Vossloh AktiengesellschaftWerdohlHalbjahresbericht 2021Enabling green mobilityscrollen
1 Bei einem durchschnittlichen Capital Employed;
annualisiert
Verehrte Aktionärinnen und Aktionäre,sehr geehrte Damen und Herren,
im Rahmen unserer Berichterstattung zum ersten Quartal
2021 konnten wir im April dieses Jahres auf das operativ
stärkste Anfangsquartal seit zehn Jahren
zurückblicken. Und ich freue mich, Ihnen heute
berichten zu können, dass sich diese überaus
erfreuliche Entwicklung unseres Geschäfts auch im
zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres
fortgesetzt hat. Im ersten Halbjahr 2021 konnten wir
insgesamt einen Umsatz in Höhe von 462,6 Mio.€
erzielen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht
das einem deutlichen Anstieg um 17,7 %, der in weiten
Teilen auf höhere Umsatzbeiträge im Geschäft
mit Schienenbefestigungssystemen zurückzuführen
ist. Das EBIT verzeichnete trotz eines positiven
Sondereffekts im Vorjahreszeitraum einen signifikanten
Anstieg um 41,2 % auf nunmehr 42,4 Mio.€. Zu diesen
hervorragenden Halbjahresergebnissen trugen
maßgeblich der Geschäftsbereich Core Components
mit dem Geschäftsfeld Fastening Systems sowie der
Geschäftsbereich Customized Modules bei. Positive
Effekte aus der 2019 auf den Weg gebrachten
Restrukturierung unseres Infrastrukturgeschäfts haben
diese Entwicklung maßgeblich unterstützt. Auf
Basis unserer aktuellen Planungen konnten wir darüber
hinaus in der vergangenen Woche unsere Umsatzerwartung
für das Gesamtjahr 2021 spürbar anheben, und zwar
bei unverändert hoher Profitabilität. Letzteres
ist angesichts signifikanter Materialpreissteigerungen mit
Auswirkungen überwiegend in unserem
Geschäftsbereich Core Components meines Erachtens
besonders bemerkenswert und Ausdruck unserer deutlich
gestiegenen operativen Leistungsfähigkeit. Wir gehen
für 2021 nunmehr von Umsätzen zwischen 900
Mio.€ und 950 Mio.€ bei einer EBIT-Marge von
unverändert 7 % bis 8 % aus.
Nach Abschluss der Neuausrichtung des Vossloh-Konzerns
und der Fokussierung auf den Wachstumsmarkt
Bahninfrastruktur profitieren wir maßgeblich von der
zunehmenden Erkenntnis politischer Entscheidungsträger
weltweit, dass eine Verlagerung von Verkehr auf die Schiene
ein unabdingbarer Erfolgsfaktor bei der Erreichung von
Klimazielen ist. Neben dem Thema Nachhaltigkeit
beflügeln weitere Megatrends wie
Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Globalisierung
und natürlich auch Digitalisierung unser Geschäft
spürbar. Vor diesem Hintergrund werden derzeit in
vielen Ländern dieser Erde umfassende
Investitionsprogramme rund um den Verkehrsträger Bahn
aufgelegt. Darunter etwa der Green Deal der
Europäischen Kommission, die das Jahr 2021
darüber hinaus zum "Europäischen Jahr der
Schiene" ausgerufen hat. Im Ergebnis beobachten wir
steigende Ausschreibungsaktivitäten seitens unserer
Kunden und verzeichnen eine anziehende Nachfrage in weiten
Teilen der Welt. In den ersten sechs Monaten 2021 konnten
wir Auftragseingänge von 459,4 Mio.€ und damit
etwa in Höhe der im Jahresvergleich stark gestiegenen
Umsatzerlöse verbuchen. Gleichzeitig ist es uns
gelungen, wesentliche langjährige Rahmenverträge
mit einem Volumen von weit über 100 Mio.€ zu
gewinnen, die sich nicht unmittelbar in den
Auftragseingängen niederschlagen. Sie werden dort
vielmehr Zug um Zug gemäß den tatsächlichen
Kundenabrufen erfasst.
Mit dem Ziel, unsere finanzielle Flexibilität
weiter zu erhöhen, haben wir zu Beginn des Jahres als
eines der ersten Unternehmen in Deutschland eine
nachhaltigkeitsorientierte Hybridanleihe mit einem Volumen
von 150 Mio.€ platziert. Dieses
Finanzierungsinstrument schafft den finanziellen Freiaum,
den wir für die weitere Umsetzung unserer
Konzernstrategie benötigen. Kurzfristig wird es dabei
vor allem um die Stärkung unserer Position in
bestimmten Wachstumsmärkten gehen. Daneben fokussieren
wir uns aber auch auf die Erweiterung unseres
Angebotsportfolios sowie auf ausgewählte Innovationen.
Im Berichtszeitraum haben wir bei der Umsetzung unserer
Strategie bereits einige wesentliche Meilensteine erreicht.
Hier möchte ich zum einen unser Großprojekt
"Fabrik der Zukunft" anführen. Die Hallen am Standort
Werdohl sind fertiggestellt, die automatisierte und
verkettete Fertigung läuft planmäßig hoch.
Sinkende Stückkosten gepaart mit deutlich gesteigerter
Wertschöpfungstiefe werden unsere Position im hart
umkämpften Markt für Schienenbefestigungssysteme
weiter verbessern. Darüber hinaus haben wir mit dem
Erwerb der Firma ETS Spoor B. V. einen strategisch
bedeutsamen Schritt im hochinnovativen
niederländischen Markt gemacht. Neben der
Stärkung unseres dortigen Produktgeschäfts sehen
wir hier insbesondere skalierbares Potenzial im Bereich
zukunftsweisender Instandhaltungsmodelle. Gemeinsam mit
meinen Vorstandskollegen freue ich mich schließlich
darüber, dass unser konzernweit eingeführtes
Vorschlagswesen "Fit4Future" sehr erfolgreich angelaufen
ist. Aus allen Bereichen und Regionen des Konzerns
erreichen uns Vorschläge der Mitarbeitenden, wie wir
Vossloh noch effizienter und damit noch zukunftssicherer
machen können.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, das zuvor Gesagte
mag Ihnen als Anhaltspunkt dafür dienen, dass Vossloh
nicht nur auf einem guten Weg ist, sondern auf breiter
Front konkrete und messbare Fortschritte macht. Die
Maßnahmen, die wir über Jahre hinweg eingeleitet
und umgesetzt haben, greifen und stärken den
Vossloh-Konzern. Ich danke Ihnen ganz herzlich für das
Vertrauen, das Sie uns entgegenbringen, und bitte Sie, uns
auch künftig dabei zu unterstützen, nachhaltige
Mobilität zu gestalten und voranzubringen. Lassen Sie
uns gemeinsam unsere Welt in dieser Hinsicht jeden Tag ein
kleines Stück besser machen.
Ihr
Oliver Schuster
Vorsitzender des Vorstands, Vossloh AG
Zwischenlagebericht des KonzernsGeschäftsentwicklung im KonzernErtragslageVossloh-Geschäftsbereiche - Auftragseingang und Auftragsbestandscrollen
Auftragslage weiterhin zufriedenstellendDer Auftragseingang des Vossloh-Konzerns entwickelte
sich im ersten Halbjahr zufriedenstellend, erreichte aber
nicht das hohe Niveau des Vorjahres. Im zweiten Quartal
2021 blieb der Auftragseingang mit 199,4 Mio.€ um 3,5
Mio.€ leicht hinter dem im vergangenen Jahr erreichten
Wert von 202,9 Mio.€ zurück.
Book-to-Bill bei 0,99Das Book-to-Bill-Verhältnis im Konzern lag im
ersten Halbjahr 2021 bei 0,99. Der geringere
Auftragsbestand zum 30. Juni 2021 gegenüber dem
Stichtagswert des Vorjahres geht auf die
planmäßige Abarbeitung größerer
Projekte im Geschäftsbereich Core Components
zurück.
Auf Ebene der Geschäftsbereiche erzielte Core
Components in den ersten sechs Monaten 2021 um 7,6 %
höhere Auftragseingänge als im Vorjahr. Der
Anstieg ging ausschließlich auf das
Geschäftsfeld Fastening Systems zurück. Hier
konnten mehr Aufträge vor allem in den Regionen China,
Indien, Italien und Deutschland verbucht werden. Bei
Vossloh Tie Technologies, dem zweiten Geschäftsfeld im
Geschäftsbereich Core Components, blieben die
Auftragseingänge wie erwartet deutlich unter dem hohen
Vorjahresniveau (siehe hierzu die Ausführungen auf
Seite 11). Auch der Geschäftsbereich Customized
Modules verzeichnete deutlich weniger Auftragseingänge
im Vergleich zum hohen Vorjahreswert (-22,2 %).
Insbesondere in Frankreich und Polen wurden geringere
Auftragseingänge verzeichnet (siehe hierzu die
Ausführungen auf Seite 13). Positiv zu werten sind die
umfangreichen Rahmenverträge über mehrere Jahre
mit wichtigen Kunden in Australien, den Niederlanden und in
Belgien, die der Geschäftsbereich Customized Modules
im ersten Halbjahr 2021 bekannt gab. Allerdings werden erst
die daraus erfolgenden Abrufe im Auftragseingang
ausgewiesen werden. Im Geschäftsbereich Lifecycle
Solutions übertrafen die Auftragseingänge im
ersten Halbjahr 2021 spürbar den Vorjahreswert (+17,6
%). Dies geht insbesondere auf eine höhere Nachfrage
in China und Deutschland zurück (siehe hierzu die
Ausführungen auf Seite 14).
Im zweiten Quartal setzte sich die positive
Umsatzentwicklung des Vossloh-Konzerns fort. Die
Umsätze erhöhten sich um 21,5 % gegenüber
dem Vorjahresquartal. Bezogen auf das erste Halbjahr 2021
übertrafen die Erlöse den Vorjahreswert um 17,7
%. Der Umsatzanstieg war insbesondere die Folge steigender
Auslieferungen im Geschäftsfeld Fastening Systems.
Daneben trug auch der Geschäftsbereich Customized
Modules leicht zum Umsatzanstieg bei. Die Umsätze bei
Vossloh Tie Technologies und im Geschäftsbereich
Lifecycle Solutions blieben im Vergleich stabil.
Umsatzerlöse nach Regionenscrollen
scrollen
Die Umsätze in Europa legten in den ersten sechs
Monaten um 5,1 Mio.€ beziehungsweise 2,2 %
gegenüber dem Vorjahr zu. In Westeuropa konnten die
vor allem in Frankreich geringeren Umsätze des
Geschäftsbereichs Customized Modules durch höhere
Umsatzbeiträge des Geschäftsfelds Fastening
Systems und des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions
in Deutschland mehr als kompensiert werden. In Nordeuropa
lagen die Umsätze im ersten Halbjahr 2021 auf
Vorjahresniveau. Geringere Umsätze in Schweden, vor
allem im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions, wurden
durch Mehrumsätze in Norwegen im Geschäftsbereich
Customized Modules annähernd ausgeglichen. In
Südeuropa konnte ein deutlicher Umsatzanstieg erzielt
werden. Dies lag weitgehend an der positiven Entwicklung in
Italien im Geschäftsfeld Fastening Systems. In
Osteuropa blieben dagegen die Umsätze im ersten
Halbjahr 2021 hinter dem Vorjahr zurück. Primär
waren Mindererlöse im Geschäftsbereich Customized
Modules in Polen sowie im Geschäftsfeld Fastening
Systems in Russland für den Umsatzrückgang
verantwortlich.
Die Umsätze in der Region Amerika unterschritten im
ersten Halbjahr 2021 deutlich den Vorjahreswert (-18,8
Mio.€ beziehungsweise -29,5 %). Vor allem das
Geschäftsfeld Tie Technologies konnte nicht an die
Entwicklung von 2020 anknüpfen. Zu einem geringen Teil
war der Umsatzrückgang in der Region Amerika auch die
Folge von Portfolioveränderungen.
In der Region Asien erzielte der Vossloh-Konzern in den
ersten sechs Monaten 2021 im Jahresvergleich einen
signifikanten Umsatzanstieg (70,2 Mio.€
beziehungsweise 132,1 %). Diese überaus positive
Entwicklung ging auf höhere Umsatzbeiträge
weitgehend des Geschäftsfelds Fastening Systems und zu
einem geringeren Teil des Geschäftsbereichs Lifecycle
Solutions in China zurück. Daneben trug auch der
indische Markt zur positiven Entwicklung in Asien bei, was
maßgeblich auf Veränderungen des
Konsolidierungskreises im Geschäftsbereich Customized
Modules zurückzuführen ist.
Auch in Afrika stieg der Umsatz von Vossloh im ersten
Halbjahr deutlich an (3,7 Mio.€ beziehungsweise 61,9
%). Die Zunahme ist auf höhere Umsätze in
Ägypten im Geschäftsbereich Customized Modules
und im Geschäftsfeld Fastening Systems
zurückzuführen.
In Australien konnte im ersten Halbjahr 2021 ebenfalls
ein deutlicher Umsatzanstieg (9,2 Mio.€
beziehungsweise 21,1 %) verbucht werden. Die positive
Entwicklung wurde im Wesentlichen durch die australische
Gesellschaft im Geschäftsfeld Tie Technologies
erreicht.
Vossloh-Konzern - Umsatz und Ergebnisscrollen
EBIT im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr signifikant gestiegenDer Vossloh-Konzern steigerte das EBIT im ersten
Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr signifikant um 41,2
%. Unter Herausrechnung eines Bucheffekts als Folge der
Übergangskonsolidierung einer bis Ende 2019 noch
at-equity bilanzierten chinesischen Gesellschaft im
Geschäftsfeld Fastening Systems im Vorjahr
verdreifachte sich das EBIT im Jahresvergleich nahezu. Der
Anstieg ist vor allem auf den Geschäftsbereich Core
Components zurückzuführen und ist hier
insbesondere Folge der höheren Umsätze sowie
eines margenstärkeren Projektmix im Geschäftsfeld
Fastening Systems. Die höheren Materialpreise hatten
im ersten Halbjahr noch keine wesentliche negative
Auswirkung auf das Ergebnis. Vor allem aufgrund operativer
Effizienzverbesserungen trug auch der Geschäftsbereich
Customized Modules spürbar zur Ergebnissteigerung bei.
Insgesamt hat sich das Geschäft im Vossloh-Konzern im
ersten Halbjahr 2021 sehr zufriedenstellend entwickelt.
Das Nettozinsergebnis im ersten Halbjahr 2021 zeigte
sich mit -4,0 Mio.€ deutlich verbessert (Vorjahr: -8,0
Mio.€). Ursächlich hierfür waren
hauptsächlich geringere
Währungsumrechnungsverluste aus abgesicherten Darlehen
in Fremdwährungen, die im Zinsergebnis ausgewiesen
werden. Daneben reduzierten sich auch die
Finanzierungskosten aus Finanzverbindlichkeiten
spürbar - eine Folge der verbesserten Bilanzstruktur
durch die im Februar 2021 platzierte Hybridanleihe.
Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertIm ersten Halbjahr 2021 betrug der Steueraufwand des
Vossloh-Konzerns 17,5 Mio.€ (Vorjahr: 4,0 Mio.€).
Der deutliche Anstieg ging neben dem höheren
operativen Ergebnis auch auf die weitgehende Abwertung
aktiver latenter Steuern auf Verlust- und Zinsvorträge
im inländischen Organkreis zurück. Dies steht
unter anderem im Zusammenhang mit der steuerlich
vollständigen Abzugsfähigkeit der Zinsen aus der
Hybridanleihe. Das Ergebnis aus nicht fortgeführten
Aktivitäten verbesserte sich infolge des 2020
abgeschlossenen Verkaufs des ehemaligen Geschäftsfelds
Locomotives signifikant von -27,7 Mio.€ im Vorjahr auf
-0,3 Mio.€ im ersten Halbjahr 2021. Das
Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2021 war entsprechend
positiv und zeigte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich
verbessert. Vom Konzernergebnis standen 2,1 Mio.€ den
Hybridkapitalgebern zu, während den anderen
Gesellschaftern 6,1 Mio.€ zuzurechnen waren (Vorjahr:
0,5 Mio.€). Das den Anteilseignern der Vossloh AG
zuzurechnende Konzernergebnis belief sich auf 12,4
Mio.€ nach -10,1 Mio.€ im Vorjahr. Die
durchschnittliche Zahl im Umlauf befindlicher Aktien lag
unverändert bei 17.564.180 Stück. Daraus
resultierte insgesamt ein deutlich verbessertes Ergebnis je
Aktie nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2021.
Vossloh-Konzern - Wertmanagementscrollen
1 Capital Employed = Working Capital
zuzüglich Anlagevermögen
Wertbeitrag positiv und klar verbessert gegenüber dem VorjahrDer Return on Capital Employed (ROCE) stieg im ersten
Halbjahr 2021 aufgrund des signifikant höheren EBIT
und trotz des höheren durchschnittlichen Capital
Employed im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Der Wertbeitrag
im ersten Halbjahr 2021 war positiv und zeigte sich im
Vergleich zum Vorjahr ebenfalls nachdrücklich
verbessert. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in
den Vorjahreswerten ein erfolgswirksamer Bucheffekt aus der
Übergangskonsolidierung einer chinesischen
Gesellschaft im Geschäftsfeld Fastening Systems in
signifikanter Höhe enthalten gewesen war. Zur
Berechnung der Kapitalkosten wurde unverändert
gegenüber dem Vorjahr ein WACC - die gewichteten
Kapitalkosten der Eigen- und Fremdkapitalgeber - von 7,0 %
herangezogen.
Vermögens- und FinanzlageEigenkapitalquote gegenüber dem Jahresende 2020 nach Platzierung der Hybridanleihe signifikant gestiegenDie Bilanzsumme von Vossloh hat sich im Vergleich zum
Jahresende 2020 spürbar um 5,1 % erhöht. Dies lag
hauptsächlich am Working-Capital-Aufbau im bisherigen
Jahresverlauf. Zum Stichtag 30. Juni 2021 lag das
Eigenkapital des Konzerns aufgrund der erfolgreichen
Platzierung der Hybridanleihe im Februar 2021 mit einem
Volumen von 150 Mio.€ sowie des positiven
Konzernergebnisses im ersten Halbjahr 2021 signifikant
höher als zum Jahresende 2020. Die Eigenkapitalquote
legte daher deutlich um insgesamt 10,6 Prozentpunkte
gegenüber dem Jahresendwert 2020 zu.
Vossloh-Konzernscrollen
1 Vergleichsinformationen gemäß IAS 8
retrospektiv angepasst, vgl. die Erläuterung auf Seite
25
Das Working Capital übertraf zum 30. Juni 2021 vor
allem infolge höherer Forderungsbestände den Wert
am Stichtag des ersten Halbjahres 2020 deutlich um 14,0 %.
Die durchschnittliche Working-Capital-Intensität
konnte dagegen um 2,2 Prozentpunkte weiter reduziert
werden. Das Capital Employed am 30. Juni 2021 lag
hauptsächlich infolge des höheren Working Capital
über dem Wert zum 30. Juni 2020. Die Nettofinanzschuld
ohne Leasingverbindlichkeiten des Vossloh-Konzerns sank
gegenüber dem Wert zum Ende des ersten Halbjahres 2020
um 157,4 Mio.€. Ursache dafür war weitgehend der
Mittelzufluss aus der Hybridanleihe.
Investitionen 1scrollen
Investitionen im Jahresvergleich deutlich geringer, starker Anstieg im zweiten Halbjahr 2021 erwartetKonzernweit reduzierte Vossloh die Investitionen im
ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres um 10,6
Mio.€ gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres. Im Geschäftsbereich Core Components
unterschritten die Investitionen im Geschäftsfeld
Fastening Systems noch den Vorjahreswert. Hier wird im
zweiten Halbjahr 2021 ein deutlicher Anstieg erwartet,
hauptsächlich aufgrund abschließender Zahlungen
für die moderne Produktionsstätte für
Schienenbefestigungen ("Fabrik der Zukunft") in Werdohl. Im
Geschäftsfeld Tie Technologies blieben die
Investitionen stabil auf Vorjahresniveau. Die Investitionen
im Geschäftsbereich Customized Modules gingen
zurück. Hier waren im Vorjahr im Vergleichszeitraum
noch hohe Investitionen in die Modernisierung des
Produktionsstandorts für Manganherzen in Outreau
(Nordfrankreich) angefallen. Auch im Geschäftsbereich
Lifecycle Solutions lagen die Investitionen im ersten
Halbjahr 2021 unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Der
Rückgang ist vor allem auf höhere Investitionen
im Vorjahr für die Weiterentwicklung der
Frästechnologie zurückzuführen. Insgesamt
wird für das zweite Halbjahr 2021 ein starker Anstieg
der Investitionen in allen Geschäftsbereichen
erwartet.
Geschäftsentwicklung Core ComponentsIm Geschäftsbereich Core Components hat Vossloh
sein Angebot an industriell gefertigten Serienprodukten
zusammengefasst, die in hoher Stückzahl für
Projekte der Bahninfrastruktur benötigt werden. Das
Geschäftsfeld Fastening Systems ist ein weltweit
führender Anbieter von Schienenbefestigungssystemen.
Sie werden von Vossloh für sämtliche
Einsatzbereiche weltweit - von der Schwerlast- über
die Hochgeschwindigkeitsstrecke bis zum Nahverkehr -
entwickelt, produziert und vertrieben. Das
Geschäftsfeld Tie Technologies ist der führende
Hersteller von Betonstreckenschwellen in Nordamerika und
Australien. Daneben werden Weichenschwellen, Betonelemente
für die Feste Fahrbahn und Bahnübergangssysteme
hergestellt.
Core Componentsscrollen
1 Umsatzerlöse umfassen
Außenumsatzerlöse sowie Umsätze mit anderen
Geschäftsbereichen.
Auftragseingang im Vorjahresvergleich deutlich gestiegenDer Geschäftsbereich Core Components verzeichnete
im ersten Halbjahr 2021 Auftragseingänge deutlich
über dem Vorjahreswert. Für diese positive
Entwicklung war das Geschäftsfeld Fastening Systems
verantwortlich, während die Zahl der Neuaufträge
im Geschäftsfeld Tie Technologies
erwartungsgemäß zurückging. Das
Book-to-Bill-Verhältnis des Geschäftsbereichs
betrug insgesamt 0,88.
Der Wert der eingegangenen Aufträge im
Geschäftsfeld Fastening Systems im zweiten Quartal
2021 belief sich auf 68,5 Mio.€ (Vorjahr: 42,3
Mio.€). Im ersten Halbjahr 2021 lag der
Auftragseingang deshalb mit 125,0 Mio.€ deutlich
über dem Vorjahreswert von 88,6 Mio.€. Dies war
neben einem höheren Auftragsvolumen in China und dem
Auftrag zur Lieferung der Schienenbefestigungssysteme
für eine Metrostrecke in Indien hauptsächlich
auch auf gestiegene Abrufe aus Rahmenverträgen mit
Schwellenwerken in Deutschland und Italien
zurückzuführen. Projektbedingt geringere
Auftragseingänge vor allem in den Vereinigten
Arabischen Emiraten, der Mongolei sowie in Osteuropa
konnten somit mehr als kompensiert werden. Der
Auftragsbestand des Geschäftsfelds Fastening Systems
lag am 30. Juni 2021 bei 141,2 Mio.€ (Vorjahr: 179,3
Mio.€).
Im Geschäftsfeld Tie Technologies summierten sich
die Auftragseingänge im zweiten Quartal 2021 auf 31,3
Mio.€ (Vorjahr: 38,9 Mio.€). Im ersten Halbjahr
2021 erzielte das Geschäftsfeld Auftragseingänge
in Höhe von 76,9 Mio.€ (Vorjahr: 106,4
Mio.€). Zuwächse konnten hier in Kanada und
Mexiko verbucht werden, auch in Australien wurde der
Vorjahreswert leicht übertroffen. Die
Auftragseingänge in den USA verzeichneten vor allem
aufgrund einer geringeren Nachfrage der Class-I-Betreiber
in der ersten Jahreshälfte 2021 im Vorjahresvergleich
einen deutlichen Rückgang. Der Auftragsbestand zum 30.
Juni 2021 ging zurück auf 74,1 Mio.€ (Vorjahr:
121,4 Mio.€).
Umsätze ebenfalls signifikant über dem VorjahrDen Umsatz konnte der Geschäftsbereich Core
Components in den ersten sechs Monaten des
Geschäftsjahres 2021 im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum signifikant um 65,7 Mio.€ steigern.
Das Geschäftsfeld Fastening Systems erzielte im ersten
Halbjahr 2021 Umsatzerlöse in Höhe von 156,4
Mio.€ (Vorjahr: 91,7 Mio.€). Wesentlicher Treiber
hierfür waren Lieferungen für Großprojekte
in China, die aufgrund der Covid-19-Pandemie aus dem Jahr
2020 in das erste Halbjahr 2021 verschoben worden waren.
Auch das Instandhaltungsgeschäft in China nahm
gegenüber dem Vorjahr zu. Des Weiteren stiegen die
Umsätze aus Rahmenverträgen in Deutschland und
Italien an.
Das Geschäftsfeld Tie Technologies erzielte im
ersten Halbjahr 2021 Umsätze in Höhe von 77,2
Mio.€ (Vorjahr: 77,9 Mio.€). Als Folge der
geringeren Nachfrage der Class-I-Bahngesellschaften gingen
die Umsätze in den USA zurück. In Australien
konnte das bereits starke Vorjahr nochmals deutlich
übertroffen werden.
EBIT im ersten Halbjahr 2021 signifikant gesteigertDas EBIT im Geschäftsbereich Core Components lag im
ersten Halbjahr 2021 deutlich über dem entsprechenden
Vorjahreswert. Trotz eines erfolgswirksamen Bucheffekts im
Vorjahr im Geschäftsfeld Fastening Systems erzielte
der Geschäftsbereich einen Ergebnisanstieg um 26,2 %.
Auf vergleichbarer Basis, also ohne Berücksichtigung
des Bucheffekts, verdreifachte sich das EBIT in der ersten
Jahreshälfte nahezu. Die Steigerung ist auf
margenstarke Mehrumsätze bei Fastening Systems
zurückzuführen, insbesondere in China. Effekte
aus Materialpreissteigerungen waren im ersten Halbjahr nur
in geringem Umfang zu verzeichnen. Die höheren
Materialpreise und ein nach Abschluss der Lieferungen
für Neubaustrecken temporär geringeres
Chinageschäft werden die
Profitabilitätsentwicklung im weiteren Jahresverlauf
signifikant negativ beeinflussen.
Der ROCE im Geschäftsbereich Core Components
erhöhte sich im ersten Halbjahr infolge des deutlich
höheren EBIT. Das durchschnittliche Capital Employed
stieg im Vergleich zum Vorjahr spürbar, was
überwiegend durch ein höheres durchschnittliches
Working Capital, zum Teil aber auch durch ein erhöhtes
durchschnittliches Anlagevermögen verursacht war. Auch
der Wertbeitrag des Geschäftsbereichs Core Components
stieg an. Das Geschäftsfeld Fastening Systems
übertraf im ersten Halbjahr 2021 mit 22,2 Mio.€
den Wertbeitrag des Vorjahres von 19,2 Mio.€ deutlich
- trotz des positiven Bucheffekts im Jahr 2020. Auch der
Wertbeitrag des Geschäftsfelds Tie Technologies war
positiv und belief sich auf 0,8 Mio.€ (Vorjahr: -2,3
Mio.€). Im Vorjahr waren bei Tie Technologies
Anlaufkosten für Betonschwellenwerke in Australien und
Kanada zu verzeichnen gewesen, die den Wertbeitrag belastet
hatten.
Core Componentsscrollen
Geschäftsentwicklung Customized ModulesIm Geschäftsbereich Customized Modules sind bei
Vossloh alle Leistungen des Konzerns rund um Herstellung,
Einbau und Wartung individualisierter Infrastrukturmodule
für den Bahnbereich gebündelt. Zum
Geschäftsbereich gehört das Geschäftsfeld
Switch Systems, einer der weltweit größten
Anbieter von Weichensystemen. Das Produktportfolio deckt
ein sehr breites Anwendungsspektrum von der Stadtbahn-bis
zur Hochgeschwindigkeitsstrecke ab.
Customized Modulesscrollen
1 Umsatzerlöse umfassen
Außenumsatzerlöse sowie Umsätze mit anderen
Geschäftsbereichen.
Book-to-Bill bei 1,02, Auftragsbestand im Vorjahresvergleich auf konstantem NiveauDie Auftragseingänge im Geschäftsbereich
Customized Modules blieben im ersten Halbjahr 2021
wesentlich hinter dem hohen Vorjahreswert zurück. Der
Rückgang belief sich auf 22,2 %. Geringere
Auftragseingänge waren in erster Linie in Ost- und
Nordeuropa, vor allem in Polen und Serbien, aber auch im
französischen Markt zu verzeichnen. Gegenläufig
entwickelten sich die Auftragseingänge insbesondere in
Großbritannien, Australien, Israel sowie Marokko.
Insgesamt ergab sich ein Book-to-Bill-Verhältnis des
Geschäftsbereichs von 1,02. Der Auftragsbestand
entspricht in etwa dem Niveau vom 30. Juni 2020.
Umsatz im ersten Halbjahr 2021 leicht angestiegenDie Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs
Customized Modules übertrafen das erste Halbjahr 2020
leicht. Im Vorjahreswert waren noch Erlöse von 6,1
Mio.€ aus mittlerweile veräußerten
beziehungsweise eingestellten Aktivitäten in Amerika
enthalten gewesen. Positiv wirkte sich unter anderem die
Vollkonsolidierung einer Gesellschaft in Indien seit dem 1.
Januar 2021 aus (+4,6 Mio.€). Zudem konnten die
Umsätze vor allem in Australien, Ägypten sowie
Großbritannien gesteigert werden. Zu
Minderumsätzen gegenüber dem Vorjahr kam es im
Wesentlichen in Frankreich, Polen und Israel.
Positive Ergebnisentwicklung setzt sich weiter fortDer Geschäftsbereich Customized Modules konnte das
EBIT und die EBIT-Marge in den ersten sechs Monaten des
laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen
dank operativer Effizienzsteigerungen deutlich
erhöhen. Demnach setzte sich die durch das
Maßnahmenprogramm 2019 initiierte positive
Ergebnisentwicklung weiter fort. Operativ höhere
Ergebnisbeiträge wurden vor allem in der
Führungsgesellschaft in Frankreich sowie an den
Standorten Italien, Großbritannien und Luxemburg
erzielt.
Der ROCE des Geschäftsbereichs Customized Modules
stieg im ersten Halbjahr 2021 infolge der positiven
EBIT-Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Das
durchschnittliche Capital Employed blieb nahezu
unverändert. Der Wertbeitrag zeigte sich ebenfalls
deutlich verbessert gegenüber dem Vorjahr. In der
ersten Jahreshälfte 2021 konnte dank der starken
Ergebnisentwicklung im zweiten Quartal ein positiver
Wertbeitrag erwirtschaftet werden.
Customized Modulesscrollen
* Vergleichsinformationen gemäß IAS 8
retrospektiv angepasst, vgl. die Erläuterung auf Seite
25
Geschäftsentwicklung Lifecycle SolutionsDer Geschäftsbereich Lifecycle Solutions
konzentriert sich mit dem Geschäftsfeld Rail Services
auf spezialisierte Dienstleistungen rund um die
Instandhaltung von Schienen und Weichen. Die innovativen
Technologien fördern die Sicherheit von Bahnstrecken
und tragen zu einer Verlängerung der Lebensdauer von
Schienen und Weichen sowie zu einer höheren
Streckenverfügbarkeit bei. Zum Serviceportfolio
gehören vor allem die Instandhaltung, die korrektive
und präventive Pflege von Schienen und Weichen durch
Fräsen und Schleifen, Schweißdienstleistungen
sowie Schienen- und Weichenlogistik. Die umfassenden
Dienstleistungen von Lifecycle Solutions ergänzen die
Produktangebote von Core Components und Customized Modules.
Lifecycle Solutionsscrollen
1 Umsatzerlöse umfassen
Außenumsatzerlöse sowie Umsätze mit anderen
Geschäftsbereichen.
Auftragseingänge übertreffen Vorjahresniveau deutlichIm Geschäftsbereich Lifecycle Solutions waren die
Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2021 deutlich
höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Geringere Auftragseingänge in erster Linie in
Skandinavien (insbesondere Schweden) konnten durch
höhere Auftragseingänge vor allem in Deutschland
(Stationäres Schweißen sowie Logistik) und China
(Verkauf von Instandhaltungsmaschinen) ausgeglichen werden.
Das Book-to-Bill-Verhältnis des Geschäftsbereichs
lag bei 1,49.
Die Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs
Lifecycle Solutions blieben im ersten Halbjahr 2021 auf
Vorjahresniveau. Vor allem die Umsatzbeiträge aus den
Verkäufen von Maschinen für die Instandhaltung
des Fahrwegs Schiene sowie aus den Bereichen
Stationäres Schweißen und Logistik stiegen an,
wohingegen die Erlöse beim Schienen- und
Weichenschleifen wie erwartet zurückgingen. Der
Internationalisierungsgrad der Aktivitäten des
Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions, gemessen am
Umsatzanteil außerhalb Deutschlands, lag bei 42,8 %
(Vorjahr: 47,9 %).
EBIT und EBIT Marge stabil auf VorjahresniveauDas EBIT und die EBIT-Marge des Geschäftsbereichs
Lifecycle Solutions erreichten nach den ersten sechs
Monaten 2021 die Vorjahreswerte. Eine positive
EBIT-Entwicklung resultierte aus den gestiegenen
Umsätzen mit Maschinenverkäufen. Das Ergebnis aus
dem Servicebereich fiel geringer aus; hier werden für
die zweite Jahreshälfte höhere und
margenstärkere Umsätze und damit eine deutliche
Verbesserung der Profitabilität erwartet. Beim ROCE
sowie dem Wertbeitrag des Geschäftsbereichs Lifecycle
Solutions gab es im ersten Halbjahr 2021 gegenüber den
Vorjahreswerten keine Veränderungen. Das
durchschnittliche Working Capital und die durchschnittliche
Working-Capital-Intensität konnten im Vergleich zu
2020 verbessert werden.
Lifecycle Solutionsscrollen
* Vergleichsinformationen gemäß IAS 8
retrospektiv angepasst, vgl. die Erläuterung auf Seite
25
Mitarbeiter 13.576 Mitarbeiter Ende Juni 2021 im Vossloh-Konzern beschäftigtZum 30. Juni 2021 waren im Vossloh-Konzern weltweit
insgesamt 3.576 Mitarbeiter beschäftigt. Damit stieg
die Zahl der Mitarbeiter in den vergangenen zwölf
Monaten von 3.487 um 89 beziehungsweise 2,6 %.
Der Anstieg geht hauptsächlich auf eine in diesem
Jahr vollkonsolidierte indische Gesellschaft im
Geschäftsbereich Customized Modules zurück.
scrollen
Der Geschäftsbereich Core Components wies im ersten
Halbjahr 2021 eine im Vergleich zum Vorjahr spürbar
geringere durchschnittliche Beschäftigtenzahl aus. Im
Geschäftsfeld Fastening Systems ging die
durchschnittliche Mitarbeiterzahl mit 532 gegenüber
dem Vorjahr mit 541 Beschäftigten leicht zurück.
Im Geschäftsfeld Tie Technologies, dem zweiten
Geschäftsfeld des Geschäftsbereichs Core
Components, lag die Durchschnittszahl an Mitarbeitern mit
352 deutlich unter dem Vorjahr (394 Beschäftigte). Vor
allem in den USA war ein Rückgang zu verzeichnen. Der
Anstieg der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl im
Geschäftsbereich Customized Modules ist auf die
bereits erwähnte Vollkonsolidierung einer indischen
Gesellschaft in diesem Jahr zurückzuführen. Die
durchschnittliche Zahl der Beschäftigten im
Geschäftsbereich Lifecycle Solutions blieb im
Jahresvergleich nahezu unverändert.
Von der durchschnittlichen Gesamtzahl der Mitarbeiter
waren im Berichtszeitraum 72,5 % (Vorjahr: 73,7 %) an den
europäischen Standorten beschäftigt. Von den
verbleibenden 27,5 % waren 25,7 % (Vorjahr: 36,6 %)
hauptsächlich im nordamerikanischen Raum sowie 53,7 %
(Vorjahr: 32,5 %) in Asien tätig.
Prognose, Chancen und RisikenWesentliche Risiken und Chancen für die
voraussichtliche Entwicklung des Vossloh-Konzerns sind im
Konzernlagebericht zum Geschäftsjahr 2020 beschrieben.
Weitere Risiken können nicht ausgeschlossen werden und
könnten die Geschäftsentwicklung
beeinträchtigen. Insgesamt sind keine Risiken
erkennbar, die für sich genommen, in ihrem
Zusammenwirken oder in ihrer Gesamtheit eine
Bestandsgefährdung für den Vossloh-Konzern
bedeuten können.
Am 18. März 2021 hat die Vossloh AG mit Vorlage des
Geschäftsberichts für das Jahr 2020 eine
detaillierte Prognose für das Geschäftsjahr 2021
veröffentlicht (siehe Geschäftsbericht 2020 ab
Seite 77). Für das laufende Geschäftsjahr geht
Vossloh von höheren Umsätzen aus als im
Geschäftsbericht 2020 angenommen. Aus heutiger Sicht
rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 900
Mio.€ und 950 Mio.€. Die bisherige Erwartung lag
in einem Korridor zwischen 850 Mio.€ und 925
Mio.€. Verbesserungen gegenüber der
ursprünglichen Prognose zeichnen sich insbesondere im
Geschäftsfeld Fastening Systems sowie im
Geschäftsbereich Customized Modules ab. Im
Geschäftsbereich Lifecycle Solutions wird nunmehr nach
dem Erwerb von ETS Spoor (Niederlande) ein leichtes
Umsatzwachstum erwartet. Im Geschäftsfeld Tie
Technologies wird aufgrund geringerer Umsätze in den
USA und nach dem Auslaufen von Großprojekten in
Australien weiterhin mit einem Umsatzrückgang im
Vergleich zum Vorjahr gerechnet.
Mit Blick auf die Profitabilität stellt Vossloh
weiterhin eine EBITDA-Marge von 13 % bis 14 % und eine
EBIT-Marge von 7 % bis 8 % in Aussicht. Die
Bestätigung des Profitabilitätsausblicks erfolgt
trotz erwarteter signifikanter Ergebnisbelastungen infolge
deutlich gestiegener Materialpreise, die sich insbesondere
im zweiten Halbjahr 2021 auswirken werden. Operativ
bedeutet dies insgesamt einen deutlichen Anstieg der
Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr. Unter
Herausrechnung des im Geschäftsjahr 2020 vereinnahmten
Bucheffekts in Höhe von 15,6 Mio.€ betrugen die
EBITDA-Marge und die EBIT-Marge 12,4 % beziehungsweise 6,6
%. In sämtlichen Geschäftsbereichen wird aus
heutiger Sicht für das Geschäftsjahr 2021 eine
Verbesserung der operativen Profitabilität erwartet.
Der Wertbeitrag im Geschäftsjahr 2021 sollte
aufgrund der höher erwarteten operativen
Profitabilität weiterhin in etwa auf dem Niveau von
2020 und somit erneut positiv sein. Bereinigt um den
EBIT-relevanten Bucheffekt im Geschäftsjahr 2020 wird
auch hier von einem spürbaren Anstieg ausgegangen. Der
für die interne Steuerung relevante gewichtete
Kapitalkostensatz vor Steuern (WACC) liegt im
Geschäftsjahr 2021 weiter bei 7,0 %.
Verkürzter Zwischenabschluss des Vossloh-Konzerns zum 30. Juni 2021Gewinn- und Verlustrechnungscrollen
Gesamtergebnisrechnungscrollen
Zur Verbesserung der Transparenz wird das sonstige
betriebliche Ergebnis mit diesem Konzernzwischenabschluss -
wie bereits im Konzernabschluss für das
Geschäftsjahr 2020 - in zwei gesonderten Zeilen als
sonstiger betrieblicher Aufwand sowie sonstiger
betrieblicher Ertrag ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen sind
entsprechend ermittelt.
Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2021scrollen
Zu weiteren Informationen zur Kapitalflussrechnung vgl.
Seite 28
BilanzAktivascrollen
Passivascrollen
* Vergleichsinformationen gemäß IAS 8
retrospektiv angepasst, vgl. die Erläuterung auf Seite
25
Eigenkapitalveränderungsrechnungscrollen
scrollen
* Vergleichsinformationen gemäß IAS 8
retrospektiv angepasst, vgl. die Erläuterung auf Seite
25
ErläuterungsberichtUnternehmensinformationDie Vossloh AG ist eine börsennotierte
Aktiengesellschaft mit Sitz in Werdohl, Deutschland. Die
Gesellschaft wird im Handelsregister des Amtsgerichts
Iserlohn unter HRB 5292 geführt. Die Entwicklung,
Herstellung und der Vertrieb von Produkten der
Bahninfrastruktur sowie die Erbringung von Dienstleistungen
rund um die Schiene (Logistik, Schweißen,
präventive Pflege) bilden die wesentlichen
Geschäftsaktivitäten des Vossloh-Konzerns.
Grundsätze der RechnungslegungDer Zwischenabschluss des Vossloh-Konzerns zum 30. Juni
2021 wurde in Übereinstimmung mit den International
Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU
anzuwenden sind, erstellt.
Im Geschäftsjahr 2021 waren erstmalig die
Änderungen an IFRS 9/IAS 39/IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16
(Interest Rate Benchmark Reform - Phase 2) sowie an IFRS 4
(Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von
IFRS 9) anzuwenden. Hierdurch ergab sich kein Effekt auf
den Zwischenabschluss. Davon abgesehen entsprechen die bei
der Erstellung des Zwischenberichts angewandten
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden denen des
Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2020 unter
Berücksichtigung des International Accounting Standard
(IAS) 34 "Zwischenberichterstattung" sowie des Deutschen
Rechnungslegungs Standards (DRS) 16
"Halbjahresfinanzberichterstattung".
Die Erstellung des Zwischenberichts erfordert vonseiten
des Managements eine Reihe von Annahmen und
Schätzungen. Hierdurch kann es zu Abweichungen
zwischen den im Zwischenbericht ausgewiesenen Werten und
den zukünftigen tatsächlichen Werten kommen.
Die Geschäftsaktivitäten des Vossloh-Konzerns
unterliegen in gewissem Ausmaß saisonalen Effekten;
üblicherweise weist das zweite Quartal einen
stärkeren Geschäftsverlauf als das erste Quartal
auf. Der Berechnung der Ertragsteuern liegt für
inländische Gesellschaften ein Steuersatz von 31,98 %
zugrunde. Die Berechnung der Ertragsteuern bei
ausländischen Gesellschaften basiert auf den
jeweiligen nationalen Steuersätzen. Vorjahresangaben
beziehen sich generell auf das erste Halbjahr 2020
beziehungsweise auf den 30. Juni 2020, soweit nicht anders
vermerkt.
Wesentliche Ereignisse in der BerichtsperiodeIm Februar 2021 wurde eine Hybridanleihe mit einem
Emissionsvolumen von 150 Mio.€ platziert. Infolge der
Anleihebedingungen wird dieses Finanzinstrument
gemäß IAS 32 als Eigenkapital klassifiziert und
entsprechend ausgewiesen. Die im Zusammenhang mit der
Emission angefallenen Transaktionskosten wurden
erfolgsneutral von dem Zuwachs im Eigenkapital abgesetzt.
Die Hybridanleihe wird mit 4,0 % verzinst, wobei die
Zinszahlungen unter bestimmten Bedingungen gemäß
der Entscheidung der Gesellschaft ausgesetzt und in die
Zukunft verschoben werden können.
Im Vorjahr war der Vollzug des Verkaufs des
Geschäftsfelds Locomotives als wesentliches Ereignis
anzusehen. Zu den Auswirkungen, die sich in der Gewinn- und
Verlustrechnung in der Zeile "Ergebnis aus nicht
fortgeführten Aktivitäten" zeigten, sei auf die
nachfolgenden Erläuterungen verwiesen.
Darstellung von nicht fortgeführten AktivitätenNachdem das bis zum Verkauf als nicht fortgeführte
Aktivität im Konzernabschluss ausgewiesene
Geschäftsfeld Locomotives am 31. Mai 2020 an die
chinesische Gesellschaft CRRC ZELC veräußert
worden war, resultierten die Aufwendungen und Erträge
aus nicht fortgeführten Aktivitäten in der
Berichtsperiode allein aus nachlaufenden Effekten
früherer Veräußerungen von
Geschäftsfeldern. Die Vorjahresspalte enthält die
Erträge und Aufwendungen des ehemaligen
Geschäftsfelds Locomotives für den Zeitraum
Januar bis Mai 2020, die in der Zeile "Ergebnis aus nicht
fortgeführten Aktivitäten" ausgewiesen werden.
Die in der Konzernbilanz in den Zeilen "Zur
Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" und
"Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung
gehaltenen Vermögenswerten" im Vorjahr ausgewiesenen
Werte betreffen Konzerngesellschaften in Nord- und
Südamerika, die in der Zwischenzeit
veräußert beziehungsweise liquidiert wurden.
Die folgende Tabelle zeigt eine Aufgliederung des in der
Gewinn- und Verlustrechnung enthaltenen Ergebnisses aus
nicht fortgeführten Aktivitäten:
scrollen
In der nachfolgenden Tabelle sind die wesentlichen
Gruppen der zur Veräußerung gehaltenen
Vermögenswerte und damit im Zusammenhang stehenden
Schulden dargestellt:
scrollen
KonsolidierungskreisDer Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem
Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2020 verändert. Drei
vollkonsolidierte Gesellschaften des Geschäftsfelds
Switch Systems wurden veräußert beziehungsweise
liquidiert und ohne wesentliche Wirkung auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
entkonsolidiert. Eine bislang unwesentliche Gesellschaft
sowie eine neu gegründete Gesellschaft im
Geschäftsfeld Rail Services wurden erstmals im
Geschäftsjahr in den Konsolidierungskreis einbezogen.
Bei der Vossloh Beekay Castings Ltd., Neu-Delhi/Indien,
übernahm Vossloh zu Beginn des Geschäftsjahres
die Kontrolle; die Gesellschaft wird seit dem 1. Januar
2021 vollkonsolidiert. Vossloh hält an dieser
Gesellschaft 58,48 % der Anteile. In der Gesellschaft
erfolgt die Produktion von bestimmten Komponenten von
Weichen und Kreuzungen, im Wesentlichen Herzstücke aus
Mangan, die sowohl für den indischen Markt hergestellt
als auch als wesentliche Bestandteile von Weichen und
Kreuzungen an andere Konzerngesellschaften geliefert
werden. Mit Beginn des Jahres 2021 erfolgte eine Anpassung
der Governance-Struktur der Gesellschaft, wodurch bei
wesentlichen, die Geschäftsergebnisse bestimmenden
Entscheidungen keine gemeinschaftliche Beschlussfassung
mehr erforderlich ist. Der Kontrollerwerb wurde
gemäß IAS 28.22 (a) als Unternehmenserwerb
gemäß den Vorschriften des IFRS 3 bilanziert.
Aus der Differenz zwischen dem bisherigen Buchwert der
Anteile und dem Fair Value zum Zeitpunkt des
Kontrollerwerbs resultierte ein Ertrag in Höhe von 1,4
Mio.€, der unter den sonstigen betrieblichen
Erträgen ausgewiesen wurde. Der Fair Value der bisher
gehaltenen Anteile betrug insgesamt zum Zeitpunkt des
Kontrollerwerbs über die Vermögenswerte und
Schulden 6,8 Mio.€ und spiegelt die Ertragsaussichten
des Joint Venture wider, die sich damit auch in dem
Geschäfts- oder Firmenwert niederschlagen, der aus dem
Unternehmenszusammenschluss resultiert. Dieser Betrag wurde
im Wege der Erstkonsolidierung als Gegenleistung behandelt.
Folgende Vermögenswerte und Schulden wurden
übernommen, die in Höhe des Anteils von Vossloh
am Eigenkapital mit der Gegenleistung aufgerechnet wurden
und zu dem erfassten Geschäfts- oder Firmenwert sowie
zu einem entsprechenden Ausweis von Anteilen anderer
Gesellschafter führten:
scrollen
Seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung hat die
Gesellschaft in Höhe von 4,6 Mio.€ zum Umsatz und
in Höhe von 0,1 Mio.€ zum Konzernergebnis
beigetragen. Transaktionskosten für den Kontrollerwerb
fielen nicht an. Die beim Kontrollerwerb vorhandenen
Zahlungsmittelbestände der Gesellschaft betrugen 0,3
Mio.€ und werden in der Kapitalflussrechnung in der
Zeile "Veränderung der liquiden Mittel aus der
Erstkonsolidierung" ausgewiesen. Die erworbenen Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen resultieren aus dem normalen
Liefer- und Leistungsgeschäft der Gesellschaft und
werden in Höhe des Bruttowerts ausgewiesen; eine
Uneinbringlichkeit wird als unwahrscheinlich
eingeschätzt. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist
steuerlich nicht abzugsfähig.
Damit waren zum 30. Juni 2021 mit der Vossloh AG 55
Gesellschaften (Vorjahr: 57), davon 14 inländische
Gesellschaften (Vorjahr: 14), im Wege der
Vollkonsolidierung in den Konzernzwischenabschluss
einbezogen. Neun (Vorjahr: zehn) Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen beziehungsweise an Joint Ventures
wurden at-equity bilanziert, davon wie auch im Vorjahr eine
inländische Gesellschaft.
Umsatzerlösescrollen
Anpassung gemäß IAS 8Im aktuellen Geschäftsjahr wurde die Notwendigkeit
einer Anpassung der bilanziellen Abbildung von in Vorjahren
erfolgten Statuswechseln bei zwei vorher vollkonsolidierten
Unternehmen auf eine Einbeziehung at-equity festgestellt.
Bei diesen Statuswechseln waren die zuzuordnenden
Geschäfts- oder Firmenwerte sowie die im Zeitpunkt der
Umstellung relevanten Wertansätze für den
erstmaligen Ausweis der Beteiligung an den Joint Ventures
nicht korrekt ermittelt worden. Im Zeitpunkt dieser
Übergangskonsolidierungen wäre das sonstige
betriebliche Ergebnis bei diesen Transaktionen um insgesamt
2,0 Mio.€ höher ausgefallen. Daneben war bei
einer weiteren Übergangskonsolidierung einer vorher
at-equity einbezogenen Beteiligung der abgehende Buchwert
nicht korrekt ermittelt worden. Bei dieser
Übergangskonsolidierung hätte sich das sonstige
betriebliche Ergebnis um 4,1 Mio.€ vermindert.
Die entsprechenden Korrekturen führen zu einer
Erhöhung der immateriellen Vermögenswerte um 14,8
Mio.€, zu einer Verminderung des Buchwerts der
Beteiligungen an at-equity einbezogenen Unternehmen in
Höhe von 16,9 Mio.€ sowie zu einer entsprechenden
Verminderung der Gewinnrücklagen um 2,1 Mio.€.
Die Korrektur erfolgt jeweils initial in der ersten
dargestellten Vergleichsperiode der Bilanz (30. Juni 2020)
sowie in den Gewinnrücklagen zum 1. Januar 2020
innerhalb der Eigenkapitalveränderungsrechnung und
wird entsprechend fortentwickelt. Auswirkungen auf das
Ergebnis je Aktie ergeben sich weder in der Berichtsperiode
noch in der Vergleichsperiode.
EigenkapitalGegenüber dem Stichtag 30. Juni 2020 hat sich das
Grundkapital der Vossloh AG nicht verändert und
beträgt weiterhin 49.857.682,23 €, eingeteilt in
17.564.180 Aktien. Diese befinden sich vollständig
außerhalb der Gesellschaft im Umlauf. Die Zahl der im
ersten Halbjahr 2021 durchschnittlich im Umlauf
befindlichen Aktien belief sich insofern ebenfalls auf
17.564.180 (Vorjahr: 17.564.180).
Im Februar 2021 wurde eine Hybridanleihe im Volumen von
150 Mio.€ mit unendlicher Laufzeit begeben. Aufgrund
der Ausgestaltung der Anleihe erfolgt ihre bilanzielle
Klassifizierung im Konzernabschluss als Eigenkapital. Es
besteht ein alleiniges Kündigungsrecht durch die
Vossloh AG, erstmalig zum 23. Februar 2026. Die Verzinsung
der Anleihe beträgt 4,0 %, die mit der Begebung
verbundenen Transaktionskosten wurden erfolgsneutral
abgesetzt.
Ergebnis je Aktiescrollen
Zusätzliche Angaben zu Beteiligungen an at-equity einbezogenen Unternehmen (Joint Ventures beziehungsweise assoziierte Unternehmen)scrollen
Zusätzliche Angaben zu FinanzinstrumentenDie nachfolgende Aufstellung zeigt die Zuordnung der
finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, zur
Bewertungshierarchie des IFRS 7 sowie des IFRS 13
(sogenannte Fair-Value-Hierarchie). Weder im
Geschäftsjahr noch im Vorjahr erfolgten
Umgruppierungen zwischen den verschiedenen Stufen der
Fair-Value-Hierarchie. Grundlage der Hierarchiestufen sind
die für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte
verwendeten Faktoren. Auf Stufe 1 wird der Preis
unverändert von identischen Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten übernommen, die an einem aktiven
Markt gehandelt werden. Auf Stufe 2 werden
Bewertungsfaktoren verwendet, die für den betreffenden
finanziellen Vermögenswert oder die betreffende
finanzielle Schuld zumindest von beobachtbaren Marktdaten
abgeleitet werden können. Auf Stufe 3 stehen keine
beobachtbaren Marktdaten zur Verfügung, sodass eine
Bewertung anhand von Bewertungsmodellen erfolgen muss.
Zuordnung zu den Stufen der Fair-Value-Hierarchiescrollen
Die Buchwerte der Finanzinstrumente, die Aufteilung nach
Bewertungskategorien sowie die gemäß IFRS 9
geforderte Angabe der beizulegenden Zeitwerte und deren
Bewertungsquellen nach Klassen gemäß IFRS 7 sind
in den folgenden Tabellen dargestellt. Dabei werden auch
Derivate aus Sicherungsbeziehungen einbezogen, obwohl sie
keiner Bewertungskategorie des IFRS 9 angehören.
Buchwerte, Bewertungskategorien und Fair Values zum 30. Juni 2021scrollen
Buchwerte, Bewertungskategorien und Fair Values zum 31.
Dezember 2020
scrollen
KapitalflussrechnungDie Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderung der
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie der
kurzfristigen Kontokorrentverbindlichkeiten im
Vossloh-Konzern. Die Zahlungsmittel umfassen Schecks,
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten.
Zahlungsmitteläquivalente umfassen Finanztitel mit
einer Laufzeit von maximal drei Monaten, die jederzeit in
Zahlungsmittel umgewandelt werden können. Kurzfristige
Kontokorrentverbindlichkeiten ergeben sich bei
Sollbeständen von kurzfristig fälligen
Bankguthaben und werden in den Finanzmittelfonds
einbezogen.
Die Kapitalflussrechnung wurde in Übereinstimmung
mit IAS 7 erstellt und gliedert die Veränderungen der
liquiden Mittel nach den Zahlungsströmen aus
Geschäfts-, Investitions- und
Finanzierungstätigkeit. Dabei wird der Cashflow aus
der betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten
Methode ermittelt.
Die jeweils auf die fortgeführten sowie die nicht
fortgeführten Aktivitäten entfallenden Cashflows
sind in der nachfolgenden Tabelle wiedergegeben. Nach der
im Vorjahr erfolgten Entkonsolidierung des ehemaligen
Geschäftsfelds Locomotives sind die Effekte in der
Berichtsperiode unwesentlich.
scrollen
SegmentinformationenDas primäre Berichtsformat der
Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen
Organisationsund Berichtsstruktur. Diese differenziert
zwischen den von den verschiedenen Geschäftsfeldern
des Vossloh-Konzerns angebotenen Produkten und
Dienstleistungen. Neben den Geschäftsbereichen werden
auch die einzelnen Geschäftsfelder gesondert
dargestellt. Die Segmentstruktur hat sich gegenüber
dem Vorjahr in den drei Geschäftsbereichen des
Kerngeschäfts nicht verändert.
Der Geschäftsbereich Core Components beinhaltet das
Angebot des Konzerns an industriell gefertigten
Serienprodukten, die in hoher Stückzahl für
Projekte der Bahninfrastruktur benötigt werden. Zum
Geschäftsbereich gehören die Geschäftsfelder
Fastening Systems sowie Tie Technologies. Vossloh Fastening
Systems ist ein führender Anbieter von
Schienenbefestigungssystemen. Das Angebot umfasst
Schienenbefestigungen für sämtliche
Einsatzbereiche, vom Nahverkehr über den
Schwerlastverkehr bis zu Hochgeschwindigkeitsstrecken.
Vossloh Tie Technologies ist der führende Hersteller
von Betonstreckenschwellen in Nordamerika und Australien.
Vossloh Switch Systems als einziges Geschäftsfeld
des Geschäftsbereichs Customized Modules ist einer der
weltweit führenden Weichenhersteller. Das
Geschäftsfeld stattet Schienennetze mit Weichen sowie
zugehörigen Steuerungs- und Kontrollsystemen aus und
übernimmt die Installation sowie die Wartung dieser
Systeme. Auch hier reicht das Anwendungsspektrum von der
Stadtbahn- bis zur Hochgeschwindigkeitsstrecke.
Vossloh Rail Services als einziges Geschäftsfeld
des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions ist in den
Bereichen Schienenhandel, Ladeleistung Langschienen auf
Baustellen, Schweißwerkleistungen Neuschienen,
Aufbereitung Altschienen, Baustellenschweißen,
Schienenwechsel, Schienenschleifen/-fräsen,
Schienenprüfung und Baustellenüberwachung
tätig. Außerdem organisiert und überwacht
es Just-in-time-Schienen-transporte zu Baustellen und sorgt
für die termingerechte Bereitstellung zugelassener
Ladesysteme.
Im Geschäftsbereich Transportation waren die
Aktivitäten im Bereich Schienenfahrzeuge
einschließlich entsprechender Services
zusammengefasst. Zum Geschäftsbereich gehörte das
mit Wirkung vom 31. Mai 2020 veräußerte
Geschäftsfeld Locomotives.
Die Konsolidierung beinhaltet die Eliminierung der
intersegmentären Geschäftsbeziehungen. Im
Wesentlichen handelt es sich hierbei um die Verrechnung der
konzerninternen Aufwendungen und Erträge, die
Eliminierung konzerninterner Erträge aus
Ausschüttungen sowie die Verrechnung konzerninterner
Forderungen und Verbindlichkeiten. Die
Konsolidierungsspalte auf der obersten Konzernebene
enthält die erforderlichen Eliminierungen aus
Geschäftsbeziehungen zwischen Gesellschaften
unterschiedlicher Geschäftsbereiche. Daneben werden in
einer gesonderten Spalte die keinem Segment zugeordneten
Holdinggesellschaften sowie die Vossloh AG als Management-
und Finanzholding des Konzerns dargestellt, um zu den
konsolidierten Zahlen des Gesamtkonzerns überzuleiten.
Die angewandten Rechnungslegungsmethoden sind für
alle Segmente identisch und entsprechen den in der EU
anzuwendenden IFRS. Geschäftsbeziehungen zwischen den
einzelnen Segmenten werden zu marktüblichen
Konditionen abgewickelt.
Eine Überleitung des in den Segmentinformationen
ausgewiesenen Wertbeitrags des Gesamtkonzerns auf das in
der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis vor
Zinsen und Steuern (EBIT) ist nachfolgend dargestellt:
Überleitung des Wertbeitrags auf das EBITscrollen
* Vergleichsinformationen gemäß IAS 8
retrospektiv angepasst, vgl. die Erläuterung auf Seite
25
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und PersonenDie konsolidierten Unternehmen des Vossloh-Konzerns
stehen im Rahmen ihrer normalen
Geschäftstätigkeit mit nicht konsolidierten
verbundenen Unternehmen, Joint Ventures sowie assoziierten
Unternehmen der Vossloh-Gruppe in geschäftlichen
Beziehungen. Daneben wurden Geschäftsvorfälle mit
Unternehmen des Knorr-Bremse-Konzerns abgewickelt, da diese
aufgrund der von der KB Holding GmbH sowohl mehrheitlich an
der Vossloh AG als auch mehrheitlich an der Knorr-Bremse AG
gehaltenen Anteile als nahestehende Unternehmen anzusehen
sind. Transaktionen mit Gesellschaften des
Knorr-Bremse-Konzerns fanden in der Berichtsperiode nur in
unwesentlichem Ausmaß statt und wurden zu
marktüblichen Konditionen abgewickelt. In der
folgenden Aufstellung sind die im Konzernabschluss
erfassten Erlöse und Aufwendungen sowie Forderungen
und Verbindlichkeiten aus Geschäftsvorfällen mit
nahestehenden Unternehmen dargestellt. Es handelt sich
dabei überwiegend um Geschäfte mit nicht
konsolidierten Tochterunternehmen.
Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen
haben im Berichtszeitraum nicht stattgefunden.
scrollen
Haftungsverhältnisse/ EventualverbindlichkeitenDie Haftungsverhältnisse haben sich gegenüber
dem 30. Juni 2020 von 201,1 Mio.€ um 110,3 Mio.€
auf 90,8 Mio.€ reduziert. Davon entfallen 83,3
Mio.€ auf Haftungsverhältnisse für das zum
31. Mai 2020 veräußerte ehemalige
Geschäftsfeld Locomotives und unverändert 0,3
Mio.€ auf Haftungsverhältnisse für das zum
31. Januar 2017 veräußerte ehemalige
Geschäftsfeld Electrical Systems. Für die noch
bestehenden Haftungsverhältnisse des ehemaligen
Geschäftsfelds Locomotives hat die Vossloh AG eine
unwiderrufliche und bedingungslose Bürgschaft auf
erste Anforderung einer erstklassigen Bank erhalten. Die
noch bestehende Haftung für das ehemalige
Geschäftsfeld Electrical Systems ist durch eine
unwiderrufliche und bedingungslose Bürgschaft der
Knorr-Bremse AG rückabgesichert. Die
Haftungsverhältnisse resultieren in Höhe von 25,1
Mio.€ (Vorjahr: 102,0 Mio.€) aus
Bürgschaftsverhältnissen. Davon betreffen 22,8
Mio.€ die ehemaligen Geschäftsfelder und 2,3
Mio.€ (Vorjahr: 0,3 Mio.€) nicht konsolidierte
verbundene Unternehmen. 65,7 Mio.€ (Vorjahr: 99,1
Mio.€) der Haftungsverhältnisse sind auf
Patronatserklärungen zurückzuführen; hiervon
entfallen 60,7 Mio.€ auf die ehemaligen
Geschäftsfelder und 5,0 Mio.€ (Vorjahr: 9,3
Mio.€) auf nicht konsolidierte verbundene Unternehmen.
Das Risiko einer Inanspruchnahme wird bei allen
aufgeführten Haftungsverhältnissen als nicht
wahrscheinlich eingeschätzt.
Ereignisse nach dem BilanzstichtagAm 26. Juli 2021 erfolgte die Unterzeichnung des
Kaufvertrags über alle Anteile an den Gesellschaften
ETS Spoor B. V. sowie ETS International B. V.; der Vollzug
des Kaufvertrags wird Ende Juli erfolgen. Die
Gesellschaften sind im niederländischen Bahnmarkt als
Handelsgesellschaft tätig. Sie werden dem
Geschäftsfeld Rail Services zugeordnet werden und
sollen das Geschäft mit schienenbezogenen
Dienstleistungen im wichtigen Bahnmarkt der Niederlande
verstärken.
Segmentinformationen nach Geschäftsbereichen und Geschäftsfeldern 1scrollen
scrollen
scrollen
1 Zu weiteren Segmentinformationen vgl. Seite 29
f.
Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Halbjahresfinanzberichterstattung der
Konzernhalbjahresabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Werdohl, 27. Juli 2021
Vossloh AG
Der Vorstand
Oliver Schuster, Dr. Thomas Triska, Jan Furnivall
Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtAn die Vossloh Aktiengesellschaft, Werdohl
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss -
bestehend aus der Gewinn- und Verlustrechnung, der
Gesamtergebnisrechnung, der Kapitalflussrechnung, der
Bilanz, der Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie
ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den
Konzernzwischenlagebericht der Vossloh Aktiengesellschaft,
Werdohl, für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30.
Juni 2021, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts
nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen
Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses nach den International Financial
Reporting Standards (IFRS) für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung
zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des
Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach haben
wir die prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden ist. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft sowie auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss der Vossloh Aktiengesellschaft,
Werdohl, in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in
wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den
für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.
Düsseldorf, den 27. Juli 2021
Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
scrollen
Termine 2021scrollen
Weitere Termine unter www.vossloh.com
Termine 2022scrollen
Investor Relationsscrollen
Organe der Vossloh AGscrollen
Informationen zur Vossloh-Aktiescrollen
vossloh.com
Vossloh Aktiengesellschaft • Vosslohstraße 4
• D-58791 Werdohl • Postfach 18 60 • D-58778
Werdohl
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||