M1 Kliniken AGBerlinKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.20232 BERICHT DES AUFSICHTSRATESÜberwachung und Zusammenarbeit mit dem Vorstand Der Aufsichtsrat der M1 Kliniken AG nahm im Geschäftsjahr 2023 die ihm nach Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahr. Der Vorstand wurde bei seiner Tätigkeit vom Aufsichtsrat beraten. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand in alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, unmittelbar und frühzeitig einbezogen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat regelmäßig mündlich, telefonisch und schriftlich, zeitnah und umfassend über den Geschäftsverlauf, die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft und des Konzerns, wesentliche Geschäftsvorfälle, die Unternehmensplanung inklusive Fragen der Geschäftspolitik und zum Risikomanagement, die Kosten- und Ertragsentwicklung, die Liquidität sowie die Investitionsmaßnahmen. Der Aufsichtsrat konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugen. Themenbezogene Ausschüsse innerhalb des Aufsichtsrats wurden nicht gebildet. Sitzungen, Beratungen und Beschlussfassungen Der Aufsichtsrat hielt im Geschäftsjahr 2023 sechs ordentliche Sitzungen ab. Alle Sitzungen waren beschlussfähig. Folgende Themen standen in den Sitzungen unter anderem im Mittelpunkt: scrollen
Darüber hinaus wurde in allen Sitzungen die Lage des Unternehmens, insbesondere die Veränderungen, Maßnahmen und Folgewirkungen im Hinblick auf die Ukrainekrise und steigende Inflation, die strategische Entwicklung und deren operative Umsetzung, die aktuelle Wettbewerbs-, Organisations- und Personalsituation, die Investitionsplanung sowie Geschäftsbericht und Zwischenbericht des Unternehmens besprochen. Zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand fanden hierfür auch weitere informelle Treffen bzw. Telefonkonferenzen statt, die zum Anlass genommen wurden, um kurzfristig sich verändernde geschäftspolitische Entwicklungen und strategische Optionen zu diskutieren. Jahresabschluss 2023 Der Aufsichtsrat überzeugte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht der M1 Kliniken AG für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2023 sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch die Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählten Wirtschaftsprüfer wetreu NTRG, Kiel, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der aufgestellte Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht der M1 Kliniken AG, der Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden jedem Aufsichtsratsmitglied rechtzeitig vor der Bilanzsitzung ausgehändigt. In der Bilanzsitzung am 7. Mai 2024 berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand für Fragen der Aufsichtsratsmitglieder zur Verfügung. Wir haben den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss unsererseits geprüft. Wir haben in der Aufsichtsratssitzung vom 7. Mai 2024 den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss zustimmend zur Kenntnis genommen und erheben nach unserer eigenen Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des Vorschlags für die Verwendung des Bilanzgewinns keine Einwendungen. Auch den Vorschlag des Vorstands, aus dem Bilanzgewinn eine Dividende in Höhe von EUR 0,50 je dividendenberechtigter Aktie zu zahlen und den verbleibenden Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen, haben wir geprüft. Wir halten diesen Vorschlag für angemessen und schließen uns diesem deshalb an. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss aufgrund eigener Prüfung gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Abhängigkeitsbericht Die M1 Kliniken AG erstellte für ihr am 31. Dezember 2023 beendetes Geschäftsjahr einen Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG. Der Abhängigkeitsbericht wurde von dem durch die Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählten Wirtschaftsprüfer wetreu NTRG, Kiel, gemäß § 313 Abs. 1 AktG geprüft. Über das Ergebnis der Prüfung hat der Wirtschaftsprüfer einen gesonderten schriftlichen Bericht erstattet. Da Einwendungen gegen den Bericht des Vorstands nicht zu erheben waren, wurde mit Datum vom 7. Mai 2024 gemäß § 313 Abs. 3 AktG der Bestätigungsvermerk erteilt. In der Bilanzsitzung am 7. Mai 2024 berichtete der Abschlussprüfer über die Ergebnisse seiner Prüfung und bestätigte, dass die tatsächlichen Angaben des Abhängigkeitsberichtes richtig sind, bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind und bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen. Der Abhängigkeitsbericht wurde dem Aufsichtsrat gemäß § 314 AktG rechtzeitig vor der Bilanzsitzung zur Prüfung vorgelegt. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 7. Mai 2024 den Abhängigkeitsbericht umfassend auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Der Aufsichtsrat hat im Ergebnis festgestellt, dass Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nicht zu erheben sind und den Abhängigkeitsbericht gebilligt. Besetzung des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat setzte sich in der Zeit vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023 aus den Aufsichtsratsmitgliedern Herrn Uwe Zimdars (Vorsitzender), Prof. Dr. Dirk Hempel (stellvertretender Vorsitzender) und Prof. Dr. Dr. Sabine Meck (Mitglied) zusammen. Sonstiges Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitern für die hervorragenden Leistungen im erzielten Ergebnis weiteren Ausbau der Unternehmensgruppe. Der Aufsichtsrat freut sich auf die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit.
Berlin, den 7. Mai 2024 Uwe Zimdars, Vorsitzender des Aufsichtsrats 3.1 UNTERNEHMENSPROFIL Mit unserer Leitidee "Spitzenmedizin durch Spezialisierung" und einem stetigen Wachstum haben wir uns in den letzten Jahren zum führenden Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen im Bereich der Schönheitsmedizin sowie dem Vertrieb von Arzneimitteln und Medizinprodukten in den Bereichen "Specialty Pharma" und "Ästhetische Medizin" entwickelt. Das Geschäftsmodell der M1 Kliniken AG basiert auf zwei Betätigungsfeldern ("Segmenten"): Im Segment "Beauty" konzentriert die M1 ihre Aktivitäten auf medizinisch-ästhetische Schönheitsbehandlungen und -operationen sowie den Betrieb und Zurverfügungstellung von ärztlichen Infrastrukturen für Partnerunternehmen. Im Segment "Handel" betreibt die Gruppe den Vertrieb von Arzneimitteln und Medizinprodukten aus den kostenintensiven Therapiebereichen Onkologie, HIV/AIDS, Neurologie, Rheumatologie, anderen chronischen Erkrankungen sowie der ästhetischen Medizin. Eigene Forschungsaktivitäten werden nicht betrieben. Hingegen betätigt sich die Gruppe im Bereich der Entwicklung und Zulassung von Behandlungsprodukten, um langfristig die Wertschöpfungskette bei der Durchführung medizinisch-ästhetischer Behandlungen umfassend mit (eigenen) Produkten und Leistungen bedienen zu können. ![]() 3.2 ORGANISATION UND GESCHÄFTSFELDER Im Unternehmenssegment "Beauty" führt die M1 eine Privatklinik für plastische und ästhetische Chirurgie (Schlossklinik in Berlin-Köpenick), die medizinischen Fachzentren für ästhetische und plastische Medizin an Standorten in ganz Deutschland und im Ausland sowie die Produktversorgung dieser Fachzentren. Unter der Marke "M1 Med Beauty" umfasste das Standort-Netzwerk zum Jahresende 2023 insgesamt 58 Fachzentren (Vorjahr 54), wovon sich 38 in Deutschland befinden (Vorjahr 36). In diesen Fachzentren wird durch die dort tätigen Ärzte ein fokussiertes Spektrum an schönheitsmedizinischen Behandlungen in höchster Qualität und zu attraktiven Preisen abgedeckt. In Berlin betreibt die M1 eine chirurgische Fachklinik (Privatklinik nach § 30 GewO) - eine der größten und modernsten Einrichtungen dieser Art in Europa. Die Anzahl der Kunden, die dieses attraktive Dienstleistungsangebot schätzen, steigt stetig. In einem zweiten Segment "Handel" vertreibt die Gruppe EU-Originalarzneimittel als Parallel- und Reimport, Generika und Biosimilars sowie weitere Medizinprodukte. Dabei werden patentfreie und patentgeschützte Arzneimittel in Wachstumsmärkten hochpreisiger Spezial-Pharmazeutika der Indikationsbereiche HIV und Onkologie sowie in den Bereichen Rheuma, Neurologie Herz-/Kreislauf-Erkrankungen und Betäubungsmittel vertrieben. Im Bereich der Medizinprodukte konzentriert sich die HAEMATO-Gruppe auf hochwertige Produkte der ästhetischen Medizin für Ärzte, Apotheker und Großhändler. Im Zusammenhang mit den ästhetisch-medizinischen Behandlungen gewinnen wir zudem beständig umfangreiche Produkterfahrungen. Im Unternehmenssegment "Handel" nutzen wir diese Produkterfahrungen für die Produktauswahl und Produktentwicklung zur Vermarktung von Markenprodukten an Ärzte, Apotheken und Großhändler. Auf dieser Grundlage erfolgte im Jahr 2018 die Markteinführung einer sich stetig erweiternden Serie von Kosmetikprodukten unter dem Markennamen "M1 Select". ![]() 3.3 WIRTSCHAFTSBERICHT 3.3.1 Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen a) Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Kernmarkt der Geschäftsaktivitäten war im abgelaufenen Geschäftsjahr Deutschland, wobei in den kommenden Jahren auch die bearbeiteten internationalen Landesmärkte zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde mit der Eröffnung von M1-Fachzentren in Sofia (Bulgarien) und Bukarest (Rumänien) die weitere Expansion in Richtung Osteuropa vorangetrieben. Dort sind wir mittlerweile in vier Ländern vertreten und sehen aufgrund relativ geringer Personal- und Sachkosten bei einem verhältnismäßig hohen Preisniveau für medizinisch-ästhetische Behandlungen ein hohes Potential für weiteres, margenstarkes Geschäft. Während das weltweite BIP (Bruttoinlandsprodukt) im Corona-Folgejahr 2021 ein Wachstum von etwa 6,1 % verzeichnen konnte, ist das BIP im Jahr 2022 um 3,7 % auf 100,1 Billionen US-Dollar gestiegen. 1 Gemäß dem IfW Kiel (Institut für Weltwirtschaft) expandiert die Weltwirtschaft derzeit in moderatem Tempo, wobei die Dynamik in den einzelnen Regionen recht unterschiedlich ist. Während die Konjunktur in den Vereinigten Staaten bis zuletzt kräftig war, befindet sich die Wirtschaft im Euroraum in einer Phase der Stagnation; im Vereinigten Königreich und in Japan ging die Produktion im zweiten Halbjahr 2023 sogar merklich zurück. Die konjunkturellen Unterschiede dürften im Prognosezeitraum geringer werden, ein kräftiger Aufschwung ist aber nicht in Sicht: Die Expansion in den Vereinigten Staaten verliert angesichts nachlassender fiskalischer Impulse etwas an Fahrt, in Europa und Japan belebt sich die Konjunktur mit dem Abklingen der bremsenden Wirkungen des Inflationsschocks allmählich. Stimulierend wirkt auch die sich abzeichnende leichte Erholung beim Welthandel. Die wirtschaftliche Aktivität in China dürfte im Prognosezeitraum angesichts struktureller Probleme allerdings nur verhalten expandieren und im Jahresdurchschnitt 2024 merklich schwächer zunehmen als im vergangenen Jahr. Nicht zuletzt deshalb wird der Anstieg der Weltproduktion - gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten - mit 2,8 % im Jahr 2024 etwas niedriger ausfallen als 2023 (3,1 %). Für das kommende Jahr 2025 rechnet das IfW Kiel wieder mit einem Zuwachs von 3,1 %. Die Arbeitslosigkeit in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften nimmt in der nächsten Zeit zwar leicht zu, bleibt aber auf historisch niedrigem Niveau. Die Inflation ist gegenüber dem Höchststand Ende 2022 deutlich zurückgegangen, zuletzt allerdings nur noch wenig gesunken. Vor allem der Anstieg der Preise für Dienstleistungen erweist sich als hartnäckig, so dass die Inflationsraten voraussichtlich erst im Jahr 2025 wieder nachhaltig in die Nähe der Zielmarken sinken. Risiken für die Weltkonjunktur sind vor allem geopolitischer Natur und ergeben sich aus den Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit den US-Präsidentschaftswahlen. So würde eine Zuspitzung von Handelskonflikten die weltwirtschaftliche Aktivität belasten. 2 Gemäß dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hält die wirtschaftliche Schwäche phase in Deutschland auch zum Jahreswechsel 2023/24 an. Nach einem preis-, saison- und kalenderbereinigten Rückgang des BIP um 0,25 % zum Jahresende 2023 deuten aktuelle Frühindikatoren noch nicht auf eine rasche konjunkturelle Erholung hin. Mit einem rückläufigen Trend der Inflation, steigenden Reallöhnen und einer allmählichen Belebung der Weltwirtschaft dürften sich zentrale Belastungsfaktoren für die deutsche Wirtschaft aber im Verlauf dieses Jahres verringern und eine vor allem binnenwirtschaftlich getragene Erholung einsetzen. Bei den Auftragseingängen aus dem Inland deutet sich in zentralen Bereichen zuletzt eine Stabilisierung an; die schwache Auslandsnachfrage, vor allem aus dem Euroraum, belastet aber weiterhin. Mit einer Erholung der Industriekonjunktur ist erst im weiteren Verlauf des Jahres zu rechnen, wenn es zu einer binnenwirtschaftlichen Belebung und wieder anziehenden Exporten kommt. Frühindikatoren geben ein uneinheitliches Bild: Während sich die Konsumstimmung bei den privaten Haushalten tendenziell verbessert, wird die Geschäftslage im Einzelhandel nach Umfragen von ifo und Handelsverband HDE eher als unbefriedigend bewertet. Die Inflationsrate belief sich im Dezember voraussichtlich auf 3,7 %, während sie im November noch bei 3,2 % gelegen hatte. Maßgeblich hierfür war ein Basiseffekt aufgrund der sog. Dezember-Soforthilfe zum Jahresende 2022. Zu Beginn dieses Jahres dürfte die Inflationsentwicklung durch steuerliche und fiskalische Maßnahmen geprägt werden. Im weiteren Verlauf des Jahres dominieren aber weiterhin inflationssenkende Faktoren (sinkende Erzeuger- und Importpreise, straffe Geldpolitik der EZB, angemessene Tarifabschlüsse sowie Normalisierung Gewinnmargen). 3 Ausblick: Die Für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland geht das IfW Kiel davon aus, dass eine konjunkturelle Erholung weiter auf sich warten lässt. Die Frühindikatoren signalisieren, dass die Wirtschaftsleistung in der ersten Jahreshälfte kaum mehr als stagnieren wird. Insgesamt rechnet das IfW Kiel nun für das laufende Jahr nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 0,1 % (Winterprognose: 0,9 %). Erst im kommenden Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt wieder sichtbar um 1,2 % zulegen (Winterprognose: auch 1,2 %). Mit der bislang ausbleibenden Erholung mehren sich die Zeichen, dass auf der deutschen Wirtschaft vor allem strukturelle Probleme lasten und die Expansionsspielräume dementsprechend geringer sind. Insgesamt gehet das IfW Kiel davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2025 nur magere 2 Prozent über dem Niveau aus dem Jahr 2019 liegen wird. In Anbetracht der schwachen wirtschaftlichen Dynamik zeigt sich der Arbeitsmarkt recht robust. Die Beschäftigung dürfte im laufenden Jahr noch einmal etwas zulegen, bevor sie im Zuge des demografischen Wandels auf einen Abwärtstrend einschwenkt. Der weiterhin recht hohe Fachkräftemangel wird auch in Reaktion auf die in den vergangenen Jahren hohe Inflation zu deutlich steigenden Löhnen führen. Da die Verbraucherpreisinflation spürbar sinkt, werden die real verfügbaren Einkommen im laufenden Jahr erstmals nach drei Jahren wieder steigen und den privaten Konsum stimulieren. Die Exporte dürften im laufenden Jahr noch einmal spürbar zurückgehen, bevor sie mit dem sich allmählich wiederbelebenden Welthandel auf einen moderaten Expansionskurs einschwenken. Bei den Unternehmensinvestitionen wird sich das schwache konjunkturelle Umfeld deutlich bemerkbar machen. Das Finanzierungsdefizit des Staates dürfte vor allem aufgrund der Konsolidierungsmaß nahmen von 2,1 % in Relation zum Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 auf 0,8 % im Jahr 2025 zurück gehen. 4 b) Branchenbezogene Rahmenbedingungen Segment "Beauty" Der weltweite Schönheitsmarkt blieb auch im Jahr 2022 (neuere Daten sind nicht verfügbar) ein Wachstumsmarkt, sowohl bei den operativen als auch bei den ambulanten Eingriffen. Basierend auf den Zahlen des weltweit agierenden Branchenverbands der plastischen Chirurgen ISAPS für das Jahr 2022 stieg die Anzahl der gesamten ästhetisch-chirurgischen Eingriffe um 16,7 % gegenüber dem Jahr 2021 (Vorjahr +18,5 %) und die Anzahl der nicht-operativen ästhetisch-kosmetischen Eingriffe um 7,2 % (Vorjahr +19,9 %). Über einen Betrachtungszeitraum der letzten vier Jahre hinweg stiegen ISAPS zufolge die chirurgischen Eingriffe um 41,3 % (vorher 33,3 %) und die nicht-operativen Eingriffe sogar um 57,8 % (vorher 54,4 %). 5 Im operativen Bereich haben die beiden beliebtesten Eingriffe Fettabsaugung und Brustvergrößerung um 21,1 % (Vorjahr 24,8 %) bzw. um 29,0 % (Vorjahr 3,8 %) zugenommen. Auf den Plätzen 3 und 4 der beliebtesten ästhetischen Operationen finden sich Oberlidstraffungen und Bauchdeckenstraffung (Vorjahr Nasenkorrekturen). 6 ![]() Bei den nicht-operativen Eingriffen hat die beliebteste Behandlung "Botulinumtoxin-Unterspritzung" mit 26,1 % (Vorjahr 17,7 %) zugenommen. Auf Platz 2 der beliebtesten Behandlungen finden sich "Hyaluronsäure-Unterspritzungen", diese sind gegenüber dem Vorjahr mit minus 18,3 % rückläufig. Betrachtet man hier den letzten 4-Jahreszeitraum, so zeigt sich eine Zunahme von 15,6 %. 7 Die Länder mit den meisten operativen und nicht-operativen Behandlungen stellen sich wie folgt dar: Die Länder mit den meisten operativen und nicht-operativen Behandlungen ![]() In Deutschland haben sich die Behandlungszahlen im Jahr 2022 etwas differenzierter entwickelt. Im Jahr 2022 war erneut die Fettabsaugung der Spitzenreiter mit einer fast unveränderten Anzahl an Eingriffen (rund 80.000). Auf Platz 2 der beliebtesten Operationen steht mit rd. 76.650 Eingriffen nun wieder die Brustvergrößerung (Vorjahr 66.950 Eingriffe) und auf Platz 3 befindet sich die Augenlidkorrektur mit 59.800 Eingriffen (Vorjahr Platz 2 mit 69.800 Eingriffen). ![]() Die Anzahl der nicht-operativen "Injectables" hat sich in Deutschland von 570.586 Behandlungen im Jahr 2021 auf 496.785 Behandlungen im Jahr 2022 reduziert, das entspricht rund 13 % und 5,3-Prozentpunkte weniger als der weltweite Durchschnitt. Segment "Handel" Vier Branchen dominieren die Industrie in Deutschland: Automobil, Maschinenbau, Chemische Industrie und Elektro-Industrie. Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist nach wie vor der drittgrößte Industriezweig in Deutschland nach dem Fahrzeug- und Maschinenbau. Gemessen am Umsatz steht die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland mit 261,2 Mrd. Euro nur knapp hinter dem Maschinenbau (269,3 Mrd. Euro). Die pharmazeutische Industrie ist ein wichtiger Teil der chemischen Industrie. Knapp 24 Prozent der gesamten Chemieproduktion entfallen auf pharmazeutische Erzeugnisse. Die Branche gehört zu den produktivsten und forschungsintensivsten Wirtschaftszweigen in Deutschland. 8 Im Kalenderjahr 2023 stieg der Umsatz mit Arzneimitteln im gesamten Pharmamarkt (Apotheke und Klinik) um 5,7 % (Vorjahr 5,4 %) auf 59,8 Mrd. Euro (Vorjahr 56,5 Mrd. Euro). Das Wachstum im Teilsegment Apothekenmarkt (Volumen 51,4 Mrd. Euro) betrug 5,0 % (Vorjahr 5,5 %) und im Teilsegment Klinikmarkt (Volumen 8,4 Mrd. Euro) beachtliche 10,4 % (Vorjahr 4,9 %). Nachdem im Vorjahr 2022 der Absatz sich noch um 2,3 % erhöht hatte, ging der Absatz (Zähleinheiten wie z.B. Kapseln, Hübe, Portionsbeutel etc.) im Jahr 2023 insgesamt um 2,0 % zurück. Während im (kleineren) Klinikmarkt (auf den nur rund 8 % der Gesamtmenge entfällt) noch ein Zuwachs von 2,5 % zu verzeichnen ist, war die Absatzmenge im (deutlich größeren) Apothekenmarkt mit 2,3 % rückläufig. 9 Der Apothekenmarkt verbuchte im Kalenderjahr 2023 ein leichtes Umsatzwachstum von knapp 2,0 % (Vorjahr 5,5 %). Es wurden ca. 1,7 Mrd. Packungen (-4 %) im Wert von 47,5 Mrd. Euro (zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers, inkl. Impfstoffen und Testdiagnostika) an Patienten abgegeben. Das Marktsegment der rezeptpflichtigen Präparate wuchs im Gesamtjahr 2023 um 2,6 % (Vorjahr 5 %) nach Umsatz, was einen Geldwert von 41,4 Mrd. Euro entspricht (rd. 791 Mio. Packungen). Der Absatz mit rezeptfreien Arzneimitteln, die über Apotheken und über den Versandhandel abgegeben wurden, ging um 8 % zurück auf rund 903 Mio. Packungen (Vorjahr 980 Mio. Packungen). Dies entspricht einem Umsatzrückgang von 2,3 % auf 6,2 Mrd. Euro. Der Umsatz über Verordnungen auf Privat-Rezepten und grünen Rezepten stieg im Jahr 2023 um +10 % und +14 %. Der Versandhandelsmarkt der rezeptfreien Arznei- und Nichtarzneimittel legte im Jahr 2023 nach Wert um 4 % (Vorjahr 9,5 %) auf rund 3,2 Mrd. Euro und nach Menge um knapp 2 % (Vorjahr 12 %) auf 276 Mio. Packungen zu. Das größte Segment innerhalb der Kategorie OTC-Versandhandel machen nach wie vor die OTC-Arzneimittel aus. Ihr Marktanteil beträgt nach Wert 49 % und nach Absatz 60 %. 10 Die GKV-Arzneimittelausgaben zeigen im Jahr 2023 ein leichtes Umsatz- und Absatzwachstum. Abzüglich der Abschläge von Herstellern (§130a Abs. 1 SGB V) und Apotheken (ohne Berücksichtigung von Einsparungen aus Rabattverträgen) belaufen sie sich im Jahr 2023 auf 52 Mrd. Euro. Dieser Wert liegt um 3,4 % über dem des Vorjahres. Die Einsparungen der gesetzlichen Krankenversicherung durch Herstellerzwangsabschläge und Rabatte aus Erstattungsbeträgen belaufen sich im Jahr 2023 auf knappe 10 Mrd. Euro (Zuwachs von +32 %). Auch für die privaten Krankenversicherungen ergeben sich Einsparungen durch Herstellerzwangsabschläge und Rabatte aus Erstattungsbeträgen. Dieses berechnete Volumen beläuft sich auf 1,4 Mrd. Euro (+26 %). Im Krankenhaus stiegen die Hersteller zwangsabschläge und Rabatte um 12 % auf 260 Mio. Euro. 11 3.3.2 Geschäftsverlauf Die M1-Gruppe ist im wachsenden Markt der ästhetischen Medizin und plastischen Chirurgie tätig und führt ästhetisch-medizinische Behandlungen im Selbstzahlersegment durch (Segment "Beauty"). Im Segment "Handel" vertreibt die Gruppe als pharmazeutischer Hersteller europäische Arzneimittel, Importarzneimittel sowie Medizinprodukte. Ebenso werden in Deutschland zugelassene Arzneimittel anderer Hersteller im Rahmen der Großhandelserlaubnis angeboten. Der Umsatz steigerte sich im Jahr 2023 um 10,9 % auf EUR 316,3 Mio. (Vorjahr EUR 285,3). Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die M1-Gruppe ihre Marktposition im Bereich der Schönheits medizin weiter ausbauen und eröffnete vier neue medizinische Fachzentren im In- und Ausland. Zum 31.12.2023 bestand das M1-Kliniknetzwerk somit aus 58 Standorten. Am 24.11.2023 hat die M1 Kliniken bekannt gegeben, dass sie vollständig die Nutri Care GmbH, Schönefeld und deren 100 %ige Tochtergesellschaft, die niederländischen Versandapotheke "Direct Apotheke Venlo B.V." erwirbt. Mit dieser Übernahme erschließt sich die M1 Kliniken AG ein enormes Wachstumsfeld und erweitert zugleich die Wertschöpfungskette ihrer Gesundheitsdienstleistungen deutlich. Die Direct Apotheke Venlo B.V. aus Maasbree (NL) zählt zu den wachstumsstarken Anbietern im Apotheken-Versandgeschäft für ästhetische Arzneimittel mit den derzeitigen Kernmärkten Deutschland und Niederlande. Im Geschäftsjahr 2022 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich und ist weiter auf Wachstumskurs. Der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2023 betrug EUR 11,67 Mio. (Vorjahr EUR 7,07 Mio.). 3.3.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage a) Ertragslage des M1-Konzerns (IFRS) Die Lage des Unternehmens ist nach wie vor geprägt vom Wachstum unseres operativen Geschäfts und der dynamischen Entwicklung des Marktes für medizinisch-ästhetische Behandlungen sowie Spezialpharmazeutika und Medizinprodukte. Die Umsätze der M1-Gruppe werden im Wesentlichen im Bereich des Handels von im europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zugelassenen Arzneimitteln und Medizinprodukten (Segment "Handel") sowie im Bereich der ästhetischen Medizin erzielt (Segment "Beauty"). Der Umsatz im Segment "Beauty" stieg um 17,6 % auf über 70,8 Mio. Euro (Vorjahr 60,2 Mio. Euro). Die EBIT-Marge in diesem Bereich erhöhte sich von 11,7 % (7,0 Mio. Euro) im Vorjahr auf nunmehr 21,9 % (15,5 Mio. Euro). Die inländischen Beauty-Standorte konnten die EBIT-Marge sogar noch deutlicher von 18,3 % auf 27,9 % steigern und ihr operatives Ergebnis von 9,4 Mio. Euro auf 15,7 Mio. Euro erhöhen. Der Umsatz im Segment "Handel" hat sich von EUR 225,1 Mio. im Jahr 2022 auf EUR 245,5 Mio. im Geschäftsjahr 2023 erhöht. Die EBIT-Marge in diesem Bereich hat sich von 1,0 % (2,3 Mio. Euro) im Vorjahr auf 0,1 % (0,3 Mio. Euro) reduziert. Grund hierfür sind einmalige Wertberichtigungen auf Vorräte aus dem Bereich "Diagnostik", die zu einer Sonderabschreibung von EUR 2,6 Mio. geführt haben. Ohne diesen Effekt wäre die EBIT-Marge im Segment "Handel" höher als im Vorjahr. Die Entwicklung des Umsatzes entsprach der Erwartung der M1. Wir erwarten in den kommenden Jahren steigende Umsätze im Segment Beauty und stabile Margen im Bereich Handel, wobei in diesem Segment weiterhin mit Umsatzveränderungen in beide Richtungen zu rechnen ist. Der Materialaufwand im Verhältnis zum Umsatz erhöhte sich im Geschäftsjahr 2023 auf 84,1 % (Vorjahr 81,5 %). Ursächlich hierfür ist die zuvor erwähnte Sonderabschreibung sowie der von 7 % auf 12 % erhöhte Herstellerzwangsrabatt auf Arzneimittel. Die Personalkosten haben sich erneut reduziert. Während im Vorjahr eine Verringerung um 5,3 % erreicht werden konnte, so sind die Personalaufwendungen im Geschäftsjahr um 17 % von EUR 20,9 Mio. (2022) auf EUR 17,4 Mio. gesunken. Die Personalkostenquote liegt mit 5,5 % deutlich unter der des Vorjahres (2022: 7,3 %). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf EUR 13,5 Mio. und verringerten sich damit um 24,4 % im Vorjahresvergleich (2022: EUR 17,9 Mio.) Wesentliche Kostenpositionen sind unter anderen die Werbe-/ Verkaufsförderungs- und Reisekosten, Kosten der Warenabgabe, Versicherungs und Beratungskosten. Fremdleistungskosten, die nach EUR 1,4 Mio. im Vorjahr auf EUR 0,9 Mio. gesunken sind, sowie die Kosten der Warenabgabe (vor allem Fracht), die von EUR 1,6 Mio. auf nunmehr EUR 1,3 Mio. gesunken sind, tragen wesentlich zu den Aufwendungen, aber auch zur Reduzierung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen bei. Die Raumkosten haben sich mit EUR 2,0 Mio. gegenüber dem Vorjahr (EUR 1,7 Mio.) aufgrund der gestiegenen Energiepreise um 19,1 % erhöht. Das Finanzergebnis sinkt geringfügig von EUR 0,9 Mio. (2022) auf EUR 0,7 Mio. Hierin enthalten sind Beteiligungserträge in Höhe von EUR 1,3 Mio. (Vorjahr EUR 0,9 Mio.). Zinserträge und Zinsaufwendungen führen im Saldo zu Aufwendungen in Höhe von EUR 0,6 Mio., die etwas höher sind als im Vorjahr (EUR 0,2 Mio.). Dies ist vor Allem auf die in 2023 im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegenen durchschnittlichen Zinssätze zurückzuführen. b) Finanzlage des M1-Konzerns (IFRS) Mit einem Bestand an liquiden Mitteln in Höhe von EUR 22,4 Mio. (Vorjahr EUR 35,1 Mio.) sowie sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten von EUR 4,1 Mio. (Vorjahr EUR 17,1 Mio.) zum Jahresende ist die Finanzlage als sehr stabil zu bezeichnen. Das Vorratsvermögen erhöhte sich von EUR 27,6 Mio. (2022) auf EUR 45,5 Mio. - v.a. durch die Realisierung von lukrativen Einkaufs-Opportunitäten. Das Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen. Langfristige Vermögenswerte sind zu 140 % durch Eigenkapital gedeckt (Vorjahr 159 %). Die Entwicklung der Liquidität des Konzerns lässt sich anhand der Kapitalflussrechnung, welche nachfolgend dargestellt ist, abbilden. In der Betrachtung der Bilanzpositionen an den ausgewiesenen Bilanzstichtagen haben sich die liquiden Mittel um EUR 12,7 Mio. reduziert. Der operative Cashflow zeigt sich mit EUR 7,8 Mio. (Vorjahr EUR 20,8 Mio.) gegenüber dem Vorjahr um EUR 12,0 Mio. reduziert. Dies liegt im Wesentlichen an der Zunahme der Vorräte, die für einen Mittelabfluss von EUR 17,2 Mio. verantwortlich sind, während im Vorjahr durch die Abnahme der Vorräte EUR 7,6 Mio. Mittelzufluss generiert wurden, mithin ein Delta von EUR 24,8 Mio. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von EUR -9,4 Mio. (Vorjahr EUR -1,1 Mio.) ist insbesondere geprägt durch Investitionen in das Finanzanlagevermögen (EUR 10,3 Mio., Vorjahr 0). Dies ist zum Großteil dem HAEMATO-Teilkonzern zuzuordnen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist mit EUR -27,8 Mio. negativ (Vorjahr EUR -22,4 Mio.) und ist maßgeblich beeinflusst von den im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die HAEMATO AG zurückgeführten Bankverbindlichkeiten (EUR 3,6 Mio.), Auszahlungen für zurückgeführte Darlehen (EUR 24,7 Mio.), saldierten Auszahlungen aus Transaktionen aus dem Kauf und Verkauf eigener Anteile (EUR 7,6 Mio.), die Tilgung von Nutzungsrechten (EUR 4,2 Mio.) sowie die Zahlung von Dividenden an Minderheitengesellschafter (EUR 2,0 Mio.). Die finanzielle Entwicklung des M1 Kliniken Konzerns stellt sich im Berichtszeitraum anhand der Kapitalflussrechnung bei indirekter Ermittlung der Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit wie folgt dar: scrollen
Weitere Angaben zum Cashflow der abgelaufenen Rechnungsperiode finden sich in der Cashflow- Rechnung im Konzernabschluss sowie den hierzu erfolgenden Erläuterungen im Konzernanhang (Notes). Investitionen plant die M1-Gruppe vor allem im Rahmen des weiteren Ausbaus der betriebenen Infrastrukturen von Kliniken und Fachzentren. Diese Investitionen werden im Jahr 2024 im mittleren sechsstelligen Bereich liegen und sollen weitestgehend durch Eigenmittel finanziert werden. c) Vermögenslage des M1-Konzerns (IFRS) Die Kapitalstruktur ist als gut zu bezeichnen. Das Eigenkapital stieg von EUR 143,05 Mio. auf EUR 143,22 Mio. im Geschäftsjahr 2023. Die Eigenkapitalquote ist auf 67,3 % gesunken (Vorjahr 72,6 %), was durch die Erhöhung der Bilanzsumme durch gestiegene Vorräte und erhöhte Immaterielle Vermögensgegenstände (Firmenbeteiligungen) begründet ist. Die kurzfristigen Vermögenswerte sind von EUR 107,3 Mio. am 31.12.2022 auf EUR 110,6 Mio. am 31.12.2023 gestiegen. Diese beinhalten vor allem Kassen- und Bankbestände (EUR 22,4 Mio. Vorjahr EUR 35,1 Mio.), Forderungen aus Lieferung und Leistung (EUR 28,0 Mio.; Vorjahr EUR 21,8 Mio.), Vorräte (EUR 45,5 Mio.; Vorjahr EUR 27,6 Mio.) sowie sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte (EUR 4,1 Mio.; Vorjahr EUR 17,1 Mio.). Die Vorräte haben sich im Vergleich zum Vorjahr durch Ausnutzung von besonders attraktiven Einkaufsmöglichkeiten stichtagsbedingt auf EUR 45,5 Mio. erhöht (Vorjahr EUR 27,6 Mio.). Die langfristigen Vermögenswerte sind auf EUR 102,4 Mio. angestiegen (Vorjahr EUR 89,7 Mio.). Diese beinhalten insbesondere Sachanlagen (inkl. Nutzungsrechte gemäß IFRS 16) von EUR 13,8 Mio. (Vorjahr EUR 17,2 Mio.), Immaterielle Vermögensgegenstände (inkl. Geschäfts- und Firmenwerte) in Höhe von EUR 87,4 Mio. (Vorjahr EUR 60,3 Mio.) sowie sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von EUR 0,9 Mio. (Vorjahr EUR 12,0 Mio.). Die wirtschaftliche Lage kann insgesamt als gut bezeichnet werden. 3.3.4 Finanzielle Leistungsindikatoren des M1-Konzerns (IFRS) Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Kennzahl Umsatz und EBT (Ergebnis vor Steuern) heran. Der Umsatz erhöhte sich im Berichtsjahr um 10,9 % auf EUR 316,3 Mio. (Vorjahr EUR 285,3 Mio.). Das EBT beträgt EUR 16,4 Mio. (Vorjahr EUR 10,2 Mio.) und hat somit um 60,7 % zugenommen. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) beträgt EUR 21,0 Mio. (Vorjahr EUR 15,4 Mio.), was eine Erhöhung von 36,3 % bedeutet. Der M1-Konzern arbeitet insgesamt profitabel und die wirtschaftliche Lage kann als gut bezeichnet werden. 3.3.5 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren des M1-Konzerns (IFRS) Im Bereich der nicht-finanziellen Leistungsindikatoren beobachtet die M1-Gruppe maßgeblich im Segment "Beauty" die Kundenbewertungen zu den in der Klinik sowie im Netzwerk der Fachzentren durchgeführten medizinisch-ästhetischen Behandlungen. Ziel ist es, z.B. den Umfang der positiven Google-Bewertungen laufend zu steigern, was letztlich die Stärke der dem Marktauftritt zugrundeliegenden Marken (z.B. "M1 Med Beauty") positiv beeinflusst. Die Imageentwicklung der Marken wird laufend kontrolliert und negative Bewertungen in der Kundenbetreuung umgehend behandelt. 3.4 EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben. 3.5 PROGNOSEBERICHT 3.5.1 Gesamtwirtschaftlicher Ausblick Laut der Prognose der Bundesregierung wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 lediglich um 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr wachsen. Damit befände sich Deutschland in einer Stagnation. Die Regierung rechnet für das Jahr 2024 mit einer erheblich schwächeren Entwicklung der Wirtschaftsleistung als noch im Herbst 2023 und korrigierte die Prognose um 1,1 Prozentpunkte deutlich nach unten. Die Auswirkungen der ansteigenden Preise im Energiesegment und allgemein der hohen Inflation sowie die allgemeine weltwirtschaftliche Schwäche, unter anderem bedingt durch die Folgen des Krieges in der Ukraine, belasten die deutsche Wirtschaft deutlich stärker als noch vor sechs Monaten angenommen. Auch für das kommende Jahr 2025 wurde die Prognose nach unten korrigiert. Gemäß der Einschätzung des IfW Kiel lassen die Auftriebskräfte länger auf sich warten, prägen aber - wenn auch abgeschwächt - in naher Zukunft das Konjunkturbild. Seit der Winterprognose des IfW Kiel haben die meisten Frühindikatoren enttäuscht, und auch die realwirtschaftliche Aktivität fiel im Schlussquartal des Jahres 2023 mit einem Rückgang um 0,3 % noch schwächer aus vom IfW prognostiziert. Insbesondere die Industrieproduktion war bis zuletzt deutlich abwärtsgerichtet; offenbar konnten die immer noch recht hohen Auftragspolster das seit längerem schwächelnde Neugeschäft weniger stützen, als erwartet worden war. In der Folge zeigt sich das Verarbeitende Gewerbe schwächer als erwartet, während der Einbruch der Bauaktivität im vierten Quartal witterungsbedingt überzeichnet sein dürfte. Neben dem darbenden Wohnungsbau und schwachen Exporten sticht verwendungsseitig der Einbruch der Ausrüstungsinvestitionen hervor, nachdem diese zuvor der stagnierenden gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Verlauf des vergangenen Jahres auffallend getrotzt hatten. Der private Konsum war wie erwartet leicht aufwärtsgerichtet, der öffentliche Konsum expandierte im vergangenen Halbjahr sogar kräftig. Insgesamt zeigt sich die deutsche Wirtschaft um den jüngsten Jahreswechsel konjunkturell in schwacher Verfassung. Hierzu passt, dass die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung nunmehr auch ausweislich von Unternehmensbefragungen im Einklang mit den Schätzungen zur Produktionslücke steht, die schon zuvor eine Unterauslastung signalisierte. Für den Jahresauftakt erwartet das IfW Kiel einen abermaligen - wenn auch nur leichten - Rückgang der ökonomischen Aktivität, dem sich im weiteren Verlauf eine moderate Erholung anschließen sollte. Diese wird maßgeblich durch eine allmählich einsetzende Belebung des privaten Konsums und ein nach und nach anziehendes Auslandsgeschäft getragen. Die jeweiligen Auftriebskräfte - steigende Massenkaufkraft im Inland und anziehende Auslandsnachfrage - fallen jedoch schwächer aus bzw. setzen später ein als bislang erwartet. Zudem wird die unternehmerische Investitionstätigkeit nunmehr deutlich schwächer eingeschätzt. Alles in allem dürfte das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr mit einer Zunahme um 0,1 % praktisch stagnieren und im kommenden Jahr um 1,2 % zulegen. 12 Am 21. Februar hat das Bundeskabinett den Jahreswirtschaftsbericht 2024 beschlossen. Mit dem Jahreswirtschaftsbericht, der zu Beginn eines jeden Jahres vorgelegt wird, stellt die Bundesregierung ihre wirtschafts- und finanzpolitischen Schwerpunkte und ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr vor und nimmt zum Jahresgutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Stellung. In der Jahresprojektion geht die Bundesregierung davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft im Jahresverlauf 2024 langsam von diesen Belastungen erholt und wieder an Dynamik gewinnt. Insgesamt wird in der Jahresprojektion für dieses Jahr mit einer Steigerung des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 0,2 % gerechnet. 2025 schwenkt die Wirtschaft der Projektion gemäß mit einem Wachstum um 1,0 % wieder auf einen Wachstumspfad ein. Wachstumsimpulse dürften dabei vor allem vom privaten Verbrauch ausgehen. Der Anstieg der Verbraucherpreise dürfte spürbar abnehmen und sich nach einer jahresdurchschnittlichen Rate von 5,9 % im vorangegangenen Jahr weiter deutlich auf 2,8 % im laufenden Jahr verringern. Im Jahr 2025 dürfte die Inflationsrate mit 1,9 % wieder nahe dem EZB-Zielwert von 2,0 % liegen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren weiterhin positiv darstellt. Der Beschäftigungsaufbau dürfte sich weiter fortsetzen, wenn auch mit etwas geringerer Dynamik als im Vorjahr. Nach einem leichten jahresdurchschnittlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Jahr wird im Zuge der konjunkturellen Erholung 2025 ein Rückgang erwartet. 13 Gemäß der Herbstprognose des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen (VFA) wird für 2024 ein Produktionsplus von rund 2 % erwartet, jedoch sieht der Verband die hohen Preise für Vorprodukte als Risiko, welches die Pharmaindustrie in ihren Finanzierungsspielräumen einengt. Diese seien aber dringend für Investitionen nötig. 14 Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben im vergangenen Jahr mit 52,9 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert erreicht. Im Zehnjahresvergleich sei ein Anstieg von 88 Prozent zu verzeichnen, berichtete das Wissenschaftliche Institut der AOK (Wido). Dabei machten patentgeschützte Medikamente inzwischen jeden zweiten Euro der Kosten aus, während sie nur einen kleinen Teil der Versorgung abdeckten. Patentgeschützte Medikamente erzielten demnach im vergangenen Jahr in der GKV einen Umsatz von 27,8 Milliarden Euro. Vor zehn Jahren hatten die Ausgaben bei 13,9 Milliarden Euro gelegen. Damit verdoppelten sich die Kosten seit 2013. Gleichzeitig deckten die patentgeschützten Medikamente den Angaben zufolge nur einen kleinen Teil der Versorgung ab - nämlich 6,8 %. Im Jahr 2013 hatte dieser Wert noch bei rund zwölf Prozent gelegen. 15 Das Ausgabenvolumen für Arzneimittel steigt im Jahr 2024 bundesweit um 7,95 %. Das sind 3,8 Milliarden Euro mehr im Jahr 2023. Auf die Steigerung haben sich die KBV (Kassenärztliche Bundesvereinigung) und der GKV-Spitzenverband in den Rahmenvorgaben für 2024 geeinigt. Für Heilmittel wird aktuell ein Plus von 2,55 % erwartet. Der vergleichsweise starke Ausgabenanstieg im Arzneimittelbereich lässt sich insbesondere mit gesetzgeberischen Maßnahmen begründen. So sinkt der Herstellerabschlag für Fertigarzneimittel ab dem 1. Januar 2024 wieder auf sieben Prozent. Dadurch steigen die Ausgaben für Medikamente. Durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz war der Abschlag befristet für das Jahr 2023 auf zwölf Prozent angehoben worden, was zu einem eher moderaten Wachstum der Arzneimittelausgaben in 2023 geführt hat. 16 3.5.2 Unternehmerischer Ausblick Wir beurteilen die mittelfristige Entwicklung der M1-Gruppe weiterhin positiv und gehen in den kommenden Jahren von einer Fortsetzung des Wachstumskurses aus. Für das Jahr 2024 geht die Gesellschaft von einer weiteren Aufhellung des Geschäftsumfeldes aus. Nach ihrer weltweiten Eindämmung ist die Corona-Pandemie kein limitierender Faktor mehr. Ebenso haben die Kriegshandlungen in der Ukraine und im Israel-Gaza-Konflikt keine negativen Auswirkungen für das Konsumverhalten der Kunden der M1-Gruppe. Die Gesellschaft geht im Segment "Beauty" von einer Steigerung der Behandlungszahlen in den Standorten sowie weiteren Praxiseröffnungen aus. Bis zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung wurden im Jahr 2024 bereits drei weitere Praxen in Deutschland eröffnet und die Anzahl der medizinischen Fachzentren auf 61 Standorte erhöht. Weitere Standorte im In- und Ausland befinden sich in der konkreten Vorbereitung zur Eröffnung im Jahr 2024. Durch die Steigerung der Auslastungen in den bestehenden Standorten sowie durch neue Standorte erwartet die Gesellschaft ein Wachstum im Jahr 2024 im Beauty-Segment von rund 10 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieses wird sich auch auf die Ertragslage im Segment "Beauty" auswirken, wobei die geplanten Neueröffnungen einen negativen Einfluss auf das Ergebnis des Beauty-Segments entfalten werden. Die Umsatzausweitung wird mit unterproportional steigenden Fixkosten begleitet. Auch im "Handelssegment" wird sich die Entwicklung des Unternehmens voraussichtlich weiterhin positiv gestalten, wobei es nur schwer möglich ist, eine konkrete Umsatz- und Ertragsprognose zu geben. Die Pharmabranche bietet ein großes Wachstumspotenzial, wobei der Ausbau des Marktanteils im Parallelimportgeschäft als Kerngeschäft und Grundlage für die Erschließung neuer Geschäftsfelder angesehen wird. Im Bereich der "Specialty Pharma" des Handelssegments liegt der Schwerpunkt weniger auf einer Umsatzsteigerung als vielmehr auf einer Sicherung bzw. Steigerung der relativen Margen. Der anhaltende Preisdruck auf der Abgabenseite für parallelimportierte Arzneimittel über die Hersteller und Krankenkassen bleibt bestehen. Die hohe Inflation sowie weitere geopolitische Unsicherheiten, lassen jedoch keine konkreten Ergebnisprognosen zu. Im Vergleich zu den Vorjahren wird mit steigenden Aufwendungen in der Warenbeschaffung und für Transportleistungen gerechnet. Dieser Effekt soll durch weitere konsequente Portfoliobereinigungen - hin zu margenstarken Produkten und einem seit Mitte 2021 laufenden zusätzlichen Kosteneffizienzprogramm - kompensiert werden. Die positive Entwicklung beider Geschäftsbereiche wird folglich auch zu einer Verbesserung der Finanzlage führen und zu einem positiven operativen Cashflow beitragen. Die o.a. Prognosen basieren darauf, dass geopolitische Krisen sich nicht weiter verschärfen und die Corona-Pandemie als beendet angesehen werden kann. Wir werden auch zukünftig in der Lage sein, unseren Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nach zukommen. 3.6 CHANCEN- UND RISIKOBERICHT 3.6.1 Risikomanagementsystem Der M1-Konzern nutzt ein Risikomanagementsystem zur systematischen Identifizierung signifikanter und bestandsgefährdender Risiken, um deren Auswirkungen zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu erarbeiten. Das Ziel des Risikomanagementsystems besteht im Wesentlichen darin, finanzielle Verluste, Ausfälle oder Störungen zu vermeiden oder geeignete Gegenmaßnahmen unverzüglich umzusetzen. Im Rahmen dieses Systems werden Vorstand und Aufsichtsrat frühzeitig über Risiken informiert. Wichtige Mechanismen der Früherkennung bilden dabei die Überwachung der Liquidität und der Ergebnisentwicklung. Die Überwachung der operativen Entwicklung und die rechtzeitige Ermittlung von Planabweichungen ist Aufgabe des Controllings und des Qualitätsmanagements. Falls notwendig, entscheiden die jeweiligen Verantwortlichen der Fachabteilungen gemeinsam mit dem jeweiligen Leitungspersonal über die angemessene Strategie und Maßnahmen bei der Steuerung der Risiken. 3.6.2 Risikobericht Der M1-Konzern betreibt eigene Einrichtungen für medizinische Dienstleistungen und stellt Infrastrukturleistungen für Dritte zur Verfügung und betreibt Handelsaktivitäten im Pharma- und Medizinproduktemarkt. Die Gesundheit und das Wohl der von uns (direkt wie indirekt) betreuten Patienten stellt hohe Maßstäbe an den Umgang mit Risikofaktoren und die etablierten Maßnahmen zur Kontrolle der Risikofaktoren. Aufgrund der langjährigen Erfahrung der M1-Gruppe in ihren relevanten Märkten und der inzwischen etablierten führenden Marktposition ist M1 in der Lage, die sich stellenden Risiken zu beherrschen und den Eintritt von Risikoereignissen mit geringstmöglichen Auswirkungen zu kontrollieren. Die Gesundheitsbranche und hier vor allem die Marktsegmente, in denen M1 vornehmlich tätig ist, bieten vielfältige unternehmerische Chancen, die M1 aufgrund des integrierten Geschäftsmodells wahrnehmen kann. Die Ausbalancierung von unternehmerischen Chancen und den damit immanent verbundenen Risiken ist Grundlage des Geschäftsansatzes der M1. Dabei betrachtet M1 im Wesentlichen sechs Risikofelder, aus denen sich für die Unternehmensgruppe Risikosituationen ergeben können. a) Branchenspezifische Risiken Segment "Beauty" Das Gesundheitswesen ist in Deutschland - aber auch in den meisten anderen internationalen Märkten - stark reguliert. Gesetzesänderungen in Bezug auf die Leistungserbringung in den für die M1 relevanten Marktsegmenten können sich auf die Unternehmensstrategie und die operative Leistungsfähigkeit der M1 auswirken. So ist von besonderer Relevanz, welche organisatorischen Strukturen sowie welche individuellen (medizinischen) Qualifikationen gefordert sind, um die von M1 erbrachten medizinischen Leistungen anzubieten. M1 beobachtet hierfür intensiv die gesetzgeberischen Maßnahmen (zusammen mit relevanten Fachjuristen), analysiert im Rahmen des Risiko- und Chancenmanagements, welche Entwicklungen sich ergeben (könnten), und beurteilt deren Auswirkungen auf die Umsatz- und Ertragslage der Gruppe. Seit einigen Jahren entwickelt sich im Gesundheitsmarkt ein Engpass an Fachkräften, was sowohl die pflegerischen als auch die ärztlichen Funktionen betrifft. Hierfür entwickelte die Bundesregierung in den letzten Jahren verschiedene Personalgewinnungsstrategien, die den Fachkräfte- Engpass jedoch noch nicht nachhaltig auffangen konnten. Die Personalknappheit ist auch für M1 spürbar und wird als limitierender Faktor bei der Realisierung der Wachstumsziele empfunden. Zudem muss jederzeit sichergestellt werden, dass neu eingestelltes Personal den hohen fachlichen Anforderungen der M1 entspricht. Schließlich realisieren wir einen Druck auf die Personalkostenentwicklung bei M1, da sich der Arbeitsmarkt im Gesundheitswesen bereits zum ,Nachfragemarkt' der Stellensuchenden entwickelt hat. Diesbezüglich arbeitet M1 an der hohen Reputation des Unternehmens im Personalmarkt, um ein möglichst hohes und konstantes Angebot an Arbeitskräften realisieren zu können. Im Bereich der Schönheitsbehandlungen besteht das Risiko, dass sich das Schönheitsempfinden in der Gesellschaft ändert. Sollte sich ein anderes Schönheitsideal entwickeln, das im Widerspruch zu den von M1 erbrachten Leistungen steht, könnte dies ein erhebliches unternehmerisches Risiko darstellen. Aufgrund seiner marktführenden Position und der hohen Anzahl an Kundenkontakten ist M1 sehr frühzeitig in der Position, Entwicklungen im ,Schönheitsbewusstsein" der Zielkunden zu identifizieren und hieraus Schlüsse in Bezug auf das zur optimalen Marktabdeckung erforderliche Angebotsspektrum abzuleiten. Des Weiteren könnten neue Marktteilnehmer in Konkurrenz zu uns treten, deren Konzept an unserem ausgerichtet ist. Sollten diese neuen Marktteilnehmer eigene "Unique Selling Propositions" entwickeln, könnte dies ebenfalls ein unternehmerisches Risiko darstellen. M1 verfolgt das Wettbewerbsumfeld in den eigenen Marktsegmenten genau und beobachtet einzelne entstehende Wettbewerber bzw. Angebotsketten. Grundsätzlich erkennen wir, dass sich das Feld der Anbieter verstärkt und auch vereinzelt der Versuch unternommen wird, "Angebotsketten" nach dem Modell der M1 im Markt zu etablieren. M1 sieht diesen sich ausdifferenzierenden Wettbewerb als positives Signal für die eigene Strategie und das hohe Potenzial der gewählten Marktsegmente. Der sich auf mehrere Jahre belaufende Wettbewerbsvorsprung versetzt M1 dabei in die Position, neuen Wettbewerbern und neuen Angebotsformen adäquat zu begegnen und die eigene relative Marktposition zu halten und sogar auszubauen. Segment "Handel" Gesetzliche Regulierungsmaßnahmen innerhalb der gesamten europäischen Union, ein starker Margendruck im Pharmamarkt sowie der permanente Wandel des Parallelimportmarktes durch Wechselkursrisiko und Preisunterschiede bei der Beschaffung der Arzneimittel können einen negativen Einfluss auf unsere Umsatz- und Ergebnissituation haben. Die Original-Hersteller versuchen nach wie vor, die einzelnen europäischen Märkte zu kontingentieren oder Single-Channel-Distributoren zu nutzen, um Exporte zu erschweren. Des Weiteren versuchen die Original- Hersteller durch Erhalt von hohen Listenpreisen, unter Abschluss von nachträglichen Rabattvereinbarungen Exporte zu erschweren. Außerdem besteht grundsätzlich die Gefahr, dass sich die Abgabepreise in den verschiedenen Ländern der EU sukzessive angleichen oder in einzelnen Ländern beziehungsweise für einzelne Präparate Exportverbote erlassen werden. Mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz aus dem Jahr 2022 wird die für das Jahr 2023 befristete Erhöhung des Herstellerabschlag für erstattungsfähige Arzneimittel von 7 auf 12 Prozent zum 1. Januar 2024 wieder auf 7 Prozent reduziert und der Bereich "Handel" dadurch wieder etwas entlastet. Der lukrative Bereich "Lifestyle und Aesthetics" soll weiter ausgebaut werden und somit den Fokus auf dauerhaft höhere Margen unterstützen. Rechtliche Risiken ergeben sich vor allem aus dem Vertrieb unserer Produkte und insbesondere aus marken- und patentrechtlichen Fragestellungen. Als Importeur gelten wir arzneimittelrechtlich als pharmazeutischer Unternehmer. Wir tragen daher das Risiko von Marktrücknahmen. b) Reputations-/Qualitätsrisiken Risiken, die der Reputation der M1 schaden könnten, ergeben sich vor allem im Segment "Beauty" aus der Patienten- bzw. Kundenzufriedenheit. Hier können Qualitätsmängel bei der Durchführung der Behandlungen, bei den hygienischen Standards sowie bei den verwendeten Produkten von Relevanz sein. Zur Vermeidung von Risiken aus einer unzureichenden Qualität der durchgeführten Behandlungen verfolgt M1 ein umfangreiches medizinisches Qualitätsmanagement. Dies beginnt damit, dass ausschließlich Ärzte die medizinischen Behandlungen im Bereich der Unterspritzungstherapien durchführen. Dies ist Grundbedingung in den M1-Fachzentren, da die Qualität der Behandlungen letztlich untrennbar mit dem Markenimage der genutzten M1-Marken verbunden ist. Im chirurgischen Bereich sind ausschließlich Fachärzte mit den Behandlungen betraut. Seit 2017 hat M1 ein eigenes Schulungsinstitut ("M1-Akademie") aufgebaut, in dem neu in die Praxisbetriebe eintretende Ärzte von hochqualifizierten Supervisoren im Rahmen eines mehrwöchigen, strukturierten Programms geschult und auf das Behandlungsspektrum eingearbeitet werden. Auch im weiteren Tätigkeitsablauf erfolgen regelmäßig interne Audits durch die Supervisoren. Daneben laufen mehrfach im Monat Weiterbildungsveranstaltungen zur Vertiefung von Behandlungsformen und Einführung von neuen Produkten. Auch im chirurgischen Bereich werden durch das Klinikmanagement und den ärztlichen Leiter regelmäßige Konferenzen durchgeführt, die der Verbesserung der Behandlungsabläufe dienen. In den von M1 bearbeiteten Marktsegmenten verfolgt das Unternehmen die klare Strategie, nur eine limitierte Anzahl von Behandlungen anzubieten. Hierbei handelt es sich um die im Markt am meisten nachgefragten Behandlungen. Durch diese konsequente Spezialisierung erhalten die Ärzte einen hohen Grad an Routine, was letztlich zu einer qualitativ hochwertigen Behandlung führt. Ein umfassender Hygieneplan, der von einem in Deutschland führenden Krankenhaushygieniker entwickelt wurde, ist in allen von M1 betriebenen Klinikbetrieben sowie den Praxisbetrieben etabliert. Hierzu wurde eine Audit-Checkliste entwickelt, die von den Praxen regelmäßig abgearbeitet und auch bei unangekündigten zusätzlichen Audits geprüft wird. Auch in Bezug auf die verwendeten Materialien (Behandlungsprodukte, Instrumente, etc.) verfolgt M1 eine umfassende Qualitätsstrategie. Grundsätzlich wird im Bereich der Behandlungsprodukte ausschließlich eine Zusammenarbeit mit den Marktführern in ihren relevanten Marktsegmenten eingegangen. Hierzu erfolgt ein weltweites Sourcing der Produkte. Publikationen sowie die Stellungnahmen weltweiter Aufsichtsgremien bei der Bewertung der Produktsicherheit werden ausgewertet. Bei den Behandlungsinstrumenten wird auf die Langlebigkeit, Behandlungssicherheit und den risikolosen Einsatz geachtet. Im Handelssegment besteht eine Vielzahl bereits gesetzlich vorgeschriebener Richtlinien, deren strenge Befolgung einen hohen Qualitätsstandard sichert. c) Ertragsorientierte Risiken Die wesentlichen Kostenpositionen im behandlungsnahen Geschäftsfeld der M1 (Segment "Beauty") bestehen aus Materialkosten (Behandlungsmaterialien), Personalkosten und Infrastrukturkosten. Bei der Beschaffung der Medikamente, Medizinprodukte und Medizintechnik können sich durch allgemeine Preissteigerungstendenzen negative Einflüsse auf die Ergebnissituation ergeben. Die verwendeten Behandlungsmaterialien werden von einer begrenzten Anzahl von international operierenden Anbietern bezogen. Eine Änderung der Preispolitik dieser Anbieter hätte unmittelbaren Einfluss auf die Ertragslage, sofern die Lieferanten nicht ersetzt werden können. Diesem Risiko wirkt M1 mit einer klaren Diversifizierung des Spektrums der angebotenen Behandlungsprodukte entgegen. Hierdurch wird die faktische Abhängigkeit von einzelnen Anbietern reduziert. Zudem ist M1 auf internationalen Beschaffungsmärkten aktiv und nutzt Preisspielräume aus diesem Ansatz. Allgemeine Preissteigerungstendenzen sowie Lohntrends wirken ebenso ergebnisbelastend. Sollte es mittelfristig nicht möglich sein, diese Belastungen im Preis oder durch Effizienzsteigerungen aufzufangen, so wirkt diese ergebnisbelastend. In diesem Zusammenhang liegt der Fokus von M1 vor allem auf einer optimalen Auslastung der vorhandenen Kapazitäten, wodurch steigende Kosten auf eine höhere Anzahl an Behandlungen verteilt werden können. Im Bereich der Infrastrukturleistungen besteht die Option, steigende Kosten an die Kunden weiter zu verrechnen. Zudem werden Leistungen der Infrastruktur vorzugsweise auf Grundlage langlaufender Verträge (z.B. Mietverträge) abgeschlossen, so dass die allgemeinen Preissteigerungstrends kontrolliert werden können. Schließlich besteht das Risiko, dass Nutzer (selbständige Ärzte oder medizinische Leistungserbringer) der von M1 zur Verfügung gestellten Praxisinfrastrukturen durch eigene Fehlentscheidungen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und hierdurch Erstattungen für erbrachte Infrastrukturleistungen ausfallen. Dieses Risiko beobachtet M1 durch ein enges Monitoring der medizinischen Leistungserbringung (Kundenbewertungen) sowie einer laufenden Analyse der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Partner, um frühzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Neben den Kosten der Leistungserstellung sind die im Absatzmarkt realisierbaren Preise wesentlicher Stellhebel für Umsatz und Ertrag der Unternehmensgruppe. Hier positioniert sich die M1-Gruppe als führender Preiswettbewerber für (schönheits-) medizinische Leistungen und Produkte. Sollten andere finanzstarke Unternehmen versuchen, als Wettbewerber in den Markt einzutreten, so könnte dies zu einem Preiswettbewerb führen, der die Margen belastet. Die gute Finanzausstattung der M1-Gruppe ermöglicht eine nachhaltige Umsetzung dieser Strategie. Im Segment "Handel" haben die Wettbewerbsrisiken aufgrund von neuen Mitbewerbern in der Branche zugenommen. Wir gehen davon aus, unsere Marktanteile mittelfristig aufgrund unseres starken Direktvertriebes weiter ausdehnen zu können. Möglicherweise sind jedoch im Zuge weiterer Organisationsoptimierungen zusätzliche Kosten oder Investitionen zu erwarten. Die Gruppe könnte durch Wettbewerber mit finanziell oder organisatorisch größeren Ressourcen negativ belastet werden. Sollte die aggressive Preispolitik durch Vergabe von Rabattverträgen weiter zunehmen, wird das negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben oder zu Verlusten am Marktanteil führen. Zur Abfederung weiterer Ertragsrisiken ist schließlich der umfangreiche Versicherungsschutz des M1-Konzerns zu nennen. Neben einer Arzthaftpflichtversicherung ("Beauty"-Segment), welche finanzielle Risiken aus Behandlungsfehlern übernimmt, besteht die gesetzlich vorgeschriebene Arzneimittelhaftlicht als Pharmazeutischer Hersteller gemäß AMG. Schließlich wurde für den Betrieb der eigenen Klinik eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgeschlossen, welche die Kostenrisiken aus einer Unterbrechung des Klinikbetriebs in Folge eines Sachschadenereignisses abdeckt. d) Finanzwirtschaftliche Risiken Finanzielle Risiken können sich in Bezug auf den Ausfall von Forderungen, die Änderung von Zinsen sowie die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit der Gruppe ergeben. Den Risiken aus möglichen Forderungsausfällen wird durch ein aktives Forderungsmanagement begegnet. Im Bereich der medizinischen Behandlungen wird dabei sichergestellt, dass im Regelfall Kundenzahlungen bereits vor der Durchführung der Behandlungen oder unmittelbar nach Abschluss der Behandlungen realisiert werden. Hierdurch sind nahezu keine Endkundenforderungen von einem Ausfall bedroht. Bei Kunden für Infrastrukturleistungen analysiert M1 laufend die wirtschaftliche und qualitätsseitige Entwicklung der Kunden, um ggfs. frühzeitig Sicherungsmaßnahmen ergreifen zu können. Im Handels- und Großkundenbereich prüft M1 regelmäßig die Bonität der Partner und die Einhaltung der gewährten Zahlungsziele. In Einzelfällen werden für größere Forderungspositionen die Stellung von Sicherheiten verlangt. Wesentliche Währungsrisiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft beeinflussen könnten, bestehen nicht. Warenlieferungen aus Fremdwährungsländern werden innerhalb sehr kurzer Fristen abgewickelt. Leistungen in Nicht-Euro-Ländern wurden 2023 nur in geringem Umfang angeboten. Die finanzielle Sicherheit der M1-Gruppe wird im Wesentlichen durch die hohe Eigenkapitalquote garantiert. In den Jahren 2017 und 2018 hat die M1 Kliniken AG zwei Kapitalerhöhungen durchgeführt, die in Summe einen Liquiditätszufluss von ca. EUR 30 Mio. erzielten. Hierdurch ist die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Gruppe gewährleistet. Die verfügbare Liquidität wird konservativ verwaltet mit dem Ziel, keine Kapitalverluste (z.B. durch, Verwahrentgelte') zu erleiden. Die Gruppe bedient sich eingeräumter Kreditlinien eines Bankenkonsortiums. In diesen Vereinbarungen sind Finanzkennzahlen definiert, deren Nichteinhaltung grundsätzlich zu Kündigungsmöglichkeiten einzelner Kreditgeber führen können. Die zur Verfügung gestellten Kreditlinien werden regelmäßig nicht in voller Höhe ausgenutzt. Durch ein rollierendes Unternehmens- und Finanzplanungssystem sind wir jederzeit in der Lage, auf Veränderungen im Finanzmittelbedarf kurzfristig zu reagieren. Daneben finanzieren wir uns im Segment Handel über ein Kundenfactoring. Darüber hinaus besteht ein Darlehen für die M1 Kliniken AG, welches im Jahr 2020 abgeschlossen wurde. Bei dem durch die M1 Kliniken AG abgeschlossenen Darlehen handelt es sich um einen sogenannten KfW-Unternehmerkredit mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Die Tilgung setzt nach einem Jahr Laufzeit ein. Zur weiteren Schonung der Liquidität erfolgt selektiv die Umsetzung von Leasinginstrumenten bzw. Finanzierungsinstrumenten. So wurde die in Berlin-Köpenick betriebene Schlossklinik 2015 in ein ,Sale-and-Lease-Back' Modell überführt und die bei der Entwicklung der Immobilie investierten Mittel wieder freigesetzt. Die Flächen des Praxisnetzwerkes werden ausschließlich über langlaufende Verträge gemietet, so dass keine Erwerbskosten für die Immobilien anfallen. e) Infrastrukturelle Risiken Unter den infrastrukturellen Risiken versteht M1 maßgeblich Risiken aus dem IT-Bereich sowie im Bereich des Personalmanagements. Die IT-Risiken betreffen die Ausfallsicherheit (Verfügbarkeit) der betriebenen IT-Systeme sowie die Sicherheit gegen Cyberangriffe auf das Unternehmen. Die interne IT-Abteilung wurde in den letzten Jahren verstärkt und die betriebenen Hardware-Systeme auf die zukünftigen Anforderungen ausgebaut. Strukturen werden redundant betrieben, so dass bei Ausfall des Hauptsystems jeweils ein Ersatzsystem die Verfügbarkeit der Anwendungen ermöglicht. Die Anwendungslandschaft ist durch ein Netzwerk verknüpfter Einzelanwendungen geprägt. Einzelanwendungen können bei Problemsituationen aus dem Netz genommen werden, ohne dass hierdurch die Verfügbarkeit der anderen IT-Anwendungen beeinträchtigt wird. Durch eine besondere IT-Infrastruktur sowie umfangreiche Firewall-Systeme wird ein weitgehender Schutz vor Hackerangriffen angestrebt. Regelmäßige Backups der Datenbestände werden durchgeführt. Dem Datenschutz widmet die Gruppe ein hohes Augenmerk. Die Anforderungen der DSGVO-Richtlinie der EU wurden gruppenweit umgesetzt. Hierzu wurden die entsprechenden Datenschutzrichtlinien überarbeitet. Die Abhängigkeit von Schlüsselpersonal wird als infrastrukturelles Risiko gesehen. Diesem Risiko begegnet M1 mit der teilredundanten Verteilung von Aufgaben in der Gruppe. Zudem wird überwacht, dass einzelne Personen keine zu großen Bündelungen von kritischen Engpassfunktionen auf sich vereinen. Durch die simultane Leistungserbringung der medizinischen Behandlungen kann zudem der Ausfall einzelner Behandler schnell durch die Umdisposition von Personal kompensiert werden. Im Bereich der baulichen Infrastruktur ist vor allem die Klinikzulassung der Schlossklinik in Berlin-Köpenick nach § 30 GewO ein bedeutsames Risiko. Regelmäßige Inspektionen der genehmigungserteilenden Behörden haben bestätigt, dass M1 höchsten Qualitätsanforderungen genügt. Die Genehmigung zum Betrieb der Klinik ist uneingeschränkt erteilt. Der Ausfall einzelner Standorte des Praxisnetzwerkes ist für die Erbringung der dort durchgeführten medizinischen Behandlungen von weniger umfassendem Charakter. Das inzwischen eng gesponnene Praxis-Netzwerk ermöglicht es, Behandlungen auch in anderen Standorten durchzuführen. Zudem sind die Anforderungen zum Betrieb einer Praxisfläche relativ schnell zu erfüllen, so dass der Ausfall eines Standortes innerhalb weniger Monate kompensiert werden kann. f) Gesamtwirtschaftliche Risiken Die vergangene Corona-Pandemie hat gezeigt, dass übergeordnete gesellschaftliche Entwicklungen (hier: Lockdown Anordnungen der Behörden) entstehen können, welche die Handlungsfähigkeit der Gesellschaft erheblich beeinflussen können. Die Corona-Pandemie hat unserer Gesellschaft auch vor Augen geführt, dass Lieferketten zusammenbrechen und das Verhalten von Konsumenten sich in schneller und in kaum abschätzbarer Folge ändern kann. Der Staat griff mit umfangreichen Maßnahmen in das öffentliche Leben ein mit dem Ziel, den Umfang der sozialen Kontakte zu reduzieren. Wenn auch die Corona-Pandemie als überwunden anzusehen ist, so ist doch nicht auszuschließen, dass künftig vergleichbare Entwicklungen auf unser gesellschaftliches Leben einwirken werden. Damit könnte das gesamtwirtschaftliche Umfeld der Geschäftsentwicklung der Gruppe deutlich negativ betroffen werden. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld in Deutschland ist jedoch langfristig positiv. Gerade der private Konsum wird das gesamtwirtschaftliche Wachstum künftig wieder unterstützen. Hierzu gehören auch die Leistungen der Marktsegmente der M1. Die Nachfrage nach Leistungen der M1 wird langfristig weiterwachsen. Sie ist nach Einschätzung des Managements teilweise auch unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. 3.6.3 Chancenbericht M1 hat neben den betrachteten Risikofeldern auch Chancenfelder definiert, an deren Entwicklung die Gruppe in den kommenden Jahren aktiv partizipieren möchte. Segment "Beauty" Der medizinische Schönheitsmarkt ist und bleibt ein Wachstumsmarkt mit einem geschätzten Wachstum von ca. 10 % p.a. Durch unsere Spezialisierung in der ästhetischen Medizin und der Entwicklung und Vermarktung von pharmazeutischen, medizinischen und medizintechnischen Produkten für die ästhetische Medizin und kosmetische Dermatologie und der damit verbundenen Preisführerschaft wird die M1-Gruppe von diesem Wachstum erwartungsgemäß überdurchschnittlich partizipieren. Die Effizienz in der Behandlung der Patienten wird durch die konsequente Fokussierung auf ein begrenztes Indikationsspektrum gefördert. Hierzu trägt auch die hohe Qualität der behandelnden Ärzte bei, die wiederum durch die hohe Zahl der individuell durchgeführten Behandlungen gestützt wird. Segment "Handel" Der Gesundheitsmarkt ist und bleibt ein stabiler Markt mit weiteren Wachstumsperspektiven. Durch unsere Spezialisierung in den Therapiegebieten Onkologie, HIV und anderen chronischen Krankheiten sowie Produkten der ästhetischen Medizin werden wir von diesem Wachstum partizipieren, in dem bspw. Sortimentserweiterungen von margenstarken Produkten erfolgen. Auf der Beschaffungsseite können wir auf eine breite Palette von Liefermöglichkeiten zurückgreifen. Zur Minimierung der geschäftlichen Risiken diversifizieren wir unsere Bezugsquellen europaweit. Unsere hohen Qualitätsansprüche sichern wir durch eine sorgfältige Lieferantenqualifikation und -auswahl sowie ein aktives Lieferantenmanagement ab. Insgesamt gilt für beide Geschäftssegmente, dass wir dem Wettbewerb am Markt, vor allem eine mögliche Zunahme des Wettbewerbs, mit unserer Erfahrung, Innovationen, Zuverlässigkeit und durch ein hohes Maß an Service und Qualität begegnen werden. Durch die Börsennotierung der M1 Kliniken AG sehen wir die Möglichkeit, weitere Finanzmittel zur Umsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses zu akquirieren. Im Rahmen des weiteren Wachstums wird es möglich werden, Funktionen nach und nach auf noch besser qualifiziertes Personal zu verlagern und durch diese zusätzliches Know-how in der Gruppe zu verankern. Die Personalpolitik der M1 beruht auf flachen Hierarchien, einem partizipativen Führungsstil und der Möglichkeit für Mitarbeiter, auch mit dem Wachstum des Unternehmens weitere Aufgabenfelder (und Verantwortungsbereiche) zu besetzen. Durch die Straffung und Verschlankung der Organisationsstruktur sind die Mitarbeiter im unmittelbaren Austausch mit der Unternehmensleitung und dadurch besonders motiviert, was zu einer höheren Effizienz führt. 3.6.4 Gesamtaussage Das Risikoportfolio der M1 besteht aus einigen Risikopositionen (z.B. Konjunktur, Gesetzgebung), die von M1 nicht steuerbar sind. Diese Risiken beobachtet M1 regelmäßig und betrachtet die sich daraus ergebenden Änderungen für die Gruppe. Beeinflussbare Risiken werden durch Kontrollsysteme überwacht, so dass negative Entwicklungen aufgefangen und abgefedert werden können. Risiken der künftigen Entwicklung sehen wir weiterhin in einem Wettbewerbsumfeld, welches sich durch neue Wettbewerber, steigende Beschaffungspreise, ein stagnierendes Verkaufspreisniveau sowie die Limitation von "Produktionsmitteln" (z.B. Material, Personal) auszeichnen kann. Vor dem Hintergrund unserer finanziellen Stabilität sind wir für die Bewältigung der künftigen Risiken gut gerüstet. Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar. Für das Geschäftsjahr 2024 sehen wir eine insgesamt nicht wesentlich veränderte Chancen- und Risikolandschaft für die M1-Gruppe. Insgesamt sind wir bezüglich externer und interner Risiken gut abgesichert. 3.7 RISIKOBERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Wertpapiere, Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten. Die Gesellschaften der Unternehmensgruppe verfügen über einen solventen Kundenstamm. Forderungsausfälle sind die absolute Ausnahme. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt. Beim Management der Finanzpositionen verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein adäquates Debitorenmanagement. Darüber hinaus informieren wir uns vor Eingehung einer neuen Geschäftsbeziehung stets über die Bonität unserer Kunden. 3.8 BERICHT ÜBER ZWEIGNIEDERLASSUNGEN Die Gruppe betreibt keine Zweigniederlassungen. 3.9 SCHLUSSERKLÄRUNG NACH § 312 ZIFFER 3 ABSATZ 3 AKTG Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der folgende Schlusserklärung enthält: "Unsere Gesellschaft sowie die Tochtergesellschaften haben nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem mit dem herrschenden sowie sonstigen verbundenen Unternehmen Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten."
Berlin, 19. April 2024 M1 Kliniken AG Attila Strauss, Vorstand Kilian Brenske, Vorstand 4.1 KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG zum 31. Dezember 2023*scrollen
* Bilanzierung nach IFRS
4.2 KONZERNBILANZ - AKTIVA zum 31. Dezember 2023*scrollen
PASSIVA scrollen
4.4 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG zum 31. Dezember 2023 * scrollen
4.5 KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG zum 31. Dezember 2023 * scrollen
scrollen
5 KONZERNANHANG / NOTES 5.1 ALLGEMEINE ANGABEN 5.1.1 Berichtendes Unternehmen 5.1.2 Grundlagen der Abschlussaufstellung 5.1.3 Neue Standards und Interpretationen 5.2 ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN, SCHÄTZUNGEN UND ANNAHMEN 5.3 KONSOLIDIERUNGSKREIS UND KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE 5.3.1 Konsolidierungskreis 5.3.2 Konsolidierungsgrundsätze 5.4 ANGABEN ZU BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN 5.4.1 Ertragsrealisierung 5.4.2 Ertragsteuern 5.4.3 Währungsumrechnung 5.4.4 Ergebnis je Aktie 5.4.5 Finanzinstrumente a) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente b) Finanzielle Vermögenswerte c) Finanzielle Verbindlichkeiten d) Ausbuchung / Wertminderung e) Saldierung von aufrechenbaren Forderungen und Verbindlichkeiten f) Beizulegender Zeitwert 5.4.6 Vorräte 5.4.7 Sachanlagen 5.4.8 Leasingverhältnisse 5.4.9 Immaterielle Vermögenswerte 5.4.10 Wertminderung von langfristigen Vermögenswerten 5.4.11 Eigenkapital 5.4.12 Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten 5.5 ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 5.5.1 Operatives Ergebnis a) Umsatzerlöse b) Sonstige betriebliche Erträge c) Aufwendungen für bezogene Waren und Leistungen d) Personalaufwand e) Abschreibungen f) Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.5.2 Finanzergebnis 5.5.3 Ertragsteuern und sonstige Steuern 5.5.4 Ergebnis je Aktie 5.6 ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ 5.6.1 Aktiva a) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente b) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen c) Vorräte d) Geschäfts- oder Firmenwert e) Immaterielle Vermögenswerte ohne Geschäfts- oder Firmenwert f) Sachanlagevermögen g) Langfristige finanzielle Vermögenswerte h) Sonstige finanzielle und nicht-finanzielle Vermögenswerte 5.6.2 Passiva a) Kurzfristige Rückstellungen b) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen c) Leasingverbindlichkeiten d) Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten e) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten f) Vertrags- und Rückerstattungsverbindlichkeiten g) Langfristige Rückstellungen h) Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten i) Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden j) Eigenkapital 5.7 ANGABEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG 5.8 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG 5.9 WEITERE ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN 5.9.1 Kapitalrisikomanagement 5.9.2 Kategorien von Finanzinstrumenten 5.9.3 Risikomanagementpolitik und Sicherungsmaßnahmen a) Risiko aus dem Ausfall von finanziellen und nicht-finanziellen Vermögenswerten b) Liquiditätsrisiko c) Sonstige Preisrisiken 5.10 SONSTIGE ANGABEN 5.10.1 Haftungsverhältnisse, Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen 5.10.2 Angabe über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen 5.10.3 Abschlussprüferhonorar 5.10.4 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 5.11 FREIGABE DES KONZERNABSCHLUSSES 2023 DURCH DEN VORSTAND ZUR VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS IAS 10.17 5.12 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS 5.1 ALLGEMEINE ANGABEN 5.1.1 Berichtendes Unternehmen Das Mutterunternehmen ist die M1 Kliniken AG, die im Geschäftsjahr 2007 gegründet wurde. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter HRB 107637 B eingetragen und hat ihren Sitz in der Grünauer Straße 5, 12557 Berlin, Deutschland. Das Geschäftsmodell der M1 Kliniken AG basiert auf zwei Betätigungsfeldern ("Segmenten"): In einem Segment "Beauty" konzentriert die M1 ihre Aktivitäten auf medizinisch-ästhetische Schönheitsbehandlungen sowie den Betrieb und Zurverfügungstellung von ärztlichen Infrastrukturen. In einem Segment "Handel" betreibt die Gruppe den Handel mit EU-Originalarzneimitteln (als Parallel- und Reimport), Generika und Biosimilars sowie Medizinprodukte und -geräte und hochwertigen Produkten der ästhetischen Medizin. 5.1.2 Grundlagen der Abschlussaufstellung Die M1 Kliniken AG, Sitz Berlin, Deutschland, ist im Basic Board (,Freiverkehr') der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Im Geschäftsjahr 2017 wurde ein freiwilliger Konzernabschluss nach den Vorgaben der International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board und den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Seit dem Geschäftsjahr 2018 überschreitet die M1 Kliniken AG zwei Größenkriterien des § 293 HGB an zwei aufeinanderfolgenden Abschlussstichtagen und ist somit zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach den handelsrechtlichen Vorgaben verpflichtet. Der Konzernabschluss für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 der M1 Kliniken AG wurde gemäß den Vorgaben des § 315e Abs. 1 HGB i.V.m. Abs. 3 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) und den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Darüber hinaus enthält der Konzernanhang gemäß § 315e Abs. 1 HGB bestimmte Angaben zu Regelungen des HGB. Die Werte für das Geschäftsjahr sowie das Vorjahr sind, sofern nichts anderes angegeben ist, in EUR ausgewiesen. Der EUR entspricht, abgesehen von den Tochtergesellschaften in der Schweiz, Großbritannien, Ungarn und Australien auch der funktionalen Währung der übrigen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Bei der Aufstellung der Abschlüsse der zugehörigen Konzernunternehmen werden Geschäftsvorfälle, die auf andere Währungen als die funktionale Währung (EUR) des Konzernunternehmens lauten, mit den am Tag der Transaktion gültigen Kursen umgerechnet. Zum Bilanzstichtag werden sämtliche monetären Posten in Fremdwährung zum gültigen Stichtagskurs umgerechnet. Nicht monetäre Posten in Fremdwährung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind mit den Kursen umzurechnen, die zum Zeitpunkt der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert Gültigkeit hatten. Die vom IASB verabschiedeten neuen Standards wurden ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens beachtet. Die Bilanzierung und Bewertung wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung vorgenommen. Die Bilanz der M1 Kliniken-Gruppe ist nach Fristigkeitsgesichtspunkten aufgestellt worden, wobei Vermögenswerte und Schulden, deren Realisation bzw. Tilgung innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag erwartet wird, nach IAS 1 als kurzfristig eingestuft wurden. Latente Steueransprüche und latente Steuern sind entsprechend IAS 1.56 jeweils vollständig unter den langfristigen Vermögenswerten bzw. langfristigen Schulden ausgewiesen. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Auf die Darstellung einer Konzerngesamtergebnisrechnung wird verzichtet, da bei der M1 Kliniken- Gruppe im Berichtsjahr sowie im Vorjahr keine Effekte, die im sonstigen Ergebnis hätten gezeigt werden müssen, vorlagen. Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden. Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung werden in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst. Die Aufgliederung dieser Posten ist im Anhang aufgeführt. In der Darstellung können Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenen Werten auftreten. 5.1.3 Neue Standards und Interpretationen Die M1 Kliniken AG hat im aktuellen Geschäftsjahr die nachfolgend dargestellten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen erstmalig angewandt: scrollen
Die erstmalige Anwendung dieser Standards bzw. deren Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Zukünftig sind die folgenden Standards und Interpretationen sowie Änderungen bestehender Standards anzuwenden: scrollen
5.2 ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN, SCHÄTZUNGEN UND ANNAHMEN Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind teilweise Annahmen getroffen und Schätzwerte verwendet worden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen ausgewirkt haben. Die tatsächlichen Werte können zu einem späteren Zeitpunkt von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Entsprechende Änderungen würden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam. Alle Annahmen und Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln. Bei der Anwendung der im Folgenden dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden übt der Vorstand wesentliche Ermessensentscheidungen aus. Die M1 Kliniken AG testet jährlich die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte und anderer langfristiger Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer bei Vorliegen von Anhaltspunkten auf Grundlage der Vorschriften des IAS 36. Basis für den Werthaltigkeitstest ist der Vergleich zwischen dem Buchwert eines Vermögenswertes ("carrying amount") und dem erzielbaren Betrag, der aus dem Vermögenswert bzw. der Gruppe von Vermögenswerten oder der zahlungs- mittelgenerierenden Einheit erwirtschaftet werden kann. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten und Schulden basiert auf Beurteilungen des Managements. M1 Kliniken bewertet insbesondere die Beteiligung an der HAEMATO AG und der Nutri Care GmbH mit deren Beteiligungen zum beizulegenden Zeitwert. Bei der Nutri Care GmbH wird dieser v.a. auf ein Bewertungsgutachten eines externen Sachverständigen abgestellt. Die vom Management verwendeten Grundlagen für die Beurteilung der Angemessenheit der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind insbesondere die Fälligkeitsstruktur der Forderungssalden, die Bonität der Kunden sowie Veränderungen der Zahlungsbedingungen. Aufgrund der zeitnahen Begleichung der Forderungen aus medizinischen Behandlungen sowie des engen Monitorings der Zahlungsfähigkeit weiterer Kunden spielen Wertberichtigungen eine untergeordnete Bedeutung. Im Bereich der Umsatzrealisierung ist zu prüfen, welche separaten Leistungsverpflichtungen in den Verträgen mit Kunden enthalten sind. Für jede identifizierte separate Leistungsverpflichtung ist zu beurteilen, ob die Voraussetzungen für eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung erfüllt sind. Für jedes Besteuerungssubjekt ist die erwartete tatsächliche Ertragsteuer zu berechnen, und die temporären Differenzen aus der unterschiedlichen Behandlung bestimmter Bilanzposten zwischen dem IFRS-Konzernabschluss und dem steuerrechtlichen Abschluss sind zu beurteilen. Soweit temporäre Differenzen vorliegen, führen diese Differenzen grundsätzlich zum Ansatz von aktiven und passiven latenten Steuern im Konzernabschluss. Das Management muss bei der Berechnung tatsächlicher und latenter Steuern Beurteilungen treffen. Aktive latente Steuern werden in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass sie genutzt werden können. Die Nutzung aktiver latenter Steuern hängt von der Möglichkeit ab, im Rahmen der jeweiligen Steuerart ausreichendes zu versteuerndes Einkommen zu erzielen. Zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit der künftigen Nutzbarkeit von aktiven latenten Steuern sind verschiedene Faktoren heranzuziehen, wie z.B. Ertragslage der Vergangenheit, operative Planungen und Steuerplanungsstrategien. Weichen die tatsächlichen Ergebnisse von diesen Schätzungen ab oder sind diese Schätzungen in künftigen Perioden anzupassen, könnten diese nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Kommt es zu einer Änderung der Werthaltigkeitsbeurteilung bei aktiven latenten Steuern, sind die angesetzten aktiven latenten Steuern erfolgswirksam abzuwerten. 5.3 KONSOLIDIERUNGSKREIS UND KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE 5.3.1 Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 der M1 Kliniken AG, Berlin, wurden neben der M1 Kliniken AG die folgenden Tochtergesellschaften vollkonsolidiert. Die Beherrschung resultiert daraus, dass die M1 Kliniken AG direkt oder indirekt über 50 % der Stimmrechte des gezeichneten Kapitals einer Gesellschaft hält und/oder die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens derart steuern kann, dass sie von dessen Aktivitäten profitiert. Die M1 Med Beauty Berlin wird seit dem 1. August 2013 konsolidiert. Unternehmensgegenstand der M1 Med Beauty Berlin GmbH ist die Erbringung von Dienstleistungen in der ästhetischen Medizin. Das Stammkapital der M1 Med Beauty Berlin GmbH beläuft sich auf EUR 25.000. Die M1 Med Beauty Berlin GmbH verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Nach Abzug des identifizierbaren Nettovermögens (Vermögenswerte abzüglich Verbindlichkeiten) hat sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von EUR 115.723 ergeben. Die übertragene Gegenleistung beinhaltet u.a. Vorteile aus Umsatzwachstum und künftigen Marktentwicklungen. Diese Vorteile, die nicht getrennt vom Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert werden können, ergeben in ihrer Summe den o.g. Geschäfts- oder Firmenwert. Im Geschäftsjahr 2021 erwarb die M1 Med Beauty Berlin GmbH die M1 Verwaltungs GmbH zum nominellen Wert des Eigenkapitals von EUR 25.000. In der Folge wurde die M1 Verwaltungs GmbH auf die M1 Med Beauty Berlin GmbH verschmolzen, wobei die nominellen Buchwerte der M1 Verwaltungs GmbH in die M1 Med Beauty Berlin GmbH übernommen wurden. Ergebniseffekte ergaben sich aus der Verschmelzung nicht. Gemäß § 264 Abs. 3 HGB braucht eine Kapitalgesellschaft, die nicht im Sinne des § 264d HGB kapitalmarktorientiert und als Tochtergesellschaft in den Konzernabschluss eines Mutterunternehmens mit Sitz in einem Mitgliedsstaat der EU ist, die Vorschriften des 1. Unterabschnitts "Jahresabschluss der Kapitalgesellschaft und Lagebericht" zum zweiten Abschnitt des HGB sowie die des dritten und vierten Unterabschnitts des Abschnitts "Prüfung" und "Offenlegung, Prüfung durch den Betreiber des Bundesanzeigers" nicht anzuwenden, wenn alle in § 264 Abs. 3 HGB genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Dies trifft für die M1 Med Beauty Berlin GmbH zu, weshalb diese auf die Erstellung eines Anhangs und Lageberichts im eigenen Jahresabschluss 2023 verzichtet hat. Die Beauty Now GmbH wurde am 16. Dezember 2015 durch die M1 Kliniken AG gegründet. Im Rahmen der Erstkonsolidierung ergaben sich keine Unterschiedsbeträge. Unternehmensgegenstand ist der Besitz, Betrieb und die Verwaltung von Schönheitsinstituten, die Vermittlung und Zurverfügungstellung von Dienstleistungen auf dem Gebiet der Schönheits- und Gesundheitspflege sowie der Schönheits- und Gesundheitsvorsorge, die erlaubnisfreie Beratung von Heilpraktikern, medizinischem Fachpersonal und Kosmetik-Fachpersonal im Bereich der Kosmetik und ästhetischen Medizin, der Erwerb, die Verwaltung und die Veräußerung von Immobilien, insbesondere von Immobilien im Gesundheitsbereich und der Erwerb, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen. Das Stammkapital beläuft sich dabei auf 100.000 EUR. Die Saname GmbH wurde am 22. Mai 2013 durch die M1 Kliniken AG gegründet. Im Rahmen der Erstkonsolidierung ergaben sich keine Unterschiedsbeträge. Unternehmensgegenstand ist der Erwerb, das Verwalten und Veräußern von eigenen und fremden Immobilien, insbesondere von Immobilien im Gesundheitsbereich sowie das Verwalten und Veräußern von Beteiligungen. Das Stammkapital beläuft sich dabei auf 25.000 EUR. Die Sanabona GmbH wurde am 18. Juli 2017 durch die M1 Med Beauty Berlin GmbH gegründet. Im Rahmen der Erstkonsolidierung ergaben sich keine Unterschiedsbeträge. Unternehmensgegenstand ist der Erwerb, das Verwalten und Veräußern von Immobilien, insbesondere von Immobilien im Gesundheitsbereich sowie der Erwerb, das Verwalten und Veräußern von Beteiligungen. Das Stammkapital beläuft sich dabei auf 25.000 EUR. Die Sanawert GmbH wurde am 18. Juli 2017 durch die M1 Med Beauty Berlin GmbH gegründet. Im Rahmen der Erstkonsolidierung ergaben sich keine Unterschiedsbeträge. Unternehmensgegenstand ist der Erwerb, das Verwalten und Veräußern von Immobilien, insbesondere von Immobilien im Gesundheitsbereich sowie der Erwerb, das Verwalten und Veräußern von Beteiligungen. Das Stammkapital beläuft sich dabei auf 25.000 EUR. Die Sanaselect GmbH wurde am 18. Juli 2017 durch die M1 Med Beauty Berlin GmbH gegründet. Im Rahmen der Erstkonsolidierung ergaben sich keine Unterschiedsbeträge. Unternehmensgegenstand ist der Erwerb, das Verwalten und Veräußern von Immobilien, insbesondere von Immobilien im Gesundheitsbereich sowie der Erwerb, das Verwalten und Veräußern von Beteiligungen. Das Stammkapital beläuft sich dabei auf 25.000 EUR. Die Sanaestate GmbH wurde am 18. Juli 2017 durch die M1 Med Beauty Berlin GmbH gegründet. Im Rahmen der Erstkonsolidierung ergaben sich keine Unterschiedsbeträge. Unternehmensgegenstand ist der Erwerb, das Verwalten und Veräußern von Immobilien, insbesondere von Immobilien im Gesundheitsbereich sowie der Erwerb, das Verwalten und Veräußern von Beteiligungen. Das Stammkapital beläuft sich dabei auf 25.000 EUR. Die M1 Med Beauty Australia Pty Ltd. wurde am 02. August 2018 als Tochter der M1 Kliniken AG gegründet. Die M1 Med Beauty Australia Pty Ltd. verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Unternehmensgegenstand der M1 Med Beauty Australia Pty Ltd. ist die Erbringung von Dienstleistungen in der ästhetischen Medizin. Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beläuft sich auf 100 AUS$. Die Gesellschaft wird mit Wirkung zum 1. Januar 2020 erstmalig vollkonsolidiert. Im Rahmen der Erstkonsolidierung wurde ein bestehender Verlustvortrag der Gesellschaft per 31. Dezember 2019 in Höhe von 259.681 EUR im Konzern- Eigenkapital verrechnet. Die M1 Med Beauty UK Ltd. wurde am 22. Oktober 2018 als Tochter der M1 Kliniken AG gegründet. Die M1 Med Beauty UK Ltd. verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Unternehmensgegenstand der M1 Med Beauty UK Ltd. ist die Erbringung von Dienstleistungen in der ästhetischen Medizin. Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beläuft sich auf 10.000 GBP. Die Gesellschaft wird mit Wirkung zum 1. Januar 2020 erstmalig vollkonsolidiert. Im Rahmen der Erstkonsolidierung wurde ein bestehender Verlustvortrag der Gesellschaft per 31. Dezember 2019 in Höhe von 210.667 EUR im Konzern-Eigenkapital verrechnet. Die M1 Med Beauty Austria GmbH wurde am 20. Dezember 2018 als Tochter der M1 Kliniken AG gegründet. Die M1 Med Beauty Austria GmbH verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Unternehmensgegenstand der M1 Med Beauty Austria GmbH ist die Erbringung von Dienstleistungen in der ästhetischen Medizin. Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beläuft sich auf 35.000 EUR. Die Gesellschaft wird mit Wirkung zum 1. Januar 2020 erstmalig vollkonsolidiert. Im Rahmen der Erstkonsolidierung wurde ein bestehender Verlustvortrag der Gesellschaft per 31. Dezember 2019 in Höhe von 287.986 EUR im Konzern-Eigenkapital verrechnet. Die M1 Med Beauty Netherlands B.V. wurde am 21. Dezember 2018 als Tochter der M1 Kliniken AG gegründet. Die M1 Med Beauty Netherlands B.V. verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Unternehmensgegenstand der M1 Med Beauty Netherlands B.V. ist die Erbringung von Dienstleistungen in der ästhetischen Medizin. Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beläuft sich auf 10.000 EUR. Die Gesellschaft wird mit Wirkung zum 1. Januar 2020 erstmalig vollkonsolidiert. Im Rahmen der Erstkonsolidierung wurde ein bestehender Verlustvortrag der Gesellschaft per 31. Dezember 2019 in Höhe von 418.300 EUR im Konzern- Eigenkapital verrechnet. Die M1 Med Beauty Croatia d.o.o. wurde am 21. Dezember 2018 als Tochter der M1 Kliniken AG gegründet. Die M1 Med Beauty Croatia d.o.o. verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Unternehmensgegenstand der M1 Med Beauty Croatia d.o.o. ist die Erbringung von Dienstleistungen in der ästhetischen Medizin. Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beläuft sich auf 50.000 Kuna. Die Gesellschaft wird mit Wirkung zum 1. Januar 2020 erstmalig vollkonsolidiert. Im Rahmen der Erstkonsolidierung wurde ein bestehender Verlustvortrag der Gesellschaft per 31. Dezember 2019 in Höhe von 2.370 EUR im Konzern-Eigenkapital verrechnet. Die M1 Med Beauty Swiss GmbH wurde am 22. Februar 2019 als Tochter der M1 Kliniken AG gegründet. Die M1 Med Beauty Swiss GmbH verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Unternehmensgegenstand der M1 Med Beauty Swiss GmbH ist die Erbringung von Dienstleistungen in der ästhetischen Medizin. Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beläuft sich auf 200.000 CHF. Die Gesellschaft wird mit Wirkung zum 1. Januar 2020 erstmalig vollkonsolidiert. Im Rahmen der Erstkonsolidierung wurde ein bestehender Verlustvortrag der Gesellschaft per 31. Dezember 2019 in Höhe von 309.178 EUR im Konzern-Eigenkapital verrechnet. Mit Vertrag vom 10. Juni 2020 erwarb die M1 Kliniken AG mit Wirkung zum 1. Juli 2020 einen Anteil von 48,2 % der HAEMATO AG im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung bei der M1 Kliniken AG. In diesem Zuge brachte die MPH Health Care AG die von ihr zuvor gehaltenen Anteile an der HAEMATO AG in die M1 Kliniken AG ein und zeichnete die neu ausgegebenen Anteile der M1 Kliniken AG. Ab 1. Juli 2020 wurde die HAEMATO AG - da eine Beteiligung von unter 50 % vorlag - entsprechend ,at equity' im Konzernabschluss der M1 Kliniken AG konsolidiert. Im Laufe des Juli 2020 übernahm die M1 Kliniken AG die unternehmerische Kontrolle bei der HAEMATO AG. Da zudem die jederzeitige Möglichkeit der Forderung zur Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung der HAEMATO AG bestand und aufgrund der historisch bekannten Präsenzquoten auf den Hauptversammlungen der HAEMATO AG davon auszugehen ist, dass der Anteil von 48,2 % am Grundkapital der HAEMATO AG ausreichend ist, die Beschlusslage auf der Hauptversammlung zu bestimmen, erfolgte ein Übergang zur Vollkonsolidierung der HAEMATO AG im Konzernabschluss der M1 Kliniken AG ab 1. August 2020. Im Geschäftsjahr 2023 erfolgte durch weitere Teilkäufe ein Ausbau der Beteiligung an der HAEMATO AG. Die Beteiligung beläuft sich zum 31.12.2023 auf 82,0 % der insgesamt ausgegebenen 5.229.307 Aktien. Die HAEMATO AG wurde am 10. Mai 1993 gegründet. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter HRB 88633 eingetragen und hat ihren Sitz in Berlin. Die Geschäftsadresse befindet sich in der Lilienthalstr. 3a, 12529 Schönefeld. Die HAEMATO-Gruppe ist im Pharmabereich mit Fokus auf die Wachstumsmärkte der hochpreisigen Spezial-Pharmazeutika aus den Indikationsbereichen Onkologie und HIV sowie in den Bereichen Rheuma, Neurologie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie im Segment "Lifestyle und Aesthetics" tätig. Nach Abzug des identifizierbaren Nettovermögens (Vermögenswerte abzüglich Verbindlichkeiten) hat sich bei der Erstkonsolidierung der HAEMATO AG ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 25.907.033 EUR ergeben. Die übertragene Gegenleistung beinhaltet u.a. Vorteile aus Umsatzwachstum und künftigen Marktentwicklungen. Diese Vorteile, die nicht getrennt vom Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert werden können, ergeben in ihrer Summe den o.g. Geschäfts- oder Firmenwert. Die HAEMATO AG stellt einen eigenen Konzernabschluss nach den Regelungen der IFRS auf. Für das Geschäftsjahr 2023 wurde ein Umsatz in Höhe von 281.509 TEUR (Vorjahr 248.142 TEUR) erzielt. Das operative Ergebnis betrug 2023 insgesamt 10.570 TEUR (Vorjahr 8.295 TEUR). Der Konzern-Jahresüberschuss der HAEMATO AG, der durch einmalige Effekte aus der Abwertung von Vorratsvermögen sowie einer Abschreibung auf ein Zulassungsprojekt eines eigenen Botolinumtoxin in Höhe von 2.905 TEUR beeinflusst wurde, betrug 7.740 TEUR (Vorjahr 8.193 TEUR). Im Zusammenhang mit einer bei der HAEMATO AG durchgeführten Kapitalerhöhung im Jahr 2013 hat die HAEMATO AG sämtliche Aktien der ehemaligen HAEMATO Pharm AG, die nunmehr als HAEMATO Pharm GmbH firmiert, übernommen. Die HAEMATO Pharm GmbH wurde von der Muttergesellschaft erworben. Die HAEMATO Pharm GmbH ist im Pharmabereich tätig über a) den Handel mit Arzneimitteln, pharmazeutischen Produkten und Medizinprodukten, b) die Herstellung von Arzneimitteln, pharmazeutischen Produkten und Medizinprodukten, c) die Umverpackung, Abfüllung und Kennzeichnung von Arzneimitteln, pharmazeutischen Produkten und Medizinprodukten sowie d) den Import, Export und Reimport von Arzneimitteln, pharmazeutischen Produkten und Medizinprodukten. Das Stammkapital der HAEMATO Pharm GmbH beläuft sich auf EUR 500.000. Die HAEMATO Pharm GmbH verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Die HAEMATO Med GmbH wurde am 22. Mai 2013 durch die HAEMATO AG gegründet. Im Rahmen der Erstkonsolidierungen ergaben sich keine Unterschiedsbeträge. Unternehmensgegenstand der HAEMATO Med GmbH ist die Herstellung, der Vertrieb, Import, Export und Reimport von Medizinprodukten. Die HAEMATO Med GmbH verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Das Stammkapital beläuft sich auf EUR 25.000. Die HAEMATO Pharm GmbH hat am 24. September 2013 die Sanate GmbH gegründet. Diese wurde im Jahr 2022 in die Dr. Holz Pharmaservice GmbH umfirmiert. Im Rahmen der Erstkonsolidierung ergab sich kein Unterschiedsbetrag. Die Dr. Holz Pharmaservice GmbH verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Das Stammkapital beläuft sich auf EUR 25.000. Die Beteiligungsquoten an den Tochtergesellschaften stellen sich zum Stichtag wie folgt dar: scrollen
Die Beteiligungsquoten haben sich gegenüber dem Vorjahr, sofern die Gesellschaft nicht erst im abgelaufenen Geschäftsjahr gegründet bzw. erworben wurde, nur bei der HAEMATO AG geändert. Aufgrund von einzelnen Anteilskäufen im Laufe des abgeschlossenen Geschäftsjahres bei der HAEMATO AG erhöhte sich die Beteiligungsquote von 68,4 % auf 82,0 %. 5.3.2 Konsolidierungsgrundsätze Die Jahresabschlüsse aller Konzernunternehmen sind auf Basis einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechend IFRS 10.B92 auf den Stichtag der M1 Kliniken AG (Mutterunternehmen) aufgestellt. Das Geschäftsjahr der M1 Kliniken AG und ihrer in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr. Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung, die einen finanziellen Vermögenswert oder eine finanzielle Verbindlichkeit darstellen, werden in Übereinstimmung mit IFRS 9 in der Gewinn-und Verlustrechnung erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet, und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss werden die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens bewertet. Bei den derzeitig konsolidierten Tochterunternehmen liegen bei der HAEMATO AG Anteile im Fremdbesitz vor. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst. Erwirbt der Konzern ein Unternehmen, beurteilt er die geeignete Klassifizierung und Designation der finanziellen Vermögenswerte und übernommenen Schulden in Übereinstimmung mit den Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen Gegebenheiten und am Erwerbszeitpunkt vorherrschenden Bedingungen. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der übertragenen Gegenleistung über die erworbenen zum beizulegenden Zeitwert neubewerteten identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns bemessen. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Nettovermögens des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Zum Zweck des Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns zugeordnet, die vom Unternehmenszusammenschluss erwartungsgemäß profitieren werden. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen Unternehmens diesen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden. Wenn ein Geschäfts- oder Firmenwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet wurde und ein Geschäftsbereich dieser Einheit veräußert wird, wird der dem veräußerten Geschäftsbereich zuzurechnende Geschäfts- oder Firmenwert als Bestandteil des Buchwerts des Geschäftsbereichs bei der Ermittlung des Ergebnisses aus der Veräußerung dieses Geschäftsbereichs berücksichtigt. Der Wert des veräußerten Anteils des Geschäfts- oder Firmenwerts wird auf der Grundlage der relativen Werte des veräußerten Geschäftsbereichs und des verbleibenden Teils der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt. Forderungen und Schulden zwischen den konsolidierten Gesellschaften sowie konzerninterne Umsatzerlöse, andere konzerninterne Erträge sowie die entsprechenden Aufwendungen werden konsolidiert. Zwischenergebnisse werden, sofern diese nicht von untergeordneter Bedeutung sind, eliminiert. Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge wurden Steuerabgrenzungen nach IAS 12 insoweit vorgenommen, als sich der abweichende Steueraufwand in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder ausgleicht. 5.4 ANGABEN ZU BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN 5.4.1 Ertragsrealisierung Umsatzerlöse werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung bewertet. Erbringung von medizinischen Dienstleistungen Die Umsätze aus der Erbringung von medizinischen Dienstleistungen im Segment "Beauty" werden erfasst, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind: scrollen
Für die Erbringung von medizinischen Dienstleistungen bestanden zum 01.01.2023 von Kunden geleistete Anzahlungen in Höhe von 427.679 EUR, die im Berichtsjahr umsatzwirksam wurden. Zum 01.01.2022 bestanden von Kunden geleistet Anzahlungen in Höhe von 558.243 EUR, die im Laufe des Geschäftsjahres 2022 umsatzwirksam wurden. Zum 31.12.2023 bestanden Kundenvorauszahlungen in Höhe von 313.846 EUR, die im Laufe des Geschäftsjahres 2024 umsatzwirksam werden. Handel mit Gütern Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern im Segment "Handel" werden erfasst, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind: scrollen
Dividenden und Zinserträge Dividendenerträge aus Anteilen werden erfasst, wenn der Rechtsanspruch des Konzerns auf Zahlung entstanden ist. Voraussetzung ist, dass es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Zinserträge werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Zinserträge werden nach Maßgabe des ausstehenden Nominalbetrages mittels des maßgeblichen Effektivzinssatzes zeitlich abgegrenzt. Der Effektivzinssatz ist derjenige Zinssatz, mit dem die erwarteten zukünftigen Einzahlungen über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes exakt auf den Nettobuchwert dieses Vermögenswertes bei erstmaliger Erfassung abgezinst werden. 5.4.2 Ertragsteuern Steueraufwand Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die unmittelbar im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden Steuern ebenfalls im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Latente Steuern Latente Steuern werden unter Verwendung der Verbindlichkeitenmethode für alle temporären Differenzen zwischen steuerlichen Buchwerten der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten und den jeweiligen IFRS-Konzernbuchwerten angesetzt. Wenn jedoch im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, eine latente Steuer aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit entsteht, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust hat, unterbleibt die Steuerabgrenzung. Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze (und Steuervorschriften) bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird. Die Ermittlung der latenten Steuern beruht auf einem Körperschaftsteuersatz von 15,0 % (zuzüglich Solidaritätszuschlag von 5,5 % auf die Körperschaftsteuer). Die Gewerbesteuer wird mit einem Hebesatz von 240 % (M1 Aesthetics GmbH, HAEMATO Pharm GmbH, HAEMATO Med GmbH, HAEMATO AG) sowie 410 % (M1 Med Beauty Berlin GmbH, M1 Kliniken AG) angesetzt. Dies führt zu einer Gewerbesteuerbelastung des zu versteuernden Ergebnisses von 8,40 % bzw. 14,35 %. Die Gesamtsteuerbelastung des Konzerns setzt sich letztendlich für die deutschen Gesellschaften aus der jeweiligen Gewerbesteuer und der Körperschaftsteuer inkl. Solidaritätszuschlag zusammen. Latente Steuerforderungen werden in dem Umfang angesetzt, in dem eine steuerliche Vorteilsnahme aus der Verrechnung mit steuerlichen Jahresergebnissen wahrscheinlich ist. Latente Steuerverbindlichkeiten im Zusammenhang mit temporären Differenzen bei Beteiligungen an Tochterunternehmen werden grundsätzlich angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist. 5.4.3 Währungsumrechnung Bei der Aufstellung der Abschlüsse der zugehörigen Konzernunternehmen werden Geschäftsvorfälle, die auf andere Währungen als die funktionale Währung (Euro) des jeweiligen Konzernunternehmens lauten, mit den am Tag der Transaktion gültigen Kursen umgerechnet. Zum Bilanzstichtag werden sämtliche monetären Posten in Fremdwährung zum gültigen Stichtagskurs umgerechnet. Generell sind Fremdwährungsumrechnungen für die Erstellung des Konzernabschlusses von geringer Bedeutung, da sich der Konzern bislang zum weitaus größten Teil im Euro-Umfeld betätigt. Wesentliche Änderungen aus Währungsumrechnungen im Vergleich zum Vorjahr haben sich nicht ergeben. Eine Umrechnung der Einzelabschlüsse der ausländischen Gesellschaften mit entsprechend von dem Euro abweichender funktionaler Währung erfolgte jeweils mit dem Stichtagskurs der entsprechenden ausländischen Währung. 5.4.4 Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Jahresergebnisses durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien. Nach IAS 33.19 ist bei der Ermittlung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie die Anzahl der Stammaktien der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während der Periode im Umlauf gewesenen Stammaktien zu verwenden. Es bestehen keine Tatsachen, aufgrund derer das Ergebnis verwässert werden könnte. 5.4.5 Finanzinstrumente Die Finanzinstrumente des Konzerns werden vollständig nach den Regelungen des IFRS 9 bewertet. a) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Barmittel, Festgeldeinlagen mit Restlaufzeiten bis zu drei Monaten und Sichteinlagen, die alle mit ihren Nominalwerten erfasst sind. Der Finanzmittelfonds, der in der Cashflow-Rechnung ausgewiesen wird, ist entsprechend der Zahlungsmitteldisposition der Gesellschaft definiert und ist mit den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten identisch. b) Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte umfassen neben den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten insbesondere Beteiligungen, vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen sowie sonstige finanzielle Vermögenswerte. Finanzielle Vermögenswerte sind zu erfassen, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Bei der erstmaligen Erfassung eines finanziellen Vermögenswertes wird dieser mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, welcher grundsätzlich den Anschaffungskosten entspricht. Transaktionskosten werden in die Erstbewertung einbezogen, sofern der finanzielle Vermögenswert nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird. Die Folgebewertung erfolgt abhängig von der Kategorisierung der Finanzinstrumente anhand einer der folgenden Bewertungskategorien: scrollen
Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag des Finanzinstruments bestehen (Zahlungsstromkriterium) und das Geschäftsmodell im Halten des Finanzinstruments besteht. Hierunter fallen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der M1 Kliniken-Gruppe sowie sonstige Forderungen, die Bankguthaben und Barmittel. Die Folgebewertung dieser finanziellen Vermögenswerte erfolgt anhand der Effektivzinsmethode. Bei der Ermittlung des Effektivzinssatzes werden auch Transaktionskosten und sonstige Agien und Disagien berücksichtigt. Finanzielle Vermögenswerte werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn der finanzielle Vermögenswert entweder zu Handelszwecken gehalten wird oder eine verpflichtende Bewertung zum beizulegenden Zeitwert vorgesehen ist. Dies betrifft alle finanziellen Vermögenswerte, welche nicht das Zahlungsstromkriterium erfüllen oder dem Geschäftsmodell "Verkaufen" unterliegen. Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken werden nicht gehalten. Ebenso werden keine finanziellen Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Eine erfolgsneutrale Bewertung finanzieller Vermögenswerte erfolgt dann, wenn das Finanzinstrument das Zahlungsstromkriterium erfüllt und das Geschäftsmodell aus einer Kombination aus Halten und Verkaufen besteht. In der M1 Kliniken-Gruppe fällt kein finanzieller Vermögenswert in diese Kategorie. Im Bestand der M1 Kliniken-Gruppe befinden sich keine derivativen Finanzinstrumente. c) Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten sind zu erfassen, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Da die M1 Kliniken-Gruppe keine zu Handelszwecken gehaltene finanziellen Verbindlichkeiten oder Derivate hat, werden alle finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Bei der erstmaligen Erfassung einer finanziellen Verbindlichkeit werden diese mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, welcher grundsätzlich dem Auszahlungsbetrag entspricht; Transaktionskosten werden in die Erstbewertung einbezogen. Nach der erstmaligen Erfassung werden finanzielle Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Bei der Ermittlung des Effektivzinssatzes werden auch Transaktionskosten und sonstige Agien und Disagien berücksichtigt. d) Ausbuchung / Wertminderung Finanzielle Vermögenswerte oder ein Teil eines finanziellen Vermögenswertes werden dann ausgebucht, wenn die M1 Kliniken AG die Verfügungsmacht über die vertraglichen Rechte, aus denen der Vermögenswert besteht, verliert. Finanzielle Verbindlichkeiten werden dann ausgebucht, wenn die M1 Kliniken AG keine vertraglichen Verpflichtungen mehr resultierend aus diesem Finanzinstrument hat. Finanzielle Vermögenswerte werden den Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 unterzogen. Ausgenommen von der Wertminderung sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte. Die Höhe der Wertminderung bemisst sich nach den erwarteten Kreditverlusten. Erwartete Kreditverluste ergeben sich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen den vertraglich vereinbarten Zahlungsströmen und den erwarteten Zahlungsströmen, bewertet zum Barwert mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Erwartete Kreditverluste werden grundsätzlich in drei Stufen erfasst. Die Wertminderungsvorschriften betreffen in der M1 Kliniken-Gruppe jedoch im Wesentlichen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Für diese ist gemäß IFRS 9.5.5.15 ein vereinfachter Ansatz vorgesehen, bei dem auf Stufe 1 die Erfassung erwarteter Kreditverluste wegfällt. Stattdessen werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entweder gemäß Stufe 2 oder Stufe 3 wertberichtigt. Auf Stufe 2 werden alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne Anzeichen für eine beeinträchtigte Bonität erfasst. Zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste werden zu jedem Stichtag aktualisierte beobachtete historische Ausfallquoten herangezogen, angepasst um etwaig notwendige zukunftsbezogene Komponenten. Sofern möglich, werden zudem externe Quellen zur Ermittlung der Ausfallwahrscheinlichkeiten einbezogen. Die erwarteten Kreditverluste ergeben sich als Produkt der ermittelten Ausfallwahrscheinlichkeiten mit dem Verlust bei Ausfall, welcher mit 100 % der Forderungshöhe angesetzt wird. Sofern Anzeichen für eine beeinträchtigte Bonität vorliegen, erfolgt ein Übergang auf Stufe 3 mit dem Ergebnis, dass neben der weiterhin erfolgten Erfassung eines Risikovorsorgepostens die Effektivverzinsung auf Basis des Nettobuchwerts erfolgt. Anzeichen für eine beeinträchtigte Bonität liegen insbesondere dann vor, wenn finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners in Verbindung mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit der Zahlungsunfähigkeit bekannt werden. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit beeinträchtigter Bonität erfolgt eine individualisierte Schätzung des erwarteten Kreditverlusts. Die M1 Kliniken-Gruppe prüft grundsätzlich einen Ausfall, wenn die vertraglichen Zahlungen um mehr als 90 Tage überfällig sind. Zusätzlich werden in Einzelfällen auch interne oder externe Informationen herangezogen, die darauf hindeuten, dass die vertraglichen Zahlungen nicht vollständig geleistet werden können. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn keine begründbare Erwartung über die zukünftige Zahlung besteht. e) Saldierung von aufrechenbaren Forderungen und Verbindlichkeiten Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden so saldiert, dass nur der Nettobetrag in der Bilanz ausgewiesen wird. Dies geschieht erst dann, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen. f) Beizulegender Zeitwert Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf aktiven Märkten gehandelt werden (Level 1), wird durch den am Berichtsstichtag notierten Marktpreis oder öffentlich notierten Preis (vom Käufer gebotener Geldkurs bei Long-Position und Briefkurs bei Short-Position) ohne Abzug der Transaktionskosten bestimmt. Vergleichbar wird bei Finanzinstrumenten vorgegangen, die nicht selber an einem Markt gehandelt werden, aber von einem solchen Markt entsprechende Werte abgeleitet werden können (Level 2). Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf keinem aktiven Markt gehandelt werden (Level 3), wird unter Anwendung der "Discounted Cashflow"-Methode sowie den Vorgaben des IFRS 13 ermittelt. Zu den Bewertungsmethoden gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen Geschäftspartnern, der Vergleich mit dem aktuellen beizulegenden Zeitwert eines anderen, im Wesentlichen identischen Finanzinstruments, die Verwendung von Discounted-Cashflow-Methoden und anderer Bewertungsmodelle. Für weitere Details zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der wesentlichen Beteiligungen siehe Kapitel 5.6.1 (g). 5.4.6 Vorräte Die Vorräte im Beautybereich sowie im Handelsbereich werden zu Anschaffungskosten zzgl. etwaiger Anschaffungsnebenkosten (z.B. Transport, Zölle) bewertet bzw. zu einem etwaigen niedrigeren Nettoveräußerungswert. Unfertige Erzeugnisse und Fertigerzeugnisse bestehen nicht. 5.4.7 Sachanlagen Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert. Bei Abgängen des Sachanlagevermögens werden die historischen Anschaffungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen ausgebucht und ein Gewinn als sonstiger Ertrag oder Verlust aus dem Anlageabgang erfolgswirksam in der Position "Sonstige betriebliche Erträge" bzw. "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst. scrollen
Sofern erforderlich, verringern Wertminderungen die fortgeführten Anschaffungskosten. Eine Neubewertung der Sachanlagen entsprechend dem nach IAS 16 bestehenden Wahlrecht erfolgte nicht. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear. Die Abschreibungen entsprechen dem Verlauf des Verbrauchs des künftigen wirtschaftlichen Nutzens. Die Sachanlagen werden linear über unterschiedliche wirtschaftlich maßgebliche Nutzungsdauern (1 bis 15 Jahre) abgeschrieben. Im Falle, dass der Buchwert den voraussichtlich erzielbaren Betrag für einen Gegenstand des Sachanlagevermögens übersteigt, wird entsprechend IAS 36 eine Wertminderung auf diesen Wert vorgenommen. Der erzielbare Betrag bestimmt sich aus dem Nettoverkaufserlös oder - falls höher - dem Barwert des geschätzten zukünftigen Cashflows aus der Nutzung des Vermögenswertes. Die Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethoden werden regelmäßig überprüft, um eine Übereinstimmung des wirtschaftlichen Nutzens mit der Abschreibungsdauer zu gewährleisten. Zusätzlich zu den Abschreibungen auf Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen werden ab dem Geschäftsjahr 2019 im Bereich der Abschreibungen auch die planmäßigen Wertminderungen der gemäß IFRS 16 aktivierten Nutzungsrechte verbucht. Hieraus ergeben sich Abschreibungen auf Nutzungsrechte im abgelaufenen Geschäftsjahr in Höhe von 3.763.752 EUR (Vorjahr 4.211.021 EUR). 5.4.8 Leasingverhältnisse Der Konzern verfolgt die Strategie, wichtige Vermögensgegenstände, die zur Erbringung des Geschäftsbetriebs erforderlich sind, teilweise zu mieten bzw. zu leasen. Hierunter fallen neben einigen Dienstfahrzeugen vor allem die Flächen der Klinik in Berlin-Köpenick sowie die Flächen des Praxisnetzwerkes und des Lagers für den Handelsbereich. Die Flächen werden an dafür geeigneten Standorten angemietet und über langlaufende Mietverträge gebunden. Regelmäßig wird eine erste Mietzeit von fünf Jahren vereinbart, die einmal oder mehrmals verlängert werden kann. Bei Miet- und Leasingverpflichtungen werden bei Begründung des Miet- und Leasingverhältnisses die zukünftig zu erwartenden Miet- und Leasingzahlungen aktiviert und eine entsprechende Miet- und Leasingverbindlichkeit passiviert. Der Aufwand aus den Miet- und Leasingverhältnissen wird in der Position "Abschreibungen" berücksichtigt. 5.4.9 Immaterielle Vermögenswerte Die M1 Kliniken AG aktiviert immaterielle Vermögenswerte, wenn sich der Vermögenswert auf Grund von in der Vergangenheit liegenden Ereignissen im wirtschaftlichen Eigentum der Gesellschaft befindet, wenn anzunehmen ist, dass ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen aus diesem Vermögenswert dem Unternehmen zufließt und wenn die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig ermittelt werden können. Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte liegen nicht vor. Konzessionen und ähnliche Rechte Konzessionen und ähnliche Rechte werden mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und als ein immaterieller Vermögenswert getrennt vom Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Konzessionen und ähnliche Rechte werden - sofern ein limitiertes Zeitintervall betroffen ist - über die Dauer dieses Intervalls linear abgeschrieben. Sofern es sich um ein unbegrenztes Recht oder Vermögensgegenstand handelt, wird jährlich ein "Impairment-Test" für die Konzession oder das Recht durchgeführt und etwaige Wertminderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Software Software wird mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und als ein immaterieller Vermögenswert getrennt vom Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen, sofern diese Software-Kosten kein integraler Bestandteil der zugehörigen Hardware sind. Software wird über einen Zeitraum von drei bzw. vier Jahren linear abgeschrieben. Geschäfts- oder Firmenwert Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich aus dem Überschuss der übertragenen Gesamtgegenleistung und des Betrags der Anteile ohne beherrschenden Einfluss auf die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns ergeben. Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, wird jährlich der erzielbare Betrag für die zahlungsmittelgenerierende Einheit, zu welcher der Geschäfts- oder Firmenwert gehört, ermittelt. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag, so wird eine Wertberichtigung vorgenommen. Liegt der erzielbare Wert nur um 10 % unter dem Buchwert, wird über eine Sensitivitätsrechnung ein theoretisches Wertberichtigungspotential ermittelt. Hierzu wird sowohl das zugrunde gelegte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 10 % reduziert, als auch der risikolose Basiszinssatz um 1 Prozentpunkt angehoben und die Auswirkungen auf den aktivierten Geschäfts- oder Firmenwert ermittelt. 5.4.10 Wertminderung von langfristigen Vermögenswerten Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden im Hinblick auf eine mögliche Wertminderung immer dann geprüft, wenn auf Grund von Ereignissen oder Änderungen der äußeren Umstände Anhaltspunkte dafür bestehen, dass der für den Vermögenswert am Abschlussstichtag erzielbare Wert unter seinem Buchwert liegt, oder wenn eine jährliche Überprüfung auf Wertminderung erforderlich ist. Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer muss zudem mindestens jährlich ein Wertminderungstest durchgeführt werden. Zur Bestimmung, ob ein Wertminderungsbedarf besteht, wird der erzielbare Betrag ermittelt. Falls dieser für den Vermögenswert nicht direkt ermittelt werden kann, erfolgt die Ermittlung über eine zahlungsmittelgenerierende Einheit (ZGE), zu welcher der Vermögenswert gehört. Hierzu werden die von der zahlungsmittelgenerierenden Einheit erwarteten zukünftigen Zahlungsflüsse ermittelt und diese nach dem Discounted Cashflow Ansatz bewertet. In den Abzinsungsfaktor fließen der risikolose Zinssatz sowie ein Risikozuschlag ein, wobei die Kapitalkosten entsprechend der Kapitalisierungsstruktur (Eigenkapital/Fremdkapital) der zahlungsmittelgenerierenden Einheit gewichtet werden. Gehört ein Vermögenswert zu mehreren zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, so werden die gemeinschaftlich genutzten Vermögenswerte auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verteilt. Sofern der Buchwert eines Vermögenswertes den erzielbaren Betrag übersteigt, wird bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, die zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt worden sind, eine Wertminderung erfasst. Der erzielbare Wert ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten entspricht dem durch einen Verkauf des Vermögenswertes in einer marktüblichen Transaktion zwischen sachverständigen Parteien erzielbaren Betrag. Der Nutzungswert entspricht dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der dauerhaften Nutzung eines Vermögenswertes und seiner Veräußerung am Ende der Nutzungsdauer erwartet werden. Der erzielbare Betrag ist für jeden einzelnen Vermögenswert zu schätzen oder, falls dies nicht möglich ist, für die kleinste identifizierbare zahlungsmittelgenerierende Einheit. Wird bei einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der ein Geschäfts-oder Firmenwert zugeordnet ist, ein Wertminderungsbedarf festgestellt, der höher ist als der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts, so wird dieser zunächst vollständig abgeschrieben und der verbleibende Wertminderungsbedarf auf die übrigen Vermögenswerte der ZGE verteilt. 5.4.11 Eigenkapital Die Gesellschaft ist am Basic Board (Freiverkehr) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Zum Jahresende betrug das Grundkapital der Gesellschaft 19.643.403 EUR (Vorjahr 19.643.403 EUR), welches in 19.643.403 Aktien (Vorjahr 19.643.403 Aktien) mit einem Nennwert von 1,00 EUR eingeteilt ist. Mit Wirkung zum 30. Juni 2020 erfolgte eine Sachkapitalerhöhung bei der M1 Kliniken AG im Rahmen der Einbringung der von der MPH Health Care AG gehaltenen Anteile an der HAEMATO AG in die M1 Kliniken AG. Die dabei neu ausgegebenen 2.143.403 Aktien der M1 Kliniken AG wurden durch die MPH Health Care AG gezeichnet und übernommen. Der den Nennwert der Aktien von 1,00 Euro übersteigende Ausgabebetrag in Höhe von 10,20 Euro je Aktie wurde in die Kapitalrücklage gebucht. Die HAEMATO AG verfügte per 31. Dezember 2022 über insgesamt 1.328.384 Aktien der M1 Kliniken AG, die der Gesellschaft größtenteils als Gegenleistung des im Zusammenhang mit der M1 entstandenen Aufwands sowie als Bewertung des Anteils an der Geschäftsidee noch vor Börsengang der M1 Kliniken AG im Jahr 2015 übertragen wurden. Die Aktien wurden im Konzernabschluss der M1 Kliniken AG gemäß IAS 32-33 als Treasury Stock vom Eigenkapital abgezogen. Das Eigenkapital wurde hierdurch um einen Betrag von 13.951.391 EUR gekürzt. Im Geschäftsjahr 2023 wurden diese Aktien veräußert und der Treasury Stock entsprechend aufgelöst. Gleichzeitig erfolgte bei der M1 Kliniken AG ein Rückkauf eigener Anteile im Rahmen eines Aktienrückkaufprogramms (hierzu 6.2.10). 5.4.12 Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten Rückstellungen werden in Übereinstimmung mit IAS 37 für Verpflichtungen ausgewiesen, die ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe nach ungewiss sind, es wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung mit dem Abfluss von Ressourcen einhergeht und der Betrag der Rückstellung verlässlich zu schätzen ist. Eine Rückstellung ist ausschließlich dann anzusetzen, wenn: scrollen
Der als Rückstellung erfasste Betrag stellt die bestmögliche Schätzung der zur Erfüllung der zum Bilanzstichtag bestehenden Verpflichtung dar, d.h. der Betrag, den das Unternehmen bei zuverlässiger Betrachtung zur Erfüllung der Verpflichtung am Bilanzstichtag oder zu ihrer Übertragung auf eine dritte Partei an diesem Tag zahlen müsste. Langfristige Rückstellungen werden mit einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, sofern der Effekt hieraus wesentlich ist. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Finanzaufwand erfasst. Als Eventualschulden werden im Anhang die Verbindlichkeiten ausgewiesen, die aus einer möglichen Verpflichtung auf Grund eines vergangenen Ereignisses resultieren und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse bedingt ist, die nicht vollständig in der Kontrolle des Unternehmens stehen. Eventualschulden können auch aus einer gegenwärtigen Verpflichtung entstehen, die auf vergangenen Ereignissen beruht, jedoch nicht erfasst wurde, weil: scrollen
Wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen für die Gesellschaft gering ist, wird keine Eventualschuld offengelegt. 5.5 ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 5.5.1 Operatives Ergebnis a) Umsatzerlöse Bei den Umsatzerlösen in Höhe von insgesamt 316.318.613 EUR (Vorjahr 285.291.186 EUR) handelt es sich im Wesentlichen um Erlöse aus dem Verkauf von Arzneimitteln und Medizinprodukten, ärztlichen Leistungen im Bereich der ästhetischen Medizin sowie Erbringung von Infrastrukturleistungen. Auf die Angabe von offenen Leistungsverpflichtungen wird in Einklang mit IFRS 15.121 verzichtet. b) Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf 1.674.982 EUR (Vorjahr 1.482.971 EUR). In der folgenden Tabelle ist eine Aufgliederung der sonstigen betrieblichen Erträge in ihre einzelnen Bestandteile dargestellt. scrollen
c) Aufwendungen für bezogene Waren und Leistungen Der Aufwendungen für bezogene Waren und Leistungen, die sich insgesamt auf 266.075.250 EUR (Vorjahr 232.510.854 EUR) belaufen, enthalten im Wesentlichen die Aufwendungen, die im Zusammenhang mit dem Einkauf von Arzneimitteln und Medizinprodukten entstanden sind. Daneben sind Aufwendungen für bezogene Leistungen (v.a. Honoraraufwendungen) im Bereich der ästhetischen Medizin enthalten. d) Personalaufwand Der Personalaufwand verringerte sich auf insgesamt 17.374.736 EUR (Vorjahr 20.945.967 EUR). Er betrifft zu 15.132.945 EUR Löhne und Gehälter (Vorjahr 17.735.546 EUR) sowie 2.241.791 EUR für Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersvorsorge (Vorjahr 3.210.421 EUR). In der M1 Kliniken-Gruppe wurden im Berichtszeitraum durchschnittlich 219 Mitarbeiter (Vorjahr 366 Mitarbeiter) beschäftigt. Hiervon waren 174 Mitarbeiter in Vollzeit und 45 Mitarbeiter in Teilzeit beschäftigt. Zudem wurden zum Jahresende 2 Auszubildende beschäftigt. e) Abschreibungen Die Abschreibungen enthalten planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.546.837 EUR (Vorjahr 1.651.402 EUR). Ein Betrag von 3.763.752 EUR entfiel auf die planmäßige Abschreibung der gemäß IFRS 16 aktivierten Nutzungsrechte (Vorjahr 4.211.021 EUR). Es wurden außerdem Abschreibungen des Umlaufvermögens in Höhe von 0 EUR vorgenommen (Vorjahr 200.000 EUR). Die Sachanlagen und die immateriellen Vermögenswerte werden linear abgeschrieben. scrollen
f) Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die sich insgesamt auf 13.533.131 EUR (Vorjahr 17.907.365 EUR) belaufen, verteilen sich auf eine Vielzahl von Einzelpositionen, wie z.B. Miete, Werbe- und Reisekosten, Verpackungsmaterial, Frachtkosten, Versicherungsprämien, Fremdarbeiten, Rechts- und Beratungskosten sowie Jahresabschluss- und Prüfungskosten. In der folgenden Tabelle ist eine Aufgliederung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen in ihre einzelnen Bestandteile dargestellt. scrollen
Raumkosten betreffen nicht die originären Mietzahlungen, sondern weitere Kosten im Miet- und Leasingbereich (z.B. Mietnebenkosten). Die in 2022 ausgewiesenen ,Fremdleistungen" für das Kundenbindungsprogramm "Beauty Club" wurden in 2023 nicht weiter fortgeführt und stellen keinen Aufwand der M1 Kliniken dar. 5.5.2 Finanzergebnis Die Zinsen und ähnliche Erträge beinhalten Zinserträge in Höhe von insgesamt 784.211 EUR (Vorjahr 641.292 EUR). Die Zinsen resultieren aus der Vergabe von Darlehen bzw. aus der Anlage von liquiden Mitteln in festverzinslichen Anlageprodukten und bei deutschen Kreditinstituten. Bei Zinsen und ähnliche Aufwendungen, die sich insgesamt auf 1.347.091 EUR (Vorjahr 827.941 EUR) belaufen, handelt es sich einerseits um die Abzinsung der aktivierten Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16 in Höhe von 413.690 EUR (Vorjahr 427.072 EUR) sowie Zinsen für kurz- und langfristiges Fremdkapital in Höhe von 933.401 EUR (Vorjahr 400.869 EUR). Die Erträge aus Beteiligungen belaufen sich auf 1.310.964 EUR und ergeben sich aus Dividendenansprüchen sowie einem Anspruch auf Gewinnausschüttung der CR Opportunities GmbH (Vorjahr 854.639 EUR). Aus der Bewertung finanzieller Vermögenswerte im Rahmen der Anlage der Liquidität der Gruppe ergaben sich im Saldo Zuschreibungen in Höhe von 1.177 EUR (Vorjahr 217.727 EUR). 5.5.3 Ertragsteuern und sonstige Steuern Die Steuern vom Einkommen und Ertrag belaufen sich auf 4.779.128 EUR (Vorjahr 3.163.226 EUR). scrollen
Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt wie im Vorjahr unter Verwendung unterschiedlicher Effektivsteuersätze. Unter Hinweis auf IAS 12.81 c ergeben sich die folgenden Steuersätze: scrollen
Der gesetzliche Effektivsteuersatz beinhaltet die Körperschaftsteuer und den Solidaritätszuschlag (Effektivsatz: 15,825 %) sowie die Gewerbesteuer (Effektivsätze: Berlin mit 14,350 % / Schönefeld mit 8,400 %). scrollen
5.5.4 Ergebnis je Aktie Der gewichtete Durchschnitt der während der Periode im Umlauf gewesenen Stammaktien ermittelt sich wie folgt: scrollen
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5.6 ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ 5.6.1 Aktiva a) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Barmittel, Festgeldeinlagen mit Restlaufzeiten bis zu drei Monaten und Sichteinlagen, die alle mit ihren Nominalwerten erfasst sind. scrollen
b) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die sich insgesamt auf 28.020.505 EUR (Vorjahr 21.773.271 EUR) belaufen, sind zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet. Hierzu kommt das sogenannte Modell der erwarteten Kreditverluste zur Anwendung, wodurch sich jedoch keine wesentlichen Effekte ergeben haben. Die Erfassung von Wertminderungen erfolgt zunächst auf Wertberichtigungskonten, es sei denn, es kann bereits bei Eintritt des Wertminderungstatbestands davon ausgegangen werden, dass die Forderung gänzlich oder in Teilen uneinbringlich sein wird. In diesen Fällen erfolgt eine direkte erfolgswirksame Wertminderung des Bruttowertes der Forderung. Im Geschäftsjahr 2023 beliefen sich die Wertberichtigungen auf 22.300 EUR (Vorjahr 79.283 EUR). Zum Stichtag gibt es keine Anzeichen für eine beeinträchtigte Bonität der Debitoren. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 310.970 EUR (Vorjahr 2.881.841 EUR) enthalten. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind innerhalb eines Jahres fällig. scrollen
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Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen. Es bestehen wie im Vorjahr keine überfälligen Forderungen gegenüber Kunden. c) Vorräte Bei den Vorräten handelt es sich vornehmlich um Waren, die im gewöhnlichen Geschäftsbetrieb gehalten werden bzw. Behandlungsmaterialien, die im Zuge der ärztlichen Behandlungen verwendet werden. Im Geschäftsjahr 2023 wurden auf den Warenbestand der HAEMATO AG in Summe 2.178.757 EUR an Covid-Schnelltests/-Antigentests aufgrund der stark reduzierten Nachfrage und der begrenzten Haltbarkeit abgeschrieben und mussten vernichtet werden. Im Bereich der Behandlungsmaterialien gab es im Geschäftsjahr 2023 keinen Abschreibungsbedarf (Vorjahr 200.000 EUR). scrollen
d) Geschäfts- oder Firmenwert Ein Geschäfts- oder Firmenwert, der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde, darf nicht abgeschrieben werden. Stattdessen hat der Erwerber ihn zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) des Konzerns zuzuordnen und gemäß IAS 36 auf Wertminderung zu prüfen, und zwar einmal jährlich oder häufiger, falls Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hinweisen, dass eine Wertminderung stattgefunden haben könnte. Wenn der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit kleiner als ihr Buchwert ist, ist der Wertminderungsaufwand zunächst dem Buchwert der Einheit zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwertes und dann anteilig den anderen Vermögenswerten zuzuordnen. Jeglicher Wertminderungsaufwand des Geschäfts- oder Firmenwertes wird direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Ein für den Geschäfts- oder Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand darf in künftigen Perioden nicht aufgeholt werden. Der in der Konzernbilanz ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert von 62.126.308 EUR (Vorjahr 34.299.237) wurde zu 25.907.033 EUR der HAEMATO AG, zu 115.723 EUR der M1 Med Beauty Berlin GmbH, zu 7.913.014 EUR der M1 Aesthetics GmbH, zu 331.860 EUR der M1 Med Beauty Austria GmbH sowie zu 27.858.678 EUR der in 2023 erstmalig konsolidierten Nutri Care GmbH inkl. deren Tochtergesellschaft Direct Apotheke B.V. sowie deren indirekter Beteiligung an der Adhoc Pharma B.V. als zahlungsmittelgenerierende Einheit zugeordnet. scrollen
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Für die Durchführung des Impairment-Tests wurde der erzielbare Betrag der ZGE HAEMATO AG, M1 Aesthetics GmbH und M1 Med Beauty Berlin GmbH jeweils als Nutzungswert aufgrund einer Dreijahresplanung mit entsprechenden Annahmen zu Umsatz- und Kostenentwicklungen zugrunde gelegt. Die Dreijahresplanung wurde aufgrund der Geschäftserwartungen der Gesellschaften sowie der Geschäftserfahrungen (im Umsatz- und Kostenbereich) erstellt. Für den Terminal Value nach dem Zeitraum der Detailplanung werden keine weiteren Wachstumsfaktoren eingerechnet. Hieraus wurden die künftig zu erwartenden Cashflows abgeleitet. Für die Ermittlung des Cashflows für den Terminal Value wurde der Durchschnitt der drei Planungsjahre herangezogen. Von der Geschäftsführung wurden für die Dreijahresplanung detaillierte Annahmen für Umsätze und Kosten jeweils auf Grundlage der Werteentwicklung der Vergangenheit und der erwarteten künftigen Marktentwicklung angenommen. Dieser Rechenansatz wurde ebenso wie im Vorjahr verwendet. Die Ermittlung der Kapitalkosten erfolgte auf Grundlage von geschätzten Eigenkapitalkosten (inkl. Zuschlag für Marktrisikoprämie) sowie Fremdkapitalkosten (abzüglich Steueranteil). Dadurch werden die spezifischen Risiken der jeweiligen Segmente, in denen die ZGE tätig sind, abgebildet. Für die Ermittlung des gewichteten Kapitalkostensatzes wurde eine Annahme für ,typische' Kapitalanteile gewählt. Im Ergebnis der durchgeführten Impairment Tests ergab sich kein Wertminderungsbedarf für die in der Bilanz ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte. Eine Sensitivitätsanalyse des Wertminderungstests gegenüber Änderungen der wichtigsten Annahmen zur Ermittlung des erzielbaren Betrags wurde für die Geschäfts- oder Firmenwerte der ZGE HAEMATO AG, M1 Med Beauty Berlin GmbH und M1 Aesthetics GmbH durchgeführt. Der Geschäftswert für die M1 Med Beauty Austria GmbH entstand bei der Übertragung des österreichischen Geschäftsbetriebs von der ehemaligen Zweigniederlassung der M1 Med Beauty Berlin GmbH auf die M1 Med Beauty Austria GmbH im Geschäftsjahr 2019 und verkörpert Aufwendungen für die Inbetriebnahme des Betriebs. Für diesen Geschäftswert wird auf einen regelmäßigen Impairment-Test verzichtet und der Geschäftswert planmäßig über 15 Jahre abgeschrieben. e) Immaterielle Vermögenswerte ohne Geschäfts- oder Firmenwert Die immateriellen Vermögenswerte ohne Geschäfts- oder Firmenwert betreffen vor allem Investitionen in Software. scrollen
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f) Sachanlagevermögen scrollen
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g) Langfristige finanzielle Vermögenswerte Die in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten gehaltenen Beteiligungen sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Beteiligung an der CR Opportunities GmbH wurde im Geschäftsjahr 2023 vollständig veräußert. Der Veräußerungserlös liegt mit 12.000.000 EUR in Höhe des Buchwert, so dass sich hieraus nach IFRS keine Gewinnauswirkung ergibt. scrollen
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h) Sonstige finanzielle und nicht-finanzielle Vermögenswerte Die sonstigen finanziellen und nicht-finanziellen Vermögenwerte bestanden im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen aus Forderungen an einen Kunden sowie im Umlaufvermögen enthaltene Wertpapiere. scrollen
5.6.2 Passiva a) Kurzfristige Rückstellungen Die kurzfristigen Rückstellungen beinhalten Abschluss- und Prüfungskosten der einbezogenen Gesellschaften, Rückstellungen für Personalkosten, Rechts- und Beratungskosten sowie sonstige Rückstellungen. Die hierfür anzusetzenden Werte sind durch fest definierte Berechnungsalgorithmen klar zu ermitteln. scrollen
b) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Es wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte aufgrund der kurzen Laufzeiten den Buchwerten dieser Finanzinstrumente entsprechen. c) Leasingverbindlichkeiten Die M1 Kliniken AG aktiviert nach IFRS 16 Leasingverträge aus dem Operate Leasing als Nutzungsrechte und schreibt diese über die Laufzeit der Verträge ab. Aus den Leasingzahlungen entstehen Verbindlichkeiten, die abhängig von der Laufzeit in kurz- und langfristige Verbindlichkeiten zu unterscheiden sind und abgezinst werden. scrollen
d) Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Bei den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Krediten und Kontokorrentkrediten, erhaltenen Darlehen und kreditorische Debitoren. e) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Verbindlichkeiten aus Lohnsteuern und Umsatzsteuer, Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit und erhaltene Anzahlungen für Behandlungen im Beauty-Segment. f) Vertrags- und Rückerstattungsverbindlichkeiten Rückerstattungsverbindlichkeiten enthalten Verpflichtungen aus Verkaufsgeschäften, die Finanzinstrumente darstellen. Eine Rückerstattungsverbindlichkeit ergibt sich, wenn die Gesellschaft von einem Kunden eine Gegenleistung erhält und erwartet, dass dem Kunden diese Gegenleistung ganz oder teilweise zurückerstattet wird. Eine Rückerstattungsverbindlichkeit wird in Höhe der Gegenleistung bewertet, die dem Unternehmen voraussichtlich nicht zusteht und somit nicht im Transaktionspreis berücksichtigt wird. Für die Verkäufe mit Rückgaberecht wird eine Verbindlichkeit für Rückerstattung passiviert. scrollen
g) Langfristige Rückstellungen Die langfristigen Rückstellungen betreffen die Rückstellung für Aufbewahrungspflichten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. h) Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. i) Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden Aktive und passive latente Steuern werden auf temporäre Unterschiede zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen einschließlich der Unterschiede aus der Konsolidierung sowie für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften ermittelt. Die Bewertung erfolgt anhand der Steuersätze, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, zu erwarten ist. Dabei werden die Steuersätze und -vorschriften zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gültig sind oder in Kürze gelten werden. Die Gesellschaft nimmt eine Wertberichtigung auf aktive latente Steuern vor, wenn es nicht wahrscheinlich ist, dass zukünftiges, zu versteuerndes Ergebnis in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen, steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verrechnet werden können. Bei steuerlich abziehbaren temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen wird ein latenter Steueranspruch nur insoweit bilanziert, als es wahrscheinlich ist, dass die Umkehrung der temporären Differenz in der vorhersehbaren Zukunft eintritt und entsprechendes zu versteuerndes Einkommen zu erwarten ist. Eine Verrechnung aktiver und passiver latenter Steuern wird nur vorgenommen, wenn ein Rechtsanspruch zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche und tatsächlicher Steuerschulden besteht und sich die latenten Steueransprüche und -schulden auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Behörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden. Zum Stichtag wurden keine aktiven latenten Steuern ausgewiesen. Für alle zu versteuernden temporären Differenzen wird eine latente Steuerschuld bilanziert, es sei denn, die latente Steuerschuld erwächst aus scrollen
Bei zu versteuernden temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen wird jedoch eine latente Steuerschuld bilanziert, es sei denn, der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenz kann von der Gesellschaft kontrolliert werden und es ist wahrscheinlich, dass dies nicht in der vorhersehbaren Zukunft eintritt. Die latenten Steuern zum 31. Dezember 2023 beziehen sich auf folgende Sachverhalte: scrollen
Die latenten Steuern aus der Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände ergeben sich aus der Erstkonsolidierung eines im Jahr 2009 bzw. 2013 erworbenen Tochterunternehmens im Teilkonzern HAEMATO AG sowie aus unterschiedlichen Bewertungsansätzen nach Handelsrecht und IFRS und belaufen sich zum Stichtag auf TEUR 1.690 (Vorjahr TEUR 1.105). Hierbei wurden Zuordnungen aus dem Vorjahr in Höhe von TEUR 50 geändert. Im Zusammenhang mit der Fair Value Bewertung vorhandener Finanzinstrumente war es erforderlich, latente Steuern in Höhe von 5 TEUR (Vorjahr 1.896 TEUR) zu passivieren. Diese belaufen sich auf den Betrag, um den die nach Fair Value bewerteten IFRS-Wertansätze die Steuerbilanzwerte übersteigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr ergibt sich eine Auflösung der latenten Steuern aufgrund von Verkäufen der zu Fair-Value bewerteten Finanzanlagen. Ein abweichender Ansatz zwischen handelsrechtlichen Vorschriften und dem Ansatz nach IFRS ist dementsprechend nicht mehr gegeben. j) Eigenkapital Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 19.643.403 EUR (Vorjahr 19.643.403 EUR) ist eingeteilt in 19.643.403 Stückaktien (Vorjahr 19.643.403 Aktien) mit einem rechnerischen Nennwert von je 1,00 EUR. Die im Jahr 2020 durchgeführte Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft erfolgte unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2019 in Höhe von 2.143.403 Euro im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung gegen Einbringung von 11.011.977 zuvor im Besitz der MPH Health Care AG befindlichen Aktien der HAEMATO AG. Die Kapitalerhöhung wurde am 30. Juni 2020 in das Handelsregister eingetragen. Die neuen Aktien wurden vollständig von der MPH Health Care AG gezeichnet und übernommen. Zur Entwicklung und Zusammensetzung des Eigenkapitals wird auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen. Im Geschäftsjahr 2023 wurde nach Beschluss der Hauptversammlung der M1 Kliniken AG vom 19. Juli 2023 der Bilanzgewinn in voller Höhe auf neue Rechnung vorgetragen. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Abschlusses für das Geschäftsjahr 2023 besteht noch kein Vorschlag für die Verwendung des Jahresergebnisses des Geschäftsjahres 2023. 5.7 Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel der M1 Kliniken-Gruppe im Laufe der Berichtsjahre durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. In dieser Kapitalflussrechnung sind die Zahlungsströme nach Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Die Zahlungsflüsse aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden jeweils nach der direkten Methode dargestellt. Die Zahlungsflüsse aus der Geschäftstätigkeit werden hingegen nach der indirekten Methode dargestellt. Der Finanzmittelfonds enthält kurzfristig verfügbare Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 18.855.548 EUR (Vorjahr 35.146.022 EUR). Im Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit' betreffen die wesentlichen Positionen das Periodenergebnis in Höhe von 11.666.686 (Vorjahr 7.069.933 EUR), die Abschreibungen in Höhe von 5.310.589 EUR (Vorjahr 5.862.423 EUR), die Zunahme der Vorratsbestände in Höhe von 17.178.504 EUR (Vorjahr Abnahme in Höhe von 7.597.297 EUR) sowie den Zahlungsmittelzufluss aus der Zunahme der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung und anderer Aktiva und Passiva in Höhe von 8.307.151 EUR (Vorjahr 592.995 EUR). Der Cashflow für Investitionstätigkeit' ist geprägt durch Einzahlungen aus Abgängen aus dem Finanzanlagevermögen in Höhe von 8.732.353 EUR (Vorjahr 0 EUR) sowie Auszahlungen für Investitionen ins Finanzanlagevermögen in Höhe von 19.005.005 EUR (Vorjahr 0 EUR). Hierin enthalten ist vor allem die Investition in den Aufbau der Beteiligung an der HAEMATO AG in die rund 17 Mio. EUR geflossen sind. Beteiligungserträge wurden in Höhe von 1.301.511 EUR in 2023 cashwirksam vereinnahmt (Vorjahr 26.285 EUR). Zusätzlich wurden Zinserträge von 694.101 EUR (Vorjahr 627.494 EUR) sowie Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte und das Sachanlagevermögen von 1.009.504 EUR (Vorjahr 1.772.054 EUR) cashwirksam erfasst. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit' ist im abgelaufenen Geschäftsjahr maßgeblich beeinflusst durch die Rückzahlung von Darlehen der neu im Konzern aufgegangenen Direct Apotheke Venlo B.V. Hier wurden die konzernfremden Darlehensgeber abgelöst und die Gesellschaft mit konzerninternem Eigenkapital ausgestattet. In Summe wurden 7.577.268 EUR aus der Reduzierung von eigenen Anteilen vereinnahmt (Vorjahr 0 EUR). Bankverbindlichkeiten wurden in Höhe von 3.628.542 EUR (Vorjahr 13.404.803 EUR) reduziert. Auszahlungen zur Tilgung von Nutzungsrechten erfolgten in Höhe von 4.157.240 EUR (Vorjahr 4.594.128 EUR). 5.8 Segmentberichterstattung Die berichtspflichtigen Segmente im M1-Kliniken Konzern sind die Segmente "Beauty" und "Handel". Die Einteilung in operative Segmente folgt den Vorgaben aus der internen Steuerung und Controlling des Konzerns anhand der Geschäftstätigkeiten. Eine Segmentierung nach regionalen Gesichtspunkten erfolgt nicht, da dies für die interne Steuerung (bislang) keine relevante Steuerungsgröße ist. Im Segment "Beauty" wird die Schlossklinik in Berlin-Köpenick, die OP-Aktivitäten in verschiedenen Belegkliniken in Deutschland sowie das Netzwerk ambulanter Fachzentren geführt. In den Kliniken werden Leistungen der ästhetischen Chirurgie (v.a. Brustvergrößerungen, Lidstraffungen und Fettabsaugungen), im Netzwerk der Fachzentren werden weitere ästhetisch-medizinische Behandlungsleistungen (v.a. Unterspritzungen mit Hyaluronsäure und Botulinumtoxin) durchgeführt. Endkunden dieses Segmentes sind natürliche Personen, für die Behandlungen durchgeführt werden sowie Betreiber von Praxisbetrieben für ästhetische Medizin. Im Segment "Handel" werden sämtliche Aktivitäten des Handels mit Arzneimitteln und Medizinprodukten zusammengefasst. Hierbei handelt es sich um eine Handelsaktivität, wobei vermehrt auch die Position des Inverkehrbringers von Produkten von Lohnherstellern in den Fokus rückt. Die Produkte werden in diesem Zusammenhang nicht bearbeitet oder veredelt. Vielmehr nutzt der M1-Kliniken Konzern die Handelsaktivitäten zur Vergrößerung seines Abnahmevolumens bei relevanten Lieferanten als Grundlage für Preisverhandlungen. Zielkunden dieses Segmentes sind Weiterverwender, welche die Produkte im Rahmen der eigenen Geschäftsaktivitäten verwenden oder diese erneut weiterhandeln. Die Segmente verfügen über keine Innenumsätze im Konzern. Veränderungen bei der Segmentierung bzw. der Zuordnung einzelner Aktivitäten zu den Segmenten erfolgten in 2023 nicht. scrollen
Die Gruppe tätigt mit keinem Kunden mehr als 10 % des Konzernumsatzes. Im Vorjahr (2022) wurde mit einem Kunden mehr als 10 % des Konzernumsatzes getätigt (29.665.049 EUR). Das EBIT verteilt sich auf die verschiedenen Geschäftssegmente wir folgt: scrollen
5.9 WEITERE ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN 5.9.1 Kapitalrisikomanagement Der Konzern steuert sein Kapital bislang mit dem Ziel, durch eine sehr hohe Eigenkapitalquote keine Abhängigkeiten von Fremdkapitalgebern zu erlangen und die unternehmerische Entscheidungsfreiheit weitestmöglich offen zu halten. Hierdurch wird sichergestellt, dass alle Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können und Entscheidungen nicht durch etwaige Covenants von Fremdkapitalgebern beeinflusst werden. Das Eigenkapital beträgt zum jeweiligen Abschlussstichtag: scrollen
Der Konzern hat zur operativen Umsetzung seines Geschäftsmodells Fremdkapital aufgenommen. Im Berichtszeitraum haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 5.503.542 EUR auf insgesamt 5.400.392 EUR verringert, wovon 3.525.392 EUR auf den HAEMATO-Teilkonzern und dort ausgenutzte Kontokorrentlinien entfielen. Eine Erhöhung der Verzinsung der variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten der HAEMATO-Gruppe in Höhe von insgesamt TEUR 3.525.392 um 1 %-Punkt führt zu einem Anstieg der Zinsaufwendungen um TEUR 35. Eine Verminderung der Verzinsung der variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten der HAEMATO-Gruppe um 1 %-Punkt führt zu einer Verminderung der Zinsaufwendungen um TEUR 35. Das Risiko der Zinsänderung reduziert sich bei den genannten Darlehen jedoch auch deswegen, da die Darlehen keine feste Laufzeit über einen bestimmten Zeitraum haben und jederzeit zurückgezahlt werden können. Die übrigen Finanzverbindlichkeiten unterliegen keinem Zinsänderungsrisiko, da die Konditionen bis Laufzeitende fest vereinbart sind. 5.9.2 Kategorien von Finanzinstrumenten Bei den in den beiden nachstehenden Tabellen dargestellten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten stellen die Buchwerte in der Konzernbilanz eine gute Näherung für die beizulegenden Zeitwerte dar. scrollen
Die Nettogewinne der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte entsprechen wie im Vorjahr im Wesentlichen den unter Abschnitt 5.2. beschriebenen Zinserträgen. Die Nettoverluste aus den finanziellen Verbindlichkeiten entsprechen wie im Vorjahr im Wesentlichen den dort beschriebenen Zinsaufwendungen. Der Nettogewinn der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte setzt sich zusammen aus den Beteiligungserträgen und den Fair Value Änderungen. 5.9.3 Risikomanagementpolitik und Sicherungsmaßnahmen Das Risikomanagementsystem der M1 Kliniken-Gruppe hat das Ziel, alle bedeutenden Risiken und deren Ursachen frühzeitig zu erkennen und zu erfassen, um finanzielle Verluste, Ausfälle oder Störungen zu vermeiden. Es wird kein Hedge Accounting i. S. d. IFRS 9 angewendet Das Vorgehen stellt sicher, dass geeignete Gegenmaßnahmen zur Risikovermeidung umgesetzt werden können. Im Wesentlichen handelt es sich um ein Früherkennungssystem, das der Überwachung der Liquidität und der Ergebnisentwicklung dient. Die Risikomanagementpolitik wird im Wesentlichen durch den Vorstand der M1 Kliniken AG abgedeckt. Die Controlling-Abteilung der M1 Med Beauty Berlin GmbH, die dabei unterstützend mitwirkt, überwacht dazu die operativen Erfolge und können somit Planabweichungen rechtzeitig erkennen. Die jeweiligen Verantwortlichen der Fachabteilungen entscheiden, falls notwendig, gemeinsam mit dem Vorstand über die angemessene Strategie bei der Steuerung der Risiken. Die M1 Kliniken-Gruppe ist allgemeinen Risiken ausgesetzt, die sich aus der Veränderung von Rahmenbedingungen durch die Gesetzgebung oder aus anderen Vorschriften ergeben können. Sollten sich jedoch derartige Veränderungen ergeben, treten sie in den meisten Fällen nicht plötzlich und überraschend auf, so dass i.d.R. ausreichend Zeit besteht, um auf Veränderungen zu reagieren. a) Risiko aus dem Ausfall von finanziellen und nicht-finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiko ist das Risiko, dass Geschäftspartner ihrer vertraglichen Verpflichtung nicht nachkommen können und dem Konzern somit ein finanzieller Verlust entsteht. Aufgrund der guten Kenntnis der Kunden des Unternehmens kann das Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferung und Leistung gut gesteuert werden. Offene Positionen werden jeweils nur bei Sicherstellung der tatsächlichen Begleichung eingegangen. Daher ist die Bedeutung des Ausfallrisikos für die M1 Kliniken-Gruppe gering. Sofern dennoch solche Risiken erkennbar werden, werden diese entsprechend des "Expected-Credit-Loss-Modells" nach IFRS 9 durch Wertberichtigungen gewürdigt. Das maximale Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte ist durch die Höhe der Buchwerte begrenzt. b) Liquiditätsrisiko Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken zur Gewährleistung der fortwährenden Zahlungsfähigkeit durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows und Abstimmungen der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. In den folgenden Tabellen sind die erwarteten Cashflows der finanziellen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 und zum 31. Dezember 2022 dargestellt. Zinszahlungen wurden nicht berücksichtigt. Eine Diskontierung der länger als ein Jahr laufenden Verbindlichkeiten wurde nicht durchgeführt: scrollen
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Die unverzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten entfallen mit 33.256.330 EUR (Vorjahr 19.221.643 EUR) auf die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie mit 4.374.810 EUR (Vorjahr 2.841.912 EUR) auf die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten. c) Sonstige Preisrisiken Sonstige Preisrisiken können sich aus steigenden Einkaufspreisen ergeben. Langfristige Lieferverträge und ähnliche Maßnahmen, die diese Risiken eingrenzen könnten, bestehen derzeit nicht. Der Abschluss solcher Verträge würde die erforderliche Flexibilität des Managements bei der Zusammenstellung des Produktportfolios, welches nachfragebezogen zusammengestellt wird, negativ beeinflussen. Das Unternehmen konnte in den vergangenen Jahren durch eine geschickte Einkaufspolitik die Einstandspreise für die verwendeten Behandlungsmaterialien signifikant senken. Auch für die Zukunft wird mit sinkenden Einkaufspreisen gerechnet. Auch der Handelsbereich wird perspektivisch von eher sinkenden Einkaufspreisen profitieren. 5.10 SONSTIGE ANGABEN 5.10.1 Haftungsverhältnisse, Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen Es bestehen keine Haftungsverhältnisse oder Eventualverbindlichkeiten. Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen liegen im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs. Aus Miet- und Leasingverträgen bestehen zum Jahresende 2023 insgesamt 10.794.434 EUR (Vorjahr 13.700.750 EUR) Leasingverbindlichkeiten, die mit 7.823.715 EUR (Vorjahr 10.324.044 EUR) auf langfristige Verbindlichkeiten und 2.970.720 EUR (Vorjahr 3.376.706 EUR) auf kurzfristige Verbindlichkeiten entfallen. 5.10.2 Angabe über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Als nahestehende Unternehmen und Personen im Sinne von IAS 24 "Related Party Disclosures" kommen grundsätzlich Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats, deren nahe Familienangehörige, sowie alle Gesellschaften, die zum Investmentkreis der Muttergesellschaft der M1 Kliniken AG, der MPH Health Care AG, sowie die die MPH Health Care AG beherrschende Magnum AG (Sitz: Schönefeld) gehören, in Betracht. Da die MPH Health Care AG als Investment Entity nach IFRS 10 keinen konsolidierten Konzernabschluss erstellt, wird die M1 Kliniken AG in keinen weiteren Konzernabschluss einer übergeordneten Gesellschaft aufgenommen. Die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind insgesamt von keiner prägenden Natur für die M1 Kliniken AG. Sie beziehen sich im Wesentlichen auf den Bezug von Produkten und Leistungen. Ziel dieser Geschäftsbeziehungen ist regelmäßig die Bündelung von Ein- und Verkaufsvorteilen mit den nahestehenden Personen zur Optimierung des Marktauftrittes aller Beteiligter. Die Bezüge und Leistungen hätten in dieser Art auch von anderen, fremden Dritten bezogen werden können. Diese nahestehenden Unternehmen und Personen waren an keinen in ihrer Art oder Beschaffenheit unüblichen Transaktionen mit Gesellschaften des M1-Konzerns beteiligt. Alle Transaktionen zwischen den nahstehenden Unternehmen sind zu marktüblichen Bedingungen, wie unter fremden Dritten, abgeschlossen worden. Resultieren aus Transaktionen mit diesen Gesellschaften Vermögenswerte oder Schuldposten, so werden diese unter den Sonstigen Vermögenswerten und Sonstigen Verbindlichkeiten geführt. Als ,Key Management' der M1 Kliniken AG wird der Vorstand und der Aufsichtsrat der Gesellschaft betrachtet. Änderungen der betroffenen Personen ergaben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr wie nachfolgend aufgezeigt: Vorstand scrollen
Aufsichtsrat scrollen
Folgende Geschäfte wurden mit nahestehenden Unternehmen und Personen getätigt: scrollen
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betrugen im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 67.500 EUR (Vorjahr 45.000 EUR). Der Aufsichtsrat erhielt keine variablen Vergütungsbestandteile. Vorstand und Aufsichtsrat erhalten keinerlei Pensionsansprüche. Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstands bestehen nicht. Weitere Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen bestanden im Geschäftsjahr 2023 nicht. Bzgl. der Angabe der Gesamtbezüge der Vorstände wurde die Schutzklausel des § 286 IV HGB in Anspruch genommen. 5.10.3 Abschlussprüferhonorar Die Honorare für den Abschlussprüfer für das abgelaufene Geschäftsjahr beliefen sich auf insgesamt 155.057 EUR (Vorjahr 139.903 EUR). 5.10.4 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben. 5.11 FREIGABE DES KONZERNABSCHLUSSES 2023 DURCH DEN VORSTAND ZUR VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS IAS 10.17 Der vorliegende Konzernabschluss berücksichtigt alle dem Vorstand bekannten Ereignisse bis zum 20.04.2024.
Berlin, den 20. April 2024 Attila Strauss, Vorstand Kilian Brenske, Vorstand 5.12 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS Wiedergabe des Bestätigungsvermerkes Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt: Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die M1 Kliniken AG: Prüfungsurteile Wir haben den nach IFRS aufgestellten Konzernabschluss der M1 Kliniken AG, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung und der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der M1 Kliniken AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes" unseres Bestätigungsvermerkes weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrates für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS sowie den deutschen, für Kapitalgesellschaft geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulation der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den IFRS bzw. den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit den IFRS bzw. den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Berlin, 7. Mai 2024 wetreu
NTRG
Harry Haseloff, Wirtschaftsprüfer Rainer Dröse-Seidler, Wirtschaftsprüfer |
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