![]() Villeroy & Boch AGMettlachKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2010GESCHÄFTSBERICHT 2010KONZERN IM ÜBERBLICKscroll
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Der Sonde raufwand 2010 enthält die Aufwendungen aus dem
EU-Kartellverfahren
UNTERNEHMENSBEREICHEscroll
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Der Sonderaufwand 2010 aus dem EU-Kartellverfahren wurde
keinem Unternehmensbereich zugeordnet
Aufgrund von Rundungen können sich im vorliegenden Bericht bei
Summenbildungen und bei der Berechnung von Prozentangaben geringfügige
Abweichungen ergeben. "Wir prägen Lebensräume zum Wohlfühlen"![]() Villeroy & Boch weltweit![]() AmerikaAurora Monroe San Diego Asien/PazifikBangkok Hongkong Mumbai Shanghai Sydney Tokio EuropaBarcelona Brüssel Gustavsberg Helsinki Hódmezövásárhely Kopenhagen Lenzburg London Luxemburg Mailand Mettlach Moskau Oslo Paris Prag Salzburg Utrecht Wadgassen Warschau Wien AmerikaLerma Ramos Saltillo Asien/PazifikSaraburi EuropaGustavsberg Hódmezövásárhely Lugoj Merzig Mettlach Mondsee Roden Roeselare Valence d'Agen Vargada Torgau Treuchtlingen DER VILLEROY&BOCH KONZERN // INHALTSVERZEICHNISscroll
![]() SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE, SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,Villeroy & Boch hat im Jahr 2010 die Trendwende geschafft. Wir haben
das Krisenjahr 2009 sehr gut überstanden und das Unternehmen in den
vergangenen zwölf Monaten zurück in die operative Gewinnzone
geführt. Nach den massiven Nachfragerückgängen im Zuge der weltweiten Finanz- und
Wirtschaftskrise war es im abgelaufenen Jahr unser primäres Ziel, den Umsatz
zu stabilisieren. Das haben wir geschafft: Mit 714,2 Mio. Euro ist uns
nahezu eine Punktlandung auf dem Umsatzniveau des Vorjahres gelungen. Unser
für 2010 formuliertes Ziel, ein operatives Ergebnis von über 10 Mio. Euro zu
erreichen, haben wir sogar deutlich übertroffen. Wir schließen das
Geschäftsjahr 2010 mit einem operativen Gewinn (EBIT vor Sonderaufwand) in
Höhe von 23,6 Mio. Euro ab. Dies entspricht einer Steigerung von +25,3 Mio.
Euro gegenüber dem Vorjahr. Für diese beträchtliche Ergebnissteigerung gibt es - in einem für unsere
Branche weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld 2010 - einen
wesentlichen Grund: unsere frühzeitig, zu Beginn der Krise gestarteten
Kostensenkungs- und Effizienzprogramme. Innerhalb von nur zwei Jahren ist es
uns gelungen, die Brutto-Marge um 2,4 Prozentpunkte zu verbessern und unsere
Strukturkosten um fast 36 Mio. Euro zu senken. Diese Erfolge sind nicht
zuletzt das Resultat einer herausragenden Leistung unserer Mitarbeiter und
Führungskräfte weltweit. Sie haben eine Vielzahl von Maßnahmen positiv
begleitet und in kürzester Zeit umgesetzt. Ausdrücklich erwähnen möchte ich
an dieser Stelle auch die Kurzarbeit, die wir infolge der positiven
operativen Geschäftsentwicklung zum Ende des dritten Quartals 2010 aufhoben.
Im Namen des Vorstands gilt mein ausdrücklicher Dank allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern für ihr vorbildliches Engagement und ihr immens hohes
Durchhaltevermögen! Dabei ließen wir uns auch von dem Bußgeld-Bescheid der EU-Kommission über
71,5 Mio. Euro nicht beirren. Gegen die erhobenen Vorwürfe der
Preiskoordination, die uns für den Zeitraum zwischen 1994 bis 2004 gemacht
werden, haben wir uns jederzeit gewehrt. Wir weisen diese nach wie vor
entschieden zurück und haben dementsprechend gegen den Bescheid Rechtsmittel
beim Europäischen Gerichtshof eingelegt. Trotz des Widerspruchs gegen den
Bescheid mussten wir eine vorläufige Zahlung in voller Höhe leisten;
zuzüglich Rechtsverteidigungskosten weisen wir somit einen einmaligen
Sonderaufwand in Höhe von 73 Mio. Euro aus. An dieser Stelle ist es mir wichtig darauf hinzuweisen, dass wir bereits
vor Jahren ein wirksames Compliance-System implementierten, das sämtliche
Unternehmensteile umfasst. Mit diesem System gewährleisten wir die strikte
Einhaltung sowohl unseres internen Regelwerks als auch der externen,
gesetzlichen Rahmenbedingungen. Compliance ist ein fester Bestandteil
unserer operativen Tätigkeit. Ich bin sehr froh, sagen zu können, dass unser operatives Geschäft
infolge des EU-Bußgeldbescheids nicht beeinträchtigt wurde. Ungeachtet des
vorläufigen Cash-Abflusses haben wir im Jahresverlauf den Fokus unserer
Aktivitäten wieder verstärkt auf Wachstumskurs gerichtet. So besetzten wir
Schlüsselpositionen im In- und Ausland qualitativ hochwertig. Wir bauten
zudem unsere Vertriebs strukturen in den Wachstumsmärkten aus, und nicht
zuletzt haben wir - als wesentlichen Baustein unserer Asien-Strategie - die
zweite Stufe des Kapazitätsausbaus unseres Sanitär-Werks in Thailand
projektiert und freigegeben. Für den harten Verdrängungswettbewerb in unseren europäischen Kernmärkten
ist unsere enorme Markenbekanntheit ein riesiger Wettbewerbsvorteil, den es
zu nutzen gilt. Wir haben daher unseren Markenauftritt überarbeitetet, um
die Faszinationskraft der Marke Villeroy & Boch neu aufzuladen. Mit der
Umsetzung begannen wir im vergangenen Jahr; alle Kommunikationsmittel werden
sukzessive angepasst und auch unser Internet-Auftritt überzeugt seit Anfang
des Jahres mit einem neuen, frischen Design. Neben den kommunikativen Elementen orientieren wir uns auch mit unseren
Produktneuheiten 2011 gezielt an den unterschiedlichen Bedürfnissen unserer
Kunden. Den Trend , Authentizität' aufgreifend, haben wir im
Unternehmensbereich Tischkultur auf der Frühjahrsmesse Ambiente die Neuheit
Farmhouse Touch vorgestellt: eine typische Country-Kollektion, die in ihrer
Form und Farbe bewusst die alte Töpferkunst zitiert. Sehr authentisch sind
auch unsere neuen hochwertigen Geschenkartikel, allen voran die Authentic
Avantgarde Collection, die in Form und Dekor die Geschichte der Mettlacher
Platten neu erzählt. Im Unternehmensbereich Bad und Wellness stellten wir indessen im März auf
der Messe ISH mit ,360° Projects' ein völlig neues Konzept für das
internationale Projektgeschäft vor. Hier bieten wir - vom Fußballstadion bis
zum Luxushotel - maßgeschneiderte Lösungen für Projekte jeder Dimension mit
hochprofessionellem Service und Support an. Um den Villeroy & Boch Konzern konsequent auf das veränderte
Wettbewerbsumfeld einzustellen, trieben wir die in 2009 begonnene
funktionale Ausrichtung der Organisation weiter voran. In diesem Kontext
etablierten wir auf oberster Führungsebene Projektteams, die sich im ersten
Schritt auf Prozesse mit hoher Kunden- und Marktorientierung fokussieren.
Ziel ist es, Verbesserungspotenziale zu erkennen und umzusetzen und so
hocheffiziente interne Abläufe mit kurzen Entscheidungen zu
schaffen. Und nicht zuletzt riefen wir im Oktober ein Führungsnachwuchs-Programm
für Hochschulabsolventen ins Leben. Villeroy & Boch stellt sich damit
unter anderem auf die sich abzeichnende Entwicklung am Arbeitsmarkt ein -
Stichwort Fachkräftemangel -, indem wir die Voraussetzung dafür schaffen,
Schlüsselpositionen zukünftig noch mehr mit eigenen Mitarbeitern zu
besetzen. Wie Sie sehen, meine Damen und Herren, haben wir in vielerlei Hinsicht
die Weichen für zukünftiges profitables Wachstum gestellt. Wir sind
entschlossen in das neue Geschäftsjahr gestartet und haben allen Grund, mit
großem Selbstvertrauen in die Zukunft zu blicken. Eine erfolgreiche
Restrukturierung, eine starke Wettbewerbsposition und eine sich auch für
unsere Branche abzeichnende konjunkturelle Erholung stimmen
optimistisch. Sie, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, möchten wir an der
positiven operativen Entwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahres
beteiligen. Vorstand und Aufsichtsrat werden daher der Hauptversammlung im
Mai 2011 vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 0,15 Euro je Stammaktie und
0,33 Euro je Vorzugsaktie (davon 0,13 Euro Nachzahlung Mindestdividende
2009) auszuschütten. Ich danke Ihnen für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen
und würde mich freuen, wenn Sie uns auch künftig wohlwollend auf unserem Weg
begleiten. Ihr Frank Göring scroll
DER VILLEROY&BOCH KONZERN // VORSTANDMITGLIEDER DES VORSTANDSFrank GöringVorsitzender des Vorstands (CEO) b) konzernintern: Villeroy & Boch Magyarország Kit.,
Hódmezövásárhely/Ungam Manfred FingerFinanzen und Personal (CFO) b) V&B Fliesen GmbH, Merzig Volker Pruschke (bis 31. August 2010)Unternehmensentwicklung (CSO) DER VILLEROY&BOCH KONZERN // AUFSICHTSRATMITGLIEDER DES AUFSICHTSRATSLuitwin Gisbert von Boch-GalhauEhrenmitglied des Aufsichtsrats b) Banque CIC Est S.A., Straßburg/Frankreich (Mitglied des Verwaltungsrats) konzernintern: Villeroy & Boch Magyarország Kit.,
Hódmezövásárhely/Ungarn (Vorsitzender des Aufsichtsrats) Wendelin von Boch-GalhauVorsitzender des Aufsichtsrats Geschäftsführer country life von Boch-Galhau Verwaltungs-Gesellschaft
mbH b) V&B Fliesen GmbH, Merzig Ralf Runge*1. Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats
Betriebsratsvorsitzender Faiencerie und Cristallerie Vorsitzender des
Villeroy & Boch Euro Betriebsrats Peter Prinz Wittgenstein2. Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats
Unternehmensberater Jürgen Beining*Vertriebsleiter Bad und Wellness Eugen von Boch (bis 31. Januar 2010)Unternehmer a) Volksbank Untere Saar eG, Losheim Dr. Alexander von Boch-GalhauUnternehmensberater b) Union Stiftung, Saarbrücken Dietmar Geuskens*Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie,
Saarbrücken a) RAG Deutsche Steinkohle AG, Herne Evonik Power Saar GmbH, Saarbrücken Werner Jäger*IT-Administrator Betriebsratsvorsitzender Hauptverwaltung Dr. Jürgen Friedrich KammerUnternehmensberater a) Lanxess AG, Leverkusen (bis 28. Mai 2010) b) Witteisbacher Ausgleichsfonds, München Charles Krombachehemaliger Geschäftsführer Landewyck Group S.à r.l., Luxemburg (bis 31.
Dezember 2009) ehemaliger Geschäftsführer Heintz van Landewyck S.à r.l., Luxemburg (bis
31. Dezember 2009) Dietmar Langenfeld*Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Villeroy & Boch AG
Betriebsratsvorsitzender Sanitärfabrik Ralf Sikorski*Gewerkschaftssekretär Landesbezirksleiter Rheinland-Pfalz/Saarland der Industriegewerkschaft
Bergbau, Chemie, Energie, Mainz a) BASF SE, Ludwigshafen Evonik Power Saar GmbH, Saarbrücken (Stellvertretender
Vorsitzender) b) V&B Fliesen GmbH, Merzig Evonik New Energies GmbH, Saarbrücken (Stellvertretender
Vorsitzender) Francois Villeroy de Galhau (seit 1. Februar 2010)Mitglied des Executive Committees der französischen Großbank BNP Paribas
S.A. (Leiter French Retail Banking) b) BNP Paribas Assurances S.A., Paris/Frankreich (Mitglied des Aufsichtsrats) Bayard Presse S.A., Montrouge/Frankreich (Mitglied des Aufsichtsrats)
*
ertreter der Arbeitnehmer
BERICHT DES AUFSICHTSRATSIm Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat seine Aufgaben gemäß den ihm
auferlegten Pflichten nach Gesetz und Satzung in vollem Umfang wahrgenommen.
Er hat den Geschäftsverlauf überwacht und dem Vorstand bei der Leitung des
Unternehmens beratend zur Seite gestanden. Der Vorstand informierte den
Aufsichtsrat umfassend, kontinuierlich und zeitnah in schriftlichen und
mündlichen Berichten über die aktuelle Entwicklung der Ertragssituation der
Gesellschaft und der Geschäftsbereiche einschließlich der Risikolage und des
Risikomanagements. Darüber hinaus war der Aufsichtsrat in alle für das
Unternehmen wesentlichen Entscheidungen unmittelbar eingebunden. Auf dieser
Grundlage konnte in den Sitzungen intensiv diskutiert und beraten
werden. SCHWERPUNKTE DER BERATUNGEN IM AUFSICHTSRATIm Geschäftsjahr 2010 trat der Aufsichtsrat zu vier Sitzungen zusammen,
wobei kein Mitglied des Aufsichtsrats an weniger als der Hälfte dieser
Termine teilgenommen hat. Die detaillierte Berichterstattung des Vorstands
über die Lage und Geschäftsentwicklung des Villeroy & Boch Konzerns war
stets Grundlage der Beratungen. Über besonders wichtige Entwicklungen, wie
zum Beispiel des EU-Bathroomcase, wurde der Aufsichtsrat auch außerhalb der
ordentlichen Sitzungen schriftlich und mündlich informiert. Themenschwerpunkte im abgelaufenen Geschäftsjahr: Kernpunkte der Bilanzsitzung im Frühjahr 2010 waren die Erläuterung des
Jahres- und Konzernabschlusses 2009 und die Feststellung und Billigung
dieser durch den Aufsichtsrat. Darüber hinaus wurde die weitere
Vorgehensweise zur Anpassung der Vergütungsstruktur des Vorstands nach den
Vorgaben des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG)
sowie des Deutschen Corporate Governance Kodex thematisiert. Zudem wurden
die Ergebnisse der Effizienzkontrolle des Aufsichtsrats präsentiert und
diskutiert. In der Maisitzung, die am Tag der Hauptversammlung stattfand, wurde unter
anderem erstmals über eine mögliche Zusammenarbeit mit Rödl & Partner im
IT-Bereich beraten. Die Herbstsitzung war durch die ausführliche Berichterstattung über die
Klageerhebung der betroffenen Villeroy & Boch-Gesellschaften gegen den
Bußgeldbescheid im EU-Bathroomcase geprägt. Zudem wurde der Ausgliederung
des IT-Betriebes an Rödl & Partner sowie der Gründung einer
Joint-Venture-Gesellschaft für die IT-Beratung einstimmig
zugestimmt. In der Dezembersitzung schließlich wurde die Planung 2011 verabschiedet
sowie Themen des Risikomanagements und der Corporate Governance, im
Besonderen der Status und die Arbeit der Compliance-Organisation,
präsentiert. Außerdem wurde die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG
aktualisiert und verabschiedet. Zusätzlich trafen sich Mitglieder des Vorstands mit dem Vorsitzenden des
Aufsichtsrats sowie mit dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses zu
individuellen Gesprächen zur Erörterung von aktuellen
Einzelthemen. Im Berichtsjahr traten keine Interessenkonflikte nach Ziffer 5.5.3 des
Deutschen Corporate Governance Kodex auf. BERICHT ÜBER DIE AUSSCHÜSSEZur effizienten Wahrnehmung der Aufsichtsratsarbeit findet ein
grundlegender Teil dieser in den vier gebildeten Ausschüssen
statt: Der Prüfungsausschuss trat im Berichtsjahr zu einer vorbereitenden
Besprechung und zwei ordentlichen Sitzungen zusammen. In der Märzsitzung
erstattete die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zur
Prüfung des Jahresabschlusses 2009 Bericht. Zusätzlich wurde beschlossen,
dem Aufsichtsrat die Wahl der Ernst & Young GmbH
Wirtschaftprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer und zum
Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010 zu empfehlen.
Themenschwerpunkte der Beratungen im Dezember waren der Stand der Vorprüfung
durch die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, das
Risikomanagement, der Tätigkeitsbericht der Compliance-Organisation sowie
der Bericht der Internen Revision. Der Investitionsausschuss tagte im Dezember und bereitete in seiner
Sitzung die Unternehmens- und Investitionsplanung 2011 zur Entscheidung
durch den Aufsichtsrat vor. Die Mitglieder des Personalausschusses kamen im März zusammen und
berieten sich zu Führungsstruktur und -besetzung. Ferner wurden Fragen der
Vergütung und Zielvereinbarungen des Vorstands erörtert und für die Beratung
im Aufsichtsrat vorbereitet. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG hat im Berichtsjahr
nicht getagt. Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig über die Arbeit der Ausschüsse
unterrichtet. PERSONELLE VERÄNDERUNGENHerr Eugen von Boch legte sein Aufsichtsratsmandat mit Ablauf des
31.01.2010 nieder. Der Aufsichtsrat dankt Herrn von Boch für seinen
persönlichen Einsatz und seine Unterstützung. Herr Francois Villeroy de
Galhau wurde ab dem 01.02.2010 gerichtlich zum Nachfolger bis zur nächsten
Hauptversammlung bestellt und von dieser einstimmig zum Mitglied des
Aufsichtsrats gewählt. Herr Villeroy de Galhau, der als Mitglied des
Executive Committees der französischen Großbank BNP Paribas S.A. tätig ist,
wird durch seine internationale Erfahrung im Finanzbereich die Kompetenz und
Internationalität des Gremiums erweitern. Zum 31.08.2010 ist Herr Volker Pruschke, Vorstand
Unternehmensentwicklung, aus dem Unternehmen ausgeschieden, um sich neuen
beruflichen Herausforderungen zu widmen. Der Aufsichtsrat dankt Herrn
Pruschke für sein Engagement insbesondere hinsichtlich Restrukturierung und
Weiterentwicklung der internationalen Ausrichtung des Konzerns. Das Ressort
des Herrn Pruschke wird gemäß einem Aufsichtsratsbeschluss nicht
wiederbesetzt. Die Aufgaben des Ressorts werden auf die Herren Göring und
Finger verteilt. JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSPRÜFUNGDer Jahresabschluss, der nach IFRS aufgestellte Konzernabschluss sowie
der zusammengefasste Lagebericht zum Geschäftsjahr 2010 der Villeroy &
Boch AG wurden von dem von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer
Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit dem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Diese Unterlagen sowie die
Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden allen Mitgliedern des
Prüfungsausschusses und des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der Bilanzsitzung
übermittelt. Sie wurden in der Sitzung des Prüfungsausschusses und in der
Bilanzsitzung des Aufsichtsrats im März 2011 intensiv erörtert. Der Abschlussprüfer hat in beiden Sitzungen über die Prüfung insgesamt
sowie über die einzelnen Prüfungsschwerpunkte und die wesentlichen
Ergebnisse der Prüfung berichtet und alle Fragen des Aufsichtsrats eingehend
beantwortet. Insbesondere hat der Abschlussprüfer auch dazu Stellung
genommen, ob das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf
den Rechnungslegungsprozess wesentliche Schwächen aufweist, und hatte
insoweit keine Beanstandungen. Er hat erläutert, dass keine Umstände
vorliegen, die Anlass zur Besorgnis seiner Befangenheit gäben, und den
Aufsichtsrat über zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbrachte
Leistungen informiert. Den Prüfungsbericht und das Ergebnis der Prüfung nahm
der Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den
zusammengefassten Lagebericht zum Geschäftsjahr 2010, jeweils unter
Berücksichtigung des Prüfungsberichts des Abschlussprüfers, sowie den
Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns geprüft. Nach dem
abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung billigte er entsprechend der
Empfehlung des Prüfungsausschusses den vom Vorstand aufgestellten
Jahresabschluss im Rahmen der Bilanzsitzung im März 2011. Damit ist dieser
gemäß § 172 AktG festgestellt. Ferner billigte der Aufsichtsrat den
Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht. Dem Vorschlag des
Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns hat sich der Aufsichtsrat
angeschlossen. Der Dank des Aufsichtsrats gilt den aktiven Mitgliedern des Aufsichtsrats
und des Vorstands für die erneut gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Zudem begrüßen die Mitglieder des Aufsichtsrats Herrn Francois Villeroy de
Galhau als neues Mitglied. Im Besonderen bedankt sich der Aufsichtsrat bei den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern des Villeroy & Boch Konzerns für die fortdauernd hohe
Motivation und Leistungsbereitschaft im Geschäftsjahr 2010. Für den Aufsichtsrat Wendelin von Boch-Galhau, Vorsitzender Mettlach, im März 2011 DER VILLEROY & BOCH KONZERN // CORPORATE
GOVERNANCE
CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHTNachfolgend berichtet der Vorstand, zugleich für den Aufsichtsrat, gemäß
Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex über die Corporate
Governance bei Villeroy & Boch. Dieser Bericht enthält die Erklärung zur
Unternehmensführung gemäß § 289a Abs. 1 HGB und den Vergütungsbericht gemäß
Ziffern 4.2.5 und 5.4.6 des Deutschen Corporate Governance Kodex zur
Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat. Gute Corporate Governance mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung durch
verantwortungsbewusste Unternehmensführung ist traditionell von
grundlegender Bedeutung für Villeroy & Boch. Sie bildet die Basis zur
Förderung des Vertrauens der Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter sowie der
breiten Öffentlichkeit. Entsprechend stellen die Empfehlungen und Anregungen
der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex die Grundlage
für das Handeln von Vorstand und Aufsichtsrat der Villeroy & Boch AG
dar. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNGVerantwortungsvolle UnternehmensführungDer Vorstand der Villeroy & Boch AG führt als Leitungsorgan, im
Rahmen des gesetzlich vorgegebenen dualen Führungssystems für eine deutsche
Aktiengesellschaft, das Unternehmen in eigener Verantwortung mit dem Ziel
kurz- und langfristiger Wertschöpfung. Die Arbeitsweise im Vorstand wird
durch eine Geschäftsordnung bestimmt. Beschlüsse werden in
Vorstandssitzungen gefasst, die in der Regel mindestens zweimal im Monat
stattfinden. Der Vorstand ist bestrebt, bei der Besetzung von
Führungspositionen im Unternehmen auf Vielfalt (Diversity) und im Besonderen
auf eine angemessene Berücksichtigung von Frauen zu achten. Der Aufsichtsrat bestellt, berät und überwacht den Vorstand. Seine
Arbeitsweise ist in einer Geschäftsordnung festgelegt. Er kommt jährlich zu
mindestens vier ordentlichen Aufsichtsratsskzungen zusammen. Auf der
Grundlage kontinuierlicher, zeitnaher und transparenter schriftlicher und
mündlicher Informationen durch den Vorstand ist er unmittelbar in alle für
das Unternehmen wesentliche Entscheidungen eingebunden. Bei der Bestellung
von Vorstandsmitgliedern achtet der Aufsichtsrat auf Vielfalt und strebt
zukünftig eine angemessene Beteiligung von Frauen an. Zusammensetzung des AufsichtsratsDer Aufsichtsrat der Villeroy & Boch AG setzt sich aus zwölf
Mitgliedern zusammen, wovon sechs Mitglieder (Anteilseigner) von der
Hauptversammlung und sechs Mitglieder (Arbeitnehmervertreter) von den
Arbeitnehmern nach den Regelungen des Mitbestimmungsgesetzes gewählt werden.
Die Amtszeit der Mitglieder des Aufsichtsrats beträgt regelmäßig fünf
Jahre. Der Aufsichtsrat nimmt seine Überwachungsaufgabe in einem weltweit
operierenden Unternehmen ernst. Er ist der Auffassung, dass seine personelle
Zusammensetzung ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Wahrnehmung seiner
vielfältigen Aufgaben zum besten Wohl des Unternehmens ist. Er begrüßt
deshalb die Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex, konkrete
Ziele für seine Zusammensetzung festzulegen. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 10. März 2011 gemäß Ziff.
5.4.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex nachfolgende Ziele für seine
Zusammensetzung beschlossen: "Der Aufsichtsrat der Villeroy & Boch AG soll so besetzt sein, dass
zu jeder Zeit eine qualifizierte Überwachung und Beratung des Vorstands
durch den Aufsichtsrat sichergestellt ist. Die zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagenen Kandidatinnen und
Kandidaten sollen aufgrund ihrer Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen
Erfahrungen in der Lage sein, die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in
einem international tätigen Unternehmen wahrzunehmen und das Ansehen des
Villeroy & Boch Konzerns in der Öffentlichkeit zu wahren. Dabei soll
insbesondere auf die Persönlichkeit, Integrität, Leistungsbereitschaft,
Professionalität und Unabhängigkeit der zur Wahl vorgeschlagenen Personen
geachtet werden. Die individuellen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen der einzelnen
Mitglieder des Aufsichtsrats sollen sich untereinander so ergänzen, dass für
die Aufsichtsratsarbeit als solche und für die Geschäftstätigkeit jedes
Unternehmensbereichs zu jeder Zeit hinreichend fachliche Expertise vorhanden
ist, um die professionelle und effiziente Überwachung und beratende
Begleitung des Vorstands dauerhaft zu gewährleisten. Mit Blick auf die internationale Ausrichtung des Unternehmens soll darauf
geachtet werden, dass dem Aufsichtsrat wie bisher eine ausreichende Anzahl
an Mitgliedern mit einer langjährigen internationalen Erfahrung
angehören. Bei den Wahlvorschlägen wird der Aufsichtsrat zudem insbesondere auf eine
angemessene Beteiligung von Frauen achten. Bereits bei der Prüfung
potenzieller Kandidaten für eine Neuwahl oder Nachbesetzung vakant werdender
Aufsichtsratspositionen sollen qualifizierte Frauen in den Auswahlprozess
einbezogen und bei den Wahlvorschlägen angemessen berücksichtigt werden. Es
wird angestrebt, dass dem Aufsichtsrat künftig mindestens eine Frau
angehört. Dem Aufsichtsrat soll eine ausreichende Anzahl an unabhängigen
Mitgliedern angehören. Wesentliche und nicht nur vorübergehende
Interessenkonflikte sollen vermieden werden. Zudem sollen die Aufsichtsratsmitglieder für die Wahrnehmung des Mandats
ausreichend Zeit haben, sodass sie das Mandat mit der gebotenen
Regelmäßigkeit und Sorgfalt wahrnehmen können. Die vom Aufsichtsrat in der Geschäftsordnung niedergelegte Regelung zur
Altersgrenze wird berücksichtigt. Dem Aufsichtsrat sollen nicht mehr als
zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands der Villeroy & Boch AG
angehören." Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass die ihm derzeit angehörenden
Mitglieder insgesamt über die erforderlichen Kenntnisse, fachlichen
Erfahrungen und Fähigkeiten verfügen, um ihre Aufgaben ordnungsgemäß
wahrzunehmen. Die genaue personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats kann der
Aufstellung auf Seite 11 entnommen werden. Personelle Veränderungen im
Berichtsjahr sind im Bericht des Aufsichtsrats dargestellt. Zusammensetzung des VorstandsDer Vorstand der Villeroy & Boch AG besteht derzeit aus zwei
Mitgliedern. Die Mitglieder des Vorstands werden vom Aufsichtsrat unter
Beachtung der Regelungen des Mitbestimmungsgesetzes bestellt und abberufen.
Bei der Bestellung von Vorstandsmitgliedern achtet der Aufsichtsrat auf die
fachliche Eignung, Erfahrung und Führungsqualität der Kandidaten. Er achtet
bei der Zusammensetzung des Vorstands insgesamt auf Vielfalt (Diversity) und
strebt eine angemessene Beteiligung von Frauen an. Bei der Prüfung
potenzieller Kandidaten für eine Nachbesetzung vakant werdender
Vorstandspositionen werden qualifizierte Frauen in den Auswahlprozess
einbezogen und angemessen berücksichtigt. Die genaue personelle Zusammensetzung des Vorstands kann der Aufstellung
auf Seite 10 entnommen werden. Personelle Veränderungen im Berichtsjahr sind
im Bericht des Aufsichtsrats dargestellt. Vertrauensvolles Zusammenwirken von Vorstand und AufsiehtsratAuch im Jahr 2010 war das Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat
zum Wohle des Unternehmens durch eine offene und vertrauensvolle
Kommunikation geprägt. Sie wurde in den Aufsichtsratssitzungen sowie in
individuellen Diskussionen einzelner Vorstandsmitglieder mit dem
Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Prüfungsausschussvorsitzenden gelebt.
Entscheidende Inhalte der Berichterstattung des Vorstands an den
Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr waren die Ausrichtung und
Umsetzung der Unternehmensstrategie, die Geschäftsentwicklung des
Unternehmens, die Lage des Konzerns, der EU-Bathroomcase sowie Fragen
betreffend die Risikolage, das Risikomanagement und die
Compliance. Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats sind in den
Geschäftsordnungen von Aufsichtsrat und Vorstand festgelegt. Sie finden bei
bedeutenden Geschäften oder Maßnahmen Anwendung, die die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage der Villeroy & Boch AG verändern. Ausschüsse des AufsichtsratsZur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben und intensiveren Behandlung
komplexer Sachverhalte hat der Aufsichtsrat aus dem Kreis seiner Mitglieder
neben dem Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG drei fachlich
qualifizierte Ausschüsse mit jeweils drei Mitgliedern gebildet. Ihre
Arbeitsweise ist in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat und in den
Geschäftsordnungen für die jeweiligen Ausschüsse geregelt. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG ist kraft Gesetzes
zur Wahrnehmung der in § 31 Abs. 3 Satz 1 MitbestG bezeichneten Aufgabe
einzurichten. Er unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung
oder den Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern, wenn im ersten
Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der
Aufsichtsratsmitglieder nicht erreicht wird. Er besteht aus dem Vorsitzenden
und dem 1. stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie aus je
einem Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer. Dies sind die Herren
Wendelin von Boch-Galhau als Vorsitzender, Ralf Runge als stellvertretender
Vorsitzender, Peter Prinz Wittgenstein und Ralf Sikorski. Der Personalausschuss befasst sich primär mit dem Abschluss sowie der
Änderung und der Beendigung der Anstellungsverträge der Mitglieder des
Vorstands und der langfristigen Nachfolgeplanung. Er bereitet die Bestellung
und Abberufung von Vorstandsmitgliedern, das Vergütungssystem für den
Vorstand und die Gesamtvergütung für die einzelnen Mitglieder des Vorstands
einschließlich vertraglicher Bonusregelungen, Pensionsregelungen und
sonstiger vertraglicher Zusagen zur Beschlussfassung im Aufsichtsratsplenum
vor. Ihm gehören der Vorsitzende des Aufsichtsrats als Vorsitzender und je
ein Vertreter der Arbeitnehmerseite und der Anteilseignerseite an. Dies sind
derzeit die Herren Wendelin von Boch-Galhau als Vorsitzender, Ralf Sikorski
und Dr. Jürgen Friedrich Kammer. Die Aufgaben des Investitionsausschusses bestehen in der Vorab-Beratung
der Unternehmens- und Investitionsplanung sowie der Vorbereitung der
Investitionsentscheidungen. Er setzt sich aus dem Vorsitzenden des
Aufsichtsrats als Vorsitzendem und je einem Vertreter der Arbeitnehmerseite
und der Anteilseignerseite zusammen. Dies sind derzeit die Herren Wendelin
von Boch-Galhau als Vorsitzender, Dietmar Langenfeld und Peter Prinz
Wittgenstein als stellvertretender Vorsitzender. Der Prüfungsausschuss behandelt die Themen Rechnungslegung,
Risikomanagement, internes Kontroll- und Revisionssystem, Compliance und
abschlussprüfungsbezogene Fragestellungen. Ihm gehören zwei Vertreter der
Anteilseignerseite und ein Vertreter der Arbeitnehmerseite an. Dies sind derzeit die Herren Charles Krombach als Vorsitzender, Peter
Prinz Wittgenstein und Werner Jäger als stellvertretender Vorsitzender. Der
Vorsitzende des Prüfungsausschusses ist unabhängig und verfügt aufgrund
seiner langjährigen Tätigkeit als geschäftsführender Gesellschafter der
Landewyck Group S.à r.l. und der Heintz van Landewyck S.à r.l. über
umfassende Sachkenntnisse auf den Gebieten der Rechnungslegung und der
Abschlussprüfung. Es wurde kein separater Nominierungsausschuss zur Vorbereitung der
Wahlvorschläge für die Aufsichtsratsneuwahl gebildet. Wahlvorschläge wurden
und werden in Anteilseigner-Sitzungen vorbereitet. Die Ausschussvorsitzenden berichten an den Gesamtaufsichtsrat über die
Arbeit der Ausschüsse. Im Bericht des Aufsichtsrats können die wesentlichen
Inhalte der Ausschusssitzungen des abgelaufenen Geschäftsjahres nachgelesen
werden. Vermeidung von InteressenkonfliktenDie Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats sind dem
Unternehmensinteresse verpflichtet und verfolgen bei der Ausübung ihrer
Ämter keine persönlichen Interessen, die dem Gesellschaftsinteresse
widersprechen. Jedes Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied legt
möglicherweise auftretende Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat offen.
Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bzw. vergleichbaren in-
und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen, die von den
Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern wahrgenommen werden, können den
Seiten 10 und 11 entnommen werden. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen
und Personen sind im Anhang des Konzernabschlusses auf Seite 109
dargestellt. EffizienzprüfungDer Aufsichtsrat der Villeroy & Boch AG führt regelmäßig eine
Effizienzprüfung durch, so auch in 2010. Dabei handelt es sich um eine
Selbsteinschätzung der Arbeitsweise des Gremiums durch seine Mitglieder. Zur
effizienten Arbeit des Gremiums trägt insbesondere die Arbeit in Ausschüssen
bei, die bei Bedarf tagen und die Beschlussfassungen durch den
Gesamtaufsichtsrat vorbereiten. Directors' Dealings/Aktienbesitz von Vorstand und AufsichtsratGemäß § 15a WpHG werden Angaben zu meldepflichtigen Transaktionen mit
Aktien der Gesellschaft umgehend auf der Internetseite der Villeroy &
Boch AG aufgeführt, so auch die Geschäfte eines Vorstandsmitglieds im
abgelaufenen Berichtsjahr 2010. Zum Ende des Berichtsjahres hielten die Mitglieder des Aufsichtsrats
direkt und indirekt (im Sinne der §§ 15a, 22 WpHG) 7, 36 % (2.066.230 Stück)
aller von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien. Davon entfielen auf Herrn
Wendelin von Boch-Galhau 4,36 % (1.223.530 Stück) und auf Herrn Alexander
von Boch-Galhau 2,77 % (778.980 Stück). Der Aktienbesitz der
Vorstandsmitglieder belief sich auf 0,15 % (41.625 Stück) der ausgegebenen
Aktien. Compliance im Villeroy & Boch KonzernEine wirkungsvolle Compliance ist ein unverzichtbares Instrument guter
Corporate Governance, um die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen,
unternehmensinterner Richtlinien und Wertvorstellungen zu gewährleisten.
Bereits im Geschäftsjahr 2008 wurde - über die schon bestehenden Maßnahmen
hinaus - eine Compliance-Organisation als Teil des Risikomanagements ins
Leben gerufen:
Im Berichtsjahr wurde auf Ebene der Villeroy & Boch AG ein internes
Hinweisgebersystem (Whistleblower-Plattform) installiert, das den
Mitarbeitern ermöglicht, Compliance-Verstöße auch anonym zu melden. Darüber
hinaus wurden, wie in den vergangenen Jahren, Schulungen für Mitarbeiter in
Fragen des Kartell- und Wettbewerbsrechts intern sowie durch externe Berater
durchgeführt. Die Grundlage der Compliance-Organisation sind Unternehmensleitlinien,
Ethikgrundsätze sowie eine allgemeine Verhaltensrichtlinie ("Code of
Conduct"). Diese Grundsätze und Richtlinien gelten für jeden Mitarbeiter
weltweit und unmittelbar. Daneben bestehen allgemeine Richtlinien und
Richtlinien der Funktionsbereiche. Hier finden die Mitarbeiter konkrete
Verhaltensanweisungen für den Einzelfall. Diese Richtlinien sind in ihrem
lokalen und sachlichen Anwendungsbereich für jeden Mitarbeiter bindend.
Sämtliche Grundsätze und Richtlinien sind für alle Mitarbeiter im Intranet
einsehbar. Die Unternehmensleitlinien, Ethikgrundsätze sowie die allgemeine
Verhaltensrichtlinie ("Code of Conduct") können ebenfalls auf unserer
Internetseite unter www.villeroy-boch.com in der Rubrik Investor
Relations/Corporate Governance abgerufen werden. Nächste Maßnahmen werden die weitere Vertiefung unserer
Compliance-Organisation, insbesondere in den Tochtergesellschaften,
weiterführende Schulungen unserer Mitarbeiter und die fortwährende Analyse
und Verbesserung unserer "Compliance" sein. Einzelheiten zum Kontroll- und Risikomanagementsystem sind im
Risikobericht des Lageberichts dargestellt. Transparenz und Vertrauen durch umfassende InformationUm alle Zielgruppen gleichermaßen und aktuell über die Lage des
Unternehmens zu informieren und eine bestmögliche Transparenz der Führungs-
und Überwachungsmechanismen zu schaffen, ist die Villeroy & Boch AG
bestrebt, umfassend Bericht zu erstatten. Hierzu gehört die jährliche Veröffentlichung des Konzernabschlusses sowie
der Quartalsberichte, deren Aufstellung gemäß den Grundsätzen der
International Financial Reporting Standards (IFRS) erfolgt. Die von Ziffer
7.1.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex empfohlene 90-Tage-Frist für
die Veröffentlichung des Konzernabschlusses wurde in diesem Jahr erneut
eingehalten. Der Einzelabschluss der Villeroy & Boch AG wird nach den
Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt. Auf der Internetseite www.villeroy-boch.com können aktuelle Entwicklungen
unter anderem in Form von Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen abgerufen werden.
Darüber hinaus stehen unter der Rubrik Investor Relations Geschäfts- sowie
Zwischenberichte der Villeroy & Boch AG in deutscher und englischer
Sprache zum Download zur Verfügung. Die Veröffentlichungen werden den Transparenzpflichten des
Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) gerecht. Eine Zusammenstellung aller
Veröffentlichungen des Geschäftsjahres 2010 die Villeroy & Boch AG
betreffend erfolgt im jährlichen Dokument gemäß § 10 des
Wertpapierprospektgesetzes (WpPG). Um in den Dialog mit Analysten und Aktionären zu treten, finden einmal
jährlich die Bilanzpresse- und Analystenkonferenz sowie die
Hauptversammlung, die mindestens einmal jährlich unter Angabe der
Tagesordnung einberufen wird, statt. Veröffentlichungs- sowie wiederkehrende Termine werden in unserem
Finanzkalender auf unserer Website, in diesem Geschäftsbericht als auch in
unseren Zwischenberichten veröffentlicht. Ernst & Young als Prüfungsgesellschaft bestätigtErneut hat der Aufsichtsrat der Villeroy & Boch AG die Ernst &
Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als den von der Hauptversammlung
bestellten Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer mit der Prüfung der
Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2010 beauftragt. Zuvor hatten sich
Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat von der Unabhängigkeit des Prüfers
überzeugt. Gemäß den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex hat der
Aufsichtsrat mit dem Abschlussprüfer vereinbart, unverzüglich den
Prüfungsausschussvorsitzenden über während der Prüfung auftretende mögliche
Ausschluss- oder Befangenheitsgründe sowie über alle für die ordnungsgemäße
Wahrnehmung der Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und
Vorkommnisse zu informieren. Sollten im Rahmen der Abschlussprüfung Gegebenheiten festgestellt werden,
die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat nach § 161 AktG
abgegebenen Entsprechenserklärung ergeben, ist eine Berichterstattung durch
den Prüfer an den Aufsichtsrat bzw. ein Vermerk im Prüfungsbericht
vereinbart. Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktGVorstand und Aufsichtsrat sind gemäß § 161 AktG einmal jährlich
verpflichtet, eine Entsprechenserklärung über die Anwendung der Empfehlungen
des Deutschen Corporate Governance Kodex abzugeben. Nach intensiven
Beratungen in der Aufsichtsratssitzung im Dezember haben Vorstand und
Aufsichtsrat die folgende Entsprechenserklärung abgegeben, wonach die
Gesellschaft bis auf fünf Ausnahmen allen Empfehlungen der
Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen hat
und entsprechen wird. "Vorstand und Aufsichtsrat haben am 13. Dezember 2010 die Einhaltung des
Deutschen Corporate Governance Kodex überprüft. Vorstand und Aufsichtsrat der Villeroy & Boch AG erklären gemäß § 161
AktG, dass die Gesellschaft seit der Abgabe der letzten
Entsprechenserklärung am 16. Dezember 2009 den Empfehlungen der
"Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" (Kodex) in der
Fassung vom 18. Juni 2009 bis zur Bekanntmachung der Neufassung des Kodex im
amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers am 2. Juli 2010 und
seither in der Fassung vom 26. Mai 2010 mit Ausnahme folgender weniger
Empfehlungen entsprochen hat und entsprechen wird: Ziffer 3.8 Absatz 2 des Kodex:Die bestehende D&O-Versicherung (Directors and Officers Liability
Insurance) sieht für die Mitglieder des Aufsiehtsrats keinen Selbstbehalt
vor. Die Villeroy & Boch AG ist der Auffassung, dass eine
Selbstbeteiligung nicht geeignet ist, Motivation und Verantwortung, mit der
die Mitglieder des Aufsichtsrats ihre Aufgaben wahrnehmen, zu
beeinflussen. Ziffer 4.23 Absatz 2 des Kodex:In den bestehenden Anstellungsverträgen der Vorstandsmitglieder tragen
die variablen Vergütungsteile positiven und negativen Entwicklungen
innerhalb des vereinbarten Bemessungszeitraums insoweit Rechnung, als die
variable Vergütung entsprechend höher oder niedriger ausfällt oder ganz
entfällt. Der Aufsichtsrat wird bei künftigen Festsetzungen der
Vorstandsvergütung die Kriterien des Gesetzes zur Angemessenheit der
Vorstandsvergütung für variable Vergütungsbestandteile
berücksichtigen. Ziffer 4.2.3 Absatz 4 und 5 des Kodex:Die derzeit bestehenden Anstellungsverträge, die vor den entsprechenden
Änderungen des Kodex abgeschlossen wurden, enthalten
Abfindungsbegrenzungsregelungen sowohl dem Grund als auch der Höhe nach.
Soweit diese in einigen wenigen Regelungspunkten nicht vollumfänglich den
Empfehlungen des Kodex entsprechen, wird sich der Aufsichtsrat bemühen, eine
den Kodex-Reglungen entsprechende Vereinbarung herbeizuführen, soweit dies
arbeitsrechtlich möglich und wirtschaftlich sinnvoll erscheint. Ziffer 5.3.3 des Kodex:Der Aufsichtsrat hat keinen separaten Nominierungsausschuss zur
Vorbereitung der Wahlvorschläge für die Aufsichtsratsneuwahl gebildet.
Wahlvorschläge wurden und werden in Anteilseigner-Sitzungen vorbereitet. Da
dem Aufsichtsrat nur sechs Vertreter der Anteilseigner angehören und sich
die bisherige Praxis der Vorbereitung von Wahlvorschlägen in
Anteilseigner-Sitzungen als effizient erwiesen hat, sieht der Aufsichtsrat
keine Notwendigkeit, diese Praxis durch Bildung eines zusätzlichen
Nominierungsausschusses zu institutionalisieren. Ziffer 5.4.1 Abs. 2 des Kodex:Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2010 noch keine konkreten Ziele für seine
Zusammensetzung benannt. Er hatte bisher bereits eine Altersgrenze für seine
Mitglieder festgelegt und diese bei Wahlvorschlägen berücksichtigt. Der
Aufsichtsrat wird bis Mitte März darüber hinaus konkrete Ziele für seine
Zusammensetzung festlegen, die unter Beachtung der unternehmensspezifischen
Situation die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potenzielle
Interessenkonflikte, eine festzulegende Altersgrenze für die
Aufsichtsratsmitglieder und Vielfalt (Diversity) berücksichtigen und
insbesondere eine angemessene Beteiligung von Frauen vorsehen." VERGÜTUNG VON AUFSICHTSRAT UND VORSTANDGrundzüge des VergütungssystemsDas für Mitglieder des Vorstands festgelegte Vergütungssystem ist
leistungsorientiert und sieht für die Vorstandsmitglieder jeweils zur Hälfte
eine feste Vergütung und eine erfolgsabhängige variable Vergütung vor. Die
Höhe der variablen Vergütung hängt von dem Erfüllungsgrad der jährlich in
einer Zielvereinbarung festzulegenden Ziele ab. Die Zielvereinbarungen
enthalten neben den finanziellen Unternehmenszielen auch individuelle Ziele.
Die Zielparameter der variablen Vergütungskomponenten für das Geschäftsjahr
2010 wurden vorbereitend vom Personalausschuss des Aufsichtsrats mit den
Mitgliedern des Vorstands abgestimmt und vom Aufsichtsratsplenum bestätigt.
Eine nachträgliche Veränderung der Erfolgsziele und Vergütungsparameter ist
ausgeschlossen. Daneben steht den Mitgliedern des Vorstands ein Dienstwagen
auch zur privaten Nutzung zur Verfügung. Die mit den amtierenden Mitgliedern
des Vorstands bestehenden Verträge sehen leistungsorientierte
Pensionszusagen vor. Die Gesamtbezüge und die einzelnen
Vergütungskomponenten stehen nach der Beurteilung des Aufsichtsrats in einem
angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des jeweiligen
Vorstandsmitglieds und zur wirtschaftlichen Lage der
Gesellschaft. Eine Neufestsetzung der Vorstandsvergütungen ist seit dem Inkrafttreten
des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung vom 31. Juli 2009
nicht erfolgt. Die bestehenden Dienstverträge der Vorstandsmitglieder wurden
auch im Geschäftsjahr 2010 nicht verändert. Der Aufsichtsrat hat einen
unabhängigen Vergütungsberater mit der Überprüfung des Vergütungssystems
beauftragt. Die Aufsichtsratsvergütung setzt sich ebenfalls aus einer fixen und einer
variablen Komponente zusammen. Die variable erfolgsabhängige Komponente
bemisst sich an der Aktionärsdividende. Vergütung des AufsichtsratsDie Mitglieder des Aufsichtrats haben laut Satzung der Villeroy &
Boch AG einen Anspruch auf die Erstattung der ihnen durch ihre Tätigkeit
entstehenden Auslagen. Darüber hinaus erhalten sie eine feste Basisvergütung
sowie einen variablen Vergütungsanteil. Die feste jährliche Basisvergütung beträgt 20.000 Euro, zusätzlich erhält
der Vorsitzende 45.000 Euro, sein Stellvertreter 13.500 Euro. Die Mitglieder
des Aufsichtsrats erhalten pro Sitzung des Gesamtgremiums ein
Sitzungsentgelt in Höhe von 1.250 Euro. Die Vorsitzenden des Investitions-, Prüfungs- bzw. Personalausschusses
erhalten jeweils 4.000 Euro, die Mitglieder der jeweiligen Ausschüsse
erhalten jeweils 2.500 Euro pro Jahr zusätzlich zur
Basisvergütung. Die variable Vergütung beträgt pro Mitglied des Aufsichtsrats für jeden
den Betrag von 10,5 Cent übersteigenden Cent pro Aktie Aktionärsdividende
(Mittel der Dividende, die auf eine Vorzugsaktie bzw. eine Stammaktie
gezahlt wird) 195,00 Euro. Die vorstehenden Vergütungen werden zuzüglich einer eventuell anfallenden
gesetzlichen Mehrwertsteuer gezahlt. Ein Vergütungsanspruch besteht nur pro
rata temporis für die Dauer der Bestellung. Im Geschäftsjahr erhielten die Mitglieder des Aufsichtsrats der Villeroy
& Boch AG folgende Bezüge ausgezahlt: scroll
1)
Prüfungsausschuss,
Im Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2010 wurden insgesamt 459 TEuro
als Aufwand erfasst (Vorjahr: 400 TEuro). Neben dem gezahlten Fixum und den
Sitzungsgeldern 2010 enthält der Aufwand 25 TEuro für die gebildete
Rückstellung für variable Vergütung sowie weitere
Auslagenerstattungen. Vergütung des VorstandsIm Geschäftsjahr 2010 ist ein Aufwand in Höhe von 1.968 TEuro (Vorjahr:
1.756 TEuro) in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten. Der Aufwand setzt
sich aus 1.144 TEuro (Vorjahr: 954 TEuro) fixen und 824 TEuro (Vorjahr: 802
TEuro) variablen Gehaltskomponenten zusammen. Im Geschäftsjahr übernahm der
Villeroy & Boch Konzern Versicherungsbeiträge in Höhe von 2 TEuro
(Vorjahr: 4 TEuro). Die Mitglieder des Vorstands erhielten einen Sachbezug
von 43 TEuro (Vorjahr: 50 TEuro). In den vorgenannten Bezügen sind auch Vergütungen an ein ausgeschiedenes
Vorstandsmitglied enthalten. Die Pensionsanwartschaften der Vorstandsmitglieder in Höhe von 2.752
TEuro (Vorjahr: 2.451 TEuro) sind in den Pensionsrückstellungen enthalten.
Für ehemalige Mitglieder des Vorstands bestehen Pensionsrückstellungen in
Höhe von 13.174 TEuro (Vorjahr: 13.220 TEuro). Im Geschäftsjahr bezogen
ehemalige Mitglieder des Vorstands Renten in Höhe von 1.135 TEuro (Vorjahr:
1.363 TEuro). Für die Angabe der individuellen Vorstandsbezüge bis einschließlich des
Geschäftsjahres 2010 wird § 314 Absatz 2 Satz 2 HGB in Verbindung mit § 286
Absatz 5 HGB in Anspruch genommen. DER VILLEROY & BOCH KONZERN // AKTIEDIE AKTIE - DAS BÖRSENJAHR 2010ERHOLUNG AUF DEN AKTIENMÄRKTENNach einem erfreulichen Börsenjahr 2009 lagen die Hoffnungen der Anleger
für eine ebenso positive Entwicklung auf dem Finanzjahr 2010. Allerdings
fiel beispielsweise das wichtigste deutsche Börsenbarometer, der Deutsche
Aktienindex (DAX Performance-Index), bereits Mitte Januar bis Anfang Februar
2010 kontinuierlich auf sein Jahrestief von 5.434 Zählern, nachdem er Ende
2009 erstmals seit September 2008 über 6.000 Punkte kletterte. Trotz
anhaltender Bedenken um die europäischen Schuldenstaaten, allen voran
Griechenland, Spanien und Portugal, stieg die Stimmung der Anleger, sodass
der DAX Anfang Dezember erstmals wieder über 7.000 Punkten und zum
Jahresende mit einem Plus von 16 % bei rund 6.900 Zählern
notierte. Erneut gehörten, neben Deutschland, vor allem die Schwellenländer
Russland mit +22 %, Indien mit +31 % und China mit +17 % zu den
Börsensiegern 2010. Diese boomenden Volkswirtschaften sind für Villeroy
& Boch interessante Märkte, in denen wir 2010 auch unsere
Internationalisierung vorangetrieben haben. DIE VILLEROY & BOCH-VORZUGSAKTIEZu Beginn des Jahres notierte die Villeroy & Boch-Vorzugsaktie bei
5,65 Euro, dem Jahreshoch 2010. Im Verlauf des ersten Halbjahres bewegte sie
sich zwischen 5,65 Euro und 4,73 Euro, fiel allerdings am 23. Juni,
verursacht durch die Bekanntgabe der EU-Kartellstrafe, um rund 24 % auf 3,88
Euro. In den darauffolgenden Wochen machte die Aktie zwar wieder einiges an
Boden gut, musste jedoch ihren Jahrestiefststand Ende Juli bei 3,74 Euro
verzeichnen. Im zweiten Halbjahr konnte sie den Wert von 5,00 Euro nicht
mehr durchbrechen, allerdings ab Ende Oktober die Marke von 4,50 Euro
überschreiten und Mitte November sogar bei 4,99 Euro notieren. Die Villeroy
& Boch-Vorzugsaktie schloss zum Jahresende bei 4,55 Euro, was ein Minus
von rund 19 % im Vergleich zum Jahresbeginn bedeutet. Durch eine deutliche Abnahme der Liquidität der Villeroy &
Boch-Vorzugsaktie gegenüber 2009 und eine Reduzierung der
Marktkapitalisierung im Vergleich zu anderen Unternehmen musste die Aktie
zum 21. Juni den SDAX Index verlassen. KAPITALMARKTKOMMUNIKATIONIm Rahmen der traditionell im Frühjahr stattfindenden Analystenkonferenz
in Frankfurt/ Main haben der Vorstandsvorsitzende, Frank Göring, sowie der
Vorstand Finanzen und Personal, Manfred Finger, den Konzern-Jahresabschluss
präsentiert, über die Entwicklung des Unternehmens informiert und die Fragen
der Analysten umfassend beantwortet. Darüber hinaus fanden die jährliche
Hauptversammlung im Mai des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie unterjährig
individuelle Telefonkonferenzen mit Analysten statt. Zudem bietet die
Website www.villeroy-boch.com unter der Rubrik "Investor Relations"
grundlegende Informationen für Analysten und Aktionäre. Die Villeroy & Boch-Vorzugsaktie 2010*![]() scroll
DIVIDENDENVORSCHLAGAufgrund der positiven Geschäftsentwicklung - das operative Ergebnis
(EBIT) verbesserte sich von -1,7 Mio. Euro in 2009 auf 23,6 Mio. Euro in
2010 - schlagen Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung vor, eine
Dividende von 0,33 Euro je Vorzugsaktie (davon 0,13 Euro Nachzahlung
Mindestdividende 2009) und 0,15 Euro je Stammaktie auszuschütten. Ohne die
Berücksichtigung des EU-Bußgeldes würde dies einer
Konzern-Ausschüttungsquote von rund 61 %, bereinigt um die eigenen Aktien,
entsprechen. Da wir uns in einem laufenden Rechtsverfahren gegen die
Erhebung des EU-Bußgeldes befinden, erfolgte die Bemessung der Dividende am
Ergebnis ohne EU-Bußgeld. AUSBLICK 2011Die Prognosen für das Wirtschaftsjahr 2011 sind ambivalent: Die einen
sprechen von weltweitem Wirtschaftswachstum und einer deutlichen Erholung
nach der Finanz- und Wirtschaftskrise, die anderen warnen vor hohen Risiken
und zu viel Euphorie. Für die Aktienmärkte, allen voran der deutsche
Aktienmarkt, wird vor allem ab dem zweiten Halbjahr 2011 eine Annäherung an
das positive Niveau von 2007 prophezeit. Dies sollte auch der Villeroy &
Boch-Vorzugsaktie eine merkliche Kurssteigerung ermöglichen, wobei diese
Einschätzung von jüngsten Analystenstimmen unterstützt wird, die auf der
guten Wettbewerbsposition von Villeroy & Boch, der gelungenen
Restrukturierung sowie der allgemeinen konjunkturellen Belebung
basieren.
DER VILLEROY & BOCH KONZERN // MITARBEITERUNSERE MITARBEITERIm vergangenen Geschäftsjahr 2010 konnte Villeroy & Boch die im
Vorjahr als Reaktion auf die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise
eingeführte Kurzarbeit der Angestellten und gewerblichen Mitarbeiter in
Deutschland sowie den konzernweiten Einstellungsstopp beenden. Villeroy
& Boch richtet den Fokus seiner Personalpolitik nun darauf, vor allem
vor dem Hintergrund demografischer Veränderungen, qualifizierte Mitarbeiter
zu gewinnen, sie zu fördern und zu entwickeln und sie langfristig an sich zu
binden. Um dies umzusetzen, bietet Villeroy & Boch einerseits jungen Menschen
unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten von der Berufsausbildung bis zum
internationalen Juniorenprogramm und andererseits der bestehenden
Belegschaft umfangreiche Schulungs- und Weiterbildungsprogramme. Darüber
hinaus betreibt Villeroy & Boch betriebliche Gesundheitsvorsorge und
fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, um so seine Attraktivität
als Arbeitgeber zu steigern. AUSBILDUNG BEI VILLEROY & BOCHTrotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat Villeroy
& Boch im Jahr 2010 in 11 Ausbildungsberufen 79 Azubis eingestellt.
Insgesamt waren im abgelaufenen Geschäftsjahr 92 Azubis beschäftigt. Hierzu
zählen auch 12 Studierende an der Akademie der Saarwirtschaft. Somit wurde
das hohe Niveau an Ausbildungsplätzen der letzten Jahre beibehalten. Durch
die kontinuierliche Ausbildungspolitik wird Villeroy & Boch nicht nur
seiner gesellschaftlichen Verpflichtung gerecht, motivierten jungen Menschen
eine qualifizierte Ausbildung und Perspektive zu eröffnen, sondern sichert
so auch die Nachfolgeplanung für die Fach- und
Führungspositionen. Ein Highlight 2010 war die feierliche Eröffnung der neuen Lehrwerkstatt
in Mettlach, deren Verlagerung und Neugestaltung weitgehend von den
Auszubildenden und ihren Ausbildungsmeistern in Eigenregie bewerkstelligt
wurde. Die erheblich erweiterten Schulungsräume sind auf dem neuesten Stand
der Technik und ermöglichen eine ganzheitliche Ausbildung in den Bereichen
Metall und Elektro. Positive Bilanz für die Ausbildungsqualität bei Villeroy & Boch: Der
Auszubildende Christian Degen beendete sein Studium als
Wirtschaftsinformatiker an der Akademie der Saarwirtschaft als
Jahresbester. Die internationale Orientierung unterstützt Villeroy & Boch auch in
der Ausbildung - drei Auszubildende der Lehrwerkstatt sowie der Zentralen
Informatik waren im Rahmen von Projekten im rumänischen Werk in Lugoj
eingesetzt. Links: Mitarbeiterin der Tischkultur-Produktion am Standort Merzig, dem
Kompetenzzentrum für Isostatisches Pressen und Dekoration. DAS JUNIORENPROGRAMM BEI VILLEROY & BOCHIm Oktober 2010 startete das für jeweils drei Jahre konzipierte
Juniorenprogramm bei Villeroy & Boch. Elf Hochschulabsolventen begannen
ihre berufliche Einstiegsphase in den Fachbereichen Marketing, Supply Chain
Management, Human Resources und Controlling/ Finanzen. Diese Junioren hatten
sich zuvor unter über 400 internen und externen Bewerbern in Interviews,
psychologischen Messverfahren und Assessment Centern in besonderer Weise
profiliert und als Potenzialträger empfohlen. Ziel dieses umfassenden Juniorenprogramms ist es, den akademischen
Berufsanfängern bei Villeroy & Boch eine exzellente, qualitativ
hochwertige Berufsausbildung zu bieten und eine enge Bindung dieser
künftigen Führungskräfte zu erreichen. Die systematische Ausbildung mit
diesem "On-the-Job-Programm" sieht im Einzelnen zahlreiche Seminare,
Veranstaltungen und Projekte vor, die Wissen und Kompetenzen der
Berufseinsteiger vertiefen und auf die Praxis hin orientieren. Hierzu werden
grundsätzlich auch Auslandsaufenthalte in Werken oder Niederlassungen von
Villeroy & Boch gehören, wobei die Teilnehmer idealerweise
bereichsübergreifend in beiden Unternehmensbereichen arbeiten sollen, um
eine möglichst breite Perspektive zu gewinnen. Die fachlichen Schulungen
werden durch interne wie externe Trainer durchgeführt. Besondere Bedeutung wird der Betreuung der jungen Nachwuchskräfte am
Arbeitsplatz beigemessen: Mentoren begleiten ihre Entwicklung. Nach einem
erfolgreichen Auftakt in 2010 wird das Juniorenprogramm in den Folgejahren
regelmäßig fortgesetzt und erweitert. WEITERBILDUNG UND FÖRDERUNG DER MITARBEITERUm die Mitarbeiter persönlich und fachlich zu fördern, werden die Bedarfe
anhand von Werkzeugen wie zum Beispiel dem Mitarbeitergespräch, einem
jährlichen Feedback-Gespräch zwischen Mitarbeiter und Führungskraft,
ermittelt. Nachdem im Jahr 2009 die breit angelegte Qualifizierungsoffensive
während der Kurzarbeit im Vordergrund stand, hat Villeroy & Boch für
seine Mitarbeiter im Jahr 2010 im Rahmen der sogenannten "Global
Academy-Mitarbeiterakademie" individuelle Weiterbildungsprogramme
erarbeitet. Im Fertigungsbereich war das Projekt "Fabrik 2011" Hauptthema, in dem
Mitarbeiter die Veränderungen in der Produktion aktiv begleiteten. Für die
Angestellten hat Villeroy & Boch ein neues Konzept zum Erlernen von
Fremdsprachen ausgerollt, das die zunehmende Internatonalisierung des
Konzerns unterstützt. Dort besteht die Möglichkeit, abhängig vom Vorwissen
E-Learning, Online-Präsenztrainings oder Business Talking zu kombinieren.
Insgesamt gab Villeroy & Boch für die Aus- und Weiterbildung der
Mitarbeiter im vergangenen Geschäftsjahr über 2 Mio. Euro aus. Rechts oben: Auszubildende der Villeroy & Boch AG in den Räumen der
neuen Lehrwerkstatt am Tag der Eröffnung. Rechts unten: Junioren 2010 gemeinsam mit Herrn Luitwin Gisbert von
Boch-Galhau sowie den verantwortlichen Personalmanagern.
STÄRKUNG DER ATTRAKTIVITÄT ALS ARBEITGEBERDie Bedeutung des Themas Gesundheit nimmt stetig zu. Dies nicht zuletzt
auch vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen. Dieser Wandel in
der Alters struktur der Beschäftigten erfordert eine intensivere
Auseinandersetzung mit dem Thema betriebliche Gesundheitsförderung. Villeroy
& Boch will es im Bereich Gesundheit nicht bei der Einhaltung der
gesetzlichen bzw. berufsgenossenschaftlichen Vorgaben belassen, sondern das
Engagement im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung künftig noch
verstärken. Villeroy & Boch leistet - bedarfsorientiert für gewerbliche
und angestellte Mitarbeiter - einen aktiven Beitrag für die Gesundheit der
Beschäftigten. Ergebnisse von Analysen der Arbeitsabläufe fließen regelmäßig
in die Produktionsplanungen ein. Daraus ergibt sich ein Anpassungsbedarf wie
beispielsweise die Anschaffung von Hebehilfen oder die Etablierung anderer
ergonomischer Maßnahmen, durch die die Gesundheit der Mitarbeiter weniger
belastet und die Ausfallzeiten reduziert werden. Für die Mitarbeiter an den
saarländischen Standorten wurden im Herbst 2010 erstmals Gesundheitstage
durchgeführt (ausführlicher Bericht auf Seite 35). Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, stellt Villeroy & Boch in der
Mettlacher Kinderkrippe exklusiv für Mitarbeiterkinder Plätze zur Verfügung.
Damit wird Villeroy & Boch dem steigenden Bedarf an
Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren gerecht. Eltern können
so die Kleinsten arbeitsplatznah betreuen lassen. Die zur Verfügung
gestellten Plätze sind alle besetzt, eine Erweiterung des Angebotes, auch an
einem anderen Standort, wird derzeit geprüft. Darüber hinaus schloss sich Villeroy & Boch Ende 2010 der Initiative
"Fair Company" des Handelsblattes an, die sich gegen die unfaire Behandlung
von Praktikanten richtet. GEMEINSAM ZUM ERFOLGDie konstruktive Zusammenarbeit der Villeroy & Boch-Mitarbeiter, die
maßgeblich den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichert, ist durch
Fairness und Partnerschaftlichkeit geprägt. Auch in der langjährigen
Kooperation mit den Arbeitnehmervertretungen lebt und fördert Villeroy &
Boch Vielfalt und Internationalität. So war die vertrauensvolle und
erfolgreiche Zusammenarbeit mit den deutschen Betriebsräten von ebenso
großer Bedeutung wie die seit über zehn Jahren etablierten Konsultationen im
Rahmen des Euro-Forums. Mindestens einmal jährlich erörtern dort Vorstand
und Betriebsräte aus Frankreich, den Niederlanden, Schweden, Österreich,
Ungarn, Rumänien und Deutschland die wirtschaftliche Situation des Konzerns
sowie alle Vorhaben, die die Belegschaft an den europäischen Standorten
betreffen. Die ersten "Gesundheitstage" bei Villeroy & BochDer Gesundheit als wesentlichem Faktor des persönlichen Wohlbefindens im
Privat- wie Berufsleben wird bei Villeroy & Boch große Beachtung
geschenkt. Auf den ersten "Gesundheitstagen" vom 4.-6. Oktober 2010 ging das
Unternehmen das Thema Gesundheit umfassend, informativ, motivierend und
unterhaltsam an. Alle Mitarbeiter aus Produktion und Verwaltung waren
eingeladen, an den Tests, Demonstrationen und persönlichen
Experten-Beratungen teilzunehmen. Ziel war ein höheres Gesundheitsbewusstsein und die praktische
Vermittlung von Methoden, gesund und fit zu bleiben. Das reichhaltige
Angebot - vom medizinischen Check über Massage, Rücken-Screening,
Arbeitsplatz-Ergonomie, Ernährungsberatung, Erste Hilfe-Maßnahmen bis zum
Fahrsimulator - lockte über 500 Mitarbeiter in die komplett umgestalteten
Seminarräume der Alten Abtei. Für das Unternehmen bot diese Veranstaltung
zugleich die Möglichkeit, in einer abschließenden Auswertung
Bedarfsschwerpunkte der Mitarbeiter festzustellen. Fahren für den guten Zweck im Rahmen der GesundheitstageEin Kurzstecken-Lauf auf einem Fahrrad-Ergometer gab den Mitarbeitern
Auskunft über ihre physische Kondition. Doch diese Station hatte noch einen
anderen Zweck. Für den schnellsten Lauf setzte das Unternehmen einen
Sponsoring-Betrag an, der einer Kinderfarm in Saarlouis
zugutekam. Entwicklung des Personalstands im Konzern(im Jahresdurchschnitt 2010)scroll
Personalstand nach Regionen![]() DER VILLEROY & BOCH KONZERN // BAD UND WELLNESSUNTERNEHMENSBEREICH BAD UND WELLNESSKennzahlenscroll
Umsatz nach Regionen![]() UNTERNEHMENSBEREICHSLEITER ANDREAS PFEIFFER IM GESPRÄCHHerr Pfeiffer, wie verlief das vergangene Jahr 2010 für Ihren Unternehmensbereich?Zu Beginn war das Jahr 2010 von viel Unsicherheit geprägt. Nach dem
turbulenten Jahr 2009 waren wir nicht sicher, in welche Richtung sich unsere
Branche entwickeln wird. Allerdings hat sich die Situation im Verlauf des
Jahres 2010 deutlich positiver gezeigt, als viele es vorausgesehen haben,
sodass wir über das Jahr hinweg zwar immer noch keine einheitliche, aber vor
allem im 4. Quartal des Jahres eine positive Entwicklung in relevanten
Märkten verzeichnen konnten. ...können Sie hier einige Beispiele nennen?Hier sind vor allen Dingen unsere Kernmärkte, wie zum Beispiel
Deutschland, zu nennen, in denen wir nicht nur eine Stabilisierung der
Situation erreicht haben, sondern wieder Wachstum im einstelligen
Prozentbereich vermelden konnten. Produktseitig hat hierzu vor allem eine Aktualisierung von Subway mit dem
Launch von Subway 2.0 beigetragen. Auch im Bereich Bade- und Duschwannen
konnten wir unsere Position im Markt mit der Marke Villeroy & Boch
weiter ausbauen, und mit der Einführung von Futurion - einer neuen
Quaryl-Duschlösung - gehen wir diesen Weg konsequent weiter. Nichtsdestotrotz bleibt die Branchen-Lage ambivalent: einige
Absatzmärkte, wie beispielsweise die Niederlande, oder Märkte in Osteuropa,
wie Ungarn und Rumänien, haben die Krise noch nicht überwunden, und dies
wird aller Voraussicht nach auch noch andauern. Insgesamt hat sich jedoch
das Jahr 2010 für den Unternehmensbereich Bad und Wellness positiver
entwickelt, als wir es erwartet hatten, sodass wir im Vergleich zu 2009
einen Umsatzzuwachs von 5 % auf 446,6 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis
(EBIT) von 19,0 Mio. Euro verzeichnen konnten. Die Erfolge des vergangenen
Jahres waren keine Leistung Einzelner, sondern der Verdienst der gesamten
"Bad und Wellness"-Mannschaft, die gerade in den letzten beiden schwierigen
Wirtschaftsjahren und den damit verbundenen Entbehrungen zusammengehalten
und mit Leidenschaft und Engagement die Trendwende eingeläutet hat. Hierfür
möchte ich mich noch mal herzlich bedanken! Welche Regionen waren und sind besonders interessant und herausfordernd?Als besonders zukunftsträchtige, aber auch gleichermaßen herausfordernde
Region ist Asien zu nennen, und allen voran ist China hervorzuheben. Hier
konnten wir in 2010 zweistellige Zuwachsraten generieren und sind
zuversichtlich, auch künftig kräftig zu wachsen. Auch Russland ist für Bad
und Wellness ein Markt mit hohem Potenzial, der im vergangenen Jahr, nach
einem geradezu depressiven Jahr 2009, zu alter Stärke zurückgefunden
hat. Die dritte Region, die uns in 2010 viel Freude bereitet hat, sind die
skandinavischen Staaten. Mit der Runderneuerung unseres keramischen
Produktsortiments Nautic unter der Marke Gustavsberg und unserem
Armaturen-Geschäft konnten wir Umsatz und Marktanteil in der Region
zurückerobern. Darüber hinaus ist und bleibt, wie bereits erwähnt, die gute
Entwicklung in Deutschland, vor allem auch durch das Projekt-Geschäft, ein
Erfolgsfaktor für unseren Unternehmensbereich. Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff "Projekt-Geschäft"? Können Sie uns einige Beispiele aus dem vergangenen Geschäftsjahr nennen?Projektgeschäft, sprich die Ausstattung von Hotels, Appartements und
öffentlichen Einrichtungen, ist an sich nichts Neues für Bad und Wellness
und schon seit jeher Teil unseres Geschäftes. Allerdings haben wir in 2010
hier einen Schwerpunkt gesetzt und einen neuen organisatorischen Ansatz
gewählt. Wir haben eine eigene Mannschaft aufgebaut, die sich sowohl
national als auch international mit der Bearbeitung der Zielgruppen
Architekten, Designer und Bauträger beschäftigt. Diese Neuausrichtung hat
bereits in 2010 Früchte getragen. So konnten wir national zum Bespiel das
,Atlantik Kempinski' in Hamburg und international beispielsweise das
,Ritz-Carlton' in China, den ,Taj Mahal Palace' in Indien oder den ,Land
Mark Tower' in Abu Dhabi ausstatten, um nur einige zu nennen. Die Internationale Sanitär- und Heizungsmesse (ISH) fand bereits im März dieses Jahres statt. Welche Neuheiten wurden den Fachbesuchern präsentiert?Mit My Nature haben wir eine Design-Neuheit präsentiert, die sich, wie
der Name schon sagt, am Thema "Natur" orientiert: ein ganzheitliches
Badkonzept in einem sehr filigranen und raffinierten Design. Daneben rückt
das Thema "Gästebad" immer mehr in den Fokus. Um diesem Trend gerecht zu
werden und vor allem im städtischen Bereich Lösungen für kleine Bad-Flächen
anzubieten, haben wir im Mainstream-Segment mit Subway 2.0, aber auch im
gehobenen Segment mit der Einführung von Memento vielversprechende
Gästebad-Lösungen präsentiert. Zur weiteren Stärkung des Projekt-Geschäftes
haben wir außerdem im Rahmen der ISH ein komplett neues Vermarktungskonzept
namens ,360° Projects' vorgestellt, mit dem wir die Zielgruppen Architekten,
Planer und Interior Designer gezielt ansprechen werden und für jedes Projekt
das richtige Produkt und Service-Angebot zur Verfügung stellen können.
Diesen Anspruch haben wir mit der Einführung von O.novo, mit der wir gerade
im Projekt- und Großhandelsgeschäft Akzente setzen wollen, eindrucksvoll
unter Beweis gestellt. Was erwarten Sie für den Unternehmensbereich, und welche Ziele 2011 haben Sie definiert?Die Zeichen für 2011 stehen gut: Baugenehmigungen und Baufertigstellungen
nehmen in vielen Ländern zu. Wir gehen davon aus, dass die positive
Entwicklung des zweiten Halbjahres 2010 sich in 2011 weiter fortsetzen wird.
Entsprechend rechnen wir in Bezug auf die Umsatzplanung 2011 mit einer
Steigerung von rund 5 %, die zu einer weiteren Ergebnisverbesserung führen
wird. Wir wollen den eingeschlagenen Wachstumspfad mit Leidenschaft
weitergehen und mit überzeugenden Produkt-, Vermarktungs- und
Servicekonzepten Handel und Endkunden an uns binden.
DER VILLEROY & BOCH KONZERN // TISCHKULTURUNTERNEHMENSBEREICH TISCHKULTURKennzahlenscroll
Umsatz nach Regionen![]() UNTERNEHMENSBEREICHSLEITER NICOLAS-LUC VILLEROY IM GESPRÄCHHerr Villeroy, wie bewerten Sie rückblickend das Jahr 2010 für Ihren Unternehmensbereich?Wir haben ein intensives Jahr hinter uns! Die Anspannung, die Kosten im
Blick zu behalten, bei anhaltend schwieriger Wirtschaftslage einen Gewinn zu
erwirtschaften, und gleichzeitig den Blick, mit Investitionen in künftige
Märkte, nach vorne zu richten, war im gesamten Unternehmen
spürbar. ...können Sie hierzu einige Beispiele nennen?Wir mussten beispielsweise unser Traditionswerk in Luxemburg, im Rahmen
der Umsetzung des in 2009 verabschiedeten Maßnahmenpakets zur Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit, Mitte des Jahres 2010 aus Rentabilitätsgründen
schließen. Allerdings haben wir für unsere Kunden und Besucher am Standort
Luxemburg unser Outlet mit Restaurant und Schau-Manufaktur vergrößert und
attraktiver gestaltet. Den Aufbau unserer Kompetenzzentren an den Standorten
Merzig und Torgau, in den wir insgesamt rund 13 Mio. Euro investieren,
konnten wir schrittweise vorantreiben und werden diesen in diesem Jahr
abschließen. Darüber hinaus haben wir die gesamte Organisation des
Unternehmensbereichs Tischkultur funktionaler ausgerichtet und unsere
Marketingabteilung personell verstärkt. Denn: Um als Lifestyleunternehmen
erfolgreich zu sein, müssen wir mehr als nur ,reine' Produkte anbieten. Wir
müssen in der Lage sein, insbesondere in gesättigten Märkten
unterschiedliche Zielgruppen zu identifizieren, passende Konzepte zu
entwickeln und diese erfolgreich zu vermarkten. Letzteres wollen wir vor
allem mit unserem neuen, innovativen Markenauftritt erreichen. Was waren für die Tischkultur die Highlights 2010?Das erste Highlight des Jahres war unser neugestalteter Messestand auf
der Messe ,Ambiente' im Februar in Frankfurt. Es ist uns gelungen, eine
perfekte Bühne für die Platzierung unserer Neuheiten zu schaffen, die
gleichzeitig der Startpunkt für den bereits erwähnten Markenauftritt war.
Daneben konnten wir vor allem im Vertrieb einige Highlights vermelden: Mit
einer neuen Premium-Konzeption haben wir in Paris unseren Flagship Store in
der Rue Royale eingeweiht, in London unsere 250m2 Verkaufsfläche bei Harrods
renoviert, mit der Eröffnung des Shops in Mühlheim ein neues Flächenkonzept
initiiert und nicht zuletzt ein neues Geschäft in Göteborg eröffnet. Als
besonderes und konstantes Highlight möchte ich aber unsere Mitarbeiter
hervorheben, die sich trotz Kurzarbeit, Reorganisation und Kostendruck den
Herausforderungen des vergangenen Jahres mit viel Leidenschaft und
persönlichem Einsatz gestellt haben. Vielen Dank noch einmal
dafür! Welche Tischkultur-Produkte waren besonders erfolgreich?Für 2010 kann man zwei Produktachsen definieren: zum einen Premium Bone
Porcelain-Service und -Geschirre wie beispielsweise Modern Grace und zum
anderen Konzeptangebote wie zum Beispiel Caffè Club - hier passen die
unterschiedlichen Tassengrößen unter alle gängigen Kaffeeautomaten und
lassen sich farblich und stilistisch miteinander kombinieren. Darüber hinaus
haben wir vor allem klassische Service wie White Lace und Samarkand
weiterentwickelt und unser zielgruppenorientiertes Vorgehen besonders mit
den Konzeptangeboten und dem sehr erfolgreichen Weihnachtssortiment
weiterverfolgt. In 2010 konnten wir außerdem im Bereich Glas mit unserem
Whiskey-Thema gute Ergebnisse erzielen. ...und auf welche Neuheiten dürfen wir uns in 2011 freuen?Im Zusammenhang mit unseren Zielen, die wir uns für 2011 gesteckt haben,
wollen wir den Premium-Ansatz unserer Marke weiterverstärken. Das heißt, wir
wollen die Anstrengungen in Richtung einer gehobenen Positionierung der
Marke in Bezug auf die Art und Weise der Vermarktung unserer Produkte am
Point of Sale optimieren. Konkret bedeutet dies, unsere Shops kontinuierlich
analog zu unseren Konzepten wie Harrods in London oder Rue Royale in Paris
zu renovieren. Im Produktbereich konnten wir bereits im Februar dieses
Jahres auf der Leitmesse ,Ambiente' zeigen, dass wir unserer Marken-DNA treu
bleiben. Im Country-Segment haben wir hier eine komplette, traditionelle,
aber gleichzeitig sehr moderne Neuheit auf Premium Porcelain vorgestellt:
Farmhouse Touch. Wir haben unsere Archive durchstöbert und im
Geschenkartikelbereich, auf Basis des Erfolgs der Mettlacher Platten Ende
des 19. Jahrhunderts, eine Espresso-Tassen-Kollektion kreiert, die diese
sehr alten Fliesendekore in einer neuen, modernen Form auf das Geschirr
bringt. Daneben stützen wir mit einer Line Extension unsere Erfolgsserie aus
2010 Samarkand und haben für die erfolgreiche Form Modern Grace eine
Kurzserie namens Amazonia entwickelt, die die Vielfalt des Dschungels auf
einem sehr weißen Premium Bone Porcelain widerspiegelt. Welche Regionen sind Wachstumsmärkte, und wie bearbeiten Sie diese?Wir unterscheiden zwei Regionen: zum einem die sehr reifen europäischen
und amerikanischen Märkte, die durch die vorhandene Sättigung oftmals
kompliziert zu bearbeiten sind; hier erreichen wir nach wie vor den
Löwenanteil unserer Umsätze. Zum anderen versuchen wir, uns in den
sogenannten Emerging Markets oder Schwellenländern in Asien, im Pazifik, im
Nahen und Mittleren Osten und in Russland mit eigenen Points of Sale und im
Projektgeschäft vor allem im Hotel-Bereich nach vorne zu bewegen. Hier gibt
es einige schöne Beispiele: In Abu Dhabi statteten wir das Emirates Palace
aus, in Moskau das Radisson Royal, in Hong Kong The Hong Kong Club oder in
Indien das Westin Gurgaon, um nur einige Erfolge aus 2010 zu
nennen. Was erwarten Sie für 2011, und welche Ziele hat sich Ihr Unternehmensbereich gesteckt?Insgesamt wollen wir in 2011 die Positionierung unserer Marke - unserem
wichtigsten Asset - als Premium-Marke im Bereich Tischkultur mit passenden
Konzepten weiter forcieren. Eine kontinuierliche Weiterbearbeitung der Kern-
und Wachstumsmärkte sowie eine Optimierung unserer Produktionsprozesse und
Serviceleistungen sollen dieses Ziel nachhaltig unterstützen. Wir wollen im
laufenden Geschäft 2011 ein Umsatz-Plus von rund 10 % erreichen, in dem
unter anderem auch ein Großprojekt im zweistelligen Millionenbereich
enthalten sein wird. Im Ergebnis sollten sich insbesondere die
Einspareffekte aus dem in 2009 verabschiedeten Maßnahmenpaket auswirken,
sodass wir mit einem weiteren profitablen Wachstum rechnen.
DER VILLEROY & BOCH KONZERN // INHALTSVERZEICHNISscroll
KONZERNLAGEBERICHT 2010UMSATZ MIT 714,2 MIO. EURO AUF NIVEAU DES VORJAHRESOPERATIVES GESCHÄFT (EBIT VOR SONDERAUFWENDUNGEN) UM RUND25 MIO. EURO AUF 23,6 MIO. EURO VERBESSERTJAHRESERGEBNIS DURCH AUSSERORDENTLICHE AUFWENDUNGENVON 73,0 MIO. EURO IM ZUSAMMENHANG MIT EU-KARTELLBUSSE BELASTETDie wirtschaftlichen RahmenbedingungenNachdem das vorangegangene Jahr 2009 noch durch die stärkste Rezession
der letzten Jahrzehnte geprägt war, hat sich die Weltwirtschaft im
abgelaufenen Jahr 2010 unerwartet rasch und kräftig erholt. Insgesamt dürfte
die Weltwirtschaft um rund 5 % gewachsen sein. Motoren waren insbesondere
die bereits wieder boomenden asiatischen Märkte. Auch Deutschland hat sich
mit einem Wirtschaftswachstum von annähernd 4 % erfreulich schnell und gut
erholt. Hierzu hat vor allem auch der kräftige Anstieg der Ausfuhren
insbesondere nach China, Russland sowie in die arabischen Märkte
beigetragen. Hiervon haben insbesondere die Chemie, der Maschinenbau sowie
die Automobilindustrie profitiert, während sich die Nachfrage nach Bad- und
Tischkulturprodukten verhaltener entwickelt hat. EU-KartellverfahrenDie EU-Kommission hat am 23. Juni 2010 wegen eines angeblichen Verstoßes
gegen Kartellrecht in den Jahren 1994 bis 2004 ein Bußgeld in Höhe von
insgesamt 71,5 Mio. Euro gegen die Villeroy & Boch Gruppe verhängt.
Insgesamt richtet sich die Entscheidung gegen 17 Hersteller von Armaturen,
Duschabtrennungen und Sanitärkeramik. Villeroy & Boch hat inzwischen Klage beim Europäischen Gericht gegen
diesen Bußgeldbescheid eingelegt. Trotz der Klageerhebung war bereits im Halbjahresabschluss zum 30. Juni
2010 vorsorglich eine Rückstellung in Höhe von 73 Mio. Euro gebildet worden,
in der angemessene Rechtsverteidigungskosten enthalten sind. Da die
Klageerhebung nach EU-Recht keine aufschiebende Wirkung für die
Zahlungsverpflichtung hat, wurde Ende September fristgemäß eine vorläufige
Zahlung in Höhe von 71,5 Mio. Euro an die EU geleistet. Gewinn- und Verlustrechnung Villeroy & Boch Konzern» Siehe Tabelle L1 Die im Juni 2010 verhängte EU-Kartellbuße wird aufgrund ihres
Sondercharakters in einer separaten Zeile dargestellt. Gleiches gilt in 2009
für die Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Restrukturierungsprogramm sowie
aus Impairment der Geschäfts- oder Firmenwerte. Die Aussagen zu den
Ergebnissen der Unternehmensbereiche beziehen sich auf das jeweilige EBIT
vor Sonderaufwendungen. Umsatz und ErgebnisKonzernumsatz auf VorjahresniveauDer Villeroy 6c Boch Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz
von 714,2 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert von 715,3 Mio. Euro
bedeutet dies einen leichten Rückgang um 1,1 Mio. Euro bzw. 0,2
%. L1 Struktur der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (IFRS)scroll
L2 Umsatz nach Ländern Villeroy & Boch Konzern 2010scroll
Konzernumsatz 2010» Siehe Tabelle L2 Im deutschen Markt wurde ein Umsatz von 179,5 Mio. Euro erreicht. Dies
entspricht einem Rückgang um 9,2 %. Im Vorjahr waren außergewöhnliche
Sondergeschäfte in Höhe von 29,1 Mio. Euro enthalten. Ohne Berücksichtigung
dieser Aufträge wäre der Umsatz 2010 in Deutschland gegenüber Vorjahr um 1,1
% gestiegen. Der Auslandsumsatz wuchs um rund 3,3 % auf 534,7 Mio. Euro. Die
Umsatzsteigerung entfällt hier insbesondere auf den skandinavischen Markt,
Asien und Russland. Konzernergebnis durch EU-Kartellbuße betroffenDas operative Ergebnis (EBIT) vor Sonderaufwand ist im Geschäftsjahr 2010
gegenüber dem Vorjahr um 25,3 Mio. Euro auf 23,6 Mio. Euro gestiegen. Dieser
Anstieg resultiert hauptsächlich aus der Senkung der Produktionskosten und
aus nachhaltigen Kosteneinsparungen in den übrigen Funktionsbereichen. Hier
ist insbesondere die Senkung der laufenden Personalkosten sowohl in der
Produktion als auch in den Strukturbereichen um rund 12 Mio. Euro, das heißt
um rund 4,5 % gegenüber dem Vorjahr, zu nennen. Das Ergebnis 2010 ist in Höhe von 73,0 Mio. Euro mit einem
außerordentlichen Sonderaufwand aus der EU-Bußgeldstrafe
belastet. Das Finanzergebnis der Gruppe verbesserte sich leicht auf -10,4 Mio.
Euro. Dies resultiert hauptsächlich aus dem rückläufigen Zinsaufwand für
Pensionen aufgrund des niedrigeren Abzinsungssatzes. Im Geschäftsjahr 2010 fällt ein Steueraufwand in Höhe von 3,0 Mio. Euro
(Vorjahr: 0 Euro) an, da die EU-Kartellstrafe steuerlich nicht abzugsfähig
ist. Umsatz und Ergebnis in den Unternehmensbereichen (Konzern)L3 Konzernumsatz 2009/2010Verteilung nach Unternehmensbereichen![]() scroll
Geschäftsentwicklung in den UnternehmensbereichenDer Unternehmensbereich Bad und Wellness erzielte im Geschäftsjahr 2010
einen Umsatz von 446,6 Mio. Euro (+4,7 % gegenüber Vorjahr). Zu diesem
Wachstum haben sowohl das Inlandsgeschäft (+2,5 %) als auch die
Auslandsmärkte (+5,4 %) beigetragen. Dabei wirkten sich auch veränderte
Währungsparitäten vor allem gegenüber dem US-Dollar, dem mexikanischen Peso
sowie den schwedischen und norwegischen Kronen positiv aus. Alle Produktfelder des Unternehmensbereichs haben sich positiv
entwickelt. Die höchsten Zuwachsraten verzeichnen dabei die Badmöbel sowie
Armaturen und technisches Zubehör. Der Wellnessumsatz ist aufgrund der
Verkäufe der Tochtergesellschaften in Italien und Tschechien leicht
gesunken. Regional haben sich Russland (+22 %), Asien (+24 %) und die
skandinavischen Länder (+15 %) besonders gut entwickelt. Die Umsätze auf dem
amerikanischen Kontinent konnten stabilisiert werden. Das operative Ergebnis (EBIT) wurde gegenüber dem Vorjahr um 22,7 Mio.
Euro auf 19,0 Mio. Euro verbessert. Ausschlaggebend hierfür waren der Umsatzanstieg und die schon 2008
eingeleiteten EinSparprogramme, die zu einer deutlichen Absenkung der
Kostenstrukturen in Produktion und Verwaltung geführt haben. Im Unternehmensbereich Tischkultur wurde in 2010 ein Umsatz von 267,6
Mio. Euro erzielt, also 7,3 % weniger als in 2009. Bereinigt um
außerordentliche Sondergeschäfte in 2009 konnte der Unternehmensbereich eine
Umsatzsteigerung von 8,3 Mio. Euro, das heißt 3,2 %, erreichen. Hierzu haben
vor allem das gute Weihnachtsgeschäft und die weiterhin positive Entwicklung
im eigenen Einzelhandel beigetragen. Im Internethandel konnte eine
Umsatzsteigerung von rund 20 % erzielt werden. Regional haben sich Middle
East (+64 %) und Skandinavien (+28 %) besonders gut entwickelt. Auch in
Osteuropa und Fernost verbesserten sich die Umsätze deutlich. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich im Geschäftsjahr 2010 auf 4,6
Mio. Euro gegenüber 2,0 Mio. Euro im Vorjahr. Der Ausfall der
Deckungsbeiträge aus den in 2009 getätigten Sondergeschäften konnte durch
Kostensenkungen in Produktion und Verwaltung mehr als ausgeglichen
werden. L4 Konzern-EBIT 2009/2010(vor Sonderaufwand)![]() InvestitionenL5 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 2009/2010![]() Investitionsvolumen im Villeroy & Boch KonzernDie Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des
Geschäftsjahres 2010 betrugen 24,2 Mio. Euro gegenüber 20,7 Mio. Euro im
Vorjahr. Davon entfielen 58,0 % auf das Inland. Die Investitionen verteilen sich nahezu ausgeglichen auf die beiden
Unternehmensbereiche - auf den Unternehmensbereich Bad und Wellness
entfallen rund 51 % (Vorjahr: 71 %). Im Ausland wurden 8,4 Mio. Euro
investiert. Davon entfallen ca. 49 % auf Westeuropa, 30 % auf Osteuropa
sowie 21 % auf Standorte in Übersee. Die Schwerpunkte lagen insbesondere auf
Investitionen in die Produktionstechnik der Standorte in Schweden und
Ungarn. In Deutschland wurden weitere Investitionen zur Optimierung der
Produktionsabläufe getätigt. Von den Investitionen des Unternehmensbereichs Tischkultur in Höhe von
11,8 Mio. Euro entfielen 84,9 % auf das Inland. Hauptsächlich wurde in die
weitere Optimierung der Produktionsprozesse in den beiden Werken Torgau und
Merzig investiert. FinanzierungL6 Konzern-Kapitalflussrechnung - Kurzfassungscroll
Der Cash Flow aus dem laufenden operativen Geschäft beträgt 30,9 Mio.
Euro und ist mit über 20 Mio. Euro durch Zahlungen aus dem
Restrukturierungsprogramm 2009 belastet, für welches im Vorjahr
Rückstellungen in die Bilanz eingestellt worden waren. Wie im Vorjahr
berichtet, war das Niveau 2009 durch eine beträchtliche Reduzierung des
Working Capital geprägt, die in 2010 gehalten werden konnte. Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit hat sich gegenüber dem
Vorjahr von -34,7 Mio. Euro auf -1,9 Mio. Euro verbessert. Im Vorjahr wirkte
sich die Verminderung der Finanzverbindlichkeiten mit 25,6 Mio. Euro und die
Ausschüttung der Dividende mit 9,1 Mio. Euro aus. NettoliquiditätDie Nettoliquidität liegt zum Bilanzstichtag bei -14,4 Mio. Euro und ist
damit gegenüber dem Vorjahr um 61,8 Mio. Euro gefallen. Dies ist vor allem
die Folge der Zahlung der EU-Kartell-Geldbuße in Höhe von 71,5 Mio. Euro
zuzüglich Rechtskosten. Bei der Betrachtung der Nettoliquidität sind der Zahlungsmittelbestand,
die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte sowie die kurz- bzw.
langfristigen Finanzverbindlichkeiten zusammengefasst. Bilanzstruktur in 2010Die Bilanzsumme verminderte sich wesentlich gegenüber dem Vorjahr um rund
75,3 Mio. Euro von 673,6 Mio. Euro auf 598,3 Mio. Euro. Die Bilanzstruktur
zeigt folgendes Bild: L7 Bilanzstruktur des Konzerns im Vergleich 2009/2010![]() Der Jahresverlust in Höhe von -62,8 Mio. Euro hat zur Verringerung des
Eigenkapitals auf 173,8 Mio. Euro geführt. Die Eigenkapitalquote ist von
34,4 % im Vorjahr auf 29,0 % gefallen. Das langfristige Vermögen ist in Summe um 21,7 Mio. Euro zurückgegangen.
Insgesamt wurden rund 10,3 Mio. Euro aus dem Anlagevermögen in die zur
Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umgegliedert. Letztere betreffen die
Immobilie in Dänischburg (5,2 Mio. Euro) sowie einen Anteil von 24 % an der
V&B Fliesen GmbH (5,1 Mio. Euro), für den der Mehrheitsgesellschafter in
2010 die Inanspruchnahme der in 2007 eingeräumten Kaufoption erklärt hatte
und der mit rechtlicher Wirkung vom 28. Januar 2011 übertragen wurde.
Darüber hinaus reduzierte sich das Anlagevermögen auch, da die Investitionen
um über 8 Mio. Euro unter den Abschreibungen des Geschäftsjahres
lagen. Der Anteil des gesamten Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt damit
39,0 % (Vorjahr: 37,5 %). Das kurzfristige Vermögen inkl. der Zahlungsmittel verringerte sich
gegenüber dem Vorjahr um 53,6 Mio. Euro auf 319,3 Mio. Euro. Dies zeigt sich
in dem Rückgang der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte und der
Zahlungsmittel um 20,6 Mio. Euro bzw. 41,8 Mio. Euro. Beides ist bedingt aus
der Zahlung des EU-Kartellbußgeldes. Die langfristigen Schulden reduzierten sich um 6,0 Mio. Euro, was sich
hauptsächlich im Rückgang der Pensionsrückstellungen widerspiegelt. Die
kurzfristigen Schulden gingen insgesamt um 10,4 Mio. Euro auf 188,9 Mio.
Euro zurück. Dabei stiegen zwar die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen um 10,1 Mio. Euro, aber dagegen lief die Inanspruchnahme der
Restrukturierungsrückstellungen um rund 25,3 Mio. Euro. MitarbeiterVilleroy & Boch beschäftigt zum 31. Dezember 2010 insgesamt 8.688
Mitarbeiterinnen, davon rund 30 % in Deutschland. Gegenüber 2009 bedeutet
dies einen Personalrückgang um 508. Auf den Unternehmensbereich Bad und
Wellness entfallen 5.835, auf den Unternehmensbereich Tischkultur 2.460 und
auf die Zentralbereiche 393 Mitarbeiterinnen. Im Jahresdurchschnitt
verringerte sich der Personalstand im Villeroy & Boch Konzern gegenüber
dem Vorjahr von 9.440 auf 8.729 Mitarbeiterinnen. BeschaffungInfolge der unerwartet kräftigen Erholung der Weltkonjunktur haben auch
die Marktpreise der wichtigsten Beschaffungspositionen im Verlauf des
Geschäftsjahres 2010 spürbar angezogen. Beispiele hierfür sind Öl,
Edelmetalle, Kunststoffe und Verpackungsmaterialien. Durch erfolgreiche
Umsetzung der bereits im Vorjahr eingeleiteten Einsparprogramme konnten
diese marktbedingten Verteuerungen im Saldo weitgehend kompensiert
werden. Forschung und EntwicklungEinschließlich der Designentwicklung wurden 2010 im Villeroy & Boch
Konzern 11,5 Mio. Euro für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Auf Bad
und Wellness entfallen hiervon 7,9 Mio. Euro, auf Tischkultur 3,6 Mio.
Euro. Eine ganzheitliche Innovationskultur in Verbindung mit intensiver
Forschungs- und Entwicklungstätigkeit hat bei Villeroy & Boch seit jeher
die internationale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Daher hat das Unternehmen
auch während der Krise in Forschungsvorhaben investiert, wie beispielsweise
die Forschungsinitiative zur Energie-Rückgewinnung aus Abluft, die zu Beginn
des Jahres 2011 erfolgreich abgeschlossen wurde. Die angestrebte erhöhte Wirtschaftlichkeit der Fertigung ergibt sich aus
einer signifikanten Ressourcen-Einsparung, die somit von besonderer
ökologischer Relevanz ist. Dies charakterisiert auch das zentrale Projekt des Jahres 2010, ,Dry
Control', das in der Sanitärfabrik Mettlach durchgeführt wird und eine
deutliche Verringerung des Rohstoff- und des Energieverbrauchs im
keramischen Fertigungsprozess anstrebt. Es handelt sich hierbei um eine
Forschungspartnerschaft von vier renommierten Unternehmen und zwei
Fraunhofer Instituten. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung einer
ressourceneffizienten Trocknungstechnologie für keramische Produkte zur
Vermeidung der Rissbildung und des hiermit verbundenen Ausschusses. Dem
ökonomischen Nutzen dieses Projekts entspricht auf der anderen Seite eine
ebenfalls bezifferbare ökologische Verbesserung durch Reduzierung von 1.550
t keramischen Rohstoffen, eine Ersparnis von 15.000 MWh Energie und von
2.200 t C02-Emissionen sowie darüber hinaus durch eine Verringerung der
Abwassermenge um 29.000 m3 (bei Übertragung auf den gesamten
Produktionsstandort Mettlach). Mit diesem Forschungsprojekt dokumentiert das Traditionsunternehmen
Villeroy & Boch erneut sein Fertigungs-Know-how, seine Innovationsstärke
und eine an ökologischer Nachhaltigkeit orientierte
Prozessoptimierung. ChancenVilleroy & Boch ist gestärkt aus der aktuellen Weltwirtschaftskrise
hervorgegangen. Infolge der in 2008 und 2009 angestoßenen
Strukturanpassungen wurde die Gewinnschwelle (Break-even-Umsatz) um rund 100
Mio. Euro gesenkt. Neben den durchgeführten Strukturanpassungen, die zu
einer deutlichen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Villeroy &
Boch geführt haben, gibt es erhebliche Ergebnispotenziale von über 50 Mio.
Euro bei der Entwicklung und Vermarktung von operativ nicht mehr benötigten
Immobilien wie zum Beispiel in Lübeck-Dänischburg und
Luxemburg. Auf der Marktseite haben die Akquisitionen der letzten Jahre in Mexiko
und Thailand die Expansionsmöglichkeiten in den Wachstumsregionen in Asien,
Pazifik und Amerika gestärkt. Auch in der schwierigen Krisenphase wurden
hohe Aktivitäten im Marketing und in der Produktentwicklung aufrechterhalten
und damit die Voraussetzungen geschaffen, dass den Verbrauchern auch
weiterhin innovative, zeitgemäße und bedarfsgerechte Sortimente angeboten
werden und international ein marktgerechtes Angebot zur Verfügung steht. Im
Unternehmensbereich Bad und Wellness haben wir auf der diesjährigen
ISH-Messe mit ,360° Projects' ein völlig neues Konzept für das
internationale Projektgeschäft vorgestellt. Wir haben unseren Marken
auftritt überarbeitet, um die Faszinationskraft der Marke Villeroy &
Boch neu aufzuladen. Nicht zuletzt haben wir im Oktober ein
Führungsnachwuchs-Programm für Hochschulabsolventen ins Leben gerufen.
Insgesamt haben wir in vielfacher Hinsicht die Weichen für künftiges
profitables Wachstum gestellt. RisikenRisikomanagement im Villeroy & Boch KonzernDie Führung des Unternehmens ist auf den langfristigen Erhalt und die
Bewahrung der Unabhängigkeit von Villeroy & Boch ausgelegt. In diesem
Sinne soll das Unternehmen nachhaltig wachsen und der Unternehmenswert
langfristig steigen. Es ist uns wichtig, unsere Aktionäre dauerhaft an uns
zu binden. Im täglichen Geschäft unterliegt der Villeroy & Boch Konzern neben
allgemeinen konjunkturellen und spezifischen Branchenrisiken auch den
üblichen finanzwirtschaftlichen Risiken. Gemäß dem Risikoverständnis des Villeroy & Boch Konzerns werden diese
Geschäftsrisiken minimiert bzw. nach Möglichkeit vermieden. Risiken werden
bewusst nur eingegangen, wenn die damit verbundenen Erfolgsaussichten
entsprechend attraktiv sind. Zudem müssen die vorliegenden Risiken
kalkulierbar, in der Höhe verkraftbar und ihre Eintrittswahrscheinlichkeit
gering sein. Allgemeines MarktrisikoDie für unser Geschäft besonders wichtigen makroökonomischen Daten sowie
Konjunktur- und Branchenentwicklungen werden kontinuierlich beobachtet und
analysiert. In den operativen Unternehmensbereichen werden die daraus
erkennbaren Anpassungserfordernisse und Maßnahmen zur Abwehr drohender
Risiken sowie vor allem auch zur Nutzung sich bietender Chancen konzipiert,
vorbereitet und umgesetzt. Die speziellen Risiken, die sich aus dem
gesamtwirtschaftlichen Umfeld bzw. der Branche ergeben können, sind im
Ausblick zur Konjunktur dargelegt. Finanzielle und finanzwirtschaftliche RisikenVilleroy & Boch ist als weltweit agierender Konzern einer Reihe
finanzieller Risiken ausgesetzt. Diese sind im Besonderen:
Für das Sachanlagevermögen und für die Vorratsbestände besteht ein
angemessener Versicherungsschutz gegen die diversen Risiken eines physischen
Untergangs. Gegen das Risiko von Wertverlusten aufgrund eingeschränkter
Verwertbarkeit des Vorratsvermögens ist ein detailliertes Berichtswesen
bezüglich Höhe, Struktur, Reichweite und Veränderung der einzelnen
Positionen eingerichtet. Das Ausfallrisiko der Kundenforderungen wird durch
Kreditversicherungen, ein Limitsystem und eine risikoorientierte Bewertung
anhand geeigneter Kriterien ebenso wie durch eine permanente Beobachtung des
Forderungsbestands und seiner betragsmäßigen und qualitativen Veränderung
minimiert. Um sicherzustellen, dass der Villeroy & Boch Konzern
jederzeit zahlungsfähig und finanziell flexibel ist, wird eine ausreichende
Liquiditätsreserve in Form von Kreditlinien und Barmitteln vorgehalten. Das
Risiko von volatilen Zinsmärkten wird durch bestehende
Festzinsvereinbarungen nivelliert. Das Währungsrisiko wird durch den
Abschluss von Kurssicherungsgeschäften für das jeweils nächste Geschäftsjahr
begrenzt. Globales FinanzmanagementDas globale Finanzmanagement wird zentral durch das Konzern-Treasury
gesteuert. Die konzernweit gültigen Grundsätze regeln sämtliche relevanten
Themen, wie Bankenpolitik, Finanzierungsvereinbarungen sowie die globale
Liquiditätssteuerung. Die Beschreibung der implementierten Managementverfahren für die oben
beschriebenen finanziellen Risiken erfolgt im Konzernanhang in Textziffer
56. Rechtliche RisikenIm EU-Kartellverfahren (COMP/E-1/39.092 - PO/Bathroom Fittings and
Fixtures) hat die EU-Kommission am 23. Juni 2010 wegen eines angeblichen
Verstoßes gegen Kartellrecht ein Bußgeld in Höhe von insgesamt 71,5 Mio.
Euro gegen die Villeroy & Boch Gruppe verhängt. Villeroy & Boch hat inzwischen Klage beim Europäischen Gericht gegen
diesen Bußgeldbescheid eingelegt. Der Prozess befindet sich im schriftlichen
Vorverfahren. Mit einer Entscheidung der ersten Instanz wird nicht vor 2013
gerechnet. SteuerrisikenWie alle Wirtschaftsunternehmen unterliegt Villeroy & Boch der
laufenden Überprüfung durch die nationalen Finanzverwaltungen. Der
betragsmäßig höchste Anteil des Konzerngeschäftsvolumens entfällt auf die
Villeroy & Boch AG. Für diese Gesellschaft wird die steuerliche
Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2002 bis 2004 voraussichtlich in
Kürze per Bescheid abgeschlossen sein. Schwerpunkt der Prüfungen war der
Angemessenheitsnachweis der Geschäftsbeziehungen zu den verbundenen
Unternehmen. Nach den bisherigen Abschlussbesprechungen werden sich die
Ergebnisse dieser Steuerprüfung insgesamt im Rahmen der bereits in der
Konzernbilanz vorhandenen Wertberichtigungen und Passiva bewegen und somit
keinen wesentlichen Effekt auf die Ertragssituation des Konzerns
haben. Risiken des Beschaffungs- und AbsatzmarktsDie seit dem ersten Halbjahr 2010 einsetzende Belebung der Weltwirtschaft
hat zu einem Anziehen der Preise bei Basisrohstoffen, insbesondere Rohöl,
geführt. Zurzeit gehen wir von einem allgemeinen Anstieg der Preise im Markt
in Höhe von durchschnittlich rund 4 % aus. Die schon in den beiden Vorjahren eingeleiteten Einsparprojekte wurden
fortgeführt und intensiviert. Für 2011 werden zusätzliche positive Effekte
erwartet, sodass der tatsächliche Anstieg unserer Beschaffungspreise im
Durchschnitt aus heutiger Sicht bei etwa 2 % liegen wird. Internes KontrollsystemDa die Villeroy 6c Boch AG eine kapitalmarktorientierte
Kapitalgesellschaft im Sinne des § 264d HGB ist, sind gemäß § 315 Abs. 2 Nr.
5 HGB die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und
Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess,
der auch die Rechnungslegungsprozesse bei den in den Konzernabschluss
einbezogenen Gesellschaften einbezieht, zu beschreiben. Das
Risikomanagementsystem beinhaltet die Gesamtheit aller organisatorischen
Regelungen und Maßnahmen zur Risikoerkennung und zum Umgang mit den Risiken
unternehmerischer Betätigung. Unter einem internen Kontrollsystem werden die
von dem Management im Unternehmen eingeführten Grundsätze, Verfahren und
Maßnahmen verstanden, die auf die organisatorische Umsetzung der
Entscheidungen des Managements gerichtet sind:
Auf Basis dieser Grunddefinition erfolgen die weiteren Erläuterungen zu
den bei Villeroy & Boch eingeführten Strukturen sowie zu den
wesentlichen Merkmalen des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems,
die insbesondere die Konzernbilanzierung maßgeblich beeinflussen
können. Der Vorstand der Villeroy 6c Boch AG trägt die Gesamtverantwortung für
das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den
Rechnungslegungsprozess im Konzern. Über eine fest definierte Führungs- und
Berichtsorganisation sind alle in den Konzernabschluss einbezogenen
Gesellschaften und strategischen Unternehmensbereiche darin
eingebunden. Die Grundsätze, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die Prozesse des
konzernrechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und
Risikomanagementsystems sind konzernweit in fachbezogenen Richtlinien
niedergelegt, die kontinuierlich an die aktuellen externen und internen
Entwicklungen angepasst werden. Die in den Richtlinien enthaltenen Vorgaben
basieren einerseits auf gesetzlichen Normen und andererseits auf freiwillig
definierten Unternehmensstandards. Organisatorisch spiegelt sich dies auch
in einem je nach Bereich unterschiedlichen Zentralisierungsgrad wider. Die
Entscheidung hierüber orientiert sich an der Zweckmäßigkeit,
Wesentlichkeitsgrundsätzen sowie einer sinnvollen Kosten-/Nutzenrelation.
Während die operativen Funktionen möglichst marktnah orientiert sind, werden
Dienstleistungen im Bereich der Buchhaltung, der EDV-Dienstleistung, der
Finanzierung, des Einkaufs von im Wesentlichen der Produktion dienenden
Rohstoffen und Energiekapazitäten sowie der rechtlichen und steuerlichen
Beratung in erheblichem Umfang konzernübergreifend zur Verfügung
gestellt. Die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und
Risikomanagementsystems, die die Konzernbilanzierung maßgeblich beeinflussen
können, sind insbesondere:
Im Hinblick auf die Konzernrechnungslegung wird durch die zuvor
beschriebenen Punkte sichergestellt, dass die unternehmerischen
Geschäftsvorfälle und Sachverhalte vollständig und richtig erfasst,
aufbereitet und bilanziell abgebildet werden. Die geeignete personelle
Ausstattung, die Verwendung von adäquater Software sowie klare gesetzliche
sowie unternehmensinterne Vorgaben bilden die Grundlage für einen
ordnungsgemäßen, einheitlichen und kontinuierlichen Rechnungslegungsprozess.
Die klare Abgrenzung der Verantwortungsbereiche sowie verschiedene Kontroll-
und Überprüfungsmechanismen stellen eine korrekte und verantwortungsbewusste
Rechnungslegung sicher. Dabei kann auch das rechnungslegungsbezogene
Kontrollsystem, unabhängig davon, wie sorgfältig es ausgestattet und
betrieben wird, nur eine angemessene, jedoch keine absolute Sicherheit dafür
bieten, dass sämtliche Fehler vermieden oder Falschbewertungen zeitnah
aufgedeckt werden. Angesichts der kontinuierlichen und vielschichtigen Veränderungen des
regulatorischen Umfelds wird die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems
regelmäßig überprüft. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres 2010 (Villeroy & Boch Konzern)Am 28. Januar 2011 wurde ein Geschäftsanteil in Höhe von 24 % an der
Villeroy & Boch Fliesen GmbH, gegen Bezahlung des Kaufpreises von 5,1
Mio. Euro, an den Mehrheitsgesellschafter übertragen. Hierzu hatte der
Erwerber in 2010 fristgemäß die Ausübung der in 2007 eingeräumten Kaufoption
erklärt. Am 3. Februar 2011 hat das Bundeskartellamt Durchsuchungen wegen des
Verdachts auf Kartellabsprachen im Bereich Tischkultur bei einigen
Wettbewerbern von Villeroy 6c Boch sowie dem Verband der Keramischen
Industrie (VKI) durchgeführt. Villeroy & Boch unterstützt das
Bundeskartellamt bei dessen Ermittlungen im laufenden Verfahren. Villeroy
& Boch rechnet nicht mit der Verhängung eines Bußgeldes durch das
Bundeskartellamt. Im Übrigen liegen keine wesentlichen Punkte von Bedeutung
vor. Grundzüge des VergütungssystemsDas für Mitglieder des Vorstands festgelegte Vergütungssystem ist
leistungsorientiert und sieht für die Vorstandsmitglieder jeweils zur Hälfte
eine feste Vergütung und eine erfolgsabhängige variable Vergütung vor. Die
Höhe der variablen Vergütung hängt von dem Erfüllungsgrad der jährlich in
einer Zielvereinbarung festzulegenden Ziele ab. Die Zielvereinbarungen
enthalten neben den finanziellen Unternehmenszielen auch individuelle Ziele.
Die Zielparameter der variablen Vergütungskomponenten für das Geschäftsjahr
2010 wurden vorbereitend vom Personalausschuss des Aufsichtsrats mit den
Mitgliedern des Vorstands abgestimmt und vom Aufsichtsratsplenum bestätigt.
Eine nachträgliche Veränderung der Erfolgsziele und Vergütungsparameter ist
ausgeschlossen. Daneben steht den Mitgliedern des Vorstands ein Dienstwagen
auch zur privaten Nutzung zur Verfügung. Die mit den amtierenden Mitgliedern
des Vorstands bestehenden Verträge sehen leistungsorientierte
Pensionszusagen vor. Die Gesamtbezüge und die einzelnen
Vergütungskomponenten stehen nach der Beurteilung des Aufsichtsrats in einem
angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des jeweiligen
Vorstandsmitglieds und zur wirtschaftlichen Lage der
Gesellschaft. Eine Neufestsetzung der Vorstandsvergütungen ist seit dem Inkrafttreten
des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung vom 31. Juli 2009
nicht erfolgt. Die bestehenden Dienstverträge der Vorstandsmitglieder wurden
auch im Geschäftsjahr 2010 nicht verändert. Der Aufsichtsrat hat einen
unabhängigen Vergütungsberater mit der Überprüfung des Vergütungssystems
beauftragt. Die Aufsichtsratsvergütung setzt sich ebenfalls aus einer fixen und einer
variablen Komponente zusammen. Die variable erfolgsabhängige Komponente
bemisst sich an der Aktionärsdividende. Angaben nach § 315 Absatz 4 HGBHinsichtlich der Angaben gemäß § 315 Absatz 4 HGB wird auf die Tz 18
(gezeichnetes Kapital) und 26 (Stimmrechtsmitteilungen) des Konzernanhangs
verwiesen. Die nach § 315 Absatz 4 Nr. 6 erforderlichen Angaben erfolgen
gemäß § 84 AktG (Bestellung und Abberufung des Vorstands) sowie den §§ 179
ff AktG (Satzungsänderungen). Erklärung der UnternehmensführungIn Beziehung zu der nach § 289a HGB n.F. geforderten Erklärung der
Unternehmensführung wird auf die im Internet unter dem Link
www.villeroy-bocb.com/corporate-governance zugängliche Version
verwiesen. Ausblick KonzernDer Vorstand geht davon aus, dass sich die konjunkturelle Belebung im
Geschäftsjahr 2011 und etwas abgeschwächt auch in 2012 weltweit fortsetzen
wird. Dabei dürften die asiatischen Märkte weiterhin die wichtigsten Motoren
der Weltkonjunktur bleiben. Auch für Deutschland sowie für verschiedene
mittel- und nordeuropäische Länder wird eine Fortsetzung des konjunkturellen
Aufschwungs - wenn auch auf etwas niedrigerem Niveau - erwartet. Diese
insgesamt positive Einschätzung bleibt allerdings weiterhin mit erheblichen
Unsicherheiten behaftet. Das immer noch hohe Volumen hochriskanter
Forderungen in den Bankbilanzen sowie die Folgewirkungen der weltweit
kritischen öffentlichen Verschuldung stellen nach wie vor ernst zu nehmende
Bedrohungen dar. Daneben stellt auch die Unsicherheit über den weiteren
Verlauf der US-Konjunktur ein relevantes Risiko dar. Es ist daher auch in
den kommenden Jahren nicht auszuschließen, dass der Trend der
konjunkturellen Erholung immer wieder durch Rückschläge unterbrochen
wird. Umsatz, Ergebnis und Investitionen im KonzernVor dem Hintergrund des beschriebenen gesamtwirtschaftlichen Umfelds
erwartet Villeroy & Boch, die Umsätze im laufenden Geschäft in den
nächsten Jahren durchschnittlich um 5 % steigern zu können, sodass 2011 mit
einem Konzernumsatz von über 750 Mio. Euro gerechnet wird. Die in 2008/2009 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen sowie die
übrigen zur Sicherung von Ergebnis und Liquidität konzernweit eingeleiteten
Einsparungen wurden in 2010 plangemäß umgesetzt und werden teilweise erst in
2011/2012 voll wirksam werden. Verbunden mit dem Umsatzanstieg und der
daraus resultierenden besseren Anlagenauslastung sollte dies in 2011 und
2012 zu einer kontinuierlichen Verbesserung der operativen Ergebnisse (EBIT)
auf über 35 Mio. Euro bis 2012 führen. Die Investitionen in Sachanlagen werden in den beiden kommenden Jahren
bei rund 35 Mio. Euro liegen, und damit auf Abschreibungsniveau. Ein
wesentlicher Schwerpunkt ist in 2011 der Abschluss wichtiger Bestandteile
der bereits in 2009 begonnenen industriellen Restrukturierung. Etwa 70 % der
Investitionen entfallen dann auf den Unternehmensbereich Bad und Wellness
und rund 30 % auf den Bereich Tischkultur. Vorschlag für die DividendeAufsichtsrat und Vorstand schlagen der Hauptversammlung am 13. Mai 2011
vor, den Bilanzgewinn der Villeroy & Boch AG in voller Höhe von 6,7 Mio.
Euro zur Ausschüttung einer Dividende von scroll
zu verwenden. Der genannte Betrag wird sich um den Anteil der Dividende ändern, der auf
den Bestand eigener Vorzugs-Stückaktien der Gesellschaft zum
Ausschüttungszeitpunkt entfällt. DER VILLEROY & BOCH KONZERN // INHALTSVERZEICHNISscroll
DER VILLEROY & BOCH KONZERN // KONZERNABSCHLUSSKonzern-Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 2010scroll
Verwässerungseffekte bestanden in den Berichtsperioden
nicht. Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010Aktivascroll
Passivascroll
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2010scroll
scroll
Konzern-Gesamtergebnisrechnung zum 31. Dezember 2010scroll
Konzern-Kapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2010scroll
KONZERNANHANG DER VILLEROY & BOCH AG, METTLACHFÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2010Allgemeine InformationenDie Villeroy & Boch AG mit Sitz in Mettlach, Saaruferstraße 1-3, ist
eine börsennotierte Aktiengesellschaft deutschen Rechts. Sie übt die
Funktion der Muttergesellschaft des Villeroy & Boch Konzerns aus. Der
Villeroy & Boch Konzern ist ein international aufgestellter
Unternehmensverbund, der seine Aktivitäten als führender Life-Style-Anbieter
in den Bereichen "Bad und Wellness" sowie "Tischkultur" konzentriert. Die
Börsennotierung der Villeroy 6c Boch AG erfolgt im Prime Standard und bis
zum 21. Juni 2010 im SDAX der Deutschen Börse AG. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 wurde unter Berücksichtigung
des § 315a HGB nach den geltenden Vorschriften des International Accounting
Standards Board (IASB) und den gültigen Interpretationen des International
Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt. Dabei
wurden sämtliche Rechnungslegungsgrundsätze berücksichtigt, die durch die
Europäische Kommission übernommen wurden und für das am 1. Januar 2010
beginnende Geschäftsjahr verpflichtend anzuwenden sind. Der Konzernabschluss
wurde nach § 315a HGB um weitere Erläuterungen ergänzt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Der Konzernabschluss wurde
in Euro aufgestellt. Soweit nicht gesondert vermerkt, werden alle Beträge in
Tausend Euro (TEuro) angegeben. Der Jahresabschluss der Villeroy Sc Boch AG sowie der Konzerabschluss der
Villeroy & Boch AG werden im elektronischen Bundesanzeiger
veröffentlicht. Der Vorstand der Villeroy & Boch AG hat den Konzernabschluss am 2.
März 2011 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat
hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den
Konzernabschluss billigt. Im Folgenden werden die wesentlichen Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätze der IFRS beschrieben, wie diese von Villeroy & Boch
regelkonform angewendet werden. 1. Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeImmaterielle VermögenswerteEntgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu den
Anschaffungskosten aktiviert, die notwendig waren, um diese in einen
betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Selbst erstellte immaterielle
Vermögenswerte werden im Jahr ihres Entstehens nur dann aktiviert, sofern
diese die Voraussetzungen des IAS 38 erfüllen. Die Zugangsbewertung erfolgt
zu Herstellungskosten inklusive der zurechenbaren Gemeinkosten. Begrenzt
nutzbare Werte werden entsprechend dem Nutzungsverlauf um planmäßige,
lineare Abschreibungen vermindert. Vermögenswerte werden erst ab dem
Zeitpunkt abgeschrieben, zu dem diese im Geschäftsbetrieb eingesetzt werden.
Die Nutzungsdauer liegt überwiegend bei drei bis sechs Jahren. Die
Abschreibungen sind im Wesentlichen in den allgemeinen Verwaltungskosten
enthalten. Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer, wie beispielsweise
Geschäfts- oder Firmenwerte, werden nur bei nachgewiesenem Wertverlust
abgeschrieben. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit werden die fortgeführten
Anschaffungskosten dem erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Der erzielbare
Betrag ist definiert als der höhere der beiden Beträge aus
Nettoveräußerungswert (Substanzwert) und Nutzungswert (Ertragswert) des
gleichen Vermögenswertes. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem Erlös
nach Abzug aller noch anfallenden Verkaufskosten, der mit einem unabhängigen
Geschäftspartner erzielbar wäre. Der Nutzungswert wird nach der
Discounted-Cash-Flow-Methode durch Abzinsung der dem Vermögenswert
zurechenbaren Zahlungsströme (netto) unter Anwendung eines angemessenen
langfristigen Zinssatzes vor Ertragsteuern berechnet. Steigerungsraten in
Umsatz und Ergebnis sind in den zugrunde liegenden Berechnungen
berücksichtigt. Die hierbei angesetzten Zahlungsströme werden in der Regel
aus den aktuellen Mittelfristplanungen abgeleitet, wobei für die Jahre
außerhalb des Planungshorizontes die Situation des letzten geplanten Jahres
unterstellt wird. Die Planungsprämissen basieren auf den gegenwärtigen
Erkenntnissen. Dabei werden angemessene Annahmen zu makroökonomischen Trends
und historische Entwicklungen berücksichtigt. Für die aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt dieser jährliche
Werthaltigkeitstest auf Ebene der Unternehmensbereiche. Festgestellte Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst. Entfällt der
Grund für eine in Vorjahren durchgeführte Wertminderung, erfolgt eine
Zuschreibung. Bei den aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerten besteht ein
Zuschreibungsverbot. SachanlagenSachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten
abzüglich planmäßiger nutzungsbedingter Abschreibungen bilanziert. Die
Anschaffungskosten umfassen sämtliche Nettokosten, die notwendig sind, um
den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Der Ansatz
zu Herstellungskosten erfolgt auf Basis der direkt zurechenbaren
Einzelkosten sowie anteiliger Material- und Fertigungsgemeinkosten
einschließlich Abschreibungen. Wartungs- und Reparaturaufwendungen von
Sachanlagen werden erfolgswirksam erfasst. Besteht ein Vermögenswert aus mehreren Komponenten, deren Nutzungsdauern
sich wesentlich voneinander unterscheiden, werden die einzelnen Elemente
entsprechend ihres individuellen Leistungspotenzials planmäßig
abgeschrieben. Die Sachanlagen werden entsprechend dem Nutzungsverlauf
linear abgeschrieben. Folgende Nutzungsdauern liegen konzerneinheitlich
zugrunde: scroll
Die geschätzten wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden regelmäßig
überprüft. Sachanlagen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der Nutzungswert
bzw. Nettoveräußerungswert des betreffenden Vermögenswertes unter die
fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten gesunken ist. Entfallen
die Gründe für eine in Vorjahren durchgeführte Wertminderung, erfolgt eine
Zuschreibung. In der Herstellung befindliche Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten
bilanziert. Finanzierungskosten, die direkt während der Erstellung eines
sog. qualifizierten Vermögenswertes entstehen, werden aktiviert. Anlagen im
Bau werden erst ab dem Zeitpunkt abgeschrieben, zu dem die betreffenden
Vermögenswerte fertiggestellt sind und im Geschäftsprozess eingesetzt
werden. LeasingSind Vermögenswerte gemietet und trägt der Leasinggeber alle wesentlichen
Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum in Verbindung stehen, werden die
Leasingraten bzw. Mietaufwendungen direkt als Aufwand in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst (Operating Lease). Liegt das wirtschaftliche Eigentum beim Villeroy & Boch Konzern
(Finanzierungsleasing), erfolgt eine Aktivierung zum beizulegenden Zeitwert
des gemieteten Vermögenswertes bzw. dem niedrigeren Barwert der
Leasingraten. Die Abschreibung verteilt sich über die entsprechende
wirtschaftliche Nutzungsdauer des Vermögenswertes bzw. sofern kürzer, über
die Laufzeit des Leasingvertrages. Die korrespondierenden
Zahlungsverpflichtungen aus den künftigen Leasingraten werden
passiviert. Zuwendungen der öffentlichen HandZuwendungen werden erst erfasst, wenn der Konzern sicher die
Voraussetzungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt wurden. Erhaltene
öffentliche Zuschüsse und Subventionen für den Erwerb bzw. die Errichtung
von materiellen und immateriellen Vermögenswerten kürzen die Anschaffungs-
oder Herstellungskosten, sofern sie den einzelnen Vermögenswerten zugeordnet
werden können. Anderenfalls findet eine passivische Abgrenzung mit einer
anschließenden erfüllungsgradabhängigen Auflösung statt. Als Finanzinvestition gehaltene ImmobilienZur Erzielung regelmäßiger Miet- und Pachteinkünfte gehaltene Grundstücke
und Gebäude (Investment Properties) werden getrennt von den operativ
genutzten Vermögenswerten ausgewiesen. Eine gemischt genutzte Immobilie wird
anteilsmäßig als Finanzinvestition klassifiziert, wenn der vermietete
Gebäudeteil gesondert verkauft werden könnte. Ist das Kriterium der
Einzelveräußerbarkeit nicht erfüllt, gilt das Objekt als ein Investment
Property, wenn der selbst genutzte Anteil unbedeutend ist. Als
Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert. Die Abschreibungen entsprechen denen der
betrieblich genutzten Sachanlagen. Grundlage für die Bestimmung der
Verkehrswerte bilden in der Regel die offiziellen Bodenrichtwertkarten unter
Berücksichtigung von auf das jeweilige Objekt bezogenen angemessenen Zu-
oder Abschlägen. Nach der Equity-Methode bilanzierte FinanzanlagenAnteile an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode
bilanziert. Hierbei werden die zum Erwerbszeitpunkt angefallenen
Anschaffungskosten um die zukünftigen anteiligen Ergebnisse der assoziierten
Beteiligung fortgeschrieben. In der Erfolgsrechnung werden die
Eigenkapitaländerungen im betrieblichen Ergebnis ausgewiesen. FinanzinstrumenteFinanzinstrumente entstehen aus Verträgen, die zu einem finanziellen
Vermögenswert oder einer finanziellen Verbindlichkeit beziehungsweise einem
Eigenkapitalinstrument führen. Sie werden bilanziell angesetzt, sobald der
Villeroy 6c Boch Konzern einen entsprechenden Vertrag abschließt. Jedes
Finanzinstrument wird nach IAS 39 in eine von vier Kategorien gemäß der in
Tz. 56 beschriebenen Klassifizierung eingeordnet und in Abhängigkeit der
gewählten Kategorie entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum
beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet. Ein Finanzinstrument wird
ausgebucht, wenn der Zahlungsausgleichsanspruch ausgelaufen
ist. VorräteVorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder
Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungs-
und Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Einzelkosten (z. B.
Fertigungsmaterial und -löhne) und Gemeinkosten des Produktionsprozesses.
Beim Großteil der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Handelsware
werden die Anschaffungskosten nach der gleitenden Durchschnittsmethode
ermittelt und beinhalten alle angefallenen Kosten, um diese an ihren
derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Für
Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und/oder geminderter
Verwertbarkeit ergeben, werden in angemessenem und ausreichendem Umfang
Wertberichtigungen vorgenommen. Als Nettoveräußerungswert werden die
voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlöse, vermindert um die bis zum
Verkauf anfallenden Kosten, angesetzt. Soweit bei früher wertberichtigten
Beständen der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, erfolgt eine
ergebniswirksame Wertaufholung, die in der Gewinn- und Verlustrechnung als
Minderung der Einstandskosten der verkauften Waren erfasst
wird. ForderungenForderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige
Forderungen werden bei Erwerb zu Anschaffungskosten bewertet. Ein
Wertminderungsaufwand wird erfasst, wenn der Buchwert der Forderung höher
als der Zeitwert des zukünftigen Zahlungseingangs ist. Die Wertminderungen
tragen den Ausfallrisiken hinreichend Rechnung; konkrete Ausfälle führen zur
Ausbuchung der betreffenden Vermögenswerte. Zahlungsmittel und kurzfristige EinlagenAls Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen (Zahlungsmitteläquivalente)
werden Kassenbestände, Sichteinlagen und Festgelder mit einer ursprünglichen
Laufzeit von bis zu drei Monaten zusammengefasst. Zahlungsmittel werden zu
ihrem Nominalbetrag bilanziert. Bei Zahlungsmitteläquivalenten werden
zeitanteilige Zinserträge erfolgswirksam berücksichtigt. PensionsverpflichtungenFür Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen
(Defined-Benefit-Pläne) werden Rückstellungen in Höhe der
versicherungsmathematischen Barwerte (Defined Benefit Obligation - DBO) der
bereits erdienten Anwartschaften gebildet. Hierbei werden auch die künftig
zu erwartenden Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Sind
Pensionsverpflichtungen ganz oder teilweise durch Fondsvermögen gedeckt, so
wird der Marktwert dieses Vermögens mit der DBO verrechnet, wenn diese
Vermögenswerte als Treuhandvermögen klassifiziert und von Dritten verwaltet
werden. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die zum Beispiel
aus der Veränderung des Abzinsungsfaktors oder aus der Differenz zwischen
erwartetem und tatsächlichem Ertrag des Fondsvermögens resultieren und die
außerhalb einer Bandbreite von zehn Prozent des Verpflichtungsumfanges
liegen, werden zu Beginn eines Geschäftsjahres berechnet und anschließend
über die durchschnittliche Restdienstzeit erfolgswirksam verteilt
(Korridormethode). Der Dienstzeitaufwand (service cost) wird im
Personalaufwand erfasst. Der Zinsanteil (interest cost) wird im sonstigen
Finanzergebnis ausgewiesen. Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden in derjenigen
Periode als Personalaufwand erfasst, in der die Arbeitnehmer die
Arbeitsleistungen erbracht haben, die zu den Versorgungsbeiträgen
berechtigen. Sonstige RückstellungenRückstellungen werden für rechtliche oder faktische Verpflichtungen
gegenüber Dritten gebildet, die aus einem vergangenen Ereignis entstanden
sind, wobei ein Mittelabfluss zur Begleichung der bestehenden Verpflichtung
wahrscheinlich und zuverlässig schätzbar sein muss. Der Ansatz erfolgt zum
zukünftigen Erfüllungsbetrag auf Basis einer bestmöglichen Schätzung. Soweit
erforderlich, wird eine Abzinsung vorgenommen. VerbindlichkeitenFinanzverbindlichkeiten und sonstige langfristige Verbindlichkeiten
werden mit ihren beizulegenden Zeitwerten erfasst. Kurzfristige
Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag
angesetzt. EventualverbindlichkeitenEventualverbindlichkeiten sind eventuelle Verpflichtungen, vorwiegend aus
Bürgschaften und Wechselobligos, die in der Vergangenheit begründet wurden,
aber deren tatsächliche Existenz vom Eintreten eines künftigen Ereignisses
abhängig ist und bei denen die Inanspruchnahme zum Bilanzstichtag nicht
wahrscheinlich ist. Sie werden außerhalb der Bilanz vermerkt. ErfolgsrealisierungDie Umsatzerlöse werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu
erhaltenden Gegenleistung bewertet und um Rabatte oder andere Abzüge
gekürzt. Umsatzerlöse, Provisionserträge sowie die sonstigen betrieblichen
Erträge werden erfasst, wenn die geschuldeten Lieferungen oder Leistungen
erbracht wurden und die wesentlichen Risiken und Chancen aus dem Eigentum
auf den Kunden übergegangen sind. Nutzungsentgelte werden linear über den
vereinbarten Zeitraum erfasst. Dividendenerträge werden erfasst, wenn ein
Rechtsanspruch auf Zahlung entstanden ist. Zinserträge werden nach Maßgabe
des Nominalwertes und der vereinbarten Zinsmethode zeitlich abgegrenzt.
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien sind linear über
die Laufzeit des relevanten Mietverhältnisses zu erfassen. Erlöse aus
konzerninternen Transaktionen werden erst realisiert, wenn die
Vermögenswerte den Konzern endgültig verlassen haben. Betriebliche
Aufwendungen werden zum Zeitpunkt ihrer wirtschaftlichen Verursachung
ergebniswirksam erfasst. Forschungs- und EntwicklungskostenForschungskosten entstehen bei einer eigenständigen und planmäßigen Suche
nach neuen wissenschaftlichen oder technischen Erkenntnissen. Sie werden
nach IAS 38 bei Anfall sofort aufwandswirksam erfasst. Entwicklungskosten
umfassen Aufwendungen, die dazu dienen, verfügbare theoretische Erkenntnisse
technisch und kommerziell umzusetzen. Die Entwicklung endet mit dem Beginn
der gewerblichen Produktion oder der kommerziellen Nutzung. Während der
Entwicklungsdauer anfallende Kosten werden aktiviert, wenn die
Voraussetzungen zur Bilanzierung als immaterieller Vermögenswert erfüllt
sind. Aufgrund der bis zur Markteinführung bestehenden Risiken werden diese
Voraussetzungen vorwiegend nicht vollständig erfüllt. SteuernDer Ertragsteueraufwand stellt die Summe aus laufendem Steueraufwand und
aus latenten Steuern dar. Sowohl die laufenden als auch die latenten Steuern
werden erfolgswirksam als Aufwand oder Ertrag erfasst, es sei denn, dass sie
im Zusammenhang mit Posten stehen, die direkt im Eigenkapital erfasst
wurden. In diesen Fällen wird die Steuer ebenfalls direkt im Eigen kapital
ausgewiesen. Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens
für das Geschäftsjahr ermittelt. Das zu versteuernde Einkommen unterscheidet
sich vom Jahresüberschuss aus der Gewinn- und Verlustrechnung, da es
Aufwendungen und Erträge ausschließt, die in früheren/späteren Jahren oder
niemals steuerbar bzw. steuerlich abzugsfähig sind. Die Verbindlichkeiten
des Villeroy & Boch Konzerns für die laufenden Steuern werden auf
Grundlage der anzuwendenden Steuersätze bilanziert. Latente Steuern werden für temporäre Differenzen zwischen den
Wertansätzen in der Konzernbilanz und der Steuerbilanz und zusätzlich für
Steuerminderungsansprüche gebildet, die sich aus der erwarteten zukünftigen
Nutzung bestehender Verlustvorträge ergeben. Latente Steuern werden auf
Basis der erwarteten Steuersätze ermittelt, die im Ausgleichszeitpunkt der
unterschiedlichen Wertansätze zwischen Steuer- und Handelsbilanz gelten. Die
Bilanzposten latente Steueransprüche und latente Steuerschulden gelten gemäß
IAS 1 generell als langfristig. Schätzungen und Beurteilungen des ManagementsBei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind zu einem gewissen Grad
Annahmen zu treffen und/oder Schätzungen vorzunehmen. Diese wirken
beispielsweise auf die Beurteilung der Werthaltigkeit des aktivierten
Vermögens, die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher
Nutzungsdauern, die Einzahlungszeitpunkte von Forderungen, die Einschätzung
der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge und den Ausweis von Rückstellungen.
Die wesentlichen Ursachen von Schätzungsunsicherheiten betreffen in die
Zukunft gerichtete Bewertungsfaktoren wie den Rechnungszins, die Annahmen
zur weiteren Ertragsentwicklung, die Annahmen zur Risikosituation und zur
Zinsentwicklung. Die zugrunde gelegten Annahmen und Schätzungen beruhen auf
dem zum Aufstellungszeitpunkt dieses Konzernabschlusses aktuell verfügbaren
Informationsstand. In Einzelfällen können die tatsächlichen Werte von den
projizierten Ansätzen abweichen. Änderungen hiervon werden zum Zeitpunkt
einer besseren Erkenntnis unmittelbar berücksichtigt. Die Buchwerte der
betroffenen Posten werden einzeln in den jeweiligen Textziffern
dargestellt. Modifikationen durch übernommene RechnungslegungsvorschriftenDie angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen mit
Ausnahme der im Geschäftsjahr erstmalig verpflichtend anzuwendenden
IASC-Veröffentlichungen den im Vorjahr angewandten Regeln. Für die für
Villeroy & Boch relevanten Änderungen können folgende Beispiele genannt
werden: Durch die Modifizierung des IAS 27 "Konzern- und Einzelabschlüsse"
werden Anteilstransaktionen bei bereits vollkonsolidierten Unternehmen
zwingend als Veränderung des Eigenkapitals bilanziert. Aus diesem Grund
wurde in 2010 der Kauf von Minderheitsanteilen an der Nahm Sanitaryware
erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst (vgl. Tz. 21 und Tz. 23). Bei
zukünftigen Akquisitionen ist der überarbeitete IFRS 3
"Unternehmenszusammenschlüsse" zu beachten. Dieser verbietet u. a. eine
Aktivierung bestimmter Kosten als Anschaffungsnebenkosten. Hierunter fallen
bspw. Gebühren für Beratungs-, Rechts-, Bewertungs- und anderweitige
Leistungen. Zukünftig sind diese sofort bei Anfall als Aufwand in der
Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisen. Die im Geschäftsjahr 2010 erstmals
verpflichtend anzuwendenden Regeln hatten keine materiellen Auswirkungen auf
die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Villeroy 6c Boch Konzern. Über
neue Entwicklungen des IASB-Regelwerkes informiert Tz. 66. 3 Übersicht entkonsolidierte Gesellschaftenscroll
2. KonsolidierungskreisIn den Konzernabschluss sind neben der Villeroy & Boch AG sämtliche
15 (Vorjahr: 15) inländischen und 44 (Vorjahr: 46) ausländischen
Tochterunternehmen einbezogen, bei denen -direkt oder indirekt - die
Mehrheit der Stimmrechte besteht. Für die Sanipa Badmöbel Treuchtlingen GmbH
wurden die Erleichterungen nach § 264 Abs. 3 HGB für die Prüfung und
Offenlegung in Anspruch genommen. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß
§ 313 Abs. 2 HGB erfolgt in Tz. 65. Die Änderungen des Villeroy & Boch Konzerns resultieren
aus: scroll
(a) Zugänge durch Neugründungen:Am 23. Dezember 2010 wurde die Villeroy & Boch ooo mit Sitz in Moskau
gegründet. Die Gesellschaft übernimmt den Vertrieb des Unternehmensbereichs
"Bad und Wellness" in Russland. (b) Abgänge durch VeräußerungIm Rahmen des Restrukturierungsprogramms wurden sämtliche Anteile der
folgenden Gesellschaften aus dem Unternehmensbereich "Bad und Wellness"
veräußert: » Siehe Tabelle 3 oben Die Käufer beabsichtigen, die Produktionsstandorte mit der übernommenen
Belegschaft fortzuführen. Die Buchwerte der abgegebenen Betriebsmittel und
Schulden zum Zeitpunkt der Endkonsolidierung stellen sich wie folgt
dar: scroll
Die Kaufpreise wurden bereits vereinnahmt. Bis zur Veräußerung realisierten die Gesellschaften Umsatzerlöse in Höhe
von 901 TEuro (2009: 7.444 TEuro). Im Berichtszeitraum betrug ihr
Ergebnisbeitrag vor Zinsen und Steuern -701 TEuro (2009: -4.004 TEuro
laufendes Ergebnis). 3. KonsolidierungsgrundsätzeDie Jahresabschlüsse - der in den Konzernabschluss der Villeroy &
Boch Gruppe einbezogenen Gesellschaften - werden nach konzerneinheitlichen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt und gemäß IAS 27
konsolidiert. Der Bilanzstichtag der konsolidierten Gesellschaften
entspricht dem der Muttergesellschaft. Der Konzernabschluss beinhaltet die Geschäftsvorfälle derjenigen
Gesellschaften, bei denen der Villeroy & Boch Konzern unmittelbar oder
mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte der Tochtergesellschaften
verfügt oder aufgrund der wirtschaftlichen Verfügungsmacht auch aus der
Tätigkeit der betreffenden Gesellschaft mehrheitlich den wirtschaftlichen
Nutzen ziehen kann bzw. die Risiken tragen muss. Dies ist in der Regel bei
einem Anteilsbesitz von mehr als 50 Prozent gegeben. Die Einbeziehung
beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht.
Sie endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung nicht mehr gegeben
ist. Im Zuge der Kapitalkonsolidierung werden die Beteiligungsbuchwerte der
Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbs mit dem auf sie entfallenden
neu bewerteten Eigenkapitalanteil verrechnet. Die sich danach eventuell
ergebenden Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwerte
bilanziert. Sich aus der Aufstockung der Beteiligungsquote ergebende
Unterschiedsbeträge bei bereits konsolidierten Tochterunternehmen werden
direkt gegen die Gewinnrücklagen verrechnet. Die aufgedeckten stillen
Reserven und Lasten werden im Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend
den korrespondierenden Vermögenswerten und Schulden
fortgeführt. Bei der Schuldenkonsolidierung werden die abgestimmten gegenseitigen
Forderungen und Verbindlichkeiten der in die Konsolidierung einbezogenen
Gesellschaften untereinander aufgerechnet. Umsätze, Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen
Gesellschaften werden eliminiert. Zwischenergebnisse im Anlage- sowie
Vorratsvermögen werden neutralisiert. Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres
erworbenen oder veräußerten Tochtergesellschaften werden entsprechend ab dem
tatsächlichen Erwerbszeitpunkt oder bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt
in der Konzernerfolgsrechnung erfasst. Soweit sich ein abweichender
Steueraufwand in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich ausgleicht, werden
auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen latente Steuerabgrenzungen
vorgenommen. Bei der erstmaligen Einbeziehung einer assoziierten Unternehmung werden
die Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung entsprechend den
Grundsätzen der Vollkonsolidierung behandelt. Zwischengesellschaftliche
Gewinne und Verluste waren bei diesen Gesellschaften in den Berichtsjahren
unbedeutend. Die im Vorjahr angewendeten Konsolidierungsgrundsätze sowie
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind beibehalten worden. 4. WährungsumrechnungAuf Basis der Einzelabschlüsse werden sämtliche Geschäftsvorfälle in
ausländischer Währung mit dem Kurs zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung
angesetzt. Zum jeweiligen Bilanzstichtag erfolgt eine Bewertung zum
Stichtagskurs. Die in ausländischer Währung aufgestellten Einzelbilanzen der
konsolidierten Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen
Währung in Euro umgerechnet. Bei allen ausländischen Konzerngesellschaften
ist die funktionale Währung die jeweilige Landeswährung, da diese
Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und
organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben. Die Vermögenswerte und
Schulden werden aus praktischen Erwägungen zum Mittelkurs am Bilanzstichtag,
sämtliche Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zu monatlichen
Durchschnittskursen umgerechnet. Aus der Umrechnung der Abschlüsse
ausländischer Tochterunternehmen resultierende Differenzen werden
erfolgsneutral behandelt (vgl. Tz. 22). Währungseffekte aus
Nettoinvestitionen in ausländische Konzerngesellschaften werden ebenfalls in
den Bewertungsrücklagen (siehe Tz. 22) ausgewiesen. Verlassen bisher
konsolidierte Unternehmen den Konsolidierungskreis, werden diese
erfolgsneutral behandelten Umrechnungsdifferenzen ergebniswirksam
aufgelöst. Die Wechselkurse wichtiger Währungen zum Euro veränderten sich wie
folgt: scroll
ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ5. Immaterielle VermögenswerteDie immateriellen Vermögenswerte haben sich wie folgt
entwickelt: scroll
Die Anlagengruppe "Konzessionen, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte"
mit einem Restbuchwert von 7.570 TEuro (Vorjahr: 8.574 TEuro) enthält im
Wesentlichen aktivierte Softwarelizenzen, in französischen
Tochtergesellschaften aktivierte Schlüsselgelder und
Emissionsrechte. In Deutschland bilanziert der Konzern Softwarelizenzen in Höhe von 2.147
TEuro (Vorjahr: 3.442 TEuro). Hier wurden im aktuellen Geschäftsjahr neue
Lizenzen in Höhe von 297 TEuro (Vorjahr: 294 TEuro) angeschafft.
Softwarelizenzen mit einem Buchwert von 464 TEuro wurden an die Rödl IT
Operation GmbH veräußert. Im Geschäftsjahr beträgt die Software-Abschreibung
1.127 TEuro (Vorjahr: 1.256 TEuro). Hinsichtlich der mit einem Buchwert von
3.009 TEuro (Vorjahr: 3.009 TEuro) aktivierten Schlüsselgelder ergab sich
aus dem durchgeführten Impairmenttest, wie im Vorjahr, kein Anzeichen für
einen Wertminderungsbedarf. Zu den C02-Emissionsrechten in Höhe von 1.313 TEuro (Vorjahr: 961 TEuro)
erfolgt die Bewertung zum Börsenkurs der Zertifikate am Bilanzstichtag.
Aufgrund der kostenlosen Zuteilung dieser Emissionsrechte wurde ein passiver
Rechnungsabgrenzungsposten gebildet, der nach Verbrauch aufgelöst wird. Im
Gegenzug erfolgt eine Rückstellungsbildung. Im Geschäftsjahr 2010 beträgt
diese Rückstellung 722 TEuro (Vorjahr: 617 TEuro). Im Vorjahr wurden immaterielle Vermögenswerte des Segmentes "Bad und
Wellness" im Rahmen des Restrukturierungsprogramms um 147 TEuro
wertgemindert. Außerdem wurden bereits vollständig abgeschriebene
Vermögenswerte in die Bilanzposition "zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte" umgegliedert. Die Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 31.141 TEuro (Vorjahr: 30.554
TEuro) wurden dem Unternehmensbereich "Bad und Wellness" als Zahlungsmittel
generierende Einheit zugeordnet. Die wesentlichen Kenngrößen des
Unternehmensbereichs "Bad und Wellness" werden im Segmentbericht (vgl. Tz.
55) dargestellt. Zum Bilanzstichtag wurde die Werthaltigkeit der aktivierten Geschäfts-
oder Firmenwerte überprüft. Hierzu wurde der Barwert der zukünftigen
Zahlungsüberschüsse aus diesem Unternehmensbereich gemäß der Planung
festgestellt. Dabei werden die prognostizierten Zahlungsströme bis 2014 mit
einem Zinssatz vor Ertragsteuer von 9,4 % p. a. (Vorjahr: 10,8 % p. a.) und
spätere Cash Flows mit einem Zinssatz vor Ertragsteuer von 8,8 % p. a.
(Vorjahr: 10,0 % p. a.) diskontiert. Der so ermittelte Barwert lag über dem
Nettovermögen des Unternehmensbereichs, sodass keine Wertminderung auf die
Bilanzposition erforderlich war. Im Vorjahr war eine Wertminderung in Höhe
von 10 Mio. Euro vorgenommen worden. 6. SachanlagenIm Berichtsjahr entwickelten sich die betrieblich genutzten Sachanlagen
wie folgt: » Siehe Tabelle 7 Der Villeroy & Boch Konzern erwarb Sachanlagen in Höhe von 22.574
TEuro (Vorjahr: 19.063 TEuro) vor allem im Rahmen von Ersatz- bzw.
Rationalisierungsmaßnahmen. Die Schwerpunkte betrafen Anlagen für
isostatisches Pressen in Merzig und Druckguss in Torgau sowie die
Kapazitätserweiterung in Thailand und die Modernisierung in
Schweden. Sachanlagen mit einem Restbuchwert von 4.057 TEuro (Vorjahr: 4.454 TEuro)
wurden in die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (vgl. Tz. 7)
umgegliedert. Im Rahmen der getätigten Unternehmensverkäufe gingen
Vermögenswerte in Höhe von 2.945 TEuro ab (vgl. Tz. 2). Die IT-Infrastruktur
mit einem Buchwert von 1.598 TEuro wurde im Geschäftsjahr an die Rödl-Gruppe
veräußert. Im Vorjahr 2009 war eine Zuschreibung auf in Vorjahren wertberichtigte
Sachanlagen in Höhe von 233 TEuro erfolgt, da die Grundlage für diese
Wertberichtigung weggefallen ist. Der Wertaufholungserfolg wurde in den
sonstigen betrieblichen Erträgen des Segments "Bad und Wellness"
ausgewiesen. Im Geschäftsjahr wurden, wie im Vorjahr, keine öffentlichen Zuwendungen
mit den Anschaffungskosten verrechnet. In den Rechnungsabgrenzungsposten
(vgl. Tz. 31) sind zum Bilanzstichtag Zuwendungen in Höhe von 929 TEuro
passiviert (Vorjahr: 1.127 TEuro). Aus dieser Abgrenzung wurden 78 TEuro
(Vorjahr: 78 TEuro) erfolgswirksam aufgelöst. Im Zusammenhang mit der
Veräußerung eines italienischen Betriebes gingen Zuwendungen in Höhe von 120
TEuro auf den Käufer über. 7 Entwicklung der Sachanlagenscroll
Operating LeasingIm Geschäftsjahr 2010 belief sich der Mietaufwand aus
Operating-Lease-Verträgen auf 33.085 TEuro (Vorjahr: 34.243 TEuro). Der
Konzern mietet Verkaufsräume, Lagerstätten, Büroräume, Einrichtungen und
bewegliche Wirtschaftsgüter. Die Verträge haben eine Grundmietzeit zwischen
einem halben Jahr und 32 Jahren. Kaufoptionen wurden nicht vereinbart. Die
meisten Verträge verlängern sich zu den bestehenden Konditionen
stillschweigend. Durch die Untervermietung von zurzeit nicht betrieblich genutzten,
ungekündigten Mietobjekten wurden Einnahmen in Höhe von 316 TEuro (Vorjahr:
319 TEuro) erzielt. Anfallende Nebenkosten und sonstige Verpflichtungen
werden von den Untermietern getragen. Die Untervermietung endet spätestens
mit dem Auslaufen des Konzernmietvertrages. Die Verpflichtungen aus den Mietverträgen werden wie folgt
fällig: scroll
7. Als Finanzinvestition gehaltene ImmobilienDie als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien haben sich wie folgt
entwickelt: » Siehe Tabelle 9 Die Zeile Zugänge enthält nachträgliche
Anschaffungsnebenkosten. Als Transfer aus Sachanlagen wird die Umgliederung von zwei nicht mehr
betrieblich genutzten Immobilien in Luxemburg sowie in
Castelraimondo/Italien ausgewiesen. Die Umbuchungen des Geschäftsjahres 2010 im Nettobetrag von 5.186 TEuro
erfolgen in die Position "zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte" (vgl. Tz. 17) und betreffen das frühere Werksgrundstück in
Lübeck-Dänischburg, für welches ein Verkaufsvertrag mit einem Erwerber
abgeschlossen wurde. Der Eigentumsübergang soll nach Erledigung aller
ausstehenden baurechtlichen Voraussetzungen gegen Jahreswechsel 2011
stattfinden. Bei den Abgängen 2010 handelt es sich um Gebäudeabrisse. Die
Wertminderungen betreffen eine Immobilie in Italien (siehe
unten). Insgesamt beträgt der Verkehrswert der zum 31. Dezember 2010 aktivierten
Objekte gemäß Wertgutachten bzw. aktuellen Bodenrichtwerttafeln 52,7 Mio.
Euro (Vorjahr: 55,6 Mio. Euro). Aus den Bestandsimmobilien erwirtschaftete der Konzern: scroll
Es wird erwartet, dass sich die Mieteinnahmen wie folgt
entwickeln: scroll
Die Erträge betreffen hauptsächlich Immobilien im Saarland sowie in
Castelraimondo/Italien. An der Saar wurde im Zusammenhang mit dem Verkauf
der Mehrheitsanteile an der V&B Fliesen GmbH in 2007 ein langfristiger
Mietvertrag für die Werksimmobilien der Fliesenwerke Saar abgeschlossen. Die
monatliche Basismiete von 25 TEuro erhöht sich gemäß der Entwicklung des
Verbraucherpreisindexes. Der Mieter trägt sämtliche
Instandsetzungsaufwendungen. Konkurrenzserien zur Linie "Villeroy &
Boch" dürfen in diesen Objekten nicht hergestellt werden. Im Zusammenhang mit dem Verkauf der Geschäftsanteile der früheren
Konzerngesellschaft Wellness Italien wurde die Betriebsimmobilie zuvor auf
eine andere Konzerngesellschaft übertragen und damit im Konzern
zurückgehalten. Für einen Teil der Fläche wurde ein Mietvertrag mit dem
Erwerber der Gesellschaft abgeschlossen. Die aktuelle Vertragslaufzeit
beträgt sechs Jahre. Die monatliche Miete von aktuell 6 TEuro erhöht sich
nach zwei Jahren auf 8 TEuro, weitere Erhöhungen hängen von der Entwicklung
des italienischen Verbraucherindexes ab. Der Mieter trägt im Wesentlichen
sämtliche Instandsetzungsaufwendungen. 8. Nach der Equity-Methode bilanzierte FinanzanlagenEin nicht börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in Deutschland wird
unverändert nach der Equity-Methode bilanziert. Die Anteile an den
Stimmrechten betragen 50 %. Der Buchwert der Beteiligung, die keinem
operativen Segment zuzuordnen ist, hat sich im Berichtszeitraum wie folgt
entwickelt: scroll
9 Entwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilienscroll
9. Sonstige finanzielle VermögenswerteDie sonstigen finanziellen Vermögenswerte umfassen: scroll
*
Die Bewertungskategorien werden in Tz. 56
beschrieben.
(a) Davon betreffen 6.250 TEuro (Vorjahr: 12.250 TEuro) die gehaltenen
Anteile an der V & B Fliesen GmbH, Merzig. Zur Jahresmitte 2010 hat die
Mehrheitsgesellschafterin der V&B Fliesen GmbH die bei Veräußerung der
Mehrheitsanteile in 2007 eingeräumte Kaufoption für weitere 24 % der Anteile
ausgeübt. Die Übertragung erfolgte daraufhin fristgemäß am 28. Januar 2011.
Gemäß der in 2007 getroffenen vertraglichen Regelung entspricht der
Kaufpreis für diese Tranche der ursprünglichen Basisbewertung einschließlich
einer variablen Komponente, die sich am Jahresergebnis 2009 der V&B
Fliesen GmbH orientiert. Hieraus ergab sich für diese Tranche ein Abschlag
von 900 TEuro auf den bisherigen Buchwert, der in der Bilanz zum 31.
Dezember 2010 durch eine Wertminderung in dieser Höhe berücksichtigt wurde.
Der Buchwert dieser Anteile in Höhe von 5.100 TEuro wurde in den Posten "zur
Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte" umgegliedert (vgl. Tz.
17). (b) Diese Position enthält eine Darlehensforderung an die Fliesen GmbH,
Merzig, die im Zusammenhang mit der Veräußerung der Mehrheitsanteile an der
Gesellschaft in 2007 begründet wurde. Im Geschäftsjahr wurde vertragsgemäß
die planmäßige Tilgungsrate in Höhe von 1.191 TEuro gezahlt. Die
Restlaufzeit dieses Darlehens beträgt sechs Jahre. Als Kreditsicherheit
wurde von der Eczacibasi Holding A.S., Istanbul, Türkei, eine Bürgschaft
hinterlegt. (c) Als Ausleihungen an Fremde werden im Wesentlichen staatliche
Pflichtausleihungen und Anschubfinanzierungen von Franchisenehmern
bilanziert. Sie werden wie folgt fällig: scroll
Die Änderung der Wertberichtigungen enthält: scroll
17 Latente Steuern aus temporären Differenzen nach Bilanzpositionenscroll
10. Latente SteuernIn der Bilanz werden die latenten Steuern in folgenden Posten
ausgewiesen: scroll
Die latenten Steuern aus temporären Differenzen resultieren aus
unterschiedlichen Wertansätzen zwischen Konzernbilanz und Steuerbilanz in
den folgenden Posten: » Siehe Tabelle 17 oben Die aktive latente Steuer auf Verlustvorträge umfasst: scroll
Während die inländischen Verlustvorträge, unter Berücksichtigung der
Mindestbesteuerung, unbeschränkt vortragsfähig sind, bestehen für
ausländische Verlustvorträge länderspezifische zeitliche Begrenzungen.
Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge wurden als Ergebnis
eines Impairmenttests in Höhe von 26.210 TEuro (Vorjahr: 35.614 TEuro)
wertberichtigt, da davon auszugehen ist, dass die steuerlichen
Verlustvorträge wahrscheinlich nicht in absehbarer Zeit genutzt werden
können. Hierbei wurde die steuerliche Mittelfristplanung für die Jahre
2011-2015 zugrunde gelegt. Zum Abbau der Latenten Steuern auf Verlustvorträge haben vor allem die
Entkonsolidierung der veräußerten Tochtergesellschaften in Italien und
Tschechien (insgesamt über 6 Mio. Euro), die Auflösung einer Steuerlichen
Rücklage in Luxemburg (über 5 Mio. Euro) sowie die Senkung des Steuersatzes
in Ungarn (rund 1 Mio. Euro) beigetragen. Die Entkonsolidierungen sowie die
Steuersatzänderung in Ungarn führten auch zum Abbau der Wertberichtigungen
in gleicher Höhe. 11. VorräteZum Bilanzstichtag setzen sich die Vorräte wie folgt
zusammen: scroll
Aus Sicht der einzelnen Unternehmensbereiche gliedern sich die Vorräte
wie folgt: scroll
Die Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen verminderten sich im
Geschäftsjahr wegen verbesserter Bestandsstruktur erfolgswirksam um 4.774
TEuro von 25.633 TEuro auf 20.859 TEuro. 12. Forderungen aus Lieferungen und LeistungenBei Verkäufen von Gütern und Handelswaren werden länder- und
branchenspezifische Zahlungsziele gewährt. Regional verteilen sich diese
Forderungen wie folgt: scroll
Von den zum Bilanzstichtag gezeigten Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen entfallen 31.351 TEuro (Vorjahr: 35.759 TEuro) auf den
Unternehmensbereich "Tischkultur" und 76.046 TEuro (Vorjahr: 70.540 TEuro)
auf das Segment "Bad und Wellness". Der Forderungsbestand umfasst zum Abschlussstichtag: » Siehe Tabelle 22 Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch im Zahlungsverzug
befindlichen Bestandes liegen zum Abschlussstichtag keine Anzeichen auf
einen möglichen Ausfall des Schuldners vor. Forderungen von Schuldnern, die
seit mehr als 90 Tagen säumig sind, werden in der Regel wertberichtigt. Die
entsprechenden Wertberichtigungssätze basieren auf Erfahrungswerten der
Vergangenheit. Jede Bonitätsänderung seit Gewährung des Zahlungszieles wird
berücksichtigt. Im Konzern liegt keine wesentliche Konzentration von
Ausfallrisiken vor, da diese über eine große Anzahl von Kunden verteilt
sind. Von den Wertberichtigungen entfallen in 2010 insgesamt 2,9 Mio. Euro auf
die Kategorie "wertgemindert und überfällig" und 1,0 Mio. Euro auf die
Kategorie "wertgemindert, aber nicht überfällig". Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt: » Siehe Tabelle 23 22 Bestandsanalyse Forderungen aus Lieferungen und Leistungenscroll
1)
nicht durch Kreditversicherung abgedeckte
Forderungen
23 Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungenscroll
Der Bestand der Einzelwertberichtigungen in Höhe von 213 TEuro (Vorjahr:
817 TEuro) betrifft Schuldner, die sich in einem Insolvenzverfahren
befinden. Während des Geschäftsjahres wurden Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen in Höhe von 260 TEuro (Vorjahr: 295 TEuro) an eine
Versicherungsgesellschaft übertragen. Im Vorjahr wurden aus der Verwertung
sonstiger Sicherheiten 2 TEuro erstattet. Zur Deckung bestehender Risiken
erhielt der Konzern folgende Sicherheiten: scroll
Beim Eigentumsvorbehalt erfolgt die Übereignung der Waren unter einem
aufschiebenden Übergang des juristischen Eigentums auf den Erwerber. Er
erlischt automatisch, sobald die Schuld getilgt wurde. Die erhaltenen
Bürgschaften und sonstigen Sicherungen werden durch das
Kundenkreditmanagement verwaltet und erst bei vollständiger Schuldentilgung
zurückgegeben. 13. Kurzfristige finanzielle VermögenswerteIm Berichtsjahr wurde die zum 31. Dezember 2009 bilanzierte
Schuldscheinforderung vereinnahmt. 14. Sonstige lang- und kurzfristige VermögenswerteDie sonstigen Vermögenswerte beinhalten: » Siehe Tabelle 25 unten Die Position "übrige sonstige Vermögenswerte" umfasst Anzahlungen,
Mietkautionen, Forderungen an die Belegschaft, Forderungen aus
Erstausstattung von Franchisern, debitorische Kreditoren sowie eine Vielzahl
an Einzelsachverhalten. Insgesamt enthält diese Position geleistete
Anzahlungen in Höhe von 1.410 TEuro (Vorjahr: 1.373 TEuro). Der Konzern
aktiviert Kautionen in Höhe von 998 TEuro (Vorjahr: 1.035 TEuro), die in
Form von Zahlungsmitteln bei den jeweiligen Vermietern hinterlegt wurden.
Der beizulegende Zeitwert dieser Sicherheiten entspricht den aktivierten
Buchwerten. Zum Bilanzstichtag wurden aus der Marktbewertung von
Devisentermingeschäften 1.828 TEuro (Vorjahr: 754 TEuro) und von
Warentermingeschäften 1.677 TEuro (Vorjahr: 1.534 TEuro) in den
kurzfristigen sonstigen Vermögenswerten aktiviert. Die Aktivierung wurde
erfolgsneutral vorgenommen. In gleicher Höhe besteht eine Bewertungsrücklage
im Eigenkapital (vgl. Tz. 22c). 25 Zusammensetzung der sonstigen lang- und kurzfristigen Vermögenswertescroll
Die Steuerforderungen umfassen vor allem Umsatzsteuerguthaben in Höhe von
5.283 TEuro (Vorjahr: 4.440 TEuro); auf die inländischen
Konzerngesellschaften entfallen 1.502 TEuro (Vorjahr: 2.035
TEuro). Zur Risikovorsorge wurden von den Portfolioverantwortlichen
Wertberichtigungen in ausreichender Höhe vorgenommen, die direkt mit den
Buchwerten verrechnet sind. Zum 31. Dezember 2010 bestehen, wie im Vorjahr,
keine überfälligen Forderungen. Im Konzern liegt keine wesentliche
Konzentration von Ausfallrisiken vor, da diese über eine große Anzahl von
Vertragspartnern verteilt sind. 15. ErtragsteuerforderungenDie Ertragsteuerforderungen in Höhe von 2.548 TEuro (Vorjahr: 2.620
TEuro) enthalten im Wesentlichen ausstehende
Körperschaftsteuererstattungsansprüche. Davon betreffen 1.438 TEuro
(Vorjahr: 1.948 TEuro) ausländische Konzerngesellschaften. 16. Zahlungsmittel und kurzfristige EinlagenDer Zahlungsmittelbestand setzt sich zum Bilanzstichtag wie folgt
zusammen: scroll
Das Ausfallrisiko bei den flüssigen Mitteln ist beschränkt, da diese bei
Banken mit hoher Bonität gehalten werden und überwiegend einem
Einlagensicherungssystem unterliegen (vgl. Tz. 56). 17. Zur Veräußerung gehaltene langfristige VermögenswerteDie Bilanzierung dieser Vermögenswerte erfolgt zum niedrigeren Wert aus
dem fortgeführten Anschaffungswert oder dem beizulegenden Zeitwert abzüglich
voraussichtlich anfallender Veräußerungskosten. Im Geschäftsjahr wurden
folgende Vermögenswerte in diesen Bilanzposten umgegliedert: scroll
18. Gezeichnetes KapitalDas gezeichnete Kapital der Villeroy & Boch AG beträgt zum
Bilanzstichtag unverändert 71.909.376,00 Euro und ist in 14.044.800 voll
eingezahlte Stamm-Stückaktien und 14.044.800 voll eingezahlte
Stimmrechtslose Vorzugs-Stückaktien eingeteilt. Am Grundkapital sind beide
Anteilsklassen jeweils im gleichen Umfang beteiligt. Die Inhaber der Stimmrechtslosen Vorzugs-Stückaktien erhalten aus dem
jährlichen Bilanzgewinn eine um 0,05 Euro je Vorzugs-Stückaktie höhere
Dividende als die Inhaber von Stamm-Stückaktien, mindestens jedoch eine
Vorzugsdividende in Höhe von 0,13 Euro je Vorzugs-Stückaktie. Reicht in
einem Geschäftsjahr der Bilanzgewinn zur Zahlung dieser Vorzugsdividende
nicht aus, so erfolgt die Nachzahlung der Rückstände aus dem Bilanzgewinn
der folgenden Geschäftsjahre. Hierbei werden die älteren Rückstände vor den
jüngeren getilgt. Erst nach Tilgung sämtlicher Rückstände wird die
Vorzugsdividende des aktuellen Geschäftsjahres geleistet. Das
Nachzahlungsrecht ist Bestandteil des Gewinnanspruchs desjenigen
Geschäftsjahres, aus dessen Bilanzgewinn die Nachzahlung auf die
Vorzugs-Stückaktien gewährt wird. Jede Stamm-Stückaktie gewährt eine
Stimme. Die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien stellt sich im Einzelnen wie
folgt dar: scroll
Der Hauptversammlungsbeschluss vom 12. Mai 2010 ermächtigte den Vorstand
der Villeroy 6c Boch AG bis zum 14. November 2015, eigene
Vorzugs-Stückaktien bis zu einem rechnerischen Anteil in Höhe von 7.190.937
Euro am Grundkapital zu erwerben. Maximal darf der Villeroy & Boch
Konzern 10 % des Grundkapitals in nennwertlosen Vorzugs-Stückaktien
(2.808.960 Aktien) halten. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die
Börse oder aufgrund eines an alle Vorzugsaktionäre gerichteten öffentlichen
Kaufangebots bzw. aufgrund einer an alle Vorzugsaktionäre gerichteten
öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten
erfolgen. Erfolgt der Erwerb der Aktien über die Börse, darf der von der
Gesellschaft geleistete Gegenwert je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den
Durchschnitt der Schlusskurse der Aktien der Gesellschaft im
Xetra-Handelssystem (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der
Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten fünf Börsenhandelstage vor
dem Erwerbstag um nicht mehr als zehn vom Hundert über- oder
unterschreiten. Erfolgt der Erwerb aufgrund einer öffentlichen Ausschreibung,
dürfen:
den Durchschnitt der Schlusskurse der Aktien der Gesellschaft im
Xetra-Handelssystem (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der
Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten fünf Börsenhandelstage vor
dem Tag der öffentlichen Ankündigung des öffentlichen Kaufangebots bzw. der
öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten um nicht mehr als
zehn vom Hundert über- oder unterschreiten. Ergeben sich nach der Veröffentlichung eines an alle Vorzugsaktionäre
gerichteten öffentlichen Kaufangebots bzw. einer an alle Vorzugsaktionäre
gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten
erhebliche Abweichungen des maßgeblichen Kurses, so kann das Kaufangebot
bzw. die Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten angepasst werden. In
diesem Fall wird auf den Durchschnitt der Schlusskurse der Aktien der
Gesellschaft im Xetra-Handelssystem (oder einem vergleichbaren
Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten fünf
Börsenhandelstage vor der öffentlichen Ankündigung der Anpassung abgestellt.
Das Volumen einer öffentlichen Ausschreibung kann begrenzt werden. Sofern
bei einem öffentlichen Kaufangebot oder einer öffentlichen Aufforderung zur
Abgabe von Verkaufsangeboten das Volumen der angedienten Vorzugsaktien das
vorgesehene Rückkaufvolumen überschreitet, kann der Erwerb im Verhältnis der
jeweils gezeichneten bzw. angebotenen Vorzugsaktien erfolgen; das Recht der
Vorzugsaktionäre, ihre Vorzugsaktien im Verhältnis ihrer Beteiligungsquoten
anzudienen, ist insoweit ausgeschlossen. Eine bevorrechtigte Behandlung
geringer Stückzahlen bis zu 100 Stück Aktien je Vorzugsaktionär kann
vorgesehen werden. Die an alle Vorzugsaktionäre gerichtete öffentliche Ausschreibung kann
weitere Bedingungen vorsehen. Der Erwerb darf nicht zum Zweck des Handels in
eigenen Aktien erfolgen. Der Vorstand wurde weiter ermächtigt, die erworbenen eigenen
Vorzugsaktien zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken zu
verwenden. Mit dieser Ermächtigung wurde die in der Hauptversammlung vom 15. Mai
2009 erteilte Erwerbsbefugnis, die zum 14. November 2010 befristet war,
aufgehoben. 19. KapitalrücklageDie Kapitalrücklage beträgt unverändert 193.587 TEuro. 20. Eigene AnteileDie Einstandskosten der gehaltenen 1.683.029 Vorzugs-Stückaktien
betragen, wie im Vorjahr, 14.985 TEuro. Nach IAS 32.33 vermindern die
gesamten Anschaffungskosten das Eigenkapital. Alle Transaktionen erfolgten
auf Basis gültiger Hauptversammlungsbeschlüsse und nach Zustimmung des
Aufsichtsrats über die Börse. Anteilstransaktionen mit nahestehenden
Unternehmen und Personen erfolgten nicht. Eigene V&B Aktien sind nicht
dividendenberechtigt. Die Verwendung der gehaltenen Vorzugs-Stückaktien ist
durch die ergangenen Beschlüsse begrenzt. 21. GewinnrücklagenDie Gewinnrücklagen des Villeroy & Boch Konzerns in Höhe von 82.382
TEuro (Vorjahr: -17.137 TEuro) enthalten die Gewinnrücklagen der Villeroy
& Boch AG und die anteiligen - seit Konzernzugehörigkeit
erwirtschafteten -Erfolge der konsolidierten
Tochtergesellschaften. scroll
22. BewertungsrücklagenDie Bewertungsrücklagen umfassen die Bestandteile des "sonstigen
Ergebnisses": » Siehe Tabelle 30 (a) Umrechnungserfolge von Abschlüssen ausländischer GeschäftsbetriebeKonzerngesellschaften, die in ausländischer Währung bilanzieren, werden
nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet (vgl. Tz. 4).
Hieraus entstand im Geschäftsjahr eine Nettoeigenkapitalveränderung in Höhe
von 3.443 TEuro (Vorjahr: 301 TEuro). Auf die Minderheitsanteile entfallen
zusätzlich 15 TEuro (Vorjahr: 2 TEuro). (b) Währungsumrechnung von als Nettoinvestitionen klassifizierten, langfristigen Darlehen an ausländische KonzerngesellschaftenDie wechselkursbedingten Änderungen der als Nettoinvestitionen in
ausländische Geschäftsbetriebe klassifizierten langfristigen
eigenkapitalähnlichen Darlehen haben sich wie folgt entwickelt: scroll
Die Nettoeigenkapitaländerung beträgt 1.763 TEuro (Vorjahr: 304
TEuro). (c) Marktwertänderungen aus Cash Flow HedgesDiese Position entsteht durch die erfolgsneutrale Erfassung von
Marktpreisschwankungen von Cash Flow Hedges (vgl. Tz. 56). Im
Berichtszeitraum hat sich diese Position wie folgt entwickelt: » Siehe Tabelle 32 Der Gesamtbetrag der Cash-Flow-Hedge-Rücklage setzt sich wie folgt
zusammen: scroll
30 Zusammensetzung der Bewertungsrücklagenscroll
32 Entwicklung der Rücklage "Marktwertänderungen aus Cash Flow Hedges"scroll
scroll
35 Dividendenzahlungenscroll
(aa) Der Villeroy & Boch Konzern zahlte im Geschäftsjahr für fällige
Termingeschäfte -44 TEuro (Vorjahr: -978 TEuro), bei denen die Lieferung
erst nach dem 31. Dezember 2010 erfolgt. Dieser Betrag wird in den
Bewertungsrücklagen bilanziert und erst bei Lieferung erfolgswirksam
erfasst. (bb) Zum Bilanzstichtag wurde keine Aufwandserfassung notwendig, da nur
Sicherungsgeschäfte bestanden, die vollständig mit den zu sichernden
Transaktionen (Grundgeschäfte) übereinstimmten. Im Vorjahr wurde ein Aufwand
in Höhe von 279 TEuro erfasst, der aus der Zinsabgrenzung in Höhe von 203
TEuro sowie aus einer Unter- oder Überdeckung der Grundgeschäfte bestand
(vgl. Tz. 56). Die während der Berichtsperiode erfolgswirksam erfassten Gewinne und
Verluste aus der Bewertung von Zinsswaps sind im Finanzergebnis verrechnet.
Die Auflösung der Rücklage aus der Devisen- und
Warentermingesehäftsbewertung ist im Betrieblichen Ergebnis
enthalten. (d) Rücklage für latente SteuerDie Rücklage für die latente Steuer hat sich wie folgt
entwickelt: scroll
Im Berichtsjahr wurde die Rücklage für latente Steuer im Wesentlichen
durch die Veränderung der Effekte auf die Rücklage für Marktwertschwankungen
aus Cash Flow Hedges für Devisen in Höhe von 34 TEuro (Vorjahr: -47 TEuro)
beeinflusst. 23. Minderheitsanteile am EigenkapitalDie Minderheitsanteile am Eigenkapital betragen 107 TEuro nach 665 TEuro
im Vorjahr. Minderheitsgesellschafter sind an zwei Konzerngesellschaften
(Vorjahr: drei) in Rumänien und Ungarn beteiligt. Zum 30. April 2010 wurden
die zu diesem Zeitpunkt von fremden Dritten gehaltenen restlichen Anteile
(7,7 %) an der thailändischen Tochtergesellschaft Nahm Sanitaryware Co. Ltd.
zu einem Kaufpreis von 1.391 TEuro erworben. 24. Ausschüttungsfähige Beträge und DividendenDie hier dargestellten Erläuterungen beziehen sich auf die Verwendung des
gemäß deutschem Handelsrecht ermittelten Bilanzergebnisses der Villeroy
& Boch AG. Der Jahresfehlbetrag 2010 der Villeroy & Boch AG beträgt -14.351
TEuro. Auf gemeinsamen Beschluss von Aufsichtsrat und Vorstand wurde eine
Entnahme aus den Gewinnrücklagen in Höhe von 52.484 TEuro durchgeführt.
Diese diente einerseits dem Ausgleich des Verlustvortrags in Höhe von
-31.391 TEuro und führte zudem zu einem Bilanzgewinn von 6.742
TEuro. Aufsichtsrat und Vorstand der Villeroy 6c Boch AG schlagen der
Hauptversammlung am 13. Mai 2011 vor, den Bilanzgewinn zur Ausschüttung
einer Dividende zu verwenden, die sich wie folgt aufteilt: scroll
An die Inhaber der Villeroy & Boch-Aktien wurde in den Vorjahren die
in der folgenden Tabelle dargestellte Dividende ausgezahlt: » Siehe Tabelle 35 25. KapitalmanagementDas Kapitalmanagement im Villeroy & Boch Konzern dient hauptsächlich
der nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes, der Sicherstellung der
Liquidität sowie der Gewährleistung der Kreditwürdigkeit der Gruppe. In
diesem Zusammenhang wird eine solide Eigenkapitalquote
angestrebt. Die langfristigen Finanzierungsquellen des Villeroy & Boch Konzerns
bestehen aus: scroll
Im Geschäftsjahr 2010 ist das Eigenkapital wegen des hohen
Jahresfehlbetrags um 58.807 TEuro auf 173.208 TEuro gesunken. Die
Eigenkapitalquote beträgt 29,0 % gegenüber 34,4 % im Vorjahr. 26. StimmrechtsmitteilungenGemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz sind die veröffentlichten Inhalte
von Mitteilungen über das Bestehen von Beteiligungen an der Villeroy &
Boch AG, die nach § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 AktG oder nach § 21 Abs. 1 oder
Abs. la WpHG mitgeteilt worden sind, anzugeben. Nachstehend sind die Inhalte von Mitteilungen nach § 21 Abs. 1 WpHG
aufgeführt:
Nachfolgend genannte Aktionäre haben uns nach § 41 Abs. 2 WpHG
mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft zu den
nachfolgend genannten Stichtagen folgende Höhe hatte:
27. PensionsrückstellungenIm Villeroy 6c Boch Konzern bestehen diverse leistungsorientierte
Pensionspläne. Die hierfür zu bildende Pensionsrückstellung weist folgende
regionale Verteilung auf: scroll
Nachfolgend werden die Pensionspläne zusammengefasst dargestellt, da wie
im Vorjahr der wesentliche Anteil dieser Rückstellung auf deutsche
Gesellschaften entfällt. Die Bewertung erfolgte anhand folgender gesellschaftsspezifischer
Parameter: » Siehe Tabelle 38 Die Durchschnittswerte (0) werden als gewichtetes Mittel auf Basis der
Barwerte ermittelt. Der Abzinsungssatz wird auf der Grundlage erstrangiger,
festverzinslicher Industrieanleihen bestimmt. Die landesspezifischen
Abzinsungssätze bewegen sich in einer Spanne von 3,6 % in Norwegen bis 7,5 %
in Mexiko. In Deutschland wird ein Abzinsungssatz in Höhe von 5,1 %
(Vorjahr: 5,4 %) verwendet. Bei der Schätzung der künftigen Entgelt- und
Rententrends werden Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen und andere
Faktoren des Arbeitsmarktes berücksichtigt. Die Bewertung basiert auf
landesspezifischen Sterbetafeln und betriebsspezifischen Fluktuationsraten.
Der Ansatz der erwarteten Rendite aus Deckungsvermögen orientiert sich an
der spezifischen Struktur dieses Vermögens. Für jeden Plan ergibt sich die
erwartete Rendite aus dem gewichteten Durchschnitt der erwarteten Erträge je
gehaltener Anlageklasse. Die passivierten Anwartschaftsbarwerte haben sich wie folgt
entwickelt: scroll
Das Planvermögen veränderte sich wie folgt: scroll
Für das Geschäftsjahr 2010 wurde der ursprünglich erwartete Ertrag in
Höhe von 701 TEuro (Vorjahr: 622 TEuro) bilanziert. Tatsächlich betrug der
Ertrag 563 TEuro (Vorjahr: 1.206 TEuro). Die Differenz geht in den nicht
bilanzierten Korridor ein (siehe Folgeseite). Für das Geschäftsjahr 2011
wird ein Ertrag in Höhe von 842 TEuro erwartet. 38 Bewertungsparameter der Pensionsrückstellungenscroll
41 Portfoliostruktur Planvermögenscroll
43 5-Jahres-Übersicht der Pensionsrückstellungenscroll
Das Planvermögen weist folgende Portfoliostruktur auf: » Siehe Tabelle 41 Die bilanzielle Pensionsrückstellung leitet sich wie folgt aus den
Anwartschaften, dem Planvermögen und den versicherungsmathematischen
Gewinnen und Verlusten (Korridor) ab: scroll
Einschließlich der nicht bilanzierten Anteile (Korridor) ergibt sich eine
tatsächliche Gesamtverpflichtung nach Abzug des Deckungsvermögens in Höhe
von 157.503 TEuro (Vorjahr: 159.418 TEuro). Die Entwicklung der bilanziellen Pensionsrückstellung ist in der
nachfolgenden 5-Jahres-Übersicht dargestellt: » Siehe Tabelle 43 Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr wurden folgende Beträge aus den
leistungsorientierten Pensionsplänen erfolgswirksam erfasst: scroll
Die dargestellten Pensionsaufwendungen sind in den Umsatz-, Vertriebs-
und allgemeinen Verwaltungskosten enthalten. Der Zinsaufwand und die
erfassten Erträge aus dem Planvermögen sind im Finanzergebnis
ausgewiesen. 28. Lang- und kurzfristige PersonalrückstellungenBei den Personalrückstellungen richtet sich die Leistung des Villeroy
& Boch Konzerns nach den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen
Gegebenheiten des jeweiligen Landes. Im Berichtszeitraum veränderten sich
diese Rückstellungen wie folgt: » Siehe Tabelle 45 Mitarbeiter in Deutschland und Österreich können unter bestimmten
persönlichen Voraussetzungen während eines gesetzlich festgelegten
Zeitraumes vor dem Rentenbeginn ihre Arbeitszeit reduzieren. Innerhalb
dieses Zeitraumes werden Entgelteinbußen aus der reduzierten Arbeitszeit von
staatlichen Stellen ausgeglichen. In den kurzfristigen Personalrückstellungen werden hauptsächlich
Rückstellungen für Prämien und Tantiemen in Höhe von 10.418 TEuro (Vorjahr:
9.858 TEuro) bilanziert. Die Bewertung der lang- und kurzfristigen Personalrückstellungen basiert
auf extern erstellten Gutachten, auf vorliegenden Erfahrungswerten sowie auf
staatlichen Vorschriften. 29. Sonstige lang- und kurzfristige RückstellungenDie sonstigen lang- und kurzfristigen Rückstellungen haben sich im
Berichtszeitraum wie folgt entwickelt: » Siehe Tabelle 46 Die langfristigen Rückstellungen bestehen aus der Rückstellung für
erwartete Belastungen aus der Rekultivierung von Deponien, zur Beseitigung
von Umweltbeeinträchtigungen an bestehenden Produktionseinrichtungen, aus
dem zertifizierten Kohlendioxidausstoß und ähnlichen Maßnahmen. Zum
Berichtszeitpunkt sind für zukünftige Rekultivierungsvorhaben 4.788 TEuro
(Vorjahr: 5.050 TEuro) zurückgestellt. Die Bemessung der Rückstellung für Garantieleistungen erfolgt auf
unternehmensbereichsspezifischen Erfahrungswerten der Vergangenheit.
Zusätzlich fließen aktuelle Erkenntnisse aus eventuellen neuen Risiken in
Zusammenhang mit neuen Materialien, geänderten Produktionsprozessen oder
sonstigen die Qualität beeinflussenden Faktoren in die Bewertung
ein. 45 Entwicklung der lang- und kurzfristigen Personalrückstellungenscroll
scroll
46 Entwicklung der sonstigen lang- und kurzfristigen Rückstellungenscroll
scroll
*
Inanspruchnahme Restrukturierung 25.301 TEuro
Die Rückstellung für Restrukturierung 2009 enthält den noch nicht als
Zahlung abgeflossenen Anteil der Aufwendungen aus dem in 2009 aufgestellten
Restrukturierungsprogramm. Im Geschäftsjahr 2010 wurde diese Rückstellung in
Höhe von 24.147 TEuro durch Zahlungen sowie 1.154 TEuro durch den Verkauf
von drei Konzerngesellschaften in Anspruch genommen. In den übrigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für
Provisionen, Prüfungskosten, Lizenzgebühren sowie Prozesskosten
berücksichtigt. 30. Lang- und kurzfristige FinanzverbindlichkeitenDie Finanzierungen wurden bei Banken folgender Regionen
abgeschlossen: » Siehe Tabelle 47 unten Forderungen an bzw. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden
in Höhe von 8.308 TEuro (Vorjahr: 4.941 TEuro) konsolidiert. Die
Aufrechnungstatbestände und die Absicht zur Abwicklung auf Nettobasis sind
gegeben. 31. Sonstige lang- und kurzfristige VerbindlichkeitenDie sonstigen lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten
umfassen: » Siehe Tabelle 48 Der Anstieg der Bonusverbindlichkeiten betrifft im Wesentlichen
Deutschland und Schweden und resultiert aus dem Anstieg der Umsätze der von
Bonusprogrammen betroffenen Kundensegmente. Die sonstigen Steuerverbindlichkeiten enthalten hauptsächlich Lohn- und
Kirchensteuer in Höhe von 3.661 TEuro (Vorjahr: 4.290 TEuro) und
Umsatzsteuer in Höhe von 4.412 TEuro (Vorjahr: 4.469 TEuro). Aus der Bewertung von Sicherungsinstrumenten (vgl. Tz. 56) stiegen die
negativen Marktwerte erfolgsneutral auf 1.750 TEuro (Vorjahr: 1.629 TEuro).
Zum Bilanzstichtag bestehen ausschließlich Sicherungen auf Devisen in Höhe
von 1.750 TEuro (Vorjahr: 934 TEuro). Im Vorjahr bestanden daneben noch
Sicherungen auf Rohstoffe in Höhe von 433 TEuro und auf Zinsen in Höhe von
262 TEuro. Die übrigen Verbindlichkeiten umfassen u. a. Mietverbindlichkeiten,
kreditorische Debitoren sowie eine Vielzahl an weiteren
Einzelsachverhalten. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält im Wesentlichen staatliche
Zuwendungen für Sachanlagen (vgl. Tz. 6) und aus der kostenlosen Zuteilung
von Emissionsrechten (vgl. Tz. 5). 47 Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeitenscroll
48 Entwicklung der sonstigen lang- und kurzfristigen Verbindlichkeitenscroll
32. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und LeistungenBezogen auf den Sitz der Konzerngesellschaft betreffen die
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen: scroll
33. ErtragsteuerschuldenDie Ertragsteuerschulden umfassen: scroll
Die Verbindlichkeiten in Höhe von 153 TEuro (Vorjahr: 239 TEuro)
entfallen überwiegend auf ausländische Gesellschaften. Aus den
Rückstellungen betreffen zum Bilanzstichtag 2.783 TEuro (Vorjahr: 2.741
TEuro) inländische Gesellschaften. Sowohl die Verbindlichkeiten als auch die
Rückstellungen haben kurzfristigen Charakter. 34. Schulden, die der Veräußerungsgruppe zugeordnet sindDer im Vorjahr zur Veräußerung vorgesehene ausländische Standort wurde am
1. April 2010 verkauft. Der Erwerber führt die Produktion in den von
Villeroy & Boch angemieteten Immobilien fort. Der Vorjahresbetrag
umfasste im Wesentlichen personalbezogene Rückstellungen und
Lieferantenverbindlichkeiten. Weitere Details zu den Unternehmensverkäufen
enthält Tz. 2. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG35. UmsatzerlöseDer Villeroy 6c Boch Konzern erzielt Umsätze ausschließlich aus dem
Verkauf von Gütern und Handelswaren. Die Entwicklung der Umsätze wird im
Rahmen der Segmentberichterstattung dargestellt. 36. Einstandskosten der verkauften WareDie Einstandskosten der verkauften Ware umfassen die Kosten der
umgesetzten Erzeugnisse sowie der verkauften Handelswaren. Hierbei sind
gemäß IAS 2 neben den direkt zurechenbaren Kosten wie z. B. Material-,
Personal- und Energiekosten auch die Gemeinkosten und zurechenbare
Abschreibungen auf Produktionsanlagen berücksichtigt. Im Verhältnis zu den Umsatzerlösen haben sich die Einstandskosten
bereinigt um die im Vorjahr dieser Zeile zugeordneten Kosten des
Restrukturierungsprogramms (55.683 TEuro) überproportional von 61,5 % auf
58,7 % vermindert. 37. Vertriebs-, Marketing- und EntwicklungskostenIn diesem Posten sind die Kosten des Vertriebs, des Außendienstes, Werbe-
sowie Logistikkosten, Lizenzaufwendungen und Forschungs- und
Entwicklungskosten enthalten. Die einzelnen Unternehmensbereiche investierten wie folgt in Forschung
und technische Entwicklung: scroll
38. Allgemeine VerwaltungskostenDie allgemeinen Verwaltungskosten umfassen die Personal- und Sachkosten
der Leitungs- und Verwaltungsstellen. 39. Sonstige betriebliche ErträgeDie sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt
zusammen: scroll
*
ohne Anteile in anderen GuV-Zeilen
Die Kursgewinne ergeben sich im Wesentlichen aus
Kurssicherungsgeschäften, bei denen die Transaktionen zunächst zum Tageskurs
eingebucht werden und bei denen die Kursdifferenz zum Sicherungskurs separat
als Kursergebnis ausgewiesen wird. In den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen ist eine Vielzahl an
Einzelsachverhalten enthalten. 40. Sonstige betriebliche Aufwendungena) Aufwendungen aus EU-KartellverfahrenDie EU-Kommission hat am 23. Juni 2010 wegen eines angeblichen Verstoßes
gegen Kartellrecht in den Jahren 1994 bis 2004 ein Bußgeld in Höhe von
insgesamt 71.531 TEuro gegen die Villeroy & Boch Gruppe verhängt.
Insgesamt richtet sich die Entscheidung gegen 17 Hersteller von Armaturen,
Duschabtrennungen und Sanitärkeramik. Villeroy & Boch hat inzwischen Klage beim Europäischen Gericht gegen
diesen Bußgeldbescheid eingelegt. Trotz der Klageerhebung war bereits im
Halbjahresabschluss zum 30. Juni 2010 vorsorglich eine Rückstellung in Höhe
von 73.000 TEuro gebildet worden, in der angemessene
Rechtsverteidigungskosten enthalten sind. Da die Klageerhebung nach EU-Recht
keine aufschiebende Wirkung für die Zahlungsverpflichtung hat, wurde Ende
September fristgemäß eine vorläufige Zahlung in Höhe von 71.531 TEuro an die
EU geleistet. b) Übrige sonstige betriebliche AufwendungenDie übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten: scroll
Der Aufwand aus der Zuführung Wertberichtigungen auf Forderungen betrifft
die Lieferungen und Leistungen (vgl. Tz. 12) sowie die sonstigen
Forderungen. Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten
beispielsweise Aufwendungen aus Anlagenabgängen, für Instandhaltung und
Versicherungsbeiträge. 41. Ergebnis aus nach der Equity- Methode bilanzierten FinanzanlagenDiese Position enthält den anteiligen Ertrag aus der Beteiligung an einem
assoziierten Unternehmen in Höhe von 384 TEuro (Vorjahr: 374
TEuro). 42. Zinserträge und sonstige finanzielle ErträgeDie finanziellen Erträge umfassen: scroll
Im Berichtsjahr verminderten sich die Finanzerträge um 1.444 TEuro auf
2.114 TEuro. Dies basiert im Wesentlichen auf einem im Vergleich zum Vorjahr
deutlich niedrigeren durchschnittlichen Anlagevolumen. 43. ZinsaufwendungenIm Geschäftsjahr entwickelten sich die finanziellen Aufwendungen wie
folgt: scroll
Der Zinsaufwand verminderte sich im Berichtsjahr um 1.839 TEuro auf
12.527 TEuro hauptsächlich durch niedrigere Zinssätze auf kurzfristige
Kreditaufnahmen und durch Kreditrückzahlungen. 44. ErtragsteuernAls Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten
beziehungsweise geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die
latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die deutschen Gesellschaften des
Villeroy & Boch Konzerns unterliegen einer durchschnittlichen
Gewerbeertragsteuer von 13,67 % des Gewerbeertrags. Der
Körperschaftsteuersatz beträgt 15 %, zuzüglich eines Solidaritätszuschlags
auf die Körperschaftsteuer von 5,5 %. Die latenten Steuern werden in den einzelnen Ländern unter Zugrundelegung
der zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze ermittelt. Diese
entsprechen weitgehend den am Bilanzstichtag gültigen beziehungsweise
verabschiedeten gesetzlichen Regelungen. In Deutschland beträgt der
angewendete Steuersatz für die latente Steuer 29,5 %. Für die übrigen Länder
variieren die Sätze von 10,0 % bis 42,9 %. scroll
Der Unterschied zum deutschen Ertragsteuers atz, der wie im Vorjahr bei
29,5 % lag, lässt sich wie folgt überleiten: scroll
Die Überleitung der aktiven und passiven latenten Steuern in der Bilanz
zu den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen latenten Steuern
stellt sich wie folgt dar: scroll
45. Auf Minderheitsgesellschafter entfallendes KonzernergebnisDie Minderheitsanteile am Konzernergebnis betragen 13 TEuro (Vorjahr:
-104 TEuro). 46. Ergebnis je AktieDas Ergebnis je Aktie ergibt sich aus der Division des
Konzernjahresergebnisses durch die gewichtete Zahl ausgegebener
Aktien: scroll
scroll
Die Aufteilung des Konzernergebnisses erfolgt unter Berücksichtigung der
satzungsmäßigen Ergebnisverwendung (vgl. Tz. 18). Bei der gewichteten
durchschnittlichen Anzahl der im Umlauf befindlichen Stückaktien werden die
konzerneigenen Zu- und Verkäufe pro rata temporis berücksichtigt. Die
Entwicklung des eigenen Aktienbestandes wird in Tz. 18
beschrieben. 47. AbschreibungenDie Abschreibungen des Geschäftsjahres setzen sich wie folgt
zusammen: scroll
Die Wertminderungen des laufenden Geschäftsjahres betragen insgesamt
2.648 TEuro. Davon entfallen 243 TEuro auf Sachanlagen, 1.500 TEuro auf eine
als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie (vgl. Tz. 9) und 900 TEuro auf
die in den finanziellen Vermögenswerten gezeigte Beteiligung an der V&B
Fliesen GmbH (vgl. Tz. 9 a). Aus dem Restrukturierungsprogramm wurden im Vorjahr Wertminderungen auf
immaterielle Vermögenswerte mit 147 TEuro, auf den Geschäfts- oder
Firmenwert mit 14.735 TEuro (vgl. jeweils Tz. 5) und auf Sachanlagen mit
7.414 TEuro (vgl. Tz. 6) erfasst. 48. MaterialaufwandDer Materialaufwand umfasst: scroll
Außerhalb der Produktion entstand der Materialaufwand im Wesentlichen im
Bereich von Forschung und Entwicklung. In den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe waren im Vorjahr
1.832 TEuro Wertminderungen für aus dem Restrukturierungsprozess nicht mehr
nutzbare Betriebsstoffe enthalten. 49. PersonalaufwandDie Personalaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Der Aufwand für beitragsorientierte Pensionspläne betrifft im
Wesentlichen die Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen
Rentenversicherung. Die "Sonstigen Leistungen" enthalten Arbeitgeberbeiträge zur
Krankenversicherung, Beiträge zu Berufgenossenschaften und ähnliche
Aufwendungen. Im Personalaufwand des Vorjahres waren 44.845 TEuro
restrukturierungsbedingte Personalabfindungen enthalten. Durchschnittlicher Personalbestand: scroll
Von dem gesamten Personalbestand sind 2.565 Mitarbeiter (Vorjahr: 2.834)
in Deutschland und 6.165 Mitarbeiter (Vorjahr: 6.606) im Ausland
beschäftigt. scroll
Der Rückgang im Personalbestand resultiert hauptsächlich aus der
Umsetzung des Restrukturierungsprogramms. 50. Sonstige SteuernDie sonstigen Steuern betragen 3.494 TEuro (Vorjahr: 4.361 TEuro) und
beinhalten: scroll
Die Position "Übrige sonstige Steuern" enthält wie im Vorjahr im
Wesentlichen Aufwendungen aus der französischen "Taxe
professionelle". 51. Cash Flow aus betrieblicher TätigkeitDer Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit wird nach der indirekten
Methode ermittelt. Dabei wird das Konzernergebnis nach Steuern um
zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge, wie zum Beispiel
Abschreibungen, korrigiert, und es werden die zahlungswirksamen
Veränderungen des operativen Vermögens berücksichtigt. Der Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit ist im Berichtsjahr gegenüber
dem Vorjahr um 92.542 TEuro auf -42.080 TEuro gesunken. Die hohe Veränderung
resultiert hauptsächlich aus der zahlungswirksamen Reduzierung der
Restrukturierungsrückstellung von 25.301 TEuro sowie den Zahlungen in
Verbindung mit dem EU-Bußgeld in Höhe von 72.079 TEuro. Die Veränderung der Verbindlichkeiten und kurzfristigen Rückstellungen in
Höhe von 20.576 TEuro entfällt mit 15.565 TEuro auf den Aufbau der
Lieferantenverbindlichkeiten und sonstigen Verbindlichkeiten. Die Zeile "Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen"
enthält: scroll
52. Cash Flow aus InvestitionstätigkeitDer Cash Flow aus der Investitionstätigkeit ist hauptsächlich aus dem
Mittelabfluss für Investitionen in langfristige Vermögenswerte und dem
Zufluss aus Anlageabgängen sowie die einer Schuldscheinforderung
beeinflusst. Insgesamt betrug der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit im
Berichtsjahr 4.564 TEuro (Vorjahr: 4.421 TEuro). Die Zeile "Einzahlungen aus
mittelfristigen Geldanlagen" zeigt in 2010 die Auflösung einer
Schuldscheinforderung gegenüber einem Kreditinstitut und in 2009 einer
Festgeldanlage. Im Geschäftsjahr 2010 investierte der Villeroy 6c Boch
Konzern in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 23.182 TEuro
(Vorjahr: 19.551 TEuro). Die Einzahlungen aus Anlagenabgängen liegen mit
6.748 TEuro um 3.558 TEuro über Vorjahr. Der Mittelzufluss aus der
Veräußerung von Tochterunternehmen resultiert aus der Veräußerung der
tschechischen Tochtergesellschaften. 53. Cash Flow aus FinanzierungstätigkeitDer Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit liegt in 2010 bei -1.931 TEuro.
Der Mittelabfluss ist im Wesentlichen durch die Zahlung des Kaufpreises für
die restlichen Anteile an der thailändischen Tochtergesellschaft Nahm
Sanitaryware begründet. Der hohe Vorjahreswert (-34.698 TEuro) war vor allem
durch den Abbau der langfristigen Finanzverbindlichkeiten und die Zahlung
der Dividende in 2009 verursacht. 54. ZahlungsmittelbestandDer Zahlungsmittelbestand beträgt zum Bilanzstichtag 37.013 TEuro
(Vorjahr: 78.783 TEuro). Die hohe Verminderung der liquiden Mittel
resultiert allein aus der Zahlung des EU-Kartellbußgeldes in Höhe von 72,1
Mio. Euro. Vor allem aufgrund des positiven operativen Ergebnisses konnte
dies teilweise ausgeglichen werden. Der Einfluss aus Wechselkurseffekten
betrug im Berichtsjahr -473 TEuro (Vorjahr: -380 TEuro). 55. Konzern-SegmentberichtDer Villeroy & Boch Konzern berichtet intern in zwei
Geschäftssegmenten: Das Geschäftssegment "Bad und Wellness" stellt Sanitärkeramik, keramische
Küchenspülen, Badmöbel, Bade- und Duschwannen, Whirlpools,
Duschabtrennungen, Dusch- und Dampfkabinen, Armaturen und Zubehör her.
Gleichzeitig runden unter anderem bezogene Sauna- und Spa-Einrichtungen,
Küchenarmaturen und Accessoires die Produktpalette ab. Das Segment "Tischkultur" umfasst ein komplettes Sortiment aus Geschirr,
Kristall und Besteck "rund um den gedeckten Tisch", ergänzt durch passende
Accessoires, Küchen- und Tischtextilien sowie ausgewählte
Geschenkartikel. Das Betriebsergebnis der Geschäftseinheiten stellt die zentrale Kenngröße
da, um Entscheidungen über die Ressourcenverteilung zu treffen und um die
Ertragskraft der Einheiten zu bestimmen. Die Konzernfinanzierung und die
Ertragsteuern werden konzerneinheitlich gesteuert und nicht den einzelnen
Geschäftssegmenten zugeordnet. Die Verrechnungspreise zwischen den
Geschäftssegmenten werden anhand marktüblicher Konditionen
ermittelt. Die Segmente des Villeroy & Boch Konzerns erzielten folgende
Umsatzerlöse: » Siehe Tabelle 68 Das Betriebsergebnis der beiden Geschäftseinheiten wird als operatives
Segmentergebnis (EBIT) ermittelt: scroll
Den Segmenten sind die folgenden Vermögenswerte und Schulden
zugeordnet: » Siehe Tabelle 70 Das Segmentvermögen umfasst immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen,
Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen
Vermögenswerte. In den Segmentschulden werden Rückstellungen,
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige
Verbindlichkeiten berücksichtigt. Die Überleitung enthält im Wesentlichen
Finanzanlagen, Zahlungsmittel, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien,
latente Steueransprüche, Pensionsrückstellungen, Finanzverbindlichkeiten und
latente Steuerschulden. Ebenfalls ist dort die Restrukturierungsrückstellung
zugeordnet. Sonstige Segmentinformationen: » Siehe Tabelle 71 Die planmäßigen Abschreibungen betreffen die den einzelnen Segmenten
zugeordneten immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen. Im Produktsegment
"Bad und Wellness" wurden zusätzlich Wertminderungen in Höhe von 97 TEuro
(Vorjahr: 6.328 TEuro) erfolgswirksam erfasst. Das Segment "Tischkultur"
zeigt Wertminderungen in Höhe von 146 TEuro (Vorjahr: 1.233 TEuro). Eine
Beschreibung dieser Wertminderungen erfolgt für immaterielle Vermögenswerte
in Tz. 5 und für Sachanlagen in Tz. 6. Die Umsatzerlöse mit externen Kunden und die langfristigen Vermögenswerte
werden nach folgender geografischer Zuordnung, die nach dem Sitz der
jeweiligen Landesgesellschaften erfolgt, gegliedert: » Siehe Tabelle 72 Der Villeroy & Boch Konzern erzielt seine Umsatzerlöse mit einer
großen Anzahl von Kunden. 68 Umsatzerlöse je Segmentscroll
70 Vermögenswerte und Schulden je Segmentscroll
71 Sonstige Segmentinformationenscroll
72 Geografische Segmentinformationenscroll
56. FinanzinstrumenteDie Bilanzierung der originären und derivativen Finanzinstrumente richtet
sich nach ihrer Zuordnung zu den Bewertungskategorien des IAS
39:
Inventar der Finanzinstrumente» Siehe Tabelle 73 a) Bei den nicht nach IAS 39 bilanzierten Bilanzpositionen handelt es
sich bspw. um Steuerforderungen bzw. Personalverbindlichkeiten. b) Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden höchstwahrscheinlich
in naher Zukunft an Dritte verkauft werden können (vgl. Tz.
17). c) Zu den sonstigen Vermögenswerten zählen die immateriellen
Vermögenswerte, die Sachanlagen und die latenten
Steueransprüche. d) Das Eigenkapital und die passiven latenten Steuern werden als sonstige
Passiva ausgewiesen. Im Vorjahr waren folgende Finanzinstrumente in der Bilanz
enthalten: » Siehe Tabelle 74 Aufgrund der kurzen Laufzeiten der flüssigen Mittel, Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen, Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten wird
angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen. Die
beizulegenden Zeitwerte der sonstigen Forderungen sowie der bis zur
Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen werden als Barwerte der
erwarteten zukünftigen Zahlungen ermittelt. Zur Diskontierung werden auf die
entsprechenden Fristigkeiten bezogene marktübliche Zinssätze verwendet. Die
beizulegenden Zeitwerte der Devisentermingeschäfte und
Fremdwährungspositionen werden anhand der Marktpreise zum Bilanzstichtag
bestimmt. 73 Inventar der Finanzinstrumente 2010scroll
scroll
scroll
(a)
Bei den nicht nach IAS 39 bilanzierten Bilanzpositionen
handelt es sich bspw. um Steuerforderungen bzw.
Personalverbindlichkeiten,
74 Inventar der Finanzinstrumente 2009scroll
scroll
scroll
Fair-Value-HierarchieDie beizulegenden Zeitwerte der bilanzierten Finanzinstrumente wurden,
wie im Vorjahr, vollständig auf Basis von Börsenkursen ähnlicher
Bankgeschäfte ermittelt. Management von FinanzinstrumentenGemeinsames Kennzeichen aller originären und derivativen
Finanzinstrumente ist ein zukünftiger Anspruch auf Zahlungsmittel.
Entsprechend unterliegt der Villeroy & Boch Konzern insbesondere Risiken
aus der Volatilität der Wechselkurse, der Zinssätze und der Marktpreise. Um
diese Marktrisiken zu begrenzen, besteht innerhalb des Villeroy 6c Boch
Konzerns ein funktionsfähiges und wirksames Risikomanagementsystem mit einer
klaren funktionalen Organisation. RisikomanagementsystemDas V&B-Risikomanagementsystem umfasst alle Bereiche des Unternehmens
und ordnet allen Organisationseinheiten eindeutige Verantwortlichkeiten und
Aufgaben zu. In diesem System legt der Vorstand zusammen mit den allgemeinen
Grundzügen der Unternehmensstrategie auch die Grundsätze der Risikopolitik
und ihrer Umsetzung fest und sorgt für Überwachung. Ein weiterer Baustein
dieser Systematik sind die konzernweit gültigen Verhaltensrichtlinien für
alle Mitarbeiter und Führungskräfte, mit denen die Risiken möglicher Rechts-
und Regelverletzungen begrenzt werden sollen. In der Umsetzung des Gesamtsystems sind verschiedene aufeinander
abgestimmte Risko-Management-, Planungs- und Kontrollsysteme eingerichtet,
die darauf abzielen, Entwick lungen, die den Fortbestand des Unternehmens
gefährden, frühzeitig zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen wirksam zu
ergreifen. Das operative Risikomanagement umfasst den gesamten Prozess von der
Risikofrüherkennung bis hin zur Steuerung bzw. Handhabung der (Rest-)Risiken
und liegt einschließlich der gebotenen Gegenmaßnahmen primär in der
Verantwortung des Prozess-Managements, das heißt dezentral in den
Unternehmensbereichen. Mit der Zuordnung des Risikomanagements in die
jeweilige Prozess-Verantwortung ist sichergestellt, dass alle
Konzernbereiche eingebunden sind. Das Risikocontrolling identifiziert, misst
und bewertet alle Risiken. Im Besonderen ist mit der Einbindung des
jeweiligen Unternehmensbereichs-Controllings die Integration des
Risikomanagements in die bestehende konzernweite, dezentrale
Controlling-Organisation gewährleistet. Zusätzlich werden die Funktionen des
Risikomanagements zur Gewährleistung eines konzerneinheitlichen und
reibungslosen Prozessablaufs zentral koordiniert. Parallel nimmt die Konzernrevision die Aufgabe wahr, im Rahmen ihres
Tätigkeitsspektrums Risiken zu erkennen, unabhängig zu bewerten und zu
beurteilen (Aufdeckungs- und Bewertungsfunktion) und in Folge
Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten (Beratungsfunktion) und ihre
Umsetzung zu verfolgen. Darüber hinaus ist auch der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats in dieses
System integriert. Im Rahmen seiner Tätigkeit überwacht er die Wirksamkeit
des internen Risikomanagement-, Kontroll- und Revisionssystems und
insbesondere den Rechnungslegungsprozess. In diesem Zusammenhang übt er auch
eine Kontrollfunktion in Bezug auf die Maßnahmen zur Begrenzung der
wesentlichen Risiken aus. 75 Währungssicherungenscroll
Management der WährungskursrisikenIm Rahmen seiner globalen Geschäftsaktivitäten entstehen für den Konzern
Währungsrisiken aus Fremdwährungstransaktionen. Als Sicherungsgeschäfte
werden Devisentermingeschäfte eingesetzt, die mit erstklassigen
Kreditinstituten verbrieft werden. Die Absicherung des Währungsrisikos
erfolgt im Villeroy & Boch Konzern für den Zeitraum von 12 Monaten. Zur
Ermittlung des notwendigen Absicherungsvolumens werden zunächst konzernweit
die Forderungen und Verbindlichkeiten je Fremdwährung aufgerechnet. Der
verbleibende Fremdwährungssaldo wird auf Basis historischer Erfahrungen in
einem ersten Schritt zu 70 % abgesichert. Im Geschäftsjahr gab es weder
Änderungen in Art und Umfang dieser Risiken noch in der Art und Weise der
Risikosteuerung und -bewertung. Ab Vertragsabschluss wird periodisch nachgewiesen, dass mögliche
Währungsschwankungen des geplanten Grundgeschäftes während der
Vertragslaufzeit durch gegenläufige Kurseffekte aus dem Sicherungsgeschäft
ausgeglichen werden. Für bereits abgerechnete Geschäfte wird außerdem zu jedem Bilanzstichtag
die Volumenidentität der geplanten und realisierten Fremdwährungsumsätze
nachgewiesen. Die Devisentermingeschäfte werden in 2011 wie folgt
ausgeführt: » Siehe Tabelle 75 Zum Bilanzstichtag sind 30 % der geplanten Fremdwährungsumsätze in
verschiedenen Währungen noch ungesichert. Im Wesentlichen sind hier folgende
Fremdwährungen betroffen: 2.693.669 THUF, 20.361 TRON und 32.089 TNOK. Bei
einer Änderung der jeweiligen Kursnotierungen um +/- zehn Prozent und unter
der theoretischen Annahme, dass alle übrigen Variablen konstant geblieben
wären, würden zum 31.12.2010 die bilanzierten Buchwerte um 1.069 TEuro
(Vorjahr: 227 TEuro) steigen bzw. sinken. Auf die Erfolgsrechnung 2010
hätten diese beiden Szenarien wie im Vorjahr keinen Einfluss. Management der MarktpreisrisikenDiese Risiken entstehen aus Preisänderungen von bezogenen Materialien,
wie bspw. Roh- oder Betriebsstoffen, die in die Wertschöpfungskette des
Villeroy & Boch Konzerns eingehen. Im Rahmen des Risikomanagements
identifiziert der Konzern das Volumen des Risikos mit dem Ziel, es durch den
Abschluss von Sicherungsgeschäften zu beseitigen. Entsprechend werden die
Beschaffungspreise für Messing mittels Rohstoffswaps mit einer erstklassigen
Bank abgesichert. Der Bedarf für das kommende Jahr gemäß Produktionsplanung
wird auf Basis historischer Erfahrungen in einem ersten Schritt für das
Folgejahr zu 70 % und für das darauffolgende Jahr zu 30 % abgesichert. Im
Geschäftsjahr gab es keine weitere Modifizierung im Management der
Marktpreisrisiken von Messing. Bei Vertragsabschluss wird die Volumendeckung
zwischen Sicherungsgeschäft und tatsächlichem Bedarf für die
Sicherungslaufzeit überprüft. Zu jedem Bilanzstichtag werden die Änderungen
der Marktpreise auf den Terminkontrakt und die zugrunde liegende
Preisänderung des gesicherten Rohstoffes verglichen. Eine vollständige
Deckung war in 2010 monatlich gegeben. Die folgende Tabelle stellt die Zahlungsströme dar: » Siehe Tabelle 76 unten Aufgrund der aktuellen Marktsituation werden zurzeit sämtliche Kontrakte
als finanzieller Vermögenswert ausgewiesen (vgl. Tz. 14). 76 Messingsicherungenscroll
Zum Bilanzstichtag besteht auf Basis der Produktionsplanungen für die
Geschäftsjahre 2011 und 2012 eine ungesicherte Messingposition von insgesamt
1.680 Tonnen (Vorjahr: 1.380 Tonnen). Bei einer Änderung der
Messingnotierung um +/- zehn Prozent und unter der theoretischen Annahme,
dass alle übrigen Variablen konstant geblieben wären, würden zum 31.12.2010
die bilanzierten Buchwerte um 850 TEuro (Vorjahr: 472 TEuro) steigen bzw.
sinken. Auf die Erfolgsrechnung 2010 hätten diese beiden Szenarien wie im
Vorjahr keinen Einfluss. Erdgas-Swap-Verträge bestehen nicht mehr, da im Berichtsjahr mit dem
Gasversorger ein Festpreis für den Gasbedarf 2011 vereinbart
wurde. Weitere Informationen zum allgemeinen Beschaffungsmarktrisiko enthält der
Lagebericht. Management der ZinsänderungsrisikenZinsrisiken treten durch marktbedingte Schwankungen der Zinssätze auf,
wenn Finanzmittel zu festen und variablen Zinssätzen angelegt oder
aufgenommen werden. Das aus Zinsänderungen resultierende Ergebnisrisiko wird
auf Basis von Sensitivitätsanalysen ermittelt und durch das Konzern-Treasury
gesteuert, indem ein angemessenes Verhältnis zwischen festen und variablen
Mittelaufnahmen eingehalten wird. Im Geschäftsjahr gab es weder Änderungen
der Zinsrisikoexpositionen noch Änderungen in der Art und Weise der
Risikosteuerung und -bewertung. Aus den bestehenden Zinspositionen ist der Villeroy 6c Boch Konzern markt
bedingten Schwankungen ausgesetzt. Bei einer theoretischen Änderung der
Zinssätze im Geschäftsjahr 2010 um +/- 50 Basispunkte wäre das
Finanzergebnis gemäß einer Sensitivitätsanalyse vor Steuereffekten um 286
TEuro (Vorjahr: +/- 333 TEuro) gestiegen bzw. gesunken, wenn alle anderen
Variablen konstant geblieben wären. Management der Bonitäts-/AusfallrisikenBonitäts- bzw. Ausfallrisiken bezeichnen die Gefahr, dass eine
Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt, wie zum
Beispiel bei Kunden im Rahmen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
oder bei Kreditinstituten im Rahmen von Geldanlagen. Zur Minderung dieser
Risiken sehen die Richtlinien des Villeroy & Boch Konzerns vor, dass
Geschäftsverbindungen lediglich mit kreditwürdigen Geschäftspartnern und,
falls erforderlich, unter Einholung von Sicherheiten eingegangen
werden. Die wesentlichen Kundenforderungen sind durch eine
Warenkreditversicherung abgesichert. Das Ausfallrisiko für den nicht
versicherten restlichen Forderungsbestand wird durch ein Berichtswesen und
ein Limitsystem gesteuert. Die Limiteinhaltung wird zentral überwacht.
Möglichen Ausfallrisiken begegnet Villeroy & Boch durch den Erhalt von
durch Kunden hinterlegten Sicherheiten (Hypotheken, Bürgschaften etc.) sowie
durch zeitnahe Inkassomaßnahmen. Für dennoch auftretende konkrete
Ausfallrisiken insbesondere bei erheblichen finanziellen Schwierigkeiten des
Schuldners und drohenden Insolvenzen werden Einzelwertberichtigungen
gebildet. Für die Kreditinstitute sind Mindestanforderungen an ihre Bonität und
individuelle Höchstgrenzen für das einzugehende Engagement (Limite)
festgelegt, welche auf die Ratings internationaler Ratingagenturen und den
Preisen von Absicherungsinstrumenten (Credit Default Swaps) sowie auf
interne Bonitätsprüfungen abstellen. Die Limiteinhaltung wird laufend
überwacht. Die Ausfallrisiken bei Geldanlagen und derivativen
Finanzinstrumenten sind gering, da die Vertragsparteien mindestens mit einem
Rating von A-/A3 von internationalen Rating-Agenturen eingestuft sind.
Zusätzlich wird auf eine externe Sicherung der jeweiligen Kapitalanlage
geachtet, wie bspw. durch Einlagensicherungssysteme. Management der LiquiditätsrisikenUm die jederzeitige Zahlungsfähigkeit sowie die finanzielle Flexibilität
von Villeroy & Boch sicherzustellen, steuert der Konzern den kurz-,
mittel- und langfristigen Finanzierungs- und Liquiditätsbedarf durch das
Halten von angemessenen Liquiditätsreserven, ausreichenden Kreditlinien bei
in- und ausländischen Banken sowie durch eine mittel- und kurzfristige
Liquiditätsvorschau. Als Finanzinstrumente dienen kurzfristige Zahlungsmittelbestände (siehe
Tz. 16), mittelfristige Kapitalanlagen (siehe Tz. 13) und Kreditaufnahmen
(siehe Tz. 30). Der Finanzierungsbedarf von Konzerngesellschaften wird
grundsätzlich über interne Darlehensbeziehungen abgedeckt. Dies ermöglicht
eine kostengünstige und stets ausreichende Deckung des Finanzbedarfs für das
operative Geschäft und für Investitionen vor Ort. Villeroy & Boch setzt
länderübergreifende Cash-Pooling-Systeme ein, welche zu reduzierten
Fremdfinanzierungsvolumina sowie zu einer Optimierung des Finanzergebnisses
führen. Nur sofern dies in Ausnahmefällen rechtliche, steuerliche oder
sonstige Gegebenheiten nicht zulassen, werden für betroffene
Konzerngesellschaften externe Finanzierungen bereitgestellt. Aufgrund der vertraglichen Laufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten
wird mit folgenden Auszahlungen gerechnet: scroll
In der Liquiditätsplanung werden die bilanzierten Verpflichtungen mit
ihrem Zahlbetrag zum Fälligkeitstag angegeben. Hierbei werden die künftigen
Zinsen berücksichtigt, die zum Bilanzstichtag nicht in der Bilanz enthalten
sind, da diese erst in späteren Geschäftsjahren anfallen
werden. (a) Im Zahlungsstrom der lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
sind zukünftige Zinszahlungen in Höhe von 8.863 TEuro (Vorjahr: 5.652 TEuro)
berücksichtigt, die wirtschaftlich erst nach dem 31. Dezember 2010 anfallen
werden. Im Geschäftsjahr wurde ein Bankdarlehen vorzeitig bis 2014
verlängert. Entsprechend stiegen die bis 2014 zu leistenden Zinszahlungen um
3.593 TEuro. Darüber hinaus ist der Mittelabfluss aus der Bankverrechnung
(vgl. Tz. 30) enthalten. (b) Dem Transaktionsvolumen in Höhe von 30.241 TEuro (Vorjahr: 35.956
TEuro) der Verbindlichkeiten aus Cash-Flow-Hedges stehen Gegeneffekte aus
den jeweiligen Grundgeschäften gegenüber. Zum Bilanzstichtag wird ein
Nettoeffekt in Höhe von 1.750 TEuro (Vorjahr: 1.629 TEuro) erwartet, der dem
Bilanzposten entspricht. In den nächsten drei Monaten sind hiervon 821 TEuro
(Vorjahr: 894 TEuro) auszugleichen. Innerhalb des Villeroy & Boch Konzerns liegt keine wesentliche
Konzentration des Liquiditätsrisikos vor. Im Geschäftsjahr gab es weder
Änderungen in Art und Umfang dieser Risiken noch in der Art und Weise der
Risikosteuerung und -bewertung. Nettoergebnis aus FinanzinstrumentenIm Berichtsjahr erzielte der Villeroy & Boch Konzern folgende
Nettoergebnisse aus dem Einsatz von originären und derivaten
Finanzinstrumenten: scroll
Im Geschäftsjahr wurde die Rückzahlung einer Schuldscheinforderung (vgl.
Tz. 13) zur Tilgung eines Bankkredites genutzt. Gleichzeitig verminderte
sich der Zinsaufwand durch niedrigere Zinssätze. Die Entwicklung der
Cash-Flow-Hedges wird in Tz. 22c beschrieben. Bei den Wertberichtigungen
wirkte die Veränderung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen (vgl. Tz. 12) sowie der Wertberichtigung auf die
gehaltenen Anteile der V&B Fliesen GmbH (vgl. Tz. 9a). 57. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnissescroll
Als Treuhandverpflichtungen werden Ausfallverpflichtungen zugunsten des
Förderfonds ausgewiesen. Bankbürgschaften wurden im Wesentlichen bei dem
thailändischen staatlichen Energieversorger sowie dem thailändischen Zoll
hinterlegt. 58. Sonstige finanzielle Verpflichtungenscroll
59. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und PersonenAngaben zu nahestehenden UnternehmenIm Rahmen unseres operativen Geschäftes beziehen wir weltweit
Materialien, Vorräte und Dienstleistungen von zahlreichen Geschäftspartnern.
Unter diesen befinden sich auch solche, an denen die Villeroy 6c Boch Gruppe
beteiligt ist, sowie Unternehmen, die mit Gesellschaften oder
Organmitgliedern der Villeroy 6c Boch AG in Verbindung stehen. Grundsätzlich
erfolgen alle Geschäfte zu marktüblichen Bedingungen. Die entsprechenden
Umsätze sind aus Sicht des Villeroy 6c Boch Konzerns nicht von materieller
Bedeutung. Die Villeroy 6c Boch AG mit Sitz in Deutschland ist das oberste
beherrschende Unternehmen des Villeroy 6c Boch Konzerns. Die Transaktionen
zwischen der Villeroy 6c Boch AG und den Tochtergesellschaften sowie
zwischen den Tochtergesellschaften beziehen sich im Wesentlichen auf den
Austausch von unfertigen und fertigen Erzeugnissen sowie Waren und
Dienstleistungen. Entsprechend den Konsolidierungsgrundsätzen wurden diese
eliminiert und werden an dieser Stelle nicht erläutert. Mit der nach der Equity-Methode bilanzierten Gesellschaft (vgl. Tz. 8)
bestehen keine Liefer- und Leistungsbeziehungen. Der Umfang von finanziellen
Forderungen und Verbindlichkeiten war aus Sicht des Villeroy & Boch
Konzerns unwesentlich. Im Laufe des Geschäftsjahres führte der Villeroy & Boch Konzern
folgende Transaktionen mit der V&B Fliesen GmbH durch: » Siehe Tabelle 81 Im Vorjahr wurden folgende Transaktionen mit der V&B Fliesen GmbH
realisiert: » Siehe Tabelle 82 a) Die V&B Fliesen GmbH hat im Geschäftsjahr Tischkulturprodukte im
Wert von 140 TEuro (Vorjahr: 156 TEuro) erworben. Die übrigen Umsatzerlöse
entfallen auf Produkte des Unternehmensbereiches "Bad und
Wellness". b) Die Erträge aus Dienstleistungen beinhalten Erträge aus
Werbemaßnahmen, Lizenzen und IT-Dienstleistungen sowie einer Vielzahl an
Einzelsachverhalten. c) Die Mieterträge resultieren aus der Vermietung der Produktions- und
Verwaltungsgebäude (vgl. Tz. 7). d) Die Aufwendungen für bezogene Dienstleistungen umfassen eine Vielzahl
an Einzelsachverhalten. Angaben zu nahestehenden PersonenÜber die Vergütung des Aufsichtsrats und Vorstands informiert die Tz.
60. Innerhalb des Villeroy 6c Boch Konzerns beschäftigte Familienangehörige
von hier erwähnten nahestehenden Personen erhalten eine stellen- bzw.
aufgabenorientierte Vergütung, die unabhängig von der Person des
Stelleninhabers geleistet wird. Mit Kaufvertrag vom 18. Dezember 2009 wurde ein bereits langjährig
angemietetes betrieblich genutztes Deponiegelände von einer
gesellschafternahen Verkäufergruppe erworben. Damit soll die langfristige
Nutzung der Deponie sichergestellt werden. Der Kaufpreis in Höhe von 748
TEuro wurde unter Berücksichtigung der alternativen Mietaufwendungen
ermittelt und im Februar 2010 ausgezahlt. Im ersten Quartal 2010 endete ein
Erbbaurecht der Villeroy 6c Boch AG auf einem Gelände eines Gesellschafters.
Der notarielle Aufhebungsvertrag wurde unter Beteiligung des Aufsichtsrats
geschlossen. Die Aufhebungsentschädigung in Höhe von 235 TEuro wurde von
einem unabhängigen Gutachter ermittelt und im Februar 2010
geleistet. Darüber hinaus wurden im Berichtszeitraum keine weiteren Geschäfte von
materieller Bedeutung mit nahestehenden Personen abgeschlossen.
Grundsätzlich erfolgen alle Geschäfte zu marktüblichen
Bedingungen. 60. Vergütung von Aufsichtsrat und VorstandVergütung des AufsichtsratsDie Mitglieder des Aufsichtrats haben laut Satzung der Villeroy &
Boch AG einen Anspruch auf die Erstattung der ihnen durch ihre Tätigkeit
entstehenden Auslagen. Darüber hinaus erhalten sie eine feste Basisvergütung
sowie einen variablen Vergütungsanteil. Die feste jährliche Basisvergütung beträgt 20.000 Euro, zusätzlich erhält
der Vorsitzende 45.000 Euro, sein Stellvertreter 13.500 Euro. Die Mitglieder
des Aufsichtsrats erhalten pro Sitzung des Gesamtgremiums ein
Sitzungsentgelt in Höhe von 1.250 Euro. Die Vorsitzenden des Investitions-,
Prüfungs- bzw. Personalausschusses erhalten jeweils 4.000 Euro, die
Mitglieder der jeweiligen Ausschüsse erhalten jeweils 2.500 Euro pro Jahr
zusätzlich zur Basisvergütung. 81 Geschäfte mit der V&B Fliesen GmbH in 2010scroll
82 Geschäfte mit derV&B Fliesen GmbH in 2009scroll
a)
Die V&B Fliesen GmbH hat im Geschäftsjahr
Tischkulturprodukte im Wert von 140 TEuro (Vorjahr: 156 TEuro) erworben,
Die übrigen Umsatzerlöse entfallen auf Produkte des
Unternehmensbereiches "Bad und Wellness"
Die variable Vergütung beträgt pro Mitglied des Aufsichts-rats für jeden
den Betrag von 10,5 Cent übersteigenden Cent pro Aktie Aktionärsdividende
(Mittel der Dividende, die auf eine Vorzugsaktie bzw. eine Stammaktie
gezahlt wird) 195,00 Euro. Die vorstehenden Vergütungen werden zuzüglich einer eventuell anfallenden
gesetzlichen Mehrwertsteuer gezahlt. Ein Vergütungsanspruch besteht nur pro
rata temporis für die Dauer der Bestellung. Im Geschäftsjahr erhielten die Mitglieder des Aufsichtsrats der Villeroy
& Boch AG folgende Bezüge ausgezahlt: scroll
1)
Prüfungsauschuss,
Im Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2010 wurden insgesamt 459 TEuro
als Aufwand erfasst (Vorjahr: 400 TEuro). Neben dem gezahlten Fixum und den
Sitzungsgeldern 2010 enthält der Aufwand 25 TEuro für die gebildete
Rückstellung für variable Vergütung sowie weitere
Auslagenerstattungen. Vergütung des VorstandsIm Geschäftsjahr 2010 ist ein Aufwand in Höhe von 1.968 TEuro (Vorjahr:
1.756 TEuro) in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten. Der Aufwand setzt
sich aus 1.144 TEuro (Vorjahr: 954 TEuro) fixen und 824 TEuro (Vorjahr: 802
TEuro) variablen Gehaltskomponenten zusammen. Im Geschäftsjahr übernahm der
Villeroy & Boch Konzern Versicherungsbeiträge in Höhe von 2 TEuro
(Vorjahr: 4 TEuro). Die Mitglieder des Vorstandes erhielten einen Sachbezug
von 43 TEuro (Vorjahr: 50 TEuro). In den vorgenannten Bezügen sind auch
Vergütungen an ein ausgeschiedenes Vorstandsmitglied enthalten. Die Pensionsanwartschaften der Vorstandsmitglieder in Höhe von 2.752
TEuro (Vorjahr: 2.451 TEuro) sind in den Pensionsrückstellungen enthalten.
Für ehemalige Mitglieder des Vorstands bestehen Pensionsrückstellungen in
Höhe von 13.174 TEuro (Vorjahr: 13.220 TEuro). Im Geschäftsjahr bezogen
ehemalige Mitglieder des Vorstands Renten in Höhe von 1.135 TEuro (Vorjahr:
1.363 TEuro). Für die Angabe der individuellen Vorstandsbezüge bis einschließlich des
Geschäftsjahres 2010 wurde § 314 Absatz 2 Satz 2 HGB in Verbindung mit § 286
Absatz 5 HGB in Anspruch genommen. 61. Honorare und Dienstleistungen des AbschlussprüfersDie Honorare für den Abschlussprüfer Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gliedern sich wie folgt auf: scroll
62. Außerbilanzielle GeschäfteIm Villeroy & Boch Konzern bestehen Leasinggeschäfte und Bürgschaften
zugunsten von Konzerngesellschaften. Die Villeroy Sc Boch AG gewährt
Bürgschaften in Höhe von 11.012 TEuro (Vorjahr: 8.315 TEuro) an
Konzerngesellschaften. Nach den Konsolidierungsgrundsätzen (vgl. Tz. 3)
wurden sämtliche konzerninternen Vorgänge eliminiert. 63. Erklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance KodexDie nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung
zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2010 wurde
vom Vorstand und Aufsichtsrat der Villeroy & Boch AG am 13. Dezember
2010 abgegeben. Im Internet ist die Entsprechenserklärung den Aktionären
dauerhaft zugänglich. 64. Ereignisse nach dem BilanzstichtagAm 28. Januar 2011 wurde ein Geschäftsanteil in Höhe von 24 % an der
V&B Fliesen GmbH gegen Bezahlung des Kaufpreises von 5,1 Mio. Euro an
den Mehrheitsgesellschafter übertragen. Hierzu hatte der Erwerber in 2010
fristgemäß die Ausübung der in 2007 eingeräumten Kaufoption
erklärt. Am 3. Februar 2011 hat das Bundeskartellamt Durchsuchungen wegen des
Verdachts auf Kartellabsprachen im Bereich Tischkultur bei einigen
Wettbewerbern von Villeroy & Boch sowie dem Verband der Keramischen
Industrie (VKI) durchgeführt. Villeroy & Boch unterstützt das
Bundeskartellamt bei dessen Ermittlungen im laufenden Verfahren. Villeroy
& Boch rechnet nicht mit der Verhängung eines Bußgeldes durch das
Bundeskartellamt. Im Übrigen liegen keine wesentlichen Punkte von Bedeutung
vor. 65. AnteilsbesitzlisteIm Folgenden wird die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Villeroy & Boch Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 HGB* aufgeführt: scroll
scroll
*
Bei zwei inländischen Beteiligungen wird § 313 II Nr. 4 HGB
sowie § 313 II HGB angewendet.
scroll
scroll
66. Entwicklungen innerhalb des IASB-RegelwerkesFolgende IASB-Veröffentlichungen wurden von der EU übernommen und sind
für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2009 beginnen, verpflichtend
anzuwenden: scroll
Folgende IASB-Regelungen wurden von der EU übernommen und sind aber für
das aktuelle Geschäftsjahr nicht verpflichtend anzuwenden: scroll
Der Villeroy & Boch Konzern wird diese Regelungen erst ab dem
Geschäftsjahr anwenden, in dem diese innerhalb der EU verpflichtend
sind. Die EU hat folgende IASB-Veröffentlichungen noch nicht
übernommen: scroll
Die oben angeführten Standards und Interpretationen werden zum Zeitpunkt
ihres Inkrafttretens innerhalb der Europäischen Union angewendet. Durch die
Anerkennung der EU werden die IASB-Veröffentlichungen in europäisches Recht
umgewandelt. Die von der EU zurzeit noch nicht übernommenen Standards und
Änderungen sind in Ermangelung einer offiziellen deutschen Übersetzung mit
ihren englischen Titeln angegeben. Aufgrund der fehlenden Anerkennung ist
eine vorzeitige Anwendung nicht möglich. Nach den derzeitigen Erkenntnissen
wird der Villeroy & Boch Konzern nur unwesentlich von oben beschriebenen
Neuerungen betroffen sein. 67. Zusammengefasste Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden
Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so
dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der
voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Mettlach, den 2. März 2010 scroll
DER VILLEROY & BOCH KONZERN // BESTÄTIGUNGSVERMERKBESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS"Wir haben den von der Villeroy & Boch AG, Mettlach, aufgestellten
Konzernabschluss- bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung,
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung und
Konzernanhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1.
Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss
und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und
den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen
Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den
Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung
der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die
Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung
der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den
Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld
des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im
Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss
und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den
Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des
Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und
Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der
gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des
Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen
Erkennt-nisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU
anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden
handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser
Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein
zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar." Mannheim, 4. März 2011 Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft scroll
DER VILLEROY & BOCH KONZERN // GLOSSARCash FlowBezeichnet das Innenfinanzierungspotenzial des Unternehmens und ergibt
sich als Zu- oder Abfluss finanzieller Mittel. In der Kapitalflussrechnung
werden diese Zahlungsströme getrennt nach ihrer Herkunft in die Bereiche
betriebliche Tätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit
gegliedert. Cash Flow aus betrieblicher TätigkeitZahlungsstrom des operativen Geschäftes, wie beispielsweise aus dem
Verkauf von Gütern oder dem Kauf von Material und Dienstleistungen bzw.
Löhnen und Gehältern. Cash Flow aus InvestitionstätigkeitZahlungsstrom im Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Veräußerung von
Finanz- und Sachanlagen. Cash Flow aus FinanzierungstätigkeitZahlungsstrom, der sich aus der Veränderung der Finanzverbindlichkeiten,
Einzahlungen aus Veräußerungen/Auszahlungen für den Erwerb eigener Anteile
und Dividendenzahlungen ergibt. Cash Flow - Umsatz - RentabilitätDie Kennzahl "Cash Flow - Umsatz - Rentabilität" gibt das prozentuale
Verhältnis von Ein- und Auszahlungen aus der betrieblichen Tätigkeit zum
Konzernumsatz an. CEODer Chief Executive Officer (CEO) ist im Englischen die Bezeichnung für
den alleinigen Geschäftsführer oder Vorstand eines Unternehmens oder den
Vorsitzenden der Geschäftsführung oder des Vorstands. CFODie Amtsbezeichnung Chief Financial Officer (CFO) aus dem
angelsächsischen Sprachraum entspricht im Deutschen etwa dem Kaufmännischen
Geschäftsführer oder Finanzvorstand bei Aktiengesellschaften. Corporate GovernanceEine gute, verantwortungsvolle und auf eine langfristige Wertschöpfung
ausgerichtete Unternehmensleitung und -kontrolle. DAX®DAX® ist der Auswahlindex der Deutschen Börse AG mit den 30 größten
deutschen Aktiengesellschaften, die an der Deutschen Börse notiert
sind. DAX®-Performance-IndexDieser Wert wird von der Deutschen Börse AG ermittelt. Er misst die
relative Veränderung der im DAX® enthaltenen Aktien. EBITErgebnis vor Zinsen und Steuern (Earnings Before Interest and
Taxes). EBITDAErgebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Anlagevermögen und
Goodwill (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and
Amortisation). EBIT - UmsatzrenditeVerhältnis EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) zu Umsatz. EBTErgebnis vor Steuern (Earnings Before Taxes). EigenkapitalquoteVerhältnis Eigenkapital zu Gesamtkapital. Eigenkapitalrendite (Return On Equity - ROE)Verhältnis Konzernergebnis zu Eigenkapital inklusive
Minderheitsanteile. Ergebnis je AktieDie Kennzahl "Ergebnis je Aktie" gibt das anteilige Konzernergebnis je
umlaufende Stückaktie an. Goodwill (Geschäfts- oder Firmenwerte)Unterschiedsbetrag, um den der für die Übernahme eines Unternehmens
bezahlte Kaufpreis den Buchwert des übernommenen Nettovermögens
übersteigt. NOPAT (Net Operating Profit After Tax)Saldo aus Bruttoergebnis vom Umsatz, den Vertriebs-, Marketing- und
Entwicklungskosten, den allgemeinen Verwaltungskosten sowie den Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag. Prime StandardIm Prime Standard sind die Unternehmen erfasst, die an der Deutschen
Börse gehandelt werden und gleichzeitig besonders hohe Transparenzstandards
erfüllen. Aus den Aktien dieser Unternehmen stellt die Deutsche Börse ihre
Auswahlindizes zusammen, wie bspw. DAX® oder SDAX®. SDAX®SDAX® ist der Auswahlindex der Deutschen Börse AG für kleinere
Unternehmen aus klassischen Branchen, die sogenannten "small-caps". Er
umfasst 50 Werte, die im "Prime Standard®" des Amtlichen Marktes oder im
Geregelten Markt zugelassen sind. UNTERNEHMENSKALENDER 201128. April 2011Bericht über die ersten drei Monate 2011 13. Mai 2011Hauptversammlung in der Stadthalle Merzig 28. Juli 2011Bericht über das erste Halbjahr 2011 27. Oktober 2011Bericht über die ersten neun Monate 2011 KONTAKTInvestor Relations:Tel. +49 6864 81-2715 Fax +49 6864 81-2692 investor-relations @villeroy-boch. com Public Relations:Tel .+49 6864 81-1331 Fax +49 6864 81-2692 presse.r@villeroy-boch.com Recruiting Services:www.villeroy-boch. com/karriere IMPRESSUMHerausgeber:Villeroy & Boch AG Saaruferstraße 66693 Mettlach Gestaltung:FDESiGN, Saarbrücken www.fdesign4u.de Druck:SDV Saarländische Druckerei & Verlag GmbH www.sdv-saar. de Informationen über Villeroy & Boch finden Sie auch bei:![]() Dieser Geschäftsbericht liegt in deutscher und englischer Sprache vor.
Bei Abweichungen geht die deutsche Fassung des Geschäftsberichts der
englischen Übersetzung vor. Aufgrund von Rundungen können sich im
vorliegenden Bericht bei Summenbildungen und bei der Berechnung von
Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben. Beide Fassungen sowie
weitere Informationen stehen auch im Internet unter www.villeroy-bocb.com
zum Download zur Verfügung. |
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