % und insbesondere KTS mit + 31,7 % konnten die
geplante Gesamtleistung deutlich übertreffen. Bei KTS
wurden im Plan Risiken berücksichtigt, die sich im
Jahr 2022 nicht materialisiert haben.
Auf EBIT-Ebene wurde der Plan für den AdCapital
Konzern verfehlt. Einem Planwert von + 5,8 Mio. €
steht ein realisierter Wert von - 8,4 Mio. €
gegenüber. Die wesentliche Abweichung wurde durch die
Erich Jaeger-Gruppe verursacht, bei der bei allen
Gesellschaften außer der chinesischen massive
negative Planabweichungen auftraten. Auf die vorstehenden
Ausführungen zu außergerichtlich geltend
gemachten Gewährleistungsansprüchen wird
verwiesen. Die größten absoluten Abweichungen
zwischen Ist und Plan lagen bei den deutschen
Gesellschaften. Da die chinesische Gesellschaft auf
EBIT-Ebene leicht das Budget übertroffen hat, liegt
der Gewinn, der den konzernfremden Gesellschaftern zusteht,
ebenfalls leicht über Plan (+ 6%).
Obwohl die im Dezember 2021 aufgestellte Planung
für 2022 nicht von einer Fortsetzung des Rekordjahres
2021 ausgegangen ist, sondern im Gegenteil sogar eine
leichte Reduktion bei der Gesamtleistung angenommen wurde,
wurde diese vorsichtige Planung verfehlt. Trotz der
großen Planabweichungen traten im Jahre 2022 keine
Liquiditätsprobleme auf. Grund hierfür ist, dass
durch die die rechtzeitige Beschaffung von Finanzmittel
Spielräume bei der Liquidität eröffnet
wurden, die genutzt werden konnten.
Die Beteiligungen der AdCapital AG sind in
unterschiedlichen Geschäftsfelder, aber auch
unterschiedlichen Wirtschaftsregionen tätig. Deshalb
unterscheiden sich die wirtschaftlichen Entwicklungen der
einzelnen Gesellschaften im Jahr 2022 deutlich voneinander:
Nach der starken Steigerung im Jahr 2021 musste unsere
größte Gesellschaft Erich Jaeger im Jahr 2022
einen deutlichen Rückgang der Umsätze und der
Gesamtleistung verkraften (- 14% bzw. -18 %). Die
Umsätze wurden zu 80% außerhalb Deutschlands
erzielt. Der Schwerpunkt des Auslandsumsatzes hat sich
jedoch verschoben: Waren im Vorjahr vom Gesamtumsatz noch
fast 40 % außerhalb der EU erzielt worden, so sank
dieser Anteil auf rund 31 %. Grund hierfür ist der
deutliche Rückgang der externen Umsätze in China
(46 %) und in den USA (- 28 %). In China ist dies Folge der
Null-Covid-Politik der Regierung, die massive Auswirkungen
auf die wirtschaftliche Entwicklung hatte, in den USA wurde
planmäßig ein umsatzträchtiges Produkt
abgelöst, das Hochlaufen des Nachfolgers
verzögerte sich jedoch. Trotz der Schwierigkeiten mit
der Versorgung von Elektronikbauteilen konnte die
tschechische Tochtergesellschaft beim Gesamtumsatz den
Vorjahreswert und fast genau den Planwert erreichen (-1%).
Der Umsatz dieser Gesellschaft mit externen Dritten wurde
durch den Krieg in der Ukraine beeinträchtigt.
Nachdem die Taller GmbH im Jahr 2021 wegen der
Lieferschwierigkeiten eines vom Hochwasser betroffenen
Lieferanten einen deutlichen Rückgang beim Umsatz
verkraften musste, konnte der Umsatz im Jahr 2022
gesteigert werden (+ 3 %), wobei im Plan aus
Vorsichtsgründen mit einem weiteren Rückgang des
Umsatzes gerechnet wurde. Insofern hat sich diese
Gesellschaft im Jahr 2022 deutlich besser entwickelt als
prognostiziert worden war. Taller besitzt ein
wettbewerbsfähiges Produktportfolio, zu vermuten ist,
dass Kunden wegen der Schwierigkeiten in den Lieferketten
bzw. hohen Lagerbeständen Umsätze gegen
Jahresende zeitlich auf Mitte 2023 verschieben
könnten. Der Vertrieb bei Taller soll im
Geschäftsjahr 2023 aufgebaut werden, um die sich
bietenden Markt- und Technologie-Chancen effektiv zu
nutzen.
Die Entwicklung der Bavaria Digital Technik war wie
schon in den Vorjahren sehr erfreulich. Der Umsatz konnte -
auch wegen der höheren Preise - weiter gesteigert
werden (+ 11 %), der Planwert konnte erreicht werden.
Gründe hierfür sind wie in den Vorjahren
insbesondere Aufträge mit Kunden, die in den letzten 3
- 4 Jahren neu gewonnen werden konnten. Aufgrund der
Chip-Krise gestaltete sich jedoch die Gewinnung neuer
Projekte immer noch schwierig. Im Automotive-Bereich war
die Leistung 2022 wegen der Lieferprobleme mit
elektronischen Bauteilen leicht geringer als im Vorjahr,
ebenso in der Medizintechnik, wo im Jahr 2021 wegen der
Corona-Krise Sondereffekte zum Tragen kamen. Sehr
erfreulich dagegen waren im Jahr 2022 die Entwicklungen mit
Kunden aus den Branchen Industrie ( + 37,5% bei der
Gesamtleistung) bzw. Energie ( + 26,8 %).
Das Ergebnis der BDT lag jedoch mit jeweils um die 45 %
sowohl unter Vorjahr als auch unter Plan. Gründe
hierfür sind zum einen die hohe Vergleichsbasis wegen
des Sondereffektes im Jahre 2021, zum anderen die
Kostenerhöhungen bei den elektronischen Bauteilen, die
wegen des Zeitversatzes bei der Weitergabe als höhere
Preise an den Kunden zu negativen Auswirkungen beim EBIT
führen. Nicht zu vernachlässigen waren jedoch
auch die Auswirkungen einer hohen Krankheitsquote (Corona)
auf die Produktivität.
Das Jahr 2022 war für die FRAKO ein
zufriedenstellendes Wirtschaftsjahr. Zwar stieg der
Auftragsbestand im Verlauf des Jahres auf nie gekannte
Höhen, dies lag aber an einem krisenbedingt eklatanten
Materialmangel, der dazu führte, dass Aufträge
nicht gefertigt und ausgeliefert werden konnten. Der
Auftragseingang lag dagegen etwa auf Vorjahresniveau. Trotz
dieser Schwierigkeiten konnte der Vorjahresumsatz fast
gehalten werden (- 1,7 %). Aufgrund der allgemeinen
Kostensteigerungen sank das EBIT um rund 40 %.
Äußerst erfreulich war die Entwicklung bei
der KTS. Die Gesamtleistung konnte um mehr als 30 % auf
deutlich mehr als 10 Mio. € gesteigert werden. Grund
ist der Hochlauf mehrerer größerer Neuprojekte.
Auf EBIT-Ebene wurde der Vorjahreswert ebenso deutlich
übertroffen (+ 73 %).
Die OPUS GmbH wird nicht mehr konsolidiert, da die
operative Führung der Gesellschaft an den Partner
abgegeben wurde. Erstmalig wird jedoch die OPUS
Grundstückgesellschaft mbH im Konzernabschluss
berücksichtigt. Diese Gesellschaft wurde im Rahmen der
Umstrukturierung der OPUS Formenbau GmbH & Co. KG im
Dezember 2021 vom damaligen Minderheitsgesellschafter der
OPUS Formenbau GmbH & Co. KG übernommen. Das von
OPUS GmbH genutzte Bürogebäude befindet sich im
Eigentum der Gesellschaft.
Im Zuge des 2012 vollzogenen Konzernstrategiewechsels
erfolgen Zukäufe im Beteiligungsportfolio
ausschließlich zur gezielten Unterstützung der
Wertschöpfungsketten bei unseren bestehenden
Tochterunternehmen insbesondere im Automotive-Bereich. Wir
halten unsere Beteiligungen langfristig und entwickeln
diese erfolgreich weiter. Im abgelaufenen
Geschäftsjahr gab es keine Neuinvestitionen im
Beteiligungsbereich.
Im Vorjahr wurde - wie oben ausgeführt - die OPUS
Grundstücksgesellschaft mbH erworben. Eine
Konsolidierung erfolgte im Jahresabschluss 2021 nicht, da
zum damaligen Zeitpunkt im Zuge der OPUS-Transaktion eine
baldige Weiterveräußerung der Gesellschaft
geplant war. Da diese nicht erfolgt ist, wird die OPUS
Grundstücksgesellschaft mbH vollkonsolidiert.
(in Mio. €) | 2022 | 2021 |
Investitionsvolumen, Konzern | 3,9 | 8,3 |
Nach den hohen Investitionen im vergangenen Jahr mit
insbesondere der Kabelfertigung bewegen sich die
Investitionen in der Größenordnung der
Abschreibungen. In den aufgeführten Investitionen sind
Konsolidierungskreisänderungen von 0,3 Mio. € aus
der Erstkonsolidierung OPUS GmbH enthalten. Wie im Vorjahr
liegt auch im Berichtsjahr der Schwerpunkt auf Erich
Jaeger, daneben wurden aber auch substanzielle
Investitionen bei BDT durchgeführt.
In der Vergangenheit wurde der Finanzbedarf der
einzelnen Konzernunternehmen im Inland im Wesentlichen
durch Bereitstellung von Eigenkapital,
Gesellschafterdarlehen und die Einbeziehung in das
Cash-Pool-System der AdCapital AG gedeckt. Aufgrund der
Wichtigkeit von stabilen Beziehungen zu (Haus-)Banken sind
die Beteiligungsunternehmen angehalten, auch Kredite von
Banken in Anspruch zu nehmen.
Unser Ziel bleibt weiterhin, eine Eigenkapitalquote
auszuweisen, die es auch in Krisenzeiten ermöglicht,
extern weitere Finanzmittel zu beschaffen. Die
Eigenkapitalquote liegt zwar mit 44,4% deutlich unter der
des vergangenen Jahres (54,8 %), ist jedoch immer noch ein
Wert, der die Aufnahme weiterer Finanzmittel zur
Investition bzw. Akquisition geeigneter Gesellschaften
ermöglicht.
Über die tatsächlichen Inanspruchnahmen
bestehender externer Finanzierungen hinaus stehen uns
aufgrund unserer zweifelsfreien Bonität noch
umfangreiche freie Kreditlinien zur Verfügung. Freie
Liquidität der AdCapital AG wird von uns in
Zahlungsmitteln gehalten, um eine jederzeitige
Verfügbarkeit der finanziellen Mittel sicherzustellen
und Bewertungsrisiken auszuschließen.
Die Finanzlage des Konzerns ist damit trotz der
krisenbehafteten Zeiten unverändert stabil. Die
Sicherung der Liquidität aller operativen Einheiten
des Konzerns und der Holding hat für uns auch
weiterhin oberste Priorität.
Der AdCapital-Konzern weist folgende Kapitalstruktur
auf:
(in Mio. €) | 31. Dez. 2022 | % | 31. Dez. 2021 | % |
Eigenkapital | 50,3 | 44,4 | 61,3 | 54,8 |
Fremdkapital | 63,0 | 55,6 | 50,5 | 45,2 |
Gesamtkapital | 113,3 | 100,0 | 111,8 | 100,0 |
Im Sinne der beschriebenen Finanzstrategie weist der
Konzern trotz der Verluste im Jahr 2022 eine akzeptable
Eigenkapitalquote aus. Das Eigenkapital ist durch das
negative Ergebnis absolut merklich gesunken. Die
Vorräte sind im Jahr 2022 gegenüber 2021
angestiegen, wodurch sich ein weiterer Anstieg der
Bilanzsumme ergab. Das Zusammenwirken beider Effekte
führt zu einem deutlichen Rückgang der
Eigenkapitalquote.
Der Cashflow des Konzerns entwickelte sich wie folgt:
(in Mio. €) | 2022 | 2021 |
Operativer Cashflow | -3,6 | -3,7 |
Netto-Investitionen | -3,4 | -2,9 |
Free Cashflow | -7,0 | -6,5 |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | +4,9 | +5,5 |
Der operative Cashflow ist wegen der angefallenen
Verluste und der erhöhten Vorräte deutlich
negativ. Daneben führte auch die
Investitionstätigkeit zu einem Abfluss von
finanziellen Mitteln. Finanziert wurden diese Ausgaben vor
allen durch verstärkte Nutzung bestehender bzw. durch
Abschluss neuer Darlehen, zum anderen hat sich der
Finanzmittelfonds reduziert.
Alle wesentlichen inländischen Gesellschaften des
Konzerns sind in das Cash-Pooling des AdCapital-Konzerns
einbezogen. Das Cash-Pool-System des Konzerns sichert den
konzernzugehörigen Gesellschaften eine
unbürokratische Betriebsmittelfinanzierung.
(in Mio. €) | 31. Dez. 2022 | % | 31. Dez. 2021 | % |
Anlagevermögen | 27,9 | 24,6 | 28,1 | 25,1 |
Umlaufvermögen und sonstige Aktiva | 85,5 | 75,4 | 83,7 | 74,9 |
davon Zahlungsmittel | 6,8 | 6,1 | 8,9 | 7,9 |
Gesamtvermögen | 113,3 | 100,0 | 111,8 | 100,0 |
Aus den Änderungen des Konsolidierungskreises
(wegen OPUS GmbH bzw. OPUS Grundstücksgesellschaft
mbH) ergibt sich kein wesentlicher Saldoeffekt. Des
Weiteren sind die Investitionen in der
Größenordnung der Abschreibungen. Deswegen
verändert sich das Anlagevermögen nur gering. Die
hohen Investitionen bspw. in die Kabelfertigung wurden
bereits im Jahr 2021 durchgeführt.
Das Umlaufvermögen (Working Capital) hat sich durch
gestiegene Vorräte im Zusammenhang mit den bereits
mehrfach erwähnten Materialthemen nochmals
erhöht.
Die Höhe unserer Liquidität (Zahlungsmittel)
zuzüglich vorhandener freier vertraglicher
Kreditreserven halten wir vor dem Hintergrund des
Finanzierungsbedarfs für das weitere Wachstum der
Gruppe und wegen des Vorhandenseins einer
Sicherheitsreserve für angemessen und absolut
unerlässlich.
Die Vermögens- und Finanzlage des Konzerns ist
trotz der Schwierigkeiten und des Verlustes im Jahr 2022
weiterhin geordnet. Die AdCapital-Gruppe wird ihre
Aufgaben, die Finanzierung ihrer Beteiligungsunternehmen,
auch in Zukunft mit den ihr zur Verfügung stehenden
Finanzmitteln sowie den externen Finanzpotenzialen
erfolgreich wahrnehmen können. Für den Fall von
Situationen angespannter Liquidität aufgrund der
aktuellen Themen wie Materialmangel und
Russland-Ukraine-Konflikt, aber auch bei Vorliegen der
Chance größerer Erweiterungsinvestitionen - wie
bspw. den Zukauf neuer Beteiligungen - stehen weitere
Finanzierungsquellen zur Verfügung.
Die Eigenkapitalquote im Konzern sowie auf Ebene der
AdCapital AG bleibt auch 2022 trotz des angefallenen
Verlustes ausreichend hoch.
Die Ertragslage im Geschäftsjahr hat sich im Jahr
2022 aus den bereits genannten Gründen stark
verschlechtert. Da die Gesellschaften der Erich
Jaeger-Gruppe, an denen der Minderheitsgesellschafter
beteiligt ist, für 2022 ein positives Ergebnis
ausweisen, steht dem konzernfremden Gesellschafter ein
Gewinn von über 1 Mio. € zu.
Der Start ins Geschäftsjahr 2023 ist weiterhin
geprägt von einem sehr volatilen Umfeld. Die
Auftragsbestände sind in einem Teil der Gesellschaften
erfreulich hoch, können jedoch aufgrund von fehlendem
Material wie auch schon im Jahr 2022 nur eingeschränkt
abgearbeitet werden. Die deutlich gestiegenen
Rohstoffpreise haben weiterhin Bestand und einen
erheblichen Einfluss auf die Materialquote und die
Profitabilität.
Die durch die Änderung der Null-Covid-Politik in
China aufgetretenen Beeinträchtigungen klingen
voraussichtlich langsam ab. Sollte sich in China jedoch
eine starke Erholung der Wirtschaft ergeben, so könnte
dies durch indirekte Effekte wie bspw. steigende Gaspreise
negative Auswirkungen auf die Wirtschaft in anderen
Weltregionen haben. Das Problem der instabilen Lieferketten
mag sich reduziert haben, vollständig verschwinden
wird es im Jahr 2023 vermutlich nicht. Dies betrifft unsere
Konzerngesellschaften insbesondere bei den elektronischen
Bauteilen. Auch sollte das Risiko eines hohen
Krankenstandes nicht vernachlässigt werden. Trotz des
Übergangs der Corona-Pandemie in eine Endemie trat -
auch verursacht durch andere Krankheiten - eine starke
Beeinträchtigung der Gesundheitsquote auf.
Ein beständig größer werdendes Problem
ist der Fachkräftemangel. Dieser führt dazu, dass
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Unternehmen
oft stark belastet werden, um die den Kunden zugesagten
Leistungen zu erbringen. Die Nutzung externer
Fachkräfte zur Überbrückung von
Engpässen ist wegen der Kosten und der Dauer der
Einarbeitung sicherlich keine ideale Lösung, aber
dennoch häufig nicht vermeidbar.
Der Russland-Ukraine-Konflikt wird wohl noch
längere Zeit die Weltwirtschaft massiv
beeinträchtigen, weitere Eskalationen (bspw. durch
Sanktionen) und Konflikte in anderen Regionen sind im
Bereich des Möglichen. Eine Aussage zum kurz- und
mittelfristigen Einfluss auf Umsatz, Ergebnis und
Liquidität unserer Unternehmen ist deswegen wie schon
im Vorjahr nicht möglich. Unser erklärtes Ziel
bleibt, die Wettbewerbsfähigkeit der
Beteiligungsunternehmen sowie deren Rentabilität und
Liquidität durch proaktive Maßnahmen so weit zu
erhöhen, dass auch unvorhergesehene Probleme die
Beteiligungsgesellschaften und den Konzern insgesamt nicht
massiv beeinträchtigen.
Zum 31. Dezember 2022 beschäftigte die AdCapital AG
zwei (Vorjahr: drei) Mitarbeiter. Im AdCapital-Konzern
waren 2022 durchschnittlich 1.337 Mitarbeiter
beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr (1.549
Mitarbeiter) ist die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter
damit deutlich gesunken. Hierin spiegelt sich der geringere
Umsatz im Geschäftsjahr wider, die Anzahl der direkten
Mitarbeiter wurde im Jahresverlauf kontinuierlich dem
niedrigeren Umsatzniveau angepasst.
Die Zahl der Auszubildenden liegt bei 15 (Vorjahr: 25).
Dieser starke Rückgang wird vor allem verursacht durch
den Wegfall der OPUS GmbH (-7) wegen der Entkonsolidierung
dieser Gesellschaft. Wir sehen die Ausbildung junger
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als geeignetes Mittel, dem
Fachkräftemangel in unseren Gesellschaften
entgegenzuwirken.
Die Holding unterstützt die Beteiligungsunternehmen
bei der Auswahl. Förderung, Weiterbildung und Bindung
der Mitarbeiter. Eine gute Aus- und Fortbildung ist
unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg der
AdCapital AG und ihrer Beteiligungen.
Die Herausforderung bleibt bestehen, vakante Stellen mit
gut ausgebildeten Mitarbeitern zu besetzen. Ziel ist es -
neben der Entwicklung eigener Nachwuchskräfte -
erfahrene Mitarbeiter als Schlüsselpersonen
langfristig an das Unternehmen zu binden.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im
Konzern lagen im Geschäftsjahr 2022 bei rund 1,9 Mio.
€ (Vorjahr: 2,0 Mio. €).
Es handelt sich im Wesentlichen um Fortentwicklungen des
bestehenden Produktportfolios.
Die AdCapital AG bzw. der AdCapital Konzern unterliegen
nicht der Pflicht zur nichtfinanziellen Erklärung
gemäß § 289 b Abs.1 des HGB. Die Aktien der
AdCapital AG werden am Basic Board der Frankfurter
Börse gehandelt werden, dieser Markt ist jedoch kein
organisierter Markt im Sinne des § 2 Abs.11 des
Wertpapierhandelsgesetzes. Somit ist die AdCapital AG weder
kapitalmarktorientiert im Sinne des § 264d HGB noch
börsennotiert im Sinne des § 3 Abs. 2 AktG.
Auf eine freiwillige Sozial- und Umweltberichterstattung
wurde - wie schon in den Vorjahren - aus Kosten- und
Effizienzgründen verzichtet.
Die AdCapital AG und alle Konzerngesellschaften bereiten
sich intensiv darauf vor, die zukünftigen
Berichtspflichten wie bspw. ESRS (European Sustainability
Reporting Standards) oder die Anforderungen der
EU-Taxonomie zu erfüllen.
Die von uns und unseren Tochtergesellschaften verfolgte
Chancen- und Risikopolitik entspringt der Strategie,
nachhaltig Erträge aus sowie Wertsteigerungen bei
unseren operativen Unternehmensbeteiligungen zu erzielen.
Unangemessene Risiken gehen wir nicht ein. Die
Grundsätze der Risikopolitik werden durch den Vorstand
in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat vorgegeben.
Wir nutzen verschiedene Informations- und
Kontrollsysteme, um Entwicklungen frühzeitig erkennen
zu können, die den Fortbestand einer
Unternehmensbeteiligung oder des Konzerns gefährden
könnten. Dabei werden sowohl qualitative als auch
quantitative Kriterien zur Früherkennung von Risiken
genutzt.
Ausfallrisiken bei unseren Kunden werden im Rahmen eines
effektiven Forderungsmanagements durch die Handhabung von
Kreditgenehmigungen sowie die Festlegung von
Kreditobergrenzen und weiteren Kontrollverfahren auf ein
unvermeidliches Maß begrenzt. Dazu gehört auch
das bei Erich Jaeger und Taller etablierte Factoring, bei
dem Risikokunden durch die Banken ausgeschlossen und damit
Indikatoren für ein höheres Ausfallrisiko
geliefert werden. Nach Möglichkeit werden auch
Warenkreditversicherungen zum Schutz vor
Forderungsausfällen abgeschlossen. In
Einzelfällen wird mit Kunden eine Lieferung nur gegen
Vorauskasse vereinbart.
Unseren Konzernunternehmen stehen als Kunde oder als
Lieferant häufig deutlich größere Partner
gegenüber (bspw. Automotive-Industrie,
Halbleiterhersteller), so dass die Verhandlungsmacht
unserer Beteiligungen eingeschränkt ist. Obwohl unsere
Beteiligungen bemüht sind, die Abhängigkeiten auf
ein vertretbares Maß zu begrenzen, lassen sich bei
einzelnen Konzernunternehmen starke Abhängigkeiten von
Großkunden bzw. wichtigen Lieferanten nicht
vermeiden.
Durch Abnahme- beziehungsweise
Belieferungsvereinbarungen zwischen dem Lieferanten und der
AdCapital-Tochtergesellschaft wird auf der
Beschaffungsseite ein mögliches Belieferungs-
respektive Ausfallrisiko des Lieferanten gesteuert. Sofern
die Möglichkeit besteht, wird ein Alternativlieferant
aufgebaut. Die Wichtigkeit des Vorhandenseins einer solchen
Alternative hat sich im Vorjahr schmerzlich gezeigt: Im
Sommer 2021 fiel ein wichtiger Lieferant der Taller GmbH
aufgrund des Hochwassers im Westen Deutschlands für
längere Zeit aus, was bei Taller damals massive
Lieferschwierigkeiten verursachte.
Neben dem Dual Souring wird dem generellen Risiko von
Lieferschwierigkeiten auf Lieferantenseite auch durch die
Bewertungen von Möglichkeiten der Inhousefertigung
sowie mit Bewertungen des Fertigungsstandortes und der
Entwicklung technologischer Alternativen Rechnung getragen.
Aufgrund der immer noch vorhandenen Probleme in den
Lieferketten muss damit gerechnet werden, dass die
eigentlich notwendigen Vormaterialien nicht in der
erforderlichen Menge bzw. zum erforderlichen Zeitpunkt zur
Verfügung stehen. Das Risiko fehlender
Transportkapazitäten hat sich im Vergleich zum Vorjahr
reduziert.
Der Aufbau von Lagerbeständen resultiert vor allem
aus Lieferkettenproblemen, wenn bspw. fast alle Teile
für ein Produkt planmäßig geliefert werden,
ein Elektronik-Bauteil jedoch nicht verfügbar ist.
Dieser erhöhte Lagerbestand führt zum einen zu
einem höheren Liquiditätsbedarf, zum anderen
besteht das Risiko für Abwertungen wegen bspw.
zwischenzeitlich sinkender Rohstoff- oder Bauteilpreise.
Weiterhin könnten stark volatile Rohstoffpreise,
insbesondere für Kupfer, Messing, Kunststoff bzw.
Elektronikbauteile, zu erheblichen wirtschaftlichen
Belastungen unserer operativen Tochtergesellschaften
führen. Nach Möglichkeit werden zum einen
Abnahmeverträge mit Lieferanten geschlossen, die feste
Kaufpreise für bestimmte Absatzmengen garantieren. Auf
der anderen Seite werden mit Kunden
Kaufpreisanpassungsklauseln
(Materialteuerungszuschläge) vereinbart, so dass das
Rohstoffpreisrisiko auf den Kunden übertragen wird.
Jedoch kommt es regelmäßig zu einem zeitlichen
Versatz zwischen Kosten- und entsprechender
Preiserhöhung.
Teilweise ist es zur Sicherstellung der
Lieferfähigkeit auch notwendig, in Absprache mit dem
Kunden Rohstoffe bzw. Vorprodukte zu eigentlich
überhöhten Preisen zu kaufen.
Die produzierenden Tochterunternehmen sind
möglichen Gewährleistungsrisiken ausgesetzt.
Für diese wird gegebenenfalls durch Bildung
entsprechender Rückstellungen Vorsorge getroffen.
Darüber hinaus betreibt die Gruppe bei den
wesentlichen Risiken aktives Risikomanagement, um
identifizierte Risiken beispielsweise durch Versicherungen
sowie durch Überprüfung und Optimierung der
Prozessketten zu vermeiden.
Vor dem Hintergrund der weltpolitischen Lage besteht
eine Tendenz zu geografischen Markt- und
Handelsrestriktionen. Hierzu arbeiten wir an einem
strategischen Ansatz, um den Restriktionen entgegenzuwirken
bzw. die Auswirkungen auf das Geschäft der
Tochtergesellschaften zu minimieren. Möglichen Markt-
und Handelsbeeinträchtigungen wird ggfs. durch eine
strategische Differenzierung des Produkt- und
Segmentportfolios der Tochtergesellschaften
entgegengewirkt.
Dem zunehmenden Mangel an Fachkräften versuchen
wir, durch umfangreiche Aus- und Fortbildung in unseren
Gesellschaften sowie disruptiven Technologieentwicklungen
durch technologische Weiterentwicklungen entgegenzuwirken.
Bei einigen Einzelgesellschaften sind die Zinsrisiken
gestiegen, da diese höhere Bankkredite in Anspruch
nahmen. Die weitere Entwicklung der Zinsen ist von den
Maßnahmen der Zentralbanken abhängig.
Währungsrisiken des Konzerns resultieren aus
Transaktionen der Konzerngesellschaften in
unterschiedlichen Währungen. Insbesondere sind dabei
die Lieferungen von Produktionsgesellschaften an die in
anderen Ländern ansässigen
Vertriebsgesellschaften betroffen. Mit unserer
internationalen Ausrichtung und dem angestrebten, stetigen
Anstieg unserer Exportquote sind auch in Zukunft
naturgemäß erhöhte Währungsrisiken zu
erwarten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich -
anders als in den letzten beiden Jahren - ein positiver
Saldo für die Ergebnisse aus
Wechselkursveränderungen ergeben. Mittelfristig wird
noch zu beobachten sein, wie sich die Veränderungen
der weltweiten Lieferketten auf die Wechselkurse und damit
implizit auf die Wirtschaftlichkeit unserer
Produktionswerke auswirken werden. Zum heutigen Zeitpunkt
kann dies jedoch noch nicht abgeschätzt werden.
Die Liquidität der Beteiligungen wird durch den
operativen Cashflow der Gesellschaften und mittels
Bereitstellung von Eigen- oder Fremdkapital durch die
AdCapital AG sowie durch Finanzinstitute gedeckt. Die
Liquidität der einzelnen Gesellschaften wird durch die
Holding laufend und engmaschig überwacht, um die
Umsetzung der definierten Strategie zu gewährleisten.
Wesentliche Investitionsentscheidungen stehen unter dem
Zustimmungsvorbehalt der AdCapital AG.
Für Darlehen bei Erich Jaeger in Höhe von 18,8
Mio. € zur Wachstums- und Betriebsmittelfinanzierung
bestehen Bürgschaften seitens der AdCapital AG.
Es bestehen bei einzelnen Beteiligungen (wechselseitige)
Abhängigkeiten mit Großkunden, die zu einem
dauerhaften Margendruck führen. Damit ist auch die
wirtschaftliche Entwicklung dieser Beteiligungen eng mit
der des Kunden verknüpft.
Die zum Bilanzstichtag verbliebenen Geldanlagen der
AdCapital AG bestehen bei der BW-Bank. Die
Geldbestände anderer Tochtergesellschaften sind bei
verschiedenen in- und ausländischen Banken angelegt.
Seit dem Verkauf unserer Restbestände an Wertpapieren
Anfang Februar 2014 bestehen keine Risikofaktoren aus Geld-
und Wertpapieranlagen.
Nach Auffassung des Vorstands bestehen derzeit keine
absehbaren, materiellen oder bestandsgefährdenden
Risiken für den AdCapital-Konzern.
Die im letztjährigen Geschäftsbericht
geäußerte Befürchtung, dass im Jahr 2022
aufgrund der sich materialisierenden Risiken die
wirtschaftliche Lage für einzelne
Konzerngesellschaften auch deutlich beeinträchtigt
werden könnte, hat sich für die Erich Jaeger
Gruppe bewahrheitet. Wie prognostiziert, führte die
Belastung aufgrund der guten Liquiditätsausstattung
nicht zu einer Bestandsgefährdung des Konzerns oder
seiner Tochterunternehmen. Aufgrund der aktuellen
Risikolage zu Beginn des Jahres 2023 kann nicht
ausgeschlossen werden, dass sich die wirtschaftliche
Situation für die Weltwirtschaft insgesamt und auch
für einzelne Beteiligungsunternehmen weiterhin
verschlechtert. Aufgrund der weiterhin guten
Liquiditätsausstattung gehen wir jedoch davon aus,
dass solche weiteren Belastungen nicht zu einer
Bestandsgefährdung führen.
Das Unternehmen ist von der Werthaltigkeit seiner
Einzelbeteiligungen abhängig. Die erkennbaren Risiken
wurden nach umfassenden, kontinuierlichen Einzelanalysen
aller Beteiligungen auf Basis der Einzelabschlüsse
durch Bewertungsabschläge auf die betreffenden
Vermögensgegenstände und die Bildung von
angemessenen Rückstellungen berücksichtigt.
Zwischen dem mit über 50 % beteiligten
Aktionär Herrn Günther Leibinger und der
AdCapital AG besteht kein Beherrschungsvertrag. Herr
Leibinger ist auch an anderen Unternehmen beteiligt. Daher
war der Vorstand der AdCapital AG zur Aufstellung eines
Berichts über die Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen gemäß § 312 AktG verpflichtet.
Der Vorstand erklärt, dass die AdCapital AG nach den
Umständen, die dem Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt
waren, in denen das Rechtsgeschäft vorgenommen oder
die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei
jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung
erhielt und dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder
unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde.
Auf die Angaben im Anhang zu eigenen Aktien nach §
160 Abs. 1 Nr. 2 HGB wird verwiesen.
Nach der Überwindung der Corona-Krise sollen, die
sich für die Konzerngesellschaften bietenden und jetzt
realisierbaren Chancen genutzt werden:
Bei der Erich Jaeger Gruppe wird im 2. Quartal des
Geschäftsjahres 2023 die Kabelproduktion starten. Des
Weiteren wird ein Produktionswerk in Moldawien aufgebaut,
wodurch sich Vorteile zur Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit ergeben. Durch die Optimierung
der Supply-Chain und der Standardisierung der
Produktgruppen soll die Wettbewerbsfähigkeit weiter
gestärkt werden. Weitere Einsparungen können
durch Optimierungen im Produktionsbereich erzielt werden.
Die neu erarbeitete Strategie der Erich Jaeger Gruppe sieht
neben dem organischen Wachstum auch ein anorganisches
Wachstum vor. Bezüglich der durch die OEMs geltend
gemachten Gewährleistungsansprüche wird auf die
Erläuterungen unter 3.1 verwiesen.
Bei der BDT wird eine zweite Produktionslinie
spätestens im zweiten Quartal 2023 in Betrieb gehen,
wodurch es möglich ist, das Umsatzpotential
mittelfristig auszubauen, und die Fertigungsabläufe zu
optimieren.
FRAKO sieht Chancen insbesondere im Ausbau der
bestehenden Auslandsmärkte sowie in der
Erschließung neuer Vertriebsregionen. Der Umsatz soll
ausgeweitet werden durch den forcierten Ausbau des Produkt-
und Leistungsportfolios. Dazu gehört die weitere
Fokussierung auf den Bereich Power Quality, die
Verbreiterung der Gerätebasis sowie der Ausbau des
Servicebereiches.
Bei der KTS wird nach dem Rekordjahr 2022 für das
Jahr 2023 eine Konsolidierung auf hohem Niveau unterstellt.
Möglichkeiten zur Erweiterung der
Produktionskapazität werden bereits geprüft, mit
einer Entscheidung ist ggf. im Jahr 2023 zu rechnen.
Durch den (Wieder-)Aufbau einer Vertriebsstruktur sollen
bei Taller die bestehenden Chancen genutzt und der Umsatz
ab dem Geschäftsjahr 2024 gesteigert werden.
In der Planung der AdCapital-Gruppe für die
folgenden Geschäftsjahre, die im Dezember 2022
erstellt wurde, wurde ein großer Teil dieser
Maßnahmen bereits konkret berücksichtigt:
Die Leistung im Konzern wird insgesamt um über 10%
steigen, wobei der Hauptbeitrag durch Erich Jaeger erbracht
wird. Bei den anderen operativen Konzerngesellschaften
ergeben sich - außer wie oben erläutert bei KTS
- Wachstumsraten zwischen 8 % und 18%.
Durch das starke Wachstum der Gesamtleistung, durch eine
deutliche Verbesserung der Produktivität und wegen der
Durchführung von zahlreichen Maßnahmen, die
deutliche Kostensenkungen zur Folge haben, wird das EBIT
der Gruppe im Jahr 2023 sich deutlich positiv entwickeln.
Der Vorjahreswert aus dem Jahr 2021 wird noch nicht
erreicht werden, für 2024 hingegen wird angenommen,
dass das Ergebnis deutlich übertroffen werden kann.
Nahezu alle operativen Gesellschaften sollen für 2023
ein positives EBIT ausweisen.
Folgende Themen sehen wir als relevant an für die
weitere Entwicklung unserer Beteiligungsgesellschaften und
des Konzerns insgesamt:
― |
Entwicklung des Russland-Ukraine-Konflikts und deren direkte und indirekte Auswirkungen |
― |
Politische und wirtschaftliche Lage sowie das Konflikt-Potential in den verschiedenen Regionen, z.B. im Asien-Pazifik-Raum |
― |
Handels- und Wirtschaftsbeschränkungen |
― |
Gewährleistungen |
― |
Hohe bzw. noch weiter steigende Rohstoff- oder Energiepreise |
― |
Entwicklung der Inflation und der Maßnahmen der Zentralbanken zu deren Eindämmung |
― |
Mangelhafte Verfügbarkeit einzelner Komponenten vor allem im Elektronikbereich |
― |
Hohe Transportkosten |
― |
Fachkräftemangel |
Wir gehen davon aus, dass sich aus diesen genannten
Risiken keine bzw. keine großen negativen Effekte
für die Konzerngesellschaften ergeben werden. Mit der
Sicherung von finanziellen Mitteln im Umfang von 18,8 Mio.
€ über die Bankenfinanzierung haben wir die
Grundlage, um auch in einer eventuell schwierigeren Lage
als gedacht zum einen den Bestand der Unternehmensgruppe zu
sichern, zum anderen aber auch sich bietende Chancen nutzen
zu können.
Aufgrund des Angebotsschocks bei Energie, Vorprodukten
und Arbeitskräften wurde die Produktion der deutschen
Wirtschaft im Jahr 2022 stark belastet und die Preise auf
Rekordhöhen getrieben. In der Konjunkturprognose von
Winter 2022 geht das ifo-Institut davon aus, dass die
Wirtschaft sich nach einem Rückgang im Winterhalbjahr
2022/2023 ab Frühjahr 2023 wieder erholen, im zweiten
Halbjahr dann sogar mit kräftigeren Raten wachsen
wird. Hierbei wird unterstellt, dass die Einkommen dann
wieder stärker steigen als die Preise. Der Preisdruck
wird - so die Einschätzung des ifo-Institutes - aber
erst im Jahr 2024 nachlassen.
Für den Halbleitermangel in der
Automotive-Industrie weist Roland Berger in einer Studie
vom Oktober 2022 darauf hin, dass kurzfristig auch
weiterhin nicht mit einer Entspannung zu rechnen ist.
Für das zweite Halbjahr 2022 musste die
Unterhaltungselektronik massive
Nachfragerückgänge hinnehmen. Dies führte
bei einigen Halbleiterherstellern zu Umsatzeinbußen
und einem Überangebot an Hochleistungs-Chips.
Halbleiter der älteren Generationen hingegen, die in
der Automobil- und Industrieelektronik benötigt
werden, bleiben auf absehbare Zeit weiterhin knapp. Somit
gibt es die ungewöhnliche Situation, dass gleichzeitig
Knappheiten, Überkapazitäten und
Überbestände von Halbleitern vorliegen.
Die Gesetze zur Förderung der heimischen
Halbleiterproduktion in den USA (US Chip Act) und in Europa
(European Chip Act) ändern daran jedoch wenig. Die
Förderung der Produktion älterer
Chip-Generationen, wie sie für die Automobilindustrie
und die Industrie allgemein eigentlich benötigt
würden, erfolgt nur in sehr geringem Maße (in
den USA bspw. nur mit 5% Anteil an der Fördersumme).
Des Weiteren sind die Vorlaufzeiten zum Aufbau einer
Chip-Produktion sehr lang.
Wegen der Lieferschwierigkeiten haben viele Automotive-
und Industrie-OEMs und deren Lieferanten hohe
Lagerbestände, zum Beispiel an Elektronikkomponenten
und Rohmaterialien, angelegt. Roland Berger sieht deswegen
auch die Gefahr eines sogenannten "Bullwhip-Effekts" beim
Rückgang der Nachfrage nach Halbleiterkomponenten mit
weiteren negativen Konsequenzen auf die Lieferkette.
Laut Roland Berger könnte die Automobilindustrie
sogar unter Druck kommen, ihre Produkte neu designen zu
müssen, um den Einsatz von älterer
Chip-Generationen zu reduzieren und auf neuere
Chip-Generationen umzustellen.
Der aktuelle Risikobericht des World Economic Forum
(WEF) weist auf die Gefahren der aktuellen Ära mit
niedrigem Wachstum und geringer Kooperationsbereitschaft
für die Themen Stabilität, Kampf gegen den
Klimawandel und Entwicklung der Menschheit hin. Aktuell
sind - nachdem die Corona-Pandemie überwunden scheint,
deren Auswirkungen wie bspw. Probleme in den Lieferketten
aber noch zu spüren sind - neue Risiken hinzugekommen
wie Inflation, starker Anstieg der Lebenshaltungskosten,
verbreitete Unzufriedenheiten mit der sozialen Lage und vor
allem der Russland-Ukraine-Konflikt mit dem Schreckgespenst
des möglichen Einsatzes von Nuklearwaffen. Alles in
allem wird mit einer Dekade großer Unsicherheit und
Turbulenz gerechnet.
Als die drei größten Krisen der nächsten
beiden Jahre werden die hohen Lebenshaltungskosten, gefolgt
von Naturkatastrophen bzw. Extremwetterereignissen und auf
dem dritten Platz die Gefahr geo-ökonomischer
Konfrontationen genannt. Für einen 10-Jahreszeitraum
tritt der letzte Punkt deutlich in seinem Rang zurück
(Platz 9), auf den ersten vier Plätzen werden dagegen
Probleme im Zusammenhang mit der Umwelt gesehen. Die Gefahr
der Cyberkriminalität belegt in beiden Listen jeweils
den 8. Rang.
Insbesondere das Ende der langjährigen
Niedrigzins-Ära hat massive Auswirkungen auf die
Staaten und die Unternehmen, aber auch die Privatpersonen.
Insbesondere der ärmere Teil der Bevölkerungen
wirtschaftlich schwacher Staaten dürfte hierdurch
massiv betroffen werden, was zu Protesten oder sogar zum
Zusammenbruch einzelner Staaten führen könnte.
Aber auch die Mittelschicht dürfte betroffen sein:
politische Polarisierung oder vermehrte Rufe nach
höherer sozialer Absicherung könnten die Folge
sein. Sollten sie diesen Forderungen nachkommen, so
müssen die Regierungen der Staaten dabei auch die
Auswirkungen auf die Inflation bzw. die Verschuldung im
Auge haben. Die Kosten zur Umgestaltung der
Energieversorgungsysteme müssen zusätzlich
gestemmt werden. Das WEF befürchtet deswegen, dass die
Kluft zwischen armen und reichen Ländern sich noch
weiter verbreitert und dass es - erstmals seit Jahrzehnten
- zu einem Rückschritt bei der menschlichen
Entwicklung kommt.
Wirtschaftskriege werden die Regel, so eine Aussage in
dem Report des WEF. Da die Geopolitik die Rahmenbedingungen
für die Wirtschaft bestimmt, ist mit einem
längerfristigen Anstieg ineffizienter Produktion und
damit höheren Preisen zu rechnen.
Von den im Rahmen der WEF-Studie Befragten sehen mehr
als 80% in den nächsten zwei Jahren eine
beständige Volatilität und vielfältige
Überraschungen auf die Welt zukommen. Für den
10-jährigen Ausblick reduziert sich dieser Anteil
zwar, ist mit 54 % jedoch immer noch sehr hoch.
Laut WEF ist zu befürchten, dass sich
verschiedenartige Krisen dahingehend überlagern, dass
sich der Gesamteffekt bedeutend größer darstellt
als die Summe der Einzeleffekte. Auch wird im Bericht
darauf hingewiesen, dass manche der genannten Risiken sich
bereits in der Nähe eines kritischen Kipppunktes
befinden.
Die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft insgesamt
setzt jedoch den Rahmen für die Möglichkeiten,
die sich unseren Konzernunternehmen eröffnen. Chancen
können - auch in einem schwierigen Umfeld - genutzt
werden, wenn ausreichend Ressourcen vorhanden sind:
Menschen, Strategien, Werte, Ideen, finanzielle Mittel,
Organisation und Prozesse. Dies versetzt uns dann auch in
die Lage, Wettbewerber zu übertreffen, falls diese
nicht genügend entsprechende Ressourcen besitzen.
Unser Bestreben ist deshalb weiterhin, dass die
Beteiligungsunternehmen und der Konzern als Ganzes
bestmöglich vorbereitet sind, auch überraschende
Entwicklungen oder externe Schocks zu verkraften. AdCapital
ist aus unserer Sicht gut dafür gerüstet, die
sich bietenden Chancen auch in einem volatilen Umfeld zu
nutzen.
Dieser Geschäftsbericht enthält in die Zukunft
gerichtete Aussagen und Informationen. Diese Aussagen sind
erkennbar durch Formulierungen wie beispielsweise
"erwarten", "planen", "einschätzen", "werden" oder
ähnliche Begriffe. Solche vorausschauenden Aussagen
beruhen auf unseren Erwartungen beziehungsweise den
Erwartungen von Prognoseexperten auf der Basis bestimmter
Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und
Ungewissheiten.
Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche
außerhalb des Einflussbereichs der AdCapital AG
liegen, beeinflussen die Geschäftsaktivitäten,
den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse
des AdCapital-Konzerns. Diese Faktoren können dazu
führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse,
Erfolge und Leistungen des AdCapital-Konzerns wesentlich
von in zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder
implizit enthaltenen Angaben zu Ergebnissen, Erfolgen oder
Leistungen abweichen können.
Tuttlingen, 27. März 2023
AdCapital AG
Dr. Andreas J. Schmid
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2022 die ihm
nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden
Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung des
Unternehmens fortlaufend überwacht und beratend
begleitet. Im Berichtsjahr hat sich der Aufsichtsrat in elf
regulären Sitzungen telefonisch, per Videokonferenz
sowie in persönlichen Besprechungen mit dem Vorstand
von diesem eingehend über die Lage der Gesellschaft
und des Konzerns, über den Geschäftsverlauf sowie
die Geschäftspolitik informieren lassen.
Während des gesamten Geschäftsjahrs 2022
standen der Vorstand und der Aufsichtsrat in einem
vertrauensvollen Austausch. Die in den Vorjahren wegen der
Corona-Pandemie intensivierte Zusammenarbeit mit dem
Vorstand wurde im Geschäftsjahr in unveränderter
Form fortgesetzt.
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat laufend,
umfassend und aktuell über alle relevanten Ereignisse
und Maßnahmen, die das Unternehmen und den Konzern
betrafen. Insbesondere Abweichungen des
Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Zielen und
Plänen hat der Vorstand dargestellt und
erläutert, er nannte die Gründe für diese
Abweichungen und zeigte mögliche Gegenmaßnahmen
auf. Ferner informierte der Vorstand den Aufsichtsrat
regelmäßig und zeitnah über die aktuelle
Risikolage und die im Rahmen des Risikomanagements
eingeleiteten Maßnahmen. Hierdurch war der
Aufsichtsrat stets und vollumfänglich über die
Lage der Gesellschaft und des Konzerns informiert.
Die Vorsitzende des Aufsichtsrats wurde auch
außerhalb der Aufsichtsratssitzungen vom Vorstand
regelmäßig und zeitnah über die
wesentlichen Geschäftsvorfälle, die aktuelle Lage
und die Aussichten informiert.
Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das
Unternehmen oder den Konzern hat der Aufsichtsrat mit dem
Vorstand beraten. Hierzu wurden von den Mitgliedern des
Aufsichtsrats die Berichte und Beschlussvorschläge des
Vorstands sorgfältig geprüft. Die Mitglieder des
Aufsichtsrats brachten hierbei auch ihre eigene Sichtweise
und ihre Erfahrungen ein und gaben entsprechende Anregungen
für die Entscheidungsfindung. Entscheidungen und
Maßnahmen des Vorstands, für die nach Gesetz,
Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung des
Aufsichtsrats erforderlich war, wurden von diesem
geprüft. Beschlüsse fasste der Aufsichtsrat auf
der Basis ausführlicher Informationen und nach
intensiven Diskussionen.
Die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen hatten keine
so große Bedeutung mehr in der Arbeit des
Aufsichtsrats und den Beratungen mit dem Vorstand wie in
den Vorjahren, auch wenn die Krankenstände gegen Ende
des Jahres wegen Corona und der Grippewelle wieder
erheblich waren. Wichtige operative Themen waren die
Weiterentwicklung der Erich Jaeger-Gruppe sowie von OEMs
geltend gemachte Gewährleistungsansprüche. Ferner
die Entwicklung der Beteiligungen an der Taller GmbH und
der Opus GmbH. Die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage
der Gesellschaft und der konzernangehörigen
Gesellschaften sowie deren geplante weitere Entwicklung
waren regelmäßig Gegenstand der
Aufsichtsratssitzungen und sonstiger Abstimmungen mit dem
Vorstand.
Intensiv hat sich der Aufsichtsrat in 2022 zudem mit
Personalangelegenheiten befasst. Der Aufsichtsrat hat mit
Wirkung ab dem 01.09.2022 Herrn Dr. Andreas Schmid als
Nachfolger von Herrn Hans-Jürgen Döringer zum
Mitglied des Vorstands bestellt, da die Amtszeit von Herrn
Döringer turnusgemäß am 31.12.2022 auslief.
Mit der Überlappung der Amtszeiten wurde ein
ordnungsgemäße Übergabe der Führung
der Gesellschaft sichergestellt. Der Aufsichtsrat dankt
Herrn Döringer an dieser Stelle ausdrücklich
für sein großes Engagement für die
Gesellschaft während seiner Tätigkeit als
Vorstand in den vergangenen über 11 Jahren und
wünscht dem neuen Vorstand eine glückliche Hand
bei der Führung und weiteren Entwicklung des
Unternehmens.
Der Aufsichtsrat setzte sich im Jahr 2022 aus vier
Mitgliedern zusammen. Im Geschäftsjahr 2022 fanden
insgesamt elf Aufsichtsratssitzungen statt, davon fünf
als Videokonferenz und drei als Telefonkonferenz.
Sämtliche Aufsichtsratsmitglieder haben an allen
Aufsichtsratssitzungen teilgenommen.
In den ersten beiden Aufsichtsratssitzungen am
13.01.2022 und am 02.03.2022 befasste sich der Aufsichtsrat
mit der Beteiligung an der OPUS GmbH und der Entwicklung
und Weiterentwicklung dieser Gesellschaft.
In der Bilanzsitzung am 22.03.2022 behandelte der
Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss
zum 31.12.2021, den Konzernlagebericht sowie den
Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr
2021 einschließlich der jeweiligen
Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. Der
Abschlussprüfer hat beiden Abschlüssen ein
uneingeschränktes Testat erteilt. Nach
Erörterungen mit dem Abschlussprüfer hat der
Aufsichtsrat den Jahres- und Konzernabschluss gebilligt.
Damit wurde der Jahresabschluss 2021 festgestellt. Ferner
hat der Aufsichtsrat den Bericht des Aufsichtsrats und den
Gewinnverwendungsvorschlag für die ordentliche
Hauptversammlung 2022 verabschiedet.
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in dieser
Sitzung ausführlich über die wirtschaftliche Lage
bei den einzelnen Tochtergesellschaften. Hierbei
erläuterte er insbesondere die Entwicklung der
Auftragslage, der Kapazitäten, der Vorräte und
damit zusammenhängend die Entwicklung der
Liquidität und des Cash Flow sowie die Finanzierung
der Tochtergesellschaften. Ein Thema war dabei auch die
Entwicklung der Kosten und damit verbunden die Entwicklung
der Materialquote und die Möglichkeit der Weitergabe
der gestiegenen Kosten an die Kunden. Weiter war wieder die
Entwicklung bei den Beteiligungen Taller GmbH sowie OPUS
GmbH Gegenstand einer ausführlichen Diskussion.
Schließlich wurden auch mögliche
M&A-Transaktionen diskutiert. Der Aufsichtsrat erteilte
zudem seine Zustimmung zu Personalangelegenheiten und
Finanzierungsmaßnahmen bei Tochtergesellschaften.
Gegenstand der Sitzung des Aufsichtsrats am 09.05.2022
war die Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung am
12.07.2022, die als virtuelle Hauptversammlung
durchgeführt wurde. Der Aufsichtsrat hat in dieser
Sitzung der Durchführung der Hauptversammlung als
virtuelle Hauptversammlung zugestimmt und die Tagesordnung
der Hauptversammlung einschließlich der
Beschlussvorschläge des Aufsichtsrats an die
Hauptversammlung verabschiedet. Ferner erläuterte der
Vorstand die aktuelle Geschäftslage und den Ausblick
auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres
gemäß dem aktuellen Forecast. Themen hierbei
waren unter anderem die Entwicklung in China, der
Materialquote und der Frachtkosten. Diskutiert wurde zudem
über die Entwicklung der Beteiligung Taller GmbH.
Themen der Aufsichtsratssitzung am 26.07.2022 waren vor
allem der aktuelle Stand bei der Erich Jaeger-Gruppe, das
weitere Vorgehen betreffend die Beteiligung an der Taller
GmbH und eine Investition in eine neue SMT-Linie der
Tochtergesellschaft BDT. Betreffend die Erich Jaeger-Gruppe
ging es vor allem um die Umsatzentwicklung in den einzelnen
Regionen, Logistik, Engpässe beim Material und
elektronischen Bauteilen sowie die Erhöhung der
Vorräte im Hinblick auf die Lieferproblematik. Ferner
wurden die gestiegenen Materialpreise und Frachtkosten
sowie die Möglichkeit der Weitergabe an die Kunden
diskutiert. Weitere Themen waren die Entwicklung der
Liquiditätssituation und der Wechselkurse sowie die
Finanzierung der Erich Jaeger-Gruppe. Schließlich
wurde der aktuelle Stand des Projekts Kabelfertigung
erörtert.
Die Sitzungen am 07.06.2022, 28.06.2022, 30.08.2022 und
08.09.2022 betrafen die Bestellung von Herr Dr. Andreas
Schmid zum neuen Vorstandsmitglied und weitere
Beschlüsse betreffend die Ausgestaltung der Stellung
von Herrn Dr. Schmid in der Unternehmensgruppe.
Themen der Aufsichtsratssitzung am 03.11.2022 waren die
aktuelle Entwicklung der Gesellschaft und ihrer
Tochtergesellschaften. Der neue Vorstand berichtete zum
Stand des Projekts Kabelfertigung. Ferner wurden die
Entwicklungen bei den Kosten und Preisen sowie die
Auswirkungen der Null-Covid-Strategie in China auf Umsatz
und Ertrag erörtert. Betreffend der Beteiligung an der
Taller GmbH stellte der neue Vorstand seine Sicht auf die
aktuelle Lage und die Perspektiven der Beteiligung dar. Der
Aufsichtsrat hat in dieser Sitzung verschiedene
Zustimmungen zu Finanzierungsmaßnahmen und der
Strategie bezüglich der Taller GmbH beschlossen.
In der letzten Sitzung des Jahres am 22.12.2022 wurde
die aktuelle Lage bei den einzelnen Konzerngesellschaften
und insbesondere die Planung für die Jahre 2023 ff.
besprochen. Bei der aktuellen Lage waren unter anderem hohe
Krankenstände und fehlende Prozessoren Gegenstand der
Diskussion. Der Vorstand stellte ferner das neue
standardisierte Reporting in der gesamten Gruppe vor und
ging auf dieser Grundlage auf die einzelnen
Konzerngesellschaften ein. Der Aufsichtsrat genehmigte die
vom Vorstand vorgestellte Planung für das Jahr 2023
einschließlich der darin vorgesehenen Investitionen
und Finanzierungen.
Die von der Hauptversammlung der AdCapital AG am
12.07.2022 als Abschlussprüfer und
Konzernabschlussprüfer gewählte Baker Tilly GmbH
& Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Düsseldorf, wurde vom Aufsichtsrat mit der
Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses zum
31.12.2022 sowie des Konzernlageberichts der Gesellschaft
für das Geschäftsjahr 2022 und des
Abhängigkeitsberichts beauftragt, nachdem sie dem
Aufsichtsrat bestätigt hatte, dass keine Umstände
bestehen, die ihre Unabhängigkeit als
Abschlussprüfer beeinträchtigen könnten.
Die Buchführung, der Jahresabschluss und der
Konzernabschluss der AdCapital AG zum 31.12.2022 sowie der
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022
wurden vom Abschlussprüfer geprüft und jeweils
mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
versehen. Der Vorstand hat den Jahresabschluss und den
Konzernabschluss der AdCapital AG, den Konzernlagebericht
sowie den Abhängigkeitsbericht in der Bilanzsitzung
des Aufsichtsrats am 27. März 2023 umfassend
erläutert. Die die Prüfungstestate
unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer haben an der
Bilanzsitzung teilgenommen und berichteten über den
Umfang, die Schwerpunkte sowie die wesentlichen Ergebnisse
ihrer Prüfung. Sie gingen dabei auf die besonders
wichtigen Prüfungssachverhalte sowie die vorgenommenen
Prüfungshandlungen ein und berichteten ferner
über ihre Feststellungen zum internen Kontroll- und
Risikomanagementsystem bezogen auf den
Rechnungslegungsprozess. Die vom Aufsichtsrat gestellten
Fragen wurden zur Zufriedenheit des Aufsichtsrats
beantwortet.
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten
Jahresabschluss und Konzernabschluss der AdCapital AG sowie
den Konzernlagebericht geprüft sowie in der
Bilanzsitzung erörtert. Der Aufsichtsrat erklärt
hiernach, dass nach dem abschließenden Ergebnis
seiner Prüfung keine Einwendungen zu erheben sind und
er den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und
Konzernabschluss zum 31.12.2022 sowie den
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022
billigt. Der Jahresabschluss der AdCapital AG zum
31.12.2022 wurde damit festgestellt. Der Vorstand hat
vorgeschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres
2021 auf neue Rechnung vorzutragen. Diesem Vorschlag hat
der Aufsichtsrat zugestimmt.
Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen
der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen
gemäß § 312 AktG
(Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr
2022 erstellt und dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der
Abhängigkeitsbericht wurde gemäß § 313
AktG auch vom Abschlussprüfer geprüft. Der
Prüfungsbericht des Abschlussprüfers über
die Prüfung des Abhängigkeitsberichts ist den
Aufsichtsratsmitgliedern übermittelt worden.
Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Der
Abschlussprüfer hat in der Bilanzsitzung des
Aufsichtsrats am 27. März 2023 über die
wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der
Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht geprüft
und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des
Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer
an.
Der durch den Abschlussprüfer erteilte
Bestätigungsvermerk zum Abhängigkeitsbericht
für das Geschäftsjahr 2022 lautet wie folgt:
"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und
Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig
sind und
2. bei den im Bericht aufgeführten
Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht
unangemessen hoch war,
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen
keine Umstände für eine wesentliche andere
Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen."
Nach dem abschließenden Ergebnis der eigenen
Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den
Aufsichtsrat sind keine Einwendungen gegen die
Erklärung des Vorstands am Schluss des
Abhängigkeitsberichts zu erheben.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands
für die stets offene, konstruktive und wiederum sehr
intensive Zusammenarbeit im abgelaufenen
Geschäftsjahr. Ebenso danken wir den
Geschäftsführern sowie den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Konzernunternehmen für die geleistete
Arbeit in dieser sehr herausfordernden Zeit.
Waldbronn, im März 2023
Dr. Sonja Zobl-Leibinger |
(Vorsitzende des Aufsichtsrats) |
31.12.2021 | |||||
Anhang | TEUR | TEUR | TEUR | ||
A. | ANLAGEVERMÖGEN | 4.1 | |||
I. | Immaterielle Vermögensgegenstände | 276 | 463 | ||
II. | Sachanlagen | 26.540 | 26.858 | ||
III. | Finanzanlagen | 1.061 | 780 | ||
27.879 | 28.101 | ||||
B. | UMLAUFVERMÖGEN | ||||
I. | Vorräte | 4.2 | 56.374 | 53.856 | |
II. | Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 4.3 | 21.187 | 20.095 | |
III. | Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 4.4 | 6.864 | 8.871 | |
84.425 | 82.822 | ||||
C. | RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | 4.5 | 779 | 637 | |
D. | AKTIVE LATENTE STEUERN | 212 | 219 | ||
E. | AKTIVER
UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER
VERMÖGENSVERRECHNUNG |
52 | 57 | ||
113.347 | 111.836 |
31.12.2021 | |||||
Anhang | TEUR | TEUR | TEUR | ||
A. | EIGENKAPITAL | ||||
I. | Gezeichnetes Kapital | 4.6 | 41.700 | 41.700 | |
II. | Kapitalrücklage | 4.592 | 4.592 | ||
III. | Gewinnrücklagen | 4.7 | 18.064 | 18.064 | |
IV. | Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital | 4.7 | -20.730 | -9.303 | |
V. | Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung | 4.8 | 1.414 | 1.294 | |
VI. | Anteile anderer Gesellschafter | 4.9 | 5.301 | 5.004 | |
50.341 | 61.351 | ||||
B. | RÜCKSTELLUNGEN | 4.10 | 14.400 | 10.258 | |
C. | VERBINDLICHKEITEN | 4.11 | 48.592 | 40.205 | |
D. | RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | 14 | 22 | ||
113.347 | 111.836 |
2021 | |||||
Anhang | TEUR | TEUR | TEUR | ||
1. | Umsatzerlöse | 5.1 | 155.480 | 170.080 | |
2. | Bestandsveränderungen | -814 | 1.365 | ||
3. | Andere aktivierte Eigenleistungen | 0 | 10 | ||
154.666 | 171.455 | ||||
4. | Sonstige betriebliche Erträge | 5.2 | 6.088 | 3.947 | |
160.754 | 175.402 | ||||
5. | Materialaufwand | 5.3 | 88.397 | 89.271 | |
6. | Personalaufwand | 5.4 | 42.367 | 45.327 | |
7. | Abschreibungen | 5.5 | 4.016 | 4.617 | |
8. | Sonstige betriebliche Aufwendungen | 5.6 | 34.328 | 30.582 | |
169.108 | 169.797 | ||||
9. | Betriebsergebnis | -8.354 | 5.605 | ||
10. | Finanzergebnis | 5.7 | -773 | -667 | |
11. | Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 5.8 | -1.387 | -1.969 | |
12. | Ergebnis nach Steuern | -10.513 | 2.970 | ||
13. | Sonstige Steuern | -55 | -60 | ||
14. | Konzern-Jahresüberschuss / -fehlbetrag (-) | -10.569 | 2.909 | ||
15. | Konzernfremden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis | 1.116 | 1.137 | ||
16. | Konzernergebnis | -11.685 | 1.772 |
Mutterunternehmen | ||||||
Gezeichnetes Kapital
Stammaktien |
Kapitalrücklage | Gewinnrücklagen | Konzernbilanz-
gewinn/-verlust |
Ausgleichsposten aus
der
Fremdwährungsumrechnung |
Eigenkapital | |
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
01.01.2021 | 41.700 | 4.592 | 18.064 | -11.017 | -337 | 53.002 |
Gezahlte Dividenden | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Jahresergebnis | 0 | 0 | 0 | 1.772 | 0 | 1.772 |
neutrale Ergebnisveränderungen | 0 | 0 | 0 | -58 | 1.631 | 1.573 |
Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 1.714 | 1.631 | 3.345 |
31.12.2021 | 41.700 | 4.592 | 18.064 | -9.303 | 1.294 | 56.347 |
Minderheitsgesellschafter | Konzerneigenkapital | |
Anteile anderer
Gesellschafter am Eigenkapital |
||
TEUR | TEUR | |
01.01.2021 | 5.898 | 58.900 |
Gezahlte Dividenden | -2.236 | -2.236 |
Jahresergebnis | 1.137 | 2.909 |
neutrale Ergebnisveränderungen | 204 | 1.777 |
Gesamtergebnis | -895 | 2.450 |
31.12.2021 | 5.005 | 61.351 |
Mutterunternehmen | ||||||
Gezeichnetes Kapital
Stammaktien |
Kapitalrücklage | Gewinnrücklagen | Konzernbilanz-
gewinn/-verlust |
Ausgleichsposten aus
der
Fremdwährungsumrechnung |
Eigenkapital | |
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
01.01.2022 | 41.700 | 4.592 | 18.064 | -9.303 | 1.294 | 56.347 |
Gezahlte Dividenden | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Jahresergebnis | 0 | 0 | 0 | -11.685 | 0 | -11.685 |
neutrale Ergebnisveränderungen | 0 | 0 | 0 | 258 | 120 | 378 |
Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | -11.427 | 120 | -11.307 |
31.12.2022 | 41.700 | 4.592 | 18.064 | -20.730 | 1.414 | 45.040 |
Minderheitsgesellschafter | Konzerneigenkapital | |
Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital | ||
TEUR | TEUR | |
01.01.2022 | 5.005 | 61.351 |
Gezahlte Dividenden | -705 | -705 |
Jahresergebnis | 1.116 | -10.569 |
neutrale Ergebnisveränderungen | -114 | 264 |
Gesamtergebnis | 296 | -11.010 |
31.12.2022 | 5.301 | 50.341 |
2022 | 2021 | ||
TEUR | TEUR | ||
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteil konzernfremder Gesellschafter) | -10.569 | 2.909 | |
+/- | Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 4.015 | 4.635 |
+/- | Zunahme / Abnahme der Rückstellungen | 4.206 | 59 |
+/- | Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge | -885 | -677 |
+/- | Abnahme / Zunahme der
Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-3.766 | -11.480 |
+/- | Zunahme / Abnahme der
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer
Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
2.205 | -31 |
+/- | Verlust / Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | 489 | 46 |
+/- | Zinsaufwendungen/-Zinserträge | 773 | 649 |
+/- | Ertragssteueraufwand/-ertrag | 1.442 | 1.969 |
-/+ | Ertragssteuerzahlungen | -1.506 | -1.764 |
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | -3.596 | -3.685 | |
- | Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -85 | -134 |
+ | Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | 73 | 258 |
- | Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -3.466 | -3.118 |
+ | Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens | 17 | -6 |
+ | Erhaltene Zinsen | 51 | 110 |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -3.410 | -2.890 | |
+ | Einzahlungen aus der Aufnahmen von Krediten | 14.478 | 7.800 |
- | Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten | -7.712 | -480 |
- | Gezahlte Zinsen | -1.126 | -759 |
- | Gezahlte Dividende an andere Gesellschafter | -705 | -1.105 |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 4.935 | 5.456 | |
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | -2.071 | -1.119 | |
+/- | Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds | 62 | 239 |
+/- | Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds | 2 | 0 |
+ | Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 8.871 | 9.751 |
= | Finanzmittelfonds am Ende der Periode *) | 6.864 | 8.871 |
*) Der Finanzmittelfonds besteht
ausschließlich aus Zahlungsmitteln
Die AdCapital AG ist eine Industrieholding mit
Investitionsschwerpunkt auf den Branchen Elektrotechnik,
Metall- und Kunststoffverarbeitung, Maschinen- und
Werkzeugbau sowie Automotive.
Sie ist im Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart
unter der Nummer HRB 225669 eingetragen. Die Aktien der
Gesellschaft werden am Basic Board der Börse
Frankfurt/M. gehandelt. Die Gesellschaft fällt nicht
unter die für kapitalmarktorientierte Unternehmen im
Sinne von § 264d HGB geltenden Vorschriften des HGB.
Sitz der AdCapital AG ist in Deutschland, 78532
Tuttlingen, Daimlerstraße 14. Seit November 2020 gibt
es eine im Handelsregister eingetragene Betriebsstätte
der AG in 76337 Waldbronn, Im Ermlisgrund 11, der Sitz der
Unternehmensleitung ist.
Die im Konzernabschluss verwendete Währung ist EUR
(€). Die Angaben im Konzernabschluss erfolgen
grundsätzlich in TEUR (T€).
Nach § 290 HGB hat die AdCapital AG einen
Konzernabschluss sowie einen Konzernlagebericht zu
erstellen. Der Konzernabschluss der AdCapital AG zum 31.
Dezember 2022 ist nach den Vorschriften des
Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes aufgestellt.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden
Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung zusammengefasst und im Konzernanhang
gesondert ausgewiesen.
Im Interesse der Übersichtlichkeit werden die nach
den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und
der Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke,
wie auch die Vermerke, welche wahlweise in der Bilanz, der
Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang vorzunehmen
sind, insgesamt im Anhang dargestellt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem
Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Selbst erstellte immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
werden nicht aktiviert.
Entgeltlich erworbene immaterielle
Vermögensgegenstände werden mit den
Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig
abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen 3 bis 10 Jahre.
Gegenstände des Sachanlagevermögens werden mit
den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um
planmäßige lineare Abschreibungen, angesetzt.
Zur Bemessung der Abschreibungen werden folgende
Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Gebäude 10 bis 50
Jahre, technische Anlagen und Maschinen sowie andere
Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 15
Jahre.
Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des
Zugangs voll abgeschrieben und im Anlagespiegel als Abgang
ausgewiesen.
Außerplanmäßige Abschreibungen werden
vorgenommen, falls dies notwendig ist, um immaterielle
Vermögensgegenstände oder Sachanlagen mit einem
niedrigeren Wert anzusetzen, der ihnen am Stichtag
beizulegen ist.
Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten
einschließlich Anschaffungsnebenkosten oder dem
niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Abschreibung
auf den niedrigeren beizulegenden Wert erfolgt, wenn dieser
voraussichtlich von Dauer ist.
Bei den Vorräten erfolgt der Wertansatz der Roh-,
Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Waren zu
durchschnittlichen Anschaffungskosten einschließlich
Nebenkosten beziehungsweise zum niedrigeren Börsen-
oder Marktpreis oder am Bilanzstichtag beizulegenden Wert.
Unfertige und fertige Erzeugnisse sind zu
Herstellungskosten bewertet worden. Diese beinhalten
Material- und Fertigungseinzelkosten, Sonderkosten der
Fertigung sowie angemessene Zuschläge für
Material- und Fertigungsgemeinkosten. Die anteiligen
Abschreibungen auf Fertigungsanlagen sowie
Verwaltungskosten des Material- sowie Fertigungsbereichs
sind ebenfalls in den Herstellungskosten enthalten.
Bestandsrisiken aufgrund mangelnder Gängigkeiten oder
langer Lagerreichweiten werden durch Abwertungen
berücksichtigt.
Die Bewertung der Forderungen erfolgt zum Nominalbetrag.
Den Wertminderungen zweifelhafter beziehungsweise
uneinbringlicher Forderungen wird durch entsprechende
Einzelabwertungen in ausreichendem Maße Rechnung
getragen. Das allgemeine Kreditrisiko wird durch eine
Pauschalabwertung berücksichtigt. Auf eine Abzinsung
unverzinslicher oder niedrig verzinslicher Forderungen
wurde wegen Geringfügigkeit beziehungsweise kurzer
Restlaufzeiten verzichtet.
Sonstige Vermögensgegenstände werden unter
Berücksichtigung der Art des
Vermögensgegenstands, ausgehend von den
Anschaffungskosten beziehungsweise dem Nennwert,
gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen, bewertet.
Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt
nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem
Barwert. Für die Bewertung wurde die
Projected-Unit-Credit-Methode mit den Richttafeln "2018 G"
von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Es wird ein
Rententrend von 1,4 % zugrunde gelegt. Für die
Abzinsung werden die gemäß § 253 Abs. 2
Satz 4 HGB von der Deutschen Bundesbank ermittelten und
monatlich veröffentlichten
10-Jahres-Durchschnittszinssätze angewandt (aktuell:
1,78 %, im Vorjahr 1,87 %). Hierbei wird zur Vereinfachung
pauschal eine Laufzeit von 15 Jahren angenommen (§ 253
Abs. 2 Satz 2 HGB).
Gemäß § 246 Abs. 2 HGB erfolgt eine
Saldierung von Schulden mit
Vermögensgegenständen, soweit diese
ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus
Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren
langfristig fälligen Verpflichtungen dienen und dem
Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind. Im
Falle eines aktiven Überhangs wird dieser unter dem
Posten "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der
Vermögensverrechnung" ausgewiesen.
Die Steuerrückstellungen und sonstigen
Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren
Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in
Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer
Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt.
Verbindlichkeiten sind zu ihrem jeweiligen
Erfüllungsbetrag bilanziert.
Rückstellungen oder unverzinsliche
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem
Jahr werden ihrer Restlaufzeit entsprechend mit dem
durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben
Jahre abgezinst.
Kurzfristige Vermögensgegenstände und
Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden zum
Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.
Latente Steuern werden nach dem sogenannten Temporary
Concept gebildet. Aktive latente Steuern auf steuerliche
Verlustvorträge werden nicht gebildet. Aktive und
passive latente Steuern werden insgesamt saldiert.
Der Konzernabschluss beinhaltet die AdCapital AG,
Tuttlingen, sowie die wesentlichen verbundenen Unternehmen,
bei denen die AdCapital AG unmittelbar oder mittelbar 50 %
oder mehr der Stimmrechte hält oder auf andere Weise
einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Somit
waren in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 neben
der AdCapital AG 15 Gesellschaften einzubeziehen (im
Vorjahr 15).
Es werden insgesamt sechs (im Vorjahr: sechs)
Gesellschaften mit geringem Geschäftsvolumen
beziehungsweise ohne Geschäftsbetrieb unter Anwendung
des § 296 Abs. 2 HGB wegen ihrer untergeordneten
Bedeutung für die Darstellung der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht in den
Konzernabschluss einbezogen.
Im Geschäftsjahr haben sich Änderungen im
Konsolidierungskreis ergeben. Die OPUS
Grundstücksgesellschaft mbH, Heiligkreuzsteinach wird
zum 31. Dezember 2022 erstkonsolidiert. Die OPUS GmbH
(vormals: OPUS GmbH & Co. KG) wird zum 1. Januar 2022
entkonsolidiert.
Auch bei einer assoziierten Gesellschaft wird auf die
Einbeziehung auf der Grundlage der Equity-Methode aus
Wesentlichkeitsgründen verzichtet.
Eine vollständige Auflistung der konsolidierten
Unternehmen ist im Anhang enthalten.
Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach
einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen
aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzern
einbezogenen Gesellschaften. Die in den Konzernabschluss
übernommenen Vermögensgegenstände und
Schulden sind dementsprechend nach den für alle
Konzernunternehmen einheitlich geltenden
Konzernbilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien angesetzt
worden.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß
§ 301 HGB nach der Erwerbsmethode. Die während
des Jahres erworbenen oder verkauften Beteiligungen werden
ab dem tatsächlichen Erwerbszeitpunkt beziehungsweise
bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in den
Konzernabschluss aufgenommen. Die Anschaffungskosten einer
Unternehmenstransaktion werden nach den beizulegenden
Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte und der
eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten zum
Erwerbszeitpunkt, zuzüglich der direkt zurechenbaren
Erwerbskosten, bemessen. Die bei einem
Unternehmenszusammenschluss erworbenen, identifizierbaren
Vermögenswerte sowie die übernommenen
Verbindlichkeiten werden mit den beizulegenden Zeitwerten
zum Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang
etwaiger Minderheitsanteile am Eigenkapital. Der
Überschuss der Anschaffungskosten der
Unternehmensakquisition über den Nettowert der
anteiligen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird
als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.
Alle konzerninternen Geschäftsvorfälle und
Salden werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig
eliminiert. Zwischenergebnisse im Sinne von § 304 HGB
werden eliminiert, soweit diese nicht von untergeordneter
Bedeutung sind.
Die Aktiv- und Passivposten der in fremder Währung
aufgestellten Abschlüsse der Tochtergesellschaften
werden, mit Ausnahme des Eigenkapitals, zum
Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro
umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
werden jeweils zum Durchschnittskurs in Euro umgerechnet.
Die aus der Währungsumrechnung resultierenden
Differenzen werden innerhalb des Eigenkapitals unter dem
"Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung"
gesondert ausgewiesen.
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im
Konzernanlagespiegel dargestellt. Zugänge erstmals
konsolidierter Gesellschaften beziehungsweise Abgänge
von veräußerten Gesellschaften werden unter den
Anschaffungskosten und unter den Abschreibungen gesondert
ausgewiesen.
Das Anlagevermögen gliedert sich wie folgt:
31. Dez. 2022 | 31. Dez. 2021 | |
T€ | T€ | |
Entgeltlich erworbene
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
278 | 463 |
Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung | 0 | 0 |
Immaterielle Vermögensgegenstände | 278 | 463 |
Entgeltlich erworbene immaterielle
Vermögensgegenstände werden mit den
Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig
abgeschrieben.
31. Dez. 2022 | 31. Dez. 2021 | |
T€ | T€ | |
Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken |
9.514 | 7.530 |
Technische Anlagen und Maschinen | 9.923 | 6.981 |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4.621 | 4.877 |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 2.482 | 7.470 |
Sachanlagen | 26.540 | 26.858 |
31. Dez. 2022 | 31. Dez. 2021 | |
T€ | T€ | |
Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen | 469 | 172 |
Sonstige Ausleihungen | 592 | 608 |
Finanzanlagen | 1.061 | 780 |
Die Vorräte gliedern sich wie folgt:
31. Dez. 2022 | 31. Dez. 2021 | |
T€ | T€ | |
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 24.537 | 22.601 |
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen | 4.972 | 7.251 |
Fertige Erzeugnisse und Waren | 26.548 | 23.789 |
Geleistete Anzahlungen | 317 | 215 |
56.374 | 53.856 |
Die Forderungen und sonstigen
Vermögensgegenstände gliedern sich wie folgt:
Fälligkeiten | |||
Gesamt | Bis zu 1 Jahr | mehr als 1 Jahr | |
T€ | T€ | T€ | |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 13.928 | 13.928 | 0 |
Vorjahr | (11.614) | (11.614) | (0) |
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen | 1.091 | 1.091 | 0 |
Vorjahr | (1.627) | (131) | (1.496) |
Sonstige Vermögensgegenstände | 6.168 | 6.168 | 0 |
Vorjahr | (6.854) | (6.836) | (18) |
21.187 | 21.187 | 0 | |
(20.095) | (18.581) | (1.514) |
In den Zahlungsmitteln in Höhe von 6.864 T€
(Vorjahr 8.871 T€) sind Kassenbestände,
Postbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten sowie
Schecks enthalten.
Der Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 779
T€ (Vorjahr 637 T€) beinhaltet Ausgaben vor dem
Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit
nach diesem Stichtag darstellen. Disagio ist wie schon im
Vorjahr keines enthalten.
Auf die gesonderte Darstellung der Veränderung des
Eigenkapitals wird verwiesen.
Das Grundkapital ist unverändert gegenüber dem
Vorjahr 41.700 T€.
Das Grundkapital ist in 14.000.000 nennwertlose
Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag) eingeteilt, die
auf den Inhaber lauten. Jede Aktie hat einen rechnerischen
Anteil am Grundkapital in Höhe von 2,98 €
(Vorjahr: 2,98 €).
Im Jahr 2009 wurden 371.116 eigene Aktien erworben und
in Höhe der Anschaffungskosten von 2.269 T€
direkt gegen die Gewinnrücklagen verrechnet. Der
Betrag am Grundkapital beträgt 1.105 T€. Im Jahr
2022 wurden keine eigenen Aktien verkauft, so dass
unverändert zum Vorjahr insgesamt noch 58.430 Aktien
mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe
von 174 T€ von der AdCapital AG selbst gehalten
werden. Dies entspricht einem Anteil von 0,4 % am
Grundkapital.
Somit befinden sich zum Bilanzstichtag unverändert
gegenüber dem Vorjahr 13.941.570 Aktien im Umlauf.
Die Kapitalrücklage beträgt unverändert
gegenüber dem Vorjahr 4.592 T€.
Die Gewinnrücklagen und das erwirtschaftete
Konzerneigenkapital betragen - 2.666 T€ (Vorjahr 8.761
T€).
Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital beinhaltet die
Jahresergebnisse der Konzernunternehmen (ohne Fremdanteile
an den Jahresergebnissen), die eigenkapitalwirksamen
Konsolidierungsbuchungen sowie die Entnahmen aus den
Gewinnrücklagen der AdCapital AG abzüglich der
ausbezahlten Dividenden an die Aktionäre der AdCapital
AG.
Wegen Einzelheiten verweisen wir auf den
Eigenkapitalspiegel.
Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung
haben sich für ausländische Beteiligungen in
Tschechien, den USA, China, Hongkong und Mexiko ergeben.
Wir verweisen auf den Eigenkapitalspiegel.
Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital der
einbezogenen Tochterunternehmen betreffen insbesondere die
Jaeger Poway Automotive Systems Ltd. (Shenzhen) und die
Jaeger Poway Ltd.
31. Dez. 2022 | 31. Dez. 2021 | |
T€ | T€ | |
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 2.967 | 2.901 |
Steuerrückstellungen | 846 | 910 |
Sonstige Rückstellungen | 10.587 | 6.447 |
14.400 | 10.258 |
Die Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen berücksichtigen
Ansprüche von Mitarbeitern diverser
Konzerngesellschaften.
Erfüllungsbeträge für
Pensionsverpflichtungen wurden mit dem Zeitwert der
bestehenden Rückdeckungsversicherung saldiert, sofern
die Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 HGB
beziehungsweise die Voraussetzungen für die
Zusammenfassung zu einer Bewertungseinheit vorlagen. Die
Anschaffungskosten der verrechneten
Vermögensgegenstände ergeben sich aus den in der
Vergangenheit ratierlich zugeführten Beiträgen
zur Rückdeckungsversicherung.
Bilanz
31.12.2022 |
Anschaffungs-
kosten |
GuV | |
T€ | T€ | T€ | |
Aktivwert der Rückdeckungsversicherung | -587 | -433 | |
Pensionsrückstellung | 2.967 | ||
Aufwendungen für Altersversorgung | -29 | ||
Zinsertrag aus Aktivwerten | 39 | ||
Zinsaufwand Pensionsrückstellung | -85 | ||
Saldo aus Verrechnung | 2.380 | n/a | -75 |
Die Pensionsauszahlungen im Konzern betrugen im
Berichtsjahr 244 T€ (Vorjahr: 245 T€).
Der ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag
gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt
122 T€.
Die Steuerrückstellungen betreffen noch nicht
veranlagte Geschäftsjahre.
Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen
für Personalaufwendungen,
Gewährleistungsaufwendungen, Jahresabschluss- und
Prüfungskosten, Rechts- und Beratungskosten,
Drohverluste und für sonstige ungewisse
Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gebildet.
Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:
Fälligkeiten | ||||
Gesamt | bis zu 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | |
T€ | T€ | T€ | T€ | |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 27.237 | 15.830 | 10.667 | 740 |
Vorjahr | (20.471) | (7.111) | (11.352) | (2.008) |
Erhaltene Anzahlungen aus Bestellungen | 74 | 74 | 0 | 0 |
Vorjahr | (337) | (337) | (0) | (0) |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 14.580 | 14.580 | 0 | 0 |
Vorjahr | (15.037) | (15.037) | (0) | (0) |
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen | 30 | 30 | 0 | 0 |
Vorjahr | (0) | (0) | (0) | (0) |
Sonstige Verbindlichkeiten | 6.671 | 2.563 | 3.404 | 704 |
Vorjahr | (4.360) | (4.187) | (28) | (145) |
48.592 | 33.077 | 14.071 | 1.444 | |
Vorjahr | (40.205) | (26.672) | (11.380) | (2.153) |
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind
Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 305 T€
(Vorjahr: 1.373 T€) sowie Verbindlichkeiten im Rahmen
der sozialen Sicherheit in Höhe von 603 T€
(Vorjahr: 259 T€) enthalten.
Von den Verbindlichkeiten waren durch Grundpfandrechte,
Bankbürgschaften und andere Sicherheiten 2.100 T€
(Vorjahr: 3.164 T€) besichert.
Für die aus den Einzelabschlüssen
resultierenden aktiven Steuer Latenzen sieht § 274 HGB
grundsätzlich ein Wahlrecht für den Ansatz vor.
Die Aktivierung ist mindestens jedoch in Höhe des
Betrags der passiven latenten Steuern vorzunehmen. Von dem
Aktivierungswahlrecht nach § 274 HGB wurde im
Übrigen kein Gebrauch gemacht.
Aktive Latenzen aus der Konsolidierung gemäß
§ 306 HGB sind dagegen zwingend anzusetzen; ihr
Ausweis erfolgte in Ausübung des Wahlrechts in §
306 HGB unter Saldierung mit den passiven Steuer Latenzen.
Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 212
T€ (Vorjahr: 219 T€), im Wesentlichen
resultierend aus der Zwischengewinneliminierung. Bei der
Bewertung der latenten Steuern kamen Steuersätze
zwischen 19 % und 30 % zur Anwendung.
Die Änderung der latenten Steuern lässt sich
wie folgt darstellen:
In T€ | 01.01.2022 | Zugang | Verbrauch | 31.12.2022 |
Aktive latente Steuern | 219 | 0 | 7 | 212 |
Passive latente Steuern | 0 | 0 | 0 | 0 |
Eine Aktivierung latenter Steuern auf
Verlustvorträge erfolgte nicht.
Die Umsatzerlöse gliedern sich regional wie folgt:
2022 | 2021 | |
T€ | T€ | |
Inland | 51.817 | 52.475 |
Ausland | 103.663 | 117.605 |
155.480 | 170.080 |
2022 | 2021 | |
T€ | T€ | |
Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen | 34 | 224 |
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 671 | 378 |
Währungsgewinne | 4.753 | 1.813 |
Übrige | 630 | 1.532 |
6.088 | 3.947 |
Insgesamt waren periodenfremde Erträge in Höhe
von 683 T€ (Vorjahr: 827 T€) zu verzeichnen. Sie
betrafen im Wesentlichen die Auflösung von
Rückstellungen in Höhe von 671 T€ (Vorjahr:
378 T€) sowie die Erträge aus der Auflösung
von Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von 12
T€ (Vorjahr: 484 T€).
2022 | 2021 | |
T€ | T€ | |
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | 85.369 | 85.428 |
Aufwendungen für bezogene Leistungen | 3.028 | 3.843 |
88.397 | 89.271 |
2022 | 2021 | |
T€ | T€ | |
Löhne und Gehälter | 35.663 | 38.214 |
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung | 6.704 | 7.113 |
- davon Altersversorgung 119 T€ (Vorjahr: 71 T€) | 42.367 | 45.327 |
Die Mitarbeiterzahl ergibt sich im Jahresdurchschnitt
wie folgt:
2022 | 2021 | |
Direkte Mitarbeiter | 1.053 | 1.258 |
Indirekte Mitarbeiter | 284 | 291 |
1.337 | 1.549 |
Bei den direkten Mitarbeitern handelt es sich um
Personen, welche direkt am Produktionsprozess beteiligt
sind.
2022 | 2021 | |
T€ | T€ | |
Abschreibungen auf Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung | 0 | 0 |
Sonstige | 4.016 | 4.617 |
4.016 | 4.617 |
Siehe auch die Angaben im Anlagenspiegel.
2022 | 2021 | |
T€ | T€ | |
Allgemeine Betriebskosten | 3.687 | 4.077 |
Mieten und Pachten, Raumkosten | 3.459 | 3.217 |
Transportkosten | 3.562 | 5.586 |
Energiekosten | 2.802 | 2.284 |
Reparaturen und Instandhaltung | 1.869 | 1.712 |
Personalleasing | 477 | 1.202 |
Kfz-Kosten | 808 | 810 |
Rechts- und Beratungskosten | 1.031 | 1.029 |
Reisekosten | 252 | 188 |
Einstellung in die Einzelwertberichtigung auf Forderungen | 25 | 0 |
Sonstige Verwaltungskosten | 942 | 3.236 |
Versicherungen | 786 | 800 |
Währungsverluste | 4.048 | 2.118 |
IT-Kosten | 983 | 1.116 |
Lizenzgebühren (ohne IT) | 342 | 199 |
Kommunikationskosten | 445 | 501 |
Provisionen | 389 | 407 |
Vertriebs- und Werbungskosten | 6.236 | 1.297 |
Übrige | 2.185 | 803 |
34.328 | 30.582 |
Periodenfremde Aufwendungen ergaben sich in Höhe
von 142 T€ (Vorjahr: 40 T€). Sie beinhalten
Forderungsverluste, Zuführungen zu den Einzel- und
Pauschalabwertungen zu Forderungen und sonstige
aperiodische Kosten. Die Veränderung bei den sonstigen
Verwaltungskosten hängt hauptsächlich mit dem
geänderten Ausweis von Transportkosten zusammen (wir
verweisen auf die Ausführungen im Lagebericht). Der
Anstieg der Vertriebs- und Werbungskosten im Berichtsjahr
ist im Wesentlichen auf die Aufwendungen im Zusammenhang
mit Reklamationen in Höhe von 5,0 Mio. €
zurückzuführen. Im Übrigen ergaben sich
Veränderungen aus der Entkonsolidierung der OPUS. In
den übrigen Aufwendungen sind Verluste aus
Abgängen von Anlagenabgängen in Höhe von 460
T€ enthalten.
2022 | 2021 | |
T€ | T€ | |
Verlust aus Beteiligungen | 0 | 0 |
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 0 | 0 |
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens | 302 | -19 |
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 51 | 110 |
Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.126 | -758 |
-773 | -667 |
Für Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von
Rückstellungen sind 85 T€ (Vorjahr: 217 T€)
angefallen.
2022 | 2021 | |
T€ | T€ | |
Ertragsteuern des Geschäftsjahres | 1.184 | 1.641 |
Ertrag (-) / Aufwand (+) aus der Veränderung latenter Steuern | 19 | -192 |
Sonstige Ertragsteuern Vorjahre | 184 | 520 |
1.387 | 1.969 |
Die Haftungsverhältnisse und sonstigen finanziellen
Verpflichtungen des AdCapital-Konzerns ergeben sich wie
folgt:
31. Dez. 2022 | 31. Dez. 2021 | |
T€ | T€ | |
Haftungsverhältnisse | ||
Bürgschaften | 0 | 190 |
Sonstige finanzielle Verpflichtungen | ||
Verpflichtungen aus Bestellobligo, Miet-, Pacht- und Leasing-Verträgen | 22.180 | 20.043 |
Aus einer Bürgschaft für einen langfristigen
Immobilienvertrag bestehen per 31. Dezember 2022
Verpflichtungen in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 190
T€).
Weitere, nicht in Konzernbilanz oder -anhang enthaltene
Geschäfte beziehungsweise Verpflichtungen bestehen
nicht.
Vorstand der Gesellschaft ist:
Herr Dr. Andreas J. Schmid (ab 01. September 2022)
Herr Hans-Jürgen Döringer (bis 31. Dezember
2022)
In Anwendung des § 286 Abs. 4 HGB unterbleibt die
Angabe der Vorstandsbezüge.
Anlage 3/20
In den Aufsichtsrat sind berufen:
Frau Dr. Sonja Zobl-Leibinger, Selbstständige
Rechtsanwältin
Herr Dr. Christoph Zobl, Selbstständiger
Rechtsanwalt
Herr Hans-Joachim Holstein, Unternehmensberater
Herr Maximilian Meyer zu Schwabedissen,
Wirtschaftsprüfer
Im Geschäftsjahr 2022 sind Aufwendungen für
Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von 105 T€
(Vorjahr: 105 T€) angefallen.
2022 | 2021 | |
T€ | T€ | |
Jahres- und Konzernabschlussprüfung laufendes Jahr | 232 | 209 |
Steuerberatungsleistungen | 49 | 41 |
281 | 250 |
Die AdCapital AG hat mit ihr nahestehenden Unternehmen
und Personen keine Geschäfte zu nicht
marktüblichen Bedingungen geschlossen.
In den Konzernabschluss sind neben der AdCapital AG die
folgenden 15 Unternehmen einbezogen worden:
Name | Sitz | Höhe
des Anteils
am Kapital in % |
|
Additiv | Multiplikativ | ||
AdCapital Beteiligungs GmbH | Tuttlingen | 100,00 | 100,00 |
EP Connectors GmbH | Waldbronn | 100,00 | 100,00 |
Berliner Elektro-Technik GmbH | Tuttlingen | 100,00 | 100,00 |
Bavaria Digital Technik GmbH | Pfronten | 100,00 | 100,00 |
FRAKO Kondensatoren- und Anlagenbau GmbH | Teningen | 100,00 | 100,00 |
Erich Jaeger GmbH + Co. KG | Friedberg | 100,00 | 100,00 |
Erich Jaeger Roznov s.r.o. | Kopřivnice (Tschechien) | 100,00 | 100,00 |
Jaeger France SARL | Lyon (Frankreich) | 100,00 | 100,00 |
Erich Jaeger Mexico, S. de R.L. | Piedras Negras (Mexiko) | 99,00 | 99,00 |
Erich Jaeger U.S.A. Inc. | Plymouth, MI (USA) | 100,00 | 100,00 |
Jaeger Poway Ltd. | Hongkong (China) | 60,00 | 60,00 |
Jaeger Poway Automotive Systems (Shenzhen) Ltd. | Shenzhen (China) | 60,00 | 60,00 |
KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH | Schmölln | 100,00 | 100,00 |
Taller GmbH | Waldbronn | 99,95 | 99,95 |
OPUS Grundstücksgesellschaft mbH (vormals: MIG - Menchen Immobiliengesellschaft mbH) | Heiligkreuzsteinach | 100,00 | 100,00 |
Name | Sitz | Höhe
des Anteils
am Kapital in % |
|
Additiv | Multiplikativ | ||
Jaeger Verwaltungs GmbH | Friedberg | 100,00 | 100,00 |
fps Verwaltungs GmbH | Teningen | 100,00 | 100,00 |
OPUS GmbH | Schönau | 50,00 | 50,00 |
Grundstücksgesellschaft am Entenfang mbH | Hannover | 100,00 | 100,00 |
frako power systems GmbH & Co. KG | Teningen | 100,00 | 100,00 |
Die OPUS Formenbau GmbH & Co.KG ist zum 01.04.2022
auf die OPUS Verwaltungs GmbH verschmolzen worden.
Die OPUS Verwaltungs GmbH wurde zum gleichen Zeitpunkt
zu OPUS GmbH umfirmiert.
Der Jahresabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember
2022 weist einen Bilanzgewinn von 2.207 T€ aus. Der
Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn auf
neue Rechnung vorzutragen.
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wird beim
Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart hinterlegt und
im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung haben
sich nach dem Abschlussstichtag nicht ergeben.
Tuttlingen, den 27. März 2023
AdCapital AG
Dr. Andreas J. Schmid
Vorstand
in TEUR | Anschaffungs- und Herstellungskosten | |||||
01.01.2022 | Konsolidierungs-
kreisänderungen |
Zugänge | Abgänge | Zuschreibungen | Umbuchungen | |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
1. Entgeltlich erworbene
Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
10.469 | -1.065 | 85 | 91 | 0 | 0 |
2. Geschäfts- oder Firmenwert | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
3. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung | 10.800 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
21.269 | -1.065 | 85 | 91 | 0 | 0 | |
II. Sachanlagen | ||||||
1. Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken |
20.068 | 2.131 | 197 | 0 | 0 | 580 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 52.464 | -6.565 | 750 | 1.385 | 0 | 5.018 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 38.711 | -2.013 | 1.549 | 714 | 0 | 286 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 7.471 | 0 | 979 | 114 | 0 | -5.884 |
118.714 | -6447 | 3.475 | 2.213 | 0 | 0 | |
III. Finanzanlagen | ||||||
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 5.484 | -5 | 302* | 0 | 0 | 0 |
2. Sonstige Ausleihungen | 614 | 0 | 0 | 16 | 0 | 0 |
6.098 | -5 | 302 | 16 | 0 | 0 | |
146.075 | -7.517 | 3.862 | 2.320 | 0 | 0 |
in TEUR | Anschaffungs- und Herstellungskosten | Kumulierte Abschreibungen | ||||
Equity-
anpassungen |
Veränderung
Währung |
31.12.2022 | 01.01.2022 | Konsolidierungs-
kreisänderungen |
Zugänge | |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
1. Entgeltlich erworbene
Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
0 | 25 | 9.423 | 10.006 | -999 | 211 |
2. Geschäfts- oder Firmenwert | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
3. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung | 0 | 0 | 10.800 | 10.800 | 0 | 0 |
0 | 25 | 20.223 | 20.806 | -999 | 211 | |
II. Sachanlagen | ||||||
1. Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken |
0 | 166 | 23.142 | 12.538 | 308 | 702 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 0 | 251 | 50.533 | 45.482 | -5.564 | 1.651 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 0 | 19 | 37.838 | 33.833 | -1.492 | 1.452 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0 | 29 | 2.482 | 0 | 0 | 0 |
0 | 465 | 113.994 | 91.853 | -6.748 | 3.805 | |
III. Finanzanlagen | ||||||
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | 5.781 | 5.311 | 0 | 0 |
2. Sonstige Ausleihungen | 0 | 0 | 598 | 6 | 0 | 0 |
0 | 0 | 6.379 | 5.317 | 0 | 0 | |
0 | 490 | 140.590 | 117.977 | -7.747 | 4.016 |
in TEUR | Kumulierte Abschreibungen | Buchwerte | ||||
Abgänge | Zuschreibungen | Umbuchungen | Veränderung
Währung |
31.12.2022 | 31.12.2022 | |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
1. Entgeltlich erworbene
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
89 | 0 | 0 | 16 | 9.145 | 278 |
2. Geschäfts- oder Firmenwert | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
3. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung | 0 | 0 | 0 | 0 | 10.800 | 0 |
89 | 0 | 0 | 16 | 19.945 | 278 | |
II. Sachanlagen | ||||||
1. Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken |
0 | 0 | 0 | 80 | 13.628 | 9.514 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.111 | 0 | 0 | 152 | 40.610 | 9.923 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 584 | 0 | 0 | 7 | 33.217 | 4.621 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2.482 |
1.695 | 0 | 0 | 239 | 87.454 | 26.540 | |
III. Finanzanlagen | ||||||
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 | 5.311 | 469 |
2. Sonstige Ausleihungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 6 | 592 |
0 | 0 | 0 | 0 | 5.317 | 1.061 | |
1.784 | 0 | 0 | 255 | 112.716 | 27.879 |
in TEUR | Buchwerte |
31.12.2021 | |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |
1. Entgeltlich erworbene
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
463 |
2. Geschäfts- oder Firmenwert | 0 |
3. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung | 0 |
463 | |
II. Sachanlagen | |
1. Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken |
7.530 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 6.982 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4.878 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 7.471 |
26.859 | |
III. Finanzanlagen | |
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 172 |
2. Sonstige Ausleihungen | 608 |
780 | |
28.101 |
* Der Zugang resultiert aus einer
Konsolidierungkreisänderung
An die AdCapital AG, Tuttlingen
Wir haben den Konzernabschluss der AdCapital AG,
Tuttlingen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) -
bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem
Konzerneigenkapitalspiegel und der
Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem
Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.
Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der
AdCapital AG, Tuttlingen, für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
― |
entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und |
― |
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB
erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen
Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des
Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt
hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und
des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit §
317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere
Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen
ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers
für die Prüfung des Konzernabschlusses und des
Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks
weitergehend beschrieben. Wir sind von den
Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung
mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen
Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen
Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen
Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass
die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend
und geeignet sind, um als Grundlage für unsere
Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum
Konzernlagebericht zu dienen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für
die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen
Belangen entspricht, und dafür, dass der
Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die
gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen
Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den
deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger
Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die
Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen,
der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund
von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der
Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder
Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die
gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die
Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der
Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren
haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang
mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit,
sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus
sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des
Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der
Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht
tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten
entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter
verantwortlich für die Aufstellung des
Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild
von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen
wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang
steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht
und die Chancen und Risiken der zukünftigen
Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die
gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die
Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als
notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines
Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den
anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu
ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise
für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu
können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die
Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns
zur Aufstellung des Konzernabschlusses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit
darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als
Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen
aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist,
und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes
Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen
wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit
den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in
Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften
entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen
Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen
Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere
Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum
Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an
Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in
Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der
vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche
Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen
können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern
resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn
vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass
sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses
Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen
wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten
beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir
pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine
kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
― |
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
― |
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben. |
― |
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
― |
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
― |
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. |
― |
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile. |
― |
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. |
― |
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung
Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die
Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame
Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger
Mängel im internen Kontrollsystem, die wir
während unserer Prüfung feststellen.
Stuttgart, den 27. März 2023
Baker Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(Düsseldorf)
Peter Schill | Jürgen Bechtold |
Wirtschaftsprüfer | Wirtschaftsprüfer |