AdCapital AG

Tuttlingen

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

Entwicklungen im sich wandelnden Weltmarkt

Vorwort

Investitionen in die Zukunft in einem schwierigen geopolitischen Marktumfeld

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

das Geschäftsjahr 2024 war ein herausforderndes Jahr für die Beteiligungsunternehmen der AdCapital AG. Es war geprägt von einer Zunahme der geopolitischen Spannungen in Europa und Nahost, einer stagnierenden bzw. rückläufigen Wirtschaftsleistung in Deutschland sowie einem deutlichen Rückgang des Exports, der wiederum auf eine nachlassende Nachfrage in den wichtigsten Absatzmärkten zurückzuführen ist. Der Wirtschaftsraum Deutschland war darüber hinaus belastet durch hohe Energiekosten sowie steigende Bürokratisierung, was unter anderem zu erhöhten Aufwendungen der Unternehmen und somit zu einer Erhöhung der Produktionskosten geführt hat.

Die Europäische Zentralbank setzte ihre Politik der moderaten Zinssenkungen bei einem hohen Leitzins fort, um die Inflation zu regulieren. Der hohe Zinssatz führte für Industrie und private Haushalte zu hohen Kreditkosten und, damit einhergehend, zu geringeren Investitionen bzw. reduziertem Konsum. Auch in Asien und dem nordamerikanischen Wirtschaftsraum hatten wir eine ungewöhnlich schwache Nachfrage zu verzeichnen. Das wurde unter anderem in dem für uns wichtigen Commercial-Vehicle-Markt spürbar, in dem das globale Produktionsvolumen im Berichtszeitraum um ca. neun Prozent gefallen ist.

So erfreulich das Geschäftsjahr 2023 mit dem gelungenen Turnaround, den eingeleiteten strategischen Optimierungsmaßnahmen und einem erzielten EBIT von 3,3 Mio. Euro war, konnten wir uns doch im Jahr 2024 dem allgemeinen wirtschaftlichen Trend nicht entziehen. Der Umsatz ging im Berichtsjahr 2024 marktbedingt auf 159,0 Mio. Euro zurück, nachdem er im Vorjahr noch bei 165,1 Mio. Euro gelegen hatte. Auch das EBIT war rückläufig und im Ergebnis mit -0,8 Mio. Euro leicht negativ. Der Ergebnisrückgang resultiert unter anderem aus erhöhten Kosten für Transporte, Produktionsverzögerungen, Versicherungen und Energie, besonderen Herausforderungen in den Lieferketten, insbesondere im Automotive-Umfeld, Abschreibungen auf Vorratsvermögen sowie Prozesskosten zur Optimierung und Anpassung an die Marktsituation, aber auch aus getroffenen Maßnahmen zur Stärkung und Anpassung der Gesellschaften an die sich ändernden globalen Rahmenbedingungen.

Trotz der globalen Herausforderungen wurden zur Stabilisierung und Stärkung der Zukunftsfähigkeit der AdCapital AG die angestoßenen Prozessverbesserungen und die vertrieblichen Aktivitäten in den Beteiligungsunternehmen intensiviert und die bei der Erich Jaeger Gruppe eingeleiteten Maßnahmen zur Optimierung der Supply Chains unvermindert fortgesetzt. Die Anstrengungen in Vertrieb und Technik waren erfolgreich. So konnte beispielsweise Ende 2024 bei Erich Jaeger ein Auftrag im Light Vehicle Markt mit einem Umsatzpotenzial von mehr als 70 Mio. Euro gewonnen werden. Dieser Auftrag gibt Erich Jaeger die Chance, in Nordamerika bereits ab 2028 Marktführer zu werden. Hierfür werden wir gemeinsam mit den Beteiligungsunternehmen die Organisation, Prozesse und Strukturen konsequent weiterentwickeln, um die bestehenden Potentiale zu realisieren und zukünftige zu erschließen.

Basierend auf der Unternehmensstrategie und den eingeleiteten Maßnahmen gehen wir aktuell - trotz erschwerter globaler Rahmen- und Marktbedingungen, u. a. auch infolge der verschiedenen Maßnahmen der neuen US-Regierung - für das Geschäftsjahr 2025 von einer moderaten Steigerung des Umsatzes und einem positiven Ergebnis aus.

Abschließend gilt mein besonderer Dank unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Kunden und Lieferanten, welche uns auch in diesen turbulenten Zeiten die Treue halten.

 

Dr. Andreas J. Schmid, Vorstand /​ CEO

Bericht des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2024 wurden die bereits Ende 2022 eingeleiteten strategischen Maßnahmen bei der AdCapital AG und den Tochtergesellschaften planmäßig fortgesetzt. Ein wie im Vorjahr positives Ergebnis auf EBIT-Ebene konnte jedoch nicht erreicht werden, da sich im Rahmen der ergriffenen Maßnahmen herausgestellt hat, dass weiterer Bedarf für Prozessverbesserungen insbesondere in der Supply Chain und der Fertigungssteuerung bestand. Davon betroffen war in erster Linie die Erich Jaeger-Gruppe und damit verbunden auch Tochtergesellschaften wie die Bavaria Digital Technik und die Taller. Als Folge hieraus ergibt sich deshalb für das Geschäftsjahr 2024 ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis.

Der Aufsichtsrat hat die Maßnahmen des Vorstandes während des Geschäftsjahres 2024 entsprechend den ihm nach Gesetz und Satzung zugewiesenen Aufgaben überwacht und eng begleitet. Die relevanten Kriterien waren dabei Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit der Arbeit des Vorstands.

Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr in vier regulären Sitzungen, telefonisch, per Videokonferenz, in persönlichen Besprechungen sowie schriftlich vom Vorstand über alle für die Gesellschaft und den Konzern relevanten Fragen der Strategie, Planung, Geschäftsentwicklung, Risikosituation und -entwicklung unterrichten lassen. Ebenso wurde der Aufsichtsrat informiert über relevante Punkte bzgl. Compliance, Nachhaltigkeit, Investitionen und organisatorische bzw. personelle Maßnahmen. Während des gesamten Geschäftsjahrs 2024 standen der Vorstand und der Aufsichtsrat in einem vertrauensvollen Austausch.

Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den ursprünglichen und kommunizierten Zielen und Plänen hat der Vorstand dargestellt und erläutert, die jeweiligen Gründe für diese Abweichungen und mögliche Gegenmaßnahmen wurden dem Aufsichtsrat jeweils genannt. Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig über die aktuelle Risikolage und die im Rahmen des Risikomanagements eingeleiteten Maßnahmen informiert. Der Aufsichtsrat war somit stets und vollumfänglich über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns informiert.

Zwischen den regulären Gremiensitzungen stand die Vorsitzende des Aufsichtsrates in einem wöchentlichen, intensiven Informations- und Meinungsaustausch mit dem Vorstand.

Der Vorstand informierte die Vorsitzende des Aufsichtsrates dabei kontinuierlich und zeitnah über die wesentlichen Geschäftsvorfälle, die aktuelle Lage und die Aussichten.

Der Aufsichtsrat hat Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen oder den Konzern mit dem Vorstand beraten. Mit den Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands setzten sich die Mitglieder des Aufsichtsrates kritisch auseinander, sie brachten hierbei auch ihre eigene Sichtweise und Erfahrungen ein und gaben Anregungen zur Entscheidungsfindung. Entscheidungen und Maßnahmen des Vorstands, für die nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, wurden vom Aufsichtsrat geprüft. Der Aufsichtsrat fasste Beschlüsse auf der Basis ausführlicher Informationen und nach intensiven Diskussionen. Der Aufsichtsrat war stets in wichtige Entscheidungen für die Gesellschaft oder den Konzern eingebunden.

Beratungen im Aufsichtsrat im Einzelnen

Wie in den Vorjahren war auch im Geschäftsjahr 2024 die Entwicklung der Erich Jaeger-Gruppe ein zentrales Thema der Diskussionen des Aufsichtsrates mit dem Vorstand.

Regelmäßig Gegenstand der Aufsichtsratssitzungen und sonstiger Abstimmungen mit dem Vorstand waren die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und der konzernangehörigen Gesellschaften sowie deren geplante weitere Entwicklung.

Der Aufsichtsrat setzte sich im Jahr 2024 aus vier Mitgliedern zusammen. Im Geschäftsjahr 2024 fanden insgesamt vier Aufsichtsratssitzungen statt, davon eine als reine Videokonferenz und drei als Präsenzveranstaltung vor Ort bei Beteiligungsgesellschaften. Teilweise nahmen Aufsichtsräte auch bei den Präsenzveranstaltungen per Videokonferenz teil. Nur in einer Sitzung fehlte ein Mitglied des Aufsichtsrates krankheitsbedingt, ansonsten haben die Aufsichtsratsmitglieder jeweils an allen Sitzungen teilgenommen.

In der Bilanzsitzung am 21. März 2024 in Waldbronn bei Taller behandelte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023, den Konzernlagebericht und den Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2023 sowie die jeweiligen Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. Der Abschlussprüfer hat beiden Abschlüssen ein uneingeschränktes Testat erteilt. Nach Erörterungen mit dem Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat den Jahres- und Konzernabschluss gebilligt. Somit wurde der Jahresabschluss 2023 festgestellt. Ferner hat der Aufsichtsrat den Bericht des Aufsichtsrats und den Gewinnverwendungsvorschlag für die ordentliche Hauptversammlung 2024 verabschiedet.

Des Weiteren war Gegenstand der Sitzung die Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung am 18. Juni 2024. Der Aufsichtsrat hat in dieser Sitzung der Durchführung der Hauptversammlung als virtuelle Hauptversammlung zugestimmt und die Tagesordnung der Hauptversammlung einschließlich der Beschlussvorschläge des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung verabschiedet.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in dieser Sitzung detailliert über die wirtschaftliche Lage bei den einzelnen Tochtergesellschaften, im Besonderen bei Taller und bei Erich Jaeger. Hierfür ging er auf die Entwicklung der Auftragslage, der Kapazitäten, der Vorräte, des Cashflows und der Liquidität sowie die Finanzierung der Tochtergesellschaften ein. Der Status bzgl. einer Sale & Lease Back-Transaktion und die weiteren Schritte wurden dem Aufsichtsrat vorgestellt. Ebenso wurden dem Aufsichtsrat die geplanten Investitionen bei Tochtergesellschaften und der Stand beim Thema Gewährleistungen erläutert.

In der Sitzung des Aufsichtsrates am 14. August 2024, die als Videokonferenz durchgeführt wurde, erläuterte der Vorstand sowohl den Halbjahresabschluss 2024 als auch den aktuellen Stand bei den einzelnen Gesellschaften und dem Gesamtkonzern. Der Vorstand stellte auch die Aussichten für das Gesamtjahr vor. Ausführlich wurde die Situation in den europäischen Produktionswerken von Erich Jaeger erörtert. Der Vorstand schilderte dem Aufsichtsrat die ergriffenen Maßnahmen personeller, organisatorischer und finanzieller Natur. Zum Thema Gewährleistungen informierte der Vorstand über die final erzielten Vereinbarungen. Die Vorgehensweise zur Strategieerstellung und -implementierung und der aktuelle Umsetzungsstand bei den einzelnen Gesellschaften wurden dem Aufsichtsrat präsentiert. Der Vorstand schilderte des Weiteren den Stand bei der Besetzung relevanter Positionen in der AdCapital AG bzw. in den Beteiligungsgesellschaften.

In der dritten Sitzung des Aufsichtsrates am 25. Oktober 2024 in Friedberg bei Erich Jaeger wurde intensiv der Status bei dieser Gesellschaft diskutiert. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat über den Stand beim Projekt Transferpreise und die sich daraus ergebenden Implikationen. Das weitere Vorgehen diesbezüglich wurde mit dem Vorstand ausführlich diskutiert. Der Vorstand stellte des Weiteren dem Aufsichtsrat die aktuelle wirtschaftliche Lage bei den einzelnen Gesellschaften und im Konzern vor. Entscheidungen zur konzerninternen Finanzierung wurden vom Aufsichtsrat getroffen, ebenso wurde in der Sitzung der Termin der Hauptversammlung 2025 festgelegt.

In der letzten Sitzung des Jahres am 19. Dezember 2024 in Friedberg bei Erich Jaeger stellte der Vorstand für die AdCapital AG, die Tochtergesellschaften und den Konzern die Geschäftslage sowie die Aussichten für das Gesamtjahr dar. Der Vorstand erläuterte die Gründe für die Abweichungen von der ursprünglichen Planung. Die vom Vorstand vorgestellte Planung für das Jahr 2025 genehmigte der Aufsichtsrat einschließlich der darin vorgesehenen Maßnahmen. Der Vorstand vereinbarte mit dem Aufsichtsrat, diese Planung aufgrund relevanter Entwicklungen, die noch nicht in der Planung abgebildet werden konnten, als vorläufig anzusehen und sie im ersten Quartal zu überarbeiten. Des Weiteren wurde mit dem Vorstand die weitere Vorgehensweise bzgl. Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und CSRD * -Beratung diskutiert.

* CSRD = Corporate Sustainability Reporting Directive

Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses 2024

Die von der Hauptversammlung der AdCapital AG am 18. Juni 2024 als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer gewählte Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, wurde vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2024 sowie des Konzern-Lageberichts der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2024 beauftragt, nachdem sie dem Aufsichtsrat bestätigt hatte, dass keine Umstände bestehen, die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen könnten.

Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Konzernabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2024 sowie der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2024 wurden vom Abschlussprüfer geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Vorstand hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der AdCapital AG, den Konzernlageberichtsowie den Abhängigkeitsbericht in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 13. Mai 2025 umfassend erläutert. Die die Prüfungstestate unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer haben an der Bilanzsitzung teilgenommen und berichteten über den Umfang, die Schwerpunkte sowie die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung. Sie gingen dabei auf die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sowie die vorgenommenen Prüfungshandlungen ein und berichteten ferner über ihre Feststellungen zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess. Die vom Aufsichtsrat gestellten Fragen wurden zur Zufriedenheit des Aufsichtsrats beantwortet.

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss der AdCapital AG sowie den Konzernlagebericht geprüft sowie in der Bilanzsitzung erörtert. Der Aufsichtsrat erklärt hiernach, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen zu erheben sind und er den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2024 billigt. Der Jahresabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2024 wurde damit festgestellt.

Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2024

Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2024 erstellt und dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Abhängigkeitsbericht wurde gemäß § 313 AktG auch vom Abschlussprüfer geprüft. Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers über die Prüfung des Abhängigkeitsberichts ist den Aufsichtsratsmitgliedern übermittelt worden. Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Der Abschlussprüfer hat in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 13. Mai 2025 über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht geprüft und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer an.

Der durch den Abschlussprüfer erteilte Bestätigungsvermerk zum Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2024 lautet wie folgt:

"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Nach dem abschließenden Ergebnis der eigenen Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Aufsichtsrat sind keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts zu erheben.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand für die jederzeit offene, konstruktive und sehr enge Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2024. Ebenso gilt unser Dank den Geschäftsführern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Konzernunternehmen für die geleistete Arbeit in diesen außergewöhnlichen Zeiten.

 

Waldbronn, im Mai 2025

Dr. Sonja Zobl-Leibinger, Vorsitzende des Aufsichtsrats

Entwicklungen im sich wandelnden Weltmarkt

STRATEGIE

Nachhaltige Umsatz- und Ergebnispotenziale

Strategische Weichenstellungen in herausfordernden Zeiten

Ein Gespräch mit Dr. Andreas J. Schmid Vorstand AdCapital AG, CEO JAEGER Group

Die geopolitische und wirtschaftliche Lage ist herausfordernd. Wie blicken Sie auf das Jahr 2024?

Trotz des herausfordernden Marktumfeldes, dem die Beteiligungsunternehmen der AdCapital im Geschäftsjahr 2024 gegenüberstanden, ist es uns gelungen, unsere Marktposition weiter auszubauen, insbesondere durch strategische Initiativen in den Bereichen Vertrieb und Technik. Im Laufe des Jahres sahen wir uns gezwungen, unsere ursprünglichen Ziele, insbesondere aufgrund von Schwierigkeiten in der Supply Chain, insbesondere im Automotive-Umfeld, anzupassen. Wir haben jedoch mit Entschlossenheit auf diese Herausforderungen reagiert, indem wir etwa Kostensenkungsprogramme und Prozessverbesserungen initiierten.

Und was erwarten Sie für 2025?

Diese Maßnahmen werden im Jahr 2025 konsequent fortgesetzt. Unser Fokus liegt auf Agilität, Resilienz und einer strategischen Weiterentwicklung, um langfristig nachhaltiges Wachstum sicherzustellen. Für das Geschäftsjahr 2025 prognostizieren wir trotz des weiterhin schwierigen geopolitischen Marktumfeldes eine positive Entwicklung der Gruppe. Im Jahr 2025 wird der Fokus auf Operational Excellence liegen, um unsere finanzseitige Situation zu stärken. Gleichzeitig werden strategische Schlüsselinitiativen umgesetzt, die langfristig nachhaltige Umsatz- und Ergebnispotenziale sichern sollen.

Können Sie konkrete Beispiele für strategische Initiativen innerhalb der Beteiligungsunternehmen nennen?

Ich gebe Ihnen gleich drei. Ein Beispiel ist die Taller GmbH, die als Lieferant für hybride Bauteile aus Metall-Kunststoff-Verbund ausgebaut wird. Auch BDT hat sich strategisch weiterentwickelt und bietet nun verstärkt Technologie-Roadmap-Lösungen für Kunden an, was sie von klassischen EMS-Dienstleistern unterscheidet. Zudem investiert FRAKO in Netzstabilitätstechnologien und den Ausbau des internationalen Service-Geschäfts.

Unser Fokus liegt auf Agilität, Resilienz und einer strategischen Weiterentwicklung, um langfristig nachhaltiges Wachstum sicherzustellen.

Können Sie das konkretisieren? Welche Entwicklung sehen Sie zum Beispiel für Taller?

Taller entwickelt sich zunehmend zu einem wichtigen strategischen Lieferanten innerhalb der AdCapital Gruppe, insbesondere für hybride Bauteile aus Metall-Kunststoff-Verbund im Automobilbereich. Neben dieser Entwicklung sehen wir auch Potenzial in der stärkeren Positionierung als externer Zulieferer für die weiße Ware und hybride Bauteile für industrielle Anwendungen. Durch gezielte Investitionen in den Folgejahren wollen wir Taller weiter stärken und langfristige Marktchancen erschließen.

Sie sagen, BDT hebt sich erfolgreich von klassischen EMS-Dienstleistern ab. Was erwarten Sie für das Unternehmen?

BDT hat sich durch die enge Einbindung in die Technologie-Roadmap der Kunden eine starke Position erarbeitet. Das unterscheidet BDT von traditionellen EMS-Dienstleistern, die aktuell unter Druck stehen. Wir erwarten, dass BDT von neuen technologischen Entwicklungen profitiert und ihre Umsatz- und Ergebnisentwicklung weiterhin positiv bleibt. Dafür investieren wir kontinuierlich in Fertigungstechnologie, Lean-Management-Maßnahmen und Digitalisierungslösungen.

Unser Fokus liegt auf Agilität, Resilienz und einer strategischen Weiterentwicklung, um langfristig nach haltiges Wachstum sicherzustellen.

FRAKO will die Position als internationaler Technologieführer für Netzqualität weiter ausbauen. Welche strategischen Schwerpunkte setzen Sie dabei?

Neben der Stärkung des Service-Geschäfts in der DACH-Region setzen wir auf eine verstärkte Exportstrategie für Teilsysteme. Besonders in der USMCA-Region sehen wir mittelfristig großes Wachstumspotenzial. Durch gezielte Investitionen in Vertrieb und Technologieentwicklung wollen wir diese Chancen optimal nutzen.

Mit Blick auf die gegenwärtige Situation: Welche externen Faktoren haben nach Ihrer Einschätzung besonderen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung?

Im internationalen Vergleich weist Deutschland eine als sehr komplex einzustufende Regulierungslandschaft auf, welche Unternehmen in hohem Maße belastet. Höhere bürokratische Standards sowie Berichtspflichten im Vergleich zum Ausland stellen eine signifikante Belastung für Investitionen und Innovationsprozesse dar. Um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Beteiligungsgesellschaften zu sichern, setzen wir gezielt auf strategische Maßnahmen. Es ist dringend geboten, Maßnahmen zur Entlastung zu ergreifen, um Investitionen und Innovationen nicht zu beeinträchtigen. Von der neuen Bundesregierung erwarten wir klare Weichenstellungen, um Deutschland als Wirtschaftsstandort international wettbewerbsfähiger zu machen. Darüber hinaus wird die Entwicklung im Geschäftsjahr 2025 maßgeblich von möglichen Handelskonflikten und geopolitischen sowie militärischen Konflikten beeinflusst, die beispielsweise die Handelsrouten beeinflussen.

Die globalen Handelsbeziehungen unterliegen derzeit starken Veränderungen. Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf die AdCapital und ihre Beteiligungsunternehmen?

Die AdCapital analysiert in monatlichen Intervallen zusammen mit dem Management der Beteiligungsunternehmen die strategischen Maßnahmen und bewertet die maßgeblichen Rahmenbedingungen. Ziel ist es, sich ergebende Chancen zeitnah und marktorientiert nutzen zu können. Die sich wandelnden Handelsbedingungen, insbesondere neue Zölle und anhaltende Unterbrechungen in den Lieferketten, veranlassen Unternehmen weltweit zu einer strategischen Neuorientierung. Beeinträchtigungen der Lieferketten und Belastungen durch Zölle lassen sich nicht planen und stellen daher eine permanente Herausforderung, auch für unsere Gruppe, dar. Wir versuchen, uns auch in dieser Hinsicht stabiler aufzustellen, unter anderem auch durch eine gesunde Balance unserer internationalen Standorte und Aktivitäten. 2025 wird wiederum ein Jahr, in dem höchste Aufmerksamkeit und rasche, kraftvolle Entscheidungen geboten sind.

Wie bereiten Sie sich konkret auf mögliche Disruptionen in den Lieferketten vor?

Wir verfolgen eine diversifizierte Beschaffungsstrategie und setzen verstärkt auf kombinierte Transportlösungen wie Luft-, Rail- und Seefracht. Dadurch können wir schnell auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren und unseren Kunden stabile Lieferketten gewährleisten. Zudem treiben wir die Lokalisierung der Produktion voran, um Abhängigkeiten von einzelnen Märkten zu reduzieren.

Welche technologischen Entwicklungen und Chancen sehen Sie als besonders relevant an?

Die Automobilbranche steht vor grundlegenden Veränderungen, insbesondere bei der Antriebstechnologie der Zukunft. Gleichzeitig gewinnen Konnektivitätslösungen immer mehr an Bedeutung. Unsere Beteiligungsgesellschaft Erich Jaeger zum Beispiel analysiert und bewertet kontinuierlich neue technologische Trends, um strategisch optimal im Nischenmarkt positioniert zu sein. Daher sehen wir mittelfristig insbesondere für den automobilen Zulieferbereich große Chancen. Durch die intensivere Zusammenarbeit unserer Beteiligungsgesellschaften stärken wir unsere Marktstellung und nutzen Synergieeffekte in Technologie und Fertigung.

Viele Investoren sind angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten besorgt. Halten Sie diese Sorge für unberechtigt?

Die Sorgen der Aktionäre sind absolut nachvollziehbar. Die gesamte Industrie, insbesondere in Deutschland, durchläuft derzeit eine fundamentale Umbruchphase. Die hohen Energiekosten und die zunehmende Bürokratisierung erschweren die notwendige Transformation. Dennoch sehen wir auch Chancen: Die geopolitischen Veränderungen bieten Möglichkeiten zur strategischen Neuausrichtung. Unsere Beteiligungsgesellschaften sind mit klar definierten Schlüsselinitiativen hervorragend positioniert, um diese Chancen zu nutzen und langfristig profitabel zu wachsen. Das Geschäftsjahr 2024 war ein schwieriges und anspruchsvolles Jahr für die AdCapital Gruppe. Die anfänglich positive Markteinschätzung hat sich leider im Geschäftsjahr massiv eingetrübt. Wir mussten unsere Ziele deutlich korrigieren. Parallel dazu haben wir entschieden reagiert und massive Weichenstellungen vorgenommen, um die Kosten zu reduzieren und die Prozesse weiter voranzutreiben. Im Geschäftsjahr 2025 werden wir diese Maßnahmen im Zuge unserer Operational Excellence weiter intensivieren.

Sie blicken trotz der Herausforderungen optimistisch in die Zukunft. Worauf beruht diese Zuversicht?

Die AdCapital Gruppe ist trotz eines herausfordernden Marktumfelds strategisch hervorragend aufgestellt. Wir setzen auf langfristige Stabilität, Innovation und nachhaltige Wertschöpfung. Wir haben eine klare Strategie und bereits entscheidende Weichenstellungen vorgenommen. Das Jahr 2025 wird mit dem Fokus auf Operational Excellence eine wichtige Übergangsphase, in der wir unsere wirtschaftliche Ertragskraft weiter stärken. In den Folgejahren sehen wir großes Potenzial in geplanten Kundenprojekten mit erheblichem Umsatz- und Ergebniswachstum. Diese Pipeline stimmt uns sehr zuversichtlich.

Durch die intensivere Zusammenarbeit unserer Beteiligungsgesellschaften stärken wir unsere Marktstellung und nutzen Synergieeffekte in Technologie und Fertigung.

GLOBAL SALES

Als Qualitäts- und Technologieführer Märkte verteidigen, ausbauen und erschließen

ERICH JAEGER positioniert sich für eine erfolgreiche Zukunft

Ein Gespräch mit Gerhard Bär, Global Head of Sales and Strategy ERICH JAEGER

Erich Jaeger steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Welche sind derzeit die größten Einflussfaktoren auf Ihre Geschäftsstrategie?

In der Tat sind die Rahmenbedingungen derzeit äußerst dynamisch. Ein zentraler Faktor sind die Handelskonflikte, insbesondere die Zölle, die unter der US-Regierung von Donald Trump eingeführt wurden und werden. Diese haben nicht nur direkte finanzielle Auswirkungen durch erhöhte Importkosten, sie stören auch die globalen Lieferketten, da sie zu Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder führen. Das zwingt Unternehmen wie Erich Jaeger dazu, ihre Lieferketten widerstandsfähiger zu gestalten und neue Strategien zur Risikominimierung zu entwickeln.

Welche Maßnahmen ergreift Erich Jaeger, um die Risiken zu minimieren?

Wir setzen auf eine stärkere Diversifizierung der Lieferketten. Das bedeutet konkret, dass wir verstärkt auf Nearshoring und Reshoring setzen, also Aktivitäten ins nahegelegene Ausland verlegen oder zurückholen, um die Abhängigkeit von einzelnen Produktionsstandorten oder Regionen zu reduzieren. Zwar steigen dadurch teilweise die Produktionskosten, aber die erhöhte Resilienz ist essenziell für unsere Zukunftsfähigkeit. Zudem beobachten wir die geopolitischen Spannungen genau, insbesondere zwischen den USA und China, da sie gravierende Auswirkungen auf unsere Geschäftsabläufe haben könnten.

Sehen Sie Wettbewerber, deren Produkttechnologie für Erich Jaeger eine Herausforderung darstellt?

Derzeit gibt es keine spezifischen Produkte, um die wir den Wettbewerb beneiden. Wir verfolgen eine klare Strategie, die auf der kontinuierlichen Entwicklung und Verbesserung unserer eigenen Produktlinien basiert. Unsere Innovationskraft und unser technologischer Fokus sind zentrale Säulen unseres Erfolgs. 2024 haben wir das bisher größte Kunden-Projekt in der Firmengeschichte gewonnen. Mit diesem Geschäft können wir in den nächsten Jahren unseren Umsatz im USMCA-Raum verdoppeln. Das wird nicht nur unsere Marktposition erheblich stärken, sondern auch unser Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten und unsere Innovationskraft weiter festigen.

Die Automobilbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Welche Auswirkungen hat das auf Erich Jaeger?

Die Transformation der Automobilindustrie ist unübersehbar und bringt große Veränderungen mit sich, darunter Stellenabbau, technologische Unsicherheiten und die fortschreiten de Digitalisierung. Erich Jaeger als Zulieferer von Steckverbindungssystemen ist direkt von diesen Entwicklungen betroffen. Die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeuge, die zu einer reduzierten Anhängelast führt, könnte sich langfristig auf die Nachfrage nach Anhängerkupplungs-Steckverbindern auswirken.

Wie reagiert Erich Jaeger auf diese Veränderungen?

Wir setzen auf robuste Strategien und eine sorgfältige Risikobewertung. Der technologische Wandel und die fortschreitende Digitalisierung erfordern eine hohe Anpassungsfähigkeit. Wir konzentrieren uns darauf, innovative und sichere Produkte zu entwickeln, die den modernen Anforderungen entsprechen, insbesondere in Bezug auf Cybersicherheit. Es wird darum gehen, den Fokus darauf zu legen, in dieser Nische weltweiter Technologieführer zu bleiben.

Welche Rolle spielt die Cybersicherheit für die Produkte von Erich Jaeger?

Cybersicherheit ist eine der größten Herausforderungen für die Zukunft. Die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen erfordert neue Sicherheitslösungen, um unsere Kunden bestmöglich zu schützen. Deshalb investieren wir verstärkt in Forschung und Entwicklung, um unsere Produkte in diesem Bereich kontinuierlich zu verbessern.

Wie sieht die Strategie von Erich Jaeger für die globalen Märkte aus?

Erich Jaeger steht vor spezifischen Herausforderungen, die sich aus der Spezialisierung, der globalen Präsenz und den technologischen Veränderungen in der Automobilindustrie ergeben. In Europa, wo wir eine starke Marktposition haben, ist das Wachstum eng an die allgemeine Marktentwicklung gekoppelt. Hier sind kontinuierliche Innovationen und die Entwicklung neuer, zukunftsweisender Produkte essenziell. Zudem stellen die strengen regulatorischen Anforderungen, insbesondere im Bereich Umweltschutz und Sicherheit, eine Herausforderung dar.

China ist der größte Automobilmarkt der Welt mit enormem Wachstumspotenzial.

Welche Märkte haben über Europa hinaus die größte strategische Bedeutung?

Besonders attraktiv sind China und der USMCA-Raum, hier wiederum speziell die USA. China ist der größte Automobilmarkt der Welt mit enormem Wachstumspotenzial. Die steigende Nachfrage nach modernen und vernetzten Fahrzeugen eröffnet uns große Chancen.

Und wie stellt sich Erich Jaeger im chinesischen Markt auf?

China ist ein dynamischer Markt mit einem intensiven Wettbewerb durch lokale Anbieter. Um in diesem technologiegetriebenen Umfeld zu bestehen, setzen wir auf eine hohe Innovationsgeschwindigkeit und entwickeln Produkte, die speziell auf die Bedürfnisse chinesischer Kunden zugeschnitten sind.

Und welche Chancen sehen Sie für Erich Jaeger im USMCA-Markt?

Der USMCA-Markt bietet erhebliche Wachstumschancen, ist aber durch einen starken Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet. Lokale Unternehmen werden durch politische Maßnahmen gestärkt, was den Wettbewerb zusätzlich erschwert. Dennoch bietet der USMCA-Markt, bestehend aus den USA, Kanada und Mexiko, ebenfalls signifikante Wachstumsmöglichkeiten. Hier haben wir noch nicht die Marktstärke wie in Europa, beabsichtigen aber durch gezielte Expansion Marktanteile zu gewinnen.

Die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen sind derzeit sehr volatil. Wie schätzen Sie die Entwicklung für Erich Jaeger in den kommenden Monaten ein?

Die kommenden Monate werden für globale Unternehmen eine Herausforderung bleiben, da die wirtschaftlichen Indikatoren aktuell ein uneinheitliches Bild zeigen. Besonders die Unsicherheit in der US-Politik trägt zu Planungsunsicherheit bei. Dennoch sehen wir strategische Chancen in verschiedenen Bereichen, insbesondere im Militärsektor. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen und der steigenden Verteidigungsausgaben in vielen Ländern, speziell in Europa, erwarten wir eine positive Entwicklung in diesem Sektor. Unser Produktportfolio bietet hier erhebliche Potenziale, um den wachsenden Anforderungen der Verteidigungsindustrie gerecht zu werden.

Der USMCA-Markt bietet erhebliche Wachstumschancen, ist aber durch einen starken Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet.

Abschließend: Wie sehen Sie die Zukunft von Erich Jaeger in dem sich wandelnden Marktumfeld?

Die kommenden Jahre werden zweifellos herausfordernd, aber wir sind zuversichtlich. Durch strategische Anpassungen in der Produktion, den Lieferketten und insbesondere im Bereich Cybersicherheit positionieren wir uns für eine erfolgreiche Zukunft. Die Automobilindustrie befindet sich in einem fundamentalen Wandel, aber mit der richtigen Innovationsstrategie wird Erich Jaeger weiterhin eine entscheidende Rolle spielen.

LIGHT VEHICLES

Prognose für Produktions- und Verkaufsvolumen

Quelle: GlobalData

LIGHT VEHICLES

Proportionale Darstellung des prognostizierten durchschnittlichen Verkaufsvolumens 2020 - 2029

China Ø Verkaufsvolumen

USMCA Ø Verkaufsvolumen

COMMERCIAL VEHICLES

Proportionale Darstellung des prognostizierten durchschnittlichen Verkaufsvolumens 2020 - 2029

USMCA Ø Verkaufsvolumen

China Ø Verkaufsvolumen

COMMERCIAL VEHICLES

Prognose für Produktions- und Verkaufsvolumen

Quelle: GlobalData

OPERATIVE EXZELLENZ

Erfolgreiche strategische Ausrichtung

Das Erfolgskonzept von KTS

Fachkompetenz, fortschrittliche Technologie, Qualität und Service

Ein Gespräch mit Tobias Losse, Geschäftsführer KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH

KTS profitiert stark von der Partnerschaft mit AdCapital. In welchen Bereichen zeigt sich diese Zusammenarbeit besonders?

Die Zusammenarbeit mit AdCapital eröffnet uns den Zugang zu wichtigen Märkten, etwa durch die Kooperationen mit unseren Schwesterunternehmen Taller und Erich Jaeger. Darüber hinaus profitieren wir von der strategischen Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Projekte. AdCapital ist für uns ein starker und zuverlässiger Partner, der unsere langfristige Unternehmensstrategie maßgeblich unterstützt.

KTS hat im letzten Geschäftsjahr eine Vielzahl neuer Projekte erfolgreich platziert. Können Sie ein Beispiel nennen, das herausragt?

Das ist richtig. Es gab im vergangenen Geschäftsjahr viele zukunftsweisende Projekte. Eines der spannendsten Projekte stammt sicherlich aus der Heizungsbranche. Dieses Vorhaben vereint sämtliche Kernkompetenzen von KTS und hat ein wegweisendes Produkt hervorgebracht. Die Kombination aus innovativem Design, hochwertigen Materialien und effizienten Fertigungsprozessen zeigt eindrucksvoll, wie KTS technologische Kompetenz mit Marktorientierung verbindet.

Wie gelingt es KTS, sich im globalen Wettbewerbsumfeld zu behaupten, insbesondere angesichts hoher Produktionskosten in Deutschland?

Trotz der Herausforderungen, die sich aus hohen Energiepreisen und Lohnkosten ergeben, gelingt es uns, uns durch Fachkompetenz, ein starkes Qualitätsmanagement und unseren kundenorientierten Service zu differenzieren. Unsere fortschrittlichen Technologien zur Herstellung hochpräziser Kunststoffkomponenten und unsere Expertise in diversen Branchen machen uns zu einem bevorzugten Partner für viele Unternehmen. Zudem legen wir verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit, ein zunehmend wichtiger Wettbewerbsfaktor. Unsere Stärke liegt in der ganzheitlichen Kundenbetreuung - von der Beratung über die Bauteilgestaltung und den Formenbau bis hin zur Serienfertigung und Montage sowie der Betreuung danach. Besonders hervorzuheben ist unsere Expertise in der Entwicklung und Fertigung hochwertiger, designorientierter Kunststoffbaugruppen mit anspruchsvollen Oberflächenveredelungen.

Unsere strategische Ausrichtung auf Diversifikation, technologische Exzellenz und Nachhaltigkeit gibt uns eine starke Position im internationalen Markt.

Welche Vorteile hat KTS durch die starke Diversifizierung?

Die Branchen-Diversifizierung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für uns. Dank unserer breiten Branchenstreuung, der Vielzahl an Kunden und unserer Expertise in Nischenbereichen können wir wirtschaftliche Schwankungen besser ausgleichen. Beispielsweise konnten wir die schwache Performance der Heizungsbranche im vergangenen Geschäftsjahr durch wachsende Umsätze in den Bereichen IT und Verbrauchsdatenerfassung kompensieren. Unser umfangreiches Technologieportfolio trägt zusätzlich zur Stabilität bei, da wir neben klassischen Spritzgussverfahren auch zahlreiche Nachveredelungstechniken anbieten.

Welche Rolle spielt die additive Fertigung? Sehen Sie hier langfristig eine Konkurrenz für das Spritzgussverfahren?

Die additive Fertigung hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, insbesondere in der dezentralen Herstellung individueller Kunststoffbauteile. Allerdings gibt es nach wie vor deutliche Einschränkungen in Bezug auf Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität im Vergleich zum Spritzgussverfahren. Da wir Bauteile in Großserien produzieren, die in nachgelagerten Fertigungsschritten weiterverarbeitet oder in Anlagen integriert werden, sehen wir keine kurzfristige Ablösung des Spritzgusses durch additive Fertigungsverfahren.

Wie sehen Sie die Zukunft von KTS im internationalen Markt?

Unsere strategische Ausrichtung auf Diversifikation, technologische Exzellenz und Nachhaltigkeit gibt uns eine starke Position im internationalen Markt. Wir werden weiterhin in Innovationen investieren, um unsere Marktstellung zu festigen und unsere Kunden mit hochwertigen Produkten und Lösungen zu unterstützen. Trotz der Herausforderungen im wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld sind wir optimistisch, dass wir unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig weiter ausbauen können.

Welche Rolle spielt die regionale Vernetzung für die Weiterentwicklung von KTS?

Die regionale Vernetzung mit Unternehmen, Dienstleistern und Forschungseinrichtungen ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Innovationsstrategie. Durch den intensiven Wissenstransfer - beispielsweise in gemeinsamen Entwicklungsprojekten - stärken wir nicht nur unsere technologische Kompetenz, sondern intensivieren auch die Kundenbindung. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, schneller auf Marktanforderungen zu reagieren und neue Potenziale zu erschließen.

Die Zusammenarbeit mit AdCapital eröffnet uns den Zugang zu wichtigen Märkten.

KTS blickt auf eine 34-jährige Geschichte zurück. Was macht das Unternehmen aus Ihrer Sicht so einzigartig?

Was KTS auszeichnet, ist die außergewöhnliche Fähigkeit, wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern. Seit der Gründung haben wir unser Produktportfolio kontinuierlich weiterentwickelt und an sich verändernde Marktbedingungen angepasst. Diese Stabilität hat nicht nur den langfristigen Erfolg des Unternehmens gesichert, sondern auch dafür gesorgt, dass viele Mitarbeiter über Jahre hinweg KTS treu geblieben sind. Ihr Wissen und ihre Erfahrung sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für uns.

Unsere Stärke liegt in der ganzheitlichen Kundenbetreuung - von der Beratung über die Bauteilgestaltung und den Formenbau bis hin zur Serienfertigung und Montage.

Wie haben sich diese Stärken im vergangenen Jahr konkret auf das Unternehmen ausgewirkt?

2024 war für uns ein sehr erfolgreiches Jahr. Es ist uns gelungen, unser Team auf allen Ebenen auf eine gemeinsame und klare strategische Linie auszurichten. Dies hatte positive Auswirkungen auf das Betriebsklima, die Profitabilität und die Akquise neuer Projekte. Unser Zusammenhalt und unsere gemeinsamen Ziele haben ganz wesentlich dazu beigetragen, dass KTS vielleicht stärker als je zuvor dasteht und optimal für die Zukunft aufgestellt ist.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Losse

Starke Nachfrage und Wachstumspotenziale

Der hohe Grad der Diversifikation von KTS spiegelt sich auch in den Umsätzen 2024, die in den unterschiedlichsten Branchen erzielt wurden.

Unsere Beteiligungen

Erich Jaeger GmbH + Co. KG

Automotive

www.erich-jaeger.de

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AdCapital-Anteil 100 %
Beteiligung seit 1993 /​ 1998

Taller GmbH

Elektrotechnik

www.taller.de

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AdCapital-Anteil 99,95 %
Beteiligung seit 2007

Bavaria Digital Technik GmbH

Geräte- und Anlagenbau, Elektrotechnik

www.bdt-online.de

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AdCapital-Anteil 100 %
Beteiligung seit 2006

KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH

Kunststoffverarbeitung

www.kts-schmoelln.de

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AdCapital-Anteil 100 %
Beteiligung seit 1991

FRAKO Kondensatoren- und Anlagenbau GmbH

Elektrotechnik

www.frako.com

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AdCapital-Anteil 100 %
Beteiligung seit 2005

OPUS GmbH *

Formen- und Werkzeugbau

www.opus-mold.de

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AdCapital-Anteil 50 %
Beteiligung seit 2007

* nicht konsolidiert

KONZERN Lagebericht

1. Der AdCapital-Konzern

1.1 Geschäftstätigkeit und Investitionsfokus

Die AdCapital AG ist sowohl Investor als auch aktiver Portfoliomanager der Beteiligungen. Die aktive Weiterentwicklung unserer Beteiligungen ist der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der AdCapital AG. Das Portfolio besteht im Wesentlichen aus vier Einzelunternehmen und einer Unternehmensgruppe:

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Wesentliche Beteiligung Branche
Bavaria Digital Technik GmbH Energie
Erich Jaeger GmbH + Co. KG (Unternehmensgruppe | Jaeger-Gruppe) Automotive
FRAKO Kondensatoren- und Anlagenbau GmbH Energie
KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH Kunststoffverarbeitung
Taller GmbH Elektrotechnik

Wie schon in den Vorjahren dominiert die Jaeger-Gruppe mit einem Umsatzanteil von über 65 % den AdCapital-Konzern.

1.2 Konzernstrategie, Unternehmenssteuerungs- und Überwachungssystem

Konzernstrategie

Beteiligungen

Die AdCapital AG ist eine Industrieholding, die die Beteiligungen strategisch und operativ führt und weiterentwickelt. Der Bereich Automotive mit der Jaeger-Gruppe als Kerngesellschaft stellt hierbei den strategischen Schwerpunkt der AdCapital-Gruppe dar.

Die Beteiligungen werden bei Strategie-, Finanzierungs-, Prozess- und Organisationsfragen intensiv unterstützt. In deren indirekten Bereichen ergibt sich dadurch eine deutliche Entlastung. Synergien werden geschaffen durch konzernweit einheitliche Strategie-, Steuerungs- und Planungsgrundsätze und -systeme.

Die Beteiligungen der AdCapital AG haben eine mittelständisch geprägte Unternehmenskultur: die Gesellschaften sind in die übergreifende Strategie der AdCapital eng eingebunden, auf operativer Ebene bleiben die Gesellschaften und deren Geschäftsführer aber eigenständig. Durch eine verstärkte Zentralisierung und Standardisierung von Prozessen in den indirekten Bereichen soll die Schlagkraft und die Reaktionsfähigkeit der gesamten Gruppe deutlich erhöht werden.

Ziel für unsere Beteiligungen ist die kontinuierliche und nachhaltige Stärkung ihrer jeweiligen Markt- und Wettbewerbspositionen: hierfür müssen wettbewerbsfähige Produkte entwickelt und effizient produziert werden. Auch die Prozesse in den indirekten Bereichen müssen laufend optimiert und an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.

In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass unsere Gesellschaften immer neue externe Herausforderungen bewältigen müssen. Es ist davon auszugehen, dass sich dies noch weiter beschleunigen und verstärken wird. Die Erhöhung der Resilienz unserer Beteiligungen ist - wie bereits in den Vorjahren - deshalb auch weiterhin ein zentraler Baustein für die Entwicklung der AdCapital-Gruppe. Weiteres Wachstum mit verbesserter Profitabilität und Optimierung der Kapitalstruktur sind dafür wesentliche Bestandteile. Die AdCapital AG stellt den Tochtergesellschaften unternehmerisches Knowhow, bei Bedarf aber auch notwendiges Eigen- und Fremdkapital zur Verfügung.

Dreh- und Angelpunkt für die weitere Entwicklung der AdCapital-Gruppe ist die definierte Strategie: alle operativen Gesellschaften haben einen standardisierten Strategieprozess implementiert, der sicherstellt, dass die Strategie der Tochtergesellschaften zur Gesamtstrategie der gesamten AdCapital-Gruppe kompatibel ist und diese größtmöglich unterstützt. Maßnahmen zur Umsetzung der jeweiligen Strategie werden zusammen mit der Holding definiert und durchgeführt. Die Effektivität der ergriffenen Maßnahmen wird regelmäßig überprüft.

Das Kerngeschäft im Automotive-Bereich werden wir konsequent ausbauen: sich bietende Chancen werden wir hier nutzen. Aber auch in anderen Bereichen wie bspw. den für den Automotive-Bereich relevanten Technologien wie Metall- und Kunststoffverarbeitung oder Elektronik und Software sind wir für vorteilhafte Akquisitionen offen.

Finanzielle Flexibilität

Damit unsere Gruppe auch in krisenbehafteten Zeiten aktiv handeln und die sich jeweils bietenden Chancen nutzen kann, ist eine stabile Finanzlage notwendige Voraussetzung. Vor allem die Ende 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie vereinbarte Wachstumsfinanzierung für Erich Jaeger und die vorsorgliche Sicherung von Liquiditätsreserven für mögliche drohende krisenbedingte Verluste - beides zusammen im Volumen von 18,8 Mio. € - haben der AdCapital-Gruppe in den letzten Jahren finanzielle Flexibilität gegeben. Aufgrund der geänderten Beurteilung von Unternehmen des Automotive-Sektors durch die Banken ist jedoch davon auszugehen, dass zusätzliche Finanzmittel für die AdCapital-Gruppe künftig nicht vollumfänglich von Geschäftsbanken, sondern zunehmend auch durch andere Finanzinstitute zur Verfügung gestellt werden. Erste Schritte in diese Richtung wurden im Geschäftsjahr 2024 bereits eingeleitet.

Liquide Konzernmittel werden ausschließlich in Zahlungsmitteln gehalten.

Unternehmenssteuerungs- und Überwachungssystem

Aktuell werden die zentralen Verwaltungsbereiche Konzerncontrolling, Steuern und Recht und Teile der Inlandsfinanzierung durch die Holding geführt. Die IT dagegen wird zentral für den Konzern über Erich Jaeger gesteuert. Für die Ausnutzung von weiteren Synergiepotentialen sollen weitere Funktionen standardisiert und zentralisiert werden.

Zusammen mit dem Aufsichtsrat wird die strategische Ausrichtung des AdCapital-Konzerns definiert. Es finden zur Steuerung der Tochterunternehmen in der Regel monatlich Geschäftsleitungsmeetings bei den Beteiligungsunternehmen vor Ort, am Standort der Holding oder in Telefon- und Videokonferenzen statt.

Maßstab für die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage bei den einzelnen Gesellschaften ist der Abgleich der Entwicklung mit der jeweils definierten Strategie inkl. eines Soll-Ist-Vergleichs. Die Aussichten für die kommenden sechs Monate sind in jeder Aufsichtsratssitzung ein wichtiger Tagesordnungspunkt, regelmäßig wird auch ein Ausblick auf das Jahresende diskutiert. Im vierten Quartal werden das Budget und die Mittelfristplanung erstellt.

Relevante Kennzahlen sind der Auftragseingang und der Auftragsbestand, der Umsatz und die erwirtschaftete Gesamtleistung, die Materialquote, die Produktivität, die EBIT-Marge sowie der Free Cashflow, das Working Capital (hier insbesondere die Höhe der Vorräte) und die Liquiditätssituation. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Lage in der Produktion und im Vertrieb gelegt. Bei Planabweichungen bzw. zur Vermeidung von Risiken oder zur Ausnutzung von Chancen werden geeignete Maßnahmen definiert und implementiert, deren Umsetzung nachfolgend laufend geprüft wird.

1.3 Wesentliche Ereignisse im Geschäftsjahr 2024

Nachdem im Jahr 2023 die Gesamtleistung bei Erich Jaeger noch um über 20 % gesteigert werden konnte, ging dort die Gesamtleistung im Jahr 2024 leicht zurück (-2,8 %), insbesondere wegen der Abschwächung des gesamten Marktes für schwere Nutzfahrzeuge (Heavy Trucks) in China und auch wegen der zurückgehenden Produktionszahlen bei Light-Vehicle- und Commercial-Vehicle-OEMs in Nordamerika.

Nachfrageseitig hätte bei Erich Jaeger in Europa die Chance bestanden, einen höheren Umsatz zu erzielen. Bei der Fortführung und Ausweitung der Maßnahmen, die im Rahmen des Turnarounds in den Vorjahren ergriffen wurden, hat sich jedoch herausgestellt, dass weiterer Bedarf für Prozessverbesserungen, vor allem im Bereich der Supply Chains und der dazugehörigen Fertigungssteuerung, insbesondere in Europa, besteht.

Ende 2024 konnte bei Erich Jaeger ein Auftrag im Light Vehicle Markt in Nordamerika mit einem Umsatzpotenzial von mehr als 70 Mio. Euro über die Projektlaufzeit bzw. bis zu 9 Mio. EUR im Jahr gewonnen werden. Dieser Auftrag eröffnet Erich Jaeger die Chance, in diesem Markt bereits ab 2028 Marktführer zu werden.

Bei Erich Jaeger wurde im Jahr 2024 eine Sale & Lease Back Transaktion mit der Immobilie am Hauptsitz in Friedberg (Hessen) durchgeführt.

1.4 Konsolidierungskreis

Die Zahl der in den Konzernabschluss 2024 einbezogenen Gesellschaften beträgt insgesamt 17 (Vorjahr 17).

2. Wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen

2.1 Gesamtwirtschaftliche Lage

Die letzten Jahre sind durch eine Vielzahl von Krisen gekennzeichnet. In den Jahren ab 2020 musste die Coronakrise bewältigt werden, danach kam im Jahr 2022 der Ukraine-Krieg hinzu, der zu stark steigenden Energiepreisen bzw. einer allgemeinen Erhöhung der Inflation führte. Deutliche Zinserhöhungen durch die Zentralbanken führten zwar zu einer Reduktion der Inflation, aber auch zu einer Belastung für die Wirtschaft. Im Jahr 2023 eskalierte der Nahostkonflikt nach dem Überfall auf Israel massiv, seither sind die Transportwege durch das Rote Meer wegen der Angriffe durch die Huthi-Milizen durch Instabilitäten und entsprechende Gefahren gekennzeichnet. In Deutschland war die Regierung seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zu Priorisierungen im Bundeshaushalt gezwungen, die zur Folge hatten, dass sich die verschiedenen Parteien nicht mehr auf einen gemeinsamen Haushalt und politische Rahmenbedingungen einigen konnten. Ende 2024 zerbrach infolgedessen die Koalition mit der Folge von Neuwahlen. Bereits Ende 2024 war ersichtlich, dass es bedingt durch den Wechsel der Regierung in den USA zu einer deutlichen Veränderung der Handels- und Wirtschaftspolitik kommen könnte. Zwischenzeitlich - insbesondere durch die Ankündigungen von massiven Zollsatzerhöhungen Anfang April durch den US-amerikanischen Präsidenten - hat sich herausgestellt, dass mit deutlich stärkeren Veränderungen zu rechnen sein wird als ursprünglich erwartet. Vor diesem Hintergrund ist von weiteren massiven Erschwernissen in den globalen Handelsbeziehungen auszugehen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland hat sich im Jahr 2024 preis- und kalenderbereinigt um 0,2 % reduziert. Somit ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Jahr in Folge zurückgegangen. Nur zwei der letzten fünf Jahre zeigten ein Wachstum im BIP. Die Bruttoanlageinvestitionen sind 2024 insgesamt deutlich um 2,8 % gefallen, verursacht durch den Rückgang bei Ausrüstungsinvestitionen mit -5,5 % und bei Bauten mit -3,5 %. Einzig die Investitionen in die sonstigen Anlagen waren um 3,9 % höher als im Vorjahr.

Laut Jahreswirtschaftsbericht 2025 der Bundesregierung steht Deutschland vor vier strukturellen Herausforderungen: Die geopolitische Zeitenwende erfordert zusätzliche Ausgaben für Landes- und Bündnisverteidigung, die demografische Alterung erhöht den Druck auf die Sozialversicherungssysteme und verschärft den Fachkräftemangel, der Umbau der Wirtschaft wegen des Klimawandels erfordert hohe öffentliche und private Investitionen und der Abbau des Investitionsstaus bei Digitalisierung, Infrastruktur und Verteidigung muss vorangetrieben werden.

Nachdem die Inflationsrate in den Vorjahren bei 6,9 % bzw. 5,9 % im Jahresdurchschnitt gelegen hatte, sank sie im Jahr 2024 auf einen Wert von 2,2 %. Die Dienstleistungen verteuerten sich im Jahresdurchschnitt mit +3,8 % besonders stark, Waren dagegen nur um +1,0 % (davon Nahrungsmittel +1,4 %).

Laut IWF ist das BIP der entwickelten Länder im Jahr 2024 um insgesamt +1,7 % gestiegen. Deutschland hat sich somit mit seinen -0,2 % deutlich schlechter entwickelt als der Durchschnitt der entwickelten Länder, aber auch schlechter als der Durchschnitt der Länder der Euro-Zone (+0,8 %) oder die USA (+2,8 %). Die Weltwirtschaft wuchs im Jahr 2024 um +3,2 %.

Laut Prognose der Bundesregierung im Jahreswirtschaftsbericht - Stand Januar 2025 - sollte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2025 um voraussichtlich +0,3 % wachsen. Hierbei wurde darauf hingewiesen, dass die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten und die zum Prognosezeitpunkt noch unklare wirtschafts- und finanzpolitische Ausrichtung der nächsten Bundesregierung die Binnennachfrage zu Beginn des Jahres noch belasten könnten. Das Wachstum im Jahr 2025 sollte laut Jahreswirtschaftsbericht vor allem durch den privaten und staatlichen Konsum getrieben werden. Die Bruttoanlageinvestitionen sollten 2025 um +0,4% über dem Vorjahreswert liegen. Die Bundesregierung ging im Frühjahr für das Jahr 2025 von einer Stagnation der Beschäftigungszahlen aus.

Die Inflation in Deutschland sollte sich laut Jahreswirtschaftsbericht auf +2,2 % im Jahr 2025 verringern. Wegen der Steigerung von +2,3 % bei den verfügbaren Einkommen war von voraussichtlich steigenden Reallöhnen auszugehen, was zu einer stärkeren Binnennachfrage führen würde. Mögliche gegenläufige Effekte sind aber die hohen Zinsen und die internationalen Krisen. Insgesamt sieht die Bundesregierung den Wirtschaftsstandort Deutschland unter erheblichem Druck.

Zwischenzeitlich musste die nunmehr nur noch geschäftsführende Bundesregierung - auch wegen der Auswirkungen der US-Politik - den Wert für das Wachstum im Jahr 2025 auf 0 % reduzieren. Nach zwei Jahren Rezession würde sich somit eine Stagnation ergeben. Erst im Jahr 2026 ist wieder mit einem geringen Wachstum zu rechnen (+1,0 %).

Anfang 2025 prognostiziert der IWF für die Weltwirtschaft im Jahr 2025 ein Wachstum von +3,3 %, resultierend aus dem Wachstum der entwickelten Länder mit +1,9 % (darunter USA +2,7 %, Euro-Zone +1,0 %) und ein Wachstum von +4,2 % für die Emerging Markets bzw. die Entwicklungsländer. Nach +4,8 % im Jahr 2024 soll China im Jahr 2025 mit +4,6 % wachsen. Indien sticht mit Wachstumsraten von +6,5 % für 2024 und prognostizierten +6,5 % für 2025 wie in den Vorjahren heraus. Russland wird vom IWF - nach +3,8 % im Jahr 2024 - für das Jahr 2025 nur noch ein Wachstum von +1,4 % zugetraut.

Es wird abzuwarten sein, wie sich die aktuellen Entscheidungen der US-Regierung auf diese Annahmen und Prognosen noch auswirken werden.

2.2 Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Entwicklung in der Automotive Branche ist zentraler Einflussfaktor für unserer gesamte Unternehmensgruppe. Nach einer Analyse von Zulieferexperten aus Dezember 2024 gerät die Branche nach Jahren des Wachstums immer mehr ins Wanken. Das Wachstum hat ein Plateau erreicht: In den ersten drei Quartalen 2024 stagnierten bei den Zulieferern die Umsätze, während die 10 umsatzstärksten OEMs einen Rückgang von -1,5 % verkraften mussten. Noch deutlicher ist der Margenverlust im 3. Quartal 2024: Die operative Marge bei OEMs sank von 8,9 % auf 7,2 %, die bei Zulieferern dagegen von 5,9 % auf 5,5 %. Es wird in der Studie vermutet, dass auch weiterhin mit einem entsprechenden Rückgang zu rechnen sein wird. Mit sinkenden Gewinnen haben laut dieser Studie rund 70 % der OEMs und 60 % der Zulieferer zu kämpfen.

Der Markt in China, für die Automobilhersteller der größte Einzelmarkt und in den letzten Jahren der bedeutende Wachstumsmotor, weist wie in den Vorjahren auch im Jahr 2024 ein geringes Wachstum auf. Trotz der Preiskämpfe unter den Herstellern konnte kein höherer Absatz erreicht werden - dies liegt u.a. an dem zurückgehenden Wirtschaftswachstum in China (<5 % in 2024), aber auch an dem im Krisenmodus befindlichen Immobiliensektor. Hiervon wurden jedoch die europäischen OEM, deren Abhängigkeit vom Markt in China hoch ist, sehr hart getroffen. Deutsche Hersteller generieren rund ein Drittel ihres weltweiten Absatzes in China. Seit 2018 haben diese deutschen Hersteller jedoch mehr als 5 % Marktanteil an die chinesischen Konkurrenten verloren, was sich - so die in der Studie geäußerte Vermutung - auch in den kommenden Jahren fortsetzen dürfte. Die chinesischen OEM sind nicht nur auf ihrem Heimatmarkt zu ernstzunehmenden Konkurrenten für die deutschen Hersteller geworden, sondern sie versuchen zunehmend, auch den europäischen Markt zu erobern.

Für die Zulieferer ergibt sich daraus eine gegenüber der Vergangenheit veränderte Lage: die wachsende Bedeutung der chinesischen Hersteller muss berücksichtigt werden, sowohl auf dem Markt in China als auch weltweit. Jedoch dürfte es bei den chinesischen OEMs in den nächsten Jahren eine Konsolidierungswelle geben, da der chinesische Markt noch stark fragmentiert ist und viele Hersteller mit fehlender Wirtschaftlichkeit kämpfen. Für die Zulieferer stellt dies eine weitere Quelle von Unsicherheit dar.

Der weltweite Pkw-Absatz stieg 2024 um 2,1 % auf 88,6 Mio. Fahrzeuge, wobei die Entwicklung regional unterschiedlich ausfiel. China konnte mit 25,5 Mio. verkauften Fahrzeugen (+0,9 %) erneut ein Rekordjahr verzeichnen, während USMCA um 3,7 % auf 19,3 Mio. Fahrzeuge wuchs. Europa legte mit 18,6 Mio. Fahrzeugen zwar um 4,5 % zu, bleibt jedoch weiterhin rund 11 % unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Aufgrund dieser Entwicklung ist mittelfristig mit einem weiteren Abbau der Produktionskapazitäten in Europa zu rechnen.

Im Jahr 2024 hat sich der globale Markt für schwere Nutzfahrzeuge (Heavy Trucks) negativ entwickelt, wobei in den wichtigsten Märkten deutliche Rückgänge zu verzeichnen waren. In China sank der Absatz um 3 % auf 883.000 Fahrzeuge, während das Produktionsvolumen sogar um 7,3 % zurückging. Auch in Nordamerika war ein deutlicher Rückgang zu beobachten: dort fiel Absatz um 5,7 % auf 301.000 Fahrzeuge und das Produktionsvolumen ging um 5,1 % zurück. In Europa zeigte sich ein noch drastischeres Bild. Hier schrumpfte der Absatz um 6,6 % auf 438.000 Fahrzeuge und das Produktionsvolumen brach um 23,9 % ein.

Diese Rückgänge spiegeln die anhaltenden Herausforderungen auf dem globalen Markt wider. Wirtschaftliche Unsicherheiten, insbesondere in Schlüsselmärkten wie China, Europa und Nordamerika, beeinträchtigten die Nachfrage nach schweren Nutzfahrzeugen. Zusätzlich führten sinkende Investitionen in Infrastruktur- und Bauprojekte, vor allem in Europa und Nordamerika, zu einem Rückgang der Marktdynamik. Insgesamt zeigt sich, dass 2024 für den Markt für schwere Nutzfahrzeuge ein schwieriges Jahr war, geprägt von globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten und strukturellen Veränderungen in der Industrie.

EY bestätigt in einer Pressemitteilung Ende März 2025 die angespannte Lage und den pessimistischen Ausblick: Der Umsatz der größten Automobilkonzerne der Welt stieg im Jahr 2024 um 1,6 %, dagegen fiel der Umsatz der deutschen Konzerne um 2,8 %. Ein dramatischer Wechsel hat sich auch bei der Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr ergeben: Im Jahr 2023 hatten noch Mercedes-Benz, Stellantis und BMW die höchsten Margen der Branche, im Jahr 2024 wird die Rangliste dagegen von Kia, Suzuki und Toyota angeführt. Die Gründe für die schlechte Performance der deutschen Autobauer sieht EY unter anderem in veralteten und ineffizienten Prozessen in der Forschung und Entwicklung, insbesondere verglichen mit asiatischen Herstellern. Auch Schwächen bei der Modellpalette und der Fokussierung auf Kundensegmente werden als Gründe für die Probleme genannt. Die Nachfrage nach hochpreisigen Fahrzeugen der Premiumhersteller hat sich wegen der Eintrübung der allgemeinen Wirtschaftslage und wegen der zunehmenden globalen Konflikte verglichen mit dem Vorjahr deutlich reduziert.

EY konstatiert, dass alle etablierten westlichen Hersteller aktuell große Schwierigkeiten auf dem chinesischen Markt haben. Die Rückgänge in China lassen sich jedoch nicht in anderen Weltregionen kompensieren. Auch drängen neue chinesische Hersteller auf den dortigen, stark wachsenden Markt für Elektroautos. Deren stark softwarelastige Fahrzeuge treffen anscheinend besser den Geschmack der chinesischen Käufer als die Modelle der westlichen Hersteller.

Eine weitere wichtige Branche der AdCapital-Gruppe liegt in der Elektroindustrie. Im Jahr 2024 sank die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter laut ZVEI um 8,9 %. Für das Jahr 2025 geht der ZVEI von einem realen Produktionsrückgang von 2 % aus. Laut Konjunkturbarometer Februar waren nur noch 14 % der Elektrounternehmen von Fachkräftemangel und nur noch 10 % von Materialknappheit betroffen. Dagegen klagten 54 % der Unternehmen über Auftragsmangel. Im Konjunkturbarometer März des ZVEI wurde die aktuelle Lage und die allgemeinen Geschäftserwartungen besser bewertet als noch einen Monat vorher. Dennoch bezeichnen nur 18 % der Elektrofirmen die wirtschaftliche Lage als gut, 43 % sehen sie als stabil, dagegen immer noch 39 % als schlecht. Beim Blick auf die kommenden sechs Monate rechnen nur 18 % der Unternehmen in der Branche mit mehr Umsatz, 61 % gehen von gleichbleibenden, 21 % von sinkenden Umsätzen aus.

Im Jahr 2024 hatte sich die Situation bei der Beschaffung von Chips entspannt - im Nachgang der Corona-Krise gab es massive Probleme mit der Versorgung mit Chips. Für den Herbst 2025 sehen jedoch Experten schon wieder Versorgungsengpässe heraufziehen, im Jahr 2026 soll danach die Lücke noch größer werden. Insbesondere die Automobil- und Rüstungsindustrie, aber auch die Medizintechnik sollen davon betroffen sein. Zwar werden von Chipherstellern Milliardensummen für neue Produktionswerke ausgegeben, in diesen werden aber hauptsächlich Hochleistungschips für Rechenzentren und Künstliche Intelligenz produziert. In der Automobilindustrie werden jedoch Chips älterer Technologie benötigt - deren Produktionswerke werden teilweise sogar stillgelegt. Zusammen mit einer anziehenden Nachfrage nach entsprechenden Chips führt dies zu Lieferengpässen.

Wie in den Vorjahren ist es schwierig bis nahezu unmöglich, die zukünftigen gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen zu antizipieren und zuverlässige Prognosen zu tätigen. Wir gehen davon aus, dass sich das Jahr 2025 turbulent gestalten wird, vor allem durch die Auswirkungen der Entscheidungen der US-Regierung auf den Welthandel und damit die globale Wirtschaft. Auch sind die weiteren Entwicklungen im Ukraine-Krieg und im Nahen Osten abzuwarten, die Auswirkungen insbesondere auf europäische Unternehmen könnten vielfältig sein.

3. Ertragslage

3.1 Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Die für die Beurteilung der Entwicklung der Gesellschaft relevanten Kennzahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt:

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2024
Mio. €
2023
Mio. €
Umsatz 159,0 165,1
Gesamtleistung 160,9 164,0
EBITDA 3,2 7,3
EBIT * -0,8 3,3

* Betriebliches Ergebnis und EBIT unterscheiden sich um die "sonstigen Steuern"

Detailliert stellt es sich folgendermaßen dar:

Gewinn- und Verlustrechnung des AdCapital-Konzerns

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2024
Mio. €
2023
Mio. €
Gesamtleistung 160,9 164,0
Sonstige betriebliche Erträge 8,9 7,3
Materialaufwand -85,7 -89,4
Personalaufwand -47,1 -44,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen -33,8 -29,6
Betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen 3,2 7,4
Abschreibungen -3,9 -4,0
Betriebliches Ergebnis -0,7 3,4
Finanzergebnis -2,3 -1,9
Ergebnis vor Steuern (EBT) -3,0 1,5
Ertragsteuern und sonstige Steuern -1,2 -2,3
Konzernjahresergebnis -4,2 -0,8

Die Beteiligungsunternehmen der AdCapital AG sind vor allem produzierende Unternehmen, die in unterschiedlichen Geschäftsbereichen und Regionen tätig sind. Somit kann für jedes Unternehmen der Einfluss der gesamtwirtschaftlichen, aber auch der jeweils regionalen und der Branchenkonjunktur unterschiedlich sein.

Seit Jahren sehen wir eine zunehmende Internationalisierung unseres Konzerns. Der Auslandsanteil der Konzernumsätze lag im Jahr 2022 bei 67 %, im letzten Jahr und im Berichtsjahr jeweils bei 70 %. Der Anteil der Umsätze mit Kunden in Deutschland und der EU ist jeweils gestiegen, mit Kunden außerhalb der EU dagegen leicht gefallen auf 31 % (Vorjahre 27 % bzw. 32 %). Dies wird vor allem verursacht durch die Umsatzentwicklung bei der chinesischen und bei der amerikanischen Gesellschaft der Erich Jaeger-Gruppe.

Das konjunkturelle Umfeld in Deutschland und die Lage der Weltwirtschaft insgesamt, vor allem aber die globale Automobilkonjunktur, sind ein entscheidender Einflussfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung der AdCapital-Gruppe.

Die Ertragslage des Konzerns im Jahr 2024 ist - verglichen mit dem Vorjahr - sehr unerfreulich. Es ergibt sich gegenüber 2023 eine sehr deutliche Verschlechterung des Betriebsergebnisses von +3,4 Mio. € auf -0,7 Mio. €. Diese Entwicklung wird im Wesentlichen von der Erich Jaeger Gruppe und der AdCapital AG verursacht, die Summe der Veränderungen bei den anderen operativen Gesellschaften ist dagegen vernachlässigbar. Die Erich Jaeger Gruppe in Summe und alle anderen operativen Gesellschaften weisen im Jahr 2024 positive Betriebsergebnisse aus, die Holdinggesellschaften tragen dagegen ergebnismindernd bei. Bei Taller wurden dabei eigenkapitalstützenden Maßnahmen in Höhe von 2,5 Mio. € durchgeführt.

Bei der Erich Jaeger-Gruppe ergibt sich das unbefriedigende Ergebnis u.a. als Folge eines Umsatzrückgangs von knapp 5 %. Zwar konnte die Materialquote (bezogen auf die Gesamtleistung) durch die bereits in den Vorjahren eingeleiteten und im Berichtsjahr weitergeführten Maßnahmen um 0,8 %-Punkte gesenkt werden. Auch stellten unternehmensspezifische Herausforderungen wie Schwierigkeiten im europäischen Fertigungsnetzwerk sowie fristgerechte Lieferungen aus dem Werk in China signifikante Probleme dar. Leider sind sowohl Personalkosten als auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stark angestiegen. Bei letzterer Position sind insbesondere die Kosten für externe Dienstleistungen wie Berater, die Kosten für Personalleasing und die Verwaltungskosten (insb. IT-Kosten) deutlich höher als im Vorjahr. Wegen Erträgen aus einer Sale & Lease Back Transaktion in Höhe von + 4,7 Mio. € sind die sonstigen betrieblichen Erträge höher als im letzten Jahr. Dies konnte bei Erich Jaeger jedoch bei Weitem nicht die Belastungen in den anderen Bereichen ausgleichen. BDT und FRAKO haben, verglichen mit dem Vorjahr, ein geringeres betriebliches Ergebnis erzielt. Hier machte sich die schwächelnde Konjunktur bemerkbar. KTS konnte trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Deutschland das betriebliche Ergebnis deutlich in den positiven Bereich drehen. Taller hat - rechnet man jeweils die eigenkapitalstützenden Maßnahmen heraus - ein betriebliches Ergebnis wie im Vorjahr erzielt.

Die tatsächliche Entwicklung im Jahr 2024 entsprach - für die gesamte Gruppe, aber vor allem bei Erich Jaeger - bei Weitem nicht dem Plan bzw. den laufenden Erwartungen für das Geschäftsjahr. Gründe hierfür sind wie bereits ausgeführt bei der Umsatzentwicklung, bei den Prozesskosten zur Optimierung und Anpassung an die aktuelle Marktsituation sowie bei den Kosten zur Stärkung und Anpassung der Gesellschaften auf die sich ändernden globalen Rahmenbedingungen zu finden.

Die chinesischen Gesellschaften der Jaeger-Gruppe haben im Berichtsjahr 2024 ein um rund 50 % niedrigeres Ergebnis erzielt als im Vorjahr. Der Gewinn, der den konzernfremden Gesellschaftern zusteht, hat sich deswegen ebenfalls entsprechend vermindert. Hier zeigt sich die Schwäche auf dem chinesischen Markt für schwere LkW.

Die Gesamtleistungs- und Ergebnisentwicklung im AdCapital-Konzern stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:

Die Gesamtleistung ist mit 160,9 Mio. € um 1,9 % gegenüber dem Vorjahreswert von 164,0 Mio. € gefallen. Die Probleme auf dem chinesischen LkW-Markt haben bei den chinesischen Gesellschaften von Erich Jaeger Umsatzrückgänge hinterlassen, bei den europäischen Produktionsgesellschaften von Erich Jaeger konnte dagegen die Gesamtleistung deutlich gesteigert werden. In Summe ergab sich jedoch bei der Erich Jaeger Gruppe ein deutlicher Rückgang. Taller konnte die Leistung deutlich steigern (mehr als 19 %), zusammen mit der Erhöhung der Gesamtleistung bei BDT konnten dadurch die Rückgänge bei FRAKO und KTS vollständig kompensiert werden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich von 7,3 Mio. € auf 8,9 Mio. € erhöht. Im letzten Jahr hat zum größten Teil die Auflösung von Rückstellungen zum damaligen Wert beigetragen, im abgelaufenen Geschäftsjahr ist dies der Effekt aus einer Sale & Lease Back Transaktion. Die Erträge aus Währungseffekten sind geringer als im letzten Jahr.

Der Materialaufwand im Konzern ist von 89,4 Mio. € um 4,1 % auf 85,7 Mio. € gefallen, somit stärker als die Gesamtleistung. Die Materialquote (bezogen auf die Gesamtleistung) ist dadurch von 54,5 % im Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 53,2 % gefallen. Hiermit setzt sich der Rückgang der Materialquote wie im Vorjahr fort, die Effektivität der eingeleiteten Maßnahmen zur Optimierung der Einkaufskonditionen ist somit gegeben.

Der Personalaufwand ist um 2,2 Mio. € auf 47,1 Mio. € gestiegen (+4,8 %). Da der Personalaufwand sich erhöht hat bei sinkender Gesamtleistung, hat sich die Personalquote von 27,4 % im Vorjahr um 1,9 Prozent-Punkte auf 29,2 % erhöht. Die Anpassung der Personalzahlen an den tatsächlichen Bedarf konnte nur langsamer erfolgen, als es wünschenswert gewesen wäre. Zum Jahresende 2024 sind im AdCapital-Konzern weniger Mitarbeiter als im Durchschnitt des Jahres beschäftigt, im Jahr 2023 war dies noch genau umgekehrt.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von 29,6 Mio. € im Vorjahr um 4,2 Mio. € auf 33,8 Mio. € erhöht. Insbesondere die Verwaltungskosten (+0,7 Mio. €; +19 %) und die Betriebskosten (+2,0 Mio. €, +15 %) sind deutlich höher als im Vorjahr, dies vor allem verursacht durch höhere Kosten für externe Berater, für Personalleasing und höhere IT-Kosten. Auch die Währungsverluste sind um 0,2 Mio. € höher als 2023. Gesunken sind dagegen die Entwicklungskosten (-0,5 Mio. €) und die Miet- und Pachtaufwendungen (-0,2 Mio. €).

Im Gegensatz zum Vorjahr sind die saldierten Währungseffekte mit -0,7 Mio. € negativ (Vorjahr: rund +0,4 Mio. €).

Das Konzern-Betriebsergebnis beträgt -0,7 Mio. € bei einem Vorjahresergebnis in Höhe von +3,4 Mio. €.

Das Finanzergebnis liegt mit -2,3 Mio. € leicht unter dem des Vorjahres (-1,9 Mio. €). Dies beruht zum Teil auf den im Vergleich zu 2023 höheren Zinssätzen, zum Teil auf den höheren Darlehensverbindlichkeiten.

Die Zusammensetzungen der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind im Einzelnen im Konzernanhang näher aufgegliedert und kommentiert.

Insgesamt weisen wir im AdCapital-Konzern einen Jahresfehlbetrag vor Anteilen Dritter in Höhe von -4,2 Mio. € (Vorjahr: Jahresfehlbetrag -0,8 Mio. €) aus.

Die im Halbjahresbericht 2024 skizzierte, im Vergleich zur Planung bereits reduzierte Entwicklung der einzelnen Gesellschaften für das Restjahr 2024 hat sich nur zu einem sehr geringen Teil bestätigt. Die für Erich Jaeger für das zweite Halbjahr geplante Umsatzausweitung konnte nicht realisiert werden, im Gegenteil, der Umsatz im 2. Halbjahr war um 10 % geringer als der Umsatz im ersten Halbjahr. Grund hierfür war die Eintrübung der Konjunktur. Auch bei den anderen Gesellschaften zeigte sich deswegen ein Rückgang des Umsatzes im zweiten Halbjahr (Ausnahme FRAKO: dort ist das zweite Halbjahr traditionell deutlich stärker als das erste Halbjahr).

Im Dezember 2023 wurde die Planung für das Jahr 2024 für die Gesellschaften und den AdCapital-Konzern insgesamt erstellt.

Die geplante Leistung für 2024 wurde im Gesamtkonzern um 14 % verfehlt. Zu dieser Abweichung haben sowohl Erich Jaeger als auch die anderen operativen Gesellschaften signifikant beigetragen.

Auf Betriebsergebnis-Ebene wurde der Plan für den AdCapital Konzern deutlich unterschritten. Aus den bereits genannten Gründen konnten auch die operativen Gesellschaften den jeweiligen Planwert nicht erreichen.

Die im Dezember 2023 aufgestellte Planung für 2024 war insgesamt sehr ambitioniert. In Anbetracht der wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklung im Jahr 2024 kann es deswegen nicht überraschen, dass der Plan verfehlt wurde. Auswirkungen dieser Abweichungen auf die Liquidität konnten abgefangen werden: AdCapital bzw. Erich Jaeger hatten in der Vergangenheit in der Coronazeit durch die rechtzeitige Beschaffung von Finanzmitteln Spielräume bei der Liquidität eröffnet, die nunmehr genutzt werden konnten. Auch floss Erich Jaeger durch die Sale & Lease Back Transaktion Liquidität zu. Weitere Maßnahmen zur Generierung von Finanzmitteln wurden eingeleitet.

3.2 Industriebeteiligungen

Die Beteiligungen der AdCapital AG sind in unterschiedlichen Geschäftsfelder, aber auch unterschiedlichen Wirtschaftsregionen tätig. Deshalb verwundert es nicht, dass sich unterschiedliche Entwicklungen bei den einzelnen Tochtergesellschaften im Jahr 2024 ergeben.

Im Jahr 2024 musste unsere größte Gesellschaft Erich Jaeger sowohl bei Umsatz als auch bei Gesamtleistung einen leichten Rückgang verzeichnen (-4,8 % bzw. -2,8 %). Die Umsätze wurden dabei zu über 83 % außerhalb Deutschlands erzielt - das ist 1 Prozentpunkt mehr als noch im Jahr 2023. Der Schwerpunkt des Auslandsumsatzes hat sich jedoch verschoben: für den Umsatz in der EU ergab sich ein Wachstum von 2 Prozentpunkten, während dagegen der Anteil der Umsätze im Rest der Welt um 1 Prozentpunkt zurückging. Hier zeigt sich die Schwäche auf dem chinesischen und amerikanischen Fahrzeugmarkt.

Bei Taller GmbH konnten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 % gesteigert werden. Die Gesamtleistung stieg um 19 %. Die negativen Bestandsveränderungen in 2024 waren dabei betragsmäßig deutlich geringer als in 2023. Die absolut und relativ größte Steigerung erfolgte bei den Intercompany-Umsätzen mit anderen Unternehmen der AdCapital-Gruppe, d.h. vor allem Erich Jaeger. Die Strategie, Taller als Produktionsunternehmen für Erich Jaeger zu nutzen, zeigt hier die ersten Früchte. Der im Jahr 2023 bei Taller aufgebaute Vertrieb konnte weitere kleine Projekte akquirieren, wir gehen jedoch davon aus, dass der Umsatz mit Dritten außerhalb des angestammten Steckerbrückengeschäftes in Zukunft deutlich stärker gesteigert werden kann.

Auch im Jahr 2024 musste Taller einen hohen Verlust verbuchen. Der Grund liegt vor allem in einer gegenüber Vorjahren um 7 Prozentpunkte höheren Materialquote: Gründe hierfür sind eine deutlich erhöhte Anzahl von Produktneuanläufen, die mit Anlaufkosten verbunden sind, Veränderungen beim Produktmix und Preiserhöhungen bei den Rohmaterialien. Nach Stützung des Eigenkapital durch die mittelbare Muttergesellschaft AdCapital AG mittels einen Darlehensverzichtes mit Besserungsschein in Höhe von 2,5 Mio. € liegt das Betriebsergebnis der Taller GmbH im Jahr 2024 bei 0,2 Mio. €.

Die Bavaria Digital Technik (BDT) konnte nach Jahren starker Umsatzsteigerungen auch im Jahr 2024 den Umsatz erhöhen: die Wachstumsrate lag mit 1,4 Prozent jedoch deutlich unter denen der Vorjahre, die allgemein schwache Konjunktur war hierfür maßgeblich. Mit diesem Wachstum liegt die BDT dennoch deutlich über der Entwicklung in der Elektro- und Digitalindustrie: laut ZVEI-Konjunkturbarometer (Februar 2025) sank der Umsatz in dieser Branche gegenüber dem Vorjahr um 6,2 %. Die BDT konnte im Automotive-Bereich um 2 % wachsen, musste jedoch im Medizinsektor - das Feld eines starken Wachstums in den letzten Jahren - einen Dämpfer hinnehmen, weil ein bisheriger Kunde seine Geschäftstätigkeit eingestellt hat. Für 2025 sieht die BDT jedoch hier wieder Wachstumschancen, der entsprechende Auftragsbestand stimmt optimistisch für das Jahr 2025. Im stärksten Bereich Industrie konnte die BDT in Summe leicht um 0,7 % wachsen, auch hier liegt eine gut gefüllte Auftragspipeline für das Jahr 2025 vor. Nach dem Rückgang im Jahr 2023 konnte die BDT im Bereich Energie den Umsatz im Jahr 2024 verdoppeln, die weiteren Aussichten für 2025 sind jedoch unklar.

Das Betriebsergebnis der BDT lag um rund 30 % unter Vorjahr, der Planwert wurde bei weitem nicht erreicht (rund -60 %). Gründe für die Planabweichung sind die Umsatzabweichungen, Kostensteigerungen, Margendruck und eine höhere Personalquote. Die BDT ging in Vorleistung beim Personalaufbau, der geplante Umsatzanstieg konnte jedoch nicht wie geplant realisiert werden.

Das Jahr 2024 war für die FRAKO trotz der allgemeinen Widrigkeiten zufriedenstellend, die guten Ergebnisse des Vorjahres konnten nicht ganz erreicht werden (Umsatz -3 %, Betriebsergebnis ca. -40 %). Das Betriebsergebnis wurde vor allem belastet durch krankheitsbedingte Personalausfälle, die nicht kompensiert werden konnten. Gegenüber dem anspruchsvollen Plan war der Umsatz rund 15 %, das Betriebsergebnis rund 65 % geringer.

Das erste Halbjahr bei FRAKO war wegen der Verzögerung von Großprojekten sehr verhalten. Der Auftragsbestand zur Jahresmitte war jedoch höher als in den Vorjahren, die Aussichten für das Gesamtjahr zum damaligen Zeitpunkt somit sehr gut. Im zweiten Halbjahr brach der Auftragseingang wegen der sich eintrübenden Konjunktur jedoch massiv ein. Deswegen konnte auf Gesamtjahressicht der Vorjahresumsatz trotz der zur Jahresmitte positiven Aussichten nicht übertroffen werden. Wie schon in den Vorjahren ging der Umsatz im Bereich "Blindleistungskompensation" zurück, ein Wachstum erfolgte dagegen in den strategischen Bereichen "Energie-Management" und "Power-Quality".

Die Entwicklung bei der KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH (KTS) war im Geschäftsjahr 2024 sehr erfreulich: trotz eines Umsatzrückgangs von rund 1 Mio. EUR konnte mit rund + 200 TEUR ein positives Ergebnis erzielt werden. Haupttreiber dieser Entwicklung ist eine deutliche Reduktion der Materialquote: Der Ausschuss und die Einkaufspreise konnten hierfür gesenkt werden. Des Weiteren trägt die signifikante Reduktion des Krankenstandes zum positiven Ergebnis bei. Das Vertriebsziel für 2024 konnte durch Neuprojekte mit einem Neukunden und mit Bestandskunden erreicht werden, auch die Pipeline mit potenziellen Neuprojekten ist sehr gut gefüllt.

4. Finanz- und Vermögenslage

4.1 Portfolioentwicklung

Im Geschäftsjahr 2024 gab es keine Neuinvestitionen im Beteiligungsbereich. Diese erfolgen ausschließlich zur gezielten Unterstützung der Wertschöpfungsketten und zur Schaffung von Synergien bei unseren bestehenden Tochterunternehmen, insbesondere im Automotive-Bereich. Unsere Beteiligungen halten wir langfristig, um sie erfolgreich weiterzuentwickeln.

4.2 Investitionen

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2024
Mio. €
2023
Mio. €
Investitionsvolumen, Konzern 5,5 6,3

Wie schon im vergangenen Jahr liegen die Investitionen deutlich über den Abschreibungen. Der Schwerpunkt der Investitionen lag bei Erich Jaeger (3,2 Mio. €), hier vor allem beim weiteren Ausbau des Werkes in Moldawien und in der Kabelfertigung. Bei der BDT wurden fast 1 Mio. € investiert, vor allem zur Erhöhung der SMT-Bestückkapazität. Bei der AdCapital AG wurden zur Optimierung der Finanzierungsstruktur fast 500 T€ in eine Maschine investiert, die an Taller weitervermietet wird.

4.3 Finanzlage

4.3.1 Finanzstrategie

In der Vergangenheit wurde der Finanzbedarf der einzelnen Beteiligungen im Wesentlichen durch Bereitstellung von Eigenkapital, Gesellschafterdarlehen und die Einbeziehung in das Cash-Pool-System der AdCapital AG gedeckt. Seit der Corona-Krise bauen die Beteiligungsunternehmen jedoch verstärkt Beziehungen zu Hausbanken auf und aus, da sich in der damaligen Krise die Wichtigkeit dieser Vorgehensweise gezeigt hatte. Zur Stabilisierung des Finanzbedarfs werden - federführend durch die Holding - alternative Finanzierungsquellen untersucht werden. Im Jahr 2024 wurden Vorarbeiten erbracht, im Jahr 2025 werden aus solchen Quellen entsprechende Finanzmittel generiert werden können.

Unser Ziel bleibt weiterhin, eine Eigenkapitalquote auszuweisen, die es auch in Krisenzeiten ermöglicht, extern weitere Finanzmittel zu beschaffen. Die Eigenkapitalquote liegt mit 39,7 % leicht unter der des vergangenen Jahres (42,7 %). Dieser Wert ist zwar geringer als in der Vergangenheit, aber weiterhin in einer Höhe, der die Aufnahme zusätzlicher Finanzmittel zur Investition bzw. Akquisition geeigneter Unternehmen ermöglicht.

Freie Liquidität der AdCapital AG wird von uns rein in Zahlungsmitteln gehalten, damit eine jederzeitige Verfügbarkeit der finanziellen Mittel sichergestellt ist und Bewertungsrisiken ausgeschlossen sind.

Die Finanzlage des Konzerns ist trotz der beschriebenen Turbulenzen unverändert stabil. Die Sicherung der Liquidität aller operativen Einheiten des Konzerns und der Holding hat für uns auch weiterhin oberste Priorität.

4.3.2 Kapitalstruktur

Der AdCapital-Konzern weist folgende Kapitalstruktur auf:

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31.12.2024
Mio. €
% 31.12.2023
Mio. €
%
Eigenkapital 41,0 39,7 47,9 42,7
Fremdkapital 62,2 60,3 64,1 57,3
Gesamtkapital 103,2 100,0 112,0 100,0

Der Konzern weist eine akzeptable Eigenkapitalquote aus. Das Eigenkapital ist durch das negative Ergebnis absolut zurückgegangen. Die starke Reduktion der Bilanzsumme wird getrieben durch einen starken Rückgang beim Umlaufvermögen (u.a. Vorräte, Forderungen) in Höhe von rund 10 Mio. EUR. Dies ist vor allem das Resultat der im Rahmen des Turnarounds eingeleiteten Maßnahmen.

4.3.3 Cashflow /​ Verkürzte Kapitalflussrechnung

Der Cashflow des Konzerns entwickelte sich wie folgt:

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2024
Mio. €
2023
Mio. €
Operativer Cashflow +8,5 +2,0
Netto-Investitionen -4,8 -5,6
Free Cashflow +3,7 -3,6
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -4,2 +1,1

Der operative Cashflow ist trotz der Verluste im Geschäftsjahr deutlich positiv - dies wird vor allem verursacht durch die erfolgreiche Optimierung beim Working Capital. Die Investitionstätigkeit führte zu einem starken Abfluss von finanziellen Mitteln. Der sich ergebende Free Cash Flow ist jedoch positiv. Hiermit und durch die Reduktion des Finanzmittelfonds konnten Bankdarlehen reduziert werden.

4.3.4 Cash-Pool-System

Alle wesentlichen inländischen Gesellschaften des Konzerns sind wie in den Vorjahren in das Cash-Pooling des AdCapital-Konzerns einbezogen. Den konzernzugehörigen Gesellschaften wird hierdurch eine unbürokratische Betriebsmittelfinanzierung zur Verfügung gestellt.

4.4 Vermögenslage

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31.12.2024
Mio. €
% 31.12.2023
Mio. €
%
Anlagevermögen 30,7 29,7 29,6 26,4
Umlaufvermögen und sonstige Aktiva 72,5 70,3 82,4 73,6
davon Zahlungsmittel 3,9 3,8 4,5 4,0
Gesamtvermögen 103,2 100,0 112,0 100,0

Das Anlagenvermögen steigt absolut leicht und relativ deutlich, da die Investitionen über den Abschreibungen liegen, das Umlaufvermögen (Working Capital) sich dagegen jedoch signifikant reduziert hat.

Die Höhe unserer Liquidität (Zahlungsmittel) zuzüglich vorhandener freier vertraglicher Kreditreserven halten wir wie in den Vorjahren vor dem Hintergrund des Finanzierungsbedarfs für das weitere Wachstum der Gruppe und wegen des Vorhandenseins einer Sicherheitsreserve für angemessen und absolut unerlässlich.

4.5 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Schon seit Jahren verfolgen wir erfolgreich die Strategie, ausreichend Finanzmittel bzw. weitere Finanzierungsquellen zur Verfügung zu haben oder zu beschaffen, um aufkommenden Krisen trotzen oder sich bietende Chancen bei Akquisitionen nutzen zu können. Aus diesem Grund war es auch im herausfordernden Jahr 2024 möglich, die Finanzierung der Beteiligungsunternehmen sicherzustellen. Die Vermögens- und Finanzlage des Konzerns ist geordnet, wenn auch anspruchsvoller als in den Vorjahren. Die Eigenkapitalquote im Konzern sowie auf Ebene der AdCapital AG ist weiterhin ausreichend hoch.

Die Ertragslage im Geschäftsjahr war im Jahr 2024 nicht befriedigend: bei Erich Jaeger konnten marktseitig nicht alle Chancen genutzt werden, da die in den Vorjahren bereits eingeleiteten Maßnahmen weiter ausgedehnt bzw. intensiviert werden mussten. Andere Tochtergesellschaften hatten an der schwächelnden Konjunktur zu leiden.

Das Problem des Fachkräftemangels wird in unseren Beteiligungsunternehmen immer stärker spürbar. Hinzukommt oft noch eine - verglichen mit den Jahren vor 2020 - deutlich erhöhte Krankheitsquote. Dies führt dazu, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Unternehmen häufig stark belastet werden, um die den Kunden zugesagten Leistungen zu erbringen. Wegen der Kosten und der Dauer der Einarbeitung ist die Nutzung externer Fachkräfte zur Überbrückung von Engpässen keine ideale Lösung, aber dennoch häufig nicht zu vermeiden.

Ein kurzfristiges Ende beim Russland-Ukraine-Krieg wird von den relevanten Playern angestrebt, ob es dazu kommt und wie stabil und nachhaltig dann ein solches Ende sein wird, bleibt abzuwarten. Aktuell kann man nur mutmaßen, welche Lasten bzw. Konsequenzen auf Europa allgemein und die dort ansässigen Unternehmen zukommen werden. Auch der Nahe Osten kommt nicht zur Ruhe: Die Schifffahrtsrouten durch das Rote Meer werden immer noch angegriffen, was für den Welthandel (und damit auch für unsere Unternehmen) höhere Transportkosten bedeutet.

Wie im Vorjahr sind schwerlich verlässliche Aussagen zum kurz- und mittelfristigen Verlauf von Umsatz, Ergebnis und Liquidität unserer Unternehmen möglich. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Beteiligungsunternehmen sowie deren Rentabilität und Liquidität werden wir durch proaktive Maßnahmen so weit erhöhen, dass auch weitere, unvorhergesehene Probleme die Beteiligungsgesellschaften und den Konzern insgesamt nicht massiv beeinträchtigen werden.

5. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

5.1 Mitarbeiter

Zum 31. Dezember 2024 beschäftigte die AdCapital AG vier (Vorjahr: drei) Mitarbeiter. Im AdCapital-Konzern waren 2024 durchschnittlich 1.423 Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr (1.349 Mitarbeiter) ist die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter damit gestiegen. Hierin spiegelt sich die geplante Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr wider, die Anzahl der direkten Mitarbeiter wurde zum Jahresende dem tatsächlichen Umsatzniveau angepasst. Die Zahl der Mitarbeiter zum Stichtag liegt mit 1.362 unter der durchschnittlichen Anzahl. Ursache hierfür ist die Reduzierung der Mitarbeiter bei Erich Jaeger im 4. Quartal.

Die Zahl der Auszubildenden liegt zum Ende des Geschäftsjahres bei 19 (Vorjahr 15). Wir sehen die Ausbildung junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als probates Mittel, dem Fachkräftemangel in unseren Tochtergesellschaften zu begegnen.

Für die erfolgreiche Entwicklung der AdCapital AG und ihrer Beteiligungen ist eine gute Aus- und Fortbildung unserer Mitarbeiter unbedingt notwendig. Die Beteiligungsunternehmen werden deswegen von der Holding bei der Auswahl, Förderung, Weiterbildung und Bindung der Mitarbeiter beraten und unterstützt.

Vakante Stellen müssen umgehend mit geeigneten und gut ausgebildeten Mitarbeitern besetzt werden. Es fällt jedoch immer schwerer, dies im erforderlichen kurzen Zeitraum umzusetzen. Wir wissen aber: Die Entwicklung eigener Nachwuchskräfte und die Gewinnung geeigneter Mitarbeiter als Schlüsselpersonen entscheidet über den langfristigen Erfolg der AdCapital-Gruppe.

5.2 Forschung und Entwicklung

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Konzern lagen im Geschäftsjahr 2024 wie im Vorjahr bei rund 2,0 Mio. €.

Es handelt sich im Wesentlichen um die Weiter- und Fortentwicklungen des bestehenden Produktportfolios.

6. Nichtfinanzielle Berichterstattung

Die AdCapital AG bzw. der AdCapital Konzern unterliegen nicht der Pflicht zur nichtfinanziellen Erklärung gemäß § 289 b Abs.1 des HGB. Die Aktien der AdCapital AG werden am Basic Board der Frankfurter Börse gehandelt, dieser Markt ist jedoch kein organisierter Markt im Sinne des § 2 Abs.11 des Wertpapierhandelsgesetzes. Somit ist die AdCapital AG weder kapitalmarktorientiert im Sinne des § 264d HGB noch börsennotiert im Sinne des § 3 Abs. 2 AktG.

Wie in den Vorjahren wurde aus Effizienz- und Kostengründen auf eine freiwillige CSRD-Berichterstattung verzichtet. Eine regelmäßige Neubewertung dieser Entscheidung erfolgt im Zuge der unternehmerischen und gesetzlichen Entwicklung. Die Ad-Capital AG und alle Konzerngesellschaften bereiten sich, trotz der Omnibus-Initiative zur Vereinfachung der CSRD, CSDDD und der EU-Taxonomie, intensiv auf eine externe Berichtserstattung vor. Die fokussierte Prüfung und Einführung der künftigen Berichtserstattung zeigt den hohen Stellenwert der Thematik in der Unternehmensgruppe.

Neben der externen Berichtserstattung intensiviert die Ad-Capital AG die Implementierung von nachhaltigen Zielen und Maßnahmen in der Unternehmensvision. Wir verfolgen somit weiterhin das Motto: "Nachhaltiger Erfolg entsteht, wenn Nachhaltigkeit nicht als Kostenfaktor, sondern als strategische Chance verstanden wird!"

7. Risikobericht

7.1 Chancen- und Risikomanagementsystem

Die Grundsätze der Risikopolitik legt der Vorstand in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat fest. Es sollen nachhaltig Erträge aus sowie Wertsteigerungen bei unseren operativen Beteiligungen erzielt werden. Unangemessene Risiken gehen wir hierzu nicht ein.

Verschiedene Informations- und Kontrollsysteme werden genutzt, um Entwicklungen frühzeitig erkennen zu können, die den Fortbestand einer Beteiligung oder gar des Konzerns gefährden könnten. Hierzu werden sowohl qualitative als auch quantitative Kriterien zur Früherkennung von Risiken verwendet.

7.2 Risikofaktoren aus dem operativen Geschäft der Konzern- und Tochtergesellschaften

Ausfallrisiko

Ausfallrisiken werden durch ein effektives Forderungsmanagement auf ein unvermeidliches Maß begrenzt: hierzu zählen Maßnahmen wie Kreditgenehmigungen sowie die Festlegung von Kreditobergrenzen. Auch das bei Erich Jaeger und Taller etablierte Factoring, bei dem Risikokunden durch die Banken ausgeschlossen und damit Indikatoren für ein höheres Ausfallrisiko geliefert werden, dient zur Reduzierung des Risikos. Falls möglich werden auch Warenkreditversicherungen zum Schutz vor Forderungsausfällen abgeschlossen. Auch wird in Einzelfällen mit Kunden eine Lieferung nur gegen Vorauskasse vereinbart.

Risiko aus dem operativen Geschäft

Als Kunde oder als Lieferant stehen unseren Beteiligungsunternehmen häufig deutlich größere Partner gegenüber (bspw. Automotive-Industrie, Halbleiterhersteller), was zur Folge hat, dass die Verhandlungsmacht unserer Beteiligungen eingeschränkt ist. Unsere Beteiligungen sind bemüht, diese Abhängigkeiten auf ein vertretbares Maß zu begrenzen, dennoch lassen sich bei einzelnen Konzern unter nehmen starke Abhängigkeiten von Großkunden bzw. wichtigen Lieferanten nicht vermeiden.

Auf der Beschaffungsseite wird durch Abnahme- beziehungsweise Belieferungsvereinbarungen zwischen dem Lieferanten und der AdCapital-Tochtergesellschaft ein mögliches Belieferungs- respektive Ausfallrisiko des Lieferanten gesteuert. Sofern möglich, wird ein Alternativlieferant aufgebaut.

Die AdCapital verfolgt eine "local-for-local"-Strategie, um diesem Risiko aus der Komplexität der Lieferketten zu begegnen. Sollte es wirtschaftlich vernünftig sein, so wird die Beschaffung bzw. der Absatz in der Region des Produktionswerkes angestrebt.

Auch könnten volatile Rohstoffpreise, insbesondere für Metalle wie Kupfer und Messing, Kunststoff bzw. Elektronikbauteile, zu wirtschaftlichen Belastungen unserer operativen Tochtergesellschaften führen. Als Mittel zur Reduzierung dieses Risikos werden mit Lieferanten Abnahmeverträge geschlossen, die feste Kaufpreise für bestimmte Absatzmengen garantieren. Mit Kunden werden jedoch auch Kaufpreisanpassungsklauseln (Materialteuerungszuschläge) vereinbart, so dass das Rohstoffpreisrisiko auf den Kunden übertragen wird. Jedoch kommt es in der Regel zu einem zeitlichen Versatz zwischen Kosten- und entsprechender Preiserhöhung. Sollte es zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit notwendig sein, so werden unserer Beteiligungsgesellschaften bei Bedarf in Absprache mit dem Kunden Rohstoffe bzw. Vorprodukte zu eigentlich überhöhten Preisen kaufen.

Durch den Wechsel der amerikanischen Regierung Anfang 2025 haben die Unwägbarkeiten auf dem politischen und wirtschaftlichen Feld deutlich zugenommen. Insbesondere die Ankündigungen von Zöllen sorgen für massive Unsicherheiten bei den wirtschaftlichen Akteuren. Sollten die angekündigten Strafzölle tatsächlich umgesetzt bzw. die bereits eingeführten Zölle beibehalten werden, so hat dies mit Sicherheit Einfluss auf die Businesspläne und Profitabilität der Wirtschaftspartner.

Zins- und Währungsrisiken

Bei den Einzelgesellschaften haben sich die Zinsrisiken entsprechend der Höhe der Bankdarlehen geändert. Die weitere Entwicklung der Zinsen ist von den Maßnahmen der Zentralbanken abhängig. In Anbetracht der Unsicherheiten, die allein durch die Ankündigungen der Strafzölle entstanden sind, können jedoch keine Abschätzungen über die weitere Entwicklung des Zinsniveaus getätigt werden. Sollten durch die Strafzölle in den USA die Preise steigen, d.h. die Inflation sich wieder erhöhen, könnte das Zinsniveau wieder steigen.

Währungsrisiken des Konzerns resultieren aus Transaktionen der Konzerngesellschaften in unterschiedlichen Währungen. Insbesondere sind dabei die Lieferungen von Produktionsgesellschaften an die in anderen Ländern ansässigen Vertriebsgesellschaften betroffen. Mit unserer internationalen Ausrichtung und dem angestrebten, stetigen Anstieg unserer Exportquote sind auch in Zukunft naturgemäß erhöhte Währungsrisiken zu erwarten. Mittelfristig wird noch zu beobachten sein, wie sich die Veränderungen der weltweiten Lieferketten auf die Wechselkurse und damit implizit auf die Wirtschaftlichkeit unserer Produktionswerke auswirken werden.

Liquidität der Beteiligungen

Die Liquidität der Beteiligungen wird durch den operativen Cashflow der Gesellschaften und mittels Bereitstellung von Eigen- oder Fremdkapital durch die AdCapital AG sowie durch Finanzinstitute bereitgestellt. Die Liquidität jeder einzelnen Gesellschaft wird durch die Holding laufend und engmaschig überwacht, damit die Umsetzung der definierten Strategie gewährleistet ist.

Wesentliche Investitionsentscheidungen bei den Beteiligungen stehen unter dem Zustimmungsvorbehalt der AdCapital AG.

Sonstige Risiken

Für Darlehen bei Erich Jaeger in Höhe von 12,8 Mio. € zur Wachstums- und Betriebsmittelfinanzierung bestehen Bürgschaften seitens der AdCapital AG.

Für die Absicherung von Factoring-Verträgen bei Taller und Erich Jaeger hat die AdCapital AG Bürgschaften in einer Gesamthöhe von 16,3 Mio. EUR abgegeben.

Es bestehen bei einzelnen Beteiligungen (wechselseitige) Abhängigkeiten mit Großkunden, die zu einem dauerhaften Margendruck führen. Damit ist auch die wirtschaftliche Entwicklung dieser Beteiligungen eng mit der des Kunden verknüpft.

Risikofaktoren aus Geld- und Wertpapieranlagen

Die zum Bilanzstichtag verbliebenen Geldanlagen der Ad-Capital AG bestehen bei einer deutschen Geschäftsbank. Die Geldbestände anderer Tochtergesellschaften sind bei verschiedenen in- und ausländischen Banken angelegt. Seit dem Verkauf unserer Restbestände an Wertpapieren Anfang Februar 2014 bestehen keine Risikofaktoren aus Geld- und Wertpapieranlagen mehr.

7.3 Gesamtaussage zur Risikosituation des Konzerns

Nach Auffassung des Vorstands bestehen derzeit keine absehbaren, materiellen oder bestandsgefährdenden Risiken für den AdCapital-Konzern.

Die Risikosituation im Konzern hat sich, verglichen mit dem Vorjahr, bedingt durch die sich ändernden globalen Rahmenbedingungen, verschlechtert: Zur Stabilisierung des Turnarounds bei Erich Jaeger mussten - wie oben bereits dargestellt - zusätzliche Maßnahmen durchgeführt werden, die eigentlich angedachten positiven Effekte im Jahr 2024 konnten deshalb für Erich Jaeger bzw. für die AdCapital-Gruppe insgesamt wegen der Schwäche der deutschen Konjunktur nicht vollumfänglich erzielt werden. Die Resilienz unserer Beteiligungen, die in den vergangenen Jahren planmäßig deutlich erhöht wurde, ermöglichte es uns jedoch, auch mit diesen überraschenden Schwierigkeiten und Abweichungen umzugehen. Im Jahr 2025 werden zur weiteren Erhöhung der Resilienz der Beteiligungen bzw. der Gruppe insgesamt neue Finanzquellen erschlossen werden. Die Finanzierungsformen sollen weiter diversifiziert werden, um durch die Erhöhung eine Risikominimierung zu erzielen.

Aufgrund der aktuellen Risikolage zu Beginn des Jahres 2025 (Krieg in der Ukraine, eskalierender Nahost-Konflikt, Androhung bzw. Einführung von Strafzöllen durch die US-Regierung) kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich die wirtschaftliche Situation für die Weltwirtschaft insgesamt verschlechtert. Aufgrund der Resilienz unserer Beteiligungen gehen wir jedoch davon aus, dass auch weitere Belastungen nicht zu einer Bestandsgefährdung führen werden.

Das Unternehmen ist von der Werthaltigkeit seiner Einzelbeteiligungen abhängig. Die erkennbaren Risiken wurden nach umfassenden, kontinuierlichen Einzelanalysen aller Beteiligungen auf Basis der Einzelabschlüsse durch Bewertungsabschläge auf die betreffenden Vermögensgegenstände und die Bildung von angemessenen Rückstellungen berücksichtigt.

8. Abhängigkeitsbericht

Zwischen dem mit über 50 % beteiligten Aktionär Herrn Günther Leibinger und der AdCapital AG besteht kein Beherrschungsvertrag. Herr Leibinger ist auch an anderen Unternehmen beteiligt. Daher war der Vorstand der AdCapital AG zur Aufstellung eines Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG verpflichtet. Der Vorstand erklärt, dass die AdCapital AG nach den Umständen, die dem Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt waren, in denen das Rechtsgeschäft vorgenommen oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde.

9. Sonstige Angaben

Auf die Angaben im Anhang zu eigenen Aktien nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 HGB wird verwiesen.

10. Chancen-/​Risiko und Prognosebericht

10.1 Erwartete Entwicklung der Ertrags- und Finanzlage

Der bei den Beteiligungsgesellschaften in den Jahren 2023/​24 eingeleitete Turnaround wird im Jahr 2025 intensiv fortgeführt werden. Die jeweils definierten Maßnahmen werden engmaschig nachverfolgt, bei Abweichungen werden zeitnah Gegenmaßnahmen eingeleitet. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass sich die Ertragssituation im Jahr 2025 besser gestalten wird als im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Von unseren Beteiligungsgesellschaften ist Erich Jaeger am stärksten betroffen von den angekündigten bzw. bereits eingeführten Strafzöllen der neuen US-Regierung. Wir sind hier im Jahr 2025 massiv gefordert, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, dass die Auswirkungen dieser Strafzölle möglichst gering sein werden. Die Optimierung der Prozesse in der Produktion, Logistik, Vertrieb, Einkauf und allen indirekten Bereichen bleibt als Aufgabe bestehen.

Bei der BDT wurden in den Jahren 2023 und 2024 die Produktionskapazitäten erweitert. Diese zusätzlichen Produktionskapazitäten werden nunmehr genutzt für das geplante Umsatzwachstum in 2025.

Wie in der Vergangenheit sieht FRAKO Chancen im weiteren Ausbau der bestehenden Auslandsmärkte sowie in der Erschließung neuer Vertriebsregionen. Auch soll das Produkt- und Leistungsportfolio erweitert werden. Auf den Bereich Power Quality wird wie bisher ein Schwerpunkt gelegt, ebenso auf die Verbreiterung der Gerätebasis sowie den Ausbau des Servicebereiches. Untersucht wird aber auch die Ausweitung der Wertschöpfungstiefe. FRAKO ist jedoch durch die aktuell schwächelnde Konjunktur belastet.

Bei der KTS gehen wir davon aus, dass sich die positive Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr auch im Jahr 2025 fortsetzen wird. Optimistisch stimmen uns hierbei die bereits erzielten Vertriebserfolge bei Neu- und Bestandskunden.

Bei Taller liegt der Fokus auch weiterhin auf hybriden Spritzgussteilen, die Kernkompetenzen von Taller bei der Dreh-, Stanz-, Spritz-, Montagetechnik sowie der Oberflächenveredelung können hier eingesetzt werden. Ein Umsatzwachstum wird erreicht werden durch verstärkte Einbindung von Taller in das Erich Jaeger Produktionssystem.

Ende November/​ 2024 wurde die Planung für die Beteiligungsgesellschaften und die AdCapital-Gruppe insgesamt eingeleitet und in der Folge fertiggestellt.. Gemäß der Planung ergibt sich folgendes Bild:

Der Umsatz im Konzern wird im Jahr 2025 insgesamt um rund 5 % steigen, wobei der Hauptbeitrag durch Erich Jaeger (+6 %) und durch Taller erbracht wird (rund 35 %). Auch bei der KTS soll sich ein Umsatzwachstum von über 25 % ergeben, bei den anderen operativen Gesellschaften sind moderate Wachstumsraten geplant. Aufgrund einer deutlichen Erhöhung der konzerninternen Umsätze, wächst der externe Umsatz naturgemäß mit einer geringeren Rate.

Durch das Wachstum des Umsatzes, durch eine deutliche Verbesserung der Produktivität und wegen der Durchführung von zahlreichen strategischen Maßnahmen, die deutliche Kostensenkungen zur Folge haben, wird sich das Betriebsergebnis der Gruppe im Jahr 2025 erfreulich entwickeln: Der Wert soll deutlich positiv sein, jedoch noch nicht die Größenordnung des Jahres 2023 erreichen. Nahezu alle operativen Gesellschaften weisen im Plan für 2025 ein positives Betriebsergebnis aus, einzig bei Taller wird sich noch ein negatives Betriebsergebnis zeigen.

In der Planung ist unterstellt, dass die eingeleiteten Maßnahmen wie bspw. Verminderung der Materialkostenquote durch Reduktion der Einkaufspreise, nachhaltige Beseitigung der Schwierigkeiten im europäischen Fertigungsnetzwerk, Sicherstellung rechtzeitiger Lieferungen aus dem Werk in China und Optimierung der indirekten Prozesse plangemäß umgesetzt werden können.

Insbesondere folgende Themen sehen wir allgemein als relevant an für die weitere Entwicklung unserer Beteiligungsgesellschaften und des Konzerns insgesamt an:

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Strafzölle bei Lieferung von Produkten in die Vereinigten Staaten (Höhe, Dauer)

Handels- und Wirtschaftsbeschränkungen

Weitere Entwicklung der Inflation und der Maßnahmen der Zentralbanken zu deren Eindämmung

Politische und wirtschaftliche Lage sowie das Konflikt-Potential in den verschiedenen Regionen, z.B. im Asien-Pazifik-Raum

Weitere Entwicklung des eskalierten Nahost-Konflikts und insbesondere dessen Einfluss auf die Handelsrouten zwischen Asien und Europa oder auch die Energiekosten

Weitere Entwicklung des Krieges in der Ukraine wie bspw. weitere Kriegshandlungen, Waffenstillstand oder Friedensvertrag und deren mittel- und langfristigen Folgen

Fachkräftemangel

Gewährleistungen

Rohstoff- und Energiepreise

Verfügbarkeit einzelner Komponenten vor allem im Elektronikbereich

Es ist nicht abzusehen, ob sich aus diesen genannten Risiken große negativen Effekte für die Konzerngesellschaften ergeben werden. Mit der Sicherung von finanziellen Mitteln im Umfang von 18,8 Mio. € über die Bankenfinanzierung und der Beschaffung weiterer Mittel im Jahr 2025 werden wir die Grundlage haben, um auch in einer sich noch verschlechternden wirtschaftlichen Umgebung zum einen den Bestand der Unternehmensgruppe sichern zu können, zum anderen aber auch die sich jeweils bietenden Chancen nutzen zu können.

Es sollte in diesem Zusammenhang jedoch explizit betont werden, dass die Prognoserisiken in Anbetracht der anstehenden wirtschaftspolitischen Entscheidungen in Deutschland und den Vereinigten Staaten sehr hoch sind.

10.2 Chancen und Risiken

Im Januar 2025 unterstellt der Internationale Währungsfonds (IWF) für die Weltwirtschaft ein Wachstum von 3,3 % für 2025 und 3,6 % für 2026. Für die USA geht der IWF für diese Zeiträume von 2,7 % bzw. 2,1 %, für den Euro-Raum von 1,0 % und 1,4 % aus. Deutlich pessimistischer ist der IWF jedoch für Deutschland mit 0,3 % und 1,1 %. Gegenüber der letzten Schätzung vom Herbst 2024 haben sich die Zahlen für Deutschland um 0,5 %-Punkte bzw. 0,3 %-Punkte reduziert. Ein hohes Wachstum zeigen China mit 4,6 % bzw. 4,5 % und insbesondere Indien mit jeweils prognostizierten 6,5 % in beiden Jahren. Seit Januar 2024 sind die Einschätzungen des IWF zu den Wachstumsraten 2025 für China und die USA im Zeitablauf immer besser, für die Euro-Zone jedoch immer schlechter geworden.

Beim Economic Experts Survey (EES) des ifo-Institutes im Dezember 2024 gingen die befragten Experten von einer Inflation von 3,9 % im weltweiten Durchschnitt für das Jahr 2025 aus. Dies entspricht den Erwartungen des Vorquartals, d.h. die Einschätzungen stagnieren, bleiben aber auf hohem Niveau. Für Westeuropa sehen die Experten dagegen eine Inflationsrate von nur 2,1 % voraus, für Nordamerika eine leicht höhere von 2,6 % (dieser letzte Wert hat sich gegenüber der letzten Schätzung um 0,2 %-Punkte erhöht).

In dieser EES-Umfrage wurde auch nach den vermuteten Auswirkungen der zweiten Präsidentschaft Donald Trumps gefragt: sowohl in Europa als auch den USA geht die deutliche Mehrheit der Befragten von einem negativen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum aus. In Afrika und Asien sind die Meinungen dagegen weniger kritisch, nur eine kleine Minderheit rechnet dort mit negativen Einflüssen auf das Wirtschaftswachstum. Bei der Handelspolitik gehen jedoch 80 % der befragten Experten von negativen Erwartungen aus. In Nordamerika, Europa und Ozeanien prognostizieren fast alle Experten, dass unter Trumps Regierung der internationale Handel schwieriger werden wird. Zwischenzeitlich hat sich dies nach der Ankündigung und Einführung von Strafzöllen bewahrheitet. Laut einer Schätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aus dem Februar 2025 wird das BIP Deutschlands im Jahr 2026 um bis zu 0,4 % niedriger ausfallen, sollten die Zölle wie angekündigt umgesetzt bzw. beibehalten werden. In der Studie wird für die Jahre 2025 und 2026 jeweils ein Schaden von 25 Mrd. € für die deutsche Wirtschaft genannt.

Es bleibt zu hoffen, dass der finanzielle Spielraum, den die neue deutsche Regierung sich geschaffen hat durch eine Ergänzung des Grundgesetzes bzgl. der Schuldenbremse, zweckmäßig eingesetzt wird. Der Zeitablauf wird zeigen, welche Politik mit den neuen Mehrheitsverhältnissen im Bundestag umgesetzt werden kann. Die Bürger im Allgemeinen und die Wirtschaft im Besonderen werden sich überraschen lassen müssen, wie die zukünftige Bundesregierung die bestehenden Probleme zu lösen gedenkt.

Laut aktuellem Risikobericht des World Economic Forum (WEF) haben sich die Risiko-Einschätzungen der Experten für die nahe Zukunft verschlechtert. Nunmehr rechnen 36 % der Experten mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit globaler Katastrophen in den kommenden beiden Jahren, im Vorjahr waren es noch 30 %. Auf lange Sicht (10 Jahre) sind rund 60 % der Befragten deutlich pessimistisch, hier hat sich die Einschätzung verglichen mit Vorjahr nicht verändert.

"Bewaffnete staatliche Konflikte" sind 2025 von 23 % der Befragten als meistgenanntes globales Risiko gewertet worden. Im Jahr 2023 dagegen spielte dieses Risiko aus Sicht der damals Befragten jedoch keine Rolle. Dies ist ein Beispiel dafür, wie schnell Risiken entstehen bzw. sich die Risikoeinschätzungen ändern können.

Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen wird als zentrales Risiko angesehen, das eine wichtige Rolle spielt beim Auslösen bzw. Verstärken anderer Risiken.

Für den Zwei-Jahres-Ausblick wird als Risiko mit den größten Auswirkungen "Fehlinformation und Desinformation" angegeben, danach folgt das Risiko von "Extremwetterereignissen". Für die 10-Jahres-Sicht werden als Risiken mit den größten Auswirkungen auf den ersten vier Positionen reine Umweltrisiken genannt, dann erst folgt "Fehlinformation und Desinformation" und "Unerwünschte Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz". Letzteres ist in der Kurzfristsicht erst auf Position 31.

Wie schon im Vorjahr gehen fast zwei Drittel der Befragten davon aus, dass sich in den nächsten zehn Jahren eine multipolare oder fragmentierte Weltordnung herausbilden wird. Mittel- und Großmächte werden in Konkurrenz zueinander neue Regeln und Normen setzen und auch versuchen, diese durchzusetzen.

Nach Einschätzung der Experten wird die globale Ordnung unter westlicher Führung in den nächsten 10 Jahren zwar weiter schrumpfen, der Westen wird aber immer noch ein relevantes Machtzentrum bleiben. Andere Akteure, wie bspw. China, Indien oder die Golfstaaten, werden zukünftig aber eine größere Rolle spielen als heute.

Kurz- bis mittelfristig werden wohl die Auswirkungen der Strafzölle bzw. allein schon deren Ankündigung eine große Auswirkung haben. Ein Indikator, der seit den 60er Jahren erhoben wird und mit dem die handelspolitische Unsicherheit gemessen wird (TPU Trade Policy Uncertainty Index), ist im März 2025 auf einem historischen Höchststand. In solch einem unsicheren Umfeld ist jedoch nicht davon auszugehen, dass Unternehmen große Investitionen tätigen.

Damit die AdCapital sich trotzdem in solch einem volatilen Umfeld behaupten und die sich bietenden Chancen nutzen kann, müssen ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen: Menschen, Strategien, Werte, Ideen, finanzielle Mittel, Organisation und Prozesse. Nur bei Vorhandsein ausreichender Ressourcen können wir unerwartete Krisen überstehen und gegen Wettbewerber bestehen.

Unser oberstes Ziel ist es deshalb auch weiterhin, die Resilienz und Agilität unserer Beteiligungen und damit der gesamten AdCapital-Gruppe zu erhöhen. AdCapital ist aus unserer Sicht gut dafür gerüstet, in den nächsten Jahren auch in einem volatilen Umfeld erfolgreich proaktiv agieren zu können.

11. Schlussbemerkungen

Dieser Geschäftsbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen und Informationen. Diese Aussagen sind erkennbar durch Formulierungen wie beispielsweise "erwarten", "planen", "einschätzen", "werden" oder ähnliche Begriffe. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf unseren Erwartungen beziehungsweise den Erwartungen von Prognoseexperten auf der Basis bestimmter Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten.

Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der AdCapital AG liegen, beeinflussen die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des AdCapital-Konzerns. Diese Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Erfolge und Leistungen des AdCapital-Konzerns wesentlich von in zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit enthaltenen Angaben zu Ergebnissen, Erfolgen oder Leistungen abweichen können.

 

Tuttlingen, 7. Mai 2025

AdCapital AG

Dr. Andreas J. Schmid, Vorstand, CEO

KONZERN Abschluss

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024

Alle Angaben in T€

AKTIVA

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Anhang 31.12.2024 31.12.2023
A. Anlagevermögen 4.1
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1.348 325
II. Sachanlagen 28.911 28.809
III. Finanzanlagen 424 419
30.683 29.553
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte 4.2 44.711 48.137
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 4.3 23.323 29.127
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 4.4 3.896 4.476
71.930 81.740
C. Rechnungsabgrenzungsposten 4.5 601 543
D. Aktive latente Steuern 4.12 31 191
103.245 112.027

PASSIVA

Anhang 31.12.2024 31.12.2023
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 4.6 42.000 42.000
II. Kapitalrücklage 4.592 4.592
III. Gewinnrücklagen 4.7 17.764 17.764
IV. Bilanzverlust 4.7 -28.430 -23.193
V. Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung 4.8 101 1.107
VI. Anteile anderer Gesellschafter 4.9 4.976 5.615
41.003 47.885
B. Rückstellungen 4.10 9.527 10.313
C. Verbindlichkeiten 4.11 52.712 53.793
D. Rechnungsabgrenzungsposten 3 36
103.245 112.027

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2024

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Anhang 2024 2023
1. Umsatzerlöse 5.1 158.995 165.119
2. Bestandsveränderungen 1.925 -1.146
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 0 0
160.920 163.973
4. Sonstige betriebliche Erträge 5.2 8.863 7.287
169.783 171.260
5. Materialaufwand 5.3 -85.678 -89.373
6. Personalaufwand 5.4 -47.068 -44.895
7. Abschreibungen 5.5 -3.941 -4.015
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.6 -33.815 -29.598
-170.502 -167.881
9. Betriebsergebnis -719 3.379
10. Finanzergebnis 5.7 -2.268 -1.895
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5.8 -1.153 -2.202
12. Ergebnis nach Steuern -4.140 -718
13. Sonstige Steuern -58 -57
14. Konzern-Jahresfehlbetrag -4.198 -775
15. Konzernfremden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis -854 -1.698
16. Konzernergebnis -5.052 -2.473

Konzernanlagespiegel zum 31. Dezember 2024

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2024 Zugänge (+) Abgänge (-) Umbuchungen Veränderung Währung 31.12.2024
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 9.536 399 0 57 -31 9.961
2. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung 10.815 0 0 0 0 10.815
3. Geleistete Anzahlungen 0 197 0 488 0 685
20.351 596 0 545 -31 21.461
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 23.118 509 54 0 -111 23.462
2. Technische Anlagen und Maschinen 53.964 2.725 589 33 -274 55.859
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 38.988 862 154 144 -33 39.777
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.937 775 0 -692 -70 2.950
119.007 4.871 797 -545 -448 122.048
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 5.730 5 0 0 0 5.735
5.730 5 0 0 0 5.735
145.088 5.472 797 0 -519 149.244
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Kumulierte Abschreibungen
01.01.2024 Zugänge (+) Abgänge (-) Veränderung Währung 31.12.2024
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 9.226 108 0 -21 9.313
2. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung 10.800 0 0 0 10.800
3. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
20.026 108 0 -21 20.113
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 14.205 596 37 -50 14.714
2. Technische Anlagen und Maschinen 41.717 1.924 433 -224 42.984
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 34.276 1.313 154 4 35.439
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
90.198 3.833 624 -270 93.137
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 5.311 0 0 0 5.311
5.311 0 0 0 5.311
115.535 3.941 624 -291 118.561
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Buchwerte 31.12.2024 Buchwerte 31.12.2023
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 648 310
2. Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung 15 15
3. Geleistete Anzahlungen 685 0
1.348 325
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 8.748 8.913
2. Technische Anlagen und Maschinen 12.875 12.247
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.338 4.712
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.950 2.937
28.911 28.809
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 424 419
424 419
30.683 29.553

Entwicklung des Konzerneigenkapitals für 2024

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Mutterunternehmen
Gezeichnetes Kapital Stammaktien Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Konzernbilanzgewinn/​-verlust
01.01.2023 41.700 4.592 18.064 -20.730
Dividende 0 0 0 0
Schuldenkonsolidierung (DRS 25) 0 0 0 0
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0 0 0 0
Jahresergebnis 0 0 0 -2.473
Sonstige Veränderungen 300 0 -300 10
Gesamtergebnis 300 0 -300 -2.463
31.12.2023 42.000 4.592 17.764 -23.193
01.01.2024 42.000 4.592 17.764 -23.193
Dividende 0 0 0 0
Jahresergebnis 0 0 0 -5.052
Sonstige Veränderungen 0 0 0 -185
Gesamtergebnis 0 0 0 -5.237
31.12.2024 42.000 4.592 17.764 -28.430
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Mutterunternehmen
Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung Eigenkapital
01.01.2023 1.414 45.040
Dividende 0 0
Schuldenkonsolidierung (DRS 25) 0 0
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0 0
Jahresergebnis 0 -2.473
Sonstige Veränderungen -307 -297
Gesamtergebnis -307 -2.770
31.12.2023 1.107 42.270
01.01.2024 1.107 42.270
Dividende 0 0
Jahresergebnis 0 -5.052
Sonstige Veränderungen -1.006 -1.191
Gesamtergebnis -1.006 -6.243
31.12.2024 101 36.027
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Minderheitsgesellschafter Konzerneigenkapital
Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital
01.01.2023 5.301 50.341
Dividende -1.037 -1.037
Schuldenkonsolidierung (DRS 25) 0 0
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0 0
Jahresergebnis 1.698 -775
Sonstige Veränderungen -347 -644
Gesamtergebnis 314 -2.456
31.12.2023 5.615 47.885
01.01.2024 5.615 47.885
Dividende -1.672 -1.672
Jahresergebnis 854 -4.198
Sonstige Veränderungen 179 -1.012
Gesamtergebnis -639 -6.882
31.12.2024 4.976 41.003

Konzernkapitalflussrechnung für 2024

Alle Angaben in T€

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2024 2023
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteil konzernfremder Gesellschafter) -4.198 -775
+/​- Abschreibungen /​ Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 3.941 4.015
+/​- Zunahme /​ Abnahme der Rückstellungen -929 -4.001
+/​- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen /​ Erträge 176 -136
+/​- Abnahme /​ Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 6.547 585
+/​- Zunahme /​ Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 831 451
+/​- Verlust /​ Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -476 3
+/​- Zinsaufwendungen /​ -Zinserträge 2.268 1.895
+/​- Ertragssteueraufwand /​ -ertrag 1.153 1.463
-/​+ Ertragssteuerzahlungen -850 -1.528
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 8.464 1.972
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -596 -164
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 649 75
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -4.871 -6.146
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -5 0
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 0 598
+ Erhaltene Zinsen 27 52
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -4.796 -5.585
+ Einzahlungen aus der Aufnahmen von Krediten 1.647 8.173
- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -3.593 -4.045
Gezahlte Zinsen -2.243 -1.947
- Gezahlte Dividende an andere Gesellschafter -59 -1.037
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -4.248 1.144
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -580 -2.469
+/​- Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 0 81
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 4.476 6.864
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode *) 3.896 4.476

*) Der Finanzmittelfonds besteht ausschließlich aus Zahlungsmitteln

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2024

1. Allgemeine Informationen zum Unternehmen

Die AdCapital AG ist eine Industrieholding mit Investitionsschwerpunkt auf den Branchen Elektrotechnik, Metall- und Kunststoffverarbeitung, Maschinen- und Werkzeugbau sowie Automotive.

Sie ist im Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart unter der Nummer HRB 225669 eingetragen. Die Aktien der Gesellschaft werden am Basic Board der Börse Frankfurt/​M. gehandelt. Die Gesellschaft fällt nicht unter die für kapitalmarktorientierte Unternehmen im Sinne von § 264d HGB geltenden Vorschriften des HGB.

Sitz der AdCapital AG ist in Deutschland, 78532 Tuttlingen, Daimlerstraße 14. Seit November 2020 ist im Handelsregister eine Betriebsstätte der AG mit der Geschäftsadresse Im Ermlisgrund 11, 76337 Waldbronn, eingetragen, die als Sitz der Unternehmensleitung dient.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1 Grundlagen für die Erstellung des Abschlusses

Die im Konzernabschluss verwendete Währung ist EUR (€). Die Angaben im Konzernabschluss erfolgen grundsätzlich in TEUR (T€).

Nach § 290 HGB hat die AdCapital AG einen Konzernabschluss sowie einen Konzernlagebericht zu erstellen. Der Konzernabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2024 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und im Konzernanhang gesondert ausgewiesen.

Im Interesse der Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke wie auch die Vermerke, welche wahlweise in der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang vorzunehmen sind, insgesamt im Anhang dargestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

2.2 Angewandte Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden nicht aktiviert.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen 3 bis 10 Jahre. Der aktivierte Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung wird über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer orientiert sich an der voraussichtlichen Restnutzungsdauer bestehender Kundenbeziehungen sowie des betrieblichen Know-hows.

Gegenstände des Sachanlagevermögens werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, angesetzt. Zur Bemessung der Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Gebäude 10 bis 50 Jahre, technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 15 Jahre.

Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und im Anlagespiegel als Abgang ausgewiesen.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, falls dies notwendig ist, um immaterielle Vermögensgegenstände oder Sachanlagen mit einem niedrigeren Wert anzusetzen, der ihnen am Stichtag beizulegen ist, sofern die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.

Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert erfolgt, wenn dieser voraussichtlich von Dauer ist.

Bei den Vorräten erfolgt der Wertansatz der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Waren zu durchschnittlichen Anschaffungskosten einschließlich Nebenkosten beziehungsweise zum niedrigeren Börsen- oder Marktpreis oder am Bilanzstichtag beizulegenden Wert. Unfertige und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten bewertet worden. Diese beinhalten Material- und Fertigungseinzelkosten, Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Zuschläge für Material- und Fertigungsgemeinkosten. Die anteiligen Abschreibungen auf Fertigungsanlagen sowie Verwaltungskosten des Material- sowie Fertigungsbereichs sind ebenfalls in den Herstellungskosten enthalten.

Bestandsrisiken aufgrund mangelnder Gängigkeiten oder langer Lagerreichweiten werden durch Abwertungen berücksichtigt.

Die Bewertung der Forderungen erfolgt zum Nominalbetrag. Den Wertminderungen zweifelhafter beziehungsweise uneinbringlicher Forderungen wird durch entsprechende Einzelabwertungen in ausreichendem Maße Rechnung getragen. Das allgemeine Kreditrisiko wird durch eine Pauschalabwertung berücksichtigt. Auf eine Abzinsung unverzinslicher oder niedrig verzinslicher Forderungen wurde wegen Geringfügigkeit beziehungsweise kurzer Restlaufzeiten verzichtet.

Sonstige Vermögensgegenstände werden unter Berücksichtigung der Art des Vermögensgegenstands, ausgehend von den Anschaffungskosten beziehungsweise dem Nennwert, gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen, bewertet.

Die Guthaben bei Kreditinstituten sowie der Kassenbestand sind mit dem Nominalwert angesetzt.

In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Vorauszahlungen, die in zukünftigen Zeiträumen Aufwand darstellen, zeitanteilig abgegrenzt.

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennbetrag angesetzt.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Barwert. Für die Bewertung wurde die Projected-Unit-Credit-Methode mit den Richttafeln "2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Es wird wie im Vorjahr ein Rententrend zwischen 0 % und 1,7 % zugrunde gelegt. Für die Abzinsung werden die gemäß § 253 Abs. 2 Satz 4 HGB von der Deutschen Bundesbank ermittelten und monatlich veröffentlichten 10-Jahres-Durchschnittszinssätze angewandt (Berichtsjahr: 1,25 bis 1,89 %, im Vorjahr 1,06 bis 1,82 %).

Gemäß § 246 Abs. 2 HGB erfolgt eine Saldierung von Schulden mit Vermögensgegenständen, soweit diese ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristig fälligen Verpflichtungen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind. Im Falle eines aktiven Überhangs wird dieser unter dem Posten "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" ausgewiesen.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt.

Verbindlichkeiten sind zu ihrem jeweiligen Erfüllungsbetrag bilanziert.

Rückstellungen oder unverzinsliche Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden ihrer Restlaufzeit entsprechend mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Passivseite Einnahmen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Latente Steuern werden nach dem sogenannten Temporary Concept gebildet. Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden nicht gebildet. Aktive und passive latente Steuern werden insgesamt saldiert.

2.3 Konsolidierungskreis und -methoden

Der Konzernabschluss beinhaltet die AdCapital AG, Tuttlingen, sowie die wesentlichen verbundenen Unternehmen, bei denen die AdCapital AG unmittelbar oder mittelbar 50 % oder mehr der Stimmrechte hält oder auf andere Weise einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Somit waren in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 neben der AdCapital AG 16 Gesellschaften einzubeziehen (im Vorjahr 16).

Es werden insgesamt fünf (im Vorjahr: vier) Gesellschaften mit geringem Geschäftsvolumen beziehungsweise ohne Geschäftsbetrieb unter Anwendung des § 296 Abs. 2 HGB wegen ihrer untergeordneten Bedeutung für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Auch bei einer assoziierten Gesellschaft wird auf die Einbeziehung auf der Grundlage der Equity-Methode aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.

Eine vollständige Auflistung der konsolidierten Unternehmen ist im Anhang enthalten.

Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Gesellschaften. Die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden sind dementsprechend nach den für alle Konzernunternehmen einheitlich geltenden Konzernbilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien angesetzt worden.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 HGB nach der Erwerbsmethode. Die während des Jahres erworbenen oder verkauften Beteiligungen werden ab dem tatsächlichen Erwerbszeitpunkt beziehungsweise bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in den Konzernabschluss aufgenommen. Die Anschaffungskosten einer Unternehmenstransaktion werden nach den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte und der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbszeitpunkt, zuzüglich der direkt zurechenbaren Erwerbskosten, bemessen. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen, identifizierbaren Vermögenswerte sowie die übernommenen Verbindlichkeiten werden mit den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang etwaiger Minderheitsanteile am Eigenkapital. Der Überschuss der Anschaffungskosten der Unternehmensakquisition über den Nettowert der anteiligen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

Alle konzerninternen Geschäftsvorfälle und Salden werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert. Zwischenergebnisse im Sinne von § 304 HGB werden eliminiert, soweit diese nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

3. Währungsumrechnung

Die Aktiv- und Passivposten der in fremder Währung aufgestellten Abschlüsse der Tochtergesellschaften werden, mit Ausnahme des Eigenkapitals, zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden jeweils zum Durchschnittskurs in Euro umgerechnet. Die aus der Währungsumrechnung resultierenden Differenzen werden innerhalb des Eigenkapitals unter dem "Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung" gesondert ausgewiesen. Unter diesem Posten wurden auch die Währungsumrechnungsdifferenzen im Rahmen der Schuldenkonsolidierung und Zwischenergebniseliminierung ausgewiesen.

Bei den in Euro aufgestellten Abschlüssen erfolgt die Währungsumrechnung von Fremdwährungsgeschäften bei Forderungen und Verbindlichkeiten mit dem zum Stichtag geltenden Devisenkassamittelkurs. Bei einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger wurden gemäß § 256a Abs. 2 HGB die §§ 253 Abs. 1 Satz 1 und § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB nicht angewendet und somit die Umrechnung nach den Vorgaben des § 256a HGB vorgenommen.

4. Angaben und Erläuterungen zur Konzernbilanz

4.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Konzernanlagespiegel dargestellt. Zugänge erstmals konsolidierter Gesellschaften beziehungsweise Abgänge von veräußerten Gesellschaften werden unter den Anschaffungskosten und unter den Abschreibungen gesondert ausgewiesen.

Das Anlagevermögen gliedert sich wie folgt:

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31.12.2024
T€
31.12.2023
T€
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 648 310
Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung 15 15
Geleistete Anzahlungen 685 0
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.348 325

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig abgeschrieben.

scrollen
31.12.2024
T€
31.12.2023
T€
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 8.748 8.913
Technische Anlagen und Maschinen 12.875 12.247
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.338 4.712
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.950 2.937
Sachanlagen 28.911 28.809
scrollen
31.12.2024
T€
31.12.2023
T€
Anteile an nicht konsolidierten 424 419
Unternehmen
Finanzanlagen 424 419

4.2 Vorräte

Die Vorräte gliedern sich wie folgt:

scrollen
31.12.2024
T€
31.12.2023
T€
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 22.650 22.997
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 4.725 5.296
Fertige Erzeugnisse und Waren 17.236 19.650
Geleistete Anzahlungen 100 194
44.711 48.137

4.3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gliedern sich wie folgt:

scrollen
Gesamt
T€
Fälligkeiten bis zu 1 Jahr
T€
Fälligkeiten mehr als 1 Jahr
T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.235 14.235 0
(Vorjahr) (17.529) (17.529) (0)
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen * 5 5 0
(Vorjahr) (1.094) (1.094) (0)
Sonstige Vermögensgegenstände 9.083 9.083 0
(Vorjahr) (10.504) (10.504) (0)
23.323 23.323 0
(29.127) (29.127) (0)

* (davon aus Lieferungen und Leistungen T€ 5 (Vorjahr: T€ 3))

4.4 Zahlungsmittel

In den Zahlungsmitteln in Höhe von 3.896 T€ (Vorjahr 4.476 T€) sind Kassenbestände, Postbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks enthalten.

4.5 Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 601 T€ (Vorjahr 543 T€) beinhaltet Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen. Disagio ist wie schon im Vorjahr keines enthalten.

4.6 Eigenkapital

Auf die gesonderte Darstellung der Veränderung des Eigenkapitals wird verwiesen.

Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage

Das Grundkapital beträgt 42.000 T€ (Vorjahr: 42.000 T€).

Das Grundkapital ist in 14.000.000 nennwertlose Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag) eingeteilt, die auf den Inhaber lauten. Jede Aktie hat einen rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von 3,00 € (Vorjahr: 3,00 €).

Im Umlauf befindliche Aktien

Im Jahr 2009 wurden 371.116 eigene Aktien erworben und in Höhe der Anschaffungskosten von 2.269 T€ direkt gegen die Gewinnrücklagen verrechnet. Der Betrag am Grundkapital beträgt 1.105 T€. Im Jahr 2024 wurden keine eigenen Aktien verkauft, so dass unverändert zum Vorjahr insgesamt noch 58.430 Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von 174 T€ von der AdCapital AG selbst gehalten werden. Dies entspricht einem Anteil von 0,4 % am Grundkapital.

Somit befinden sich zum Bilanzstichtag unverändert gegenüber dem Vorjahr 13.941.570 Aktien im Umlauf.

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert gegenüber dem Vorjahr 4.592 T€.

4.7 Gewinnrücklagen und Bilanzgewinn/​-verlust

Die Gewinnrücklagen und der Bilanzverlust betragen -10.666 T€ (Vorjahr -5.429 T€).

Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital beinhaltet die Jahresergebnisse der Konzernunternehmen (ohne Fremdanteile an den Jahresergebnissen), die eigenkapitalwirksamen Konsolidierungsbuchungen sowie die Entnahmen aus den Gewinnrücklagen der AdCapital AG abzüglich der ausbezahlten Dividenden an die Aktionäre der AdCapital AG.

Wegen Einzelheiten verweisen wir auf den Eigenkapitalspiegel.

4.8 Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung

Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung haben sich für ausländische Beteiligungen in Tschechien, den USA, China, Moldawien und Mexiko ergeben.

Wir verweisen auf den Eigenkapitalspiegel.

4.9 Anteile anderer Gesellschafter

Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital der einbezogenen Tochterunternehmen betreffen insbesondere die Jaeger Poway Automotive Systems Ltd. (Shenzhen) und die Jaeger Poway Ltd.

4.10 Rückstellungen

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31.12.2024
T€
31.12.2023
T€
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.925 2.912
Steuerrückstellungen 903 760
Sonstige Rückstellungen 5.699 6.641
9.527 10.313

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen berücksichtigen Ansprüche von Mitarbeitern diverser Konzerngesellschaften.

Erfüllungsbeträge für Pensionsverpflichtungen wurden mit dem Zeitwert der bestehenden Rückdeckungsversicherung saldiert, sofern die Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 HGB vorlagen. Die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände ergeben sich aus den in der Vergangenheit ratierlich zugeführten Beiträgen zur Rückdeckungsversicherung.

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Bilanz 31.12.2024
T€
Anschaffungskosten
T€
GuV
T€
GuV
T€
Pensionsrückstellung 3.328
Aktivwert der Rückdeckungsversicherung 403 403
Aufwendungen für Altersversorgung 74
Zinsertrag Aktivwert 55
Verrechneter Zinsaufwand Pensionsrückstellung 6
nach Verrechnung 2.925 49

Die Pensionsauszahlungen im Konzern betrugen im Berichtsjahr 233 T€ (Vorjahr: 254 T€).

Der ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt 26 T€.

Die Steuerrückstellungen betreffen noch nicht veranlagte Geschäftsjahre.

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Personalaufwendungen, Gewährleistungsaufwendungen, Jahresabschluss- und Prüfungskosten, Rechts- und Beratungskosten und für sonstige ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gebildet.

4.11 Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

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Gesamt
T€
Fälligkeiten bis zu 1 Jahr
T€
Fälligkeiten über 1 Jahr
T€
Fälligkeiten davon über 5 Jahre
T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 29.419 21.463 7.956 0
(Vorjahr) (31.223) (22.954) (8.269) (1.235)
Erhaltene Anzahlungen aus Bestellungen 198 198 0 0
(Vorjahr) (965) (965) (0) (0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.815 13.815 0 0
(Vorjahr) (14.249) (14.249) (0) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen 30 30 0 0
(Vorjahr) (30) (30) (0) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten 9.250 5.208 4.042 0
(Vorjahr) (7.326) (3.500) (3.826) (437)
52.712 40.714 11.998 0
(Vorjahr) (53.793) (41.698) (12.095) (1.672)

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 768 T€ (Vorjahr: 680 T€) sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 937 T€ (Vorjahr: 453 T€) enthalten.

Von den Verbindlichkeiten waren durch Grundpfandrechte, Bankbürgschaften und andere Sicherheiten 17.960 T€ (Vorjahr: 5.283 T€) besichert.

4.12 Latente Steuern

Für die aus den Einzelabschlüssen resultierenden aktiven Steuerlatenzen sieht § 274 HGB grundsätzlich ein Wahlrecht für den Ansatz vor. Die Aktivierung ist mindestens jedoch in Höhe des Betrags der passiven latenten Steuern vorzunehmen. Von dem Aktivierungswahlrecht nach § 274 HGB wurde im Übrigen kein Gebrauch gemacht.

Aktive Latenzen aus der Konsolidierung gemäß § 306 HGB sind dagegen zwingend anzusetzen; ihr Ausweis erfolgte in Ausübung des Wahlrechts nach § 306 HGB unter Saldierung mit den passiven Steuerlatenzen (0 T€; Vorjahr: 0 T€).

Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 31 T€ (Vorjahr: 191 T€) resultierten im Wesentlichen aus der Zwischenergebniseliminierung. Bei der Bewertung der latenten Steuern kamen Steuersätze zwischen 19 % und 30 % zur Anwendung.

Die Änderung der latenten Steuern lässt sich wie folgt darstellen:

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01.01.2024
T€
Zugang
T€
Verbrauch
T€
31.12.2024
T€
Aktive latente Steuern 191 0 160 31
Passive latente Steuern 0 0 0 0

Eine Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge erfolgte nicht.

5. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

5.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich regional wie folgt:

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2024
T€
2023
T€
Inland 47.925 49.335
EU (ohne Deutschland) 62.426 62.440
Übriges Ausland 48.644 53.344
158.995 165.119

Die Umsatzerlöse gliedern sich regional wie folgt:

scrollen
2024
T€
2023
T€
Automotive 98.099 105.531
Energie 41.190 41.742
Kunststoffverarbeitung 7.149 7.977
Elektrotechnik 12.413 9.725
Übrige 144 144
158.995 165.119

5.2 Sonstige betriebliche Erträge

scrollen
2024
T€
2023
T€
Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen 477 58
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 81 3.311
Währungsgewinne 2.616 3.542
Übrige 5.689 376
8.863 7.287

Insgesamt waren periodenfremde Erträge in Höhe von 558 T€ (Vorjahr: 3.369 T€) zu verzeichnen. Sie betrafen Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen in Höhe von 477 T€ (Vorjahr: 58 T€) sowie die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 81 T€ (Vorjahr: 3.311 T€).

5.3 Materialaufwand

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2024
T€
2023
T€
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 83.628 87.371
Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.050 2.002
85.678 89.373

5.4 Personalaufwand /​ Mitarbeiterzahl

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2024
T€
2023
T€
Löhne und Gehälter 39.218 37.525
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung davon Altersversorgung 85 T€ (Vorjahr: 93 T€) 7.850 7.370

Die Mitarbeiterzahl ergibt sich im Jahresdurchschnitt wie folgt:

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2024 2023
Direkte Mitarbeiter 1.118 1.056
Indirekte Mitarbeiter 305 293
1.423 1.349

Bei den direkten Mitarbeitern handelt es sich um Personen, welche direkt am Produktionsprozess beteiligt sind.

5.5 Abschreibungen

scrollen
2024
T€
2023
T€
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 3.914 4.015
Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen 27 0
3.941 4.015

Siehe auch die Angaben im Anlagenspiegel.

5.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

scrollen
2024
T€
2023
T€
Allgemeine Betriebskosten 5.027 3.899
Mieten und Pachten, Raumkosten 3.340 3.536
Währungsverluste 3.292 3.141
Transportkosten 3.178 2.973
Personalleasing 3.083 2.200
Energiekosten 2.445 2.283
Rechts- und Beratungskosten 2.246 2.096
Reparaturen und Instandhaltung 2.107 2.007
IT-Kosten 1.386 947
Vertriebs- und Werbungskosten 1.126 1.286
Versicherungen 1.125 911
Reisekosten 1.079 729
Kfz-Kosten 919 923
Sonstige Verwaltungskosten 551 280
Kommunikationskosten 482 470
Lizenzgebühren (ohne IT) 421 425
Provisionen 376 358
Übrige 1.632 1.134
33.815 29.598

Periodenfremde Aufwendungen ergaben sich in Höhe von 226 T€ (Vorjahr: 47 T€). Sie beinhalten Forderungsverluste, Zuführungen zu den Einzel- und Pauschalabwertungen zu Forderungen und sonstige aperiodische Kosten.

5.7 Finanzergebnis

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2024
T€
2023
T€
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 27 51
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.295 -1.946
-2.268 -1.895

Für Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen sind 52 T€ (Vorjahr: 58 T€) angefallen.

5.8 Steuern vom Einkommen und Ertrag

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2024
T€
2023
T€
Ertragsteuern des Geschäftsjahres 1.030 2.196
Ertrag (-) /​ Aufwand (+) aus der Veränderung latenter Steuern 160 19
Sonstige Ertragsteuern Vorjahre -37 -13
1.153 2.202

6. Haftungsverhältnisse /​ Außerbilanzielle Geschäfte /​ sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Erich Jaeger GmbH + Co. KG haftet für ausstehende Verbindlichkeiten der Tochtergesellschaften Erich Jaeger s.r.o., Koprivnice, Tschechien und Erich Jaeger Mexico, S. de R.L. de C.V. aus bestehenden Mietverträgen in Form von Garantien.

Auf Basis der bis zum Aufstellungszeitpunkt gewonnenen Erkenntnisse geht die Gesellschaft derzeit davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern erfüllt werden können. Das Risiko einer Inanspruchnahme aus den aufgeführten Haftungsverhältnissen wird als nicht wahrscheinlich angesehen, weil die Gesellschaften auf Basis der Mehrjahresplanung für die nächsten Jahre sowohl im Umsatz als auch im Gewinn Zuwächse ausweisen.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen des AdCapital-Konzerns ergeben sich wie folgt:

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31.12.2024
T€
31.12.2023
T€
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 21.890 14.448
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasing-Verträgen

Weitere, nicht in Konzernbilanz oder -anhang enthaltene Geschäfte beziehungsweise Verpflichtungen bestehen nicht.

7. Vorstand

Vorstand der Gesellschaft ist:

Dr. Andreas J. Schmid

In Anwendung des § 286 Abs. 4 HGB unterbleibt die Angabe der Vorstandsbezüge.

8. Aufsichtsrat

In den Aufsichtsrat sind berufen:

Vorsitzende

Frau Dr. Sonja Zobl-Leibinger, Selbstständige Rechtsanwältin

Stellv. Vorsitzender

Herr Dr. Christoph Zobl, Selbstständiger Rechtsanwalt

Weitere Mitglieder

Herr Hans-Joachim Holstein, Unternehmensberater

Herr Maximilian Meyer zu Schwabedissen, Wirtschaftsprüfer

Im Geschäftsjahr 2024 sind Aufwendungen für Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von 111 T€ (Vorjahr: 105 T€) angefallen.

9. Gesamthonorar des Abschlussprüfers

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2024
T€
2023
T€
Jahres- und Konzernabschlussprüfung laufendes Jahr 320 255
Steuerberatungsleistungen 52 33
372 288

10. Wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Personen

Die AdCapital AG hat mit ihr nahestehenden Unternehmen und Personen keine Geschäfte zu nicht marktüblichen Bedingungen geschlossen.

11. Konzernunternehmen der AdCapital AG, konsolidiert auf der Grundlage der Vollkonsolidierung (Beteiligungen mit 50 % und höher)

In den Konzernabschluss sind neben der AdCapital AG die folgenden 16 Tochterunternehmen einbezogen worden:

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Name Sitz Höhe des Anteils am Kapital
in %
AdCapital Beteiligungs GmbH Tuttlingen 100,00
EP Connectors GmbH Bruchsal 100,00
Berliner Elektro-Technik GmbH Tuttlingen 100,00
Bavaria Digital Technik GmbH Pfronten 100,00
FRAKO Kondensatoren- und Anlagenbau GmbH Teningen 100,00
Erich Jaeger GmbH + Co. KG Friedberg 100,00
Erich Jaeger s.r.o. Kopřivnice (Tschechien) 100,00
Jaeger France SARL Lyon (Frankreich) 100,00
Erich Jaeger Mexico, S. de R.L. Piedras Negras (Mexiko) 99,00
Erich Jaeger U.S.A. Inc. Plymouth, MI (USA) 100,00
Erich Jaeger MOL S.R.L. Chisinau (Moldawien) 100,00
Jaeger Poway Ltd. Hongkong (China) 60,00
Jaeger Poway Automotive Systems (Shenzhen) Ltd. Shenzhen (China) 60,00
KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH Schmölln 100,00
Taller GmbH Waldbronn 99,95
OPUS Grundstücksgesellschaft mbH Heiligkreuzsteinach 100,00

12. Konzernunternehmen der AdCapital AG, nicht konsolidiert

Folgende Gesellschaften werden aufgrund ihrer unwesentlichen Bilanzsumme und Umsätze bzw. unzureichender Einflussmöglichkeiten nicht konsolidiert:

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Name Sitz Höhe des Anteils am Kapital
in %
Jaeger Verwaltungs GmbH Friedberg 100,00
fps Verwaltungs GmbH Teningen 100,00
OPUS GmbH Schönau 50,00
AdCapital Invest' GmbH i.L. * Tuttlingen 100,00
frako power systems GmbH & Co. KG Teningen 100,00
Facundo Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Mainz 100,00

* Gelöscht im Handelsregister am 16. Januar 2024

Wegen Unwesentlichkeit wurden das Ergebnis und Eigenkapital gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 4 Satz 3 HGB nicht angegeben.

13. Ergebnisverwendungsvorschlag der Muttergesellschaft

Der Jahresabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2024 weist einen Jahresfehlbetrag von 3.334 T€ aus. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

14. Sonstige Angaben

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 wird beim Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart hinterlegt und im Unternehmensregister veröffentlicht.

15. Nachtragsbericht

Wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Abschlussstichtag nicht ergeben.

 

Tuttlingen, den 7. Mai 2025

AdCapital AG

Dr. Andreas J. Schmid, Vorstand

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die AdCapital AG, Tuttlingen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der AdCapital AG, Tuttlingen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31.12.2024, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der AdCapital AG, Tuttlingen, für das Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31.12.2024 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Stuttgart, den 7. Mai 2025

Baker Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Manuel Prinz, Wirtschaftsprüfer

Jürgen Bechtold, Wirtschaftsprüfer

AdCapital AG, Tuttlingen

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 sowie Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2024

JAHRES Abschluss

Bilanz zum 31. Dezember 2024

AKTIVA

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Anhang 31.12.2024
31.12.2023
T€
A. Anlagevermögen 3.1
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 0,00 0
II. Sachanlagen 5.583.054,86 5.232
III. Finanzanlagen 49.092.717,17 49.093
54.675.772,03 54.325
B. Umlaufvermögen 3.2
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 9.060.139,30 9.811
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 984.015,89 1.247
10.044.155,19 11.058
C. Rechnungsabgrenzungsposten 24.615,59 19
64.744.542,81 65.402

PASSIVA

Anhang 31.12.2024
31.12.2023
T€
A. Eigenkapital 3.3
I. Gezeichnetes Kapital 42.000.000,00 42.000
II. Kapitalrücklage 4.592.052,68 4.592
III. Gewinnrücklagen 17.763.687,48 17.764
IV. Bilanzverlust -3.584.872,58 -251
60.770.867,58 64.105
B. Rückstellungen 3.4 560.123,00 462
C. Verbindlichkeiten 3.5 3.413.552,23 835
64.744.542,81 65.402

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2024

scrollen
Anhang 2024
2023
T€
1. Umsatzerlöse 4.1 1.122.623,76 1.123
2. Sonstige betriebliche Erträge 4.2 862.122,31 575
davon aus Währungsumrechnung EUR 0,00 (Vj. TEUR 0)
1.984.746,07 1.698
3. Personalaufwand 4.3 1.139.000,66 -871
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 4.4 -119.650,36 -119
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.5 -4.424.531,82 -3.493
davon aus Währungsumrechnung EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
6. Finanzergebnis 4.6 359.790,57 343
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.7 20.752,03 0
8. Ergebnis nach Steuern -3.317.894,17 -2.442
9. Sonstige Steuern 4.8 -15.961,11 -16
10. Jahresfehlbetrag -3.333.855,28 -2.458
11. Gewinn- /​ verlustvortrag -251.017,30 2.207
12. Ausschüttung von Dividenden 0,00 0
13. Einstellung in die Gewinnrücklagen 0,00 0
14. Bilanzverlust -3.584.872,58 -251

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2024

Alle Angaben in T€

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Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Stand 01.01.2024 Zugänge (+) Abgänge (-) Umbuchung Stand 31.12.2024
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software 1.506 0 0 0 1.506
1.506 0 0 0 1.506
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 5.416 24 0 0 5.440
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 239 7 4 0 242
3. geleistete Anzahlungen 0 444 0 0 444
5.655 475 4 0 6.126
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 69.663 0 0 0 69.663
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0 0 0
3. Beteiligungen 0 0 0 0 0
69.663 0 0 0 69.663
76.824 475 4 0 77.295
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Abschreibungen /​ Zuschreibungen
Stand 01.01.2024 Zugänge (+) Abgänge (-) Umbuchung Stand 31.12.2024
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software 1.506 0 0 0 1.506
1.506 0 0 0 1.506
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 220 111 0 0 331
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 203 9 0 0 212
3. geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
423 120 0 0 543
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 20.570 0 0 0 20.570
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0 0 0
3. Beteiligungen 0 0 0 0 0
20.570 0 0 0 20.570
22.499 120 0 0 22.619
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Buchwerte
Stand 31.12.2024 Stand 31.12.2023
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software 0 0
0 0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 5.109 5.196
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 30 36
3. geleistete Anzahlungen 444 0
5.583 5.232
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 49.093 49.093
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0
3. Beteiligungen 0 0
49.093 49.093
54.676 54.325

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2024

Anhang

1. Allgemeine Angaben

Die AdCapital AG mit Sitz in Tuttlingen wird beim Amtsgericht Stuttgart unter der Registernummer HRB 225669 geführt. Seit November 2020 gibt es eine im Handelsregister eingetragene Betriebsstätte der AG in 76337 Waldbronn, im Ermlisgrund 11, die Sitz der Unternehmensleitung ist.

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der allgemeinen Bewertungsvorschriften der §§ 252 bis 256a HGB sowie unter Berücksichtigung der besonderen Ansatz- und Bewertungsvorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 268, 270 bis 272, 274 HGB) und der ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Es gelten für den Jahresabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2024 die handelsrechtlichen Vorschriften für kleine Kapitalgesellschaften. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten. Es wird auf die Erläuterungen der Einzelposten im Anhang hingewiesen.

Der Abschluss ist in Euro aufgestellt.

2. Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Immaterielle Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Das Sachanlagevermögen wird linear abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Betrag von 1.000 € werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang erfasst. Die Nutzungsdauern betragen drei bis fünf Jahre.

Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Sollte sich auf der Basis der verabschiedeten Unternehmensplanung bei der Überprüfung der Werthaltigkeit ein niedrigerer beizulegender Wert ergeben, wird dieser angesetzt, wenn er voraussichtlich von Dauer ist. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen erfolgen Zuschreibungen bis höchstens zu den Anschaffungskosten.

Die Bewertung der Forderungen erfolgt zum Nominalbetrag. Wertminderungen von zweifelhaften beziehungsweise uneinbringlichen Forderungen werden durch entsprechende Einzelabwertungen in ausreichendem Maße berücksichtigt.

Sonstige Vermögensgegenstände werden unter Berücksichtigung der Art des Vermögensgegenstands, ausgehend von den Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen, bewertet.

Die Guthaben bei Kreditinstituten sowie der Kassenbestand sind mit dem Nominalwert angesetzt.

In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Vorauszahlungen, die in zukünftigen Zeiträumen Aufwand darstellen, zeitanteilig abgegrenzt.

Das Eigenkapital ist zum Nennbetrag angesetzt.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags gebildet. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Laufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Rückstellungen oder unverzinsliche Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden ihrer Restlaufzeit entsprechend mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Fremdwährungsforderungen werden mit dem Briefkurs zum Anschaffungszeitpunkt oder dem niedrigeren Kurs zum Abschlussstichtag, Fremdwährungsverbindlichkeiten mit dem Geldkurs zum Anschaffungszeitpunkt oder dem höheren Kurs zum Abschlussstichtag bewertet. Bei einer Restlaufzeit der auf fremde Währung lautenden Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten von einem Jahr oder weniger wurden gemäß § 256a HGB die §§ 253 Abs. 1 Satz 1 und 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB nicht angewendet.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

3. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz

3.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagespiegel als Anlage zu diesem Anhang dargestellt.

Das Finanzanlagevermögen umfasst alle direkt gehaltenen Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen der AdCapital AG.

3.2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gliedern sich wie folgt:

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Gesamt
T€
Fälligkeiten bis zu 1 Jahr
T€
Fälligkeiten über 1 Jahr
T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0
(Vorjahr) (0) (0) (0)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 8.617 6.192 2.425
(Vorjahr) (8.690) (6.487) (2.203)
Forderungen gegen sonstige Beteiligungsunternehmen 21 21 0
(Vorjahr) (1.094) (1.094) (0)
Sonstige Vermögensgegenstände 422 422 0
(Vorjahr) (27) (27) (0)
Gesamt 9.060 6.635 2.425
(Vorjahr) (9.811) (7.608) (2.203)

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen im Wesentlichen ausgereichte Darlehen in Höhe von 5.179 T€ (Vorjahr: 5.326 T€) sowie Inanspruchnahmen des Cash-Pools mit 4.661 T€ (Vorjahr: 5.404 T€) der AdCapital AG, jeweils nach Abzug der Einzelabwertungen zum 31. Dezember 2024. Die AdCapital AG hat mit mehreren Beteiligungsunternehmen einen Cash-Pool gebildet, bei dem tagesgleiche Ein- und Auszahlungen sowohl der Muttergesellschaft als auch der Tochtergesellschaften verrechnet werden. Der entsprechende Saldo je Tochtergesellschaft wird entweder als Forderung gegen verbundene Unternehmen oder als Verbindlichkeit gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen die Steuerforderungen des Berichtsjahres.

3.3 Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt 42.000.000 € (Vorjahr: 42.000.000 €). Das gezeichnete Kapital ist in 14.000.000 (Vorjahr: 14.000.000) nennwertlose Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag) eingeteilt. Jede Aktie hat einen rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von 3 €.

Im Jahr 2009 wurden 371.116 eigene Aktien erworben und in Höhe der Anschaffungskosten von 2.269 T€ direkt gegen die Gewinnrücklagen verrechnet. Der Betrag am Grundkapital beträgt 1.105 T€. Im Jahr 2024 wurden keine eigenen Aktien verkauft, so dass unverändert zum Vorjahr insgesamt noch 58.430 Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von 174 T€ von der AdCapital AG selbst gehalten werden. Dies entspricht einem Anteil von 0,4 % am Grundkapital.

Somit befinden sich zum Bilanzstichtag unverändert gegenüber dem Vorjahr 13.941.570 Aktien im Umlauf.

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert zum Vorjahr 4.592 T€.

Die Gewinnrücklagen betreffen ausschließlich die anderen Gewinnrücklagen und betragen 17.764 T€ (Vorjahr: 17.764 T€).

Der Bilanzverlust entwickelte sich wie folgt:

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31.12.2024
T€
31.12.2023
T€
Jahresfehlbetrag -3.334 -2.458
Verlust- /​ Gewinnvortrag 01.01. -251 2.207
Dividende 0 0
Verlust- /​ Gewinnvortrag 31.12. -251 2.207
Einstellung in die Gewinnrücklage 0 0
Bilanzverlust -3.585 -251

3.4 Rückstellungen

scrollen
31.12.2024
T€
31.12.2023
T€
Steuerrückstellungen 0 0
Sonstige Rückstellungen 560 462
560 462

Die sonstigen Rückstellungen umfassen insbesondere Aufwendungen für Tantiemen, Aufsichtsratsvergütungen sowie Aufwendungen für die Erstellung, Prüfung und Veröffentlichung des Jahres- und Konzernabschlusses beziehungsweise Geschäftsberichts.

3.5 Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

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Gesamt
T€
davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr
T€
davon mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr
T€
davon mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre
T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 50 50 0 0
(Vorjahr) (24) (24) (0) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.475 2.475 0 0
(Vorjahr) (671) (671) (0) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten * 889 889 0 0
(Vorjahr) (140) (140) (0) (0)
Gesamt 3.414 3.414 0 0
(Vorjahr) (835) (835) (0) (0)

* davon aus Steuern: 445 T€ (Vorjahr: 140 T€)

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aufgrund des Cash-Pools und aus der Weiterbelastung von verauslagten Verwaltungskosten.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten neben den Verbindlichkeiten aus Steuer im Wesentlichen Verbindlichkeiten aufgrund eines Maschinen-Leasings.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

4.1 Umsatzerlöse

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2024
T€
2023
T€
Umsatzerlöse 1.123 1.123

Die Erträge betreffen im Wesentlichen Erträge aus dem Konzernumlagevertrag sowie Mieterträge.

4.2 Sonstige betriebliche Erträge

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2024
T€
2023
T€
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen 101 95
Sonstige Erlöse sowie konzerninterne Weiterbelastungen 735 428
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 0 20
Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen 0 0
Übrige Erträge 26 32
862 575

4.3 Personalaufwand

Die Zusammensetzung des Personalaufwands ergibt sich wie folgt:

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2024
T€
2023
T€
Gehälter 1.083 820
Soziale Abgaben 56 50
1.139 870

Im Geschäftsjahr betrug die durchschnittliche Mitarbeiterzahl 3 (Vorjahr: 3). Es handelt sich dabei ausschließlich um Angestellte.

4.4 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

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2024
T€
2023
T€
120 119

Eine detaillierte Darstellung der Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen findet sich im Anlagespiegel (Anlage zum Anhang).

4.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen

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2024
T€
2023
T€
Rechts- und Beratungskosten 598 390
Mietaufwendungen Büro und Grundstückskosten 2 3
Kosten für Geschäftsbericht und Hauptversammlung 188 179
Verwaltungskosten 139 160
Versicherungen 191 126
Wartung und Instandhaltung 495 377
Forderungsverzicht gegenüber Tochterunternehmen 2.507 2.059
Übrige 305 199
4.425 3.493

Die Position "Forderungsverzicht" resultiert aus Vereinbarungen mit Tochtergesellschaften. Die Forderungsverzichte wurden als bedingte Forderungsverzichte mit Besserungsscheinen ausgesprochen, die bei positiver Ergebnisentwicklung zu einem Wiederaufleben der Forderungen führen.

Die Rechts- und Beratungskosten lassen sich wie folgt aufteilen:

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2024
T€
2023
T€
Rechtsberatung 447 231
Jahres- und Konzernabschlussprüfungen 145 146
Steuerberatungsleistungen 6 13
598 390

4.6 Finanzergebnis

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2024
T€
2023
T€
Zu-(+) /​ Abschreibungen(-) auf Finanzanlagen 0 0
Bewertungsergebnis 0 0
Zinserträge von verbundenen Unternehmen 372 352
Zinsen und ähnliche Erträge 0 1
Zinsen an verbundene Unternehmen -4 -10
Zinsen an Dritten -8 0
Zinsergebnis 360 343
360 343

4.7 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

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2024
T€
2023
T€
Steueraufwand Vorjahre 21 0
Quellensteuer Ausland 0 0
21 0

4.8 Sonstige Steuern

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2024
T€
2023
T€
Grundsteuer 16 16
Kfz-Steuer 0 0
16 16

5. Haftungsverhältnisse, nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte sowie sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sechs selbstschuldnerische Höchstbetragsbürgschaften zur Sicherung von eingeräumten Kontokorrentlinien und sonstigen Finanzierungen in Höhe von 29.126 T€. Die betreffenden Kredite valutieren zum Bilanzstichtag in Höhe von 17.206 T€. Es besteht derzeit kein Risiko der Inanspruchnahme der AdCapital AG.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen der AdCapital AG zum 31. Dezember 2024 betragen insgesamt 25 T€ (Vorjahr: 5 T€). Sie betreffen IT-Wartungsverträge sowie PKW-Leasingverträge.

Weitere nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte bestehen nicht.

6. Rechte aus Besserungsscheinen

Die AdCapital AG hat in Vorjahren und im Berichtsjahr diverse bedingte Forderungsverzichte mit Besserungsklauseln gegenüber verbundenen Unternehmen ausgesprochen. Diese teilen sich wie folgt auf die jeweiligen Schuldnerunternehmen auf:

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31.12.2024
T€
31.12.2023
T€
Berliner Elektro-Technik GmbH 7.770 7.770
KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH 263 263
Taller GmbH 4.807 2.300
12.840 10.333

Das Wiederaufleben der Forderungen ist jeweils an das Erreichen bestimmter Ertrags- und Kapitalstrukturkennziffern geknüpft, die im Geschäftsjahr 2024 von keinem der Unternehmen erreicht wurden.

7. Konzernabschluss

Die AdCapital AG, Tuttlingen, als Muttergesellschaft erstellt einen Konzernabschluss (größter Kreis der Unternehmen), welcher gemeinsam mit dem vorliegenden Jahresabschluss im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

8. Vorstand

Vorstand der Gesellschaft ist: Herr Dr. Andreas J. Schmid

9. Aufsichtsrat

In den Aufsichtsrat sind berufen:

Vorsitzende

Frau Dr. Sonja Zobl-Leibinger, Selbständige Rechtsanwältin

Stellv. Vorsitzender

Herr Dr. Christoph Zobl, Selbständiger Rechtsanwalt

Weitere Mitglieder

Herr Hans-Joachim Holstein,

Unternehmensberater

Herr Maximilian Meyer zu Schwabedissen, Wirtschaftsprüfer

Im Geschäftsjahr 2024 sind Aufwendungen für Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von 105 T€ (Vorjahr: 105 T€) angefallen.

10. Wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Personen

Die AdCapital AG hat mit ihr nahestehenden Unternehmen und Personen keine Geschäfte zu nicht marktüblichen Bedingungen geschlossen.

11. Abhängigkeitsbericht

Zwischen dem mit über 50 % beteiligten Aktionär Herrn Günther Leibinger und der AdCapital AG besteht kein Beherrschungsvertrag. Herr Leibinger ist auch an anderen Unternehmen beteiligt. Daher ist der Vorstand der AdCapital AG zur Aufstellung eines Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG verpflichtet.

Der Vorstand erklärt, dass die AdCapital AG nach den Umständen, die dem Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde.

12. Nachtragsbericht

Wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Abschlussstichtag nicht ergeben.

13. Ergebnisverwendung

Der Jahresabschluss der AdCapital AG zum 31. Dezember 2024 weist einen Jahresfehlbetrag von 3.334 T€ aus. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

 

Waldbronn, den 07. Mai 2025

AdCapital AG

Dr. Andreas J. Schmid, Vorstand

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die AdCapital AG, Tuttlingen

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der AdCapital AG, Tuttlingen - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2024 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis 31.12.2024 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2024 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis 31.12.2024.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses geführt hat.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus:

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Stuttgart, den 7. Mai 2025

Baker Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Manuel Prinz, Wirtschaftsprüfer

Jürgen Bechtold, Wirtschaftsprüfer

AdCapital AG, Tuttlingen

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2024

Herausgeber

AdCapital AG (Sitz 78532 Tuttlingen)

Im Ermlisgrund 11, 76337 Waldbronn

kontakt@adcapital.de

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Investor Relations

AdCapital AG

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Konzeption und Gestaltung

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www.schroffensiv.de

Fotografie/​Bildnachweise

Peter Kuhnle

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(Sitz 78532 Tuttlingen)

Im Ermlisgrund 11

76337 Waldbronn

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