ADM Hamburg Aktiengesellschaft

Hamburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernbilanz

AKTIVA

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31.12.2022 Vorjahr
Anhang EUR EUR EUR
ANLAGEVERMÖGEN (5)      
Immaterielle Vermögensgegenstände        
Entgeltlich erworbene Software   15.248,29   24.338,23
Sachanlagen        
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken   43.468.224,93   44.344.712,28
Technische Anlagen und Maschinen   69.136.913,05   59.492.405,65
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung   464.601,86   706.462,49
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau   26.962.415,32   19.638.925,54
    140.032.155,16   124.182.505,96
Finanzanlagen        
Anteile an verbundenen Unternehmen (6) 25.564,60   25.564,60
Anteile an assoziierten Unternehmen   3.500.000,00   4.000.000,00
    3.525.564,60   4.025.564,60
      143.572.968,05 128.232.408,79
UMLAUFVERMÖGEN        
Vorräte        
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe   10.937.273,58   9.036.335,04
Waren (7) 32.380.678,40   21.721.160,67
    43.317.951,98   30.757.495,71
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände        
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen   8.616.891,82   6.040.066,89
Forderungen gegen verbundene Unternehmen (8) 58.591.883,94   33.852.695,42
Sonstige Vermögensgegenstände   560.172,76   1.876.344,06
    67.768.948,52   41.769.106,37
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten   835,65   588,94
      111.087.736,15 72.527.191,02
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN     2.668.796,96 564.668,75
      257.329.501,16 201.324.268,56

PASSIVA

       
31.12.2022 Vorjahr
Anhang EUR EUR EUR
EIGENKAPITAL        
Gezeichnetes Kapital (9) 19.142.768,03   19.142.768,03
Kapitalrücklage   21.012.853,54   21.012.853,54
Gewinnrücklagen        
Gesetzliche Rücklage   175.249,73   175.249,73
Andere Gewinnrücklagen   880.917,05   880.917,05
    1.056.166,78   1.056.166,78
Konzernbilanzgewinn   8.860.778,63   9.556.208,48
Nicht beherrschende Anteile   1.024.998,90   1.219.506,62
      51.097.565,88 51.987.503,45
SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE     388.044,22 431.072,62
RÜCKSTELLUNGEN        
Rückstellungen für Pensionen (10) 11.505.360,00   10.375.970,39
Sonstige Rückstellungen (11) 25.228.882,97   23.967.502,26
      36.734.242,97 34.343.472,65
VERBINDLICHKEITEN (12)      
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   20.192.243,02   13.083.450,92
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen   146.812.725,13   99.085.415,99
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht   1.470.390,97   1.177.292,87
Sonstige Verbindlichkeiten   634.288,97   1.216.060,06
      169.109.648,09 114.562.219,84
      257.329.501,16 201.324.268,56

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

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Anhang 2022 Vorjahr
EUR EUR EUR EUR
Umsatzerlöse (13)   534.163.400,13   434.003.583,59
Sonstige betriebliche Erträge (14)   748.743,11   697.696,73
Materialaufwand          
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren   -406.315.156,86   -329.092.596,54  
Aufwendungen für bezogene Leistungen   -10.944.717,29 -417.259.874,15 -9.885.045,67 -338.977.642,21
Personalaufwand          
Löhne und Gehälter   -40.796.143,17   -37.765.427,59  
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung (15) -11.217.965,94 -52.014.109,11 -7.492.179,47 -45.257.607,06
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen     -11.772.564,50   -10.904.009,95
Sonstige betriebliche Aufwendungen     -37.037.584,28   -36.019.721,01
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen (16)   -499.789,56   210,44
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (17)   570.588,20   99.650,64
Zinsen und ähnliche Aufwendungen (17)   -1.406.142,98   -2.399.685,12
Außerordentliches Ergebnis          
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (18)   -91.936,20   -58.824,72
Ergebnis nach Steuern     15.400.730,66   1.183.651,33
Sonstige Steuern     -179.637,79   -172.092,55
Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführter Gewinn (19)   -16.111.030,44   -1.056.397,88
Konzernjahresfehlbetrag     -889.937,57   -44.839,10
Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Verlust     194.507,72   20.403,66
Konzernverlust     -695.429,85   -24.435,44

Konzern-Kapitalflussrechnung

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2022
TEUR
Vorjahr
TEUR
Jahresergebnis (einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter) 15.221 1.012
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 11.773 10.904
Zunahme der Rückstellungen 2.023 12.126
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen 500 0
Zunahme der Vorräte -12.560 -1.394
Zunahme/​(Abnahme) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -2.577 3.497
Zunahme anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -15.063 -13.511
Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 14.609 7.494
Zinsaufwendungen/​Zinserträge 836 2.300
Steueraufwand/​-ertrag 92 59
Ertragssteuerzahlungen -92 -59
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 14.761 22.427
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und das Sachanlagevermögen -27.613 -17.307
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -27.613 -17.307
Netto-Einzahlungen aus Finanzierung durch verbundene Unternehmen 14.376 1.203
Ergebnisabführung der ADM Hamburg Aktiengesellschaft -1.056 -4.792
Gezahlte Zinsen -468 -1.531
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 12.852 -5.120
Erhöhung/​(Verminderung) der flüssigen Mittel 0 0
Flüssige Mittel am Anfang des Geschäftsjahres 0 0
Flüssige Mittel am Ende des Geschäftsjahres 0 0

Entwicklung des Eigenkapitals des Konzerns

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Gezeichnetes Kapital
TEUR
Kapitalrücklage
TEUR
Gewinnrücklagen
TEUR
Konzernbilanzgewinn
TEUR
Stand 1. Januar 2021 19.143 21.013 1.056 9.580
Konzernjahresfehlbetrag 0 0 0 -25
Stand 31. Dezember 2021 /​ 1. Januar 2022 19.143 21.013 1.056 9.556
Konzernjahresfehlbetrag 0 0 0 -695
Stand 31. Dezember 2022 19.143 21.013 1.056 8.861
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Summe Konzerneigenkapital des Mutterunternehmens
TEUR
Nicht beherrschende Anteile
TEUR
Stand 1. Januar 2021 50.792 1.240
Konzernjahresfehlbetrag -25 -20
Stand 31. Dezember 2021 /​ 1. Januar 2022 50.768 1.220
Konzernjahresfehlbetrag -695 -195
Stand 31. Dezember 2022 50.073 1.025
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Gesamt
TEUR
Stand 1. Januar 2021 52.032
Konzernjahresfehlbetrag -45
Stand 31. Dezember 2021 /​ 1. Januar 2022 51.987
Konzernjahresfehlbetrag -889
Stand 31. Dezember 2022 51.098

Konzern-Anhang

(1) Allgemeine Angaben

Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft mit Sitz in Hamburg ist in das Handelsregister B des Amtsgerichts Hamburg unter der Nr. 5114 eingetragen. Der Konzernabschluss der ADM Hamburg ("ADM Hamburg Konzern") zum 31. Dezember 2022 wurde wie im Vorjahr nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes aufgestellt.

(2) Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst die Gesellschaften, an denen die ADM Hamburg Aktiengesellschaft direkt mehrheitlich beteiligt ist oder deren Finanz- und Geschäftspolitik durch ADM Hamburg bestimmt wird. Im Rahmen der Vollkonsolidierung werden die folgenden Gesellschaften einbezogen:

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Anteil am Kapital
in %
Silo. P. Kruse Betriebs-GmbH & Co. KG, Hamburg 51%
Silo-Betriebsgesellschaft mbH, Hamburg 51%

Die Silo-Betriebsgesellschaft mbH, Hamburg, ist persönlich haftende Gesellschafterin der Silo P. Kruse Betriebs-GmbH & Co. KG, Hamburg.

Die at Equity bilanzierten Beteiligungen umfassen die folgenden assoziierten Unternehmen:

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Anteil am Kapital
in %
RGL (Rostocker Getreide Lager) GmbH & Co. KG, Hamburg 50%
RGL Management GmbH, Hamburg 50%

(3) Konsolidierungsgrundsätze

Kapitalkonsolidierung von Tochterunternehmen

Die Erstkonsolidierungen der Zugänge zum Konsolidierungskreis erfolgen ab 1. Januar 2010 nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 HGB. Davor erfolgten die Erstkonsolidierungen nach der Buchwertmethode i. S. des § 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB in der Fassung vor Änderung durch das BilMoG.

Bei den Erstkonsolidierungen vor 2010 ist auf den Stichtag der erstmaligen Einbeziehung der Tochterunternehmen in den Konzernabschluss abgestellt worden. Seit dem 1. Januar 2010 erfolgen Erstkonsolidierungen zu dem Zeitpunkt, zu dem die zu konsolidierenden Unternehmen Tochterunternehmen geworden sind. Die Aufstellung eines Konzernabschlusses erfolgte erstmalig für das Geschäftsjahr 2008. Die erstmalige Kapitalkonsolidierung der Tochtergesellschaften wurde demzufolge auf den 1. Januar 2008 durchgeführt.

Für Zugänge vor dem 1. Januar 2010 wurde von dem Wahlrecht, im Rahmen der Kapitalkonsolidierung sich ergebende Unterschiedsbeträge der Aktivseite mit solchen der Passivseite zu verrechnen, Gebrauch gemacht. Die im Rahmen der Erstkonsolidierung der Konzerngesellschaften zum 1. Januar 2008 entstandenen passivischen Unterschiedsbeträge wurden gemäß § 309 Abs. 2 HGB im Geschäftsjahr 2010 mit dem Gewinnvortrag verrechnet. Für Zugänge seit dem 1. Januar 2010 werden die aktivischen Unterschiedsbeträge als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

Sonstige Konsolidierungen

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften wurden gegeneinander aufgerechnet. Erträge und Aufwendungen zwischen den konsolidierten Unternehmen wurden aufgerechnet. Auf eine Zwischenerfolgseliminierung wurde gemäß § 304 Abs. 2 HGB verzichtet, wenn der innerkonzernliche Verrechnungsverkehr für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung war.

Konsolidierung von assoziierten Unternehmen

Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden unter Berücksichtigung von bei der erstmaligen Anwendung identifizierten stillen Reserven und Lasten bzw. Geschäfts- und Firmenwerten und passiven Unterschiedsbeträgen entsprechend der Eigenkapitalentwicklung des assoziierten Unternehmens erfolgswirksam oder erfolgsneutral fortgeschrieben (Equity-Methode) und in der Konzernbilanz im Posten "Anteile an assoziierten Unternehmen" erfasst. Das Ergebnis aus der Änderung des Equity-Werts wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten "Ergebnis aus assoziierten Unternehmen" ausgewiesen.

(4) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze werden, mit Ausnahme der unten aufgeführten Veränderungen im Ausweis der Sonstigen Verbindlichkeiten, der Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie den veränderten Parametern in der Bewertung der Pensionsrückstellungen, im Vergleich zum Vorjahr unverändert angewendet.

Die immateriellen Vermögensgegenstände sowie das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und werden, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Abschreibungsmethode vorgenommen. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen zeitanteilig.

Den Abschreibungen liegen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zu Grunde:

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Gebäude: 20 - 40 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen: 4 - 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung: 4 - 10 Jahre

Anteile an verbundenen Unternehmen sind mit den ursprünglichen Anschaffungskosten angesetzt.

Die Anteile an assoziierten Unternehmen sind mit dem Wert angesetzt, der sich nach Anwendung der Equity-Methode ergibt.

Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt. Die Ermittlung des niedrigeren beizulegenden Wertes von Ersatzteilen wie z.B. Pumpen, Ventile und Motoren, die zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft vorgehalten werden, erfolgt über einen jährlichen Wertabschlag von 10% der historischen Anschaffungskosten. Im Berichtsjahr wurden darüber hinaus Gängigkeitsabschreibungen für Ersatzteile mit einem geringen Umschlag vorgenommen. Aus der Anpassung der Bewertungsmethodik ergab sich ein Verlust von TEUR 388. Die sonstigen Verbrauchsstoffe werden durch ein permanentes Inventurverfahren erfasst. Die Waren sind mit bestehenden Einkaufs- und Verkaufskontrakten sowie Waren- und Devisentermingeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst und nach der Einfrierungsmethode bilanziert.

Soweit Risiken nicht vollständig durch die Bildung von Bewertungseinheiten abgedeckt werden bzw. die bestehenden Bewertungseinheiten Ineffizienzen aufweisen, werden Drohverlustrückstellungen gebildet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten angesetzt. Bei den Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Per Bilanzstichtag sind insgesamt Forderungen aus Lieferungen und Leistungen über TEUR 5.552 an eine andere Gesellschaft innerhalb der ADM Gruppe abgetreten. Da das wirtschaftliche Eigentum an den Forderungen nicht übergegangen ist, werden diese Forderungen weiterhin bei der ADM Hamburg AG ausgewiesen.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet vor dem Bilanzstichtag abgeflossene Beträge, die Aufwand der Folgeperioden darstellen.

Für erhaltene Investitionszuschüsse wurde ein Sonderposten gebildet. Dieser wird parallel zur Abschreibung der betroffenen Gegenstände des Anlagevermögens aufgelöst.

Als Rechnungsgrundlagen für die Bewertung der Pensionsrückstellungen dienten die "Heubeck Richttafeln 2018 G". Die Erfüllungsbeträge für Pensionsverpflichtungen wurden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Anwendung eines Rechnungszinses von 1,78% p.a. (Vorjahr: 1,87% p.a.) ermittelt. Dabei wurden ein Gehaltstrend von 3,00% p.a. (Vorjahr: 3,00% p.a.), ein Rententrend von 2,25% p.a. (Vorjahr: 2,00% p.a.) sowie unverändert eine Fluktuationsrate von 0,5% p.a. für Beschäftigte im Alter zwischen 20 und 50 Jahren zugrunde gelegt. Soweit die Gesellschaft leistungskongruente Rückdeckungsversicherungen für Versorgungsleistungen unabhängig von Leistungen aus einer Rückdeckungsversicherung zugesagt hat, erfolgt der Ansatz des Rückdeckungsversicherungsanspruchs in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrags der korrespondierenden Pensionsrückstellungen. Aus den Veränderungen der Bewertungsmethoden ergibt sich ein Aufwand in Höhe von TEUR 341.

Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden abgezinst. Rückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeit werden nach Maßgabe des Blockmodells gebildet. Die Bewertung der Rückstellungen für Altersteilzeit erfolgt unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 1,44% p.a. (Vorjahr: 1,35% p.a.) und auf der Grundlage der "Heubeck Richttafeln 2018 G" nach versicherungsmathematischen Grundsätzen. Die Rückstellungen wurden für zum Bilanzstichtag bereits abgeschlossene Altersteilzeitvereinbarungen gebildet. Sie enthalten Aufstockungsbeträge und bis zum Bilanzstichtag aufgelaufene Erfüllungsverpflichtungen der Gesellschaft.

Soweit für Verpflichtungen aus der Altersversorgung und vergleichbaren Verpflichtungen Deckungsvermögen im Sinne des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB bestehen, sind diese zum Zeitwert angesetzt und mit den entsprechenden Rückstellungen verrechnet worden.

Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen ausgewiesen. Abweichend zum Vorjahr erfolgt der Ausweis der Verbindlichkeiten aus dem Verkauf von Forderungen in Höhe von TEUR 5.552 (Vorjahr: TEUR 5.222) nicht mehr in den Sonstigen Verbindlichkeiten, sondern in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Durch den geänderten Ausweis ergibt sich eine Vergrößerung der Klarheit und Übersichtlichkeit der Darstellung, da diese Verbindlichkeiten auch den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen mitzugehörig sind. Die Vorjahreswerte wurden angepasst.

Alle in fremder Währung lautenden Vermögensgegenstände und Schulden wurden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag angesetzt.

Angaben zur Konzernbilanz

(5) Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem Anlagengitter dargestellt, das als Anlage diesem Anhang beigefügt ist. Die Zu- und Abgänge der Anteile an assoziierten Unternehmen enthalten ausschließlich Ergebnisanteile aus der Fortschreibung des Equity-Wertansatzes. Im Geschäftsjahr 2022 wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 500 auf die Beteiligung der ADM Hamburg AG an dem assoziierten Unternehmen, der RGL, auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.

(6) Anteilsbesitz

Der ADM Hamburg Konzern hält 100% der Anteile an der ADM Unterstützungskasse GmbH, Hamburg, die zum 31. Dezember 2022 ein Eigenkapital in Höhe von TEUR 16.819 sowie einen Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 2.700 ausweist.

Wegen untergeordneter Bedeutung für die Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist die ADM Unterstützungskasse GmbH nicht in diesen Konzernabschluss einbezogen worden.

(7) Waren

In dem Posten sind der Bestand an Waren mit den bestehenden Ein- und Verkaufskontrakten sowie den Waren- und Devisentermingeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst worden.

Bei den gebildeten Bewertungseinheiten handelt es sich um Portfolio-Hedges für die Produktbereiche Ölsaaten und Getreide.

Die gegenläufigen Wert- und Zahlungsstromänderungen der in den Bewertungseinheiten zusammengefassten Vermögensgegenstände, schwebenden Geschäfte und Finanzinstrumente gleichen sich aufgrund der Bezugnahme auf identische Wertparameter bei der Abwicklung der Geschäfte, die regelmäßig innerhalb des Folgejahres erfolgt, weitestgehend aus.

Zum Bilanzstichtag sind die folgenden Vermögensgegenstände, schwebenden Geschäfte und Finanzinstrumente in Bewertungseinheiten enthalten:

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31.12.2022 31.12.2021
Nominalwert
TEUR
Zeitwert
TEUR
Nominalwert
TEUR
Zeitwert
TEUR
Waren 32.458 31.717 21.782 29.719
Einkaufskontrakte 75.858 -3.550 65.861 9.568
Verkaufskontrakte 88.479 2.833 85.107 -8.172
Warentermingeschäfte 37.633 1.509 1.046 737
Devisentermingeschäfte 403 26 921 33
    32.535   31.885

Zur Sicherung der Preisrisiken aus dem Warengeschäft werden Warentermingeschäfte an der EURONEXT (ehemals MATIF) für die ADM Hamburg abgeschlossen.

Zur Sicherung der Risiken aus Devisenkursveränderungen in den offenen Ein- und Verkaufskontrakten sowie den Forderungen und Verbindlichkeiten werden entsprechende Devisentermingeschäfte mit Finanzinstituten vereinbart.

Die ausgewiesenen Zeitwerte wurden mit Hilfe von in aktiven Märkten notierten Preisen bzw. mit Hilfe von Bewertungsmethoden bestimmt, deren Inputfaktoren auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

Wir verweisen darüber hinaus auf unsere Angaben zum Risikomanagement im Konzernlagebericht und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022.

(8) Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Die Forderungen resultieren sowohl aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr als auch aus laufenden Verrechnungen im Rahmen des Cash-Clearing-Systems der ADM Gruppe.

(9) Eigenkapital

Das Grundkapital der ADM Hamburg beträgt zum 31. Dezember 2022 weiterhin TEUR 19.143. Es ist eingeteilt in 748.800 auf den Inhaber lautende Stückaktien.

Die ADM European Management Holding B.V. & Co. KG, Hamburg, hält an der ADM Hamburg eine Mehrheitsbeteiligung. Im Juli 1996 hat ADM Hamburg mit der ADM Beteiligungsgesellschaft mbH, Hamburg, zwischenzeitlich auf die ADM European Management Holding B.V. & Co. KG verschmolzen, als herrschendem Unternehmen einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen.

Die Ausschüttungssperre gemäß § 253 Abs. 6 HGB beträgt TEUR 528 (Vorjahr: TEUR 762).

(10) Rückstellungen für Pensionen

Es handelt sich hierbei um Verpflichtungen aus Direktzusagen. Von den Erfüllungsbeträgen sind Zeitwerte des Deckungsvermögens in Höhe von TEUR 2.872 (Vorjahr: TEUR 2.928) abgesetzt. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens betrugen TEUR 2.729 (Vorjahr: TEUR 2.635).

Die ADM Hamburg ist eines der Trägerunternehmen der ADM Unterstützungskasse GmbH, Hamburg. Für die mittelbaren Verpflichtungen hieraus ergibt sich im Vergleich der unter Zugrundelegung der "Heubeck Richttafeln 2018 G" ermittelten Erfüllungsbeträge für die zukünftigen Leistungen der Unterstützungskasse zu ihrem Kassenvermögen für die ADM Hamburg ein Fehlbetrag von TEUR 21.046 (Vorjahr: TEUR 19.565).

(11) Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen gebildet für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern sowie ausstehende Rechnungen. Der Anstieg der Sonstigen Rückstellungen ist wesentlich durch den Anstieg der Rückstellungen für ausstehende Rechnungen aus dem Gasbezug getrieben. Von den Erfüllungsbeträgen für Verpflichtungen aus Altersteilzeit ist ein Deckungsvermögen mit einem Zeitwert in Höhe von TEUR 117 (Vorjahr: TEUR 201) abgesetzt. Der Zeitwert entspricht den Anschaffungskosten.

(12) Verbindlichkeiten

Sämtliche Verbindlichkeiten haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr, aus der Abtretung von Forderungen, aus laufenden Verrechnungen im Rahmen des Cash-Clearing-Systems der ADM Gruppe sowie aus Ergebnisabführung.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten solche aus Steuern in Höhe von TEUR 752 (Vorjahr: TEUR 861) sowie im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 35 (Vorjahr: TEUR 151).

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 5.552 sind besichert durch die Abtretung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Zum Stichtag bestehen Verpflichtungen der Gesellschaft gegenüber den Mitarbeitern aus Lebensarbeitszeit in Höhe von TEUR 11.616. Dabei handelt es sich um angesparte Arbeitszeiten, für welche die Mitarbeiter zu späteren Zeitpunkten einen Freistellungs-/​ oder Auszahlungsanspruch besitzen. Diese Verpflichtungen sind in Höhe von TEUR 11.616 durch Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen) gesichert. Die Verpflichtungen und Vermögensgegenstände werden gem. § 246 Abs. 2 HGB saldiert in der Bilanz ausgewiesen. Die Anschaffungskosten der Vermögensgegenstände betragen TEUR 11.393.

Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

(13) Umsatzerlöse

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2022
TEUR
Vorjahr
TEUR
Inland 231.457 219.739
Ausland 302.706 214.265
  534.163 434.004
Warenverkäufe 259.633 253.374
Dienstleistungen 274.530 180.630
  534.163 434.004

(14) Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Kursdifferenzen aus der Folgebewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen in Höhe von TEUR 193 (Vorjahr: EUR 167) enthalten. Ebenso sind Erträge aus Versicherungsentschädigungen in Höhe von TEUR 35 (Vorjahr: TEUR 100) enthalten.

(15) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung

Der Posten enthält Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 3.937 (Vorjahr: TEUR 714), im Berichtsjahr wesentlich getrieben durch Dotierungen zu einer Unterstützungskasse.

(16) Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen beinhaltet außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 500.

(17) Zinsen

Die Zinserträge von verbundenen Unternehmen betrugen im Geschäftsjahr TEUR 488 (Vorjahr: TEUR 83). Die Zinsaufwendungen enthalten solche an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 1.202 (Vorjahr: TEUR 1.437). In den Zinsaufwendungen sind Beträge aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 377 (Vorjahr: TEUR 877) enthalten.

(18) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der Posten enthält Steuern betreffend die Dividende an die Minderheitsaktionäre.

(19) Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrags abgeführter Gewinn

Das Jahresergebnis der ADM Hamburg Aktiengesellschaft wurde aufgrund eines im Juli 1996 abgeschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags von der ADM European Management Holding B.V. & Co. KG, Hamburg, übernommen.

Sonstige Angaben

(20) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Dieser Posten betrifft die folgenden Verpflichtungen:

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31.12.2022
TEUR
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen 3.072
Bestellobligo für Anlagevermögen 8.366

(21) Aufgliederung der Anzahl an Arbeitnehmern nach Gruppen

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2022
Gewerbliche Arbeitnehmer 317
Angestellte 154
  471

(22) Organe der Gesellschaft Vorstand:

Jaana Karola Kleinschmit von Lengefeld, Vorstand, Vorsitzende

Candy Siekmann, Vorstand

Aufsichtsrat:

Dr. Kai-Uwe Ostheim, Vice President Sustainability Portfolio der Archer Daniels Midland Company

Anke Kühnel (stv. Vorsitzende), Head of Human Resources Germany

Sandra Wittneben (Arbeitnehmervrtreterin)

(23) Angaben zu Organen der Gesellschaft

Die kurzfristig fälligen Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 betragen TEUR 897 (Vorjahr: TEUR 765).

Die Pensionszahlungen an ausgeschiedene Vorstandsmitglieder sowie die Hinterbliebenen früherer Vorstandsmitglieder beliefen sich auf TEUR 420 (Vorjahr: TEUR 512). Die Rückstellung für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern bzw. ihren Hinterbliebenen beträgt zum 31. Dezember 2022 bei der ADM Hamburg TEUR 5.931 (Vorjahr: TEUR 5.088).

Der Aufsichtsrat erhielt im Geschäftsjahr 2022 und im Vorjahr keine Vergütungen für seine Tätigkeiten.

(24) Mutterunternehmen gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 7 HGB

Die ADM Hamburg erstellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen, welcher am Sitz der Gesellschaft erhältlich ist und im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

Die ADM Hamburg wird in den Konzernabschluss der Archer Daniels Midland Company, Chicago, Illinois/​USA, einbezogen, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt. Der Konzernabschluss mit Geschäftsbericht ist am Sitz dieser Gesellschaft erhältlich. Darüber hinaus wird er im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

(25) Befreiung nach § 264b HGB

Die Silo P. Kruse Betriebs-GmbH & Co. KG macht von den Vorschriften des § 264b HGB Gebrauch und verzichtet auf die Aufstellung eines Anhangs und Lageberichts sowie auf die Offenlegung des Jahresabschlusses.

(26) Honorar des Abschlussprüfers

Im Geschäftsjahr 2022 hatte die ADM Hamburg Aufwendungen für Honorare des Abschlussprüfers für Zwecke der Jahres- und Konzernabschlussprüfung in Höhe von TEUR 180 (Vorjahr: TEUR 162).

 

Hamburg, den 31. März 2023

Der Vorstand

Jaana Karola Kleinschmit von Lengefeld

Candy Siekmann

Entwicklung des Anlagevermögens

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Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software
EUR
Geschäfts-Firmenwert
EUR
Gesamt
EUR
Anschaffungs- oder Herstellungskosten      
Stand am 1. Januar 2022 868.230,34 2.365.173,17 3.233.403,51
Zugänge 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00
Stand am 31. Dezember 2022 868.230,34 2.365.173,17 3.233.403,51
Abschreibungen      
Stand am 1. Januar 2022 843.892,11 2.365.173,17 3.209.065,28
Abschreibungen des Geschäftsjahres 9.089,94 0,00 9.089,94
Zuschreibungen 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00
Stand am 31. Dezember 2022 852.982,05 2.365.173,17 3.218.155,22
Buchwerte      
31. Dezember 2022 15.248,29 0,00 15.248,29
31. Dezember 2021 24.338,23 0,00 24.338,23
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Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
EUR
Technische Anlagen Maschinen
EUR
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
EUR
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
EUR
Gesamt
EUR
Anschaffungs- oder Herstellungskosten          
Stand am 1. Januar 2022 154.015.246,05 331.022.859,14 6.406.370,73 19.638.925,54 511.083.401,46
Zugänge 0,00 0,00 0,00 27.613.123,76 27.613.123,76
Abgänge 0,00 2.775.963,74 0,00 0,00 2.775.963,74
Umbuchungen 1.064.147,99 19.063.321,06 162.164,93 -20.289.633,98 0,00
Stand am 31. Dezember 2022 155.079.394,04 347.310.216,46 6.568.535,66 26.962.415,32 535.920.561,48
Abschreibungen          
Stand am 1. Januar 2022 109.670.533,77 271.530.453,49 5.699.908,24 0,00 386.900.895,50
Abschreibungen des Geschäftsjahres 1.940.635,34 9.418.813,66 404.025,56 0,00 11.763.474,56
Zuschreibungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 2.775.963,74 0,00 0,00 2.775.963,74
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand am 31. Dezember 2022 111.611.169,11 278.173.303,41 6.103.933,80 0,00 395.888.406,32
Buchwerte          
31. Dezember 2022 43.468.224,93 69.136.913,05 464.601,86 26.962.415,32 140.032.155,16
31. Dezember 2021 44.344.712,28 59.492.405,65 706.462,49 19.638.925,54 124.182.505,96
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Finanzanlagen Gesamt
Anteile an verbundenen Unternehmen
EUR
Anteile an assoziierten Unternehmen
EUR
Gesamt
EUR
EUR
Anschaffungs- oder Herstellungskosten        
Stand am 1. Januar 2022 25.564,60 6.249.756,08 6.275.320,68 520.592.125,65
Zugänge 0,00 0,00 0,00 27.613.123,76
Abgänge 0,00 0,00 0,00 2.775.963,74
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand am 31. Dezember 2022 25.564,60 6.249.756,08 6.275.320,68 545.429.285,67
Abschreibungen        
Stand am 1. Januar 2022 0,00 2.249.756,08 2.249.756,08 392.359.716,86
Abschreibungen des Geschäftsjahres 0,00 500.000,00 500.000,00 12.272.564,50
Zuschreibungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00 2.775.963,74
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand am 31. Dezember 2022 0,00 2.749.756,08 2.749.756,08 401.856.317,62
Buchwerte        
31. Dezember 2022 25.564,60 3.500.000,00 3.525.564,60 143.572.968,05
31. Dezember 2021 25.564,60 4.000.000,00 4.025.564,60 128.232.408,79

Konzernlagebericht und Lagebericht für das Geschäftsjahr 01.01. - 31.12.2022

der ADM Hamburg Aktiengesellschaft

GRUNDLAGE DES KONZERNS/​ DER GESELLSCHAFT

Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft ist in den weltweit operierenden Konzern der Archer Daniels Midland Company (ADM) eingebunden. Der wirtschaftliche Erfolg des Konzerns der ADM Hamburg Aktiengesellschaft wird durch diese Einbindung wesentlich begünstigt. Die Vorteile liegen in dem internationalen und technischen Know-how, der Forschung und Entwicklung und der umfassend vorhandenen Erfahrungen im Konzernverbund. Die Investitionskraft der Gruppe ist ein Garant für stetigen Fortschritt, auch am Standort Hamburg.

ADM ist ein globaler Marktführer in der Verarbeitung von Ölsaaten, Mais und anderer landwirtschaftlicher Rohstoffe sowie Hersteller von Aromen und Geschmacksstoffen. ADM verfügt über ein Netzwerk zum Transport von landwirtschaftlichen Rohwaren und beschäftigt mittlerweile ca. 42.000 Mitarbeiter in 750 Standorten, davon 300 Lebens- und Futtermittelproduktionsanlagen und 440 Beschaffungsstandorten von Agrarrohstoffen sowie 64 Innovations-Zentren. Wachstum wird sowohl organisch als auch durch strategische Zukäufe generiert. Auch in der Herstellung nachwachsender und umweltschonender Kraftstoffe wie Biodiesel und Bioethanol ist ADM weltweit einer der größten Produzenten.

DER KONZERN DER ADM HAMBURG AKTIENGESELLSCHAFT

Auch der Konzern der ADM Hamburg Aktiengesellschaft mit Sitz in Hamburg ist ein führender Verarbeiter von Ölsaaten, Sojabohnen und Rapssaat, in Europa. Die Gesellschaft ist in den Bereichen des Lagerns und Umschlagens von landwirtschaftlichen Rohstoffen sowie der Weiterverarbeitung von pflanzlichen Ölen und Fetten aktiv.

Die Aktivitäten des Konzerns sind in zwei Geschäftsfelder unterteilt: Ölmühle und Weiterverarbeitung.

Im Geschäftsfeld Ölmühle werden die traditionellen Aktivitäten der Ölsaatenverarbeitung zusammengefasst, wie Erfassung, Transport und Lagerung landwirtschaftlicher Rohstoffe, Halbfertig- und Fertigerzeugnisse. An den Standorten in Hamburg und Magdeburg-Rothensee betreiben wir konzerneigene Silo- und Umschlagsbetriebe. In Rostock sind wir zusammen mit der BAT Agrar GmbH & Co KG, Ratzeburg zu je 50 % an der Rostocker Getreide Lager GmbH & Co. KG beteiligt und in Hamburg halten wir 51 % an dem Exportsilo Silo P. Kruse GmbH & Co KG. Die Hafenumschlagsbetriebe bilden wichtige Knotenpunkte für die Versorgung der Produktionsanlagen und die Vermarktung unserer Produkte und Dienstleistungen.

Das Werk Hamburg ist der größte Verarbeiter von Ölsaaten in der deutschen ADM-Gruppe und eine der größten Ölmühlen zur Verarbeitung diverser Ölsaaten weltweit. Die verarbeitete Saat wird zu pflanzlichem Rohöl, welches im Produktionsschritt Raffination zu hochwertigem Raffinat weiter veredelt wird. Wichtigster Kunde für diese Raffinate ist die weiterverarbeitende Lebensmittelindustrie. Die bei der Verarbeitung von Ölsaaten als Koppelprodukt entstehenden proteinhaltigen Schrote werden an die Futtermittelindustrie vermarktet.

Im Geschäftsfeld Weiterverarbeitung bündeln wir die Herstellungsprozesse zur Produktion von Raffinaten, Biodiesel und Pharmaglyzerin.

Biodiesel wird nahezu ausschließlich als Beimischungskomponente zum herkömmlichen Diesel an die europäische Mineralölindustrie geliefert oder exportiert. Die Umesterung von pflanzlichen Ölen zu Biodiesel und Rohglyzerin sowie die Veredelung des Rohglyzerins zu Pharmaglyzerin erfolgt im Werk Hamburg.

Das Werk Hamburg verarbeitet alle Produkte im Auftrag der ADM International Sàrl (ADMI), Rolle, Schweiz, und der Olenex Sàrl, Rolle, Schweiz. Olenex Sàrl ist eine Tochtergesellschaft der Olenex Holdings B.V., welche selbst ein Partnerunternehmen der ADMI und der Wilmar Europe Holdings B.V. ist. Die Partnerschaft zwischen ADM und Wilmar dient einer verbesserten Präsenz in Europa für die Vermarktung von Vollraffinaten und Fetten, hergestellt in unseren europäischen Werken.

Die Handelsaktivitäten werden in der Sparte Rothensee Trading gebündelt. Die Sparte handelt im Wesentlichen mit Getreide.

Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft bezieht Dienstleistungen im Bereich Buchhaltung von der ADM Shared Services Center Europe Sp. z.o.o., Poznan, im Rahmen eines Servicevertrages. Dabei werden die Dienstleistungen teilweise an andere Dienstleister ausgelagert, die weltweit Leistungen für ADM erbringen. Wesentliche Dienstleistungen im Bereich Buchhaltung sind dabei an einen Dienstleister mit Sitz in Indien ausgelagert. Controllingleistungen werden für alle deutschen Standorte am Standort Hamburg erbracht. Die an den Standorten verbliebenen Serviceteams aus den Bereichen Finanzen, Human Resources und IT (EDV) bieten ihre Dienstleistungen aus der ADM EMEA Corporate Services GmbH für alle deutschen und teilweise in der Konzernregion EMEAI an. Eine vereinfachte Umlage der Servicekosten auf alle Bezieher dieser Leistungen war der Haupttreiber für die Bündelung dieser Serviceleistungen bei diesem Arbeitgeber. Eine weitergehende Standardisierung und Harmonisierung der Prozesse wird auch hier fortgeführt.

Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft ist im Jahr 2021 dem "Original Receivables Transfer Agreement" innerhalb des ADM Konzerns beigetreten. Danach erwirbt die ADM Ireland Receivables Company Ltd, Dublin, Irland von Zeit zu Zeit Forderungen von der ADM Hamburg AG. Die ADM Hamburg AG bleibt nach Verkauf der Forderungen weiterhin für die Verwaltung und den Einzug der Forderungen zuständig. Per Bilanzstichtag sind insgesamt Forderungen aus Lieferungen und Leistungen über TEUR 5.552 abgetreten.

1. Die Ölmühle und ihr Markt

Das Jahr 2022 war von Krisen gezeichnet. Die Coronapandemie war noch nicht überstanden, Russland hat völkerrechtswidrig die Ukraine kriegerisch angegriffen und eine Welle von Sanktionsmaßnahmen gegen Russland ausgelöst. Chinas Drohungen gegen Taiwan wurden lauter und mit militärischen Übungen begleitet.

Der EU und Deutschland wurde innerhalb kürzester Zeit klar, dass die Abhängigkeit von Russland mit der Versorgung von Öl und Gas beendet werden und ein Umlenken auf andere Lieferländer sehr teuer erkauft werden und dieses auch ein langwieriger Prozess sein wird. Die Verknappung von Rohstoffen zur Energiegewinnung, insbesondere Öl und Gas, hat die seit der Pandemie bestehenden Lieferkettenprobleme und deren Auswirkungen auf das Angebot zahlreicher Produkte und Rohstoffe, weiter befeuert und zu massiven sektorübergreifenden Preissteigerungen geführt. Gleichzeitig haben Regierungen, auch in Deutschland, weitreichende Finanzhilfen und Investitionsprogramme aufgelegt. Nicht selten wurden diese Programme durch eine stark expansive Fiskalpolitik, insbesondere bei der Pandemiebekämpfung, begleitet. Die schockartigen Preissteigerungen auf Angebots- und Nachfrageseite haben letztlich eine grassierende Inflation begünstigt. Die hohen Inflationsraten setzten die Notenbanken unter Druck wobei die Fed bereits Mitte des Jahres mit Leitzinserhöhungen reagiert hat. Die Europäische Zentralbank ist diesem Beispiel im weiteren Verlauf des Jahres 2022 gefolgt. Die Preisspirale nach oben, hat wiederum die Gewerkschaften mobilisiert und zu hohen Lohnforderungen angespornt. Die Bundesregierung hat Unternehmen Freiräume zur Auszahlung von lohnsteuerbefreiten Sonderzahlungen eingeräumt, die bis Ende 2023 ausgeschöpft werden können. Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft hat ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sonderzahlungen gewährt.

Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine hat Fragen der Versorgungssicherheit mit Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Mais und anderer landwirtschaftlicher Rohwaren aufgeworfen. Die Ukraine und Russland sind zwei wesentliche Erzeugerländer, deren Ausfall als Lieferant auf den globalen Agrarmärkten zu massiven Disruptionen führen kann. Dies zeigt sich an aller erster Stelle bei den Preisen für die Rohwaren, die bis zur Ernte im Sommer 2022 Rekordniveaus erreicht hatten (vgl. S. 6 zur Preisentwicklung an der Warenterminbörse Paris).

Die krisenbedingten Herausforderungen erfordern schnelles Handeln der Regierungen und ein abgestimmtes Vorgehen, insbesondere innerhalb der EU. Die von Bundeskanzler Scholz ausgerufene Zeitenwende sollte erste Zeichen setzen. Inflation, extrem hohe Kosten für Strom, Gas, Öl, usw. belasten die Wirtschaft und Privathaushalte. Sie machen sehr deutlich, wie dringend eine Transformation hin zu einer verbrauchsarmen effizienten Industrie nötig ist. Die Bekämpfung von Inflation und Bürokratie sowie die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren in diversen Sektoren sollten oberste Priorität haben, um die stagnierende Wirtschaft wieder zu beleben. Vorkrisenthemen wie der Klimawandel, der Einsatz und die Nutzung von künstlicher Intelligenz, der demographische Wandel einhergehend mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften bleiben relevante Themen, mit denen die Wirtschaftenden umgehen müssen.

Weltweit ist die Pandemie zu einer Endemie erklärt worden, mit Ausnahme von China, dort gelten nach wie vor strenge Auflagen der Null Covid Politik bei vereinzelten Ausbrüchen, die weiterhin disruptiv auf Lieferketten und dämpfend auf die weltweite Konjunktur wirkten.

Die Produktion bei der ADM Hamburg Aktiengesellschaft konnte über den gesamten Zeitraum aufrechterhalten werden, mit Ausnahme der jährlich wiederkehrenden, geplanten Stillstände auf den jeweiligen Produktionslinien. Größere Investitionen in einzelne wesentliche Anlagenteile haben im Vergleich zum Vorjahr zu verlängerten Stillstandzeiten geführt.

Auf dem gesamten Kontinent fehlen LKW Fahrer. Der Krieg hat hier zu einer weiteren Verknappung geführt, da viele osteuropäische und vor allem ukrainische LKW Fahrer zurück in ihre Heimatländer gekehrt sind. Der Wettbewerb um die verbliebenen Fahrer ist unverändert hoch, wie auch die Frachtkosten für nahezu alle Verkehrsträger.

Der Regierungswechsel hin zu einer SPD geführten Koalition mit Grünen und der FDP hat im Verlauf des Jahres 2022 Spannungsfelder zwischen den Koalitionären aufgezeigt. Dies wurde besonders deutlich am Beispiel des ersten Versuchs der Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die Biokraftstoffe der ersten Generation abzuschaffen. Dies sollte ursprünglich über einen Kabinettsbeschluss erreicht werden, der eine schrittweise Reduzierung des Cap bis 2030 auf Null vorsah (vgl. weitere Ausführungen im Prognosebericht). Ein kurzfristiger Engpass bei der Versorgung mit Sonnenblumenöl, wurde zum Wiederaufleben der alten Teller /​ Tank Argumente genutzt und gegen Biokraftstoffe ins Feld geführt. Die Ökologisierung der Land- und Forstwirtschaft wird weiter forciert.

Zwischenzeitlich haben drastische Preissteigerungen zu Leitzinserhöhungen und damit zur Verteuerung von Krediten und einem Abbau der Erhebung von Negativzinsen auf größere Guthaben bei Banken geführt. Kostensteigerungen im Immobilien- und Bausektor wie auch im Bereich Maschinenbau für Investitionen in Anlagen und Anlagenteile wirken dämpfend auf die Konjunktur. Letztere verteuern auch Investitionen und andere Baumaßnahmen bei der ADM Hamburg Aktiengesellschaft.

2. Die Rohwarenmärkte

Im vergangenen Jahr standen die Märkte für landwirtschaftliche Produkte ganz im Zeichen des verheerenden Krieges in der Ukraine. Bereits vor Kriegsbeginn hatten sich die Preise für Weizen, Mais, Sojabohnen, Raps und pflanzliche Öle bereits auf einem sehr hohen Niveau befunden - ausgelöst durch weltweite Ernteausfälle in den beiden Jahren zuvor. Nach dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine schossen die Preise allerdings weiter in die Höhe und erreichten im Mai neue Rekordstände. Der Weizenkontrakt an der Warenterminbörse in Paris erreichte zwischenzeitlich die Marke von 430 Euro/​t. Raps notierte über 1.000 Euro/​t und die Preise für pflanzliche Öle überstiegen teilweise die Marke von 2.000 Euro/​t. Der Grund für den rasanten Preisanstieg war aber nicht nur eine geringere Verfügbarkeit landwirtschaftlicher Rohstoffe aus der Ukraine. Hinzu kamen Panik als erste Börsenreaktion auf den Krieg, Verzögerungen auf alternativen Lieferrouten aus der Ukraine sowie Hamsterkäufe von Konsumenten in Supermärkten in der EU. Sonnenblumenöl suchte man in vielen Supermarktregalen vergeblich.

In einer beispiellosen gemeinsamen Anstrengung von Händlern, Logistikern, Verbänden und Politik ist es im Anschluss allerdings sehr schnell gelungen, die zuvor erwähnten "alternativen Lieferrouten" zu etablieren und effizienter zu gestalten. So stieg der Export von Agrarprodukten aus der Ukraine auf dem Land- und Flussweg in die benachbarten EU-Länder über die Monate hinweg immer weiter an und erreichte schon im Juni 2022 wieder knapp 3 Mio. t. Als sich die Kriegsparteien unter Beteilung der Türkei und der Vereinten Nationen im Juli dann auch noch auf ein Abkommen einigten, das zusätzlich den Export aus drei wichtigen ukrainische Schwarzmeerhäfen ermöglichte, erreichten die Agrarausfuhren aus der Ukraine schnell wieder das Vorkriegsniveau von 6-7 Mio. t pro Monat. Je mehr sich die logistische Situation in der Ukraine stabilisierte und je höher die monatlichen Exportzahlen ausfielen, desto stärker sanken die Preise für landwirtschaftliche Güter. Einher ging dies mit einer weniger angespannten Lage an den Energiemärkten. In Europa gingen die Gas- und Strompreise infolge politischer Interventionen und Einsparungen im Energieverbrauch wieder zurück.

Nicht zuletzt trugen auch die weltweit guten Ernten zu einer teilweisen Normalisierung der Lage bei. Mit Ausnahme der Maisernte in der EU gab es bei der weltweiten Getreide- und Ölsaatenproduktion keine nennenswerten Ausfälle zu beklagen. Die Ernten in Brasilien und Kanada hatten sich von den Ausfällen im Jahr 2021 wieder erholt, die ukrainische Ernte fiel trotz des Krieges überraschend gut aus und Russland sowie Australien verzeichneten neue Rekordergebnisse. In der EU fiel vor allem die Rapsernte sehr gut aus. Trotz einer langen Trockenheitsperiode im vergangenen Frühjahr erreichten die Erträge das beste Niveau der letzten 7 Jahre. Dies gilt auch für die größten Produzenten in der EU, Deutschland, Frankreich und Polen. Letztlich lag die EU-Ernte bei 19,5 Mio. t. Die deutsche Rapsproduktion wurde auf 4,3 Mio. t geschätzt. Zusammen mit den guten Ernten in Kanada und der Ukraine sowie einer australischen Ernte, die mit knapp 8,3 Mio. t in etwa das dreifache Volumen vergangener Jahre erreichte, hat dies zu einer völlig veränderten Situation auf den weltweiten Rapsmärkten geführt. Der Überschuss an Raps ist inzwischen groß. Dies gilt vor allem für die EU, die in der Regel einen Großteil des australischen Exportüberschusses kauft. Gegen Ende des letzten Jahres notierten die Kontrakte für Weizen bei 300 Euro/​t und für Raps bei 600 Euro/​t.

2.1 Die Ölmühle

Die Auslastung der Anlagen zur Verarbeitung von Sojabohnen und Rapssaat war im Berichtszeitraum zufriedenstellend, obwohl die Verarbeitung von Rapssaat und Sojabohnen für beide Produkte leicht unter dem Vorjahresniveau verblieb. Längere Stillstandzeiten für die Erneuerung von Anlagen und die Nachwehen der pandemiebedingt rückläufigen Nachfrage nach Biokraftstoffen in den ersten Monaten des Jahres begründen die rückläufigen Verarbeitungsmengen. Geringere Verarbeitungsmengen bedingen reduzierte Futtermittelmengen, die zeitgleich auf eine geringere Nachfrage aus Deutschland und der EU getroffen ist. Die Nachfrage nach Futtermitteln wird auf niedrigeren Niveaus verharren, da die politischen Vorgaben zu Tierwohl, Ökologisierung der Landwirtschaft und geändertes Essverhalten hin zu weniger Fleischkonsum weiter vorangetrieben werden.

Die Wasseranbindung zum Abladen von Schiffen der Panmaxklasse und die drei Verarbeitungslinien am Standort Hamburg waren auch im Jahr 2022 ein Garant für eine hohe Flexibilität, um zeitnah und wiederkehrend auf sich ändernde Marktgegebenheiten zu reagieren. Diese Flexibilität wurde insbesondere im ersten Halbjahr 2022 genutzt. Die Versorgung der Ölmühle mit landwirtschaftlichen Rohwaren war zu jedem Zeitpunkt gegeben.

Die Pegel auf den logistisch wichtigen Flüssen wie Rhein, Main und Donau waren im Verlauf des Jahres auf Rekordtiefststände gefallen. Über Wochen war der Schiffsverkehr auf nahezu allen europäischen Wasserstraßen erheblich eingeschränkt. Dazu kam eine deutliche Verschärfung des Wettbewerbs um den sich verknappenden Schiffsraum. Die Entscheidung der Bundesregierung Kohlekraftwerke länger am Laufen zu halten, hat die Versorgung dieser Kraftwerke mit dem Massengut Kohle erforderlich gemacht. Landwirtschaftliche Rohwaren und Kohle konkurrieren um die gleichen Transportmittel. Aufgrund der niedrigen Wasserstände konnte der Frachtraum nur anteilig genutzt werden, so dass diese anteilige Nutzung die ohnehin knappe Verfügbarkeit von Binnenschiffen und deren Laderaum weiter verschärft hat. Geringer Frachtraum und niedrige Wasserstände haben Transporte erheblich verteuert, was auch für die Zuschläge gilt. Die Konkurrenz um knappen Schiffsraum hatte Auswirkungen auf die Vermarktungsfähigkeit unserer Futtermittel ex Hamburg. Die Verfügbarkeit von Frachtraum war erheblich eingeschränkt und hat vereinzelt zu Lieferengpässen geführt. Eine Verknappung des Frachtraums galt auch für die Verschiffungen mit Coastern.

Auch in 2022 wurde am Standort Hamburg investiert. Neben Investitionen in die allgemeine Modernisierung von Anlagen und Anlagenteilen wurde auch die Erneuerung eines wesentlichen Anlagenteils auf einer Rapslinie erfolgreich umgesetzt, was zu einem durchschnittlich erhöhten Tagesdurchsatz und einer stabileren Verarbeitung, insbesondere von Raps, beiträgt. Reparatur als auch Einbau des neuen Anlagenteils auf der Rapslinie hat zu Verzögerungen geführt, die sich in geringeren Verarbeitungsmengen in 2022 niedergeschlagen haben.

Maschinen, die wesentliche Prozessschritte in der Verarbeitung von Ölsaaten durchführen, wurden generalüberholt und repariert. Diese Anlagen werden mittelfristig erneuert und dann abermals zu längeren Stillstandzeiten auf den betroffenen Verarbeitungslinien führen.

Investitionen zur Einhaltung strengerer Umweltauflagen und höherer Anforderungen im Lebensmittel- und Futtermittelrecht wurden, wie in den Vorjahren, getätigt.

Alle Investitionen werden auf geringere Energieverbräuche, verminderte Emissionen und ihre Tauglichkeit zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sowie Kosteneinsparungspotentiale überprüft.

Da die Ölmühle im Rahmen von Lohnverarbeitungsverträgen mit anderen Gesellschaften innerhalb des ADM Konzerns tätig ist, lagen Umsatz und Ergebnis trotz geringerer Verarbeitungsmengen deutlich über Vorjahr, was den wesentlich höheren Preisen für die Verarbeitung relevante Produktionsfaktoren, wie Chemikalien, Gas, etc., geschuldet ist. Energiepreissteigerungen um ein vielfaches, insbesondere für Gas, gefährden die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts. Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft steht im globalen Wettbewerb, auch mit konzerneigenen Betrieben in der EU und Südamerika. In Deutschland werden schon seit Jahren die höchsten Preise für Energie bezahlt, was hierzulande durch Effizienzen in der Produktion kompensiert werden konnte. Am Standort Hamburg liegen die Effizienzen in der Mengenskalierung und Flexibilität in der Verarbeitung. Strom- und Gaspreise auf Rekordhöhe, getrieben durch Sanktionen und einer Abkehr von russischen Lieferungen, haben die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtert und setzen den Skaleneffekten klare Grenzen auf. Auch eine hohe Flexibilität kann solche Preissteigerungen nicht mehr kompensieren. Das Importpotential aus diesen Regionen ist hoch, zu deutlich geringeren Produktionskosten.

2.2 Die Silo- und Umschlagsbetriebe

Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft hält Beteiligungen an Silobetrieben, die sich vornehmlich am Export beteiligen. Das sind die Betriebe in Hamburg, Silo P. Kruse mit einem Beteiligungsverhältnis von 51% und in Rostock die RGL Rostocker Getreide Lager in einer gleichberechtigten Partnerschaft mit der BAT Agrar GmbH & Co KG, Ratzeburg. Am Standort Magdeburg betreiben wir das Inlandssilo Silo Rothensee für die Vermarktung von Futtermitteln bis in die Tschechische Republik und Aufnahme von Getreide und Ölsaaten für den Export über die Umschlagsbetriebe in Hamburg.

Die Silo- und Umschlagsbetriebe waren im Berichtszeitraum erneut unter Vorjahresniveau beschäftigt, wobei Silo Rothensee Magdeburg hier die Ausnahme mit leicht höheren Umschlagszahlen im Vergleich zum Vorjahr bildet. Die höhere Auslastung des Silo Rothensee kann im Wesentlichen auf konzerneigene Geschäftsaktivitäten zurück geführt werden. Die Erfassungssparte der ADM Hamburg Aktiengesellschaft konnte, wie im Vorjahr, ihre Marktanteile im deutschen Lebens-, Futtermittel- sowie im Energiebereich halten und damit Silo Rothensee weiterhin gut auslasten.

Bei Silo P. Kruse wurden die Umschlagszahlen des Vorjahres aufgrund eines tragischen Betriebsunfalls, einhergehend mit einer Betriebsunterbrechung, nicht erreicht. Für beide Exportsilos, RGL Rostocker Getreide Lager und Silo P. Kruse war die Marktlage vergleichbar mit der in 2021. Getreide für den Export ins Drittland war aus Deutschland heraus zu teuer. Starke Nachfrage für Mahlgetreide der Mühlen sowie Futtergetreide für Mischfutter und Bioethanol auf dem Inlandsmarkt reduzierten den Anteil am Export weiter. Fehlender Exportumschlag konnte nur teilweise durch Futtermittelimporte und vor allem durch das interne Schrotprogramm aufgefangen werden.

Silo P. Kruse ist im Verbund mit der Poldergemeinschaft Hohe Schaar an dem förderfähigen Hochwasserschutzprogramm der Hansestadt Hamburg beteiligt. Die Investitionen in einen verbesserten Flutschutz wurden in 2022 fortgesetzt und werden fortdauern.

2.3 Die Weiterverarbeitung

Geringere Verarbeitungsmengen bei Raps- und Sojabohnen bedingen eine geringere Auslastung der Anlagen des Werkes Hamburg zur Raffination von Soja- und Rapsölen, sowie die Biodieselproduktion. Die Nachfrage nach Biodiesel war in der ersten Hälfte des Jahres pandemiebedingt verhalten. Biodieselexporte in Drittländer konnten auf hohem Niveau gehalten werden.

Am Standort Hamburg wurde nennenswert in den Um- und Ausbau sowie die Ausstattung eines modernen Laborstandorts für die Forschungs- und Entwicklungsteams der Bereiche Oleochemie und Kontaminanten investiert. Beide Teams werden in 2023 in den neuen Räumlichkeiten ihre Arbeit aufnehmen. Weitere Investitionen erfolgen in den Um- und Ausbau eines modernen Forschungs- und Entwicklungslabors für den Bereich Lebensmittelöle und -fette. Diese Arbeiten werden in 2024 abgeschlossen.

3. Bericht zur Ertragslage

a. Ertragslage der ADM Hamburg Aktiengesellschaft

In der ADM Hamburg Aktiengesellschaft werden alle Erträge und Aufwendungen aus dem Werk Hamburg, dem Silo Hamburg, dem Silo Rothensee sowie den Sparten Rothensee Trading und Research ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde im Vergleich zum Vorjahr ein um EUR 15,1 Mio. höheres Ergebnis nach Steuern in Höhe von EUR 16,1 Mio. vor Ergebnisabführung erzielt.

Wesentlich für diese sehr positive Veränderung ist vor allem ein erfolgreiches Handelsgeschäft mit Getreide und Ölsaaten.

Einen ebenfalls positiven Einfluss hatte die weiterhin erfolgreiche Lohnverarbeitungstätigkeit des Werkes in Hamburg.

Zu ausgewählten Einflussfaktoren nehmen wir wie folgt Stellung:

Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr von EUR 531,1 Mio. (Vorjahr EUR 431,1 Mio.) betreffen überwiegend das Werk Hamburg mit EUR 253,4 Mio. (Vorjahr EUR 161,3 Mio.) sowie die Sparte Rothensee Trading mit EUR 259,8 Mio. (Vorjahr: EUR 253,6 Mio.). Der Umsatzanstieg resultiert mithin mit plus EUR 92,1 Mio. wesentlich aus der Tätigkeit des Werkes Hamburg sowie bei einem Plus in Höhe von EUR 6,2 Mio. aus der Sparte Rothensee Trading.

Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit EUR 0,7 Mio. leicht über dem Vorjahr als hier EUR 0,6 Mio. ausgewiesen wurden.

Der Anstieg des Materialaufwandes um EUR 78,1 Mio. auf EUR 416,3 Mio. (Vorjahr EUR 338,2 Mio.) ist im Wesentlichen durch erhöhten Aufwand, wesentlich im Bereich Gas, im Werk Hamburg verursacht.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen von EUR 11,5 Mio. (Vorjahr EUR 10,6 Mio.) enthalten in beiden Geschäftsjahren nur planmäßige Abschreibungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um EUR 0,8 Mio. auf EUR 36,0 Mio. (Vorjahr EUR 35,2 Mio.).

Das Zinsergebnis verbesserte sich auf EUR -0,8 Mio. (Vorjahr EUR -2,4 Mio.).

Die Aufwendungen aus Ertragsteuern von EUR 0,1 Mio. (Vorjahr EUR 0,1 Mio.) betreffen wesentlich die Dividende an die Minderheitsaktionäre.

b. Ertragslage des Konzerns

Der Konzernabschluss der ADM Hamburg zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde im Konzern der ADM Hamburg ein Ergebnis nach Steuern von EUR 15,4 Mio. nach EUR 1,2 Mio. im Vorjahr erzielt. Wesentlich für diese Entwicklung ist die sehr deutliche Verbesserung im Handelsgeschäft. Gleichzeitig wirkte sich auch die Steigerung des Ertrages aus dem Lohnverarbeitungsgeschäft des Werkes Hamburg aus.

Zu ausgewählten Einflussfaktoren nehmen wir wie folgt Stellung:

Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr von EUR 534,2 Mio. (Vorjahr EUR 434,0 Mio.) betreffen überwiegend die ADM Hamburg Aktiengesellschaft und dort insbesondere das Handelsgeschäft und die Lohnverarbeitung.

Maßgebliche Ursache für den Anstieg des Materialaufwandes auf EUR 417,3 Mio. (Vorjahr EUR 339,0 Mio.) sind die Aufwendungen im Bereich der Lohnverarbeitung.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen betragen im Geschäftsjahr EUR 11,8 Mio. nach EUR 10,9 Mio. im Vorjahr.

Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen ist maßgeblich durch eine Abschreibung auf den At-Equity-Wert der RGL (Rostocker Getreide Lager) GmbH & Co. KG in Höhe von EUR 0,5 Mio. geprägt.

Das Zinsergebnis lag bei EUR -0,8 Mio. (Vorjahr EUR -2,3 Mio.).

Die Aufwendungen aus Ertragsteuern betrugen EUR 0,1 Mio. (Vorjahr EUR 0,1 Mio.).

4. Bericht zur Finanzlage

Die Ziele des Finanzmanagements liegen in der Sicherstellung der Liquidität sowie in der Begrenzung der Wechselkursrisiken. Dazu wird die Finanzierung der Geschäftsaktivitäten der ADM Hamburg Aktiengesellschaft sowie aller Tochtergesellschaften unverändert fast ausschließlich durch verbundene Unternehmen der weltweiten ADM Gruppe sichergestellt. Zum Bilanzstichtag bestehen keine langfristigen Bankverbindlichkeiten. Im Geschäftsjahr 2022 wurden im Rahmen der Finanzierung EUR 14,4 Mio. von verbundenen Unternehmen eingezahlt, nach Einzahlungen von EUR 1,2 Mio. im Vorjahr.

Die im Geschäftsjahr durchgeführten Investitionen des Konzerns in immaterielle Vermögensgegenstände sowie Sachanlagen in Höhe von EUR 27,6 Mio. (Vorjahr EUR 17,3 Mio.) wurden durch den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowie dem Finanzmanagement der ADM Gruppe sichergestellt.

Liquiditätsrisiken sind aufgrund der Finanzierungsstruktur derzeit weder für die ADM Hamburg Aktiengesellschaft noch für den Konzern ersichtlich.

Wesentliche Währungspositionen bestehen für die ADM Hamburg Aktiengesellschaft und den ADM Hamburg-Konzern nicht, da im Wesentlichen in Euro gehandelt wird sowie bestehende Fremdwährungsgeschäfte durch Sicherungsgeschäfte begrenzt werden.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzten sich am Bilanzstichtag wie auch im Vorjahr aus den Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen sowie dem Bestellobligo für Anlagevermögen zusammen und bestehen in einer der Geschäftstätigkeit des Konzerns und der ADM Hamburg Aktiengesellschaft angemessenen Höhe.

5. Bericht zur Vermögenslage

Die Vermögenslage der ADM Hamburg Aktiengesellschaft und des ADM Hamburg Konzerns ist wie im Vorjahr weiterhin geordnet.

Im Jahresabschluss der ADM Hamburg Aktiengesellschaft hat sich die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um EUR 57,3 Mio. auf EUR 246,8 Mio. erhöht. Die Veränderung der Aktiva ergibt sich wesentlich aus erhöhten Forderungen gegen verbundene Unternehmen, des Vorrats-sowie des Anlagevermögens.

Der Buchwert des gesamten Anlagevermögens stieg im Vergleich zum Vorjahr um EUR 15,5 Mio. auf EUR 132,4 Mio. Der Anstieg der Vorräte belief sich auf EUR 12,5 Mio.

Wesentliche Änderungen auf der Passivseite im Vergleich zum Vorjahr betreffen die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Es wird ein unverändertes Eigenkapital der ADM Hamburg Aktiengesellschaft in Höhe von EUR 41,2 Mio. ausgewiesen. Der Eigenkapitalanteil an der Bilanzsumme beträgt nunmehr 16,7% (Vorjahr 21,7%).

Im Konzernabschluss stieg die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr um EUR 56,0 Mio. auf EUR 257,3 Mio.

Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen auf der Aktivseite Anstiege in den Forderungen gegen verbundene Unternehmen, den Vorräten sowie im Anlagevermögen, denen passivisch insbesondere Anstiege bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen entgegenstehen.

Auf der Passivseite beträgt das Eigenkapital nach Berücksichtigung der Ergebnisabführung der ADM Hamburg Aktiengesellschaft in Höhe von EUR 16,1 Mio. nunmehr EUR 51,1 Mio. Die Konzern-Eigenkapitalquote verringerte sich auf 19,9% (Vorjahr 25,8%).

6. Gesamtaussage zur Lage

Die Vermögens- und Finanzlage der ADM Hamburg Aktiengesellschaft und des ADM Hamburg Konzerns sind weiterhin geordnet.

Im Geschäftsjahr 2022 hat die ADM Hamburg Aktiengesellschaft ein Ergebnis vor Ergebnisabführung von EUR 16,1 Mio. (Vorjahr EUR 1,1 Mio.) erzielt. Wesentlich für diese Veränderung sind, wie bereits erläutert, die Ergebnisverbesserungen im Bereich des Handelsgeschäftes sowie der Lohnverarbeitung. Im Konzern der ADM Hamburg ergab sich im Geschäftsjahr 2022 ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von EUR 15,4 Mio. (Vorjahr: EUR 1,2 Mio.).

Im Jahr 2023 erwarten wir aus der operativen Geschäftstätigkeit unter der Annahme einer vergleichbaren zukünftigen Auslastung durch unsere Auftraggeber sowie einer Entspannung auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten wieder ein normalisiertes Ergebnis auf dem Niveau der Geschäftsjahre bis 2021.

Zu möglichen Risiken aus dem Ukrainekonflikt wird auf den entsprechenden Passus in diesem Lagebericht verwiesen.

Das für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 prognostizierte Ziel, ein Ergebnis auf dem Niveau des Jahres 2021, konnte aufgrund der im Abschnitt 3 aufgeführten Sachverhalte übertroffen werden.

7. Prognosebericht

Teure Logistik, hohe Strom- und Gaspreise sowie überbordende Bürokratie werden uns auch in 2023 begleiten und darüber hinaus. Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr begonnen, an einer Regelung zur Abfederung von hohen Strom- und Gaspreisen zu arbeiten, die in diesem Jahr in den Gesetzen zur Strom- und Gaspreisbremse mündeten. Unternehmen und Verbraucher sollen finanzielle Unterstützung erhalten. Für Unternehmen beinhalten die Gesetze zahlreiche Kriterien, die eine Qualifizierung für diese Programme erschweren. Nach bisherigem Erkenntnisstand qualifiziert sich weder die ADM Hamburg Aktiengesellschaft noch ihre Konzerngesellschaften von diesen Möglichkeiten. Ein wesentliches Kriterium ist beispielsweise der Gaspreis, der zwischenzeitlich unter den festgelegten Grenzpreis gefallen ist und somit eine finanzielle Unterstützung gar nicht erst zum Tragen kommt, obwohl heutige Preise weit über bisherigen Niveaus liegen und die Produktionskosten enorm verteuern. Wettbewerbsfähige Strom- und Gaspreise sind ein entscheidender Faktor für den Verbleib einer vielfältigen Industrie mit gut bezahlten Arbeitsplätzen in Deutschland.

Transportkosten werden weiterhin auf hohem Niveau verharren. Fehlende LKW Fahrer und knapper Schiffsraum werden uns weiterhin beschäftigen. ADMs Transport- und Logistikteams arbeiten an Lösungen, damit ein reibungsloser Ablauf unserer Lieferketten gesichert bleibt.

Veränderung und Transformation werden die wesentlichen Trends für die kommenden Jahre sein. Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft wird Teil dieser Entwicklungen sein und hat bereits vor vielen Jahren Transformationsprozesse eingeleitet. Verbraucher ändern ihre Essgewohnheiten, hin zu einer stärker pflanzenbasierten Ernährung und weniger Fleischverzehr. Diese Veränderungen und die politischen Rahmenbedingungen zu mehr Tierwohl werden zu geringeren Tierbeständen in Deutschland führen. Damit wird die Nachfrage nach Futtermitteln stagnieren oder gar rückläufig sein. Der Wettbewerb um die verbleibenden Kunden wird härter unter verschärften Wettbewerbsbedingungen, da die EU mit weiteren Regulierungen im Rahmen des "Green Deal" und der "Farm to Fork Strategie" aufwarten wird.

Seit Januar 2023 ist das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Kraft getreten. Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft ist unter anderem aufgrund des Kriteriums der Mitarbeiterzahl hiervon nicht betroffen. Darüber hinaus wird derzeit auf der europäischen Ebene an einem weiteren Vorschlag gearbeitet, die Corporate Sustainability Due Dilligence Directive (CSDDD). Die Gesellschaft behält die Entwicklung im Blick.

Die EU hat eine sogenannte Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auf den Weg gebracht, die weitreichende Berichtspflichten für Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit auferlegt. Inwieweit der Konzern und/​oder die Gesellschaft hiervon betroffen ist, wird derzeit geprüft. Die EU Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten wurde verabschiedet und soll nach einer Übergangsfrist von 18 Monaten in 2024 in Kraft treten. Produkte die im Zusammenhang mit Regenwaldabholzung stehen, dürfen nicht in der EU vermarktet werden (Marketing Prohibition). Diese Verordnung greift auch für agrarischen Lieferketten in Deutschland und der EU. Der bürokratische Aufwand bei den Nachweispflichten ist enorm hoch und mit heutigen gültigen Gesetzen in Lieferländern kaum erfüllbar. Nachbesserungen durch den Gesetzgeber werden erwartet.

Noch in diesem Jahr soll auf EU Ebene eine Einigung zur Renewable Energy Directive III (REDIII) herbeigeführt werden. Inwieweit diese in nationales Recht umgesetzt werden muss, bleibt abzuwarten, da zahlreiche der bisher diskutierten Punkte bereits in der deutschen Umsetzung der RED II beinhaltet sind. Umweltministerin Steffi Lemke hat sich klar gegen Biokraftstoffe der ersten Generation positioniert und bereits einen ersten Vorschlag zur schrittweisen Abschaffung selbiger vorgelegt, der die schrittweise Absenkung des Cap auf Null im Jahr 2030 vorsah. Dies sollte über einen Kabinettsbeschluss herbeigeführt werden und ist bisher auf Widerstand gestoßen. Es wird erwartet, dass NGOs die Ministerin weiterhin auffordern, an diesem Vorhaben fest zu halten und dieses schließlich umzusetzen. Regelungen zu Biokraftstoffen sind nicht Teil des Koalitionsvertrages.

Seit Jahresbeginn 2023 hat sich die Versorgungslage für Grundnahrungsmittel, wie Weizen oder pflanzliche Öle, weiter erholt. Die Weizennotierung in Paris liegt mittlerweile nur noch bei rund 250 Euro/​t, die Notierung für Raps bei 460 Euro/​t und die Preise für pflanzliche Öle liegen nur noch bei rund 1.000 Euro/​t, wobei Rapsöl in der EU mittlerweile bemerkenswerter Weise das preiswerteste Öl ist und damit günstiger als Palmöl und GMO-Sojaöl.

Einzig im Bereich des Sojaschrots verzeichnet der Markt eine knappe Versorgungslage. Ausgelöst durch extreme Hitze und Dürre wird die argentinische Produktion von Sojabohnen stark zurückgehen. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium schätzt die dortige Ernte nur noch auf 27 Mio. t. Zum Vergleich: Im letzten Jahr lag die Produktion noch bei 44 Mio. t und vor fünf Jahren bei 55 Mio. t. In Erwartung dieser Ernteausfälle ist Sojaschrot in den Futtermischungen weniger wettbewerbsfähig geworden und wird mittlerweile vermehrt durch üppig vorhandenes Raps- und Sonnenblumenschrot ersetzt. Dabei ist allerdings zu erwähnen, dass der Markt für Futtermittel innerhalb der EU leicht schrumpft. Veränderte Ernährungsgewohnheiten, starke Inflation sowie striktere Umwelt- und Tierwohlstandards machen der Veredelungsindustrie und insbesondere der Schweinehaltung zu schaffen. Hinzu kommt die Afrikanische Schweinepest, die den deutschen Export von Schweinefleisch in Drittländer verhindert. Während sich die Geflügelhaltung nach dem Auftreten der Vogelgrippe im vergangenen Jahr wieder erholen dürfte, dürften die Schweinebestände weiter sinken. Darauf deutet die gesunkene Zahl der Sauen hin.

Der Ausblick auf die kommende Ernte ist vielversprechend. Die Wetter- und Wachstumsbedingungen sind fast überall auf der nördlichen Halbkugel gut bis sehr gut. Im Nordwesten Europas, inklusive Deutschland, verlief der März so niederschlagsreich wie selten zuvor. Derzeit ist daher von guten Ernten auszugehen, zumal sich die Düngemittelknappheit als weniger dramatisch entpuppt hat als zunächst angenommen.

8. Chancen- und Risikobericht

Die Ertragslage der ADM Hamburg Aktiengesellschaft und des ADM Hamburg Konzerns wird wesentlich geprägt durch die Einbindung in die Aktivitäten des weltweit tätigen ADM-Konzerns. Der ADM Hamburg Konzern ist als international tätiger Konzern im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten Währungs- und Commodity-Risiken ausgesetzt und in das Risikomanagement des Mutterkonzerns eingebunden. Die Konzernunternehmen der ADM Gruppe unterliegen einem strikten Risikomanagement. Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen sind in internen Richtlinien verbindlich festgelegt. Der Vorstand bedient sich bei der Überwachung dieser Risiken neben seinem eigenen Berichtswesen unter anderem des Instrumentariums, welches von der Muttergesellschaft (ADM) bereitgestellt wird.

Die Risiken volatiler Rohwaren-, Devisen- und Produktmärkte aus den Handelsaktivitäten werden über das Risikomanagement der ADM-Gruppe für die gesamte Rohstoff- und Produktpalette überwacht.

Die Unternehmenspolitik der ADM ist die Begrenzung dieser Risiken durch ein systematisches Risikomanagement. Als Instrumente dienen vor allem Devisentermingeschäfte und Commodity-Termingeschäfte. Finanzinstrumente dürfen grundsätzlich nicht zu Spekulationszwecken eingesetzt werden, sondern dienen der Absicherung von Risiken im Zusammenhang mit dem operativen Geschäft. Absicherungen im Commodity-Bereich dienen primär der Mengen- als auch der Margen-Sicherung. Devisentermingeschäfte dienen der Minimierung von Wechselkursschwankungen bezogen auf die Funktionalwährung.

Bezüglich der Sicherungsgeschäfte bestehen Vertragsverhältnisse mit verschiedenen Unternehmen aus dem ADM-Konzern, die sich auf die Durchführung von Sicherungsgeschäften spezialisiert haben. Somit wird die ADM Hamburg Aktiengesellschaft in die konzernweiten Sicherungsaktivitäten einbezogen. Die Sicherungsgeschäfte im Raps- und Getreide-Bereich erfolgen über den Marché à Terme International de France (MATIF).

Allen operativen Risiken wird durch Qualitätssicherungssysteme, Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter, regelmäßige Wartung der Anlagen und den Abschluss geeigneter Versicherungen begegnet. Risiken aus dem rechtlichen Umfeld stehen unter ständiger Beobachtung. Die Wirksamkeit wird regelmäßig durch die Revisionsabteilung des weltweiten ADM-Konzerns überprüft. Ein enger Kontakt zu den Verbänden der einzelnen Betätigungsfelder soll helfen, frühzeitig Risiken zu erkennen und im konstruktiven Dialog die Rahmenbedingungen mitzugestalten.

Sollte die Bundesnetzagentur trotz neu errichteter Importterminals gezwungen sein, regulatorisch in den Gasmarkt einzugreifen, könnte die Versorgung unserer Produktionsanlagen eingeschränkt werden und sich daraus Auswirkungen auf die Produktionsauslastung ergeben.

Transportkosten sind nach wie vor auf hohem Niveau. Derzeitige Preise für alle Otto- und Dieselkraftstoffe befeuern diese Entwicklung und lassen keine Erwartung auf Entspannung zu.

Die hohe Inflation und eine sich ändernde Geldpolitik mit deutlichen Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank und die generelle Verteuerung von Dienstleistungen und Investitionsgütern, bleiben Themen für die Wirtschaftenden, als auch die hohen Energiekosten, die einen deutlichen Wettbewerbsnachteil im globalen Vergleich verfestigen. Investitionen werden aufgrund der genannten Faktoren stärker hinterfragt. Große staatliche Investitionsprogramme wie der US amerikanische "Inflation Reduction Act" befeuern Abwanderungsbestrebungen deutscher Industrieunternehmen ins Ausland, mit geringerer Bürokratie, Umweltauflagen und niedrigen Energiekosten. Die Attraktivität der EU und Deutschlands verliert massiv im Vergleich zu anderen Wirtschaftsregionen dieser Welt. Auch die Verschuldung einzelner EU Mitgliedsländer wird wieder in den Fokus rücken, da ein verlangsamtes Wachstum in der Eurozone wenig Möglichkeiten zum Abbau selbiger lässt.

9. Mitarbeiter und Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB

Um dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst gerecht zu werden, hat die ADM Hamburg Aktiengesellschaft Zielgrößen definiert. Für die Gremien Aufsichtsrat, Vorstand und die obersten Managementebenen gelten mindestens 30% weibliche Führungskräfte. Für die Gremien Aufsichtsrat und Vorstand ist das Ziel erreicht bzw. übererfüllt.

ADM strebt in Deutschland eine ausgewogene Verteilung zwischen männlichen und weiblichen Führungskräften an. ADM hat konzernweit gültige Gehaltsbänder für definierte Bereiche und Aufgaben festgelegt. Wir streben auch für die ersten drei Führungsebenen, gemessen an den zugrundeliegenden Gehaltsbändern, eine 30%-Besetzung mit Frauen an. Dieses Ziel verfolgen wir auch langfristig. Es findet bei der Neubesetzung von Stellen Berücksichtigung, allerdings legen wir bei der Besetzung unserer Führungspositionen in erster Linie Wert auf fachliche und persönliche Eignung. Bei gleicher Qualifikation männlicher und weiblicher Bewerber werden wir im Sinne des Quotenzieles weibliche Bewerber bevorzugen.

Die Festlegung der angabepflichtigen ersten drei Führungsebenen orientiert sich an den Gehaltsbändern. Der Konzern arbeitet derzeit an der Einführung von neuen Technologien, die insbesondere darauf abzielen, Transparenz über die Qualifikation und Karriereambitionen der Mitarbeiterinnen zu erlangen.

Das ADM Programm "Diversity and Inclusion (D+I)" hat in 2022 die weltweiten und regionalen "Women Leadership Summit" fortgesetzt und mit Beteiligung der amerikanischen Konzernspitze durchgeführt. Es bleibt Ziel dieser Gruppe, eine Sensibilisierung für diese Themen zu erreichen und die Talente in entsprechende Führungspositionen zu leiten. Eine konzernweite einheitliche Führungskräfteschulung "Ability to Lead (A2L)" ist auf die Belange und Anforderungen des Konzerns zugeschnitten und beinhaltet explizit Themenkomplexe wie D+I und Talent Management. In 2023 werden die ersten Führungsebenen geschult.

In Deutschland ist es erklärtes Ziel, Diversity & Inclusion zu leben. Dies bedeutet konkret, in der Rekrutierung mit dem Augenmerk hochqualifizierte, talentierte Frauen für ADM zu begeistern. In diesem Kontext ist ADM diversen Initiativen beigetreten, um den Austausch zu fördern und sicher zu stellen, dass das Unternehmen im Hamburger Wirtschaftsraum als attraktiver Arbeitgeber für gut qualifizierte Frauen gesehen wird. In 2023 hat ADM als einziges Unternehmen in Hamburg die Auszeichnung "Hamburgs bester Arbeitgeber -Chancengleichheit und Diversität" erhalten.

Eine Berichtspflicht ist nach dem Entgelttransparenzgesetz für die ADM Hamburg Aktiengesellschaft nicht gegeben, da wir den Schwellenwert von mehr als 500 Beschäftigten nicht erreichen.

10. Forschung und Entwicklung

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind im Vergleich zu den gesamten Aufwendungen unwesentlich. Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit dient im Wesentlichen der produktbezogenen Auftragsabwicklung und führt nicht zur Bildung immaterieller Vermögenswerte.

11. Personal

Zum Jahresultimo beschäftigte die ADM Hamburg Aktiengesellschaft 456 (Vorjahr 460) Mitarbeiter, sowie 31 (Vorjahr 25) Auszubildende. Im Konzern waren 468 (Vorjahr 473) Mitarbeiter sowie 31 (Vorjahr 25) Auszubildende beschäftigt.

Unser Dank und unsere Anerkennung gelten auch allen unseren Mitarbeitern.

 

Hamburg, den 31. März 2023

Der Vorstand

Jaana Karola Kleinschmit von Lengefeld

Candy Siekmann

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Überwachung der Geschäftsführung

Das Jahr 2022 war von Krisen gezeichnet, von denen auch die ADM Hamburg Aktiengesellschaft nicht unberührt blieb. Insbesondere der starke Anstieg der Gaspreise zeigte sich deutlich in der Lohnverarbeitung unseres Werkes Hamburg. Gleichwohl war die Auslastung der Anlagen zur Verarbeitung von Sojabohnen und Rapssaat im Geschäftsjahr 2022 zufriedenstellend, obwohl die Verarbeitung beider Produktlinien leicht unter dem des Vorjahres verblieb.

Die Silo- und Umschlagsbetriebe waren im Berichtszeitraum mit Ausnahme des Silo Rothensee in Magdeburg erneut unter Vorjahresniveau beschäftigt.

Das Handelsvolumen unserer Sparte Rothensee Trading verblieb unter dem Niveau des Jahres 2021.

Der Aufsichtsrat hat auch im Geschäftsjahr 2022 seine Kontroll- und Beratungsaufgaben gemäß Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung wahrgenommen. Er hat den Vorstand während des Geschäftsjahres aktiv durch Beratungen und Diskussionen begleitet sowie gleichzeitig auf der Grundlage von Vorstandsberichten und gemeinsamen Sitzungen laufend überwacht. Die seiner Zustimmung bedürfenden Geschäfte hat er überprüft und jeweils mit dem Vorstand besprochen.

Aufsichtsratszusammensetzung

Dem aus zwei Vertretern der Aktionäre und einem Vertreter der Arbeitnehmer bestehenden Aufsichtsrat gehörten im Geschäftsjahr an:

a) Dr. Kai-Uwe Ostheim (Vorsitzender)

b) Anke Kühnel (stellvertretende Vorsitzende)

c) Sandra Wittneben (Arbeitnehmervertreterin)

Der Aufsichtsrat hat angesichts seiner auf drei Mitglieder beschränkten Größe keine Ausschüsse gebildet.

Sitzungen des Aufsichtsrates /​ laufende Überwachung

Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2022 in zwei Sitzungen am 10. Mai und 18. August 2022 über die laufende Umsatz-, Ergebnis- und Liquiditätsentwicklung, über die Budgetplanung, die strategischen Ziele, das Risikomanagement sowie alle organisatorischen und personellen Veränderungen einschließlich aller weiteren Vorgänge von wesentlicher Bedeutung umfassend unterrichten lassen.

Soweit der Aufgabenkreis des Vorstands bzw. das Zusammenwirken der Organe betroffen war, hat der Vorstand an den Sitzungen des Aufsichtsrats teilgenommen. Darüber hinaus hat der Vorstand den Aufsichtsrat laufend durch detaillierte Berichte über prägende Geschäftsvorfälle der Gesellschaft und des Konzerns informiert.

Der Aufsichtsrat hat die Berichte des Vorstands eingehend diskutiert und die Entwicklungsperspektiven des Unternehmens mit dem Vorstand erörtert. Im Übrigen stand der Aufsichtsratsvorsitzende in ständigem, engem Kontakt zum Vorstand, der ihn über aktuelle Geschäftsvorgänge umfassend unterrichtete und mit dem regelmäßig Gespräche über wesentliche strategische und geschäftspolitische Fragen der Gesellschaft und des Konzerns geführt wurden. Der Aufsichtsrat ist zur Überzeugung gelangt, dass die Gesellschaft und der Konzern über ein leistungsfähiges Risikoüberwachungssystem und ausgewogene Compliance-Regelungen verfügen, die der Vorstand nutzt bzw. deren Durchsetzung der Vorstand überwacht. Der Aufsichtsrat ist von der Recht- und Ordnungsmäßigkeit sowie der Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung durch den Vorstand überzeugt.

Rechnungslegung

Als Abschlussprüfer und zugleich Konzernabschlussprüfer wurde von der Hauptversammlung der Gesellschaft die Altavis GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft - Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, gewählt. Der Aufsichtsrat hat daraufhin den Prüfungsauftrag erteilt. Der Abschlussprüfer und zugleich Konzernabschlussprüfer hat den Jahresabschluss der ADM Hamburg Aktiengesellschaft und den Konzernabschluss jeweils zum 31. Dezember 2022 sowie den zusammengefassten Lage- und Konzernlagebericht geprüft und jeweils mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen.

Am 09. Mai 2023 fand die Bilanzaufsichtsratssitzung als Video- bzw. Telefonkonferenz statt. Der Abschlussprüfer und zugleich Konzernabschlussprüfer nahm an der Sitzung teil, berichtete über den Verlauf der Prüfung und die Prüfungsergebnisse und stand für die Beantwortung von Fragen sowie zur Diskussion der Prüfungsberichte und Unterlagen zur Verfügung.

Das Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat hat erklärt, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfungen keine Einwendungen zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss gebilligt, der damit festgestellt ist. Der Aufsichtsrat hat auch den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss gebilligt.

Danksagung

Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den Vorstandsmitgliedern, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft und den Betriebsräten für das große Engagement, für ihren tatkräftigen Einsatz im Interesse des Unternehmens sowie für die im Geschäftsjahr 2022 erzielten Erfolge.

 

Hamburg, 31. Mai 2023

Für den Aufsichtsrat

Dr. Kai-Uwe Ostheim, Vorsitzender

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die ADM Hamburg Aktiengesellschaft, Hamburg

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der ADM Hamburg Aktiengesellschaft, Hamburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022, dem Konzerneigenkapitalspiegel, der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht und Lagebericht der ADM Hamburg Aktiengesellschaft, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die unter "SONSTIGEN INFORMATIONEN" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts und Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht und Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht und Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht und Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der unter "SONSTIGE INFORMATIONEN" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts und Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts und Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts und Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS UND LAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht und Lagebericht zu dienen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs.4 HGB (Angaben zur Frauenquote), die wir in Einklang mit den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft haben.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT UND LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts und Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht und Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS UND LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht und Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts und Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht und Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht und Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts und Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht und Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Hamburg, 9. Mai 2023

Altavis GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Christian Peters, Wirtschaftsprüfer

Stephan Schott, Wirtschaftsprüfer