![]() Verallia Deutschland AGBad WurzachJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022Inhaltsverzeichnis LAGEBERICHT DER VERALLIA DEUTSCHLAND AG ZUM 31. DEZEMBER 2022 Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 1. Bilanz zum 31. Dezember 2022 2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit v1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 3. ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS der Verallia Deutschland AG für das Geschäftsjahr 2022 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS LAGEBERICHT ZUM 31. DEZEMBER 2022Der Lagebericht der Verallia Deutschland AG für das Geschäftsjahr 01. Januar - 31. Dezember 2022 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS Unternehmensstruktur Die 1946 gegründete Verallia Deutschland AG - mit Hauptsitz in Bad Wurzach - war bis zum 05. Dezember 2022 eine börsennotierte Aktiengesellschaft nach deutschem Aktienrecht, die im General Standard gelistet war und am Regulierten Markt in Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart und München gehandelt wurde. Gegenstand des Unternehmens sind im Wesentlichen die Herstellung und der Vertrieb von Glasverpackungen. Zum Unternehmen gehören vier deutsche Produktionsstätten. Diese befinden sich in Bad Wurzach, Neuburg an der Donau, Essen und Wirges im Westerwald. Tochterunternehmen in Osteuropa sind JSC "Kavminsteklo" in Mineralnye Vody und JSC Kamyshinsky Steklotarny Zawod in Kamyshin bei Wolgograd in Russland sowie die Private JSC "Verallia Ukraine" in Rivne, Ukraine. Der Stimmrechtsanteil der Verallia S.A. beträgt durch indirekte Beteiligung seit dem Squeeze-out, der am 06. Dezember 2022 rechtswirksam wurde, 100 %. Die direkte Beteiligung wird gehalten von der Horizon Holdings Germany GmbH, Bad Wurzach, mit 91,7 %, der Verallia France S.A., Courbevoie, Frankreich, mit 5,0 % sowie der Verallia Packaging SAS, Courbevoie, Frankreich, mit 3,3 %. 3,3 % des Grundkapitals waren bis zum Squeeze-out im Streubesitz von Privatanlegern. Diese erhielten zum Ausgleich 620,06 EUR pro Aktie. Am 25. April 2016 hat die Verallia Deutschland AG einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Horizon Holdings Germany GmbH abgeschlossen. Die Horizon Holdings Germany GmbH verpflichtete sich aufgrund dieses Vertrags, den außenstehenden Aktionären der Verallia Deutschland AG für die Dauer des Vertrags einen Ausgleich nach Abzug von Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag in Höhe von EUR 17,06 je Aktie (brutto/vor Körperschaftsteuer: EUR 20,27) für ein volles Geschäftsjahr auszuzahlen. Die eigenständige Verallia Gruppe (Verallia SA, Courbevoie, und ihre Tochtergesellschaften) ist einer der Weltmarktführer für Glasverpackungen, u.a. auf den Premiummärkten Wein, Sekt, Spirituosen und Lebensmittel. In Deutschland gehört die Verallia Deutschland AG zu den führenden Anbietern für Behälterglas. Es werden Flaschen und Gläser produziert, mit denen die Hersteller sowohl der Getränke- als auch der Nahrungsmittelindustrie im In- und angrenzenden Ausland beliefert werden. Das Produktportfolio der Verallia Deutschland AG ist mit den Getränkebereichen Wein/Sekt, Bier, alkoholfreie Getränke und Spirituosen sowie dem breiten Segment Lebensmittel gut aufgestellt und deshalb komplett markt- und wettbewerbsfähig. Den strategischen Schwerpunkt bilden die Bereiche, in denen Glasverpackungen ganz besonders als Verpackungsart geeignet sind. Unternehmenssteuerung Das Steuerungssystem bei der Verallia Deutschland AG ist darauf ausgerichtet, das Unternehmen bei der Erreichung seiner Ziele zu unterstützen. Ein Kernelement stellt die Unternehmensplanung dar. Über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren werden in diesem Prozess alle wesentlichen Faktoren des Konzerns geplant. Ergänzend kommt ein jährlicher Budgetprozess hinzu. In vierteljährlichen Abständen erfolgt eine Aktualisierung der Budgetdaten gemäß der aktuellen Geschäftsentwicklung. Ein monatliches Berichtswesen informiert zudem über den aktuellen Geschäftsverlauf, bildet eine weitere Grundlage für Entscheidungen und ermöglicht ein zeitnahes Reagieren und Gegensteuern bei unerwünschten Entwicklungen. Die Steuerung des Unternehmens wird durch ausgewählte Kennzahlen unterstützt. Es werden sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Indikatoren herangezogen. Diese werden im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattung überwacht und unterliegen einer ständigen Optimierung. Aufgrund der Zugehörigkeit zum internationalen Verallia-Konzern dienen bei der Verallia Deutschland AG der Umsatz und das Operative Ergebnis vor Abschreibungen und Zuschreibungen (EBITDA) nach IFRS als bedeutsamste finanzielle Leistungsindikatoren. Diese entsprechen näherungsweise den jeweiligen HGB-Kennzahlen. Im nichtfinanziellen Bereich ist das Thema Arbeitssicherheit als bedeutsam definiert. Der Gesundheits- und Arbeitsschutz bildet das zentrale Fundament der Sicherheitspolitik von Verallia, dessen Entwicklung kontinuierlich verfolgt wird. Aus diesem Grund wird hierzu ein spezieller Indikator (TF2) berechnet, der den Stand der Arbeitsunfälle mit Arbeitszeitausfall und medizinischer Versorgung aufzeigt. Im nichtfinanziellen Bereich wird außerdem die Anzahl der neuen Produkte als Kenngröße herangezogen. Zudem nehmen die Themen Energie und CO 2 , vor dem Hintergrund des Gesamtenergieverbrauchs und der zunehmenden Preisvolatilität, immer bedeutenderen Raum ein. WIRTSCHAFTSBERICHT Wirtschaftliches Umfeld Seit dem 24. Februar 2022 war nicht mehr nur die Covid-19-Pandemie, sowohl für die Betrachtung des globalen als auch des jeweiligen nationalen wirtschaftlichen Umfelds, das beherrschende Thema. Mit entsprechendem Einfluss kam der Krieg in der Ukraine und seinen dramatischen Folgen hinzu. Global Die Expansion der Weltwirtschaft ist dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge unter dem Einfluss hoher Energiekosten, bestehender Lieferengpässe und großer geopolitischer Unsicherheiten bereits im Frühjahr 2022 zum Stillstand gekommen. Vor allem eine nachlassende Wachstumsdynamik in China und in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften sorgte für eine Verlangsamung des globalen Wachstums. Die Weltkonjunktur hat sich dann im Verlauf des Jahres weiter deutlich abgeschwächt, berichtet das IfW Kiel (Kiel Institut für Weltwirtschaft). Bremsend wirkte inzwischen auch die Geldpolitik, die angesichts eines auf breiter Front hohen Inflationsdrucks ausgesprochen rasch gestrafft wurde, so das Institut weiter. Die Produktion blieb bis in den Herbst hinein insgesamt zwar weiter aufwärtsgerichtet, wobei Impulse von nachlassenden Lieferengpässen und der weiter fortschreitenden Normalisierung der Aktivität in den von der Corona-Pandemie besonders getroffenen Wirtschaftsbereichen ausgingen. Nach einer vorübergehenden besseren Entwicklung im 3. Quartal hatte sich die wirtschaftliche Dynamik zum Jahresende hin aber nochmals merklich verringert. Der vom IfW Kiel auf der Basis von Stimmungsindikatoren aus 42 Ländern berechnete Indikator für das wirtschaftliche Klima gab indes weiter nach und deutet auf eine gegen Jahresende wieder verringerte wirtschaftliche Expansion hin. Vor allem die großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften stehen derzeit trotz erheblicher fiskalischer Stützungsmaßnahmen vor einer Phase schwacher Konjunktur. Deutschland Die deutsche Wirtschaft wurde 2022 immer mehr durch die abgekühlte Weltwirtschaft belastet. Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Berichtsjahr geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine sowie den damit einhergehenden extremen Energiepreiserhöhungen. Wider Erwarten ist die deutsche Wirtschaft 2022 dennoch trotz aller Krisen gewachsen. Allerdings verlor die größte Volkswirtschaft Europas an Tempo. Die Wirtschaftsleistung - das Bruttoinlandsprodukt (BIP) - legte 2022 um 1,9 % zum Vorjahr zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat sich die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im Jahr 2022 angesichts der Energiekrise und der Lieferkettenprobleme als erfreulich widerstandsfähig erwiesen. Wachstumsimpulse kamen dabei vor allem vom privaten Konsum und den Investitionen. Destatis bestätigt, dass auf der Nachfrageseite die privaten Konsumausgaben im Jahr 2022 die wichtigste Wachstumsstütze der deutschen Wirtschaft war. Auch wenn die Industrie im Durchschnitt bislang vergleichsweise gut mit den gestiegenen Energiepreisen klarkommt, sind die Auswirkungen der Energiepreiskrise insbesondere in den energieintensiven Bereichen sichtbar. Die Inflationsrate hat sich lt. BMWK zuletzt im Dezember um 1,4 Prozentpunkte auf rund 8,6 % verringert. Im Jahresdurchschnitt 2022 lagen die Verbraucherpreise damit um 7,9 % über dem Vorjahresniveau. Die Dezember-Soforthilfe für Gas und Wärme dürfte für den Rückgang im Dezember eine entscheidende Rolle gespielt haben. Die Teuerung der Energieträger fiel spürbar schwächer aus als in den Vormonaten. Der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel hat sich leicht abgeschwächt. Zum Jahresende 2022 hat sich der Arbeitsmarkt dem BMWK folgend weiterhin als widerstandsfähig erwiesen. Die registrierte Arbeitslosigkeit nahm im Dezember saisonbereinigt ab. Dies war der erste Rückgang seit sieben Monaten und die Erwerbstätigkeit legte zum Jahresende hin kräftig zu. Das im Jahr 2022 erreichte Höchstniveau bei den gemeldeten offenen Stellen zeigt, dass die Arbeitskräfteknappheit zunehmend zur Wachstumsbremse der deutschen Wirtschaft wird. Die Stimmung in der deutschen Glasindustrie hat sich nach Angaben des Bundesverbandes der Glasindustrie (BV Glas) zum Jahresende hin etwas aufgehellt. Der saisonbereinigte ifo Geschäftsklimaindex ist im Dezember auf 87,0 Punkte gestiegen, nach 85,6 Punkten im November. Die Unternehmen bewerteten demnach ihre aktuelle Lage wieder etwas besser. Der Index für die Geschäftslage stieg um 4,1 Punkte gegenüber dem Vormonat. Allerdings sind die Geschäftserwartungen nach wie vor schlecht und der Erwartungsindex ging zurück. Die gedämpften Erwartungen gelten für alle durch den ifo Index erfassten Teilbranchen der Glasindustrie Flachglasveredelung, Hohlglas sowie Gebrauchs- und Spezialglas. Geschäftsverlauf Die Geschäftstätigkeit der Verallia Deutschland AG umfasst die Herstellung und den Vertrieb von Glasverpackungen für Getränke und Lebensmittel. Damit ist das Unternehmen mittel- und langfristig betrachtet in einem stabilen bis sich leicht positiv entwickelnden Markt tätig. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie waren in 2022 zwar noch spürbar, es setzte jedoch durch die Öffnungen der Gastronomie und dem erneuten Stattfinden von Veranstaltungen eine Erholung der Geschäftslage ein. Durch den Krieg in der Ukraine brachen 2022 Lieferketten für Glas aus Osteuropa zusammen. Dies führte zu einer deutlich gestiegenen Nachfrage auch im deutschen Markt. Der Absatz konnte gegenüber dem Vorjahr wieder gesteigert werden. Extreme, durch Energiepreise getriebene, Kostensteigerungen machten im Verlauf des Jahres jedoch mehrere Preisanpassungen nötig, welche sich gegenüber der Budgetplanung negativ auf den Absatz in bestimmten Segmenten auswirkten, aber durch die hohe Nachfrage durch andere Segmente kompensiert werden konnten. Das Biersegment in Deutschland konnte gegenüber dem Vorjahr weiter zulegen. Hier halfen die genannten Veranstaltungen sowie das wieder stärkere Exportgeschäft der Kunden des Biersegments. Der Absatz von Wein- und Sektflaschen in Deutschland konnte ebenfalls gesteigert werden. Die wieder stattfindenden feierlichen Anlässe unterstützen das Segment auch hier. Grundsätzlich war der Markt das ganze Jahr hinweg gegenüber Vorjahr von einer deutlich stärkeren Nachfrage geprägt. Im Bereich Gläser startete die Saison durch die große Trockenheit viel später als üblich. Die Erträge blieben hinter den Vorjahren zurück und führten zu einem reduzierten Bedarf an Glasverpackungen. Somit blieb am Ende der Saison ein Absatz, der unterhalb des Vorjahresniveaus lag. Im europäischen Umfeld war die Nachfrage auf dem gesamten Behälterglasmarkt spürbar erhöht. Dadurch ergaben sich auch Gelegenheiten für Exportgeschäfte. Wie schon bisher, strebt Verallia an, langfristig stabile Kundenbeziehungen aufrecht zu erhalten. ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE Ertragslage Umsatzentwicklung Bei der Verallia Deutschland AG betrug der Umsatz 502,0 Mio. Euro (Vorjahr: 415,0 Mio. Euro) und lag damit wie erwartet deutlich über dem Vorjahresniveau. Im Wesentlichen wurde dies durch die oben bereits erwähnten, inflationsbedingten Preissteigerungen erzielt, zudem gab es einen geringen positiven Mengeneffekt. Ergebnisentwicklung Der Jahresüberschuss der Verallia Deutschland AG betrug im Geschäftsjahr aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags wie im Vorjahr 0,0 Mio. Euro. 63,8 Mio. Euro werden an die Horizon Holdings Germany GmbH abgeführt (Vorjahr: 55,6 Mio. Euro). Die Sonstigen betrieblichen Erträge sanken von 10,1 Mio. Euro auf 5,7 Mio. Euro. Die Verringerung ist maßgeblich auf die letztjährige Auflösung der CO 2 -Rückstellung zurückzuführen. Analog zu den Umsätzen stiegen auch die Aufwendungen inflationsbedingt, hier vor allem der Materialaufwand von 138,0 Mio. Euro auf 180,5 Mio. Euro und die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 102,2 Mio. Euro auf 121,2 Mio. Euro. Im Finanzergebnis waren im Vorjahr Zuschreibungen in Höhe von 10,4 Mio. Euro und Abschreibungen in Höhe von 6,2 Mio. Euro auf die osteuropäischen Beteiligungen enthalten. Dieses Jahr blieben die Buchwerte unverändert. Die Umsatzrendite der Verallia Deutschland AG liegt bei 13,8 % (Vorjahr: 12,0 %). Das handelsrechtliche EBITDA in Höhe von 101,7 Mio. Euro liegt deutlich über der zu Beginn des Geschäftsjahres erwarteten Größenordnung. scrollen
Finanz- und Vermögenslage Im Berichtsjahr war eine Erhöhung der Bilanzsumme von 396,7 Mio. Euro auf 454,0 Mio. Euro zu verzeichnen. Auf der Aktivseite ergab sich eine Erhöhung der Sachanlagen um 19,3 Mio. Euro, im Wesentlichen bedingt durch einen turnusmäßigen Wannenneubau in Bad Wurzach. Außerdem erhöhten sich die Forderungen von 45,0 Mio. Euro auf 75,9 Mio. Euro. Zurückzuführen ist dies auf die bereits erwähnten Umsatzsteigerungen in Verbindung mit einer zeitlichen Anpassung der Factoringtaktung. Darüber hinaus gab es innerhalb der einzelnen Aktiva nur relativ geringe Veränderungen. Aktiva scrollen
Bei den Passiva erhöhten sich vor allem die Sonstigen Rückstellungen um 11,1 Mio. Euro und die Übrigen Verbindlichkeiten um 44,3 Mio. Euro. Maßgeblich sind hier jeweils die stark gestiegenen Energiekosten. Außerdem beinhalten die Übrigen Verbindlichkeiten die Ergebnisabführung in Höhe von 63,8 Mio. Euro (Vorjahr: 55,6 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote sank als Folge der höheren Bilanzsumme von 13,1 % auf 11,5 %. Die Eigenkapitalrendite vor Gewinnabführung betrug 122,7 % (Vorjahr: 106,9 %). Passiva scrollen
Außerbilanzielle Verpflichtungen Zu den nicht zu bilanzierenden Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten verweisen wir auf den Punkt "Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte" des Anhangs. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Arbeitssicherheit Sicheres Verhalten bei der Arbeit, fortschrittlicher Umweltschutz und ein Höchstmaß an Gesundheitsschutz sind bei Verallia Deutschland ein wichtiges Unternehmensziel und zentraler Bestandteil des EHS-Managementsystems, das die Elemente Environment (Umwelt), Health (Gesundheit) und Safety (Sicherheit) umfasst. Die Erhaltung der körperlichen Unversehrtheit sämtlicher beschäftigter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat uneingeschränkte Priorität. Deshalb lautet das Sicherheitsmotto "Null Arbeitsunfälle" und "Null berufsbedingte Krankheiten". Die Entwicklung im Bereich der Arbeitssicherheit wird durch den Indikator TF2 abgebildet. Hierbei gibt die Kennzahl TF2 die Häufigkeit von Unfällen mit Arbeitszeitausfall und medizinischer Versorgung bezogen auf eine Million Arbeitsstunden an. Es werden sowohl alle Unfälle berücksichtigt, die zu einem Arbeitszeitausfall von mehr als 24 Stunden geführt haben, als auch solche, bei denen eine Behandlung erforderlich war, aber die Wiederkehr an den Arbeitsplatz innerhalb von 24 Stunden erfolgte. Die Unfallereignisse werden in systematischen Unfallanalysen behandelt, um die tiefliegenden Ursachen zu identifizieren und zu beheben. Alle Erste-Hilfe-Maßnahmen werden ebenso erfasst, dokumentiert und durch Abteilungsleiter und Sicherheitsfachkräfte analysiert. Hieraus werden Schwerpunkte und Maßnahmen abgeleitet. Zum Stand 31. Dezember 2022 ist an den Standorten der Verallia Deutschland AG, für die Kennzahl TF2 ein Wert von 2,6 zu verzeichnen. Dieser Stand an Unfällen mit Arbeitszeitausfall stellt eine deutliche Verbesserung zum Jahr 2021 (TF2 = 5,0) dar, liegt allerdings immer noch oberhalb der Erwartungen. Die Ursachenanalyse der Unfälle lässt erkennen, dass die Sensibilität für weitere Gefährdungen gestärkt werden muss. Nachfolgende Darstellung zeigt die Entwicklung des Indikators in Deutschland im Zeitverlauf. ![]() Forschung und Entwicklung Um unserem Anspruch bei Verallia Deutschland, nachhaltig bevorzugter Partner für unsere Kunden zu sein, gerecht zu werden, treibt die Forschung und Entwicklung (F&E) sowohl kontinuierliche Verbesserungsprozesse als auch spezielle Produktinnovationen voran. Als weitere integrative Bestandteile aller F&E-Projekte sind Verbesserungen bei der Arbeitssicherheit, der Ergonomie sowie beim Umweltschutz und die Erhöhung der Produktivität ebenso selbstverständlich wie die Kostenminimierung im Sinne von TCO (Total Cost of Ownership). Derartige Projekte werden unternehmensintern durch das Technische Zentrum in Kooperation mit den werksübergreifenden Kompetenzteams vorangetrieben oder in engem Kontakt mit Lieferanten, Kunden, Forschungseinrichtungen von Verallia sowie Hochschulen und entsprechenden externen Institutionen konzipiert. Bei der Verallia Deutschland AG ist ein Vorschlagswesen implementiert, über welches die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre Ideen zur Verbesserung der betrieblichen Abläufe einbringen können. Im Jahr 2022 konnten einige Innovationen realisiert werden. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Anzahl neuer Produkte der Verallia Deutschland AG: ![]() Energie Der Energieverbrauch (speziell der Verbrauch von Erdgas und Strom) stellt einen wesentlichen Kostenfaktor bei der Glasherstellung dar. Nicht nur deshalb stehen die Optimierung des Energieeinsatzes und die Reduzierung des Verbrauchs stets im Fokus der Verallia Deutschland AG. Der Gesamtenergieverbrauch der vier deutschen Werke bezogen auf die Hauptenergieträger belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 1,66 TWh (Vorjahr: 1,71 TWh). Der Krieg in der Ukraine, die geopolitischen Instabilitäten und weltweite Engpässe an Energieträgern und Rohstoffen sorgten im Berichtsjahr für Rekordbewertungen der Commodities an den Energiebörsen und für alle Werke der Verallia Deutschland AG zu stark gestiegenen Energiepreisen. Der Wegfall der russischen Energieimporte stellt für Deutschland und die EU eine große Herausforderung dar. Durch den Ausfall konnten die Füllstände der deutschen Gasspeicher nur zu Hochpreisen durch EU-Importe gefüllt werden. Auf dem Weltmarkt fehlen LNG-Terminals und Pipelines, um das Gas in Europa anzulanden und zu verteilen. Die Versorgungslücke kann geschlossen werden, wenn der Erdgasverbrauch europaweit um 20 % sinkt und gleichzeitig die Infrastrukturen ausgebaut werden. Die Energiepreise in Europa könnten auch mittel- und langfristig hoch bleiben. Das Aufrechterhalten der Versorgungssicherheit in Europa erfordert eine gesamteuropäische Strategie zum Ausbau und Betrieb der Gasinfrastrukturen. Für eine mögliche Gasmangellage ist die Verallia Deutschland AG in allen Werken vorbereitet, teilweise ist eine Substitution durch alternative Brennstoffe möglich. Zusätzlich hat der CO 2 -Preis für europäische Emissionszertifikate mittlerweile ein marktbestimmendes Preisniveau erreicht. Da sich die zukünftige Preisentwicklung daher schwer abschätzen lässt, überwacht die Verallia Deutschland AG die Preisentwicklungen kontinuierlich, sorgfältig und auf lange Sicht bedacht. Das im Jahr 2019 beschlossene Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) führt einen nationalen Zertifikatehandel für Brennstoffemissionen in Sektoren ein, die bis dato nicht vom EU-Emissionshandel erfasst waren. Alle in Verkehr gebrachten fossilen Brennstoffe nach Anlage 1 und 2 des BEHG werden mit einem CO 2 -Preis belegt. Der Gesetzgeber sieht ausdrücklich eine Vermeidung einer Doppelbelastung von bereits vom EU-Emissionshandel betroffenen Endverbrauchern vor. Verallia hat mit Lieferanten Vereinbarung zur Vermeidung der Doppelbelastungen getroffen. CHANCENBERICHT Chancenmanagement Sowohl durch interne als auch externe Faktoren können sich für das Unternehmen Chancenpotenziale ergeben. Diese werden bei der Verallia Deutschland AG regelmäßig identifiziert und bewertet. Ziel ist es, Chancen und Potenziale frühzeitig zu erkennen und für ein profitables Wachstum optimal zu nutzen. Sie sollen uns dabei unterstützen, unsere Unternehmensziele zu erreichen und langfristig erfolgreich zu sein. Im Rahmen des Chancenmanagements erfolgt durch den Vorstand und das Controlling ein systematischer Umgang mit diesen Chancen, wobei ein wesentlicher Bestandteil die Unternehmensplanung darstellt. Die regelmäßige Erfassung und Dokumentation der Chancen sollen deren Realisierung unterstützen. Einzelchancen Strategie und Makroökonomie Der seit einiger Zeit verstärkt festzustellende Trend hin zu mehr Glasverpackungen in Deutschland wird vermehrt durch Marktstudien bestätigt. Glas als Werkstoff wird zunehmend als ökologisch vorteilhaft wahrgenommen. Neben der Substitution von anderen Verpackungsmaterialien im Einwegbereich, wie beispielsweise bei Food, ist ein deutlicher Trend zu Glas auch bei Mehrwegsystemen für Getränke festzustellen. Zusätzlich flankiert wird dieser Trend durch politische Zielsetzungen zugunsten von mehr Kreislaufwirtschaft. Chancen ergeben sich daraus insbesondere für den Bereich nicht-alkoholische Getränke sowohl bei den etablierten Pool-Mehrweg-Systemen als auch für kundenindividuelle Mehrwegsysteme. Zudem werden aufgrund der vollständigen Recyclingfähigkeit Glasverpackungen insgesamt bevorzugt. Bedingt durch den Ukraine-Krieg ist eine erhöhte inländische Nachfrage nach Glas spürbar, da Lieferanten aus Osteuropa teilweise ausfallen. Sollte dieser Effekt eine konjunkturell bislang nur leicht gesunkene Nachfrage nach Glasverpackungen überwiegen, so könnte Verallia Deutschland als lokaler Hersteller davon profitieren und Absatzmengen sichern. Durch die Börsennotierung der obersten Muttergesellschaft Verallia SA kann die Unternehmensgruppe ihre Wahrnehmung bei den Kunden und Partnern verbessern und es kann ihr mehr Flexibilität geben, um künftige Wachstumschancen zu nutzen. D.h. das Börsenlisting ermöglicht, das Image eines Unternehmens sowohl national als auch international zu stärken und zu festigen sowie einen neuen Status zu erlangen, der seine Stabilität untermauert, Offenheit gegenüber der Außenwelt und Expansionsfähigkeit unter Beweis stellt. Der Aktienmarkt kann auch die Finanzierung der Entwicklungsprojekte des Unternehmens erleichtern und das Unternehmen kann seine Finanzierungsquellen diversifizieren. Erste Auswirkungen zeigen sich in einem niedrigeren Refinanzierungssatz. Operatives Geschäft Im Bereich der Glasherstellung und -fertigung werden Chancen insbesondere darin gesehen, weiter die Kosten zu senken und gleichzeitig die Produktqualität zu verbessern. Durch Fokussierung auf die regionalen Kundenbedürfnisse sehen wir weiteres Potenzial. Einen wesentlichen Beitrag leistet dazu unser Produktionssystem VIM (Verallia Industrial Management). Durch Benchmarking und Erfahrungsaustausch zwischen den Verallia Werken weltweit, durch systematisches Nutzen von Verbesserungswerkzeugen und detaillierten Verlustanalysen können neue Lösungen identifiziert sowie weitere Verbesserungspotenziale sichtbar gemacht werden. Konkrete Potenziale werden zum Beispiel durch eine verbesserte Auslastung der Wannen und Linien, in einer Effizienzsteigerung sowie in weiteren Prozessoptimierungen gesehen. Ferner bringt uns die Arbeit mit dem Produktionssystem VIM nachhaltig auf ein besseres Qualitätsniveau zum Vorteil der Kunden. Die steigenden Energie- und Rohstoffkosten können als Chance gesehen werden, den Glasprozess neu zu durchdenken, um eine nachhaltige Zukunft für Glas zu sichern. Einen sehr entscheidenden Kostenfaktor stellt der Energiebereich dar. Nicht nur der Energieverbrauch bzw. die weitere Nutzung von Abwärmemengen, sondern auch die Verbrauchsstrukturen mit Jahresnutzungsstunden, der maximalen Leistungsaufnahme und die daraus resultierenden Netznutzungsentgelte stellen nicht nur Risiken, sondern auch Chancen für unser Unternehmen dar. Wenn hier noch weitere Einsparungen realisiert werden können, ergeben sich daraus positive Effekte für das Unternehmen. Die Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001:2018 in allen deutschen Werken bestätigt, dass ein professionelles Energiemanagement implementiert ist, in dessen Fokus auch die ständige Suche und Hebung weiterer Verbesserungspotenziale liegt. Zu nennen sind zum Beispiel die konsequente Weiterverfolgung der Abwärmeverwertung, wie das Projekt der zwei Gemengevorwärmer am Standort Bad Wurzach oder die kontinuierliche Verbesserung der Effizienz in unserer Drucklufterzeugung. Diese Potenziale zu heben, ist gleichbedeutend mit einer Verbesserung unseres CO 2 -Fußabdruckes, was wiederum einen wichtigen Kostenfaktor darstellt. Die Verallia Deutschland AG versucht möglichst viel Recyclingglas am Markt zu beschaffen und hat Verträge mit Lieferanten vereinbart. Mehr Recyclingglas bedeutet weniger Rohstoffeinsatz, weniger Energieeinsatz, weniger Treibhausgasemissionen und somit mehr Klima- und Ressourcenschutz. Die technologieoffenen, globalen Anstrengungen der Verallia Gruppe, eine alternative Beheizung der Schmelzwannen fernab von fossilen Brennstoffen zu realisieren, führen zu aktiv verfolgten Projekten sowohl Biogas wie auch Kokereigas an den Schmelzwannen einzusetzen, um damit den CO 2 -Ausstoß zu senken. Im Bereich des Qualitätsmanagements nimmt die Rohstoffqualität, vor allem die Qualität des Recyclingglases, einen wichtigen Stellenwert ein. In Bezug auf die Aufbereitung von Recyclingglas können durch verbesserte Technologien ein erhöhter Einsatz und eine höhere Energieeinsparung erreicht werden. Aber auch bei allen anderen Rohstoffen können Qualitätsverbesserungen deutliche Beiträge für die Steigerung des Unternehmensergebnisses leisten. Personal und Soziales Auch im Jahr 2022 stellen sich Chancen und Möglichkeiten im Bereich Personal und Soziales dar. Ein wichtiges Potenzial bleibt hierbei wieder die Gesunderhaltung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit verschiedenen Einzelaktionen, aber auch langfristigen Initiativen arbeitet die Verallia Deutschland AG daran, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund bleiben. Ein wichtiger Aspekt ist die sichere und ergonomisch optimale Gestaltung von Arbeitsplätzen im Bereich der Produktion genauso wie bei den Arbeitsplätzen der Verwaltung. Berufsbezogene Krankheiten sollen so verhindert und bestehende Probleme aufgefangen werden. Daneben liegt ein weiterer Fokus auf vielen verschiedenen Themen rund um das Thema "Gesundheit und Wohlbefinden" im Allgemeinen, die konzernübergreifend, aber auch standortspezifisch durchgeführt werden. Die große Bandbreite an Maßnahmen stärkt darüber hinaus auch die Arbeitgeber-Marke der Verallia Deutschland AG. Innovation in allen Bereichen, besonders in den Bereichen Technik und Vertrieb sind wichtige Pfeiler des Erfolgs der Verallia Deutschland AG. Sie sind nicht zuletzt möglich durch das Mitwirken unserer Mitarbeiter in den unterschiedlichsten Bereichen. Ein wesentlicher Bestandteil ist hierbei das betriebliche Vorschlagswesen, das neben technische Verbesserung auch einen großen Fokus auf die innovative Gestaltung von Abläufen und Prozessen in allen Bereichen hat. Die Verallia Deutschland AG unterstützt die Fähigkeit zur Innovation zusätzlich durch zielgerichtete Einarbeitungs-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsprozesse. Mit dem Verallia Industrial Management und einer strukturierten Personalentwicklung hat das Unternehmen die Möglichkeit systematisch die Qualifikation zu erfassen, Qualifikationslücken zu identifizieren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern passgenaue Maßnahmen zu vermitteln, die für aktuelle und zukünftige Aufgaben wichtig sind. Dabei spielen neben externen Maßnahmen zunehmend interne Weiterbildungsprogramme eine wichtige Rolle. Mitarbeiterwissen zu erhalten, zu teilen und zu verbessern - vom Auszubildenden bis zur langjährigen Fach- oder Führungskraft ist dabei auch ein wichtiger Bestandteil eines attraktiven Personalmarketings. Umwelt, Gesundheit, Sicherheit Chancen ergeben sich auch durch das zunehmend in den Fokus rückende Thema Nachhaltigkeit. Diese Thematik wird auf allen Ebenen der Politik, vom Handel, bei unseren Kunden und wesentlich von Verbrauchern sowie Umwelt- und Verbrauchervereinigungen diskutiert. Hier kann sich Glas besonders als Werkstoff mit seiner Recyclingfähigkeit, in sich permanent optimierenden und energiesparenden geschlossenen Kreisläufen und mit seinen zahlreich vorhandenen natürlichen und regionalen Rohstoffen hervorheben. Zwischenzeitlich wurde neben dem Anschluss und der Lieferung von Abwärme unseres Werkes Neuburg an das Nahwärmenetz zur Reduzierung der erforderlichen Energiemenge, u.a. bei regionalen Industriebetrieben, auch der Einsatz von nicht aufbereitetem Biogas positiv getestet werden. So konnten in einem europaweit einzigartigen Versuch bis zu 50 % Biogas direkt zur Befeuerung einer Wanne eingesetzt werden. Auch wenn eine Dauerverwendung von Biogas derzeit wirtschaftlich noch nicht sinnvoll ist, so bestehen in Abhängigkeit der makroökonomischen und politischen Rahmenbedingungen Chancen, dieses Biogas künftig einzusetzen. Außerdem zeichnet sich die Herstellung von Glasverpackungen durch ihre arbeitsplatzsichernde und soziale Komponente aus. Aber nicht nur durch die Herstellung von Glas, sondern auch durch innovatives Design und konzeptionelle ökonomische Auswahl von anderen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzten Materialien, wie beispielsweise Verschlüssen, Etiketten und Umverpackungen, die bis zum Verbraucher benötigt werden, lassen sich nachhaltige Verbesserungen erzielen. Diese nachhaltigen Verpackungskonzepte werden durch gezielte Kundenberatung und Engineering von einem speziell geschulten Team entwickelt, um den gestiegenen Bedarf an nachhaltigen Produkten zu erfüllen und somit Chancen für neue Glasanwendungen zu generieren. RISIKOBERICHT Das unternehmerische Handeln im nationalen und internationalen Umfeld setzt die Verallia Deutschland AG einer Vielzahl von Risiken aus. Der Erfolg des Unternehmens wird wesentlich durch das frühzeitige Erkennen dieser Risiken sowie einem bewussten Umgang mit ihnen beeinflusst. Durch das implementierte Risikomanagementsystem (RMS) wird ein vorausschauendes Handeln sichergestellt. Die Identifizierung und transparente Darstellung der Risiken sowie die getroffenen Steuerungsmaßnahmen sind die Basis für die langfristige Sicherung des Unternehmens und seiner erfolgreichen Weiterentwicklung in der Zukunft. Die Risikopolitik ist an die Geschäftsstrategie angepasst. In ihrem Rahmen werden kontinuierlich Vorkehrungen getroffen, um Risiken möglichst zu vermeiden oder zu minimieren. Die Risikostruktur setzt sich aus branchenspezifischen Risiken, die die Mitbewerber im Behälterglasgeschäft gleichermaßen betreffen, und aus individuellen Risiken der Verallia Deutschland AG zusammen. Beschreibung der wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems Unter Risikomanagement versteht die Verallia Deutschland AG nachvollziehbare und systematische Vorgehensweisen zur Identifizierung, Bewertung, Überwachung und Steuerung von potenziellen Risiken sowie die Auswahl und Umsetzung von Maßnahmen zur Risikohandhabung und -verringerung. Verallia Deutschland hat ein umfassendes RMS implementiert, um Risiken frühzeitig erkennen und in Abwägung mit den entsprechenden Chancen beurteilen, minimieren und steuern zu können. Das RMS der Verallia Deutschland AG ist in die allgemeine Unternehmenssteuerung integriert, wird kontinuierlich weiterentwickelt und setzt sich im Wesentlichen aus den folgenden Elementen zusammen: scrollen
Diese Bestandteile des RMS dienen der Steuerung und Überwachung der Geschäftsprozesse. Darüber hinaus nutzt die Konzernleitung ihre umfassende Kenntnis der Märkte. Diese beruht auf langjährigen Kontakten zu Kunden, Lieferanten und Verbänden. Außerdem verfolgt Verallia das Ziel einer kontinuierlichen Sensibilisierung der Fach- und Führungskräfte für das Risikomanagement, u. a. durch Online- Schulungen. Das Produktionssystem VIM (Verallia Industrial Management) bildet den Rahmen für die Handlungsabläufe im gesamten Unternehmen ab. Alle Prozesse wurden hinsichtlich ihrer Teilhabe an den fünf Säulen EHS (Umwelt, Gesundheit, Sicherheit), Qualität, Supply Chain, Leistung und Team durchleuchtet und in einem Managementhandbuch zusammengeführt. Kontinuierliche Verbesserungen der Abläufe und Anpassungen an Veränderungen des Marktes sowie der Kundenanforderungen, der gesetzlichen Vorgaben und sicheren Arbeitsabläufe sind die Grundelemente eines zielorientierten Managementsystems. Das IKS der Verallia Deutschland AG ist in das konzernweite Verallia IKS eingebettet, das auf den Referenzrahmen für Prinzipien der internen Kontrollen der französischen Finanzmarktaufsicht Bezug nimmt und darauf abzielt, die wesentlichen Risiken zu beherrschen. Im ,Referenzhandbuch Interne Kontrolle' sind die grundsätzlichen Ziele je Prozess und die zugehörigen organisatorischen Anforderungen dargestellt. Daraus abgeleitet werden je Prozess mögliche Prozessrisiken aufgezeigt und deren etwaige Ursachen beschrieben. Ergänzend werden mögliche Kontrollen zur Risikoabdeckung dargestellt. Prozessorganisation, -risiken und -kontrollen müssen anschließend durch die jeweiligen Einheiten evaluiert und an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Es handelt sich hierbei um einen fortgesetzten und dauerhaften Prozess mit mehreren Schritten, der die Ausübung der internen Kontrollen kontinuierlich verbessert. Auf Ebene der Verallia Deutschland AG wurden die individuellen Risiken identifiziert, dokumentiert und priorisiert. Dazu wurde eine Übersicht über mögliche Risikokategorien erstellt. Für jede Risikokategorie wurden Verantwortliche benannt und die verfügbaren Unterlagen zur Risikoidentifizierung, -bewertung und -kommunikation zusammengestellt. Maßnahmen der kurzfristigen und langfristigen Risikosteuerung, die Verantwortlichkeiten, ein ggf. möglicher finanzieller Einfluss sowie der Bedarf einer Investition sind je Risiko angegeben. Diese Risikobewertung ist eingebettet in das konzernweite Risikomanagementsystem der Verallia Gruppe. Initiiert durch Verallia werden umfassende Self-Assessments konzernweit durchgeführt, bei denen sich die einzelnen Einheiten anhand von umfangreichen Fragebögen selbst bewerten. Die Aussagen im Rahmen der Self-Assessments werden teilweise durch prozessunabhängige Personen in Audits validiert. Durch interne und externe Audits werden einzelne Bestandteile des Risikomanagementsystems regelmäßig überprüft. Das Risikomanagementsystem ist konzernweit implementiert. Damit werden Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Einhaltung aller maßgeblichen rechtlichen Vorschriften getroffen. Unser Anspruch ist es, den durch die Audits bestätigten hohen Standard zu halten, neue Entwicklungen zu antizipieren und noch besser zu werden. ![]() Auf der Basis des oben dargestellten Risikomanagementsystems identifiziert und bewertet die Verallia Deutschland AG die verschiedenen strategischen und operativen Risiken. Ziel ist die Sicherstellung einer nachhaltig positiven Unternehmensentwicklung. Das Risikomanagementsystem dient insbesondere dazu, mögliche Gefahren für die Erreichung der Unternehmensziele bereits im Vorfeld zu minimieren. Hierbei werden alle im jeweiligen Geschäftsfeld liegenden Chancen sachgerecht gegen Gefahrenpotenziale abgewogen, anhand der Analyse bewertet und entsprechende Maßnahmen identifiziert und umgesetzt. Wesentliche Datengrundlage des Verallia Deutschland Risikomanagements ist das monatliche Berichtswesen, das detailliert sämtliche Umsatzpositionen, Aufwandsarten sowie Vermögens- und Finanzierungskomponenten quantitativ und qualitativ darstellt. Die einzelnen Positionen werden mit der Planung abgeglichen und einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen. Etwaige Abweichungen werden analysiert und kommentiert. Dadurch wird eine regelmäßige und frühzeitige Information über maßgebliche Risiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens, insbesondere den Umsatz und das EBITDA, wesentlich beeinflussen, gewährleistet. Die Risikoüberwachung und -steuerung wird grundsätzlich auf Vorstandsebene ausgeübt. Im Einzelnen werden für alle relevanten Risiken Verantwortliche festgelegt. Dabei hängt die hierarchische Ebene der Verantwortlichkeit von der Bedeutung des jeweiligen Risikos ab. Die Einhaltung von Gesetzen, die Achtung der eigenen Werte sowie die korrekte Anwendung interner Regeln und Richtlinien haben für die Verallia Deutschland AG zentrale Bedeutung. Das global aufgebaute Compliance-Programm der Verallia Gruppe vernetzt Programme für Wettbewerbs-, Korruptions- sowie Sanktionsrecht, interne Audits und interne Kontrollen sowie ein Verfahren zur Meldung von Regelverstößen, das anonyme elektronische Meldungen ebenso zulässt wie Meldungen über die Hierarchieebene bzw. Vertrauenspersonen (Whistleblowing). Das Compliance-Programm ist ein wesentlicher Bestandteil des implementierten Risikomanagementsystems. ![]() Einzelrisiken Durch die transparente Aufbereitung der Einzelrisiken kann die Risikosituation angemessen gesteuert werden. Die Risiken sind in Kategorien gegliedert. Ihre Darstellung erfolgt als Bruttobetrachtung, d. h., es werden die Risiken vor dem Ergreifen von Risikobegrenzungsmaßnahmen sowie die entsprechenden Maßnahmen separat dargestellt und beurteilt. Die Einschätzung der Risiken erfolgt zum Bilanzstichtag und ist grundsätzlich auf ein Jahr ausgelegt. Bei der Verwendung eines abweichenden Zeitraums wird explizit darauf hingewiesen. Strategie und Makroökonomie Als hauptsächliches Markt- und Absatzrisiko gelten anhaltende Substitutionseffekte in einigen Bereichen der Getränke- und Lebensmittelindustrie. Zu nennen ist hier die Verwendung von Getränkedosen, PET-Flaschen oder auch Kunststoffverpackungen im Bereich Lebensmittel. Während generell weiterhin ein Trend hin zu Glas erkennbar ist, scheinen manche Verbraucher in Teilsegmenten, wie z.B. Mineralwasser oder Gemüsekonserven, aus Preisgründen wieder zurück zur Kunststoffalternative zu tendieren. Im Bereich Wein und auch Lebensmittel haben die Ernteergebnisse, die nur schwer prognostizierbar sind, einen Einfluss auf den Absatz. Die Ernteerträge bei Wein in Deutschland waren 2022 überdurchschnittlich. Im Bereich Lebensmittel eher durchschnittlich. Der Krieg in der Ukraine hat zu stark steigenden Energiekosten geführt, welche an Kunden weitergegeben werden müssen. Dies wiederum führt zu Inflation für Endverbraucher, die am Ende zu Kaufzurückhaltung führen könnte. Demgegenüber steht aber eine erhöhte inländische Nachfrage nach Glas, durch den Wegfall von Importmöglichkeiten aus Osteuropa. Die Beurteilung der zukünftigen Marktentwicklung gestaltet sich schwierig und wird deshalb als zentrales Risiko betrachtet, da durch die relativ langen Wannenlaufzeiten kurzfristige Steuerungsmaßnahmen nur sehr begrenzt möglich sind. Kurzfristig bestehen risikoreduzierende Maßnahmen darin, den Produktionsplan und die Kapazitäten den aktuellen Entwicklungen des Auftragseingangs anzupassen. Langfristig ist die Verallia Deutschland AG bemüht, mit vielen Kunden dauerhafte Entwicklungspartnerschaften einzugehen. Außerdem besteht durch die langen Laufzeiten von Investitionen das Risiko, dass innerhalb der geplanten Lebenszeit der Investitionen ein vorher nicht kalkulierbarer Nachrüstungsaufwand oder teilweiser Produktionsausfall anfällt. Besonders bei der Thematik Umwelt und Umweltauflagen ist ein solcher Sachverhalt denkbar. Deshalb wird im Bereich Umwelt durch interne Prozesse sichergestellt, dass sämtliche Investitionen die geltenden Vorschriften erfüllen. Finanzen Ausfallrisiken Wie in den Vorjahren muss grundsätzlich mit Liquiditätsproblemen bei einzelnen Kunden gerechnet werden. Das könnte für die Verallia Deutschland AG dazu führen, dass im Einzelfall Zahlungen verspätet oder nicht eingehen. Derzeit ist jedoch nicht erkennbar, dass hierdurch die Liquidität ernsthaft gefährdet werden könnte (siehe Liquiditätsrisiken). Die stabile Kundenstruktur wirkt einer hohen Unsicherheit bezüglich der individuellen Ausfallrisiken entgegen. Maßnahmen zur Minimierung der Ausfallrisiken werden mithilfe von Kreditversicherungen, angepassten Zahlungsbedingungen, stringenter Einhaltung von Limits und monatlichen Einzelbeurteilungen durchgeführt. Außerdem wird für einen Großteil der Forderungen echtes Factoring durchgeführt. Erfahrungsgemäß entstehen aus den verbleibenden Ausfallrisiken bei der Verallia Deutschland AG nur minimale Schäden. Abhängig von der jeweiligen Ernte und dem Konsumverhalten der Endverbraucher ergibt sich zudem allgemein eine kundenseitige Saisonalität. Dieses Risiko wird jedoch durch das breite Produktsortiment erheblich reduziert. Liquiditätsrisiken Die Verallia Deutschland AG ist seit 2015 im Wesentlichen über langfristige Darlehen innerhalb der Verallia Gruppe finanziert, entweder Euribor-basiert bei gleichzeitig weitgehender Zinssicherung oder mit festem Zinssatz. Durch die externe Finanzierung der Verallia Gruppe am Finanzmarkt, ist die Verallia Deutschland AG in diesem Punkt weitgehend abhängig von der Beurteilung der Verallia Gruppe insgesamt. Die gewährten Darlehen und die Anbindung an den Verallia Cashpool garantieren die für den normalen Geschäftsverlauf notwendige Liquidität. Es existieren derzeit ca. 8,3 Mio. Euro nicht ausgenutzte Kreditlinien. Zinsänderungsrisiken Im Jahresverlauf entwickelten sich die gewichteten langfristigen internen Zinssätze wie im Folgenden dargestellt. Der Zinsverlauf spiegelt das im Berichtsjahr leicht gestiegene Zinsniveau der langfristigen konzerninternen Euro-Darlehen wider. ![]() Im Bereich der Pensionsrückstellungen existieren ebenfalls Zinsänderungsrisiken. Wertminderungsrisiken Bei negativen Entwicklungen bei Tochterunternehmen können außerplanmäßige Abschreibungen des Buchwerts der Beteiligungen oder Wertberichtigungen auf Forderungen und Ausleihungen im Einzelabschluss der Verallia Deutschland AG erforderlich werden. Positive Entwicklungen der Tochterunternehmen können bei der Verallia Deutschland AG zu einer ergebniswirksamen Rücknahme von in Vorjahren erfassten dauerhaften Wertminderungen und über den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag somit unmittelbar zu einem Zahlungsmittelabfluss führen. Die momentanen Rahmenbedingungen für unsere Tochterunternehmen sowohl in Russland als auch in der Ukraine sind kriegsbedingt schwierig. Während die Ukraine derzeit u.a. insgesamt starke wirtschaftliche Einbußen hinnehmen muss, ist in Russland insbesondere die weitere Rechtslage und deren Umsetzung unsicher. Wir gehen allerdings davon aus, dass sich dieser Zustand mittel- bis langfristig wieder normalisieren sollte und sehen daraus abgeleitet die derzeit bilanzierten Beteiligungsbuchwerte als nachhaltig an. Währungsrisiken Die Unternehmensbeteiligungen in Russland und der Ukraine und auch die nachträglichen Kapitalerhöhungen wurden in Euro finanziert und belasten dementsprechend die Verschuldung der Verallia Deutschland AG. Mögliche Ausschüttungen der Unternehmensbeteiligungen unterliegen ebenfalls Währungsrisiken. Derivate Zur Absicherung des Zinsrisikos aus variabel verzinslichen konzerninternen Finanzverbindlichkeiten wurde ein Zinscap abgeschlossen. Darüber hinaus werden Preisänderungsrisiken im Energiebezug (schwebende Geschäfte) durch derivative Finanzinstrumente abgesichert. Hierzu werden als Instrumente marktgängige Swap- und Termingeschäfte angewandt. Risiken im Rechnungslegungsprozess Im Bereich der Rechnungslegung stellt die Nichteinhaltung rechtlicher Vorgaben und Verpflichtungen ein prinzipielles Risiko dar. Spezielle rechnungslegungsbezogene Risiken können zum Beispiel aus dem Abschluss ungewöhnlicher oder komplexer Geschäfte resultieren. Außerdem sind durch bestehende Ermessensspielräume beim Ansatz und bei der Bewertung von Bilanzpositionen sowie durch die Übertragung rechnungslegungsspezifischer Aufgaben auf einzelne Mitarbeiter weitere Risiken denkbar. Diese Risiken werden durch das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den (Konzern-)Rechnungslegungsprozess abgedeckt. Energie Die Verallia Deutschland AG hat auch im Geschäftsjahr 2022 Maßnahmen zur Begrenzung der Risiken aus Steigerungen der Energiekosten durch Abschluss von Tranchen- und Portfolioverträgen, mit Möglichkeiten zur frühzeitigen Sicherung, ergriffen. Die Energiewende in Deutschland zieht auch für die Industrie in einigen Preiskomponenten spürbar erhöhte Kosten und damit auch Risiken nach sich. Steigerung und Förderung des Anteils erneuerbarer Energien und von Alternativenergien, neue und höhere Umlagen sowie gestiegene Regelkosten verteuern auf lange Sicht die eingesetzte Energie. Der Krieg in der Ukraine, die geopolitische Instabilitäten und weltweite Engpässe an Energieträgern, Rohstoffen und Waren sorgten Ende 2022 für Rekordbewertungen der Commodities an den Energiebörsen. Eine Beruhigung der Märkte ist nicht absehbar. Insbesondere die sich stark ändernde gesetzliche Situation, zum Beispiel das Brennstoffemissionshandelsgesetz sowie gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen auf dem CO 2 -Markt werfen viele Fragen und Unsicherheiten auf. Verallia Deutschland bereitet sich darauf vor, in Zukunft verschiedenen neuen regulatorischen Vorschriften unterworfen zu sein. Dabei zeigen sich weniger verlässliche und planbare gesetzliche Regelungen als besonders kritisch. Von steigender Bedeutung ist die ausreichende Verfügbarkeit von CO 2 -Emissionsrechten. Bei den CO 2 -Emissionsrechten setzt sich die vorhandene Unterdeckung durch kostenlos zugeteilte Zertifikate fort. In dem Maße, in dem zum Stichtag eine Unterdeckung an CO 2 -Emissionsrechten vorliegt, besteht ein entsprechendes Risiko in Bezug auf deren Wertentwicklung, das entsprechend in der Bilanz des Verallia Deutschland Konzerns abgebildet wurde. Auf Ebene der Verallia Gruppe ist im Rahmen des Risikomanagementsystems durch eine vorwärtsgerichtete Sicherung aller CO 2 -Emissionsrechte die Versorgung mit CO 2 -Emissionsrechten für die kommenden Jahre gewährleistet. Dies wurde bei der Rückstellungsbewertung entsprechend berücksichtigt. Recht und Steuern Energie Das im Zuge des Klimawandels veröffentlichte Maßnahmenpaket "Fit for 55" der Europäischen Kommission wird in einer Vielzahl an neuen Regularien und Verordnungen Einzug in die deutsche Gesetzgebung halten. Veränderte Rahmenbedingungen zur Besteuerung von Energieträgern, zum Erhalt von Rückerstattungen für die energieintensiven Industrien und die Überarbeitung von Förderrichtlinien müssen intensiv verfolgt und auf Ihre Konsequenzen hin überprüft werden. Die Klimaschutzgesetze des Bundes und der Länder definieren schon jetzt diverse energetische Ansprüche an (Bestands-)Nicht- wohngebäude. Das im Jahr 2019 beschlossene Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) führt einen nationalen Zertifikate Handel für Brennstoffemissionen in Sektoren ein, die bis dato nicht vom EU-Emissionshandel erfasst waren. Alle in Verkehr gebrachten fossilen Brennstoffe werden nach Anlage 1 und 2 des BEHG mit einem CO 2 -Preis belegt. Der Gesetzgeber sieht ausdrücklich eine Vermeidung einer Doppelbelastung von bereits vom EU-Emissionshandel betroffenen Endverbrauchern vor. Die Verallia AG hat Lieferantenvereinbarungen abgeschlossen, um Doppelbelastungen zu vermeiden. Weitere rechtliche Risiken werden im Bereich der individuellen Netzentgelte identifiziert. Änderungen der Regelungen und Voraussetzungen zum Erhalt der individuellen Netzentgelte sollten stets verfolgt und überprüft werden. Die regulatorischen und rechtlichen Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen im Energiesektor erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit. Diverse gesetzliche Änderungen führen darüber hinaus dazu, dass die Bewertung und Einstufung z.B. von Verträgen mit Netzbetreibern und Lieferanten tendenziell unsicherer werden. Auch technische und organisatorische Maßnahmen aus rechtlichen Rahmenbedingungen müssen frühzeitig erkannt und umgesetzt werden. Des Weiteren werden gesetzliche Anforderungen und Rahmenbedingungen im Bereich Energie immer komplexer, unsicherer und sind häufig schlecht oder nur kurzfristig planbar. Sonstiges Die Verallia Deutschland AG betreibt ein Risikomanagement, das sämtliche, auch rechtlichen Risiken betrachtet. Als sonstige rechtliche Risiken werden insbesondere gesehen: mögliche Compliance-Verstöße gegen Gesetze und Richtlinien, wie z.B. Korruption oder Embargoverstöße sowie etwaige Haftungsfälle bei ungenügender Produktqualität. Hiergegen getroffene Risikosteuerungsmaßnahmen sind z. B. der Aufbau einer Compliance-Struktur, Erlass verschiedener Compliance-Richtlinien und Investitionen in die Qualitätskontrolle. Zudem werden die Risiken, wenn möglich, durch Versicherungen und Rückstellungen abgedeckt. Im Bereich Steuern können falsche Gesetzesinterpretationen und daraus resultierende fehlerhafte Angaben und Erklärungen zu Risiken führen. Dem wird durch fortlaufende Mitarbeiterschulungen und bei Bedarf dem Hinzuziehen von externen Beratern entgegengewirkt. Personal und Soziales Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Verallia Deutschland AG sind motivierte und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit mehreren Jahren stellt die Neu- und Nachbesetzung von offenen Positionen durch den Fachkräftemangel bereits ein Risiko dar, dem das Unternehmen durch einen Fokus auf Personalmarketingmaßnahmen sowohl für bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch für potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten begegnet und eine attraktives Arbeitgeberbild vermittelt. Die Effekte der Covid-19-Pandemie waren im Jahr 2022 erneut spürbar und die Anzahl sowohl erkrankter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch solche in Quarantäne war eine Herausforderung für die Personaleinsatzplanung der Werke. In der Hauptverwaltung konnten zumindest Abwesenheiten aufgrund von Quarantäne Anordnungen durch die Nutzung von Mobile Office abgepuffert werden. Die Maßnahmen, die die Verallia Deutschland AG zum Schutz der Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewählt hat, halfen dem Unternehmen die pandemische Lage gut zu bewältigen und wurden im Laufe des abgelaufenen Geschäftsjahres immer wieder an den aktuellen Stand der Pandemie angepasst. Die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber zu präsentieren ist ein wichtiger Aspekt - sowohl für bereits rekrutierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzusprechen. Nach den Lockerungen der Corona-Verordnungen der Länder und der Verbesserung des allgemeinen Infektionsgeschehens konnten im Jahr 2022 auch wieder vermehrt verschiedene Maßnahmen mit Eventcharakter geplant und umgesetzt werden, die hohe Zustimmung erzielten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern positiv im Gedächtnis blieben. Mitarbeiterbindung und das Vermeiden von unerwünschter Fluktuation werden vor dem bereits erwähnten schwierigen Arbeitsmarkt weiter wichtig bleiben. Wie auch in den Vorjahren nimmt die Verallia Deutschland AG das Thema ernst und führt es als Teil der Personalstrategie. Neben Maßnahmen, die neben Entgelt auch vielen nicht-monetäre Bestandteile enthalten (Fahrradleasing, Mitarbeiterrabatte, etc.) ist auch die systematische Erhebung des Commitments in Mitarbeiterbefragungen wichtig und deren detaillierte Aufarbeitung mit entsprechenden Aktionsplänen. Die Erhöhung der Zufriedenheit am Arbeitsplatz und der Einsatzbereitschaft sollen so passgenau und nachhaltig verbessert werden. Seit jeher sind Gesundheit und Arbeitssicherheit für die Verallia Deutschland AG Unternehmenswerte, die wir aktiv leben und stetig verbessern wollen. Durch verschiedenste Maßnahmen und Angebote sowohl werksübergreifend als auch werkspezifisch aus den Bereichen Gesundheit, Arbeitssicherheit, Weiterbildung und Work-Life-Balance werden die Mitarbeiter unterstützt, um sich den verändernden Herausforderungen stellen zu können. Ähnlich wie die Besetzung der offenen Positionen allgemein, ist und bleibt die Besetzung der Ausbildungsstellen ein wichtiges Thema. Auch hier sind die Standorte gefragt, über Personalmarketingmaßnahmen Auszubildende zu finden und wo möglich über die Ausbildung hinaus an das Unternehmen zu binden. Neben der Präsenz auf Messen, ist die Präsenz in der lokalen Gemeinde bei Schulen, Veranstaltungen o.ä. ein wichtiger Baustein für das Personalmarketing der Ausbildungsstellen. Im Hinblick auf die bestehenden Pensionsverpflichtungen und deren Wertigkeit liegen die Risiken bei den versicherungsmathematischen Annahmen, zum Beispiel bei sinkenden Zinssätzen, höherer Lebenserwartung von Versorgungsberechtigten oder steigender Inflation. Umwelt, Gesundheit und Sicherheit Praktizierter Umweltschutz geht weit über die Einhaltung rechtlicher Verpflichtungen hinaus. Die Verallia Deutschland AG war schon früh Vorreiter in der Behälterglasbranche im Bereich der Rauchgasreinigung. Die kontinuierliche Verbesserung nachteiliger Umweltauswirkungen in allen Bereichen und dadurch die Minimierung der Umweltrisiken werden durch Umweltschutzprogramme in den Werken umgesetzt. Die Umweltziele enthalten Werte, die die genehmigten Grenzwerte noch unterschreiten. Bestätigt werden die Anstrengungen im Umweltschutz durch die erfolgreiche Zertifizierung der Werke in Deutschland nach DIN EN ISO 14001. Den Anspruch der Nachhaltigkeit und die ständige Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten zur verantwortungsvollen Nutzung aller Ressourcen hat die Verallia Deutschland AG mit den vier Standorten in Deutschland durch die erfolgreiche Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 bewiesen. Ein professionelles Energiemanagement leistet einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Die Standorte der Verallia Deutschland AG sind historisch gewachsen, mit teilweise unterschiedlicher Nutzung in der Vergangenheit. Durch diese Situation sind bisher unbekannte Risiken für das Unternehmen sowie die Umwelt und damit verbundene Verpflichtungen nicht auszuschließen. Durch eine regelmäßige Abstimmung mit zuständigen Behörden wird ein wichtiger Beitrag zur Eingrenzung der Risiken geleistet. Operatives Geschäft Das Produktportfolio ist mit den Getränkebereichen Bier, Wein/Sekt, alkoholfreie Getränke und Spirituosen sowie dem Lebensmittelsegment breit aufgestellt. Dadurch bestehen keine strukturellen Abhängigkeiten von einzelnen Markt- und Absatzbereichen. Inflationsrisiken können sich jedoch unterschiedlich auswirken. Während bei einigen Produktgruppen nur innerhalb der Segmente Verschiebungen passieren können (z.B. billiger Wein statt teurem Wein), die keine Auswirkungen auf den Glasabsatz insgesamt haben, kann es bei anderen Produktgruppengruppen (vgl. z.B. Einweg-Mineralwasser versus Glas-Mehrweg) durchaus Substitutionseffekte ergeben. Eine Gas- und/oder Strommangellage, die zu einem Stopp der Fertigung führen würde, hätte jedoch unmittelbar direkte Auswirkungen auf den Absatz. Zur Herstellung unserer qualitativ hochwertigen Produkte benötigen wir in unseren Geschäftsprozessen Rohstoffe, Energie, komplexes technisches Equipment, spezifische Dienstleistungen sowie Frachtkapazitäten, bei deren Bezug wir Marktpreis-, Liefer- und Qualitätsrisiken ausgesetzt sind. Liefer- und Marktpreisrisiken begegnen wir durch gezieltes Beschaffungsmanagement bzw. durch mittel- und langfristige Lieferverträge, wodurch wesentliche Liefer- und Preisrisiken verringert werden. Darüber hinaus verwenden wir in wichtigen Verträgen Preisgleit- bzw. Indexregelungen, um uns gegen Marktpreisrisiken abzusichern. Nachfragebedingte Lieferengpässe auf Seiten unserer Lieferanten können bei fehlenden Ausweichmöglichkeiten zu Produktionsstillständen und eigenen Lieferverzögerungen mit negativen Auswirkungen auf das Ergebnis führen. Dies betrifft insbesondere die Beschaffung von Rohstoffen, Verpackungsmaterial und Vergütungsmitteln. Wir begegnen diesen Risiken zum einen mit einem intensiven Lieferantenmanagement und zum anderen durch eine laufende Marktbeobachtung. Durch das bestehende Lieferantenkontrollverfahren und enger Zusammenarbeit mit unseren Kernlieferanten verbessern wir permanent die Qualität der bezogenen Produkte. Die hohen Anforderungen an Lieferanten der Lebensmittelbranche sind eine Herausforderung für die Qualitätssicherung. Deshalb werden von Beginn an qualitätsrelevante Risiken durch strenge Qualitätskontrollen sowie andere vorbeugende Maßnahmen minimiert. Insgesamt weist die Produktion eine hohe technische Komplexität auf und ist stark prozessgebunden, wobei eine Störung oder ein Produktionsausfall nicht einfach aufzufangen sind. Es besteht ein Risiko durch Störungen und verstärkte Schwankungen im Strom- und Erdgasnetz. Um die Erhaltung der Schmelzwannen und der Produktionsmaschinen zu sichern, muss die Funktionsfähigkeit von Notfallanlagen bei Ausfällen im Stromnetz garantiert sein. Daher werden regelmäßig Belastungstests durchgeführt. Für Ausfälle des Gasnetzes wurde ebenfalls Ersatzmaßnahmen zur Aufrechterhaltung eines Notbetriebes umgesetzt. Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen führen auch preislich unruhige Märkte zu einem erhöhten industriellen Risiko. Risikoreduzierende Maßnahmen sind zum Beispiel Flexibilisierungsmaßnahmen im Bereich Energiemix der Glasschmelzwannen, eine stärkere Beobachtung der Energiepreisentwicklung sowie eine darauf ausgerichtete Vertragsgestaltung. Informationssystem und Digitales Die Risiken im IT-Bereich umfassen Systemausfallrisiken, mangelhafte Systemverfügbarkeit, Angriffe von außen sowie Risiken in Bezug auf den Verlust oder Missbrauch von Daten. Das Ziel, für alle Anwendungen gleichermaßen eine Risikominimierung anzustreben, bedeutet eine Vielzahl von Ansätzen. Während das zentrale SAP-R/3-System durch die Verallia Zentrale inklusive Redundanz zur Verfügung gestellt wird, müssen andere Systeme von der Verallia Deutschland AG selbst oder von externen Partnern gepflegt werden. Es wurden bereits in der Vergangenheit als auch zukünftig verschiedene zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor Angriffen von innen und außen getroffen. PROGNOSEBERICHT Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der Verallia Deutschland AG im folgenden Geschäftsjahr. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen. Diese vorausschauenden Aussagen und Informationen beruhen auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Chancen und Risiken. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflussen den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse der Verallia Deutschland AG. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens. Sollten eine oder mehrere Chancen bzw. Risiken eintreten, sollte sich eine der Ungewissheiten realisieren oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt war, kann die tatsächliche Entwicklung sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Die Aussichten der führenden Wirtschaftswissenschaftler für die Weltwirtschaft im Jahr 2023 sind düster. Das geht aus dem Bericht "Chief Economists Outlook" des Weltwirtschaftsforums (WEF) hervor, der auf die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit und die politischen Herausforderungen von historischem Ausmaß verweist. Die Wissenschaftler erwarten ein schwaches Wachstum und wahrscheinlich eine Rezession. Das ifo Institut geht ebenfalls davon aus, dass sich die Weltkonjunktur vorerst weiter abschwächt und die bremsenden Einflüsse auf die Weltwirtschaft zunehmend dominieren. Angestauter Auf- oder Nachholbedarf als Folge der Covid-Pandemie im Konsum-, wie im Produktionsbereich wird sich verlieren und die hohen Auftragsbestände der Industrie werden zunehmend abgearbeitet, so dass rückläufige Auftragseingänge zukünftig stärker auf die Produktion durchschlagen werden. Die bislang noch sehr robusten Arbeitsmärkte sind ein nachlaufender Indikator für die Konjunktur und ihr stützender Einfluss auf Verbraucherverhalten und Einkommen dürfte in den kommenden Monaten ebenfalls an Bedeutung verlieren. Gleichzeitig verstärken sich die negativen Einflüsse auf die Konjunktur, die vor allem vom finanziellen Umfeld ausgehen. Höhere Finanzierungskosten bremsen die Investitionen und den Konsum. Die weltwirtschaftliche Expansion wird sich dadurch im kommenden Jahr deutlich verringern. Auch der Euroraum steht It. dem ifo Institut an der Schwelle zur Rezession. Die Wirtschaft der Währungsunion hat zuletzt an Schwung verloren. Die hohe Inflation, steigende Zinsen und Gegenwind aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld lassen für die bevorstehenden Quartale eine konjunkturelle Schwächephase erwarten. Im Ergebnis dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum über das Winterhalbjahr stagnieren oder sogar leicht zurückgehen. Für den weiteren Verlauf des Jahres 2023 und 2024 rechnen die Konjunkturexperten dann mit einer allmählichen Belebung. 2023 dürfte die deutsche Wirtschaftskonjunktur zunächst schwach starten. Darin sind sich Experten der führenden Forschungsinstitute weitestgehend einig. Ihre Prognosen gehen jedoch auch mit einer gewissen Unsicherheit aufgrund der globalen Risiken, die mit der aktuellen weltpolitischen Lage verbunden sind, einher. Die hohe Inflation und steigende Zinsen werden den privaten Konsum und die Bauproduktion den Forschern des ifo Instituts zufolge voraussichtlich sinken lassen. Hingegen werden die hohen Auftragsbestände und nachlassende Engpässe bei Energie und Vorprodukten die Industriekonjunktur stützen. Insgesamt wird die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2023 wohl geringfügig schrumpfen und im zweiten Quartal stagnieren. Erst im weiteren Verlauf des Jahres dürfte sich die Konjunktur erholen, weil die Inflationsraten spürbar sinken und die Einkommen kräftig steigen werden. Insgesamt wird die gesamtwirtschaftliche Produktion im Jahr 2023 damit voraussichtlich stagnieren. Für 2023 rechnet die Bundesbank mit einem Rückgang der Inflation von 8,6 % auf 7,2 %. Das IfW Kiel rechnet hingegen mit einer Inflation, die bei 5,4 % liegen könnte. Der BIP-Zuwachs wird dabei auf rund 0,3 % für 2023 geschätzt. Branchenentwicklung Die durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten extremen Kostensteigerungen im Energiebereich machen signifikative Preisanpassungen an unsere Kunden unumgänglich. Durch die Lieferketten hindurch ist absehbar, dass dies für die Endkunden zu Inflation und Kaufkraftverlust bei Getränken und Lebensmitteln führen wird. Inwieweit sich dies auf die Nachfrage nach Glasverpackungen auswirken wird, bleibt abzuwarten. Der Trend hin zu einer zunehmenden Nachfrage nach Glasverpackungen durch die Endverbraucher könnte aber aus Nachhaltigkeitsgründen auch weiter anhalten. Weiterhin vorteilhaft könnten neue Gesetzesinitiativen zur Kreislaufwirtschaft auch auf europäischer Ebene sein. Im Segment Bier waren erneut steigende Absätze für Getränkedosen festzustellen. Allerdings bleibt Glas weiterhin mit Abstand die bevorzugte Verpackung. Im nationalen Markt wird die dominierende Gebindeform die Glas-Mehrwegflasche bleiben, weiterhin verstärkt durch die Gründung neuer Mehrweg-Pools. Durch die Kreislaufführung von Mehrwegverpackungen könnte eine Reaktion der Abfüller sein, Mehrwegverpackungen unter Inkaufnahme von optischen Abstrichen länger im Umlauf zu lassen. Dies könnte zu sinkender Nachfrage nach Neuglas führen. Im Wein-/Sektsegment kann in Summe von einer stabilen Entwicklung des Konsums in Deutschland ausgegangen werden. Es könnte eine Verschiebung von höherpreisigen Produkten hin zu Günstigeren stattfinden. Auch im Bereich Lebensmittelgläser könnte es zu einer Verschiebung von Markenprodukten hin zu Private-Label-Produkten kommen. Sollte der Konsum in Summe nicht einbrechen, so wären die Auswirkungen für die Glasindustrie neutral, allerdings ist auch eine gewisse Substitution durch Kunststoffverpackungen denkbar. Die insgesamt zu erwartende andauernde leichte Unterkapazität könnte die eingangs erwähnten möglichen Nachfrageverluste gegebenenfalls kompensieren. Eine in Summe stabile Nachfrage nach Glasverpackungen wäre die Folge. Erwartete Geschäfts- und Ertragslage Unter der Annahme, dass es ähnlich wie im Jahr 2022 weitgehend gelingt, Kostensteigerungen an unsere Kunden weiterzugeben, gehen wir für das Jahr 2023 bei den Umsatzerlösen von einer deutlichen und beim EBITDA von einer sichtbaren Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr aus. Die Arbeitssicherheit bleibt ein zentrales Element bei der Verallia Deutschland AG. Für die Kennzahl TF2 (Häufigkeit von Unfällen mit Arbeitszeitausfall und medizinischer Versorgung bezogen auf eine Million Arbeitsstunden) erwarten wir im kommenden Geschäftsjahr, gestützt auf die eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Unfallsituation, einen Wert von 0,9. ZIELGRÖßEN FÜR DEN ANTEIL VON FRAUEN Bei der Besetzung offener Stellen, v.a. auch von Führungsfunktionen, im Unternehmen achtet der Vorstand auf Vielfalt (Diversität) und ist dabei um eine angemessene Berücksichtigung von Frauen bestrebt. 2015 wurde das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" erlassen, das börsennotierte oder mitbestimmungspflichtige Unternehmen verpflichtet, Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils in Aufsichtsrat, Vorstand bzw. Geschäftsführung, sowie für die zwei jeweiligen Führungsebenen festzulegen. Vor diesem Hintergrund haben sich der Aufsichtsrat und der Vorstand der Verallia Deutschland AG kontinuierlich und ausführlich mit der Frage möglicher Zielgrößen auseinandergesetzt. Der Aufsichtsrat und der Vorstand legten dabei folgende Zielgrößen, die bis zum 31.12.2025 erreicht oder übertroffen werden sollen für die Frauenquote fest: scrollen
Bei der Besetzung von Gremien, Organen und Führungspositionen lässt sich die Verallia Deutschland AG insbesondere von der fachlichen Eignung und der Persönlichkeit der Kandidatinnen und Kandidaten leiten. Das Geschlecht spielt hierbei nicht die alleinige Rolle. Sind Positionen zu besetzen, und stehen in diesem Sinne geeignete Kandidatinnen auf dem Markt oder intern zur Verfügung, so sind sie herzlich willkommen. Die Situation im Aufsichtsrat hat sich mit der Besetzung durch drei weibliche Aufsichtsratsmitglieder positiv entwickelt. Obwohl die Verallia Deutschland AG aufgrund des Drittelbeteiligungsgesetzes nicht der gesetzlichen Verpflichtung zur 30 %-Quote im Aufsichtsrat unterliegt, wird diese Vorgabe bei den Anteilseignervertretern mit drei Frauen bei sechs Aufsichtsratsmitgliedern übererfüllt. Um die Einhaltung des Grundsatzes der Gleichstellung der Geschlechter zu verbessern, hat sich die Verallia Deutschland AG konkrete Maßnahmen vorgenommen, die darauf abzielen, den Anteil der Frauen im Unternehmen zu erhöhen, ihnen eine berufliche Karriere zu ermöglichen und ihnen den Zugang zu Führungspositionen bis zur höchsten Ebene zu ermöglichen. Hierzu folgt die Verallia Deutschland AG der Richtlinie der Verallia Gruppe, die Folgendes vorsieht: scrollen
Bad Wurzach, den 20. Februar 2023 Verallia Deutschland AG Der Vorstand Dr. Dirk Bissel, Vorsitzender Joachim Böttiger, Personal Karsten Fuchs, Vertrieb Gabriel Gilis, Technik Thomas Wierling, Finanzen BILANZder Verallia Deutschland AG, Bad WurzachAktiva scrollen
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GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGder Verallia Deutschland AGscrollen
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS für das Geschäftsjahr 2022ALLGEMEINES Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Im Rahmen des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags wird das Jahresergebnis der Verallia Deutschland AG an die Horizon Holdings Germany GmbH, Bad Wurzach, abgeführt. Um die Klarheit und Übersichtlichkeit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Verallia Deutschland AG, Oberlandstraße, 88410 Bad Wurzach, Deutschland, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Ulm unter HRB 610192 eingetragen. GRUNDSÄTZE DER BEWERTUNG UND BILANZIERUNG Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bilanziert und planmäßig linear über ihre Nutzungsdauer von längstens 5 Jahren abgeschrieben. Auf eine Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände wird verzichtet. Die Zugänge bei Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder aktivierungspflichtigen Herstellungskosten bewertet. Neu angeschaffte Vermögensgegenstände werden gemäß ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear oder leistungsbezogen abgeschrieben. Diese beträgt bei Geschäfts- und Fabrikgebäuden längstens 50 Jahre, Maschinen und maschinelle Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung werden überwiegend in bis zu 12 Jahren abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis zu EUR 800 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn der Ansatz mit einem niedrigeren Wert erforderlich ist. Der Ansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren beizulegenden Werten, Ausleihungen an verbundene Unternehmen werden zum Nennwert angesetzt. Wertberichtigungen erfolgen nur bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung; entfällt in einem späteren Geschäftsjahr der Grund der Wertminderung, erfolgt eine Wertaufholung. Im Rahmen der Bewertung der Vorräte werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen bewertet. Die Verallia Deutschland AG erhält jährlich unentgeltlich Emissionsberechtigungen zugeteilt. Die unentgeltlich erworbenen Zertifikate werden zum Erinnerungswert von EUR 1 angesetzt. Für im Berichtsjahr in Anspruch genommene und somit im Folgejahr zurückzugebende Emissionsberechtigungen wird, sofern die zum Stichtag im Bestand befindlichen Zertifikate nicht ausreichen, eine Rückstellung in entsprechender Höhe gebildet. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt mit den aktivierungspflichtigen Herstellungskosten. Abschreibungen für Risiken als Folge der geminderten Verwendbarkeit sowie zur Beachtung der verlustfreien Bewertung sind in angemessenem Umfang berücksichtigt. Anzahlungen, Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände und Flüssige Mittel sind zum Nennwert angesetzt. Risiken werden in angemessenem Umfang durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand nach dem Bilanzstichtag darstellen. Das Eigenkapital wird zum Nennwert angesetzt. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch auf Grundlage biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Beim zugrundeliegenden Rechnungszins für die Abzinsung handelt es sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 10 Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt zu ihrem Erfüllungsbetrag, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftig anfallende Kosten- und Preissteigerungen werden berücksichtigt, sofern diese ausreichend objektivierbar sind. Für Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wird eine Abzinsung vorgenommen. Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt. Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden zu den zum Zeitpunkt der Buchung gültigen Kursen erfasst. Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden zum Abschlussstichtag mit den Devisenkassamittelkursen bewertet. Unrealisierte Gewinne werden nur berücksichtigt, soweit sie Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betreffen. Zur Absicherung von Transaktionen aus Fremdwährungen wurden für eingegangene Verpflichtungen im Geschäftsjahr Devisentermingeschäfte eingesetzt. Derivative Finanzinstrumente werden im Wesentlichen zu Sicherungszwecken eingesetzt und dabei weitestgehend mit den jeweiligen Grundgeschäften zu Bewertungseinheiten bilanziell zusammengefasst, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind. Die bilanzielle Abbildung der wirksamen Teile der Bewertungseinheiten erfolgt dabei nach der Einfrierungsmethode. Demgemäß bleiben Wert- bzw. Zahlungsstromänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft unberücksichtigt, soweit sie den effektiven Teil der Sicherungsbeziehung betreffen. Ein eventuell ineffektiver Teil wird gemäß dem Imparitätsprinzip als Rückstellung berücksichtigt, sofern dieser einem unrealisierten Verlust entspricht. Die latenten Steuern sind seit Inkrafttreten des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags bei der Horizon Holdings Germany GmbH erfasst. Entwicklung des Anlagevermögens IM GESCHÄFTSJAHRscrollen
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FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus der Finanzierung innerhalb der Verallia-Gruppe, TEUR 150 (Vorjahr: TEUR 1.029) entfallen auf Lieferungen und Leistungen. Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen überwiegend gewährte Darlehen, TEUR 13 beziehen sich auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Sämtliche Forderungen sind wie im Vorjahr binnen eines Jahres fällig. EIGENKAPITAL Das Grundkapital beträgt unverändert EUR 26.000.000 und ist eingeteilt in 1.000.000 Stückaktien. Der indirekte Stimmrechtsanteil der Verallia S.A. beträgt nach dem im Berichtsjahr durchgeführten Squeeze-Out 100 %. Die direkte Beteiligung wird gehalten von der Horizon Holdings Germany GmbH, Bad Wurzach, mit 91,7 %, der Verallia France SA, Courbevoie, Frankreich, mit 5,0 % sowie der Verallia Packaging S.A.S., Courbevoie, Frankreich, mit 3,3 %. Die Verallia Deutschland AG ist in den Konzernabschluss der Verallia SA, Paris, einbezogen. Dieser Konzernabschluss kann beim Greffe du Tribunal de Nanterre, Nanterre/Frankreich, eingesehen werden. Aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages vom 25. April 2016 wird der Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 63.788 an die Horizon Holdings Germany GmbH abgeführt. Die Horizon Holdings Germany GmbH verpflichtet sich aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages den anderen Aktionären der Verallia Deutschland AG für die Dauer des Vertrags einen Ausgleich nach Abzug von Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag in Höhe von EUR 17,06 je Aktie für ein volles Geschäftsjahr auszuzahlen. SONDERPOSTEN INVESTITIONSFÖRDERUNG Zuweisungen und Zuschüsse aus öffentlicher und nichtöffentlicher Förderung zur Finanzierung des Sachanlagevermögens werden als Sonderposten Investitionsförderung, vermindert um den Betrag der bis zum 31.12.2022 angefallenen Abschreibungen auf diese Förderungen, ausgewiesen. SONDERPOSTEN MIT RÜCKLAGEANTEIL Der Sonderposten betrifft steuerrechtliche Wertberichtigungen auf Gebäude nach § 6b EStG. Er wird gemäß den Übergangsregeln zum BilMoG in seiner bisherigen Form fortgeführt. PENSIONSRÜCKSTELLUNGENFolgende Prämissen werden in die Berechnung einbezogen: scrollen
Der Unterschiedsbetrag aus der Bewertung mit einem durchschnittlichen Rechnungszins der letzten sieben Jahre im Vergleich zur Neuregelung des § 253 Abs. 6 HGB beträgt TEUR 3.284 (Vorjahr: TEUR 4.985). SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die Rückstellungen verteilen sich auf folgende Bereiche: scrollen
Innerhalb der Personalrückstellungen stellen die Verpflichtung aus der Beteiligung der Mitarbeiter an den Ergebnissen 2022 sowie die Rückstellung für Urlaub und Zeitguthaben der Arbeitnehmer die größten Einzelpositionen dar, innerhalb der Vertriebsrückstellungen sind dies die Garantieverpflichtungen. Die übrigen Rückstellungen betreffen hauptsächlich Verpflichtungen aus der ausstehenden Berechnung empfangener Lieferungen und Leistungen sowie aus dem Bedarf an CO 2 -Zertifikaten. VERBINDLICHKEITEN Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen insbesondere Finanzverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 132.335 (wie im Vorjahr) und die Verbindlichkeit aus der Gewinnabführung in Höhe von TEUR 63.788 (Vorjahr: TEUR 55.608). Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, handelt es sich um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten mit Finanzierungscharakter in Höhe von TEUR 1.660 (Vorjahr: TEUR 2.181). Die Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr, davon TEUR 88.223 von mehr als fünf Jahren. Alle übrigen Verbindlichkeiten sind wie im Vorjahr binnen eines Jahres fällig. Zudem bestand im Vorjahr eine bankbürgschaftliche Absicherung in Höhe von TEUR 7.000 für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen; die Bürgschaftslinie der Bank ist mit Grundschulden unterlegt. NICHT IN DER BILANZ ENTHALTENE GESCHÄFTE Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse scrollen
Für die ursprüngliche Konsortialfinanzierung in Höhe von TEUR 2.000.000 der Verallia Gruppe hat die Verallia Deutschland AG, neben anderen Unternehmen der Verallia Gruppe, Garantien für sämtliche Verpflichtungen der Darlehensnehmer aus der syndizierten Finanzierung, vorbehaltlich der in der Finanzierung vorgesehenen vertraglichen Beschränkungen sowie der gesetzlichen Beschränkungen nach deutschem Recht, übernommen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der ausstehende Kapitalbetrag des befristeten Darlehens TEUR 500.000 (nach zwei vorzeitigen Darlehensrückzahlungen von jeweils TEUR 500.000 im Laufe des Jahres 2021). Die revolvierende Kreditfazilität in Höhe von ebenfalls TEUR 500.000 wurde nicht in Anspruch genommen. Das Risiko der Inanspruchnahme wird vor dem Hintergrund des prognostizierten positiven Geschäftszyklus der Verallia Gruppe als gering eingeschätzt. Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten Die derivativen Finanzinstrumente dienen der Absicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie der Preissicherung im Energiebezug. Sie decken die zugrundeliegenden Liefer- und Leistungsgeschäfte sowie die originären Finanzgeschäfte ab und werden mit diesen soweit möglich in Bewertungseinheiten zusammengefasst. Als Instrumente werden hierzu marktgängige Swap- und Termingeschäfte angewandt. Die zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente stehen in einem eindeutigen effektivem Sicherungszusammenhang, daher besteht kein bilanzierungspflichtiges Risiko. Im Falle von negativen beizulegenden Zeitwerten des derivativen Finanzinstruments stehen positive Entwicklungen des dazugehörigen Grundgeschäfts gegenüber. Zu Beginn der Sicherungsbeziehung als auch zu jedem darauffolgenden Bilanzstichtag, an dem diese Sicherungsbeziehung besteht, erfolgt eine Messung ihrer Wirksamkeit. Die in der Tabelle ersichtlichen Nominalwerte stellen die unsaldierte Summe der Basiswerte der Grundgeschäfte dar. Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag, er wird mittels standardisierter Bewertungsverfahren ermittelt. Der Marktwert von Zinssicherungskontrakten wird auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Zahlungsströme ermittelt, der Marktwert der Warenderivate auf Basis von aktuellen Notierungen am Terminmarkt. scrollen
Sonstige Geschäfte und Rechte Die Verallia Deutschland AG veräußert im Rahmen ihres Forderungsmanagements Forderungen aus Warenlieferungen an drei internationale Finanzdienstleistungsunternehmen. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um echtes Factoring, wodurch der Gesellschaft ein Liquiditätszufluss entsteht. Ergebnisauswirkungen ergeben sich aus der Transaktion nur in geringem Umfang. Darüber hinaus liegen keine wesentlichen Risiken und Vorteile aus nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften vor. UMSATZERLÖSE Aufteilung nach Bereichen scrollen
Aufteilung nach Regionenscrollen
SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE Es handelt es sich überwiegend um jährlich anfallende Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erlöse aus der Weiterberechnung von Aufwendungen und Gutschriften für in früheren Jahren erhaltene Bezüge. Der Rückgang im Berichtsjahr ist im Wesentlichen in der im Vorjahr enthaltenen Auflösung der Rückstellung für den Bedarf an CO 2 - Zertifikaten begründet. Die Erträge aus der Währungsumrechnung betragen TEUR 9 (Vorjahr: TEUR 3). ABSCHREIBUNGEN Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen in Höhe von TEUR 1.268 (Vorjahr: TEUR 816) vorgenommen. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN Sie beinhalten insbesondere die Vertriebskosten, den Instandhaltungsaufwand, die Aufwendungen für sonstige Dienstleistungen sowie Mieten und Pachten. Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung belaufen sich auf TEUR 12 (Vorjahr: TEUR 1). ZUSCHREIBUNGEN UND ABSCHREIBUNGEN AUF FINANZANLAGEN Die Zuschreibung zu den Finanzanlagen in Höhe von TEUR 10.400 im Vorjahr betrifft die anteilige Wertaufholung am Anteilsbesitz an der JSC Kamyshinsky Steklotarny Zawod, Russland. Aufgrund der geopolitischen Lage in der Ukraine wurde ebenfalls im Vorjahr auf die Beteiligung an der Private JSC "Verallia Ukraine" eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR 6.200 vorgenommen. Im Berichtsjahr ergab sich kein Anpassungsbedarf. MITARBEITER Mitarbeiter und Auszubildende im Jahresdurchschnitt: scrollen
CORPORATE GOVERNANCE Mit Beschluss vom März 2022 haben Vorstand und Aufsichtsrat die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben. Als Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB ist sie auf der Internetseite der Verallia Deutschland AG unter de.verallia.com unter Investor Relations der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich. BEZÜGE DES AUFSICHTSRATS UND DES VORSTANDS Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 38 (Vorjahr: TEUR 38), die des Vorstands auf TEUR 1.626 (Vorjahr: TEUR 2.213), davon als variabler Bestandteil TEUR 332 (Vorjahr: TEUR 165). Weiters enthalten sind die im Rahmen des LTIP als aktienbasierte erfolgsabhängige Komponente mit langfristiger Anreizwirkung gewährten Bezugsrechte auf 15.000 Gratisaktien (Performance shares), deren Zeitwert sich auf TEUR 431 belief. Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen sind mit TEUR 12.013 (Vorjahr: TEUR 11.418) zurückgestellt. Die Leistungen an diesen Personenkreis betrugen TEUR 700 (Vorjahr: TEUR 686). HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS Für den Abschlussprüfer PWC sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden: scrollen
ANTEILSBESITZ ZUM 31. DEZEMBER 2022 scrollen
Die Umrechnung des Eigenkapitals erfolgte jeweils zum Stichtagskurs per 31.12.2022, die Umrechnung des Ergebnisses jeweils zum Durchschnittskurs 2022. NACHTRAGSBERICHT Besondere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Im Zeitraum zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 und der Erstellung des Jahresabschlusses sind keine Ereignisse eingetreten, über die an dieser Stelle zu berichten wäre.
Bad Wurzach, den 20. Februar 2023 Der Vorstand Dr. Dirk Bissel, Vorsitzender Joachim Böttiger, Personal Karsten Fuchs, Vertrieb Gabriel Gilis, Technik Thomas Wierling, Finanzen ORGANE DER GESELLSCHAFT 01. JANUAR - 31. DEZEMBER 2022 Vorstand scrollen
Aufsichtsrat scrollen
MITGLIEDSCHAFTEN IN WEITEREN GESETZLICH ZU BILDENDEN AUFSICHTSRÄTEN SOWIE IN VERGLEICHBAREN IN- UND AUSLÄNDISCHEN KONTROLLGREMIEN (ZUM 31.12.2022) Vorstand scrollen
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die Verallia Deutschland AG, Bad Wurzach Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der Verallia Deutschland AG, Bad Wurzach, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Verallia Deutschland AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Lageberichts. Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Stuttgart, den 20. Februar 2023 PricewaterhouseCoopers
GmbH
Marcus Nickel, Wirtschaftsprüfer ppa. Jürgen Steidel, Wirtschaftsprüfer BERICHT DES AUFSICHTSRATSDer Aufsichtsrat der Verallia Deutschland AG hat den Vorstand im Geschäftsjahr 2022 konstruktiv begleitet und eingehend beraten. Dazu hat sich das Gremium intensiv mit der Lage des Unternehmens befasst und die ihm nach Gesetz, Satzung der Gesellschaft, Corporate Governance sowie Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit der gebotenen Sorgfalt wahrgenommen. Das Aufsichtsgremium hat den Vorstand kontinuierlich überwacht und sich von der Recht-, Ordnungs- und Zweckmäßigkeit seines Handelns und seiner Maßnahmen überzeugt. Der Vorstand ist seinen Informationspflichten nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über alle für die Gesellschaft relevanten Fragen der Geschäfts- und Risikoentwicklung sowie der Corporate Governance unterrichtet. Darin eingeschlossen waren auch Informationen zum Compliance-Management der Gesellschaft. Zur Beurteilung der Situation lagen dem Gremium jeweils aussagekräftige Unterlagen des Vorstands vor. Auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen stand bzw. steht der Vorsitzende des Aufsichtsrats laufend im Informationsaustausch mit dem Vorstand der Gesellschaft. Das Aufsichtsratsgremium war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung eingebunden. Alle Beschlüsse fasste der Aufsichtsrat nach sorgfältiger Prüfung und kritischer Würdigung der entsprechenden Entscheidungsvorlagen. Im Berichtsjahr hat die Verallia Packaging S.A.S. einen aktienrechtlichen Squeeze-Out durchgeführt. Der entsprechende Beschluss wurde in der Hauptversammlung der Verallia Deutschland AG am 24. August 2022 gefasst. Eingetragen und damit vollzogen wurde der Squeeze-Out am 05. Dezember 2022. Im Berichtsjahr fanden insgesamt 4 Sitzungen des Aufsichtsrats statt. An der Sitzung vom 23. März 2022 nahmen folgende Aufsichtsratsmitglieder teil: Herr Michel Giannuzzi als Aufsichtsratsvorsitzender, Herr Dieter Müller als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, Herr Michael Schneider, Frau Wendy Kool-Foulon, Frau Nathalie Delbreuve sowie Frau Dr. Anne-Marie Peter. An der Sitzung vom 18. Mai 2022 nahmen folgende Aufsichtsratsmitglieder teil: Herr Michel Giannuzzi als Aufsichtsratsvorsitzender, Herr Dieter Müller als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, Herr Michael Schneider, Frau Wendy Kool-Foulon, Frau Nathalie Delbreuve sowie Frau Dr. Anne-Marie Peter. An der Sitzung vom 21. September 2022 nahmen folgende Aufsichtsratsmitglieder teil: Herr Patrice Lucas als Aufsichtsratsvorsitzender, Herr Dieter Müller als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, Herr Michael Schneider, Frau Wendy Kool-Foulon, Frau Nathalie Delbreuve sowie Frau Dr. Anne-Marie Peter. An der Sitzung vom 30. November 2022 nahmen folgende Aufsichtsratsmitglieder teil: Herr Patrice Lucas als Aufsichtsratsvorsitzender, Herr Michael Schneider, Frau Wendy Kool-Foulon, Frau Nathalie Delbreuve sowie Frau Dr. Anne-Marie Peter. Zusätzlich wurden im schriftlichen Umlaufverfahren drei Beschlüsse gefasst. Sie betrafen den Vergleichsabschluss in einem Gerichtsverfahren gegen einen Hauptversammlungsbeschluss, die Tagesordnung der Hauptversammlung sowie eine Personalangelegenheit. Gegenstand regelmäßiger Beratungen im Aufsichtsratsgremium waren der Geschäftsverlauf im abgelaufenen Teil des Jahres mit allen wesentlichen Kennzahlen sowie die Vorjahres- und Plan-/ Budgetvergleiche. Es wurde stets intensiv die aktuelle Situation der Verallia Deutschland Gruppe einschließlich Markt- und Absatzlage besprochen, jeweils auch unter Einbeziehung der Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaften in Osteuropa. Als weiterer - in allen Aufsichtsratssitzungen im Berichtszeitraum feststehender, regelmäßig wiederkehrender - Themenschwerpunkt wurde der Stand der Arbeitssicherheit behandelt. Abweichungen von zuvor berichteten Zielen wurden vom Vorstand unter Angabe von Gründen erläutert. Zudem wurde in allen Sitzungen die Situation in Osteuropa, insbesondere die Lage im Verallia Werk in der Ukraine, besprochen. Auf Grund der vielfältigen Ereignisse im Energiebereich, war zudem Energie ein Standardthema in allen Aufsichtsratssitzungen. In der Aufsichtsratssitzung am 23. März 2022 wurden der Jahres- und Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 einschließlich des Berichts des Aufsichtsrats gebilligt. Ferner wurde die Erklärung zur Unternehmensführung, welche die Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex beinhaltet, verabschiedet. Eine Anpassung im Vergütungssystem für Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder wurde ebenso beschlossen, wie der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021. In der Aufsichtsratssitzung vom 18. Mai 2022 war insbesondere die Geschäftsentwicklung Gegenstand der Diskussionen. Zudem war durch die Kriegsereignisse in der Ukraine und deren Auswirkungen auf die Ukraine und Russland, der Long Range Plan Beratungsgegenstand. Die Geschäftsentwicklung sowie die Entwicklung der Arbeitssicherheit waren in der Sitzung vom 21. September 2022 genauso Thema wie die Wahl von Herrn Patrice Lucas zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats. In seiner letzten Sitzung im Geschäftsjahr 2022 behandelte der Aufsichtsrat am 30. November 2022 insbesondere die Geschäftsentwicklung. Darüber hinaus waren die Unfallzahlen bzw. die Arbeitssicherheit Schwerpunkt dieser Sitzung. Das Thema Interessenkonflikte wurde im Beisein der Vorstandsmitglieder erörtert. Interessenkonflikte zwischen den Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft haben sich im Berichtsjahr 2022 nicht ergeben. Im Berichtsjahr war durch die Amtsniederlegung von Herrn Michel Giannuzzi eine Neuwahl durch die Hauptversammlung erforderlich. Seit dem 24. August 2022 gehört dem Gremium - als Vertreter der Anteilseigner - Herr Patrice Lucas neu an. Die Amtsperiode aller Mitglieder dauert gemäß § 7 Abs. 2 der Satzung für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach dem Beginn der Amtszeit entscheidet, also über das Geschäftsjahr 2023 beschließt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Michel Giannuzzi für sein langjähriges Engagement in diesem Gremium. Der Prüfungsausschuss, der aus der Vorsitzenden, Frau Nathalie Delbreuve und aus Frau Dr. Anne-Marie Peter bestand, traf sich im Berichtszeitraum zwei Mal. In der ersten Sitzung ging es im Schwerpunkt um den Jahresabschluss 2021. Dabei wurde insbesondere dessen Erstellung und Auditierung überwacht. Im zweiten Termin stand das Risikomanagement im Fokus der Überprüfung. Neben dem Prüfungsausschuss gab es wie in den Vorjahren auch den Personalausschuss. Dieser setzte sich aus Herrn Michel Giannuzzi (ab dem 21. September durch Herrn Patrice Lucas ersetzt) als Vorsitzendem sowie Herrn Dieter Müller als stellvertretendem Vorsitzenden und Frau Wendy Kool-Foulon zusammen. Der Personalausschuss stimmte sich direkt ab und trat im Berichtszeitraum einmal zusammen. Bei der zukünftigen Zusammensetzung der Führungsgremien achtet der Aufsichtsrat weiterhin auf Vielfalt (Diversity). Bereits heute gilt, dass einige Mitglieder im Aufsichtsrat sowie alle Vorstände entweder über Auslandserfahrung verfügen oder aus europäischen Nachbarländern stammen. Mit Wendy Kool-Foulon, Nathalie Delbreuve und Dr. Anne-Marie Peter gehören zudem 3 Frauen dem Aufsichtsratsgremium an. Die PWC Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, die von der Hauptversammlung am 15. Mai 2019 erstmalig zum Abschlussprüfer gewählt und in der Hauptversammlung vom 24. August 2022 als Prüfer für das Geschäftsjahr 2022 bestimmt wurde, hat den Jahresabschluss und den Lagebericht der Verallia Deutschland AG geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Verallia Deutschland AG wurden nach den Vorschriften des Deutschen Handelsrechts (HGB) aufgestellt. Die Abschlussunterlagen sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der den Jahresabschluss feststellenden Sitzung am 22. März 2023 zur Prüfung vorgelegen. Der Aufsichtsrat analysierte den Jahresabschluss intensiv und erörterte ihn zusammen mit den Wirtschaftsprüfern. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu und billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Verallia Deutschland AG. Damit ist der Jahresabschluss der Verallia Deutschland AG entsprechend § 172 Abs. 1 Satz 1 AktG festgestellt. Dem Lagebericht sowie den Ausführungen zur weiteren Entwicklung des Unternehmens schließt sich das Aufsichtsratsgremium an. Die Verallia Deutschland AG brauchte gem. § 291 HGB keinen Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufzustellen, da sie in den Konzernabschluss und Konzernlagebericht ihres Mutterunternehmens, der Verallia S.A., einbezogen wurde. Durch die Veröffentlichung des "Statement on Extra-Financial Performance" der Verallia Gruppe, in den die Verallia Deutschland AG mit einfließt, konnte die Verallia Deutschland AG von der Aufstellung eines eigenen CSR-Berichts befreit werden. Die Mitglieder des Aufsichtsrats danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Arbeitnehmervertretern sowie dem Vorstand der Verallia Deutschland AG für ihren Einsatz im Jahr 2022.
Bad Wurzach, im März 2023 Der Aufsichtsrat Patrice Lucas, Vorsitzender |
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