The Naga Group AG

Hamburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

GESCHÄFTSBERICHT 2023

Bericht des Aufsichtsrats

Liebe Aktionärinnen, liebe Aktionäre,

2023 war für die The NAGA Group AG ein ereignisreiches und bedeutendes Geschäftsjahr. Im Vordergrund der gemeinsamen intensiven Beratungen von Vorstand und Aufsichtsrat stand der Firmenzusammenschluss mit der Key Way Group Ltd., Betreiberin der Multi-Asset-Trading-FinTech-Plattform Capex.com. Wie im Januar 2023 veröffentlicht, zogen sich die Gespräche über die strategische Transaktion, deren Ausgestaltung zu diesem Zeitpunkt noch nicht geklärt war, über fast das gesamte Berichtsjahr hin. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat fortlaufend über den Stand der Gespräche und der Due-Dilligence-Prüfung, nach dessen Abschluss der Aufsichtsrat im Dezember 2023 der Unterzeichnung einer detaillierten Absichtserklärung (Term Sheet) zustimmte. Die außerordentliche Hauptversammlung am 12. April 2024 stimmte dem Firmenzusammenschluss über eine Sachkapitalerhöhung im Volumen von EUR 170.597.590,00 durch Einbringung sämtlicher Anteile an der Key Way Group Ltd. zu. Die Erhöhung des Grundkapitals auf EUR 225.645.514,00 in das Handelsregister wird im 3. Quartal 2024 erfolgen. Das fusionierte Unternehmen behält den Markennamen NAGA sowie die Börsennotiz bei. Für weitere strategische Aussagen und den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr verweist der Aufsichtsrat auf die im Brief an die Aktionäre sowie im Konzernlageberichtgemachten Angaben des Vorstands.

Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und stimmte im Berichtsjahr (wie nachfolgend dargestellt) der Ausgabe von zwei Wandelanleihen zu. Ein weiteres Schwerpunktthema stellte die Verbesserung der Profitabilität von NAGA über deutliche Kostenreduktionen bei Beibehaltung des Wachstumskurses dar. Mit einem Konzern-EBITDA von TEUR 8.445 (Vj. TEUR -13.732) konnte ein deutlich verbessertes und über den Erwartungen liegendes Ergebnisniveau erzielt werden.

Erneut konnte sich der Aufsichtsrat im Berichtsjahr leider nicht nur auf diese wichtigen strategischen und operativen Themen konzentrieren. Die Prüfung des Jahresabschlusses 2022 zog sich bis Anfang November 2023 hin (Erläuterungen s. nachfolgend unter Sitzungen und Beschlüsse des Vorstands), weshalb sich auch die Aufstellung des Halbjahresfinanzberichts 2023 deutlich verspätete und erst im Dezember 2023 abgeschlossen war.

Auch im Geschäftsjahr 2023 nahm der Aufsichtsrat seine Aufgaben und Pflichten gemäß Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung mit großer Sorgfalt wahr. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Geschäftsführung kontinuierlich überwacht und ihn bei der Leitung und strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens sowie bei wesentlichen Entscheidungen beratend begleitet. Auf und außerhalb der gemeinsamen Sitzungen ist der Vorstand stets seinen Informationspflichten nachgekommen und hat den Aufsichtsrat mündlich und schriftlich neben den zuvor genannten Schwerpunktthemen über alle wesentlichen Aspekte der Geschäftsentwicklung und -planung des Gesamtkonzerns, inklusive der Finanz- und Liquiditätsentwicklung und Fortschritte bei der globalen Expansion NAGAs, die Marktentwicklung sowie die Risikolage und das Risikomanagement, die Strategie und die wichtigsten Geschäftsereignisse informiert. Auf dieser Grundlage war der Aufsichtsrat über wichtige Neuigkeiten stets zeitnah informiert und könnte diese erörtern. Erforderliche Beschlüsse nach Gesetz, Satzung und /​ oder Geschäftsordnung hat der Aufsichtsrat auf der Grundlage der Beschlussvorlagen des Vorstandes gefasst (s. nachfolgend unter Sitzungen und Beschlüsse des Aufsichtsrats).

Sitzungen und Beschlüsse des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2023 hat der Aufsichtsrat 9 Aufsichtsratssitzungen an den Tagen 22. März, 25. August, 21., 23. sowie 25. Oktober, 3. und 30. November sowie am 3. und 18. Dezember abgehalten. Mit Ausnahme der Sitzung am 18. Dezember 2023, an der ein Mitglied fehlte (aufgrund notwendiger Beschlüsse folgte eine nachträgliche Stimmabgabe des abwesenden Mitglieds per E-Mail), war der Aufsichtsrat bei allen Sitzungen beschlussfähig und es nahmen alle Mitglieder des Vorstands an den Sitzungen teil. Darüber hinaus war als Gast am 3. November 2023 ein Vertreter des Abschlussprüfers MSW GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Berlin, anwesend.

Im Einzelnen befasste sich der Aufsichtsrat auf seinen gemeinsamen Sitzungen neben den zuvor genannten Themenkomplexen mit dem Vorstand mit den folgenden Sachverhalten, bzw. fasste die folgenden Beschlüsse im schriftlichen Verfahren:

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Die erste Sitzung des Berichtsjahres fand am 22. März 2023 statt. Der Aufsichtsrat hat sich nach der zuvor von der ordentlichen Hauptversammlung beschlossenen Verkleinerung des Gremiums von fünf auf drei Mitglieder neu konstituiert. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats wurde Herr Harald Patt, zu seinem Stellvertreter Herr Qiang Liu gewählt. Der Vorstand berichtete über den Geschäftsverlauf im vierten Quartal 2022 und stellte dem Aufsichtsrat die Geschäftsplanung für das Jahr 2023 vor. Darüber hinaus stimmte der Aufsichtsrat einer Anpassung eines Darlehensvertrags zu.

Am 21. April stimmte der Aufsichtsrat auf Basis der Beschlussvorlage des Vorstands vom 15. April 2023 der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen ("Wandelschuldverschreibung 2023") unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts für die Aktionäre mit einem Gesamtnennbetrag von USD 8.200.000,00 mit einem Kupon von 11 %, einer Laufzeit von 6 Monaten (28. April 2023 bis zum 30. Oktober 2023) sowie einem Wandlungspreis von USD 1,97 zu. Der Ausgabebetrag entsprach 100% des Nennbetrags.

Am 16. Juni stimmte der Aufsichtsrat der Amtsniederlegung von Herrn Bilski mit Wirkung zum 1. Juni 2023 zu. Der Vorstands-Anstellungsvertrag mit Herrn Bilski wurde aufgehoben und stattdessen ein neuer Anstellungsvertrag als Chief Information Officer (CIO) abgeschlossen.

Die Beschlussfassung am 26. Juli 2023 betraf die Zustimmung zu einem Beratervertrag.

Auf der Sitzung am 25. August 2023 berichtete der Vorstand dem Aufsichtsrat zunächst über die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2023 und stellte dann die Planung für das zweite Halbjahr 2023 vor. Darüber hinaus wurde der Zeitplan für die Aufstellung, Prüfung und Veröffentlichung des verspäteten Jahresabschlusses 2022 besprochen. Vorstand und Aufsichtsrat berieten ferner über Datum und Gegenstände der anstehenden ordentlichen Hauptversammlung 2023. Im Anschluss informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über Aktivitäten im Bereich M&A sowie der Kapitalaufnahme.

Die Sitzungen an den Tagen 21., 23. und 25. Oktober 2023 dienten alleinig der Refinanzierung der Wandelschuldverschreibung 2023.

Aufgrund von Verzögerungen bei der Aufstellung des Jahresabschlusses 2022 (verursacht durch technische Probleme bei der buchhalterischen Erfassung von Geschäftsvorfällen mit Kryptowährungen) fand die bilanzfeststellende Sitzung für das Geschäftsjahr 2022 erst am 3. November 2023 statt. Neben den Abschlussunterlagen beschäftigten sich Aufsichtsrat und Vorstand mit der Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung am 29. Dezember 2023 und der Aufsichtsrat stimmte dem Abschluss eines Beratungsvertrags zu.

Die Sitzungen an den Tagen 30. November und 3. Dezember 2023 dienten der Besprechung des Term Sheets des geplanten Zusammenschlusses mit der Capex-Firmengruppe. In seiner Sitzung am 18. Dezember 2023 stimmte der Aufsichtsrat dem vom Vorstand vorgelegten Term Sheet über den Zusammenschluss beider Unternehmensgruppen über eine der Hauptversammlung vorzuschlagende Sachkapitalerhöhung im Volumen von rund EUR 170 Mio. zu. Darüber hinaus stimmte der Aufsichtsrat der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen ("Wandelschuldverschreibung 2024/​2025") ohne Verzinsung (Null-Kupon) mit einer Laufzeit von 12 Monaten im Gesamtausgabevolumen von bis zu EUR 8,2 Mio. zu. Das Bezugsangebot für die Wandelanleihe lief vom 22. Dezember 2023 (00:00 Uhr) bis zum 5. Januar 2024 (24:00 Uhr). Insgesamt wurde die Wandelschuldverschreibung 2024/​2025 im Gesamtnennbetrag von EUR 8.226.000,00, eingeteilt in 8.226.000 Schuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils EUR 1,00, ausgegeben.

Ausschüsse

Der Aufsichtsrat der The NAGA Group AG bildet unverändert keine Ausschüsse. Sämtliche Themen werden effizient im Aufsichtsratsplenum behandelt.

Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand

Die ordentliche Hauptversammlung am 29. Dezember 2023 hat die Erweiterung des Aufsichtsrats von drei auf vier Mitglieder beschlossen, wobei dem Aktionär Fosun Holdings Limited weiterhin das Entsendungsrecht eines Aufsichtsratsmitglieds zusteht. Vor dem Hintergrund der Erweiterung des Aufsichtsrats haben die Aktionäre daher Herrn Stefan Schütze, Geschäftsführender Gesellschafter der C 3 Management GmbH, Bodolz, in den Aufsichtsrat gewählt.

Die Erweiterung des Aufsichtsrats erforderte keine Neukonstituierung. Von daher setzte sich der Aufsichtsrat - wie auch im gesamten Jahr 2023 - über die Wahl des vierten Mitglieds hinaus unverändert aus seinem Vorsitzenden Herrn Harald Patt, seinem Stellvertreter Herrn Qiang Liu sowie dem Mitglied Richard Byworth zusammen.

Nach dem Bilanzstichtag ergaben sich die folgenden personellen Veränderungen: Die Aufsichtsratsmitglieder Harald Patt und Richard Byworth haben ihr Amt mit Wirkung zum Ablauf der außerordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2024 niedergelegt. Herr Qiang Liu, der vom Aktionär Fosun Fintech Holdings (HK) Limited in den Aufsichtsrat entsandt wurde, wurde zum Ablauf der außerordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2024 abberufen, um die Wahl von Ersatzmitgliedern für diese drei Mitglieder zu ermöglichen. Entsprechend standen auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2024 u.a. Aufsichtsratswahlen und die Wahl von Ersatzmitgliedern auf der Tagesordnung. Die Aktionäre wählten die Herren Harald Patt, Qiang Liu und Richard Byworth erneut in den Aufsichtsrat. Als Ersatzmitglieder wurden Herr Barry D. Rudolph, wohnhaft in North Carolina, USA, Präsident der Interface Financial Group, Bethesda, USA; Herr Eyal Wagner, wohnhaft in Gibraltar, Geschäftsführer der Castle Rock Limited Ltd., Gibraltar; und Herr Dr. Christian Remaklus, wohnhaft in Friedberg, Co-Head Corporate Banking der China Construction Bank Corp., Frankfurt am Main und Geschäftsführer der Alternative Invest Consult GmbH, Friedberg; gewählt. Im Falle des Ausscheidens eines Aufsichtsratsmitglieds vor Ablauf seiner Amtszeit werden die Ersatzmitglieder in der vorgenannten Reihenfolge für den Rest der Amtszeit des ausgeschiedenen Mitglieds zu Mitgliedern des Aufsichtsrats.

Im Vorstand der The NAGA Group AG wechselte Herr Benjamin Bilski mit Wirkung zum 1. Juni 2023 im gegenseitigen Einvernehmen vom Vorstand in das Führungsteam von NAGA als CIO (Chief Information Officer), Herr Michalis Mylonas übernahm den Posten des CEO. Im Zuge des zu diesem Zeitpunkt noch geplanten Firmenzusammenschluss mit der Key Way Group Ltd. wurde - wie am 19. Dezember 2023 über eine Ad-Hoc-Mitteilung vermeldet - vereinbart, den geschäftsführenden Gesellschafter der Key Way Group Ltd., Herr Octavian Patrascu, zum Vorstandsvorsitzenden der The NAGA Group AG zu bestellen. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 war dieses Vorhaben noch nicht umgesetzt. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 26. Januar 2024 Herrn Octavian Patrascu mit sofortiger Wirkung zum Mitglied des Vorstands mit einer Amtszeit bis zum 25. Januar 2027 bestellt und ihn darüber hinaus zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Herr Michalis Mylonas wurde zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt.

Konzernjahresabschlussprüfung

Der auf der ordentlichen Hauptversammlung am 29. Dezember 2023 gewählte Abschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023, die MSW GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Berlin, hat den vom Vorstand gemäß IFRS aufgestellten Konzernabschluss samt Konzernlagebericht der The NAGA Group AG für das Geschäftsjahr 2023 geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Der Aufsichtsrat erhielt unmittelbar nach Aufstellung den Jahres- und Konzernabschluss inklusive Konzernlagebericht und den Prüfbericht des Abschlussprüfers. Auf der Bilanzaufsichtsratssitzung am 24. Juni 2024 befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit den zuvor genannten Abschlussunterlagen in Gegenwart eines Vertreters des Abschlussprüfers. Dieser berichtete über den zeitlichen Ablauf, Umfang, Schwerpunkte und die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Ferner bestätigte der Vertreter des Abschlussprüfers, dass das vom Vorstand eingerichtete Risikomanagementsystem geeignet ist, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, und dass keine wesentlichen Schwächen des internen Kontrollsystems und Risikomanagementsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess festgestellt wurden.

Nach eigener gründlicher Überprüfung hat sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Abschlussprüfung angeschlossen. Es sind nach dem abschließenden Ergebnis dieser Prüfung keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2023 gebilligt. Der Jahresabschluss 2023 der The NAGA Group AG ist damit gem. § 172 AktG festgestellt.

Besprochen und beschlossen wurde darüber hinaus der vorliegende Bericht des Aufsichtsrats.

Dank

2023 war ein weichenstellendes Jahr, NAGA steht nach der Fusion mit der Capex Firmengruppe nun auf einem breiten Wachstumsfundament für eine beschleunigte globale Expansion. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei allen NAGA-Mitarbeiter*innen und dem Vorstand für ihren starken persönlichen Einsatz im Geschäftsjahr 2023.

 

Hamburg, 24. Juni 2024

Der Aufsichtsrat

Harald Patt, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Konzernlagebericht

GRUNDLAGEN DER DARSTELLUNG

Der vorliegende Konzernlagebericht der The Naga Group AG (nachfolgend "NAGA" oder "Konzern" genannt) wurde in Übereinstimmung mit den §§ 315, 315e HGB und dem Deutschen Rechnungslegungsstandard ("DRS") 20 aufgestellt. Alle Berichtsinhalte und Offenlegungen beziehen sich auf den Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 oder das an diesem Datum endende Geschäftsjahr.

ZUKUNFTSGERICHTETE AUSSAGEN

Dieser Konzernlagebericht kann zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen enthalten, die sich an Formulierungen wie "erwarten", "wollen", "antizipieren", "beabsichtigen", "planen", "glauben", "anstreben", "schätzen", "werden" oder ähnlichen Begriffen erkennen lassen. Solche zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf den Erwartungen und bestimmten Annahmen, die zum Zeitpunkt der Erstellung vorherrschen, und können eine Reihe von Risiken und Unsicherheiten beinhalten. Die von NAGA tatsächlich erzielten Ergebnisse können erheblich von jenen abweichen, die in den zukunftsgerichteten Aussagen enthalten sind. NAGA übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder im Falle von Entwicklungen, die von den erwarteten abweichen, zu korrigieren.

1. GRUNDLAGEN DES KONZERNS

1.1. Geschäftsmodell des Konzerns

NAGA ist ein deutsches Fintech-Unternehmen mit Sitz in Hamburg, das im Freiverkehr der Deutsche Börse AG notiert ist. Das Kerngeschäft des Konzerns ist das Online-Brokerage. Neben dem traditionellen Handel bietet NAGA auch eine eigene Social Trading Plattform "Naga Trader" an. Aus den Investitionen in Tochtergesellschaften ergeben sich weitere Geschäftsmodelle auf Konzernebene, die auf der Entwicklung innovativer Finanztechnologie ("Fintech") und Blockchain-Technologie basieren.

NAGA zielt darauf ab, einen einfachen Zugang zu den Finanzmärkten und den Handel mit Differenzkontrakten, Wertpapieren und Kryptowährungen für jedermann zu schaffen und anzubieten.

Das Geschäftsjahr 2023 war wesentlich von der Vorbereitung der Unternehmensfusion mit der Key Way Group AG, Betreiberin der Multi-Asset-Handelsplattform FinTech-Plattform Capex.com geprägt. Im Januar 2023 kündigte NAGA in einer Ad-hoc-Mitteilung laufende Gespräche über eine strategische Transaktion an, deren Details zusammen mit dem Due-Diligence-Prozess fast das gesamte Berichtsjahr andauerten. Nach Abschluss des Due-Diligence-Prozesses wurde ein detailliertes Term Sheet zum Zusammenschluss der beiden Konzerne abgeschlossen, wie in einer Ad-hoc-Mitteilung vom 19. Dezember 2023 angekündigt. Die Fusion erfolgt über die von der außerordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2024 beschlossene Sachkapitalerhöhung mit einem Volumen von EUR 170.597.590,00 durch die Einbringung aller Anteile an der Key Way Group Ltd., die voraussichtlich im Laufe des dritten Quartals 2024 nach Erteilung der erforderlichen behördlichen Genehmigungen in das Handelsregister eingetragen wird. Weitere strategische und zukunftsgerichtete Aussagen im Zusammenhang mit dem Unternehmenszusammenschluss finden Sie in diesem Abschnitt 1. Grundlagen des Konzerns und Abschnitt 4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht.

Der Konsolidierungskreis des Konzerns zum 31. Dezember 2023 umfasst die folgenden Gesellschaften:

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Gesellschaft Anteilsbesitz
31.12.2023 31.12.2022
The Naga Group AG, Hamburg (Muttergesellschaft) - -
NAGA Markets Europe Ltd., Limassol, Zypern 100 % 100 %
Naga Technology GmbH, Hamburg 100 % 100 %
Naga Virtual GmbH, Hamburg 100 % 100 %
Hanseatic Brokerhouse Securities AG (HBS), Hamburg 60 % 72,16%
Naga Global LLC, Sankt Vincent & Grenadienen 100 % 100 %
NAGA GLOBAL (CY) LTD., Limassol, Zypern 100 % 100 %
NAGA Global West Africa LTD., Lagos, Nigeria 99 % 99 %
NAGA FINTECH CO., LTD., Bangkok, Thailand 100 % 100 %
Naga Pay GmbH, Hamburg 100 % 100 %
NAGA Markets Australia PTY Ltd, Eastwood, Australien (bis 23. März 2023) /​ 100 %
NAGA Pay UK LTD., London, Großbritannien 100 % 100 %
NAGA Pay (CY) LTD., Limassol, Zypern 100 % 100 %
NAGA X LTD., Limassol, Zypern 100 % 100 %
NAGA X Europe OÜ, Tallinn, Estland (bis 22. Dezember 2023) /​ 100 %
NAGA Capital Ltd., Mahe, Seychellen 100 % 100 %

Die operativen Tochtergesellschaften der The Naga Group AG sind:

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NAGA Markets Europe Ltd ("Naga Markets") hat seinen Sitz in Limassol, Zypern, und ist eine Wertpapierhandelsbank, die von der Cyprus Securities and Exchange Commission ("CySEC") zugelassen und reguliert wird. Naga Markets ist für das Brokerage zuständig und stellt seinen Kunden Handelsplattformen für CFDs, Forex, ETFs und Aktienindizes zur Verfügung.

Die Naga Technology GmbH, Hamburg, besteht aus den ehemaligen Unternehmen SwipeStox GmbH, Swipy Technology GmbH, p2pfx GmbH, Zack Beteiligungs GmbH und Naga Blockchain GmbH. Die Naga Technology GmbH betreibt den Naga Trader und hält 100% der Anteile an der Naga Markets Europe Ltd. Naga Trader ist für iOS, Android und als Web Trader mit mehreren tausend aktiven Nutzern verfügbar. Das innovative soziale Netzwerk bietet einen schnellen und einfachen Zugang zum Handel mit Forex, CFDs, ETFs, Aktien und Kryptowährungen.

Die Naga Virtual GmbH, Hamburg, betreibt seit 2018 den weltweit ersten unabhängigen, transparenten und legalen Marktplatz für virtuelle Güter wie In-Game-Items. Im Rahmen der 2019 eingeleiteten Restrukturierung und Fokussierung auf das Kernprodukt Naga Trader wurde die Weiterentwicklung und Vermarktung der Plattform bis auf Weiteres zurückgestellt und befindet sich seitdem im Wartungsmodus.

Die Hanseatic Brokerhouse Securities AG ("HBS") ist eine 1999 gegründete Aktiengesellschaft, die im Bereich Online Brokerage tätig ist. Die HBS hielt im Geschäftsjahr 2020 zunächst 100 % an der Naga Brokers GmbH, die jedoch rückwirkend zum 1. Januar 2020 auf die HBS verschmolzen wurde. Die Aktivitäten von HBS bestehen in der Verwaltung des von der Naga Brokers GmbH für die Naga Markets Europe Ltd. aufgebauten Kundenstamms.

Die Naga Pay GmbH, Hamburg, hat 2020 die Neo-Banking-App NAGA Pay entwickelt und auf den Markt gebracht. Im vierten Quartal 2021 wurde die NAGA Pay App nach einer umfangreichen Überarbeitung neu aufgelegt (Relaunch). NAGA Pay kombiniert ein IBAN-Konto, eine VISA-Debitkarte, ein Aktiendepot, Copy Trading und physische Krypto-Wallets. Die Naga Pay GmbH ist zu 100 % an der Naga Pay UK Ltd. und der Naga Pay (CY) Ltd. beteiligt.

Naga Pay UK Ltd, London, Vereinigtes Königreich, wurde am 27. Februar 2021 mit Registrierung gegründet. Sie hat den gleichen Geschäftszweck wie die Naga Pay GmbH und bedient Naga Pay-Kunden, die ihr Bankkonto in Großbritannien führen.

Naga Pay (CY) Ltd, Limassol, Zypern, wurde mit Registrierung am 21. Februar 2022 gegründet. Sie erbringt interne Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Produkt Naga Pay für andere Konzerngesellschaften.

NAGA Markets Australia PTY Ltd, Eastwood, Australien, wurde mit der Registrierung am 19. August 2020 gegründet. Die Aufnahme der Geschäftstätigkeit in Australien war für 2021 geplant. Nachdem sich die Erteilung der beantragten Wertpapierhandelslizenz durch die Australian Securities and Investments Commission (ASIC) jedoch auf unbestimmte Zeit verzögerte, wurde der Antrag nicht weiter verfolgt und Ende 2022 eine Entscheidung zur Liquidation des Unternehmens getroffen, die am 23. März 2023 wirksam wurde.

Naga Global LLC. ("Naga Global") betreibt Online-Brokerage für Kunden außerhalb der EU und stellt ihren Kunden Handelsplattformen für CFDs, Forex, ETFs und Aktien zur Verfügung.

Die Unternehmen NAGA GLOBAL (CY) Ltd. und NAGA Global West Africa Ltd. (früher: NAGA Global (NG) LTD.), fungieren als Tochtergesellschaften der Naga Global LLC. und unterstützen deren Geschäftstätigkeit im Bereich der Kundenakquise und durch interne Dienstleistungen sowie den Aufbau/​Betrieb von Schulungszentren. Ende 2023 wurde die Liquidation der NAGA FINTECH CO Ltd, einer ehemaligen Tochtergesellschaft der Naga Global LLC, beschlossen, die am 4. Januar 2024 wirksam wurde.

Naga X LTD, Limassol Zypern, wurde mit Registrierung am 17. August 2021 gegründet. Das Unternehmen besitzt eine Lizenz für den Handel und das Halten von Kryptowährungen (Crypto Asset Service Provider = CASP) der CySec.

NAGA X Europe OÜ (ehemals LTC Pipe OÜ), Tallinn, Estland, betrieb die im März 2022 gestartete Web3-Krypto-Social-Trading-Plattform für Kryptowährungen und NFTs. Mit Kaufvertrag vom 22. Dezember 2023 wurden die Anteile an der Gesellschaft veräußert und an einen konzernfremden Erwerber übertragen.

Am 6. Oktober 2022 wurden die Anteile an der NAGA Capital Ltd. (vormals: FT Invest Ltd.), Mahe, Seychellen, erworben. Mit der dem Unternehmen 2021 erteilten Wertpapierhandelslizenz auf den Seychellen kann NAGA außerhalb Europas stärker wachsen und mit zunehmendem B2B-Geschäft mehrere Zahlungsabwickler anbieten, die in vielen Märkten wie Lateinamerika oder Südostasien essenziell sind. NAGA konnte dort bereits viel Kundeninteresse aufbauen, das dank der Lizenz und der neu verfügbaren Methoden monetarisiert werden kann.

Mit dem Vollzug der Fusion mit der Key Way Group Ltd. (siehe oben) wird die Unternehmensgruppe um insgesamt acht Gesellschaften erweitert, bestehend aus einer Holdinggesellschaft mit Sitz in Gibraltar und sieben operativen Gesellschaften mit Sitz in Zypern, Abu Dhabi (VAE), Rumänien, Südafrika, Mauritius und den Seychellen.

Geschäftstätigkeit des Konzerns

Bisher ist der Konzern vor allem im Brokerage-Bereich tätig und steht im direkten B2C-Kontakt. Die Abwicklung des Brokerage-Geschäfts erfolgt über die Tochtergesellschaften Naga Markets Europe, Naga Global und Naga Capital. Als reine Online-Broker unterhalten die Unternehmen keine Filialen, sondern stellen eine Online-Handelsplattform für CFDs, Forex, ETFs, Aktienindizes und Aktien zur Verfügung. Im Rahmen der Brokerage-App "Naga Trader" bietet der Konzern sowohl einen traditionellen als auch einen "Social Trading"-Service an. Neben dem Brokerage-Bereich umfasst die Produktpalette die Neobanking-App "NAGA Pay", sowie mit der "NAGA X"-App, eine Krypto-Wallet und eine Krypto-Börse. Ziel ist es, im laufenden Geschäftsjahr 2024 alle Apps samt ihren Social-Media-Funktionalitäten zu einer integrierten Finanz-Super-App zusammenzuführen, die ein ganzheitliches Finanz-Ökosystem bietet, das Aspekte des sozialen Lebens, des Handels, des Investierens, der Kryptowährungen und des allumfassenden Finanzmanagements mühelos miteinander verbindet. Weitere Informationen zur Umsatzrealisierung finden sich in Ziffer 7.p) des Konzernanhangs.

a) Standorte

Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Hamburg. Außerdem gibt es folgende Standorte:

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Limassol und Nikosia, Zypern

Mahe, Seychellen

Vertriebs- und Schulungsstandort in Lagos, Nigeria

Die bisherigen Standorte in Tallinn, Estland, und in Bangkok, Thailand, wurden im Juni 2023 bzw. im Januar 2024 geschlossen.

Mit dem Abschluss der Fusion mit der Key Way Group Ltd. (Details siehe oben) kommen weitere Standorte in Gibraltar, Zypern, Abu Dhabi (VAE), Rumänien, Südafrika, Mauritius und den Seychellen hinzu.

b) Produkte, Dienstleistungen, Plattformen und Geschäftsprozesse in der NAGA Group vereinen die Themen Börse (Wertpapiere), Blockchain (Kryptowährungen) und Zahlungsverkehr (Zahlungsdienste). Derivate, Aktien, Rohstoffe, Devisen und Kryptowährungen können über die Konzernneigene Naga Trader-Plattform von einem Computer oder mobil über iOS und Android gehandelt werden. Kunden können ihre eigenen Portfolios zusammenstellen, ihre eigenen Trades mit der Community teilen und von anderen Kunden kopiert werden oder erfolgreiche Trader kopieren. Es ist auch möglich, eine eigene Handelsstrategie mit einem Handelsroboter zu entwickeln. Die Plattformen Naga Pay und NAGAX ergänzen die Produktpalette in den Bereichen Zahlungsdienste und Kryptowährungen. Die in der Entwicklung befindliche Finanz-Super-App wird alle bestehenden Plattformen integrieren, um den Kunden ein ganzheitliches Finanzökosystem zu bieten, das mühelos Aspekte des sozialen Lebens, des Handels, des Investierens, der Kryptowährungen und des umfassenden Finanzmanagements kombiniert.

c) Absatzmärkte, Kunden und Vertriebspolitik

NAGA vertreibt seine Produkte und Dienstleistungen weltweit und zielt in erster Linie auf die globalen Märkte für den Handel mit Finanzinstrumenten ab. In der Vertriebspolitik setzt der Konzern auf Online-Marketing, Affiliate-Marketing, Vertriebspartner und vollautomatisierte Kundengewinnungsprozesse. Mit dem Abschluss des Zusammenschlusses mit der Key Way Group Ltd (Details siehe oben) soll insbesondere die regionale Expansion in den aufstrebenden Märkten Lateinamerika (LATAM), Mittlerer Osten/​Nordafrika (MENA) und Südostasien (SEA) vorangetrieben werden, da die erzielbaren Margen in diesen Regionen höher sind als im europäischen Heimatmarkt.

d) Rahmenbedingungen

Das Geschäftsmodell von NAGA ist insbesondere von der Entwicklung der Kapital- und Finanzmärkte und der gesamtwirtschaftlichen Situation in Europa abhängig. Eine hohe Volatilität an den Finanzmärkten ist für viele aktiv risikoorientierte Kunden attraktiv und führt daher zu einer hohen Anzahl von Transaktionen und Umsätzen.

1.2. Ziele und Strategien

Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, ein führender Anbieter innovativer Technologien in einigen Bereichen des Finanzsektors zu werden und Vermögensverwaltung und soziale Medien zu integrieren. Der Fokus liegt auf einem nachhaltigen Wachstum der Anzahl aktiver Kunden und dem globalen Ausbau des Produktvertriebs mit dem Ziel, das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von Jahr zu Jahr deutlich zu steigern.

Finanzziele des Konzerns

Unter Berücksichtigung des Bilanzstichtags 31. Dezember 2023 und vor dem Hintergrund des Vollzugs der Fusion mit der Key Way Group Ltd. (Details siehe oben unter 1.1) beinhalten die Ziele für die Zukunft die profitable Weiterentwicklung des Brokerage-Geschäfts und die Erzielung eines positiven EBITDA. Darüber hinaus soll eine stabile Entwicklung der liquiden Mittel und des Eigenkapitals aufrechterhalten werden.

Strategien zur Zielerreichung

Die wichtigsten Strategien zur Erreichung der Ziele auf Konzernebene werden im Folgenden unter der Annahme des Abschlusses der Fusion mit Key Way Group Ltd. vorgestellt (siehe oben unter 1.1 für Details):

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Fokussierung auf Kernkompetenzen und Schwellenländer: Das Kerngeschäft der Gruppe basiert auf Online-Brokerage, welches nach dem Zusammenschluss mit der Key Way Group über 5 Lizenzen auf 4 Kontinenten verfügen wird, wodurch der Konzern dieses Geschäftsfeld kontinuierlich ausbauen und verbessern kann. Durch die Fokussierung auf Märkte außerhalb der EU wird ein starkes Wachstum der Handelserträge erwartet.

Im Rahmen der Fusion der NAGA Group und der Key Way Group sollen Synergien über alle Organisationsebenen hinweg genutzt werden, was zu Kosteneinsparungen von rund USD 10 Mio. pro Jahr führen wird.

Ziel ist es, den hohen Innovationsgrad in den IT-Aktivitäten zu halten und das Geschäftsmodell durch neue Produkte und Produktanwendungen weiterzuentwickeln. Mit der Einführung der Finance Super App sollen neue Maßstäbe im Bereich der Finanzmarkttechnologien gesetzt werden.

Im Krypto-Geschäft umfasst das Produktangebot eine Spotbörse, eine Derivate-Handelsplattform, Staking, eine NFT-Plattform und einen sozialen Krypto-Feed. Mit dem Abschluss der Fusion der NAGA Group und der Key Way Group verfügt der Konzern über zwei Lizenzen für Krypto-Dienstleistungen für die Regionen Europa und Mittlerer Osten/​Nordafrika (MENA) und damit über die regulatorische Grundlage für den weiteren Ausbau dieses Geschäftsbereichs.

Nach dem Zusammenschluss mit der Key Way Group wird NAGA weiterhin globale M&A-Aktivitäten verfolgen und Partnerschaften eingehen, um Wachstumssprünge über die organische Entwicklung hinaus zu erzielen.

NAGA begegnet den gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen durch seine hohe Innovationsbereitschaft, vor allem durch organisches Wachstum, sieht aber auch Chancen für anorganisches Wachstum.

1.3. Wertorientiertes Steuerungs- und Controllingsystem

Um die im vorherigen Abschnitt aufgeführten übergeordneten Unternehmensziele zu erreichen, soll die Umsetzung der vom Vorstand formulierten Strategie durch ein kontinuierlich weiterzuentwickelndes Steuerungs- und Controllingsystem unterstützt werden.

Die interne Steuerung des Konzerns basiert auf dem EBITDA als finanzielle Zielgröße, da es eine viel beachtete Kennzahl für weitere Maßnahmen und eine wichtige Steuerungsgröße für Investoren und Analysten ist.

Das monatliche Reporting ist das zentrale Steuerungsinstrument des Konzerncontrollings. In diesem Reporting werden monatlich alle wesentlichen Finanz- und Betriebskennzahlen der zum Konzern gehörenden Unternehmen erfasst und analysiert. Plausibilitätsprüfungen dienen dazu, Anomalien frühzeitig zu erkennen, damit rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.

Die Unternehmensplanung erfolgt auf Konzernebene und basiert auf der Planung auf Ebene der Tochtergesellschaften. Die Unternehmensplanung wird kontinuierlich an das Marktumfeld, neue Produktentwicklungen und strukturelle Veränderungen angepasst.

Auf Konzernebene wird die Planung durch den Vorstand finalisiert. Neue Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften werden in den Planungsprozess integriert.

Das oben beschriebene Steuerungs- und Kontrollsystem soll auch nach Abschluss der Fusion mit der Key Way Group Ltd. fortgeführt werden (Details siehe oben unter 1.1).

1.4. Entwicklungsaktivitäten

Entwicklungsaktivitäten haben bei NAGA einen hohen Stellenwert und werden direkt vom Vorstand gesteuert und überwacht. Der Großteil der Entwicklungsaktivitäten wird von der Gesellschaft in Auftrag gegeben und in enger Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern durchgeführt. Der Vorstand steuert die Entwicklung und sorgt für die Integration neuer Produkte und Anwendungen in das NAGA-Ökosystem.

Der Gesamtbetrag der Entwicklungsaufwendungen im Konzern belief sich im Berichtszeitraum auf TEUR 3.352 (Vorjahr: TEUR 6.688), was rund 8,4 % (Vorjahr: 11,6 %) des Umsatzes entspricht. Die aktivierten Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten beliefen sich auf TEUR 2.148 (Vorjahr: TEUR 5.882). Die Entwicklungsaktivitäten führten hauptsächlich zur Erweiterung der Funktionalitäten und zur Erhöhung der Stabilität der Naga Trader App und der entsprechenden Webanwendung. Darüber hinaus wurden Kosten für die Entwicklung der NEO-Banking-App NAGA Pay in Höhe von TEUR 399 (Vorjahr: TEUR 545), für die Naga X-Plattform in Höhe von TEUR 57 (Vorjahr: TEUR 3.259) und für die Entwicklung der Website der Gesellschaft sowie für ein Marketinganalyse-Tool in Höhe von TEUR 175 (Vorjahr TEUR 0) aktiviert. Der Vorstand schätzt die finanzielle Bedeutung dieser Entwicklungsergebnisse für den Konzern als sehr hoch ein.

Mit einer Programmierfirma aus Sarajevo/​Bosnien-Herzegowina hat NAGA einen starken Partner an seiner Seite, der die wesentlichen Entwicklungen und Wartungen durchführt. Dank der flexiblen und lösungsorientierten Zusammenarbeit ist NAGA für weitere technische Herausforderungen sehr gut aufgestellt. Die tägliche Kommunikation und das für NAGA zuständige Team ermöglichen es, schnell Verbesserungen an der Software vorzunehmen.

2. WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1. Makroökonomische und branchenspezifische Rahmenbedingungen

Makroökonomisches Umfeld

Die Weltwirtschaft hat sich inmitten zahlreicher Krisen und einer anhaltend hohen, aber zuletzt sinkenden Inflation als überraschend widerstandsfähig erwiesen. Im Jahr 2023 wuchs die globale Wirtschaftsleistung um 3,2 %, so der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem im April 2024 veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick. Die weltweite Gesamtinflation sank im Jahr 2023 auf einen Jahresdurchschnitt von 6,8 %, wobei der Anstieg der Inflation trotz seiner Schwere und der damit verbundenen Lebenshaltungskostenkrise keine unkontrollierte Lohn-Preis-Spirale auslöste.

In Europa wurde die wirtschaftliche Entwicklung durch die schwache Konsumstimmung, die anhaltend hohen Energiepreise und die Schwäche zinsabhängiger Industrie- und Unternehmensinvestitionen gedämpft. Demnach stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone nur leicht um 0,4 %, während die Verbraucherpreise in der Europäischen Union im Jahresdurchschnitt um 6,4 % stiegen.

Die Zentralbanken haben ihre Leitzinsen im Berichtsjahr mehrfach angehoben. Die US-Notenbank (Fed) hat ihren Leitzins zuletzt im Juli 2023 auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 % angehoben, während die Europäische Zentralbank (EZB)ihren Leitzins seit September 2023 bei 4,5 % belässt.

Inmitten schwieriger weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen stagnierte die deutsche Wirtschaftsleistung in den ersten drei Quartalen 2023 weitgehend und beendete das Jahr dann mit einem Rückgang von 0,3 % im Schlussquartal (im Vergleich zum dritten Quartal 2023). Damit sank das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Gesamtjahr 2023 um 0,3 %. Anhaltend hohe Preise auf allen Wirtschaftszweigen, höhere Zinsen mit entsprechend ungünstigen Finanzierungsbedingungen und eine geringe Nachfrage aus dem In- und Ausland belasteten die Wirtschaftsleistung. Die hohen Verbraucherpreise dämpften den privaten Konsum (-0,8 %), und auch der Staat reduzierte erstmals seit fast 20 Jahren seine Konsumausgaben (-1,7 %). Auf der Investitionsseite wurden rückläufige Bauinvestitionen (-2,1 %) durch steigende Ausrüstungsinvestitionen (+3,0 %) kompensiert. Die Importe (-3,0 %) gingen stärker zurück als die Exporte (-1,8 %). Trotz des schwierigen Umfelds blieb der deutsche Arbeitsmarkt robust - die Zahl der Erwerbstätigen stieg erneut um 0,7 % auf durchschnittlich 45,9 Millionen. Die Verbraucherpreise stiegen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 % und blieben damit hinter dem historischen Höchststand des Vorjahres von +6,9 % zurück, befinden sich aber weiter auf hohem Niveau.

Kapitalmärkte und Branchenumfeld

2023 war ein starkes Jahr an den Aktienmärkten, das mit einer ausgeprägten Jahresendrallye und stetigen neuen Rekorden an der Wall Street und in Deutschland endete. Der Dow Jones und der Nasdaq 100 verzeichneten Jahresgewinne von 14 % bzw. 54 %, während der deutsche Leitindex DAX fast 20 % zulegte. Das übergeordnete Thema war die Entwicklung der Leitzinsen auf beiden Seiten des Atlantiks (für Details siehe den vorherigen Abschnitt zum makroökonomischen Umfeld), begleitet von zahlreichen globalen Krisen und Unsicherheiten. Im März belasteten die US-Bankenkrise und das befürchtete Übergreifen auf Europa die Finanzmärkte und führten zu starken Kursverlusten. Im Laufe des Jahres kamen Sorgen über die sich abschwächende Weltwirtschaft hinzu, gefolgt vom eskalierenden Konflikt im Nahen Osten ab Oktober. Im Herbst verwandelte sich die bisherige Sorge um langfristig hohe Zinsen in Hoffnung auf sinkende Zinsen und die Aktienmärkte begannen im vierten Quartal 2023 zu steigen.

Die DZ-Bank schätzt, dass Kursgewinne an den Aktienmärkten maßgeblich dazu beigetragen haben, dass das private Finanzvermögen in Deutschland im Jahr 2023 um 6% auf 7,9 Billionen Euro gestiegen ist. Kursgewinne hätten zu einem Wertzuwachs von rund 200 Mrd. Euro geführt.

An den Devisenmärkten profitierte der US-Dollar bis Anfang Oktober von der Erwartung weiterer Zinserhöhungen in den USA, wodurch der Euro auf 1,045 USD fiel. Im Schlussquartal 2023 kehrte sich der Trend um. Der US-Dollar wurde nun durch die hohe US-Staatsverschuldung belastet, die aufgrund höherer Zinsen immer schwieriger zu finanzieren sein dürfte. Der Euro erholte sich kurz vor Jahresende auf einen Wechselkurs von 1,114 USD und beendete das Jahr 2023 bei 1,104 USD. Laut einer Analyse von PwC (basierend auf einer Studie von Technavio) dürfte das globale Marktvolumen am Devisenmarkt im Jahr 2023 um rund 8 % auf 816 Mrd. USD gestiegen sein.

Der Kryptomarkt erholte sich nicht nur von dem volatilen Jahr 2022, in dem die Insolvenz der Kryptobörse FTX für erhebliche Marktturbulenzen sorgte, sondern verzeichnete im Berichtsjahr 2023 auch ein deutliches Wachstum. Die Marktkapitalisierung am globalen Kryptomarkt verdoppelte sich im Berichtsjahr auf 1,8 Billionen US-Dollar, was vor allem auf den starken Anstieg des Bitcoin um 155 % auf 42.220 US-Dollar zurückzuführen ist. Auch Etherum legte stark im Wert zu (+90,5%). Wachsender Optimismus hinsichtlich der möglichen Zulassung von börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETFs) führte im Schlussquartal zu einem Bullenmarkt. Tatsächlich hat die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) am 11. Januar 2024 grünes Licht für Bitcoin-ETFs gegeben. Das globale Krypto-Handelsvolumen verzeichnete im letzten Quartal 2024 nicht nur das erste Quartalswachstum des Jahres, sondern stieg auch deutlich um 53,1 % auf 10,3 Billionen USD. Demgegenüber belief sich das NFT-Handelsvolumen der 10 grössten Blockchains im Jahr 2023 auf 11,8 Mrd. USD und damit auf weniger als die Hälfte des Vorjahreswerts (Vorjahr: 26,3 Mrd. USD). Das erste Quartal 2023 belief sich noch auf 4,5 Milliarden US-Dollar, gefolgt von deutlichen Volumenrückgängen im zweiten und dritten Quartal 2023 auf 2,7 Milliarden US-Dollar bzw. 1,4 Milliarden US-Dollar. Im Schlussquartal stieg das NFT-Handelsvolumen dann wieder auf 3,2 Mrd. USD, unterstützt durch das starke Handelsvolumen von Bitcoin Ordinals. Demnach dürfte die Zahl der Nutzer auf dem europäischen Kryptowährungsmarkt stark um rund 43 % auf 141,0 Millionen gestiegen sein.

Es wird erwartet, dass der globale Neobroker-Markt im Jahr 2023 ein Nutzerwachstum von fast 22 % auf 507,8 Millionen verzeichnet hat, während das weltweit verwaltete Vermögen (AUM) um fast 25 % auf 891,5 Milliarden US-Dollar gestiegen ist. In Europa dürfte die Zahl der Nutzer um 19 % auf 52,5 Millionen gestiegen sein, während das verwaltete Vermögen um fast 9 % gestiegen ist.

2.2. Geschäftsverlauf und Lage des Konzerns

Im Geschäftsjahr 2023 hat NAGA die geplante Ergebniswende inmitten eines schwierigen Marktumfelds durch deutliche Kosteneinsparungen im Rahmen eines Konsolidierungskurses geschafft: Mit einem Konzernumsatz von TEUR 39.728 (Vorjahr: TEUR 57.597) wurde ein deutlich verbessertes Konzern-EBITDA von TEUR 8.445 (Vorjahr: TEUR -13.731) erwirtschaftet, das die Erwartungen übertroffen hat.

Alle wesentlichen Kostenpositionen konnten im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden. Besonders stark sanken die Marketingkosten, die von TEUR 28.345 auf TEUR 4.647 gesenkt werden konnten, was zu den bisher besten Bruttokosten pro Akquisition von EUR 380 (Vorjahr: EUR 1.510) pro neu finanziertem Handelskonto führte.

Gleichzeitig lagen die meisten der wesentlichen Kennzahlen über dem Vorjahr. Im Jahr 2023 verzeichnete NAGA über 132.000 Kontoeröffnungen (Vorjahr: 243.000) und mehr als 9,2 Mio. Trades (Vorjahr: 8,6 Mio.), davon 4,8 Mio. Copy Trades (Vorjahr: 3,5 Mio.). Das gehandelte Volumen belief sich auf 143 Milliarden Euro (Vorjahr: 137 Milliarden Euro). Die Zahl der aktiven Nutzer lag zum Jahresende bei über 21.000 (Vorjahr: 18.700). Infolgedessen zeigten alle Metriken pro Nutzer einen starken Aufwärtstrend mit höherer durchschnittlicher Aktivität, Portfoliogröße und Verweildauer (Lifetime Value).

Neben der Konzentration auf die Wiedererlangung der Profitabilität lag das Hauptaugenmerk im Geschäftsjahr 2023 auf der Vorbereitung der Unternehmensfusion mit der Key Way Group AG, Betreiberin der Multi-Asset-Handelsplattform FinTech-Plattform Capex.com. Einzelheiten hierzu finden sich in den Abschnitten 1. Grundlagen des Konzerns und 4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht.

Auch Finanzierungsfragen standen auf der Agenda. Der Vorstand hat am 15. April 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats am 21. April 2023 beschlossen, eine Wandelschuldverschreibung unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre mit einem Gesamtnennbetrag von 8.200.000,00 USD, einem Kupon von 11 %, einem Wandlungspreis von 1,97 USD und einer Laufzeit von sechs Monaten (vom 28. April 2023 bis 30. Oktober 2023) zu begeben.

NAGA hat mit dem Inhaber der Wandelanleihe eine Änderung der Bedingungen der Anleihe vereinbart. Dementsprechend wurde der Großteil der ausgegebenen Wandelanleihe mit einem Volumen von USD 6.000.000,00 am 30. Oktober 2023 zurückgezahlt. Der Restbetrag von USD 2.200.000,00 zuzüglich aufgelaufener Zinsen wurde am 30. Januar 2024 zurückgezahlt. Der Inhaber der Wandelschuldverschreibung hat sein Wandlungsrecht nicht ausgeübt. Für die Teilrückzahlung im Oktober 2023 hat NAGA bei einem institutionellen Investor ein Darlehen ohne Wandlungsrechte mit einer Laufzeit von 12 Monaten aufgenommen, welche durch eine im Dezember 2023 abgeschlossene Nachtragsvereinbarung auf 25 Monate verlängert wurde.

Entsprechend den im Term Sheet getroffenen Vereinbarungen wird der geplante Unternehmenszusammenschluss mit der Begebung einer weiteren unverzinslichen Wandelanleihe (Nullkupon) mit einer Laufzeit von 12 Monaten einhergehen. Das Bezugsangebot für die Wandelanleihe lief vom 22. Dezember 2023 (00:00 Uhr) bis zum 5. Januar 2024 (24:00 Uhr). Insgesamt wurde die Wandelschuldverschreibung 2024/​2025 im Gesamtnennbetrag von EUR 8.226.000,00, eingeteilt in 8.226.000 Schuldverschreibungen mit einem Nennbetrag von je EUR 1,00, begeben, die in Höhe von EUR 8.131.300,00 von Netcore Investments Ltd., Gibraltar, dem Hauptaktionär der Key Way Group Ltd. und künftigen Hauptaktionär der Gesellschaft, gezeichnet wurden.

Die Fusion hatte auch Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Vorstands. Es wurde vereinbart, den geschäftsführenden Gesellschafter der Key Way Group Ltd., Herrn Constantin-Octavian Patrascu, zum Vorsitzenden des Vorstands von NAGA zu ernennen. Dies hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft am 26. Januar 2024 beschlossen (weitere Details im Abschnitt Prognosebericht). Herr Benjamin Bilski war zuvor mit Wirkung zum 1. Juni 2023 im gegenseitigen Einvernehmen als CIO (Chief Information Officer) vom Vorstand in das NAGA- Führungsteam gewechselt, während Herr Michalis Mylonas die Position des CEO übernahm und in der Aufsichtsratssitzung am 26. Januar 2024 zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt wurde.

Auf der Hauptversammlung am 29. Dezember 2023 wurde beschlossen, den Aufsichtsrat von drei auf vier Mitglieder zu erweitern. Vor dem Hintergrund der Erweiterung des Aufsichtsrats wählten die Aktionäre Herrn Stefan Schütze, geschäftsführender Gesellschafter der C 3 Management GmbH, Bodolz, in den Aufsichtsrat. Auch im Aufsichtsrat gab es nach dem Bilanzstichtag weitere personelle Veränderungen (siehe Abschnitt Prognosebericht).

Aufgrund einer im Geschäftsjahr 2023 vorgenommenen Fehlerkorrektur wurden die Vorjahreswerte im Konzernabschluss angepasst, siehe dazu die Erläuterungen unter Abschnitt 3. Fehlerkorrektur im Konzernanhang.

Ertragslage Konzern

Umsatzentwicklung

Der Konzernumsatz belief sich auf TEUR 39.728 (Vorjahr: TEUR 57.597). NAGA erzielte Einnahmen aus dem Brokerage-Geschäft ("Handelserlöse"). Diese werden hauptsächlich in Europa und zu einem geringeren Teil in außereuropäischen Ländern erzeugt. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurden die Brokerage-Aktivitäten aufgrund der Profitabilitätsorientierung des Unternehmens im Geschäftsjahr 2023 konsolidiert.

Die Umsatzerlöse verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich um TEUR 17.869 bzw. 31% auf TEUR 39.728. Der Rückgang ist sowohl auf die Konsolidierung des Brokerage-Geschäfts (TEUR 11.092) als auch auf die Einstellung des NGC-Market-Making-Geschäfts (Vorjahresumsätze von TEUR 6.757) zurückzuführen.

Das gehandelte Volumen stieg auf 143 Mrd. Euro (Vorjahr: 138 Mrd. Euro).

Aktivierte Programmierleistungen

Im Jahr 2023 beziehen sich die aktivierten Programmierleistungen in Höhe von TEUR 2.148 (Vorjahr: TEUR 5.883) im Wesentlichen auf die Weiterentwicklung der NAGA Trader Applikation. Der Aktivierungsgrad für Entwicklungskostenbeträgt 2023 64 % (Vorjahr: 88 %).

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich auf TEUR 795 (Vorjahr: TEUR 252) und enthielten im Wesentlichen Auflösungen von Rückstellungen für ausstehende Rechnungen.

Personalaufwand

Der Personalaufwand sank aufgrund der Reduzierung der Mitarbeiterzahl im Konzern auf TEUR 6.463 (Vorjahr: TEUR 10.697).

Marketingausgaben

Die Marketing- und Werbeaufwendungen konnten wie geplant deutlich auf TEUR 4.647 (Vorjahr: TEUR 28.345) reduziert werden, da der Fokus auf Effizienz statt auf aggressives Wachstum gelegt wurde.

Abwertung des Umlaufvermögens

Der hohe Vorjahreswert von TEUR 4.694 resultierte aus der Abwertung einer Forderung aus Lieferungen und Leistungen gegenüber NDAL (Kooperationspartner Naga Development Association Ltd., Belize City/​Belize) in Höhe von TEUR 1.446 sowie aus einer notwendigen Abwertung der zu Handelszwecken gehaltenen Naga Coins (NGC) in Höhe von TEUR 3.248. Im Berichtsjahr sank diese Position auf ein normales Niveau von TEUR 137.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten von TEUR 12.028 im Vorjahr auf TEUR 9.658 im Berichtsjahr deutlich reduziert werden. Dies ist im Wesentlichen auf die Verringerung der Rechts- und Beratungskosten um TEUR 1.864 auf TEUR 1.982 (Vorjahr: TEUR 3.846) zurückzuführen.

EBITDA-Entwicklung

Das EBITDA verbesserte sich auf Basis der oben beschriebenen Kosteneinsparungen wie geplant erheblich auf einen deutlich positiven Wert von TEUR 8.445 (Vorjahr: TEUR -13.731). Auch die Kosteneinsparungen konnten den Umsatzrückgang im Konzern planmäßig mehr als kompensieren. Im Vorjahr hatte die Abwertung der Forderung gegenüber NDAL und der zu Handelszwecken gehaltenen NGC zu außerordentlichen Ergebnisbelastungen geführt.

Abschreibungen und Wertminderungen

Die Abschreibungen erhöhten sich auf TEUR 9.033 (Vorjahr: TEUR 7.802).

Davon entfallen TEUR 1.269 (Vorjahr: TEUR 1.269) auf die planmäßige Abschreibung der Swipy-Technologie. Darüber hinaus wurden die Naga Trader Software mit TEUR 2.976 (Vorjahr: TEUR 2.117), die NAGA X Software mit TEUR 714 (Vorjahr TEUR 0) und die NAGA Pay Software mit TEUR 365 (Vorjahr: TEUR 252) abgeschrieben. Darüber hinaus enthält der Betrag die Abschreibungen auf den Kundenstamm der HBS-Gruppe in Höhe von TEUR 44 (Vorjahr: TEUR 524). und die Abschreibungen auf erworbene Kundenbeziehungen in Höhe von TEUR 3.294 (Vorjahr: TEUR 2.665).

Im Berichtsjahr musste die Gesellschaft den für ihr Brokerage-Geschäft aktivierten Geschäfts- oder Firmenwert auf Basis des Impairmenttests für diesen Vermögenswert in Höhe von TEUR 57.000 wertberichtigen. Zu weiteren Einzelheiten wird auf Tz. 5 a) des Konzernanhangs für das Geschäftsjahr 2023 verwiesen.

Im Vorjahr musste NAGA infolge der Turbulenzen auf dem Kryptomarkt und des damit verbundenen Einbruchs der NGC-Preise den Wert der mit Investitionsabsicht gehaltenen NGC komplett abschreiben, was zu einer außerordentlichen Belastung des Konzernergebnisses in Höhe von TEUR 15.324 führte.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR -3.368 (Vorjahr, nach Anpassung: TEUR -7.396). Die Finanzaufwendungen des Konzerns beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR 3.630 (Vorjahr: TEUR 7.476) und entfielen im Wesentlichen auf Zinsaufwendungen. Im Vorjahr enthielten die Finanzaufwendungen nach Anpassung im Wesentlichen Wechselkursverluste.

Ertragsteuern und latente Steuern

Der Aufwand aus Ertragsteuern in Höhe von TEUR 13 (Vorjahr: -TEUR 119) resultiert aus den Ertragsteuern der operativen Einheiten. Im Vorjahr resultierte der Ertrag aus der Reduzierung der passiven latenten Steuern, da immaterielle Vermögenswerte abgeschrieben wurden.

Periodenergebnis

Das Periodenergebnis sank im Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich um TEUR 16.834 von TEUR -44.135 (nach Anpassung) auf TEUR -60.969. Dies ist im Wesentlichen auf die Wertminderung des für das Brokerage-Geschäft aktivierten Firmenwerts zurückzuführen. Im Vorjahr war das negative Periodenergebnis (nach Anpassung) wesentlich von der Abwertung der im Umlauf- und im Anlagevermögen gehaltenen NAGA Coin-Bestände sowie von Wechselkursverlusten geprägt.

Finanzlage des Konzerns

Die Sicherstellung eines Liquiditätspolsters und die operative Steuerung der Cashflows haben im Finanzmanagement oberste Priorität. Inflations- und Wechselkurseffekte hatten im Geschäftsjahr 2023 keinen wesentlichen Einfluss auf die Finanzlage.

Die Kapitalstruktur des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

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in % 31.12.2023 31.12.2022 angepasst Veränderung
Eigenkapitalquote 81,2 88,3 -7,1
Fremdkapitalquote 18,8 11,7 7,1
Verschuldungsgrad 23,1 13,3 9,8

Infolge des negativen Periodenergebnisses sank die Eigenkapitalquote um 7,1 Prozentpunkte auf 81,2 % bei einem Rückgang der Bilanzsumme um TEUR 64.263. Im April des Geschäftsjahrs 2023 hat die Gesellschaft eine Wandelanleihe mit einem Volumen von TUSD 8.200 begeben und diese im Oktober 2023 teilweise durch ein Darlehen refinanziert (zu Einzelheiten s.o. in diesem Abschnitt). Dies hat zur Erhöhung der Fremdkapitalquote und des Verschuldungsgrads beigetragen.

Im Gegensatz zum Vorjahr wurde im Geschäftsjahr (Vorjahr: TEUR -5.496) erwirtschaftet.

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in TEUR 2023 2022 angepasst
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -912 -14.518
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -3.425 9.163
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 5.756 -141
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 3.087 8.583
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 4.506 3.087
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in TEUR 2022 angepasst 2021
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -14.518 -12.900
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 9.163 -41.576
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -141 57.826
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 8.583 5.233
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 3.087 8.583

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit bleibt mit TEUR -912 (Vorjahr, angepasst: TEUR -14.518) negativ, hat sich jedoch gegenüber dem Vorjahr durch Erreichen der Profitabilität im operativen Geschäft stark verbessert. Darüber hinaus wurden im Vorjahr für operative Zwecke aufgenommene kurzfristige Darlehen von TEUR 2.000 im Berichtsjahr zurückgeführt.

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 3.385 (Vorjahr: TEUR 17.786) betreffen insbesondere aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 2.149 (Vorjahr: TEUR 5.883) und aktivierte Kundengewinnungskosten in Höhe von TEUR 1.227 (Vorjahr: TEUR 3.459). Die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen im Volumen von TUSD 8.200 im Berichtsjahr refinanziert diese Investitionen, was zu einem positiven Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von TEUR 5.756 (Vorjahr, angepasst: TEUR -141) führt. Im Vorjahr hat die Gesellschaft keine Kapitalmaßnahmen durchgeführt.

Die liquiden Mittel entwickelten sich zum Bilanzstichtag wie folgt:

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022 angepasst Veränderung
Zahlungsmittel 4.506 3.087 1.419
abzüglich kurzfristig fällige Schulden 8.046 14.688 -6.642
Zwischensumme -3.540 -11.601 8.061
zuzüglich kurzfristig gebundenes Vermögen 3.803 7.064 -3.261
Überdeckung/​ Unterdeckung 263 -4.537 4.800
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in TEUR 31.12.2022 angepasst 31.12.2021 Veränderung
Zahlungsmittel 3.087 8.583 -5.496
abzüglich kurzfristig fällige Schulden 14.688 14.086 602
Zwischensumme -11.601 -5.503 -6.098
zuzüglich kurzfristig gebundenes Vermögen 7.064 49.139 -42.075
Überdeckung/​ Unterdeckung -4.537 43.636 -48.173

Zum Bilanzstichtag ergibt sich eine Überdeckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten mit Zahlungsmitteln und kurzfristig gebundenem Vermögen von TEUR 263 (Vorjahr, angepasst: Unterdeckung von TEUR 4.537). Der Rückgang der Unterdeckung hin zu einer leichten Überdeckung ist auf die im Berichtsjahr durchgeführten Finanzierungsmaßnahmen zurückzuführen.

Die folgende Tabelle zeigt den Deckungsgrad von mittel- und langfristigen Vermögenswerten zu mittel- und langfristigem Kapital:

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022 angepasst Veränderung
Eigenkapital 49.454 110.444 -60.990
zuzüglich mittel- und langfristige Schulden 3.385 14 3.371
abzüglich mittel- und langfristig gebundenes Vermögen 52.576 114.996 -64.361
Überdeckung/​ Unterdeckung 263 -4.538 6.742

94 % (Vorjahr, angepasst: 96 %) des mittel- und langfristigen Vermögens sind durch Eigenkapital gedeckt.

Vermögenslage Konzern

Das Nettovermögen von NAGA entwickelte sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt:

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022 angepasst Veränderung
Aktiva 60.885 125.147 -64.262
Langfristige Vermögenswerte 52.576 114.996 -62.420
Kurzfristige Vermögenswerte 8.309 10.151 -1.842
Passiva 60.885 125.147 -64.262
Eigenkapital 49.454 110.444 -60.990
Langfristige Schulden 3.385 14 3.371
Kurzfristige Schulden 8.046 14.688 -6.642

Der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte um TEUR 62.420 ist im Wesentlichen auf die Wertminderung des für das Brokeragegeschäft aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerts sowie auf die planmäßige Abschreibung aktivierter Entwicklungskosten zurückzuführen.

Die kurzfristigen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2023 verringerten sich (nach Anpassung Vorjahr) um TEUR 1.842 aufgrund des Rückgangs der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von TEUR 2.886, insbesondere der Krypto-Vermögenswerte, um TEUR 2.274 auf TEUR 46 (Vorjahr: TEUR 2.320).

Im Vorjahrbestanden die langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 14 ausschließlich aus latenten Steuerschulden. Der Anstieg der langfristigen Verbindlichkeiten auf TEUR 3.385 resultiert aus einem in 2023 erhaltenen Darlehen.

2.3. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage des Konzerns

Für das Geschäftsjahr 2023 hatte der Vorstand von NAGA ursprünglich einen deutlich geringeren Umsatz als im Vorjahr erwartet, da der Fokus nicht mehr auf aggressivem Umsatzwachstum, sondern auf der Erzielung stabiler und verlässlicher Gewinne lag. In Verbindung mit deutlich geringeren Marketingaufwendungen sollte der Umsatzrückgang durch die Einsparungen bei den Marketingaufwendungen mehr als kompensiert werden. Unter der Prämisse deutlicher Kostensenkungen sollen die Ertragskennzahlen sichtbar verbessert werden. Auf Basis von Kostensenkungen, fertigen Technologien und Effekten aus der Erschließung neuer Wachstumsmärkte erwartete der Vorstand einen starken Anstieg und einen positiven Wert für das Konzern-EBITDA.

Der Konzernumsatz sank erwartungsgemäß auf TEUR 39.728 (Vorjahr: TEUR 57.597). Das Konzern-EBITDA verbesserte sich wie oben beschrieben deutlich auf TEUR 8.445 (Vorjahr: TEUR -13.731) dank drastischer Kostensenkungen über alle wesentlichen Kostenpositionen und damit auf einen deutlich positiven Wert, der die Markterwartungen übertraf.

3. NACHTRAGSBERICHT

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag werden in Abschnitt 13 des Konzernanhangs erläutert.

4. PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

4.1. Prognosebericht des Konzerns

Vorbemerkung: Durch den Zusammenschluss von NAGA und CAPEX.com (vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung und der Eintragung der Hauptversammlungsbeschlüsse in das Handelsregister (voraussichtlich im Laufe des 3. Quartals 2024)) wird die bisherige Hauptabsatzregion von NAGA (Europa, wo bisher der Großteil des Umsatzes erwirtschaftet wurde) um folgende Fokusregionen erweitert: MENA (Naher Osten/​Nordafrika), Lateinamerika und Südostasien. Sowohl NAGA als auch CAPEX sind Akteure auf dem Neobroker-Markt; NAGA ist hauptsächlich im Handels- und Investmentsektor tätig, insbesondere im CFD-Handel und an den Devisenmärkten sowie im Kryptowährungssektor, während sich CAPEX bisher hauptsächlich auf den CFD-Handel konzentriert hat. Aus diesem Grund wird im Folgenden auch auf die zu erwartende Entwicklung der neuen Vertriebsregionen und auf den CFD-Handel, sowie die Devisen- und Kryptomärkte näher eingegangen.

Makroökonomische Prognose

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass das globale Wirtschaftswachstum in den Jahren 2024 und 2025 auf dem Niveau von 2023 (+3,2 %) bleiben wird. Die Erholung der Weltwirtschaft wird daher stabil bleiben, aber langsam und regional unterschiedlich verlaufen. Das Wirtschaftswachstum in den Industrieländern dürfte im Prognosezeitraum leicht zunehmen (2024: +1,7 %, 2025: +1,8 %), während es sich in den Schwellenländern moderat verlangsamen wird (von +4,3 % im Jahr 2023 auf +4,2 % in den Jahren 2024 und 2025). Die globale Inflation dürfte im Laufe der Jahre stetig sinken (2024: +5,9 %, 2025: +4,5 %), wobei die Industrieländer ihre Inflationsziele eher erreichen werden als die Schwellenländer.

Im März 2024 hat die US-Notenbank den Leitzins zum fünften Mal in Folge unverändert in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 % belassen. Die Fed signalisierte jedoch, dass der Leitzins im Jahr 2024 um insgesamt 0,75 Prozentpunkte sinken dürfte.

Für die MENA-Region prognostiziert der IWF ein BIP-Wachstum von 2,7 % bzw. 4,2 % in den Jahren 2024 und 2025, nach einem Wachstum von 1,9 % im Jahr 2023. In Lateinamerika und der Karibik wird erwartet, dass das BIP in den Jahren 2024 und 2025 um 2,0 % bzw. 2,5 % steigen wird, nach einem Anstieg von 2,3 % im Jahr 2023. Bei den Verbraucherpreisen geht der IWF von Inflationsraten von 16,6 % (2024) bzw. 12,4 % (2025) für die MENA-Region und 16,7 % (2024) bzw. 7,7 % (2025) für Lateinamerika und die Karibik aus.

Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone wird ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau aus anziehen, da die strikte Geldpolitik und die Energiekosten sowie die geplante Haushaltskonsolidierung die Konjunktur bisher gebremst haben. Der IWF prognostiziert für 2024 ein Wirtschaftswachstum von +0,8 %, gefolgt von +1,5 % im Jahr 2025. Ein stärkerer privater Konsum wird das Wachstum ankurbeln, unterstützt durch die nachlassenden Auswirkungen von Energiepreisschocks und sinkender Inflation. Das Erreichen des Inflationsziels könnte sich jedoch durch anhaltende Lohnerhöhungen und eine hartnäckige Inflation im Dienstleistungssektor verzögern. Andererseits muss die EZB sorgfältig abwägen, wann eine geldpolitische Lockerung notwendig sein wird, um eine starke Verlangsamung des Wirtschaftswachstums zu verhindern. Der IWF prognostiziert, dass die EZB ihren Einlagensatz von derzeit 4,0 % auf 3,3 % im Jahr 2024 senken wird.

Anfang April 2024 beschloss die EZB ebenfalls, den Leitzins bei 4,5 % zu belassen, stellte aber eine künftige Lockerung in Aussicht, wenn sich die Inflation weiterhin nachhaltig dem Zielwert annähert. Sowohl EZB-Präsidentin Christine Lagarde als auch EZB-Vizepräsident Luis de Guindos bestätigten, dass die erste Zinssenkung für die Sitzung im Juni 2024 geplant ist.

Der IWF erwartet nun, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 nur noch um 0,2 % wachsen wird, und senkt damit seine bisherige Prognose um 0,3 %. Mit Blick auf die führenden westlichen G7-Industrienationen bildet Deutschland damit das Schlusslicht. Das deutsche BIP wird im Jahr 2025 voraussichtlich um 1,3 % steigen. Die Bundesregierung rechnet in ihrer Frühjahrsprojektion für 2024 mit einem Wachstum von 0,3 %, gefolgt von +1,0 % im Jahr 2025. Niedrigere Strom- und Gaspreise helfen der Industrie und energieintensiven Branchen, weshalb die Produktion seit Jahresbeginn spürbar anzieht. Wachstumstreiber sind der private Konsum, die niedrigere Inflationsrate (die Verbraucherpreisinflation dürfte deutlich auf +2,4 % im Jahr 2024 und +1,8 % im Jahr 2025 sinken) und die geldpolitische Lockerung.

Kapitalmärkte und Branchenumfeld

Die internationalen Aktienmärkte verzeichneten ein erfreuliches erstes Quartal 2024, wobei viele Indizes mehrfach auf neue Rekordhöhen kletterten. Unter den Leitindizes verzeichneten der Nikkei225 (+20,6%), der EuroStoxx50 (+12,4%), der DAX (+10,4%), der S&P500 (+9,6%) und der Nasdaq100 (+8,5%) die stärksten Quartalsgewinne. In den USA wurde die Performance vor allem von den US-Technologiewerten, den sogenannten "Magnificent 7", getragen. Die Rallye wurde durch die Erwartungen der Anleger an bevorstehende Zinssenkungen in den USA und der Eurozone angetrieben. Auch der Preis von Bitcoin und Gold erreichte neue Höchststände. Der Euro profitierte derweil von der Schwäche des US-Dollars und notierte zuletzt im April 2024 um die Marke von 1,07 USD.

Das erste Quartal 2024 war auch für die Kryptomärkte rekordverdächtig: Das Spothandelsvolumen an zentralisierten Börsen kletterte auf einen neuen Höchststand von 4,29 Billionen US-Dollar. Bitcoin erreichte mit 73.098 USD einen neuen Rekordwert. Zum 2. April 2024 verwalteten US-Spot-Bitcoin-ETFs ein Vermögen von über 55,1 Milliarden US-Dollar. Das starke Wachstum an den Kryptomärkten wurde nicht nur von Bitcoin und Etherum getrieben, sondern auch vom boomenden NFT-Markt, dessen Handelsvolumen an den Top-10-Handelsplätzen 4,7 Milliarden US-Dollar betrug.

Laut einer Analyse von PwC (basierend auf einer Studie von Statista) könnte die weltweite Zahl der Neobroker-Nutzer in den Jahren 2024 und 2025 auf 989,1 Millionen bzw. 1.036,0 Millionen steigen, wobei das weltweit verwaltete Vermögen (AUM) in den gleichen Jahren auf 558,4 Milliarden US-Dollar und 580,2 Milliarden US-Dollar steigen könnte. Bis 2028 wird ein deutlicher Aufwärtstrend erwartet. Auf dem europäischen Markt könnte die Zahl der Neobroker-Nutzer in den Jahren 2024 und 2025 auf 55,6 Millionen bzw. 57,0 Millionen steigen, während das europaweite verwaltete Vermögen auf 248,7 Milliarden US-Dollar bzw. 257,7 Milliarden US-Dollar steigen könnte. Auf EU-Ebene entspräche dies einem durchschnittlichen verwalteten Vermögen von 4,5 Tausend US-Dollar pro Nutzer in den Jahren 2024 und 2025.

Für den Devisenmarkt (laut einer Analyse von PwC auf der Grundlage einer Studie von Technavio) wird erwartet, dass das globale Marktvolumen in den Jahren 2024 und 2025 auf 888 Mrd. USD bzw. 973 Mrd. USD anwachsen wird.

Für den globalen Markt für Kryptowährungen erwartet PwC (basierend auf einer Studie von Statista) einen Anstieg der Umsatzerlöse auf 51,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 und 59,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025. Auf dem europäischen Markt für Kryptowährungen könnte die Zahl der Nutzer in den Jahren 2024 und 2025 auf 165,5 Millionen bzw. 177,7 Millionen steigen.

NAGA

Am 12. April 2024 hat die Hauptversammlung der Gesellschaft einer Sachkapitalerhöhung für den Zusammenschluss mit der CAPEX-Gruppe zugestimmt. Die Durchführung der Sachkapitalerhöhung steht noch unter dem Vorbehalt der Erteilung diverser behördlicher Genehmigungen (Inhaberkontrollverfahren) und ggf. der Abwehr rechtlicher Anfechtungen des Hauptversammlungsbeschlusses. Der Vorstand geht jedoch nach derzeitigem Kenntnisstand davon aus, dass der Zusammenschlussplanmäßig umgesetzt wird. Vor diesem Hintergrunderwartet der Vorstand für das Jahr 2024 folgende Entwicklungen und Maßnahmen:

Es wird erwartet, dass die strategische Fusion mit der CAPEX-Gruppe die globale Reichweite und finanzielle Effizienz von NAGA erhöhen und zu Produkt- und App-Verbesserungen führen wird, indem die Synergien zwischen den beiden Unternehmen genutzt werden:

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Das fusionierte Unternehmen wird über einen regulatorischen Rahmen von acht Lizenzen und zwölf Niederlassungen weltweit verfügen. Dies erhöht die globale Reichweite der Gruppe und ihre Fähigkeit, über 100 Länder zu bedienen. Trotz der Fokussierung auf die Zielmärkte MENA (Mittlerer Osten/​Nordafrika), Lateinamerika, Südostasien und Europa wird der Konzern in Abhängigkeit von der jeweiligen regionalen Entwicklung der Absatzmärkte an einem flexiblen Marktansatz festhalten. NAGA soll auf bisher unerschlossene Märkte vordringen, damit die globale Präsenz des Unternehmens ausbauen und neue Kundensegmente erschließen. Es wird erwartet, dass dieser Schritt den Marktanteil des Unternehmens deutlich erhöhen und seine Position in der hart umkämpften Finanztechnologielandschaft stärken wird. Größere Upgrades der NAGA-Apps - die durch Zusammenführung aller bestehenden NAGA-Dienste in einer einzigen Plattform, der NAGA Super App, integriert werden - werden sich auf die Verbesserung der Nutzererfahrung konzentrieren. Die Produktentwicklungs-Roadmap umfasst die Verbesserung des Community-basierten Ökosystems, KI-Integrationen und einzigartige Funktionen, die es den Nutzern ermöglichen, ihre eigenen Finanzinstrumente zu entwickeln.

Interne Schätzungen deuten darauf hin, dass sich Kosteneinsparungen von mehr als 10 Millionen US-Dollar pro Jahr ergeben könnten (z. B. regulatorische Gemeinkosten, Personalkosten, Technologie- und Handelskosten). Darüber hinaus sollen die gemeinsamen Strategien die Marketingeffizienz verbessern, die Kosten für die Kundenakquise senken und die Markenreichweite und -bekanntheit erhöhen.

Das "neue NAGA" wird von einer erweiterten Nutzerbasis von bisher über 1,5 Millionen registrierten Nutzern profitieren und soll bis 2025/​26 über 5 Millionen registrierte Nutzer erreichen. Die Nutzung des Technologie-Ökosystems von NAGA für die bestehenden Kunden von Capex und die Nutzung der internationalen Betriebs- und Lizenzierungsinfrastruktur von Capex zur Optimierung des Kundenstamms von NAGA wird zu einer verbesserten Kundenbindung und Gesamtrentabilität führen. Nach der Fusion wird NAGA vom breiteren Talentpool und der lokalen Präsenz der neun lokalen CAPEX-Büros profitieren können.

Prognose der wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren

Brokerage

Aufgrund des bereits im Laufe des Geschäftsjahres 2022 eingeleiteten Konsolidierungskurses gingen die Handelsumsätze im Brokerage-Bereich im Berichtsjahr erwartungsgemäß stark um TEUR 11.092 auf TEUR 39.748 (Vorjahr: TEUR 50.840) zurück. Dieser Rückgang konnte jedoch durch Kosteneinsparungen, vor allem im Marketingbereich, sowie durch die Steigerung der Effizienz der Marketingmaßnahmen überkompensiert werden, sodass sich das EBITDA deutlich um TEUR 22.255 auf den historischen Rekordwert von TEUR 8.524 (Vorjahr: TEUR -13.731) verbesserte. Hierdurch verbesserten sich auch die meisten Kennzahlen, wie z.B. die Anzahl der Trades, das Handelsvolumen und die Anzahl der aktiven Nutzer gegenüber dem Vorjahr.

Die reduzierten Marketingausgaben im 2. Halbjahr 2023 führten zu einem weiteren Umsatzrückgang in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2024. Da sich die Gesamtkosten nach der Konsolidierung des Geschäfts in den Geschäftsjahren 2022 und 2023 stabilisierten, konnte der Umsatzrückgang nicht mehr vollständig durch entsprechende Kostensenkungen kompensiert werden.

Dementsprechend ging auch das EBITDA in den ersten Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Das Unternehmen sieht jedoch aufgrund des bevorstehenden Unternehmenszusammenschlusses mit der Key Way Group (siehe Abschnitt 1 oben für Details) großes Potenzial für eine positive Entwicklung im 2. Halbjahr 2024 und in den folgenden Geschäftsjahren. Die zusätzlichen Finanzmittel, die aus der Wandelanleihe in Höhe von EUR 8,2 Mio. zur Verfügung stehen, die Wachstumschancen in den Schwellenländern, in denen die Key Way Group aufgrund Ihrer Lizenzen tätig sein darf, sowie weitere Kosteneinsparungen aufgrund der Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss, werde es NAGA ermöglichen das Geschäft im 2. Halbjahr 2024 von einem rückläufigen auf einen Wachstumspfad zurückzuführen.

Krypto und Zahlungen

Die Plattformen NAGA PAY und NAGAX, die 2022 in Betrieb genommen wurden, haben sich im Geschäftsjahr 2023 beide gut entwickelt. NAGA Pay hat mehrere Kernfunktionen eingeführt, die die App voll funktionsfähig und vollständig machen. Im Januar wurde der Umtausch von Fiat in Krypto (und umgekehrt) eingeführt, der es den Nutzern ermöglicht, die vier wichtigsten Kryptowährungen zu kaufen oder zu verkaufen. Im April 2023 wurde BTC-Cashback gestartet, das den Nutzern bis zu 3 % Cashback auf ihre Einkäufe bietet. Darüber hinaus wurden Funktionen wie "Freunde werben", "Bevorzugte Partner" und der "Elite-Plan" hinzugefügt. Diese Verbesserungen trugen dazu bei, dass die Benutzerbasis der Anwendung um 200 % auf über 6.000 Benutzer gestiegen ist.

Im Geschäftsjahr 2023 verlagerte NAGAX seinen Betrieb von Estland nach Zypern und erhielt die CASP-Lizenz von CYSEC. Nach dieser Migration stieg die Nutzerbasis der Plattform um 70 % und erreichte bis Ende des Geschäftsjahres fast 2.000 Nutzer. Darüber hinaus wurden verbesserte Überwachungsverfahren wie Chainalysis implementiert, um eine bessere Kontrolle und Sicherheit auf der Plattform zu gewährleisten.

Konzernumsatz

Für das Geschäftsjahr 2024 hat das Unternehmen seine Prognosen auf den Unternehmenszusammenschluss mit der Key Way Group gestützt (siehe oben 1. für Details). Für den kombinierten Konzern erwartet das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund TEUR 80.000.

EBITDA

Das EBITDA für das Geschäftsjahr 2024 des kombinierten Konzerns wird durch Einmalkosten des Unternehmenszusammenschlusses und die anfängliche Erzielung von Synergien aus Kostensenkungen beeinflusst und wird auf etwa TEUR 11.000 geschätzt.

Prognose der wesentlichen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren

Die Synergien aus der Fusion mit der Key Way Group Ltd. (siehe oben unter 1.1 für Details) werden die Kennzahlen der fusionierten Gruppe, namentlich die Kundenverweildauer (Customer Lifetime Value), deutlich verbessern. Das starke Netzwerk von Lizenzen in wichtigen Zielmärkten in Kombination mit dem Wachstumskapital, das der künftige Mehrheitsaktionär Netcore zur Verfügung stellt, wird es dem fusionierten Konzern ermöglichen, den Ausbau seines Geschäfts in den Geschäftsjahren 2024 und 2025 zu beschleunigen. Darüber hinaus wird die fusionierte Gruppe in der Lage sein, ihre Kosten um USD 10 Mio. jährlich zu senken, indem sie überschüssige Personal- und Infrastrukturkapazitäten abbaut, was es der fusionierten Gruppe ermöglicht, ihre Rentabilität im Vergleich zu ihrem Geschäftsmodell vor der Fusion zu verbessern.

4.2. Risikobericht

Das Geschäftsmodell von NAGA wird von vielen Faktoren beeinflusst, darunter das rechtliche und makroökonomische Umfeld, die Aufrechterhaltung von Genehmigungen und Lizenzen, die Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern und andere Vertragsbeziehungen. Auf dieser Grundlage treffen wir Annahmen über unsere Entwicklung und Profitabilität, Transaktionsvolumina und Umsatzerlöse, Kostenpositionen, Personalausstattung, Finanzierung und wesentliche Bilanzpositionen, die sich als unrichtig oder unvollständig erweisen könnten. Das weitere Wachstum hängt insbesondere davon ab, ob und in welchem Umfang wir neue Kunden gewinnen können, die das Angebot von Naga zur Erweiterung unseres bestehenden Sortiments und zur Etablierung neuer Vertriebskanäle annehmen.

Im schlimmsten Fall könnte sich das Geschäftsmodell als unrentabel oder nicht mehr realisierbar erweisen. Dies könnte Wertminderungen, insbesondere auf aktivierte langfristige Vermögenswerte, erfordern und andere wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von NAGA haben.

Neben den im Folgenden beschriebenen Einzelrisiken sind auch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und des Krieges in Israel auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die internationalen Finanzmärkte als Risiken für die NAGA Group einzustufen.

Wie die Zahlen des Unternehmens für 2023 zeigen, hat die aktuelle Marktentwicklung derzeit jedoch keine negativen Auswirkungen auf den Geschäftserfolg der NAGA-Konzern sowie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Aufgrund der geringen Auslandsverschuldung hat sich der Zinsanstieg in Form höherer Zinsen bei Refinanzierungen nur gering ausgewirkt.

a) Merkmale des Risikomanagementsystems

Mit der Naga Trader-Anwendung ist NAGA auf den CFD-, Forex-, ETF- und Aktienmärkten in einem regulierten Markt tätig. Neben den ständigen Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds des Unternehmens sind daher auch die Veränderungen der rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen von zentraler Bedeutung für den Unternehmenserfolg. Aktuelle Entwicklungen werden ständig beobachtet und sorgfältig analysiert. Im April 2023 hat die EU die MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets) fertiggestellt. Mit dieser Verordnung werden einheitliche Regeln für bestimmte Kryptowährungen innerhalb der EU eingeführt, um die Rechtssicherheit und den Anlegerschutz zu verbessern. Die von MiCa betroffenen Unternehmen müssen die Verordnung ab 2025 anwenden. Zu den Verpflichtungen gehört ein zu entwickelndes Whitepaper, das den Aufsichtsbehörden vorgelegt werden muss. Die neuen Vorschriften stellen keine Risiken für den Geschäftserfolg von NAGA dar. Da NAGA bereits über eine Lizenz für Kryptowährungstransaktionen in Zypern verfügt, erwartet das Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Unternehmen, die diese Transaktionen zuvor ohne offizielle Genehmigung durchgeführt haben.

Der Vorstand bezieht sich abzeichnende Chancen und potenzielle Risiken in seine Geschäfts- und Risikostrategie ein und passt diese bei Bedarf entsprechend an. Die Überwachung und das Management von Risiken sind ein zentraler Bestandteil der Management-Tools des Unternehmens bei NAGA.

Ein ausgeprägtes Risikobewusstsein in allen relevanten Geschäftsprozessen und die hohen ethischen Standards des Konzerns werden von Management und Mitarbeitern beachtet. Die Begrenzung von Risiken ist auch eines der wichtigsten Ziele für alle NAGA-Führungskräfte in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich. In diesem Zusammenhang entwickelt jede Führungskraft effektive aufgabenspezifische Steuerungsprozesse und sorgt für deren kontinuierliche Anwendung.

Darüber hinaus hat NAGA eine Stabsstelle für die umfassende und umfassende Bewertung, Begrenzung und Steuerung von Risiken eingerichtet, die insbesondere auch die konzernweiten Aufgaben des Risikocontrollings gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) der BaFin AT 4.4.1 übernommen hat. Dieser Mitarbeiter ist verantwortlich für die konzernweite Identifikation, Bewertung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation von Risiken. Diese Position hat hierfür freien Zugang zu allen risikorelevanten Informationen und Daten des Konzerns.

Der Leiter der Abteilung Risikomanagement ist in alle wichtigen risikopolitischen Entscheidungen des Vorstands eingebunden. Der Aufsichtsrat wird im Falle eines Wechsels in der Geschäftsführung des Risikomanagements von NAGA unverzüglich informiert.

b) Risikoidentifikation und Risikobewertung

NAGA verfügt über eine Risikoinventur, die bei Bedarf auch anlassbezogen aktualisiert wird. Dies ermöglicht es NAGA, Risiken, einschließlich Risiken aus dem Einsatz von Finanzinstrumenten, denen sie im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ausgesetzt ist, in die folgenden Kategorien zu unterteilen:

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Marktrisiken

Ausfallrisiken

operationelle Risiken,

Liquiditätsrisiken,

Andere Risiken (Länderrisiken)

Die Risikobewertung berücksichtigt die getroffenen risikomindernden Maßnahmen und die bestehende Eigenkapitalsituation.

c) Überwachung und Kommunikation von Risiken

Das Management wird in monatlichen Berichten über die aktuelle Risikosituation, Kennzahlen und die Ertragslage von NAGA informiert. Darüber hinaus hat der Vorstand Zugriff auf eine Übersicht, in der ausgewählte Kennzahlen (wie EBITDA oder die Umsatzerlöse der drei Geschäftsbereiche Brokerage, Crypto und Payment) von NAGA dargestellt werden.

Nach unserer eigenen Einschätzung sind die ergriffenen Maßnahmen zur Analyse und Überwachung der Risikosituation von NAGA angemessen. Die Risikotragfähigkeit war im Berichtszeitraum jederzeit sichergestellt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Risikoberichts waren keine unmittelbaren Risiken erkennbar, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, auch nicht im Hinblick auf mögliche Konzentrationsrisiken.

Die wesentlichen Risiken, denen NAGA im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit ausgesetzt ist, werden im Folgenden näher beschrieben. Die folgende tabellarische Bewertungsmethodik wird verwendet, um die Eintrittswahrscheinlichkeit und das Ausmaß des Risikos zu bewerten:

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Eintrittswahrscheinlichkeit Beschreibung
< 5% sehr gering
5 - 25% gering
> 25 - 50% mittel
> 50% hoch
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Risikoaußmaß Auswirkungen auf Geschäftstätigkeit, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Reputation
gering begrenzte Auswirkung
< TEUR 50 EBITDA Einzelrisiko
mittel einige Auswirkungen
> TEUR 50 EBITDA Einzelrisiko
hoch beträchtliche Auswirkungen
> TEUR 200 EBITDA Einzelrisiko
sehr hoch schädigende Auswirkungen
> EUR 1 Mio. EBITDA Einzelrisiko

d) Steuerung und Begrenzung von Marktpreisrisiken

NAGA definiert Marktpreisrisiken als Verlustrisiken aufgrund von Veränderungen der Marktpreise (Aktienkurse, Wechselkurse, Edelmetall-/​Rohstoffpreise, Zinssätze, Kryptowährungspreise) und preisbeeinflussender Parameter (z.B. Volatilitäten).

Bei NAGA entstehen Marktpreisrisiken im Brokerage-Handelsbuch von Naga Markets. Naga Markets fungiert als Gegenpartei für seine Kunden beim Handel mit verschiedenen Finanzprodukten. Eine entsprechende Fachabteilung bearbeitet die daraus resultierenden Risiken in Echtzeit nach internen Richtlinien.

Um die daraus resultierenden Marktpreisrisiken zu begrenzen, verfügt NAGA über ein mehrstufiges Limitsystem, das an die gesetzlichen Vorgaben, das Eigenkapital des Unternehmens und sein Risikoprofil angepasst ist. Die Einhaltung dieser Grenzwerte wird täglich überwacht. Bei Grenzwertüberschreitungen werden sofort entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Die verbleibenden Marktpreisrisiken und deren Eintrittswahrscheinlichkeit schätzt NAGA als gering ein.

Neben den umfassenden Maßnahmen zur Überwachung der Marktrisiken des Konzerns werden auch geeignete Maßnahmen zur Steuerung der anderen Risikokategorien ergriffen, denen NAGA im Rahmen des operativen Geschäfts ausgesetzt ist. Die Angemessenheit dieser Maßnahmen wird laufend überprüft. Änderungen in der Bewertung der zugrunde liegenden Risiken und notwendige Anpassungen ihres Managements spiegeln sich in regelmäßigen Aktualisierungen der Risikoinventur von NAGA wider. Diese steht auch als Grundlage für eine risikoorientierte Prüfungsplanung durch die Interne Revision von Naga Markets zur Verfügung.

Das zusätzliche Risiko, das sich für Finanzinstrumente aus Wechselkursänderungen ergibt (Währungsrisiko), wird für NAGA als nicht wesentlich angesehen, da überwiegend in Euro gehandelt wird. Auch die daraus resultierenden Risiken sind als gering mit einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit einzuschätzen.

Turbulenzen an den nationalen und internationalen Wertpapiermärkten, ein anhaltender Seitwärtstrend mit geringem Umsatz und andere Marktrisiken können zu einem Rückgang des Anlegerinteresses führen. Die Handelstätigkeit der Kunden der Konzerngesellschaften ist abhängig von den allgemeinen Börsenumsätzen und der Marktvolatilität.

e) Steuerung und Begrenzung von Adressausfallrisiken

Das Adressausfallrisiko wird von NAGA definiert als das Risiko von Verlusten oder entgangenen Gewinnen aufgrund unerwarteter Ausfälle oder unvorhersehbarer Verschlechterung der Kreditwürdigkeit von Geschäftspartnern.

Adressausfallrisiken bei NAGA resultieren in erster Linie aus den Geschäfts- und Abwicklungspartnern im Brokerage und Dienstleistungen.

Die Geschäftspartner von NAGA werden anhand klar definierter Kriterien geprüft, die bei Bedarf an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden und sich an den spezifischen Merkmalen der Geschäftspartner orientieren. Darüber hinaus wird eine laufende Bonitätsprüfung anhand öffentlich zugänglicher Daten durchgeführt. NAGA hält das Ausmaß der daraus resultierenden Risiken für sehr hoch, die damit verbundene Eintrittswahrscheinlichkeit jedoch für sehr gering.

f) Operationelle Risiken

1) Abhängigkeit von Software und IT-Risiken

Für NAGA besteht ein operationelles Risiko insbesondere aufgrund der Abhängigkeit des Betriebs von der IT-Infrastruktur und den damit verbundenen Dienstleistungen. Dazu gehört auch die Abhängigkeit von der fehlerfreien Erbringung von Dienstleistungen externer Dienstleister ("Outsourcing"). Operationelle Risiken in der IT lassen sich in Hardware-, Software- und Prozessrisiken unterteilen. Konzernweit sind umfangreiche IT- und Internetsysteme im Einsatz, die für einen ordnungsgemäßen Geschäftsbetrieb unerlässlich sind. Der Konzern ist in besonderem Maße auf das reibungslose Funktionieren dieser Systeme angewiesen. Trotz umfassender Maßnahmen zur Datensicherung und Überbrückung von Systemstörungen können Störungen und/​oder Komplettausfälle von IT- und Internetsystemen nicht ausgeschlossen werden. Mängel in der Datenverfügbarkeit, Fehler oder Funktionsprobleme in der eingesetzten Software und/​oder Serverausfälle aufgrund von Hard- oder Softwarefehlern, Unfällen, Sabotage, Phishing oder aus anderen Gründen können ebenfalls zu erheblichen Image- und Marktnachteilen sowie möglichen Entschädigungszahlungen für den Konzern führen.

Es besteht auch die Gefahr von Fehlfunktionen und/​oder Ausfällen in der selbst entwickelten Software. Allerdings sehen wir hier nur ein sehr geringes Risiko, da wir von unseren Kontrollsystemen rechtzeitig gewarnt werden sollten.

Konzernweit werden erhebliche Investitionen in die IT-Ausstattung getätigt, um das deutlich gestiegene Geschäftsvolumen entsprechend abwickeln zu können und einen ausreichenden Schutz vor Ausfällen zu gewährleisten. Die Eintrittswahrscheinlichkeit des Ereignisses, das sich aus der Abhängigkeit von Software- und IT-Risiken ergibt, wird als gering eingeschätzt, während das potenzielle Schadensausmaß als mittel eingeschätzt wird.

Im Jahr 2020 reagierte NAGA frühzeitig auf die COVID-19-Pandemie und die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten. NAGA hat eine vollständig entfernte Arbeitsumgebung eingerichtet und gleichzeitig sichergestellt, dass die Plattform ohne Unterbrechungen funktioniert. Auf der technologischen Seite hat NAGA die Systemkapazität erhöht. So konnten steigende Kundenanforderungen und Transaktionsvolumina problemlos erfüllt werden. Auf diese Weise waren und sind die Trading-Server jederzeit verfügbar.

2) Personalrisiken

NAGA nutzt die etablierten Überwachungs- und Kommunikationsprozesse, um Risiken in Bezug auf das Personal zu begrenzen. Dennoch können individuelle Fehler einzelner Mitarbeiter nie vollständig ausgeschlossen werden. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit von Ereignissen, die sich aus Personalrisiken ergeben, als sehr gering und das potenzielle Schadensausmaß als gering ein.

3) Rechtliche Risiken

Als regulierter Anbieter von Finanzdienstleistungen agiert NAGA in einem Umfeld mit sich schnell ändernden rechtlichen Rahmenbedingungen. Rechtsverstöße können Bußgelder oder Prozessrisiken nach sich ziehen. NAGA begegnet diesen rechtlichen Risiken, indem es das rechtliche Umfeld ständig überwacht, internes juristisches Fachwissen pflegt und bei Bedarf auf externes juristisches Fachwissen zurückgreift. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit von Ereignissen, die sich aus rechtlichen Risiken ergeben, als gering und das Ausmaß des Risikos als mittel ein.

Insbesondere drohen Bußgelder durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Zum jetzigen Zeitpunkt sind zwei Verfahren, die beide vor mehreren Jahren von der BaFin eingeleitet wurden, noch nicht formell abgeschlossen. Das Unternehmen rechnet jedoch nicht damit, dass die BaFin die Verfahren fortführen wird.

4) Prozessrisiken

Zum Bilanzstichtag war ein Rechtsstreit über die Rückforderung einer Bitcoin-Zahlung in Höhe von TEUR 86 anhängig, der im Januar 2024 rechtskräftig zugunsten der Gesellschaft entschieden wurde.

g) Steuerung und Begrenzung von Liquiditätsrisiken

NAGA definiert das Liquiditätsrisiko als das Risiko, dass sie nicht in der Lage sein wird, ihren aktuellen oder zukünftigen Zahlungsverpflichtungen vollständig und pünktlich aus ihren verfügbaren finanziellen Mitteln nachzukommen.

Angesichts der angemessenen Liquiditätsposition und der getroffenen risikobegrenzenden Maßnahmen stuft NAGA die Eintrittswahrscheinlichkeit ihrer verbleibenden Liquiditätsrisiken (im engeren Sinne) als sehr gering ein und schätzt auch das damit verbundene Schadensausmaß als gering ein.

Allgemeine Geschäftsrisiken durch Abhängigkeit von technischen Entwicklungen und Kundenverhalten

Allgemeine Geschäftsrisiken sind für NAGA diejenigen Risiken, die sich aus veränderten Rahmenbedingungen ergeben. Dazu gehören beispielsweise das Marktumfeld, das Kundenverhalten und der technische Fortschritt.

Technische Innovationen und ein verändertes Kundenverhalten können die Bedingungen auf den Märkten für Finanzdienstleistungen erheblich beeinflussen. Dies kann Chancen für die von NAGA angebotenen Produkte und Dienstleistungen eröffnen, sich aber umgekehrt auch negativ auf die Nachfrage nach den Produkten auswirken und den finanziellen Erfolg der Konzernverringern.

NAGA beobachtet ständig Veränderungen im rechtlichen und regulatorischen Umfeld sowie in den Bereichen Kundenverhalten und technischer Fortschritt mit besonderer Aufmerksamkeit und überprüft kontinuierlich die daraus resultierenden strategischen Implikationen. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit von Ereignissen aufgrund von Abhängigkeiten von technischen Entwicklungen und Kundenverhalten als gering und das potenzielle Schadensausmaß als mittel ein.

Seit 2020 konzentriert sich NAGA verstärkt auf den Kundensupport und die Verbesserung der Plattformqualität. Bis heute hat NAGA eine deutliche Verbesserung der Kundenzufriedenheit, der Teamstruktur und der Produktinnovation festgestellt. Die Branding-Initiativen funktionieren gut. Durch die Steigerung der Bekanntheit und Markenstärke ist NAGA auf dem besten Weg, seine Marktposition langfristig zu festigen.

Das Feedback der Nutzer zu den einzigartigen Plattformen von NAGA fließt in Produkt-Updates ein. So stellt NAGA sicher, dass es Veränderungen im Kundenverhalten immer rechtzeitig erkennt und mit Produktupdates angemessen darauf reagiert.

h) Reputationsrisiken

Für NAGA ist das Reputationsrisiko das Risiko negativer wirtschaftlicher Auswirkungen, die sich aus einer Schädigung des Rufs des Unternehmens ergeben.

Grundsätzlich streben die Konzerngesellschaften eine hohe Kundenbindung durch eine gute Reputation an, um sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Wettbewerbern zu verschaffen. Neben den direkten finanziellen Auswirkungen bergen viele der oben genannten Risiken die Gefahr, dass die Reputation des Konzerns Schaden nimmt und über eine verminderte Kundenbindung zu finanziell nachteiligen Folgen für den Konzern führt.

NAGA berücksichtigt allgemeine Geschäftsrisiken und Reputationsrisiken, insbesondere indem sie diese in ihre strategischen Leitlinien aufnimmt und ihre Risikomanagementprozesse nutzt, um das relevante Umfeld laufend zu überwachen. Die damit verbundenen Risikobewertungen werden im Rahmen der Beurteilung der operationellen Risiken des Konzerns durchgeführt, die nach dem Vorsichtsprinzip konservativ einer mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit und einem hohen Risiko zugeordnet sind.

i) Länderrisiken

NAGA wächst zunehmend global, und vor allem durch den Zusammenschluss mit der Key Way Group Ltd. Die Expansion in neue Märkte birgt wirtschaftliche und politische Risiken, die sich unter anderem aus unterschiedlichen Rechtssystemen, Regulierungen, sozialer und politischer Stabilität und dem Zustand der Infrastruktur ergeben. In einigen Ländern, in denen der Konzern tätig ist, bestehen Risiken im Zusammenhang mit Korruption und der schwierigen Erschließung neuer Märkte. NAGA erschließt immer wieder neue lokale Märkte mit ausgewählten Partnern, die mit den lokalen Gegebenheiten vertraut sind und über ein hervorragendes Netzwerk an Kontakten verfügen.

4.3. Chancenbericht

Im Jahr 2024 plant NAGA, sichtbare Synergien aus der Fusion mit der Key Way Group Ltd. zu erzielen. Wie in Abschnitt 4.1 beschrieben, werden diese Synergien es der fusionierten Gruppe ermöglichen, ihre Kennzahlen, namentlich die Kundenverweildauer (Customer Lifetime Value), erheblich zu verbessern. Das starke Netzwerk von Lizenzen in wichtigen Zielmärkten in Kombination mit dem Wachstumskapital, das der künftige Mehrheitsaktionär Netcore zur Verfügung stellt, wird es dem fusionierten Konzern ermöglichen, den Ausbau seines Geschäfts in den Geschäftsjahren 2024 und 2025 zu beschleunigen. Darüber hinaus wird die fusionierte Gruppe in der Lage sein, ihre Kosten um USD 10 Mio. jährlich zu senken, indem sie überschüssige Personal- und Infrastrukturkapazitäten abbaut, was es der fusionierten Gruppe ermöglicht, ihre Rentabilität im Vergleich zu ihrem Geschäftsmodell vor der Fusion zu verbessern.

Einschätzung des Vorstands zur Gesamtrisiko- und Chancensituation

Die Beurteilung der Gesamtrisikosituation verstehen wir als kumulative Betrachtung aller wesentlichen Risikokategorien und Einzelrisiken. NAGA ist davon überzeugt, dass weder die genannten Einzelrisiken noch die Risiken im Verbund eine Gefahr für den Fortbestand des Unternehmens zum Bilanzstichtag und bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses darstellen.

NAGA ist davon überzeugt, dass sie in der Lage sein wird, Chancen, die sich in der Zukunft ergeben, zu nutzen, ohne sich unverhältnismäßig hohen Risiken aussetzen zu müssen. Insgesamt wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Chancen und Risiken angestrebt.

5. INTERNES KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM BEZOGEN AUF DEN KONZERNRECHNUNGSLEGUNGSPROZESS

Der Aufsichtsrat der NAGA überwacht grundsätzlich die Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ("IKS" und "RMS") gemäß § 107 Abs. 3 Satz 2 AktG. Umfang und Ausgestaltung des IKS liegen im Ermessen des Vorstands. Die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des IKS im Konzern und in den einzelnen Gesellschaften wird regelmäßig durch den Vorstand überprüft.

Das rechnungslegungsbezogene IKS enthält die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und zielt darauf ab, Folgendes zu erreichen:

Der vorliegende NAGA-Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den in der Europäischen Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und in Übereinstimmung mit den ergänzenden Vorschriften des deutschen Handelsrechts gemäß § 315e Abs. 1 HGB aufgestellt. Darüber hinaus zielt das rechnungslegungsbezogene IKS auch darauf ab, sicherzustellen, dass der Jahresabschluss der NAGA Group AG in Übereinstimmung mit den handelsrechtlichen Vorschriften erstellt wird.

Grundsätzlich gibt es keine absolute Gewissheit, dass ein IKS seine Ziele erreicht, unabhängig davon, wie es konkret ausgestaltet ist, da IT-bedingte Fehler oder menschliches Versagen oder Fehlverhalten die Zielerreichung beeinflussen können. In Bezug auf die rechnungslegungsbezogenen IKS kann daher nur eine relative, aber keine absolute Sicherheit bestehen, dass wesentliche falsche Darstellungen in der Finanzberichterstattung vermieden oder aufgedeckt werden.

Die Bereiche Finanzbuchhaltung und Controlling steuern die Prozesse der Konzernrechnungslegung und die Erstellung des Lageberichts. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden kontinuierlich analysiert, um festzustellen, ob und in welchem Umfang sie relevant sind und wie sie sich auf die Rechnungslegung auswirken. Standardisierte Berichtsformate, IT-Systeme sowie IT-gestützte Berichts- und Konsolidierungsprozesse unterstützen das Erreichen einer einheitlichen und ordnungsgemäßen Konzernrechnungslegung.

Bei Bedarf bedient sich NAGA externer Dienstleister in Form von Experten. Die am Buchhaltungsprozess beteiligten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Sie stellen sicher, dass ihre buchhalterischen Prozesse und Systeme ordnungsgemäß, pünktlich und fristgerecht durchgeführt werden.

Interne Kontrollen und die Berücksichtigung von Risikoaspekten werden in Form von präventiven und aufdeckenden Kontrollen in die Prozesse implementiert.

Dazu gehören zum Beispiel

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IT-gestützte und manuelle Abstimmungen

Funktionstrennung, insbesondere des externen und internen Rechnungswesens

Vier-Augen-Prinzip

Regelmäßig überwachtes Zugangssystem für IT-Systeme.

6. SONSTIGE ANGABEN

Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

 

Hamburg, 17. Juni 2024

The NAGA Group AG

Vorstand

C.-O. Patrascu

M. Mylonas

A. Luecke

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVA

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Anhang 31.12.2023
TEUR
31.12.2022 angepasst Abschnitt 3
TEUR
1.1.2022 angepasst Abschnitt 3
TEUR
Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 7. a) 51.866 114.212 119.594
Sachanlagen 7.b) 475 564 550
Nutzungsrechte 7.c) 92 40 38
Finanzanlagen und andere Vermögenswerte 7.d) 143 180 157
Summe langfristige Vermögenswerte 52.576 114.996 120.339
Kurzfristige Vermögenswerte
Krypto-Vermögenswerte 7. e) 0 0 3.333
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7. e) 153 528 1.557
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 7.d) 3.650 6.536 31.664
Steuerforderungen 7.f) 0 0 50
Forderungen aus Derivaten 7.g) 0 0 6.242
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquvialente 7.g) 4.506 3.087 8.583
Summe kurzfristige Vermögenswerte 8.309 10.151 51.429
Summe Vermögenswerte 60.885 125.147 171.769

PASSIVA

Anhang 31.12.2023
TEUR
31.12.2022 angepasst Abschnitt 3
TEUR
1.1.2022 angepasst Abschnitt 3
TEUR
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 54.048 54.048 54.048
Kapitalrücklage 152.362 151.943 151.943
Bilanzergebnis -155.464 -94.528 -50.409
Währungsumrechnungsrücklage -16 5 -7
Den Aktionären des Mutterunternehmens zurechenbares Eigenkapital 50.930 111.468 155.575
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter -1.476 -1.024 -1.006
Summe Eigenkapital 10. 49.454 110.444 154.569
Langfristige Schulden
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 7. i) 3.385 0 0
Latente Steuerschulden 7.h) 0 14 183
Summe langfristige Schulden 3.385 14 183
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.973 5.984 4.236
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 0 0 48
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 7. i) 5.131 6.588 11.375
Leasingverbindlichkeiten 7.j) 91 40 0
Verbindlichkeiten aus Derivaten 0 0 950
Steuerschulden 7.k) 26 0 0
Sonstige Rückstellungen 7.l) 825 2.076 408
Summe kurzfristige Schulden 8.046 14.688 17.017
Summe Schulden 11.431 14.702 17.200
Summe Eigenkapital und Schulden 60.885 125.147 171.769

Konzerngesamtergebnisrechnung 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

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Anhang 01.01. - 31.12.2023
TEUR
01.01. - 31.12.2022 angepasst Abschnitt 3
TEUR
Umsatzerlöse 7.m) 39.728 57.597
Aktivierte Programmierleistungen 7.n) 2.149 5.883
Gesamtleistung 41.877 63.481
Direkte Aufwendungen der Handelserlöse 7.q) 9.785 14.372
Handelskosten 7.r) 185 639
Bruttoertrag 31.907 48.470
Sonstige betriebliche Erträge 7. o) 795 252
Entwicklungsaufwand 7.p) 3.352 6.688
Personalaufwand 7.s) 6.463 10.697
Marketing- und Werbeaufwendungen 7.w) 4.647 28.345
Abwertung von kurzfristigen Vermögenswerten 7. u) 137 4.694
Sonstige betriebliche Aufwendungen 7.t) 9.658 12.028
Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 8.445 -13.731
Abschreibungen 7. a) & b) 9.033 7.802
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 7. a) 57.000 15.324
Operatives Ergebnis (EBIT) -57.588 -36.857
Finanzerträge 7.v) 262 80
Finanzaufwendungen 7.v) 3.630 7.476
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -60.956 -44.254
Ertragsteuern (Aufwand (+) /​ Ertrag (-)) 7.w) 13 -119
Periodenergebnis -60.969 -44.135
Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung -22 13
Gesamtergebnis -60.991 -44.122
Vom Periodenergebnis entfallen auf
Aktionäre des Mutterunternehmens -60.935 -44.119
Ergebnisanteile nicht beherrschender Gesellschafter -34 -16
Vom Gesamtergebnis entfallen auf
Aktionäre des Mutterunternehmens -60.957 -44.106
Ergebnisanteile nicht beherrschender Gesellschafter -34 -16
Ergebnis je Aktie in EUR 9.
Unverwässert -1,13 -0,82
Verwässert -1,13 -0,82

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

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Gezeichnetes Kapital
TEUR
Kapitalrücklage
TEUR
Bilanzergebnis
TEUR
Stand 01.01.2022 54.048 151.943 -41.877
Periodenergebnis/​Gesamtergebnis der Periode Vorjahre 2020-2021 (angepasst) -8.532
Stand 01.01.2022 angepasst, s. Abschnitt 3 54.048 151.943 -50.409
Periodenergebnis/​Gesamtergebnis der Periode 01.01.2022 - 31.12.2022 (angepasst) -44.119
Stand 31.12.2022 54.048 151.943 -94.528
Transaktion mit nicht beherrschenden Gesellschaftern 419
Periodenergebnis/​Gesamtergebnis der Periode 01.01.2023 - 31.12.2023 -60.935
Stand 31.12.2023 54.048 152.362 -155.463
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Währungsumrechnungsrücklage
TEUR
Den Aktionären des Mutterunternehmens zurechenbares Eigenkapital
TEUR
Anteile nicht beherrschende Gesellschafter
TEUR
Stand 01.01.2022 -7 164.106 -1.007
Periodenergebnis/​Gesamtergebnis der Periode Vorjahre 2020-2021 (angepasst) -8.532
Stand 01.01.2022 angepasst, s. Abschnitt 3 -7 155.574 -1.007
Periodenergebnis/​Gesamtergebnis der Periode 01.01.2022 - 31.12.2022 (angepasst) 13 -44.106 -16
Stand 31.12.2022 6 111.468 -1.023
Transaktion mit nicht berherrschenden Gesellschaftern 419 -419
Periodenergebnis/​Gesamtergebnis der Periode 01.01.2023 - 31.12.2023 -22 -60.957 -34
Stand 31.12.2023 -16 50.930 -1.476
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Eigene Anteile
TEUR
Summe
TEUR
Stand 01.01.2022 0 163.099
Periodenergebnis/​Gesamtergebnis der Periode Vorjahre 2020-2021 (angepasst) -8.532
Stand 01.01.2022 angepasst, s. Abschnitt 3 0 154.567
Periodenergebnis/​Gesamtergebnis der Periode 01.01.2022 - 31.12.2022 (angepasst) 0
-44.122
Stand 31.12.2022 0 110.445
Transaktion mit nicht berherrschenden Gesellschaftern 0
Periodenergebnis/​Gesamtergebnis der Periode 01.01.2023 - 31.12.2023 -60.991
Stand 31.12.2023 0 49.454

Konzern-Kapitalflussrechnung 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

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Anhang 01.01.-31.12.2023
TEUR
01.01.-31.12.2022
TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Ergebnis vor Ertragsteuern -60.956 -44.254
Abschreibungen und Wertminderungen von Anlagevermögen 7. a)&b) 66.033 23.126
Finanzerträge und Finanzaufwendungen 7.v) 3.368 7.396
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 7. u) 142 4.694
8.587 -9.038
Cashflow vor Änderungen des Nettoumlaufvermögens
Zunahme (+) /​ Abnahme (-) der Rückstellungen -1.251 1.668
Zunahme (-) /​ Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 237 -72
Zunahme (-) /​ Abnahme (+) anderer Aktiva 2.886 -12.162
Zunahme (+) /​ Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva -11.371 5.086
Erhaltene /​ gezahlte Ertragsteuern 0 0
Operativer Cashflow -912 -14.518
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagevermögen 37 0
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 7. a) -3.385 -17.768
Einzahlungen aus Geldmarktfonds 7.b) -88 -305
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 7.d) 0 -24
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 7.b) -88 -305
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagevermögen 7.b) 11 142
Investiver Cashflow -3.425 9.163
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -5.236 -48
Tilgung von Leasingverbindlichkeiten -213 -80
Zahlungseingänge aus der Aufnahme von Darlehen/​Wandelschuldverschreibung 11.918 0
gezahlte Zinsen -713 -13
Finanzierender Cashflow 5.756 -141
Nettozunahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 1.419 -5.496
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 7.h) 3.087 8.583
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 7.h) 4.506 3.087

Konzernanhang

1. ANGABEN ZUM UNTERNEHMEN

Der vorliegende Konzernabschluss ist der konsolidierte Abschluss der The Naga Group AG ("Naga AG") und ihrer Tochtergesellschaften (zusammen: "Konzern" oder "NAGA"). Die Naga AG hat ihren Sitz in Hamburg, Hohe Bleichen 12, Deutschland (Amtsgericht Hamburg, HRB 136811). Die Aktien der Naga AG sind zum 31. Dezember 2023 an der Frankfurter Börse im Freiverkehr im Segment "Basic Board" notiert.

Die Geschäftstätigkeit des Konzerns umfasst Brokerage mit Differenzkontrakten (Contracts for Differences, "CFD") und Aktien, Entwicklung von Technologien für den Finanzsektor sowie Nutzung von Blockchain Technologie.

Der Konzernabschluss wurde am 24. Juni 2024 dem Aufsichtsrat zur Veröffentlichung vorgelegt.

2. GRUNDLAGEN DER AUFSTELLUNG

NAGA ist gegenwärtig nicht verpflichtet, einen IFRS-Konzernabschluss aufzustellen, da sie im Freiverkehr (Segment Basic Board) gehandelt wird. NAGA hat jedoch von dem Wahlrecht nach § 315e Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht und stellt einen Konzernabschluss nach IFRS freiwillig auf.

Der Konzernabschluss wurde unter Anwendung von § 315e HGB aufgestellt und steht im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind.

Die Anforderungen der angewandten Standards wurden erfüllt, so dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt wird. Der Konzernabschluss der NAGA wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Die Bewertung erfolgt auf Basis historischer Anschaffungskosten mit Ausnahme von Derivaten.

Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Für die Konzerngesamtergebnisrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Der Konzernabschluss wird in EUR, der funktionalen Währung des Konzerns, aufgestellt. Soweit nichts anderes angegeben wird, werden die Finanzinformationen auf den nächsten Tausender (TEUR) gerundet dargestellt, weshalb sich Rundungsdifferenzen ergeben können.

3. FEHLERKORREKTUR

NAGA arbeitet mit verschiedenen Zahlungsdienstleistern ("Payment Service Providers" bzw. "PSPs") zusammen, die Kundeneinzahlungen und -abhebungen in Fremdwährungen annehmen und ausführen. Diese PSPs übertragen die eingezahlten Gelder, sobald ein bestimmter Schwellenwert erreicht ist, oder auf Anforderung auf EURO-Bankkonten.

In den Geschäftsjahren 2020-2023 wurden von den PSPs Wechselkurse angewendet, die sich von den Kursen unterschieden, die NAGA zur Berechnung ihrer Umsätze und ihrer Forderungen gegenüber den PSPs aus solchen Transaktionen verwendete.

Im Geschäftsjahr 2023 hat NAGA den Ausweis dieser Forderungen in der Bilanz neu beurteilt und einen Abgleich mit ihren PSPs durchgeführt, der aufgrund der oben genannten Wechselkursdifferenzen zu Wechselkursverlusten für die Jahre 2020-2022 führte, aus denen sich im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses 2023 folgende Anpassungen der Vorjahreszahlen ergaben:

Auswirkungen zum 31.12.2022:

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in TEUR vor Anpassung Korrektur nach Anpassung
Konzernbilanz
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 184 344 528
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 14.579 -8.043 6.536
Forderungen aus Derivaten 14.057 -14.057 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.241 2.743 5.984
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 15.079 -8.491 6.588
Verbindlichkeiten aus Derivaten 390 -390 0
Bilanzergebnis -78.910 -15.618 -94.528
Bilanzsumme 146.903 -21.756 125.147
Konzerngesamtergebnisrechnung
Finanzaufwendungen 390 7.086 7.476
Periodenergebnis -37.049 -7.086 -44.135
davon entfallen auf Aktionäre des Mutterunternehmens -37.033 -7.086 -44.119
Ergebnisanteil nicht beherrschender Gesellschafter -16 0 -16
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in TEUR vor Anpassung Korrektur nach Anpassung
Konzern-Kapitalflussrechnung *)
Ergebnis vor Ertragsteuern -37.168 -7.086 -44.254
Finanzerträge und Finanzaufwendungen 310 7.086 7.396
Ergebnis je Aktie
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) -0,69 -0,13 -0,82
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) -0,69 -0,13 -0,82

*) In der Konzern-Kapitalflussrechnung ergeben sich nur Verschiebungen innerhalb des operativen Cashflows

Auswirkungen zum 1.01.2022:

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in TEUR vor Anpassung Korrektur nach Anpassung
Konzernbilanz
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 34.127 -2.463 31.664
Forderungen aus Derivaten 9.379 -3.137 6.242
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 8.411 2.964 11.375
Verbindlichkeiten aus Derivaten 982 -32 950
Eigenkapital 163.100 -8.532 154.568
Bilanzergebnis -41.877 -8.532 -50.409
Bilanzsumme 177.369 -5.600 171.769

4. KONSOLIDIERUNGSKREIS

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der The Naga Group AG und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember 2023.

Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 dahingehend verändert, dass die Naga X Europe OÜ veräußert wurde und somit nicht mehr zum 31. Dezember 2023 in der Konzernbilanz gezeigt wird.

Darüber hinaus hat sich der Anteil an der HBS im Vergleich zum Vorjahr auf 60,00 % verringert. In den Vorjahren wurde die Option, weitere 10.500 Aktien zu erwerben, als substanziell klassifiziert und daher bei der Bestimmung der Beteiligungsquote berücksichtigt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 wird nicht mehr von der Ausübung des Optionsgeschäfts ausgegangen.

Übersicht des Konsolidierungskreises der NAGA zum 31. Dezember 2023

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Anteilsbesitz
Gesellschaft Hauptgeschäfts- tätigkeit 31.12.2023 31.12.2022
The Naga Group AG, Hamburg (Muttergesellschaft) Halten von Beteiligungen - -
NAGA Markets Ltd., Limassol, Zypern Wertpapierhandel 100% 100%
Naga Technology GmbH, Hamburg Softwareentwicklung 100% 100%
Naga Virtual GmbH, Hamburg Softwareentwicklung 100% 100%
Hanseatic Brokerhouse Securities AG (HBS), Hamburg Halten von Beteiligungen 60,00% 72,16%
Naga Global LLC, Sankt Vincent & Grenadienen Wertpapierhandel 100% 100%
NAGA GLOBAL (CY) LTD., Limassol, Zypern Interne Dienstleistungen 100% 100%
NAGA Global West Africa LTD., Lagos, Nigeria Vertriebsgesellschaft 99% 99%
NAGA FINTECH CO., LTD., Bangkok, Thailand Vertriebsgesellschaft 100% 100%
Naga Pay GmbH, Hamburg Mobile Bank 100% 100%
NAGA Markets Australia PTY Ltd, Eastwood, Australien Vertriebsgesellschaft 0% 100%
NAGA Pay UK LTD., London, Großbritannien Mobile Bank 100% 100%
Naga Pay (CY) LTD, Limassol, Zypern Interne Dienstleistungen 100% 100%
NAGA X LTD., Limassol, Zypern Handel mit Kryptowährungen 100% 100%
NAGA X Europe OÜ, Tallin, Estland Handel mit Kryptowährungen 0% 100%
NAGA Capital Ltd., Mahe, Seychellen Wertpapierhandel 100% 100%

Zum 31. Dezember 2023 bestehen wie im Vorjahr weder gemeinschaftliche Vereinbarungen noch assoziierte Unternehmen.

Abgesehen von der NAGA Pay UK LTD., der NAGA Markets Australia PTY Ltd. der NAGA FINTECH Co., LTD. ist die funktionale Währung der Tochterunternehmen EUR. Die funktionale Währung der NAGA Pay UK LTD. ist GBP, von NAGA Markets Australia PTY Ltd. AUD und von der NAGA FINTECH Co., LTD THB. Aufgrund der untergeordneten Bedeutung der drei Gesellschaften erfolgen keine weiteren Angaben zu den Währungen.

Der Anteilsbesitz stimmt mit der Stimmrechtsquote überein.

5. SCHÄTZUNGEN UND ANNAHMEN SOWIE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Der Vorstand verwendet bei der Aufstellung eines Konzernabschlusses nach IFRS Annahmen und Schätzungen. Diese Annahmen und Schätzungen erfolgen nach bestem Kenntnisstand, um ein den tatsachlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können von diesen Schätzungen und Annahmen abweichen.

Die einzelnen Bilanzpositionen betreffende Schätzungsunsicherheiten sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden bei der jeweiligen Bilanzposition unter Textziffer 6 bzw. zum Finanzmanagement unter Textziffer 9 dargestellt.

Mit Bezug auf das Geschäftsmodell sind insbesondere die folgenden Bilanzierungsmethoden von Schätzungen und Ermessensausübungen wesentlich betroffen:

a) Wertminderungen

Zu jedem Stichtag werden Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mittels Gegenüberstellung des erzielbaren Betrags und Buchwerts dahingehend überprüft, ob Anhaltspunkte für eine eingetretene Wertminderung vorliegen. Beispiele hierfür sind z. B. ein geändertes regulatorisches Umfeld oder eine unzureichende Kundenakzeptanz. Kann der erzielbare Betrag auf Ebene des einzelnen Vermögenswerts nicht ermittelt werden, wird die Ermittlung auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ("ZGE") durchgeführt, zu der der jeweilige Vermögenswert zugeordnet ist. Die Verteilung erfolgt dabei auf angemessener und stetiger Grundlage auf die einzelnen ZGEs bzw. auf die kleinste Gruppe von ZGEs. Für NAGA wurde als zentrale ZGE das Brokeragegeschäft identifiziert. Das Brokeragegeschäft umfasst alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Brokerage mit CFD und Aktien sowie den dazugehörigen Dienstleistungen. Der im Geschäftsjahr 2018 erworbene Geschäfts- oder Firmenwert wurde vollständig der ZGE Brokerage zugeordnet.

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer oder noch nicht genutzten immateriellen Vermögenswerten wird ein Impairment-Test mindestens jährlich und zusätzlich bei Anhaltspunkten einer Wertminderung ("triggering event") durchgeführt. Es lag wie im Vorjahr bzgl. der noch nicht genutzten immateriellen Vermögenswerte keine Indikation für eine Wertminderung im Geschäftsjahr 2023 vor. Hinsichtlich der Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes verweisen wir auf die folgenden Ausführungen.

Ein Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs über den beizulegenden Zeitwert der Anteile des Konzerns an den Nettovermögenswerten des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar. Ein durch Unternehmenserwerb entstandener Geschäfts- oder Firmenwert wird den immateriellen Vermögenswerten zugeordnet. Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern auf Basis der ZGE, der sie zugeordnet sind, mindestens einmal jährlich sowie anlassbezogen einer Überprüfung durch Impairment-Test unterzogen. Im Rahmen der Impairment-Tests wird überprüft, ob der erzielbare Betrag den Buchwert der getesteten Einheiten inklusive der ihnen zugerechneten Geschäfts- oder Firmenwerte übersteigt. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 besteht ein Geschäfts- oder Firmenwert bei der ZGE Brokerage.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte der ZGE Brokerage basiert auf den beizulegenden Zeitwerten abzüglich Veräußerungskosten. Dieser wird auf Basis eines Discounted-Cash-Flow-Verfahrens (DCF-Verfahren) ermittelt, indem die prognostizierten Zahlungsströme, abgeleitet aus der vom Management verabschiedeten Mehrjahresplanung, mit einem ermittelten laufzeit- und risikoadäquaten Abzinsungssatz diskontiert werden. Die Planung umfasst die Folgejahre für einen Zeitraum von fünf Jahren. Daran anschließend folgt die ewige Rente. Das für die Ermittlung derbeizulegenden Zeitwerte verwendete Bewertungsverfahren ist der Stufe 3 der Hierarchie zur Ermittlung derbeizulegenden Zeitwerte zuzuordnen.

Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- und Firmenwertes zum Bilanzstichtag

Aus einer vorliegenden, transaktionsbezogenen gutachterlichen Stellungnahme zur Ermittlung des Unternehmenswerts der NAGA haben sich im Zeitraum der Konzernabschlusserstellung Anhaltspunkte für eine mögliche Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes ergeben. Die Überprüfung zum Bilanzstichtag hat aus der Gegenüberstellung des Buchwertes mit dem erzielbaren Betrag einen Wertminderungsbedarf in Höhe von TEUR 57.000 ergeben, der im Konzernabschluss 2023 entsprechend erfasst wurde. Im Folgenden sind die für die Ermittlung zugrunde gelegten Annahmen dargestellt.

Grundannahmen für die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts und Sensitivitätsanalyse zu getroffenen Annahmen

Die wesentlichen hierbei für den Detailplanungszeitraum getroffenen Annahmen berücksichtigen insbesondere die Einschätzung über die zukünftige Entwicklung der Handelserlöse und der Kosten sowie die sich hieraus ergebende Ableitung der Ergebnisse vor Zinsen und vor Steuern (EBIT) und den Abzinsungssatz.

Die vom Management herangezogenen Daten basieren auf Erfahrungswerten früherer Geschäftsjahre, sowie auf internen Analysen und Prognoserechnungen. Das Management geht bei seiner Planung von eigenen Einschätzungen aus, da sich NAGA in einem neuen FinTech-Segment, dem "Social Trading" bzw. "Social Investing" bewegt. Für die Planung konnten keine externen Quellen herangezogen werden, da solche Quellen nicht vorhanden sind bzw. vorhandene Quellen sich auf nicht vergleichbare Geschäftsfelder und Unternehmen beziehen.

NAGA geht im Detailplanungszeitraum weiterhin von einem Wachstum des Geschäfts aus. Dabei kommt vor allem dem Wachstum in neuen Zielmärkten außerhalb der EU (insbesondere Südostasiatischer Raum, Lateinamerika und Mittlerer Osten) besondere Bedeutung zu. In diesen Zielmärkten verspricht sich die Gesellschaft aufgrund der dortigen Marktgegebenheiten Wachstumsraten, die deutlich über denen der EU-Märkte liegen, in denen die Gesellschaft bisher vorwiegend tätig war. Im Vergleich zu den Vorjahren wurden die Erwartungen jedoch im Geschäftsjahr 2023 insgesamt nach unten korrigiert.

Die den Handelserlösen zugrunde liegenden wesentlichen Planungsparameter sind für die ZGE Brokerage die folgenden:

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Anzahl aktiver Kunden,

Durchschnittliche Nettoeinlagen,

Akquisitionskosten pro Kunde, sowie

Abzinsungssätze.

Abzinsungssätze und ewige Rente

Die Abzinsungssätze stellen die aktuellen Markteinschätzungen hinsichtlich der spezifischen Risiken dar; hierbei werden der Zinseffekt und die spezifischen Risiken des Vermögenswerts, für den die geschätzten künftigen Cashflows nicht angepasst wurden, berücksichtigt. Die Berechnung des laufzeitadäquaten Abzinsungssatzes berücksichtigt die spezifischen Umstände des Konzerns und seines Geschäftssegments sowie die Renditeerwartungen der Eigenkapitalgeber.

Das segmentspezifische Risiko wird durch die Anwendung individueller Betafaktoren einbezogen. Die Betafaktoren werden jährlich auf der Grundlage der öffentlich zugänglichen Marktdaten ermittelt.

In der ewigen Rente geht das Management insgesamt von einem moderaten Wachstum aus. Es wurde jeweils ein Kapitalisierungszinssatz mit einem Wachstumsabschlag von 0,5 % (Vj. 0,5 %) pro Jahr angesetzt. Die Ermittlung der Zahlungsströme orientierte sich dabei an den Erfahrungswerten und berücksichtigt zukünftige Entwicklungen. Für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten wurden risikoorientierte, marktgerechte Zinssätze verwendet. Der Abzinsungssatz beträgt 12,55 %. (Vj. 7,46 %).

Aus den vorgenannten Parametern ergibt sich für die ZGE Brokerage ein erzielbarer Betrag in Höhe von TEUR 40.988, der den Buchwerten zum 31. Dezember 2023 in Höhe von TEUR 98.275 gegenübersteht, so dass ein Abwertungsbedarf von rund TEUR 57.000 ermittelt wurde.

Aufgrund des Wertminderungsbedarfs entfällt die weitere Untersuchung bzgl. von Sensitivitäten.

b) Entwicklungskosten

Der Konzern aktiviert die Kosten von Softwareentwicklung. Die erstmalige Aktivierung der Kosten beruht auf der Einschätzung der Geschäftsführung, dass die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist. Da die Entwicklungskosten im Wesentlichen auf die Handelsplattform NAGA Trader entfallen, die bereits seit Juni 2016 auf dem Markt ist, sieht die Geschäftsführung diese Voraussetzung als gegeben an.

Für Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge wurden aus den vorgelegten Tätigkeitsnachweisen der beauftragten Entwicklungsfirmen die Beträge ermittelt, die auf Entwicklungsarbeiten entfielen. Der Buchwert der aktivierten Entwicklungskosten betrug zum 31. Dezember 2023 TEUR 5.887 (Vj. TEUR 7.809).

c) Kundenerlangungskosten

Der Konzern aktiviert Kosten für die Gewinnung von Neukunden, die im Zusammenhang mit Affiliate-Marketinganfallen, als immaterielle Vermögenswerte. Die Aktivierung beruht auf der Tatsache, dass diese Kosten unmittelbar den Neukunden zugeordnet werden, sowie auf der Einschätzung der Geschäftsführung, dass die Neukunden Erträge mindestens in Höhe der Kundenerlangungskosten einbringen werden.

Auf Basis historischer Daten wurde abgeleitet, dass diese Neukunden durchschnittlich über 36 Monate Trades auf den NAGA-Plattformen durchführen. Entsprechend wurde die Abschreibungsdauer der Kundengewinnungskosten auf 36 Monate festgelegt.

d) Krypto-Vermögenswerte

Bei den von NAGA gehaltenen Krypto-Vermögenswerten handelt es sich um immaterielle Vermögenswerte, das heißt um identifizierbare, nicht-monetäre Vermögenswerte ohne physische Substanz. Die Geschäftsführung behandelt Krypto-Vermögenswerte als kurzfristige Vermögenswerte, wenn diese für das Market-Making gehaltenwerden. Sie werden als immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen, wenn sie mit der Absicht erworben worden sind, mittel- bis langfristige Kurssteigerungen zu erzielen.

Die Krypto-Vermögenswerte sind an einem öffentlichen Markt notiert. Der am öffentlichen Markt notierte Preis wird für den Impairment-Test nach IAS 36 herangezogen.

e) Steuern

Um die Ertragssteuerschulden zu ermitteln, sind wesentliche Annahmen und Schätzungen notwendig, da bei einer Anzahl von Transaktionen und Berechnungen die endgültige Ertragsteuerbelastung ungewiss ist. Sofern die endgültige Steuerbelastung von den erfassten Schulden abweicht, beeinflussen diese Differenzen die laufenden und latenten Ertragsteuern. Der Konzern bedient sich zur Ermittlung seiner Ertragsteuerbelastung externer Dienstleister.

Latente Steueransprüche werden für nicht genutzte steuerliche Verluste in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der latenten Steueransprüche, die aktiviert werden können, ist eine wesentliche Ermessensausübung des Managements bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich.

Der Konzern verfügt über körperschaft- und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von insgesamt TEUR 107.429 (Vj. TEUR 93.906). Diese bestehen bei der Naga AG und bei Tochterunternehmen mit einer Historie von Verlusten. Die Verlustvorträge verfallen nicht und können nicht mit zu versteuerndem Einkommen anderer Konzerngesellschaften verrechnet werden. Sowohl die Naga AG als auch die Naga Pay verfügen über zu versteuernde temporäre Differenzen, die teilweise zu einem Ansatz latenter Steueransprüche führen können. Bei der Naga AG wurden latente Steueransprüche aufgrund steuerlicher Verlustvorträge in Höhe von TEUR 1.574 (Vj. TEUR 2.208) und bei der Naga Pay in Höhe von TEUR 326 (Vj. TEUR 312) infolge ausreichend bestehender zu versteuernder temporärer Differenzen aktiviert und jeweils mit den passiven latenten Steuern saldiert.

f) Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden angesetzt, wenn für den Konzern ein vertragliches Recht besteht, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einer anderen Partei zu erhalten, bzw. eine vertragliche Verpflichtung besteht, finanzielle Vermögenswerte an eine andere Partei zu übertragen. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden werden ab dem Zeitpunkt angesetzt, an dem der Konzern Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Die Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten, die marktüblich erworben bzw. veräußert werden, erfolgt grundsätzlich am Handelstag.

NAGA weist neben den Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen vor allem derivative Finanzinstrumente und Darlehensverbindlichkeiten aus. Für weitere Details verweisen wir auf Note 9.

6. ÄNDERUNGEN DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN - GEÄNDERTE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN

Im Geschäftsjahr 2023 sind folgende neue Standards bzw. Änderungen an Standards oder Interpretationen erstmalig verpflichtend anzuwenden.

Neue Standards

IFRS 17:

Versicherungsverträge

Änderungen von Standards

Änderung IAS 8:

Definition rechnungslegungsbezogene Schätzung

Änderung IAS 12:

Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen

Änderung IAS 1 und IFRS Practice Statement 2:

Anhangangaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Änderung IAS 12:

Internationale Steuerreform - Säule-2-Modellregeln

Die Änderungen hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Noch nicht angewendete neue oder geänderte Standards und Interpretationen

Zukünftige Neuerungen und Änderungen der Rechnungslegung

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Neue Standards Erstanwendungszeitpunkt EU
Änderung IAS 1: 01.01.2024
Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig
Änderung IAS 1: 01.01.24
Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen
Änderung IAS 7 und IFRS 7: 01.01.24
Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen
Änderung IFRS 16 01.01.24
Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-leaseback-Transaktion
Änderung IAS 21: 01.01.25
Mangel an Umtauschbarkeit

NAGA erwartet durch die zukünftigen Neuerungen und Änderungen der oben genannten Standards keine Auswirkungen. Ferner wird NAGA die Neuerungen erst mit verpflichtender Erstanwendung umsetzen.

7. ERLÄUTERUNGEN ZU EINZELNEN POSTEN DER KONZERNBILANZ SOWIE DER KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG

KONZERNBILANZ

a) Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene Software, Lizenzen und gewerbliche Schutzrechte werden zu Anschaffungskosten bilanziert und linear über die erwarteten Nutzungsdauern von drei bis fünf Jahren abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer für Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer wird mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Für den Geschäfts- oder Firmenwert, immaterielle Vermögenswerte sowie für noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte wird eine jährliche Überprüfung der Werthaltigkeit durchgeführt. Falls ein Vermögenswert keine Mittelzuflüsse erzeugt, die weitgehend von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten unabhängig sind, wird die Überprüfung der Werthaltigkeit nicht auf Ebene eines einzelnen Vermögenswerts durchgeführt, sondern auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Zur Überprüfung der Werthaltigkeit werden die beizulegenden Werte abzüglich Veräußerungskosten unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Der Ermittlung liegen die aktuellen Geschäftsplanungen, eine langfristige Wachstumsrate von 0,5 % sowie ein Diskontierungssatz (nach Steuern) von 12,55 % zugrunde. Für den Geschäfts- oder Firmenwert ergab sich im Geschäftsjahr eine Wertminderung, wir verweisen auf Note 5 a). Für die dargestellten immateriellen Vermögenswerte besteht kein Wertminderungsbedarf.

NAGA hat in den Vorjahren NAGA Coins (NGC) erworben. Hierbei handelt es sich um Krypto-Vermögenswerte, die als immaterielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wenn die NGC mit Investitionsabsicht mit einer mittleren bis langen Haltedauer erworben werden. Die NGC unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung, da eine Nutzungsdauer nicht bestimmbar ist. Es wird daher bei Vorliegen von Wertminderungsindikatoren, mindestens aber jährlich, eine Überprüfung der Werthaltigkeit durchgeführt, indem der Buchwert mit dem feststellbaren Kurs verglichen wird. Aufgrund der Entwicklungen am Krypto-Markt mussten die NGC, die mit Investitionsabsicht gehalten werden, vollständig im Wert gemindert werden.

Die immateriellen Vermögenswerte stellen sich im Geschäftsjahr 2023 und im Vorjahr wie folgt dar:

31.12.2023

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in TEUR AK/​HK zum 01.01.2023 Zugänge Zugänge Unternehmenserwerb Abgänge AK/​HK zum 31.12.2023
Geschäfts- oder Firmenwert 94.863 0 0 0 94.863
Kundenstamm u. Kundenerlangungskosten 12.583 1.227 0 0 13.810
Software (inkl. Technologie) 21.403 10 0 12 21.401
Krypto-Assets 15.324 0 0 0 15.324
Aktivierte Entwicklungskosten 16.063 2.148 0 0 18.211
- davon fertiggestellt 16.009 2.148 0 0 18.157
- davon in Entwicklung befindlich 54 0 0 0 54
Lizenzen/​Domain 955 0 0 65 890
Immaterielle Vermögenswerte 161.191 3.385 0 77 164.499
scrollen
in TEUR Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2023 Buchwert zum 31.12.2023 Abschreibungen im Geschäftsjahr 2023
Geschäfts- oder Firmenwert 57.000 37.863 57.000
Kundenstamm u. Kundenerlangungskosten 10.396 3.413 3.301
Software (inkl. Technologie) 17.456 3.944 1.284
Krypto-Assets 15.324 0 0
Aktivierte Entwicklungskosten 12.324 5.887 4.070
- davon fertiggestellt 12.271 5.886 4.070
- davon in Entwicklung befindlich 53 1 0
Lizenzen/​Domain 131 759 0
Immaterielle Vermögenswerte 112.631 51.866 65.655

31.12.2022

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in TEUR AK/​HK zum 01.01.2022 Zugänge Zugänge Unternehmenserwerb Abgänge AK/​HK zum 31.12.2022
Geschäfts- oder Firmenwert 94.863 0 0 0 94.863
Kundenstamm u. Kundenerlangungskosten 9.124 3.459 0 0 12.583
Software (inkl. Technologie) 21.656 39 0 292 21.403
Krypto-Assets 7.108 8.216 0 0 15.324
Aktivierte Entwicklungskosten 10.181 5.882 0 0 16.063
- davon fertiggestellt 10.127 5.882 0 0 16.009
- davon in Entwicklung befindlich 54 0 0 0 54
Lizenzen/​Domain 782 173 0 0 955
Immaterielle Vermögenswerte 143.714 17.769 0 292 161.191
scrollen
in TEUR Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2022 Buchwert zum 31.12.2022 Abschreibungen im Geschäftsjahr 2022
Geschäfts- oder Firmenwert 0 94.863
Kundenstamm u. Kundenerlangungskosten 7.095 5.489 3.189
Software (inkl. Technologie) 16.172 5.231 1.321
Krypto-Assets 15.324 0 15.324
Aktivierte Entwicklungskosten 8.254 7.809 2.894
- davon fertiggestellt 8.201 7.808 2.894
- davon in Entwicklung befindlich 53 1
Lizenzen/​Domain 131 824 130
Immaterielle Vermögenswerte 46.977 114.213 22.859

Geschäfts- oder Firmenwert

Zum 31. Januar 2018 hatte die Naga AG 60% der Aktien an der HBS AG und somit einen Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von EUR 94,7 Mio. erworben. Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt einem jährlichen Impairment-Test, welcher im Geschäftsjahr zu einem Wertminderungsbedarf in Höhe von TEUR 57.000 geführt hat. Die Methode und Annahmen werden unter Textziffer 5.a) erläutert.

Kundenstamm und Kundenerlangungskosten

Mit dem Erwerb der HBS AG wurde ein Kundenstamm erworben, der über einen Zeitraum von 5 Jahren abgeschrieben wird. Der Buchwert betrug zum 31. Dezember 2022 TEUR 44 und wurde im Geschäftsjahr vollständig abgeschrieben.

Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2023 Aufwendungen zur Erlangung neuer Kunden in Höhe von TEUR 1.227 (Vj. TEUR 3.459) aktiviert. Die Aufwendungen sind nur dann aktivierbar, sofern sie unmittelbar einem neuen Kunden zugeordnet werden können, was durch das in 2020 begonnene "Affiliate-Marketing" möglich ist. Klassische Werbe- und Marketingkampagnen werden weiterhin aufwandswirksam erfasst. Die Kundenerlangungskosten werden über einen Zeitraum von 36 Monaten abgeschrieben. Die durchschnittliche Restnutzungsdauer zum 31. Dezember 2023 ist 18 Monate (Vj. 14 Monate).

Software

Software betrifft neue Applikationen und wesentliche Erweiterungen oder Verbesserungen bestehender Applikationen. Unter den folgenden Voraussetzungen werden Entwicklungskosten aktiviert:

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das Produkt ist technisch und wirtschaftlich realisierbar;

der zukünftige wirtschaftliche Nutzen ist wahrscheinlich;

die zurechenbaren Aufwendungen sind verlässlich ermittelbar und

der Konzern verfügt über ausreichende Ressourcen zur Fertigstellung des Entwicklungsprojekts.

Der zukünftige wirtschaftliche Nutzen ist wahrscheinlich, wenn mit den technischen Neuerungen zusätzliche Umsatzerlöse generiert werden können.

Soweit ein Entwicklungsprojekt noch nicht abgeschlossen ist, erfolgt eine Überprüfung der Werthaltigkeit jährlich. Im Übrigen wird ein möglicher Wertminderungsbedarf nur bei Vorliegen von Wertminderungsindikatoren überprüft.

Swipy Technologie

Die Swipy Technologie ist dafür bestimmt eine zusammenhängende Trading-Umgebung zu erstellen, so dass jeder Broker die Möglichkeit hat, sich dieser Plattform anzuschließen. Die Software verfügt über einen "Selbstlern Algorithmus" und wurde in verschiedenen Modulen gebaut mit dem Schwerpunkt für die mobile Anwendung. Die Swipy Technologie ist die Grundtechnologie mit dem Software Code, dem Design und den verschiedenen Modulen. Dieser Software Code wird für die Naga Trader App genutzt und kann für weitere Software Applikationen genutzt werden.

Die Technologie ist ebenfalls der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, dem Brokergeschäft, zugeordnet. Sie hat eine Restnutzungsdauer von drei Jahren (Vj. vier Jahren).

Naga Trader

Der Naga Trader ist eine auf der Swipy Technologie aufbauende App. Die App dient als Benutzeroberfläche für die Handelsgeschäfte ("Trades") der Kunden der Naga Markets Ltd. und der Naga Global Ltd. Über die "Autocopy"- Funktion der App können Kunden Trades anderer Kunden auswählen und ausgewählte Trades oder deren Tradingverhalten insgesamt kopieren. Gleichzeitig dient die App als soziales Netzwerk, auf dem sich Kunden über Anlagetrends, -strategien und Ähnliches austauschen können.

Naga Pay

Die Neo-Banking App NAGA Pay vereint das Angebot einer Prepaid Kreditkarte, eines europäischen IBAN-Bankkontos mit Limits von bis zu EUR 200.000 pro Jahr und kompletten Banking-Funktionen, wie z.B. SEPA- Überweisungen, Echtzeit Geld-Transfers und Money-Management. Ferner können NAGA-Kunden mittels Naga Pay über 400 Aktientitel von neun globalen Börsenplätzen gebührenfrei handeln.

NAGAX

Der Start der am 7. März 2022 veröffentlichten Social-Trading-Plattform mit Fokus auf Kryptowährungen NAGAX erfolgte mit einer Kryptowallet sowie einer Kryptobörse mit mehr als 50 Assets. Die Plattform erlaubt jedem Benutzer einen Beitrag auf der Plattform automatisch in einen NFT (Non-Fungible Token) umzuwandeln, welcher monetarisiert werden kann. NAGAX führt zudem in Echtzeit im Hintergrund automatisch die gesamte Transaktion über das bei NAGA Pay eingeführte "Mit Krypto Bezahlen"-Feature aus.

Aktivierte Entwicklungskosten

Im Geschäftsjahr 2023 entfallen die Entwicklungskosten auf die folgenden Projekte:

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in TEUR Entwicklungskosten aktivierte Programmierleistungen Buchwert Restnutzungsdauer
Naga Trader 1.731 1.517 2.404 12 Monate
NAGAX 57 57 2.322 39 Monate
Naga Pay 399 399 1.009 34 Monate
Website/​Marketinganalyse Tool 920 175 152 60 Monate
Sonstiges 245 0 0
Summe 3.352 2.148 5.887

Im Vorjahr entfallen die Entwicklungskosten auf die folgenden Projekte:

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in TEUR Entwicklungskosten aktivierte Programmierleistungen Buchwert Restnutzungsdauer
Naga Trader 2.181 1.961 3.863 24 Monate
NAGAX 3.451 3.376 2.979 51 Monate
Naga Pay 696 546 966 46 Monate
Sonstiges 360 0 0
Summe 6.688 5.883 7.808

Es verbleibt ein Entwicklungsaufwand in Höhe von TEUR 1.203 (Vj. TEUR 806) in der Gesamtergebnisrechnung. Die Aktivierungsquote für die Entwicklungskosten liegt im Jahr 2023 bei 64 % (Vj. 88 %). Die Klassifizierung, ob eine Tätigkeit als Entwicklung oder Wartung/​Bugfixing anzusehen ist, trifft der Vorstand auf Basis vorgelegter Tätigkeitsnachweise der externen Dienstleister.

b) Sachanlagen

Sachanlagen, die länger als ein Jahr genutzt werden und der Abnutzung unterliegen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sachanlagen werden linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer von drei bis acht Jahren abgeschrieben. Wartungs- und Instandhaltungskosten werden laufend im Aufwand erfasst. Eine Abschreibung auf den erzielbaren Betrag wird vorgenommen, wenn die Anzeichen einer Wertminderung vorliegen und der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungskosten liegt. Derartige Indikatoren lagen wie im Vorjahr im Geschäftsjahr 2023 nicht vor.

Das Sachanlagevermögen beinhaltet Büro- und Geschäftsausstattung.

31.12.2023

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in TEUR AK zum 01.01.2023 Zugänge Abgänge AK zum 31.12.2023
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.228 88 11 1.305
Sachanlagen 1.228 88 11 1.305
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in TEUR Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2023 Buchwert zum 31.12.2023 Abschreibungen im Geschäftsjahr 2023
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 832 475 166
Sachanlagen 832 475 166

31.12.2022

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in TEUR AK zum 01.01.2022 Zugänge Abgänge AK zum 31.12.2022
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.065 305 142 1.228
Sachanlagen 1.065 305 142 1.228
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in TEUR Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2022 Buchwert zum 31.12.2022 Abschreibungen im Geschäftsjahr 2022
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 666 563 150
Sachanlagen 666 563 150

c) Nutzungsrechte

Der Konzern erfasst Nutzungsrechte zum Bereitstellungsdatum. Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um jede Neubewertung der Leasingverbindlichkeit berichtigt. Die Kosten von Nutzungsrechten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten (s. Textziffer 7.k), die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Nutzungsrechte werden planmäßig linear über die erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben. Für den Konzern ergibt sich für das abgelaufene Geschäftsjahr folgender Ansatz für die Nutzung eines am 1. Mai 2019 bereitgestellten Bürogebäudes in Zypern mit einer ursprünglich zweijährigen Laufzeit, die Anfang 2022 und 2023 jeweils um ein Jahr verlängert worden ist:

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Erstbewertung 246
Abschreibung 2019 -84
Bilanzansatz 31.12.2019 163
Abschreibung 2020 -123
Bilanzansatz 31.12.2020 41
Zugänge 114
Abschreibung 2021 -118
Bilanzansatz 31.12.2021 38
Zugänge 120
Abschreibung 2022 -118
Bilanzansatz 31.12.2022 40
Zugänge 264
Abschreibung 2023 -212
Bilanzansatz 31.12.2023 92

d) Finanzanlagen und andere Vermögenswerte und kurzfristige Vermögenswerte

Die Finanzanlagen und andere lang- und kurzfristige Vermögenswerte betreffen folgende Posten:

Finanzanlagen und andere Vermögenswerte

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Ausgleichsfonds für Investoren 115 115
Kautionen 28 65
Langfristig 143 180
Kurzfristige Geldanlage 0 0
Krypto-Vermögenswerte 46 2.320
Forderungen gegen Kunden 1) 474 344
Abgegrenzte Aufwendungen 370 359
Überzahlung 1.138 1.138
Umsatzsteuerforderung 207 940
Merchandise 311 319
Guthaben PayPal, Kraken Konto und Kreditkarte 0 54
Kurzfristige Darlehen 14 20
Deposit 148 0
Sonstiges 942 1.042
Kurzfristig 3.650 6.536
Summe 3.793 6.716

1) Die Forderungen gegen Kunden wurden für 2022 angepasst. Vor Anpassung wurde ein Betrag von TEUR 8.045 ausgewiesen, der aus dem Saldo von Gewinnen und Verlusten aus Handelsgeschäften mit Kunden sowie aus Forderungen und Verbindlichkeiten beruhend auf Transfers von/​an Liquidity Provider(n) resultierte.

Die Verpflichtung zur Hinterlegung von Geldern beim Ausgleichsfonds für Investoren ergibt sich aus aufsichtsrechtlichen Anforderungen der Cyprus Securities and Exchange Commission ("CySEC"). Die langfristigen Vermögenswerteunterliegen Verfügungsbeschränkungen.

Die Überzahlungen und Sonstiges enthalten in Höhe von TEUR 1.662 eine Forderung gegen ein im Vereinigten Königreich reguliertes elektronisches Geldinstitut, das seine Dienstleistungen gegenüber der Gesellschaft und ihren Kunden im Januar 2021 eingestellt hat. Die Gesamtforderung setzt sich zusammen aus:

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TEUR 998 an überhöhten Zahlungen an den Schuldner

TEUR 144 an bestehenden Guthaben in der elektronischen Geldbörse ("Wallet") des Unternehmens zum Zeitpunkt der Unterbrechung des Dienstes durch den Schuldner

TEUR 520 an Beträgen, die das Unternehmen seinen Kunden aufgrund der Unterbrechung des Dienstes durch den Schuldner zurückerstattet hat, um einen Imageschaden zu vermeiden.

Nachdem der Schuldner nicht reagiert und die Begleichung der Forderung verzögert hat, hat das Unternehmen ein Gerichtsverfahren im Vereinigten Königreich eingeleitet und ist sehr zuversichtlich, dass NAGA den Rechtsstreit gewinnen wird. Nach Einschätzung der Unternehmensleitung hat sich die Wertberichtigung in Höhe von TEUR 100 für erwartete Kreditverluste im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.

Kreditqualität finanzieller Vermögenswerte

Die Kreditqualität von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig bzw. überfällig aber nicht wertgemindert sind, kann durch externe Informationen, wie Kreditratings oder Erfahrungswerte über Ausfallrisiken beurteilt werden. In den Fällen, in denen kein Rating vorliegt, nimmt die Gesellschaft eine Einschätzung der künftigen Risiken auf Basis der historischen Erfahrung mit dem Partner und bekannter Umstände vor.

e) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Krypto-Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind grundsätzlich mit dem Nennbetrag angesetzt und betragen zum Stichtag TEUR 153 (Vj. TEUR 528; vor Anpassung TEUR 187).

Krypto-Vermögenswerte

Neben den NGC, die mit Investitionsabsicht gehalten werden (diesbezüglich wird auf Textziffer 7.a) verwiesen), hält NAGA auch NGC mit Handelsabsicht. Diese NGC dienen dem Market Making und der Generierung von Liquidität auf dem Markt. Sie werden sehr kurzfristig erworben und veräußert. Die NGC haben einen am Markt notierten Preis.

Diese NGC werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Die NGC mit Handelsabsicht sind vollständig im Wert gemindert werden, sodass sich ein Buchwert von TEUR 0 ergibt.

f) Forderungen aus Derivaten

Die derivativen Vermögenswerte entsprechen offenen Positionen in Differenzgeschäften (CFDs), die hauptsächlich in einer Reihe von Währungspaaren beim Kunden gehalten werden. Die NAGA fungiert dabei als Gegenpartei aus offenen Positionen, die bei dem Abwicklungspartner ("Liquidity provider") gehalten werden. Dadurch sichert sich NAGA teilweise gegen finanzielle Risiken aus ihren offenen Kundengeschäften ab ("Hedging"). Nach einer rückwirkenden Anpassung der Beträge zum 31. Dezember 2022 werden keine Forderungen aus Derivaten zum aktuellen Bilanzstichtag sowie zum Vorjahresstichtag ausgewiesen.

g) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen ausschließlich aus kurzfristig kündbaren Bankguthaben in Höhe von TEUR 4.506 (Vj. TEUR 3.087).

Die in der Kapitalflussrechnung enthaltenen Beträge der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stimmen mit dem entsprechenden Posten der Bilanz überein.

In Höhe von TEUR 1.610 (Vj. TEUR 2.168) liegen Gelder bei Liquidity providern.

Im Gegensatz zu den treuhänderisch gehaltenen Kundengeldern, die nicht als Zahlungsmittel ausgewiesen werden, handelt es sich bei der ausgewiesenen Position um eigene Gelder, die den Liquidity Providern zur Absicherung von Verlusten der NAGA-Kunden aus Handelsgeschäften, die auf Liquidity Provider ausgelagert wurden, dienen.

Die in der Kapitalflussrechnung dargestellten sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen in Höhe von TEUR 142 betreffen insbesondere die Abwertung von Forderungen.

h) Aktive und passive latente Steuern

Im Geschäftsjahr 2023 bestehen in folgenden Bilanzposten temporäre Differenzen, die zu den erfassten latenten Steuerverbindlichkeiten führen:

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Latente Steuern auf Verlustvorträge 1.900 2.520
Summe der aktiven latenten Steuern 1.900 2.520
Saldierung gemäß IAS 12.74 -1.900 -2.520
Aktive latente Steuern laut Bilanz 0 0
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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Immaterielle Vermögenswerte 1.900 2.534
Summe der passiven latenten Steuern 1.900 2.534
Saldierung gemäß IAS 12.74 -1.900 -2.520
Passive latente Steuern laut Bilanz 0 14

Im Geschäftsjahr 2023 wurden körperschaftsteuerliche Verluste in Höhe von TEUR 8.699 (Vj. TEUR 22.143) und gewerbesteuerliche Verluste in Höhe von TEUR 8.666 (Vj. TEUR 22.143) erwirtschaftet, auf die keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden. Ferner bestehen auf Ebene der Naga AG sowie der Naga Pay GmbH aktive latente Steuern auf körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 5.886 (Vj. TEUR 7.807) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 5.886 (Vj. TEUR 7.807), die infolge ausreichender zu versteuernder temporärer Differenzen werthaltig sind.

Die passiven latenten Steuern resultieren aus dem Kundenstamm der HBS Gruppe, der im Rahmen des Erwerbs im Jahr 2018 identifiziert und bewertet worden ist sowie aus den aktivierten Entwicklungskosten für die Naga Trader-Software bei der Naga Technology GmbH und der Naga Pay-App bei der Naga Pay GmbH.

i) Sonstige langfristige und kurzfristige Verbindlichkeiten

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten

Mit Vertrag vom 26. Oktober 2023 hat die Apeiron Investment Group Ltd., Malta, ein Darlehen über TUSD 5.000 gewährt, das mit 17,5% verzinst wird. Von dem Darlehensbetrag sind TUSD 1.250 innerhalb eines Jahres zurückzuzahlen. Dieser Betrag ist daher als kurzfristige Verbindlichkeit auszuweisen. Der Restbetrag in Höhe von TUSD 3.750 hat eine Laufzeit von über einem Jahr und ist daher als langfristige Verbindlichkeit auszuweisen.

Zum Abschlussstichtag hat sich aus der Bewertung des Darlehens ein Ertrag aus Wechselkursdifferenzen in Höhe von TEUR 190 ergeben.

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten, teilweise finanzieller Art, setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Kundengelder 2) 517 2.743
Kurzfristige Darlehen von Aktionären 1.128 1.503
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Wandelschuldverschreibung 2.479 0
Kurzfristige Darlehen vom Vorstand 0 500
Umsatzsteuer 121 755
Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt 223 278
Kreditkarte 124 164
Sonstiges 539 645
Summe kurzfristig 5.131 6.588

2) Die Kundengelder wurden für 2022 angepasst. Vor Anpassung wurde ein Betrag von TEUR 10.631 ausgewiesen, der aus dem Saldo von Gewinnen und Verlusten aus Handelsgeschäften mit Kunden sowie aus Forderungen und Verbindlichkeiten beruhend auf Transfers von/​an Liquidity Provider(n) resultierte.

Kurzfristige Darlehen von Aktionären

Mit Vertrag vom 9. Dezember 2022 hatte die Fosun International Ltd. ein Darlehen über TEUR 4.500 gewährt. Dieses Darlehen sollte in vier Tranchen gewährt werden. Die erste Tranche in Höhe von TEUR 1.500 wurde im Geschäftsjahr 2022 ausgezahlt. Nebst Zinsen belief sich die Verbindlichkeit zum 31. Dezember2022 auf TEUR 1.503. Zwei weitere Tranchen wurden im Januar 2023 in Höhe von jeweils TEUR 1.000 ausgezahlt. Auf die vierte Tranche hat die Gesellschaft verzichtet. Das Darlehen wurde nebst Zinsen im Geschäftsjahr 2023 vollständig zurückgezahlt.

Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Wandelschuldverschreibung

Im April 2023 wurde eine Wandelschuldverschreibung in Höhe von TUSD 8.200 gezeichnet. Die Wandelanleihen hatte eine Laufzeit bis Oktober 2023. Zum Ende der Laufzeit der Anleihe wurde dann eine Teilrückzahlung zu Ende Oktober 2023 und eine Verlängerung der Anleihe über den Restbetrag bis Januar 2024 vereinbart. Die Teilzahlung Ende Oktober 2023 belief sich auf TUSD 5.543. Der Restbetrag zum 31. Dezember 2023 beläuft sich demnach auf TUSD 2.657.

Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt

Bei den Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalthandelt es sich hauptsächlich noch um die ausstehenden Lohnsteuer- und Sozialversicherungsbeiträge.

Das Liquiditätsrisiko wird unter Textziffer 10 erläutert.

j) Leasingverbindlichkeiten

Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern die Leasingverbindlichkeit zum Barwert der über die Laufzeit des Leasingverhältnisses (Mietverhältnisses) zu leistenden Leasingzahlungen (Mietzahlungen) (bzgl. der hiermit im Zusammenhang stehenden Nutzungsrechte wird auf Textziffer 7c) verwiesen). Die Leasingzahlungen beinhalten feste Zahlungen abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind und Beträge, die voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien entrichtet werden müssen.

Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum, da der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Nach dem Bereitstellungsdatum wird der Betrag der Leasingverbindlichkeiten erhöht, um dem höheren Zinsaufwand Rechnung zu tragen, und verringert, um den geleisteten Leasingzahlungen Rechnung zu tragen.

Des Weiteren macht der Konzern auch von der Ausnahmeregelung für kurzfristige Leasingverträge (deren Laufzeit ab dem Bereitstellungsdatum maximal zwölf Monate beträgt) gebrauch. Außerdem wird die Ausnahmeregelung für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, angewendet. Leasingzahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.

NAGA hat einen Leasingvertrag (Mietvertrag) über Büroräumlichkeiten in Zypern, der nach IFRS 16 berücksichtigt werden muss. Dieser betrifft die Tochtergesellschaft Naga Markets und hat eine Laufzeit von zwei Jahren sowie eine Verlängerungsoption um weitere zwei Jahre, die zwischenzeitlich ausgeübt worden ist. Das Bereitstellungsdatum war der 1. Mai 2019 und der Grenzfremdkapitalzinssatz beträgt 3,23 %. Die Miete wird jeweils für ein Jahr im Voraus geleistet. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Leasingverbindlichkeit:

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in TEUR Büroräumlichkeiten davon kurzfristig davon langfristig
Leasingverbindlichkeit per 31.12.2021 0 0 0
Zugang 120
Mietzahlungen -80
Abzinsung 3,23 % 0
Leasingverbindlichkeit per 31.12.2022 40 40 0
Zugang 264
Mietzahlungen -213
Abzinsung 3,23 % 0
Leasingverbindlichkeit per 31.12.2023 91 91 0

Der ermittelte Zinsaufwand aus der Leasingverbindlichkeit wurde in der Konzernergebnisrechnung berücksichtigt und wird bei den Finanzaufwendungen ausgewiesen.

Darüber hinaus hat NAGA noch Leasingverhältnisse, die nicht in der Bilanz ausgewiesen werden, da diese eine Laufzeit von bis zu zwölf Monaten haben oder von geringem Wert sind. Diese Mietaufwendungen wurden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

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kurzfristige Leasingverhältnisse bis zu einem Jahr und Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt 31.12.2023
TEUR
31.12.2022
TEUR
Büroflächen 75 88
Büro- und Geschäftsausstattung 130 217

Im Geschäftsjahr wurden Zahlungsabflüsse für Leasingverhältnisse in Höhe von TEUR 418 (Vj. TEUR 385) getätigt.

k) Steuerschulden

Die Steuerschulden betreffen im Wesentlichen laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag in der NAGA Markets.

l) Sonstige Rückstellungen

Die Passivierung von Rückstellungen setzt eine Einschätzung der Höhe und Wahrscheinlichkeit von Mittelabflüssen voraus. Etwaige Unterschiede zwischen der originären Einschätzung und dem tatsächlichen Ausgang können in der jeweiligen Periode Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Für sämtliche Rückstellungen wird grundsätzlich mit einem Abfluss innerhalb der folgenden zwölf Monate gerechnet.

Rückstellungen werden angesetzt, wenn der Konzern gegenwärtige faktische oder rechtliche Verpflichtungen aufgrund eines vergangenen Ereignisses hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich ist und die Höhe der Verpflichtung verlässlich geschätzt werden kann.

Die Rückstellungen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt:

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in TEUR 01.01.2023 Zuführung Verbrauch Auflösung 31.12.2023
Urlaubsrückstellungen 12 17 12 0 17
Jahresabschluss-, Prüfungskosten 341 278 336 5 278
Sonstige Rückstellungen 1.723 530 1.715 8 530
Summe 2.076 825 2.063 13 825
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in TEUR 01.01.2022 Zuführung Verbrauch Auflösung 31.12.2022
Urlaubsrückstellungen 24 12 21 3 12
Jahresabschluss-, Prüfungskosten 287 341 281 6 341
Sonstige Rückstellungen 97 1.723 97 0 1.723
Summe 408 2.076 399 9 2.076

Bei den sonstigen Rückstellungen handelt es sich im Wesentlichen um solche für noch ausstehende Rechnungen.

Erstattungen für die vorgenannten Rückstellungen werden nicht erwartet.

KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG

m) Umsatzrealisierung

Gegenwärtig erzielt NAGA Umsatzerlöse aus dem Brokerage-Geschäft ("Handelserlöse") und aus Beratungsleistungen ("Dienstleistungserlöse"). Hiervon entfielen im abgelaufenen Geschäftsjahr ca. 89 % (Vj. ca. 90 %) auf Kunden aus dem EU-Raum und ca. 11 % (Vj. ca. 10 %) auf Kunden außerhalb der EU. Von den vorgenannten Umsatzerlösen entfallen ca. 45 % (Vj. ca. 43 %) auf Kunden in Deutschland. Handelserlöse können einen negativen Saldo aufweisen, soweit einzelne Geschäfte zu Verlusten führen.

Im Geschäftsjahr 2023 setzen sich die Umsatzerlöse wie folgt zusammen:

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in TEUR 2023 2022
Brokerage-Geschäft 39.611 50.840
NGC-Handel 0 6.757
Neo-Banking 117 0
Handelserlöse 39.728 57.597

Der Umsatz wird zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder erwarteten Gegenleistung vermindert um Rabatte und Umsatzsteuer bewertet und als Forderung aus Lieferungen und Leistungen erfasst, die Teil der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Gesellschaft sind.

Die Realisierung von Umsätzen erfolgt, sobald die Vergütung verlässlich bestimmbar ist und keine wesentlichen Verpflichtungen gegenüber dem Kunden bestehen sowie die Einbringung der Forderung als wahrscheinlich anzusehen ist. Diese Einschätzung stellt ein Ermessen dar, bei der die NAGA unter anderem auf Erfahrungswerte der leitenden Mitarbeiter hinsichtlich der jeweiligen Einbringung und der Höhe der Umsatzerlöse zurückgreift. Dabei stützen diese sich auf Handelsstatistiken aus der firmeneigenen Datenbank unter Berücksichtigung der Vorgaben der Risikomanagement - Abteilung. Die durch die längere Historie und Umsatzausweitung bedingte Zunahme des Datenmaterials führt dabei zu einer stetigen Verbesserung der Einschätzungen.

Für die Realisierung der jeweiligen Transaktionsart gelten die folgenden Kriterien:

Brokerage-Geschäft

Die Handelserlöse aus dem Brokerage-Geschäft resultieren aus dem Handel der Kunden mit CFD. Hierbei tritt NAGA als Gegenpartei für die von Kunden durchgeführten Trades auf. Zur Minimierung von Risiken werden teilweise Handelskontrakte an Dritte (sogenannte Liquidity Provider) weitergereicht.

Der Konzern erwirtschaftet Umsätze im Wesentlichen aus dem Flow Management, Kommissionen und Swap-Zinserträgen, die im Zusammenhang mit dem Auftreten des Konzerns als Market Maker für den Handel mit CFDs entstehen. Die Handelserlöse setzen sich wie folgt zusammen:

a) Handel mit den vorgenannten Finanzinstrumenten und

b) für CFDs in Rechnung gestellte Kommissionen.

Als Handelserlöse werden Gewinne und Verluste aus der stichtagsbezogenen Bewertung offener und geschlossener Positionen erfasst.

Bei den offenen Positionen kann der Gewinn bzw. der Verlust erheblich vom zum Stichtag ausgewiesenen Betrag abweichen, da der den Handelskontrakten unterliegende Basiswert im Zeitablauf schwankt und den Erfolg eines Handelskontrakts maßgeblich ändern kann. Bei geschlossenen Positionen ist der Gewinn bzw. Verlust - mit Ausnahme von Bonitätsrisiken - als Ergebnis der Risikominimierungsstrategie weitgehend festgeschrieben.

NGC-Handel

Die Handelserlöse aus dem NGC-Handel resultierten im Vorjahr aus dem Verkauf von NGC, die kurzfristig zu Handelszwecken (Market-Making) gehalten wurden. Sie enthalten die realisierten Verkaufspreise. Die zugehörigen Aufwendungen wurden als direkte Aufwendungen der Handelserlöse ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2023 ergab sich eine Änderung des Ausweises. Der Erträge und Aufwendungen des NGC Handels werden saldiert als sonstiger betrieblicher Ertrag gezeigt.

Neo-Banking

Die NAGA Pay GmbH stellt ihren Kunden Kreditkarten zur Verfügung. Kunden können zwischen dreiverschiedenen Kontenplänen wählen. Für den Premium und Elite Kontenplan entstehen monatliche Gebühren. Außerdem entstehen bei der Nutzung der Karten verschiedene Gebühren, wie zum Beispiel bei Abhebung von Bargeld an Geldautomaten. Wenn der Kunde seine Kreditkarte nutzt, erhält er abhängig vom Kontenplan und der Umsatzhöhe einen Cashback in Bitcoin. Diese Bitcoins können direkt zur Zahlung mit der Karte genutzt werden oder in FIAT Währungen getauscht werden. Für die Nutzung dieser Funktionen fallen ebenfalls Gebühren an. Die Umsatzrealisation erfolgt bei Leistungserbringung.

n) Aktivierte Programmierleistungen

Die aktivierten Programmierleistungen in Höhe von TEUR 2.149 (Vj. TEUR 5.883) betreffen die aktivierungsfähigen Programmierleistungen externer Dienstleister. NAGA trägt im Zuge der Programmierungen das wirtschaftliche Risiko einer nicht erfolgreichen Realisierung des Projekts. Darüber hinaus steuert sie den Projektfortgang, weshalb die aktivierten Programmierleistungen getrennt von den in den Entwicklungsaufwendungen erfassten Aufwendungen ausgewiesen werden.

o) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 795 (Vj. TEUR 252) werden periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen der zugrundeliegenden Verträge erfasst. Im Wesentlichen betreffen die sonstigen betrieblichen Erträge die Ausbuchung von Verbindlichkeiten sowie Auflösungen von Rückstellungen.

p) Entwicklungsaufwand

Im Geschäftsjahr 2023 fielen insgesamt TEUR 3.352 (Vj. TEUR 6.688) Entwicklungsaufwendungen an. Davon betrafen im Wesentlichen mit TEUR 1.731 (Vj. TEUR 2.180) die Applikation Naga Trader. Von den gesamten Entwicklungskosten wurden TEUR 2.149 (Vj. TEUR 5.883) als aktivierte Programmieraufwendungen erfasst, so dass ein Entwicklungsaufwand in der Gesamtergebnisrechnung von TEUR 1.203 (Vj. TEUR 806) verbleibt.

q) Direkte Aufwendungen der Handelserlöse

Die direkten Aufwendungen der Handelserlöse in Höhe von TEUR 9.785 (Vj. TEUR 14.372) beinhalten unter anderem Transaktionskosten und Kosten für Handelsplattformen.

r) Handelskosten

Bei den Handelskosten in Höhe von TEUR 185 (Vj. TEUR 639) handelt es sich um Aufwendungen und Erträge, die im Zusammenhang mit der Absicherung risikoreicher Trades entstehen.

s) Personalaufwand

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl nach Vollzeitäquivalenten beläuft sich für das Geschäftsjahr 2023 auf 124 (Vj. 177) Personen.

Zum Bilanzstichtag verteilen sich die Mitarbeiter auf die jeweiligen Bereiche wie folgt:

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2023 2022
Vorstand 3 3
Rechnungswesen 7 6
Kundensupport 39 94
Verwaltung 20 20
Marketing & Fortbildung 7 17
Personalabteilung 9 5
Compliance 9 16
Dealing & Trading 6 12
100 173

Der Personalaufwand stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR 2023 2022
Löhne und Gehälter 5.492 9.394
Altersversorgung 240 322
Soziale Abgaben 730 980
Sonstiges 2 2
Summe 6.463 10.697

Im Geschäftsjahr 2023 wurden TEUR 240 (Vj. TEUR 322) an Beiträgen in beitragsorientierte Pläne eingezahlt. Hierbei handelte es sich um Beiträge zur gesetzlichen Altersversorgung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind Aufwendungen für Boni in Höhe von TEUR 100 angefallen.

t) Marketing- und Werbeaufwendungen sowie sonstige betriebliche Aufwendungen

Das Geschäftsmodell der NAGA ist auf ein breites Wachstum angelegt und setzt einen hohen Marketing- und Werbeaufwand zur nachhaltigen Gewinnung von Kunden voraus.

Die Marketing- und Werbeaufwendungen betrugen insgesamt TEUR 4.647 (Vj. TEUR 28.345).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten folgende Posten:

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in TEUR 2023 2022
Rechts- und Beratungskosten 1.982 3.846
Periodenfremde Aufwendungen 81 372
Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen 1.359 1.286
Webservices 1.310 1.537
Fremdleistungen 1.037 935
Reisekosten 374 605
IT-Kosten 344 247
Buchhaltungs- und Abschlusskosten 328 439
Mietaufwendungen 205 305
Nebenkosten des Geldverkehrs 185 183
Sonstige 2.453 2.273
Summe 9.658 12.028

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich gegenüber dem Vorjahr insbesondere aufgrund gesunkener Rechts- und Beratungskosten um TEUR 2.370 verringert.

u) Abwertung von kurzfristigen Vermögenswerten

Wertberichtigungen auf Forderungen wurden im Geschäftsjahr 2023 nicht erfasst.

Nachfolgend wird die Veränderung der Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgezeigt:

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in TEUR 2023 2022
Stand 1. Januar 5.098 3.652
Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste 0 1.446
Stand am 31. Dezember 5.098 5.098

Darüber hinaus wurden die mit Handelsabsicht gehaltenen NGC im Vorjahr vollständig im Wert gemindert. Dies führte im Vorjahr zu einem Abwertungsaufwand in Höhe von TEUR 3.248.

v) Finanzergebnis

Zinsen werden unter Berücksichtigung der Periodenabgrenzung und entsprechend der Effektivzinsmethode erfasst.

Das Finanzergebnis enthält Finanzaufwendungen in Höhe von TEUR 3.630 (Vj. TEUR 7.476 nach Anpassung) und Finanzerträge in Höhe von TEUR 262 (Vj. TEUR 80). Die Abzinsung nach IFRS 16 über die Leasingverhältnisse ist hier ebenfalls berücksichtigt.

w) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Steuern werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Laufende Steuern werden auf Basis des Gewinns bzw. Verlusts im Geschäftsjahr berechnet, der nach den geltenden Steuervorschriften errechnet wird.

Für latente Steuern werden Abgrenzungen gebildet, die sich aus temporären Differenzen zwischen den im Konzernabschluss zugrunde gelegten Werten für die bestehenden Aktiva und Passiva und den steuerlich angesetzten Werten ergeben.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag des Geschäftsjahres 2023 setzen sich zum einen aus latenten Steuern und zum anderen aus laufenden Steuern für insbesondere die NAGA Markets zusammen. Die Angaben zur Bewertung der latenten Steuern finden sich in Abschnitt 5 e).

Der Nachweis der Werthaltigkeit wird mit Verweis auf die in Deutschland unbeschränkt vortragsfähigen Verlustvorträge unter Berücksichtigung der Mindestbesteuerung als erbracht angesehen, soweit den aktiven latenten Steuern passive latente Steuern im gleichen Steuerobjekt gegenüberstehen.

Anderenfalls erfordert dies von der Geschäftsleitung u. a. die Beurteilung der Werthaltigkeit der zu bilanzierenden Steuervorteile, die sich aus dem künftigen zu versteuernden Einkommen und den zur Verfügung stehenden Steuerstrategien ergeben.

Eine Aufrechnung aktiver und passiver latenter Steuern erfolgt, wenn ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch vorliegt, tatsächliche Steuerforderungen gegen tatsächliche Steuerverbindlichkeiten aufzurechnen sind und wenn sich die latenten Steuerforderungen und die latenten Steuerverbindlichkeiten auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt oder für verschiedene Steuersubjekte erhoben werden, falls der Saldo auf Nettobasis zu begleichen ist.

Der Steueraufwand im Geschäftsjahr 2023 setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 2023
Laufende Ertragssteuern 27
Ertrag aus latenten Steuern -14
Aufwand aus Latenten Steuern 0
Ertragssteuern laut Gesamtergebnisrechnung 13

In Deutschland liegen wie im Vorjahr der Berechnung der laufenden Steuern ein Körperschaftsteuersatz von 15 % und ein darauf entfallender Solidaritätszuschlag von 5,5 % zugrunde. Daneben wird wie im Vorjahr auf die in Deutschland erzielten Gewinne Gewerbesteuer entsprechend des Hamburger Hebesatzes von derzeit 470 % erhoben. Eine Zerlegung des Gewerbesteuermessbetrages kommt wie im Vorjahr nicht in Betracht, da es keine weitere Betriebsstätte gibt. Der angewandte Gesamtsteuersatz beträgt wie im Vorjahr 32,275 %.

Im Folgenden wird die Überleitung des rechnerisch zu erwartenden Ertragsteueraufwands auf Basis des Ergebnisses vor Steuern auf die erfassten Ertragsteuern tabellarisch dargestellt.

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in TEUR 2023 2022 angepasst
Ergebnis vor Steuern -60.956 -44.254
1. Erwarteter Ertragsteuerertrag (32,275%) -19.674 -14.283
2. Nicht abziehbare Betriebsausgaben 1.201 1.494
3. Steuerfreie Erträge -2.905 -2.375
4. Temporäre Differenzen auf die keine latenten Steuern gebildet wurden -143 410
5. Periodenfremde Steuern 0 50
6. Sonstige permanente Differenzen 18.397 0
7. Laufende Verluste auf die keine latenten Steuern gebildet wurden 2.042 7.617
8. Effekte aus Steuersatzdifferenzen 1.131 5.854
9. Nutzung nicht aktivierter Verlustvorträge -83 1.183
10. Sonstige 47 -69
Ertragsteuern gesamt 13 -119

Die temporären Differenzen, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, beinhalten im Wesentlichen die Abschreibungen auf die Swipy Technologie.

Die sonstigen permanenten Differenzen resultieren in voller Höhe aus der Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes, der steuerlich nicht angesetzt wurde.

Die laufenden Verluste, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, beziehen sich insbesondere auf die Naga AG, die Naga Pay sowie die Naga Capital. Die Effekte aus Steuersatzdifferenzen betreffen im Wesentlichen NAGA Markets, Naga Global und Naga Capital.

8. ERGEBNIS JE AKTIE

Zum 31. Dezember 2023 sind die Aktien der Naga AG im Freiverkehr an der Frankfurter Börse gelistet. Da es sich hierbei nicht um einen organisierten Markt in Sinne von § 2 Abs. 5 WpHG handelt, ist auch ein Ergebnis je Aktie nicht verpflichtend anzugeben. Zur transparenten Darstellung der Ertragskraft der NAGA wird freiwillig ein Ergebnis nach IAS 33 ermittelt.

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird mittels Division des Periodenergebnisses, das den Stammaktionären des Naga AG zuzurechnen ist, durch die durchschnittliche Anzahl der Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2023 bei EUR -1,13 (Vj. EUR -0,82 nach Anpassung).

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2023 2022
Auf die Aktionäre der Naga AG entfallendes Periodenergebnis (in TEUR) -60.935 -44.119
Durchschnittliche gewichtete Anzahl der ausgegebenen Aktien (in Stück) 54.047.924 54.047.924
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) -1,13 -0,82

Bei der Berechnung des verwässernden Ergebnisses werden potenziell verwässernde Aktien, etwa aus wandelbaren Instrumenten, berücksichtigt, wenn diese einen verwässernden Effekt haben. Dies ist bei einem Konzernverlust nicht der Fall. Im Geschäftsjahr lagen keine potenziell verwässernden Aktien vor.

9. FINANZINSTRUMENTE UND FINANZRISIKOMANAGEMENT

a) Finanzinstrumente

Seit dem 1. Januar 2019 teilt der Konzern die finanziellen Vermögenswerte in folgende Bewertungskategorien ein:

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diejenigen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten sind.

diejenigen, die zum beizulegenden Zeitwert (entweder durch OCI oder durch Gewinn oder Verlust) zu bewerten sind

Klassifizierung

Die Finanzinstrumente des Konzerns werden zum 31. Dezember 2023 entsprechend der Klassifikation in IFRS 9 in die folgenden Bewertungskategorien eingeteilt:

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Fortgeführte Anschaffungskosten

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertete Vermögenswerte mit Reklassifizierung (FVOCI)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewerte finanzielle Vermögenswerte (FVTPL)

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewerte Eigenkapitalinstrumente (FVOCI)

Die Klassifizierung und anschließende Bewertung von finanziellen Vermögenswerten hängt ab von: (a) dem Geschäftsmodell der Gesellschaft zur Verwaltung des zugehörigen Portfoliovermögens und (b) den Cashflow-Merkmalen des Vermögenswerts. Beim erstmaligen Ansatz kann NAGA unwiderruflich einen finanziellen Vermögenswert bestimmen, der ansonsten die Anforderungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI bei FVTPL erfüllt, wenn dadurch eine ansonsten auftretende Inkongruenz bei der Bilanzierung beseitigt oder erheblich verringert wird.

Alle anderen finanziellen Vermögenswerte werden als zum FVTPL bewertet eingestuft.

Gewinne und Verluste von Vermögenswerten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden entweder erfolgswirksam oder erfolgsneutral erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte - Ansatz und Ausbuchung

Alle Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die durch Regulierung oder Marktkonventionen erfolgen müssen, werden zum Handelstag erfasst. Dies ist der Tag, an dem sich NAGA zur Lieferung eines Finanzinstruments verpflichtet. Alle anderen Käufe und Verkäufe werden erfasst, wenn der Konzern Partei der vertraglichen Bestimmungen des Instruments wird.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Rechte zum Erhalt von Zahlungsströmen aus den finanziellen Vermögenswerten abgelaufen sind oder übertragen wurden und NAGA im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übertragen hat.

Finanzanlagen - Bewertung

Beim erstmaligen Ansatz bewertet NAGA einen finanziellen Vermögenswert zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten. Transaktionskosten von bei FVTPL ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerten werden erfolgswirksam erfasst. Der beizulegende Zeitwert beim erstmaligen Ansatz lässt sich am besten anhand des Transaktionspreises nachweisen. Ein Gewinn oder Verlust beim erstmaligen Ansatz wird nur erfasst, wenn eine Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert und dem Transaktionspreis vorliegt, die durch andere beobachtbare aktuelle Markttransaktionen im selben Instrument oder durch eine Bewertungstechnik nachgewiesen werden kann, deren Input nur Daten von beobachtbaren Märkten enthält.

Finanzielle Vermögenswerte mit eingebetteten Derivaten werden in ihrer Gesamtheit berücksichtigt, wenn festgestellt wird, dass es sich bei ihren Zahlungsströmen ausschließlich um Kapital- und Zinszahlungen handelt.

Schuldtitel

Die Folgebewertung von gehaltenen Schuldtiteln hängt vom Geschäftsmodell der NAGA zur Verwaltung des Vermögenswerts und den Cashflow-Eigenschaften des Vermögenswerts ab. Es gibt drei Bewertungskategorien, in die NAGA ihre Schuldinstrumente einordnet:

1. Fortgeführte Anschaffungskosten:

Vermögenswerte, die zur Einziehung vertraglicher Zahlungsströme gehalten werden und bei denen es sich bei diesen Zahlungsströmen ausschließlich um Kapital- und Zinszahlungen handelt, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zinserträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten sind in den Finanzerträgen enthalten. Jeglicher Gewinn oder Verlust aus der Ausbuchung wird direkt im Gewinn oder Verlust erfasst und in den sonstigen betrieblichen Erträgen/​ Aufwendungen zusammen mit Kursgewinnen und -verlusten ausgewiesen. Wertminderungsaufwendungen werden in der Gesamtergebnisrechnung als separater Posten bzw. in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (siehe Textziffer 7.e). und 7.u)) ausgewiesen.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte zählen: Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Bankguthaben mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 3 Monaten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten.

2. FVOCI:

Vermögenswerte, die zur Erhebung vertraglicher Zahlungsströme und zur Veräußerung der finanziellen Vermögenswerte gehalten werden und deren Zahlungsströme ausschließlich Kapital- und Zinszahlungen darstellen, werden nach FVOCI bewertet. Veränderungen des Buchwerts werden im sonstigen Ergebnis (OCI) erfasst, mit Ausnahme der Erfassung von Wertminderungen, Zinserträgen und Fremdwährungserträgen- und -aufwendungen, die erfolgswirksam erfasst werden. Bei der Ausbuchung des finanziellen Vermögenswerts wird der zuvor im sonstigen Ergebnis erfasste, kumulierte Ertrag oder Aufwand vom Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust umgegliedert und in den Finanzaufwendungen bzw. -erträgen erfasst. Zinserträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten sind in den Finanzerträgen enthalten. Fremdwährungsgewinne und -verluste werden unter "Finanzerträgen oder -aufwendungen" ausgewiesen, und Wertminderungsaufwendungen werden als separate Position in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen.

3. FVTPL:

Vermögenswerte, die die Kriterien für fortgeführte Anschaffungskosten oder FVOCI nicht erfüllen, werden zum FVTPL, d.h. zum beizulegenden Zeitwert durch die Gewinn- und Verlustrechnung, bewertet. Ein Gewinn oder Verlust aus einer Schuldverschreibung, der anschließend zum FVTPL bewertet wird, wird erfolgswirksam erfasst und in der Periode, in der er anfällt, netto innerhalb der Position "Sonstige betriebliche Erträge /​ Aufwendungen" ausgewiesen, sofern es sich nicht um Umsatzerlöse handelt.

Finanzielle Vermögenswerte - Wertminderung - Kreditrisikovorsorge für expected credit loss (ECL)

NAGA bewertet nach IFRS 9 "expected credit loss" (ECL) für finanzielle Vermögenswerte (einschließlich Darlehen), die zu fortgeführten Anschaffungskosten und FVOCI bewerten werden, und das Risiko aus Kreditzusagen und Finanzgarantien. NAGA misst die ECL und erfasst die Wertberichtigung für Kreditausfälle zu jedem Bilanzstichtag. Die Messung der ECL spiegelt Folgendes wider: (a) einen unvoreingenommenen und wahrscheinlichkeitsgewichteten Betrag, der durch Bewertung einer Reihe möglicher Ergebnisse ermittelt wird, (b) den Zeitwert des Geldes und (c) alle angemessenen und unterstützbaren Informationen, die ohne übermäßigen Aufwand verfügbar sind am Ende jeder Berichtsperiode über vergangene Ereignisse, aktuelle Bedingungen und Prognosen über zukünftige Bedingungen.

Der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte wird unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos reduziert.

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldtitel werden in der Bilanz abzüglich der Wertberichtigung für ECL ausgewiesen.

Für Schuldtitel bei FVOCI wird eine Wertberichtigung für ECL erfolgswirksam erfasst und wirkt sich eher auf die im OCI erfassten Gewinne oder Verluste aus als auf den Buchwert dieser Instrumente.

Erwartete Verluste werden nach einem der beiden folgenden Ansätze erfasst und bewertet: allgemeiner Ansatz oder vereinfachter Ansatz.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen wendet NAGA den vereinfachten Ansatz an, der nach IFRS 9 zulässig ist und bei dem die erwarteten Verluste bezogen auf die Gesamtlaufzeit ab dem erstmaligen Ansatz der finanziellen Vermögenswerte zu erfassen sind.

Für alle anderen finanziellen Vermögenswerte, die nach IFRS 9 einer Wertminderung unterliegen, wendet Naga den allgemeinen Ansatz an - ein dreistufiges Modell für die Wertminderung.

Stufe 1:

Ein Finanzinstrument, das bei der erstmaligen Erfassung nicht kreditwürdig ist, wird in Stufe 1 eingestuft. Bei finanziellen Vermögenswerten in Stufe 1 wird die ECL mit einem Betrag bewertet, der dem Anteil der lebenslangen ECL entspricht, der sich aus Ausfallereignissen ergibt, die innerhalb der nächsten 12 Monate oder bis zur vertraglichen Fälligkeit, sofern diese kürzer sind ("12-Monats-ECL").

Stufe 2:

Wenn NAGA seit dem erstmaligen Ansatz einen signifikanten Anstieg des Kreditrisikos ("SICR") feststellt, wird der Vermögenswert in die Stufe 2 überführt und seine ECL auf Basis der Gesamtdauer des Instruments, - bis zur vertraglichen Fälligkeit, unter Berücksichtigung der erwarteten Vorauszahlungen - bewertet, falls vorhanden ("Lifetime ECL").

Stufe 3:

Wenn NAGA feststellt, dass ein finanzieller Vermögenswert nicht länger kreditwürdig ist, wird der Vermögenswert in Stufe 3 übertragen und seine ECL wird als lebenslange ECL bewertet. Die Definition von NAGA für Kredit gefährdete Vermögenswerte und die Definition des Ausfalls wird im Finanzrisikomanagement erläutert.

Finanzielle Vermögenswerte - Umgliederung

Finanzinstrumente werden nur dann umgegliedert, wenn sich das Geschäftsmodell für die Verwaltung dieser Vermögenswerte ändert. Die Umgliederung ist prospektiv und erfolgt ab Beginn der ersten Berichtsperiode nach der Änderung.

Finanzielle Vermögenswerte - Abschreibung

Finanzielle Vermögenswerte werden ganz oder teilweise abgeschrieben, wenn NAGA alle praktischen Sanierungsbemühungen ausgeschöpft hat und zu dem Schluss gelangt ist, dass keine vernünftige Aussicht auf eine Sanierung besteht. Die Abschreibung ist ein Ausbuchung Ereignis. NAGA kann finanzielle Vermögenswerte, die noch Gegenstand von Zwangsvollstreckungstätigkeiten sind, abschreiben, wenn die Gesellschaft vertraglich fällige Beträge einziehen möchte, jedoch keine vernünftige Erwartung einer Einziehung besteht.

Finanzielle Vermögenswerte - Modifikation

NAGA handelt die Vertragsbedingungen der finanziellen Vermögenswerte manchmal neu aus oder ändert sie anderweitig. Der Konzern beurteilt, ob die Änderung der vertraglichen Zahlungsströme wesentlich ist, und berücksichtigt dabei unter anderem die folgenden Faktoren: neue vertragliche Bestimmungen, die das Risikoprofil des Vermögenswerts wesentlich beeinflussen (z. B. Gewinnbeteiligung oder aktienbasierte Rendite), wesentliche Änderung des Zinssatzes , Änderung der Währungsbezeichnung, neue Sicherheiten oder Kredit Verbesserung, die das mit dem Vermögenswert verbundene Kreditrisiko oder eine erhebliche Verlängerung eines Kredits erheblich beeinflussen, wenn sich der Kreditnehmer nicht in finanziellen Schwierigkeiten befindet.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Für die Zwecke der Kapitalflussrechnung umfassen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Guthaben bei Kreditinstituten und bei Liquiditätsanbietern gehaltene Zahlungsmittel. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen, weil: (a) sie zur Erhebung vertraglicher Zahlungsströme gehalten werden und diese Zahlungsströme SPPI darstellen, und (b) sie nicht bei FVTPL designiert sind.

Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten

Diese werden mit dem Ziel gehalten, NAGA's vertraglichen Zahlungsströme einzuziehen, und ihre Zahlungsströme stellen ausschließlich Zahlungen von Kapital und Zinsen dar. Dementsprechend werden diese zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertminderungen bewertet. Zu fortgeführten Anschaffungskostenbewertete finanzielle Vermögenswerte werden als kurzfristige Vermögenswerte klassifiziert, wenn sie innerhalb eines Jahres oder weniger fällig sind (oder wenn sie eine längere Fristigkeit haben, im normalen Geschäftszyklus). Wenn nicht, werden sie als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen.

Finanzielle Verbindlichkeiten - Bewertungskategorien

Finanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich zum beizulegenden Zeitwert bewertet und als zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert, mit Ausnahme von (a) finanziellen Verbindlichkeiten bei FVTPL.

Diese Klassifizierung bezieht sich auf Derivate sowie zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (z. B. Short-Positionen in Wertpapieren) und eine mögliche Gegenleistung durch einen Erwerber bei einem Unternehmenszusammenschluss und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, die bei der erstmaligen Erfassung als solche designiert wurden, und (b) finanzielle Garantieverträge und Kreditzusagen.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten werden zunächst zum beizulegenden Zeitwert und anschließend zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.

Kundengelder

Kundengelder werden nicht als Vermögenswerte erfasst, da sie keine von der Gesellschaft kontrollierten Ressourcen darstellen und die wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum an diesen Fonds verbunden sind, beim Kunden verbleiben.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte nach Bewertungskategorien der Finanzinstrumente zum 31. Dezember 2023 und 31. Dezember 2022:

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in TEUR Buchwert 31.12.2023 Beizulegender Zeitwert 31.12.2023 Buchwert 31.12.2022 Beizulegender Zeitwert 31.12.2022
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 7.375 7.375 6.213 6.213
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwertbewertete finanzielle Vermögenswerte (Derivative) 0 0 0 0
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (Derivative und sonstige) 0 0 0 0
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 6.851 6.851 9.403 9.403

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte:

Enthalten sind in dieser Position Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Die Zinsen in Höhe von TEUR 0 (Vj. TEUR 0) werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Etwaige Wertminderungen werden ergebniswirksam berücksichtigt.

Dabei werden finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, die Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner Insolvenz anmeldet oder eine Restrukturierung durchläuft sowie Ausfall oder Zahlungsverzögerungen als Indikator für das Vorliegen einer Wertminderung berücksichtigt.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte /​Verbindlichkeiten:

Diese beiden Positionen beinhalten die derivativen Vermögenswerte sowie Verbindlichkeiten. Jegliche Gewinne und Verluste aus diesen Posten werden als Umsatzerlöse ausgewiesen (siehe Textziffer 7.m)).

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten:

In dieser Kategorie sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten enthalten. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode.

Treuhandgeschäfte

Die NAGA verwaltet zur Abwicklung von Kundenaufträgen liquide Mittel von Kunden in eigenem Namen und auf fremde Rechnung in getrennt geführten Bankkonten. Die NAGA handelt als Treuhänder und die liquiden Mittel sind kein Teil des Vermögens oder der Schulden des Konzerns.

Bisher erbringt die NAGA diese Dienstleistungen mittels ihrer zypriotischen Tochtergesellschaft Naga Markets und unterliegt insoweit den regulatorischen Anforderungen der zypriotischen Bankenaufsicht ("CySEC"). Demnach hat ein Wirtschaftsprüfer jährlich an die zypriotische Bankenaufsicht zu berichten, ob die zum Schutz von Kundengeldern eingerichteten Maßnahmen angemessen sind und eingehalten werden.

Die zum 31. Dezember 2023 von der NAGA treuhänderisch verwalteten Vermögenswerte belaufen sich auf TEUR 25.789 (Vj. TEUR 31.224).

b) Finanzrisikomanagement

Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist mit einem signifikanten Risiko verbunden und unterliegt zudem regulatorischen Anforderungen. Folglich hat die NAGA ein Risikomanagementsystem implementiert.

Das Risikomanagement des Konzerns konzentriert sich dabei auf die Unvorhersehbarkeit der Finanzmärkte und strebt die Minimierung potenziell nachteiliger Auswirkungen auf die finanzielle Leistungsfähigkeit des Konzerns an.

Im Bereich Brokerage erstellt der Vorstand schriftliche Grundsätze für das Gesamtrisikomanagement sowie für spezifische Bereiche, wie z. B. Fremdwährungsrisiken, Zinsänderungsrisiken, Kreditrisiken, Kursrisiken, die Verwendung derivativer und nicht derivativer Finanzinstrumente sowie die Anlage überschüssiger Liquidität. Das Risikomanagement erfolgt unter Aufsicht des Risikomanagement-Komitees der Naga Markets, welches entsprechend der vom Vorstand genehmigten Richtlinien handelt. Das Risikomanagement-Komitee der Naga Markets Ltd. ist unabhängig, unterliegt der Kontrolle durch die CySEC und ist mit der Überwachung folgender Funktionen beauftragt:

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a)

Angemessenheit und Wirksamkeit der Risikomanagement-Richtlinie und -Verfahrender Gesellschaft;

b)

die Einhaltung der in der Risikomanagement-Richtlinie vorgegebenen Regelungen, Prozesse und Mechanismen durch den Konzern und das zuständige Personal;

c)

Angemessenheit und Wirksamkeit der Maßnahmen, die zur Beseitigung von Mängeln in Prozessen und Systemen angewendet werden;

d)

Identifizierung, Bewertung und Steuerung von finanziellen Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Unternehmens.

Finanzielle Risikofaktoren

Der Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit folgenden finanziellen Risiken ausgesetzt:

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a)

Marktrisiken (einschließlich Kursrisiken, Währungskursrisiken, Fair-Value-Zinsrisiken und Cashflow- Zinsrisiken);

b)

Adressausfallrisiken;

c)

Kreditrisiken und

d)

Liquiditätsrisiken.

Marktrisiken (einschließlich Preisrisiken, Währungskursrisiken, Fair-Value-Zinsrisiken und Cashflow-Zinsrisiken)

Preisrisiken

NAGA ist hauptsächlich einem Marktpreisrisiko aus Schwankungen von Fremdwährungen, Rohstoffen und Eigenkapitalinstrumenten ausgesetzt, die auf offene Positionen in CFDs zurückzuführen sind, die die Naga Markets als Gegenpartei mit ihren Kunden hält, die in der Bilanz als derivative Finanzinstrumente eingestuft sind. NAGA selbst geht keine eigenen Positionen ein, die auf der Erwartung von Marktbewegungen beruhen, sondern geht Positionen mit Liquiditätsanbietern ein, um einen Teil ihrer offenen Kunden-Verträge auf Trade-by-Trade-Basis finanziell abzusichern.

Zur Steuerung des Preisrisikos verfügt der Konzern über eine von der Geschäftsführung der Naga Markets Ltd. (nachfolgend "NM-Geschäftsführung") festgelegte formelle Risikopolitik, die Limits oder eine Methode zur Festlegung von Limits für jeden einzelnen Finanzmarkt, an dem die Gesellschaft handelt, sowie für bestimmte Marktgruppen und Märkte sowie für Gruppen von Finanzinstrumenten enthält, die die NM-Geschäftsführung als korreliert ansieht. Die NM-Geschäftsführung überwacht fortlaufend das Engagement der Gesellschaft in Bezug auf diese Grenzen.

NAGA profitiert von einer Reihe von Faktoren, die auch die Volatilität ihrer Einnahmen verringern und sie vor Marktschocks schützen, wie z. B. die Diversifizierung ihrer Kundschaft und ihrer Produktpalette, da NAGA bei einer Reihe von Handelsinstrumenten als Market Maker auftritt (hauptsächlich CFDs auf Fremde Währungspaare, Aktien, Rohstoffe und Indizes). Diese Diversifizierung des Produktangebots führt tendenziell zu einem verringerten Konzentrationsrisiko innerhalb des Marktrisikoportfolios. Im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2023 handelte der Konzern mit einer Vielzahl von Kunden aus verschiedenen Ländern. Dieser große internationale Kundenstamm verfügt über eine Reihe verschiedener Handelsstrategien, die dazu führen, dass das Unternehmen ein verstecktes Maß an natürlicher Absicherung zwischen Kunden genießt. Dieser "Portfolio-Nettoeffekt" führt zu einer deutlichen Reduzierung des Nettomarktrisikos des Konzerns.

Ein weiterer Faktor, der im Zusammenhang mit den Risikolimits kontinuierlich berücksichtigt und überwacht wird, sind die Eigenmittel, die NAGA gemäß den Vorgaben der lokalen Aufsichtsbehörden einhalten muss. Dies betrifft das Tochterunternehmen Naga Markets und die CySEC.

Das Preisrisiko der NAGA hängt in erster Linie von den kurzfristigen Marktbedingungen und den Kundenaktivitäten während des Handelstages ab, weshalb das Risiko zu jedem Bilanzstichtag möglicherweise nicht repräsentativ für das Preisrisiko ist, mit dem die Gesellschaft konfrontiert ist über das Jahr.

Fremdwährungsrisiken

Das Währungsrisiko ist das Risiko, dass der Wert von Finanzinstrumenten aufgrund von Wechselkursänderungen schwankt. Das Währungsrisiko entsteht, wenn zukünftige Geschäftsvorfälle und bilanzierte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten auf eine Währung lauten, die nicht die funktionale Währung der Gesellschaft ist. Die Gesellschaft ist einem Wechselkursrisiko ausgesetzt, das sich aus verschiedenen Währungsrisiken hauptsächlich in Bezug auf den US-Dollar ergibt. Das Management der Gesellschaft überwacht die Wechselkursschwankungen kontinuierlich und handelt entsprechend. Die Gesellschaft ist im Wesentlichen einem Währungsrisiko aufgrund ihrer Devisen-CFD-Positionen ausgesetzt.

Mögliche Währungskursänderungen haben auf die Ertrags- und Vermögenslage des Konzerns keinen wesentlichen Einfluss.

Die Auswirkungen von Währungskursänderungen auf die CFDs des Konzerns sind Bestandteil des Preisrisikos, da es sich unmittelbar auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns bezieht.

Das Währungskursrisiko wird vom Vorstand als nicht signifikant für den Konzern betrachtet.

Fair-Value-Zinsrisiken und Cashflow-Zinsrisiken

Das Zinsrisiko des Konzerns ergibt sich aus verzinslichen Vermögenswerten und langfristigen Verbindlichkeiten. Aufgrund der derzeit geringen Risikoexposition wird keine Sensitivitätsanalyse angegeben.

Adressenausfallrisiken

Das Adressenausfallrisiko wird von der NAGA als das Risiko von Verlusten oder entgangenen Gewinnen aufgrund unerwarteter Ausfälle oder nicht vorhersehbarer Bonitätsverschlechterungen von Geschäftspartnern definiert.

Adressenausfallrisiken in der NAGA resultieren in erster Linie aus den Geschäfts- und Abwicklungspartnern im Brokerage.

Geschäftspartner der NAGA werden anhand fest definierter Kriterien, die bei Bedarf an aktuelle Gegebenheiten angepasst werden und sich an spezifischen Merkmalen der Geschäftspartner orientieren, einer Prüfung unterzogen. Darüber hinaus erfolgt eine laufende Bonitätsprüfung anhand öffentlich zugänglicher Daten.

Kreditrisiken

Das Kreditrisiko entsteht durch Einlagen bei Banken und Finanzinstitutionen, sowie durch Kredite an Kunden, einschließlich noch offener Forderungen.

Banken und Finanzinstitutionen werden nur nach eingehender Prüfung als Vertragspartnerakzeptiert. Neben einem unabhängigen Rating berücksichtigt das Risiko-Komitee der Naga Markets bei der Prüfung der Kreditwürdigkeit Erfahrungen der Vergangenheit und weitere Faktoren. Transaktionen mit Kunden werden zudem mit Hilfe von Banken oder Finanzinstitutionen abgewickelt, die sich auf Online-Brokerage und -Banking spezialisiert haben.

Ein die Kunden betreffendes Kreditrisiko entsteht immer dann, wenn Verluste aus defizitären Handelspositionen die kundenseitig vorzuhaltende Mindestkapitalausstattung überschreiten, ein Kunde also droht in einer Position mehr Geld zu verlieren, als er zuvor hinterlegt hat.

Die Gesellschaft schützt sich im normalen Geschäftsbetrieb gegen dieses Risiko, indem alle Handelspositionen sowohl systemseitig als auch durch Händler überwacht werden. Kundenpositionen werden systemseitig in einem automatischen Prozess geschlossen, sobald die vorgehaltenen, zur Verlustdeckung dienenden Kontoguthaben einen definierten Mindestwert unterschreiten.

Kommt es, beispielweise durch große unvorhersehbare Kurssprünge, trotzdem zu einer Situation, in der die angefallenen Verluste die Einlage eines Kunden übersteigen, greift eine sogenannte "Negative Balance Protection Policy" nach der die NAGA bei Privatkunden auf alle, über die Einlage hinausgehenden Forderungen verzichtet.

Aufgrund der vorwiegenden Tätigkeit als Market Maker besteht für den Konzern jedoch kein wesentliches Risiko aus der "Negative Balance Protection Policy". Hintergrund ist, dass die NAGA derzeit einen nur unwesentlichen Teil der Handelskontrakte an externe Liquidity Provider weiterreicht. Bei einem Großteil der Handelskontrakte tritt die NAGA als Gegenpartei auf. In diesem Fall führt der Verzicht auf den Ausgleich defizitärer Kundenpositionen nur zu einem kalkulatorischen Verlust, da insoweit auf realisierten Gewinn verzichtet wird. Nur im Falle einer unmittelbaren Weiterleitung entsteht das Risiko einer Verbindlichkeit gegenüber dem Liquidity Provider, bei gleichzeitigem Forderungsausfall gegenüber dem Kunden. Verträge mit einer drohenden Nachschusspflicht bei gleichzeitiger Weiterleitung an einen Liquidity Provider unterliegen daher einer gesonderten, mit den Stresstests verbundenen, internen Kontrolle. Zur Risikominimierung kann die NAGA die Position wieder öffnen, um einen über die Einzahlung des Kunden hinausgehenden Liquiditätsverlust zu verhindern.

Zum 31. Dezember 2023 ist der Konzern den folgenden, nach Kategorien getrennten, Kreditrisiken ausgesetzt:

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3) 153 528
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 2.716 2.598
- davon Derivate 3) 0 0
- davon finanzieller Art 2.716 2.598
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 4.506 3.087
Summe 7.375 6.213

3) Der Vorjahresbetrag wurde angepasst, siehe hierzu Abschnitt 3.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde eine Einzelwertberichtigung in Höhe von TEUR 1.446 auf eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen erfasst. Es wird auf die Textziffern 7.e) und 7.u) verwiesen.

Liquiditätsrisiko

Ein Liquiditätsrisiko entsteht, wenn die Fristigkeiten der Vermögenswerte und Schulden nicht übereinstimmen. Eine nicht übereinstimmende Position steigert die Rentabilität, kann aber auch das Verlustrisiko erhöhen. Der Konzern hat Maßnahmen zur Verlustminimierung und zur Aufrechterhaltung ausreichender Barmittel und anderer, hoch liquider, kurzfristiger Vermögenswerte implementiert.

Fortlaufende und zukunftsorientierte Richtlinien und Verfahren werden für die Bewertung und Steuerung der Nettofinanzposition des Konzerns implementiert, um das Liquiditätsrisiko zu reduzieren.

Die nachstehende Tabelle zeigt die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns in relevanten Fälligkeitsgruppen auf Basis der verbleibenden Restlaufzeiten - ausgehend vom Bilanzstichtag. Die in der Tabelle angegebenen Beträge entsprechen den vertraglichen, nicht abgezinsten Zahlungsabflüssen. Sofern die Schuld innerhalb von zwölf Monaten fällig ist, entspricht der Buchwert den Zahlungsabflüssen, da die Abzinsung keinen wesentlichen Einfluss hat. Soweit die Verbindlichkeiten verzinslich sind, wird keine Abzinsung vorgenommen.

31.12.2023

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in TEUR weniger als 1 Jahr zwischen 1 und 2
Jahren
zwischen 2 und 5 Jahren mehr als 5 Jahre
Sonstige Verbindlichkeiten (finanzieller Art) 4.787 3.385 0 0
Leasingverbindlichkeiten 91 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.973 0 0 0
Summe 6.851 3.385 0 0

31.12.2022

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in TEUR weniger als 1 Jahr zwischen 1 und 2
Jahren
zwischen 2 und 5 Jahren mehr als 5 Jahre
Sonstige Verbindlichkeiten (finanzieller Art) 3.415 0 0 0
Leasingverbindlichkeiten 40 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.948 0 0 0
Summe 9.403 0 0 0

Die Veränderungen in den Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten ergeben sich wie folgt:

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in TEUR 01.01.2023 Veränderung aus Kapitalflüssen Neue Leasingverhältnisse Sonstige 31.12.2023
Verbindlichkeiten aus Darlehen ggü. Aktionären 0 4.513 0 0 4.513
Verbindlichkeiten aus Darlehen gg. Dritten 0 2.479 0 0 2.479
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 40 -213 264 0 91
Summe 40 6.779 264 0 7.083
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in TEUR 01.01.2022 Veränderung aus Kapitalflüssen Neue Leasingverhältnisse Sonstige 31.12.2022
Verbindlichkeiten ggü. Gesellschaftern und Vorständen 48 -48 0 0 0
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 0 -80 120 0 40
Summe 48 -128 120 0 40

Die zahlungswirksamen Veränderungen sind entsprechend in der Kapitalflussrechnung im Rahmendes Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit berücksichtigt. Veränderungen aus Kapitalfüssen enthalten auch Zinszahlungen.

Kapitalmanagement

Die NAGA befindet sich in einer Wachstums- und Entwicklungsphase. Das Kapitalmanagement ist daher auf die Finanzierung der weiteren Expansion durch Eigenkapital und Fremdkapitalinstrumente ausgerichtet. Hierzu gehört neben der Sicherstellung einer ausreichenden Finanzierung geplanter Vertriebsaktivitäten die weitere Investition in Software-Entwicklungen.

Die zypriotische Finanzaufsichtsbehörde CySEC legt eine Mindestkapitalanforderung für die zypriotische Tochtergesellschaft NAGA Markets Europe Ltd. fest. Der aktuelle CRR- und CRDIV-Aufsichtsrahmen wird durch die geänderten Aufsichtsregeln der EU-Verordnung 2019/​2033 ("Verordnung über Wertpapierfirmen" oder "IFR") und der EU-Richtlinie 019/​2034 ("Richtlinie über Wertpapierfirmen" oder "IFD") ersetzt, die am 26. Juni 2021 in Kraft getreten sind. In diesem Zusammenhang wurden die Anforderungen an die Kapitaladäquanz und das allgemeine Risikomanagement geändert, um die neuen Änderungen bei den Methoden zu berücksichtigen, die EU-Wertpapierfirmen für die Berechnung ihrer Risikopositionen und ihrer Kapitaladäquanzquote anwenden müssen. Gemäß dem Gesetz über Wertpapierfirmen (Gesetz 87(I)/​2017) ist für das Unternehmen, das für die Erbringung von Wertpapier- und Nebendienstleistungen zugelassen ist, ein Mindesteigenkapital von 750.000 € erforderlich.

Auch für die zypriotische (bei der CySEC registrierte) CASP-Tochtergesellschaft der Gruppe, NAGA X Ltd, sind Mindestkapitalanforderungen festgelegt. Das erforderliche Mindestkapital beträgt 150.000 €. Schließlich hat die seychellische Aufsichtsbehörde FSA für die seychellische Tochtergesellschaft NAGA Capital Ltd. eine Mindestkapitalanforderung von 50.000 $ festgelegt.

Alle drei oben genannten Tochtergesellschaften haben im Laufe des Jahres ihre Mindestkapitalanforderungen erfüllt.

Schätzung des beizulegenden Zeitwerts

Nach der in Abschnitt 3. beschriebenen Korrekturen sind keine Finanzinstrumente bilanziert, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

10. EIGENKAPITAL/​DIVIDENDEN

a) Eigenkapital

Zum 31. Dezember 2023 beträgt das gezeichnete Kapital ("Grundkapital") EUR 54.047.924 und ist eingeteilt in 54.047.924 auf den Namen lautende nennwertlose Stückaktien. Es bestehen keine gesonderten Vorzugsrechte für bestimmte Aktien, sowie keine Beschränkungen zum Handel der Aktien (§ 68 AktG).

Das gezeichnete Kapital entwickelte sich wie folgt:

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gezeichnetes Kapital am 30.06.2016 50.001
Veränderungen im zweiten Rumpfgeschäftsjahr 2016 0
gezeichnetes Kapital am 31.12.2016 50.001
Veränderungen im Geschäftsjahr aus Bareinlage 12.413
Veränderungen im Geschäftsjahr aus Gesellschaftsmitteln 17.975.232
Veränderungen im Geschäftsjahr aus Wandelschuldverschreibung 1.970.402
Veränderungen im Geschäftsjahr aus IPO (Börsengang) 1.000.000
gezeichnetes Kapital am 31.12.2017 21.008.048
Veränderungen im Geschäftsjahr aus Sacheinlagen 19.195.534
gezeichnetes Kapital am 31.12.2018 40.203.582
Veränderungen im Geschäftsjahr aus 0
gezeichnetes Kapital am 31.12.2019 40.203.582
Veränderungen im Geschäftsjahr aus Bareinlage 1.846.321
gezeichnetes Kapital am 31.12.2020 42.049.903
Veränderung im Geschäftsjahr aus Wandelschuldverschreibung 2.000.000
Veränderung im Geschäftsjahr aus Wandelschuldverschreibung 1.569.781
Veränderung im Geschäftsjahr aus Bareinlage 8.428.240
gezeichnetes Kapital am 31.12.2021 54.047.924
Veränderungen im Geschäftsjahr aus 0
gezeichnetes Kapital am 31.12.2022 54.047.924
Veränderungen im Geschäftsjahr 0
gezeichnetes Kapital am 31.12.2023 54.047.924

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 28.12.2028 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 27.023.962,00 durch Ausgabe von bis zu 27.023.962 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2023).

Bedingtes Kapital

Das Grundkapital ist um bis zu EUR 12.388.436,00 durch Ausgabe von bis zu 12.388.436 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien mit Gewinnberichtigung ab Beginn des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021).

Das Grundkapital ist um bis zu EUR 14.635.526,00 durch Ausgabe von bis zu 14.635.526 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2023).

b) Dividenden

Für das Geschäftsjahr 2023 wird wie im Vorjahr keine Dividendenzahlung an die Aktionäre beschlossen oder geleistet.

11. HONORARE DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Für die erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses sind folgende Honorare erfasst worden:

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in TEUR 2023 2022
Jahres- und Konzernabschlussleistungen 157 157

12. ANGABEN ÜBER BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Die Salden und Geschäftsvorfälle zwischen der Naga AG und ihren Tochtergesellschaften, die nahestehende Unternehmen darstellen, wurden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert und werden in diesem Anhang nicht erläutert. Die Einzelheiten zu Geschäftsvorfällen zwischen dem Konzern und anderen nahestehenden Unternehmen/​Personen sind nachfolgend angegeben.

Als nahestehende Personen gelten die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der Naga AG und deren nahe Familienmitglieder. Darüber hinaus werden Unternehmen, auf die nahestehende Personen beherrschenden Einfluss haben, als nahestehende Unternehmen eingestuft.

Vorstände und ihnen nahestehende Personen:

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Benjamin Bilski, Limassol (Zypern), Betriebswirt (M. Sc.), (Vorsitzender) und Familie bis 1. Juni 2023

Andreas Luecke, Hamburg, Rechtsanwalt, Steuerberater und Familie

Michalis Mylonas, Nikosia (Zypern), Geschäftsführer, (stellvertretender Vorsitzender seit 26. Januar 2024) und Familie

Constantin-Octavian Patrascu, Bukarest (Rumänien), geschäftsführender Gesellschafter Key Way Group Ltd., (Vorsitzender) und Familie, seit 26. Januar 2024

Aufsichtsräte und ihnen nahestehenden Personen:

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Herr Harald Patt, Friedrichsdorf, Unternehmensberater (Vorsitzender) und Familie

Herr Qiang Liu, Shanghai (China), Geschäftsführer (stellvertretender Vorsitzender) und Familie

Herr Richard Byworth, Zug (Schweiz), geschäftsführender Gesellschafter und Familie

Herr Stefan Schütze, Bodolz, geschäftsführender Gesellschafter C 3 Management GmbH und Familie, seit 29. Dezember 2023

Zum 31. Dezember 2023 halten nach Kenntnis der Gesellschaft an der NAGA AG Herr Luecke bzw. ihm nahestehende Unternehmen 573.181 Aktien, Herr Mylonas 2.250.570 Aktien, Herr Patt 100.000 Aktien und Herr Liu 147.764 Aktien.

Herr Luecke ist als Vorstand bei der Hanseatic Brokerhouse Securities AG tätig.

Herr Benjamin Bilski ist Vorsitzender im Aufsichtsrat der Hanseatic Brokerhouse Securities AG.

Bezüge der Vorstände

Die Mitglieder des Vorstandes der NAGA haben im Geschäftsjahr 2023 bzw. 2022 folgende kurzfristige Bezüge erhalten:

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in TEUR 2023 2022
Herr Bilski * 50 120
fix 0 0
variabel
Herr Luecke 200 200
fix 20 0
variabel
Herr Mylonas 120 120
fix 0 0
variabel
Herr Patrascu ** 0 0
fix 0 0
variabel
Insgesamt 390 440

* bis zum Ausscheiden am 1. Juni 2023

** ab 26. Januar 2024, daher keine Bezüge in 2023

Es bestanden weder aktienbasierte Vergütungen noch Ansprüche aus Pensionsplänen.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten insgesamt neben der Erstattung ihrer Auslagen für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr 2023 eine Vergütung von insgesamt TEUR 60 (Vj. TEUR 41).

Die nachfolgende Tabelle stellt die Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen entsprechend den Regelungen nach IAS 24 gegenüber:

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Produkte und Dienstleistungen
in EUR
Bezogen 31.12.2023 Geleistet 31.12.2023 Bezogen 31.12.2022 Geleistet 31.12.2022
Vorstand 360.000 0 1.593.198 0
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Schulden und Forderungen
in EUR
Schulden/​Darlehen 31.12.2023 Forderungen 31.12.2023 Schulden/​Darlehen 31.12.2022 Forderungen 31.12.2022
Vorstand 100.000 0 544.575 0
Fosun International Ltd. 0 0 1.503.000 0
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Zinsen
in EUR
Erhalten 31.12.2023 Fällig 31.12.2023 Erhalten 31.12.2022 Fällig 31.12.2022
Aktionär 0 0 0 0
Vorstand 21.873 0 1.082 0
Fosun International Ltd. 159.500 0 3.000 0

Im Einzelnen ergeben sich die vorstehenden Werte aus Darlehens- und Dienstleistungsverträgen zwischen Konzernunternehmen und nahestehenden Personen bzw. in deren Mehrheitsbesitz stehende Unternehmen. Sämtliche Verträge wurden zu fremdüblichen Bedingungen abgeschlossen (es wird auf Textziffer 7.i) verwiesen).

13. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Die Verbindlichkeiten aus Begebung der Wandelschuldverschreibung 2023 wurden im Januar 2024 vollständig zurückgezahlt.

Am 05.01.2024 wurde eine neue Wandelschuldverschreibung in Höhe von TEUR 8.226 gezeichnet.

Der am 8. März 2021 geschlossene Rahmenvertrag über die Begebung von (unverzinslichen) Wandelschuldverschreibungen mit der Yorkville Advisors Global LP, New Jersey, USA, ist nach den vereinbarten drei Jahren im März 2024 ausgelaufen.

Das Geschäftsjahr 2023 war wesentlich von der Vorbereitung der Unternehmensfusion mit der Key Way Group AG, Betreiberin der Multi-Asset-Handelsplattform FinTech-Plattform Capex.com geprägt. Im Januar 2023 kündigte NAGA in einer Ad-hoc-Mitteilung laufende Gespräche über eine strategische Transaktion an, deren Details zusammen mit dem Due-Diligence-Prozess fast das gesamte Berichtsjahr andauerten.

Nach Abschluss des Due-Diligence-Prozesses wurde ein detailliertes Term Sheet zum Zusammenschluss der beiden Konzerne abgeschlossen, wie in einer Ad-hoc-Mitteilung vom 19. Dezember 2023 angekündigt. Die Fusion erfolgt über die von der außerordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2024 beschlossene Sachkapitalerhöhung mit einem Volumen von EUR 170.597.590,00 durch die Einbringung aller Anteile an der Key Way Group Ltd., die voraussichtlich im Laufe des dritten Quartals 2024 nach Erteilung der erforderlichen behördlichen Genehmigungen in das Handelsregister eingetragen wird.

Weitere wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.

 

Hamburg, 17. Juni 2024

The Naga Group AG

Vorstand

C.-O. Patrascu

M. Mylonas

A. Luecke

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der The Naga Group AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der The Naga Group AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die in Abschnitt 6 des Konzernlageberichts enthaltene Versicherung der gesetzlichen Vertreter haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anwendbar sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Versicherung der gesetzlichen Vertreter.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Geschäftsberichtes:

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die Versicherung der gesetzlichen Vertreter (§297 Abs. 2 Satz 4 HGB, § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB),

den Bericht des Aufsichtsrates und

den Brief des Vorstandes an die Aktionäre.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die obengenannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreterverantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellt engeschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Berlin, den 20. Juni 2024

MSW GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Mantay, Wirtschaftsprüfer

Dr. Thiere, Wirtschaftsprüfer