aifinyo AGBerlinKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die aifinyo AG, Berlin Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der aifinyo AG, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der aifinyo AG, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
München, den 8. Juli 2024 Grant Thornton AG Andreas Serafin, Wirtschaftsprüfer Andreas Schuster, Wirtschaftsprüfer Bilanz zum 31. Dezember 2023AKTIVA scroll
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Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 01.01-31.12.2023scroll
Eigenkapital des Konzerns für das Geschäftsjahr 2023scroll
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Konzern-Kapitalflussrechnung aifinyo AGscroll
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2023Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss Der Konzernabschluss der aifinyo AG wurde auf der Grundlage der Konzernrechnungslegungsvorschriften der §§ 290ff HGB aufgestellt. Der Konzernabschluss entspricht den gesetzlichen Vorschriften unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und gibt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zutreffend wieder. Der Konzernabschluss besteht aus der Konzernbilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzernanhang sowie Konzerneigenkapitalspiegel und Konzernkapitalflussrechnung. Für die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registerbericht scroll
Konsolidierungskreis Angaben zu allen Konzernunternehmen In den Konzernabschluss werden alle Tochterunternehmen einbezogen. In den Konsolidierungskreis wurden die folgenden Unternehmen einbezogen: scroll
Im Geschäftsjahr 2023 wurde die Billomat GmbH auf die aifinyo AG verschmolzen. Konsolidierungsgrundsätze Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der Tochterunternehmen wurden entsprechend den gesetzlichen Vorschriften einheitlich nach den bei der Mutter geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt, unter Berücksichtigung der Anwendung der branchenspezifischen Rechnungslegungsvorschriften für Finanzdienstleistungsunternehmen. Der Konzernabschluss wurde auf den Abschlussstichtag des Mutterunternehmens erstellt. Angaben zum Konsolidierungsstichtag Der Bilanzstichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31. Dezember 2023. Kapitalkonsolidierung Die Kapitalkonsolidierung für die vollkonsolidierten Unternehmen erfolgt nach der Neubewertungsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen neubewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen. Schuldenkonsolidierung Bei der Schuldenkonsolidierung werden wechselseitige Forderungen und Verbindlichkeiten der einbezogenen Unternehmen gegeneinander aufgerechnet und eliminiert. Aufwands- und Ertragskonsolidierung Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie alle Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden eliminiert. Angaben zu Bilanzierung- und Bewertungsmethoden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die für den Konzernabschluss geltenden Vorschriften des § 298 HGB wurden beachtet. Ergänzend zu diesen Vorschriften wurden die Regelungen des Aktiengesetzes beachtet. Das Immaterielle- sowie Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen. Für Immaterielle Vermögensgegenstände wird dabei eine Nutzungsdauer von 3 bis 15 Jahren zugrunde gelegt. Seit Jahresbeginn 2021 werden Entwicklungskosten für die eigene Softwareplattform Infact als selbsterstellte Eigenleistungen aktiviert. Im Berichtsjahr betragen die aktivierten Eigenleistungen EUR 2.322.304,13 (Vorjahr EUR 2.605.247,50). Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden linear über 5 - 15 Jahre abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer orientiert sich dabei an der voraussichtlichen Nutzungsdauer des mit der übernommenen Einheit erworbenen Know-hows und Kundenstamms. Finanzanlagen wurden zu Anschaffungskosten angesetzt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet. Für Ausfall und allgemeine Kreditrisiken wurden Wertberichtigungen vorgenommen. Die liquiden Mittel werden zum Nominalwert angesetzt. Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert angesetzt. Die Steuerrückstellungen beinhalten die das Geschäftsjahr betreffenden, noch nicht veranlagten Steuern. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostenänderungen angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden nicht abgezinst. Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt. Erläuterungen zur Konzernbilanz Bruttoanlagenspiegel Die Aufgliederung und Entwicklung der Anlagenwerte ist aus dem Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) zu entnehmen. Die Zugänge des Geschäfts- oder Firmenwertes resultieren aus der Erstkonsolidierung der in Vorjahren erworbenen Gesellschaften. Im Sachanlagevermögen ist Leasingvermögen in Höhe von EUR 6.548.912,22 (VJ: EUR 4.534.965,46) der aifinyo finance GmbH enthalten. Die fertigen Erzeugnisse und Waren enthalten Waren in Höhe von EUR 0,00 (VJ: EUR 115.500,00) deren korrespondierende Leasingverträge zum Bilanzstichtag noch nicht aktiv waren. Angabe zu Forderungen mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr Der Betrag der Forderungen mit einem Restlaufzeit größer einem Jahr beträgt EUR 4.250.259,88 (VJ: EUR 4.033.890,82). Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital des Mutterunternehmens beträgt zum 31. Dezember 2023 EUR 4.048.670 und ist eingeteilt in 4.048.670 auf den Inhaber laufende Stückaktien. Genehmigtes Kapital Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 30. Mai 2022 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 30. Mai 2027 gegen Bar- oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zur EUR 2.024.335,00 zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2022/1). Das bisher bestehende genehmigte Kapital 2020/I wurde aufgehoben. Bedingtes Kapital Die Hauptversammlung vom 30. Mai 2022 hat die bedingte Erhöhung des Grundkapitals um bis zu EUR 66.393,00 (Bedingtes Kapital 2022/I) zur Durchführung von bis zum 29. Mai 2027 zu begebenden Optionsrechten aus dem Aktienoptionsplans 2022 vom 30. Mai 2022 beschlossen. Die Hauptversammlung vom 29. Juni 2020 hat die bedingte Erhöhung des Grundkapitals um bis zu EUR 1.000.000,00 (Bedingtes Kapital 2020/II) zur Durchführung von bis zum 28. Juni 2025 zu begebenden Options- und/oder Wandelanleihen (Wandelschuldverschreibungen) beschlossen. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage beträgt EUR 14.859.662,48 (Vorjahr EUR 14.826.329,15). Die Erhöhung resultiert aus der Umgliederung der noch in Höhe von EUR 33.333,33 bestehenden stillen Beteiligung (ehemals Decimo GmbH). Im Vorjahr wurde die stille Beteiligung unter Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Bilanzverlust Der Bilanzverlust zum 31. Dezember 2023 enthält einen Verlustvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von EUR 1.021.798,12 (VJ: EUR 1.182.575,01). Angaben zu den sonstigen Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen entfallen im Wesentlichen auf Rückstellungen für ausstehende Rechnungen sowie für Personalkosten. Angaben zu Verbindlichkeiten (in EUR) scroll
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind branchenüblich besichert, u.a. durch die Abtretung sämtlicher Ansprüche aus den zugrundeliegenden Kundenverträgen. Nicht bilanzierte sonstige finanzielle Verpflichtungen Neben den in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von EUR 605.184,36 (VJ: EUR 618.501,51) sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen. Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Aufgliederung der Umsatzerlöse Die Tochtergesellschaft aifinyo finance GmbH wird auf Grund gesetzlichen Vorschriften nach den Formblättern der RechKredV bilanziert. Im Rahmen der Konsolidierung wurden die Umsätze aus den Finanzdienstleistungen sowie die entsprechenden Provisionsaufwendungen umgegliedert. Dies betrifft bei der aifinyo finance GmbH Umsätze in Höhe von EUR 10.374.101,61 (VJ: EUR 8.914.986,31) und Aufwendungen in Höhe von EUR 1.095.450,00 (VJ: EUR 1.477.951,19). Nach Tätigkeitsbereichen gliedern sich die Umsatzerlöse der Gruppe insgesamt wie folgt: scroll
Die Umsatzerlöse werden nahezu ausschließlich in Deutschland erzielt. Sonstige Angaben Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer betrug 91 (Vorjahr: 80). Diese entfallen insgesamt auf Angestellte. scroll
Gemäß § 286 Abs. 4 HGB wird auf die Angabe der Bezüge der Organe der Muttergesellschaft verzichtet. Nachtragsbericht Nach dem Schluss des Geschäftsjahres traten keine Vorgänge von besonderer Bedeutung auf, über die zu berichten wäre. ErgebnisverwendungsvorschlagDer Vorstand schlägt vor den Bilanzverlust der aifinyo AG für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von EUR 1.021.798,12 (VJ: EUR 1.182.575,01) auf neue Rechnung vorzutragen. Honorar des Konzernabschlussprüfers Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 berechnete Gesamthonorar beträgt TEUR 87, davon entfallen TEUR 82 auf Abschlussprüfungsleistungen und TEUR 5 auf sonstige Bestätigungsleistungen. Unterschrift des Vorstandes
Berlin, den 08.07.2024 Stefan Kempf Matthias Bommer Anlagenspiegel zum 31.12.2023aifinyo AG, BerlinKonzernscroll
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Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 20231. Geschäft und Rahmenbedingungen Die aifinyo AG ist eine Holding-Gesellschaft und bietet über ihre Tochtergesellschaften mittelständischen Unternehmen verschiedene Lösungen rund um das Thema Liquidität an. Kunden der aifinyo AG sind insbesondere Freiberufler, Startups sowie kleine und mittelständische Unternehmen aus Deutschland. Um Kunden schnell, auf deren Bedürfnisse ausgerichtet und produktübergreifend über mehr Liquidität zu mehr Erfolg zu verhelfen hat die aifinyo AG in den letzten Jahren diverse Finanzierungsmodule entwickelt. Die Unternehmensgruppe besteht neben der Holding (aifinyo AG) aus vier weiteren 100-prozentigen Tochtergesellschaften. Über die einzelnen Tochtergesellschaften werden die Produkte Factoring, Finetrading, Leasing, Inkasso und Softwaredienstleistungen (Billing - Rechnungsverwaltung und Fakturierung inklusive Überwachung von Geldeingängen und Zahlungsfristen) angeboten. Im Geschäftsjahr 2023 wurde die Billomat GmbH auf die aifinyo AG verschmolzen. Konzernstruktur (Stand: 31.12.2023): ![]() Der Vorstand besteht aktuell aus drei Personen. Herr Stefan Kempf verantwortet den Marktfolgebereich, Herr Matthias Bommer den Bereich Markt. Prof. Dr. Roland Fassauer verantwortet den Bereich IT. Es bestehen neben dem Sitz der Gesellschaft in Berlin keine Zweigniederlassungen. 2. Wirtschaftsbericht 2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen1 Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland war im Jahr 2023 von den Folgen der globalen Krisen geprägt. Trotz der jüngsten Rückgänge blieben die Preise auf allen Wirtschaftsstufen weiterhin hoch und dämpften die Konjunktur. Zusätzlich verschlechterten sich die Finanzierungsbedingungen aufgrund steigender Zinsen, und die Nachfrage sowohl im In- als auch im Ausland nahm ab. Somit konnte sich die deutsche Wirtschaft nicht weiter vom tiefen Einbruch im Corona-Jahr 2020 erholen. Ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zufolge war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 um 0,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug der Rückgang der Wirtschaftsleistung 0,1 Prozent. In jeweiligen Preisen lag das Bruttoinlandsprodukt mit 4.121 Milliarden Euro um 6,3 Prozent höher als im Vorjahr. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner stieg gegenüber dem Vorjahr um 5,4 Prozent und betrug im Jahr 2023 durchschnittlich 48.746 Euro. Es gab erhebliche Unterschiede in der Entwicklung der einzelnen Wirtschaftsbereiche: Die Wirtschaftsleistung im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) verzeichnete insgesamt einen deutlichen Rückgang von 2,0 Prozent. Dies war hauptsächlich auf eine erheblich geringere Produktion im Bereich der Energieversorgung zurückzuführen. Auch das Verarbeitende Gewerbe wies im Jahr 2023 einen negativen Trend auf. Positive Impulse kamen vor allem aus der Automobilindustrie und dem sonstigen Fahrzeugbau. Hingegen verzeichneten die energieintensiven Industriezweige wie die Chemie- und Metallindustrie erneut einen weiteren Rückgang in Produktion und Wertschöpfung. Im Baugewerbe machten sich neben den fortwährend hohen Baukosten und dem Fachkräftemangel insbesondere die sich verschlechternden Finanzierungsbedingungen bemerkbar. Dies betraf vor allem den Hochbau. Im Gegensatz dazu konnte die Produktion im Tiefbau und im Ausbaugewerbe gesteigert werden. Insgesamt verzeichnete das Baugewerbe im Jahr 2023 preisbereinigt einen geringfügigen Anstieg von 0,2 Prozent. Die meisten Dienstleistungsbereiche konnten ihre wirtschaftlichen Aktivitäten im Vorjahresvergleich erneut ausweiten und stützten die Wirtschaft im Jahr 2023. Der Anstieg fiel aber insgesamt schwächer aus als in den beiden vorangegangenen Jahren. Im Jahr 2023 verzeichnete der private Konsum einen preisbereinigten Rückgang um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wodurch er sich wieder vom Vorkrisenniveau des Jahres 2019 (-1,5 Prozent) entfernte. Dies dürfte vor allem auf die hohen Verbraucherpreise zurückzuführen sein. Besonders betroffen von Rückgängen waren Bereiche, in denen die Preise entweder auf dem hohen Niveau des Vorjahres verharrten oder sogar weiter stiegen. Die preisbereinigten Ausgaben für langlebige Güter wie Einrichtungsgegenstände und Haushaltsgeräte sanken besonders stark (-6,2 Prozent). Auch der Staat reduzierte im Jahr 2023 erstmals seit fast 20 Jahren seine preisbereinigten Konsumausgaben ( 1,7 Prozent). Dies war hauptsächlich auf den Wegfall staatlich finanzierter Corona-Maßnahmen wie Impfungen und Ausgleichszahlung gen für freie Bettenkapazitäten in Krankenhäusern zurückzuführen. Die Bauinvestitionen verzeichneten 2023 einen preisbereinigten Rückgang um 2,1 Prozent. Neben den hohen Baupreisen wirkten sich die spürbar gestiegenen Bauzinsen aus, die insbesondere den Wohnungsbau bremsten. Positive Signale kamen lediglich vom Ausbaugewerbe, was unter anderem an den stark nachgefragten energetischen Sanierungen gelegen haben dürfte. Hingegen wurde in Ausrüstungen - hauptsächlich Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge - preisbereinigt deutlich mehr investiert als im Jahr 2022 (+3,0 Prozent). Dies war vor allem auf den Anstieg der gewerblichen Pkw-Neuzulassungen zurückzuführen, der durch den bis August 2023 geltenden Umweltbonus für Elektroautos im Firmenwagenbereich verstärkt wurde. Die verhaltene Dynamik der Weltwirtschaft und die schwache inländische Nachfrage im Jahr 2023 hinterließen auch im Außenhandel ihre Spuren, obwohl die Preise fielen. Die Importe sanken dabei stärker (preisbereinigt -3,0 Prozent) als die Exporte (preisbereinigt -1,8 Prozent). Dies führte im Saldo zu einem positiven Außenbeitrag, der das Bruttoinlandsprodukt stützte. Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2023 von durchschnittlich 45,9 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 0,7 Prozent oder 33.000 Personen mehr als im Jahr zuvor und so viele wie noch nie in Deutschland. Die Beschäftigung nahm im Jahr 2023 unter anderem durch die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte zu. Hinzu kam eine steigende Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung. 2.2 Factoringmarkt in Deutschland2 Trotz turbulenter Zeiten gelang es der Factoring-Branche erneut den Factoring-Umsatz auf nunmehr 384,4 Mrd. Euro (plus 3,1 Prozent gegenüber Vorjahr) zu steigern und einen neuen Bestwert aufzustellen, das 14. Jahr in Folge mit Wachstum. Die Factoring-Quote (Verhältnis zwischen angekauftem Factoring-Forderungsvolumen und dem BIP) hingegen entwickelte sich trotz Branchenwachstum leicht rückläufig und beträgt im Jahr 2023 nun 9,3 Prozent. Mit dem erneuten Wachstum des Factoring-Umsatzes erweist sich die Branche gerade auch in schwierigen Zeiten als Stabilisator und zuverlässiger Partner im Finanzierungsmix. Dies belegen die aktuellen Nutzerzahlen von über 106.000 Kunden mit über 10 Mio. Debitoren. Zurückzuführen ist das Umsatz-Wachstum der Factoring-Branche im Berichtsjahr dieses Mal hauptsächlich auf das nationale Factoring (plus 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Die generierten Umsätze im internationalen Factoring-Geschäft bleiben hingegen hinter den erreichten Zuwächsen der letzten Jahre (minus 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Im Export-Factoring konnte der Umsatz des Vorjahres mit 102,8 Mrd. Euro (plus 0,1 Prozent) bestätigt werden. Beim Import-Factoring-Volumen hingegen verzeichnete die Branche einen Rückgang von rund 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der Umsatz betrug im Berichtsjahr 5,8 Mrd. Euro. Nach wie vor dominieren die Schwerpunktbranchen „Handel, Handelsvermittlung“ (Platz 1) und „Gesundheitswesen“ (Platz 2), in 2023 stieg die Ernährungsbranche auf Platz 3 auf. Der Anteil der Kunden im KMU Bereich (0 bis zu 10 Mio. Euro Tickets, 96,6 Prozent in 2023) konnte einen Zuwachs von 2,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr - ein Höchstwert der letzten Jahre - verzeichnen.
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https://factoring.de/aktuelles/der-factoring-markt-2023-14-jahre-umsatzwachstum-folge Für 2024 sehen Experten eine weitere Zunahme an Unternehmensinsolvenzen voraus - ein Trend der sich bereits im ersten Quartal ganz deutlich im Vergleich zu den letzten Jahren bestätigt. Die Konjunkturerwartungen der Mitgliedsunternehmen des Verbandes sind daher für 2024 eher zurückhaltend und werden mit einer durchschnittlichen Gesamtnote (in Schulnote) von 2,6 bewertet (Vorjahr 2,5). Die Mitglieder des Verbands vereinten rund 98 Prozent des verbandlich organisierten Factoring-Volumens auf sich und sind deshalb repräsentativ für den gesamten deutschen Markt. 2.3 Leasingmarkt in Deutschland3 Die Leasing-Wirtschaft ist 2023 deutlich gewachsen. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten finanzierte die Branche für mehr als 85 Milliarden Euro in Deutschland Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge, ITEquipment, Infrastruktur und andere Wirtschaftsgüter. Das Neugeschäftsvolumen, basierend auf einer Hochrechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), entspricht einer Steigerung von 22,6 Prozent gegenüber 2022 - auf EUR 85,6 Mrd. Euro. Neben einer gestiegenen Nachfrage resultierte der starke Zuwachs aus Nachholeffekten aufgrund von Lieferverzögerungen aus dem Vorjahr sowie aus Preissteigerungen. Treiber des Wachstums der Leasing-Branche im vergangenen Jahr war das Fahrzeugleasing, das fast zwei Drittel des Neugeschäftsvolumens ausmacht. Im Automarkt war der Auftragsstau durch lange Lieferzeiten besonders stark und konnte 2023 abgebaut werden. Das Pkw-Neugeschäft stieg um 23 Prozent. Der Marktanteil an den Neuzulassungen wurde ausgebaut: Jeder zweite neu zugelassene Pkw war 2023 ein Leasing-Fahrzeug. Um 14 Prozent steigerte sich das Neugeschäftsvolumen im zweitstärksten Leasingsegment Busse, Lkw, Hänger und Transporter. Weiterhin boomt das Neugeschäft mit Fahrrädern und E-Rollern. Es wuchs im vergangenen Jahr um 24 Prozent. Die wirtschaftlich herausfordernde Lage spiegelte sich in zwei Leasing-Segmenten wider: Während die Auftragsbilanz des Maschinen- und Anlagenbaus laut Branchenverbandes VDMA 2023 ein Minus von 11 Prozent im Inland verzeichnete, stagnierte das Leasing-Neugeschäft mit Produktionsmaschinen. Das Neugeschäft mit IT, Software und Cloud-Anwendungen wuchs unterdurchschnittlich (+ 3,6 Prozent). 2.4 Geschäftsverlauf Im Geschäftsjahr 2023 war die gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten deutlich spürbar. Die Anzahl der Finanzierungsanfragen (Leads auf Gruppenebene) sank von rd. 7.150 im Jahr 2022 auf rd. 5.900 im Jahr 2023 - ein Minus von 17%. Im Laufe des Geschäftsjahres 2023 konnte ein Umsatz von 51,1 Mio. EUR erzielt werden. Im Vergleich zum Vorjahr (53,6 Mio. EUR) nahm der Umsatz somit leicht ab. Die reduzierten Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus dem Segment Finetrading. Hintergrund ist eine Reduzierung der durchschnittlichen Neugeschäfte bei ansonsten nahezu konstanter Anzahl der aktiven Kunden. Die Anzahl der Kunden hat sich auf Gruppenebene um 3% reduziert. Der konsolidierte Umsatz der aifinyo AG setzt sich dabei aus unterschiedlichen Erlösen der jeweiligen Töchter zusammen. Die Tochtergesellschaften der aifinyo AG bilanzieren nach unterschiedlichen Rechnungslegungsvorschriften, da die aifinyo finance GmbH als Finanzdienstleistungsinstitut nach den Maßstäben der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) sowie die aifinyo payments GmbH als Zahlungsinstitut nach den Maßstäben der Verordnung über die Rechnungslegung der Zahlungsinstitute und E-Geld-Institute (RechZahlV) bilanzieren, während alle sonstigen in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen entsprechend den allgemeinen Rechnungslegungsvorschriften für Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuches (HGB) bilanzieren. Dadurch ergibt sich eine heterogene Zusammensetzung der jeweiligen Bilanz und Gewinn- und Verlustpositionen und somit auch bei den Umsatzerlösen. Für die Zwecke des Konzernabschlusses wurde der Abschluss der aifinyo finance GmbH sowie der aifinyo payments GmbH auf das allgemeine Gliederungsschema der §§ 266 und 275 HGB übergeleitet. Dementsprechend ist bei der Analyse des Postens Umsatzerlöse in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung folgendes zu berücksichtigen: Während bei der aifinyo finance GmbH die Umsatzerlöse im Factoringgeschäft geprägt sind von Factoringgebühren und Zinserträgen, resultieren diese im Segment Leasing im Wesentlichen aus Warenverkäufen und Leasingerlösen, während die Elbe Inkasso GmbH ausschließlich Inkasso-Gebühren vereinnahmt. Die aifinyo payments GmbH vereinnahmt einmalige und regelmäßige Gebühren aus dem Abschluss von Rahmenverträgen für Finanztransfergeschäfte. Die aifinyo AG generiert Umsatzerlöse aus dem Abschluss von Aboverträgen über die Nutzung der selbstentwickelten Softwareplattform. Die aifinyo AG beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr durchschnittlich 107 Mitarbeiter (Vorjahr 71 Mitarbeiter). Wesentliche Leistungsindikatoren der Unternehmensgruppe sind der jährliche Umsatz sowie die Anzahl der aktiven Kunden. Gem. Prognose für das Jahr 2023 sind wir von einem gleichbleibenden bzw. bei nachhaltiger Verschlechterung der Bonitäten von Zielkunden einem leicht rückläufigem Niveau der wesentlichen Leistungsindikatoren ausgegangen. Damit liegt der Geschäftsverlauf 2023 innerhalb der Erwartungen. 2.4 Ertragslage Die Umsatzerlöse in Höhe von 51,1 Mio. EUR resultieren zum größten Teil aus Erlösen aus dem Warenhandel der Tochter aifinyo finetrading GmbH in Höhe von EUR 39,0 Mio. und Umsatzerlösen der aifinyo finance GmbH in Höhe von EUR 10,4 Mio. Durch den Rückgang des Warenhandels der aifinyo finetrading GmbH sank neben den Umsatzerlösen in diesem Geschäftsjahr insbesondere auch der Materialaufwand auf EUR 37,5 Mio. (Vorjahr EUR 41,6 Mio.) an. Der Rohertrag der aifinyo Gruppe konnte mit EUR 16,0 Mio. (Vorjahr EUR 14,5 Mio.) deutlich gesteigert werden. Grund dafür ist der deutlich erhöhte Anteil von Erlösen außerhalb des Finetrading-Geschäftes. Der Anstieg der Personalkosten (Vorjahr EUR 5,4 Mio.) auf EUR 5,7 Mio. resultiert im Wesentlichen aus einer deutlichen Aufstockung des Mitarbeiterbestands - auch im Zusammenhang mit der Übernahme von Mitarbeitern aus den übernommenen Gesellschaften. Weiterhin haben sich die Risikokosten im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert (612 TEUR, Vorjahr 1.012 TEUR). Auf Finanzanlagen (Minderheitsbeteiligungen der aifinyo finance GmbH) wurden Abschreibungen über 737 TEUR (Vorjahr: keine) gebucht. Die Gesamtposition der Zinsaufwände stieg durch den erhöhten neugeschäftsbedingten Bedarf an Fremdkapital sowie der allgemeinen steigenden Zinsentwicklung auf 1.673 TEUR (Vorjahr 978 TEUR). In den Zinsaufwänden sind Aufwendungen für die stillen Beteiligungen in Höhe von 99 TEUR (Vorjahr 89 TEUR) enthalten. Die Aufwände der stillen Beteiligungen resultieren maßgeblich aus fixen sowie variablen Vergütungsbestandteilen. Das Ergebnis nach Steuern betrug 162 TEUR nach 1.162 TEUR im Vorjahr. 2.5 Finanz- und Vermögenslage Die Gruppe verfügt über liquide Mittel in Form von täglich fälligen Einlagen bei Kreditinstituten von 5.194 TEUR (Vorjahr: 1.014 TEUR). Die aifinyo AG verfügte zudem über erhebliche Liquiditätsreserven aufgrund zum Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden freien Kreditlinien. In Ergänzung zum bilanziellen Eigenkapital bestehen an der aifinyo AG stille Beteiligungen in Höhe von EUR 1,0 Mio. (VJ: EUR 1,0 Mio.). Unter Berücksichtigung der stillen Beteiligungen beträgt die Eigenkapitalquote 29,8% nach 28,7% im Vorjahr. Die aifinyo finance GmbH stellt jährlich in Ergänzung zum Jahresabschluss eine Substanzwertrechnung auf. Bei der Ermittlung des Substanzwertes richtet sich die Gesellschaft an der Empfehlung des vom Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e.V. entwickelten Schemas zur „Substanzwertrechnung für Mobilien-Leasinggesellschaften“. Aus der Substanzwertrechnung der aifinyo finance GmbH zum Bilanzstichtag ergibt sich für diese ein Substanzwert/erweitertes betriebswirtschaftliches Eigenkapital in Höhe von EUR 7,8 Mio. (Vorjahr EUR 6,8 Mio.). Berücksichtigt man die im Konzernabschluss bereits enthaltenen Bestandteile, verbleibt ein das Eigenkapital übersteigender Substanzwert in Höhe von EUR 1,3 Mio. (Vorjahr EUR 0,8 Mio.). Unter Berücksichtigung der stillen Beteiligungen sowie des nicht bereits im Konzerneigenkapital berücksichtigten Substanzwertes, ergibt sich ein erweitertes wirtschaftliches Eigenkapital in Höhe von EUR 20,2 Mio. (Vorjahr 19,5 Mio.) bzw. eine Eigenkapitalquote von 30,6% (Vorjahr 29,6%). Die Passivseite ist mit EUR 34,8 Mio. (Vorjahr EUR 34,0 Mio.) geprägt durch die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, welche maßgeblich der Refinanzierung des Factoring-, Leasing- und Finetrading-Geschäfts dienen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind überwiegend kurzfristig (bis zu einem Jahr) fällig. Zum Bilanzstichtag standen insgesamt nicht genutzte Kreditlinien von 8.208 TEUR zur Verfügung. Insgesamt ist die Finanz- und Vermögenslage der Gruppe positiv. Die Gruppe verfügt über ausreichend Eigenkapital, liquide Mittel und Kreditlinien zur Ausübung ihrer Geschäftsaktivitäten. 3. Chancen- und Risikobericht Die Auswirkungen der ansteigenden Preise im Energiesegment und allgemein der hohen Inflation sowie die allgemeine weltwirtschaftliche Schwäche, unter anderem bedingt durch die Folgen des Krieges in der Ukraine, belasten die deutsche Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund rechnen wir auch im Jahr 2024 mit einer schwachen Entwicklung der Wirtschaftsleistung, die sich sukzessive auf die Bonität von Unternehmen in Deutschland auswirken wird. Im Rahmen ihres Geschäftsmodells stellt für aifinyo finance das Eingehen von Risiken zur Ergebniserzielung eine Kernfunktion der unternehmerischen Tätigkeit dar. Ein wesentliches Element der Geschäftstätigkeit ist, Risiken in einem definierten Rahmen einzugehen und gleichzeitig die sich ergebenden Renditechancen zu nutzen. Chancen ergeben sich vor allem aus der kontinuierlichen Anpassung des Geschäftsmodells auf Branchen, die überdurchschnittlich von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren bzw. auch in unsicheren Zeiten über ein stabiles Geschäftsmodell verfügen. Insbesondere bei diesen Kunden bestehen Chancen aus einer erwarteten steigenden Nachfrage für alternative Finanzierungsformen, wie z.B. Forderungsverkäufe insbesondere bei Freiberuflern und Kleinstunternehmern sowie im Leasing und Mietkaufgeschäft. Zudem erwarten wir Chancen daraus, dass wir aufgrund einer weiteren Zurückhaltung der Banken unsere Zielkunden mit notwendigen und flexiblen Finanzierungslösungen unterstützen können. Weiterhin entstehen Chancen aus den Möglichkeiten über digitale Geschäftsprozesse Kunden vereinfachten Zugang und Abwicklung von Forderungsankäufen anzubieten. Hier ist vor allem die eigenentwickelte Software zur volldigitalen Kundenanbindung sowie Tagesgeschäftsabwicklung (Rechnungsstellung, Forderungseinreichung, Veritätsprüfung, Zahlungsverkehr, Mahnwesen) zu erwähnen. Die Software wurde auch 2023 stetig weiterentwickelt und so an die Bedürfnisse der Kunden angepasst. Insbesondere das Kundenportal als digitale Schnittstelle zum Kunden in Form eines „One-Stop-Shops“ für alle Produkte der aifinyo Gruppe bietet die Chance, die Kundenbindung weiter zu erhöhen und Cross-Selling Ansätze verstärkt zu nutzen. Darüber hinaus erschließen sich auch aus dem Wachstum der aifinyo AG über cross selling voraussichtlich steigende Geschäftsmöglichkeiten. Erkennbare Risiken ergeben sich aus einer möglichen Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bzw. einer Verzögerung in der wirtschaftlichen Erholung, welche ggfs. zu Umsatzeinbußen und möglicherweise steigenden Forderungsausfällen (Zahl von Insolvenzen) führen könnte. Aufgrund eines stringenten Risikomanagements sowie der gebildeten Risikovorsorge sieht sich aifinyo finance hierfür gut gerüstet. Nicht abschätzbar ist aus heutiger Sicht, wie sich der Ukraine-Konflikt entwickelt und welche Auswirkungen ein langer Konflikt auf die inländische Wirtschaft haben wird. Im Risikomanagement wird diesem Thema entsprechende Aufmerksamkeit entgegengebracht. 3.1 Risikomanagementsystem Die aifinyo AG hat ein gruppenweites Risikomanagement geschaffen, das die Grundlage für eine risiko- und ertragsorientierte Steuerung bildet. Das Risikomanagementsystem verfolgt in erster Linie das Ziel, geschäftliche Risiken von strategischer und materieller Bedeutung frühzeitig zu identifizieren, eingegangene und auftretende Risiken zu kontrollieren sowie erkannte Risiken so zu steuern, dass angemessene Erträge erzielt und Verluste vermieden werden. Die Gruppe hat ihre Risikostrategie schriftlich dokumentiert. Die Risikostrategie wird dabei aus der Unternehmensstrategie abgeleitet. Die Methoden des Risikomanagements werden fortlaufend weiterentwickelt. Wichtige Bestandteile sind schriftlich dokumentiert. Die Aufbauorganisation folgt dem Grundsatz der Funktionstrennung nach Markt sowie Marktfolge, wodurch klare Verantwortungsbereiche geschaffen werden. Zwischen Vorstand und Risikomanagement gibt es regelmäßige Sitzungen. Wesentliche Elemente des Risikomanagements sind eine ausführliche Prüfung der Bonität vor Aufnahme eines Kunden, eine tägliche Prüfung der offenen Posten, ein monatliches Reporting sowie quartalsweise Risikotragfähigkeitsberichte für die wesentlichen Tochtergesellschaften. Die Aufgaben einer übergeordneten, prozessunabhängigen Kontrollstelle (interne Revision) werden jeweils vom Vorstand bzw. einer entsprechenden Stabstelle in den einzelnen Gesellschaften wahrgenommen. Für alle Mitarbeiter und leitenden Angestellte der Unternehmensgruppe besteht ein verbindlicher Verhaltenskodex. Der Compliance-Beauftrage legt jährlich einen Compliance Bericht vor. Zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche hat die aifinyo AG in den relevanten Tochtergesellschaften angemessene geschäfts- und kundenbezogene Sicherungssysteme und Kontrollen zur Verhinderung der Geldwäsche, der Terrorismusfinanzierung sowie des Betruges geschaffen. Zur Schaffung und Erhaltung der internen Sicherungsmaßnahmen ist eine Geldwäschebeauftragte bestellt. 3.2 Risikotragfähigkeit Die wesentlichen Tochtergesellschaften der Unternehmensgruppe (aifinyo finance GmbH, aifinyo finetrading GmbH und aifinyo payments GmbH) ermitteln quartalsweise ihre Risikotragfähigkeit. Eine konsolidierte Betrachtung erfolgt nicht. Zentraler Punkt für die Risikotragfähigkeit der jeweiligen Tochtergesellschaften ist jeweils das Risikodeckungspotenzial, das als maximal verfügbares Kapital für die jeweils eingegangenen und potenziellen Risiken zur Verfügung gestellt werden kann. Das Risikodeckungspotenzial setzt sich im Wesentlichen aus Eigenkapital und dem vorläufigen Ergebnis zusammen. Das Risikokapital resultiert aus der Summe der einzelnen Risikofaktoren aus eingegangenen Adressausfall -, Veritäts-, Liquiditäts-, Marktpreis- und operationellen Risiken. Die Ermittlung der Risikotragfähigkeit erfolgt quartalsweise und wird im Rahmen eines Risikobericht an die jeweilige Geschäftsleitung kommuniziert. Im Geschäftsjahr 2023 war die Risikotragfähigkeit bei den jeweiligen operativen Tochtergesellschaften auch unter der Annahme von Stressszenarien zu den überprüften Zeitpunkten stets gegeben. 3.3 Risikofaktoren Spezifische Risiken sind Adressausfallrisiko, Veritäts- und Liquiditätsrisiko, Marktpreisrisiken operationelle Risiken sowie Risiken aus der Verletzung aufsichtsrechtlicher Bestimmungen. Im Rahmen des bestehenden Risikomanagements sind Methoden zur Identifizierung, Kontrolle und Steuerung entwickelt und werden eingesetzt. 3.3.1 Adressausfallrisiken Unter Adressausfallrisiken versteht die aifinyo AG insbesondere das Risiko des Forderungsausfalls, falls ein Kunde seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann. Durch eine ständige Überwachung des Zahlungsverhaltens sowie eines stringenten Mahnprozesses bei Zahlungsverzögerungen können Forderungsausfallrisiken frühzeitig erkannt und gemindert werden. Zusätzlich wird die Bonität eines Kunden vor Aufnahme der Geschäftsbeziehung analysiert und die Geschäftsbeziehung nur nach positiver Kreditentscheidung eingegangen. Das Debitorenlimit (Ankauf-/Leasingrahmen), welches die Summe der ausstehenden Forderungen gegenüber einem Kunden festlegt, begrenzt das Risiko. Das Veritätsrisiko wird während der Vertragslaufzeit kontinuierlich überwacht. 3.3.2 Liquiditätsrisiken Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass eine Konzerngesellschaft ihren Zahlungsverpflichtungen nicht oder nicht in voller Höhe nachkommen kann. Dieser Fall könnte insbesondere durch Forderungsausfall eintreten oder aber im Fall einer Inkongruenz aus Finanzierungsverpflichtungen und Liquiditätsreserven. Den Liquiditätsbedarf konnte die Gruppe im Berichtsjahr jederzeit vollständig abdecken. Die vorhandenen liquiden Mittel waren auch in simulierten Stressszenarien jederzeit angemessen. 3.3.3 Marktrisiken Wesentliche Marktrisiken bestehen aus Sicht der aifinyo AG zum Bilanzstichtag keine. 3.3.4 Operationelle Risiken Unter operationellen Risiken sind vornehmlich Risiken vor allem auf Grund organisatorischer und funktionaler Aspekte im Bereich Organisation, Personalwesen und technische Ausstattung zu sehen. Zur Begrenzung der Betriebsrisiken bestehen Arbeitsanweisungen, deren Einhaltung überwacht wird. Die Datensicherung und die Kontrolle des Zugangs zu Rechnern und Netzwerk sind durch verschiedene Sicherheitsstandards gewährleistet. Die Risikoinventur erfolgt gem. Handbuch zur Risikotragfähigkeit durch Überprüfung der Methoden und einbezogenen Risikoparameter. Eine Dokumentation erfolgt im Rahmen der Risikotragfähigkeit bei identifizierten Risiken. 3.3.5 Sonstige Risiken/ Bestandsgefährdungen Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wird Einfluss auf das Risikoprofil der Geschäftsaktivitäten haben. Die oben dargestellten Risiken bestehen aus Sicht der Geschäftsführung im Wesentlichen unverändert fort. Allerdings rechnen wir damit, dass die Zahlungsfähigkeit der Kunden mit fortschreitender Dauer bis zu einer kompletten Erholung der Wirtschaft weiter sinken wird. Weiterhin könnten Betrugsversuche von Unternehmen in wirtschaftlicher Schieflage deutlich ansteigen. Daraus ergeben sich auch Risiken für die Neugeschäfts- und Ertragsentwicklung. Betrugsrisiken wird durch eine konsequente Prüfung der Geschäfte und Unterlagen begegnet. Der im Jahr 2023 durchgeführte Stresstests für die Risikotragfähigkeit hat auch für dieses Szenario Gültigkeit. Die Risikotragfähigkeit war in allen Stresstests gegeben. Sonstige Risiken, die aus einer möglichen fehlenden Ausrichtung der Gruppe, auf sich verändernde Marktbedürfnisse bzw. ein verspätetes Erkennen von Trends resultieren, bestehen aus Sicht der Geschäftsleitung nicht. Insgesamt betrachtet weisen die Risiken der Gesellschaft eine für den Geschäftszweck der Gesellschaft typische Struktur auf. Darüberhinausgehende Risiken waren zum Bilanzstichtag nicht bekannt. Gemäß Risikotragfähigkeitsanalyse sind die Risiken (Risikokapital) der Gesellschaft ausreichend mit Kapital (Risikodeckungspotential) hinterlegt. Wesentliche negative Veränderungen in der Risikostruktur, dem Risikokapital oder dem Risikodeckungspotential sind nicht absehbar. Wir gehen davon aus, dass aufgrund des Geschäftswachstums sowohl mit einer Steigerung des Risikokapitals als auch des Risikodeckungspotentials zu rechnen ist. 4. Prognose Geschäftsjahr 20244 Laut der im März 2024 veröffentlichten Prognose des ifo-Instituts zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 lediglich um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen. Insbesondere die Konsumzurückhaltung, die hohen Zinsen und Preissteigerungen, die Sparbeschlüsse der Regierung sowie die schwache Weltkonjunktur haben Einfluss auf diese Prognose. Eine große Unsicherheit in der eigenen Prognose für das laufende Geschäftsjahr liegt in der derzeit nicht absehbaren weiteren Entwicklung der wirtschaftlichen Auswirkungen durch den Ukraine-Konflikt und die gesamtwirtschaftliche Situation. Der längerfristig anhaltende Konflikt in der Ukraine wird auch das Gesamtjahr 2024 in der wirtschaftlichen Entwicklung weiter beeinflussen. Dennoch gehen wir aufgrund der erheblichen Investitionen in die eigene Software und der weiterhin klaren Zielkundenfokussierung bei stringenter Risikostrategie von einem gleichbleibenden Niveau in der Anzahl der Finanzierungsanfragen, der aktiven Kunden und den Umsatzerlösen aus. Bei einer nachhaltigen Verschlechterung in den Bonitäten von Zielkunden ist auch ein leichter Rückgang der genannten Indikatoren möglich. Ebenso ist bei einem widererwartenden Konjunkturanstieg ein überproportionaler Anstieg in den wichtigen Kennzahlen Neugeschäft und Kundenanzahl möglich.
Berlin, den 08.07.2024 Stefan Kempf Matthias Bommer |
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