AdCapital AGTuttlingenKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023Konzernlagebericht der AdCapital AG für das Geschäftsjahr 20231. Der AdCapital-Konzern1.1 Geschäftstätigkeit und InvestitionsfokusDie AdCapital AG ist sowohl Investor als auch aktiver Portfoliomanager der Beteiligungen. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der AdCapital AG liegt auf der aktiven Weiterentwicklung unserer Beteiligungen. Das Portfolio besteht im Wesentlichen aus vier Einzelunternehmen und einer Unternehmensgruppe: scrollen
Wie schon in den letzten Jahren dominiert die Jaeger-Gruppe mit einem Umsatzanteil von fast 70 % den AdCapital-Konzern. 1.2 Konzernstrategie, Unternehmenssteuerungs- und ÜberwachungssystemKonzernstrategieBeteiligungenDie AdCapital AG ist eine Industrieholding, die die Beteiligungen strategisch und operativ führt. Der strategische Schwerpunkt der Unternehmensgruppe ist der Bereich Automotive mit Erich Jaeger als Kerngesellschaft. Die Beteiligungen werden bei Strategie-, Finanzierungs-, Prozess- und Organisationsfragen intensiv unterstützt. Diese werden dadurch in den indirekten Bereichen deutlich entlastet. Durch konzernweit einheitliche Strategie-, Steuerungs- und Planungsgrundsätze und -systeme werden Synergien geschaffen und genutzt. Der AdCapital AG ist eine mittelständisch geprägte Unternehmenskultur sehr wichtig: auch wenn die Gesellschaften in die übergreifende Strategie der AdCapital eng eingebunden sind, so bleiben die Gesellschaften und deren Geschäftsführer auf operativer Ebene eigenständig. Das Vorhandensein einer individuellen Unternehmenskultur wird als Stärke angesehen. Unsere Beteiligungen streben die Stärkung ihrer jeweiligen Markt- und Wettbewerbspositionen an. Unbedingt notwendig hierfür sind die Zurverfügungstellung der auf dem jeweiligen Markt gefragten Produkte, deren effiziente Produktion und die Optimierung der internen Prozesse inkl. der Einkaufs- und Vertriebsprozesse. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Resilienz unserer Beteiligungen: Wie kommen unsere Beteiligungen mit den immer neuen externen Herausforderungen klar? Durch weiteres Wachstum, durch die Verbesserung der Profitabilität der Unternehmen und durch Optimierung ihrer Kapitalausstattung soll dies erreicht werden. Die AdCapital AG unterstützt ihre Tochtergesellschaften mit unternehmerischem Knowhow, sie stellt bei Bedarf aber auch notwendiges Eigen- und Fremdkapital zur Verfügung. Bei allen unseren operativen Gesellschaften wurde ein standardisierter Strategieprozess implementiert: in den einzelnen Gesellschaften wird mit Unterstützung der Holding eine Strategie definiert, die ihrerseits die Gesamt-Strategie der AdCapital-Gruppe unterstützt. Maßnahmen zur Umsetzung der Strategie werden definiert und durchgeführt. Die Effektivität der ergriffenen Maßnahmen wird regelmäßig geprüft. Bei Erich Jaeger wurde dieser Prozess zur Definition und Implementierung der Strategie schon im 4. Quartal 2022 begonnen, im Laufe des Berichtsjahres wurde dieser Strategie-Prozess dann sukzessiv bei allen anderen operativen Beteiligungsgesellschaften eingeführt. Auch aus diesem Grund ist der Turnaround bei Erich Jaeger bereits im Jahr 2023 gelungen, bei den anderen Gesellschaften sind wir sehr optimistisch, dass die Erfolge der jeweiligen Strategien eher kurz- als mittelfristig zu sehen sein werden. Die Strategie des verstärkten Ausbaus des Kerngeschäfts im Automotive-Bereich setzen wir stringent fort: Bieten sich entsprechende Chancen, so werden wir diese nutzen. Auch bei für den Automotive-Bereich relevanten Technologien wie Metall- und Kunststoffverarbeitung oder Elektronik und Software sind wir für vorteilhafte Akquisitionen offen. Derartige Fälle mit einem erheblichen Synergiepotential haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr jedoch nicht ergeben. Finanzielle FlexibilitätVoraussetzung dafür, auch in krisenbehafteten Zeiten proaktiv handeln zu können, ist eine stabile Finanzlage. Wie in den Vorjahren war dies für die AdCapital Gruppe auch in Geschäftsjahr 2023 gegeben. Vor allem die Ende 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie vereinbarte Wachstumsfinanzierung für Erich Jaeger und die vorsorgliche Sicherung von Liquiditätsreserven für mögliche drohende krisenbedingte Verluste - beides zusammen im Volumen von 18,8 Mio. € - aber auch weitere zusätzliche externe Mittel sicherten die finanzielle Flexibilität der AdCapital Gruppe insgesamt. Alle Tochtergesellschaften sind weltweit angehalten, neben der Finanzierung durch die AdCapital AG auch eigene Finanzquellen bspw. durch regionale oder nationale Bankinstitute zu erschließen. Wie in den Vorjahren konnten entsprechende Mittel auch im Jahr 2023 aus solchen Quellen generiert werden. Liquide Konzernmittel werden ausschließlich in Zahlungsmitteln und freien Banklinien gehalten. Unternehmenssteuerungs- und ÜberwachungssystemAuf Ebene der Holding werden die zentralen Verwaltungsbereiche Konzerncontrolling, Steuern und Recht sowie Teile der Inlandsfinanzierung geführt. In enger Abstimmung mit der Holding wird dagegen die IT zentral für den Konzern über Erich Jaeger gesteuert. Die strategische Ausrichtung des AdCapital-Konzerns wird zusammen mit dem Aufsichtsrat definiert. Die Steuerung der Tochterunternehmen wird durch regelmäßige Geschäftsleitungsmeetings bei den Beteiligungsunternehmen vor Ort, am Standort der Holding oder in Telefon- und Videokonferenzen durchgeführt. Die hohe Frequenz der Abstimmungen, die im Geschäftsjahr 2022 wegen der damals schwierigen wirtschaftlichen Lage eingeführt wurde, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr unverändert beibehalten. Die jeweilige Strategie der Gesellschaften und die daraus abgeleiteten Budgetvorgaben dienen u.a. als Maßstab für die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. In jeder Sitzung werden auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate besprochen bzw. regelmäßig der Ausblick auf das Jahresende. Im vierten Quartal werden das Budget und die Mittelfristplanung erstellt. Für die Diskussion und Entscheidungsfindung relevante Kennzahlen sind der Auftragseingang und der Auftragsbestand, der Umsatz und die erwirtschaftete Gesamtleistung, die Wertschöpfung, die Produktivität, die EBIT-Marge sowie der Free Cashflow, das Working Capital (hier insbesondere die Höhe der Vorräte) und die Liquiditätssituation. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Lage in der Produktion und im Vertrieb gelegt. Maßnahmen bei Planabweichungen bzw. zur Vermeidung von Risiken oder zur Ausnutzung von Chancen sind regelmäßig Ergebnis der Abstimmungen. 1.3 Wesentliche Ereignisse im Geschäftsjahr 2023Nachdem die AdCapital Gruppe wegen Problemen bei Erich Jaeger für das Jahr 2022 ein stark negatives Ergebnis beim Betriebsergebnis ausweisen musste, konnte im Jahr 2023 ein erfolgreich verlaufender Turnaround bei Erich Jaeger erzielt werden. Dies ist insbesondere durch Ausweitung der Gesamtleistung bei Erich Jaeger um über 20% gelungen. Sowohl die Materialquote als auch die Personalquote konnten dort im Vergleich zum Vorjahr gesenkt werden, aber auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen - auch nach Herausrechnung des Sondereffektes wegen der hohen Reklamationskosten im Vorjahr - deutlich geringer als die Gesamtleistung. Der Aufbau der Kabelfertigung von Erich Jaeger wurde im Berichtsjahr am neuen Standort in Bruchsal fortgesetzt. Der Start der Produktion und die Belieferungen von Kunden mit Produkten aus eigener Fertigung erfolgte im April 2023. Im Mai 2023 erfolgte die Inbetriebnahme der zweiten SMT Linie bei der Bavaria Digital Technik. Darüber hinaus wurde in allen Gesellschaften in die Erneuerung sowie Erweiterung der Fertigungstechnologien investiert sowie produktivitätssteigernde Maßnahmen eingeleitet. Gemäß den strategischen Ansätzen wurde in eine Marktfelderweiterung der Geschäftsbereiche investiert. 1.4 KonsolidierungskreisDie Zahl der in den Konzernabschluss 2023 einbezogenen Gesellschaften beträgt insgesamt 17 (Vorjahr 16). 2. Wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen2.1 Gesamtwirtschaftliche LageNach dem wirtschaftlichen Einbruch wegen der Coronakrise erhoffte sich die AdCapital AG eine schnelle wirtschaftliche Erholung. Das Jahr 2022 war jedoch belastet durch den Beginn des Krieges in der Ukraine mit der Folge stark steigender Energiepreise bzw. einer hohen Inflation. Die Gegenmaßnahmen der Zentralbanken - u.a. deutliche Zinserhöhungen - führten zwar zu einer Reduktion der Inflation, aber auch zu einer Dämpfung der Wirtschaft insgesamt. Hinzu kamen im Jahr 2023 weitere Unsicherheiten durch die massive Eskalation im Nahostkonflikt und die Angriffe der Huthi-Milizen auf die Transportwege im Roten Meer. In Deutschland spielten auch Sondereffekte eine Rolle: Aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes im November 2023 musste die Bundesregierung Priorisierungen im Haushalt vornehmen, die durch die Art und Weise der Umsetzung zu einer Verunsicherung der Wirtschaft und der Öffentlichkeit allgemein führten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland hat sich im Jahr 2023 preisbereinigt um 0,3% bzw. preis- und kalenderbereinigt um 0,1% reduziert. Die Bruttoanlageninvestitionen sind 2023 insgesamt um 0,3% gefallen, verursacht durch einen starken Rückgang bei Bauten (-2,2 %), dem jedoch ein Wachstum von 3,0% bei den Ausrüstungsinvestitionen gegenübersteht. Trotz des Rückgangs beim BIP ergab sich für die Erwerbstätigenzahl mit 46,2 Mio. ein neuer Höchststand in Deutschland. Bruttolöhne und -gehälter pro Arbeitnehmer liegen im Jahr 2023 um 6,1% über Vorjahr. Deutschland leidet unter strukturellen Krisen, die Bundesregierung sieht als größte Gefahr für Deutschland den Arbeitskräftemangel, der zusammen mit den Folgen des demografischen Wandels mittelfristig das Potenzialwachstum dämpft. Daneben wird als großes Investitionshemmnis die Bürokratie genannt. Nachdem die Inflationsrate im Jahr 2022 im Jahresdurchschnitt noch bei 6,9% gelegen hatte, ging diese für das Jahr 2023 auf durchschnittlich 5,9% zurück. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 sank die Inflationsrate weiter (2,9 % im Januar bzw. 2,5 % im Februar) - dies trotz des Auslaufens der Preisbremsen für Energieprodukte und der Erhöhung des CO 2 -Preises. Laut IWF ist das BIP der entwickelten Länder im Jahr 2023 um insgesamt 1,6% gestiegen. Deutschland hat sich somit deutlich schlechter entwickelt als der Durchschnitt dieser Länder, aber auch schlechter als der Durchschnitt der Länder der Euro-Zone (+0,5%) oder gar die USA (+2,5%). Die Weltwirtschaft wuchs im Jahr 2023 um 3,1%. Laut der Prognose der Bundesregierung im Jahreswirtschaftsbericht wird das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 um voraussichtlich 0,2 % wachsen. Im Herbst 2023 war die Regierung noch von einem Wert von 1,3 % Wachstum ausgegangen. Das Wachstum im Jahr 2024 wird laut Jahreswirtschaftsbericht vor allem durch den privaten und staatlichen Konsum getrieben. Die Bruttoanlageinvestitionen sollen 2024 um 0,7% unter dem Vorjahreswert liegen, wie in 2023 verursacht vor allem durch einen Rückgang bei den Bauten (-2,2%), der nicht kompensiert werden kann durch das geringe Wachstum bei den Ausrüstungsinvestitionen (+0,5%). Nur bei sonstigen Anlagen (F&E, Software und Datenbanken) soll sich im Gegensatz zu 2023 (-0,6%) mit +2,0% im Jahr 2024 ein spürbares Wachstum ergeben. Die Bundesregierung geht trotz des verhaltenen Wachstums auch für das Jahr 2024 von weiter steigenden Beschäftigungszahlen aus. Die Inflation in Deutschland soll sich laut Jahreswirtschaftsbericht auf 2,8% im Jahr 2024 verringern, wegen der Steigerung von 3,8% bei den verfügbaren Einkommen ist von voraussichtlich steigenden Reallöhnen auszugehen, was zu einer stärkeren Binnennachfrage führen könnte. Mögliche gegenläufige Effekte sind aber die hohen Zinsen und die internationalen Krisen. Insgesamt sieht die Bundesregierung den Wirtschaftsstandort Deutschland unter erheblichem Druck. Der IWF prognostiziert für die Weltwirtschaft im Jahr 2024 ein Wachstum von 3,1%, resultierend aus dem Wachstum der entwickelten Länder mit 1,5% (darunter USA +2,1%, EuroZone +0,9%) und ein Wachstum von 4,1% für die Emerging Markets bzw. den Entwicklungsländern. Nach 5,2% im Jahr 2023 soll China im Jahr 2024 mit 4,6% wachsen. Indien sticht mit Wachstumsraten von 6,7% für 2023 und prognostizierten 6,5% für 2024 wie in den Vorjahren heraus. Russland wird vom IWF - nach +3,0% im Jahr 2023 - für das Jahr 2024 ein Wachstum von 2,6% zugetraut. In Anbetracht dieser Zahlen dürfte nicht davon auszugehen sein, dass Russland aus wirtschaftlichen Gründen zur Beendigung des Krieges gegen die Ukraine gezwungen sein könnte. 2.2 Branchenbezogene RahmenbedingungenDie Entwicklung in der Automotive Branche beeinflusst maßgeblich die Ergebnisse in unserer gesamten Unternehmensgruppe. McKinsey sieht die europäische Automobilindustrie in der größten Transformation ihrer Geschichte: die Industrie wird getrieben durch die Elektrifizierung des Antriebs, durch neue Kompetenzen in der Software und durch neue Wettbewerber - bei den E-Autos bspw. halten die neuen Wettbewerber global über 50% Marktanteil. Die deutschen Hersteller sind in China - dem jeweils größten Einzelmarkt - stark unter Druck. Fehlende Angebote bei batterieelektrischen Fahrzeugen führen dort zu sinkenden Marktanteilen, die im Gegenzug von den chinesischen Herstellern gewonnen werden. Diese konnten in den letzten 5 Jahren ihren Marktanteil in China um 10 Prozent-Punkte steigern. Im Vergleich zu den amerikanischen oder chinesischen Konkurrenten haben die europäischen Produzenten jedoch unter einem 2-3 mal höheren Energiepreis zu leiden. Auch hat sich der Nachfrageüberhang der letzten Jahre wegen der damaligen massiven Probleme in der Lieferkette entspannt, so dass nicht mehr die hohen Margen realisiert werden können. Trotz dieser Gesamtsituation hat die Automotive-Industrie auch im Jahr 2023 hohe Gewinne erzielt. Wie in den Vorjahren fallen die Gewinne jedoch verstärkt auf Seiten der Automobilhersteller an. Die Zulieferer leiden weiterhin unter dem hohen Kostendruck, der nicht im erforderlichen Rahmen an die OEM's weitergegeben werden konnte. Bis zum Jahr 2019 lagen die durchschnittlichen Margen der Zulieferer deutlich über denen der Hersteller. Der Corona-Einbruch in 2020 hat die Zulieferer jedoch härter getroffen als die OEMs. Die Hersteller profitierten von dem Mangel bei den Halbleitern, weil diese bevorzugt in margenstarke Fahrzeuge eingebaut wurden - die Zulieferer hatten jedoch unter Nachfrageschwankungen zu leiden, was sich negativ auf die Margen auswirkte. Seither liegen die Margen der Zulieferer unter denen der OEMs. Die tiefgreifenden Veränderungen der Automobilindustrie zeichnen sich auch in der Zulieferindustrie ab. Die Innovations- und Transformationsfähigkeit werden maßgeblich die Zukunftsfähigkeit dieser Industrie beeinflussen. Große Konzerne der Zulieferindustrie haben bereits einen massiven Stellenabbau in Europa angekündigt. In einer Analyse weist die LBBW für 2023 steigende Produktions- und Absatzzahlen für die Automobilbranche aus: es wird mit einem globalen Wachstum von 8% auf ca. 87 Mio. PKWs gerechnet. Das starke Wachstum im Jahr 2023 liegt zum einen an der besseren Fahrzeugverfügbarkeit verglichen mit 2022, zum anderen jedoch auch an den schwachen Vorjahreswerten, die zu einem Basiseffekt führten. Laut VDA konnte der Absatz von PKW in Europa mit 12,8 Mio. Kfz um ca. 13,7% zulegen. In China wurden mit 25,8 Mio. PKW ca. 11% Fahrzeuge mehr verkauft als im Vorjahr - dies liegt um rund 7% über dem bisherigen Rekordjahr 2017. Die USA konnten mit 15,4 Mio. den Kfz-Absatz bei PKW und Light Duty um ca. 12,4% steigern. Europa liegt damit aber immer noch ca. 19% unter dem Niveau von 2019, die USA dagegen nur ca. 9%. Die weltweite Produktion von Heavy Trucks stieg laut Global Data von 1,9 Mio. um rund 17 % auf 2,25 Mio. Einheiten, wobei das größte absolute Wachstum in der Region Asia-Pacific erfolgt ist (+300.000 Einheiten, +30%). In Europa stieg die Produktion von 337.000 Einheiten auf 382.000 (+13%), in Amerika dagegen von 316.000 auf 335.000 Einheiten (+6%). Die zunehmenden Transportrisiken führen bereits zu einer verstärkten Umstrukturierung in den Lieferketten. Aufgrund der zahlreichen Krisen, unter denen die Automobilindustrie zu leiden hatte, ist die Wichtigkeit des Themas Nachhaltigkeit jedoch nach hinten gerückt. Bei den OEM sind die Investitionen in das Thema Nachhaltigkeit zwar auf Vorjahresniveaus, die Zulieferer haben jedoch die entsprechenden Investitionen gegenüber Vorjahr deutlich reduziert. Eine weitere wichtige Branche der AdCapital-Gruppe liegt in der Elektroindustrie. Insgesamt stieg die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter laut ZVEI im vergangenen Jahr um nur 0,4%, insbesondere weil der Wert im Dezember 2023 um mehr als 10% unter dem Vorjahreswert lag. Der Anteil der Unternehmen, die unter Materialknappheit bzw. Fachkräftemangel zu leiden hatten, ging im Lauf des Jahres 2023 kontinuierlich und deutlich zurück. Während des Jahres 2023 ist dagegen der Anteil der Unternehmen, die über Auftragsmangel klagten, ebenso kontinuierlich gestiegen. In den ersten Monaten des Jahres 2024 ist jedoch bei allen drei Themen - d.h. bei Materialknappheit, Fachkräftemangel und Auftragsmangel - eine Verbesserung gegenüber dem 4. Quartal 2023 eingetreten. Mit Blick auf die kommenden sechs Monate rechneten im Februar 2024 15% der Branchenunternehmen mit anziehenden und 58% mit gleichbleibenden Geschäften, 27% der Unternehmen gingen jedoch von rückläufigen Aktivitäten aus. Bzgl. der Chipknappheit gibt es jedoch auch andere Signale: Bei einer Befragung des Digitalverbandes Bitcom gingen noch im Oktober 2023 mehr als 2/3 der befragten Unternehmen für 2024 von zunehmenden Lieferverzögerungen bei Chips aus. Die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen und Prognosen gestalten sich wie bereits in den Vorjahren recht unterschiedlich. Wir gehen davon aus, dass sich das Jahr 2024 in Deutschland und Europa wirtschaftlich eher schwierig gestalten wird. Die wirtschaftliche Entwicklung in den anderen Regionen wie Nordamerika oder Asien dürfte sich dagegen deutlich besser darstellen, auch wenn bspw. in China nicht mehr die Wachstumsraten wie in der Vergangenheit erzielt werden dürften. Dieser verhalten positive Ausblick steht jedoch wie in Vorjahren unter dem Vorbehalt der Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der aktuellen Krisen (u.a. Krieg in der Ukraine, Eskalation im NahostKonflikt) und die sich daraus ergebenden Effekte für die Weltwirtschaft. Welche konkreten direkten oder indirekten Auswirkungen sich hieraus für die Branchen der Unternehmen des AdCapital-Konzerns ergeben könnten, kann nicht antizipiert werden. 3. Ertragslage3.1 Umsatz- und ErgebnisentwicklungDie für die Beurteilung der Entwicklung der Gesellschaft relevanten Kennzahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt: scrollen
* Betriebliches Ergebnis und EBIT unterscheiden
sich um die "sonstigen Steuern"
Detailliert stellt es sich folgendermaßen dar: Gewinn- und Verlustrechnung des AdCapital-Konzernsscrollen
Die Beteiligungsunternehmen der AdCapital AG sind vor allem produzierende Unternehmen, die in unterschiedlichen Geschäftsbereichen und Regionen tätig sind. Der Einfluss der gesamtwirtschaftlichen, aber auch der jeweils regionalen und der Branchenkonjunktur kann für jedes Unternehmen deswegen unterschiedlich sein. Wir beobachten seit mehreren Jahren eine zunehmende Internationalisierung unseres Konzerns. Nach dem einmaligen Rückgang des Auslandsanteil der Konzernumsätze im Jahr 2022 auf 67 % ist dieser Anteil im Berichtsjahr wieder auf über 70% gewachsen. Der Anteil der Umsätze mit Kunden in Deutschland und der EU ist gesunken, mit Kunden außerhalb der EU dagegen stark gestiegen von 27% auf 32 %, womit fast wieder der Wert aus 2021 mit 33% erreicht wurde. Dies wird vor allem verursacht durch das starke Wachstum der Umsätze bei der chinesischen und bei der amerikanischen Gesellschaft der Erich JaegerGruppe. Die Abhängigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung der AdCapital AG sowohl vom konjunkturellen Umfeld in Deutschland und auch von der Lage der Weltwirtschaft insgesamt, vor allem der globalen Automobilkonjunktur, wird hier deutlich sichtbar. Die Ertragslage des Konzerns im Jahr 2023 ist - insbesondere verglichen mit dem Vorjahr - sehr erfreulich. Es ergibt sich gegenüber 2022 eine sehr deutliche Verbesserung des Betriebsergebnisses von -8,4 Mio.€ auf +3,4 Mio.€. Diese Entwicklung wird im Wesentlichen von der Erich Jaeger Gruppe getragen, die Summe der Veränderungen bei den anderen operativen Gesellschaften ist dagegen vernachlässigbar. Erich Jaeger, FRAKO, BDT und OPUS Grundstücksgesellschaft weisen im Jahr 2023 positive Betriebsergebnisse aus, Taller, KTS und die Holdinggesellschaften tragen dagegen ergebnismindernd bei. Im letzten Jahr wurden bei Erich Jaeger Rückstellungen für Reklamationen gebildet, die im laufenden Geschäftsjahr zum Teil aufgelöst werden konnten, da sich die aktiv vorangetriebenen Gespräche positiv gestalten. Rechnet man diesen Effekt heraus, so ergibt sich bei Erich Jaeger immer noch eine Steigerung des Betriebsergebnisses in Höhe von 7,4 Mio.€ verglichen mit dem Vorjahr. Bei der Erich Jaeger-Gruppe ist der erfolgreich verlaufende Turnaround der Grund für die dramatische Verbesserung des Ergebnisses. Im Rahmen der definierten Unternehmensstrategie waren zentrale Erfolgsfaktoren für den Turnaround die Intensivierung der Vertriebsaktivitäten und die Steigerung der Produktivität der Produktions- aber auch aller sonstigen Prozesse. Maßnahmen zur Optimierung der Supply-Chain und der Einkaufskonditionen wurden durchgeführt. Durch die Reduzierung von Beständen konnten liquide Mittel freigesetzt werden, die in Fertigung und Technologie investiert werden konnten. All diese Maßnahmen wurden auch bei sämtlichen anderen operativen AdCapital-Gesellschaften ergriffen. Bei Erich Jaeger zeigten sich schon im Jahr 2023 die erwarteten Erfolge, bei den anderen Gesellschaften ist, auch wegen des späteren Beginns der Strategiedefinition, mit ähnlichen Erfolgen in den kommenden Monaten zu rechnen - beeinflusst durch das jeweilige Branchenumfeld der Gesellschaft. Die chinesischen Gesellschaften der Jaeger-Gruppe haben im Berichtsjahr 2023 ein um rund 50% höheres Ergebnis erzielt als im Vorjahr. Der Gewinn, der den konzernfremden Gesellschaftern zusteht, hat sich deswegen ebenfalls entsprechend erhöht. Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im AdCapital-Konzern stellt sich im Einzelnen wie folgt dar: Die Gesamtleistung ist mit 164,0 Mio. € um 6,0 % gegenüber dem Vorjahreswert von 154,7 Mio. € gestiegen. Die Probleme auf dem chinesischen Automobilmarkt sind überwunden und auch die Umsätze von Erich Jaeger in Nordamerika und Europa konnten stark gesteigert werden. Zusammen mit dem Wachstum der Gesamtleistung bei der BDT und bei FRAKO konnten die teils dramatischen Rückgänge der Gesamtleistung bei KTS und Taller überkompensiert werden. Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich von 6,1 Mio. € auf 7,3 Mio. € erhöht. Insbesondere Währungseffekte und die Auflösung von Rückstellungen tragen zu dem genannten Wert bei. Der Materialaufwand im Konzern ist von 88,4 Mio. € trotz des starken Anstiegs der Gesamtleistung nur um 1,0 Mio. € beziehungsweise um 1,1 % auf 89,4 Mio. € gestiegen. Die Materialquote ist dadurch von 57,2 % im Vorjahr um 2,7 Prozentpunkte auf 54,5 % gefallen. Beim Materialaufwand spiegeln sich insbesondere Erfolge der Maßnahmen zur Optimierung der Einkaufskonditionen wider. Auch ist der Umsatz bei Taller, der im letzten Jahr mit einer hohen Materialquote verbunden war, im Jahr 2023 deutlich gefallen. Gleichzeitig konnte die Materialquote deutlich gesenkt werden, wodurch die Verluste reduziert wurden. Eine analoge Entwicklung liegt bei KTS vor. Der Personalaufwand ist um 2,5 Mio. € auf 44,9 Mio. € gestiegen (+6,0%). Da der Personalaufwand in gleichem Maße stieg wie die Gesamtleistung, liegt die Personalquote wie im Vorjahr bei unverändert 27,4 %. Abgesehen vom Jahr 2022, als Sondereffekte eine Rolle spielten, ist diese Personalquote die niedrigste der letzten Jahre. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von 34,3 Mio. € im Vorjahr um 4,7 Mio. € auf 29,6 Mio. € reduziert. Im Vorjahr waren hier Kosten für Reklamationen in Höhe von 5,0 Mio. € enthalten. Die Währungsverluste und andere sonstige Aufwendungen sind jeweils rund 0,9 Mio.€, die Energiekosten 0,5 Mio. € geringer. Angestiegen sind dagegen die Kosten für Personalleasing (+1,7 Mio. €) und für Rechts- und Beratungskosten (+1,1 Mio. €). Die saldierten Währungseffekte sind auch dieses Jahr positiv und betragen rund 0,4 Mio. € (Vorjahr: rund 0,7 Mio. €). Das Konzern-Betriebsergebnis beträgt +3,4 Mio. €, bei einem Vorjahresergebnis in Höhe von -8,4 Mio. €. Das Finanzergebnis liegt mit - 1,9 Mio. € deutlich unter dem des Vorjahres (- 0,8 Mio. €). Im Jahr 2022 war jedoch ein positiver Effekt aus der Entkonsolidierung der OPUS GmbH in Höhe von 0,3 Mio. € enthalten. Der Anstieg im Jahr 2023 beruht zum größten Teil auf den im Vergleich zu 2022 höheren Zinssätzen, zum geringeren Teil auf den höheren Darlehensverbindlichkeiten. Die Zusammensetzungen der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind im Einzelnen im Konzernanhang näher aufgegliedert und kommentiert. Insgesamt weisen wir im AdCapital-Konzern einen Jahresfehlbetrag vor Anteilen Dritter in Höhe von - 0,8 Mio. € (Vorjahr: Jahresfehlbetrag -10,6 Mio. €) aus. Die im Halbjahresbericht 2023 skizzierte Entwicklung der einzelnen Gesellschaften für das Restjahr 2023 hat sich nur zum Teil bestätigt. Der Optimismus bei Erich Jaeger war berechtigt, bei Taller und KTS war die Entwicklung bedingt durch die stärker als erwartet eingetretenen Effekte der Rezession in Deutschland schlechter als geplant. In Summe lagen jedoch sowohl Umsatz als auch Ergebnis für den Konzern in den im Halbjahresbericht 2023 genannten Spannen. Im Dezember 2022 wurde die Planung für das Jahr 2023 für die Gesellschaften und den AdCapital-Konzern insgesamt erstellt. Die geplante Leistung für 2023 wurde im Gesamtkonzern um 6,9% verfehlt. Die Erich Jaeger Gruppe liegt um 2%, die BDT um 0,4% über Budget. FRAKO, KTS und Taller dagegen verfehlten - teilweise deutlich - die jeweils geplanten Werte. Für die Kabelfertigung wurde für das Berichtsjahr ein sehr ambitionierter Hochlauf der Produktion unterstellt. Die Sicherstellung des geforderten hohen Qualitätsniveau bei dieser für Erich Jaeger neuen Produktionstechnologie benötigte jedoch deutlich mehr Zeit als geplant. Die Gesamtleistung lag deswegen auf Jahressicht fast 70% unter Plan. Auf Betriebsergebnis-Ebene wurde der Plan für den AdCapital Konzern um 8% unterschritten. Einem Planwert von + 3,7 Mio. € steht ein realisierter Wert von + 3,4 Mio. € gegenüber. Die Erich Jaeger-Gruppe liegt jedoch mit rund 175% über Plan. Deutlich über Budget lagen die deutsche, die chinesische und die US-amerikanische Gesellschaft, deutlich unter Budget jedoch die Kabelfertigung wegen der niedrigen Gesamtleistung und Erich Jaeger Tschechien wegen hoher Personalleasing-Kosten. Die anderen operativen Gesellschaften der AdCapital-Gruppe konnten die ehrgeizigen Betriebsergebnis-Ziele im Jahr 2023 nicht erreichen. Die im Dezember 2022 aufgestellte Planung für 2023 war insgesamt sehr ambitioniert. In Anbetracht der wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklung im Jahr 2023 kann es deswegen nicht überraschen, dass einzelne Gesellschaften ihre Ziele - zum Teil eklatant - verfehlten. Trotz allem konnte auf Konzernebene eine nur geringe negative Abweichung vom Plan sichergestellt werden. Trotz großer Planabweichungen bei einzelnen Gesellschaften traten im Jahre 2023 keine Liquiditätsprobleme auf, weil AdCapital bzw. Erich Jaeger in der Vergangenheit durch die rechtzeitige Beschaffung von Finanzmitteln Spielräume bei der Liquidität eröffnet haben, die nunmehr genutzt werden konnten. 3.2 IndustriebeteiligungenDie Beteiligungen der AdCapital AG sind in unterschiedlichen Geschäftsfeldern, aber auch unterschiedlichen Wirtschaftsregionen tätig. Deshalb unterscheiden sich die wirtschaftlichen Entwicklungen der einzelnen Gesellschaften im Jahr 2023 deutlich voneinander: Nach dem drastischen Rückgang im Jahr 2022 konnte unsere größte Gesellschaft Erich Jaeger im Jahr 2023 sowohl Umsatz als auch Gesamtleistung deutlich steigern (+18% bzw. +21%). Die Umsätze wurden dabei zu über 82% außerhalb Deutschlands erzielt - das sind über 2 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2022. Der Schwerpunkt des Auslandsumsatzes hat sich verschoben: Waren im Jahr 2021 vom Gesamtumsatz noch fast 40 % außerhalb der EU erzielt worden, so sank dieser Anteil im Jahr 2022 auf rund 31 %. Im Jahr 2023 wurden wieder 38% erreicht. Grund ist das starke Wachstum des externen Umsatzes der chinesischen und der amerikanischen Gesellschaft um jeweils rund 60%. Hier zeigen sich die Erholung des chinesischen Automobilmarktes bzw. die Auswirkungen der Vertriebserfolge von Erich Jaeger auf dem amerikanischen Markt in den vergangenen Jahren. Aus Vorsichtsgründen wurden bei Erich Jaeger im Jahr 2022 Rückstellungen für Reklamationen gebildet, die im Jahr 2023 wegen des positiven Verlaufs der aufgenommenen Gespräche zum Teil aufgelöst werden konnten. Nachdem die Taller GmbH bereits im Jahr 2021 wegen der Lieferschwierigkeiten eines vom Hochwasser betroffenen Lieferanten einen deutlichen Rückgang beim Umsatz verkraften musste, konnte der Umsatz im Jahr 2022 leicht stabilisiert werden. Im Berichtsjahr musste Taller jedoch erneut einen dramatischen Einbruch bei Umsatz und Gesamtleistung verkraften, insbesondere im 2. Halbjahr fielen die Bestellungen der Kunden, die Steckerbrücken beziehen, drastisch. Da die Lagerbestände bei fertigen und unfertigen Erzeugnissen stark abgebaut wurden, lag die Gesamtleistung um 11 % unter dem Umsatz. Der im Jahr 2023 bei Taller aufgebaute Vertrieb konnte erste Projekte akquirieren, in Summe konnte jedoch dadurch der Rückgang beim angestammten Produktportfolio nur marginal abgefedert werden. Wegen des dramatischen Einbruchs der Gesamtleistung musste die Taller GmbH einen hohen Verlust verbuchen. Nach Stützung des Eigenkapital durch die mittelbare Muttergesellschaft AdCapital AG mittels eines Darlehensverzichtes mit Besserungsschein in Höhe von 2 Mio. € liegt das Betriebsergebnis der Taller GmbH im Jahr 2023 bei - 223 T€. Wie schon in jedem Jahr seit 2020 konnte die Bavaria Digital Technik (BDT) auch im Berichtsjahr den Umsatz deutlich steigern (+14%). Der entsprechende Planwert konnte bis auf 0,2% erreicht werden. Aufgrund der Umsatzausweitung in den letzten Jahren war es notwendig, in die Erweiterung der Produktionsanlagen zu investieren. Die Inbetriebnahme einer zusätzlichen Produktionslinie konnte im Mai 2023 erfolgreich durchgeführt werden. Im Automotive-Bereich konnte die Gesellschaft im Jahr 2023 stark wachsen, im Jahr 2022 war wegen der mangelnden Verfügbarkeit von Teilen die Gesamtleistung in diesem Bereich verglichen mit Vorjahr geschrumpft. In der Sparte Medizintechnik konnte der relativ größte Umsatzzuwachs erzielt werden. Im angestammt stärksten Umsatzbereich Industrie konnte auch im Jahr 2023 ein Umsatzwachstum erzielt werden, einzig im Bereich Energie musste nach zwei Jahren Wachstum ein Rückschlag (-21%) hingenommen werden. Für das Jahr 2024 wird wegen der bereits vorliegenden Aufträge auch im Bereich Energie wieder mit einem Wachstum zu rechnen sein. Das Betriebsergebnis der BDT lag um 9% über Vorjahr, jedoch 37% unter Plan. Gründe für die Planabweichung sind Kostensteigerungen und Margendruck. Wie auch andere Unternehmen in Deutschland hatte die BDT im Berichtsjahr mit einer hohen Krankheitsquote zu kämpfen. Das Jahr 2023 war für die FRAKO wiederum ein zufriedenstellendes Wirtschaftsjahr. Der Umsatz konnte gegenüber Vorjahr um 8%, das Betriebsergebnis um 21% gesteigert werden. Die ambitionierten Planungen bei Umsatz und Betriebsergebnis konnten dagegen nicht erreicht werden (Abweichungen -10% bzw. -33%). Aufgrund der Erholung der Wirtschaft in China nach der Corona-Krise, des Ausbaus des Servicegeschäftes, aber auch wegen der Ausweitung der Geräteumsätze bei weiterentwickelten Produkten konnte der Umsatz gegenüber Vorjahr ausgeweitet werden. Die konjunkturelle Eintrübung im zweiten Halbjahr 2023, die sich bspw. in einem schwachen Projektgeschäft zeigte, führte jedoch dazu, dass der Umsatz und das Ergebnis nicht auf das Planniveau gehoben werden konnten. Nach dem Rekordjahr 2022 ist bei der KTS im Berichtsjahr der Umsatz um 27% gefallen. Das Umsatzniveau liegt damit gering unter dem von 2021. Wesentliche Kunden der KTS haben im 2. Halbjahr wegen Problemen in ihren jeweiligen Branchen bzw. zur Reduktion ihres eigenen Lagerbestandes die Bestellungen deutlich reduziert. Trotz eingeleiteter Maßnahmen zur Kostensenkung konnte mit rund - 200 T€ ein negatives Betriebsergebnis für das Jahr 2023 nicht vermieden werden. Die OPUS GmbH wird nicht mehr konsolidiert, da die operative Führung der Gesellschaft an den Partner abgegeben wurde. Dagegen wird die OPUS Grundstückgesellschaft mbH im Konzernabschluss berücksichtigt. Diese Gesellschaft wurde im Rahmen der Umstrukturierung der OPUS im Dezember 2021 übernommen. Das von der OPUS GmbH genutzte Bürogebäude befindet sich im Eigentum der Gesellschaft. 4. Finanz- und Vermögenslage4.1 PortfolioentwicklungZukäufe im Beteiligungsportfolio erfolgen ausschließlich zur gezielten Unterstützung der Wertschöpfungsketten bei unseren bestehenden Tochterunternehmen, insbesondere im Automotive-Bereich. Wir halten unsere Beteiligungen langfristig, um sie erfolgreich weiterzuentwickeln. Im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es keine Neuinvestitionen im Beteiligungsbereich. 4.2 Investitionenscrollen
Nachdem im vergangenen Jahr die Investitionen in der Größenordnung der Abschreibungen waren, liegen sie im Berichtsjahr deutlich darüber. Wie im Vorjahr lag der Schwerpunkt der Investitionen bei Erich Jaeger (2,8 Mio. €). Bei der BDT wurden über 2 Mio. € investiert, vor allem zum Aufbau einer zusätzlichen Produktionslinie. Fast 1 Mio. € wurden bei Taller investiert in die Erweiterung des Maschinenparks. 4.3 Finanzlage4.3.1 FinanzstrategieDer Finanzbedarf der einzelnen Konzernunternehmen im Inland wurde in der Vergangenheit im Wesentlichen durch Bereitstellung von Eigenkapital, Gesellschafterdarlehen und die Einbeziehung in das Cash-Pool-System der AdCapital AG gedeckt. Aufgrund der Wichtigkeit von stabilen Beziehungen zu (Haus-)Banken sind die Beteiligungsunternehmen seit der Corona-Krise verstärkt angehalten, auch Kredite von Banken in Anspruch zu nehmen. Unser Ziel bleibt weiterhin, eine Eigenkapitalquote auszuweisen, die es auch in Krisenzeiten ermöglicht, extern weitere Finanzmittel zu beschaffen. Die Eigenkapitalquote liegt mit 42,7% nur leicht unter der des vergangenen Jahres (44,4 %) und ist somit immer noch ein Wert, der die Aufnahme weiterer Finanzmittel zur Investition bzw. Akquisition geeigneter Unternehmen ermöglicht. Über die tatsächlichen Inanspruchnahmen bestehender externer Finanzierungen hinaus stehen uns aufgrund unserer zweifelsfreien Bonität noch umfangreiche freie Kreditlinien zur Verfügung. Freie Liquidität der AdCapital AG wird von uns in Zahlungsmitteln gehalten, um eine jederzeitige Verfügbarkeit der finanziellen Mittel sicherzustellen und Bewertungsrisiken auszuschließen. Die Finanzlage des Konzerns ist somit unverändert stabil. Die Sicherung der Liquidität aller operativen Einheiten des Konzerns und der Holding in diesen krisenbehafteten Zeiten hat für uns auch weiterhin oberste Priorität. 4.3.2 KapitalstrukturDer AdCapital-Konzern weist folgende Kapitalstruktur auf: scrollen
Im Sinne der beschriebenen Finanzstrategie weist der Konzern eine akzeptable Eigenkapitalquote aus. Das Eigenkapital ist durch das negative Ergebnis absolut leicht zurückgegangen. Die Vorräte sind im Jahr 2023 gegenüber 2022 zwar deutlich gesunken, dies wurde aber kompensiert durch den Anstieg beim Anlagevermögen wegen der regen Investitionstätigkeit und einer Erhöhung bei den Forderungen. In Summe ergibt sich dadurch nur ein geringer Rückgang der Bilanzsumme. 4.3.3 Cashflow / Verkürzte KapitalflussrechnungDer Cashflow des Konzerns entwickelte sich wie folgt: scrollen
Der operative Cashflow ist leicht positiv - dies wird vor allem verursacht durch die erfolgreiche Optimierung beim Working Capital. Die Investitionstätigkeit führte zu einem starken Abfluss von finanziellen Mitteln. Finanziert wurden diese Ausgaben vor allem durch verstärkte Nutzung bestehender bzw. durch den Abschluss neuer Darlehen, zum anderen hat sich der Finanzmittelfonds reduziert. 4.3.4 Cash-Pool-SystemAlle wesentlichen inländischen Gesellschaften des Konzerns sind in das Cash-Pooling des AdCapital-Konzerns einbezogen. Das Cash-Pool-System des Konzerns sichert den konzernzugehörigen Gesellschaften eine unbürokratische Betriebsmittelfinanzierung. 4.4 Vermögenslagescrollen
Da die Investitionen im Berichtsjahr die Abschreibungen übersteigen, wächst das Anlagenvermögen absolut und relativ merklich an. Das Umlaufvermögen (Working Capital) hat sich trotz gestiegener Forderungen aufgrund der stark zurückgegangenen Vorräte reduziert. Die Höhe unserer Liquidität (Zahlungsmittel) zuzüglich vorhandener freier vertraglicher Kreditreserven halten wir vor dem Hintergrund des Finanzierungsbedarfs für das weitere Wachstum der Gruppe und wegen des Vorhandenseins einer Sicherheitsreserve für angemessen und absolut unerlässlich. 4.5 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen LageDie Vermögens- und Finanzlage des Konzerns ist nach dem sehr erfolgreich verlaufenden Turnaround bei Erich Jaeger geordnet. Die Finanzierung der Beteiligungsunternehmen durch die AdCapital AG ist sichergestellt. Schon seit Jahren verfolgen wir die Strategie, ausreichend Finanzmittel bzw. weitere Finanzierungsquellen zur Verfügung zu haben, um aufkommenden Krisen trotzen zu können bzw. sich bietende Chancen bei Akquisitionen nutzen zu können. Die Eigenkapitalquote im Konzern sowie auf Ebene der AdCapital AG ist 2023 ausreichend hoch. Die Ertragslage im Geschäftsjahr hat sich im Jahr 2023 wegen der erfolgreich umgesetzten Strategie bei Erich Jaeger deutlich besser dargestellt als im Vorjahr. Auf Gruppenebene muss dennoch ein Jahresfehlbetrag ausgewiesen werden, da zum einen die Zinssätze sich deutlich erhöht haben, zum anderen aber die im Rahmen der jeweiligen Strategie bei den anderen operativen Tochtergesellschaften eingeleiteten Maßnahmen bedingt durch die sich verschlechterten Rahmenbedingungen noch nicht den gewünschten Erfolg zeigen konnten. FRAKO litt im Berichtsjahr an der zurückgehenden Konjunktur, bei Taller und bei KTS ist die Nachfrage der Kunden eingebrochen, bei der BDT waren hohe Kosten (hohe Krankheitsquote) belastend. Da das Ergebnis der chinesischen Gesellschaften, an denen der Minderheitsaktionär beteiligt ist, im Berichtsjahr stark angestiegen ist, ist entsprechend das dem konzernfremden Gesellschafter zustehende Ergebnis ebenfalls stark gewachsen. Der Start ins Geschäftsjahr 2024 fällt bei unseren Beteiligungsgesellschaften sehr unterschiedlich aus. Bei Erich Jaeger sehen wir sehr optimistisch auf die nächsten Monate, ebenso bei der BDT. Dort ist die Herausforderung, den noch bestehenden Auftragsrückstand abzubauen. Dies soll durch die Erhöhung der Performance bei der bisherigen Produktionslinie gelingen. Bei Taller scheint das tiefe Tal überwunden zu sein, die Bestellungen der Steckerbrücken-Kunden wachsen, ebenso die Umsätze. Auch durch die Produktion von Teilen für Erich Jaeger wird sich der Umsatz kurz- bis mittelfristig so stabilisieren, dass Taller die Verlustzone verlassen kann. Bei KTS ist zwar das Umsatztief aus dem 4. Quartal 2023 überwunden, jedoch liegen zu Beginn des Jahres 2024 die Umsatzaussichten bei einigen wichtigen Kunden unter dem eigentlich üblichen Niveau. Dies kann durch die anderen Kunden nur zum Teil aufgefangen werden. Jedoch sehen wir die Entwicklung bei KTS bedingt durch die eingeleiteten strategischen operativen und vertrieblichen Maßnahmen positiv. FRAKO wird immer noch stark von der schwachen Konjunktur in Mitleidenschaft gezogen. Entsprechende Maßnahmen zur Kostensenkung wurden eingeleitet. Erst im zweiten Halbjahr werden die Geschäftsfelderweiterung durch neue Produkte und die Intensivierung des Servicegeschäftes positive Auswirkungen haben. Das Problem des Fachkräftemangels ist in unseren Beteiligungsunternehmen immer stärker spürbar. Hinzukommt oft noch eine - verglichen mit den Jahren vor 2020 - deutlich erhöhte Krankheitsquote. Dies führt dazu, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Unternehmen häufig stark belastet werden, um die den Kunden zugesagten Leistungen zu erbringen. Wegen der Kosten und der Dauer der Einarbeitung ist die Nutzung externer Fachkräfte zur Überbrückung von Engpässen keine ideale Lösung, aber dennoch häufig nicht zu vermeiden. Der Russland-Ukraine-Konflikt beschäftigt die Welt nunmehr schon seit mehreren Jahren, ein Ende ist nicht abzusehen. Zusätzlich ist Ende 2023 der Nahost-Konflikt extrem eskaliert, auch dort ist nicht klar, wie eine Lösung aussehen könnte. Mittelbare Wirkungen wie bspw. die Erhöhung der Transportkosten bei Schiffstransporten von Asien nach China und umgekehrt belasten die Weltwirtschaft. Es bleibt abzuwarten, in welchem Ausmaß sich dies auf die Konjunktur in Deutschland, Europa und auch weltweit auswirkt. Eine Aussage zum kurz- und mittelfristigen Einfluss auf Umsatz, Ergebnis und Liquidität unserer Unternehmen ist deswegen wie schon im Vorjahr nicht möglich. Unser erklärtes Ziel bleibt, die Wettbewerbsfähigkeit der Beteiligungsunternehmen sowie deren Rentabilität und Liquidität durch proaktive Maßnahmen so weit zu erhöhen, dass auch unvorhergesehene Probleme die Beteiligungsgesellschaften und den Konzern insgesamt nicht massiv beeinträchtigen. 5. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren5.1 MitarbeiterZum 31. Dezember 2023 beschäftigte die AdCapital AG drei (Vorjahr: zwei) Mitarbeiter. Im AdCapital-Konzern waren 2023 durchschnittlich 1.349 Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr (1.337 Mitarbeiter) ist die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter damit leicht gestiegen. Hierin spiegelt sich die Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr wider, die Anzahl der direkten Mitarbeiter wurde im Jahresverlauf kontinuierlich dem Umsatzniveau angepasst (bei EJ Aufbau, bei KTS und Taller Abbau von Mitarbeitern). Die Zahl der Mitarbeiter zum Stichtag liegt mit 1.489 deutlich über der durchschnittlichen Anzahl. Ursache hierfür ist der starke Anstieg der Zahl der Mitarbeiter bei Erich Jaeger im 4. Quartal. Die Zahl der Auszubildenden liegt wie im Vorjahr bei 15. Dem Fachkräftemangel in unseren Tochtergesellschaften kann durch die Ausbildung junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begegnet werden. Die Holding unterstützt die Beteiligungsunternehmen bei der Auswahl, Förderung, Weiterbildung und Bindung der Mitarbeiter. Eine gute Aus- und Fortbildung ist unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung der AdCapital AG und ihrer Beteiligungen. Vakante Stellen müssen schnell mit gut ausgebildeten Mitarbeitern besetzt werden. Dies erfolgreich umzusetzen, fällt jedoch immer schwerer. Uns ist aber bewusst: Die Entwicklung eigener Nachwuchskräfte und die Gewinnung geeigneter Mitarbeiter als Schlüsselpersonen entscheidet über den langfristigen Erfolg der AdCapital-Gruppe. 5.2 Forschung und EntwicklungDie Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Konzern lagen im Geschäftsjahr 2023 bei rund 2,0 Mio. € (Vorjahr: 1,9 Mio. €). Es handelt sich im Wesentlichen um die Weiter- und Fortentwicklungen des bestehenden Produktportfolios. 6. Nichtfinanzielle BerichterstattungDie AdCapital AG bzw. der AdCapital Konzern unterliegen nicht der Pflicht zur nichtfinanziellen Erklärung gemäß § 289 b Abs.1 des HGB. Die Aktien der AdCapital AG werden am Basic Board der Frankfurter Börse gehandelt, dieser Markt ist jedoch kein organisierter Markt im Sinne des § 2 Abs.11 des Wertpapierhandelsgesetzes. Somit ist die AdCapital AG weder kapitalmarktorientiert im Sinne des § 264d HGB noch börsennotiert im Sinne des § 3 Abs. 2 AktG. Auf eine freiwillige Sozial- und Umweltberichterstattung wurde - wie schon in den Vorjahren - aus Kosten- und Effizienzgründen verzichtet. Die AdCapital AG und alle Konzerngesellschaften bereiten sich intensiv darauf vor, die ESG-Berichtspflichten ab Berichtsjahr 2025 zu erfüllen. Die Themen im Rahmen ESG (Enviromental, Social, Governance / Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) stellen einen wichtigen Baustein im oben genannten Strategieprozess der AdCapital-Gruppe und der Beteiligungsgesellschaften dar: Wir wissen, dass AdCapital nur dann nachhaltig erfolgreich sein kann, wenn diese Themen nicht als reine Kostenfaktoren, sondern als strategisch wichtige Aufgaben angesehen werden. 7. Risikobericht7.1 Chancen- und RisikomanagementsystemIn enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat definiert der Vorstand die Grundsätze der Risikopolitik. Ziel ist es, nachhaltig Erträge aus sowie Wertsteigerungen bei unseren operativen Beteiligungen zu erzielen. Unangemessene Risiken gehen wir hierzu nicht ein. Wir nutzen verschiedene Informations- und Kontrollsysteme, um Entwicklungen frühzeitig erkennen zu können, die den Fortbestand einer Unternehmensbeteiligung oder des Konzerns gefährden könnten. Dabei werden sowohl qualitative als auch quantitative Kriterien zur Früherkennung von Risiken genutzt. 7.2 Risikofaktoren aus dem operativen
Geschäft der Konzern- und
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― |
Weitere Entwicklung des eskalierten Nahost-Konflikts und insbesondere dessen Einfluss auf die Handelsrouten zwischen Asien und Europa oder auch die Energiekosten |
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Entwicklung des Krieges in der Ukraine und deren direkte und indirekte Auswirkungen |
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Fachkräftemangel |
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Gewährleistungen |
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Politische und wirtschaftliche Lage sowie das Konflikt-Potential in den verschiedenen Regionen, z.B. im Asien-Pazifik-Raum |
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Handels- und Wirtschaftsbeschränkungen |
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Rohstoff- und Energiepreise |
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Weitere Entwicklung der Inflation und der Maßnahmen der Zentralbanken zu deren Eindämmung |
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Verfügbarkeit einzelner Komponenten vor allem im Elektronikbereich |
Wir nehmen an, dass sich aus diesen genannten Risiken keine bzw. keine allzu großen negativen Effekte für die Konzerngesellschaften ergeben werden. Mit der Sicherung von finanziellen Mitteln im Umfang von 18,8 Mio. € über die Bankenfinanzierung haben wir die Grundlage, um auch in einer sich noch verschlechternden wirtschaftlichen Umgebung zum einen den Bestand der Unternehmensgruppe sichern zu können, zum anderen aber auch die sich jeweils bietenden Chancen nutzen zu können.
Aufgrund des Angebotsschocks bei Energie, Vorprodukten und Arbeitskräften wurden die Preise in den letzten Jahren auf Rekordhöhen getrieben. Die Gegenmaßnahmen der Zentralbanken - u.a. die Erhöhung der Leitzinsen - führten wie beabsichtigt zum Rückgang der Inflation und wie erwartet zu einer Dämpfung der Wirtschaft. In den USA wurde jedoch im Jahr 2023 die Wirtschaft durch den Inflation Reduction Act massiv gefördert. Namhafte europäische Unternehmen erwägen Investitionen in den USA wegen der dort besseren Randbedingungen und des günstigeren Strompreises, in Deutschland wird das Risiko der DeIndustrialisierung diskutiert.
Der Halbleitermangel in der Automotive-Industrie hat sich gegenüber den Vorjahren glücklicherweise deutlich reduziert. Trotz der Verbesserungen in der Belieferung mit solchen Teilen wird in der Politik die Wichtigkeit eigener Produktionsstätten in Europa gesehen. Das EU-Parlament hat deswegen im Juli 2023 ein Gesetz gebilligt, durch das für die Chipindustrie bis zu 43 Milliarden Euro mobilisiert werden sollen.
In der Winterprognose vom Februar 2024 konstatiert die Europäische Kommission, dass die EU-Wirtschaft nach dem gedämpften Wachstum im Jahr 2023 schwächer als erwartet in das Jahr 2024 gestartet ist. Im Herbst 2023 wurde für 2024 noch von einem Wachstum von 1,3% für die EU und von 1,2 % im Euro-Währungsgebiet ausgegangen. Diese Wachstumsraten wurden jedoch in der neuen Prognose deutlich um jeweils 0,4-Prozentpunkte auf 0,9% bzw. 0,8% reduziert. Für Deutschland wird für 2024 von der EU-Kommission ein Wert von 0,2% genannt. Erst im Jahr 2025 sollen sich wieder höhere Wachstumsraten ergeben (EU: 1,7%; Euro-Gebiet 1,5%). Vermutlich schwächt sich die Inflation stärker ab als noch im Herbst 2023 gedacht: Für die EU insgesamt geht die EU-Kommission nach 6,3% im Jahr 2023 von 3,0 Prozent im Jahr 2024 und 2,5 Prozent im Jahr 2025 aus. Im Euroraum dürfte sie sich von 5,4 Prozent im Jahr 2023 auf 2,7 Prozent im Jahr 2024 und 2,2 Prozent im Jahr 2025 abschwächen.
Es bleibt jedoch unklar, wann die sinkende Inflation auch zu sinkenden Zinsen führen wird. Die Zentralbanken agieren vorsichtig, steht doch das Risiko relativ stark steigender Löhne und Gehälter im Raum.
Zu einem Risiko für die Weltwirtschaft könnte mittelfristig aber auch eine unberechenbare US-amerikanische Administration werden. Eine weitere Eskalation im Nahost-Konflikt bspw. könnte im Extremfall zu wieder stark steigenden Energiepreisen führen.
Es stellt sich aber auch die Frage, welche Auswirkungen die Ergebnisse der Landtagswahlen in einigen Bundesländern im September 2024 auf die Handlungsfähigkeit der deutschen Bundesregierung bzw. der deutschen Politik allgemein haben werden.
Der aktuelle Risikobericht des World Economic Forum (WEF) zeichnet ein wenig optimistisches Bild für die Welt: die globalen Aussichten werden kurzfristig überwiegend negativ eingeschätzt, sie sollen sich langfristig aber sogar noch weiter verschlechtern. Für die kommenden beiden Jahre erwarten 30 % der mehr als 1.400 befragten globalen Experten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit globaler Katastrophen; dieser Anteil steigt für die nächsten 10 Jahre auf fast zwei Drittel.
Zwei Drittel der Befragten nehmen zudem an, dass sich in den nächsten zehn Jahren eine multipolare oder fragmentierte Weltordnung herausbilden wird. Mittel- und Großmächte werden in Konkurrenz zueinander neue Regeln und Normen setzen und auch versuchen, diese durchzusetzen.
Für einen Betrachtungszeitraum von zwei Jahren führen Risiken technologischer Natur (Fehl- und Desinformation 1; Cyberrisiken 4), ökologische (Extreme Wetterereignisse 2) und gesellschaftliche Themen (Gesellschaftliche Polarisierung 3) die Liste der größten Risiken an. Für einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren ergibt sich jedoch ein vollständig anderes Bild: Auf den ersten vier Rängen finden sich nur Umweltrisiken - Extreme Wetterereignisse, Kritische Veränderung der Erdsysteme, Verlust der biologischen Vielfalt, Zusammenbruch von Ökosystemen und Knappheit der natürlichen Ressourcen.
Insgesamt wird die Gefahr gesehen, dass bereits erzielte Fortschritte in der menschlichen Entwicklung allmählich wieder erodieren. Die Anpassungsfähigkeit sowohl von Staaten als auch von Einzelpersonen wird durch Verschiebungen in der globalen Machtdynamik, im Klima, in der Technologie und in der Demografie herausgefordert bzw. stark belastet.
Um als Unternehmen die erforderliche Anpassungsfähigkeit sicherstellen zu können, legt AdCapital großen Wert auf das Vorhandensein ausreichender Ressourcen: Menschen, Strategien, Werte, Ideen, finanzielle Mittel, Organisation und Prozesse. Dies versetzt uns dann in die Lage, unerwartete Krisen zu überstehen und die sich jeweils bietenden Chancen zu nutzen. Auch können Wettbewerber übertroffen werden, falls diese nicht genügend entsprechende Ressourcen besitzen.
Unser Bestreben ist deshalb weiterhin, dass die Beteiligungsunternehmen und der Konzern als Ganzes bestmöglich vorbereitet sind, auch überraschende Entwicklungen oder externe Schocks zu verkraften. AdCapital ist aus unserer Sicht gut dafür gerüstet, in den nächsten Jahren auch in einem volatilen Umfeld erfolgreich agieren zu können.
Dieser Bericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen und Informationen. Diese Aussagen sind erkennbar durch Formulierungen wie beispielsweise "erwarten", "planen", "einschätzen", "werden" oder ähnliche Begriffe. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf unseren Erwartungen beziehungsweise den Erwartungen von Prognoseexperten auf der Basis bestimmter Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten.
Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der AdCapital AG liegen, beeinflussen die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des AdCapital-Konzerns. Diese Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Erfolge und Leistungen des AdCapital-Konzerns wesentlich von in zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit enthaltenen Angaben zu Ergebnissen, Erfolgen oder Leistungen abweichen können.
Tuttlingen, 21. März 2024
AdCapital AG
Dr. Andreas
J. Schmid
Das Geschäftsjahr 2023 war geprägt durch die strategische Neuausrichtung der AdCapital AG und der Tochtergesellschaften nach dem für den AdCapital-Konzern nicht zufriedenstellenden Jahr 2022. Durch den schon Ende 2022 eingeleiteten Turnaroundprozess konnte im Geschäftsjahr auf EBIT-Ebene ein deutlich positives Ergebnis erreicht werden.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2023 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben vollumfänglich wahrgenommen. Er hat den Vorstand kontinuierlich beraten und diesen bei der Leitung des Unternehmens und des Konzerns überwacht. Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit der Geschäftsführung und Konzernleitung waren dabei die relevanten Kriterien.
Im Berichtsjahr hat sich der Aufsichtsrat in vier regulären Sitzungen, telefonisch, per Videokonferenz, in persönlichen Besprechungen sowie schriftlich vom Vorstand eingehend über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, über den Geschäftsverlauf sowie die Geschäftspolitik informieren lassen. Während des gesamten Geschäftsjahrs 2023 standen der Vorstand und der Aufsichtsrat in einem vertrauensvollen Austausch.
Auch zwischen den regulären Gremiensitzungen stand die Vorsitzende des Aufsichtsrates in einem intensiven Informations- und Meinungsaustausch mit dem Vorstand. Sie wurde dabei vom Vorstand regelmäßig und zeitnah über die wesentlichen Geschäftsvorfälle, die aktuelle Lage und die Aussichten informiert. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat laufend, umfassend und aktuell über alle relevanten Ereignisse und Maßnahmen, die das Unternehmen oder den Konzern betrafen. Insbesondere Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den ursprünglichen und kommunizierten Zielen und Plänen hat der Vorstand dargestellt und erläutert. Gründe für diese Abweichungen und mögliche Gegenmaßnahmen wurden dem Aufsichtsrat jeweils genannt. Über die aktuelle Risikolage und die im Rahmen des Risikomanagements eingeleiteten Maßnahmen informierte der Vorstand den Aufsichtsrat regelmäßig. Hierdurch war der Aufsichtsrat stets und vollumfänglich über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns informiert.
Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen oder den Konzern hat der Aufsichtsrat mit dem Vorstand beraten. Mit den Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands setzten sich die Mitglieder des Aufsichtsrates kritisch auseinander, sie brachten hierbei auch ihre eigene Sichtweise und Erfahrungen ein und gaben entsprechende Anregungen bei der Entscheidungsfindung. Entscheidungen und Maßnahmen des Vorstands, für die nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, wurden von diesem geprüft. Der Aufsichtsrat fasste Beschlüsse auf der Basis ausführlicher Informationen und nach intensiven Diskussionen. Der Aufsichtsrat war jederzeit in grundlegende Entscheidungen für die Gesellschaft oder den Konzern eingebunden.
Aufgrund der nicht zufriedenstellenden Entwicklung der Erich Jaeger Gruppe im Geschäftsjahr 2022 war insbesondere diese Tochtergesellschaft ein zentrales Thema der Diskussionen des Aufsichtsrates mit dem Vorstand. Der Prozess der Strategieerstellung und die generierten Strategien für die Erich Jaeger Gruppe, aber auch für alle anderen operativen Gesellschaften wurden dem Aufsichtsrat vom Vorstand vorgestellt und fortlaufend intensiv diskutiert. Auch über den Status und das erzielte Ergebnis der Verhandlungen bzgl. Gewährleitungsansprüchen berichtete der Vorstand regelmäßig.
Die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und der konzernangehörigen Gesellschaften, sowie deren geplante weitere Entwicklung waren regelmäßig Gegenstand der Aufsichtsratssitzungen und sonstiger Abstimmungen mit dem Vorstand.
Der Aufsichtsrat setzte sich im Jahr 2023 aus vier Mitgliedern zusammen. Im Geschäftsjahr 2023 fanden insgesamt vier Aufsichtsratssitzungen statt, davon zwei als reine Videokonferenz und eine sowohl als Präsenzveranstaltung, als auch als Videokonferenz. Die Aufsichtsratsmitglieder haben jeweils an allen Sitzungen teilgenommen.
In der Bilanzsitzung, die aufgrund der Themenfülle an zwei Tagen stattfand - am 21. März 2023 als Präsenzveranstaltung und am 27. März 2023 als Videokonferenz - behandelte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022, den Konzernlagebericht und den Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2022 sowie die jeweiligen Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. Der Abschlussprüfer hat beiden Abschlüssen ein uneingeschränktes Testat erteilt. Nach Erörterungen mit dem Abschlussprüfer haben wir den Jahres- und Konzernabschluss gebilligt. Somit wurde der Jahresabschluss 2022 festgestellt. Ferner hat der Aufsichtsrat den Bericht des Aufsichtsrats und den Gewinnverwendungsvorschlag für die ordentliche Hauptversammlung 2022 verabschiedet.
Des Weiteren war Gegenstand der Sitzung die Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung am 16. Mai 2023, die als virtuelle Hauptversammlung durchgeführt wurde. Der Aufsichtsrat hat in dieser Sitzung der Durchführung der Hauptversammlung als virtuelle Hauptversammlung zugestimmt und die Tagesordnung der Hauptversammlung einschließlich der Beschlussvorschläge des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung verabschiedet. Ebenso wurde die Versammlungsleiterin der Hauptversammlung festgelegt.
Der Vorstand informierte uns in dieser Sitzung detailliert über die wirtschaftliche Lage bei den einzelnen Tochtergesellschaften. Hierbei erläuterte er die Entwicklung der Auftragslage, der Kapazitäten, der Vorräte und daraus folgend die Entwicklung der Liquidität und des Cash Flow sowie die Finanzierung der Tochtergesellschaften. Die Entwicklung der Kennzahlen, wie bspw. der Materialquote, wurde thematisiert. Maßnahmen zur Verbesserung der Kostensituation wurden vorgestellt und diskutiert. Der Status der Strategiegenerierung bzw. -umsetzung für die Erich Jaeger Gruppe und für Taller wurden ausführlich diskutiert. Der Stand und die weitere Entwicklung bei der Kabelfertigung waren Thema der weiteren Diskussion.
In der Sitzung des Aufsichtsrates am 8. August 2023 erläuterte der Vorstand den aktuellen Stand bei den einzelnen Gesellschaften bzw. die Aussichten für das Gesamtjahr. Ausführlich wurde die Situation in den Produktionswerken von Erich Jaeger dargestellt. Detailliert wurde auch auf den Status bei Gesprächen bzgl. potenzieller Akquisitionen eingegangen. Die Maßnahme zur Stärkung des Eigenkapitals bei Taller, die notwendig wurde wegen des starken Rückgangs der Umsätze gegenüber Vorjahr, wurde vom Vorstand vorgestellt und intensiv behandelt. Über den Stand bei der Strategieumsetzung bei den Tochtergesellschaften informierte uns der Vorstand. Zur Optimierung der konzerninternen Finanzierung wurde ein Beschluss gefasst und der Termin für die Hauptversammlung 2024 definiert.
In der dritten Sitzung des Aufsichtsrates am 27. Oktober 2023 wurde intensiv der Status bei Erich Jaeger diskutiert. Insbesondere das Thema Transferpreise und die geplanten Veränderungen hat uns der Vorstand ausführlich erläutert. Eine Entscheidung zum Erwerb der Immobilie von Erich Jaeger in Friedberg, für die eine Sale & Lease Back-Finanzierung zum Ende des Geschäftsjahres 2023 ausgelaufen ist, und weitere damit verbundene Entscheidungen (bspw. Zwischenfinanzierung) wurden getroffen. Die sich bei den anderen operativen Gesellschaften abzeichnende schlechte Lage im zweiten Halbjahr stellte der Vorstand dar und erläuterte entsprechende Gegenmaßnahmen.
In der letzten Sitzung des Jahres am 14. Dezember 2023 stellte der Vorstand für die Gesellschaft, die Tochtergesellschaften und den Konzern die Geschäftslage und die Aussichten für das Gesamtjahr dar. Des Weiteren ging der Vorstand auf den Prozess und den Status der Strategieumsetzung bei den einzelnen Gesellschaften ein. Ein Update zum Stand der Gespräche bei potenziellen M&A-Projekten wurde vom Vorstand gegeben. Der Aufsichtsrat genehmigte die vom Vorstand vorgestellte Planung für das Jahr 2024 einschließlich der darin vorgesehenen Maßnahmen. Eine Entscheidung bzgl. der konzerninternen Finanzierung wurde getroffen. Mit dem Abschlussprüfer wurde eingehend die Vorgehensweise zur Prüfung des Konzernabschlusses 2023 diskutiert und festgelegt.
Die von der Hauptversammlung der AdCapital AG am 16. Mai 2023 als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer gewählte Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, wurde vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023 sowie des Konzern-Lageberichts der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2023 beauftragt, nachdem sie dem Aufsichtsrat bestätigt hatte, dass keine Umstände bestehen, die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen könnten.
Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Konzernabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2023, sowie der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 wurden vom Abschlussprüfer geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Vorstand hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der AdCapital AG, den Konzernlageberichtsowie den Abhängigkeitsbericht in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 21. März 2024 umfassend erläutert. Die die Prüfungstestate unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer haben an der Bilanzsitzung teilgenommen und berichteten über den Umfang, die Schwerpunkte sowie die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung. Sie gingen dabei auf die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte, sowie die vorgenommenen Prüfungshandlungen ein und berichteten ferner über ihre Feststellungen zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem, bezogen auf den Rechnungslegungsprozess. Die vom Aufsichtsrat gestellten Fragen wurden zur Zufriedenheit des Aufsichtsrates beantwortet.
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss der AdCapital AG sowie den Konzernlagebericht geprüft sowie in der Bilanzsitzung erörtert. Der Aufsichtsrat erklärt hiernach, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen zu erheben sind und er den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 billigt. Der Jahresabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2023 wurde damit festgestellt. Der Vorstand hat vorgeschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2023 auf neue Rechnung vorzutragen. Diesem Vorschlag haben wir zugestimmt.
Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2023 erstellt und dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Abhängigkeitsbericht wurde gemäß § 313 AktG auch vom Abschlussprüfer geprüft. Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers über die Prüfung des Abhängigkeitsberichts ist den Aufsichtsratsmitgliedern übermittelt worden. Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Der Abschlussprüfer hat in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 21. März 2024 über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht geprüft und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer an.
Der durch den Abschlussprüfer erteilte Bestätigungsvermerk zum Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2023 lautet wie folgt:
"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."
Nach dem abschließenden Ergebnis der eigenen Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Aufsichtsrat sind keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts zu erheben.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand für die stets offene, konstruktive und wiederum sehr intensive Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr. Ebenso danken wir den Geschäftsführern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Konzernunternehmen für die geleistete Arbeit in diesen sehr herausfordernden Zeiten.
Waldbronn, im März 2024
Dr. Sonja Zobl-Leibinger, Vorsitzende des Aufsichtsrats
AKTIVA
Anhang | TEUR | TEUR |
31.12.2022
TEUR |
|
A. ANLAGEVERMÖGEN | 4.1 | |||
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 325 | 278 | ||
II. Sachanlagen | 28.809 | 26.540 | ||
III. Finanzanlagen | 419 | 1.061 | ||
29.553 | 27.879 | |||
B. UMLAUFVERMÖGEN | ||||
I. Vorräte | 4.2 | 48.137 | 56.374 | |
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 4.3 | 29.127 | 21.187 | |
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 4.4 | 4.476 | 6.864 | |
81.740 | 84.425 | |||
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | 4.5 | 543 | 779 | |
D. AKTIVE LATENTE STEUERN | 191 | 212 | ||
E. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSVERRECHNUNG | 0 | 52 | ||
112.027 | 113.347 | |||
PASSIVA |
||||
Anhang | TEUR | TEUR |
31.12.2022
TEUR |
|
A. EIGENKAPITAL | ||||
I. Gezeichnetes Kapital | 4.6 | 42.000 | 41.700 | |
II. Kapitalrücklage | 4.592 | 4.592 | ||
III. Gewinnrücklagen | 4.7 | 17.764 | 18.064 | |
IV. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital | 4.7 | -23.193 | -20.730 | |
V. Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung | 4.8 | 1.107 | 1.414 | |
VI. Anteile anderer Gesellschafter | 4.9 | 5.615 | 5.301 | |
47.885 | 50.341 | |||
B. RÜCKSTELLUNGEN | 4.10 | 10.313 | 14.400 | |
C. VERBINDLICHKEITEN | 4.11 | 53.793 | 48.592 | |
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | 36 | 14 | ||
112.027 | 113.347 |
Anhang | TEUR | TEUR |
2022
TEUR |
|
1. Umsatzerlöse | 5.1 | 165.119 | 155.480 | |
2. Bestandveränderungen | -1.146 | -814 | ||
3. Andere aktivierte Eigenleistungen | 0 | 0 | ||
163.973 | 154.666 | |||
4. Sonstige betriebliche Erträge | 5.2 | 7.287 | 6.088 | |
171.260 | 160.754 | |||
5. Materialaufwand | 5.3 | -89.373 | -88.397 | |
6. Personalaufwand | 5.4 | -44.895 | -42.367 | |
7. Abschreibungen | 5.5 | -4.015 | -4.016 | |
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen | 5.6 | -29.598 | -34.328 | |
-167.881 | -169.108 | |||
9. Betriebsergebnis | 3.379 | -8.354 | ||
10. Finanzergebnis | 5.7 | -1.895 | -773 | |
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 5.8 | -2.202 | -1.387 | |
12. Ergebnis nach Steuern | -718 | -10.513 | ||
13. Sonstige Steuern | -57 | -55 | ||
14. Konzern-Jahresfehlbetrag | -775 | -10.569 | ||
15. Konzernfremden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis | -1.698 | -1.116 | ||
16. Konzernergebnis | -2.473 | -11.685 |
Mutterunternehmen | ||||
Gezeichnetes Kapital Stammaktien
TEUR |
Kapitalrücklage
TEUR |
Gewinnrücklagen
TEUR |
Konzernbilanzgewinn/-verlust
TEUR |
|
01.01.2022 | 41.700 | 4.592 | 18.064 | -9.303 |
Gezahlte Dividenden | 0 | 0 | 0 | 0 |
Jahresergebnis | 0 | 0 | 0 | -11.685 |
Sonstige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | 258 |
Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | -11.427 |
31.12.2022 | 41.700 | 4.592 | 18.064 | -20.730 |
Mutterunternehmen | ||
Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung
TEUR |
Eigenkapital
TEUR |
|
01.01.2022 | 1.294 | 56.347 |
Gezahlte Dividenden | 0 | 0 |
Jahresergebnis | 0 | -11.685 |
Sonstige Veränderungen | 120 | 378 |
Gesamtergebnis | 120 | -11.307 |
31.12.2022 | 1.414 | 45.040 |
Minderheitsgesellschafter Anteile anderer
Gesellschafter am Eigenkapital
TEUR |
Konzerneigenkapital
TEUR |
|
01.01.2022 | 5.005 | 61.351 |
Gezahlte Dividenden | -705 | -705 |
Jahresergebnis | 1.116 | -10.569 |
Sonstige Veränderungen | -114 | 264 |
Gesamtergebnis | 297 | -11.010 |
31.12.2022 | 5.301 | 50.341 |
Mutterunternehmen | |||||
Gezeichnetes Kapital Stammaktien
TEUR |
Kapitalrücklage
TEUR |
Gewinnrücklagen
TEUR |
Konzernbilanzgewinn/-verlust
TEUR |
Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung
TEUR |
|
01.01.2023 | 41.700 | 4.592 | 18.064 | -20.730 | 1.414 |
Gezahlte Dividenden | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Jahresergebnis | 0 | 0 | 0 | -2.473 | 0 |
Sonstige Veränderungen | 300 | 0 | -300 | 10 | -307 |
Gesamtergebnis | 300 | 0 | -300 | -2.463 | -307 |
31.12.2023 | 42.000 | 4.592 | 17.764 | -23.193 | 1.107 |
Mutterunternehmen | |
Eigenkapital
TEUR |
|
01.01.2023 | 45.040 |
Gezahlte Dividenden | 0 |
Jahresergebnis | -2.473 |
Sonstige Veränderungen | -297 |
Gesamtergebnis | -2.770 |
31.12.2023 | 42.270 |
Minderheitsgesellschafter Anteile anderer
Gesellschafter am Eigenkapital
TEUR |
Konzerneigenkapital
TEUR |
|
01.01.2023 | 5.301 | 50.341 |
Gezahlte Dividenden | -1.037 | -1.037 |
Jahresergebnis | 1.698 | -775 |
Sonstige Veränderungen | -346 | -643 |
Gesamtergebnis | 314 | -2.456 |
31.12.2023 | 5.615 | 47.885 |
2023
TEUR |
2022
TEUR |
|
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteil konzernfremder Gesellschafter) | -775 | -10.569 |
+/- Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 4.015 | 4.016 |
+/- Zunahme / Abnahme der Rückstellungen | -4.001 | 4.206 |
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge | -136 | -886 |
Abnahme / Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie +/- anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind | 585 | -3.766 |
+/ Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer - Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind | 451 | 2.205 |
+/- Verlust / Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | 3 | 489 |
+/- Zinsaufwendungen/-Zinserträge | 1.895 | 773 |
+/- Ertragssteueraufwand/-ertrag | 1.463 | 1.442 |
-/+ Ertragssteuerzahlungen | -1.528 | -1.506 |
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 1.972 | -3.596 |
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -164 | -85 |
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | 75 | 73 |
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -6.146 | -3.466 |
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens | 598 | 17 |
+ Erhaltene Zinsen | 52 | 51 |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -5.585 | -3.410 |
+ Einzahlungen aus der Aufnahmen von Krediten | 8.173 | 14.478 |
- Auszahlungen aus der Tilgung Krediten | -4.045 | -7.712 |
- Gezahlte Zinsen | -1.947 | -1.126 |
- Gezahlte Dividende an andere Gesellschafter | -1.037 | -705 |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 1.144 | 4.935 |
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | -2.469 | -2.071 |
+/- Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds | 81 | 62 |
+/- Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds | 0 | 2 |
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 6.864 | 8.871 |
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode *) | 4.476 | 6.864 |
*) Der Finanzmittelfonds besteht
ausschließlich aus Zahlungsmitteln
Die AdCapital AG ist eine Industrieholding mit Investitionsschwerpunkt auf den Branchen Elektrotechnik, Metall- und Kunststoffverarbeitung, Maschinen- und Werkzeugbau sowie Automotive.
Sie ist im Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart unter der Nummer HRB 225669 eingetragen. Die Aktien der Gesellschaft sind am Basic Board der Börse Frankfurt/M. notiert. Die Gesellschaft fällt nicht unter die für kapitalmarktorientierte Unternehmen im Sinne von § 264d HGB geltenden Vorschriften des HGB.
Sitz der AdCapital AG ist in Deutschland, 78532 Tuttlingen, Daimlerstraße 14. Seit November 2020 gibt es eine im Handelsregister eingetragene Betriebsstätte der AG in 76337 Waldbronn, Im Ermlisgrund 11, die Sitz der Unternehmensleitung ist.
Die im Konzernabschluss verwendete Währung ist EUR (€). Die Angaben im Konzernabschluss erfolgen grundsätzlich in TEUR (T€).
Nach § 290 HGB hat die AdCapital AG einen Konzernabschluss sowie einen Konzernlagebericht zu erstellen. Der Konzernabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2023 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes aufgestellt.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und im Konzernanhang gesondert ausgewiesen.
Im Interesse der Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke wie auch die Vermerke, welche wahlweise in der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang vorzunehmen sind, insgesamt im Anhang dargestellt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden nicht aktiviert.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen 3 bis 10 Jahre. Der aktivierte Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung wird über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer orientiert sich an der voraussichtlichen Restnutzungsdauer bestehender Kundenbeziehungen sowie des betrieblichen Know-hows.
Gegenstände des Sachanlagevermögens werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, angesetzt. Zur Bemessung der Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Gebäude 10 bis 50 Jahre, technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 15 Jahre.
Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und im Anlagespiegel als Abgang ausgewiesen.
Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, falls dies notwendig ist, um immaterielle Vermögensgegenstände oder Sachanlagen mit einem niedrigeren Wert anzusetzen, der ihnen am Stichtag beizulegen ist.
Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert erfolgt, wenn dieser voraussichtlich von Dauer ist.
Bei den Vorräten erfolgt der Wertansatz der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Waren zu durchschnittlichen Anschaffungskosten einschließlich Nebenkosten beziehungsweise zum niedrigeren Börsen- oder Marktpreis oder am Bilanzstichtag beizulegenden Wert. Unfertige und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten bewertet worden. Diese beinhalten Material- und Fertigungseinzelkosten, Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Zuschläge für Material- und Fertigungsgemeinkosten. Die anteiligen Abschreibungen auf Fertigungsanlagen sowie Verwaltungskosten des Material- sowie Fertigungsbereichs sind ebenfalls in den Herstellungskosten enthalten. Bestandsrisiken aufgrund mangelnder Gängigkeiten oder langer Lagerreichweiten werden durch Abwertungen berücksichtigt.
Die Bewertung der Forderungen erfolgt zum Nominalbetrag. Den Wertminderungen zweifelhafter beziehungsweise uneinbringlicher Forderungen wird durch entsprechende Einzelabwertungen in ausreichendem Maße Rechnung getragen. Das allgemeine Kreditrisiko wird durch eine Pauschalabwertung berücksichtigt. Auf eine Abzinsung unverzinslicher oder niedrig verzinslicher Forderungen wurde wegen Geringfügigkeit beziehungsweise kurzer Restlaufzeiten verzichtet.
Sonstige Vermögensgegenstände werden unter Berücksichtigung der Art des Vermögensgegenstands, ausgehend von den Anschaffungskosten beziehungsweise dem Nennwert, gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen, bewertet.
In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Vorauszahlungen, die in zukünftigen Zeiträumen Aufwand darstellen, zeitanteilig abgegrenzt.
Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Barwert. Für die Bewertung wurde die Projected-Unit-Credit-Methode mit den Richttafeln "2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Es wird ein Rententrend zwischen 0 % und 1,7 % (Vorjahr: 0 % bis 1,4 %) zugrunde gelegt. Für die Abzinsung werden die gemäß § 253 Abs. 2 Satz 4 HGB von der Deutschen Bundesbank ermittelten und monatlich veröffentlichten 10-Jahres-Durchschnittszinssätze angewandt (aktuell: 1,06 bis 1,82 %, im Vorjahr 0,96 bis 1,79 %).
Gemäß § 246 Abs. 2 HGB erfolgt eine Saldierung von Schulden mit Vermögensgegenständen, soweit diese ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristig fälligen Verpflichtungen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind. Im Falle eines aktiven Überhangs wird dieser unter dem Posten "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" ausgewiesen.
Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt.
Verbindlichkeiten sind zu ihrem jeweiligen Erfüllungsbetrag bilanziert.
Rückstellungen oder unverzinsliche Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden ihrer Restlaufzeit entsprechend mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.
Kurzfristige Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.
Latente Steuern werden nach dem sogenannten Temporary Concept gebildet. Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden nicht gebildet. Aktive und passive latente Steuern werden insgesamt saldiert.
Im Berichtsjahr wurden die Bilanzierung und Bewertung von Ersatzteilen für Maschinen bei unserer Tochtergesellschaft Taller GmbH, Waldbronn, geändert. Durch die Änderung der Bilanzierungsmethode soll ein zutreffenderes Bild der Vermögenslage vermittelt werden. In der Vergangenheit wurden diese im Umlaufvermögen unter den Vorräten (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe) ausgewiesen und unterlagen dort der oben beschriebenen Abwertungssystematik für Vorräte. Seit dem Geschäftsjahr 2023 erfolgt der Ausweis im Anlagevermögen unter den technischen Anlagen und Maschinen. Als Basis für die Neubewertung dieser Ersatzteile wurde eine Nutzungsdauer von 10 Jahren unterstellt. Die Bewertung erfolgte mit den fortgeführten Anschaffungskosten in Höhe von insgesamt TEUR 529 unter der Fiktion, dass die Ersatzteile seit ihrer Anschaffung linear über 10 Jahre abgeschrieben werden. Dadurch ergab sich eine Reduzierung der Wertberichtigung im Vorratsvermögen in Höhe von 446 TEUR mit entsprechender Auswirkung auf das Jahresergebnis. Demgegenüber stehen nun im Jahr 2024 planmäßige Abschreibungen auf die im Anlagevermögen erfassten Ersatzteile in Höhe von 75 TEUR.
Neu angeschaffte Ersatzteile für Maschinen werden zukünftig direkt im Anlagevermögen aktiviert und über eine Nutzungsdauer von 10 Jahren linear abgeschrieben.
Der Konzernabschluss beinhaltet die AdCapital AG, Tuttlingen, sowie die wesentlichen verbundenen Unternehmen, bei denen die AdCapital AG unmittelbar oder mittelbar 50 % oder mehr der Stimmrechte hält oder auf andere Weise einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Somit waren in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 neben der AdCapital AG 16 Gesellschaften einzubeziehen (im Vorjahr 15).
Es werden insgesamt vier (im Vorjahr: fünf) Gesellschaften mit geringem Geschäftsvolumen beziehungsweise ohne Geschäftsbetrieb unter Anwendung des § 296 Abs. 2 HGB wegen ihrer untergeordneten Bedeutung für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht in den Konzernabschluss einbezogen.
Auch bei einer assoziierten Gesellschaft wird auf die Einbeziehung auf der Grundlage der Equity-Methode aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.
Eine vollständige Auflistung der konsolidierten Unternehmen ist im Anhang enthalten.
Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Gesellschaften. Die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden sind dementsprechend nach den für alle Konzernunternehmen einheitlich geltenden Konzernbilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien angesetzt worden.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 HGB nach der Erwerbsmethode. Die während des Jahres erworbenen oder verkauften Beteiligungen werden ab dem tatsächlichen Erwerbszeitpunkt beziehungsweise bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in den Konzernabschluss aufgenommen. Die Anschaffungskosten einer Unternehmenstransaktion werden nach den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte und der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbszeitpunkt, zuzüglich der direkt zurechenbaren Erwerbskosten, bemessen. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen, identifizierbaren Vermögenswerte sowie die übernommenen Verbindlichkeiten werden mit den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang etwaiger Minderheitsanteile am Eigenkapital. Der Überschuss der Anschaffungskosten der Unternehmensakquisition über den Nettowert der anteiligen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.
Alle konzerninternen Geschäftsvorfälle und Salden werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert. Zwischenergebnisse im Sinne von § 304 HGB werden eliminiert, soweit diese nicht von untergeordneter Bedeutung sind.
Die Aktiv- und Passivposten der in fremder Währung aufgestellten Abschlüsse der Tochtergesellschaften werden, mit Ausnahme des Eigenkapitals, zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden jeweils zum Durchschnittskurs in Euro umgerechnet. Die aus der Währungsumrechnung resultierenden Differenzen werden innerhalb des Eigenkapitals unter dem "Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung" gesondert ausgewiesen. Unter diesem Posten wurden auch die Währungsumrechnungsdifferenzen im Rahmen der Schuldenkonsolidierung und Zwischenergebniseliminierung ausgewiesen.
Bei den in Euro aufgestellten Abschlüssen erfolgt die Währungsumrechnung von Fremdwährungsgeschäften bei Forderungen und Verbindlichkeiten mit dem zum Stichtag geltenden Devisenkassamittelkurs. Bei einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger wurden gemäß § 256a Abs. 2 HGB die §§ 253 Abs. 1 Satz 1 und § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB nicht angewendet und somit die Umrechnung nach den Vorgaben des § 256a HGB vorgenommen.
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Konzernanlagespiegel dargestellt. Zugänge erstmals konsolidierter Gesellschaften beziehungsweise Abgänge von veräußerten Gesellschaften werden unter den Anschaffungskosten und unter den Abschreibungen gesondert ausgewiesen.
Das Anlagevermögen gliedert sich wie folgt:
31. Dez. 2023
T€ |
31. Dez. 2022
T€ |
|
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 310 | 278 |
Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung | 15 | 0 |
Immaterielle Vermögensgegenstände | 325 | 278 |
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig abgeschrieben.
31. Dez. 2023
T€ |
31. Dez. 2022
T€ |
|
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 8.913 | 9.514 |
Technische Anlagen und Maschinen | 12.247 | 9.923 |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4.712 | 4.621 |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 2.937 | 2.482 |
Sachanlagen | 28.809 | 26.540 |
31. Dez. 2023
T€ |
31. Dez. 2022
T€ |
|
Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen | 419 | 469 |
Sonstige Ausleihungen | 0 | 592 |
Finanzanlagen | 419 | 1.061 |
Die Vorräte gliedern sich wie folgt:
31. Dez. 2023
T€ |
31. Dez. 2022
T€ |
|
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 22.997 | 24.537 |
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen | 5.296 | 4.972 |
Fertige Erzeugnisse und Waren | 19.650 | 26.548 |
Geleistete Anzahlungen | 194 | 317 |
48.137 | 56.374 |
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gliedern sich wie folgt:
Fälligkeiten | |||
Gesamt
T€ |
Bis zu 1 Jahr
T€ |
mehr als 1 Jahr
T€ |
|
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 17.529 | 17.529 | 0 |
Vorjahr | (13.928) | (13.928) | (0) |
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen | 1.094 | 1.094 | 0 |
(davon aus Lieferungen und Leistungen T€ 3 (Vorjahr: T€ 0) | |||
Vorjahr | (1.091) | (1.091) | (0) |
Sonstige Vermögensgegenstände | 10.504 | 10.504 | 0 |
Vorjahr | (6.168) | (6.168) | (0) |
29.127 | 29.127 | 0 | |
(21.187) | (21.187) | (0) |
In den Zahlungsmitteln in Höhe von 4.476 T€ (Vorjahr 6.864 T€) sind Kassenbestände, Postbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks enthalten.
Der Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 543 T€ (Vorjahr 779 T€) beinhaltet Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen. Disagio ist wie schon im Vorjahr keines enthalten.
Auf die gesonderte Darstellung der Veränderung des Eigenkapitals wird verwiesen.
Das Grundkapital beträgt 42.000 T€ (Vorjahr: 41.700 T€). Die Hauptversammlung vom 16. Mai 2023 hat die Änderung der Satzung beschlossen. Das Grundkapital wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom gleichen Tag um 300.000 € aus Gesellschaftsmitteln erhöht. Die Erhöhung erfolgte durch Entnahme aus der Gewinnrücklage. Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 23. Oktober 2023.
Das Grundkapital ist in 14.000.000 nennwertlose Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag) eingeteilt, die auf den Inhaber lauten. Jede Aktie hat einen rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von 3,00 € (Vorjahr: 2,98 €).
Im Jahr 2009 wurden 371.116 eigene Aktien erworben und in Höhe der Anschaffungskosten von 2.269 T€ direkt gegen die Gewinnrücklagen verrechnet. Der Betrag am Grundkapital beträgt 1.105 T€. Im Jahr 2023 wurden keine eigenen Aktien verkauft, so dass unverändert zum Vorjahr insgesamt noch 58.430 Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von 174 T€ von der AdCapital AG selbst gehalten werden. Dies entspricht einem Anteil von 0,4 % am Grundkapital.
Somit befinden sich zum Bilanzstichtag unverändert gegenüber dem Vorjahr 13.941.570 Aktien im Umlauf.
Die Kapitalrücklage beträgt unverändert gegenüber dem Vorjahr 4.592 T€.
Die Gewinnrücklagen und das erwirtschaftete Konzerneigenkapital betragen -5.429 T€ (Vorjahr -2.666 T€).
Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital beinhaltet die Jahresergebnisse der Konzernunternehmen (ohne Fremdanteile an den Jahresergebnissen), die eigenkapitalwirksamen Konsolidierungsbuchungen sowie die Entnahmen aus den Gewinnrücklagen der AdCapital AG abzüglich der ausbezahlten Dividenden an die Aktionäre der AdCapital AG.
Wegen Einzelheiten verweisen wir auf den Eigenkapitalspiegel.
Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung haben sich für ausländische Beteiligungen in Tschechien, den USA, China, Moldawien und Mexiko ergeben.
Wir verweisen auf den Eigenkapitalspiegel.
Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital der einbezogenen Tochterunternehmen betreffen insbesondere die Jaeger Poway Automotive Systems Ltd. (Shenzhen) und die Jaeger Poway Ltd.
31. Dez. 2023
T€ |
31. Dez. 2022
T€ |
|
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 2.912 | 2.967 |
Steuerrückstellungen | 760 | 846 |
Sonstige Rückstellungen | 6.641 | 10.587 |
10.313 | 14.400 |
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen berücksichtigen Ansprüche von Mitarbeitern diverser Konzerngesellschaften.
Erfüllungsbeträge für Pensionsverpflichtungen wurden mit dem Zeitwert der bestehenden Rückdeckungsversicherung saldiert, sofern die Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 HGB vorlagen. Die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände ergeben sich aus den in der Vergangenheit ratierlich zugeführten Beiträgen zur Rückdeckungsversicherung.
Bilanz 31.12.2023
T€ |
Anschaffungskosten
T€ |
GuV
T€ |
|
Aktivwert der | 540 | 417 | |
Rückdeckungsversicherung | |||
Pensionsrückstellung | 3.451 | ||
Aufwendungen für Altersversorgung | -104 | ||
Zinsertrag Pensionsrückstellung | 61 | ||
Zinsaufwand Pensionsrückstellung | 58 | ||
Verrechnung | 540 | n/a | 58 |
Die Pensionsauszahlungen im Konzern betrugen im Berichtsjahr 254 T€ (Vorjahr: 244 T€).
Der ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt 26 T€.
Die Steuerrückstellungen betreffen noch nicht veranlagte Geschäftsjahre.
Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Personalaufwendungen, Gewährleistungsaufwendungen, Jahresabschluss- und Prüfungskosten, Rechts- und Beratungskosten und für sonstige ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gebildet.
Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:
Fälligkeiten | ||||
Gesamt
T€ |
bis zu 1 Jahr
T€ |
1
bis 5 Jahre
T€ |
über 5 Jahre
T€ |
|
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 31.223 | 22.954 | 7.034 | 1.235 |
Vorjahr | (27.237) | (15.830) | (10.667) | (740) |
Erhaltene Anzahlungen aus Bestellungen | 965 | 965 | 0 | 0 |
Vorjahr | (74) | (74) | (0) | (0) |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 14.249 | 14.249 | 0 | 0 |
Vorjahr | (14.580) | (14.580) | (0) | (0) |
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen | 30 | 30 | 0 | 0 |
Vorjahr | (30) | (30) | (0) | (0) |
Sonstige Verbindlichkeiten | 7.326 | 3.500 | 3.389 | 437 |
Vorjahr | (6.671) | (2.563) | (3.404) | (704) |
53.793 | 41.698 | 10.423 | 1.672 | |
Vorjahr | (48.592) | (33.077) | (14.071) | (1.444) |
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 680 T€ (Vorjahr: 305 T€) sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 453 T€ (Vorjahr: 603 T€) enthalten.
Von den Verbindlichkeiten waren durch Grundpfandrechte, Bankbürgschaften und andere Sicherheiten 5.283 T€ (Vorjahr: 2.100 T€) besichert.
Für die aus den Einzelabschlüssen resultierenden aktiven Steuerlatenzen sieht § 274 HGB grundsätzlich ein Wahlrecht für den Ansatz vor. Die Aktivierung ist mindestens jedoch in Höhe des Betrags der passiven latenten Steuern vorzunehmen. Von dem Aktivierungswahlrecht nach § 274 HGB wurde im Übrigen kein Gebrauch gemacht.
Aktive Latenzen aus der Konsolidierung gemäß § 306 HGB sind dagegen zwingend anzusetzen; ihr Ausweis erfolgte in Ausübung des Wahlrechts nach § 306 HGB unter Saldierung mit den passiven Steuerlatenzen (0 T€; Vorjahr: 0 T€).
Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 192 T€ (Vorjahr: 212 T€) resultierten im Wesentlichen aus der Zwischenergebniseliminierung. Bei der Bewertung der latenten Steuern kamen Steuersätze zwischen 19 % und 30 % zur Anwendung.
Die Änderung der latenten Steuern lässt sich wie folgt darstellen:
In T€ | 01.01.2023 | Zugang | Verbrauch | 31.12.2023 |
Aktive latente Steuern | 212 | 0 | 20 | 192 |
Passive latente Steuern | 0 | 0 | 0 | 0 |
Eine Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge erfolgte nicht.
Die Umsatzerlöse gliedern sich regional wie folgt:
2023
T€ |
2022
T€ |
|
Inland | 49.335 | 51.817 |
Ausland | 115.784 | 103.663 |
165.119 | 155.480 |
2023
T€ |
2022
T€ |
|
Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen | 0 | 34 |
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 3.311 | 671 |
Währungsgewinne | 3.542 | 4.753 |
Übrige | 434 | 630 |
7.287 | 6.088 |
Insgesamt waren periodenfremde Erträge in Höhe von 3.336 T€ (Vorjahr: 683 T€) zu verzeichnen. Sie betrafen im Wesentlichen die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 3.311 T€ (Vorjahr: 671 T€) sowie die Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von 25 T€ (Vorjahr: 12 T€).
2023
T€ |
2022
T€ |
|
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | 87.371 | 85.369 |
Aufwendungen für bezogene Leistungen | 2.002 | 3.028 |
89.373 | 88.397 |
2023
T€ |
2022
T€ |
|
Löhne und Gehälter | 37.525 | 35.663 |
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung | 7.370 | 6.704 |
- davon Altersversorgung 93 T€ (Vorjahr: 119 T€) | 44.895 | 42.367 |
Die Mitarbeiterzahl ergibt sich im Jahresdurchschnitt wie folgt:
2023 | 2022 | |
Direkte Mitarbeiter | 1.056 | 1.053 |
Indirekte Mitarbeiter | 293 | 284 |
1.349 | 1.337 |
Bei den direkten Mitarbeitern handelt es sich um Personen, welche direkt am Produktionsprozess beteiligt sind.
2023
T€ |
2022
T€ |
|
Abschreibungen auf Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung | 0 | 0 |
Sonstige | 4.015 | 4.016 |
4.015 | 4.016 |
Siehe auch die Angaben im Anlagenspiegel.
2023
T€ |
2022
T€ |
|
Allgemeine Betriebskosten | 3.899 | 3.687 |
Mieten und Pachten, Raumkosten | 3.536 | 3.459 |
Transportkosten | 2.973 | 3.562 |
Energiekosten | 2.283 | 2.802 |
Reparaturen und Instandhaltung | 2.007 | 1.869 |
Personalleasing | 2.200 | 477 |
Kfz-Kosten | 923 | 808 |
Rechts- und Beratungskosten | 2.096 | 1.031 |
Reisekosten | 729 | 252 |
Einstellung in die Einzelwertberichtigung auf Forderungen | 0 | 25 |
Sonstige Verwaltungskosten | 280 | 942 |
Versicherungen | 911 | 786 |
Währungsverluste | 3.141 | 4.048 |
IT-Kosten | 947 | 983 |
Lizenzgebühren (ohne IT) | 425 | 342 |
Kommunikationskosten | 470 | 445 |
Provisionen | 358 | 389 |
Vertriebs- und Werbungskosten | 1.286 | 6.236 |
Übrige | 1.134 | 2.185 |
29.598 | 34.328 |
Periodenfremde Aufwendungen ergaben sich in Höhe von 47 T€ (Vorjahr: 142 T€). Sie beinhalten Forderungsverluste, Zuführungen zu den Einzel- und Pauschalabwertungen zu Forderungen und sonstige aperiodische Kosten.
2023
T€ |
2022
T€ |
|
Verlust aus Beteiligungen | 0 | 0 |
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 0 | 0 |
Zu-/Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens | 0 | 302 |
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 51 | 51 |
Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.946 | -1.126 |
-1.895 | -773 |
Für Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen sind 58 T€ (Vorjahr: 85 T€) angefallen.
2023
T€ |
2022
T€ |
|
Ertragsteuern des Geschäftsjahres | 2.196 | 1.184 |
Ertrag (-) / Aufwand (+) aus der Veränderung latenter | 19 | 19 |
Steuern | ||
Sonstige Ertragsteuern Vorjahre | -13 | 184 |
2.202 | 1.387 |
Die Erich Jaeger GmbH + Co. KG hat eine Patronatserklärung für einen Rohmaterial Lieferanten der Jaeger Poway Automotive Systems (Shenzhen) Limited, China, abgegeben. Auf Basis der bis zum Aufstellungszeitpunkt gewonnenen Erkenntnisse geht die Gesellschaft derzeit davon aus, dass die dem Haftungsverhältnis zugrunde liegenden Verpflichtungen von der Hauptschuldnerin erfüllt werden können. Das Risiko einer Inanspruchnahme aus dem aufgeführten Haftungsverhältnis wird als nicht wahrscheinlich angesehen.
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen des AdCapital-Konzerns ergeben sich wie folgt:
31. Dez. 2023
T€ |
31. Dez. 2022
T€ |
|
Sonstige finanzielle Verpflichtungen | ||
Verpflichtungen aus Bestellobligo, Miet-, Pacht- und Leasing-Verträgen | 14.448 | 22.180 |
Weitere, nicht in Konzernbilanz oder -anhang enthaltene Geschäfte beziehungsweise Verpflichtungen bestehen nicht.
Vorstand der Gesellschaft ist:
― |
Dr. Andreas J. Schmid |
In Anwendung des § 286 Abs. 4 HGB unterbleibt die Angabe der Vorstandsbezüge.
In den Aufsichtsrat sind berufen:
― |
Frau Dr. Sonja Zobl-Leibinger, Selbstständige Rechtsanwältin |
― |
Herr Dr. Christoph Zobl, Selbstständiger Rechtsanwalt |
― |
Herr Hans-Joachim Holstein, Unternehmensberater |
― |
Herr Maximilian Meyer zu Schwabedissen, Wirtschaftsprüfer |
Im Geschäftsjahr 2023 sind Aufwendungen für Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von 105 T€ (Vorjahr: 105 T€) angefallen.
2023
T€ |
2022
T€ |
|
Jahres- und Konzernabschlussprüfung laufendes Jahr | 255 | 232 |
Steuerberatungsleistungen | 33 | 49 |
288 | 281 |
Die AdCapital AG hat mit ihr nahestehenden Unternehmen und Personen keine Geschäfte zu nicht marktüblichen Bedingungen geschlossen.
In den Konzernabschluss sind neben der AdCapital AG die folgenden 16 Unternehmen einbezogen worden:
Name | Sitz | Höhe des Anteils am Kapital
in % |
|
Additiv | Multiplikativ | ||
AdCapital Beteiligungs GmbH | Tuttlingen | 100,00 | 100,00 |
Berliner Elektro-Technik GmbH | Tuttlingen | 100,00 | 100,00 |
Bavaria Digital Technik GmbH | Pfronten | 100,00 | 100,00 |
FRAKO Kondensatoren- und Anlagenbau GmbH | Teningen | 100,00 | 100,00 |
Erich Jaeger GmbH + Co. KG | Friedberg | 100,00 | 100,00 |
Erich Jaeger s.r.o. | Kopřivnice (Tschechien) | 100,00 | 100,00 |
Jaeger France SARL | Lyon (Frankreich) | 100,00 | 100,00 |
Erich Jaeger Mexico, S. de R.L. | Piedras Negras (Mexiko) | 99,00 | 99,00 |
Erich Jaeger U.S.A. Inc. | Plymouth, MI (USA) | 100,00 | 100,00 |
Jaeger Poway Ltd. | Hongkong (China) | 60,00 | 60,00 |
Jaeger Poway Automotive Systems (Shenzhen) Ltd. | Shenzhen (China) | 60,00 | 60,00 |
EP Connectors GmbH | Bruchsal | 100,00 | 100,00 |
Erich Jaeger MOL S.R.L. | Chisinau (Moldawien) | 100,00 | 100,00 |
KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH | Schmölln | 100,00 | 100,00 |
Taller GmbH | Waldbronn | 99,95 | 99,95 |
OPUS Grundstücksgesellschaft mbH | Heiligkreuzsteinach | 100,00 | 100,00 |
Folgende Gesellschaften werden aufgrund ihrer unwesentlichen Bilanzsumme und Umsätze bzw. unzureichender Einflussmöglichkeiten nicht konsolidiert:
Name | Sitz | Höhe des Anteils am Kapital
in % |
|
Additiv | Multiplikativ | ||
Jaeger Verwaltungs GmbH | Friedberg | 100,00 | 100,00 |
fps Verwaltungs GmbH | Teningen | 100,00 | 100,00 |
OPUS GmbH | Schönau | 50,00 | 50,00 |
AdCapital Invest' GmbH i.L. * | Tuttlingen | 100,00 | 100,00 |
frako power systems GmbH & Co. KG | Teningen | 100,00 | 100,00 |
* Gelöscht im Handelsregister am 16. Januar
2024
Die Grundstückgesellschaft am Entenfang m.b.H ist mit Wirkung per 01.01.2023 auf die Berliner Elektro-Technik GmbH verschmolzen worden.
Der Jahresabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2023 weist einen Bilanzverlust von 251 T€ aus, der auf neue Rechnung vorgetragen wird.
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 wird beim Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart hinterlegt und im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Abschlussstichtag nicht ergeben.
Tuttlingen, den 21. März 2024
AdCapital AG
Dr. Andreas J. Schmid, Vorstand
in TEUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||||
01.01.2023 | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | Veränderung Währung | 31.12.2023 | |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 9.423 | 149 | 36 | 0 | 0 | 9.536 |
2. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung | 10.800 | 15 | 0 | 0 | 0 | 10.815 |
20.223 | 164 | 36 | 0 | 0 | 20.351 | |
II. Sachanlagen | ||||||
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 23.142 | 103 | 0 | 0 | -127 | 23.118 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 50.533 | 3.068 | 595 | 1.047 | -89 | 53.964 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 37.838 | 1.093 | 47 | 319 | -215 | 38.988 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 2.482 | 1.883 | 45 | -1.366 | -17 | 2.937 |
113.995 | 6.147 | 687 | 0 | -448 | 119.007 | |
III. Finanzanlagen | ||||||
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 5.780 | 0 | 50 | 0 | 0 | 5.730 |
2. Sonstige Ausleihungen | 598 | 0 | 598 | 0 | 0 | 0 |
6.378 | 0 | 648 | 0 | 0 | 5.730 | |
140.596 | 6.311 | 1.371 | 0 | -448 | 145.088 |
Kumulierte Abschreibungen | |||||
01.01.2023 | Zugänge | Abgänge | Veränderung Währung | 31.12.2023 | |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||||
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 9.145 | 129 | 38 | -10 | 9.226 |
2. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung | 10.800 | 0 | 0 | 0 | 10.800 |
19.945 | 129 | 38 | -10 | 20.026 | |
II. Sachanlagen | |||||
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 13.628 | 662 | 0 | -85 | 14.205 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 40.610 | 1.814 | 567 | -140 | 41.717 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 33.217 | 1.410 | 117 | -234 | 34.276 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
87.455 | 3.886 | 684 | -459 | 90.198 | |
III. Finanzanlagen | |||||
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 5.311 | 0 | 0 | 0 | 5.311 |
2. Sonstige Ausleihungen | 6 | 0 | 6 | 0 | 0 |
5.317 | 0 | 6 | 0 | 5.311 | |
112.717 | 4.015 | 728 | -469 | 115.535 |
Buchwerte | ||
31.12.2023 | 31.12.2022 | |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 310 | 278 |
2. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung | 15 | 0 |
325 | 278 | |
II. Sachanlagen | ||
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 8.913 | 9.514 |
2. Technische Anlagen und Maschinen | 12.247 | 9.923 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4.712 | 4.621 |
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 2.937 | 2.482 |
28.809 | 26.540 | |
III. Finanzanlagen | ||
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 419 | 469 |
2. Sonstige Ausleihungen | 0 | 592 |
419 | 1.061 | |
29.553 | 27.879 |
An die AdCapital AG, Tuttlingen
Wir haben den Konzernabschluss der AdCapital AG, Tuttlingen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der AdCapital AG, Tuttlingen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
― |
entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und |
― |
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
― |
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
― |
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben. |
― |
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
― |
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
― |
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. |
― |
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile. |
― |
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. |
― |
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Stuttgart, den 21. März 2024
Baker
Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Düsseldorf
Peter Schill, Wirtschaftsprüfer
Jürgen Bechtold, Wirtschaftsprüfer