Vossloh AktiengesellschaftWerdohlHalbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.01.2023 bis zum 30.06.2023enabling green mobility
Zwischenbericht zum 30. Juni 2023scrollen
1 Bei einem durchschnittlichen Capital Employed;
annualisiert
4 Working Capital plus Anlagevermögen
An die AktionäreVerehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,während des ersten Halbjahres konnten wir unseren
Kurs nachhaltigen und profitablen Wachstums auf
eindrucksvolle Art und Weise fortsetzen und unsere Position
als bedeutendes Systemhaus rund um den Fahrweg Schiene
festigen. Unsere Kunden auf der ganzen Welt vertrauen
unseren Produkten, Dienstleistungen und zunehmend auch
unseren digitalen Lösungen, mit denen wir
entscheidenden Zusatznutzen generieren.
Die Dynamik in der Bahnindustrie nimmt weltweit zu.
Angesichts der Notwendigkeit, nationale und internationale
Klimaschutzziele zu erreichen, gewinnen umweltfreundliche
Mobilitätslösungen und damit der
schienengebundene Verkehr immer mehr an Bedeutung. Mit
unseren Produkten und Dienstleistungen rund um den Fahrweg
Schiene tragen wir weltweit dazu bei, dass Menschen und
Güter sicher und umweltverträglich transportiert
werden - eine exzellente Ausgangsposition für unser
Unternehmen.
Wir haben uns erfolgreich aufgestellt, um die
Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich
befriedigen zu können. Dies spiegelt auch die
Geschäftsentwicklung im vergangenen Halbjahr wider:
Der Auftragseingang erreichte 688,8 Mio.€ und lag
damit auf dem Niveau des historischen Höchstwerts des
Vorjahres von 693,0 Mio.€. Der Auftragsbestand hatte
zum Stichtag 30. Juni 2023 einen Wert von 859,4 Mio.€
erreicht und lag damit um 3,8 % über dem
Vorjahresniveau von 827,9 Mio.€. Dazu hat unter
anderem ein im Juni 2023 gewonnener Großauftrag
für Schienenbefestigungssysteme zum Bau einer neuen
Hochgeschwindigkeitsstrecke in China mit einem Volumen von
insgesamt knapp 50 Mio.€ beigetragen.
Überaus erfreulich entwickelten sich auch die
Umsatzerlöse. Während des Berichtszeitraums stieg
der Konzernumsatz auf 600,6 Mio.€ und übertraf
damit den Vorjahreswert von 476,4 Mio.€ um 26,1 %.
Besonders positiv ist dabei hervorzuheben, dass erneut alle
Geschäftsbereiche Umsatzsteigerungen im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum verzeichneten. Core Components konnte die
Umsätze um 23,9 % steigern, Customized Modules wuchs
um 28,1 % und Lifecycle Solutions konnte einen Anstieg der
Umsatzerlöse um 35,9 % ausweisen. Gleichzeitig ist es
uns gelungen, unsere Profitabilität weiter zu
steigern. Das EBIT nahm signifikant von 28,9 Mio.€ im
Vorjahreszeitraum auf 49,3 Mio.€ im ersten Halbjahr
2023 zu. Das entspricht einem Anstieg um 70,4 %. Die
EBIT-Marge legte um 2,1 Prozentpunkte auf nun 8,2 % zu.
Unsere besonders starke operative Performance sowie eine
im Vorjahresvergleich vorteilhafte
Working-Capital-Entwicklung haben während des
Berichtszeitraums dazu geführt, dass der Free Cashflow
signifikant von -42,0 Mio.€ auf nun +37,5 Mio.€
verbessert werden konnte. Unter dem Strich konnten wir
damit seit dem Vorjahresstichtag die
Nettofinanzverschuldung (ohne Finanzierungsleasing) von
241,0 Mio.€ auf 197,4 Mio.€ am 30. Juni 2023
senken.
Meine verehrten Damen und Herren, unser
Geschäftsmodell ist nicht nur krisenresistent, sondern
auch nachhaltig. Weltweit legen Regierungen
milliardenschwere Investitionsprogramme auf, um die
grüne Verkehrswende voranzutreiben. Erst kürzlich
hat die Deutsche Bahn gemeinsam mit internationalen
Partnern eine Studie zum Ausbau des
Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Europa veröffentlicht.
Darin wird die Schaffung eines europaweiten Metropolitan
Network durch einen umfangreichen Streckenneu- und -ausbau
für schnelle Personenzüge vorgeschlagen. Dadurch
wird die politisch gewollte Verlagerung von Verkehr auf die
umweltfreundliche Schiene unterstützt, was letztlich
der Erreichung der Klimaschutzziele aus dem Green Deal der
EU-Kommission dient. Bis 2030 soll der
Hochgeschwindigkeitsverkehr verdoppelt, bis 2050 gar
verdreifacht werden. Vossloh ist bestens positioniert,
einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele zu
leisten, und wird dementsprechend von einer solchen
Erweiterung profitieren -sowohl beim Bau neuer Strecken als
auch bei der Instandhaltung bestehender Verbindungen.
Europa ist unser wichtigster Absatzmarkt: Im
Geschäftsjahr 2022 hatten wir hier deutlich über
50 % unseres Umsatzes erzielt.
Überall auf der Welt trägt Vossloh schon heute
maßgeblich dazu bei, den Ausstoß
klimaschädlicher Emissionen wie auch den Energie- und
Flächenbedarf im Transportsektor spürbar zu
senken, denn die Schiene ist unbestritten der
umweltverträglichste Verkehrsträger. Unser
Geschäftsmodell erzielt hervorragende Ergebnisse nach
der EU-Taxonomieverordnung. Diesem normierten
Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige
Wirtschaftsaktivitäten zufolge werden 100 % unserer
Umsatzerlöse als taxonomiefähig und 64 % als
taxonomiekonform eingestuft. In dieser Hinsicht zählt
Vossloh zu den führenden Unternehmen Deutschlands und
hält das Versprechen, das in seinem Leitmotiv zum
Ausdruck kommt: enabling green mobility. Unser klares
Bekenntnis zum Klimaschutz kommt auch dadurch zum Ausdruck,
dass wir im Juli 2023 zwei Schuldscheindarlehen über
60 Mio.€ im Wege einer Privatplatzierung begeben
haben, dessen Zinsbelastung im Rahmen einer
Bonus-Malus-Regelung an die Konformitätsrate unserer
Umsätze nach der EU-Taxonomieverordnung gekoppelt ist.
Mit diesem innovativen Finanzierungsinstrument erhöhen
wir nicht nur unsere finanzielle Stabilität, sondern
zeigen auch unser festes Bekenntnis zu umwelt- und
sozialverträglichem Handeln.
scrollen
erehrte Damen und Herren, Sie können sicherlich
nachvollziehen, dass meine Vorstandskollegen und ich aus
den vorgenannten Gründen zuversichtlich nach vorn
blicken. Daher haben wir Mitte Juni 2023 die Umsatz- und
Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr
angehoben. Demzufolge gehen wir jetzt von einem
Umsatzniveau zwischen 1,125 Mrd.€ und 1,2 Mrd.€
aus, nachdem wir ursprünglich einen Wert von 1,05
Mrd.€ bis 1,15 Mrd.€ prognostiziert hatten. Wir
werden im Geschäftsjahr 2023 mit hoher
Wahrscheinlichkeit erneut ein Wachstum im zweistelligen
Prozentbereich erzielen. Ferner wird das EBIT aus heutiger
Sicht über dem ursprünglich prognostizierten
Niveau liegen. Nach heutigem Stand erwarten wir für
das laufende Geschäftsjahr ein operatives Ergebnis
zwischen 87 Mio.€ und 94 Mio.€. Die vorherige
Prognose für das Geschäftsjahr 2023, die wir mit
dem Geschäftsbericht 2022 veröffentlicht hatten,
lag in einem Korridor zwischen 79 Mio.€ und 88
Mio.€. Wesentlicher Grund für die deutliche
Anhebung ist ein profitablerer Projektmix im
Geschäftsbereich Core Components, der nach aktueller
Einschätzung in diesem Segment wieder eine
zweistellige EBIT-Marge im Jahr 2023 erwarten lässt.
Meine sehr verehrten Aktionäre,
Geschäftspartner und Mitarbeiter, ich danke Ihnen im
Namen des gesamten Vorstands für das Vertrauen, das
Sie uns auch im Verlauf dieses Geschäftsjahres
entgegengebracht haben. Lassen Sie uns auch künftig
die grüne Mobilität auf unserer Welt voranbringen
und begleiten Sie gemeinsam mit uns den Vossloh Konzern in
eine erfolgreiche Zukunft.
Ihr
Oliver Schuster
Vorsitzender des Vorstands, Vossloh AG
Zwischenlagebericht des KonzernsGeschäftsentwicklung im KonzernErtragslageVossloh Geschäftsbereiche - Auftragseingang und Auftragsbestandscrollen
Auftragseingänge und Auftragsbestand unverändert auf sehr hohem NiveauDie Vossloh AG und ihre Konzerngesellschaften (im
Folgenden Vossloh) setzten die starke Entwicklung bei den
Auftragseingängen im zweiten Quartal 2023 fort und
erzielten einen Wert von 343,9 Mio.€, der deutlich
höher war als der Vorjahresquartalswert von 314,8
Mio.€. Die Auftragseingänge im ersten Halbjahr
2023 lagen somit auf Höhe des Vorjahresniveaus,
nachdem der Auftragseingang im ersten Quartal noch deutlich
unter dem Vorjahreswert gelegen hatte. Die
Book-to-Bill-Quote auf Konzernebene als Verhältnis von
Auftragseingang zu Umsatz lag im ersten Halbjahr 2023 bei
1,15. Der Auftragsbestand am 30. Juni 2023 war
unverändert auf hohem Niveau und übertraf den
Vorjahreswert um 3,8 %.
Auf Ebene der Geschäftsbereiche erreichte Core
Components in den ersten sechs Monaten 2023 erneut hohe
Auftragseingänge, die nur um 2,6 % unter dem
Rekordniveau des Vorjahreszeitraums lagen. Die
Auftragseingänge im Geschäftsfeld Fastening
Systems blieben erwartungsgemäß unter dem
Vorjahreswert, der vor allem aufgrund von mehreren
Großaufträgen in China und Ägypten
besonders stark ausgefallen war. Dem stand im ersten
Halbjahr 2023 ein Großauftrag in China mit einem
Volumen von knapp 50 Mio.€ gegenüber. Durch
höhere Auftragseingänge vor allem in
Rumänien, Deutschland und Indien wurde der
Rückgang teilweise kompensiert. Bei Vossloh Tie
Technologies, dem zweiten Geschäftsfeld im
Geschäftsbereich Core Components, übertrafen die
Auftragseingänge dagegen das Vorjahr deutlich. Zu dem
Anstieg trugen höhere Auftragseingänge in Mexiko
und den USA bei (siehe für weitere Ausführungen
zum Geschäftsbereich Core Components die Seiten 11
f.). Der Geschäftsbereich Customized Modules erzielte
Auftragseingänge auf Vorjahresniveau. Während die
Auftragseingänge vor allem in Serbien, Frankreich, der
Schweiz und Deutschland höher waren, blieben sie
insbesondere in Polen und Ägypten unter dem Vorjahr
(siehe hierzu die Ausführungen auf Seite 13). Im
Geschäftsbereich Lifecycle Solutions übertrafen
die Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2023 den
Vorjahreswert deutlich um 11,5 %. Insbesondere eine
höhere Nachfrage in Deutschland und den Niederlanden
trug zu dieser Entwicklung bei (siehe hierzu die
Ausführungen auf Seite 14).
Die Umsatzerlöse auf Konzernebene im zweiten
Quartal 2023 erreichten ein sehr hohes Niveau. Sie
übertrafen das Vorjahresquartal um 35,4 %. Eine stark
erhöhte Nachfrage nach Bahninfrastrukturprodukten und
-services in zahlreichen Regionen weltweit führte zu
dem signifikanten Anstieg. Auf Halbjahressicht stiegen die
Umsätze in den ersten sechs Monaten 2023 auf einen
neuen Rekord im Infrastrukturgeschäft. Sie lagen um
26,1 % über dem Wert des vergleichbaren
Vorjahreszeitraums. Alle Geschäftsbereiche trugen
wesentlich zum signifikanten Umsatzanstieg bei.
Vossloh Konzern - Umsatzerlöse nach Regionenscrollen
scrollen
Der Konzern konnte in den ersten sechs Monaten des
Geschäftsjahres 2023 die Umsätze in Europa
deutlich um 61,5 Mio.€ beziehungsweise 22,0 %
gegenüber dem Vorjahr steigern. Der Umsatzanstieg war
insbesondere auf die Region Westeuropa
zurückzuführen. Hier erzielten der
Geschäftsbereich Lifecycle Solutions sowie das
Geschäftsfeld Fastening Systems vor allem in
Deutschland höhere Umsätze. Auch die weiteren
Regionen Europas trugen zum Umsatzwachstum bei. In
Nordeuropa lagen die Umsätze um 17,3 % über dem
Vorjahr, was unter anderem auf höhere Erlöse des
Geschäftsbereichs Customized Modules in Schweden
zurückzuführen war. Auch in Südeuropa
stiegen die Umsätze mit 21,5 % kräftig an. In
erster Linie waren höhere Umsätze des
Geschäftsbereichs Customized Modules in Italien
für den Anstieg verantwortlich.
In Osteuropa stieg der Umsatz um 7,3 %, allen voran in
Serbien im Geschäftsbereich Customized Modules.
In der Region Amerika stiegen die Umsätze im ersten
Halbjahr 2023 um 33,5 Mio.€ beziehungsweise 77,1 % im
Vergleich zum Vorjahr. Der signifikante Anstieg stand
insbesondere im Zusammenhang mit höheren Umsätzen
in Mexiko in den Geschäftsbereichen Core Components
und Customized Modules. In den USA wurde vor allem im
Geschäftsbereich Core Components ein Umsatzplus
erzielt.
In Asien übertrafen die Umsätze in der ersten
Jahreshälfte 2023 den Vorjahreswert um 25,3 %.
Ursächlich für den deutlichen Umsatzanstieg waren
vor allem höhere Beiträge in China im
Geschäftsfeld Fastening Systems. Daneben trugen
beispielsweise höhere Umsätze des
Geschäftsbereichs Customized Modules zur
Umsatzentwicklung in Asien bei.
Auch in Australien stiegen die Konzernumsätze im
Berichtszeitraum an (um 5,2 Mio.€ beziehungsweise 9,7
%). Höhere Umsätze des Geschäftsbereichs
Customized Modules und des Geschäftsfelds Tie
Technologies übertrafen deutlich zurückgegangene
Umsatzbeiträge des Geschäftsfelds Fastening
Systems.
In Afrika legte der Umsatz im ersten Halbjahr ebenfalls
zu (um 1,4 Mio.€ beziehungsweise 13,5 %).
Vor allem im Geschäftsbereich Customized Modules
konnten geringere Umsätze in Ägypten durch
höhere Umsatzbeiträge in Liberia mehr als
ausgeglichen werden.
Vossloh Konzern - Umsatz und Ergebnisscrollen
Signifikanter EBIT-Anstieg im Vergleich zum VorjahrVossloh setzte die starke Ergebnisentwicklung des
Jahresauftakts im zweiten Quartal 2023 fort. Das EBIT im
ersten Halbjahr 2023 übertraf den Vorjahreswert um
70,4 %. Das stark verbesserte Ergebnis ging in erster Linie
auf den Geschäftsbereich Core Components zurück.
Wesentliche Treiber waren höhere Ergebnisbeiträge
der Gesellschaften in China und Deutschland. Daneben trugen
auch die Geschäftsbereiche Customized Modules und
Lifecycle Solutions in wesentlichem Maße zum
EBIT-Anstieg bei. Die Profitabilität von Vossloh -
gemessen an der EBIT-Marge - erhöhte sich im ersten
Halbjahr 2023 ebenfalls deutlich im Vergleich zum Vorjahr.
Das Nettozinsergebnis sank im ersten Halbjahr 2023 auf
-8,4 Mio.€ (Vorjahr: -3,4 Mio.€). Dies war
hauptsächlich Währungsumrechnungsverlusten aus
Stichtagsbewertungen bestehender
Fremdwährungspositionen im Bereich der
Konzernfinanzierung sowie höheren Finanzierungskosten
aus Finanzverbindlichkeiten infolge der allgemeinen
Zinsentwicklung geschuldet.
Ergebnis je Aktie im zweiten Quartal 2023 deutlich über dem VorjahresquartalIm ersten Halbjahr 2023 betrug der Steueraufwand 12,5
Mio.€ (Vorjahr: 9,2 Mio.€). Der Anstieg ist
hauptsächlich auf das höhere operative Ergebnis
zurückzuführen. Das Konzernergebnis im ersten
Halbjahr 2023 erhöhte sich entsprechend deutlich um
12,1 Mio.€ im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Vom
Konzernergebnis stehen wie im Vorjahr 3,0 Mio.€ den
Hybridkapitalgebern zu, während 6,2 Mio.€ auf
Anteile anderer Gesellschafter (Vorjahr: 3,3 Mio.€)
entfallen. Das den Anteilseignern der Vossloh AG
zuzurechnende Konzernergebnis belief sich auf 20,2
Mio.€ nach 11,0 Mio.€ im Vorjahr. Die
durchschnittliche Zahl im Umlauf befindlicher Aktien lag
unverändert bei 17.564.180 Stück. Das Ergebnis je
Aktie lag im ersten Halbjahr 2023 infolge der
EBIT-Entwicklung ebenfalls deutlich über dem Vorjahr.
Vossloh Konzern - Wertmanagementscrollen
1 Capital Employed = Working Capital
zuzüglich Anlagevermögen
2 ROCE = EBIT/durchschnittliches Capital
Employed; annualisiert
3 Bei einem durchschnittlichen Capital Employed;
annualisiert
Wertbeitrag trotz höherer Kapitalkosten deutlich über dem VorjahrDer Return on Capital Employed (ROCE) lag im ersten
Halbjahr 2023 infolge der EBIT-Entwicklung deutlich
über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der
für die interne Steuerung herangezogene WACC - die
gewichteten Kapitalkosten der Eigen- und Fremdkapitalgeber
- wurde infolge der allgemeinen Zinsentwicklung auf 8,5 %
angehoben (Vorjahr: 7,0 %). Dennoch war der Wertbeitrag in
der ersten Jahreshälfte 2023 positiv und übertraf
deutlich den Vorjahreswert.
Vermögens- und FinanzlageDie Bilanzsumme ist im Vergleich zum Jahresende 2022 um
4,1 % gestiegen. Das Eigenkapital am 30. Juni 2023 blieb
nahezu unverändert auf dem Niveau zum Ende des Jahres
2022. Im Wesentlichen wurden im ersten Halbjahr 2023 die
Dividendenzahlungen sowie die im Eigenkapital erfassten
negativen Unterschiedsbeträge aus der
Währungsumrechnung durch das positive Konzernergebnis
ausgeglichen.
Vossloh Konzernscrollen
2 Working-Capital-Intensität =
durchschnittliches Working Capital/Umsatz
4 Capital Employed = Working Capital plus
Anlagevermögen
Free Cashflow im ersten Halbjahr 2023 deutlich positivDas Working Capital zum Stichtag 30. Juni 2023 war im
Vergleich zum Ende des ersten Halbjahres 2022 trotz des
deutlich höheren Umsatzes spürbar um 15,3 %
gesunken. Die durchschnittliche
Working-Capital-Intensität sank in der ersten
Jahreshälfte 2023 um 3,3 Prozentpunkte. Im zweiten
Quartal 2023 wurde ein Projekt zur nachhaltigen Reduzierung
des Working Capital aufgesetzt. Erste Erfolge des Projekts
trugen zu der positiven Entwicklung bei. Allein im zweiten
Quartal 2023 konnte das Working Capital um mehr als 40
Mio.€ reduziert werden. Daraus resultierte in
Verbindung mit der positiven operativen Ergebnisentwicklung
ein signifikant verbesserter Free Cashflow im zweiten
Quartal 2023 in Höhe von 65,0 Mio.€ (2. Quartal
2022: -30,3 Mio.€). Damit zeigte sich auch der Free
Cashflow im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr
stark verbessert und war deutlich positiv. Die
Nettofinanzschuld inklusive Leasingverbindlichkeiten von
Vossloh ist im Vergleich zum Ende des ersten Halbjahres
2022 entsprechend deutlich um 46,5 Mio.€ gesunken.
Investitionen¹scrollen
Investitionen im ersten Halbjahr 2023 leicht über dem VorjahrDie Investitionen auf Konzernebene lagen im ersten
Halbjahr 2023 leicht über dem Vorjahresniveau. Im
Geschäftsbereich Core Components blieben die
Investitionen nur unwesentlich hinter dem Vorjahresniveau
zurück. Die größte Einzelinvestition betraf
den Aufbau der Serienfertigung für die
Verbundstoffschwelle am polnischen Produktionsstandort des
Geschäftsfelds Fastening Systems. Die Investitionen im
Geschäftsbereich Customized Modules stiegen leicht an.
Eine wesentliche Investition wurde im Zusammenhang mit dem
strategisch wichtigen Projekt zur digitalbasierten
Weichenüberwachung in Schweden getätigt. Im
Geschäftsbereich Lifecycle Solutions lagen die
Investitionen im ersten Halbjahr 2023 ebenfalls leicht
über dem entsprechenden Vorjahreswert. Unter anderem
wurden hier technische Überarbeitungen an einzelnen
Fräsmaschinen vorgenommen.
Geschäftsentwicklung Core ComponentsIm Geschäftsbereich Core Components hat Vossloh
sein Angebot an industriell gefertigten Serienprodukten
zusammengefasst, die in hoher Stückzahl in der
Bahninfrastruktur benötigt werden. Das
Geschäftsfeld Fastening Systems ist ein weltweit
führender Anbieter von Schienenbefestigungssystemen.
Die Produkte werden für sämtliche Einsatzbereiche
weltweit - von der Schwerlast- bis zur
Hochgeschwindigkeitsstrecke sowie im Nahverkehr -
entwickelt, produziert und vertrieben. Das
Geschäftsfeld Tie Technologies ist der führende
Hersteller von Betonstreckenschwellen in Nordamerika und
Australien. Neben Betonstreckenschwellen werden
Weichenschwellen, Betonelemente für die Feste Fahrbahn
und Bahnübergangssysteme produziert.
Core Componentsscrollen
1 Umsatzerlöse umfassen
Außenumsatzerlöse sowie Umsätze mit anderen
Geschäftsbereichen.
2 Bei einem durchschnittlichen Capital Employed;
annualisiert
Auftragseingang auf dem hohem VorjahresniveauDer Geschäftsbereich Core Components verzeichnete
im ersten Halbjahr 2023 leicht unter dem Vorjahreswert
liegende Auftragseingänge (-2,6 %). Geringere
Auftragsvolumina im Geschäftsfeld Fastening Systems
konnten von Vossloh Tie Technologies nahezu kompensiert
werden. Das Book-to-Bill-Verhältnis des
Geschäftsbereichs lag nach sechs Monaten insgesamt bei
einem erfreulichen Wert von 1,33.
Im ersten Halbjahr 2023 erreichten die Neuaufträge
im Geschäftsfeld Fastening Systems ein Volumen von
233,6 Mio.€. Hierzu trug auch der Anfang Juni
gewonnene Großauftrag zur Lieferung der
Schienenbefestigungssysteme für den Neubau einer
Hochgeschwindigkeitsstrecke in China mit einem Volumen von
knapp 50 Mio.€ bei. Der Vorjahreswert hatte sich auf
274,1 Mio.€ belaufen. Darin waren allerdings drei
Großaufträge mit einem Gesamtvolumen von
über 130 Mio.€ enthalten: zwei Projekte in China
sowie ein Auftrag zur Lieferung von
Schienenbefestigungssystemen für den Neubau einer
Hochgeschwindigkeitsstrecke im Norden Ägyptens. Zum
Ende des ersten Halbjahres 2023 lag der Auftragsbestand im
Geschäftsfeld Fastening Systems bei 235,7 Mio.€
(Vorjahr: 283,1 Mio.€).
Im Geschäftsfeld Tie Technologies stiegen die
Neuaufträge in der ersten Jahreshälfte 2023 auf
133,7 Mio.€ (Vorjahr: 94,6 Mio.€). Wesentlicher
Treiber war hier ein zu Jahresbeginn gewonnener Auftrag in
Mexiko. Der Auftragsbestand zum 30. Juni 2023 hat sich auf
128,8 Mio.€ (Vorjahr: 93,2 Mio.€) erhöht.
Signifikante Umsatzsteigerung in beiden GeschäftsfeldernDie Erlöse im Geschäftsbereich Core Components
konnten gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 deutlich
gesteigert werden. Beide Geschäftsfelder trugen zum
Umsatzwachstum bei. Das Geschäftsfeld Fastening
Systems verzeichnete einen beträchtlichen Anstieg der
Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2023 auf 186,1
Mio.€ (Vorjahr: 148,9 Mio.€). Dies geht in erster
Linie auf gestiegene Projektumsätze in China sowie
Mexiko zurück. Auch im deutschen Markt konnte der
Vorjahreswert übertroffen werden.
Das Geschäftsfeld Tie Technologies erzielte in den
ersten sechs Monaten des laufenden Jahres Umsätze in
Höhe von 92,1 Mio.€ (Vorjahr: 67,4 Mio.€).
Insbesondere in den USA zogen die Umsätze dank
höherer Abrufe der Class-I-Gesellschaften an. Auch die
Erlöse in Mexiko erhöhten sich durch die
Abarbeitung des zu Jahresbeginn gewonnenen Auftrags
deutlich. Im australischen Markt konnte das Umsatzniveau
gegenüber 2022 ebenfalls leicht gesteigert werden.
Das Volumen der zwischengesellschaftlichen
Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Core Components
hat in der ersten Jahreshälfte verglichen mit dem
Vorjahr signifikant zugenommen. Dies ist im höheren
Bedarf von Vossloh Tie Technologies an
Schienenbefestigungssystemen für den Anfang 2023
gewonnenen Auftrag in Mexiko sowie der
Class-I-Gesellschaften in den USA begründet.
EBIT im ersten Halbjahr 2023 deutlich erhöhtDas EBIT im Geschäftsbereich Core Components nahm
im ersten Halbjahr 2023 verglichen mit den ersten sechs
Monaten 2022 ebenfalls deutlich zu. Dies ist primär
auf den Mehrumsatz und einen margenstärkeren
Projektmix zurückzuführen. Im Vorjahr hatten
sprunghaft gestiegene Material- und Energiepreise die
Profitabilität stark belastet.
Der ROCE im Geschäftsbereich Core Components lag im
ersten Halbjahr 2023 insbesondere infolge der
EBIT-Entwicklung signifikant über dem Vorjahr. Die
durchschnittliche Working-Capital-Intensität sank bei
deutlich höheren Umsätzen vor allem aufgrund
eines weiter optimierten Forderungsmanagements
beträchtlich im Vergleich zu 2022. Auch der
Wertbeitrag des Geschäftsbereichs Core Components
konnte trotz des höheren anzusetzenden gewichteten
Kapitalkostensatzes gesteigert werden. Im
Geschäftsfeld Fastening Systems stieg der Wertbeitrag
um mehr als das Dreifache auf 21,2 Mio.€ (Vorjahr: 6,8
Mio.€), vor allem aufgrund höherer Umsätze
und eines besseren Projektmixes insbesondere in China und
am deutschen Standort.
Der Wertbeitrag des Geschäftsfelds Tie Technologies
war noch leicht negativ und belief sich auf -1,3 Mio.€
(Vorjahr: -1,8 Mio.€).
Core Componentsscrollen
Geschäftsentwicklung Customized ModulesIm Geschäftsbereich Customized Modules sind alle
Leistungen des Konzerns rund um Herstellung, Einbau und
Wartung individualisierter Infrastrukturmodule für den
Bahnbereich gebündelt. Zum Geschäftsbereich
gehört das Geschäftsfeld Switch Systems, einer
der weltweit größten Anbieter von
Weichensystemen. Das Produktportfolio deckt ein sehr
breites Anwendungsspektrum ab und reicht von der Stadtbahn
bis zur Hochgeschwindigkeitsstrecke.
Customized Modulesscrollen
1 Umsatzerlöse umfassen
Außenumsatzerlöse sowie Umsätze mit anderen
Geschäftsbereichen.
2 Bei einem durchschnittlichen Capital Employed;
annualisiert
Auftragseingang auf VorjahresniveauDie Auftragseingänge im Geschäftsbereich
Customized Modules im ersten Halbjahr 2023 lagen auf
Vorjahresniveau. Höhere Auftragseingänge waren in
erster Linie in Ost- und Westeuropa, vor allem in Serbien,
Frankreich, der Schweiz und Deutschland zu verzeichnen.
Gegenläufig dazu blieben die Auftragseingänge
insbesondere in Polen und Ägypten unter dem Vorjahr.
Der Auftragsbestand stieg im Jahresvergleich um 32,7
Mio.€ an.
Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2023 signifikant höherDie Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs
Customized Modules übertrafen das erste Halbjahr 2022
deutlich. Höhere Umsätze vor allem in Mexiko,
Italien und Serbien trugen zu dieser Entwicklung bei und
konnten Minderumsätze in erster Linie in Ägypten
überkompensieren.
Positive Ergebnisentwicklung setzt sich weiter fortDer Geschäftsbereich Customized Modules konnte das
EBIT in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres
gegenüber dem Vorjahr signifikant erhöhen. Dies
ging im Wesentlichen auf höhere Ergebnisbeiträge
der Standorte in Luxemburg und Serbien zurück. Die
EBIT-Marge konnte leicht gesteigert werden.
Der ROCE des Geschäftsbereichs Customized Modules
ist im ersten Halbjahr 2023 infolge der positiven
EBIT-Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr deutlich
gestiegen. Das durchschnittliche Capital Employed blieb
hingegen gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 nahezu
unverändert. Der Wertbeitrag zeigte sich
gegenüber dem Vorjahreszeitraum trotz des Anstiegs des
gewichteten Kapitalkostensatzes insgesamt wesentlich
verbessert.
Customized Modulesscrollen
Geschäftsentwicklung Lifecycle SolutionsDer Geschäftsbereich Lifecycle Solutions
konzentriert sich mit dem Geschäftsfeld Rail Services
auf spezialisierte Dienstleistungen rund um die
Instandhaltung von Schienen und Weichen. Die innovativen
Technologien fördern die Sicherheit von Bahnstrecken
und tragen zu einer Verlängerung der Lebensdauer von
Schienen und Weichen und höherer
Streckenverfügbarkeit bei. Zum Serviceportfolio
gehören vor allem die Instandhaltung, die korrektive
und präventive Pflege von Schienen und Weichen durch
Fräsen und Schleifen, Schweißdienstleistungen
sowie Schienen- und Weichenlogistik. Die umfassenden
Dienstleistungen von Lifecycle Solutions ergänzen die
Produktangebote von Core Components und Customized Modules.
Lifecycle Solutionsscrollen
1 Umsatzerlöse umfassen
Außenumsatzerlöse sowie Umsätze mit anderen
Geschäftsbereichen.
2 Bei einem durchschnittlichen Capital Employed;
annualisiert
Auftragseingänge über dem VorjahrIm Geschäftsbereich Lifecycle Solutions
entwickelten sich die Auftragseingänge im ersten
Halbjahr 2023 erfreulich und übertrafen das Vorjahr um
11,5 %. Geringere Auftragseingänge vor allem in China
und Norwegen konnten durch höhere
Auftragseingänge insbesondere im Heimatmarkt
Deutschland und in den Niederlanden mehr als ausgeglichen
werden.
Umsatz gegenüber dem Vorjahr signifikant gestiegenDie Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs
Lifecycle Solutions lagen in der ersten Jahreshälfte
2023 deutlich über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg
ging vornehmlich auf den im letzten Jahr unterzeichneten
Rahmenvertrag zur präventiven Schieneninstandhaltung
(High Speed Grinding) mit der Deutschen Bahn sowie auf
Verkäufe von Instandhaltungsmaschinen zurück. Der
Internationalisierungsgrad der Aktivitäten des
Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions, gemessen am
Umsatzanteil außerhalb Deutschlands, lag bei 49,8 %
(Vorjahr: 55,7 %). Der Rückgang hängt mit dem
überdurchschnittlichen Umsatzwachstum in Deutschland
zusammen.
EBIT und EBIT-Marge weiter verbessert gegenüber dem VorjahrEBIT und EBIT-Marge des Geschäftsbereichs Lifecycle
Solutions in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres
übertrafen die Vorjahreswerte deutlich. Zu der
positiven Entwicklung trug vor allem ein verbessertes
Ergebnis aus dem Instandhaltungsbereich (High Speed
Grinding und Fräsen) sowie aus Maschinenverkäufen
bei.
Der ROCE des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions
erhöhte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2022
aufgrund der EBIT-Entwicklung deutlich. Die Verbesserung
wurde durch ein durchschnittlich gestiegenes Capital
Employed im Vergleich zum Vorjahr leicht abgeschwächt.
Der Anstieg im Capital Employed ist im Wesentlichen auf ein
höheres durchschnittliches Working Capital
zurückzuführen. Der Wertbeitrag nach sechs
Monaten hat sich aufgrund des Anstiegs des gewichteten
Kapitalkostensatzes nur leicht verbessert.
Lifecycle Solutionsscrollen
Mitarbeitende4.020 Mitarbeitende Ende Juni 2023 bei Vossloh beschäftigtZum 30. Juni 2023 waren im Konzern weltweit insgesamt
4.020 Mitarbeitende beschäftigt. Damit ist die Zahl
der Beschäftigten in den vergangenen zwölf
Monaten von 3.762 um 258 Personen beziehungsweise 6,9 %
gestiegen.
scrollen
Im Geschäftsbereich Core Components lag die
durchschnittliche Zahl der Mitarbeitenden im ersten
Halbjahr 2023 um 13,3 % über dem Vorjahreswert. Der
Anstieg geht auf beide Geschäftsfelder zurück. Im
Geschäftsfeld Fastening Systems stieg die
durchschnittliche Mitarbeitendenzahl von 552 im Vorjahr auf
589 in der ersten Jahreshälfte 2023. Die
Durchschnittszahl der Mitarbeitenden bei Vossloh Tie
Technologies, dem zweiten Geschäftsfeld des
Geschäftsbereichs Core Components, hat sich auf 437
Beschäftigte im Vergleich zum Vorjahresniveau (354
Mitarbeitende) erhöht. Der deutliche Anstieg ist
insbesondere auf stark erhöhte
Geschäftsaktivitäten in Mexiko
zurückzuführen. Im Geschäftsbereich
Customized Modules übertraf der Durchschnittswert der
Beschäftigten im ersten Halbjahr 2023 den
Vorjahreswert leicht um 1,8 %. Die durchschnittliche Zahl
an Mitarbeitenden im Geschäftsbereich Lifecycle
Solutions hat sich spürbar um 8,9 % erhöht. Der
Anstieg steht im Zusammenhang mit der guten
Auftragssituation in Deutschland.
Von der durchschnittlichen Gesamtzahl der Mitarbeitenden
waren 72,7 % (Vorjahr: 73,8 %) an den europäischen
Standorten beschäftigt. Von den verbleibenden 27,3 %
waren 48,9 % (Vorjahr: 53,3 %) in Asien, 28,1 % (Vorjahr:
25,8 %) im nordamerikanischen Raum sowie 23,0 % (Vorjahr:
20,9 %) in Australien tätig.
Prognose, Chancen und RisikenWesentliche Risiken und Chancen für die
voraussichtliche Entwicklung des Vossloh Konzerns sind im
Konzernlagebericht zum Geschäftsjahr 2022 beschrieben.
Weitere Risiken können nicht ausgeschlossen werden und
könnten die Geschäftsentwicklung
beeinträchtigen. Insgesamt sind keine Risiken
erkennbar, die für sich genommen, in ihrem
Zusammenwirken oder in ihrer Gesamtheit eine
Bestandsgefährdung für den Konzern bedeuten
könnten.
Am 16. März 2023 hat Vossloh mit Vorlage des
Geschäftsberichts für das Jahr 2022 eine
detaillierte Prognose für das Geschäftsjahr 2023
veröffentlicht (siehe Geschäftsbericht 2022,
Seite 76 f.). Die Umsatz- und Ergebnisprognose wurde am 15.
Juni 2023 angehoben. Für das laufende
Geschäftsjahr geht der Vorstand nunmehr von deutlich
höheren Umsätzen aus. Aus heutiger Sicht rechnet
der Vorstand mit einem Umsatz zwischen 1,125 Mrd.€ und
1,2 Mrd.€. Die im Geschäftsbericht 2022
ausgedrückte Erwartung lag in einem Korridor zwischen
1,05 Mrd.€ und 1,15 Mrd.€. Höhere
Umsatzbeiträge gegenüber der ursprünglichen
Prognose werden insbesondere im Geschäftsbereich Core
Components, allen voran in Mexiko, Deutschland und Italien,
erwartet. Zudem prognostiziert Vossloh einen stärkeren
Umsatzanstieg im Geschäftsbereich Customized Modules,
insbesondere in Serbien und Italien. Der Vorstand erwartet
für den Konzern im Jahr 2023 somit erneut ein
deutliches Umsatzwachstum, das voraussichtlich wieder in
einem zweistelligen Prozentbereich liegen wird.
Zudem geht Vossloh davon aus, ein deutlich höheres
EBIT zu erzielen als ursprünglich prognostiziert.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das
Unternehmen nun ein operatives Ergebnis zwischen 87
Mio.€ und 94 Mio.€. Die ursprüngliche
Prognose für das Geschäftsjahr 2023 lag in einem
Korridor zwischen 79 Mio.€ und 88 Mio.€. Bezogen
auf den Mittelwert der aktualisierten Umsatzprognose ergibt
sich nunmehr eine Bandbreite für die EBIT-Marge
zwischen 7,5 % und 8,1 % für das Geschäftsjahr
2023. Bisher lag die Erwartung zwischen 7,2 % und 8,0 %.
Grund für die Anhebung ist der profitablere Projektmix
im Geschäftsbereich Core Components, der nach
aktueller Einschätzung wieder eine zweistellige
EBIT-Marge im Jahr 2023 erwarten lässt.
Der für die interne Steuerung relevante gewichtete
Kapitalkostensatz vor Steuern (WACC) für das
Geschäftsjahr 2023 wurde aufgrund der allgemeinen
Zinsentwicklung um 1,5 Prozentpunkte auf 8,5 % angehoben.
Trotz der Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes
ging Vossloh bisher von einem positiven Wertbeitrag
zwischen 0 und 10 Mio.€ aus. Nach der Anhebung der
Ergebnisprognose rechnet Vossloh nunmehr mit einem
Wertbeitrag zwischen 5 Mio.€ und 12 Mio.€.
Verkürzter Zwischenabschluss des Vossloh Konzerns zum 30. Juni 2023Gewinn- und Verlustrechnungscrollen
Gesamtergebnisrechnungscrollen
Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2023scrollen
Zu weiteren Informationen zur Kapitalflussrechnung vgl.
Seite 27 f.
BilanzAktiva in Mio.€scrollen
Passiva in Mio.€scrollen
Eigenkapitalveränderungsrechnungscrollen
scrollen
ErläuterungsberichtSegmentinformationen nach Geschäftsbereichen und Geschäftsfeldern*scrollen
scrollen
* Zu weiteren Segmentinformationen vgl. Seite 28
f.
UnternehmensinformationenDie Vossloh AG ist eine börsennotierte
Aktiengesellschaft mit Sitz in Werdohl, Deutschland. Die
Gesellschaft wird im Handelsregister des Amtsgerichts
Iserlohn unter HRB 5292 geführt. Die Entwicklung,
Herstellung und der Vertrieb von Produkten der
Bahninfrastruktur sowie die Erbringung von Dienstleistungen
rund um die Schiene (Logistik, Schweißen,
präventive und korrektive Pflege) bilden die
wesentlichen Geschäftsaktivitäten der Vossloh
Gruppe.
Grundsätze der RechnungslegungDer Zwischenabschluss des Vossloh Konzerns zum 30. Juni
2023 wurde in Übereinstimmung mit den International
Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU
anzuwenden sind, erstellt. Im Geschäftsjahr 2023 waren
erstmalig neue oder geänderte Regelungen in den
Standards IFRS 17, IAS 1, IAS 8 sowie IAS 12 anzuwenden.
Daraus ergab sich kein Effekt auf den Zwischenabschluss.
Davon abgesehen entsprechen die bei der Erstellung des
Zwischenberichts angewandten Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden denen des Konzernabschlusses zum 31.
Dezember 2022 unter Berücksichtigung des International
Accounting Standard (IAS) 34 "Zwischenberichterstattung"
sowie des Deutschen Rechnungslegungs-Standards (DRS) 16
"Halbjahresfinanzberichterstattung".
Die Erstellung des Zwischenberichts erfordert vonseiten
des Managements eine Reihe von Annahmen und
Schätzungen. Hierdurch kann es zu Abweichungen
zwischen den im Zwischenbericht ausgewiesenen Werten und
den zukünftigen tatsächlichen Werten kommen.
Die Geschäftsaktivitäten des Vossloh Konzerns
unterliegen in gewissem Ausmaß saisonalen Effekten;
üblicherweise weist das zweite Quartal einen
stärkeren Geschäftsverlauf im Vergleich zum
ersten Quartal auf. Der Berechnung der Ertragsteuern liegt
für inländische Gesellschaften ein Steuersatz von
31,98 % zugrunde. Die Berechnung der Ertragsteuern bei
ausländischen Gesellschaften basiert auf den
jeweiligen nationalen Steuersätzen. Die
Vorjahresangaben beziehen sich generell auf das erste
Halbjahr 2022 beziehungsweise auf den 30. Juni 2022, soweit
nicht anders vermerkt.
Wesentliche Auswirkungen des Kriegs in der UkraineAufgrund der durch den Krieg in der Ukraine
ausgelösten ungewissen Situation in Russland
prüft der Vorstand der Vossloh AG derzeit
mögliche Alternativszenarien, die auch die Aufgabe des
dortigen Geschäfts einschließen. Vor dem
Hintergrund der deutlich eingetrübten Erwartungen
wurden die Vermögenswerte einem Test auf
Werthaltigkeit unterzogen und im Anschluss der Buchwert des
nach der Equity-Methode einbezogenen Joint Ventures sowie
die in einer weiteren Vertriebsgesellschaft bilanzierten
Vermögenswerte weitgehend wertgemindert.
Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und Schulden sowie nicht fortgeführte AktivitätenDie Aufwendungen und Erträge aus nicht
fortgeführten Aktivitäten in der Berichtsperiode
sowie in der Vergleichsperiode resultierten allein aus
nachlaufenden Effekten früherer
Veräußerungen von Geschäftsfeldern.
Die folgende Tabelle zeigt eine Aufgliederung des in der
Gewinn- und Verlustrechnung enthaltenen Ergebnisses aus
nicht fortgeführten Aktivitäten:
scrollen
Die in den Zeilen "Zur Veräußerung gehaltene
Vermögenswerte" sowie "Schulden in Verbindung mit zur
Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten" in
der Bilanz ausgewiesenen Posten betreffen eine
Aktivität im Geschäftsfeld Switch Systems, die
als Abgangsgruppe gemäß IFRS 5 eingeordnet
wurde. Der Veräußerungsprozess wurde im
Aufstellungszeitraum finalisiert; der rechtliche Vollzug
erfolgt im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres.
KonsolidierungskreisDer Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem
Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2022 nicht geändert.
Damit waren zum 30. Juni 2023 mit der Vossloh AG 52
Gesellschaften (30. Juni 2022: 53), davon weiterhin neun
inländische Gesellschaften, im Wege der
Vollkonsolidierung in den Konzernzwischenabschluss
einbezogen. Gleichermaßen unverändert wurden
sieben Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
beziehungsweise an Joint Ventures at-equity bilanziert,
darunter wie auch im Vorjahr eine inländische
Gesellschaft.
scrollen
EigenkapitalGegenüber dem Stichtag 30. Juni 2022 hat sich das
Grundkapital der Vossloh AG nicht verändert und
beträgt weiterhin 49.857.682,23 €, eingeteilt in
17.564.180 Aktien. Diese befinden sich vollständig
außerhalb der Gesellschaft im Umlauf. Die Zahl der im
ersten Halbjahr 2023 durchschnittlich im Umlauf
befindlichen Aktien belief sich insofern ebenfalls auf
17.564.180 (Vorjahr: 17.564.180).
Ergebnis je Aktiescrollen
Zusätzliche Angaben zu Beteiligungen an at-equity einbezogenen Unternehmen (Joint Ventures beziehungsweise assoziierte Unternehmen)scrollen
Die übrigen Finanzaufwendungen in der Gewinn- und
Verlustrechnung enthalten im Wesentlichen Wertminderungen
von nach der Equity-Methode bilanzierten Joint Ventures.
Zusätzliche Angaben zu FinanzinstrumentenDie nachfolgende Aufstellung zeigt die Zuordnung der
finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, zur
Bewertungshierarchie des IFRS 7 sowie des IFRS 13
(sogenannte Fair-Value-Hierarchie). Weder im
Geschäftsjahr noch im Vorjahr erfolgten
Umgruppierungen zwischen den verschiedenen Stufen der
Fair-Value-Hierarchie. Grundlage der Hierarchiestufen sind
die für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte
verwendeten Faktoren. Auf Stufe 1 wird der Preis
unverändert von identischen Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten übernommen, die an einem aktiven
Markt gehandelt werden. Auf Stufe 2 werden
Bewertungsfaktoren verwendet, die für den betreffenden
finanziellen Vermögenswert oder die betreffende
finanzielle Schuld zumindest von beobachtbaren Marktdaten
abgeleitet werden können. Auf Stufe 3 stehen keine
beobachtbaren Marktdaten zur Verfügung, sodass eine
Bewertung anhand von Bewertungsmodellen erfolgen muss.
Zuordnung zu den Stufen der Fair-Value-Hierarchie (zu den Stufen 1 und 3 erfolgte keine Zuordnung)scrollen
Die Buchwerte der Finanzinstrumente, die Aufteilung nach
Bewertungskategorien sowie die gemäß IFRS 9
geforderte Angabe der beizulegenden Zeitwerte und deren
Bewertungsquellen nach Klassen gemäß IFRS 7 sind
in den folgenden Tabellen dargestellt. Dabei werden auch
Derivate aus Sicherungsbeziehungen einbezogen, obwohl sie
keiner Bewertungskategorie des IFRS 9 angehören.
Buchwerte, Bewertungskategorien und Fair Values zum 30. Juni 2023scrollen
Buchwerte, Bewertungskategorien und Fair Values zum 31. Dezember 2022scrollen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie
sonstige Forderungen und Vermögenswerte haben
überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen
ihre Buchwerte zum Halbjahresstichtag näherungsweise
dem beizulegenden Zeitwert.
Auch Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie sonstige Verbindlichkeiten haben
regelmäßig kurze Restlaufzeiten. Daher
entsprechen ihre Buchwerte näherungsweise dem
beizulegenden Zeitwert. Die Zeitwerte der langfristigen
Finanzverbindlichkeiten sind mithilfe der Diskontierung der
aus diesen Verbindlichkeiten zukünftig zu erwartenden
Zins- und Tilgungszahlungen auf Basis aktueller
Marktzinssätze ermittelt worden.
KapitalflussrechnungDie Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderung der
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie der
kurzfristigen Kontokorrentverbindlichkeiten im Vossloh
Konzern. Die Zahlungsmittel umfassen Schecks,
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten.
Zahlungsmitteläquivalente umfassen Finanztitel mit
einer Laufzeit von maximal drei Monaten, die jederzeit in
Zahlungsmittel umgewandelt werden können. Kurzfristige
Kontokorrentverbindlichkeiten ergeben sich bei
Sollbeständen von kurzfristig fälligen
Bankguthaben sowie aus Unterlinien im Rahmen des
grundsätzlich bis November 2024 fälligen
Kreditvertrags und werden in den Finanzmittelfonds
einbezogen. Bilanziell erfolgt der Ausweis dieser
Unterlinien als Bestandteil der Inanspruchnahme aus dem
angesprochenen Kreditvertrag bei den langfristigen
Finanzverbindlichkeiten. Damit umfasst der
Finanzmittelfonds neben den bilanziell ausgewiesenen
Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten in
Höhe von 97,4 Mio.€ (Vorjahr: 60,0 Mio.€)
noch Kontokorrentverbindlichkeiten in Höhe von 53,5
Mio.€ (Vorjahr: 74,2 Mio.€). Zusätzlich sind
Zahlungsmittel in Höhe von 0,3 Mio.€ am Ende der
Periode in Veräußerungsgruppen enthalten
(Vorjahr: 0,0 Mio.€) und werden gemäß IFRS
5 in den "Zur Veräußerung gehaltenen
Vermögenswerten" ausgewiesen.
Die Kapitalflussrechnung wurde in Übereinstimmung
mit IAS 7 erstellt und gliedert die Veränderungen der
liquiden Mittel nach den Zahlungsströmen aus
Geschäfts-, Investitions- und
Finanzierungstätigkeit. Dabei wird der Cashflow aus
der betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten
Methode ermittelt.
Die Werte der Kapitalflussrechnung beziehen sich auf den
gesamten Konzern inklusive der Effekte aus nicht
fortgeführten Aktivitäten. Von den Gesamtwerten
waren im Bruttocashflow 1,0 Mio.€ (Vorjahr: 1,0
Mio.€) nicht fortgeführten Aktivitäten
zuzurechnen.
SegmentinformationenDas primäre Berichtsformat der
Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen
Organisations- und Berichtsstruktur. Diese differenziert
zwischen den von den verschiedenen Geschäftsfeldern
des Vossloh Konzerns angebotenen Produkten und
Dienstleistungen. Neben den Geschäftsbereichen werden
auch die einzelnen Geschäftsfelder gesondert
dargestellt. Die Segmentstruktur hat sich gegenüber
dem Vorjahr in den drei Geschäftsbereichen des
Kerngeschäfts nicht verändert.
Der Geschäftsbereich Core Components beinhaltet das
Angebot des Konzerns an industriell gefertigten
Serienprodukten, die in hoher Stückzahl für
Projekte der Bahninfrastruktur benötigt werden. Zum
Geschäftsbereich gehören die Geschäftsfelder
Fastening Systems sowie Tie Technologies. Vossloh Fastening
Systems ist ein führender Anbieter von
Schienenbefestigungssystemen. Das Angebot umfasst
Schienenbefestigungen für sämtliche
Einsatzbereiche, vom Nahverkehr über den
Schwerlastverkehr bis zu Hochgeschwindigkeitsstrecken.
Vossloh Tie Technologies ist der führende Hersteller
von Betonschwellen in Nordamerika und in Australien.
Vossloh Switch Systems als einziges Geschäftsfeld
des Geschäftsbereichs Customized Modules ist einer der
weltweit führenden Weichenhersteller. Das
Geschäftsfeld stattet Schienennetze mit Weichen sowie
zugehörigen Steuerungs- und Kontrollsystemen aus und
übernimmt die Installation sowie die Wartung dieser
Systeme. Auch hier reicht das Anwendungsspektrum von der
Stadtbahn- bis zur Hochgeschwindigkeitsstrecke.
Vossloh Rail Services als einziges Geschäftsfeld
des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions ist in den
Bereichen Schienenhandel, Ladeleistung Langschienen auf
Baustellen, Schweißwerkleistungen Neuschienen,
Aufbereitung Altschienen, Baustellenschweißen,
Schienenwechsel, Schienenschleifen/-fräsen,
Schienenprüfung und Baustellenüberwachung
tätig. Außerdem organisiert und überwacht
es Just-in-time-Schienentransporte zu Baustellen und sorgt
für die termingerechte Bereitstellung zugelassener
Ladesysteme.
Die Konsolidierung beinhaltet die Eliminierung der
intersegmentären Geschäftsbeziehungen. Im
Wesentlichen handelt es sich hierbei um die Verrechnung der
konzerninternen Aufwendungen und Erträge, die
Eliminierung konzerninterner Erträge aus
Ausschüttungen sowie die Verrechnung konzerninterner
Forderungen und Verbindlichkeiten. Die
Konsolidierungsspalte auf der obersten Konzernebene
enthält die erforderlichen Eliminierungen aus
Geschäftsbeziehungen zwischen Gesellschaften
unterschiedlicher Geschäftsbereiche. Daneben werden in
einer gesonderten Spalte die keinem Segment zugeordnete
Vossloh AG sowie weitere Holdinggesellschaften dargestellt,
um zu den konsolidierten Zahlen des Gesamtkonzerns
überzuleiten.
Die angewandten Rechnungslegungsmethoden sind für
alle Segmente identisch und entsprechen den in der EU
anzuwendenden IFRS. Geschäftsbeziehungen zwischen den
einzelnen Segmenten werden zu marktüblichen
Konditionen abgewickelt.
Eine Überleitung des in den Segmentinformationen
ausgewiesenen Wertbeitrags des Gesamtkonzerns auf das in
der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis vor
Steuern (EBT) ist nachfolgend dargestellt:
Überleitung des Wertbeitrags auf das EBTscrollen
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und PersonenDie konsolidierten Unternehmen des Vossloh Konzerns
stehen im Rahmen ihrer normalen
Geschäftstätigkeit mit nicht in den
Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, Joint Ventures
sowie assoziierten Unternehmen des Vossloh Konzerns in
geschäftlichen Beziehungen. Daneben werden
Geschäftsvorfälle mit Unternehmen des
Knorr-Bremse-Konzerns abgewickelt; diese sind aufgrund der
von der KB Holding GmbH sowohl mehrheitlich an der Vossloh
AG als auch mehrheitlich an der Knorr-Bremse AG gehaltenen
Anteile als nahestehende Unternehmen anzusehen.
Transaktionen mit Gesellschaften des Knorr-Bremse-Konzerns
fanden in der Berichtsperiode nur in unwesentlichem
Ausmaß statt und wurden zu marktüblichen
Konditionen abgewickelt. In der folgenden Aufstellung sind
die im Konzernabschluss erfassten Erlöse und
Aufwendungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus
Geschäftsvorfällen mit nahestehenden Unternehmen
dargestellt. Es handelt sich dabei überwiegend um
Geschäfte mit nicht konsolidierten Tochterunternehmen.
Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen
haben im Berichtszeitraum nicht stattgefunden.
scrollen
Haftungsverhältnisse/ EventualverbindlichkeitenDie Haftungsverhältnisse haben sich gegenüber
dem 30. Juni 2022 von 55,6 Mio.€ um 24,9 Mio.€
auf 30,7 Mio.€ reduziert. Davon entfallen 24,8
Mio.€ auf Haftungsverhältnisse für das zum
31. Mai 2020 veräußerte ehemalige
Geschäftsfeld Locomotives und unverändert 0,3
Mio.€ auf Haftungsverhältnisse für das zum
31. Januar 2017 veräußerte ehemalige
Geschäftsfeld Electrical Systems. Für die
weiterhin bestehenden Haftungsverhältnisse für
das ehemalige Geschäftsfeld Locomotives hat die
Vossloh AG eine unwiderrufliche und bedingungslose
Bürgschaft auf erste Anforderung einer erstklassigen
Bank erhalten. Die noch bestehende Haftung für das
ehemalige Geschäftsfeld Electrical Systems ist durch
eine unwiderrufliche und bedingungslose Bürgschaft der
Knorr-Bremse AG rückabgesichert. Die
Haftungsverhältnisse resultieren in Höhe von 1,2
Mio.€ (Vorjahr: 23,0 Mio.€) aus
Bürgschaftsverhältnissen. Davon betreffen 0,5
Mio.€ die ehemaligen Geschäftsfelder und 0,7
Mio.€ (Vorjahr: 2,0 Mio.€) nicht konsolidierte
verbundene Unternehmen. 29,5 Mio.€ (Vorjahr: 32,6
Mio.€) der Haftungsverhältnisse sind auf
Patronatserklärungen zurückzuführen. Hiervon
entfallen 24,6 Mio.€ auf die ehemaligen
Geschäftsfelder und 4,9 Mio.€ (Vorjahr: 5,1
Mio.€) auf nicht konsolidierte verbundene Unternehmen.
Das Risiko einer Inanspruchnahme wird bei allen
aufgeführten Haftungsverhältnissen als nicht
wahrscheinlich eingeschätzt.
Ereignisse nach dem BilanzstichtagAm 6. Juli 2023 wurde eine Option zum Verkauf einer
Aktivität im Geschäftsfeld Switch Systems, die in
der Konzernbilanz als zur Veräußerung gehalten
ausgewiesen wird, vereinbart. Bis zum Vollzug des Verkaufs
erfolgen noch arbeitsrechtliche Schritte; nach Abschluss
dieses Prozesses hat Vossloh eine Put-Option zur
Übertragung der Vermögenswerte und Schulden.
Die Vossloh AG hat am 20. Juli 2023 zwei
Schuldscheindarlehen aufgenommen, die in Summe über 60
Mio.€ valutieren. Der Zufluss der aufgenommenen Mittel
erfolgte am 26. Juli. Die Verzinsung bei beiden Darlehen
erfolgt variabel und ist über eine ESG-Komponente
abhängig von der Einhaltung bestimmter Kriterien der
EU-Taxonomie.
Werdohl, 2. August 2023
Vossloh AG
Der Vorstand
Oliver Schuster, Dr. Thomas Triska, Jan Furnivall
Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Halbjahresfinanzberichterstattung der
Konzernhalbjahresabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Werdohl, 2. August 2023
Vossloh AG
Der Vorstand
Oliver Schuster, Dr. Thomas Triska, Jan Furnivall
Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtAn die Vossloh Aktiengesellschaft, Werdohl
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss -
bestehend aus der Gewinn- und Verlustrechnung, der
Gesamtergebnisrechnung, der Kapitalflussrechnung, der
Bilanz, der Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie
ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den
Konzernzwischenlagebericht der Vossloh Aktiengesellschaft,
Werdohl, für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30.
Juni 2023, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts
nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen
Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses nach den International Financial
Reporting Standards (IFRS) für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung
zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des
Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach haben
wir die prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden ist. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft sowie auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss der Vossloh Aktiengesellschaft,
Werdohl, in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in
wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den
für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.
Düsseldorf, den 2. August 2023
Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
scrollen
Termine 2023scrollen
Weitere Termine unter www.vossloh.com
Termine 2024scrollen
Investor Relationsscrollen
Organe der Vossloh AGscrollen
Informationen zur Vossloh Aktiescrollen
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