Verallia Deutschland AG

Bad Wurzach

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Inhaltsverzeichnis

LAGEBERICHT DER VERALLIA DEUTSCHLAND AG ZUM 31. DEZEMBER 2023

1. Bilanz zum 31. Dezember 2023

2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

3. ANHANG ZUM JAHRESABSCHLLUSS der Verallia Deutschland AG für das Geschäftsjahr 2023

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

LAGEBERICHT ZUM 31. DEZEMBER 2023

Der Lagebericht der Verallia Deutschland AG für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2023 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt.

GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS

Unternehmensstruktur

Die 1946 gegründete Verallia Deutschland AG - mit Hauptsitz in Bad Wurzach - ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Aktienrecht, die seit dem Squeeze-out, der am 06. Dezember 2022 rechtswirksam wurde, nicht mehr am Regulierten Markt gehandelt wird. Gegenstand des Unternehmens sind im Wesentlichen die Herstellung und der Vertrieb von Glasverpackungen.

Zum Unternehmen gehören vier deutsche Produktionsstätten. Diese befinden sich in Bad Wurzach, Neuburg an der Donau, Essen und Wirges im Westerwald. Tochterunternehmen in Osteuropa sind JSC "Kavminsteklo" in Mineralnye Vody und JSC Kamyshinsky Steklotarny Zawod in Kamyshin bei Wolgograd in Russland sowie die Private JSC "Verallia Ukraine" in Rivne, Ukraine.

Der Stimmrechtsanteil der Verallia S.A. an der Verallia Deutschland AG beträgt durch indirekte Beteiligung seit dem Squeeze-out 100 %. Die direkte Beteiligung wird gehalten von der Horizon Holdings Germany GmbH, Bad Wurzach, mit 91,7 % sowie der Verallia Packaging SAS, Courbevoie, Frankreich, mit 8,3 %.

Die eigenständige Verallia Gruppe (Verallia S.A., Courbevoie, und ihre Tochtergesellschaften) ist einer der Weltmarktführer für Glasverpackungen, u.a. auf den Premiummärkten Wein, Sekt, Spirituosen und Lebensmittel.

In Deutschland gehört die Verallia Deutschland AG zu den führenden Anbietern für Behälterglas. Es werden Flaschen und Gläser produziert, mit denen die Hersteller sowohl der Getränke- als auch der Nahrungsmittelindustrie im In- und angrenzenden Ausland beliefert werden. Das Produktportfolio der Verallia Deutschland AG ist mit den Getränkebereichen Wein/​Sekt, Bier, alkoholfreie Getränke und Spirituosen sowie dem breiten Segment Lebensmittel gut aufgestellt und deshalb komplett markt- und wettbewerbsfähig. Den strategischen Schwerpunkt bilden die Bereiche, in denen Glasverpackungen ganz besonders als Verpackungsart geeignet sind.

Unternehmenssteuerung

Das Steuerungssystem bei der Verallia Deutschland AG ist darauf ausgerichtet, das Unternehmen bei der Erreichung seiner Ziele zu unterstützen. Ein Kernelement stellt die Unternehmensplanung dar. Über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren werden in diesem Prozess alle wesentlichen Faktoren des Konzerns geplant. Ergänzend kommt ein jährlicher Budgetprozess hinzu. In vierteljährlichen Abständen erfolgt eine Aktualisierung der Erwartungen für das laufende Jahr gemäß der aktuellen Geschäftsentwicklung. Ein monatliches Berichtswesen informiert zudem über den aktuellen Geschäftsverlauf, bildet eine weitere Grundlage für Entscheidungen und ermöglicht ein zeitnahes Reagieren und Gegensteuern bei unerwünschten Entwicklungen.

Die Steuerung des Unternehmens wird durch ausgewählte Kennzahlen unterstützt. Es werden sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Indikatoren herangezogen. Diese werden im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattung überwacht und unterliegen einer ständigen Optimierung.

Aufgrund der Zugehörigkeit zum internationalen Verallia-Konzern dienen bei der Verallia Deutschland AG der Umsatz und das Operative Ergebnis vor Abschreibungen und Zuschreibungen (EBITDA) nach IFRS als bedeutsamste finanzielle Leistungsindikatoren. Diese entsprechen näherungsweise den jeweiligen HGB-Kennzahlen.

Im nichtfinanziellen Bereich ist das Thema Arbeitssicherheit als bedeutsam definiert. Der Gesundheits- und Arbeitsschutz bildet das zentrale Fundament der Sicherheitskultur von Verallia, dessen Entwicklung kontinuierlich verfolgt wird. Aus diesem Grund wird hierzu ein spezieller Indikator (TF2) berechnet, der den Stand der Arbeitsunfälle mit Arbeitszeitausfall und medizinischer Versorgung aufzeigt. Im nichtfinanziellen Bereich wird außerdem die Anzahl der neuen Produkte als Kenngröße herangezogen. Zudem nehmen die Themen Energie und CO 2 , vor dem Hintergrund des Gesamtenergieverbrauchs und der zunehmenden Preisvolatilität, immer bedeutenderen Raum ein.

WIRTSCHAFTSBERICHT

Wirtschaftliches Umfeld

Global

Die Weltkonjunktur hielt sich dem Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) zufolge angesichts des Inflationsschocks und der massiven Straffung der Geldpolitik im Jahr 2023 besser als erwartet, auch wenn die wirtschaftliche Expansion moderat war. Die Inflation geht inzwischen zügig zurück. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften bremst eine hohe Unsicherheit über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Im Euroraum hat sich die Konsumnachfrage der privaten Haushalte angesichts der Reallohnentwicklung abgeschwächt, so das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. (ifo Institut). Zudem belastet der Energiepreisschock des Vorjahres noch die Industriekonjunktur, vor allem in den industriestarken Regionen Mitteleuropas.

Deutschland

Die deutsche Wirtschaft hatte 2023 kein einfaches Jahr. Die Inflation nahm nur sehr zögerlich ab, die Konjunkturflaute führte im In- und Ausland zu einer geringeren Nachfrage, die Energiekosten sind im internationalen Vergleich nicht wettbewerbsfähig und der Fachkräftemangel bremst die wirtschaftlichen Aktivitäten aus. Diese vielfältigen Probleme zu bewältigen, stellte für viele Unternehmen eine große Herausforderung dar.

Dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) folgend ist das Konjunkturbarometer zum Ende des Jahres 2023 nach vielen Monaten erstmals wieder gestiegen. Die 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeigt, blieb jedoch weiterhin deutlich entfernt.

Es zeigten sich in Deutschland im vierten Quartal vor allem im privaten Konsum Anzeichen für ein verhaltenes Wirtschaftswachstum. Dieser Trend beim privaten Konsum hat sich allerdings bisher noch nicht auf die Stimmung in der gesamten Wirtschaft übertragen.

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ging in Deutschland 2023 zurück. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Gesamtjahr 2023 fiel der Privatkonsum als Konjunkturstütze aus. Der Außenhandel sorgte für einen positiven Beitrag, weil die Importe noch stärker sanken als die Exporte.

Die Inflationsrate lag - It. Statistischem Bundesamt - 2023 bei 5,9 %. Im Jahresdurchschnitt sind die Verbraucherpreise damit erneut deutlich gegenüber dem Vorjahr gestiegen und dies war die zweithöchste Inflationsrate seit der Wiedervereinigung. Als Grund für den Preisauftrieb im Jahr 2023 nannte die Behörde vor allem teure Nahrungsmittel.

Die Stimmung in den Unternehmen der Glasindustrie hat sich nach Angaben des Bundesverbandes der Glasindustrie (BV Glas) zum Jahresende hin nach drei Monaten Aufwärtsbewegung zuletzt wieder eingetrübt. Der ifo Geschäftsklimaindex sank im Dezember 2023 auf 75,8 Punkte, nach 80,6 Punkten im November. Die Unternehmen sehen die Geschäftserwartungen somit wesentlich pessimistischer als noch im Vormonat. Dies gilt insbesondere für den Bereich Hohlglas, bei dem auch die aktuelle Geschäftslage schlechter als im November 2023 bewertet wird.

Geschäftsverlauf

Die Geschäftstätigkeit der Verallia Deutschland AG umfasst die Herstellung und den Vertrieb von Glasverpackungen für Getränke und Lebensmittel. Damit ist das Unternehmen mittel- und langfristig betrachtet weiterhin in einem stabilen Markt tätig. Im Geschäftsjahr 2023 war jedoch nach dem ersten Quartal eine deutliche Nachfrageabschwächung in der deutschen Glasindustrie spürbar, welche sich bis zum Jahrsende fortsetzte. Diese lässt sich zum einen durch eine gewisse Abschwächung des relevanten Konsums von Getränken und Nahrungsmitteln in Deutschland und schwierigen Exportmärkten für die abfüllende Industrie erklären. Zum anderen erklärt sie sich durch hohe Lagerbestände in den Lieferketten.

Das durch den Einsatz von Mehrwegsystemen geprägte Biersegment in Deutschland war stark unter Druck. Zum genannten Nachfragerückgang durch weniger Konsum kam, aufgrund gestiegener Kosten, eine Zurückhaltung der Brauereien bei der Einspeisung von Neuglas. Die während der Pandemie-Zeit gewachsenen Pools waren nach der Öffnung der Gastronomie zu groß, was zudem zu einem Überhang an Leerglas führte.

Bei nichtalkoholischen Getränken war ein leichter Marktanteilsverlust für Glas zu verzeichnen. Grund dafür ist sparsames Einkaufsverhalten der Konsumenten. Da selbst leichte Rückgänge bereits zu einem Überhang an Glas-Mehrweg-Behältern führen, war auch hier der Absatz an Neuglas in 2023 rückläufig.

Auch bei Wein war ein Rückgang des Konsums erkennbar. Erfreulich war hingegen ein weiter steigender Absatz von Sekt in Deutschland, was durch einen Nachholeffekt von feierlichen Anlässen erklärt werden kann. Speziell im Weinbereich war die Nachfrage nach Glas aber noch eingeschränkt, da viele Abfüller aus Sorge vor Engpässen im Vorjahr Lagerbestände an Neuglas aufgebaut hatten, die nun verbraucht wurden. In Summe führte dies auch im Segment Wein/​Sekt/​Spirituosen zu einem Absatzrückgang.

Der Bereich Gläser ist traditionell sehr geprägt durch den Verlauf der Gemüseernten. In 2023 waren aber zum Zeitpunkt der Ernten bei vielen Abfüllern noch hohe Lagerbestände aus dem Vorjahr vorhanden. Aus Furcht vor Mangelsituationen aus der Pandemie-Zeit, aber auch getrieben durch den Ukraine- Krieg, haben Konsumenten - langfristig haltbare - in Glas abgefüllte Lebensmittel gehortet. Dies führte zu einer reduzierten Nachfrage nach abgefüllter Ware und folglich zu weniger Bedarf an Glasverpackungen. Somit blieb am Ende der Saison ein Absatz, der unterhalb des Vorjahresniveaus lag.

Im europäischen Umfeld ging die Nachfrage auf dem gesamten Behälterglasmarkt ebenfalls zurück, wenn auch etwas zeitversetzt. Somit fehlten im Jahr 2023 die früher bestehenden Gelegenheiten für Exportgeschäfte.

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Ertragslage

Umsatzentwicklung

Bei der Verallia Deutschland AG betrug der Umsatz 592,6 Mio. Euro (Vorjahr: 502,0 Mio. Euro) und lag damit deutlich über dem Vorjahresniveau. Während die Mengen rückläufig waren, konnten jedoch inflationsbedingte Preissteigerungen erzielt werden. Insgesamt lag die Umsatzentwicklung etwas unter der zu Jahresanfang erwarteten Größenordnung.

Ergebnisentwicklung

Der Jahresüberschuss der Verallia Deutschland AG betrug im Geschäftsjahr aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags wie im Vorjahr 0,0 Mio. Euro. 91,6 Mio. Euro werden an die Horizon Holdings Germany GmbH abgeführt (Vorjahr: 63,8 Mio. Euro). Der Anstieg der Bestandsveränderung von 1,1 Mio. Euro auf 12,8 Mio. Euro spiegelt die im Wesentlichen preisbedingte Erhöhung des Lagerbestandes wider. Die Sonstigen betrieblichen Erträge stiegen von 5,7 Mio. Euro auf 9,8 Mio. Euro. Hierbei handelt es sich überwiegend um die Auflösung von Rückstellungen sowie die Weiterberechnung von Aufwendungen. Analog zu den Umsätzen stiegen auch die Aufwendungen inflationsbedingt, hier vor allem der Materialaufwand von 180,5 Mio. Euro auf 248,7 Mio. Euro.

Das Finanzergebnis fiel infolge eines höheren Zinsaufwandes von -4,6 Mio. Euro auf -7,8 Mio. Euro. Die Umsatzrendite der Verallia Deutschland AG liegt bei 16,9 % (Vorjahr: 13,8 %).

Das handelsrechtliche EBITDA in Höhe von 134,5 Mio. Euro hat sich im Vergleich zum Vorjahr sichtbar verbessert und liegt damit im Rahmen der zu Beginn des Geschäftsjahres erwarteten Größenordnung.

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GuV der AG
in TEUR 2023 2022 Veränderung
Umsatzerlöse 592.588 502.003 18,0%
Bestandsveränderung 12.785 1.095 1.067,6%
Andere aktivierte Eigenleistungen 306 200 53,0%
Sonstige betriebliche Erträge 9.800 5.743 70,6%
Materialaufwand -248.748 -180.534 37,8%
Personalaufwand -108.707 -105.606 2,9%
Abschreibungen -34.479 -32.363 6,5%
Sonstige betriebliche Aufwendungen -123.484 -121.247 1,8%
Betriebsergebnis 100.061 69.291 44,4%
Finanzergebnis -7.827 -4.567 -71,4%
Ergebnis vor Steuern 92.234 64.724 42,5%
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - -279 -100,0%
Ergebnis nach Steuern 92.234 64.445 43,1%
Sonstige Steuern -638 -657 -2,9%
Auf Grund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne -91.596 -63.788 43,6%
Jahresüberschuss - - -
Bilanzgewinn/​-verlust - - -

Finanz- und Vermögenslage

Im Berichtsjahr war eine Erhöhung der Bilanzsumme von 454,0 Mio. Euro auf 460,6 Mio. Euro zu verzeichnen. Auf der Aktivseite ergab sich eine Erhöhung der Sachanlagen um 14,5 Mio. Euro, hauptsächlich bedingt durch eine Zunahme der Anlagen im Bau. Außerdem erhöhten sich die Vorräte von 49,2 Mio. Euro auf 68,9 Mio. Euro, im Wesentlichen preisbedingt. Gegenläufig entwickelten sich die Forderungen aus Lieferungen aus Leistungen. Der Rückgang von 31,7 Mio. Euro auf 4,3 Mio. Euro ist u.a. auf die Betriebsruhe zum Jahresende und ein erhöhtes Factoringvolumen zurückzuführen. Darüber hinaus gab es innerhalb der einzelnen Aktiva nur relativ geringe Veränderungen.

Aktiva

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1.240 1.526
II. Sachanlagen 207.802 193.820
II. Finanzanlagen 131.361 130.519
340.403 325.865
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte 68.937 49.243
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.273 31.661
2. Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 43.870 44.250
48.143 75.911
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 1.925 1.843
119.005 126.997
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.157 1.113
Summe Aktiva 460.565 453.975

Bei den Passiva erhöhten sich vor allem die Übrigen Verbindlichkeiten um 14,0 Mio. Euro. Enthalten ist darin die im Vergleich zum Vorjahr höhere Ergebnisabführung in Höhe von 91,6 Mio. Euro (Vorjahr: 63,8 Mio. Euro). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen waren im Vergleich zum Vorjahr hingegen rückläufig.

Die Eigenkapitalquote blieb mit 11,3 % in etwa auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 11,5 %). Die Eigenkapitalrendite vor Gewinnabführung betrug 176,1 % (Vorjahr: 122,7 %).

Passiva

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 26.000 26.000
II. Kapitalrücklage 25.753 25.753
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 249 249
2. Andere Gewinnrücklagen - -
IV. Bilanzgewinn/​-verlust - -
52.002 52.002
B. Sonderposten Investitionsförderung 1.319 280
C. Sonderposten mit Rücklageanteil 2 4
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 67.774 68.775
2. Steuerrückstellungen 18 10
3. Sonstige Rückstellungen 34.287 41.698
102.079 110.483
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - -
2. Übrige Verbindlichkeiten 305.017 291.003
305.017 291.003
F. Rechnungsabgrenzungsposten 146 203
Summe Passiva 460.565 453.975

Außerbilanzielle Verpflichtungen

Zu den nicht zu bilanzierenden Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten verweisen wir auf den Punkt "Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte" des Anhangs.

NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Arbeitssicherheit

Sicheres Verhalten bei der Arbeit, fortschrittlicher Umweltschutz und ein Höchstmaß an Gesundheitsschutz sind bei Verallia Deutschland ein wichtiges Unternehmensziel und zentraler Bestandteil des EHS-Managementsystems, das die Elemente Environment (Umwelt), Health (Gesundheit) und Safety (Sicherheit) umfasst. Die Erhaltung der körperlichen Unversehrtheit sämtlicher beschäftigter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat uneingeschränkte Priorität. Deshalb lautet das Sicherheitsmotto "Null Arbeitsunfälle" und "Null berufsbedingte Krankheiten".

Die Entwicklung im Bereich der Arbeitssicherheit wird durch den Indikator TF2 abgebildet. Hierbei gibt die Kennzahl TF2 die Häufigkeit von Unfällen mit Arbeitszeitausfall und medizinischer Versorgung bezogen auf eine Million Arbeitsstunden an. Es werden sowohl alle Unfälle berücksichtigt, die zu einem Arbeitszeitausfall von mehr als 24 Stunden geführt haben, als auch solche, bei denen eine Behandlung erforderlich war, aber die Wiederkehr an den Arbeitsplatz innerhalb von 24 Stunden erfolgte. Die Unfallereignisse werden in systematischen Unfallanalysen behandelt, um die tiefliegenden Ursachen zu identifizieren und zu beheben. Alle Erste-Hilfe-Maßnahmen werden ebenso erfasst, dokumentiert und durch Abteilungsleiter und Sicherheitsfachkräfte analysiert. Hieraus werden Schwerpunkte und Maßnahmen abgeleitet.

Zum Stand 31. Dezember 2023 ist an den Standorten der Verallia Deutschland AG, für die Kennzahl TF2 ein Wert von 1,0 zu verzeichnen. Dieser Stand an Unfällen mit Arbeitszeitausfall stellt zwar eine Verbesserung zum Jahr 2022 (TF2 = 2,6) dar, liegt allerdings immer noch oberhalb der Erwartungen. Die Ursachenanalyse der Unfälle lässt erkennen, dass die Sensibilität für weitere Gefährdungen gestärkt werden muss. Nachfolgende Darstellung zeigt die Entwicklung des Indikators in Deutschland im Zeitverlauf.

Forschung und Entwicklung

Um unserem Anspruch bei Verallia Deutschland, nachhaltig bevorzugter Partner für unsere Kunden zu sein, gerecht zu werden, arbeiten wir im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) sowohl an der kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse als auch an speziellen Produktinnovationen. Ein wesentlicher Schwerpunkt ist die Energie- und CO 2- Transformation. Weitere integrative Bestandteile aller F&E-Projekte sind Verbesserungen bei der Arbeitssicherheit, der Ergonomie sowie beim Umweltschutz. Projekte zur Erhöhung der Produktivität sind ebenso selbstverständlich wie solche zur Kostenminimierung im Sinne von TCO (Total Cost of Ownership). Derartige Projekte werden unternehmensintern durch das Technische Zentrum in Kooperation mit den werksübergreifenden Kompetenzteams vorangetrieben oder in engem Kontakt mit Lieferanten, Kunden, Forschungseinrichtungen von Verallia sowie Hochschulen und entsprechenden externen Institutionen konzipiert und umgesetzt.

Bei der Verallia Deutschland AG ist ein Vorschlagswesen implementiert, über welches die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre Ideen zur Verbesserung der betrieblichen Abläufe einbringen können.

Im Jahr 2023 konnten einige Innovationen realisiert werden. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Anzahl neuer Produkte der Verallia Deutschland AG:

Energie

Der Energieverbrauch (speziell der Verbrauch von Erdgas und Strom) stellt einen wesentlichen Kostenfaktor bei der Glasherstellung dar. Nicht nur deshalb stehen die Optimierung des Energieeinsatzes und die Reduzierung des Verbrauchs stets im Fokus der Verallia Deutschland AG. Der Gesamtenergieverbrauch der vier deutschen Werke bezogen auf die Hauptenergieträger belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf 1,63 TWh (Vorjahr: 1,66 TWh).

Die geopolitischen Instabilitäten und weltweite Engpässe an Energieträgern und Rohstoffen durch die Kriege in der Ukraine und in Israel sorgten im Berichtsjahr für einen "nervösen" Energiehandel. Die Commodities reagieren empfindlich auf das Weltgeschehen. Dennoch ist das Preisniveau an den Energiebörsen und für alle Werke der Verallia Deutschland AG im Gegensatz zum Vorjahr deutlich gesunken. Der Wegfall der russischen Energieimporte stellt für Deutschland und die EU keine große Herausforderung mehr dar. Die Gasversorgung in Deutschland ist stabil. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Die Bundesnetzagentur schätzt die Gefahr einer angespannten Gasversorgung in einem normal kalten Winter mittlerweile als gering ein. LNG-Terminals und Pipelines, um das Gas in Deutschland anzulanden, sind bereits im Betrieb. Die Versorgungslücke konnte durch die Terminals und dem milden Winter geschlossen werden.

Die Energiepreise in Europa könnten auch mittel- und langfristig auf hohem Niveau bleiben. Das Aufrechterhalten der Versorgungssicherheit in Europa erfordert eine gesamteuropäische Strategie zum Ausbau und Betrieb der Gasinfrastrukturen. Für eine mögliche Gasmangellage ist die Verallia Deutschland AG in allen Werken vorbereitet, teilweise ist eine Substitution durch alternative Brennstoffe möglich.

Zusätzlich hat der CO 2 -Preis für europäische Emissionszertifikate mittlerweile ein marktbestimmendes Preisniveau erreicht. Da sich die zukünftige Preisentwicklung daher schwer abschätzen lässt, überwacht die Verallia Deutschland AG die Preisentwicklungen kontinuierlich, sorgfältig und auf lange Sicht bedacht.

CHANCENBERICHT

Chancenmanagement

Sowohl durch interne als auch externe Faktoren können sich für das Unternehmen Chancenpotenziale ergeben. Diese werden bei der Verallia Deutschland AG regelmäßig identifiziert und bewertet. Ziel ist es, Chancen und Potenziale frühzeitig zu erkennen und für ein profitables Wachstum optimal zu nutzen. Sie sollen uns dabei unterstützen, unsere Unternehmensziele zu erreichen und langfristig erfolgreich zu sein. Im Rahmen des Chancenmanagements erfolgt durch den Vorstand und das Controlling ein systematischer Umgang mit diesen Chancen, wobei ein wesentlicher Bestandteil die Unternehmensplanung darstellt. Die regelmäßige Erfassung und Dokumentation der Chancen sollen deren Realisierung unterstützen.

Einzelchancen

Strategie und Makroökonomie

Der seit einiger Zeit verstärkt festzustellende, langfristige Trend hin zu mehr Glasverpackungen in Deutschland wird vermehrt durch Marktstudien bestätigt. Glas als Werkstoff wird zunehmend als ökologisch vorteilhaft wahrgenommen. Neben der Substitution von anderen Verpackungsmaterialien im Einwegbereich, wie beispielsweise bei Food, ist ein deutlicher Trend zu Glas auch bei Mehrwegsystemen für Getränke festzustellen. Zusätzlich flankiert wird dieser Trend durch politische Zielsetzungen zugunsten von mehr Kreislaufwirtschaft. Chancen ergeben sich daraus insbesondere für den Bereich nicht-alkoholische Getränke sowohl bei den etablierten Pool-Mehrweg-Systemen als auch für kundenindividuelle Mehrwegsysteme. Zudem werden aufgrund der vollständigen Recyclingfähigkeit Glasverpackungen insgesamt bevorzugt.

Sinkende Lagerbestände sowohl von leeren Glasverpackungen als auch von abgefüllter Ware könnte zu einer erneuten Stimulation der Nachfrage in allen Segmenten in 2024 führen.

Speziell für das Segment Bier könnte die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland zu einer erhöhten Nachfrage führen.

Durch die Börsennotierung der obersten Muttergesellschaft Verallia S.A. kann die Unternehmensgruppe ihre Wahrnehmung bei den Kunden und Partnern verbessern und es kann ihr mehr Flexibilität geben, um künftige Wachstumschancen zu nutzen. D.h. das Börsenlisting ermöglicht, das Image eines Unternehmens sowohl national als auch international zu stärken und zu festigen sowie einen neuen Status zu erlangen, der seine Stabilität untermauert und Offenheit gegenüber der Außenwelt und Expansionsfähigkeit unter Beweis stellt. Der Aktienmarkt kann auch die Finanzierung der Entwicklungsprojekte des Unternehmens erleichtern und das Unternehmen kann seine Finanzierungsquellen diversifizieren. Die Hochstufung des Kreditratings im laufenden Geschäftsjahr durch anerkannte Ratingagenturen ist ein Zeichen der Anerkennung der Finanzkraft des Konzerns und seines profitablen Geschäftsmodells. Erste Auswirkungen zeigen sich in einem niedrigeren Refinanzierungssatz.

Operatives Geschäft

Im Bereich der Glasherstellung und -fertigung werden Chancen insbesondere darin gesehen, weiter die Kosten zu senken und gleichzeitig die Produktqualität zu verbessern. Durch Fokussierung auf die regionalen Kundenbedürfnisse sehen wir weiteres Potenzial. Einen wesentlichen Beitrag leistet dazu unser Produktionssystem VIM (Verallia Industrial Management). Durch Benchmarking und Erfahrungsaustausch zwischen den Verallia Werken weltweit, durch systematisches Nutzen von Verbesserungswerkzeugen und detaillierten Verlustanalysen können neue Lösungen identifiziert sowie weitere Verbesserungspotenziale sichtbar gemacht werden. Konkrete Potenziale werden zum Beispiel durch eine verbesserte Auslastung der Wannen und Linien, in einer Effizienzsteigerung sowie in weiteren Prozessoptimierungen gesehen. Ferner bringt uns die Arbeit mit dem Produktionssystem VIM nachhaltig auf ein besseres Qualitätsniveau zum Vorteil der Kunden.

Die steigenden Energie- und Rohstoffkosten können als Chance gesehen werden, den Glasprozess neu zu durchdenken, um eine nachhaltige Zukunft für Glas zu sichern.

Einen sehr entscheidenden Kostenfaktor stellt der Energiebereich dar. Nicht nur der Energieverbrauch bzw. die weitere Nutzung von Abwärmemengen, sondern auch die Verbrauchsstrukturen mit Jahresnutzungsstunden, der maximalen Leistungsaufnahme und die daraus resultierenden Netznutzungsentgelte stellen nicht nur Risiken, sondern auch Chancen für unser Unternehmen dar. Die Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001:2018 in allen deutschen Werken bestätigt, dass ein professionelles Energiemanagement implementiert ist, in dessen Fokus auch die ständige Suche und Hebung weiterer Verbesserungspotenziale liegt.

Zu nennen sind zum Beispiel die konsequente Weiterverfolgung der Abwärmenutzung, wie das Projekt der zwei Gemengevorwärmer am Standort Bad Wurzach. Die in den Standorten verfügbare Abwärme wird ermittelt und in die Plattform für Abwärme gemäß §17 Abs. 2 EnEfG eingetragen. Die Plattform für Abwärme schafft erstmals eine Übersicht zu gewerblichen Abwärmepotentialen in Deutschland. Ziel ist es, diese Abwärme nutzbar zu machen und damit die Energieeffizienz in Deutschland weiter zu steigern.

Ebenfalls ist die kontinuierliche Verbesserung der Effizienz in unserer Drucklufterzeugung zu nennen. Diese Potenziale zu heben, ist gleichbedeutend mit einer Verbesserung unseres CO 2 -Fußabdruckes, was wiederum einen wichtigen Kostenfaktor darstellt.

Die Verallia Deutschland AG versucht möglichst viel Recyclingglas am Markt zu beschaffen und hat Verträge mit Lieferanten vereinbart. Mehr Recyclingglas bedeutet weniger Rohstoffeinsatz, weniger Energieeinsatz, weniger Treibhausgasemissionen und somit mehr Klima- und Ressourcenschutz.

Die technologieoffenen, globalen Anstrengungen der Verallia Gruppe, eine alternative Beheizung der Schmelzwannen fernab von fossilen Brennstoffen zu realisieren, führen zu aktiv verfolgten Projekten alternative Gase an den Schmelzwannen einzusetzen, um damit den CO 2 -Ausstoß zu senken. Ebenfalls wird der Einsatz von Bioölen sowie Destillatsrückständen untersucht.

Im Bereich des Qualitätsmanagements nimmt die Rohstoffqualität, vor allem die Qualität des Recyclingglases, einen wichtigen Stellenwert ein. In Bezug auf die Aufbereitung von Recyclingglas können durch verbesserte Technologien ein erhöhter Einsatz und eine höhere Energieeinsparung erreicht werden. Aber auch bei allen anderen Rohstoffen können Qualitätsverbesserungen deutliche Beiträge für die Steigerung des Unternehmensergebnisses leisten.

Personal und Soziales

Chancen im Bereich Personal erstrecken sich im Wesentlichen auf die Bereiche Innovation, Weiterbildung sowie Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung.

Innovation ist ein wichtiger Treiber in allen Bereichen. Diese sind wiederum maßgeblich durch unser eigenes Personal und deren Leistungsbereitschaft beeinflusst. Es umfasst sowohl Innovationen im Fertigungsprozess und anderen betrieblichen Abläufen als auch Innovationen im Produktbereich. Während ein Teil dieser Neuerungen auf klassischer Projektarbeit beruht, generiert die Verallia Deutschland AG einen weiteren großen Teil dieser Innovationskraft durch das betriebliche Vorschlagswesen, das an allen Standorten ein wichtiger Faktor für kleine Verbesserungen und große Innovationen ist. Alle Mitarbeiter haben so die Möglichkeit, zur Zukunftsfähigkeit beizutragen und ihre Ideen ins Unternehmen einzubringen.

Innovationen haben ihren Ursprung unter anderem in den systematischen Einarbeitungs-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsprozessen, die wir für die Mitarbeiter als maßgeblich erachten. Ebenso sind diese Prozesse ein wichtiger Faktor für die Personalgewinnung und -bindung. Die individuelle Entwicklung von Maßnahmen, fußend auf der Erfassung von Qualifikationen und möglichen Qualifikationslücken ist hierbei wesentlich.

Je nach Weiterbildungsthema und Aufgabengebiet sind neben externen Schulungen auch interne Trainingsmaßnahmen oder interne Trainingsprogramme wichtig.

Vom Auszubildenden bis zur langjährigen Fach- oder Führungskraft - Mitarbeiterwissen zu erhalten, zu teilen und zu verbessern ist dabei auch ein wichtiger Bestandteil eines attraktiven Personalmarketings.

Wichtig bleibt neben der Gesundheitsförderung in erster Linie die Gesunderhaltung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einzelne Maßnahmen und komplette Programme sollen sicherstellen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund bleiben. Ein wichtiger Aspekt ist die sichere und ergonomisch optimale Gestaltung von Arbeitsplätzen im Bereich der Produktion genauso wie bei den Arbeitsplätzen der Verwaltung. Berufsbezogene Krankheiten sollen so verhindert und bestehende Probleme aufgefangen werden. Unterschiedlichste Angebote, von Firmenläufen über Sportgruppen und Ausflügen mit einem Fokus auf sportlicher Aktivität sind auch wichtig für die Arbeitgebermarke der Verallia Deutschland AG.

Umwelt, Gesundheit, Sicherheit

Chancen ergeben sich auch durch das zunehmend in den Fokus rückende Thema Nachhaltigkeit. Diese Thematik wird auf allen Ebenen der Politik, vom Handel, bei unseren Kunden und wesentlich von Verbrauchern sowie Umwelt- und Verbrauchervereinigungen diskutiert. Hier kann sich Glas besonders als Werkstoff mit seiner Recyclingfähigkeit, in sich permanent optimierenden und energiesparenden geschlossenen Kreisläufen und mit seinen zahlreich vorhandenen natürlichen und regionalen Rohstoffen hervorheben. Als beispielhaftes Projekt ist der Anschluss und die Lieferung von Abwärme unseres Werkes Neuburg an das Nahwärmenetz, zur Reduzierung der erforderlichen Energiemenge, u.a. bei regionalen Industriebetrieben, zu nennen. Des Weiteren konnte der Einsatz von nicht aufbereitetem Biogas positiv getestet werden.

Aber nicht nur durch die Herstellung von Glas, sondern auch durch innovatives Design und konzeptionelle ökonomische Auswahl von anderen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzten Materialien, wie beispielsweise Verschlüssen, Etiketten und Umverpackungen, die bis zum Verbraucher benötigt werden, lassen sich nachhaltige Verbesserungen erzielen. Diese nachhaltigen Verpackungskonzepte werden durch gezielte Kundenberatung und Engineering von einem speziell geschulten Team entwickelt, um den gestiegenen Bedarf an nachhaltigen Produkten zu erfüllen und somit Chancen für neue Glasanwendungen zu generieren.

RISIKOBERICHT

Das unternehmerische Handeln im nationalen und internationalen Umfeld setzt die Verallia Deutschland AG einer Vielzahl von Risiken aus. Der Erfolg des Unternehmens wird wesentlich durch das frühzeitige Erkennen dieser Risiken sowie einem bewussten Umgang mit ihnen beeinflusst. Durch das implementierte Risikomanagementsystem (RMS) wird ein vorausschauendes Handeln sichergestellt. Die Identifizierung und transparente Darstellung der Risiken sowie die getroffenen Steuerungsmaßnahmen sind die Basis für die langfristige Sicherung des Unternehmens und seiner erfolgreichen Weiterentwicklung in der Zukunft. Die Risikopolitik ist an die Geschäftsstrategie angepasst. In ihrem Rahmen werden kontinuierlich Vorkehrungen getroffen, um Risiken möglichst zu vermeiden oder zu minimieren.

Die Risikostruktur setzt sich aus branchenspezifischen Risiken, die die Mitbewerber im Behälterglasgeschäft gleichermaßen betreffen, und aus individuellen Risiken der Verallia Deutschland AG zusammen.

Beschreibung der wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

Unter Risikomanagement versteht die Verallia Deutschland AG nachvollziehbare und systematische Vorgehensweisen zur Identifizierung, Dokumentierung, Bewertung, Überwachung und Steuerung von potenziellen Risiken sowie die Auswahl und Umsetzung von Maßnahmen zur Risikohandhabung und - verringerung.

Verallia Deutschland hat ein umfassendes RMS implementiert, um Risiken frühzeitig erkennen und in Abwägung mit den entsprechenden Chancen beurteilen, minimieren und steuern zu können.

Das RMS der Verallia Deutschland AG ist in die allgemeine Unternehmenssteuerung integriert, wird kontinuierlich weiterentwickelt und setzt sich im Wesentlichen aus den folgenden Elementen zusammen:

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Risikofrüherkennungssystem

Verallia Industrial Management (VIM)

Internes Kontrollsystem (IKS) /​ inkl. Fraud-Prävention

Self-Assessments (IT-Security, Business Control)

interne und externe Audits

Diese Bestandteile des RMS dienen der Steuerung und Überwachung der Geschäftsprozesse. Darüber hinaus nutzt die Konzernleitung ihre umfassende Kenntnis der Märkte. Diese beruht auf langjährigen Kontakten zu Kunden, Lieferanten und Verbänden. Außerdem verfolgt Verallia das Ziel einer kontinuierlichen Sensibilisierung der Fach- und Führungskräfte für das Risikomanagement, u. a. durch Online- Schulungen.

Das Produktionssystem VIM (Verallia Industrial Management) bildet den Rahmen für die Handlungsabläufe im gesamten Unternehmen ab. Alle Prozesse wurden hinsichtlich ihrer Teilhabe an den fünf Säulen EHS (Umwelt, Gesundheit, Sicherheit), Qualität, Supply Chain, Leistung und Team durchleuchtet und in einem Managementhandbuch zusammengeführt. Kontinuierliche Verbesserungen der Abläufe und Anpassungen an Veränderungen des Marktes sowie der Kundenanforderungen, der gesetzlichen Vorgaben und sicheren Arbeitsabläufe sind die Grundelemente eines zielorientierten Managementsystems.

Das IKS der Verallia Deutschland AG ist in das konzernweite Verallia IKS eingebettet, das auf den Referenzrahmen für Prinzipien der internen Kontrollen der französischen Finanzmarktaufsicht Bezug nimmt und darauf abzielt, die wesentlichen Risiken zu beherrschen. Im ,Referenzhandbuch Interne Kontrolle' sind die grundsätzlichen Ziele je Prozess und die zugehörigen organisatorischen Anforderungen dargestellt. Daraus abgeleitet werden je Prozess mögliche Prozessrisiken aufgezeigt und deren etwaige Ursachen beschrieben. Ergänzend werden mögliche Kontrollen zur Risikoabdeckung dargestellt. Prozessorganisation, -risiken und -kontrollen müssen anschließend durch die jeweiligen Einheiten evaluiert und an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Es handelt sich hierbei um einen fortgesetzten und dauerhaften Prozess mit mehreren Schritten, der die Ausübung der internen Kontrollen kontinuierlich verbessert.

Auf Ebene der Verallia Deutschland AG wurden die individuellen Risiken identifiziert, dokumentiert und priorisiert. Dazu wurde eine Übersicht über mögliche Risikokategorien erstellt. Für jede Risikokategorie wurden Verantwortliche benannt und die verfügbaren Unterlagen zur Risikoidentifizierung, -bewertung und -kommunikation zusammengestellt. Maßnahmen der kurzfristigen und langfristigen Risikosteuerung, die Verantwortlichkeiten, ein ggf. möglicher finanzieller Einfluss sowie der Bedarf einer Investition sind je Risiko angegeben. Diese Risikobewertung ist eingebettet in das konzernweite Risikomanagementsystem der Verallia Gruppe.

Initiiert durch Verallia werden umfassende Self-Assessments konzernweit durchgeführt, bei denen sich die einzelnen Einheiten anhand von umfangreichen Fragebögen selbst bewerten. Die Aussagen im Rahmen der Self-Assessments werden teilweise durch prozessunabhängige Personen in Audits validiert.

Durch interne und externe Audits werden einzelne Bestandteile des Risikomanagementsystems regelmäßig überprüft. Das Risikomanagementsystem ist konzernweit implementiert. Damit werden Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Einhaltung aller maßgeblichen rechtlichen Vorschriften getroffen. Unser Anspruch ist es, den durch die Audits bestätigten hohen Standard zu halten, neue Entwicklungen zu antizipieren und noch besser zu werden.

Auf der Basis des oben dargestellten Risikomanagementsystems identifiziert und bewertet die Verallia Deutschland AG die verschiedenen strategischen und operativen Risiken. Ziel ist die Sicherstellung einer nachhaltig positiven Unternehmensentwicklung. Das Risikomanagementsystem dient insbesondere dazu, mögliche Gefahren für die Erreichung der Unternehmensziele bereits im Vorfeld zu minimieren. Hierbei werden alle im jeweiligen Geschäftsfeld liegenden Chancen sachgerecht gegen Gefahrenpotenziale abgewogen, anhand der Analyse bewertet und entsprechende Maßnahmen identifiziert und umgesetzt.

Wesentliche Datengrundlage des Verallia Deutschland Risikomanagements ist das monatliche Berichtswesen, das detailliert sämtliche Umsatzpositionen, Aufwandsarten sowie Vermögens- und Finanzierungskomponenten quantitativ und qualitativ darstellt. Die einzelnen Positionen werden mit der Planung abgeglichen und einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen. Etwaige Abweichungen werden analysiert und kommentiert. Dadurch wird eine regelmäßige und frühzeitige Information über maßgebliche Risiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens, insbesondere den Umsatz und das EBITDA, wesentlich beeinflussen, gewährleistet. Die Risikoüberwachung und -steuerung wird grundsätzlich auf Vorstandsebene ausgeübt. Im Einzelnen werden für alle relevanten Risiken Verantwortliche festgelegt. Dabei hängt die hierarchische Ebene der Verantwortlichkeit von der Bedeutung des jeweiligen Risikos ab.

Die Einhaltung von Gesetzen, die Achtung der eigenen Werte sowie die korrekte Anwendung interner Regeln und Richtlinien haben für die Verallia Deutschland AG zentrale Bedeutung. Das global aufgebaute Compliance-Programm der Verallia Gruppe vernetzt Programme für Wettbewerbs-, Korruptionssowie Sanktionsrecht, interne Audits und interne Kontrollen sowie ein Verfahren zur Meldung von Regelverstößen, das anonyme elektronische Meldungen ebenso zulässt wie Meldungen über die Hierarchieebene bzw. Vertrauenspersonen (Whistleblowing). Das Compliance-Programm ist ein wesentlicher Bestandteil des implementierten Risikomanagementsystems.

Einzelrisiken

Durch die transparente Aufbereitung der Einzelrisiken kann die Risikosituation angemessen gesteuert werden. Die Risiken sind in Kategorien gegliedert. Ihre Darstellung erfolgt als Bruttobetrachtung, d. h., es werden die Risiken vor dem Ergreifen von Risikobegrenzungsmaßnahmen sowie die entsprechenden Maßnahmen separat dargestellt und beurteilt. Die Einschätzung der Risiken erfolgt zum Bilanzstichtag und ist grundsätzlich auf ein Jahr ausgelegt. Bei der Verwendung eines abweichenden Zeitraums wird explizit darauf hingewiesen.

Strategie und Makroökonomie

Als hauptsächliches Markt- und Absatzrisiko gelten anhaltende Substitutionseffekte in einigen Bereichen der Getränke- und Lebensmittelindustrie. Zu nennen ist hier die Verwendung von Getränkedosen, PET-Flaschen oder auch Kunststoffverpackungen im Bereich Lebensmittel. Während generell weiterhin ein Trend hin zu Glas erkennbar ist, scheinen manche Verbraucher in Teilsegmenten, wie z.B. Mineralwasser oder Gemüsekonserven, aus Preisgründen wieder zurück zur Kunststoffalternative zu tendieren.

Im Bereich Wein und auch Lebensmittel haben die Ernteergebnisse, die nur schwer prognostizierbar sind, einen Einfluss auf den Absatz. Die Ernteerträge bei Wein und im Bereich Obst und Gemüse in Deutschland waren 2023 durchschnittlich.

Der Krieg in der Ukraine hat zu noch immer hohen Energiekosten geführt, welche an Kunden weitergegeben werden müssen. Dies wiederum führt zu Inflation für Endverbraucher, die am Ende zu Kaufzurückhaltung führen könnte.

Eine Verlagerung der Produktionsstätten von Kunden könnte einen Einfluss auf die Nachfrage haben. Hier könnte es zu Verschiebungen bei den großen international tätigen Brauereien kommen. Diese Verschiebungen können sich sowohl negativ, aber auch positiv auf das inländische Geschäft auswirken. Der Eintritt neuer Wettbewerber oder die Erweiterung der Produktionskapazitäten bestehender Wettbewerber könnte außerdem grundsätzlich zu Überkapazitäten führen.

Die Beurteilung der zukünftigen Marktentwicklung gestaltet sich schwierig und wird deshalb als zentrales Risiko betrachtet, da durch die relativ langen Wannenlaufzeiten kurzfristige Steuerungsmaßnahmen nur sehr begrenzt möglich sind. Kurzfristig bestehen risikoreduzierende Maßnahmen darin, den Produktionsplan und die Kapazitäten den aktuellen Entwicklungen des Auftragseingangs anzupassen. Langfristig ist die Verallia Deutschland AG bemüht, mit vielen Kunden dauerhafte Entwicklungspartnerschaften einzugehen.

Außerdem besteht durch die langen Laufzeiten von Investitionen das Risiko, dass innerhalb der geplanten Lebenszeit der Investitionen ein vorher nicht kalkulierbarer Nachrüstungsaufwand oder teilweiser Produktionsausfall anfällt. Besonders bei der Thematik Umwelt und Umweltauflagen ist ein solcher Sachverhalt denkbar. Deshalb wird im Bereich Umwelt durch interne Prozesse sichergestellt, dass sämtliche Investitionen die geltenden Vorschriften erfüllen.

Finanzen

Ausfallrisiken

Wie in den Vorjahren muss grundsätzlich mit Liquiditätsproblemen bei einzelnen Kunden gerechnet werden. Das könnte für die Verallia Deutschland AG dazu führen, dass im Einzelfall Zahlungen verspätet oder nicht eingehen. Derzeit ist jedoch nicht erkennbar, dass hierdurch die Liquidität ernsthaft gefährdet werden könnte (siehe Liquiditätsrisiken). Die stabile Kundenstruktur wirkt einer hohen Unsicherheit bezüglich der individuellen Ausfallrisiken entgegen. Maßnahmen zur Minimierung der Ausfallrisiken werden mithilfe von Kreditversicherungen, angepassten Zahlungsbedingungen, stringenter Einhaltung von Limits und monatlichen Einzelbeurteilungen durchgeführt. Außerdem wird für einen Großteil der Forderungen echtes Factoring durchgeführt. Erfahrungsgemäß entstehen aus den verbleibenden Ausfallrisiken bei der Verallia Deutschland AG nur minimale Schäden.

Abhängig von der jeweiligen Ernte und dem Konsumverhalten der Endverbraucher ergibt sich zudem allgemein eine kundenseitige Saisonalität. Dieses Risiko wird jedoch durch das breite Produktsortiment erheblich reduziert.

Liquiditätsrisiken

Die Verallia Deutschland AG ist seit 2015 im Wesentlichen über langfristige Darlehen innerhalb der Verallia Gruppe finanziert, entweder Euribor-basiert bei gleichzeitig weitgehender Zinssicherung oder mit festem Zinssatz. Durch die externe Finanzierung der Verallia Gruppe am Finanzmarkt, ist die Verallia Deutschland AG in diesem Punkt weitgehend abhängig von der Beurteilung der Verallia Gruppe insgesamt. Die gewährten Darlehen und die Anbindung an den Verallia Cashpool garantieren die für den normalen Geschäftsverlauf notwendige Liquidität. Es existieren derzeit ca. 8,5 Mio. Euro nicht ausgenutzte Kreditlinien.

Zinsänderungsrisiken

Im Jahresverlauf entwickelten sich die gewichteten langfristigen internen Zinssätze wie im Folgenden dargestellt. Der Zinsverlauf spiegelt das im Berichtsjahr leicht gestiegene Zinsniveau der langfristigen konzerninternen Euro-Darlehen wider.

Interner Refinanzierungszinssatz 2023 Verallia Deutschland AG

Im Bereich der Pensionsrückstellungen existieren ebenfalls Zinsänderungsrisiken.

Wertminderungsrisiken

Bei negativen Entwicklungen bei Tochterunternehmen können außerplanmäßige Abschreibungen des Buchwerts der Beteiligungen oder Wertberichtigungen auf Forderungen und Ausleihungen im Einzelabschluss der Verallia Deutschland AG erforderlich werden.

Positive Entwicklungen der Tochterunternehmen können bei der Verallia Deutschland AG zu einer ergebniswirksamen Rücknahme von in Vorjahren erfassten dauerhaften Wertminderungen und über den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag somit unmittelbar zu einem Zahlungsmittelabfluss führen.

Die momentanen Rahmenbedingungen für unsere Tochterunternehmen sowohl in Russland als auch in der Ukraine sind kriegsbedingt weiterhin für die Zukunft nicht voll absehbar. Während die Ukraine immer noch wirtschaftliche Einbußen hinnehmen muss, stellt sich in Russland die weitere Rechtslage und deren Umsetzung aktuell unsicher dar. Wir gehen allerdings davon aus, dass sich dieser Zustand mittelfristig wieder normalisieren sollte. Dies spiegelt sich auch in der positiven Budgetentwicklung in den kommenden Wirtschaftsjahren wider. Hieraus abgeleitet sehen wir keinen Handlungsbedarf in der Anpassung der bilanziellen Beteiligungsbuchwerte.

Währungsrisiken

Die Unternehmensbeteiligungen in Russland und der Ukraine und auch die nachträglichen Kapitalerhöhungen wurden in Euro finanziert und belasten dementsprechend die Verschuldung der Verallia Deutschland AG.

Mögliche Ausschüttungen der Unternehmensbeteiligungen unterliegen ebenfalls Währungsrisiken.

Derivate

Zur Absicherung des Zinsrisikos aus variabel verzinslichen konzerninternen Finanzverbindlichkeiten wurde ein Zinscap abgeschlossen.

Darüber hinaus werden Preisänderungsrisiken im Energiebezug (schwebende Geschäfte) durch derivative Finanzinstrumente abgesichert. Hierzu werden als Instrumente marktgängige Swap- und Termingeschäfte angewandt.

Risiken im Rechnungslegungsprozess

Im Bereich der Rechnungslegung stellt die Nichteinhaltung rechtlicher Vorgaben und Verpflichtungen ein prinzipielles Risiko dar. Spezielle rechnungslegungsbezogene Risiken können zum Beispiel aus dem Abschluss ungewöhnlicher oder komplexer Geschäfte resultieren. Außerdem sind durch bestehende Ermessensspielräume beim Ansatz und bei der Bewertung von Bilanzpositionen sowie durch die Übertragung rechnungslegungsspezifischer Aufgaben auf einzelne Mitarbeiter weitere Risiken denkbar. Diese Risiken werden durch das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den (Konzern-)Rechnungslegungsprozess abgedeckt.

Energie

Die Verallia Deutschland AG hat auch im Geschäftsjahr 2023 Maßnahmen zur Begrenzung der Risiken aus Steigerungen der Energiekosten durch Abschluss von Tranchen- und Portfolioverträgen, mit Möglichkeiten zur frühzeitigen Sicherung, ergriffen. Ebenfalls werden weitere, langfristige PPA's (Power Purchase Agreements) in das Portfolio der Verallia Deutschland AG integriert.

Die Energiewende in Deutschland zieht auch für die Industrie in einigen Preiskomponenten spürbar erhöhte Kosten und damit auch Risiken nach sich. Steigerung und Förderung des Anteils erneuerbarer Energien und von Alternativenergien, neue und höhere Umlagen sowie gestiegene Regelkosten verteuern auf lange Sicht die eingesetzte Energie. Der Krieg in der Ukraine, die geopolitische Instabilitäten und weltweite Engpässe an Energieträgern, Rohstoffen und Waren sorgten Ende 2022 für Rekordbewertungen der Commodities an den Energiebörsen, die sich aber im Geschäftsjahr 2023 beruhigt, jedoch noch nicht normalisiert haben. Die Märkte reagieren sehr nervös auf das politische Geschehen.

Insbesondere die sich stark ändernde gesetzliche Situation, zum Beispiel das Brennstoffemissionshandelsgesetz sowie gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen auf dem CO 2 -Markt werfen viele Fragen und Unsicherheiten auf. Verallia Deutschland bereitet sich darauf vor, in Zukunft verschiedenen neuen regulatorischen Vorschriften unterworfen zu sein. Dabei zeigen sich weniger verlässliche und planbare gesetzliche Regelungen als besonders kritisch.

Von steigender Bedeutung ist die ausreichende Verfügbarkeit von CO 2 -Emissionsrechten. Bei den CO 2 -Emissionsrechten setzt sich die vorhandene Unterdeckung durch kostenlos zugeteilte Zertifikate fort.

In dem Maße, in dem zum Stichtag eine Unterdeckung an CO 2 -Emissionsrechten vorliegt, besteht ein entsprechendes Risiko in Bezug auf deren Wertentwicklung, das entsprechend in der Bilanz des Verallia Deutschland Konzerns abgebildet wurde. Auf Ebene der Verallia Gruppe ist im Rahmen des Risikomanagementsystems durch eine vorwärtsgerichtete Sicherung aller CO 2 -Emissionsrechte die Versorgung mit CO 2 -Emissionsrechten für die kommenden Jahre gewährleistet. Dies wurde bei der Rückstellungsbewertung entsprechend berücksichtigt.

Recht und Steuern

Energie

Die Beschlüsse zum EU-Emissionshandel sind das Herzstück des Fit-for-55 Programms. Der Emissionshandel enthält die wichtigsten Maßnahmen für wirksame CO 2 -Einsparungen, mit denen die EU- Mitgliedsstaaten ihre Klimaziele erreichen wollen: Die CO 2 -Emissionen der EU müssen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 sinken. Bis 2050 soll Europa treibhausgasneutral werden. Bislang scheint mit dem Fit-for-55-Paket sogar eine Einsparung von 57 Prozent Treibhausgasen bis 2030 möglich.

Zukünftig sollen die Emissionsrechte noch stärker gekürzt werden - bis 2030 im Vergleich zu 2005 schrittweise um 62 Prozent (bisher 43 Prozent). Effiziente Unternehmen sollen künftig kostenlose Emissionszertifikate erhalten. Dagegen soll es bei ineffizienten Anlagen Kürzungen geben, wenn die Verantwortlichen keine Effizienzmaßnahmen durchführen.

Veränderte Rahmenbedingungen zur Besteuerung von Energieträgern, zum Erhalt von Rückerstattungen für die energieintensiven Industrien und die Überarbeitung von Förderrichtlinien müssen intensiv verfolgt und auf ihre Konsequenzen hin überprüft werden.

Das im Jahr 2019 beschlossene Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) führt einen nationalen Zertifikate Handel für Brennstoffemissionen in Sektoren ein, die bis dato nicht vom EU-Emissionshandel erfasst waren. Alle in Verkehr gebrachten fossilen Brennstoffe werden nach Anlage 1 und 2 des BEHG mit einem CO 2 -Preis belegt. Der Gesetzgeber sieht ausdrücklich eine Vermeidung einer Doppelbelastung von bereits vom EU-Emissionshandel betroffenen Endverbrauchern vor. Die Verallia Deutschland AG hat Lieferantenvereinbarungen abgeschlossen, um Doppelbelastungen zu vermeiden.

Weitere rechtliche Risiken werden im Bereich der individuellen Netzentgelte identifiziert. Änderungen der Regelungen und Voraussetzungen zum Erhalt der individuellen Netzentgelte sollten stets verfolgt und überprüft werden.

Die regulatorischen und rechtlichen Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen im Energiesektor erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit. Diverse gesetzliche Änderungen führen darüber hinaus dazu, dass die Bewertung und Einstufung z.B. von Verträgen mit Netzbetreibern und Lieferanten tendenziell unsicherer werden. Auch technische und organisatorische Maßnahmen aus rechtlichen Rahmenbedingungen müssen frühzeitig erkannt und umgesetzt werden.

Des Weiteren werden gesetzliche Anforderungen und Rahmenbedingungen im Bereich Energie immer komplexer, unsicherer und sind häufig schlecht oder nur kurzfristig planbar.

Sonstiges

Die Verallia Deutschland AG betreibt ein Risikomanagement, das sämtliche, auch rechtlichen Risiken betrachtet. Als sonstige rechtliche Risiken werden insbesondere gesehen: mögliche Compliance-Verstöße gegen Gesetze und Richtlinien, wie z.B. Korruption oder Embargoverstöße sowie etwaige Haftungsfälle bei ungenügender Produktqualität. Hiergegen getroffene Risikosteuerungsmaßnahmen sind z. B. der Aufbau einer Compliance-Struktur, Erlass verschiedener Compliance-Richtlinien und Investitionen in die Qualitätskontrolle. Zudem werden die Risiken, wenn möglich, durch Versicherungen und Rückstellungen abgedeckt.

Im Bereich Steuern können falsche Gesetzesinterpretationen und daraus resultierende fehlerhafte Angaben und Erklärungen zu Risiken führen. Dem wird durch fortlaufende Mitarbeiterschulungen und bei Bedarf dem Hinzuziehen von externen Beratern entgegengewirkt.

Personal und Soziales

Motivierte und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wichtige Erfolgsfaktoren für die Verallia Deutschland AG. Daher beobachten wir intensiv das fortbestehende Risiko aufgrund des Fachkräftemangels. In einigen Fällen ist weiterhin oder zunehmend schwierig, offene Stellen zeitnah zu besetzen. Ein starker Fokus liegt dadurch auf einer attraktiven Arbeitgebermarke und ein entsprechend zielgruppenorientiertes Personalmarketing. Auf Messen aber auch intern stellen wir die Attraktivität der Verallia Deutschland AG als Arbeitgeber vor und vermitteln dabei potenziellen, aber auch bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktives Arbeitgeberbild. Die Maßnahmen sind dabei vielfältig: neben beständig nutzbaren Angeboten wie Mitarbeiterrabatten oder Fahrradleasing bekommt die Verallia Deutschland AG positives Feedback für Veranstaltungen und Events, die teilweise auch Familienmitgliedern offenstehen.

Um die Maßnahmen passgenau umzusetzen, ist die systematische Erhebung der Mitarbeiterzufriedenheit im Rahmen von Mitarbeiterbefragungen wichtig. Sie liefern wichtige Indizien und Bausteine, um Mitarbeiter zu binden.

Ähnlich wie die Besetzung der offenen Positionen allgemein, ist und bleibt die Besetzung der Ausbildungsstellen ein wichtiges Thema. Auch hier sind die Standorte gefragt, über Personalmarketingmaßnahmen Auszubildende zu finden und wo möglich über die Ausbildung hinaus an das Unternehmen zu binden. Neben der Präsenz auf Messen, ist die Präsenz in der lokalen Gemeinde bei Schulen, Veranstaltungen o.ä. ein wichtiger Baustein für das Personalmarketing der Ausbildungsstellen.

Im Hinblick auf die bestehenden Pensionsverpflichtungen und deren Wertigkeit liegen die Risiken bei den versicherungsmathematischen Annahmen, zum Beispiel bei sinkenden Zinssätzen, höherer Lebenserwartung von Versorgungsberechtigten oder steigender Inflation.

Umwelt, Gesundheit und Sicherheit

Praktizierter Umweltschutz geht weit über die Einhaltung rechtlicher Verpflichtungen hinaus. Die Verallia Deutschland AG war schon früh Vorreiter in der Behälterglasbranche im Bereich der Rauchgasreinigung. Die kontinuierliche Reduzierung der Umweltauswirkungen in allen Bereichen und dadurch die Minimierung der Umweltrisiken werden durch Umweltschutzprogramme in den Werken umgesetzt. Die Umweltziele enthalten Werte, die die genehmigten Grenzwerte noch unterschreiten. Bestätigt werden die Anstrengungen im Umweltschutz durch die erfolgreiche Zertifizierung der Werke in Deutschland nach DIN EN ISO 14001.

Den Anspruch der Nachhaltigkeit und die ständige Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten zur verantwortungsvollen Nutzung aller Ressourcen hat die Verallia Deutschland AG mit den vier Standorten in Deutschland durch die erfolgreiche Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 bewiesen. Ein professionelles Energiemanagement leistet einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Teilweise liegen die Standorte der Verallia Deutschland AG nahe an Flüssen, was Überschwemmungsrisiken birgt. Das Risko wird durch den Ausbau des Hochwasserschutzes sowie den Notfallplänen wie z.B. dem Business Continuity Plan begegnet. Das Risiko von Wannenhavarien reduziert die Verallia Deutschland AG nicht nur durch regelmäßige Inspektionen und Wannenaudits, sondern auch durch den Aufbau von Auffangbehältern für den Notfall.

Die Standorte der Verallia Deutschland AG sind historisch gewachsen, mit teilweise unterschiedlicher Nutzung in der Vergangenheit. Durch diese Situation sind bisher unbekannte Risiken für das Unternehmen sowie die Umwelt und damit verbundene Verpflichtungen nicht auszuschließen. Durch eine regelmäßige Abstimmung mit zuständigen Behörden wird ein wichtiger Beitrag zur Eingrenzung der Risiken geleistet.

Operatives Geschäft

Das Produktportfolio ist mit den Getränkebereichen Bier, Wein/​Sekt, alkoholfreie Getränke und Spirituosen sowie dem Lebensmittelsegment breit aufgestellt. Dadurch bestehen keine strukturellen Abhängigkeiten von einzelnen Markt- und Absatzbereichen. Inflationsrisiken können sich jedoch unterschiedlich auswirken. Während bei einigen Produktgruppen nur innerhalb der Segmente Verschiebungen passieren können (z.B. kostengünstiger Wein statt teurem Wein), die keine Auswirkungen auf den Glasabsatz insgesamt haben, kann es bei anderen Produktgruppengruppen (vgl. z.B. Einweg-Mineralwasser versus Glas-Mehrweg) durchaus Substitutionseffekte ergeben.

Zur Herstellung unserer qualitativ hochwertigen Produkte benötigen wir in unseren Geschäftsprozessen Rohstoffe, Energie, komplexes technisches Equipment, spezifische Dienstleistungen sowie Frachtkapazitäten, bei deren Bezug wir Marktpreis-, Liefer- und Qualitätsrisiken ausgesetzt sind.

Liefer- und Marktpreisrisiken begegnen wir durch gezieltes Beschaffungsmanagement bzw. durch mittel- und langfristige Lieferverträge, wodurch wesentliche Liefer- und Preisrisiken verringert werden. Darüber hinaus verwenden wir in wichtigen Verträgen Preisgleit- bzw. Indexregelungen, um uns gegen Marktpreisrisiken abzusichern.

Nachfragebedingte Lieferengpässe auf Seiten unserer Lieferanten können bei fehlenden Ausweichmöglichkeiten zu Produktionsstillständen und eigenen Lieferverzögerungen mit negativen Auswirkungen auf das Ergebnis führen. Dies betrifft insbesondere die Beschaffung von Rohstoffen, Verpackungsmaterial und Vergütungsmitteln. Wir begegnen diesen Risiken zum einen mit einem intensiven Lieferantenmanagement und zum anderen durch eine laufende Marktbeobachtung.

Durch das bestehende Lieferantenkontrollverfahren und die enge Zusammenarbeit mit unseren Kernlieferanten verbessern wir permanent die Qualität sowie die Versorgungssicherheit der bezogenen Produkte.

Die hohen Anforderungen an Lieferanten der Lebensmittelbranche sind eine Herausforderung für die Qualitätssicherung. Deshalb werden von Beginn an qualitätsrelevante Risiken durch strenge Qualitätskontrollen sowie andere vorbeugende Maßnahmen minimiert.

Es besteht ein Risiko durch Störungen im Strom- und Erdgasnetz. Um die Erhaltung der Schmelzwannen und der Produktionsmaschinen zu sichern, muss die Funktionsfähigkeit von Notfallanlagen bei Ausfällen im Stromnetz garantiert sein. Daher werden regelmäßig Belastungstests durchgeführt. Für Ausfälle des Gasnetzes wurde ebenfalls Ersatzmaßnahmen zur Aufrechterhaltung eines Notbetriebes umgesetzt.

Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen führen auch preisliche Schwankungen in den Märkten zu einem erhöhten industriellen Risiko. Risikoreduzierende Maßnahmen sind zum Beispiel Flexibilisierungsmaßnahmen im Bereich Energiemix der Glasschmelzwannen, eine stärkere Beobachtung der Energiepreisentwicklung sowie eine darauf ausgerichtete Vertragsgestaltung.

Informationssystem und Digitales

Die Risiken im IT-Bereich umfassen Systemausfallrisiken, mangelhafte Systemverfügbarkeit, Angriffe von außen sowie Risiken in Bezug auf den Verlust oder Missbrauch von Daten.

Das Ziel, für alle Anwendungen gleichermaßen eine Risikominimierung anzustreben, bedeutet eine Vielzahl von Ansätzen. Während das zentrale SAP-R/​3-System durch die Verallia Zentrale inklusive Redundanz zur Verfügung gestellt wird, müssen andere Systeme von der Verallia Deutschland AG selbst oder von externen Partnern gepflegt werden. Es wurden bereits in der Vergangenheit als auch zukünftig verschiedene zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor Angriffen von innen und außen getroffen.

PROGNOSEBERICHT

Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der Verallia Deutschland AG im folgenden Geschäftsjahr. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen. Diese vorausschauenden Aussagen und Informationen beruhen auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Chancen und Risiken. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflussen den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse der Verallia Deutschland AG. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens. Sollten eine oder mehrere Chancen bzw. Risiken eintreten, sollte sich eine der Ungewissheiten realisieren oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt war, kann die tatsächliche Entwicklung sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die Aussichten für die Weltkonjunktur bleiben dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge aufgrund der instabilen geopolitischen Lage, der restriktiven Geldpolitik und der volatilen Energiepreise auch 2024 eingetrübt. Die Weltwirtschaft wird im Jahr 2024 mit einem ähnlichen Expansionstempo wie im Jahr 2023 nur moderat zulegen, da u.a. beim globalen Warenhandel von einer schwachen Erholung im Jahresverlauf ausgegangen werden kann.

Den Erwartungen der Europäischen Zentralbank (EZB) folgend, dürfte das Wachstum im Euroraum im nächsten Jahr wieder anziehen, da die real verfügbaren Einkommen steigen - gestützt durch einen Rückgang der Inflation, ein robustes Lohnwachstum und eine stabile Beschäftigungslage - und auch weil das Exportwachstum dank einer Belebung der Auslandsnachfrage aufholt.

Die Entwicklung der Weltwirtschaft und der Inflation bestimmen It. IW die konjunkturellen Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft und damit gleichzeitig die Risiken. Für das Jahr 2024 wird ein schwaches globales Umfeld erwartet, was wiederum den deutschen Außenhandel und damit die Investitionen in Deutschland belastet.

Für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) deuten aktuelle Frühindikatoren noch nicht auf eine rasche konjunkturelle Erholung hin. Mit einem rückläufigen Trend der Inflation, steigenden Reallöhnen und einer allmählichen Belebung der Weltwirtschaft dürften sich zentrale Belastungsfaktoren für die deutsche Wirtschaft aber im Verlauf des Jahres 2024 verringern und eine vor allem binnenwirtschaftlich getragene Erholung einsetzen. Hierzu soll auch der private Konsum beitragen. Zu diesem Ergebnis kommt u.a. auch das IMK.

Ähnliches prognostiziert das ifo Institut. Das Institut sieht die Weichen für die deutsche Wirtschaft 2024 auf Erholung gestellt und erwartet 2025 eine Normalisierung bis leichte Beschleunigung der Konjunktur mit wieder steigendem Bruttoinlandsprodukt.

Branchenentwicklung

Die statistischen Erhebungen des Bundesverbands Glasindustrie e.V. zeigen, soweit aktuell veröffentlicht, für 2023 einen Einbruch bei Absatz und Produktion von Behälterglas in Deutschland. Ursächlich dafür dürften zum einen die schwächere Nachfrage bei einigen Schlüsselsegmenten sowie der Abbau von Lagerbeständen über die gesamten Lieferketten sein. Deutliche Verschiebungen von Exporten und Importen sind unterdessen nicht erkennbar.

Nach wie vor belasten sehr hohe Energiekosten die Glashersteller. Dies führt am Ende zu Preissteigerungen für den Konsumenten, welcher teilweise mit Kaufzurückhaltung und dem Ausweichen auf Alternativprodukte reagiert. Die nach wie vor vom Verbraucher deutlich wahrgenommene ökologische Vorteilhaftigkeit von Glasverpackungen rückt bei der Kaufentscheidung bei hohen Preisen stellenweise an zweite Stelle. Die schwächere Nachfrage veranlasste Marktteilnehmer Produktionskapazitäten temporär anzupassen.

Politische Rahmenbedingungen, wie etwa die geplante europäische PPWR-Richtlinie, dürften für die Verbreitung von Glasverpackungen grundsätzlich vorteilhaft sein.

Es bleibt abzuwarten, wann und ob die derzeit vorhandene leichte Überkapazität in Deutschland im Laufe des Jahres 2024 wieder ausgeglichen sein wird. Während das erste Quartal 2024 eventuell noch durch unterdurchschnittliche Nachfrage geprägt sein dürfte, könnte ab Mitte des zweiten Quartals mit einer Erholung zu rechnen sein.

Erwartete Geschäfts- und Ertragslage

Unter den angegeben Rahmenbedingungen rechnen wir für das Jahr 2024 sowohl mit einem Umsatz als auch einem EBITDA auf Vorjahresniveau (Umsatz 2023: 592,6 Mio. Euro /​ EBITDA 2023: 134,5 Mio. Euro).

Die Arbeitssicherheit bleibt ein zentrales Element bei der Verallia Deutschland AG. Für die Kennzahl TF2 (Häufigkeit von Unfällen mit Arbeitszeitausfall und medizinischer Versorgung bezogen auf eine Million Arbeitsstunden) erwarten wir im kommenden Geschäftsjahr, gestützt auf die eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Unfallsituation, einen Wert von 0,4.

ZIELGRÖßEN FÜR DEN ANTEIL VON FRAUEN

Bei der Besetzung offener Stellen, v.a. auch von Führungsfunktionen, im Unternehmen achtet der Vorstand auf Vielfalt (Diversität) und ist dabei um eine angemessene Berücksichtigung von Frauen bestrebt. 2015 wurde das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" erlassen, das börsennotierte oder mitbestimmungspflichtige Unternehmen verpflichtet, Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils in Aufsichtsrat, Vorstand bzw. Geschäftsführung, sowie für die zwei jeweiligen Führungsebenen festzulegen. Vor diesem Hintergrund haben sich der Aufsichtsrat und der Vorstand der Verallia Deutschland AG kontinuierlich und ausführlich mit der Frage möglicher Zielgrößen auseinandergesetzt. Der Aufsichtsrat und der Vorstand legten dabei folgende Zielgrößen, die bis zum 31.12.2025 erreicht oder übertroffen werden sollen für die Frauenquote fest:

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a)

Zielgröße der Frauenquote für den Aufsichtsrat: Es ist das Ziel, die Frauenquote der Aufsichtsratsmitglieder auch mittel- und langfristig bei mindestens 33,33 % oder 2 weiblichen Mitgliedern zu belassen. Aktuell übertrifft die Verallia Deutschland AG diese Quote mit 3 weiblichen Mitgliedern bzw. einer Frauenquote von 50%.

b)

Zielgröße der Frauenquote für den Vorstand: Es ist das Ziel, die Frauenquote des Vorstands auf 20% bzw. ein weibliches Vorstandsmitglied zu erhöhen.

c)

Zielgröße für die beiden Ebenen unterhalb des Vorstandes: Es ist das Ziel des Vorstands die Frauenquote für die beiden Ebenen unterhalb des Vorstands auch mittel- und langfristig bei mindestens 30% bzw. 63 Frauen zu belassen. Dieses Ziel wird mit einer Frauenquote von 49,31 % bzw. 107 Frauen bereits heute überfüllt.

Bei der Besetzung von Gremien, Organen und Führungspositionen lässt sich die Verallia Deutschland AG insbesondere von der fachlichen Eignung und der Persönlichkeit der Kandidatinnen und Kandidaten leiten. Das Geschlecht spielt hierbei nicht die alleinige Rolle. Sind Positionen zu besetzen, und stehen in diesem Sinne geeignete Kandidatinnen auf dem Markt oder intern zur Verfügung, so sind sie herzlich willkommen.

Die Situation im Aufsichtsrat hat sich mit der Besetzung durch drei weibliche Aufsichtsratsmitglieder positiv entwickelt. Obwohl die Verallia Deutschland AG aufgrund des Drittelbeteiligungsgesetzes nicht der gesetzlichen Verpflichtung zur 30%-Quote im Aufsichtsrat unterliegt, wird diese Vorgabe bei den Anteilseignervertretern mit drei Frauen bei sechs Aufsichtsratsmitgliedern übererfüllt.

Um die Einhaltung des Grundsatzes der Gleichstellung der Geschlechter zu verbessern, hat sich die Verallia Deutschland AG konkrete Maßnahmen vorgenommen, die darauf abzielen, den Anteil der Frauen im Unternehmen zu erhöhen, ihnen eine berufliche Karriere zu ermöglichen und ihnen den Zugang zu Führungspositionen bis zur höchsten Ebene zu ermöglichen. Hierzu folgt die Verallia Deutschland AG der Richtlinie der Verallia Gruppe, die Folgendes vorsieht:

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Förderung der Geschlechtervielfalt während des gesamten Einstellungsverfahrens und durch Maßnahmen von der Phase der Berufsorientierung an, um unterrepräsentierte weibliche Talente in unseren Stellengesuchen anzusprechen

Gewährleistung der beruflichen Gleichstellung durch Unterstützung des Zugangs von Frauen zu Führungspositionen

Maßnahmen zur Bekämpfung von Stereotypen und zur Förderung der Vielfalt vorsehen, um zu einer Änderung der Einstellungen in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter beizutragen.

Coaching weiblicher Führungsnachwuchskräfte. Verallia Deutschland ist durch die Produktion von Glasverpackungen ein starkes technik- und produktionsorientiertes Unternehmen. Im Rahmen unserer Nachwuchsförderung ist unsere Ausbildungsabteilung seit Jahren darum bemüht, gerade auch Mädchen und junge Frauen für die technischen Berufe zu begeistern und zu gewinnen

 

Bad Wurzach, den 23. Februar 2024

Verallia Deutschland AG

Der Vorstand

Dr. Dirk Bissel, Vorsitzender

Joachim Böttiger, Personal

Karsten Fuchs, Vertrieb

Gabriel Gilis, Technik

Thomas Wierling, Finanzen

BILANZ

der Verallia Deutschland AG, Bad Wurzach

Aktiva

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1.240 1.526
II. Sachanlagen 207.802 193.820
III. Finanzanlagen 131.361 130.519
340.403 325.865
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 18.487 11.502
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 581 470
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 49.869 37.271
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.273 31.661
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 37.662 36.744
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.417 1.365
4. Sonstige Vermögensgegenstände 4.791 6.141
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 1.925 1.843
119.005 126.997
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.157 1.113
Summe Aktiva 460.565 453.975

Passiva

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 26.000 26.000
II. Kapitalrücklage 25.753 25.753
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 249 249
2. Andere Gewinnrücklagen - -
IV. Bilanzgewinn/​-verlust - -
52.002 52.002
B. Sonderposten Investitionsförderung 1.319 280
C. Sonderposten mit Rücklageanteil 2 4
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 67.774 68.775
2. Steuerrückstellungen 18 10
3. Sonstige Rückstellungen 34.287 41.698
102.079 110.483
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - -
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 75 53
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 66.655 86.723
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 230.636 197.740
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.912 3.369
6. Sonstige Verbindlichkeiten 3.739 3.118
- davon aus Steuern (830) (808)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (1) (3)
305.017 291.003
F. Rechnungsabgrenzungsposten 146 203
Summe Passiva 460.565 453.975

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

der Verallia Deutschland AG, Bad Wurzach

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in TEUR 2023 2022
1. Umsatzerlöse 592.588 502.003
2. Veränderungen des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 12.785 1.095
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 306 200
4. Sonstige betriebliche Erträge 9.800 5.743
davon Erträge aus Auflösungen von Sonderposten mit Rücklageanteil (2) (2)
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -248.748 -180.534
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -90.036 -85.203
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -18.671 -20.403
davon für Altersversorgung (-1.638) (-4.116)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -34.479 -32.363
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen -123.484 -121.247
9. Erträge aus Beteiligungen 58 174
davon aus verbundenen Unternehmen (-) (113)
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 970 252
davon aus verbundenen Unternehmen (754) (211)
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -8.855 -4.993
davon an verbundene Unternehmen (-4.375) (-3.238)
davon aus Abzinsung (-1.251) (-1.239)
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - -279
13. Ergebnis nach Steuern 92.234 64.445
14. Sonstige Steuern -638 -657
15. Auf Grund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführter Gewinn -91.596 -63.788
16. Jahresüberschuss - -

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS für das Geschäftsjahr 2023

ALLGEMEINES

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Im Rahmen des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags wird das Jahresergebnis der Verallia Deutschland AG an die Horizon Holdings Germany GmbH, Bad Wurzach, abgeführt. Um die Klarheit und Übersichtlichkeit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.

Die Verallia Deutschland AG, Oberlandstraße, 88410 Bad Wurzach, Deutschland, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Ulm unter HRB 610192 eingetragen.

GRUNDSÄTZE DER BEWERTUNG UND BILANZIERUNG

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bilanziert und planmäßig linear über ihre Nutzungsdauer von längstens 5 Jahren abgeschrieben. Auf eine Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände wird verzichtet.

Die Zugänge bei Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder aktivierungspflichtigen Herstellungskosten bewertet. Neu angeschaffte Vermögensgegenstände werden gemäß ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear oder leistungsbezogen abgeschrieben. Diese beträgt bei Geschäfts- und Fabrikgebäuden längstens 50 Jahre, Maschinen und maschinelle Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung werden überwiegend in bis zu 12 Jahren abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis zu EUR 800 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn der Ansatz mit einem niedrigeren Wert erforderlich ist.

Der Ansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren beizulegenden Werten, Ausleihungen an verbundene Unternehmen werden zum Nennwert angesetzt. Wertberichtigungen erfolgen nur bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung; entfällt in einem späteren Geschäftsjahr der Grund der Wertminderung, erfolgt eine Wertaufholung.

Im Rahmen der Bewertung der Vorräte werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen bewertet.

Die Verallia Deutschland AG erhält jährlich unentgeltlich Emissionsberechtigungen zugeteilt. Die unentgeltlich erworbenen Zertifikate werden zum Erinnerungswert von EUR 1 angesetzt. Für im Berichtsjahr in Anspruch genommene und somit im Folgejahr zurückzugebende Emissionsberechtigungen wird, sofern die zum Stichtag im Bestand befindlichen Zertifikate nicht ausreichen, eine Rückstellung in entsprechender Höhe gebildet.

Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt mit den aktivierungspflichtigen Herstellungskosten. Abschreibungen für Risiken als Folge der geminderten Verwendbarkeit sowie zur Beachtung der verlustfreien Bewertung sind in angemessenem Umfang berücksichtigt.

Anzahlungen, Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände und Flüssige Mittel sind zum Nennwert angesetzt. Risiken werden in angemessenem Umfang durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Das Eigenkapital wird zum Nennwert angesetzt.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch auf Grundlage biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Beim zugrundeliegenden Rechnungszins für die Abzinsung handelt es sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 10 Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt.

Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt zu ihrem Erfüllungsbetrag, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftig anfallende Kosten- und Preissteigerungen werden berücksichtigt, sofern diese ausreichend objektivierbar sind. Für Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wird eine Abzinsung vorgenommen.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden zu den zum Zeitpunkt der Buchung gültigen Kursen erfasst. Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden zum Abschlussstichtag mit den Devisenkassamittelkursen bewertet. Unrealisierte Gewinne werden nur berücksichtigt, soweit sie Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betreffen. Zur Absicherung von Transaktionen aus Fremdwährungen wurden für eingegangene Verpflichtungen im Geschäftsjahr Devisentermingeschäfte eingesetzt.

Derivative Finanzinstrumente werden im Wesentlichen zu Sicherungszwecken eingesetzt und dabei weitestgehend mit den jeweiligen Grundgeschäften zu Bewertungseinheiten bilanziell zusammengefasst, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind. Die bilanzielle Abbildung der wirksamen Teile der Bewertungseinheiten erfolgt dabei nach der Einfrierungsmethode. Demgemäß bleiben Wert- bzw. Zahlungsstromänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft unberücksichtigt, soweit sie den effektiven Teil der Sicherungsbeziehung betreffen. Ein eventuell ineffektiver Teil wird gemäß dem Imparitätsprinzip als Rückstellung berücksichtigt, sofern dieser einem unrealisierten Verlust entspricht. Die latenten Steuern sind seit Inkrafttreten des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags bei der Horizon Holdings Germany GmbH erfasst.

Entwicklung des Anlagevermögens IM GESCHÄFTSJAHR

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR Vortrag 01.01.2023 Zugänge Umbuchungen Abgänge Stand 31.12.2023
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 5.282 32 25 429 4.910
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 140.181 1.410 206 6 141.791
Technische Anlagen und Maschinen 481.202 8.192 10.869 15.889 484.374
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 63.531 6.645 530 3.968 66.738
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 21.421 32.368 -11.630 - 42.159
Summe Sachanlagen 706.335 48.615 -25 19.863 735.062
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 199.213 25 - - 199.238
Beteiligungen 2.830 - - - 2.830
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 2.417 817 - - 3.234
Summe Finanzanlagen 204.460 842 - - 205.302
Anlagevermögen Gesamt 916.077 49.489 - 20.292 945.274
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Abschreibungen
in TEUR Vortrag 01.01.2023 Geschäftsjahr Zuschreibungen Abgänge Stand 31.12.2023
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 3.756 343 - 429 3.670
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 114.543 2.347 - 1 116.889
Technische Anlagen und Maschinen 353.763 24.832 - 15.526 363.069
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 44.209 6.957 83 3.781 47.302
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - - - - -
Summe Sachanlagen 512.515 34.136 83 19.308 527.260
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 73.430 - - - 73.430
Beteiligungen 511 - - - 511
Ausleihungen an verbundene Unternehmen - - - - -
Summe Finanzanlagen 73.941 - - - 73.941
Anlagevermögen Gesamt 590.212 34.479 83 19.737 604.871
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Buchwert
in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.240 1.526
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 24.902 25.638
Technische Anlagen und Maschinen 121.305 127.439
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 19.436 19.322
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 42.159 21.421
Summe Sachanlagen 207.802 193.820
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 125.808 125.783
Beteiligungen 2.319 2.319
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3.234 2.417
Summe Finanzanlagen 131.361 130.519
Anlagevermögen Gesamt 340.403 325.865

FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus der Finanzierung innerhalb der Verallia-Gruppe, TEUR 1.472 (Vorjahr: TEUR 150) entfallen auf Lieferungen und Leistungen.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen überwiegend gewährte Darlehen, TEUR 13 beziehen sich auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Sämtliche Forderungen sind wie im Vorjahr binnen eines Jahres fällig.

EIGENKAPITAL

Das Grundkapital beträgt unverändert EUR 26.000.000 und ist eingeteilt in 1.000.000 Stückaktien.

Der indirekte Stimmrechtsanteil der Verallia S.A. beträgt nach dem im Vorjahr durchgeführten Squeeze-Out 100 %. Die direkte Beteiligung wird gehalten von der Horizon Holdings Germany GmbH, Bad Wurzach, mit 91,7 %, sowie der Verallia Packaging S.A.S., Courbevoie, Frankreich, mit 8,3 %.

Die Verallia Deutschland AG ist in den Konzernabschluss der Verallia SA, Paris, einbezogen. Dieser Konzernabschluss kann beim Greffe du Tribunal de Nanterre, Nanterre/​Frankreich, eingesehen werden.

Aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages vom 25. April 2016 wird der Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 91.596 an die Horizon Holdings Germany GmbH abgeführt.

SONDERPOSTEN INVESTITIONSFÖRDERUNG

Zuweisungen und Zuschüsse aus öffentlicher und nichtöffentlicher Förderung zur Finanzierung des Sachanlagevermögens werden als Sonderposten Investitionsförderung, vermindert um den Betrag der bis zum 31.12.2023 angefallenen Abschreibungen auf diese Förderungen, ausgewiesen.

SONDERPOSTEN MIT RÜCKLAGEANTEIL

Der Sonderposten betrifft steuerrechtliche Wertberichtigungen auf Gebäude nach § 6b EStG. Er wird gemäß den Übergangsregeln zum BilMoG in seiner bisherigen Form fortgeführt.

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

Folgende Prämissen werden in die Berechnung einbezogen:

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31.12.2023 31.12.2022
Abzinsungsfaktor 1,82 % 1,79 %
Gehaltstrend 1,50 % 1,50 %
Rententrend 2,00 % 2,00 %
Fluktuationsrate 3,00 % 3,00 %
Inflationsrate 5,50 % 5,50 %

Der Unterschiedsbetrag aus der Bewertung mit einem durchschnittlichen Rechnungszins der letzten sieben Jahre im Vergleich zur Neuregelung des § 253 Abs. 6 HGB beträgt TEUR 813 (Vorjahr: TEUR 3.284).

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die Rückstellungen verteilen sich auf folgende Bereiche:

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Personal 8.323 9.811
Vertrieb 8.107 7.238
Übrige 17.857 24.649
Gesamt 34.287 41.698

Innerhalb der Personalrückstellungen stellen die Verpflichtungen aus der Beteiligung der Mitarbeiter an den Ergebnissen 2023 sowie die Rückstellung für Urlaub und Zeitguthaben der Arbeitnehmer die größten Einzelpositionen dar, innerhalb der Vertriebsrückstellungen sind dies die Garantieverpflichtungen. Die übrigen Rückstellungen betreffen hauptsächlich Verpflichtungen aus der ausstehenden Berechnung empfangener Lieferungen und Leistungen sowie aus dem Bedarf an CO 2 -Zertifikaten.

VERBINDLICHKEITEN

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen insbesondere Finanzverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 132.335 (wie im Vorjahr) und die Verbindlichkeit aus der Gewinnabführung in Höhe von TEUR 91.596 (Vorjahr: TEUR 63.788). Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, handelt es sich um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten mit Finanzierungscharakter in Höhe von TEUR 1.802 (Vorjahr: TEUR 1.660).

Die Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr, davon TEUR 44.112 von mehr als fünf Jahren. Alle übrigen Verbindlichkeiten sind wie im Vorjahr binnen eines Jahres fällig.

NICHT IN DER BILANZ ENTHALTENE GESCHÄFTE

Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Mietverträge und Leasingverträge 9.491 3.599
Bestell-/​Vertragsobligo für Investitionen und Großreparaturen 4.318 23.686
Gesamt 13.809 27.285

Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten

Die derivativen Finanzinstrumente dienen der Absicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie der Preissicherung im Energiebezug. Sie decken die zugrundeliegenden Liefer- und Leistungsgeschäfte sowie die originären Finanzgeschäfte ab und werden mit diesen soweit möglich in Bewertungseinheiten zusammengefasst. Als Instrumente werden hierzu marktgängige Swap- und Termingeschäfte angewandt.

Die zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente stehen in einem eindeutigen effektivem Sicherungszusammenhang, daher besteht kein bilanzierungspflichtiges Risiko. Im Falle von negativen beizulegenden Zeitwerten des derivativen Finanzinstruments stehen positive Entwicklungen des dazugehörigen Grundgeschäfts gegenüber. Zu Beginn der Sicherungsbeziehung als auch zu jedem darauffolgenden Bilanzstichtag, an dem diese Sicherungsbeziehung besteht, erfolgt eine Messung ihrer Wirksamkeit.

Die in der Tabelle ersichtlichen Nominalwerte stellen die unsaldierte Summe der Basiswerte der Grundgeschäfte dar. Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag, er wird mittels standardisierter Bewertungsverfahren ermittelt.

Der Marktwert von Zinssicherungskontrakten wird auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Zahlungsströme ermittelt, der Marktwert der Warenderivate auf Basis von aktuellen Notierungen am Terminmarkt.

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in TEUR Nominalwert zum 31.12.2023 Marktwert zum 31.12.2023 Restlaufzeit
Zinsderivat (CAP) 45.000 912 bis 4 Jahre
Warenderivate (Swaps) 116.761 -45.431 bis 3 Jahre
Warenderivate (Termingeschäfte) 4.725 + 5.082 bis 1 Jahr

Sonstige Geschäfte und Rechte

Die Verallia Deutschland AG veräußert im Rahmen ihres Forderungsmanagements Forderungen aus Warenlieferungen an drei internationale Finanzdienstleistungsunternehmen. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um echtes Factoring, wodurch der Gesellschaft ein Liquiditätszufluss entsteht. Ergebnisauswirkungen ergeben sich aus der Transaktion nur in geringem Umfang.

Darüber hinaus liegen keine wesentlichen Risiken und Vorteile aus nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften vor.

UMSATZERLÖSE

Aufteilung nach Bereichen

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in Mio. EUR 2023 2022
Glas 590,1 499,4
Sonstiges 2,5 2,6
Gesamt 592,6 502,0

Aufteilung nach Regionen

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in Mio. EUR 2023 2022
Inland 373,5 323,5
Europäische Union (ohne Inland) 190,2 160,8
Übriges Europa 18,4 15,2
Sonstiges Ausland 10,5 2,5
Gesamt 592,6 502,0

SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Es handelt es sich überwiegend um jährlich anfallende Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erlöse aus der Weiterberechnung von Aufwendungen und Gutschriften für in früheren Jahren erhaltene Bezüge. Die Erträge aus der Währungsumrechnung betragen TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 9).

ABSCHREIBUNGEN

Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen in Höhe von TEUR 2.257 (Vorjahr: TEUR 1.268) vorgenommen.

SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Sie beinhalten insbesondere die Vertriebskosten, den Instandhaltungsaufwand, die Aufwendungen für sonstige Dienstleistungen sowie Mieten und Pachten. Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung belaufen sich auf TEUR 8 (Vorjahr: TEUR 12).

MITARBEITER

Mitarbeiter und Auszubildende im Jahresdurchschnitt:

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2023 2022
Technik /​ Produktion 1.256 1.265
Verwaltung /​ Vertrieb 129 123
1.386 1.388
Auszubildende 100 101
Gesamt 1.486 1.489

BEZÜGE DES AUFSICHTSRATS UND DES VORSTANDS

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 31 (Vorjahr: TEUR 38), die des Vorstands auf TEUR 2.165 (Vorjahr: TEUR 1.626), davon als variabler Bestandteil TEUR 620 (Vorjahr: TEUR 332). Weiters enthalten sind die im Rahmen des LTIP als aktienbasierte erfolgsabhängige Komponente mit langfristiger Anreizwirkung gewährten Bezugsrechte auf 17.500 Gratisaktien (Performance shares), deren Zeitwert sich auf TEUR 503 belief.

Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen sind mit TEUR 11.510 (Vorjahr: TEUR 12.013) zurückgestellt. Die Leistungen an diesen Personenkreis betrugen TEUR 730 (Vorjahr: TEUR 700).

HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Für den Abschlussprüfer PWC sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:

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TEUR 2023 2022
Art der Honorare
Abschlussprüfungsleistungen 191 175
Andere Bestätigungsleistungen 15 10
Gesamt 206 185

ANTEILSBESITZ ZUM 31. DEZEMBER 2023

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Name und Sitz des Konzernunternehmens Eigenkapital 31.12.23 Konzernanteil Muttergesellschaft Anteil der Verallia Deutschland AG Ergebnis 2023
I. Verbundene Unternehmen TEUR TEUR
JSC "Kavminsteklo", Mineralnye Vody, Russland 29.197 99,16 % Verallia Deutschland AG 86,46 % 8.242
Private JSC "Verallia Ukraine", Rivne Oblast, Ukraine 32.810 100,00 % Verallia Deutschland AG 100,00 % 11.968
JSC Kamyshinsky Steklotamy Zawod, Kamyshin, Russland 65.874 95,51 % Verallia Deutschland AG 95,51 % 8.443
ZAO STI, Mineralnye Vody, Russland 5 100,00 % Verallia Deutschland AG 100,00 % -13
Verallia Mehrweg GmbH, Bad Wurzach -920 100,00 % Verallia Deutschland AG 100,00 % -945
III. Sonstige Beteiligungen und assozierte Unternehmen
Verre Recycling GmbH & Co.KG., Essen 1.597 40,00 % Verallia Deutschland AG 40,00 % 560

Die Umrechnung des Eigenkapitals erfolgte jeweils zum Stichtagskurs per 31.12.2023, die Umrechnung des Ergebnisses jeweils zum Durchschnittskurs 2023.

NACHTRAGSBERICHT

Besondere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Zeitraum zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 und der Erstellung des Jahresabschlusses sind keine Ereignisse eingetreten, über die an dieser Stelle zu berichten wäre.

 

Bad Wurzach, den 23. Februar 2024

Verallia Deutschland AG

Der Vorstand

Dr. Dirk Bissel, Vorsitzender

Joachim Böttiger, Personal

Karsten Fuchs, Vertrieb

Gabriel Gilis, Technik

Thomas Wierling, Finanzen

ORGANE DER GESELLSCHAFT 01. JANUAR - 31. DEZEMBER 2023

Vorstand

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Dr. Dirk Bissel Vorstandsvorsitzender Solingen
Joachim Böttiger Personal Leutkirch
Karsten Fuchs Vertrieb Niederstetten
Gabriel Gilis Technik Bad Wurzach
Thomas Wierling Finanzen Waltenhofen

Aufsichtsrat

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Patrice Lucas Group Chief Executive Officer, Verallia SA Saint-Forget /​ Frankreich
Vorsitzender
Dieter Müller (bis 30.06.2023) Employee Representative Director, Verallia SA Essen
Stellvertretender Vorsitzender
Nathalie Delbreuve Group Chief Finance Officer, Verallia SA Rueil-Malmaison /​ Frankreich
Wendy Kool-Foulon Group Legal & CSR Director, Verallia SA Courbevoie /​ Frankreich
Dr. Anne-Marie Peter Rechtsanwältin und Partnerin der Schulte Riesenkampff Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Bad Soden
Michael Schneider Betriebsrat, Verallia Deutschland AG Hawangen

MITGLIEDSCHAFTEN IN WEITEREN GESETZLICH ZU BILDENDEN AUFSICHTSRÄTEN SOWIE IN VERGLEICHBAREN IN- UND AUSLÄNDISCHEN KONTROLLGREMIEN (ZUM 31.12.2023)

Vorstand

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Dr. Dirk Bissel Mitglied des Verwaltungsrats JSC "Kavminsteklo", Mineralnye Vody, Russland
Mitglied des Verwaltungsrats JSC Kamyshinsky Steklotarny Zavod, Kamyshin, Russland
Thomas Wierling Mitglied des Verwaltungsrats JSC "Kavminsteklo", Mineralnye Vody, Russland
Mitglied des Verwaltungsrats JSC Kamyshinsky Steklotarny Zavod, Kamyshin, Russland
Aufsichtsrat
Patrice Lucas Vorsitzender des Verwaltungsrats Rayen Cura S.A.I.C., Mendoza, Argentinien
Wendy Kool-Foulon Vorsitzende des Verwaltungsrats Cap Verallia JSC, Courbevoie, Frankreich
Vorsitzende des Verwaltungsrats JSC "Kavminsteklo", Mineralnye Vody, Russland
Mitglied des Verwaltungsrats JSC Kamyshinsky Steklotarny Zavod, Kamyshin, Russland
Mitglied des Beirats Vidrieras de Canarias S.A., Telde, Spanien
Nathalie Delbreuve Mitglied des Verwaltungsrats Cap Verallia JSC, Courbevoie, Frankreich
Mitglied des Verwaltungsrats JSC "Kavminsteklo", Mineralnye Vody, Russland
Mitglied des Verwaltungsrats JSC Kamyshinsky Steklotarny Zavod, Kamyshin, Russland
Dieter Müller Mitglied des Verwaltungsrats der Verallia SA, Courbevoie, Frankreich

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Verallia Deutschland AG, Bad Wurzach

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Verallia Deutschland AG, Bad Wurzach, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilan- zierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Ver- allia Deutschland AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Lageberichts.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um aus-eichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten be- einflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungs- nachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Stuttgart, den 23. Februar 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Olaf Preller, Wirtschaftsprüfer

ppa. Jürgen Steidel, Wirtschaftsprüfer

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat der Verallia Deutschland AG hat den Vorstand im Geschäftsjahr 2023 konstruktiv begleitet und eingehend beraten. Dazu hat sich das Gremium intensiv mit der Lage des Unternehmens befasst und die ihm nach Gesetz, Satzung der Gesellschaft, Corporate Governance sowie Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit der gebotenen Sorgfalt wahrgenommen. Das Aufsichtsgremium hat den Vorstand kontinuierlich überwacht und sich von der Recht-, Ordnungs- und Zweckmäßigkeit seines Handelns und seiner Maßnahmen überzeugt.

Der Vorstand ist seinen Informationspflichten nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über alle für die Gesellschaft relevanten Fragen der Geschäfts- und Risikoentwicklung sowie der Corporate Governance unterrichtet. Darin eingeschlossen waren auch Informationen zum Compliance-Management der Gesellschaft.

Zur Beurteilung der Situation lagen dem Gremium jeweils aussagekräftige Unterlagen des Vorstands vor. Auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen stand bzw. steht der Vorsitzende des Aufsichtsrats laufend im Informationsaustausch mit dem Vorstand der Gesellschaft. Das Aufsichtsratsgremium war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung eingebunden. Alle Beschlüsse fasste der Aufsichtsrat nach sorgfältiger Prüfung und kritischer Würdigung der entsprechenden Entscheidungsvorlagen.

Im Berichtsjahr fanden insgesamt 4 Sitzungen des Aufsichtsrats statt.

An der Sitzung vom 22. März 2023 nahmen folgende Aufsichtsratsmitglieder teil: Herr Patrice Lucas als Aufsichtsratsvorsitzender, Herr Dieter Müller als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, Herr Michael Schneider, Frau Wendy Kool-Foulon, Frau Nathalie Delbreuve sowie Frau Dr. Anne-Marie Peter.

An der Sitzung vom 16. Mai 2023 nahmen folgende Aufsichtsratsmitglieder teil: Herr Patrice Lucas als Aufsichtsratsvorsitzender, Frau Wendy Kool-Foulon, Frau Nathalie Delbreuve sowie Frau Dr. Anne-Marie Peter.

An der Sitzung vom 27. September 2023 nahmen folgende Aufsichtsratsmitglieder teil: Herr Patrice Lucas als Aufsichtsratsvorsitzender, Herr Michael Schneider, Frau Nathalie Delbreuve sowie Frau Dr. Anne-Marie Peter.

An der Sitzung vom 29. November 2023 nahmen folgende Aufsichtsratsmitglieder teil: Herr Patrice Lucas als Aufsichtsratsvorsitzender, Herr Michael Schneider, Frau Wendy Kool-Foulon, Frau Nathalie Delbreuve sowie Frau Dr. Anne-Marie Peter.

Gegenstand regelmäßiger Beratungen im Aufsichtsratsgremium waren der Geschäftsverlauf im abgelaufenen Teil des Jahres mit allen wesentlichen Kennzahlen sowie die Vorjahres- und Plan-/​ Budgetvergleiche. Es wurde stets intensiv die aktuelle Situation der Verallia Deutschland Gruppe einschließlich Markt- und Absatzlage besprochen, jeweils auch unter Einbeziehung der Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaften in Osteuropa. Als weiterer - in allen Aufsichtsratssitzungen im Berichtszeitraum feststehender, regelmäßig wiederkehrender Themenschwerpunkt wurde der Stand der Arbeitssicherheit behandelt. Abweichungen von zuvor berichteten Zielen wurden vom Vorstand unter Angabe von Gründen erläutert. Zudem wurde in allen Sitzungen die Situation in Osteuropa, insbesondere die Lage im Verallia-Werk in der Ukraine, besprochen. Auf Grund der vielfältigen Ereignisse im Energiebereich, war zudem Energie ein oft diskutiertes Thema in den Aufsichtsratssitzungen.

In der Aufsichtsratssitzung am 22. März 2023 wurden der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 einschließlich des Berichts des Aufsichtsrats gebilligt. Zudem wurde eine Änderung des Geschäftsverteilungsplans des Vorstands beschlossen.

In der Aufsichtsratssitzung vom 16. Mai 2023 war insbesondere die Geschäftsentwicklung sowie die Arbeitssicherheit Gegenstand der Diskussionen. Zudem waren die Kriegsereignisse in der Ukraine und deren Auswirkungen auf die Ukraine und Russland Beratungsgegenstand.

Die Geschäftsentwicklung sowie die Entwicklung der Arbeitssicherheit waren in der Sitzung vom 27. September 2023 genauso Thema wie geplante Veränderungen im Aufsichtsrat.

In seiner letzten Sitzung im Geschäftsjahr 2023 behandelte der Aufsichtsrat am 29. November 2023 insbesondere die Geschäftsentwicklung. Darüber hinaus setzte der Aufsichtsrat die Diskussionen über die geplanten Veränderungen im Aufsichtsrate fort. Mit Herrn Michael Schneider wurde ein neuer stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender gewählt.

Das Thema Interessenkonflikte wurde im Beisein der Vorstandsmitglieder erörtert. Interessenkonflikte zwischen den Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft haben sich im Berichtsjahr 2023 nicht ergeben.

Die Amtsperiode aller Aufsichtsratsmitglieder dauert gemäß § 7 Abs. 2 der Satzung für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach dem Beginn der Amtszeit entscheidet, also über das Geschäftsjahr 2023 beschließt.

Herr Dieter Müller, langjähriger stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzende trat zum 30. Juni 2023 von seinem Amt zurück. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Dieter Müller für sein langjähriges Engagement in diesem Gremium.

Der Prüfungsausschuss, der aus der Vorsitzenden, Frau Nathalie Delbreuve und aus Frau Dr. Anne-Marie Peter besteht, stimmte sich regelmäßig ab und traf sich im Berichtszeitraum ein Mal. In der Sitzung ging es im Schwerpunkt um den Jahresabschluss 2022. Dabei wurde insbesondere dessen Erstellung und Auditierung überwacht. Neben dem Prüfungsausschuss gab es wie in den Vorjahren auch den Personalausschuss. Dieser setzte sich aus Herrn Patrice Lucas als Vorsitzendem sowie Herrn Dieter Müller (am 30. Juni ausgeschieden) als stellvertretendem Vorsitzenden und Frau Wendy Kool-Foulon zusammen. Der Personalausschuss stimmte sich direkt ab und trat im Berichtszeitraum einmal zusammen.

Bei der zukünftigen Zusammensetzung der Führungsgremien achtet der Aufsichtsrat weiterhin auf Vielfalt (Diversity). Bereits heute gilt, dass einige Mitglieder im Aufsichtsrat sowie alle Vorstände entweder über Auslandserfahrung verfügen oder aus europäischen Nachbarländern stammen. Mit Wendy Kool-Foulon, Nathalie Delbreuve und Dr. Anne-Marie Peter gehören zudem 3 Frauen dem Aufsichtsratsgremium an.

Die PWC Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, die von der Hauptversammlung am 15. Mai 2019 erstmalig zum Abschlussprüfer gewählt und in der Hauptversammlung vom 23. Mai 2023 als Prüfer für das Geschäftsjahr 2023 bestimmt wurde, hat den Jahresabschluss und den Lagebericht der Verallia Deutschland AG geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Verallia Deutschland AG wurden nach den Vorschriften des Deutschen Handelsrechts (HGB) aufgestellt. Die Abschlussunterlagen sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der den Jahresabschluss feststellenden Sitzung am 20. März 2024 zur Prüfung vorgelegen. Der Aufsichtsrat analysierte den Jahresabschluss intensiv und erörterte ihn zusammen mit den Wirtschaftsprüfern. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu und billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Verallia Deutschland AG. Damit ist der Jahresabschluss der Verallia Deutschland AG entsprechend § 172 Abs. 1 Satz 1 AktG festgestellt. Dem Lagebericht sowie den Ausführungen zur weiteren Entwicklung des Unternehmens schließt sich das Aufsichtsratsgremium an. Die Verallia Deutschland AG brauchte gern. § 291 HGB keinen Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufzustellen, da sie in den Konzernabschluss und Konzernlagebericht ihres Mutterunternehmens, der Verallia S.A., einbezogen wurde. Durch die Veröffentlichung des "Statement on Extra-Financial Performance" der Verallia Gruppe, in den die Verallia Deutschland AG mit einfließt, konnte die Verallia Deutschland AG von der Aufstellung eines eigenen CSR-Berichts befreit werden.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Arbeitnehmervertretern sowie dem Vorstand der Verallia Deutschland AG für ihren Einsatz im Jahr 2023.

 

Bad Wurzach, im März 2024

Der Aufsichtsrat

Patrice Lucas, Vorsitzender