AdCapital AG

Tuttlingen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht
der AdCapital AG
für das Geschäftsjahr 2022

1. Der AdCapital-Konzern

1.1 Geschäftstätigkeit und Investitionsfokus

Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der AdCapital AG liegt unverändert auf dem Industriegeschäft unserer Beteiligungen. Das Portfolio besteht im Wesentlichen aus vier Einzelunternehmen und einer Unternehmensgruppe:

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Wesentliche Beteiligung Branche
Bavaria Digital Technik GmbH (BDT) Geräte- und Anlagenbau, Elektrotechnik
Erich Jaeger GmbH + Co. KG (Unternehmensgruppe) Automotive
FRAKO Kondensatoren- und Anlagenbau GmbH Elektrotechnik
KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH (KTS) Kunststoffverarbeitung
Taller GmbH Elektrotechnik

Wie schon in den letzten Jahren dominiert die Jaeger-Gruppe mit einem Umsatzanteil von über 50 % den AdCapital-Konzern.

1.2 Konzernstrategie, Unternehmenssteuerungs- und Überwachungssystem

Konzernstrategie

Beteiligungen

Die AdCapital AG ist eine Industrieholding, die die Beteiligungen strategisch und operativ führt. Unverändert liegt der strategische Schwerpunkt der Unternehmensgruppe auf dem Bereich Automotive mit der Kerngesellschaft Erich Jaeger.

Die Beteiligungen werden bei Strategie-, Finanzierungs-, Prozess- und Organisationsfragen intensiv unterstützt. Unsere Unternehmen werden in den indirekten Bereichen deutlich entlastet, bei geschäftsstrategischen Entscheidungen werden Unterstützungsleistungen der Holding in den Bereichen Finanzen, Steuern und Recht in Anspruch genommen. Synergien entstehen nicht zuletzt durch konzernweit einheitliche Strategie-, Steuerungs- und Planungsgrundsätze und -systeme.

Die AdCapital AG setzt auf eine mittelständisch geprägte Unternehmenskultur. Die Eigenständigkeit der Unternehmen und ihrer Geschäftsführer im operativen Bereich soll gewahrt bleiben, eine individuelle Unternehmenskultur der jeweiligen Gesellschaft wird als Stärke angesehen.

Ziele für unsere Beteiligungen sind vor allem die Stärkung der jeweiligen Markt- und Wettbewerbsposition. Die Verbesserung der Fertigungseffizienz sowie die Optimierung organisatorischer Abläufe einschließlich des Vertriebs sind Grundvoraussetzungen.

Sehr wichtig in diesen krisenbehafteten Zeiten ist die Erhöhung der Resilienz unserer Unternehmen: Durch weiteres Wachstum, durch die Verbesserung der Profitabilität der Unternehmen und durch Optimierung ihrer Kapitalausstattung soll dies erreicht werden. Die AdCapital AG unterstützt ihre Tochtergesellschaften mit unternehmerischem Knowhow, sie stellt aber auch notwendiges Eigen- und Fremdkapital zur Verfügung.

Unsere Strategie setzt zukünftig auf einen - im Vergleich zu den Vorjahren - forcierten Ausbau des Kerngeschäftes im Automotive-Umfeld. Sollten sich im Bereich Automotive oder in den für diese Branche relevanten Technologien (Metall- und Kunststoffverarbeitung sowie Elektronik und Software) Investitionen in neue Beteiligungsunternehmen als vorteilhaft herausstellen, so würden diesen Chancen genutzt werden. Derartige Fälle mit einem erheblichen Synergiepotential haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr jedoch nicht ergeben.

Finanzielle Flexibilität

Unsere stabile Finanzlage haben wir trotz der im Geschäftsjahr aufgelaufenen Verluste erhalten können. Die Ende 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie vereinbarte Wachstumsfinanzierung für Erich Jaeger und die vorsorgliche Sicherung von Liquiditätsreserven für mögliche drohende krisenbedingte Verluste - beides zusammen im Volumen von 18,8 Mio. € - führte im abgelaufenen Geschäftsjahr dazu, dass trotz der durchgeführten Investitionen und der (ungeplanten) Verluste eine gute Liquiditätsausstattung der AdC-Gruppe vorhanden war.

Alle Tochtergesellschaften sind weltweit angehalten, neben der Finanzierung durch die AdCapital AG auch eigene Finanzquellen bspw. durch regionale oder nationale Bankinstitute zu erschließen. Entsprechende Mittel konnten auch im Jahr 2022 aus solchen Quellen generiert werden.

Liquide Konzernmittel werden ausschließlich in Zahlungsmitteln und freien Banklinien gehalten.

Unternehmenssteuerungs- und Überwachungssystem

Die zentralen Verwaltungsbereiche Controlling, Steuern und Recht und Teile der Inlandsfinanzierung werden unverändert auf Ebene der Holding geführt. Die IT wird zentral für den Konzern in enger Abstimmung mit der Holding über Erich Jaeger gesteuert.

Zusammen mit dem Aufsichtsrat wird die strategische Ausrichtung des AdCapital-Konzerns definiert. Die strategische und operative Steuerung der Tochterunternehmen wird durch regelmäßige Geschäftsleitungsmeetings bei den Beteiligungsunternehmen vor Ort, am Standort der Holding oder in Telefon- und Videokonferenzen durchgeführt. Aufgrund der sich im Jahresverlauf schwieriger gestaltenden Geschäftslage wurde die Frequenz der Abstimmungen erhöht. Auf Basis der strategischen Ausrichtung der Gesellschaften und der jeweiligen Budgetvorgaben werden die aktuelle Geschäftslage der Gesellschaft und die Aussichten für die jeweils nächsten sechs Monate besprochen. Regelmäßig sind die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr und notwendige Maßnahmen Bestandteil der Abstimmungen. Die Planung für das folgende Jahr (Budget) und die Mittelfristplanung werden jeweils im Herbst diskutiert und festgelegt. Für die Diskussion und Entscheidungsfindung relevante Kennzahlen sind der Auftragseingang und der Auftragsbestand, die erwirtschaftete Gesamtleistung, die Wertschöpfung, die Produktivität, die EBIT-Marge sowie der Free Cashflow, das Working Capital und die Liquiditätssituation. Ein weiterer wichtiger Analysepunkt sind Kennzahlen zur Kostenstruktur sowie zur Steuerung von Produktion und Vertrieb. Regelmäßiges Ergebnis der Abstimmungen sind Maßnahmen bei Abweichungen vom Plan bzw. zur Vermeidung von Risiken.

1.3 Wesentliche Ereignisse im Geschäftsjahr 2022

Wie schon die Vorjahre war das Geschäftsjahr - insbesondere in China - massiv durch die direkten und indirekten wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflusst (Transport- und Logistikschwierigkeiten, Rohstoffmangel, Inflation). Zusätzlich kamen jedoch noch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine hinzu (u.a. Sanktionen).

Der Aufbau der Kabelfertigung von Erich Jaeger wurde im Berichtsjahr am neuen Standort in Bruchsal fortgesetzt. Der Start des operativen Betriebs hat sich wegen der Notwendigkeit von technischen Nachrüstungen der Produktionsanlagen auf das Jahr 2023 verschoben. Der Start der Produktion und die Belieferungen von Kunden mit Produkten aus eigener Fertigung ist - wegen der Produkt-Testzyklen - für das 2. Quartal 2023 geplant.

Die AdCapital AG hat im Dezember 2021 vom damaligen Minderheitsgesellschafter der OPUS GmbH (vormals: OPUS GmbH & Co. KG) dessen Anteile übernommen. Ende März 2022 wurden 50% der Anteil an OPUS GmbH an einen renommierten Partner aus der Branche, die ASW-Gruppe, verkauft. Die operative Führung der Gesellschaft wird durch den Partner ASW sichergestellt. Durch die Entkonsolidierung der Gesellschaft ist ein Verlust in Höhe von 0,7 Mio. € entstanden.

Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Andreas J. Schmid am 28.06.2022 mit Wirkung zum 01.09.2022 zum neuen Vorstand der AdCapital AG bestellt. Herr Dr. Schmid folgt auf Herrn Hans-Jürgen Döringer, dessen Amt als Vorstand der AdCapital AG am 31.12.2022 endete.

1.4 Konsolidierungskreis

Die Zahl der in den Konzernabschluss 2022 einbezogenen Gesellschaften beträgt insgesamt 16 (Vorjahr 16).

2. Wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen

2.1 Gesamtwirtschaftliche Lage

Trotz der vielfältigen Probleme hat sich die Wirtschaft in Deutschland im Berichtsjahr 2022 gut behauptet. Ging die Bundesregierung im Herbst 2022 noch von einem Wirtschaftswachstum von 1,4 % aus, so wurde im Jahr 2022 doch noch ein Wachstum von 1,9 % erreicht. Der robuste Arbeitsmarkt mit einer sehr hohen Zahl an Erwerbstätigen und die Unterstützungsmaßnahmen des Bundes trugen dazu bei. Nach drei starken Quartalen folgte im 4. Quartal ein Rückgang des bereinigten BIP um 0,2 % verglichen mit dem Vorquartal. Verglichen mit dem Vorjahreswert liegt das bereinigte BIP des 4. Quartals jedoch um 1,1 % höher.

Das Wachstum von 1,9 % im Jahr 2022 ist geringer als die noch im Jahr 2021 realisierten 2,6 %. Der Wert des Vorjahres dürfte jedoch deutlich von Aufholeffekten wegen der Corona-Krise 2020 beeinflusst sein. Im Jahr 2022 ist die Wirtschaft sowohl in den EURO-Ländern als auch in der gesamten EU mit jeweils 3,5 % stärker gewachsen als in Deutschland.

Für das Jahr 2023 geht die Bundesregierung in ihrem Jahreswirtschaftsbericht von einem Wachstum des BIP in Höhe von 0,2 % aus. Auf der Verwendungsseite des BIP ergibt sich dies durch eine Veränderung von - 0,2 % bei privaten Haushalten, - 2,8 % bei Bauten, aber + 3,3 % bei Ausrüstungen, ein Wert, der deutlich höher liegt als der entsprechende Wert von + 2,5 % für 2022. Man erkennt, dass insbesondere die (ausfallende) Bautätigkeit sich negativ auf das Wachstum im Jahr 2023 auswirkt.

Die Inflationsrate - deren starker Anstieg von keiner renommierten Institution zu Jahresbeginn 2022 auch nur annähernd antizipiert wurde - liegt für das Jahr 2022 bei 8,6 %, wobei im Jahresverlauf auch Werte von über 10 % erreicht wurden. Wegen der ab Januar 2023 geltenden Gas- und Strompreisgrenzen ist davon auszugehen, dass Höchststände der Inflation von 10 % und mehr im Jahr 2023 nicht mehr auftreten werden.

Im Jahreswirtschaftsbericht nennt die Bundesregierung einen Wert von voraussichtlich 6,0 % Inflation für 2023. Trotz des Sinkens der Inflationsrate im Vergleich zu 2022 ist davon auszugehen, dass der private Verbrauch wegen der realen Einkommens- und Kaufkraftverluste weiterhin belastet sein wird.

Die EU-Kommission kommt zu vergleichbaren Einschätzungen für 2023: Für Deutschland geht sie von einem Wachstum von 0,2 % aus, sie prognostiziert die Inflationsrate mit 6,3 % leicht höher als die Bundesregierung. Für das Euro-Gebiet sieht die Kommission ein Wachstum von 0,9 % und eine Inflationsrate von 5,6%, für das EU-Gebiet Werte von 0,8 % bzw. 6,4 %. Im Jahr 2024 soll für Deutschland, das EURO- bzw. das EU-Gebiet ein Wachstum zwischen 1,3 % und 1,6% auftreten, die Inflationsraten auf Werte von 2,4 % bis 2,8 % fallen.

Für die wirtschaftliche Entwicklung weltweit sind auch weiterhin die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs, die Effekte durch die Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung, die negative Folgen für Länder mit hoher Verschuldung, die fortbestehenden Probleme mit Material- und Lieferkettenengpässen, relevant. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht für 2023 von einem Wachstum für die Weltwirtschaft von 2,9 % aus, was eine Reduzierung gegenüber 2022 darstellt (3,4 %). Für 2024 ist laut IWF ein Wachstum von 3,1 % zu erwarten. Sowohl 2023 als auch 2024 werden die Wachstumsraten voraussichtlich nicht den langjährigen Schnitt von 3,8 % erreichen. Auch der Welthandel wird durch die oben genannten Themen laut IWF eingetrübt: Nach einem Wachstum von + 5,4 % im Jahr 2022 soll sich im Jahr 2023 nur ein Wert von + 2,4 % ergeben. Insbesondere die exportorientierte deutsche Wirtschaft dürfte diesen Rückgang spüren.

Für die USA ergibt sich laut IWF im Jahr 2022 ein Wachstum von 2,0 %, das sich im Jahr 2023 auf 1,4 % und 2024 auf dann nur noch 1,0 % reduziert. Als Grund werden vom IWF die Maßnahmen der Zentralbank zur Eindämmung der Inflation genannt.

Erstmals seit 40 Jahren liegt 2022 das Wirtschaftswachstum in China mit 3,0 % unter dem globalen Durchschnitt (3,4%). Dies wurde verursacht durch die Eintrübung der Konjunktur in China im 4. Quartal. Für 2023 sieht der IWF für China wieder ein starkes Wachstum von 5,2 %, das im Jahr 2024 zurückgeht auf 4,5 %, um dann mittelfristig unter 4 % zu liegen.

Das Wachstum in Indien liegt 2022 mit 6,8 % auf hohem Niveau, nur noch übertroffen vom Wachstum in Saudi-Arabien mit +8,7 %. Der IWF sieht Indien auch in den Jahren 2023 und 2024 mit 6,1 % bzw. 6,8% als die weltweit am stärksten wachsende Wirtschaftskraft.

Bemerkenswert sind die Einschätzungen des IWF für die Entwicklung in Russland: Nach einem Wachstum des BIP von 4,7 % im Jahr 2021, dem Einbruch wegen der Sanktionen aufgrund des Konflikts im Jahr 2022 mit - 2,2%, wird für die kommenden Jahre wieder ein Wachstum angenommen (2023: + 0,3 %, 2024: + 2,1 %).

2.2 Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Entwicklung in der Automotive Branche beeinflusst maßgeblich die Ergebnisse in unserer Unternehmensgruppe. Das Jahr 2022 war nach wie vor geprägt durch die anhaltende Corona-Pandemie und die angespannte Situation in den Zulieferketten, insbesondere im Bereich der elektronischen Bauteile. Trotz dieser Gesamtsituation hat die Automotive-Industrie auch im Jahr 2022 hohe Gewinne erzielt. Es ist allerdings eine Tatsache, dass die Gewinne verstärkt auf Seiten der Automobilhersteller sind. Die Zulieferer leiden weiterhin unter dem hohen Kostendruck, der nicht im erforderlichen Rahmen an die OEMs weitergegeben werden konnte.

Damit wird sich auch der Überlebenskampf der Zulieferindustrie weiter verschärfen. Der Automobilabsatz hat sich weltweit um 6% auf 9 Mio. Fahrzeuge reduziert. In China ist der Nfz-Markt 2022 um 51% auf 767.600 Einheiten geschrumpft. Auch in Europa und USA hat der Markt weiter an Fahrt verloren. Die Autoindustrie geht dennoch insgesamt gestärkt aus den Krisenjahren hervor. Laut den Wirtschaftsanalysten von EY verzeichneten die 16 analysierten Automobilhersteller zwischen Juli und September 2022 sowohl beim Gesamtgewinn als auch beim Umsatz den höchsten Stand, der jemals in einem dritten Quartal ausgewiesen wurde. Bei den deutschen Herstellern betrug das Plus beim operativen Gewinn 58 Prozent, bei US-Konzernen 38 Prozent und bei japanischen Unternehmen 2 Prozent.

Im Blick auf die Zukunft und die damit verbundenen globalen Herausforderungen ist von einem klaren Trend zu einer verstärkten Umstrukturierung in den Lieferketten auszugehen. Dies wird vermutlich zu einer Lokalisierung auch im Sinne von mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Zulieferindustrie führen.

Auch wenn global massiv Kapazitäten aufgebaut werden, wird es hinsichtlich der Chipknappheit vermutlich erst ab ca. 2024 eine spürbare Entspannung der Liefersituation geben. Damit bleibt dieses Thema bei vielen Zulieferern und bei unseren Gesellschaften auf der Agenda ganz oben.

Das Europageschäft von Erich Jaeger hat sich deutlich über der Marktentwicklung positiv entwickelt. Grund hierfür ist neben der Stabilisierung in der Nfz-Produktion und dem Gewinn von Neuprojekten insbesondere der PKW-Markt, wo Kunden von Erich Jaeger Universal-und Aftermarket-Produkte bezogen haben für anderweitig nicht lieferbare OEMs-Ausstattungen. Projektgewinne konnten auch aufgrund von Lieferschwierigkeiten des Wettbewerbs erzielt werden. Sowohl die solide Aufstellung von Erich Jaeger in den OEMs- und Aftermarket-Marktsegmenten als auch die Flexibilität in kurzfristigen Produktanpassungen und die Bandbreite des Basis-Produktportfolios ermöglichten es, diese oft kurzfristigen Kundenbedarfe zu beliefern.

Das China-Geschäft von Erich Jaeger lag in Folge des massiven Einbruchs der chinesischen Nfz-Industrie mit - 40% deutlich unter dem Plan. Trotz erfreulicher Neugeschäfte im Pkw-Sektor konnte der Einbruch des Nfz-Geschäfts nicht kompensiert werden.

Das USA-Geschäft von Erich Jaeger lag 2022 durch den Umsatzrückgang eines Produktes und dem verspäteten Serienanlaufs der Nachfolgerproduktgruppe deutlich hinter den Erwartungen. Im Jahr 2023 soll sich ab Q2 der NAFTA-Umsatz durch Neuprojekte steigern.

Eine weitere wichtige Branche der AdCapital-Gruppe liegt in der Elektroindustrie. Insgesamt wuchs die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter laut ZVEI im vergangenen Jahr um 3,4 Prozent, deutlich weniger als noch im Jahr zuvor (9,5%).

Versorgungsengpässe (Materialknappheiten, logistische Probleme etc.) bleiben das größte Produktionshemmnis. Auch klagen immer mehr Unternehmen (aktuell fast 50%) über Fachkräftemangel. Der Verband erwartet für das Jahr 2023 nur noch eine Konsolidierung, d.h. 0% reales Produktionswachstum.

Die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen und Prognosen gestalten sich wie im Vorjahr recht unterschiedlich. Wir gehen jedoch davon aus, dass im Jahr 2023 spätestens ab Mitte des Jahres eine Belebung der wirtschaftlichen Entwicklung einsetzt. Dieser positive Ausblick steht jedoch wie im Vorjahr unter dem Vorbehalt der Unsicherheiten über die weitere Entwicklung im Krieg in der Ukraine und die sich daraus ergebenden Effekte für die Weltwirtschaft. Welche konkreten direkten oder indirekten Auswirkungen sich hieraus für die Branchen der Unternehmen des AdCapital-Konzerns ergeben könnten, kann nicht antizipiert werden.

3. Ertragslage

3.1 Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Die für die Beurteilung der Entwicklung der Gesellschaft relevanten Kennzahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt:

Gewinn- und Verlustrechnung des AdCapital-Konzerns

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(in Mio. €) 2022 2021
Gesamtleistung 154,7 171,5
Sonstige betriebliche Erträge 6,1 3,9
Materialaufwand -88,4 -89,3
Personalaufwand -42,4 -45,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen -34,3 -30,6
Betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen -4,3 10,2
Abschreibungen -4,0 -4,6
Betriebliches Ergebnis -8,4 5,6
Finanzergebnis -0,8 -0,7
Ergebnis vor Steuern (EBT) -9,1 4,9
Ertragsteuern und sonstige Steuern -1,4 -2,0
Konzernjahresergebnis -10,6 2,9

Bei den Beteiligungsunternehmen der AdCapital AG handelt es sich vor allem um produzierende Unternehmen, die in unterschiedlichen Geschäftsbereichen und Regionen tätig sind. Daher werden sie sowohl von der gesamtwirtschaftlichen und regionalen Konjunktur als auch der Branchenkonjunktur in jeweils unterschiedlichem Maße beeinflusst.

Wir beobachten seit mehreren Jahren eine zunehmende Internationalisierung unseres Konzerns. Im Berichtsjahr ist jedoch erstmals seit Jahren der Auslandsanteil der Konzernumsätze mit 67 % geringer als im Vorjahr (VJ. 69 %). Der Anteil der Umsätze mit Kunden in der EU ist zwar gewachsen, mit Kunden außerhalb der EU dagegen stark gefallen von 33 % auf 27 %. Dieser Rückgang wird vor allem verursacht durch den Rückgang der Umsätze bei der chinesischen und bei der amerikanischen Gesellschaft der Erich Jaeger-Gruppe.

Hier zeigt sich deutlich die Abhängigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung der AdCapital AG sowohl vom konjunkturellen Umfeld in Deutschland und auch von der Lage der Weltwirtschaft insgesamt, vor allem der globalen Automobilkonjunktur.

Die Ertragslage des Konzerns im Jahr 2022 kann nicht zufriedenstellen. Im Vergleich zum Rekordjahr 2021, vor allem hinsichtlich der Gesamtleistung, ergibt sich 2022 eine deutliche Verschlechterung der Gesamtleistung und des Ergebnisses. Zwar zeigen BDT, FRAKO, KTS und die Ende 2021 erworbene, jetzt erstmals konsolidierte Gesellschaft OPUS Grundstücksgesellschaft mbH positive betriebliche Ergebnisse. Diese werden aber überkompensiert durch Verluste bei der Erich Jaeger-Gruppe, ergebnismindernd tragen Taller und die Holding-Gesellschaften bei.

Bei der Erich Jaeger-Gruppe sind die massiv gestiegenen Materialkosten, die nicht vollumfänglich an die Kunden weiterverrechnet werden konnten, mit für den hohen Verlust verantwortlich. Des Weiteren entstand bei der Kabelproduktion wegen der Verschiebung des Produktionsstarts weiterhin ein hoher Anlaufverlust. Weitere Einflüsse sind die gestiegenen Transportkosten, Reklamationskosten und - wie schon im letzten Jahr - Verzögerungen bei der Belieferung mit Elektronikbauteilen.

Die chinesische Gesellschaft der Jaeger-Gruppe hat im Berichtsjahr 2022 ein Ergebnis in etwa der gleichen Größenordnung wie im Vorjahr erzielt. Der Gewinn, der den konzernfremden Gesellschaftern zusteht, ist nahezu unverändert zum Vorjahr.

Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im AdCapital-Konzern stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:

Die Gesamtleistung ist mit 154,7 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert von 171,5 Mio. € im Wesentlichen wegen der Probleme auf dem chinesischen Automobilmarkt um 9,8 % gefallen. Zu beachten ist jedoch auch, dass im Vorjahr OPUS noch mit rund 5,2 Mio. € enthalten war.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich von 3,9 Mio. € auf 6,1 Mio. € erhöht. Diese Veränderung ist im Wesentlichen auf höhere Währungseffekte zurückzuführen.

Der Materialaufwand im Konzern ist von 89,3 Mio. € trotz des starken Rückgangs der Gesamtleistung nur um 0,9 Mio. € beziehungsweise um 1,0 % auf 88,4 Mio. € gesunken. Die Materialquote ist dadurch von 52,1 % im Vorjahr um 5,1 Prozentpunkte auf 57,2 % gestiegen. Bei Erich Jaeger wurde ein Sachverhalt, der Transportkosten betrifft (rund 2 Mio. €), nicht mehr wie im Vorjahr in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen, sondern nunmehr im Materialaufwand ausgewiesen. Aufgrund der durchgeführten Aktivierung der Eingangsfrachten ergab sich in der Gruppe im Jahr 2022 insgesamt ein Ergebniseffekt von 650 €. Der Materialaufwand für OPUS lag im Vorjahr bei rund 1 Mio. €.

Beim Materialaufwand spiegeln sich insbesondere die höheren Rohstoffkosten u.a. für Kupfer und Kunststoff sowie Elektronik-Bauteile wider. Wie im Vorjahr kam die Materialverfügbarkeitsproblematik zum Tragen, es musste zum Teil zu höheren Preisen eingekauft werden, um die Produktions- und Lieferfähigkeit zu erhalten. Auch wenn erhöhte Preise an Kunden weitergegeben werden konnten, so trat doch regelmäßig ein zeitlicher Versatz zwischen Kosten- und Preiserhöhung auf, der sich in der Regel negativ auf das Ergebnis auswirkte.

Der Personalaufwand ist um 3,0 Mio. € auf 42,4 Mio. € gefallen. Die Personalzahlen wurden an die geringere Leistung angepasst. Trotz der Reduktion der Personalkosten hat sich die Personalquote mit 27,4 % im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozentpunkte erhöht.

Abgesehen vom Vorjahr, als Sondereffekte eine Rolle spielten, ist diese Personalquote die niedrigste der letzten Jahre.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von 30,6 Mio. € im Vorjahr (davon OPUS rund 1,3 Mio. €) auf 34,3 Mio. € erhöht. Die Währungsverluste haben sich um 1,9 Mio. € erhöht. Seit November 2022 machen OEMs gegen eine Tochtergesellschaft der Erich Jaeger GmbH + Co. KG außergerichtlich Gewährleistungsansprüche wegen der Lieferung von aus Sicht der OEMs angeblich mangelhaften Komponenten geltend. Der Sachverhalt wird derzeit in engem Austausch mit den OEMs aufgeklärt. In diesem Zusammenhang sind im Konzernabschluss bislang Aufwendungen für Reklamationen, Teilwertabschreibungen und Verfahrenskosten in Höhe von 5,0 Mio. € berücksichtigt. Aufgrund des geänderten Ausweises von Transportkosten (siehe die obigen Erläuterungen beim Materialaufwand) ergab sich eine Reduktion um rund 2,0 Mio. € gegenüber Vorjahr.

Die saldierten Währungseffekte sind dieses Jahr positiv und betragen rund 0,7 Mio. € (Vorjahr: rund - 0,3 Mio. €).

Das Konzern-EBIT beträgt - 8,4 Mio. €, bei einem Vorjahresergebnis in Höhe von + 5,5 Mio. €.

Das Finanzergebnis liegt mit - 0,8 Mio. € in der Größenordnung des Vorjahres (- 0,7 Mio. €). Im Jahr 2022 ist jedoch ein positiver Effekt aus der Entkonsolidierung der OPUS GmbH in Höhe von 0,3 Mio. € enthalten, der den deutlich höheren Zinsaufwand als im Vorjahr (+ 0,4 Mio. €) zum großen Teil kompensiert.

Die Zusammensetzungen der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind im Einzelnen im Konzernanhang näher aufgegliedert und kommentiert.

Insgesamt weisen wir im AdCapital-Konzern einen Jahresfehlbetrag vor Anteilen Dritter in Höhe von - 10,6 Mio. € (Vorjahr: Jahresüberschuss +2,9 Mio. €) aus.

Im Halbjahresbericht 2022 wurde darauf hingewiesen, dass die Gesamtleistung für das erste Halbjahr zwar den Erwartungen entspricht, auf der Ergebnisseite sich aber bereits deutliche Einbußen ergeben haben. Das EBIT lag zur Jahresmitte bei - 0,3 Mio. €, beeinflusst vor allem durch einen Verlust von 0,7 Mio. € aus der Entkonsolidierung von OPUS. Im zweiten Halbjahr haben sich die im Halbjahresbericht genannten Risiken massiv materialisiert. Darüber hinaus haben Reklamationskosten in Höhe von 5,0 Mio. € und eine Drohverlustrückstellung (Vorwegnahme eines Risikos) in Höhe von 0,4 Mio. € das Ergebnis belastet. Gegenläufig wurden im zweiten Halbjahr positive Effekte aus einer Wechselkursthematik in Höhe von 0,2 Mio. € berücksichtigt. In Summe ergibt sich somit für die zweite Jahreshälfte ein negatives EBIT in Höhe von rund - 8,1 Mio. €, zum größten Teil verursacht durch die Erich Jaeger Gruppe.

Im Dezember 2021 wurde die Planung für die Gesellschaften und den AdCapital-Konzern insgesamt erstellt. Nach der Veräußerung von Anteilen an OPUS und der Entkonsolidierung dieser Gesellschaft wurde die Transaktion in der Planung des Konzerns nachträglich berücksichtigt. Verglichen mit dieser adjustierten Planung für das Jahr 2022 ergibt sich folgendes Bild:

Die geplante Leistung für 2022 wurde im Gesamtkonzern um 5,6% verfehlt. Hierfür verantwortlich ist vor allem die Erich Jaeger Gruppe mit über 14 % Planabweichung. Obwohl bei der chinesischen Tochtergesellschaft für 2022 schon ein Rückgang des Umsatzes verglichen mit dem Vorjahr 2021 unterstellt wurde, konnte der geplante externe Umsatz bei weitem nicht erreicht werden (- 42 % verglichen mit Plan). Der geplante Inter-CompanyUmsatz wurde zwar übertroffen (+ 15 %), in Summe ergab sich bei der chinesischen Tochtergesellschaft eine deutliche negative Planabweichung (- 11 %). Für die Kabelfertigung wurde im Plan für das Geschäftsjahr 2022 angenommen, dass der Start der Produktion im laufenden Geschäftsjahr erfolgen wird. Der Start der Produktion musste aber - wie schon erwähnt - auf das 2. Quartal 2023 verlegt werden. Deswegen liegt 2022 die Gesamtleistung der Gesellschaft 85 % unter Plan.

FRAKO lag 2022 bei der Gesamtleistung leicht unter Plan (- 5,1 %), BDT konnte den Zielwert erreichen. Taller mit + 16,2 % und insbesondere KTS mit + 31,7 % konnten die geplante Gesamtleistung deutlich übertreffen. Bei KTS wurden im Plan Risiken berücksichtigt, die sich im Jahr 2022 nicht materialisiert haben.

Auf EBIT-Ebene wurde der Plan für den AdCapital Konzern verfehlt. Einem Planwert von + 5,8 Mio. € steht ein realisierter Wert von - 8,4 Mio. € gegenüber. Die wesentliche Abweichung wurde durch die Erich Jaeger-Gruppe verursacht, bei der bei allen Gesellschaften außer der chinesischen massive negative Planabweichungen auftraten. Auf die vorstehenden Ausführungen zu außergerichtlich geltend gemachten Gewährleistungsansprüchen wird verwiesen. Die größten absoluten Abweichungen zwischen Ist und Plan lagen bei den deutschen Gesellschaften. Da die chinesische Gesellschaft auf EBIT-Ebene leicht das Budget übertroffen hat, liegt der Gewinn, der den konzernfremden Gesellschaftern zusteht, ebenfalls leicht über Plan (+ 6%).

Obwohl die im Dezember 2021 aufgestellte Planung für 2022 nicht von einer Fortsetzung des Rekordjahres 2021 ausgegangen ist, sondern im Gegenteil sogar eine leichte Reduktion bei der Gesamtleistung angenommen wurde, wurde diese vorsichtige Planung verfehlt. Trotz der großen Planabweichungen traten im Jahre 2022 keine Liquiditätsprobleme auf. Grund hierfür ist, dass durch die die rechtzeitige Beschaffung von Finanzmittel Spielräume bei der Liquidität eröffnet wurden, die genutzt werden konnten.

3.2 Industriebeteiligungen

Die Beteiligungen der AdCapital AG sind in unterschiedlichen Geschäftsfelder, aber auch unterschiedlichen Wirtschaftsregionen tätig. Deshalb unterscheiden sich die wirtschaftlichen Entwicklungen der einzelnen Gesellschaften im Jahr 2022 deutlich voneinander:

Nach der starken Steigerung im Jahr 2021 musste unsere größte Gesellschaft Erich Jaeger im Jahr 2022 einen deutlichen Rückgang der Umsätze und der Gesamtleistung verkraften (- 14% bzw. -18 %). Die Umsätze wurden zu 80% außerhalb Deutschlands erzielt. Der Schwerpunkt des Auslandsumsatzes hat sich jedoch verschoben: Waren im Vorjahr vom Gesamtumsatz noch fast 40 % außerhalb der EU erzielt worden, so sank dieser Anteil auf rund 31 %. Grund hierfür ist der deutliche Rückgang der externen Umsätze in China (46 %) und in den USA (- 28 %). In China ist dies Folge der Null-Covid-Politik der Regierung, die massive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung hatte, in den USA wurde planmäßig ein umsatzträchtiges Produkt abgelöst, das Hochlaufen des Nachfolgers verzögerte sich jedoch. Trotz der Schwierigkeiten mit der Versorgung von Elektronikbauteilen konnte die tschechische Tochtergesellschaft beim Gesamtumsatz den Vorjahreswert und fast genau den Planwert erreichen (-1%). Der Umsatz dieser Gesellschaft mit externen Dritten wurde durch den Krieg in der Ukraine beeinträchtigt.

Nachdem die Taller GmbH im Jahr 2021 wegen der Lieferschwierigkeiten eines vom Hochwasser betroffenen Lieferanten einen deutlichen Rückgang beim Umsatz verkraften musste, konnte der Umsatz im Jahr 2022 gesteigert werden (+ 3 %), wobei im Plan aus Vorsichtsgründen mit einem weiteren Rückgang des Umsatzes gerechnet wurde. Insofern hat sich diese Gesellschaft im Jahr 2022 deutlich besser entwickelt als prognostiziert worden war. Taller besitzt ein wettbewerbsfähiges Produktportfolio, zu vermuten ist, dass Kunden wegen der Schwierigkeiten in den Lieferketten bzw. hohen Lagerbeständen Umsätze gegen Jahresende zeitlich auf Mitte 2023 verschieben könnten. Der Vertrieb bei Taller soll im Geschäftsjahr 2023 aufgebaut werden, um die sich bietenden Markt- und Technologie-Chancen effektiv zu nutzen.

Die Entwicklung der Bavaria Digital Technik war wie schon in den Vorjahren sehr erfreulich. Der Umsatz konnte - auch wegen der höheren Preise - weiter gesteigert werden (+ 11 %), der Planwert konnte erreicht werden. Gründe hierfür sind wie in den Vorjahren insbesondere Aufträge mit Kunden, die in den letzten 3 - 4 Jahren neu gewonnen werden konnten. Aufgrund der Chip-Krise gestaltete sich jedoch die Gewinnung neuer Projekte immer noch schwierig. Im Automotive-Bereich war die Leistung 2022 wegen der Lieferprobleme mit elektronischen Bauteilen leicht geringer als im Vorjahr, ebenso in der Medizintechnik, wo im Jahr 2021 wegen der Corona-Krise Sondereffekte zum Tragen kamen. Sehr erfreulich dagegen waren im Jahr 2022 die Entwicklungen mit Kunden aus den Branchen Industrie ( + 37,5% bei der Gesamtleistung) bzw. Energie ( + 26,8 %).

Das Ergebnis der BDT lag jedoch mit jeweils um die 45 % sowohl unter Vorjahr als auch unter Plan. Gründe hierfür sind zum einen die hohe Vergleichsbasis wegen des Sondereffektes im Jahre 2021, zum anderen die Kostenerhöhungen bei den elektronischen Bauteilen, die wegen des Zeitversatzes bei der Weitergabe als höhere Preise an den Kunden zu negativen Auswirkungen beim EBIT führen. Nicht zu vernachlässigen waren jedoch auch die Auswirkungen einer hohen Krankheitsquote (Corona) auf die Produktivität.

Das Jahr 2022 war für die FRAKO ein zufriedenstellendes Wirtschaftsjahr. Zwar stieg der Auftragsbestand im Verlauf des Jahres auf nie gekannte Höhen, dies lag aber an einem krisenbedingt eklatanten Materialmangel, der dazu führte, dass Aufträge nicht gefertigt und ausgeliefert werden konnten. Der Auftragseingang lag dagegen etwa auf Vorjahresniveau. Trotz dieser Schwierigkeiten konnte der Vorjahresumsatz fast gehalten werden (- 1,7 %). Aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen sank das EBIT um rund 40 %.

Äußerst erfreulich war die Entwicklung bei der KTS. Die Gesamtleistung konnte um mehr als 30 % auf deutlich mehr als 10 Mio. € gesteigert werden. Grund ist der Hochlauf mehrerer größerer Neuprojekte. Auf EBIT-Ebene wurde der Vorjahreswert ebenso deutlich übertroffen (+ 73 %).

Die OPUS GmbH wird nicht mehr konsolidiert, da die operative Führung der Gesellschaft an den Partner abgegeben wurde. Erstmalig wird jedoch die OPUS Grundstückgesellschaft mbH im Konzernabschluss berücksichtigt. Diese Gesellschaft wurde im Rahmen der Umstrukturierung der OPUS Formenbau GmbH & Co. KG im Dezember 2021 vom damaligen Minderheitsgesellschafter der OPUS Formenbau GmbH & Co. KG übernommen. Das von OPUS GmbH genutzte Bürogebäude befindet sich im Eigentum der Gesellschaft.

4. Finanz- und Vermögenslage

4.1 Portfolioentwicklung

Im Zuge des 2012 vollzogenen Konzernstrategiewechsels erfolgen Zukäufe im Beteiligungsportfolio ausschließlich zur gezielten Unterstützung der Wertschöpfungsketten bei unseren bestehenden Tochterunternehmen insbesondere im Automotive-Bereich. Wir halten unsere Beteiligungen langfristig und entwickeln diese erfolgreich weiter. Im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es keine Neuinvestitionen im Beteiligungsbereich.

Im Vorjahr wurde - wie oben ausgeführt - die OPUS Grundstücksgesellschaft mbH erworben. Eine Konsolidierung erfolgte im Jahresabschluss 2021 nicht, da zum damaligen Zeitpunkt im Zuge der OPUS-Transaktion eine baldige Weiterveräußerung der Gesellschaft geplant war. Da diese nicht erfolgt ist, wird die OPUS Grundstücksgesellschaft mbH vollkonsolidiert.

4.2 Investitionen

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(in Mio. €) 2022 2021
Investitionsvolumen, Konzern 3,9 8,3

Nach den hohen Investitionen im vergangenen Jahr mit insbesondere der Kabelfertigung bewegen sich die Investitionen in der Größenordnung der Abschreibungen. In den aufgeführten Investitionen sind Konsolidierungskreisänderungen von 0,3 Mio. € aus der Erstkonsolidierung OPUS GmbH enthalten. Wie im Vorjahr liegt auch im Berichtsjahr der Schwerpunkt auf Erich Jaeger, daneben wurden aber auch substanzielle Investitionen bei BDT durchgeführt.

4.3 Finanzlage

4.3.1 Finanzstrategie

In der Vergangenheit wurde der Finanzbedarf der einzelnen Konzernunternehmen im Inland im Wesentlichen durch Bereitstellung von Eigenkapital, Gesellschafterdarlehen und die Einbeziehung in das Cash-Pool-System der AdCapital AG gedeckt. Aufgrund der Wichtigkeit von stabilen Beziehungen zu (Haus-)Banken sind die Beteiligungsunternehmen angehalten, auch Kredite von Banken in Anspruch zu nehmen.

Unser Ziel bleibt weiterhin, eine Eigenkapitalquote auszuweisen, die es auch in Krisenzeiten ermöglicht, extern weitere Finanzmittel zu beschaffen. Die Eigenkapitalquote liegt zwar mit 44,4% deutlich unter der des vergangenen Jahres (54,8 %), ist jedoch immer noch ein Wert, der die Aufnahme weiterer Finanzmittel zur Investition bzw. Akquisition geeigneter Gesellschaften ermöglicht.

Über die tatsächlichen Inanspruchnahmen bestehender externer Finanzierungen hinaus stehen uns aufgrund unserer zweifelsfreien Bonität noch umfangreiche freie Kreditlinien zur Verfügung. Freie Liquidität der AdCapital AG wird von uns in Zahlungsmitteln gehalten, um eine jederzeitige Verfügbarkeit der finanziellen Mittel sicherzustellen und Bewertungsrisiken auszuschließen.

Die Finanzlage des Konzerns ist damit trotz der krisenbehafteten Zeiten unverändert stabil. Die Sicherung der Liquidität aller operativen Einheiten des Konzerns und der Holding hat für uns auch weiterhin oberste Priorität.

4.3.2 Kapitalstruktur

Der AdCapital-Konzern weist folgende Kapitalstruktur auf:

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(in Mio. €) 31. Dez. 2022 % 31. Dez. 2021 %
Eigenkapital 50,3 44,4 61,3 54,8
Fremdkapital 63,0 55,6 50,5 45,2
Gesamtkapital 113,3 100,0 111,8 100,0

Im Sinne der beschriebenen Finanzstrategie weist der Konzern trotz der Verluste im Jahr 2022 eine akzeptable Eigenkapitalquote aus. Das Eigenkapital ist durch das negative Ergebnis absolut merklich gesunken. Die Vorräte sind im Jahr 2022 gegenüber 2021 angestiegen, wodurch sich ein weiterer Anstieg der Bilanzsumme ergab. Das Zusammenwirken beider Effekte führt zu einem deutlichen Rückgang der Eigenkapitalquote.

4.3.3 Cashflow /​ Verkürzte Kapitalflussrechnung

Der Cashflow des Konzerns entwickelte sich wie folgt:

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(in Mio. €) 2022 2021
Operativer Cashflow -3,6 -3,7
Netto-Investitionen -3,4 -2,9
Free Cashflow -7,0 -6,5
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit +4,9 +5,5

Der operative Cashflow ist wegen der angefallenen Verluste und der erhöhten Vorräte deutlich negativ. Daneben führte auch die Investitionstätigkeit zu einem Abfluss von finanziellen Mitteln. Finanziert wurden diese Ausgaben vor allen durch verstärkte Nutzung bestehender bzw. durch Abschluss neuer Darlehen, zum anderen hat sich der Finanzmittelfonds reduziert.

4.3.4 Cash-Pool-System

Alle wesentlichen inländischen Gesellschaften des Konzerns sind in das Cash-Pooling des AdCapital-Konzerns einbezogen. Das Cash-Pool-System des Konzerns sichert den konzernzugehörigen Gesellschaften eine unbürokratische Betriebsmittelfinanzierung.

4.4 Vermögenslage

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(in Mio. €) 31. Dez. 2022 % 31. Dez. 2021 %
Anlagevermögen 27,9 24,6 28,1 25,1
Umlaufvermögen und sonstige Aktiva 85,5 75,4 83,7 74,9
davon Zahlungsmittel 6,8 6,1 8,9 7,9
Gesamtvermögen 113,3 100,0 111,8 100,0

Aus den Änderungen des Konsolidierungskreises (wegen OPUS GmbH bzw. OPUS Grundstücksgesellschaft mbH) ergibt sich kein wesentlicher Saldoeffekt. Des Weiteren sind die Investitionen in der Größenordnung der Abschreibungen. Deswegen verändert sich das Anlagevermögen nur gering. Die hohen Investitionen bspw. in die Kabelfertigung wurden bereits im Jahr 2021 durchgeführt.

Das Umlaufvermögen (Working Capital) hat sich durch gestiegene Vorräte im Zusammenhang mit den bereits mehrfach erwähnten Materialthemen nochmals erhöht.

Die Höhe unserer Liquidität (Zahlungsmittel) zuzüglich vorhandener freier vertraglicher Kreditreserven halten wir vor dem Hintergrund des Finanzierungsbedarfs für das weitere Wachstum der Gruppe und wegen des Vorhandenseins einer Sicherheitsreserve für angemessen und absolut unerlässlich.

4.5 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die Vermögens- und Finanzlage des Konzerns ist trotz der Schwierigkeiten und des Verlustes im Jahr 2022 weiterhin geordnet. Die AdCapital-Gruppe wird ihre Aufgaben, die Finanzierung ihrer Beteiligungsunternehmen, auch in Zukunft mit den ihr zur Verfügung stehenden Finanzmitteln sowie den externen Finanzpotenzialen erfolgreich wahrnehmen können. Für den Fall von Situationen angespannter Liquidität aufgrund der aktuellen Themen wie Materialmangel und Russland-Ukraine-Konflikt, aber auch bei Vorliegen der Chance größerer Erweiterungsinvestitionen - wie bspw. den Zukauf neuer Beteiligungen - stehen weitere Finanzierungsquellen zur Verfügung.

Die Eigenkapitalquote im Konzern sowie auf Ebene der AdCapital AG bleibt auch 2022 trotz des angefallenen Verlustes ausreichend hoch.

Die Ertragslage im Geschäftsjahr hat sich im Jahr 2022 aus den bereits genannten Gründen stark verschlechtert. Da die Gesellschaften der Erich Jaeger-Gruppe, an denen der Minderheitsgesellschafter beteiligt ist, für 2022 ein positives Ergebnis ausweisen, steht dem konzernfremden Gesellschafter ein Gewinn von über 1 Mio. € zu.

Der Start ins Geschäftsjahr 2023 ist weiterhin geprägt von einem sehr volatilen Umfeld. Die Auftragsbestände sind in einem Teil der Gesellschaften erfreulich hoch, können jedoch aufgrund von fehlendem Material wie auch schon im Jahr 2022 nur eingeschränkt abgearbeitet werden. Die deutlich gestiegenen Rohstoffpreise haben weiterhin Bestand und einen erheblichen Einfluss auf die Materialquote und die Profitabilität.

Die durch die Änderung der Null-Covid-Politik in China aufgetretenen Beeinträchtigungen klingen voraussichtlich langsam ab. Sollte sich in China jedoch eine starke Erholung der Wirtschaft ergeben, so könnte dies durch indirekte Effekte wie bspw. steigende Gaspreise negative Auswirkungen auf die Wirtschaft in anderen Weltregionen haben. Das Problem der instabilen Lieferketten mag sich reduziert haben, vollständig verschwinden wird es im Jahr 2023 vermutlich nicht. Dies betrifft unsere Konzerngesellschaften insbesondere bei den elektronischen Bauteilen. Auch sollte das Risiko eines hohen Krankenstandes nicht vernachlässigt werden. Trotz des Übergangs der Corona-Pandemie in eine Endemie trat - auch verursacht durch andere Krankheiten - eine starke Beeinträchtigung der Gesundheitsquote auf.

Ein beständig größer werdendes Problem ist der Fachkräftemangel. Dieser führt dazu, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Unternehmen oft stark belastet werden, um die den Kunden zugesagten Leistungen zu erbringen. Die Nutzung externer Fachkräfte zur Überbrückung von Engpässen ist wegen der Kosten und der Dauer der Einarbeitung sicherlich keine ideale Lösung, aber dennoch häufig nicht vermeidbar.

Der Russland-Ukraine-Konflikt wird wohl noch längere Zeit die Weltwirtschaft massiv beeinträchtigen, weitere Eskalationen (bspw. durch Sanktionen) und Konflikte in anderen Regionen sind im Bereich des Möglichen. Eine Aussage zum kurz- und mittelfristigen Einfluss auf Umsatz, Ergebnis und Liquidität unserer Unternehmen ist deswegen wie schon im Vorjahr nicht möglich. Unser erklärtes Ziel bleibt, die Wettbewerbsfähigkeit der Beteiligungsunternehmen sowie deren Rentabilität und Liquidität durch proaktive Maßnahmen so weit zu erhöhen, dass auch unvorhergesehene Probleme die Beteiligungsgesellschaften und den Konzern insgesamt nicht massiv beeinträchtigen.

5. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

5.1 Mitarbeiter

Zum 31. Dezember 2022 beschäftigte die AdCapital AG zwei (Vorjahr: drei) Mitarbeiter. Im AdCapital-Konzern waren 2022 durchschnittlich 1.337 Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr (1.549 Mitarbeiter) ist die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter damit deutlich gesunken. Hierin spiegelt sich der geringere Umsatz im Geschäftsjahr wider, die Anzahl der direkten Mitarbeiter wurde im Jahresverlauf kontinuierlich dem niedrigeren Umsatzniveau angepasst.

Die Zahl der Auszubildenden liegt bei 15 (Vorjahr: 25). Dieser starke Rückgang wird vor allem verursacht durch den Wegfall der OPUS GmbH (-7) wegen der Entkonsolidierung dieser Gesellschaft. Wir sehen die Ausbildung junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als geeignetes Mittel, dem Fachkräftemangel in unseren Gesellschaften entgegenzuwirken.

Die Holding unterstützt die Beteiligungsunternehmen bei der Auswahl. Förderung, Weiterbildung und Bindung der Mitarbeiter. Eine gute Aus- und Fortbildung ist unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg der AdCapital AG und ihrer Beteiligungen.

Die Herausforderung bleibt bestehen, vakante Stellen mit gut ausgebildeten Mitarbeitern zu besetzen. Ziel ist es - neben der Entwicklung eigener Nachwuchskräfte - erfahrene Mitarbeiter als Schlüsselpersonen langfristig an das Unternehmen zu binden.

5.2 Forschung und Entwicklung

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Konzern lagen im Geschäftsjahr 2022 bei rund 1,9 Mio. € (Vorjahr: 2,0 Mio. €).

Es handelt sich im Wesentlichen um Fortentwicklungen des bestehenden Produktportfolios.

6. Nichtfinanzielle Berichterstattung

Die AdCapital AG bzw. der AdCapital Konzern unterliegen nicht der Pflicht zur nichtfinanziellen Erklärung gemäß § 289 b Abs.1 des HGB. Die Aktien der AdCapital AG werden am Basic Board der Frankfurter Börse gehandelt werden, dieser Markt ist jedoch kein organisierter Markt im Sinne des § 2 Abs.11 des Wertpapierhandelsgesetzes. Somit ist die AdCapital AG weder kapitalmarktorientiert im Sinne des § 264d HGB noch börsennotiert im Sinne des § 3 Abs. 2 AktG.

Auf eine freiwillige Sozial- und Umweltberichterstattung wurde - wie schon in den Vorjahren - aus Kosten- und Effizienzgründen verzichtet.

Die AdCapital AG und alle Konzerngesellschaften bereiten sich intensiv darauf vor, die zukünftigen Berichtspflichten wie bspw. ESRS (European Sustainability Reporting Standards) oder die Anforderungen der EU-Taxonomie zu erfüllen.

7. Risikobericht

7.1 Chancen- und Risikomanagementsystem

Die von uns und unseren Tochtergesellschaften verfolgte Chancen- und Risikopolitik entspringt der Strategie, nachhaltig Erträge aus sowie Wertsteigerungen bei unseren operativen Unternehmensbeteiligungen zu erzielen. Unangemessene Risiken gehen wir nicht ein. Die Grundsätze der Risikopolitik werden durch den Vorstand in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat vorgegeben.

Wir nutzen verschiedene Informations- und Kontrollsysteme, um Entwicklungen frühzeitig erkennen zu können, die den Fortbestand einer Unternehmensbeteiligung oder des Konzerns gefährden könnten. Dabei werden sowohl qualitative als auch quantitative Kriterien zur Früherkennung von Risiken genutzt.

7.2 Risikofaktoren aus dem operativen Geschäft der Konzern- und Tochtergesellschaften

Ausfallrisiko

Ausfallrisiken bei unseren Kunden werden im Rahmen eines effektiven Forderungsmanagements durch die Handhabung von Kreditgenehmigungen sowie die Festlegung von Kreditobergrenzen und weiteren Kontrollverfahren auf ein unvermeidliches Maß begrenzt. Dazu gehört auch das bei Erich Jaeger und Taller etablierte Factoring, bei dem Risikokunden durch die Banken ausgeschlossen und damit Indikatoren für ein höheres Ausfallrisiko geliefert werden. Nach Möglichkeit werden auch Warenkreditversicherungen zum Schutz vor Forderungsausfällen abgeschlossen. In Einzelfällen wird mit Kunden eine Lieferung nur gegen Vorauskasse vereinbart.

Risiko aus dem operativen Geschäft

Unseren Konzernunternehmen stehen als Kunde oder als Lieferant häufig deutlich größere Partner gegenüber (bspw. Automotive-Industrie, Halbleiterhersteller), so dass die Verhandlungsmacht unserer Beteiligungen eingeschränkt ist. Obwohl unsere Beteiligungen bemüht sind, die Abhängigkeiten auf ein vertretbares Maß zu begrenzen, lassen sich bei einzelnen Konzernunternehmen starke Abhängigkeiten von Großkunden bzw. wichtigen Lieferanten nicht vermeiden.

Durch Abnahme- beziehungsweise Belieferungsvereinbarungen zwischen dem Lieferanten und der AdCapital-Tochtergesellschaft wird auf der Beschaffungsseite ein mögliches Belieferungs- respektive Ausfallrisiko des Lieferanten gesteuert. Sofern die Möglichkeit besteht, wird ein Alternativlieferant aufgebaut. Die Wichtigkeit des Vorhandenseins einer solchen Alternative hat sich im Vorjahr schmerzlich gezeigt: Im Sommer 2021 fiel ein wichtiger Lieferant der Taller GmbH aufgrund des Hochwassers im Westen Deutschlands für längere Zeit aus, was bei Taller damals massive Lieferschwierigkeiten verursachte.

Neben dem Dual Souring wird dem generellen Risiko von Lieferschwierigkeiten auf Lieferantenseite auch durch die Bewertungen von Möglichkeiten der Inhousefertigung sowie mit Bewertungen des Fertigungsstandortes und der Entwicklung technologischer Alternativen Rechnung getragen.

Aufgrund der immer noch vorhandenen Probleme in den Lieferketten muss damit gerechnet werden, dass die eigentlich notwendigen Vormaterialien nicht in der erforderlichen Menge bzw. zum erforderlichen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Das Risiko fehlender Transportkapazitäten hat sich im Vergleich zum Vorjahr reduziert.

Der Aufbau von Lagerbeständen resultiert vor allem aus Lieferkettenproblemen, wenn bspw. fast alle Teile für ein Produkt planmäßig geliefert werden, ein Elektronik-Bauteil jedoch nicht verfügbar ist. Dieser erhöhte Lagerbestand führt zum einen zu einem höheren Liquiditätsbedarf, zum anderen besteht das Risiko für Abwertungen wegen bspw. zwischenzeitlich sinkender Rohstoff- oder Bauteilpreise.

Weiterhin könnten stark volatile Rohstoffpreise, insbesondere für Kupfer, Messing, Kunststoff bzw. Elektronikbauteile, zu erheblichen wirtschaftlichen Belastungen unserer operativen Tochtergesellschaften führen. Nach Möglichkeit werden zum einen Abnahmeverträge mit Lieferanten geschlossen, die feste Kaufpreise für bestimmte Absatzmengen garantieren. Auf der anderen Seite werden mit Kunden Kaufpreisanpassungsklauseln (Materialteuerungszuschläge) vereinbart, so dass das Rohstoffpreisrisiko auf den Kunden übertragen wird. Jedoch kommt es regelmäßig zu einem zeitlichen Versatz zwischen Kosten- und entsprechender Preiserhöhung.

Teilweise ist es zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit auch notwendig, in Absprache mit dem Kunden Rohstoffe bzw. Vorprodukte zu eigentlich überhöhten Preisen zu kaufen.

Die produzierenden Tochterunternehmen sind möglichen Gewährleistungsrisiken ausgesetzt. Für diese wird gegebenenfalls durch Bildung entsprechender Rückstellungen Vorsorge getroffen. Darüber hinaus betreibt die Gruppe bei den wesentlichen Risiken aktives Risikomanagement, um identifizierte Risiken beispielsweise durch Versicherungen sowie durch Überprüfung und Optimierung der Prozessketten zu vermeiden.

Vor dem Hintergrund der weltpolitischen Lage besteht eine Tendenz zu geografischen Markt- und Handelsrestriktionen. Hierzu arbeiten wir an einem strategischen Ansatz, um den Restriktionen entgegenzuwirken bzw. die Auswirkungen auf das Geschäft der Tochtergesellschaften zu minimieren. Möglichen Markt- und Handelsbeeinträchtigungen wird ggfs. durch eine strategische Differenzierung des Produkt- und Segmentportfolios der Tochtergesellschaften entgegengewirkt.

Dem zunehmenden Mangel an Fachkräften versuchen wir, durch umfangreiche Aus- und Fortbildung in unseren Gesellschaften sowie disruptiven Technologieentwicklungen durch technologische Weiterentwicklungen entgegenzuwirken.

Zins- und Währungsrisiken

Bei einigen Einzelgesellschaften sind die Zinsrisiken gestiegen, da diese höhere Bankkredite in Anspruch nahmen. Die weitere Entwicklung der Zinsen ist von den Maßnahmen der Zentralbanken abhängig.

Währungsrisiken des Konzerns resultieren aus Transaktionen der Konzerngesellschaften in unterschiedlichen Währungen. Insbesondere sind dabei die Lieferungen von Produktionsgesellschaften an die in anderen Ländern ansässigen Vertriebsgesellschaften betroffen. Mit unserer internationalen Ausrichtung und dem angestrebten, stetigen Anstieg unserer Exportquote sind auch in Zukunft naturgemäß erhöhte Währungsrisiken zu erwarten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich - anders als in den letzten beiden Jahren - ein positiver Saldo für die Ergebnisse aus Wechselkursveränderungen ergeben. Mittelfristig wird noch zu beobachten sein, wie sich die Veränderungen der weltweiten Lieferketten auf die Wechselkurse und damit implizit auf die Wirtschaftlichkeit unserer Produktionswerke auswirken werden. Zum heutigen Zeitpunkt kann dies jedoch noch nicht abgeschätzt werden.

Liquidität der Beteiligungen

Die Liquidität der Beteiligungen wird durch den operativen Cashflow der Gesellschaften und mittels Bereitstellung von Eigen- oder Fremdkapital durch die AdCapital AG sowie durch Finanzinstitute gedeckt. Die Liquidität der einzelnen Gesellschaften wird durch die Holding laufend und engmaschig überwacht, um die Umsetzung der definierten Strategie zu gewährleisten.

Wesentliche Investitionsentscheidungen stehen unter dem Zustimmungsvorbehalt der AdCapital AG.

Sonstige Risiken

Für Darlehen bei Erich Jaeger in Höhe von 18,8 Mio. € zur Wachstums- und Betriebsmittelfinanzierung bestehen Bürgschaften seitens der AdCapital AG.

Es bestehen bei einzelnen Beteiligungen (wechselseitige) Abhängigkeiten mit Großkunden, die zu einem dauerhaften Margendruck führen. Damit ist auch die wirtschaftliche Entwicklung dieser Beteiligungen eng mit der des Kunden verknüpft.

Risikofaktoren aus Geld- und Wertpapieranlagen

Die zum Bilanzstichtag verbliebenen Geldanlagen der AdCapital AG bestehen bei der BW-Bank. Die Geldbestände anderer Tochtergesellschaften sind bei verschiedenen in- und ausländischen Banken angelegt. Seit dem Verkauf unserer Restbestände an Wertpapieren Anfang Februar 2014 bestehen keine Risikofaktoren aus Geld- und Wertpapieranlagen.

7.3 Gesamtaussage zur Risikosituation des Konzerns

Nach Auffassung des Vorstands bestehen derzeit keine absehbaren, materiellen oder bestandsgefährdenden Risiken für den AdCapital-Konzern.

Die im letztjährigen Geschäftsbericht geäußerte Befürchtung, dass im Jahr 2022 aufgrund der sich materialisierenden Risiken die wirtschaftliche Lage für einzelne Konzerngesellschaften auch deutlich beeinträchtigt werden könnte, hat sich für die Erich Jaeger Gruppe bewahrheitet. Wie prognostiziert, führte die Belastung aufgrund der guten Liquiditätsausstattung nicht zu einer Bestandsgefährdung des Konzerns oder seiner Tochterunternehmen. Aufgrund der aktuellen Risikolage zu Beginn des Jahres 2023 kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die wirtschaftliche Situation für die Weltwirtschaft insgesamt und auch für einzelne Beteiligungsunternehmen weiterhin verschlechtert. Aufgrund der weiterhin guten Liquiditätsausstattung gehen wir jedoch davon aus, dass solche weiteren Belastungen nicht zu einer Bestandsgefährdung führen.

Das Unternehmen ist von der Werthaltigkeit seiner Einzelbeteiligungen abhängig. Die erkennbaren Risiken wurden nach umfassenden, kontinuierlichen Einzelanalysen aller Beteiligungen auf Basis der Einzelabschlüsse durch Bewertungsabschläge auf die betreffenden Vermögensgegenstände und die Bildung von angemessenen Rückstellungen berücksichtigt.

8. Abhängigkeitsbericht

Zwischen dem mit über 50 % beteiligten Aktionär Herrn Günther Leibinger und der AdCapital AG besteht kein Beherrschungsvertrag. Herr Leibinger ist auch an anderen Unternehmen beteiligt. Daher war der Vorstand der AdCapital AG zur Aufstellung eines Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG verpflichtet. Der Vorstand erklärt, dass die AdCapital AG nach den Umständen, die dem Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt waren, in denen das Rechtsgeschäft vorgenommen oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde.

9. Sonstige Angaben

Auf die Angaben im Anhang zu eigenen Aktien nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 HGB wird verwiesen.

10. Chancen-/​Risiko und Prognosebericht

10.1 Erwartete Entwicklung der Ertrags- und Finanzlage

Nach der Überwindung der Corona-Krise sollen, die sich für die Konzerngesellschaften bietenden und jetzt realisierbaren Chancen genutzt werden:

Bei der Erich Jaeger Gruppe wird im 2. Quartal des Geschäftsjahres 2023 die Kabelproduktion starten. Des Weiteren wird ein Produktionswerk in Moldawien aufgebaut, wodurch sich Vorteile zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ergeben. Durch die Optimierung der Supply-Chain und der Standardisierung der Produktgruppen soll die Wettbewerbsfähigkeit weiter gestärkt werden. Weitere Einsparungen können durch Optimierungen im Produktionsbereich erzielt werden. Die neu erarbeitete Strategie der Erich Jaeger Gruppe sieht neben dem organischen Wachstum auch ein anorganisches Wachstum vor. Bezüglich der durch die OEMs geltend gemachten Gewährleistungsansprüche wird auf die Erläuterungen unter 3.1 verwiesen.

Bei der BDT wird eine zweite Produktionslinie spätestens im zweiten Quartal 2023 in Betrieb gehen, wodurch es möglich ist, das Umsatzpotential mittelfristig auszubauen, und die Fertigungsabläufe zu optimieren.

FRAKO sieht Chancen insbesondere im Ausbau der bestehenden Auslandsmärkte sowie in der Erschließung neuer Vertriebsregionen. Der Umsatz soll ausgeweitet werden durch den forcierten Ausbau des Produkt- und Leistungsportfolios. Dazu gehört die weitere Fokussierung auf den Bereich Power Quality, die Verbreiterung der Gerätebasis sowie der Ausbau des Servicebereiches.

Bei der KTS wird nach dem Rekordjahr 2022 für das Jahr 2023 eine Konsolidierung auf hohem Niveau unterstellt. Möglichkeiten zur Erweiterung der Produktionskapazität werden bereits geprüft, mit einer Entscheidung ist ggf. im Jahr 2023 zu rechnen.

Durch den (Wieder-)Aufbau einer Vertriebsstruktur sollen bei Taller die bestehenden Chancen genutzt und der Umsatz ab dem Geschäftsjahr 2024 gesteigert werden.

In der Planung der AdCapital-Gruppe für die folgenden Geschäftsjahre, die im Dezember 2022 erstellt wurde, wurde ein großer Teil dieser Maßnahmen bereits konkret berücksichtigt:

Die Leistung im Konzern wird insgesamt um über 10% steigen, wobei der Hauptbeitrag durch Erich Jaeger erbracht wird. Bei den anderen operativen Konzerngesellschaften ergeben sich - außer wie oben erläutert bei KTS - Wachstumsraten zwischen 8 % und 18%.

Durch das starke Wachstum der Gesamtleistung, durch eine deutliche Verbesserung der Produktivität und wegen der Durchführung von zahlreichen Maßnahmen, die deutliche Kostensenkungen zur Folge haben, wird das EBIT der Gruppe im Jahr 2023 sich deutlich positiv entwickeln. Der Vorjahreswert aus dem Jahr 2021 wird noch nicht erreicht werden, für 2024 hingegen wird angenommen, dass das Ergebnis deutlich übertroffen werden kann. Nahezu alle operativen Gesellschaften sollen für 2023 ein positives EBIT ausweisen.

Folgende Themen sehen wir als relevant an für die weitere Entwicklung unserer Beteiligungsgesellschaften und des Konzerns insgesamt:

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Entwicklung des Russland-Ukraine-Konflikts und deren direkte und indirekte Auswirkungen

Politische und wirtschaftliche Lage sowie das Konflikt-Potential in den verschiedenen Regionen, z.B. im Asien-Pazifik-Raum

Handels- und Wirtschaftsbeschränkungen

Gewährleistungen

Hohe bzw. noch weiter steigende Rohstoff- oder Energiepreise

Entwicklung der Inflation und der Maßnahmen der Zentralbanken zu deren Eindämmung

Mangelhafte Verfügbarkeit einzelner Komponenten vor allem im Elektronikbereich

Hohe Transportkosten

Fachkräftemangel

Wir gehen davon aus, dass sich aus diesen genannten Risiken keine bzw. keine großen negativen Effekte für die Konzerngesellschaften ergeben werden. Mit der Sicherung von finanziellen Mitteln im Umfang von 18,8 Mio. € über die Bankenfinanzierung haben wir die Grundlage, um auch in einer eventuell schwierigeren Lage als gedacht zum einen den Bestand der Unternehmensgruppe zu sichern, zum anderen aber auch sich bietende Chancen nutzen zu können.

10.2 Chancen und Risiken

Aufgrund des Angebotsschocks bei Energie, Vorprodukten und Arbeitskräften wurde die Produktion der deutschen Wirtschaft im Jahr 2022 stark belastet und die Preise auf Rekordhöhen getrieben. In der Konjunkturprognose von Winter 2022 geht das ifo-Institut davon aus, dass die Wirtschaft sich nach einem Rückgang im Winterhalbjahr 2022/​2023 ab Frühjahr 2023 wieder erholen, im zweiten Halbjahr dann sogar mit kräftigeren Raten wachsen wird. Hierbei wird unterstellt, dass die Einkommen dann wieder stärker steigen als die Preise. Der Preisdruck wird - so die Einschätzung des ifo-Institutes - aber erst im Jahr 2024 nachlassen.

Für den Halbleitermangel in der Automotive-Industrie weist Roland Berger in einer Studie vom Oktober 2022 darauf hin, dass kurzfristig auch weiterhin nicht mit einer Entspannung zu rechnen ist. Für das zweite Halbjahr 2022 musste die Unterhaltungselektronik massive Nachfragerückgänge hinnehmen. Dies führte bei einigen Halbleiterherstellern zu Umsatzeinbußen und einem Überangebot an Hochleistungs-Chips. Halbleiter der älteren Generationen hingegen, die in der Automobil- und Industrieelektronik benötigt werden, bleiben auf absehbare Zeit weiterhin knapp. Somit gibt es die ungewöhnliche Situation, dass gleichzeitig Knappheiten, Überkapazitäten und Überbestände von Halbleitern vorliegen.

Die Gesetze zur Förderung der heimischen Halbleiterproduktion in den USA (US Chip Act) und in Europa (European Chip Act) ändern daran jedoch wenig. Die Förderung der Produktion älterer Chip-Generationen, wie sie für die Automobilindustrie und die Industrie allgemein eigentlich benötigt würden, erfolgt nur in sehr geringem Maße (in den USA bspw. nur mit 5% Anteil an der Fördersumme). Des Weiteren sind die Vorlaufzeiten zum Aufbau einer Chip-Produktion sehr lang.

Wegen der Lieferschwierigkeiten haben viele Automotive- und Industrie-OEMs und deren Lieferanten hohe Lagerbestände, zum Beispiel an Elektronikkomponenten und Rohmaterialien, angelegt. Roland Berger sieht deswegen auch die Gefahr eines sogenannten "Bullwhip-Effekts" beim Rückgang der Nachfrage nach Halbleiterkomponenten mit weiteren negativen Konsequenzen auf die Lieferkette.

Laut Roland Berger könnte die Automobilindustrie sogar unter Druck kommen, ihre Produkte neu designen zu müssen, um den Einsatz von älterer Chip-Generationen zu reduzieren und auf neuere Chip-Generationen umzustellen.

Der aktuelle Risikobericht des World Economic Forum (WEF) weist auf die Gefahren der aktuellen Ära mit niedrigem Wachstum und geringer Kooperationsbereitschaft für die Themen Stabilität, Kampf gegen den Klimawandel und Entwicklung der Menschheit hin. Aktuell sind - nachdem die Corona-Pandemie überwunden scheint, deren Auswirkungen wie bspw. Probleme in den Lieferketten aber noch zu spüren sind - neue Risiken hinzugekommen wie Inflation, starker Anstieg der Lebenshaltungskosten, verbreitete Unzufriedenheiten mit der sozialen Lage und vor allem der Russland-Ukraine-Konflikt mit dem Schreckgespenst des möglichen Einsatzes von Nuklearwaffen. Alles in allem wird mit einer Dekade großer Unsicherheit und Turbulenz gerechnet.

Als die drei größten Krisen der nächsten beiden Jahre werden die hohen Lebenshaltungskosten, gefolgt von Naturkatastrophen bzw. Extremwetterereignissen und auf dem dritten Platz die Gefahr geo-ökonomischer Konfrontationen genannt. Für einen 10-Jahreszeitraum tritt der letzte Punkt deutlich in seinem Rang zurück (Platz 9), auf den ersten vier Plätzen werden dagegen Probleme im Zusammenhang mit der Umwelt gesehen. Die Gefahr der Cyberkriminalität belegt in beiden Listen jeweils den 8. Rang.

Insbesondere das Ende der langjährigen Niedrigzins-Ära hat massive Auswirkungen auf die Staaten und die Unternehmen, aber auch die Privatpersonen. Insbesondere der ärmere Teil der Bevölkerungen wirtschaftlich schwacher Staaten dürfte hierdurch massiv betroffen werden, was zu Protesten oder sogar zum Zusammenbruch einzelner Staaten führen könnte. Aber auch die Mittelschicht dürfte betroffen sein: politische Polarisierung oder vermehrte Rufe nach höherer sozialer Absicherung könnten die Folge sein. Sollten sie diesen Forderungen nachkommen, so müssen die Regierungen der Staaten dabei auch die Auswirkungen auf die Inflation bzw. die Verschuldung im Auge haben. Die Kosten zur Umgestaltung der Energieversorgungsysteme müssen zusätzlich gestemmt werden. Das WEF befürchtet deswegen, dass die Kluft zwischen armen und reichen Ländern sich noch weiter verbreitert und dass es - erstmals seit Jahrzehnten - zu einem Rückschritt bei der menschlichen Entwicklung kommt.

Wirtschaftskriege werden die Regel, so eine Aussage in dem Report des WEF. Da die Geopolitik die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft bestimmt, ist mit einem längerfristigen Anstieg ineffizienter Produktion und damit höheren Preisen zu rechnen.

Von den im Rahmen der WEF-Studie Befragten sehen mehr als 80% in den nächsten zwei Jahren eine beständige Volatilität und vielfältige Überraschungen auf die Welt zukommen. Für den 10-jährigen Ausblick reduziert sich dieser Anteil zwar, ist mit 54 % jedoch immer noch sehr hoch.

Laut WEF ist zu befürchten, dass sich verschiedenartige Krisen dahingehend überlagern, dass sich der Gesamteffekt bedeutend größer darstellt als die Summe der Einzeleffekte. Auch wird im Bericht darauf hingewiesen, dass manche der genannten Risiken sich bereits in der Nähe eines kritischen Kipppunktes befinden.

Die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft insgesamt setzt jedoch den Rahmen für die Möglichkeiten, die sich unseren Konzernunternehmen eröffnen. Chancen können - auch in einem schwierigen Umfeld - genutzt werden, wenn ausreichend Ressourcen vorhanden sind: Menschen, Strategien, Werte, Ideen, finanzielle Mittel, Organisation und Prozesse. Dies versetzt uns dann auch in die Lage, Wettbewerber zu übertreffen, falls diese nicht genügend entsprechende Ressourcen besitzen.

Unser Bestreben ist deshalb weiterhin, dass die Beteiligungsunternehmen und der Konzern als Ganzes bestmöglich vorbereitet sind, auch überraschende Entwicklungen oder externe Schocks zu verkraften. AdCapital ist aus unserer Sicht gut dafür gerüstet, die sich bietenden Chancen auch in einem volatilen Umfeld zu nutzen.

11. Schlussbemerkungen

Dieser Geschäftsbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen und Informationen. Diese Aussagen sind erkennbar durch Formulierungen wie beispielsweise "erwarten", "planen", "einschätzen", "werden" oder ähnliche Begriffe. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf unseren Erwartungen beziehungsweise den Erwartungen von Prognoseexperten auf der Basis bestimmter Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten.

Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der AdCapital AG liegen, beeinflussen die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des AdCapital-Konzerns. Diese Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Erfolge und Leistungen des AdCapital-Konzerns wesentlich von in zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit enthaltenen Angaben zu Ergebnissen, Erfolgen oder Leistungen abweichen können.

Tuttlingen, 27. März 2023


AdCapital AG


Dr. Andreas J. Schmid

Bericht des Aufsichtsrats
der AdCapital AG an die Hauptversammlung
für das Geschäftsjahr 2022

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2022 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens fortlaufend überwacht und beratend begleitet. Im Berichtsjahr hat sich der Aufsichtsrat in elf regulären Sitzungen telefonisch, per Videokonferenz sowie in persönlichen Besprechungen mit dem Vorstand von diesem eingehend über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, über den Geschäftsverlauf sowie die Geschäftspolitik informieren lassen.

Während des gesamten Geschäftsjahrs 2022 standen der Vorstand und der Aufsichtsrat in einem vertrauensvollen Austausch. Die in den Vorjahren wegen der Corona-Pandemie intensivierte Zusammenarbeit mit dem Vorstand wurde im Geschäftsjahr in unveränderter Form fortgesetzt.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat laufend, umfassend und aktuell über alle relevanten Ereignisse und Maßnahmen, die das Unternehmen und den Konzern betrafen. Insbesondere Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Zielen und Plänen hat der Vorstand dargestellt und erläutert, er nannte die Gründe für diese Abweichungen und zeigte mögliche Gegenmaßnahmen auf. Ferner informierte der Vorstand den Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über die aktuelle Risikolage und die im Rahmen des Risikomanagements eingeleiteten Maßnahmen. Hierdurch war der Aufsichtsrat stets und vollumfänglich über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns informiert.

Die Vorsitzende des Aufsichtsrats wurde auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen vom Vorstand regelmäßig und zeitnah über die wesentlichen Geschäftsvorfälle, die aktuelle Lage und die Aussichten informiert.

Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen oder den Konzern hat der Aufsichtsrat mit dem Vorstand beraten. Hierzu wurden von den Mitgliedern des Aufsichtsrats die Berichte und Beschlussvorschläge des Vorstands sorgfältig geprüft. Die Mitglieder des Aufsichtsrats brachten hierbei auch ihre eigene Sichtweise und ihre Erfahrungen ein und gaben entsprechende Anregungen für die Entscheidungsfindung. Entscheidungen und Maßnahmen des Vorstands, für die nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, wurden von diesem geprüft. Beschlüsse fasste der Aufsichtsrat auf der Basis ausführlicher Informationen und nach intensiven Diskussionen.

Beratungen im Aufsichtsrat im Einzelnen

Die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen hatten keine so große Bedeutung mehr in der Arbeit des Aufsichtsrats und den Beratungen mit dem Vorstand wie in den Vorjahren, auch wenn die Krankenstände gegen Ende des Jahres wegen Corona und der Grippewelle wieder erheblich waren. Wichtige operative Themen waren die Weiterentwicklung der Erich Jaeger-Gruppe sowie von OEMs geltend gemachte Gewährleistungsansprüche. Ferner die Entwicklung der Beteiligungen an der Taller GmbH und der Opus GmbH. Die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und der konzernangehörigen Gesellschaften sowie deren geplante weitere Entwicklung waren regelmäßig Gegenstand der Aufsichtsratssitzungen und sonstiger Abstimmungen mit dem Vorstand.

Intensiv hat sich der Aufsichtsrat in 2022 zudem mit Personalangelegenheiten befasst. Der Aufsichtsrat hat mit Wirkung ab dem 01.09.2022 Herrn Dr. Andreas Schmid als Nachfolger von Herrn Hans-Jürgen Döringer zum Mitglied des Vorstands bestellt, da die Amtszeit von Herrn Döringer turnusgemäß am 31.12.2022 auslief. Mit der Überlappung der Amtszeiten wurde ein ordnungsgemäße Übergabe der Führung der Gesellschaft sichergestellt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Döringer an dieser Stelle ausdrücklich für sein großes Engagement für die Gesellschaft während seiner Tätigkeit als Vorstand in den vergangenen über 11 Jahren und wünscht dem neuen Vorstand eine glückliche Hand bei der Führung und weiteren Entwicklung des Unternehmens.

Der Aufsichtsrat setzte sich im Jahr 2022 aus vier Mitgliedern zusammen. Im Geschäftsjahr 2022 fanden insgesamt elf Aufsichtsratssitzungen statt, davon fünf als Videokonferenz und drei als Telefonkonferenz. Sämtliche Aufsichtsratsmitglieder haben an allen Aufsichtsratssitzungen teilgenommen.

In den ersten beiden Aufsichtsratssitzungen am 13.01.2022 und am 02.03.2022 befasste sich der Aufsichtsrat mit der Beteiligung an der OPUS GmbH und der Entwicklung und Weiterentwicklung dieser Gesellschaft.

In der Bilanzsitzung am 22.03.2022 behandelte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31.12.2021, den Konzernlagebericht sowie den Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2021 einschließlich der jeweiligen Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. Der Abschlussprüfer hat beiden Abschlüssen ein uneingeschränktes Testat erteilt. Nach Erörterungen mit dem Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat den Jahres- und Konzernabschluss gebilligt. Damit wurde der Jahresabschluss 2021 festgestellt. Ferner hat der Aufsichtsrat den Bericht des Aufsichtsrats und den Gewinnverwendungsvorschlag für die ordentliche Hauptversammlung 2022 verabschiedet.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in dieser Sitzung ausführlich über die wirtschaftliche Lage bei den einzelnen Tochtergesellschaften. Hierbei erläuterte er insbesondere die Entwicklung der Auftragslage, der Kapazitäten, der Vorräte und damit zusammenhängend die Entwicklung der Liquidität und des Cash Flow sowie die Finanzierung der Tochtergesellschaften. Ein Thema war dabei auch die Entwicklung der Kosten und damit verbunden die Entwicklung der Materialquote und die Möglichkeit der Weitergabe der gestiegenen Kosten an die Kunden. Weiter war wieder die Entwicklung bei den Beteiligungen Taller GmbH sowie OPUS GmbH Gegenstand einer ausführlichen Diskussion. Schließlich wurden auch mögliche M&A-Transaktionen diskutiert. Der Aufsichtsrat erteilte zudem seine Zustimmung zu Personalangelegenheiten und Finanzierungsmaßnahmen bei Tochtergesellschaften.

Gegenstand der Sitzung des Aufsichtsrats am 09.05.2022 war die Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung am 12.07.2022, die als virtuelle Hauptversammlung durchgeführt wurde. Der Aufsichtsrat hat in dieser Sitzung der Durchführung der Hauptversammlung als virtuelle Hauptversammlung zugestimmt und die Tagesordnung der Hauptversammlung einschließlich der Beschlussvorschläge des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung verabschiedet. Ferner erläuterte der Vorstand die aktuelle Geschäftslage und den Ausblick auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres gemäß dem aktuellen Forecast. Themen hierbei waren unter anderem die Entwicklung in China, der Materialquote und der Frachtkosten. Diskutiert wurde zudem über die Entwicklung der Beteiligung Taller GmbH.

Themen der Aufsichtsratssitzung am 26.07.2022 waren vor allem der aktuelle Stand bei der Erich Jaeger-Gruppe, das weitere Vorgehen betreffend die Beteiligung an der Taller GmbH und eine Investition in eine neue SMT-Linie der Tochtergesellschaft BDT. Betreffend die Erich Jaeger-Gruppe ging es vor allem um die Umsatzentwicklung in den einzelnen Regionen, Logistik, Engpässe beim Material und elektronischen Bauteilen sowie die Erhöhung der Vorräte im Hinblick auf die Lieferproblematik. Ferner wurden die gestiegenen Materialpreise und Frachtkosten sowie die Möglichkeit der Weitergabe an die Kunden diskutiert. Weitere Themen waren die Entwicklung der Liquiditätssituation und der Wechselkurse sowie die Finanzierung der Erich Jaeger-Gruppe. Schließlich wurde der aktuelle Stand des Projekts Kabelfertigung erörtert.

Die Sitzungen am 07.06.2022, 28.06.2022, 30.08.2022 und 08.09.2022 betrafen die Bestellung von Herr Dr. Andreas Schmid zum neuen Vorstandsmitglied und weitere Beschlüsse betreffend die Ausgestaltung der Stellung von Herrn Dr. Schmid in der Unternehmensgruppe.

Themen der Aufsichtsratssitzung am 03.11.2022 waren die aktuelle Entwicklung der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften. Der neue Vorstand berichtete zum Stand des Projekts Kabelfertigung. Ferner wurden die Entwicklungen bei den Kosten und Preisen sowie die Auswirkungen der Null-Covid-Strategie in China auf Umsatz und Ertrag erörtert. Betreffend der Beteiligung an der Taller GmbH stellte der neue Vorstand seine Sicht auf die aktuelle Lage und die Perspektiven der Beteiligung dar. Der Aufsichtsrat hat in dieser Sitzung verschiedene Zustimmungen zu Finanzierungsmaßnahmen und der Strategie bezüglich der Taller GmbH beschlossen.

In der letzten Sitzung des Jahres am 22.12.2022 wurde die aktuelle Lage bei den einzelnen Konzerngesellschaften und insbesondere die Planung für die Jahre 2023 ff. besprochen. Bei der aktuellen Lage waren unter anderem hohe Krankenstände und fehlende Prozessoren Gegenstand der Diskussion. Der Vorstand stellte ferner das neue standardisierte Reporting in der gesamten Gruppe vor und ging auf dieser Grundlage auf die einzelnen Konzerngesellschaften ein. Der Aufsichtsrat genehmigte die vom Vorstand vorgestellte Planung für das Jahr 2023 einschließlich der darin vorgesehenen Investitionen und Finanzierungen.

Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses 2022

Die von der Hauptversammlung der AdCapital AG am 12.07.2022 als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer gewählte Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, wurde vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses zum 31.12.2022 sowie des Konzernlageberichts der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022 und des Abhängigkeitsberichts beauftragt, nachdem sie dem Aufsichtsrat bestätigt hatte, dass keine Umstände bestehen, die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen könnten.

Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Konzernabschluss der AdCapital AG zum 31.12.2022 sowie der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 wurden vom Abschlussprüfer geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Vorstand hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der AdCapital AG, den Konzernlagebericht sowie den Abhängigkeitsbericht in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 27. März 2023 umfassend erläutert. Die die Prüfungstestate unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer haben an der Bilanzsitzung teilgenommen und berichteten über den Umfang, die Schwerpunkte sowie die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung. Sie gingen dabei auf die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sowie die vorgenommenen Prüfungshandlungen ein und berichteten ferner über ihre Feststellungen zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess. Die vom Aufsichtsrat gestellten Fragen wurden zur Zufriedenheit des Aufsichtsrats beantwortet.

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss der AdCapital AG sowie den Konzernlagebericht geprüft sowie in der Bilanzsitzung erörtert. Der Aufsichtsrat erklärt hiernach, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen zu erheben sind und er den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31.12.2022 sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 billigt. Der Jahresabschluss der AdCapital AG zum 31.12.2022 wurde damit festgestellt. Der Vorstand hat vorgeschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2021 auf neue Rechnung vorzutragen. Diesem Vorschlag hat der Aufsichtsrat zugestimmt.

Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2022

Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2022 erstellt und dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Abhängigkeitsbericht wurde gemäß § 313 AktG auch vom Abschlussprüfer geprüft. Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers über die Prüfung des Abhängigkeitsberichts ist den Aufsichtsratsmitgliedern übermittelt worden. Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Der Abschlussprüfer hat in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 27. März 2023 über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht geprüft und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer an.

Der durch den Abschlussprüfer erteilte Bestätigungsvermerk zum Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2022 lautet wie folgt:

"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,

3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentliche andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen."

Nach dem abschließenden Ergebnis der eigenen Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Aufsichtsrat sind keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts zu erheben.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands für die stets offene, konstruktive und wiederum sehr intensive Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr. Ebenso danken wir den Geschäftsführern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Konzernunternehmen für die geleistete Arbeit in dieser sehr herausfordernden Zeit.

Waldbronn, im März 2023


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Dr. Sonja Zobl-Leibinger
(Vorsitzende des Aufsichtsrats)

AdCapital AG, Tuttlingen

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

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31.12.2021
Anhang TEUR TEUR TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN 4.1
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 276 463
II. Sachanlagen 26.540 26.858
III. Finanzanlagen 1.061 780
27.879 28.101
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte 4.2 56.374 53.856
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 4.3 21.187 20.095
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 4.4 6.864 8.871
84.425 82.822
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 4.5 779 637
D. AKTIVE LATENTE STEUERN 212 219
E. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER
VERMÖGENSVERRECHNUNG
52 57
113.347 111.836

PASSIVA

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31.12.2021
Anhang TEUR TEUR TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital 4.6 41.700 41.700
II. Kapitalrücklage 4.592 4.592
III. Gewinnrücklagen 4.7 18.064 18.064
IV. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 4.7 -20.730 -9.303
V. Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung 4.8 1.414 1.294
VI. Anteile anderer Gesellschafter 4.9 5.301 5.004
50.341 61.351
B. RÜCKSTELLUNGEN 4.10 14.400 10.258
C. VERBINDLICHKEITEN 4.11 48.592 40.205
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 14 22
113.347 111.836

AdCapital AG, Tuttlingen
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
für das Geschäftsjahr 2022

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2021
Anhang TEUR TEUR TEUR
1. Umsatzerlöse 5.1 155.480 170.080
2. Bestandsveränderungen -814 1.365
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 0 10
154.666 171.455
4. Sonstige betriebliche Erträge 5.2 6.088 3.947
160.754 175.402
5. Materialaufwand 5.3 88.397 89.271
6. Personalaufwand 5.4 42.367 45.327
7. Abschreibungen 5.5 4.016 4.617
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.6 34.328 30.582
169.108 169.797
9. Betriebsergebnis -8.354 5.605
10. Finanzergebnis 5.7 -773 -667
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5.8 -1.387 -1.969
12. Ergebnis nach Steuern -10.513 2.970
13. Sonstige Steuern -55 -60
14. Konzern-Jahresüberschuss /​ -fehlbetrag (-) -10.569 2.909
15. Konzernfremden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis 1.116 1.137
16. Konzernergebnis -11.685 1.772

AdCapital AG, Tuttlingen

Entwicklung des Konzerneigenkapitals für 2022

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Mutterunternehmen
Gezeichnetes Kapital
Stammaktien
Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Konzernbilanz-
gewinn/​-verlust
Ausgleichsposten aus der
Fremdwährungsumrechnung
Eigenkapital
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
01.01.2021 41.700 4.592 18.064 -11.017 -337 53.002
Gezahlte Dividenden 0 0 0 0 0 0
Jahresergebnis 0 0 0 1.772 0 1.772
neutrale Ergebnisveränderungen 0 0 0 -58 1.631 1.573
Gesamtergebnis 0 0 0 1.714 1.631 3.345
31.12.2021 41.700 4.592 18.064 -9.303 1.294 56.347
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Minderheitsgesellschafter Konzerneigenkapital
Anteile anderer
Gesellschafter am
Eigenkapital
TEUR TEUR
01.01.2021 5.898 58.900
Gezahlte Dividenden -2.236 -2.236
Jahresergebnis 1.137 2.909
neutrale Ergebnisveränderungen 204 1.777
Gesamtergebnis -895 2.450
31.12.2021 5.005 61.351
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Mutterunternehmen
Gezeichnetes Kapital
Stammaktien
Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Konzernbilanz-
gewinn/​-verlust
Ausgleichsposten aus der
Fremdwährungsumrechnung
Eigenkapital
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
01.01.2022 41.700 4.592 18.064 -9.303 1.294 56.347
Gezahlte Dividenden 0 0 0 0 0 0
Jahresergebnis 0 0 0 -11.685 0 -11.685
neutrale Ergebnisveränderungen 0 0 0 258 120 378
Gesamtergebnis 0 0 0 -11.427 120 -11.307
31.12.2022 41.700 4.592 18.064 -20.730 1.414 45.040
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Minderheitsgesellschafter Konzerneigenkapital
Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital
TEUR TEUR
01.01.2022 5.005 61.351
Gezahlte Dividenden -705 -705
Jahresergebnis 1.116 -10.569
neutrale Ergebnisveränderungen -114 264
Gesamtergebnis 296 -11.010
31.12.2022 5.301 50.341

AdCapital AG, Tuttlingen

Konzernkapitalflussrechnung für 2022

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2022 2021
TEUR TEUR
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteil konzernfremder Gesellschafter) -10.569 2.909
+/​- Abschreibungen /​ Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 4.015 4.635
+/​- Zunahme /​ Abnahme der Rückstellungen 4.206 59
+/​- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen /​ Erträge -885 -677
+/​- Abnahme /​ Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
-3.766 -11.480
+/​- Zunahme /​ Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer
Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
2.205 -31
+/​- Verlust /​ Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 489 46
+/​- Zinsaufwendungen/​-Zinserträge 773 649
+/​- Ertragssteueraufwand/​-ertrag 1.442 1.969
-/​+ Ertragssteuerzahlungen -1.506 -1.764
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit -3.596 -3.685
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -85 -134
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 73 258
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -3.466 -3.118
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 17 -6
+ Erhaltene Zinsen 51 110
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -3.410 -2.890
+ Einzahlungen aus der Aufnahmen von Krediten 14.478 7.800
- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -7.712 -480
- Gezahlte Zinsen -1.126 -759
- Gezahlte Dividende an andere Gesellschafter -705 -1.105
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 4.935 5.456
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -2.071 -1.119
+/​- Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 62 239
+/​- Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds 2 0
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 8.871 9.751
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode *) 6.864 8.871

*) Der Finanzmittelfonds besteht ausschließlich aus Zahlungsmitteln

ADCAPITAL AG, Tuttlingen

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

1. Allgemeine Informationen zum Unternehmen

Die AdCapital AG ist eine Industrieholding mit Investitionsschwerpunkt auf den Branchen Elektrotechnik, Metall- und Kunststoffverarbeitung, Maschinen- und Werkzeugbau sowie Automotive.

Sie ist im Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart unter der Nummer HRB 225669 eingetragen. Die Aktien der Gesellschaft werden am Basic Board der Börse Frankfurt/​M. gehandelt. Die Gesellschaft fällt nicht unter die für kapitalmarktorientierte Unternehmen im Sinne von § 264d HGB geltenden Vorschriften des HGB.

Sitz der AdCapital AG ist in Deutschland, 78532 Tuttlingen, Daimlerstraße 14. Seit November 2020 gibt es eine im Handelsregister eingetragene Betriebsstätte der AG in 76337 Waldbronn, Im Ermlisgrund 11, der Sitz der Unternehmensleitung ist.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1 Grundlagen für die Erstellung des Abschlusses

Die im Konzernabschluss verwendete Währung ist EUR (€). Die Angaben im Konzernabschluss erfolgen grundsätzlich in TEUR (T€).

Nach § 290 HGB hat die AdCapital AG einen Konzernabschluss sowie einen Konzernlagebericht zu erstellen. Der Konzernabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2022 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und im Konzernanhang gesondert ausgewiesen.

Im Interesse der Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke, wie auch die Vermerke, welche wahlweise in der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang vorzunehmen sind, insgesamt im Anhang dargestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

2.2 Angewandte Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden nicht aktiviert.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen 3 bis 10 Jahre.

Gegenstände des Sachanlagevermögens werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, angesetzt. Zur Bemessung der Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Gebäude 10 bis 50 Jahre, technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 15 Jahre.

Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und im Anlagespiegel als Abgang ausgewiesen.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, falls dies notwendig ist, um immaterielle Vermögensgegenstände oder Sachanlagen mit einem niedrigeren Wert anzusetzen, der ihnen am Stichtag beizulegen ist.

Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert erfolgt, wenn dieser voraussichtlich von Dauer ist.

Bei den Vorräten erfolgt der Wertansatz der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Waren zu durchschnittlichen Anschaffungskosten einschließlich Nebenkosten beziehungsweise zum niedrigeren Börsen- oder Marktpreis oder am Bilanzstichtag beizulegenden Wert. Unfertige und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten bewertet worden. Diese beinhalten Material- und Fertigungseinzelkosten, Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Zuschläge für Material- und Fertigungsgemeinkosten. Die anteiligen Abschreibungen auf Fertigungsanlagen sowie Verwaltungskosten des Material- sowie Fertigungsbereichs sind ebenfalls in den Herstellungskosten enthalten. Bestandsrisiken aufgrund mangelnder Gängigkeiten oder langer Lagerreichweiten werden durch Abwertungen berücksichtigt.

Die Bewertung der Forderungen erfolgt zum Nominalbetrag. Den Wertminderungen zweifelhafter beziehungsweise uneinbringlicher Forderungen wird durch entsprechende Einzelabwertungen in ausreichendem Maße Rechnung getragen. Das allgemeine Kreditrisiko wird durch eine Pauschalabwertung berücksichtigt. Auf eine Abzinsung unverzinslicher oder niedrig verzinslicher Forderungen wurde wegen Geringfügigkeit beziehungsweise kurzer Restlaufzeiten verzichtet.

Sonstige Vermögensgegenstände werden unter Berücksichtigung der Art des Vermögensgegenstands, ausgehend von den Anschaffungskosten beziehungsweise dem Nennwert, gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen, bewertet.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Barwert. Für die Bewertung wurde die Projected-Unit-Credit-Methode mit den Richttafeln "2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Es wird ein Rententrend von 1,4 % zugrunde gelegt. Für die Abzinsung werden die gemäß § 253 Abs. 2 Satz 4 HGB von der Deutschen Bundesbank ermittelten und monatlich veröffentlichten 10-Jahres-Durchschnittszinssätze angewandt (aktuell: 1,78 %, im Vorjahr 1,87 %). Hierbei wird zur Vereinfachung pauschal eine Laufzeit von 15 Jahren angenommen (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB).

Gemäß § 246 Abs. 2 HGB erfolgt eine Saldierung von Schulden mit Vermögensgegenständen, soweit diese ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristig fälligen Verpflichtungen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind. Im Falle eines aktiven Überhangs wird dieser unter dem Posten "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" ausgewiesen.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt.

Verbindlichkeiten sind zu ihrem jeweiligen Erfüllungsbetrag bilanziert.

Rückstellungen oder unverzinsliche Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden ihrer Restlaufzeit entsprechend mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Kurzfristige Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

Latente Steuern werden nach dem sogenannten Temporary Concept gebildet. Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden nicht gebildet. Aktive und passive latente Steuern werden insgesamt saldiert.

2.3 Konsolidierungskreis und -methoden

Der Konzernabschluss beinhaltet die AdCapital AG, Tuttlingen, sowie die wesentlichen verbundenen Unternehmen, bei denen die AdCapital AG unmittelbar oder mittelbar 50 % oder mehr der Stimmrechte hält oder auf andere Weise einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Somit waren in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 neben der AdCapital AG 15 Gesellschaften einzubeziehen (im Vorjahr 15).

Es werden insgesamt sechs (im Vorjahr: sechs) Gesellschaften mit geringem Geschäftsvolumen beziehungsweise ohne Geschäftsbetrieb unter Anwendung des § 296 Abs. 2 HGB wegen ihrer untergeordneten Bedeutung für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Im Geschäftsjahr haben sich Änderungen im Konsolidierungskreis ergeben. Die OPUS Grundstücksgesellschaft mbH, Heiligkreuzsteinach wird zum 31. Dezember 2022 erstkonsolidiert. Die OPUS GmbH (vormals: OPUS GmbH & Co. KG) wird zum 1. Januar 2022 entkonsolidiert.

Auch bei einer assoziierten Gesellschaft wird auf die Einbeziehung auf der Grundlage der Equity-Methode aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.

Eine vollständige Auflistung der konsolidierten Unternehmen ist im Anhang enthalten.

Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Gesellschaften. Die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden sind dementsprechend nach den für alle Konzernunternehmen einheitlich geltenden Konzernbilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien angesetzt worden.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 HGB nach der Erwerbsmethode. Die während des Jahres erworbenen oder verkauften Beteiligungen werden ab dem tatsächlichen Erwerbszeitpunkt beziehungsweise bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in den Konzernabschluss aufgenommen. Die Anschaffungskosten einer Unternehmenstransaktion werden nach den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte und der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbszeitpunkt, zuzüglich der direkt zurechenbaren Erwerbskosten, bemessen. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen, identifizierbaren Vermögenswerte sowie die übernommenen Verbindlichkeiten werden mit den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang etwaiger Minderheitsanteile am Eigenkapital. Der Überschuss der Anschaffungskosten der Unternehmensakquisition über den Nettowert der anteiligen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

Alle konzerninternen Geschäftsvorfälle und Salden werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert. Zwischenergebnisse im Sinne von § 304 HGB werden eliminiert, soweit diese nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

3. Währungsumrechnung

Die Aktiv- und Passivposten der in fremder Währung aufgestellten Abschlüsse der Tochtergesellschaften werden, mit Ausnahme des Eigenkapitals, zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden jeweils zum Durchschnittskurs in Euro umgerechnet. Die aus der Währungsumrechnung resultierenden Differenzen werden innerhalb des Eigenkapitals unter dem "Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung" gesondert ausgewiesen.

4. Angaben und Erläuterungen zur Konzernbilanz

4.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Konzernanlagespiegel dargestellt. Zugänge erstmals konsolidierter Gesellschaften beziehungsweise Abgänge von veräußerten Gesellschaften werden unter den Anschaffungskosten und unter den Abschreibungen gesondert ausgewiesen.

Das Anlagevermögen gliedert sich wie folgt:

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31. Dez. 2022 31. Dez. 2021
T€ T€
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
278 463
Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung 0 0
Immaterielle Vermögensgegenstände 278 463

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig abgeschrieben.

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31. Dez. 2022 31. Dez. 2021
T€ T€
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
9.514 7.530
Technische Anlagen und Maschinen 9.923 6.981
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.621 4.877
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.482 7.470
Sachanlagen 26.540 26.858
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31. Dez. 2022 31. Dez. 2021
T€ T€
Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen 469 172
Sonstige Ausleihungen 592 608
Finanzanlagen 1.061 780

4.2 Vorräte

Die Vorräte gliedern sich wie folgt:

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31. Dez. 2022 31. Dez. 2021
T€ T€
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 24.537 22.601
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 4.972 7.251
Fertige Erzeugnisse und Waren 26.548 23.789
Geleistete Anzahlungen 317 215
56.374 53.856

4.3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gliedern sich wie folgt:

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Fälligkeiten
Gesamt Bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr
T€ T€ T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.928 13.928 0
Vorjahr (11.614) (11.614) (0)
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen 1.091 1.091 0
Vorjahr (1.627) (131) (1.496)
Sonstige Vermögensgegenstände 6.168 6.168 0
Vorjahr (6.854) (6.836) (18)
21.187 21.187 0
(20.095) (18.581) (1.514)

4.4 Zahlungsmittel

In den Zahlungsmitteln in Höhe von 6.864 T€ (Vorjahr 8.871 T€) sind Kassenbestände, Postbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks enthalten.

4.5 Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 779 T€ (Vorjahr 637 T€) beinhaltet Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen. Disagio ist wie schon im Vorjahr keines enthalten.

4.6 Eigenkapital

Auf die gesonderte Darstellung der Veränderung des Eigenkapitals wird verwiesen.

Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage

Das Grundkapital ist unverändert gegenüber dem Vorjahr 41.700 T€.

Das Grundkapital ist in 14.000.000 nennwertlose Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag) eingeteilt, die auf den Inhaber lauten. Jede Aktie hat einen rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von 2,98 € (Vorjahr: 2,98 €).

Im Umlauf befindliche Aktien

Im Jahr 2009 wurden 371.116 eigene Aktien erworben und in Höhe der Anschaffungskosten von 2.269 T€ direkt gegen die Gewinnrücklagen verrechnet. Der Betrag am Grundkapital beträgt 1.105 T€. Im Jahr 2022 wurden keine eigenen Aktien verkauft, so dass unverändert zum Vorjahr insgesamt noch 58.430 Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von 174 T€ von der AdCapital AG selbst gehalten werden. Dies entspricht einem Anteil von 0,4 % am Grundkapital.

Somit befinden sich zum Bilanzstichtag unverändert gegenüber dem Vorjahr 13.941.570 Aktien im Umlauf.

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert gegenüber dem Vorjahr 4.592 T€.

4.7 Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital

Die Gewinnrücklagen und das erwirtschaftete Konzerneigenkapital betragen - 2.666 T€ (Vorjahr 8.761 T€).

Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital beinhaltet die Jahresergebnisse der Konzernunternehmen (ohne Fremdanteile an den Jahresergebnissen), die eigenkapitalwirksamen Konsolidierungsbuchungen sowie die Entnahmen aus den Gewinnrücklagen der AdCapital AG abzüglich der ausbezahlten Dividenden an die Aktionäre der AdCapital AG.

Wegen Einzelheiten verweisen wir auf den Eigenkapitalspiegel.

4.8 Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung

Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung haben sich für ausländische Beteiligungen in Tschechien, den USA, China, Hongkong und Mexiko ergeben.

Wir verweisen auf den Eigenkapitalspiegel.

4.9 Anteile anderer Gesellschafter

Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital der einbezogenen Tochterunternehmen betreffen insbesondere die Jaeger Poway Automotive Systems Ltd. (Shenzhen) und die Jaeger Poway Ltd.

4.10 Rückstellungen

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31. Dez. 2022 31. Dez. 2021
T€ T€
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.967 2.901
Steuerrückstellungen 846 910
Sonstige Rückstellungen 10.587 6.447
14.400 10.258

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen berücksichtigen Ansprüche von Mitarbeitern diverser Konzerngesellschaften.

Erfüllungsbeträge für Pensionsverpflichtungen wurden mit dem Zeitwert der bestehenden Rückdeckungsversicherung saldiert, sofern die Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 HGB beziehungsweise die Voraussetzungen für die Zusammenfassung zu einer Bewertungseinheit vorlagen. Die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände ergeben sich aus den in der Vergangenheit ratierlich zugeführten Beiträgen zur Rückdeckungsversicherung.

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Bilanz
31.12.2022
Anschaffungs-
kosten
GuV
T€ T€ T€
Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -587 -433
Pensionsrückstellung 2.967
Aufwendungen für Altersversorgung -29
Zinsertrag aus Aktivwerten 39
Zinsaufwand Pensionsrückstellung -85
Saldo aus Verrechnung 2.380 n/​a -75

Die Pensionsauszahlungen im Konzern betrugen im Berichtsjahr 244 T€ (Vorjahr: 245 T€).

Der ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt 122 T€.

Die Steuerrückstellungen betreffen noch nicht veranlagte Geschäftsjahre.

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Personalaufwendungen, Gewährleistungsaufwendungen, Jahresabschluss- und Prüfungskosten, Rechts- und Beratungskosten, Drohverluste und für sonstige ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gebildet.

4.11 Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

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Fälligkeiten
Gesamt bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
T€ T€ T€ T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 27.237 15.830 10.667 740
Vorjahr (20.471) (7.111) (11.352) (2.008)
Erhaltene Anzahlungen aus Bestellungen 74 74 0 0
Vorjahr (337) (337) (0) (0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 14.580 14.580 0 0
Vorjahr (15.037) (15.037) (0) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen 30 30 0 0
Vorjahr (0) (0) (0) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten 6.671 2.563 3.404 704
Vorjahr (4.360) (4.187) (28) (145)
48.592 33.077 14.071 1.444
Vorjahr (40.205) (26.672) (11.380) (2.153)

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 305 T€ (Vorjahr: 1.373 T€) sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 603 T€ (Vorjahr: 259 T€) enthalten.

Von den Verbindlichkeiten waren durch Grundpfandrechte, Bankbürgschaften und andere Sicherheiten 2.100 T€ (Vorjahr: 3.164 T€) besichert.

4.12 Latente Steuern

Für die aus den Einzelabschlüssen resultierenden aktiven Steuer Latenzen sieht § 274 HGB grundsätzlich ein Wahlrecht für den Ansatz vor. Die Aktivierung ist mindestens jedoch in Höhe des Betrags der passiven latenten Steuern vorzunehmen. Von dem Aktivierungswahlrecht nach § 274 HGB wurde im Übrigen kein Gebrauch gemacht.

Aktive Latenzen aus der Konsolidierung gemäß § 306 HGB sind dagegen zwingend anzusetzen; ihr Ausweis erfolgte in Ausübung des Wahlrechts in § 306 HGB unter Saldierung mit den passiven Steuer Latenzen.

Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 212 T€ (Vorjahr: 219 T€), im Wesentlichen resultierend aus der Zwischengewinneliminierung. Bei der Bewertung der latenten Steuern kamen Steuersätze zwischen 19 % und 30 % zur Anwendung.

Die Änderung der latenten Steuern lässt sich wie folgt darstellen:

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In T€ 01.01.2022 Zugang Verbrauch 31.12.2022
Aktive latente Steuern 219 0 7 212
Passive latente Steuern 0 0 0 0

Eine Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge erfolgte nicht.

5. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

5.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich regional wie folgt:

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2022 2021
T€ T€
Inland 51.817 52.475
Ausland 103.663 117.605
155.480 170.080

5.2 Sonstige betriebliche Erträge

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2022 2021
T€ T€
Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen 34 224
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 671 378
Währungsgewinne 4.753 1.813
Übrige 630 1.532
6.088 3.947

Insgesamt waren periodenfremde Erträge in Höhe von 683 T€ (Vorjahr: 827 T€) zu verzeichnen. Sie betrafen im Wesentlichen die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 671 T€ (Vorjahr: 378 T€) sowie die Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von 12 T€ (Vorjahr: 484 T€).

5.3 Materialaufwand

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2022 2021
T€ T€
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 85.369 85.428
Aufwendungen für bezogene Leistungen 3.028 3.843
88.397 89.271

5.4 Personalaufwand /​ Mitarbeiterzahl

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2022 2021
T€ T€
Löhne und Gehälter 35.663 38.214
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 6.704 7.113
- davon Altersversorgung 119 T€ (Vorjahr: 71 T€) 42.367 45.327

Die Mitarbeiterzahl ergibt sich im Jahresdurchschnitt wie folgt:

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2022 2021
Direkte Mitarbeiter 1.053 1.258
Indirekte Mitarbeiter 284 291
1.337 1.549

Bei den direkten Mitarbeitern handelt es sich um Personen, welche direkt am Produktionsprozess beteiligt sind.

5.5 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

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2022 2021
T€ T€
Abschreibungen auf Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung 0 0
Sonstige 4.016 4.617
4.016 4.617

Siehe auch die Angaben im Anlagenspiegel.

5.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

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2022 2021
T€ T€
Allgemeine Betriebskosten 3.687 4.077
Mieten und Pachten, Raumkosten 3.459 3.217
Transportkosten 3.562 5.586
Energiekosten 2.802 2.284
Reparaturen und Instandhaltung 1.869 1.712
Personalleasing 477 1.202
Kfz-Kosten 808 810
Rechts- und Beratungskosten 1.031 1.029
Reisekosten 252 188
Einstellung in die Einzelwertberichtigung auf Forderungen 25 0
Sonstige Verwaltungskosten 942 3.236
Versicherungen 786 800
Währungsverluste 4.048 2.118
IT-Kosten 983 1.116
Lizenzgebühren (ohne IT) 342 199
Kommunikationskosten 445 501
Provisionen 389 407
Vertriebs- und Werbungskosten 6.236 1.297
Übrige 2.185 803
34.328 30.582

Periodenfremde Aufwendungen ergaben sich in Höhe von 142 T€ (Vorjahr: 40 T€). Sie beinhalten Forderungsverluste, Zuführungen zu den Einzel- und Pauschalabwertungen zu Forderungen und sonstige aperiodische Kosten. Die Veränderung bei den sonstigen Verwaltungskosten hängt hauptsächlich mit dem geänderten Ausweis von Transportkosten zusammen (wir verweisen auf die Ausführungen im Lagebericht). Der Anstieg der Vertriebs- und Werbungskosten im Berichtsjahr ist im Wesentlichen auf die Aufwendungen im Zusammenhang mit Reklamationen in Höhe von 5,0 Mio. € zurückzuführen. Im Übrigen ergaben sich Veränderungen aus der Entkonsolidierung der OPUS. In den übrigen Aufwendungen sind Verluste aus Abgängen von Anlagenabgängen in Höhe von 460 T€ enthalten.

5.7 Finanzergebnis

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2022 2021
T€ T€
Verlust aus Beteiligungen 0 0
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0 0
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 302 -19
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 51 110
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.126 -758
-773 -667

Für Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen sind 85 T€ (Vorjahr: 217 T€) angefallen.

5.8 Steuern vom Einkommen und Ertrag

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2022 2021
T€ T€
Ertragsteuern des Geschäftsjahres 1.184 1.641
Ertrag (-) /​ Aufwand (+) aus der Veränderung latenter Steuern 19 -192
Sonstige Ertragsteuern Vorjahre 184 520
1.387 1.969

6. Haftungsverhältnisse und außerbilanzielle Geschäfte /​ sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Haftungsverhältnisse und sonstigen finanziellen Verpflichtungen des AdCapital-Konzerns ergeben sich wie folgt:

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31. Dez. 2022 31. Dez. 2021
T€ T€
Haftungsverhältnisse
Bürgschaften 0 190
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Verpflichtungen aus Bestellobligo, Miet-, Pacht- und Leasing-Verträgen 22.180 20.043

Aus einer Bürgschaft für einen langfristigen Immobilienvertrag bestehen per 31. Dezember 2022 Verpflichtungen in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 190 T€).

Weitere, nicht in Konzernbilanz oder -anhang enthaltene Geschäfte beziehungsweise Verpflichtungen bestehen nicht.

7. Vorstand

Vorstand der Gesellschaft ist:

Herr Dr. Andreas J. Schmid (ab 01. September 2022)

Herr Hans-Jürgen Döringer (bis 31. Dezember 2022)

In Anwendung des § 286 Abs. 4 HGB unterbleibt die Angabe der Vorstandsbezüge.

Anlage 3/​20

8. Aufsichtsrat

In den Aufsichtsrat sind berufen:

Vorsitzende

Frau Dr. Sonja Zobl-Leibinger, Selbstständige Rechtsanwältin

Stellv. Vorsitzender

Herr Dr. Christoph Zobl, Selbstständiger Rechtsanwalt

Weitere Mitglieder

Herr Hans-Joachim Holstein, Unternehmensberater

Herr Maximilian Meyer zu Schwabedissen, Wirtschaftsprüfer

Im Geschäftsjahr 2022 sind Aufwendungen für Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von 105 T€ (Vorjahr: 105 T€) angefallen.

9. Gesamthonorar des Abschlussprüfers

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2022 2021
T€ T€
Jahres- und Konzernabschlussprüfung laufendes Jahr 232 209
Steuerberatungsleistungen 49 41
281 250

10. Wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Personen

Die AdCapital AG hat mit ihr nahestehenden Unternehmen und Personen keine Geschäfte zu nicht marktüblichen Bedingungen geschlossen.

11. Konzernunternehmen der AdCapital AG, konsolidiert auf der Grundlage der Vollkonsolidierung (Beteiligungen mit 50 % und höher)

In den Konzernabschluss sind neben der AdCapital AG die folgenden 15 Unternehmen einbezogen worden:

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Name Sitz Höhe des Anteils
am Kapital in %
Additiv Multiplikativ
AdCapital Beteiligungs GmbH Tuttlingen 100,00 100,00
EP Connectors GmbH Waldbronn 100,00 100,00
Berliner Elektro-Technik GmbH Tuttlingen 100,00 100,00
Bavaria Digital Technik GmbH Pfronten 100,00 100,00
FRAKO Kondensatoren- und Anlagenbau GmbH Teningen 100,00 100,00
Erich Jaeger GmbH + Co. KG Friedberg 100,00 100,00
Erich Jaeger Roznov s.r.o. Kopřivnice (Tschechien) 100,00 100,00
Jaeger France SARL Lyon (Frankreich) 100,00 100,00
Erich Jaeger Mexico, S. de R.L. Piedras Negras (Mexiko) 99,00 99,00
Erich Jaeger U.S.A. Inc. Plymouth, MI (USA) 100,00 100,00
Jaeger Poway Ltd. Hongkong (China) 60,00 60,00
Jaeger Poway Automotive Systems (Shenzhen) Ltd. Shenzhen (China) 60,00 60,00
KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH Schmölln 100,00 100,00
Taller GmbH Waldbronn 99,95 99,95
OPUS Grundstücksgesellschaft mbH (vormals: MIG - Menchen Immobiliengesellschaft mbH) Heiligkreuzsteinach 100,00 100,00

12. Konzernunternehmen der AdCapital AG, nicht konsolidiert

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Name Sitz Höhe des Anteils
am Kapital in %
Additiv Multiplikativ
Jaeger Verwaltungs GmbH Friedberg 100,00 100,00
fps Verwaltungs GmbH Teningen 100,00 100,00
OPUS GmbH Schönau 50,00 50,00
Grundstücksgesellschaft am Entenfang mbH Hannover 100,00 100,00
frako power systems GmbH & Co. KG Teningen 100,00 100,00

Die OPUS Formenbau GmbH & Co.KG ist zum 01.04.2022 auf die OPUS Verwaltungs GmbH verschmolzen worden.

Die OPUS Verwaltungs GmbH wurde zum gleichen Zeitpunkt zu OPUS GmbH umfirmiert.

13. Ergebnisverwendungsvorschlag der Muttergesellschaft

Der Jahresabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2022 weist einen Bilanzgewinn von 2.207 T€ aus. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

14. Sonstige Angaben

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wird beim Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart hinterlegt und im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

15. Nachtragsbericht

Wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Abschlussstichtag nicht ergeben.

Tuttlingen, den 27. März 2023

AdCapital AG
Dr. Andreas J. Schmid
Vorstand

AdCapital AG, Tuttlingen

Konzernanlagespiegel zum 31. Dezember 2022

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in TEUR Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2022 Konsolidierungs-
kreisänderungen
Zugänge Abgänge Zuschreibungen Umbuchungen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
10.469 -1.065 85 91 0 0
2. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 0 0 0 0
3. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung 10.800 0 0 0 0 0
21.269 -1.065 85 91 0 0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
20.068 2.131 197 0 0 580
2. Technische Anlagen und Maschinen 52.464 -6.565 750 1.385 0 5.018
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 38.711 -2.013 1.549 714 0 286
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 7.471 0 979 114 0 -5.884
118.714 -6447 3.475 2.213 0 0
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 5.484 -5 302* 0 0 0
2. Sonstige Ausleihungen 614 0 0 16 0 0
6.098 -5 302 16 0 0
146.075 -7.517 3.862 2.320 0 0
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in TEUR Anschaffungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen
Equity-
anpassungen
Veränderung
Währung
31.12.2022 01.01.2022 Konsolidierungs-
kreisänderungen
Zugänge
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
0 25 9.423 10.006 -999 211
2. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 0 0 0 0
3. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung 0 0 10.800 10.800 0 0
0 25 20.223 20.806 -999 211
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
0 166 23.142 12.538 308 702
2. Technische Anlagen und Maschinen 0 251 50.533 45.482 -5.564 1.651
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 0 19 37.838 33.833 -1.492 1.452
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 29 2.482 0 0 0
0 465 113.994 91.853 -6.748 3.805
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 5.781 5.311 0 0
2. Sonstige Ausleihungen 0 0 598 6 0 0
0 0 6.379 5.317 0 0
0 490 140.590 117.977 -7.747 4.016
scrollen
in TEUR Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
Abgänge Zuschreibungen Umbuchungen Veränderung
Währung
31.12.2022 31.12.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen
an solchen Rechten und Werten
89 0 0 16 9.145 278
2. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 0 0 0 0
3. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung 0 0 0 0 10.800 0
89 0 0 16 19.945 278
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
0 0 0 80 13.628 9.514
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.111 0 0 152 40.610 9.923
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 584 0 0 7 33.217 4.621
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0 2.482
1.695 0 0 239 87.454 26.540
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 0 5.311 469
2. Sonstige Ausleihungen 0 0 0 0 6 592
0 0 0 0 5.317 1.061
1.784 0 0 255 112.716 27.879
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in TEUR Buchwerte
31.12.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen
an solchen Rechten und Werten
463
2. Geschäfts- oder Firmenwert 0
3. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung 0
463
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
7.530
2. Technische Anlagen und Maschinen 6.982
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.878
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 7.471
26.859
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 172
2. Sonstige Ausleihungen 608
780
28.101

* Der Zugang resultiert aus einer Konsolidierungkreisänderung

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die AdCapital AG, Tuttlingen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der AdCapital AG, Tuttlingen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der AdCapital AG, Tuttlingen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Stuttgart, den 27. März 2023

Baker Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(Düsseldorf)


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Peter Schill Jürgen Bechtold
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer