Vossloh AktiengesellschaftWerdohlHalbjahresbericht zum 30.06.2019Zwischenbericht zum 30. Juni 2019scroll
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Bei einem durchschnittlichen Capital Employed; annualisiert An die Aktionäre
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, wir stehen in diesem Jahr vor der Herausforderung, die Weichen für eine erfolgreiche
Zukunft von Vossloh in einer zunehmend digitalen Bahnwelt zu stellen. Hierzu haben
wir am 23. April Eckpunkte eines Maßnahmenprogramms verkündet. Viele Maßnahmen wurden
seitdem auf den Weg gebracht und schlagen sich bereits in Teilen im vorgelegten Zwischenbericht
nieder. Unterstützt durch das Maßnahmenprogramm werden wir unsere Jahrzehnte währende,
weltweit führende und immer wieder erfolgreich verteidigte Position in den von uns
angebotenen Produkt- und Servicebereichen nicht nur weiterhin halten, sondern sie
auch im Hinblick auf die Digitalisierung des Schienenfahrwegs weiter ausbauen. Dafür
benötigen wir eigene Innovationsfähigkeit und Innovationskraft, aber eben auch eine
belastbare, allen Herausforderungen entsprechende Wettbewerbsfähigkeit. Unsere selbst
gesteckten Zwischenziele zum 30. Juni 2019 haben wir erreicht. Unser grundsätzliches
Ziel ist es, an allen Stellen im Konzern effizienter und profitabler zu werden. Die
Maßnahmen sollen überwiegend bis zum Ende des Jahres 2019 umgesetzt sein, und daher
ist auch für die zweite Jahreshälfte 2019 nochmals mit ergebniswirksamen Einmaleffekten
auf unser ausgewiesenes Ergebnis zu rechnen. Bereits jetzt werden unter dem One-Vossloh-Dach digitale Innovationen über die gesamte
Wertschöpfungskette des Konzerns eingesetzt. Als Fahrbahnversteher erzeugen wir zum
Beispiel durch den Einsatz von Sensorik und moderner Datenanalyse Transparenz über
den Ist-Zustand der Infrastrukturen unserer Kunden. Besonders relevant für unsere
Kunden ist hierbei, dass wir auf der neuen Vossloh-Analytics-Plattform nicht nur den
Zustand des Fahrwegs sichtbar machen, sondern präventive Instandhaltungsmaßnahmen
wie das Hochgeschwindigkeitsschleifen ressourcenoptimiert steuern können. Lassen Sie uns nun einen Blick auf das abgelaufene erste Halbjahr 2019 werfen: Zum
30. Juni 2019 verfügte Vossloh im Konzern über einen Auftragsbestand von rund 727
Mio.€, also etwa 183 Mio.€ mehr als zum gleichen Stichtag im Vorjahr. Wir haben somit
ein Auftragspolster, das zum Halbjahr 2019 um mehr als ein Drittel höher lag als zwölf
Monate zuvor. Dabei haben wir von unseren Kunden während der ersten sechs Monate des
laufenden Geschäftsjahres Auftragseingänge in Höhe von rund 569 Mio.€ erhalten im
Vergleich zu rund 480 Mio.€ während des ersten Halbjahres 2018 - dies entspricht einem
Zuwachs von rund 19 %. Die Book-to-Bill-Ratio im Konzern - das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz
- betrug 1,3. Besonders stark war der Anstieg in unserem Geschäftsfeld Tie Technologies,
das im Juni 2019 einen ersten Großauftrag in Australien zur Lieferung von Betonschwellen
für ein Minenprojekt erhalten hat. Der Auftrag umfasst rund 280.000 Betonschwellen,
deren Lieferungen wir für 2020 planen. Sehr erfreulich ist die Auftragslage auch im
Geschäftsfeld Fastening Systems, das im ersten Halbjahr 2019 erneut einen Großauftrag
aus China verbuchen konnte. Auch im Geschäftsbereich Customized Modules haben wir im laufenden Geschäftsjahr bereits
größere Rahmenverträge unterzeichnen können. So werden wir in den nächsten Jahren
Weichenkomponenten an Trafikverket, das schwedische Zentralamt für Verkehrswesen,
liefern. Hier ist ein Umsatzvolumen inklusive Optionen von mehr als 75 Mio.€ vereinbart
worden. In Italien, einem sehr wichtigen Markt für Vossloh, werden wir Weichenkomponenten
und -systeme für Hochgeschwindigkeitsstrecken im Umfang von 25 Mio.€ über die kommenden
zwei Jahre an die italienische Staatsbahn Rete Ferroviaria Italiana (RFI) liefern. Im ersten Halbjahr konnten wir den Konzernumsatz gegenüber dem ersten Halbjahr 2018
um 4,6 % auf 437,1 Mio.€ steigern. Das EBIT betrug bereinigt um negative Einmaleffekte
20,5 Mio.€. Im Vorjahr hatte das EBIT bei 22,8 Mio.€ gelegen. Die im ersten Halbjahr
2019 berücksichtigten ergebnisbelastenden Einmaleffekte betrugen 6,9 Mio.€ und betrafen
weitgehend Aufwendungen für Mitarbeiterfreisetzungen. Für das zweite Halbjahr werden
zusätzliche Ergebnisbelastungen aus diesem Baustein des Maßnahmenprogramms erwartet. Hinsichtlich des weiteren Bausteins, der Überprüfung unprofitabler beziehungsweise
unvorteilhafter Aktivitäten, sind diese weitgehend identifiziert, und wir befinden
uns aktuell in der vertieften Prüfung sämtlicher Optionen. Hier stehen insbesondere
weltweite Tätigkeiten unseres größten Geschäftsbereichs Customized Modules im Fokus.
Für ein wettbewerbsfähiges und attraktives Leistungsangebot benötigen wir durchweg
schlanke, effiziente Prozesse und wirtschaftlich sinnvolle Strukturen. Zu den wichtigen Ereignissen, über die wir Ihnen für den Halbjahreszeitraum berichten
wollen, gehört auch, dass wir im Juni eine Kapitalerhöhung durchgeführt haben und
somit das Eigenkapital von Vossloh stärken konnten. Dabei sind 1.596.743 neue, auf
den Inhaber lautende Stückaktien mittels eines beschleunigten Platzierungsverfahrens
ausgegeben worden. Die Nettoerlöse aus der Kapitalerhöhung dienen der Verbesserung
unserer finanziellen Flexibilität für zukünftiges Wachstum, gleichzeitig reduzieren
wir damit die Nettofinanzverbindlichkeiten. Die Kapitalerhöhung ergänzt das aufgesetzte
Maßnahmenprogramm. Vossloh ist intensiv unterwegs auf dem Weg zum Anbieter von digitalen Bahninfrastrukturleistungen,
der das vorhandene Portfolio bewährter Produkte mit digitalen Services intelligent
verknüpft. Mit hoher Geschwindigkeit erweitert Vossloh sehr fokussiert seine eigenen
Kernkompetenzen mit innovativer Sensorik- und Datenkompetenz und baut so seine führende
Position als bevorzugter Partner für Fahrbahnausrüstung und Infrastrukturinstandhaltung
nachhaltig weiter aus. Dieser Weg wird Zeit und Aufwand benötigen, aber wir haben ihn so konsequent eingeschlagen,
dass unsere Strukturen unter dem One-Vossloh-Dach jetzt schon darauf ausgerichtet
werden. Für das Ziel unserer Kunden, eine störungsfreie Bahninfrastruktur zu vertretbaren
Kosten und mit optimalen Lebenszyklen der Komponenten zu betreiben, setzen wir alle
unsere Ressourcen heute schon ein. Wir freuen uns sehr und fühlen uns bestärkt, wenn
Sie uns bei dieser Aufgabe begleiten. Ihr Andreas Busemann Vorsitzender des Vorstands, Vossloh AG Die Vossloh-KonzernstrukturDie drei Geschäftsbereiche - Core Components, Customized Modules und Lifecycle Solutions
- stellen die Säulen des Kerngeschäfts dar und werden nach den Grundprinzipien ihrer
Geschäftsmodelle - Produkt-, Projekt- und Dienstleistungsorientierung - gesteuert
und kontrolliert. Die Geschäftsbereiche arbeiten eng zusammen und treten am Markt
zunehmend einheitlich und abgestimmt als "One Vossloh" auf. Die Vossloh AG als operative
Managementholding nimmt dabei direkten Einfluss auf die operativen Einheiten. Der
Vorstand der Vossloh AG erwartet, dass mit Vossloh Locomotives das letzte verbliebene
Geschäftsfeld im Geschäftsbereich Transportation in den kommenden Wochen verkauft
werden wird. Daher werden im vorliegenden Zwischenbericht alle Vermögenswerte und
Schulden sowie die Erträge und Aufwendungen unverändert als nicht fortgeführt im Sinne
von IFRS 5 ausgewiesen. ![]() Core ComponentsDer Geschäftsbereich bündelt das Angebot des Konzerns an industriell gefertigten Serienprodukten,
die in hoher Stückzahl für Projekte der Bahninfrastruktur benötigt werden. Dies sind
derzeit die im Geschäftsfeld Fastening Systems entwickelten, produzierten und weltweit
vertriebenen Schienenbefestigungssysteme für sämtliche Einsatzbereiche sowie die Aktivitäten
von Vossloh Tie Technologies, dem führenden Hersteller von Betonschwellen in Nordamerika
und Australien. Customized ModulesDer Geschäftsbereich umfasst alle Leistungen des Konzerns rund um Herstellung, Einbau
und Wartung individualisierter Infrastrukturmodule. Vossloh stattet weltweit Schienennetze
mit Weichen sowie mit Steuerungs- und Kontrollelementen aus, installiert und wartet
sie. Das Anwendungsspektrum reicht von der Stadtbahn bis zur Hochgeschwindigkeitsstrecke.
Zum Geschäftsbereich gehört derzeit das Geschäftsfeld Switch Systems. Lifecycle SolutionsDer Geschäftsbereich konzentriert sich auf spezialisierte Dienstleistungen rund um
die Instandhaltung von Schienen und Weichen, die im Geschäftsfeld Rail Services zusammengefasst
sind. Dazu zählen insbesondere die Schienenpflege, die präventive Instandhaltung und
korrektive Bearbeitung von Schienen und Weichen, Schweißen sowie Schienen- und Weichenlogistik.
Die umfassenden Services ergänzen das Produktangebot von Core Components und Customized
Modules. Lifecycle Solutions soll weiter internationalisiert und das Angebot hochwertiger
Dienstleistungen im Bereich Betrieb und Wartung erweitert sowie über den gesamten
Lebenszyklus der Infrastruktur ausgeweitet werden. Die Vossloh-AktieWährend des ersten Halbjahres 2019 entwickelten sich die globalen Aktienmärkte positiv
und verzeichneten bis Ende Juni 2019 deutliche Kursgewinne. Die positive Entwicklung
an den Börsen wurde durch fortlaufend niedrige Leitzinsen und die expansive Notenbankpolitik,
insbesondere der EZB und der Fed, angetrieben. So schloss die EZB in ihrer verlängerten
Forward Guidance Zinserhöhungen bis Mitte 2020 aus und kündigte darüber hinaus mögliche
weitere Maßnahmen an, um die Konjunktur im Euro-Raum zu stützen. Zugleich kündigte
die Fed im Juni 2019 mögliche Schritte zur Unterstützung der US-Konjunktur an. Auch
das starke Wirtschaftswachstum im ersten Quartal in den USA und die weltweit niedrigen
Inflationswerte trugen zur starken Performance an den Aktienmärkten bei. Sorgen über
weitere Einschränkungen im Exportgeschäft, der weiter eskalierende Handelsstreit zwischen
den USA und China sowie die geopolitischen Spannungen im Mittleren Osten bleiben aber
bestehen. Auch der deutsche Kapitalmarkt verzeichnete im ersten Halbjahr einen deutlichen Aufwärtstrend.
Der DAX notierte zum Ende des Berichtszeitraums am 30. Juni 2019 bei 12.399 Punkten
und damit um 17,4 % höher als noch zu Jahresbeginn. Der MDAX zeigte im Berichtszeitraum
eine vergleichbare Entwicklung und lag am 30. Juni 2019 bei 25.620 Punkten, was einem
Zugewinn im Vergleich zum Jahresende 2018 von 18,7 % entspricht. Der SDAX legte mit
19,7 % am stärksten zu und notierte zum Handelsschluss am 30. Juni 2019 bei 11.378
Punkten. Kursentwicklung der Vossloh-Aktie 1. Januar - 30. Juni 2019![]() Die Aktie der Vossloh AG war am 2. Januar 2019 bei einem Stand von 41,90 € in den
Handel gestartet und erreichte am 3. April 2019 den im bisherigen Jahresverlauf höchsten
Stand bei 44,85 €. Ende April kam es zu einem fortlaufenden Abwärtstrend. Am 7. Juni
2019 erreichte die Vossloh-Aktie mit 31 € je Aktie ihren bisherigen Jahrestiefstwert.
Zum Ende des Berichtszeitraums am 30. Juni 2019 notierte die Vossloh-Aktie bei 32,30
€ und damit um 23,9 % unter dem Jahresendstand von 2018 (42,45 €). Das Handelsvolumen der Vossloh-Aktie lag im ersten Halbjahr 2019 bei rund 1,2 Mio.
Stück und damit unter dem Vorjahreswert von 2,7 Mio. Stück. Auf Basis von 124 Handelstagen
zwischen Januar und Juni 2019 ergibt sich ein durchschnittliches tägliches Handelsvolumen
in den ersten sechs Monaten 2019 von rund 9.700 Stück (Vorjahr: 21.400 Stück). Durch
die erfolgreiche Kapitalerhöhung im Juni 2019 stieg die Anzahl der im Umlauf befindlichen
Aktien auf 17.564.180. Darauf bezogen lag die Marktkapitalisierung am 30. Juni 2019
bei rund 567 Mio.€. Herr Heinz Hermann Thiele ist der größte Aktionär der Vossloh AG. Herr Thiele hält
gemäß WpHG-Meldung vom 25. Juni 2019 insgesamt 50,09 % des Grundkapitals der Vossloh
AG. Darüber hinaus sind der Vossloh AG folgende Aktionäre mit einem Stimmrechtsanteil
oberhalb der Meldeschwelle von 3 % bekannt: Franklin Mutual Advisers, LLC, Wilmington,
Delaware/USA, mit 5,05 %, LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH, Stuttgart,
mit 3,09 % sowie Lazard Frères Gestion SAS, Paris/Frankreich, mit 3,01 %. Die Bestände
dieser nach Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) gemeldeten Aktionäre werden gemäß der Definition
der Deutsche Börse AG nicht als Festbesitzanteil betrachtet und werden der frei verfügbaren
Marktkapitalisierung zugerechnet. Somit lag der frei handelbare Anteil am Grundkapital
der Vossloh AG Ende Juni 2019 bei 49,91% und die frei verfügbare Marktkapitalisierung
gemäß der Berechnungsmethode der Deutsche Börse AG bei rund 286 Mio.€. Mit den rückläufigen Werten für die frei verfügbare Marktkapitalisierung und den ebenfalls
rückläufigen Handelsvolumina wurden die Kriterien der Deutsche Börse AG zur Zugehörigkeit
der Vossloh-Aktie zum SDAX im Juni 2019 nicht mehr erfüllt. Seit dem 24. Juni 2019
gehört die Vossloh-Aktie diesem Index nicht mehr an. Nach der Amtsniederlegung von Herrn Dr.-Ing. Volker Kefer als Aufsichtsratsvorsitzender
der Vossloh AG am 4. März 2019 wurde Herr Ulrich M. Harnacke am 2. April 2019 zum
neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Herr Harnacke war zuvor stellvertretender
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Vossloh AG gewesen. Bei der Hauptversammlung der Vossloh AG am 22. Mai 2019 in Düsseldorf waren 71,05
% des Grundkapitals vertreten. Die Aktionäre billigten alle Tagesordnungspunkte. Mit
großer Mehrheit stimmten sie für die Ausschüttung einer Dividende von 1,00 € je dividendenberechtigte
Stückaktie. Nach der Amtsniederlegung des bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden bedurfte
es zudem der Bestellung einer Nachfolgerin/eines Nachfolgers. Die Aktionärsversammlung
folgte mit großer Mehrheit dem Vorschlag des Nominierungsaus-schusses des Aufsichtsrats,
Frau Dr. Sigrid Evelyn Nikutta als Nachfolgerin zu wählen. Darüber hinaus wurde Deloitte
als Abschlussprüfer für das Jahr 2019 gewählt. Am 18. Juni 2019 beschloss der Vorstand der Vossloh AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats
eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten
Kapitals der Gesellschaft. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde unter Ausschluss
der Bezugsrechte der Altaktionäre durch Ausgabe von 1.596.743 neuen Aktien gegen Bareinlage
um 10 % erhöht. Die Aktien wurden zu einem Platzierungspreis von je 30,70 € zugeteilt,
wodurch die Gesellschaft einen Bruttoemissionserlös von 49,0 Mio.€ erzielte. Mit den
Nettoerlösen aus der Kapitalerhöhung wurde die finanzielle Flexibilität für zukünftiges
Wachstum verbessert sowie die Nettofinanzverbindlichkeiten reduziert. Die Kapitalerhöhung
ergänzt das im April 2019 bereits beschlossene Maßnahmenprogramm zur Stärkung der
Eigenfinanzierungskraft und Profitabilität im Vossloh-Konzern. Insgesamt sechs Finanzanalysten verfolgten die Vossloh AG im ersten Halbjahr 2019
und publizierten Analysen und Kommentare zum Unternehmen. Davon empfahlen fünf, die
Aktie der Vossloh AG zu halten, ein Analyst gab die Empfehlung "Kauf". Der von den
Analysten als fair erachtete Aktienkurs für die Vossloh AG lag Ende Juni zwischen
36 € und 44 €, durchschnittlich bei rund 41 €. scroll
Weitere Informationen zum Unternehmen Vossloh und der Aktie der Vossloh AG erhalten
Sie auf der Internetseite www.vossloh.com. Dort erhalten Sie neben aktuellen Finanzberichten,
Präsentationen und Pressemeldungen auch Informationen zum Thema Creditor Relations.
Wenden Sie sich bei Fragen gern an uns. Wir sind für Sie jederzeit unter investor.relations@vossloh.com
oder telefonisch unter (02392) 52-609 erreichbar. Zwischenlagebericht des KonzernsGeschäftsentwicklung im KonzernVorbemerkungDer Vorstand der Vossloh AG hat am 23. April 2019 wesentliche Eckpunkte eines Maßnahmenprogramms
zur nachhaltigen Steigerung der Profitabilität sowie zur Erhöhung der Eigenfinanzierungskraft
und damit zu einer entsprechenden Reduktion der Nettofinanzverschuldung des Vossloh-Konzerns
beschlossen. Das Programm umfasst die fünf Bausteine Reduktion der Anzahl der Mitarbeiter,
unprofitable beziehungsweise unvorteilhafte Aktivitäten, nachhaltige Reduktion des
Working Capital, Fokussierung von Investitionen und Senkung von Gemeinkosten. Die
im Juni 2019 durchgeführte Kapitalerhöhung ergänzt das aufgesetzte Maßnahmenprogramm.
Im Zusammenhang damit hat der Vossloh-Konzern beschlossen, mit Beginn der Halbjahresberichterstattung
ein bereinigtes EBIT auszuweisen. Die Bereinigung umfasst ergebnisbelastende Einmaleffekte
des Maßnahmenprogramms. Diese werden aus heutiger Sicht insbesondere in den Bausteinen
Freisetzung der Mitarbeiter (Kosten für Freisetzung von Mitarbeitern) sowie unprofitable
beziehungsweise unvorteilhafte Aktivitäten erwartet. Bereinigungssachverhalte im Bereich
Reduktion der Anzahl der Mitarbeiter sind sämtliche Aufwendungen im Zusammenhang mit
der Freisetzung der Mitarbeiter, die sich im Wesentlichen aus Abfindungen (inklusive
ausstehender Monatsgehälter nach Freistellung), Aufwendungen für Transfergesellschaften
sowie zusätzlichen Kosten (zum Beispiel für Altersteilzeitregelungen oder Rechtsberatungskosten)
ergeben. Signifikante Ergebnisbelastungen können zudem aus dem Baustein unprofitable
beziehungsweise unvorteilhafte Aktivitäten nicht ausgeschlossen werden. Sie betreffen
insbesondere - aber nicht ausschließlich - den Geschäftsbereich Customized Modules.
Die Analyse sämtlicher unprofitabler beziehungsweise unvorteilhafter Aktivitäten ist
noch nicht abgeschlossen. In den anderen Bausteinen Working Capital, Investitionen
und Gemeinkosten werden hingegen keine signifikanten ergebnisbelastenden Einmaleffekte
erwartet. Weitere Erläuterungen finden sich auf Seite 31 f. in diesem Zwischenbericht. ErtragslageUmsatzerlöse im ersten Halbjahr über dem VorjahrDer Umsatz des Vossloh-Konzerns lag mit 247,1 Mio.€ im zweiten Quartal des Geschäftsjahres
2019 um 3,0 % über dem entsprechenden Vorjahreswert von 239,8 Mio.€. Im ersten Halbjahr
2019 betrug der Konzernumsatz 437,1 Mio.€ und übertraf somit das Vorjahresniveau von
418,1 Mio.€ um 4,6 %. Der wesentliche Grund war der höhere Umsatz im Geschäftsbereich
Core Components, der auch auf die Ende 2018 durchgeführte Akquisition von Austrak
Pty. Ltd. zurückzuführen war. Umsatzerlöse nach Regionenscroll
scroll
Im ersten Halbjahr 2019 waren in Europa Umsätze auf dem Niveau des Vorjahres zu verzeichnen.
Während die Umsätze in Westeuropa, vor allem aufgrund geringerer Umsätze in Großbritannien
und Frankreich im Geschäftsbereich Customized Modules, unter dem Vorjahr lagen, konnten
die Umsätze in Nordeuropa leicht gesteigert werden. Hierzu hat vor allem eine positive
Umsatzentwicklung in Norwegen, ebenfalls im Geschäftsbereich Customized Modules, beigetragen.
Auch in Südeuropa konnte das Umsatzniveau des Vorjahres übertroffen werden. Dies lag
hauptsächlich an Mehrumsätzen in der Türkei im Geschäftsfeld Fastening Systems. In
Osteuropa waren die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. So standen
unter anderem deutlich geringeren Umsätzen in Polen bei Customized Modules und Vossloh
Fastening Systems Mehrumsätze in Russland gegenüber, die ausschließlich auf das Geschäftsfeld
Fastening Systems zurückgingen. In der Region Amerika sind die Umsätze im ersten Halbjahr 2019 um 26,0 % gestiegen.
Dies ging weitgehend auf Mehrumsätze in Kanada und den USA im Geschäft mit Betonschwellen
und Schienenbefestigungen zurück. Auch in Chile war bei allerdings verhältnismäßig
geringen Erlösen eine positive Entwicklung im Weichengeschäft zu verzeichnen. Dagegen
lagen die Umsätze in Argentinien und Brasilien, ebenfalls im Wesentlichen im Geschäftsbereich
Customized Modules, unter den Vorjahreswerten. In Asien sind die Umsätze in den ersten sechs Monaten 2019 im Vorjahresvergleich um
12,3 % gesunken. Dies war insbesondere auf geringere Umsätze im Geschäftsfeld Fastening
Systems in China und Thailand zurückzuführen. Dagegen konnten deutliche Umsatzanstiege
in Israel und Indien, vor allem im Geschäftsbereich Customized Modules, erzielt werden. In Afrika waren im ersten Halbjahr 2019 erneut nur geringe Umsätze zu verzeichnen.
Sie lagen unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang betraf insbesondere das Weichengeschäft
in Guinea sowie das Geschäft mit Schienenbefestigungen im Senegal. In Australien haben sich die Umsätze im ersten Halbjahr 2019 nahezu verdoppelt. Sie
sind im Vorjahresvergleich um 92,3 % gestiegen. Der deutliche Umsatzanstieg ist auf
die bereits erwähnte Akquisition von Austrak im Geschäftsfeld Tie Technologies zurückzuführen. Vossloh-Konzernscroll
EBIT aufgrund von Einmaleffekten aus Maßnahmenprogramm deutlich unter dem Vorjahr, bereinigte EBIT-Marge bei 4,7 %Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) war im zweiten Quartal des Geschäftsjahres
2019 und somit auch im ersten Halbjahr 2019 deutlich geringer als im Vorjahr. Dies
war hauptsächlich auf negative Einmaleffekte im Zusammenhang mit dem im April 2019
beschlossenen Maßnahmenprogramm zur Steigerung der Profitabilität und der Eigenfinanzierungskraft
zurückzuführen. Im Vergleich zum Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung wurden
zur Ermittlung des bereinigten EBIT solche Ergebniseffekte eliminiert, die sich aus
den erwähnten Einmaleffekten für Personalfreisetzungen und im Zusammenhang mit der
Überprüfung unprofitabler beziehungsweise unvorteilhafter Aktivitäten ergeben. In
Summe betrugen die Sondereffekte 6,9 Mio.€, die fast ausschließlich für den Baustein
Mitarbeiterabbau angefallen sind. Die ausgewiesenen Einmaleffekte für den Mitarbeiterabbau
umfassen etwa ein Drittel der geplanten Mitarbeiterfreisetzungen. Das um diese Sondereffekte
bereinigte EBIT im ersten Halbjahr 2019 betrug 20,5 Mio.€. Die bereinigte EBIT-Marge
- das Verhältnis von bereinigtem EBIT zum Umsatz - lag bei 4,7 %. Die Sondereffekte
lassen sich den einzelnen Geschäftsbereichen wie folgt zuordnen: Vossloh-Konzern - Überleitung vom EBIT zum bereinigten EBIT im ersten Halbjahr 2019scroll
Das Nettozinsergebnis in der ersten Jahreshälfte 2019 war mit -11,0 Mio.€ deutlich
niedriger als im Vorjahr mit -6,5 Mio.€. Ursächlich war ein deutlicher Anstieg der
Zinsaufwendungen im ersten Halbjahr 2019 bei nahezu unveränderten Zinserträgen. Die
höheren Zinsaufwendungen waren vor allem auf höhere Währungsumrechnungsverluste im
Zusammenhang mit Finanzierungsaktivitäten, aber auch auf die erstmalige Anwendung
des IFRS 16 zurückzuführen. Infolge des geringeren EBIT und des geringeren Nettozinsergebnisses
lag auch das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) unter dem Vorjahr. Ergebnis je Aktie aufgrund negativen Ergebnisses aus nicht fortgeführten Aktivitäten und Einmaleffekten deutlich negativIm ersten Halbjahr 2019 betrug der Steueraufwand 1,0 Mio.€. Das Ergebnis aus nicht
fortgeführten Aktivitäten lag signifikant unter dem Wert des Vorjahres. Während im
Vorjahr noch ein positiver Wert in Höhe von 2,0 Mio.€ erzielt worden war, ergab sich
im ersten Halbjahr 2019 ein negativer Wert in Höhe von 25,0 Mio.€. Diese Entwicklung
im zur Veräußerung stehenden Geschäftsbereich Transportation ist zum einen auf vorgenommene
Wertminderungen angesichts aktueller Kaufpreiserwartungen zurückzuführen. Zum anderen
wird die Geschäftsentwicklung durch eine geringere Anzahl ausgelieferter Lokomotiven
sowie anhaltend hohe Aufwendungen in der Produktion und in produktionsnahen Bereichen
belastet. Somit war auch das Konzernergebnis negativ. Das den Anteilseignern der Vossloh
AG zuzurechnende Konzernergebnis lag mit -25,4 Mio.€ ebenfalls deutlich unter dem
Vorjahreswert von 8,5 Mio.€. Die durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien
erhöhte sich von 15.967.437 Stück im Vorjahreshalbjahr auf 16.020.368 Stück. Das Ergebnis
je Aktie lag somit im ersten Halbjahr 2019 bei -1,58 € (Vorjahr: 0,53 €). Vossloh-Konzern - Wertmanagementscroll
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Capital Employed = Working Capital zuzüglich Anlagevermögen Wertbeitrag unter dem Vorjahr, auch durch negative Einmaleffekte belastetDer Return on Capital Employed (ROCE) sank aufgrund des geringeren EBIT und des deutlich
höheren durchschnittlichen Capital Employed in den ersten sechs Monaten 2019 im Vergleich
zum Vorjahr. Das durchschnittliche Capital Employed ist vor allem aufgrund der Ende
2018 durchgeführten Akquisitionen von Austrak und dem Schienenfräsgeschäft von STRABAG
sowie der Erstanwendung des IFRS 16 deutlich höher im Vergleich zum Vorjahr. Der Wertbeitrag
der ersten Jahreshälfte 2019 war aufgrund des geringeren EBIT und infolge des gestiegenen
Capital Employed negativ. Der Wertbeitrag im zweiten Quartal war ausschließlich aufgrund
der Einmaleffekte aus dem Maßnahmenprogramm negativ. Zur Berechnung der Kapitalkosten
wurde wie im letzten Jahr ein WACC - die gewichteten Kapitalkosten der Eigen- und
Fremdkapitalgeber - von 7,5 % herangezogen. Vossloh-Geschäftsbereiche - Auftragseingang und Auftragsbestandscroll
Book-to-Bill bei 1,3, Auftragsbestand um 33,7 % gestiegenDie Auftragseingänge auf Konzernebene waren im ersten Halbjahr 2019 deutlich höher
als im Vorjahr. Insgesamt übertrafen die Auftragseingänge das Vorjahresniveau um 18,6
%. Die Book-to-Bill-Kennzahl, das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz, betrug
1,3 (Vorjahr: 1,15). Insbesondere im Geschäftsbereich Core Components konnten signifikant
höhere Auftragseingänge erzielt werden - für den Anstieg war hauptsächlich das Geschäftsfeld
Tie Technologies verantwortlich. Zudem waren auch die Auftragseingänge in den anderen
beiden Geschäftsbereichen Customized Modules und Lifecycle Solutions deutlich höher
als im Vorjahr. Der Auftragsbestand übertraf insgesamt das Vorjahr um 33,7 %. Zum
Anstieg haben die beiden Geschäftsbereiche Core Components und Customized Modules
beigetragen. Vermögens- und FinanzlageEigenkapital höher als im VorjahrDas Eigenkapital zum 30. Juni 2019 ist im Vergleich zum Jahresende 2018 leicht um
1,6 % gestiegen. Hierfür war die im zweiten Quartal 2019 durchgeführte Kapitalerhöhung
verantwortlich. Die Nettoemissionserlöse aus der Kapitalerhöhung betrugen 48,3 Mio.€.
Dagegen wirkten das negative Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2019 sowie die Dividendenzahlung
von rund 16 Mio.€ (1,00 € je Aktie) an die Anteilseigner der Vossloh AG mindernd auf
das Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote lag trotz des höheren Eigenkapitals unter
dem Wert zum 30. Juni 2018. Dies war insbesondere auf die Bilanzverlängerung infolge
der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 in diesem Jahr zurückzuführen. Vossloh-Konzernscroll
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Free Cashflow = Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit abzüglich der Investitionen
in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie Investitionen in Beteiligungen
an at-equity einbezogenen Unternehmen und zuzüglich Einzahlungen aus Gewinnausschüttungen
oder dem Verkauf von at-equity einbezogenen Unternehmen Das Working Capital lag zum 30. Juni 2019 um 6,6 % über dem Wert Ende Juni 2018. Somit
war auch beim durchschnittlichen Working Capital im ersten Halbjahr 2019 ein Anstieg
zu verzeichnen. Dies war insbesondere auf das im ersten Quartal stark gestiegene Working
Capital zurückzuführen (31. März 2019: 259,9 Mio.€), was im zweiten Quartal signifikant
reduziert werden konnte. Der Rückgang im zweiten Quartal ist im Wesentlichen auf erste
Erfolge aus der Umsetzung des Bausteins Reduzierung des Working Capital des Maßnahmenprogramms
zurückzuführen. Aufgrund des deutlich höheren durchschnittlichen Working Capital war
die durchschnittliche Working-Capital-Intensität trotz der gestiegenen Umsätze etwas
höher als im Vorjahr. Das Capital Employed zum Halbjahresstichtag lag deutlich über
dem vergleichbaren Vorjahresstichtag. Neben dem höheren Working Capital waren vor
allem die Ende 2018 durchgeführten Akquisitionen von Austrak und dem Schienenfräsgeschäft
von STRABAG sowie die Erstanwendung des IFRS 16 für den Anstieg verantwortlich. Dies
waren auch die Gründe für den Anstieg des durchschnittlichen Capital Employed im ersten
Halbjahr 2019 gegenüber dem 31. Dezember 2018. Die Nettofinanzschuld des Vossloh-Konzerns lag bereinigt um die Effekte aus der Erstanwendung
des IFRS 16 auf dem Niveau zum Jahresende 2018. Während die Dividendenzahlung an die
Anteilseigner der Vossloh AG, die Zinszahlungen sowie der negative Free Cashflow erhöhend
auf die Nettofinanzschuld wirkten, hatten die Zuflüsse aus der Kapitalerhöhung einen
reduzierenden Effekt. Investitionenscroll
Investitionen im ersten Halbjahr 2019 auf dem Niveau des VorjahresIm ersten Halbjahr 2019 lagen die Investitionen im Vossloh-Konzern auf dem Niveau
des Vorjahres. Im Geschäftsbereich Core Components sind die Investitionen deutlich
angestiegen. Vor allem im Geschäftsfeld Tie Technologies waren die Investitionen höher,
was hauptsächlich mit dem Abschluss des Baus des neuen Betonschwellenwerks in Kanada
zusammenhängt. Aber auch im Geschäftsfeld Fastening Systems stiegen die Investitionen.
Im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions waren die Investitionen im ersten Halbjahr
2019 nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr. Die größte Einzelinvestition in
diesem Geschäftsbereich betraf den Kauf von Schienentransportwagen. Dagegen sind im
Geschäftsbereich Customized Modules die Investitionen zurückgegangen. Im Vorjahr waren
hohe Investitionen für die Modernisierung des Produktionsstandorts für Manganherzen
in Outreau getätigt worden. Geschäftsentwicklung Core ComponentsHoher Auftragsbestand bei Core ComponentsIm zweiten Quartal des Jahres 2019 summierten sich die Auftragseingänge im Geschäftsbereich
Core Components auf 153,2 Mio.€ und lagen damit über dem Vorjahreswert von 138,7 Mio.€.
Damit ergaben sich für das erste Halbjahr 2019 Auftragseingänge in Höhe von 243,9
Mio.€ nach 181,6 Mio.€ im Vorjahr. Der Anstieg ist auf das Geschäftsfeld Tie Technologies
zurückzuführen. Der Auftragsbestand des Geschäftsbereichs Core Components übertraf
den Vorjahreswert von 177,2 Mio.€ deutlich um 78,6 %. Er betrug am 30. Juni 2019 316,5
Mio.€. Der Auftragseingang des Geschäftsfelds Fastening Systems lag im zweiten Quartal 2019
mit 91,1 Mio.€ unter dem starken Vorjahreswert von 113,3 Mio.€. Dennoch lagen die
Auftragseingänge im gesamten ersten Halbjahr 2019 mit 152,4 Mio.€ im Vergleich zu
148,6 Mio.€ im Vorjahr dank des guten ersten Quartals knapp über dem Vorjahr. Getrieben
wurde diese Entwicklung durch erhaltene Aufträge aus China - so zum Beispiel der Großauftrag
für die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Hangzhou nach Taizhou -, die geringere Auftragsvolumina
aus Italien und der Türkei überkompensieren konnten. Der Auftragsbestand des Geschäftsfelds
Fastening Systems lag am 30. Juni 2019 bei 234,2 Mio.€ (Vorjahr: 138,2 Mio.€). Im Geschäftsfeld Tie Technologies konnten im zweiten Quartal Auftragseingänge im Wert
von 62,5 Mio.€ erzielt werden. Gegenüber 26,3 Mio.€ im gleichen Zeitraum des Vorjahres
war dies eine deutliche Steigerung in Höhe von 36,2 Mio.€. Die Auftragseingänge der
ersten sechs Monate 2019 betrugen 94,5 Mio.€ und lagen damit deutlich über dem Vorjahreswert
von 33,9 Mio.€. Dies lag im Wesentlichen an der seit Dezember 2018 konsolidierten
neuen Konzerngesellschaft Austrak. Hier kann vor allem der gewonnene Großauftrag für
Betonschwellen von Rio Tinto genannt werden. Aber auch die Auftragseingänge in Nordamerika
entwickelten sich positiv. Der Auftragsbestand zum Ende des ersten Halbjahres 2019
belief sich auf 84,1 Mio.€ (Vorjahr: 39,0 Mio.€). Core Componentsscroll
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Annualisiert Der Umsatz im Geschäftsbereich Core Components ist im Vergleich zum Vorjahr in den
ersten sechs Monaten 2019 um 16,9 % gestiegen. Diese Entwicklung war in erster Linie
auf das Geschäftsfeld Tie Technologies zurückzuführen. Die Umsätze des zweiten Quartals 2019 im Geschäftsfeld Fastening Systems lagen mit
63,3 Mio.€ leicht um 5,9 % unter denen des Vorjahresquartals mit 67,3 Mio.€. In Summe
ergaben sich für das erste Halbjahr 2019 Umsätze in Höhe von 109,3 Mio.€ (Vorjahr:
110,6 Mio.€). Geringere Umsätze in China wurden durch ein stärkeres Geschäft in den
USA sowie Russland nahezu kompensiert. Das Geschäftsfeld Tie Technologies erzielte im zweiten Quartal 2019 Umsatzerlöse in
Höhe von 32,5 Mio.€ (Vorjahr: 16,0 Mio.€). Der Umsatz im ersten Halbjahr 2019 betrug
damit 61,0 Mio.€ und war entsprechend deutlich stärker als im Vorjahr mit 31,1 Mio.€.
Während ein wesentlicher Teil auf die australische Gesellschaft Austrak entfiel, stiegen
auch die Umsätze in Kanada und den USA an. Im zweiten Quartal des Jahres 2019 summierten sich die Auftragseingänge im Geschäftsbereich
Core Components auf 153,2 Mio.€ und lagen damit über dem Vorjahreswert von 138,7 Mio.€.
Damit ergaben sich für das erste Halbjahr 2019 Auftragseingänge in Höhe von 243,9
Mio.€ nach 181,6 Mio.€ im Vorjahr. Der Anstieg ist auf das Geschäftsfeld Tie Technologies
zurückzuführen. Der Auftragsbestand des Geschäftsbereichs Core Components übertraf
den Vorjahreswert von 177,2 Mio.€ deutlich um 78,6 %. Er betrug am 30. Juni 2019 316,5
Mio.€. EBIT im Geschäftsbereich Core Components spürbar über dem VorjahrDas EBIT im Geschäftsbereich Core Components lag im ersten Halbjahr 2019 um 2,3 Mio.€
über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Bereinigt um ergebnisbelastende Einmaleffekte
aus dem Maßnahmenprogramm in Höhe von 0,8 Mio.€, betrug die EBIT-Steigerung im Vergleich
zum Vorjahr 3,1 Mio.€. Der ROCE im Geschäftsbereich Core Components verringerte sich in den ersten sechs
Monaten 2019 trotz des höheren Ergebnisses, da das durchschnittliche Capital Employed
über dem Vorjahreswert lag - dies im Wesentlichen getrieben durch das gestiegene durchschnittliche
Working Capital sowie ein höheres Anlagevermögen nach dem Erwerb von Austrak. Der
Wertbeitrag des Geschäftsbereichs hat sich hingegen im ersten Halbjahr 2019 leicht
um 0,2 Mio.€ im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Das Geschäftsfeld Fastening Systems konnte mit 10,2 Mio.€ den Wertbeitrag des Vorjahres
von 11,0 Mio.€ im ersten Halbjahr 2019 nicht ganz erreichen. Der Wertbeitrag des Geschäftsfelds
Tie Technologies lag bei -2,1 Mio.€ (Vorjahr: -3,1 Mio.€). Core Componentsscroll
Geschäftsentwicklung Customized ModulesAuftragsbestand deutlich über dem VorjahrDie Auftragseingänge im Geschäftsbereich Customized Modules lagen im zweiten Quartal
2019 mit 113,4 Mio.€ über dem Vorjahreswert von 104,1 Mio.€. Insgesamt lagen die Auftragseingänge
im ersten Halbjahr 2019 mit 273,4 Mio.€ insbesondere dank des starken ersten Quartals
deutlich über dem Vorjahreswert von 247,8 Mio.€. Der Auftragsbestand am 30. Juni 2019
betrug 387,4 Mio.€, was einem signifikanten Anstieg um 13,8 % gegenüber dem Vorjahreswert
von 340,4 Mio.€ entspricht. Customized Modulesscroll
1
Annualisiert Die Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs Customized Modules lagen im zweiten Quartal
2019 leicht um 2,3 % über dem Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2019 blieben die Umsätze
geringfügig um 2,4 Mio.€ unter dem Vorjahr. Mehrumsätze in Indien und Kanada konnten
Rückgänge in Polen, Großbritannien und Frankreich nicht ganz kompensieren. EBIT bei Customized Modules unter dem VorjahrDas EBIT des Geschäftsbereichs Customized Modules lag nach den ersten sechs Monaten
2019 um 6,6 Mio.€ unter dem Vorjahreswert. Dabei war das Ergebnis im ersten Halbjahr
2019 durch Einmaleffekte aus dem Maßnahmenprogramm in Höhe von 1,7 Mio.€ belastet.
Das um Einmaleffekte aus dem Maßnahmenprogramm bereinigte EBIT lag somit um 4,9 Mio.€
unter dem Vorjahreswert. Wesentlich geringere Ergebnisbeiträge kamen aus Großbritannien,
den USA, Polen und Finnland. Höhere Ergebnisbeiträge waren in Schweden zu verzeichnen. Der ROCE des Geschäftsbereichs Customized Modules ist im ersten Halbjahr 2019 gegenüber
dem Vorjahr aufgrund des niedrigeren und zudem durch Sondereffekte belasteten EBIT
gesunken. Des Weiteren stieg das durchschnittliche Capital Employed an, unter anderem
aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 16. Der Wertbeitrag verringerte sich um
7,9 Mio.€. Das durchschnittliche Working Capital stieg im ersten Halbjahr 2019 im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht an, somit auch die durchschnittliche Working-Capital-Intensität. Customized Modulesscroll
Geschäftsentwicklung Lifecycle SolutionsAuftragseingang bei Lifecycle Solutions im ersten Halbjahr 2019 über dem VorjahrDer Geschäftsbereich Lifecycle Solutions konnte im zweiten Quartal 2019 Auftragseingänge
in Höhe von 24,3 Mio.€ verzeichnen und lag damit unter dem Vorjahreswert von 27,5
Mio.€. In Summe ergaben sich für das erste Halbjahr 2019 Auftragseingänge von 60,7
Mio.€ (Vorjahr: 53,1 Mio.€). Die Steigerung kam im Wesentlichen aus Deutschland und
den Niederlanden, die einen Rückgang in Dänemark überkompensierte. Zum 30. Juni 2019
belief sich der Auftragsbestand des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions auf 24,7
Mio.€ (Vorjahr: 29,1 Mio.€). Lifecycle Solutionsscroll
1
Annualisiert Umsatzsteigerung im ersten Halbjahr um 5,9 % gegenüber dem Vorjahr durch Fräsgeschäft getriebenIm zweiten Quartal 2019 lagen die Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions
marginal unter dem Vorjahreswert. Im ersten Halbjahr 2019 konnten um 2,7 Mio.€ höhere
Umsätze im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 erzielt werden. Umsatzsteigerungen konnten
im Wesentlichen im Bereich Fräsen, der nach der Übernahme des Fräsgeschäfts der STRABAG
ausgebaut worden war, realisiert werden. Der Internationa-lisierungsgrad der Aktivitäten
des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions lag, gemessen am Umsatzanteil außerhalb
Deutschlands, bei 45,0 % und damit leicht unter dem Vorjahreswert von 46,1 %. Das EBIT des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions war durch Einmaleffekte aus dem
Maßnahmenprogramm in Höhe von 3,4 Mio.€ belastet. Das um Einmaleffekte aus dem Maßnahmenprogramm
bereinigte EBIT betrug 1,5 Mio.€ und lag somit um 1,6 Mio.€ unter dem EBIT des ersten
Halbjahres 2018. Hier schlugen sich insbesondere geringere Ergebnisbeiträge aus Fahrzeugverkäufen
nieder. Aufgrund des geringeren und zudem durch Sondereffekte belasteten EBIT und eines starken
Anstiegs des durchschnittlichen Capital Employed nach der Übernahme des STRABAG-Fräsgeschäfts
und der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 lag sowohl der ROCE als auch der Wertbeitrag
deutlich unter dem Vorjahresniveau. Zudem lag das durchschnittliche Working Capital
über dem Vergleichswert des Vorjahres, entsprechend stieg die durchschnittliche Working-Capital-Intensität
an. Lifecycle Solutionsscroll
Forschung & EntwicklungEin wesentlicher Teil der Forschung & Entwicklung findet im Vossloh-Konzern im Rahmen
einzelner Aufträge statt. Die entstehenden Kosten werden dementsprechend unter den
Herstellungskosten erfasst und nicht unter dem Posten Forschung & Entwicklung (F&E).
Somit werden im Vossloh-Konzern vergleichsweise niedrige F&E-Aufwendungen ausgewiesen,
auch wenn die im Rahmen von Projekten betriebenen Entwicklungsleistungen deutlich
höher sind. In den ersten sechs Monaten 2019 summierten sich die Aufwendungen für Forschung &
Entwicklung im Vossloh-Konzern auf insgesamt 5,2 Mio.€ im Vergleich zu 5,3 Mio.€ im
Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem leichten Rückgang von insgesamt 2,6 %. Die
Aufwendungen des zur Veräußerung gestellten Geschäftsfelds Locomotives sind in den
erfassten Werten nicht mehr berücksichtigt. Im Geschäftsbereich Core Components beliefen sich die Aufwendungen für Forschung &
Entwicklung im ersten Halbjahr 2019 auf 1,9 Mio.€ im Vergleich zu 2,0 Mio.€ im ersten
Halbjahr des Vorjahres. Auf den Geschäftsbereich Customized Modules entfielen im Zeitraum
Januar bis Juni 2019 1,8 Mio.€ Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (Vorjahr:
2,0 Mio.€). Der Geschäftsbereich Lifecycle Solutions wies im aktuellen Berichtszeitraum
gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegene Aufwendungen in Höhe von 1,5 Mio.€ aus (Vorjahr:
1,3 Mio.€). Zusätzlich zu den im Aufwand erfassten Forschungs- und Entwicklungskosten wurden im
ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres Ausgaben für Entwicklungsleistungen
in Höhe von 0,5 Mio.€ aktiviert (Vorjahr: 0,7 Mio.€). Sie betrafen, wie bereits im
Vorjahr, ausschließlich den Geschäftsbereich Lifecycle Solutions. Mitarbeiter13.910 Mitarbeiter Ende Juni 2019 im Vossloh-Konzern tätigOhne Berücksichtigung des zur Veräußerung gestellten Geschäftsfelds Locomotives waren
im VosslohKonzern zum 30. Juni 2019 weltweit insgesamt 3.910 Mitarbeiter beschäftigt.
Damit ist die Mitarbeiterzahl in den vergangenen zwölf Monaten von 3.778 um 132 beziehungsweise
3,5 % gestiegen. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen durch die Akquisitionen der australischen
Gesellschaft Austrak sowie des Fräsgeschäfts der STRABAG Rail GmbH bedingt. Mitarbeiterscroll
Der Geschäftsbereich Core Components wies zum Halbjahresstichtag 2019 eine im Vergleich
zum Vorjahr um 94 Personen höhere Beschäftigtenzahl aus. Im Geschäftsfeld Fastening
Systems waren am 30. Juni 2019 mit 554 Mitarbeitern gegenüber dem Vorjahr insgesamt
24 Personen weniger beschäftigt (30. Juni 2018: 578 Mitarbeiter). Dagegen ist die
Mitarbeiterzahl bei Vossloh Tie Technologies, dem zweiten Geschäftsfeld des Geschäftsbereichs
Core Components, innerhalb der letzten zwölf Monate um 118 auf 335 Beschäftigte gestiegen
(30. Juni 2018: 217 Mitarbeiter), auch bedingt durch den Neuerwerb von Austrak (63
Beschäftigte). Im Geschäftsbereich Customized Modules reduzierte sich der Personalbestand
leicht von 2.422 Mitarbeitern am 30. Juni 2018 auf 2.390 Beschäftigte zum Ende des
ersten Halbjahres 2019. Dem Geschäftsbereich Lifecycle Solutions gehörten Ende Juni
2019 insgesamt 567 Mitarbeiter an und damit 67 mehr als zum Vorjahresstichtag (500
Mitarbeiter). Die Übernahme des Fräsgeschäfts der STRABAG inklusive der übernommenen
Mitarbeiter gab hier den wesentlichen Ausschlag. Infolge des Maßnahmenprogramms wird eine signifikante Absenkung der Mitarbeiterzahlen
im zweiten Halbjahr erwartet. Rückstellungen für Personalmaßnahmen sind zum Teil bereits
zum 30. Juni 2019 gebildet worden, aber die Mitarbeiter haben das Unternehmen in vielen
Fällen noch nicht verlassen und sind somit noch in den Stichtagszahlen enthalten. Anteil im Ausland beschäftigter Mitarbeiter bei 76,9 %Ende Juni 2019 waren im Vossloh-Konzern insgesamt 3.006 Mitarbeiter außerhalb Deutschlands
beschäftigt Dies entspricht einer Zunahme von 105 seit dem 30. Juni 2018 mit damals
2.901 Beschäftigten. Die Anzahl der im Inland tätigen Mitarbeiter lag zum Halbjahresstichtag
2019 bei 904 Personen (30. Juni 2018: 877 Beschäftigte). Damit lag der Anteil der
im Ausland tätigen Mitarbeiter zum Stichtag des ersten Halbjahres 2019 bei unverändert
rund 77 %. Prognose, Chancen und RisikenWesentliche Risiken und Chancen für die voraussichtliche Entwicklung des Vossloh-Konzerns
sind im Konzernlagebericht zum Geschäftsjahr 2018 beschrieben. Im Rahmen der vorgenommenen
fortlaufenden systematischen Erfassung und Steuerung von Risiken durch das Risikomanagement
des Konzerns sind weiterhin keine Risiken erkennbar, die für sich genommen oder in
ihrer Gesamtheit eine Bestandsgefährdung für den Vossloh-Konzern bedeuten könnten. Am 23. April 2019 hat der Vorstand der Vossloh AG wesentliche Eckpunkte eines Maßnahmenprogramms
zur nachhaltigen Steigerung der Profitabilität sowie zur Erhöhung der Eigenfinanzierungskraft
und damit einer entsprechenden Reduktion der Nettofinanzverschuldung des Vossloh-Konzerns
beschlossen (siehe hierzu die weiteren Ausführungen im Erläuterungsbericht auf Seite
31 f.). Ergebnisbelastende Einmaleffekte mit Ausnahme der im Ist-Abschluss ausgewiesenen
Effekte lassen sich gegenwärtig für das Gesamtjahr 2019 noch nicht abschließend quantifizieren.
Der EBIT-Ausblick des Vossloh-Konzerns basiert auf einem bereinigten EBIT vor ergebnisbelastenden
Einmaleffekten des Maßnahmenprogramms. Die detaillierte Prognose für das Geschäftsjahr 2019 und eine erste Einschätzung für
das Geschäftsjahr 2020 wurden mit dem Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2018
am 28. März 2019 veröffentlicht (siehe Geschäftsbericht 2018 ab Seite 92). Vossloh
erwartet auf Basis des aktuellen Kenntnisstands Umsätze zwischen 900 Mio.€ und 1 Mrd.€
für 2019. Im Geschäftsbereich Core Components prognostiziert Vossloh deutlich höhere
Umsätze als 2018. Dies ist insbesondere auf den Erwerb der australischen Gesellschaft
Austrak im Geschäftsfeld Tie Technologies zurückzuführen; aber auch im Geschäftsfeld
Fastening Systems werden höhere Umsätze erwartet. Daneben werden auch in den Geschäftsbereichen
Customized Modules und Lifecycle Solutions höhere Umsätze prognostiziert. Der Umsatzanstieg
im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions ist primär bedingt durch den Erwerb des Schienenfräsgeschäfts
der STRABAG Rail GmbH. Vossloh rechnet für das operative Geschäft mit einem bereinigten EBIT vor ergebniswirksamen
Einmaleffekten aus dem Maßnahmenprogramm zwischen 50 Mio.€ und 60 Mio.€, das damit
etwa auf Vorjahresniveau erwartet wird. In den Geschäftsbereichen Core Components
und Customized Modules wird gegenwärtig mit einem höheren bereinigten EBIT als dem
im Jahr 2018 berichteten EBIT gerechnet. Für den Geschäftsbereich Lifecycle Solutions
erwartet Vossloh ausschließlich aufgrund des Wegfalls des positiven Einmaleffekts
im Zusammenhang mit der Akquisition des Fräsgeschäfts von STRABAG 2018 ein geringeres
bereinigtes EBIT im Vergleich zum berichteten EBIT des Vorjahres. Es wird erwartet,
dass das in der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2019 ausgewiesene
EBIT für den Vossloh-Konzern aufgrund der erwähnten Einmaleffekte aus dem Maßnahmenprogramm
deutlich geringer als im Vorjahr ausfällt. Die ursprüngliche Einschätzung für das Geschäftsjahr 2020 bleibt unverändert bestehen.
Vossloh erwartet aus heutiger Sicht Konzernumsätze zwischen 950 Mio.€ und 1,05 Mrd.€
und ein EBIT zwischen 65 Mio.€ und 80 Mio.€. Eine Bereinigung des EBIT soll nur für
2019 vorgenommen werden. Die erwartete Umsatz- und EBIT-Verbesserung im Jahr 2020
ist vor allem getragen durch den hohen Auftragsbestand im Geschäft mit Schienenbefestigungen
in China. Der Wertbeitrag für 2019 wird infolge der ergebnisbelastenden Einmaleffekte des Maßnahmenprogramms
sowie der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 spürbar unter dem Vorjahreswert liegen.
Eine Bereinigung des Wertbeitrags erfolgt nicht. Eine Prognose der durchschnittlichen
Mitarbeiterzahl für das Geschäftsjahr 2019 lässt sich aufgrund der zeitlich noch nicht
präzise vorhersagbaren sowie noch nicht quantifizierbaren Effekte des Maßnahmenprogramms
nicht zuverlässig stellen. Ursprünglich war Vossloh von einem Anstieg der durchschnittlichen
Mitarbeiterzahl im mittleren einstelligen Prozentbereich ausgegangen. Zum 31. Dezember
2019 wird eine deutlich geringere Anzahl der Mitarbeiter im Vossloh-Konzern gegenüber
dem Jahresende 2018 erwartet. Verkürzter Zwischenabschluss des Vossloh-Konzerns zum 30. Juni 2019
Gewinn- und Verlustrechnungscroll
Gesamtergebnisrechnungscroll
Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2019scroll
BilanzAktivascroll
Passivascroll
Eigenkapitalveränderungsrechnungscroll
scroll
Erläuterungsbericht: ausgewählte AnhangsangabenUnternehmensinformationDie Vossloh AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit Sitz in Werdohl, Deutschland.
Die Gesellschaft wird im Handelsregister des Amtsgerichts Iserlohn unter HRB 5292
geführt. Die Herstellung und der Vertrieb von Bahninfrastruktur sowie die Erbringung
von Dienstleistungen rund um die Schiene (Logistik, Schweißen, präventive Pflege)
bilden die wesentlichen Geschäftsaktivitäten der Vossloh-Gruppe. Grundsätze der RechnungslegungDer Zwischenabschluss des Vossloh-Konzerns zum 30. Juni 2019 wurde in Übereinstimmung
mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden
sind, erstellt. Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2019 wird IFRS 16 Leasing angewendet.
Weitere erstmalig anzuwendende IFRS beziehungsweise Interpretationen hatten keinen
wesentlichen Einfluss auf den Zwischenabschluss. Hierzu gehören die Änderungen an
IFRS 3, IFRS 11, IAS 12 sowie IAS 23 aus dem Annual Improvements Project 2015-2017,
Änderungen an IFRS 9, IAS 19 und IAS 28 sowie IFRIC 23. Hiervon abgesehen entsprechen die bei der Erstellung des Zwischenberichts angewandten
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden denen des Konzernabschlusses zum 31. Dezember
2018 unter Berücksichtigung des International Accounting Standard (IAS) 34 "Zwischenberichterstattung"
sowie des Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) 16 "Halbjahresfinanzberichterstattung".
Aus der Erstanwendung des IFRS 9 im Vorjahr resultierte ein Nachlaufeffekt, der sich
in unwesentlichem Ausmaß in der Bilanz zum 30. Juni 2018 niederschlug. Die Erstellung des Zwischenberichts erfordert vonseiten des Managements eine Reihe
von Annahmen und Schätzungen. Hierdurch kann es zu Abweichungen zwischen den im Zwischenbericht
ausgewiesenen Werten und den tatsächlichen Werten kommen. Die Geschäftsaktivitäten des Vossloh-Konzerns unterliegen in gewissem Ausmaß saisonalen
Effekten. So zeigt das zweite Quartal üblicherweise einen stärkeren Geschäftsverlauf
als das erste. Der Berechnung der Ertragsteuern liegt für inländische Gesellschaften
ein Steuersatz von 31,88 % zugrunde. Die Berechnung der Ertragsteuern bei ausländischen
Gesellschaften basiert auf den jeweiligen nationalen Steuersätzen. Erstmalige Anwendung von IFRS 16Seit dem 1. Januar 2019 wird der neue Standard IFRS 16 angewendet. Zentraler Punkt
des Standards ist die Änderung der Bilanzierung von Leasingverträgen durch den Leasingnehmer.
Bis auf gewisse Ausnahmen werden die durch einen Leasingvertrag geregelten Nutzungsrechte
in der Bilanz aktiviert, während die hierdurch begründete Verpflichtung zur Zahlung
der Leasingraten passiviert wird. Die Bilanzierung durch den Leasinggeber hat sich
gegenüber der bisherigen Regelung im IAS 17 nicht wesentlich geändert. Die Zugangsbewertung der zu bilanzierenden Nutzungsrechte beziehungsweise der Verpflichtung
erfolgt durch Abzinsung der erwarteten Leasingzahlungen unter Verwendung entweder
des im Vertrag enthaltenen Zinssatzes oder des Grenzfinanzierungssatzes, der im Fall
von Vossloh durch die jeweils zum Zeitpunkt der Bewertung relevanten Bedingungen auf
Basis der revolvierenden Kreditlinie aus dem 2017 vereinbarten Kreditvertrag gegeben
ist. Bei der Festlegung der zu berücksichtigenden Laufzeit werden neben der unkündbaren
Grundmietzeit bestehende Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen des Leasingnehmers
einbezogen, sofern die jeweilige Inanspruchnahme der Optionen gemäß der Einschätzung
der jeweiligen Konzerngesellschaften sinnvollerweise zu erwarten ist. Die Folgebewertung der Nutzungsrechte ergibt sich durch die lineare Abschreibung des
Zugangswerts über die unterstellte Laufzeit der Leasingvereinbarung oder über die
betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, soweit aufgrund der vertraglichen Regelung ein
Eigentumsübergang sicher oder zu erwarten ist. Die Leasingverpflichtung wird gemäß
der Effektivzinsmethode fortgeschrieben (aufgezinst) sowie bei Zahlung jeder Leasingrate
vermindert. Die erstmalige Anwendung erfolgte unter Verwendung der Übergangsbestimmungen im IFRS
16 ohne Anpassung der Vergleichsinformationen. Bei Leasingverhältnissen, die zuvor
als Operate Leases eingestuft worden waren, wurde die Übergangsregelung des IFRS 16.C8
(b) ii angewendet. Zur Bewertung des Nutzungsrechts wurde ein Betrag in Höhe der Leasingverbindlichkeit,
also des Barwerts der noch ausstehenden Zahlungen, angesetzt. Aus bestehenden Finance
Leases zum Zeitpunkt der Erstanwendung ergab sich nur ein unwesentlicher Effekt auf
die Gewinnrücklagen. Bei der Erstanwendung wurde der Grenzfinanzierungssatz der Vossloh
AG in Höhe von 1,2 % p. a. verwendet. Der Einfluss der Erstanwendung von IFRS 16 auf das Konzernergebnis in der Berichtsperiode
durch die unterschiedlichen Auswirkungen der Folgebewertung in der Gewinn- und Verlustrechnung
im Vergleich zur bisherigen aufwandswirksamen Erfassung der Leasingraten ist unwesentlich. Buchwerte der bilanzierten Nutzungsrechte nach Anlagenklassenscroll
Kurzfristige Nutzungsrechte mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr werden nicht
aktiviert, in gleicher Weise wird eine Aktivierung von geringwertigen Nutzungsrechten
nicht vorgenommen sowie das Wahlrecht des IFRS 16.4 zur Nichtaktivierung von Nutzungsrechten
im Fall von immateriellen Vermögenswerten ausgeübt. Nutzungsrechte aus Leasingverträgen,
die trotz einer ursprünglich längeren Laufzeit bis zum Ende des Geschäftsjahres 2019
auslaufen, werden als kurzfristig behandelt und nicht aktiviert. Im Fall von Leasingverträgen,
deren ursprüngliche Grundmietzeit bereits ausgelaufen ist und die derzeit auf Basis
von faktischen Optionsrechten der Vertragsparteien weiter bestehen, wird die erwartete
weitere Laufzeit auf Basis der Einschätzung des jeweiligen Managements festgelegt;
soweit keine Indikation für eine Beendigung besteht, wurde eine Restlaufzeit von zehn
Jahren unterstellt. Hierdurch erklärt sich auch ein wesentlicher Bestandteil der Differenz
zwischen der Summe der zukünftigen Miet- und Leasingzahlungen, die im Anhang zum Konzernabschluss
2018 ausgewiesen waren, und der Verpflichtung aus Leasingverträgen, die im Zeitpunkt
der erstmaligen Anwendung passiviert wurde: Überleitung der zukünftigen Leasingzahlungen am 31.12.2018 aus Operate Leases zu den erfassten Leasingverpflichtungen im Zeitpunkt der Erstanwendungscroll
Auswirkungen des Maßnahmenprogramms und Erläuterung zum bereinigten EBITDer Vorstand der Vossloh AG hat am 23. April 2019 wesentliche Eckpunkte eines Maßnahmenprogramms
zur nachhaltigen Steigerung der Profitabilität sowie zur Erhöhung der Eigenfinanzierungskraft
und damit einer entsprechenden Reduktion der Nettofinanzverschuldung des Vossloh-Konzerns
beschlossen. Das Programm umfasst unter anderem eine Reduktion der Anzahl der Mitarbeiter
gegenüber Ende 2018 in einer Größenordnung von rund 5 % sowie eine konsequente Überprüfung
unprofitabler beziehungsweise unvorteilhafter Aktivitäten. Unprofitable/unvorteilhafte
Aktivitäten umfassen sämtliche Geschäfte, bei denen die Profitabilitätserwartungen
des Konzerns nicht erfüllt werden. Insbesondere stehen dabei verlustträchtige Aktivitäten
im Vordergrund. Vereinzelt können auch nicht verlustträchtige Aktivitäten betroffen
sein, falls diese Aktivitäten die Erreichung der Zielprofitabilität eines Geschäftsfelds
gefährden. Als unvorteilhaft werden Aktivitäten auch dann eingestuft, wenn sie zwar
die Profitabilitätsanforderungen erfüllen, sich aber aus anderen Gründen negativ auf
die Entwicklung des Vossloh-Konzerns auswirken könnten. Neben den Bausteinen Mitarbeiterabbau und unprofitable/unvorteilhafte Aktivitäten
stehen eine Reduktion von Gemeinkosten, Einsparungen im Bereich von Investitionen
und intensivierte Maßnahmen zur Reduktion des Working Capital im Fokus des Programms. Im Zusammenhang mit dem Maßnahmenprogramm hat der Vossloh-Konzern im Rahmen der Quartalsmitteilung
zum ersten Quartal 2019 ebenfalls angekündigt, mit Beginn der Halbjahresberichterstattung
ein bereinigtes EBIT auszuweisen. Die Bereinigung umfasst Einmaleffekte des Maßnahmenprogramms.
Diese werden aus heutiger Sicht insbesondere in den Bausteinen Reduktion der Anzahl
der Mitarbeiter (Kosten für Freisetzung von Mitarbeitern) sowie unprofitable/unvorteilhafte
Aktivitäten erwartet. In den Bausteinen Working Capital, Investitionen und Gemeinkosten
werden hingegen keine signifikanten negativen Einmaleffekte erwartet. Im vorliegenden Halbjahresabschluss sind Einmaleffekte in Höhe von 6,9 Mio.€ berücksichtigt.
Sie betreffen nahezu vollständig Rückstellungsbildungen für Kosten der Mitarbeiterfreisetzung
(im Wesentlichen Abfindungen). Die entsprechenden Kosten sind in Höhe von 3,6 Mio.
in den Herstellungskosten, in Höhe von 3,2 Mio.€ in den Vertriebs- und Verwaltungskosten
sowie in Höhe von 0,1 Mio.€ in den Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten; sie
betreffen mit 3,4 Mio.€ überwiegend das Geschäftsfeld Rail Services. Zur vollständigen
Zuordnung zu den Geschäftsfeldern vgl. die Übersicht im Lagebericht auf Seite 13. Damit ergibt sich ein bereinigtes EBIT in Höhe von 20,5 Mio.€. scroll
Darstellung von nicht fortgeführten AktivitätenSeit dem 31. Dezember 2017 wird das zum Verkauf vorgesehene Geschäftsfeld Locomotives
als nicht fortgeführte Aktivität im Konzernabschluss ausgewiesen. Im vorliegenden
Zwischenabschluss werden die Erträge und Aufwendungen für die Berichtsperiode sowie
für die Vergleichsperiode in der Zeile "Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten"
ausgewiesen, während die zugehörigen Vermögenswerte und Schulden in der Konzernbilanz
in den Zeilen "Vermögenswerte aus nicht fortgeführten Aktivitäten" und "Schulden aus
nicht fortgeführten Aktivitäten" enthalten sind. Die folgende Tabelle zeigt eine Aufgliederung des in der Gewinn- und Verlustrechnung
enthaltenen Ergebnisses aus aufzugebenden Geschäftsbereichen: scroll
In der nachfolgenden Tabelle sind die wesentlichen Gruppen von Vermögenswerten und
Schulden der nicht fortgeführten Aktivitäten dargestellt: scroll
KonsolidierungskreisDer deutliche Anstieg der Sachanlagen gegenüber dem Vorjahresstichtag beruht auf der
erstmaligen Anwendung von IFRS 16. In der Berichtsperiode wurden - wie im Vorjahr
- keine Beträge direkt im Eigenkapital berücksichtigt. Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2018
nur unwesentlich verändert. Im Geschäftsfeld Tie Technologies wurde eine bislang unwesentliche
Gesellschaft erstmalig einbezogen. Eine andere Gesellschaft in diesem Geschäftsfeld
fiel aufgrund einer konzerninternen Verschmelzung weg. Damit waren zum 30. Juni 2019 mit der Vossloh AG 60 Gesellschaften (Vorjahr: 60),
davon wie im Vorjahr 17 Gesellschaften im Inland, im Wege der Vollkonsolidierung in
den Konzernzwischenabschluss einbezogen. Elf (Vorjahr: neun) Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen wurden at-equity bilanziert, davon eine inländische (Vorjahr: 0). Umsatzerlösescroll
EigenkapitalGegenüber dem Stichtag 30. Juni 2018 hat sich das Grundkapital der Vossloh AG bis
zum Berichtsstichtag aufgrund der im Juni 2019 erfolgten Kapitalerhöhung um 4.532.514,76
€ beziehungsweise 1.596.743 Aktien erhöht und beträgt nunmehr 49.857.682,23 €, eingeteilt
in 17.564.180 Aktien. Sie befinden sich vollständig außerhalb der Gesellschaft im
Umlauf. Die Anzahl der im ersten Halbjahr 2019 durchschnittlich im Umlauf befindlichen
Aktien betrug 16.020.368 Stück (Vorjahr: 15.967.437 Stück). Ergebnis je Aktiescroll
Zusätzliche Angaben zu Beteiligungen an at-equity einbezogenen Unternehmenscroll
Zusätzliche Angaben zu FinanzinstrumentenDie nachfolgende Aufstellung zeigt die Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, zur Bewertungshierarchie
des IFRS 7 sowie des IFRS 13 (sogenannte Fair-Value-Hierarchie). Weder in der Berichtsperiode
noch in der Vorjahresperiode erfolgten Umgruppierungen zwischen den verschiedenen
Stufen der Fair-Value-Hierarchie. Grundlage der Hierarchiestufen sind die für die
Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte verwendeten Faktoren. Auf Stufe 1 wird der
Preis unverändert von identischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten übernommen,
die an einem aktiven Markt gehandelt werden. Auf Stufe 2 werden Bewertungsfaktoren
verwendet, die für den betreffenden finanziellen Vermögenswert oder die betreffende
finanzielle Schuld zumindest von beobachtbaren Marktdaten abgeleitet werden können.
Auf Stufe 3 stehen keine beobachtbaren Marktdaten zur Verfügung, sodass eine Bewertung
anhand von Bewertungsmodellen erfolgen muss. Zuordnung zu den Stufen der Fair-Value-Hierachiescroll
Die Buchwerte der Finanzinstrumente, die Aufteilung nach Bewertungskategorien sowie
die gemäß IFRS 9 geforderte Angabe der beizulegenden Zeitwerte und deren Bewertungsquellen
nach Klassen gemäß IFRS 7 sind in den folgenden Tabellen dargestellt. Dabei werden
auch Derivate aus Sicherungsbeziehungen einbezogen, obwohl sie keiner Bewertungskategorie
des IFRS 9 angehören. Gemäß den Anwendungsvorschriften des IFRS 9 werden Verbindlichkeiten
aus Leasingverhältnissen nicht in der Zeile Finanzverbindlichkeiten erfasst, während
sie in der Bilanz unter dem gleichnamigen Posten ausgewiesen werden. Buchwerte, Bewertungskategorien und Fair Values zum 30. Juni 2019scroll
Buchwerte, Bewertungskategorien und Fair Values zum 31. Dezember 2018scroll
KapitalflussrechnungDie Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
des Vossloh-Konzerns. Die Zahlungsmittel umfassen Schecks, Kassenbestände und Guthaben
bei Kreditinstituten. Zahlungsmitteläquivalente umfassen Finanztitel mit einer Laufzeit
von maximal drei Monaten, die jederzeit in Zahlungsmittel umgewandelt werden können. Die Kapitalflussrechnung wurde in Übereinstimmung mit IAS 7 erstellt und gliedert
die Veränderungen der liquiden Mittel nach den Zahlungsströmen aus Geschäfts-, Investitions-
und Finanzierungstätigkeit. Dabei wird der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit
nach der indirekten Methode ermittelt. Die jeweils auf die fortgeführten sowie die nicht fortgeführten Aktivitäten entfallenden
Cashflows sind in der nachfolgenden Tabelle wiedergegeben: scroll
SegmentinformationenDas primäre Berichtsformat der Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen
Organisations- und Berichtsstruktur. Diese differenziert zwischen den von den verschiedenen
Geschäftsfeldern des Vossloh-Konzerns angebotenen Produkten und Dienstleistungen.
Neben den Geschäftsbereichen werden auch die einzelnen Geschäftsfelder gesondert dargestellt. Die Segmentstruktur hat sich gegenüber dem Vorjahr in den drei Geschäftsbereichen
des Kerngeschäfts nicht verändert. Der Geschäftsbereich Core Components beinhaltet das Angebot des Konzerns an industriell
gefertigten Serienprodukten, die in hoher Stückzahl für Projekte der Bahninfrastruktur
benötigt werden. Zum Geschäftsbereich gehören die Geschäftsfelder Fastening Systems
sowie Tie Technologies. Vossloh Fastening Systems ist ein führender Anbieter von Schienenbefestigungssystemen.
Das Angebot umfasst Schienenbefestigungen für sämtliche Einsatzbereiche, vom Nahverkehr
über den Schwerlastverkehr bis zu Hochgeschwindigkeitsstrecken. Vossloh Tie Technologies, nach der Übernahme von Rocla Concrete Tie Anfang des Jahres
2017 ebenfalls innerhalb des Geschäftsbereichs Core Components ausgewiesen, ist der
führende Hersteller von Betonstreckenschwellen in Nordamerika und nach dem Erwerb
der Austrak Pty. Ltd. im vierten Quartal 2018 auch in Australien tätig. Darüber hinaus
umfasst das Angebot Weichenschwellen, Betonelemente für die Feste Fahrbahn und Bahnübergangssysteme. Vossloh Switch Systems als bislang einziges Geschäftsfeld des Geschäftsbereichs Customized
Modules ist einer der weltweit führenden Weichenhersteller. Das Geschäftsfeld stattet
Schienennetze mit Weichen sowie zugehörigen Steuerungs- und Kontrollsystemen aus und
übernimmt die Installation sowie die Wartung dieser Systeme. Auch hier reicht das
Anwendungsspektrum von der Stadtbahn- bis zur Hochgeschwindigkeitsstrecke. Vossloh Rail Services als bislang einziges Geschäftsfeld des Geschäftsbereichs Lifecycle
Solutions ist in den Bereichen Schienenhandel, Ladeleistung Langschienen auf Baustellen,
Schweißwerkleistungen Neuschienen, Aufbereitung Altschienen, Baustellenschweißen,
Schienenwechsel, Schienenschleifen/-fräsen, Schienenprüfung und Baustellenüberwachung
tätig. Außerdem organisiert und überwacht es Just-in-time-Schienentransporte zu Baustellen
und sorgt für die termingerechte Bereitstellung zugelassener Ladesysteme. Im Geschäftsfeld Locomotives werden seit fast 100 Jahren Diesellokomotiven entwickelt
und produziert, die hinsichtlich technologischer Standards, Wirtschaftlichkeit, Flexibilität
und Umweltfreundlichkeit Maßstäbe setzen. Darüber hinaus werden umfangreiche Dienstleistungen
angeboten, insbesondere zur Wartung und Instandhaltung von Lokomotiven. Die Konsolidierung beinhaltet die Eliminierung der intersegmentären Geschäftsbeziehungen.
Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um die Verrechnung der konzerninternen Aufwendungen
und Erträge, die Eliminierung konzerninterner Erträge aus Ausschüttungen sowie die
Verrechnung konzerninterner Forderungen und Verbindlichkeiten. Die Konsolidierungsspalte
auf der obersten Konzernebene enthält die erforderlichen Eliminierungen aus Geschäftsbeziehungen
zwischen Gesellschaften unterschiedlicher Geschäftsbereiche. Daneben werden in einer
gesonderten Spalte die keinem Segment zugeordneten Holdinggesellschaften sowie die
Vossloh AG als Management- und Finanzholding des Konzerns dargestellt, um zu den konsolidierten
Zahlen des Gesamtkonzerns überzuleiten. Die angewandten Rechnungslegungsmethoden sind für alle Segmente identisch und entsprechen
den in der EU anzuwendenden IFRS. Geschäftsbeziehungen zwischen den einzelnen Segmenten
werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt. Eine Überleitung des Segmentergebnisses "Wertbeitrag" des Gesamtkonzerns auf das in
der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
ist nachfolgend dargestellt: Überleitung des Wertbeitrags auf das EBITscroll
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und PersonenDie konsolidierten Unternehmen des Vossloh-Konzerns stehen im Rahmen ihrer normalen
Geschäftstätigkeit mit nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, Arbeitsgemeinschaften
sowie assoziierten Unternehmen der Vossloh-Gruppe in geschäftlichen Beziehungen. Daneben
wurden Geschäftsvorfälle mit Unternehmen des Knorr-Bremse-Konzerns abgewickelt, die
über den Mehrheitsaktionär der Vossloh AG, Herrn Heinz Hermann Thiele, als nahestehende
Unternehmen anzusehen sind. Sämtliche Geschäfte mit diesen Unternehmen werden zu marktüblichen
Konditionen abgewickelt. In der folgenden Aufstellung sind die im Konzernabschluss
erfassten Erlöse und Aufwendungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Geschäftsvorfällen
mit nahestehenden Unternehmen dargestellt. Es handelt sich dabei überwiegend um Geschäfte
mit nicht konsolidierten Tochterunternehmen. Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen
waren im Berichtszeitraum insgesamt unwesentlich. scroll
HaftungsverhältnisseDie Haftungsverhältnisse haben sich gegenüber dem 30. Juni 2018 um 3,5 Mio.€ auf 23,1
Mio.€ reduziert. Davon entfallen 9,0 Mio.€ auf Haftungsverhältnisse für das mit Wirkung
vom 31. Januar 2017 veräußerte ehemalige Geschäftsfeld Electrical Systems. Für diese
Haftungsverhältnisse hat die Vossloh AG eine unwiderrufliche und bedingungslose Bürgschaft
auf erste Anforderung einer erstklassigen Bank erhalten. Die Haftungsverhältnisse
resultieren in Höhe von 3,5 Mio.€ (Vorjahr: 5,8 Mio.€) aus Bürgschaftsverhältnissen.
Davon betreffen 3,2 Mio.€ (Vorjahr: 5,5 Mio.€) nicht konsolidierte verbundene Unternehmen.
18,3 Mio.€ (Vorjahr: 20,8 Mio.€) der Haftungsverhältnisse sind auf Patronatserklärungen
zurückzuführen; hiervon entfallen 9,6 Mio.€ (Vorjahr: 12,1 Mio.€) auf nicht konsolidierte
verbundene Unternehmen. Schließlich resultieren Haftungsverhältnisse aus der Bestellung
von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten in Höhe von 1,3 Mio.€ (Vorjahr: 0,0
Mio.€). Das Risiko einer Inanspruchnahme wird bei allen aufgeführten Haftungsverhältnissen
als nicht wahrscheinlich eingeschätzt. Segmentinformationen nach Geschäftsbereichen und Geschäftsfeldern*scroll
scroll
scroll
*
Zu weiteren Segmentinformationen vgl. Seite 37 f. Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen
für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernhalbjahresabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen
und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr
beschrieben sind. Werdohl, 24. Juli 2019 Vossloh AG Der Vorstand scroll
Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtAn die Vossloh Aktiengesellschaft, Werdohl Wir haben den verkürzten Zwischenabschluss - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung,
Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung, Bilanz zum 30. Juni 2019, Eigenkapitalveränderungsrechnung
sowie ausgewählten erläuternden Anhangsangaben - und den Zwischenlagebericht des Konzerns
der Vossloh Aktiengesellschaft, Werdohl, für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zum
30. Juni 2019, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind,
einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Zwischenabschlusses
des Vossloh-Konzerns nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts
nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in
der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist
es, eine Bescheinigung zu dem Zwischenabschluss und dem Zwischenlagebericht des Konzerns
auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben. Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Zwischenabschlusses und des Zwischenlageberichts
des Konzerns unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach
haben wir die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei
kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte
Zwischenabschluss des Konzerns in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit
den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder der
Zwischenlagebericht des Konzerns in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung
mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt
worden ist. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen
von Mitarbeitern der Gesellschaft sowie auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb
nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß
keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht
erteilen. Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt
geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Zwischenabschluss
des Konzerns der Vossloh Aktiengesellschaft, Werdohl, in wesentlichen Belangen nicht
in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder dass der Zwischenlagebericht des Konzerns in wesentlichen Belangen nicht
in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften
des WpHG aufgestellt worden ist. Düsseldorf, den 24. Juli 2019 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft scroll
Termine 2019scroll
Termine 2020scroll
Investor Relationsscroll
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Organe der Vossloh AGscroll
www.vossloh.com Vossloh Aktiengesellschaft Vosslohstraße 4 D-58791 Werdohl Postfach 18 60 D-58778 Werdohl Telefon +49 (0)2392/52-0 Telefax +49 (0)2392/52-219 |
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