Vossloh AktiengesellschaftWerdohlHalbjahresbericht zum 30.06.2020![]() Zwischenbericht zum 30. Juni 2020 Fokussiert. Dynamisch. Grün. scroll
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Mitarbeiterzahlen werden seit Jahresende 2019 ohne Auszubildende ausgewiesen; die
Berechnung der Durchschnittszahlen erfolgt auf Basis von Quartalswerten. Die Vorjahreswerte
wurden entsprechend angepasst. An die Aktionäre das erste Halbjahr 2020 war durch eine der schwersten globalen Wirtschaftskrisen
der vergangenen hundert Jahre geprägt, ausgelöst durch den Ausbruch der COVID-19-Pandemie
und die daraus resultierenden Maßnahmen zur Eindämmung der Virusverbreitung. Die gesellschaftlichen
und wirtschaftlichen Auswirkungen dieses einschneidenden Ereignisses werden weltweit
für lange Zeit deutlich spürbar sein. Auch der VosslohKonzern konnte sich den Auswirkungen
der Pandemie im ersten Halbjahr nicht entziehen; im Verhältnis zu anderen Branchen
sind die Effekte für uns jedoch moderat. Ursächlich für die überdurchschnittlich hohe Krisenstabilität von Vossloh ist eine
ganze Reihe von Faktoren. Der Transport von Gütern und Menschen muss gerade auch in
Krisenzeiten gewährleistet bleiben, weshalb die Bahnindustrie in vielen Ländern als
systemrelevant eingestuft wurde und damit tendenziell in geringerem Ausmaß von behördlichen
Maßnahmen betroffen ist. Ferner agieren unsere überwiegend öffentlichen Kunden vergleichsweise
wenig konjunkturabhängig und nutzen sogar vereinzelt die aktuell geringere Streckenauslastung
für eine erhöhte Instandhaltungstätigkeit. Davon abgesehen werden öffentliche Investitionen
beim Wiederankurbeln der Wirtschaft global eine wichtige Rolle spielen. Der Großteil
unseres Geschäfts ist zudem durch die Instandhaltung bestehender Schienennetze geprägt.
Diese kann zwar in gewissem Rahmen verschoben werden, ist aber letztlich unverzichtbar.
Die Sicherheit im Bahnverkehr muss stets gewährleistet bleiben. Wir haben bei Vossloh frühzeitig einen konzernweiten Krisenstab eingerichtet, der
sich intensiv mit den unterschiedlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auseinandersetzt,
wobei der Schutz unserer Mitarbeitenden sowie die Aufrechterhaltung unserer Produktionsabläufe
und Lieferketten die höchste Priorität haben. Zudem haben wir geeignete Maßnahmen
ergriffen, um jederzeit einen vollständigen Überblick über die finanziellen Auswirkungen
der Pandemie zu haben. Umsatz- und Ergebnisbelastungen ergaben sich im ersten Halbjahr
primär aus der vorübergehenden Stilllegung von Werken, insbesondere in unserem Geschäftsbereich
Customized Modules, und aus der kundenseitigen Verschiebung von Projekten. Im vergangenen
Geschäftsjahr haben wir mit großer Kraft ein umfassendes Maßnahmenprogramm umgesetzt
- mit dem Ziel, unsere Profitabilität und Eigenfinanzierungskraft zu stärken. Aus
heutiger Sicht hätten wir dies zweifellos zu keinem besseren Zeitpunkt tun können.
Die daraus resultierende Stärkung unserer wirtschaftlichen Stabilität ist deutlich
spürbar und hilft uns, die aktuellen und natürlich auch alle zukünftigen Herausforderungen
noch besser zu meistern. So sanken im ersten Halbjahr 2020 beispielsweise bereits
das Working Capital und die Personalkosten spürbar. Auch der im zweiten Quartal 2020
vollzogene Verkauf des Lokomotivengeschäfts wird uns künftig zusätzliche Kraft geben.
Waren im ersten Halbjahr 2020 der Free Cashflow noch mit rund 54 Mio.€ sowie das Ergebnis
je Aktie mit 1,58 € aus nicht fortgeführten Aktivitäten belastet, werden solche Effekte
künftig nicht mehr anfallen. Lassen Sie uns nun einen Blick auf die Zahlen des abgelaufenen Halbjahres werfen:
Im ersten Halbjahr 2020 erzielten wir einen Konzernumsatz von 393,2 Mio.€ nach 437,1
Mio.€ im ersten Halbjahr 2019, in dem noch die Umsätze aus den mittlerweile veräußerten
US-Aktivitäten des Geschäftsbereichs Customized Modules in Höhe von rund 30 Mio.€
berücksichtigt waren. Dazu kommen Umsatzverschiebungen in der Größenordnung von etwa
30 Mio.€ als Folge der COVID-19-Pandemie. Das EBIT betrug 30,1 Mio.€ im ersten Halbjahr
2020 (bereinigter Vorjahreswert: 20,5 Mio.€). Im EBIT ist die im ersten Quartal 2020
vereinnahmte erfolgswirksame Buchwertanpassung in Höhe von 15,6 Mio.€ im Rahmen der
Übergangskonsolidierung eines im Vorjahr gegründeten Joint Ventures in China im Geschäftsfeld
Fastening Systems enthalten. Unter Herausrechnung dieses Effekts lag das EBIT bei
rund 15 Mio.€. Belastungen aus COVID-19 sind im EBIT in einer Größenordnung von etwa
10 Mio.€ enthalten. Ohne die Pandemie wäre ein im Jahresvergleich deutlicher Anstieg
der operativen Ergebnisse zu verzeichnen gewesen. Auch mit der Entwicklung des Auftragseingangs sind wir, insbesondere angesichts der
aktuellen Rahmenbedingungen, sehr zufrieden. Die Book-to-Bill-Ratio als Verhältnis
von Auftragseingang zu Umsatz lag nach sechs Monaten bei erfreulichen 1,26. Mit dem vorliegenden Halbjahresabschluss bestätigen wir unverändert unsere Umsatz-
und Ergebniserwartung. Wir rechnen für das Geschäftsjahr 2020 weiterhin mit Umsätzen
im Rahmen unseres bisherigen Ausblicks von 900 Mio.€ bis 1 Mrd.€. Aufgrund der Umsatzverschiebungen
werden wir uns beim Umsatz jedoch eher am unteren Ende des Korridors bewegen. Weitere
Umsatzverschiebungen in die Folgejahre, die zu einem Unterschreiten der Marke von
900 Mio.€ führen würden, können aufgrund der existierenden Unwägbarkeiten im Zusammenhang
mit COVID-19 nicht vollständig ausgeschlossen werden. Zugleich rechnen wir weiterhin
fest mit einer EBIT-Marge zwischen 7 und 8 %, was einer EBITDA-Marge von 12 bis 13
% entspricht. Steigende Bevölkerungszahlen, Wanderungsbewegungen vom Land in rasant wachsende Städte,
ein zunehmender Mobilitätsbedarf Hand in Hand mit neuen, multimodalen Mobilitätskonzepten
und ein stetig steigendes Bewusstsein für Gesundheit und Umweltschutz werden die Welt
in den kommenden Jahrzehnten verändern. Die Verlagerung von Verkehr auf die Schiene
ist dabei eine der Antworten auf diese globalen Megatrends, die völlig losgelöst von
der aktuellen Pandemiesituation ihre Relevanz behalten, möglicherweise durch sie sogar
verstärkt werden. Die Europäische Kommission beispielsweise hat mit dem Green Deal
das Ziel einer ab 2050 klimaneutralen EU formuliert und den umweltfreundlichen, gesunden
öffentlichen Verkehr als einen der zentralen Bausteine bei der Erreichung dieses Ziels
identifiziert. Mehr Verkehr auf der Schiene setzt intakte und verfügbare Bahninfrastruktur
voraus. Neben immer langlebigeren und wartungsärmeren Produkten wird daher künftig
einer zustandsbasierten und damit effizienten Instandhaltung besondere Bedeutung zukommen.
Wir arbeiten daher kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Produkte und Dienstleistungen
und nutzen flankierend die Möglichkeiten der sensorischen Erfassung des Zustands des
Fahrwegs, um Mehrwert für unsere Kunden zu generieren. Mit unserer hohen Innovationskraft,
unserem umfassenden Verständnis des Fahrwegs Schiene und unserer globalen Präsenz
werden wir hierzu gemeinsam mit unseren Kunden einen wichtigen Beitrag leisten. Vossloh
steht für umweltfreundliche Mobilität. Ich danke allen Aktionärinnen und Aktionären, allen Kunden, Lieferanten und anderen
Geschäftspartnern, die mit uns gemeinsam diesen Weg gehen, für ihr Vertrauen und ihre
Loyalität. Lassen Sie uns auch weiterhin gemeinsam die Welt ein kleines bisschen besser
machen. Ihr Oliver Schuster Vorsitzender des Vorstands, Vossloh AG Die Vossloh-Konzernstruktur Die drei Geschäftsbereiche - Core Components, Customized Modules und Lifecycle Solutions
- stellen die Säulen des Kerngeschäfts dar und werden nach den Grundprinzipien ihrer
Geschäftsmodelle - Produkt-, Projekt- und Dienstleistungsorientierung - gesteuert.
Die Geschäftsbereiche arbeiten eng zusammen und treten am Markt zunehmend einheitlich
und abgestimmt auf. Die Vossloh AG steht als operative Management- und Finanzholding
an der Spitze des Vossloh-Konzerns. Sie steuert und überwacht alle wesentlichen Aktivitäten
innerhalb des Konzerns und nimmt dabei auch direkten Einfluss auf die operativen Einheiten. ![]() Core Components Der Geschäftsbereich bündelt das Angebot des Konzerns an industriell gefertigten
Serienprodukten, die in hoher Stückzahl für Projekte der Bahninfrastruktur benötigt
werden. Dies sind derzeit die im Geschäftsfeld Fastening Systems entwickelten, produzierten
und weltweit vertriebenen Schienenbefestigungssysteme für sämtliche Einsatzbereiche
sowie die Aktivitäten von Vossloh Tie Technologies, dem führenden Hersteller von Betonschwellen
in Nordamerika und Australien. Customized Modules Der Geschäftsbereich umfasst alle Leistungen des Konzerns rund um Herstellung, Einbau
und Wartung individualisierter Infrastrukturmodule. Vossloh stattet weltweit Schienennetze
mit Weichen sowie mit Steuerungs- und Kontrollelementen aus, installiert und wartet
sie. Das Anwendungsspektrum reicht von der Stadtbahn bis zur Hochgeschwindigkeitsstrecke.
Zum Geschäftsbereich gehört derzeit das Geschäftsfeld Switch Systems. Lifecycle Solutions Der Geschäftsbereich konzentriert sich auf spezialisierte Dienstleistungen rund um
die Instandhaltung von Schienen und Weichen, die im Geschäftsfeld Rail Services zusammengefasst
sind. Dazu zählen insbesondere die Schienenpflege, die präventive Instandhaltung und
korrektive Bearbeitung von Schienen und Weichen, Schweißen, Schienen- und Weichenmonitoring
sowie Schienen- und Weichenlogistik. Die umfassenden Services ergänzen das Produktangebot
von Core Components und Customized Modules. Die Vossloh-Aktie Die großen weltweiten Aktienmärkte entwickelten sich bis Ende Februar 2020 positiv.
Der globale Ausbruch der COVID-19-Pandemie, der weitreichende Shutdowns in fast allen
Ländern der Welt ab März 2020 zur Folge hatte, führte weltweit zu signifikanten Kursrückgängen.
Auch infolge milliardenschwerer Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft, unter anderem
in den USA sowie der EU, verzeichneten die Aktienmärkte seit Ende März 2020 eine relative
Erholung. Dennoch sind durch die globalen Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie
die Wirtschaftstätigkeiten weltweit weiterhin substanziell gestört; die Welthandelsorganisation
WTO rechnet mit einem Einbruch des Welthandels um 13 % bis 32 % in diesem Jahr. Der DAX lag zum Ende des Berichtszeitraums am 30. Juni 2020 mit 12.311 Punkten um
7,1 % tiefer als der Schlusskurs des Vorjahres. Im gleichen Zeitraum verlor der MDAX
8,7 % auf 25.840 Punkte, der SDAX ging um 7,8 % auf 11.536 Punkte zurück. Kursentwicklung der Vossloh-Aktie 1. Januar - 30. Juni 2020![]() Die Aktie der Vossloh AG war am 2. Januar 2020 bei einem Stückpreis von 36,80 € gestartetet
und hatte am 21. Januar 2020 den Höchstwert von 42,50 € erreicht. In der kurz danach
einsetzenden COVID-19-Krise sank der Kurs auf bis zu 23,60 € je Aktie am 16. März
2020. In der darauffolgenden Erholungsphase der Aktienmärkte verbesserte sich der
Aktienkurs der Vossloh AG kontinuierlich und überproportional zu den Vergleichsindizes.
Am 30. Juni 2020, zum Ende des Berichtszeitraums, lag der Aktienpreis mit 38,95 €
um 5,3 % über dem Schlusskurs zum Ende des Vorjahres und hatte sich damit von dem
im ersten Halbjahr 2020 insgesamt negativen Börsentrend entkoppelt. Im ersten Halbjahr 2020 wurde die Aktie der Vossloh AG deutlich stärker gehandelt
als noch im Vorjahreszeitraum. Das Gesamthandelsvolumen lag mit rund 2,4 Mio. Stück
doppelt so hoch (2019: rund 1,2 Mio. Stück). Das durchschnittliche Tagesvolumen bei
125 Handelstagen lag bei rund 19.300 Stück (2019: rund 9.700 Stück). Die Marktkapitalisierung
der Vossloh AG betrug am 30. Juni 2020 rund 684 Mio.€. Größter Aktionär der Vossloh AG ist Herr Heinz Hermann Thiele, der 50,09 % des Grundkapitals
hält. Darüber hinaus hält Franklin Mutual Advisers LLC, Wilmington, Delaware/USA,
5,05 % der Vossloh-Aktien. Der frei handelbare Anteil am Grundkapital der Vossloh
AG lag zum Ende des Berichtszeitraums gemäß der Definition der Deutschen Börse bei
49,91 %, da lediglich die Anteile von Herrn Heinz Hermann Thiele bei der Ermittlung
abgezogen werden. Dies führte zu einer frei verfügbaren Marktkapitalisierung von rund
341 Mio.€. Auf der am 27. Mai 2020 erstmals virtuell abgehaltenen Hauptversammlung billigten
die Aktionäre alle Tagesordnungspunkte. Die Hauptversammlung stimmte mit großer Mehrheit
dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zum Verzicht auf eine Dividendenauszahlung
angesichts der erheblichen Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen Folgen der
COVID-19-Pandemie zu. Darüber hinaus wurden mit Frau Dr. Bettina Volkens und Herrn
Dr. Roland Bosch zwei neue Mitglieder in den Aufsichtsrat gewählt. Sie ersetzen die
bisherigen Mitglieder Frau Dr. Sigrid Evelyn Nikutta und Frau Prof. Dr. Anne Christine
d'Arcy, die ihre Ämter mit Wirkung vom Ablauf der Hauptversammlung niederlegten. Herr
Prof. Dr. Rüdiger Grube wurde als Mitglied des Aufsichtsrats bestätigt und im Anschluss
an die Hauptversammlung erneut zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Die Aktie der Vossloh AG wurde im ersten Halbjahr 2020 von vier Analysten namhafter
Institute in Analysen und Kommentaren bewertet. Davon empfahlen drei den Kauf der
Aktie der Vossloh AG, ein Analyst empfahl die Aktie zu halten. Die Kursziele lagen
zwischen 40,00 € und 45,00 €, durchschnittlich bei 41,50 €. scroll
Weitere Informationen zum Unternehmen Vossloh und der Aktie der Vossloh AG erhalten
Sie auf der Internetseite www.vossloh.com. Dort finden Sie neben aktuellen Finanzberichten,
Präsentationen und Pressemeldungen auch Informationen zum Thema Creditor Relations.
Wenden Sie sich bei Fragen gern an uns. Wir sind für Sie jederzeit unter investor.relations@vossloh.com
oder telefonisch unter (02392) 52-609 erreichbar. Zwischenlagebericht des KonzernsGeschäftsentwicklung im KonzernVorbemerkung Die COVID-19-Pandemie hat das vorliegende Zahlenwerk des Vossloh-Konzerns beeinflusst.
Im Vergleich zu anderen Branchen sind die Auswirkungen jedoch insgesamt als moderat
einzustufen. Eine Reihe von Faktoren führt zu einer nur geringen Abhängigkeit der
Bahninfrastruktur von der global konjunkturellen Entwicklung und somit zu einer überdurchschnittlich
hohen Krisenstabilität. Der Transport von Gütern und Menschen muss gerade auch in
Krisenzeiten gewährleistet bleiben, wodurch die Bahnindustrie in vielen Ländern in
geringerem Ausmaß von behördlichen Maßnahmen betroffen ist. Die überwiegend öffentlichen
Kunden agieren verhältnismäßig wenig konjunkturabhängig. Der Großteil des Geschäfts
ist zudem durch notwendige Instandhaltung bestehender Schienennetze geprägt, die auch
in Zeiten eingeschränkter Finanzierungen nicht gänzlich unterbleiben kann. Daher sind
bisher auch keine nennenswerten Stornierungen von Aufträgen zu verzeichnen. Der Auftragseingang
übertraf den Umsatz des ersten Halbjahres zudem deutlich. Der Vossloh-Konzern hat
frühzeitig auf die Herausforderungen reagiert und einen konzernweiten Pandemiestab
eingerichtet, der sich intensiv mit dem Schutz der Mitarbeiter und der Aufrechterhaltung
der Produktionsabläufe und Lieferketten beschäftigt. Zudem wurden Maßnahmen ergriffen
und umgesetzt, um jederzeit einen vollständigen Überblick über die möglichen finanziellen
Auswirkungen der Pandemie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu gewährleisten. Vollkommen vermeiden lassen sich Einflüsse aus der Pandemie aber auch im Vossloh-Konzern
nicht. Im ersten Halbjahr 2020 waren die Geschäftsabläufe im Vossloh-Konzern durch
die dynamische Ausbreitung der COVID-19-Pandemie in Teilen negativ beeinträchtigt.
Insbesondere temporäre Produktionsunterbrechungen und mit dem erneuten Hochlaufen
der Produktion verbundene Effizienzeinbußen sowie kundenseitige Projektverzögerungen
haben sich auf Umsatz und EBIT im ersten Berichtshalbjahr ausgewirkt. Die Belastungen
im ersten Halbjahr betreffen hauptsächlich - aber nicht ausschließlich - den Geschäftsbereich
Customized Modules. Im weiteren Jahresverlauf werden zusätzliche Umsatz- und Ergebnisbelastungen
im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie im Vossloh-Konzern erwartet. Diese können
durch erneute Produktionsstilllegungen infolge behördlicher Maßnahmen, Einschränkungen
auf Kunden- und Lieferantenseite oder Verschiebungen von Auslieferungen infolge von
Projektverzögerungen bedingt sein. Die Höhe der Auswirkungen wird maßgeblich von den
weltweiten Entwicklungen in den nächsten Monaten abhängig sein. Der Vossloh-Konzern hat im Geschäftsjahr 2019 ein Maßnahmenprogramm zur nachhaltigen
Steigerung der Profitabilität sowie zur Erhöhung der Eigenfinanzierungskraft umgesetzt.
Das Programm umfasste vor allem einen Mitarbeiterabbau sowie die Trennung von unprofitablen
beziehungsweise unvorteilhaften Aktivitäten. Im Zusammenhang damit wurde im Vorjahr
ab der Halbjahresberichterstattung 2019 ein bereinigtes EBIT ausgewiesen. Die Bereinigung
umfasste ergebnisbelastende Einmaleffekte des Maßnahmenprogramms und betraf ausschließlich
das EBIT und die EBIT-Marge des Geschäftsjahres 2019. Die berichteten Werte für das
Geschäftsjahr 2020 sind unbereinigt. ErtragslageVossloh-Geschäftsbereiche - Auftragseingang und Auftragsbestandscroll
1
Im Vorjahr sind insgesamt 50,1 Mio.€ Auftragseingänge aus den 2019 veräußerten US-Weichenaktivitäten
enthalten. Auf vergleichbarer Basis lag der Auftragseingang 2019 im Geschäftsbereich
Customized Modules bei 223,3 Mio.€ und auf Konzernebene bei 518,8 Mio.€. Book-to-Bill trotz COVID-19 bei 1,26 Die Auftragseingänge im Vossloh-Konzern summierten sich im zweiten Quartal 2020 auf
202,9 Mio.€. Der entsprechende Vorjahresquartalswert hatte bei 287,9 Mio.€ gelegen.
Die Auftragseingänge waren ingesamt im ersten Halbjahr 2020 um 74,1 Mio.€ niedriger
als im Vorjahr. Der Rückgang ist in erster Linie auf Portfolioveränderungen zurückzuführen.
Der Wert im ersten Halbjahr 2019 beinhaltete insgesamt 50,1 Mio.€ Auftragseingänge
aus den mittlerweile veräußerten US-Weichenaktivitäten. Daneben war im Vorjahreswert
ein Großauftrag in China für Schienenbefestigungssysteme in Höhe von rund 40 Mio.€
enthalten gewesen. Ohne Berücksichtigung dieser Sachverhalte lag der Auftragseingang
trotz der Beeinträchtigungen durch COVID-19 über dem Vorjahresniveau. Auf Ebene der
Geschäftsbereiche ist der Rückgang im ersten Halbjahr 2020 bei Core Components auf
geringere Auftragseingänge im Geschäftsfeld Fastening Systems zurückzuführen (siehe
hierzu die Ausführungen auf Seite 16). Dies war insbesondere durch den erwähnten Großauftrag
in China im Vorjahr bedingt. Dagegen übertrafen die Auftragseingänge in den ersten
sechs Monaten 2020 im Geschäftsfeld Tie Technologies den hohen Vorjahreswert (siehe
hierzu die Ausführungen auf Seite 16). Im Geschäftsbereich Customized Modules konnte
der portfoliobedingte Rückgang größtenteils ausgeglichen werden. Auf vergleichbarer
Basis konnte der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2020 um 12,5 % zulegen (siehe
hierzu die Ausführungen auf Seite 18). Im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions lag
der Auftragseingang in den ersten sechs Monaten 2020 nahezu auf dem Niveau des Vorjahres
(siehe hierzu die Ausführungen auf Seite 19). Das Book-to-Bill-Verhältnis lag mit 1,26 deutlich über 1. Der geringere Auftragsbestand
zum 30. Juni 2020 gegenüber dem Stichtagswert des Vorjahres ist ausschließlich auf
die Portfolioveränderungen zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung der im Vorjahr veräußerten
US-Weichenaktivitäten (Auftragsbestand zum 30. Juni 2019: 74,7 Mio.€) lag der Auftragsbestand
auf Vorjahresniveau. Umsatz portfoliobedingt und aufgrund der Auswirkungen durch COVID-19 unter dem Vorjahr Die Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr und vor allem im zweiten Quartal war wesentlich
durch COVID-19 belastet. Die Vergleichbarkeit der Umsätze ist daneben durch Portfolioanpassungen
eingeschränkt. In den Vorjahreswerten sind Umsätze aus den veräußerten US-Aktivitäten
in Höhe von 17,6 Mio.€ im zweiten Quartal und 30,1 Mio.€ im ersten Halbjahr enthalten.
Nach Bereinigung dieser Portfolioeffekte lag der Umsatz mit 210,2 Mio.€ im zweiten
Quartal 2020 um 8,4 % unter dem Vorjahr (229,5 Mio.€). Der Umsatz im ersten Halbjahr
2020 betrug 393,2 Mio.€ und lag um 3,4 % unter dem portfoliobereinigten Vorjahreswert
(407,0 Mio.€). Der Rückgang ist auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen,
die den Umsatz im ersten Halbjahr 2020 in einer Größenordnung von rund 30 Mio.€ im
Vergleich zu den ursprünglichen Planungen belastet hat. Umsatzerlöse nach Regionenscroll
scroll
Die Umsätze in Europa blieben in den ersten sechs Monaten um 8,6 % hinter dem Vorjahr
zurück. Die Umsätze in Westeuropa fielen insbesondere infolge gesunkener Umsatzbeiträge
des Geschäftsbereichs Customized Modules in Frankreich sowie des Geschäftsfelds Fastening
Systems in Deutschland geringer aus. In Nordeuropa konnte insgesamt eine positive
Umsatzentwicklung erzielt werden, was vor allem an Mehrumsätzen in Finnland im Geschäftsbereich
Customized Modules lag. Dagegen war in Südeuropa ein Umsatzrückgang zu verzeichnen,
der vor allem auf geringere Umsätze des Geschäftsfelds Fastening Systems in der Türkei
zurückzuführen war. In Osteuropa blieben die Umsätze des Vossloh-Konzerns im ersten
Halbjahr 2020 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Geringere Umsätze in Russland
und Ungarn im Geschäftsfeld Fastening Systems konnten weitgehend durch höhere Umsätze
in Polen und Kroatien im Geschäftsbereich Customized Modules ausgeglichen werden. In der Region Amerika sanken die Umsätze im ersten Halbjahr portfoliobedingt unter
den Vorjahreswert. Unter Herausrechnung der fehlenden Umsätze aus den Veräußerungen
der US-Aktivitäten des Geschäftsbereichs Customized Modules im Vorjahr lag der Umsatz
leicht um 4,3 % über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Insbesondere im Geschäftsfeld
Tie Technologies konnten höhere Umsätze in den USA geringere Umsätze in Kanada mehr
als ausgleichen. In der Region Asien waren die Umsätze in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020
um 19,3 % geringer als im Vorjahr. Sie lagen insbesondere bei Vossloh Fastening Systems
in China und Malaysia unter dem Vorjahr. Daneben waren auch geringere Umsatzbeiträge
in Indien im Geschäftsbereich Customized Modules zu verzeichnen. Mehrumsätze konnten
dagegen insbesondere in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Geschäftsfeld Fastening
Systems erzielt werden. In Australien konnte im ersten Halbjahr 2020 ein deutlicher Umsatzanstieg von 59,0
% erzielt werden. Die positive Entwicklung ist auf die australische Gesellschaft im
Geschäftsfeld Tie Technologies zurückzuführen. In Afrika war im ersten Halbjahr ein
Umsatzanstieg um 1,7 Mio.€ zu verzeichnen, der hauptsächlich auf höhere Umsätze im
Geschäftsfeld Fastening Systems in Tansania zurückzuführen war. Vossloh-Konzernscroll
Positive Ergebnisentwicklung trotz COVID-19 Das EBIT des Vossloh-Konzerns im ersten Halbjahr 2020 ist gegenüber dem vergleichbaren
Vorjahreswert, der um Ergebnisbelastungen aus dem Maßnahmenprogramm 2019 bereinigt
wurde, deutlich gestiegen. Der Anstieg ist insbesondere auf einen positiven Ergebniseffekt
in Höhe von 15,6 Mio.€ aus der Übergangskonsolidierung einer chinesischen Gesellschaft
im Geschäftsfeld Fastening Systems zurückzuführen. Dagegen waren im ersten Halbjahr
und insbesondere im zweiten Quartal 2020 deutliche Ergebnisbelastungen infolge von
COVID-19 zu verzeichnen. Sie beliefen sich insgesamt im ersten Halbjahr 2020 auf etwa
10 Mio.€. Vor dem Hintergrund, dass die Auslieferungen im Geschäftsfeld Fastening
Systems in China wie erwartet im ersten Halbjahr 2020 geringer waren als im Vorjahr,
kann daher insgesamt unter den genannten Rahmenbedingungen eine gute Ergebnisentwicklung
im operativen Geschäft in den ersten sechs Monaten 2020 konstatiert werden. Dies ist
insbesondere auf operative Verbesserungen infolge des im Vorjahr durchgeführten Maßnahmenprogramms
zurückzuführen. Das Nettozinsergebnis im ersten Halbjahr 2020 zeigte sich mit -8,0 Mio.€ deutlich
verbessert (Vorjahr: -11,0 Mio.€). Dies war hauptsächlich auf geringere Währungsumrechnungsverluste
aus abgesicherten Darlehen in Fremdwährungen zurückzuführen. Konzernergebnis deutlich verbessert gegenüber dem Vorjahr Im ersten Halbjahr 2020 betrug der Steueraufwand 4,0 Mio.€. Das Ergebnis aus nicht
fortgeführten Aktivitäten verschlechterte sich mit -27,7 Mio.€ leicht im Vergleich
zum Vorjahreswert von -25,0 Mio.€. Das Ergebnis von Vossloh Locomotives im Berichtszeitraum
war erneut durch eine schwache operative Geschäftsentwicklung gekennzeichnet. Zudem
belastete der Abgangsverlust nach dem Vollzug des Verkaufs diese Ergebnisgröße. Das
Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2020 fiel durch den Verlust aus nicht fortgeführten
Aktivitäten zwar noch negativ aus, zeigte sich aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich
verbessert. Das den Anteilseignern der Vossloh AG zuzurechnende Konzernergebnis belief
sich auf -10,1 Mio.€ nach -25,4 Mio.€ im Vorjahr. Die durchschnittliche Anzahl im
Umlauf befindlicher Aktien erhöhte sich von 16.020.368 Stück auf 17.564.180 Stück.
Das Ergebnis je Aktie nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 betrug entsprechend
-0,58 € (Vorjahr: -1,58 €). Das allein auf fortgeführte Aktivitäten entfallende Ergebnis
je Aktie hat sich von -0,02 € im Vorjahr auf 1,00 € je Aktie verbessert. Vossloh-Konzern - Wertmanagementscroll
1
Capital Employed = Working Capital zuzüglich Anlagevermögen Wertbeitrag deutlich verbessert im Vergleich zum Vorjahr Der Return on Capital Employed (ROCE) ist im ersten Halbjahr 2020 aufgrund des höheren
EBIT sowie des spürbar geringeren durchschnittlichen Capital Employed im Vergleich
zum Vorjahr deutlich gestiegen. Das durchschnittliche Capital Employed ist hauptsächlich
aufgrund der Veräußerungen der US-Weichenaktivitäten gesunken. Dies hat den erhöhenden
Effekt infolge der im Berichtsjahr erstmaligen Vollkonsolidierung des chinesischen
Joint Ventures im Geschäftsfeld Fastening Systems deutlich überkompensiert. Der Wertbeitrag
zeigte sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich verbessert. Die Berechnung
des ROCE und des Wertbeitrags im Vorjahr basiert auf einem unbereinigten EBIT, das
mit insgesamt 6,9 Mio.€ Einmaleffekten aus dem Maßnahmenprogramm belastet war. Zur
Berechnung der Kapitalkosten wurde ein WACC - die gewichteten Kapitalkosten der Eigen-
und Fremdkapitalgeber - von 7,0 % herangezogen (Vorjahr: 7,5 %). Vermögens- und FinanzlageEigenkapitalquote gegenüber Jahresende 2019 gestiegen Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Jahresende 2019 spürbar um 7,4 % gesunken. Dies
lag hauptsächlich an dem im zweiten Quartal 2020 vollzogenen Verkauf des Geschäftsfelds
Locomotives und der daraus resultierenden Entkonsolidierung der entsprechenden Vermögenswerte
und Schulden. Das Eigenkapital am 30. Juni 2020 ist im Vergleich zum Jahresende 2019
nur leicht gesunken. Die Eigenkapitalquote lag daher um 1,5 Prozentpunkte über dem
Wert zum Vorjahresende. Vossloh-Konzernscroll
1
Working Capital = Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (einschließlich Vertragsvermögenswerten)
plus Vorräte minus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (einschließlich
Vertragsschulden) minus erhaltene Anzahlungen minus sonstige kurzfristige Rückstellungen
(bereinigt um nicht den operativen Geschäftsbetrieb zuzuordnende Sachverhalte) Das Working Capital lag zum 30. Juni 2020 deutlich um 19,3 % unter dem Wert des Vorjahreshalbjahres.
Der Rückgang ist auf das Maßnahmenprogramm 2019, in dem die Reduktion des Working
Capital ein wesentlicher Baustein war, zurückzuführen und wurde maßgeblich begünstigt
durch den Verkauf der US-Weichenaktivitäten. Auch die durchschnittliche Working-Capital-Intensität
konnte um knapp 4 Prozentpunkte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 reduziert werden
und kann als Indikator für den Erfolg des Programms herangezogen werden. Das Capital
Employed am 30. Juni 2020 lag ebenfalls hauptsächlich infolge der Veräußerung der
US-Weichenaktivitäten unter dem Vorjahreswert zum 30. Juni 2019. Der Anstieg gegenüber
dem Vorjahresendwert ist auf die im Geschäftsjahr 2020 erstmalige Vollkonsolidierung
des chinesischen Joint Ventures im Geschäftsfeld Fastening Systems zurückzuführen. Die Nettofinanzschuld ohne Leasingverbindlichkeiten des Vossloh-Konzerns ist gegenüber
dem Wert zum Ende des ersten Quartals 2020 um 28,4 Mio.€ gesunken. Dies geht unter
anderem auf Mittelzuflüsse aus dem vollzogenen Verkauf des Geschäftsfelds Locomotives
im zweiten Quartal 2020 zurück. Gegenüber dem Ende des Geschäftsjahres 2019 ist die
Nettofinanzschuld vor allem aufgrund des negativen Free Cashflow des veräußerten Geschäftsfelds
Locomotives in den ersten fünf Monaten sowie durch Zins- und Leasingzahlungen angestiegen. Investitionen1scroll
Investitionen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen Die Investitionen auf Konzernebene sind im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum
Vorjahr deutlich um 11,5 Mio.€ gestiegen. Der Anstieg ist auf alle Geschäftsbereiche
zurückzuführen. Im Geschäftsbereich Core Components lagen die Investitionen im Geschäftsfeld
Fastening Systems deutlich über dem Vorjahr. Hier wurde hauptsächlich in die moderne
Produktionsstätte für Schienenbefestigungen ("Fabrik der Zukunft") investiert. Im
Geschäftsfeld Tie Technologies sind die Investitionen zurückgegangen, nachdem im Vorjahr
ein neues Betonschwellenwerk in Kanada errichtet worden war. Die höheren Investitionen
im Geschäftsbereich Customized Modules sind unter anderem auf die Modernisierung des
Produktionsstandorts für Manganherzen in Outreau zurückzuführen. Im Geschäftsbereich
Lifecycle Solutions wurden vor allem Investitionen in die Weiterentwicklung der Frästechnologie
getätigt. Geschäftsentwicklung Core ComponentsCore Componentsscroll
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Annualisiert Auftragseingang wie erwartet unter dem hohen Vorjahreswert Im Geschäftsbereich Core Components lagen die Auftragseingänge im ersten Halbjahr
2020 unter dem hohen Vorjahreswert. Während im Geschäftsfeld Fastening Systems geringere
Auftragseingänge verzeichnet wurden, konnte im Geschäftsfeld Tie Technologies ein
Anstieg erzielt werden. Das Book-to-Bill-Verhältnis des Geschäftsbereichs lag insgesamt
bei 1,14. Der Auftragseingang des Geschäftsfelds Fastening Systems im zweiten Quartal 2020
betrug 42,3 Mio.€ (Vorjahr: 91,1 Mio.€). Im ersten Halbjahr 2020 lag der Auftragseingang
mit 88,6 Mio.€ deutlich unter dem Vorjahreswert von 152,4 Mio.€. Dies war hauptsächlich
auf einen im Vorjahr gewonnenen Großauftrag von rund 40 Mio.€ sowie auf erfolgte Aufträge
für die Instandhaltung der ersten gebauten Hochgeschwindigkeitsstrecke in China zurückzuführen.
Nennenswerte Auftragseingänge konnten in den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie
in der Mongolei für den Neubau von Schwerlaststrecken gewonnen werden. Der Auftragsbestand
des Geschäftsfelds Fastening Systems lag am 30. Juni 2020 bei 179,3 Mio.€ (Vorjahr:
234,2 Mio.€). Im Geschäftsfeld Tie Technologies summierten sich die Auftragseingänge im zweiten
Quartal 2020 auf 38,9 Mio.€ (Vorjahr: 62,5 Mio.€). Im ersten Halbjahr 2020 erzielte
das Geschäftsfeld dank der guten Entwicklung im ersten Quartal 2020 Auftragseingänge
in Höhe von 106,4 Mio.€ (Vorjahr: 94,5 Mio.€). Dies stellt einen Anstieg von 12,6
% im Vergleich zum bereits hohen Wert des Vorjahres dar. Während die Auftragseingänge
in Australien geringer waren - im zweiten Quartal des Vorjahres war unter anderem
ein Großauftrag von Rio Tinto gewonnen worden -, konnten insbesondere in den USA höhere
Auftragseingänge im Transitgeschäft erzielt werden. Zudem lagen die Neuaufträge in
Mexiko deutlich über dem Vorjahr. Entsprechend stieg der Auftragsbestand zum 30. Juni
2020 auf 121,4 Mio.€ (Vorjahr: 84,1 Mio.€). Umsätze auf Niveau des Vorjahres Der Umsatz im Geschäftsbereich Core Components in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres
2020 entsprach nahezu dem Vorjahreswert. Signifikante Auswirkungen aus COVID-19 waren
im ersten Halbjahr noch nicht zu verzeichnen. Die geringeren Umsätze im Geschäftsfeld
Fastening Systems konnten vollständig durch höhere Umsätze im Geschäftsfeld Tie Technologies
ausgeglichen werden. Im Geschäftsfeld Fastening Systems ergaben sich Umsätze im ersten Halbjahr 2020 in
Höhe von 91,7 Mio.€ (Vorjahr: 109,3 Mio.€). Insbesondere in China lagen die Umsätze
erwartungsgemäß unter dem Vorjahreswert. Die Auslieferungen der Neubauprojekte in
China sind jeweils abhängig vom Fertigstellungsgrad der Strecke. Umsatzschwankungen
zwischen einzelnen Perioden sind charakteristisch und nicht ungewöhnlich für dieses
Segment. Daneben lagen auch die Umsätze in der Türkei und in Italien unter dem Vorjahr.
Teilweise kompensierend wirkten dagegen unter anderem höhere Umsatzbeiträge in Tansania
und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Geschäftsfeld Tie Technologies erzielte im ersten Halbjahr 2020 Umsätze in Höhe
von 77,9 Mio.€ (Vorjahr: 61,0 Mio.€). Der Anstieg resultierte hauptsächlich aus höheren
Umsätzen in Australien infolge der Abarbeitung des hohen Auftragsbestands, unter anderem
des Rio-Tinto-Auftrags. Zu einem geringeren Teil haben auch Mehrumsätze in den USA
zum Umsatzplus beigetragen. EBIT aufgrund erfolgswirksamer Buchwertanpassung deutlich über dem Vorjahr Das EBIT im Geschäftsbereich Core Components lag im ersten Halbjahr 2020 deutlich
über dem bereinigten Wert des Vorjahres. Der Anstieg ist ausschließlich auf eine erfolgswirksame
Buchwertanpassung in Höhe von 15,6 Mio.€ im Rahmen der Übergangskonsolidierung eines
im Vorjahr gegründeten Joint Ventures in China im Geschäftsfeld Fastening Systems
zurückzuführen. Dagegen belasteten Anlaufkosten für Betonschwellenwerke in Kanada
und Australien das EBIT im ersten Halbjahr 2020. Der ROCE im Geschäftsbereich Core Components erhöhte sich im ersten Halbjahr infolge
des deutlich höheren EBIT. Das durchschnittliche Capital Employed ist im Vergleich
zum Vorjahr spürbar gestiegen, was im Wesentlichen auf die im Geschäftsjahr 2020 erstmalige
Konsolidierung des chinesischen Joint Ventures im Geschäftsfeld Fastening Systems
zurückzuführen ist, zu einem geringeren Teil aber auch auf ein höheres durchschnittliches
Working Capital. Der Wertbeitrag des Geschäftsbereichs Core Components hat sich gegenüber
dem Vorjahr ebenfalls deutlich erhöht. Die Berechnung des ROCE und des Wertbeitrags
im Vorjahr basiert auf einem unbereinigten EBIT (es sind 0,8 Mio.€ negative Einmaleffekte
aus dem Maßnahmenprogramm enthalten). Das Geschäftsfeld Fastening Systems konnte mit 19,2 Mio.€ den Wertbeitrag des Vorjahres
von 10,2 Mio.€ im ersten Halbjahr 2020 deutlich übertreffen. Der Wertbeitrag des Geschäftsfelds
Tie Technologies lag bei -2,3 Mio.€ (Vorjahr: -2,1 Mio.€). Core Componentsscroll
Geschäftsentwicklung Customized ModulesCustomized Modulesscroll
1
Annualisiert Auftragseingänge portfoliobereinigt um 12,5 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen Der Geschäftsbereich Customized Modules konnte im ersten Halbjahr 2020 erneut hohe
Auftragseingänge erzielen; sie lagen portfoliobedingt unter dem Vorjahr. Unter Herausrechnung
der Auftragseingänge aus der Veräußerung der US-Aktivitäten im Vorjahr von 50,1 Mio.€
betrug die Steigerung der Auftragseingänge 12,5 %. Die positive Entwicklung war in
erster Linie auf höhere Auftragseingänge in Ost- und Nordeuropa, vor allem in Polen
und Finnland, zurückzuführen. Aber auch in Israel und Australien lagen die Auftragseingänge
spürbar über dem Vorjahr. Dagegen waren in Ländern wie Indien und Malaysia spürbar
geringere Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Insgesamt ergab
sich ein Book-to-Bill-Verhältnis des Geschäftsbereichs von 1,35. Im Auftragsbestand
des Vorjahres waren Aufträge aus den mittlerweile veräußerten US-Aktivitäten in Höhe
von 74,7 Mio.€ enthalten. Auf vergleichbarer Basis ist der Auftragsbestand gegenüber
dem Vorjahr um 8,0 % gestiegen. Umsatzentwicklung im Vorjahresvergleich durch Portfolioanpassungen und COVID-19 beeinträchtigt Die Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs Customized Modules lagen im ersten Halbjahr
2020 in erster Linie portfoliobedingt unter dem Vorjahr. Im Vorjahreswert waren insgesamt
30,1 Mio.€ Umsatzerlöse aus den veräußerten US-Aktivitäten enthalten gewesen. Darüber
hinaus war die Umsatzentwicklung wesentlich durch COVID-19 beeinträchtig. Insbesondere
an den französischen Standorten, die von temporären Produktionsstilllegungen im Zusammenhang
mit COVID-19 betroffen waren, war im ersten Halbjahr 2020 ein spürbarer Umsatzrückgang
zu verzeichnen. Dagegen konnten vor allem in Polen und Finnland die Umsätze gesteigert
werden. EBIT trotz COVID-19 über dem Vorjahr Der Geschäftsbereich Customized Modules konnte in den ersten sechs Monaten 2020 trotz
COVID-19 das EBIT und die EBIT-Marge gegenüber den bereinigten Vorjahreswerten erhöhen.
Die Verbesserung geht insbesondere auf die Erfolge im Rahmen des Maßnahmenprogramms
zurück. Höhere Ergebnisbeiträge konnten vor allem in Polen und Italien erzielt werden.
Insgesamt konnten insbesondere dank des Maßnahmenprogramms die deutlichen Belastungen
durch COVID-19 mehr als ausgeglichen werden. Der ROCE des Geschäftsbereichs Customized Modules ist im ersten Halbjahr 2020 aufgrund
des höheren EBIT sowie des geringeren durchschnittlichen Capital Employed infolge
der Veräußerung der US-Weichenaktivitäten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch
die deutliche Reduktion des durchschnittlichen Working Capital ist auf das Maßnahmenprogramm
zurückzuführen. Der Wertbeitrag zeigte sich ebenfalls deutlich verbessert gegenüber
dem Vorjahr. Im zweiten Quartal konnte wieder ein positiver Wertbeitrag erzielt werden.
Die Berechnung des ROCE und des Wertbeitrags im Vorjahr basiert auf einem unbereinigten
EBIT (es sind 1,7 Mio.€ negative Einmaleffekte aus dem Maßnahmenprogramm enthalten). Customized Modulesscroll
Geschäftsentwicklung Lifecycle SolutionsLifecycle Solutionsscroll
1
Annualisiert Auftragseingänge im ersten Halbjahr auf Vorjahresniveau Im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions waren die Auftragseingänge im ersten Halbjahr
2020 nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr. Geringere Auftragseingänge vor allem
in Deutschland konnten durch höhere Auftragseingänge insbesondere in den Niederlanden,
in Dänemark und in Finnland vollständig kompensiert werden. Das Book-to-Bill-Verhältnis
des Geschäftsbereichs lag bei 1,28. Die Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions im ersten Halbjahr 2020
lagen auf Vorjahresniveau. Während geringere Umsätze aus den Verkäufen von Maschinen
für die Instandhaltung des Fahrwegs Schiene realisiert wurden, stiegen die Umsatzbeiträge
aus den Bereichen Logistik und Stationäres Schweißen. Der Internationalisierungsgrad
der Aktivitäten des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions lag, gemessen am Umsatzanteil
außerhalb Deutschlands, bei 47,9 % (Vorjahr: 45,0 %). EBIT und EBIT-Marge aufgrund von COVID-19 unter dem Vorjahr Das EBIT und die EBIT-Marge des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions lagen nach
den ersten sechs Monaten 2020 leicht unter den bereinigten Vorjahreswerten. Die Werte
waren im ersten Halbjahr 2020 durch COVID-19 belastet. Ohne die COVID-19-Effekte wäre
ein Anstieg des EBIT und der EBIT-Marge zu verzeichnen gewesen. Mit Blick auf das
Geschäft zeigten die Bereiche Stationäres Schweißen und Logist eine positive EBIT-Entwicklung,
während das EBIT aus dem Instandhaltungsbereich geringer war. Für die Instandhaltungsbereich
wird in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Verbesserung der Profitabilität erwartet. Der ROCE sowie der Wertbeitrag des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions sind im
ersten Halbjahr 2020 gegenüber den berichteten Vorjahreswerten gestiegen. Die Berechnung
des ROCE und des Wertbeitrags im Vorjahr basiert auf einem unbereinigten EBIT (es
sind 3,4 Mio.€ negative Einmaleffekte aus dem Maßnahmenprogramm enthalten). Das durchschnittliche
Working Capital sowie die durchschnittliche Working-Capital-Intensität konnten gegenüber
dem Vorjahr verbessert werden. Lifecycle Solutionsscroll
Forschung & Entwicklung Ein wesentlicher Teil der Forschung & Entwicklung findet im Vossloh-Konzern im Rahmen
einzelner Aufträge statt. Die entstehenden Kosten werden dementsprechend in den Herstellungskosten
ausgewiesen und nicht im Posten Forschung & Entwicklung (F&E). Somit werden im Vossloh-Konzern
vergleichsweise niedrige F&E-Aufwendungen ausgewiesen, auch wenn die im Rahmen von
Projekten betriebenen Entwicklungsleistungen deutlich höher sind. In den ersten sechs Monaten 2020 summierten sich die Aufwendungen für Forschung &
Entwicklung im Vossloh-Konzern auf insgesamt 4,4 Mio.€ im Vergleich zu 5,2 Mio.€ im
Vorjahreszeitraum. Zusätzlich zu den im Aufwand erfassten Forschungs- und Entwicklungskosten wurden
im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres Ausgaben für Entwicklungsleistungen
in Höhe von 3,5 Mio.€ aktiviert (Vorjahr: 0,5 Mio.€). Mitarbeiter13.487 Mitarbeiter Ende Juni 2020 im Vossloh-Konzern tätig Zum 30. Juni 2020 waren im Vossloh-Konzern weltweit insgesamt 3.487 Mitarbeiter beschäftigt.
Damit ist die Mitarbeiterzahl in den vergangenen zwölf Monaten von 3.865 um 378 beziehungsweise
9,8 % gesunken. Der Rückgang geht im Wesentlichen auf das 2019 umgesetzte Maßnahmenprogramm
zurück, das unter anderem eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl sowie die Trennung
beziehungsweise den Verkauf von unvorteilhaften Aktivitäten beinhaltete. scroll
Der Geschäftsbereich Core Components wies zum Halbjahresstichtag 2020 eine im Vergleich
zum Vorjahr um 80 Personen höhere Beschäftigtenzahl aus. Im Geschäftsfeld Fastening
Systems blieb die Zahl am 30. Juni 2020 mit 545 Mitarbeitern gegenüber dem Vorjahr
nahezu unverändert (30. Juni 2019: 544 Mitarbeiter). Der Anstieg der Mitarbeiterzahl
durch die im Geschäftsjahr 2020 erstmalige Vollkonsolidierung des Joint Ventures in
China wurde durch das Maßnahmenprogramm im Vorjahr vollständig ausgeglichen. Dagegen
ist die Mitarbeiterzahl bei Vossloh Tie Technologies, dem zweiten Geschäftsfeld des
Geschäftsbereichs Core Components, innerhalb der letzten zwölf Monate um 79 auf 414
Beschäftigte gestiegen (30. Juni 2019: 335 Mitarbeiter). Dies resultierte insbesondere
aus der guten Auftragssituation in Australien. Im Geschäftsbereich Customized Modules
reduzierte sich der Personalbestand deutlich von 2.365 Mitarbeitern am 30. Juni 2019
auf 1.982 Beschäftigte zum Ende des ersten Halbjahres 2020. Ein Großteil des konzernweiten
Maßnahmenprogramms entfiel auf diesen Geschäftsbereich. Dem Geschäftsbereich Lifecycle
Solutions gehörten Ende Juni 2020 insgesamt 490 Mitarbeiter an und damit 67 weniger
als zum Vorjahresstichtag (557 Mitarbeiter). Auch hier gab das Maßnahmenprogramm den
wesentlichen Ausschlag. Anteil im Ausland beschäftigter Mitarbeiter bei 79,7 % Ende Juni 2020 waren im Vossloh-Konzern insgesamt 2.780 Mitarbeiter außerhalb Deutschlands
beschäftigt. Dies entspricht einem Rückgang von 204 seit dem 30. Juni 2019 mit damals
2.984 Beschäftigten. Die Anzahl der im Inland tätigen Mitarbeiter lag zum Halbjahresstichtag
2020 bei 707 Personen (30. Juni 2019: 881 Beschäftigte). Damit lag der Anteil der
im Ausland tätigen Mitarbeiter zum Stichtag des ersten Halbjahres 2020 bei 79,7 %
und somit um 2,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Prognose, Chancen und Risiken Wesentliche Risiken und Chancen für die voraussichtliche Entwicklung des Vossloh-Konzerns
sind im Konzernlagebericht zum Geschäftsjahr 2019 beschrieben. Neben den im Konzernlagebericht
aufgezeigten Risiken kann die COVID-19-Pandemie als weiteres Risiko einen signifikanten
Einfluss auf die Vermögens- und Ertragslage haben. Im Vossloh-Konzern waren Auswirkungen
der Pandemie im ersten Halbjahr zwar spürbar, im Verhältnis zu anderen Branchen können
die Effekte aber als moderat eingestuft werden. Zum einen wird der Transport von Gütern
sowie Menschen und damit auch die Bahnbranche in vielen Ländern als systemrelevant
angesehen, wodurch sie tendenziell in geringerem Ausmaß von behördlichen Maßnahmen
betroffen ist. Zum anderen befindet sich der überwiegende Teil der direkten und indirekten
Kunden von Vossloh in öffentlicher Hand, die Investitionen nach langfristigen Entscheidungsprozessen
und im Rahmen längerfristiger Finanzierungen tätigen und damit vergleichsweise wenig
konjunkturabhängig agieren. Nennenswerte Stornierungen von Aufträgen waren daher nicht
zu verzeichnen. Ebenfalls von zunehmender Bedeutung sind Megatrends wie Bevölkerungswachstum,
Urbanisierung, stärkeres Nachhaltigkeitsbewusstsein oder Digitalisierung, die zu einem
höheren Verkehrsaufkommen auf der Schiene führen werden und die auch trotz der COVID-19-Pandemie
ihre Relevanz nicht verlieren. COVID-19-bedingte negative Umsatz- und Ergebniseffekte waren vor allem - aber nicht
ausschließlich - im Geschäftsbereich Customized Modules zu verzeichnen. Weitere Belastungen
im Jahresverlauf im VosslohKonzern können nicht ausgeschlossen werden. Wesentliche
Risiken können sich beispielsweise aus erneut verschärften behördlichen Maßnahmen
wie temporären Schließungen von Werken, weiteren Umsatzverschiebungen aufgrund von
Projektverzögerungen, insbesondere bei Neubauprojekten, oder Einschränkungen auf Kunden-
und Lieferantenseite ergeben. Unter Berücksichtigung der mit der Pandemie verbundenen erheblichen Unsicherheit
hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung und einer sorgfältigen Risikoeinschätzung
kann Vossloh aus heutiger Sicht die am 19. März 2020 mit Vorlage des Geschäftsberichts
2019 gegebene Prognose für das Geschäftsjahr 2020 (siehe Geschäftsbericht 2019 ab
Seite 77) bestätigen. Vossloh rechnet für das Geschäftsjahr 2020 weiterhin mit Umsätzen
zwischen 900 Mio.€ und 1 Mrd.€. Aufgrund von möglichen Umsatzverschiebungen wird davon
ausgegangen, dass die Umsätze am unteren Ende des Prognosekorridors liegen werden.
Im Vergleich zum Vorjahr wird der Wegfall von Umsatzerlösen infolge des Ausstiegs
aus dem amerikanischen Weichenmarkt zum Großteil durch eine positive Entwicklung im
Geschäftsfeld Tie Technologies, insbesondere in Australien, ausgeglichen. Weitere
Umsatzverschiebungen in die Folgejahre, die zu Umsätzen von leicht unter 900 Mio.€
im Geschäftsjahr 2020 führen könnten, können aus heutiger Sicht nicht vollständig
ausgeschlossen werden. Hier werden die Entwicklungen in den nächsten Monaten in ausgewählten
Regionen, unter anderem in China, entscheidend sein. Der Vossloh-Konzern rechnet für 2020 weiterhin fest mit einer EBITDA-Marge zwischen
12 % und 13 % beziehungsweise einer EBIT-Marge zwischen 7 % und 8 %. Der prognostizierte
Anstieg ist neben operativen Verbesserungen infolge des Maßnahmenprogramms 2019 begünstigt
durch den beschriebenen Effekt im Zusammenhang mit der erstmaligen Vollkonsolidierung
eines chinesischen Joint Ventures im Geschäftsfeld Fastening Systems. Der Wertbeitrag wird sich nach einem in dreistelliger Millionenhöhe negativen Betrag
im Vorjahr signifikant verbessern. Für das Geschäftsjahr 2020 wird der Wertbeitrag
weiterhin im Rahmen des ursprünglich prognostizierten Korridors von 0 bis 15 Mio.€
erwartet. Verkürzter Zwischenabschluss des Vossloh-Konzerns zum 30. Juni 2020Gewinn- und Verlustrechnungscroll
Gesamtergebnisrechnungscroll
Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2020scroll
*
Vorjahreszahlen angepasst, vgl. Seite 28. BilanzAktivascroll
Passivascroll
*
Vorjahreszahlen angepasst, vgl. Seite 28. Eigenkapitalveränderungsrechnungscroll
scroll
ErläuterungsberichtUnternehmensinformation Die Vossloh AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit Sitz in Werdohl, Deutschland.
Die Gesellschaft wird im Handelsregister des Amtsgerichts Iserlohn unter HRB 5292
geführt. Die Herstellung und der Vertrieb von Bahninfrastruktur sowie die Erbringung
von Dienstleistungen rund um die Schiene (Logistik, Schweißen, präventive Pflege)
bilden die wesentlichen Geschäftsaktivitäten der Vossloh-Gruppe. Grundsätze der Rechnungslegung Der Zwischenabschluss des Vossloh-Konzerns zum 30. Juni 2020 wurde in Übereinstimmung
mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden
sind, erstellt. Im Geschäftsjahr 2020 waren erstmalig die Änderungen an IFRS 3 (Definition
eines Geschäftsbetriebs), Änderungen an IAS 1 und IAS 8 (Definition von "wesentlich")
sowie die Änderungen an IFRS 9/IAS 39/IFRS 7 (Interest Rate Benchmark Reform) anzuwenden.
Hierdurch ergab sich kein wesentlicher Effekt auf den Zwischenabschluss. Hiervon abgesehen entsprechen die bei der Erstellung des Zwischenberichts angewandten
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden denen des Konzernabschlusses zum 31. Dezember
2019 unter Berücksichtigung des International Accounting Standard (IAS) 34 "Zwischenberichterstattung"
sowie des Deutschen Rechnungslegungs-Standards (DRS) 16 "Halbjahresfinanzberichterstattung". Die Erstellung des Zwischenberichts erfordert vonseiten des Managements eine Reihe
von Annahmen und Schätzungen. Hierdurch kann es zu Abweichungen zwischen den im Zwischenbericht
ausgewiesenen Werten und den tatsächlichen Werten kommen. Die Geschäftsaktivitäten des Vossloh-Konzerns unterliegen in gewissem Ausmaß saisonalen
Effekten; üblicherweise weist das zweite Quartal einen stärkeren Geschäftsverlauf
im Vergleich zum ersten Quartal auf. Der Berechnung der Ertragsteuern liegt für inländische
Gesellschaften ein Steuersatz von 31,87 % zugrunde. Die Berechnung der Ertragsteuern
bei ausländischen Gesellschaften basiert auf den jeweiligen nationalen Steuersätzen.
Vorjahresangaben beziehen sich generell auf das erste Halbjahr 2019 beziehungsweise
auf den 30. Juni 2019, soweit nicht anders vermerkt. Aufgrund der Änderungen im Ausweis von Kontokorrentverbindlichkeiten sowie bestimmter
langfristiger Rückstellungen im Personalbereich seit dem Jahresabschluss 2019 sind
die Vorjahreszahlen zum 30. Juni 2019 teilweise angepasst. Hierzu sei auf den Konzernanhang
2019 verwiesen. Wesentliche Ereignisse und Auswirkungen der COVID-19-Pandemie Wenngleich sich im ersten Halbjahr 2020 in den Geschäftsfeldern Auswirkungen der
COVID-19-Pandemie auf Umsatz und Ergebnisgrößen gezeigt haben, resultiert hieraus
keine wesentliche Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit von Vossloh. Wie bereits
im Lagebericht ausgeführt, ergeben sich aus den prägenden Merkmalen der Bahnbranche
nur geringe Risiken und insofern auch keine Anpassungsnotwendigkeiten in Bezug auf
Strategie und Ziele des Konzerns. Zur Vermeidung eines geringen Risikos der Nichteinhaltung
der im Kreditvertrag geregelten Kennzahl (sogenannter Covenant) wurde mit den kreditgebenden
Banken des 2017 abgeschlossenen Konsortialkredits eine Anpassung der zulässigen Höhe
der Kennzahl für den Zeitraum bis einschließlich 30. Juni 2021 vereinbart. Weitere wesentliche Ereignisse beziehungsweise Transaktionen betreffen die Übernahme
der Kontrolle bei einem chinesischen Joint Venture und die mit dem Übergang von der
Bilanzierung at-equity zur Vollkonsolidierung verbundene Anpassung des bisherigen
Buchwerts an den Fair Value der Gesellschaftsanteile. Hierauf wird im Abschnitt "Konsolidierungskreis"
näher eingegangen. Schließlich ist der Vollzug des Verkaufs des Geschäftsfelds Locomotives
als wesentliches Ereignis anzusehen. Zu den Auswirkungen, die sich in der Gewinn-
und Verlustrechnung in der Zeile "Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten" zeigen,
sei auf die nachfolgenden Erläuterungen verwiesen. Darstellung von nicht fortgeführten Aktivitäten Das seit dem 31. Dezember 2017 zum Verkauf vorgesehene und als nicht fortgeführte
Aktivität im Konzernabschluss ausgewiesene Geschäftsfeld Locomotives wurde am 31.
Mai 2020 an die CRRC ZELC veräußert; der im August 2019 abgeschlossene Vertrag zur
Übertragung der Anteile an der Vossloh Locomotives GmbH wurde mit Ablauf des Monats
Mai vollzogen. Im vorliegenden Zwischenabschluss werden die Erträge und Aufwendungen
für den Zeitraum Januar bis Mai 2020 sowie für die Vergleichsperiode Januar bis Juni
2019 in der Zeile "Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten" ausgewiesen, während
die zugehörigen Vermögenswerte und Schulden in der Konzernbilanz in den Zeilen "Zur
Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" und "Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung
gehaltenen Vermögenswerten" lediglich noch in den Vergleichsperioden ausgewiesen sind. Die folgende Tabelle zeigt eine Aufgliederung des in der Gewinn- und Verlustrechnung
enthaltenen Ergebnisses aus nicht fortgeführten Aktivitäten: scroll
In der nachfolgenden Tabelle sind die wesentlichen Gruppen der zur Veräußerung gehaltenen
Vermögenswerte und damit in Zusammenhang stehenden Schulden dargestellt: scroll
In der Bilanz zum 31. Dezember 2019 waren in den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
und damit in Zusammenhang stehenden Schulden noch die Werte des inzwischen veräußerten
Geschäftsfelds Locomotives mit 152,5 Mio.€ auf der Aktivseite und 143,0 Mio.€ auf
der Passivseite enthalten. Zur besseren Vergleichbarkeit enthält die vorstehende Tabelle
die Werte der damals und am Berichtsstichtag noch bilanzierten Vermögenswerte und
Schulden aus den Veräußerungsgruppen. In der Berichtsperiode wurden - wie im Vorjahr - keine Beträge direkt im Eigenkapital
berücksichtigt. Weitere Bestandteile des Kaufpreises sind noch im weiteren Verlauf
des Geschäftsjahres fällig und hängen teilweise vom Eintritt bestimmter Bedingungen
ab. Die Bilanzierung erfolgt insoweit zum Fair Value. Die Darstellung des Ergebnisses
aus nicht fortgeführten Aktivitäten basiert auf den Informationen, die im Zeitraum
der Aufstellung dieses Zwischenabschlusses verfügbar waren. Die Aufstellung und Prüfung
der Entkonsolidierungsbilanz, die in Teilen zur endgültigen Bestimmung des Kaufpreises
herangezogen wird, sind bis zum Ende des Aufstellungszeitraums noch nicht abgeschlossen
worden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich hierdurch das Abgangsergebnis
noch verändert. Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2019
verändert. Fünf vollkonsolidierte Gesellschaften sowie ein at-equity einbezogenes
Joint Venture des bisherigen Geschäftsfelds Locomotives wurden infolge des Vollzugs
des Anteilsverkaufs entkonsolidiert. Außerdem wurde eine bislang unwesentliche Gesellschaft
im Geschäftsfeld Fastening Systems erstmals im Geschäftsjahr in den Konsolidierungskreis
einbezogen. Bei der Vossloh (Anyang) Track Material Co. Ltd., Anyang/China, einem im Geschäftsjahr
2019 in der Anlaufphase noch gemeinschaftlich geführten Joint Venture, übernahm Vossloh
zum 1. Januar 2020 die Kontrolle. Seit diesem Datum wird die Gesellschaft vollkonsolidiert.
Vossloh hält an dieser Gesellschaft 51 % der Anteile. Das Joint Venture wurde gemeinsam
mit einem Partner im Geschäftsjahr 2019 mit dem Ziel gegründet, die Produktion von
bestimmten Komponenten von Schienenbefestigungssystemen zu bündeln und hierdurch Kostenvorteile
zu realisieren. Vor dem Hintergrund vieler im Anlaufjahr relevanter Entscheidungen
wurde bereits bei der Gründung vertraglich vereinbart, dass wesentliche Entscheidungen
im Laufe des Jahres 2019 gemeinschaftlich zu treffen sind, mit Beginn des Jahres 2020
aber die Kontrolle durch Anpassung der entsprechenden Regelungen über Einstimmigkeitserfordernisse
bei wesentlichen Entscheidungssachverhalten auf Vossloh übergeht. Der Kontrollerwerb
wurde gemäß IAS 28.22 (a) als Unternehmenserwerb gemäß den Vorschriften des IFRS 3
bilanziert. Aus der Differenz zwischen dem bisherigen Buchwert der Anteile und dem
Fair Value zum Zeitpunkt des Kontrollerwerbs resultierte ein Ertrag in Höhe von 15,6
Mio.€, der im sonstigen Ergebnis ausgewiesen wurde. Der Fair Value der bisher gehaltenen
Anteile betrug insgesamt zum Zeitpunkt des Kontrollerwerbs über die Vermögenswerte
und Schulden 19,5 Mio.€ und spiegelt die Ertragsaussichten des Joint Venture wider,
die sich damit auch in dem aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierenden Geschäfts-
oder Firmenwert niederschlagen. Dieser Betrag wurde im Wege der Erstkonsolidierung
als Gegenleistung behandelt. Folgende Vermögenswerte und Schulden wurden übernommen,
die in Höhe des Anteils von Vossloh am Eigenkapital mit der Gegenleistung aufgerechnet
wurden und zu dem erfassten Geschäfts- oder Firmenwert sowie zu einem entsprechenden
Ausweis von Anteilen anderer Gesellschafter führten: scroll
Seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung hat die Gesellschaft in Höhe von 0,1 Mio.€
zum Umsatz und in Höhe von -0,7 Mio.€ zum Konzernergebnis beigetragen. Transaktionskosten
für den Kontrollerwerb fielen nicht an. Die beim Kontrollerwerb vorhandenen Zahlungsmittelbestände
der Gesellschaft betrugen 0,6 Mio.€ und werden in der Kapitalflussrechnung in der
Zeile "Veränderung der liquiden Mittel aus der Erstkonsolidierung" ausgewiesen. Die
erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren aus Lieferungen
an den Joint-Venture-Partner und werden in Höhe des Bruttowerts ausgewiesen; eine
Uneinbringlichkeit wird als unwahrscheinlich eingeschätzt. Damit waren zum 30. Juni 2020 mit der Vossloh AG 57 Gesellschaften (Vorjahr: 60),
davon 14 inländische Gesellschaften (Vorjahr: 17), im Wege der Vollkonsolidierung
in den Konzernzwischenabschluss einbezogen. Zehn (Vorjahr: elf) Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen beziehungsweise an Joint Ventures wurden at-equity bilanziert, davon wie
auch im Vorjahr eine inländische Gesellschaft. Umsatzerlösescroll
Eigenkapital Gegenüber dem Stichtag 30. Juni 2019 hat sich das Grundkapital der Vossloh AG nicht
verändert und beträgt weiterhin 49.857.682,23 €, eingeteilt in 17.564.180 Aktien.
Diese befinden sich vollständig außerhalb der Gesellschaft im Umlauf. Die Zahl der
im ersten Halbjahr 2020 durchschnittlich im Umlauf befindlichen Aktien belief sich
insofern ebenfalls auf 17.564.180 (Vorjahr: 16.020.368). Ergebnis je Aktiescroll
Zusätzliche Angaben zu Beteiligungen an at-equity einbezogenen Unternehmen (Joint Ventures bzw. assoziierte Unternehmen)scroll
Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten Die nachfolgende Aufstellung zeigt die Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, zur Bewertungshierarchie
des IFRS 7 sowie des IFRS 13 (sogenannte Fair-Value-Hierarchie). Weder im Geschäftsjahr
noch im Vorjahr erfolgten Umgruppierungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair-Value-Hierarchie.
Grundlage der Hierarchiestufen sind die für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte
verwendeten Faktoren. Auf Stufe 1 wird der Preis unverändert von identischen Vermögenswerten
und Verbindlichkeiten übernommen, die an einem aktiven Markt gehandelt werden. Auf
Stufe 2 werden Bewertungsfaktoren verwendet, die für den betreffenden finanziellen
Vermögenswert oder die betreffende finanzielle Schuld zumindest von beobachtbaren
Marktdaten abgeleitet werden können. Auf Stufe 3 stehen keine beobachtbaren Marktdaten
zur Verfügung, sodass eine Bewertung anhand von Bewertungsmodellen erfolgen muss. Zuordnung zu den Stufen der Fair-Value-Hierarchie scroll
Die Buchwerte der Finanzinstrumente, die Aufteilung nach Bewertungskategorien sowie
die gemäß IFRS 9 geforderte Angabe der beizulegenden Zeitwerte und deren Bewertungsquellen
nach Klassen gemäß IFRS 7 sind in den folgenden Tabellen dargestellt. Dabei werden
auch Derivate aus Sicherungsbeziehungen einbezogen, obwohl sie keiner Bewertungskategorie
des IFRS 9 angehören. Buchwerte, Bewertungskategorien und Fair Values zum 30. Juni 2020scroll
Buchwerte, Bewertungskategorien und Fair Values zum 31. Dezember 2019scroll
Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
sowie der kurzfristigen Kontokorrentverbindlichkeiten im Vossloh-Konzern. Die Zahlungsmittel
umfassen Schecks, Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten. Zahlungsmitteläquivalente
umfassen Finanztitel mit einer Laufzeit von maximal drei Monaten, die jederzeit in
Zahlungsmittel umgewandelt werden können. Kurzfristige Kontokorrentverbindlichkeiten
ergeben sich bei Sollbeständen von kurzfristig fälligen Bankguthaben und werden in
den Finanzmittelfonds einbezogen. Die Kapitalflussrechnung wurde in Übereinstimmung mit IAS 7 erstellt und gliedert
die Veränderungen der liquiden Mittel nach den Zahlungsströmen aus Geschäfts-, Investitions-
und Finanzierungstätigkeit. Dabei wird der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit
nach der indirekten Methode ermittelt. Die jeweils auf die fortgeführten sowie die nicht fortgeführten Aktivitäten entfallenden
Cashflows sind in der nachfolgenden Tabelle wiedergegeben: scroll
Segmentinformationen Das primäre Berichtsformat der Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen
Organisations- und Berichtsstruktur. Diese differenziert zwischen den von den verschiedenen
Geschäftsfeldern des Vossloh-Konzerns angebotenen Produkten und Dienstleistungen.
Neben den Geschäftsbereichen werden auch die einzelnen Geschäftsfelder gesondert dargestellt. Die Segmentstruktur hat sich gegenüber dem Vorjahr in den drei Geschäftsbereichen
des Kerngeschäfts nicht verändert. Der Geschäftsbereich Core Components beinhaltet das Angebot des Konzerns an industriell
gefertigten Serienprodukten, die in hoher Stückzahl für Projekte der Bahninfrastruktur
benötigt werden. Zum Geschäftsbereich gehören die Geschäftsfelder Fastening Systems
sowie Tie Technologies. Vossloh Fastening Systems ist ein führender Anbieter von Schienenbefestigungssystemen.
Das Angebot umfasst Schienenbefestigungen für sämtliche Einsatzbereiche, vom Nahverkehr
über den Schwerlastverkehr bis zu Hochgeschwindigkeitsstrecken. Vossloh Tie Technologies ist der führende Hersteller von Betonstreckenschwellen in
Nordamerika und daneben auch in Australien tätig. Über Betonstreckenschwellen hinaus
umfasst das Angebot Weichenschwellen, Betonelemente für die Feste Fahrbahn und Bahnübergangssysteme. Vossloh Switch Systems als bislang einziges Geschäftsfeld des Geschäftsbereichs Customized
Modules ist einer der weltweit führenden Weichenhersteller. Das Geschäftsfeld stattet
Schienennetze mit Weichen sowie zugehörigen Steuerungs- und Kontrollsystemen aus und
übernimmt die Installation sowie die Wartung dieser Systeme. Auch hier reicht das
Anwendungsspektrum von der Stadtbahn- bis zur Hochgeschwindigkeitsstrecke. Vossloh Rail Services als bislang einziges Geschäftsfeld des Geschäftsbereichs Lifecycle
Solutions ist in den Bereichen Schienenhandel, Ladeleistung Langschienen auf Baustellen,
Schweißwerkleistungen Neuschienen, Aufbereitung Altschienen, Baustellenschweißen,
Schienenwechsel, Schienenschleifen/-fräsen, Schienenprüfung und Baustellenüberwachung
tätig. Außerdem organisiert und überwacht es Just-in-time-Schienentransporte zu Baustellen
und sorgt für die termingerechte Bereitstellung zugelassener Ladesysteme. Im Geschäftsfeld Locomotives werden seit fast 100 Jahren Diesellokomotiven entwickelt
und produziert, die hinsichtlich technologischer Standards, Wirtschaftlichkeit, Flexibilität
und Umweltfreundlichkeit Maßstäbe setzen. Darüber hinaus werden umfangreiche Dienstleistungen
angeboten, insbesondere zur Wartung und Instandhaltung von Lokomotiven. Wie bereits
erläutert, wurde der Verkauf des Geschäftsfelds im Laufe des zweiten Quartals 2020
vollzogen. Das Geschäftsfeld wird daher als nicht fortgeführte Aktivität gemäß IFRS
5 ausgewiesen. Die Konsolidierung beinhaltet die Eliminierung der intersegmentären Geschäftsbeziehungen.
Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um die Verrechnung der konzerninternen Aufwendungen
und Erträge, die Eliminierung konzerninterner Erträge aus Ausschüttungen sowie die
Verrechnung konzerninterner Forderungen und Verbindlichkeiten. Die Konsolidierungsspalte
auf der obersten Konzernebene enthält die erforderlichen Eliminierungen aus Geschäftsbeziehungen
zwischen Gesellschaften unterschiedlicher Geschäftsbereiche. Daneben werden in einer
gesonderten Spalte die keinem Segment zugeordneten Holdinggesellschaften sowie die
Vossloh AG als Management- und Finanzholding des Konzerns dargestellt, um zu den konsolidierten
Zahlen des Gesamtkonzerns überzuleiten. Die angewandten Rechnungslegungsmethoden sind für alle Segmente identisch und entsprechen
den in der EU anzuwendenden IFRS. Geschäftsbeziehungen zwischen den einzelnen Segmenten
werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt. Eine Überleitung des in den Segmentinformationen ausgewiesenen Wertbeitrags des Gesamtkonzerns
auf das in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgewiesene Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(EBIT) ist nachfolgend dargestellt: Überleitung des Wertbeitrags auf das EBITscroll
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Die konsolidierten Unternehmen des Vossloh-Konzerns stehen im Rahmen ihrer normalen
Geschäftstätigkeit mit nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, Joint Ventures
sowie assoziierten Unternehmen der Vossloh-Gruppe in geschäftlichen Beziehungen. Daneben
wurden Geschäftsvorfälle mit Unternehmen des Knorr-Bremse-Konzerns abgewickelt, die
über den Mehrheitsaktionär der Vossloh AG, Herrn Heinz Hermann Thiele, als nahestehende
Unternehmen anzusehen sind. In der Berichtsperiode sind 5,8 Mio.€ als nachträglicher
Kaufpreis aus der Veräußerung des damaligen Geschäftsfelds Electrical Systems von
der Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH vereinnahmt worden. Am 30. Juni
2019 bestanden aus diesem Sachverhalt Forderungen aus dem Verkauf von sonstigen Vermögenswerten
in Höhe von 3,9 Mio.€. Sämtliche Geschäfte mit diesen Unternehmen werden zu marktüblichen
Konditionen abgewickelt. In der folgenden Aufstellung sind die im Konzernabschluss
erfassten Erlöse und Aufwendungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Geschäftsvorfällen
mit nahestehenden Unternehmen dargestellt. Es handelt sich dabei überwiegend um Geschäfte
mit nicht konsolidierten Tochterunternehmen. Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen
waren im Berichtszeitraum insgesamt unwesentlich. scroll
Haftungsverhältnisse/ Eventualverbindlichkeiten Aufgrund des mit Wirkung vom 31. Mai 2020 vollzogenen Verkaufs des Geschäftsfelds
Locomotives sind die für diese Gesellschaften ausgestellten Haftungsverhältnisse nun
auszuweisen. Die Haftungsverhältnisse haben sich gegenüber dem 30. Juni 2019 von 23,1
Mio.€ um 178,0 Mio.€ auf 201,1 Mio.€ erhöht. Davon entfallen 182,5 Mio.€ auf Haftungsverhältnisse
für das ehemalige Geschäftsfeld Locomotives und unverändert 9,0 Mio.€ auf Haftungsverhältnisse
für das mit Wirkung vom 31. Januar 2017 veräußerte ehemalige Geschäftsfeld Electrical
Systems. Für die noch bestehenden Haftungsverhältnisse der beiden ehemaligen Geschäftsfelder
hat die Vossloh AG unwiderrufliche und bedingungslose Bürgschaften auf erste Anforderung
von erstklassigen Banken erhalten. Die Haftungsverhältnisse resultieren in Höhe von
102,0 Mio.€ (Vorjahr: 3,5 Mio.€) aus Bürgschaftsverhältnissen. Davon betreffen 101,7
Mio.€ die ehemaligen Geschäftsfelder und 0,3 Mio.€ (Vorjahr: 3,2 Mio.€) nicht konsolidierte
verbundene Unternehmen. 99,1 Mio.€ (Vorjahr: 18,3 Mio.€) der Haftungsverhältnisse
sind auf Patronatserklärungen zurückzuführen; hiervon entfallen 89,8 Mio.€ auf die
ehemaligen Geschäftsfelder und 9,3 Mio.€ (Vorjahr: 9,6 Mio.€) auf nicht konsolidierte
verbundene Unternehmen. Auf die Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
entfallen 0,0 Mio.€ (Vorjahr: 1,3 Mio.€). Das Risiko einer Inanspruchnahme wird bei
allen aufgeführten Haftungsverhältnissen als nicht wahrscheinlich eingeschätzt. Segmentinformationen nach Geschäftsbereichen und Geschäftsfeldern*scroll
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*
Zu weiteren Segmentinformationen vgl. Seite 33 f. Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen
für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernhalbjahresabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen
und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr
beschrieben sind. Werdohl, 29. Juli 2020 Vossloh AG Der Vorstand Oliver Schuster, Dr.-Ing. Karl Martin Runge Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht An die Vossloh Aktiengesellschaft, Werdohl Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus der Gewinn- und
Verlustrechnung, der Gesamtergebnisrechnung, der Kapitalflussrechnung, der Bilanz,
der Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangsangaben
- und den Konzernzwischenlagebericht der Vossloh Aktiengesellschaft, Werdohl, für
den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2020, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts
nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den International Financial Reporting Standards
(IFRS) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts
nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in
der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist
es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht
auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben. Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und
des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen
vorgenommen. Danach haben wir die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen,
dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können,
dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung
mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder
der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit
den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt
worden ist. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen
von Mitarbeitern der Gesellschaft sowie auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb
nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß
keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht
erteilen. Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt
geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss
der Vossloh Aktiengesellschaft, Werdohl, in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung
mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder
dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung
mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt
worden ist. Düsseldorf, den 29. Juli 2020 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft scroll
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vossloh.com Vossloh Aktiengesellschaft ■ Vosslohstraße 4 ■ D-58791 Werdohl ■ Postfach 18 60 ■
D-58778 Werdohl Telefon +49 (0)2392/52-0 ■ Telefax +49 (0)2392/52-219 |
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