![]() Bayer Aktiengesellschaft, LeverkusenLeverkusenKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009Zusammengefasster Lagebericht von Bayer-Konzern und Bayer AG zum 31. Dezember 20092009: Operativ eines der stärksten Jahre Bayer erfolgreich in schwierigem Umfeld Optimistisch für die Zukunft · Konzern-Umsatz 31,2 Mrd € (-5,3 %) · EBITDA vor Sondereinflüssen mit 6,5 Mrd € (-6,6 %) weiter auf hohem Niveau · Konzernergebnis 1,4 Mrd € (-20,9 %) · Netto-Cashflow deutlich auf 5,4 Mrd € verbessert (+49,0 %) · Nettofinanzverschuldung um 4,5 Mrd € auf 9,7 Mrd € gesenkt · Unveränderte Dividende von 1,40 € vorgeschlagen · Ausblick 2010: Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie um ca. 10 % erwartet
1. Umsatz, Ertrags- und Finanzlage im Überblick Gesamtjahr 2009 Bayer war 2009 in einem schwierigen Umfeld erfolgreich. Mit einem um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA von 6,5 Mrd € erzielten wir den dritthöchsten Wert der Unternehmensgeschichte. Unser ambitioniertes Ziel, den Ergebnisrückgang gegenüber dem Rekordjahr 2008 auf ca. 5 % zu begrenzen, haben wir annähernd erreicht. Zudem steigerten wir unseren Netto-Cashflow um 49% auf den neuen Rekordwert von 5,4 Mrd €. Die Netto-Finanzverschuldung konnten wir damit deutlicher als geplant um 4,5 Mrd € auf nun 9,7 Mrd € senken. HealthCare erzielte bei Umsatz und Ergebnis wiederum erfreuliche Zuwächse. CropScience erreichte trotz eines sich abschwächenden Marktumfelds einen leichten Umsatzanstieg, konnte jedoch beim Ergebnis nicht ganz an das Rekordniveau des Vorjahres anknüpfen. MaterialScience war durch den Einbruch der weltweiten Konjunktur stark belastet: Trotz einer Erholung des Geschäftes im Jahresverlauf blieben Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2009 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.
scroll
Der Konzernumsatz sank um 5,3 % auf 31.168 Mio € (Vorjahr: 32.918 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte (wpb.) verzeichneten wir ein Minus von 5,7 %. Der Umsatz von HealthCare wuchs um 3,8 % (wpb. +3,8 %). Im CropScience-Geschäft stieg der Umsatz um 2,0 % (wpb. +2,5 %). Konjunkturbedingt war der Umsatz von MaterialScience mit -22,8 % (wpb. -24,7 %) deutlich rückläufig.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Bayer-Konzerns lag mit 6.472 Mio € um 6,6 % unter dem Vorjahreswert von 6.931 Mio €. Hierbei wirken sich Währungsveränderungen besonders in den Schwellenländern mit rund 140 Mio € belastend aus. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen ging leicht auf 20,8 % (Vorjahr: 21,1 %) zurück.
HealthCare steigerte das EBITDA vor Sondereinflüssen um 7,5% auf den Rekordwert von 4.468 Mio € (Vorjahr: 4.157 Mio €) und erzielte damit eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 27,9 % (Vorjahr: 27,0 %). Zu diesem Anstieg haben der erfreuliche Geschäftsverlauf sowie die Synergien aus der Integration des ehemaligen Schering-Geschäfts beigetragen. CropScience blieb mit einem um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA von 1.508 Mio € um 5,9 % unter dem sehr guten Ergebnis des Vorjahres (1.603 Mio €). Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag bei 23,2 % (Vorjahr: 25,1 %). Dieser Ergebnisrückgang beruht vor allem auf höheren Rohstoffkosten und negativen Währungseffekten, die nur teilweise durch Ergebnisbeiträge aus der Geschäftsausweitung ausgeglichen werden konnten. MaterialScience erreichte im schwierigen Jahr 2009 ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 446 Mio € (Vorjahr: 1.088 Mio €). Ursächlich für das erheblich gesunkene Ergebnisniveau waren negative Preis- und Mengeneffekte infolge der konjunkturbedingt deutlich schwächeren Nachfrage. Das Ergebnis von MaterialScience konnte sich im Jahresverlauf jedoch wieder erholen und bereits im 3. Quartal an die Vorjahreswerte anknüpfen. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank auf 5,9 % (Vorjahr: 11,2 %). Das EBIT vor Sondereinflüssen des Bayer-Konzerns lag mit 3.772 Mio € um 13,1 % unter dem Vorjahreswert von 4.342 Mio €. Das Geschäftsjahr 2009 war durch Sondereinflüsse in Höhe von insgesamt -766 Mio € belastet (Vorjahr: -798 Mio €). Hiervon entfielen -372 Mio € auf HealthCare, -219 Mio € auf CropScience und -140 Mio € auf MaterialScience. Die Sondereinflüsse betrafen insbesondere Restrukturierungsmaßnahmen (-354 Mio €; Vorjahr: -215 Mio €) und die Integration bzw. den Erwerb von Schering (-87 Mio €; Vorjahr: -365 Mio €). Damit wurden die laufenden Restrukturierungsprogramme abgeschlossen. Darüber hinaus entfielen -225 Mio € auf Rechtsfälle (Vorjahr: -106 Mio €), -68 Mio € auf den erhöhten Beitrag zum Pensionssicherungsverein deutscher Unternehmen aufgrund des historisch hohen Schadensvolumens aus Insolvenzen sowie -32 Mio € auf außerplanmäßige Abwertungen (Vorjahr: -98 Mio €). Das EBIT des Bayer-Konzerns ging um 15,2 % auf 3.006 Mio € (Vorjahr: 3.544 Mio €) zurück. Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -1.136 Mio € (Vorjahr: -1.188 Mio €) betrug das Ergebnis vor Ertragsteuern 1.870 Mio € (Vorjahr: 2.356 Mio €). Das Finanzergebnis beinhaltet insbesondere ein Zinsergebnis von -548 Mio € (Vorjahr: -702 Mio €), Aufwendungen für die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen von 436 Mio € (Vorjahr: 300 Mio €) sowie ein Kursergebnis von -92 Mio € (Vorjahr: -79 Mio €). Die Veränderung im Zinsergebnis ist u. a. auf den Abbau der Finanzverschuldung und gesunkene Zinssätze zurückzuführen. Für das Jahr 2009 ergab sich ein Steueraufwand von 511 Mio € (Vorjahr: 636 Mio €). Nach Steuern erzielten wir ein Ergebnis aus dem fortzuführenden Geschäft von 1.359 Mio € (Vorjahr: 1.720 Mio €). Bayer erzielte ein Konzernergebnis von 1.359 Mio € (Vorjahr: 1.719 Mio €). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,70 € (Vorjahr: 2,22 €). Das bereinigte Ergebnis je Aktie verringerte sich auf 3,64 € (Vorjahr: 4,17 €); zur Berechnung siehe Kapitel 4.3 „Bereinigtes Ergebnis je Aktie“.
![]() ![]()
Infolge der schwachen Geschäftsentwicklung bei MaterialScience sank der Brutto-Cashflow des Konzerns im Vorjahresvergleich um 12,0 % auf 4.658 Mio € (Vorjahr: 5.295 Mio €). Der Netto-Cashflow stieg hingegen um 49,0 % auf 5.375 Mio € (Vorjahr: 3.608 Mio €). Hierzu haben insbesondere ein verbessertes Working-Capital-Management sowie niedrigere Ertragsteuerzahlungen beigetragen. Die Nettofinanzverschuldung konnten wir im Geschäftsjahr 2009 deutlich verringern. Am 31. Dezember 2009 betrug sie 9,7 Mrd € (Vorjahr: 14,2 Mrd €). In dem Rückgang war die Wandlung der Pflichtwandelanleihe mit 2,3 Mrd € enthalten. Die Netto-Pensionsverpflichtungen als Saldo von Pensionsverpflichtungen und Planvermögen stiegen im Vergleich zum 31. Dezember 2008 vor allem aufgrund gesunkener langfristiger Kapitalmarktzinsen um 0,4 Mrd € auf 6,4 Mrd €.
4. Quartal 2009 Der Konzernumsatz sank im 4. Quartal 2009 leicht um 0,6 % auf 7.872 Mio € (Vorjahr: 7.923 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte (wpb.) verzeichneten wir ein Wachstum von 3,4 %. Der Umsatz von HealthCare wuchs um 0,6 % (wpb. +5,9 %). Im CropScience-Geschäft stieg der Umsatz im 4. Quartal um 3,4 % (wpb. +6,2 %). Bei MaterialScience sank der Umsatz um 1,9 %, währungsbereinigt entspricht dies jedoch einem Wachstum von 1,0 %.
scroll
Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg trotz negativer Währungseinflüsse von rund 80 Mio € im 4. Quartal um 11,5 % auf 1.513 Mio € (Vorjahr: 1.357 Mio €). HealthCare erzielte einen Zuwachs von 5,4 % auf 1.154 Mio € (Vorjahr: 1.095 Mio €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen von CropScience sank um 8,8 % auf 166 Mio € (Vorjahr: 182 Mio €). MaterialScience konnte sein EBITDA vor Sondereinflüssen im Vergleich zum bereits durch die Wirtschaftskrise belasteten Vorjahresquartal annähernd vervierfachen und erzielte 203 Mio € (Vorjahr: 54 Mio €). Das um Sondereinflüsse bereinigte EBIT des Konzerns stieg im 4. Quartal um 15,7 % auf 817 Mio € (Vorjahr: 706 Mio €). Die Sondereinflüsse betrugen insgesamt -451 Mio € (Vorjahr: -294 Mio €), davon entfielen auf HealthCare -312 Mio € (Vorjahr: -197 Mio €), auf CropScience -98 Mio € (Vorjahr: -62 Mio €) und auf MaterialScience -45 Mio € (Vorjahr: -35 Mio €). Im 4. Quartal erzielten wir somit ein EBIT von 366 Mio € (Vorjahr: 412 Mio €). Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -248 Mio € (Vorjahr: -375 Mio €) belief sich das Ergebnis vor Ertragsteuern im 4. Quartal auf 118 Mio € (Vorjahr: 37 Mio €). Das Finanzergebnis beinhaltet ein Zinsergebnis von -94 Mio € (Vorjahr: -167 Mio €). Einschließlich eines Steuerertrags von 38 Mio € (Vorjahr: 65 Mio €) erreichten wir ein Ergebnis aus fortzuführendem Geschäft von 156 Mio € (Vorjahr: 102 Mio €). Nach Anteilen anderer Gesellschafter betrug das Konzernergebnis im 4. Quartal 153 Mio € (Vorjahr: 106 Mio €). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,18 € (Vorjahr: 0,16 €). Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 0,90 € (Vorjahr: 0,71 €). Der Brutto-Cashflow lag im 4. Quartal 2009 mit 1.029 Mio € um 10,6 % unter dem Vorjahreswert von 1.151 Mio €. Insbesondere aufgrund einer deutlich niedrigeren Mittelbindung im Working Capital stieg der Netto-Cashflow um 84,5% auf 1.766 Mio € (Vorjahr: 957 Mio €).
2. Geschäft und Rahmenbedingungen 2.1 Konzernstruktur Im Bayer-Konzern fungiert die Bayer AG mit Sitz in Leverkusen als strategische Management-Holding. Das operative Geschäft wird in den drei Teilkonzernen HealthCare, CropScience und MaterialScience geführt.
Im Teilkonzern HealthCare führen wir unser weltweites Gesundheitsgeschäft, das in die Segmente Pharma und Consumer Health unterteilt ist. Im Segment Pharma konzentrieren wir uns auf verschreibungspflichtige Produkte in den Gebieten Allgemeinmedizin (General Medicine), Spezialpharmazeutika (Specialty Medicine), Frauengesundheit (Women´s Healthcare) und Diagnostische Bildgebung (Diagnostic Imaging). Das Segment Consumer Health besteht aus den Divisionen Consumer Care, Medical Care und Animal Health. In der Division Consumer Care konzentrieren wir uns auf verschreibungsfreie Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel. MedicalCare umfasst zum einen das Geschäft mit Blutzuckermesssystemen und zum anderen das mit Medizingeräten zum Einsatz in der kontrastmittel-unterstützten diagnostischen Bildgebung sowie mit mechanischen Systemen zur Behandlung verengter oder blockierter Gefäße. Unsere Produkte für Nutz- und Haustiere führen wir in der Division Animal Health. CropScience ist auf dem Gebiet des chemischen Pflanzenschutzes, der Schädlings- und Unkrautbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft sowie im Bereich Saatgutzüchtung und verbesserte Pflanzenmerkmale (Traits) tätig. Organisatorisch ist unser CropScience-Geschäft in die Segmente Crop Protection und Environmental Science/BioScience unterteilt. Dabei besteht das Segment Crop Protection entsprechend seinem Produktangebot aus den Geschäftsfeldern Herbizide (Herbicides), Fungizide (Fungicides), Insektizide (Insecticides) sowie Saatgutbehandlungsmittel (Seed Treatment). Das Segment Environmental Science/BioScience beinhaltet im Geschäftsbereich Environmental Science unsere Produkte zur Schädlings- und Unkrautbekämpfung in nicht-landwirtschaftlichen Anwendungen und im Geschäftsbereich BioScience unsere Aktivitäten auf den Gebieten Saatgut und Pflanzenmerkmale (Traits). MaterialScience entwickelt, produziert und vermarktet hochwertige Produkte im Bereich Polyurethane, Polycarbonate sowie Lack- und Klebstoffrohstoffe. Ferner produziert und vermarktet MaterialScience ausgewählte anorganische Grundchemikalien. MaterialScience ist in die Business Units Polyurethanes, Polycarbonates und Coatings, Adhesives, Specialties sowie den Bereich Industrial Operations unterteilt.
Unsere Teilkonzerne werden durch Servicegesellschaften unterstützt. Die Servicegesellschaften Business Services, Technology Services und Currenta werden als „Alle sonstigen Segmente“ zusammen mit dem Corporate Center und den Konsolidierungseffekten in der Überleitung ausgewiesen. Die Kommentierungen in diesem Bericht beziehen sich, sofern nicht ausdrücklich auf Discontinued Operations bzw. einen Gesamtwert Bezug genommen wird, ausschließlich auf das fortzuführende Geschäft. Im Geschäftsjahr 2009 wurden keine Discontinued Operations ausgewiesen.
scroll
Konzernstrukturänderungen Im Geschäftsjahr 2009 haben wir folgende organisatorische Veränderungen umgesetzt, die seit dem 1. Januar 2009 nachstehende Auswirkungen auf unsere Segmentberichterstattung und damit auf die Darstellung innerhalb der Teilkonzerne hatten. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Im Teilkonzern HealthCare wurde das Dermatologie-Geschäft (Intendis) in die Division Consumer Care im Segment Consumer Health integriert und ist damit nicht mehr Bestandteil des Segments Pharma. Aus der Kombination der Division Diabetes Care mit unserem Medizingerätegeschäft Medrad, das zuvor im Segment Pharma in der Geschäftseinheit Diagnostic Imaging berichtet wurde, ist die Division Medical Care entstanden. Im Segment Pharma haben wir unser Geschäft nunmehr in den vier Geschäftseinheiten General Medicine (zuvor: Primary Care und Kardiologie), Specialty Medicine (zuvor: Spezial-Therapeutika, Onkologie und Hämatologie), Women´s Healthcare und Diagnostic Imaging gebündelt. MaterialScience stellen wir als ein Segment dar. Im Zuge der Auflösung der Business Unit Thermoplastic Polyurethanes (TPU) wurden der Bereich TPU-Granulate in die Business Unit Polyurethanes und der Bereich TPU-Folien in die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties (Functional Films) integriert. Ferner weisen wir aufgrund organisatorischer Änderungen die bisher im Bereich „Sonstige Systems“ berichteten Nebengeschäfte nun im Bereich Industrial Operations aus.
2.2 Wirtschaftliches Umfeld Gesamtwirtschaft Die Weltwirtschaft stand im Jahr 2009 im Zeichen der Finanz- und Wirtschaftskrise. In Folge der internationalen Finanzkrise ist die globale Konjunktur im Herbst 2008 eingebrochen. Dabei mussten die Industriestaaten besonders starke Einbußen hinnehmen. Die Schwellenländer wiesen ebenfalls zum Teil deutliche Rückgänge oder zumindest ein spürbar verringertes Wachstum auf. Im Verlauf des 2. Quartals 2009 verlangsamte sich das Tempo des Abschwungs, in einigen Ländern sogar deutlicher als erwartet. Dazu haben die umfangreichen staatlichen Konjunkturprogramme maßgebend beigetragen. Aufgrund der massiven Interventionen der Notenbanken im Jahresverlauf kam es zu einer zunehmenden Stabilisierung an den Finanzmärkten. Der konjunkturelle Tiefpunkt wurde in den Sommermonaten durchschritten, sodass sich die Weltwirtschaft in der 2. Jahreshälfte langsam erholte. Das Konjunkturklima bei Unternehmen und Konsumenten verbesserte sich zunehmend, wodurch die Produktion in den Industrieländern wieder ausgeweitet wurde. Die Wirtschaft der Schwellenländer erreichte wieder höhere Wachstumsraten, wenngleich merklich unter denen des Vorjahres. Die weltweite Erholung zum Jahresende konnte den starken Einbruch zu Jahresbeginn aber bei Weitem nicht ausgleichen, sodass die globale Wirtschaftsleistung im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückging.
HealthCare Der Markt für verschreibungspflichtige Arzneimittel erreichte im Jahr 2009 ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. In den USA sowie in den großen europäischen Ländern verlangsamte sich das Wachstum. Ursächlich hierfür waren u. a. die restriktiveren gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, die eine stärkere Kostenkontrolle forcieren und den Zugang zu bestimmten Behandlungen einschränken. In den Schwellenländern war ein anhaltendes Wachstum zu beobachten, da dort die Gesundheitsdienste für immer größere Teile der Bevölkerung verfügbar werden und der Bedarf an Behandlungsmöglichkeiten für chronische Erkrankungen steigt. Das weltweite Wachstum des Consumer-Health-Marktes schwächte sich im Jahr 2009 zwar etwas ab, erwies sich aber insgesamt wegen teilweiser Preissteigerungen als relativ stabil. Lageranpassungen im Handel wirkten sich in der 1. Jahreshälfte 2009 negativ aus. Das Marktwachstum in den Schwellenländern konnte die Wachstumsschwäche in den Industrieländern nicht vollständig ausgleichen.
CropScience Nach der positiven Entwicklung im Jahr 2008 trübten sich die Marktbedingungen im globalen Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt im Laufe des Jahres 2009 deutlich ein. Rückläufige Preise für die wichtigsten landwirtschaftlichen Kulturen, ein geringerer Befallsdruck durch Insekten und Pflanzenkrankheiten und ungünstige Witterungsbedingungen führten insbesondere im 2. Halbjahr 2009 zu einem spürbaren Nachfragerückgang nach Pflanzenschutzmitteln. Die wirtschaftliche Situation der Landwirte in Lateinamerika verschlechterte sich insgesamt vor dem Hintergrund einer extremen Trockenheit im 1. Halbjahr 2009. Darüber hinaus beeinträchtigten die ungünstige Wechselkursentwicklung zum US-Dollar sowie die Finanzkrise die Landwirtschaft in dieser Region. In Nordamerika führten dagegen vor allem überdurchschnittlich hohe Niederschlagsmengen in der 1. Jahreshälfte und die deutlich gefallenen Erzeugerpreise zu einem Rückgang des Pflanzenschutzmitteleinsatzes. In vielen europäischen Ländern trug ein vergleichsweise geringer Befall mit Schadinsekten und pilzlichen Erregern, z. B. in Getreide, Kartoffeln oder Weintrauben, zu einer niedrigeren Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln bei. Außerdem konnten viele landwirtschaftliche Betriebe in Osteuropa aufgrund mangelnder Liquidität als Folge der Finanzkrise weniger in Betriebsmittel investieren. Auch in der Region Asien/Pazifik waren die Marktbedingungen 2009 vor allem in den dortigen Wachstumsmärkten ungünstig. In China wurde ein niedriger Befallsdruck insbesondere im Reisanbau verzeichnet. Der unregelmäßige Monsun in der 2. Jahreshälfte beeinträchtigte vor allem das Wachstum in Indien. Die australische Landwirtschaft erholte sich hingegen leicht von der lang anhaltenden Trockenheit der Vorjahre.
MaterialScience Die für MaterialScience wichtigen Abnehmerbranchen erlebten 2009 einen erheblichen Umsatzeinbruch, der in den einzelnen Regionen unterschiedlich stark ausfiel. Besonders im 1. Quartal war eine massive Abschwächung der Nachfrage zu beklagen. Im weiteren Jahresverlauf konnte die schwierige wirtschaftliche Lage vor allem durch den weltweiten Einsatz umfassender staatlicher Konjunkturprogramme zunehmend verbessert werden. In vielen Ländern hatten sich die Automobil-Märkte im Jahr 2009 aufgrund der staatlichen Konjunkturprogramme zunächst stabilisiert. Obwohl das Jahr mit einem erheblichen Produktionsrückgang endete, verhinderten diese Programme noch größere Einbrüche. Ein nachhaltiges Wachstum zeichnet sich zurzeit nur in China ab. Die Elektro-/Elektronikindustrie, die als Zulieferindustrie mit allen übrigen Wirtschaftzweigen eng verflochten ist, verzeichnete 2009 einen weltweiten Produktionsrückgang im mittleren einstelligen Bereich. Regional zeigte sich ein sehr unterschiedliches Bild. Die Produktion in den Industrieländern ging stark zurück, während in den Schwellenländern weiterhin ein robustes Wachstum zu verzeichnen war. Die Entwicklung der globalen Bauwirtschaft war 2009 erstmals seit Anfang der 90er-Jahre wieder rückläufig. Während es in den USA im Jahresverlauf deutliche Zeichen der Stabilisierung gab, brachen die westeuropäischen Märkte teilweise dramatisch ein. Andere große Märkte wie China und Indien wurden von der Krise weniger stark getroffen und konnten ihr Wachstum auf leicht reduziertem Niveau fortsetzen. Die Möbelindustrie litt vor allem im 1. Halbjahr 2009 unter starken Umsatzeinbußen. In der 2. Jahreshälfte setzte allmählich eine Bodenbildung ein. Besonders in den USA und in einigen europäischen Ländern wirkte sich das schwächere Verbrauchervertrauen negativ auf die Nachfrage aus. Die asiatischen Märkte, die durch umfangreiche Konjunkturprogramme stabilisiert wurden, konnten durch einen gesteigerten Binnenkonsum einen Teil der Exportverluste auffangen.
2.3 Beschaffung und Produktion Im Bereich Beschaffung sind einheitliche Konzernrichtlinien implementiert. Aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsaktivitäten sind die produktionsspezifische Beschaffung und die Produktion dezentral organisiert. Daneben ist die Beschaffung indirekter, nicht produktionsrelevanter Güter, wie Beratungsleistungen, Geschäftsreisen und Flottenmanagement, Hard-/ Software oder Labor-, Werkstatt-, Sicherheits- und Bürobedarf in unseren Service-Gesellschaften zentral organisiert.
HealthCare In einem weltweiten Produktionsnetzwerk aus eigenen Standorten und Lohnherstellern steuert eine Organisationseinheit des Teilkonzerns HealthCare die gesamte Versorgungskette: vom Einkauf der Rohstoffe über die Herstellung bis hin zur Auslieferung der Produkte. Dadurch wollen wir kontinuierliche Verbesserungen hinsichtlich unserer Kosten, der Flexibilität und der Lieferzuverlässigkeit erzielen und unseren Anspruch erfüllen, weltweit die hohen Anforderungen an Qualität, Sicherheit und Umweltschutz einzuhalten. Für die Herstellung von Arzneimitteln gelten außerordentlich strenge Qualitätsanforderungen. Sie werden unter dem Begriff „Good Manufacturing Practices“ (GMP) zusammengefasst. Ihre Einhaltung wird in regelmäßigen Abständen von internen Fachleuten, aber auch von Aufsichtsbehörden und externen Gutachtern auditiert. – Produktionsnetzwerk schafft Vorteile – Im Segment Pharma werden die Ausgangsstoffe für die Herstellung der Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Arzneimittel in der Regel von externen Lieferanten bezogen. Zur Vermeidung von Lieferengpässen und um größere Preisschwankungen zu reduzieren, kaufen wir diese Ausgangsstoffe sowie Zwischenprodukte, die wir nicht selbst herstellen, in der Regel auf Basis globaler Verträge und/oder von mehreren durch uns auditierten und genehmigten Lieferanten. Die Herstellung unserer Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Medikamente erfolgt vor allem an den Produktionsstandorten Wuppertal und Bergkamen (Deutschland) sowie Berkeley und Emeryville (USA). Die Wirkstoffe werden weltweit mit anspruchsvollen Technologien zu fertigen Arzneimitteln verarbeitet und verpackt. Dabei decken wir ein breites Spektrum verschiedener Arzneiformen ab: feste Darreichungen wie Tabletten, Dragees oder Pulver, halbfeste Salben und Cremes sowie flüssige Arzneimittel z. B. zur Anwendung in Injektionen oder Infusionen. Die hormonalen Verhütungsmittel werden außer zu Dragees oder Filmtabletten z. B. auch in Intrauterin-Systemen (Spiralen) verarbeitet. Diese Herstellungs- und Verpackungsaktivitäten erfolgen u. a. in Berlin, Leverkusen und Weimar (Deutschland), Garbagnate (Italien), Peking (China), São Paulo (Brasilien), Turku (Finnland) sowie an verschiedenen weiteren Standorten in Europa, Asien und Lateinamerika. In Berkeley (USA) wird Kogenate®, das Medikament zur Behandlung der Bluterkrankheit, in einem biotechnologischen Verfahren produziert. In Emeryville (USA) wird Betaferon®/Betaseron® zur Therapie von Multipler Sklerose hergestellt. Für die Division Consumer Care des Segments Consumer Health stellen wir bestimmte Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure und Clotrimazol konzernintern her. Die wichtigsten extern zugekauften Rohstoffe sind Naproxen, Zitronensäure, Ascorbinsäure und weitere Vitamine sowie Paracetamol. Zur Minimierung von geschäftlichen Risiken diversifizieren wir unsere Rohstoff-Bezugsquellen weltweit und schließen langfristige Lieferverträge ab. Die größten Produktionsstätten der Division befinden sich u. a. in Myerstown (USA), Cimanggis (Indonesien), Gaillard (Frankreich), Bitterfeld-Wolfen und Grenzach-Wyhlen (Deutschland) sowie Madrid (Spanien). Ungefähr vier Fünftel der Diabetes-Care-Produkte (z. B. Blutzucker-Messgeräte) unserer Division Medical Care werden von Original-Equipment-Manufacturer-(OEM-)Lieferanten gefertigt. Preise und Verfügbarkeiten der Materialien sind überwiegend durch langfristige Verträge abgesichert und unterliegen daher keinen größeren Schwankungen. Um unsere Kunden konstant und zuverlässig beliefern zu können, halten wir strategische Reserven bestimmter Direktmaterialien oder Fertigerzeugnisse vor. Unser größter Produktionsstandort für Diabetes-Care-Produkte befindet sich in Mishawaka (USA). Auch für unser Medizingerätegeschäft wird der Hauptanteil der verarbeiteten Materialien von externen Lieferanten bezogen und die Verfügbarkeit, Qualität und Preisstabilität durch langfristige Verträge, eine sorgfältige Lieferantenauswahl sowie aktives Lieferantenmanagement gesichert. Unsere Medizingeräte stellen wir hauptsächlich in den Produktionsstätten bei Pittsburgh und in Coon Rapids (USA) her. Die Division Animal Health bezieht die pharmazeutischen Wirkstoffe für ihre Tierarzneimittel sowohl konzernintern als auch weltweit von externen Lieferanten. Die Herstellung unserer weltweit vermarkteten Produkte aus dem Bereich Tiergesundheit erfolgt hauptsächlich an den Standorten Kiel (Deutschland) und Shawnee (USA).
CropScience CropScience bezieht den Großteil seiner Rohstoffe zur Fertigung von Pflanzenschutzmitteln extern. Dazu gehören vor allem Grundchemikalien wie Chlor, Natronlauge oder Schwefelsäure sowie Synthesebausteine. Die Kosten für einige Rohstoffe hängen von den Öl-, Energie- und Transportpreisen ab. Für Schlüsselprodukte erfolgt die Versorgung vorrangig über langfristige Lieferverträge. Die Diversifizierung von Rohstoffbezugsquellen und das Vorhalten strategischer Reserven für wichtige Rohstoffe reduzieren das Ausfallrisiko. Die vorrangige Nutzung von zertifizierten Lieferanten mit definierten Qualitätsstandards für deren Produktion und die zu beschaffenden Rohstoffe ist ein weiteres wichtiges Kriterium der Versorgung. – Weltweites Produktionsnetzwerk für Agrarchemie-Produkte und Saatgut bei CropScience – CropScience verfügt weltweit über 36 eigene Produktions- und Formulierungsstandorte zur Herstellung seiner Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Produkte. Zu den größten Standorten gehören Dormagen und Frankfurt a. M. (Deutschland), Kansas City und Institute (USA) sowie Vapi (Indien). Neben einigen zentralen Standorten für die Wirkstoffherstellung ermöglichen zahlreiche dezentrale Formulier- und Abfüllstandorte ein schnelles Reagieren auf die Bedürfnisse der lokalen Märkte. Dort werden die Wirkstoffe entsprechend den lokalen Anforderungen und der Anwendungsgebiete zu Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden, Saatgutbehandlungsmitteln und Environmental-Science-Produkten weiterverarbeitet. In unser weltweites Produktionsnetzwerk haben wir im Jahr 2009 weiter investiert und gezielt unsere Kapazitäten für wichtige Produkte wie beispielsweise das Herbizid Basta®/Liberty®/Ignite® sowie das Fungizid Proline®/Input®/Prosaro® erweitert. Im Geschäftsbereich BioScience produzieren wir das Saatgut kundennah in Europa, Asien, Nord- und Südamerika. Die Saatgutzucht für Raps, Baumwolle, Reis und Gemüse erfolgt in eigenen Zuchtzentren oder über Vertragsanbau auf einer Fläche von mehr als 90.000 Hektar.
MaterialScience Grundrohstoffe unserer MaterialScience-Produkte sind petrochemische Rohstoffe wie beispielsweise Benzol, Toluol und Phenol. Diese erwerben wir auf den Beschaffungsmärkten in der Regel im Rahmen langfristiger Verträge. Ferner wird zum Betrieb unserer Produktionsanlagen in größerem Umfang Energie benötigt, größtenteils in Form von Strom und Dampf. Energiekosten bilden daher einen signifikanten Kostenblock für das MaterialScience-Geschäft. Um das Preisänderungsrisiko zu minimieren, setzen wir bei der Dampferzeugung auf eine ausbalancierte Diversifikation der Brennstoffe sowie beim Strom auf einen Mix von externem Einkauf und Eigenerzeugung. Ferner schließen wir auch Warenswaps und Warenoptionen ab. Diese Instrumente werden u. a. bei längerfristigen Lieferverträgen mit Preisbindungen eingesetzt. Die größten Produktionsstandorte von MaterialScience sind in Europa in Dormagen, Krefeld, Brunsbüttel (Deutschland), Antwerpen (Belgien) sowie Tarragona (Spanien), in Nordamerika in Baytown (USA) sowie im asiatisch-pazifischen Raum Map Ta Phut (Thailand) und Shanghai (China). Im Bereich der Commodities (Standard-Produkte mit großem Absatzvolumen) setzen wir dabei zur Kostensenkung auf technisch größtmögliche Produktionsanlagen (World-Scale), welche eine länderübergreifende Marktversorgung ermöglichen. Darüber hinaus betreiben wir im Rahmen unserer differenzierten Geschäfte eine größere Anzahl von Produktionsanlagen marktnah in 17 Ländern. In diesen Anlagen erfolgt die Abmischung und Bereitstellung von kundenindividuellen Polyurethan-Systemen („Systemhäuser“) unter der Bezeichnung BaySystems®, die kundennahe Compoundierung von Polycarbonat-Granulaten unter der Bezeichnung MakroColor® und die Herstellung von Halbzeugen (Polycarbonat-Platten). Ferner gibt es regionale Produktionsstätten für funktionale Folien aus Polycarbonat und thermoplastischen Polyurethanen.
2.4 Produkte, Vertrieb und Märkte Die Vertriebsaktivitäten innerhalb des Bayer-Konzerns sind aufgrund des diversifizierten Geschäftsportfolios dezentral organisiert.
HealthCare Um den Bedürfnissen von Patienten und Verbrauchern in den verschiedenen Märkten gerecht zu werden, stellt HealthCare mehr als 20.000 Artikel bereit. Die hohe Anzahl beruht auf der Größe des Sortiments sowie auf verschiedenen Darreichungsformen, Dosierungen, Packungsgrößen und unterschiedlichen Sprachversionen einzelner Produkte und ihrer Verpackungen. – mehr als 20.000 Artikel weltweit – In unserem Segment Pharma bieten wir verschreibungspflichtige Arzneimittel auf den Gebieten Allgemeinmedizin (General Medicine), Spezialpharmazeutika (Specialty Medicine), Frauengesundheit (Women´s Healthcare) und Diagnostische Bildgebung (Diagnostic Imaging) an. Im Bereich der Allgemeinmedizin haben wir Produkte wie z. B. Adalat® gegen Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten und Avalox®/Avelox® gegen Infektionskrankheiten. Auf dem Gebiet der Spezialpharmazeutika bieten wir u. a. Betaferon®/Betaseron® zur Behandlung der Multiplen Sklerose, Kogenate® zur Behandlung von Patienten mit Hämophilie A und Nexavar® gegen Krebserkrankungen an. Zur Frauengesundheit gehören Produkte zur Empfängnisverhütung, z. B. Yaz®/Yasmin®/Yasminelle® und Mirena® sowie zur Hormonersatztherapie wie Angeliq®. Kontrastmittel, die in der diagnostischen Bildgebung eingesetzt werden, sind z. B. Ultravist® und Magnevist®. Im Pharma-Markt belegen wir global einen Rang unter den größten 15 Unternehmen nach Umsatzanteil. – Vertriebsoptimierung durch Kooperationen – Unsere Pharma-Produkte vertreiben wir primär über Großhändler, Apotheken und Krankenhäuser. Promotions- und Co-Marketing-Vereinbarungen dienen der Optimierung unseres Vertriebs. So sichert das Abkommen über die gemeinsame Weiterentwicklung und Vermarktung des Blutgerinnungshemmers Xarelto® mit der Johnson & Johnson-Tochter Ortho-McNeil die optimale Entwicklung und bietet beiden Partnern die Chance, durch regionale Vermarktungsrechte am erwarteten Erfolg teilzuhaben. Ein weiteres Beispiel ist die strategische Allianz mit Schering-Plough (nun Merck & Co., Inc., USA). In deren Rahmen erfolgt der Vertrieb ausgewählter Primary-Care-Produkte durch Merck & Co., Inc. in den USA. Außerdem vermarkten wir Zetia®, ein Produkt von Merck & Co., Inc., in Japan gemeinsam. Im Segment Consumer Health bieten wir im Wesentlichen verschreibungsfreie Produkte an. Die Division Consumer Care hat Medikamente in den meisten OTC-Bereichen im Angebot, z. B. Aspirin® und Aleve® als Schmerzmittel sowie Canesten® im Bereich der Dermatologie-Produkte. Das Produktsortiment umfasst auch Nahrungsergänzungsmittel wie Supradyn® und One-A-Day®, Antacida gegen Magenübersäuerung, Hautpflegeprodukte wie Bepanthen®/Bepanthol® sowie Erkältungsmittel. Wir gehören zu den führenden Anbietern im OTC-Markt. Darüber hinaus bieten wir auch verschreibungspflichtige Dermatologieprodukte an. Die Verkaufs- und Vertriebskanäle der Division Consumer Care außerhalb Europas sind in der Regel Supermarktketten, Drogerien und andere Großanbieter. In Europa erfolgt der Vertrieb vor allem über Apotheken. In der Division Medical Care vermarkten wir konsumentenfreundliche Blutzucker-Messsysteme wie Contour® mit Einmal-Teststreifen oder Breeze® mit Multi-Teststreifen. Diese Produkte vertreiben wir außerhalb Europas in der Regel über Apotheken, Drogerien, Handelsketten, Krankenhäuser und Großhändler. In Europa erfolgt der Vertrieb vor allem über Apotheken. Im Markt für Blutzucker-Messsysteme gehören wir zu den führenden drei Unternehmen. Darüber hinaus bieten wir Medizingeräte, wie Kontrastmittel-Injektionssysteme für die Diagnose und Therapie zur Anwendung in der Computertomographie, der Magnetresonanztomographie und der molekularen Bildgebung sowie mechanische Systeme zur Behandlung verengter oder blockierter Gefäße. Diese vermarkten wir über eine weltweite Direktvertriebsorganisation, die in verschiedenen Regionen durch lokale Distributoren ergänzt wird, an Kardiologen, Radiologen sowie Gefäßchirurgen in Krankenhäusern und ambulanten Versorgungszentren. Im Bereich der Kontrastmittel-Injektionssysteme sind wir globaler Marktführer. Die Division Animal Health ist im Bereich der Gesundheit von Haus- und Nutztieren, für die wir Arzneimittel und Pflegeprodukte im Sortiment haben, tätig. Größte Produktlinie ist Advantage® gegen Flohbefall bei Hunden und Katzen, gefolgt von Baytril® gegen Infektionskrankheiten, Drontal® und Drontal Plus® als Entwurmungsmittel sowie Baycox® zur Behandlung der Kokzidiose bei Schweinen. Wir nehmen führende Positionen in einzelnen Ländern und Produktsegmenten ein und sind gemessen am Umsatz global das viertgrößte Unternehmen. Je nach nationalen Rechtsvorschriften sind Tierarzneimittel für die Endanwender auf tierärztliche Verordnung oder rezeptfrei im Einzelhandel, in Drogerien und Apotheken erhältlich.
CropScience Das CropScience-Geschäft unterliegt der Saisonalität der verschiedenen Anbaukulturen und den entsprechenden Vertriebszyklen. – Integriertes, nachhaltiges Produktportfolio mit Lösungen von der Aussaat bis zur Ernte – Unser Pflanzenschutz-Geschäft (Crop Protection) stützt sich auf ein breites, ausgewogenes Portfolio an hochwirksamen Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden und Saatgutbehandlungsmitteln. Unsere Innovationsstärke und unsere langjährige Erfahrung mit Produkten gegen Schädlinge begründen unsere weltweit führende Stellung im Insektizidmarkt. Fungizide verhindern oder beseitigen durch Pilzbefall hervorgerufene Krankheiten, die die Ernteerträge und -qualität erheblich beeinträchtigen können. Im Fungizidmarkt ist CropScience die weltweite Nr. 2. Im weltweiten Markt der Unkrautbekämpfungsmittel (Herbizide) einschließlich der Wachstumsregulatoren, haben wir eine gute 3. Position. Unser Bereich Seed Treatment umfasst die Anwendung von Pflanzenschutzsubstanzen, die speziell auf den Schutz von Saatgut und Keimlingen abgestimmt sind. Mit einer breiten, ausgewogenen Palette an Insektiziden, Fungiziden und Kombinationsprodukten ist CropScience das umsatzstärkste Unternehmen auf dem Gebiet der Saatgutbehandlung. Unsere Pflanzenschutz-Produkte vermarkten wir in Abhängigkeit von den lokalen Marktbedingungen über ein zwei- oder dreistufiges Vertriebssystem. Der Vertrieb erfolgt entweder über Großhändler oder direkt über den Einzelhandel. Die Produkte unseres Geschäftsbereichs Environmental Science basieren auf unseren Pflanzenschutzwirkstoffen und sind speziell auf den Einsatz außerhalb der Landwirtschaft abgestimmt. Bayer zählt gemessen am Umsatz zu den weltweit führenden Anbietern von Pflanzenschutzmitteln in nicht-landwirtschaftlichen Anwendungen. In unserem Geschäftsfeld Consumer Products vermarkten wir Produkte zur Pflanzenpflege und Mittel für Rasen, Garten und Haushalt speziell an private Kunden, während unser Geschäftsfeld Professional Products Lösungen für den professionellen Anwender in den Gebieten Landschaftspflege, Schädlingsbekämpfung und Kontrolle von Krankheitsüberträgern (Vektorenkontrolle) bietet. Die Environmental-Science-Produkte werden über verschiedene Vertriebskanäle vermarktet. Produkte für Haus und Garten vertreiben wir über Großhändler und den Facheinzelhandel an den Endverbraucher. Erzeugnisse für professionelle Anwender verkaufen wir direkt oder über Großhändler. Insbesondere im Bereich Vektorenkontrolle erfolgt ein Großteil des Geschäfts über Ausschreibungen von Regierungs- und nichtstaatlichen Organisationen. Im Geschäftsbereich BioScience konzentrieren sich unsere Aktivitäten auf Saatgut in den vier Kernkulturen Baumwolle, Raps, Reis und Gemüse. Hier vertreiben wir hochwertiges Saatgut aus unserer eigenen Forschung und Züchtung. In diesen vier Kulturen haben wir starke Marktpositionen erreicht und sind weltweit vertreten. Unser Rapssaatgut vermarkten wir vor allem in Nordamerika, Baumwollsaatgut in Nord- und Lateinamerika, Indien und Südeuropa, Hybridreissaatgut in Asien sowie seit 2009 auch in den USA. Mit unseren Gemüsesorten sind wir in mehr als 100 Ländern weltweit repräsentiert. Der Vertrieb unseres Saatguts erfolgt an Landwirte, Züchter, Fachhändler und die verarbeitende Industrie. Die mithilfe moderner Züchtungsmethoden und der Pflanzenbiotechnologie entwickelten Pflanzeneigenschaften („Traits“) integrieren wir entweder in unsere eigenen Saatgutsorten oder vertreiben diese durch Auslizenzierung an Saatgutunternehmen, die sie in ihr Saatgut einbringen. In einigen Fällen stellen wir die Traits auch anderen Unternehmen für Forschungszwecke zur Verfügung.
MaterialScience MaterialScience gehört zu den weltweit größten Herstellern und Anbietern von Polyurethanen, Polycarbonaten sowie Rohstoffen für Lacke und Klebstoffe. In diesen Produktgruppen nimmt MaterialScience in allen regionalen Märkten führende Wettbewerbspositionen ein. Ferner produzieren und vermarkten wir ausgewählte anorganische Grundchemikalien wie Chlor, Natronlauge, Wasserstoff, Salzsäure, Salpetersäure und Kohlenmonoxid. Diese dienen entweder als Einsatzstoffe (beispielsweise Chlor) für unsere Hauptprodukte oder entstehen als Nebenprodukte (wie etwa Natronlauge) und werden an externe Kunden verkauft. Unsere Hauptprodukte finden hauptsächlich Anwendung in der Automobil-, der Bau-, der Elektroindustrie/Datentechnik, der Möbel- und Holzindustrie, der chemischen Industrie, der Sport- und Freizeit- sowie der Textilindustrie, der Medizintechnik und der verarbeitenden Industrie. Unsere Polyurethanrohstoffe wie Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI), Toluylen-Diisocyanat (TDI) und Polyether bzw. die aus ihnen bestehenden am Markt angebotenen Polyurethan-Systeme werden z. B. bei der Produktion von Matratzen, Kühlschrankisolationen, Stoßfängern und Schuhsohlen verarbeitet. Unsere Polycarbonate, die wir u. a. unter den Marken Makrolon®, Bayblend® oder Makroblend® vertreiben, kommen z. B. bei Gehäusen für Elektrogeräte, CDs/DVDs, Autoscheinwerfern, Stadiondächern und Wasserflaschen für Wasserspender zum Einsatz. Die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties produziert Rohstoffe für Lacke und Klebstoffe, die z. B. für Automobil- und Großfahrzeuglacke sowie als Klebstoffe für Schuhe verwendet werden. Die Vermarktung unserer Produkte erfolgt meist über regionale und lokale Vertriebskanäle. Dabei setzen wir im Bereich der Auftragsabwicklung zunehmend auf E-Commerce-Plattformen. Darüber hinaus arbeiten wir mit Handelshäusern und lokalen, für das Geschäft mit Kleinabnehmern zuständigen Distributoren zusammen. Weltweit operierende Großkunden werden von unseren Key Account Managern direkt betreut.
3. Geschäftsentwicklung nach Teilkonzernen, Segmenten und Regionen 3.1 HealthCare scroll
Der Umsatz unseres Teilkonzerns HealthCare stieg im Berichtsjahr 2009 um 3,8 % auf 15.988 Mio € (Vorjahr: 15.407 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt wuchs der Umsatz ebenfalls um 3,8 %. Hierzu hat insbesondere die positive Geschäftsentwicklung in den Schwellenländern beigetragen. Das Umsatzwachstum basiert mit jeweils 1,9 Prozentpunkten auf positiven Preis- und Mengeneffekten.
HealthCare steigerte das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA im Berichtsjahr 2009 um 7,5% auf 4.468 Mio € (Vorjahr: 4.157 Mio €). Mit einer EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 27,9 % erreichten wir trotz erheblich negativer Währungseinflüsse unser Margenziel. Das Ergebniswachstum beruhte im Wesentlichen auf dem positiven Geschäftsverlauf sowie gesunkenen Vertriebs- und Verwaltungskosten. Diese Einsparungen basierten auf realisierten Synergien aus der Schering-Integration und auf weiteren Kostensenkungsmaßnahmen. Gegenläufig wirkten sich sowohl höhere Herstellungskosten als auch gestiegene Forschungs- und Entwicklungskosten aus. Das EBIT vor Sondereinflüssen wuchs um 9,0 % auf 3.012 Mio € (Vorjahr: 2.764 Mio €). Die Sondereinflüsse von -372 Mio € (Vorjahr: -583 Mio €) standen insbesondere im Zusammenhang mit Rechtsfällen, der Schering-Integration sowie Restrukturierungsmaßnahmen, einer außerplanmäßigen Abwertung und erhöhten Beiträgen zum Pensionssicherungsverein. Das EBIT stieg deutlich um 21,0 % auf 2.640 Mio € (Vorjahr: 2.181 Mio €).
Pharma scroll
In unserem Segment Pharma konnten wir den Umsatz im Jahr 2009 um 4,4 % auf 10.467 Mio € steigern (Vorjahr: 10.030 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte erhöhte sich der Umsatz um 4,8%. Dabei hat sich unser Geschäft in den Regionen Asien/Pazifik (wb. 9,1 %) und Lateinamerika/Afrika/Nahost (wb. 12,7 %) erfreulich entwickelt, sodass wir den leichten Rückgang in Nordamerika (wb. -1,9 %) mehr als ausgleichen konnten.
scroll
Der Umsatz des Geschäftsfelds General Medicine wuchs um 7,9 % auf 3.463 Mio € (Vorjahr: 3.208 Mio €). Währungsbereinigt (wb.) betrug die Steigerung 5,7 %. Hierzu hat vor allem die erfreuliche Geschäftsentwicklung in der Region Asien/Pazifik beigetragen. So erhöhte sich der Umsatz von Aspirin® Cardio insbesondere aufgrund der deutlichen Zuwächse in China um 14,9 % (wb.). Mit dem Cholesterinsenker Zetia® haben wir in Japan einen Umsatz von 87 Mio € erzielt. Darüber hinaus trugen weitere neue Produkte zum Wachstum bei. Die Umsätze unseres Mittels gegen erektile Dysfunktion Levitra® (wb. +4,5 %) und unseres Bluthochdruckmittels Kinzal®/Pritor® (wb. +14,5 %) entwickelten sich ebenfalls erfreulich. Letzteres konnte durch die Indikationserweiterung zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen profitieren. Der Umsatz von Adalat® gegen Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten fiel dagegen um 3,6 % (wb.). Die Umsätze des Antiinfektivums Cipro®/Ciprobay® gingen trotz der positiven Effekte aus dem im Jahr 2008 abgeschlossenen Regierungsgeschäft in den USA auch aufgrund des generischen Wettbewerbs in Europa um 3,6 % (wb.) zurück. Darüber hinaus blieben auch die Umsätze des oralen Antidiabetikums Glucobay® (wb. -0,9 %) unter Vorjahr. Im Geschäftsfeld Specialty Medicine konnten wir den Umsatz um 3,6 % auf 3.159 Mio € erhöhen (Vorjahr: 3.050 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einer Steigerung von 6,7 %. Den Umsatz unseres Krebsmedikaments Nexavar® konnten wir vor allem aufgrund weiterer Markteinführungen sowie der Zulassungserweiterung um die Indikation Leberkrebs in Japan deutlich steigern (wb. +27,9 %). Ferner erzielten wir eine erfreuliche Entwicklung bei unserem Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon®/Betaseron® (wb. +5,7 %), das seinen Umsatz insbesondere in den USA steigerte. Der Umsatz unseres Blutgerinnungsmittels Kogenate® erhöhte sich im Wesentlichen aufgrund einer deutlichen Steigerung in Lateinamerika um 3,2 % (wb.). Im Berichtsjahr stieg der Umsatz in unserem Geschäftsfeld Women’s Healthcare um 2,5 % auf 2.946 Mio € (Vorjahr: 2.873 Mio €). Bereinigt um Währungseffekte wuchs das Geschäft um 3,6 %. Der Umsatz unserer oralen Kontrazeptiva YAZ®/Yasmin®/Yasminelle® setzte insbesondere aufgrund der Zuwächse von YAZ® in den USA und Europa seine positive Entwicklung fort (wb. +4,7 %). Damit konnte die generikabedingte Abschwächung der Umsätze mit Yasmin® in den USA mehr als ausgeglichen werden. Der Umsatz unserer Hormonspirale Mirena® wuchs nach einem starken Vorjahr erneut (wb. +4,9 %). Im Geschäftsfeld Diagnostic Imaging lag der Umsatz mit 899 Mio € auf Vorjahresniveau (+0,0 %). Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einem leichten Rückgang (-1,5 %). Der Umsatz von Magnevist® sank um 13,4 % (wb.). Dies war teilweise auf die Umstellung auf Gadovist® zurückzuführen, dessen Umsatz - insbesondere in Europa - deutlich wuchs (wb. +31,5 %). Unser Geschäft mit Ultravist® konnten wir weiter ausbauen (wb. +2,4 %). Bei Iopamiron® mussten wir einen Umsatzrückgang von 11,7 % (wb.) hinnehmen, der hauptsächlich durch die Generika-Konkurrenz in Japan bedingt war. Das EBITDA vor Sondereinflüssen unseres Segments Pharma verbesserte sich im Berichtsjahr 2009 um 9,3 % auf 3.193 Mio € (Vorjahr: 2.920 Mio €). Zu dieser Steigerung trugen insbesondere die positive Geschäftsentwicklung sowie gesunkene Vertriebs- und Verwaltungskosten bei. Diese Einsparungen basierten zum einen auf realisierten Synergien aus der Schering-Integration und zum anderen auf Kostensenkungsmaßnahmen. Höhere Herstellungskosten wirkten sich dagegen belastend auf das Ergebnis aus. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2009 unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung um 5,9 % gesteigert. Das EBIT vor Sondereinflüssen wuchs um 14,7 % auf 2.018 Mio € (Vorjahr: 1.760 Mio €). Die Sondereinflüsse in Höhe von -322 Mio € resultierten aus Aufwendungen im Zusammenhang mit Rechtsfällen, der Schering-Integration, erhöhten Beiträgen für den Pensionssicherungsverein sowie der außerplanmäßigen Abwertung unseres einlizenzierten Entwicklungsprojektes Recothrom. Das EBIT stieg deutlich um 474 Mio € auf 1.696 Mio € (Vorjahr: 1.222 Mio €).
Consumer Health scroll
Unser Segment Consumer Health erzielte im Berichtsjahr 2009 eine Umsatzsteigerung von 2,7 % auf 5.521 Mio € (Vorjahr: 5.377 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einem Zuwachs von 2,1 %, zu dem alle Divisionen beitrugen. Die Entwicklung basierte im Wesentlichen auf deutlichen Umsatzsteigerungen in Russland und China, denen eine schwächere Geschäftsentwicklung in den USA entgegenstand.
scroll
In der Division Consumer Care erhöhten wir den Umsatz um 2,0 % auf 3.080 Mio € (Vorjahr: 3.020 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte betrug die Steigerung 2,5 %. Die Auswirkungen der Konjunkturschwäche in den etablierten Märkten wurden durch ein solides Wachstum in den Schwellenländern mehr als ausgeglichen. Umsatzsteigerungen erzielten wir insbesondere bei den Nahrungsergänzungsmitteln Redoxon® (wb. +19,1%) und Berocca® (wb. +13,6 %). Darüber hinaus entwickelten sich unsere Hautpflegemittel Bepanthen®/Bepanthol® (wb. +10,3 %) insbesondere in Europa erfreulich. Bei unserem Schmerzmittel Aspirin® mussten wir allerdings einen Umsatzrückgang von 9,3 % (wb.) hinnehmen. Grund hierfür waren Lageranpassungen im Handel sowie ein verstärkter Wettbewerb. Der Umsatz der Division Medical Care wuchs um 5,0 % auf 1.464 Mio € (Vorjahr: 1.394 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt betrug der Anstieg 2,1 %. Dieser basierte hauptsächlich auf höheren Umsätzen der Blutzucker-Messsysteme. Unsere Produktlinie Contour® (wb. +7,3 %) entwickelte sich in Europa besonders gut. Teilweise war dieses Wachstum auf die Substitution unseres älteren Elite®-Systems (wb. -30,5 %), das 2009 einen Umsatz von 83 Mio € generierte, zurückzuführen. Der Umsatzrückgang bei unserem Multi-Test-System Breeze® (wb. -7,4 %) beruhte auf einer konjunkturell bedingt verringerten Nachfrage in den USA. Der Umsatz der Division Animal Health erhöhte sich um 1,5 % auf 977 Mio € (Vorjahr: 963 Mio €). Bereinigt um Währungseffekte betrug die Steigerung 1,0 %. Unser Mittel gegen Parasiten Baycox® konnte im Wesentlichen aufgrund der Markteinführung in Japan ein Umsatzplus von 15,6 % (wb.) auf 48 Mio € erzielen. Der Umsatz der Floh-, Zecken- und Entwurmungsmittel unserer Advantage®-Produktlinie blieb auf Vorjahresniveau. Der positiven Entwicklung in Großbritannien und Australien standen Umsatzrückgänge in den USA gegenüber. Die Generika-Konkurrenz in Europa wirkte sich belastend auf den Umsatz unseres Breitbandantibiotikums Baytril® aus (wb. -4,7 %). Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Segments Consumer Health wuchs um 3,1 % auf 1.275 Mio € (Vorjahr: 1.237 Mio €). Dieser Ergebnisanstieg beruhte auf dem erzielten Geschäftswachstum sowie verringerten Vertriebskosten. Gegenläufig wirkten währungsbedingt höhere Herstellungskosten. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 1,0 % auf 994 Mio € (Vorjahr: 1.004 Mio €). Nach Sondereinflüssen in Höhe von -50 Mio €, die hauptsächlich im Zusammenhang mit der Schließung einer Produktionsanlage in Brasilien standen, sank das EBIT um 1,6 % auf 944 Mio € (Vorjahr: 959 Mio €).
3.2 CropScience scroll
CropScience konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2009 um 2,0 % auf 6.510 Mio € (Vorjahr: 6.382 Mio €) steigern. Währungs- und portfoliobereinigt lag das Wachstum bei 2,5 %. Hierzu trugen höhere Verkaufspreise mit 1,3 Prozentpunkten und gesteigerte Absatzmengen mit 1,2 Prozentpunkten bei.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen verringerte sich um 5,9 % auf 1.508 Mio € (Vorjahr: 1.603 Mio €). Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank auf 23,2 %. Dieser Ergebnisrückgang beruht vor allem auf höheren Rohstoffkosten und negativen Währungseffekten, die nur teilweise durch die positiven Ergebnisbeiträge aus der Geschäftsausweitung kompensiert werden konnten. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 6,2 % auf 1.017 Mio €. Sonderausgaben wurden für unser aktuelles Kostenstrukturprogramm, für die Restrukturierung unseres Produktionsstandorts in Institute, USA, sowie für erhöhte Beiträge für den Pensionssicherungsverein berücksichtigt. Darüber hinaus fielen Sonderaufwendungen für Verteidigungskosten im Zusammenhang mit den in den USA anhängigen Klagen wegen gentechnisch verändertem Reis an. Nach Sondereinflüssen von insgesamt -219 Mio € erzielten wir ein EBIT von 798 Mio € (Vorjahr: 918 Mio €).
scroll
Crop Protection scroll
Der Umsatz im Segment Crop Protection stieg im Jahr 2009 um 1,6 % auf 5.424 Mio € (Vorjahr: 5.339 Mio €). Bereinigt um Währungseffekte wuchs der Umsatz um 2,3 %. Trotz eines insgesamt rückläufigen Marktumfelds mit gesunkenen Erzeugerpreisen und ungünstigen Witterungsbedingungen in wichtigen landwirtschaftlichen Märkten konnten wir insbesondere unser Herbizidgeschäft deutlich ausbauen. Überdurchschnittliches Wachstum zeigten dabei einmal mehr unsere jungen Produkte. Das Umsatzziel von 2 Mrd € mit Produkten auf Basis unserer Wirkstoffe, die ab dem Jahr 2000 in den Markt eingeführt wurden, haben wir im Jahr 2009 erreicht. In der Region Europa sank der Umsatz um 3,1 % auf 2.206 Mio € (Vorjahr: 2.277 Mio €). Währungsbereinigt entspricht dies jedoch einer moderaten Steigerung von 0,9 %. Die Umsätze unserer Herbizide und Insektizide konnten wir leicht verbessern, während das Fungizidgeschäft vor allem aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen und einem geringen Krankheitsbefall leicht rückläufig war. Insbesondere unsere jungen Produkte wie die Insektizide Biscaya®/Proteus®, das Maisherbizid Laudis®, das Fungizid Fandango® sowie das Saatgutbehandlungsmittel Poncho® entwickelten sich sehr erfreulich. Die Umsatzerlöse unseres Pflanzenschutzgeschäfts in Nordamerika erhöhten sich deutlich um 10,4 % auf 1.081 Mio € (Vorjahr: 979 Mio €). Bereinigt um Wechselkurseffekte verzeichneten wir einen Anstieg von 6,8 %. Diese Verbesserung basierte im Wesentlichen auf der hervorragenden Entwicklung unseres Herbizidportfolios mit den jungen Unkrautbekämpfungsmitteln Corvus®/VelocityTM, Laudis®, Infinity®/Wolverine® und Balance® flexx sowie dem Herbizid Ignite® zum Einsatz in gentechnisch veränderten Kulturen. Unser Saatgutbehandlungs-Geschäft verringerte sich hingegen aufgrund des starken Wettbewerbsumfelds in den USA. Hiervon war insbesondere der Umsatz unseres Maissaatgutbehandlungsmittels Poncho® betroffen. In der Region Asien/Pazifik steigerten wir den Umsatz von 818 Mio € im Vorjahr um 5,4 % auf 862 Mio €. Währungsbereinigt entspricht dies einer Erhöhung um 3,5 %. Insbesondere in Südostasien und auf dem indischen Subkontinent konnten wir den Umsatz durch die sehr gute Entwicklung unserer Fungizid- und Herbizidprodukte deutlich ausbauen. Darüber hinaus wuchs der Herbizidumsatz in Japan und Australien sehr erfreulich und konnte Umsatzrückgänge unserer Insektizide in China und Japan aufgrund eines niedrigen Schädlingsbefalls mehr als ausgleichen. Der Umsatz in der Region Lateinamerika/Afrika/Nahost stieg um 10 Mio € auf 1.275 Mio € (+0,8 %). Bereinigt um Währungseffekte entspricht dies einem Zuwachs von 0,4 %. In Lateinamerika erreichten wir das Vorjahresniveau. Niedrigere Umsätze unserer Insektizide und Fungizide aufgrund der extrem trockenen Witterung in Argentinien und Südbrasilien zu Jahresbeginn kompensierten wir durch erfreuliche Umsatzsteigerungen mit Saatgutbehandlungsmitteln, Herbiziden und Fungiziden in der 2. Jahreshälfte. Besonders erfolgreich entwickelten sich dabei das Saatgutbehandlungsmittel CropStar®, das junge Maisherbizid Soberan® sowie die Fungizide Nativo® und Sphere® Max. Unser Geschäft in Afrika wuchs vor allem aufgrund höherer Insektizidumsätze, während wir in der Region Nahost leichte Rückgänge verzeichneten. Das EBITDA vor Sondereinflüssen im Segment Crop Protection sank um 6,9 % auf 1.301 Mio € (Vorjahr: 1.397 Mio €). Ursächlich hierfür waren vor allem gestiegene Rohstoffkosten und ungünstigere Wechselkurse, die durch höhere Verkaufspreise in Europa sowie Absatzmengensteigerungen in Nord- und Lateinamerika nur teilweise ausgeglichen werden konnten. Das EBIT vor Sondereinflüssen verringerte sich um 9,0 % auf 875 Mio €. Sondereinflüsse wurden in Höhe von -162 Mio € im Rahmen unseres im Jahr 2006 initiierten Kostenstrukturprogramms, für die Restrukturierung unseres Produktionsstandorts in Institute, USA, sowie für den erhöhten Beitrag zum Pensionssicherungsverein berücksichtigt. Das EBIT lag mit 713 Mio € um 11,3 % unter dem Vorjahreswert von 804 Mio €.
Environmental Science/BioScience scroll
Der Umsatz im Segment Environmental Science/BioScience wuchs im Jahr 2009 um 4,1 % auf 1.086 Mio € (Vorjahr: 1.043 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einer Steigerung von 4,0 %. Der Umsatz im Geschäftsbereich Environmental Science verringerte sich um 1,4 % auf 583 Mio €. Währungsbereinigt sank der Umsatz um 2,4 %. Hierfür waren im Wesentlichen rückläufige Umsätze mit Produkten für professionelle Anwender im Bereich der Landschaftspflege in den USA verantwortlich. Hingegen konnten wir unser Geschäft mit Produkten für private Konsumenten unter der Marke „Bayer Advanced“ in Nordamerika erfreulich steigern und damit rückläufige Umsätze in unserem „Bayer Garten“-Portfolio in Europa ausgleichen. Darüber hinaus erhöhten wir die Umsätze mit Spezialwirkstoffen für die weiterverarbeitende Industrie. Im Geschäftsbereich BioScience steigerten wir unseren Umsatz deutlich um 11,3 % auf 503 Mio € (Vorjahr: 452 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte erzielten wir einen Umsatzanstieg von 12,3 %. Ein wesentlicher Wachstumstreiber war unser Rapssaatgutgeschäft in Nordamerika unter der Marke InVigor®. Auch die Umsätze mit dem Hybrid-Reissaatgut Arize® konnten wir weiter erhöhen, während unser Baumwollsaatgutgeschäft bei weltweit deutlich kleineren Baumwollanbauflächen auf Vorjahresniveau lag. Die Umsätze unseres Gemüsesaatgutgeschäfts wuchsen in Europa, Asien und im Nahen Osten sehr erfreulich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen im Segment Environmental Science/BioScience lag mit 207 Mio € auf Vorjahresniveau (206 Mio €). Niedrigere Ergebnisbeiträge resultierten aus dem Geschäftsrückgang bei Environmental Science sowie gestiegenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Bereich BioScience. Diese Effekte konnten durch höhere Verkaufspreise in beiden Bereichen, Mengensteigerungen bei BioScience sowie Kosteneinsparungen bei Environmental Science ausgeglichen werden. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 20 Mio € auf 142 Mio € (+16,4 %). Sonderaufwendungen fielen in Höhe von insgesamt 57 Mio € u. a. für Verteidigungskosten im Zusammenhang mit den in den USA anhängigen Klagen wegen gentechnisch verändertem Reis sowie für Restrukturierungsmaßnahmen an. Das EBIT verringerte sich um 25,4 % auf 85 Mio € (Vorjahr: 114 Mio €).
3.3 MaterialScience scroll
Der Geschäftsverlauf des Jahres 2009 von MaterialScience war durch die Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt. Während zu Jahresbeginn weltweit extreme Umsatzeinbußen zu verzeichnen waren, erholte sich das Geschäft im Jahresverlauf deutlich. Im Geschäftsjahr 2009 ging der Umsatz unseres MaterialScience-Geschäfts um 22,8% auf 7.520 Mio € (Vorjahr: 9.738 Mio €) zurück. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte betrug der Rückgang 24,7 %. Dabei entfielen 12,3 Prozentpunkte auf niedrigere Verkaufspreise und 12,4 Prozentpunkte auf geringere Absatzmengen. In der Business Unit Polyurethanes sank der Umsatz um 25,4 % auf 3.783 Mio € (Vorjahr: 5.069 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte entspricht dies einer Veränderung von -27,4 %. Dieser Rückgang betraf alle Polyurethan-Produktgruppen (Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI), Toluylen-Diisocyanat (TDI) sowie Polyether) und resultierte sowohl aus gesunkenen Verkaufspreisen wie aus verringerten Absatzmengen. Im asiatisch-pazifischen Raum gelang es uns jedoch, die Absatzmengen erfreulich auszubauen. Unsere Business Unit Polycarbonates verfehlte den Vorjahreswert von 2.372 Mio € um 21,0 % (wb. 22,8 %) und erzielte einen Umsatz von 1.873 Mio €. Während insgesamt die Mengen rückläufig waren, konnten wir in der Region Asien/Pazifik eine leichte Steigerung erzielen. In unserem Granulatgeschäft verringerte sich der Umsatz sowohl durch geringere Verkaufsmengen als auch durch niedrigere Verkaufspreise. In unserem Geschäft mit Halbzeugen (Polycarbonat-Platten) gingen bei konstanten Preisen die Absatzmengen zurück. In der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties reduzierte sich der Umsatz um 17,2 % auf 1.364 Mio € (Vorjahr: 1.648 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt betrug der Rückgang 19,5 %. Dies war bei leichten Preisverlusten zum Großteil auf rückläufige Absatzmengen zurückzuführen, die alle Produktgruppen sowie Absatzregionen betrafen. Im Bereich Industrial Operations erreichten wir einen Umsatz von 500 Mio € und lagen um 23,0 % (wb. 23,6 %) unter dem Wert des Vorjahres von 649 Mio €. Dabei verloren wir in Europa bei leicht höheren Verkaufspreisen deutlich an Verkaufsmengen. In den USA mussten wir im Vergleich zu dem sehr hohen Umsatzniveau des Vorjahres vor allem Preisrückgänge hinnehmen.
Das Ergebnis von MaterialScience war im Geschäftsjahr 2009 stark rückläufig. Nach einem sehr schwachen 1. Quartal hat sich die Ergebnislage allerdings sukzessive wieder deutlich verbessert. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank im Gesamtjahr auf 446 Mio € (Vorjahr: 1.088 Mio). Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen ging auf 5,9 % zurück. Ursächlich hierfür waren niedrigere Verkaufspreise und Absatzmengen. Ergebnisverbessernd wirkten sich hingegen niedrigere Rohstoff- und Energiekosten sowie Einsparungen aus unserem Restrukturierungsprogramm aus. Darüber hinaus haben wir auf die konjunkturell schlechten Marktverhältnisse mit weiteren Sparmaßnahmen reagiert. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag bei -126 Mio € (Vorjahr: 586 Mio €). Zu diesem Rückgang trugen auch erhöhte planmäßige Abschreibungen aufgrund der Inbetriebnahme von Anlagen am Standort Shanghai im 4. Quartal des Vorjahres bei. Im Jahr 2009 waren Sondereinflüsse in Höhe von -140 Mio € (Vorjahr: -49 Mio €) zu verzeichnen. Diese betrafen zum größten Teil unser im Jahr 2007 gestartetes Restrukturierungsprogramm. Ferner wirkten sich erhöhte Beiträge für den Pensionssicherungsverein ergebnisbelastend aus. Das EBIT betrug -266 Mio € (Vorjahr: 537 Mio €).
3.4 Geschäftsentwicklung nach Regionen
scroll
4. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Bayer-Konzern 4.1 Ertragslage Bayer-Konzern scroll
Der Umsatz des Bayer-Konzerns sank - insbesondere aufgrund des Umsatzeinbruchs bei MaterialScience in den ersten drei Quartalen des Jahres 2009 - gegenüber dem Vorjahr um 5,3 % bzw. 1.750 Mio € auf 31.168 Mio €. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte entspricht dies einem Rückgang von 5,7 %. Die Herstellungskosten sanken um 8,0 % auf 15.135 Mio €. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen die deutlich gesunkenen Herstellungskosten bei MaterialScience, die insbesondere aus den geringeren Absatzmengen sowie den im Jahresdurchschnitt niedrigeren Rohstoff- und Energiepreisen resultierten. Der Anteil der Herstellungskosten am Gesamtumsatz betrug 48,6 % (Vorjahr: 50,0 %). Unsere Vertriebskosten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 2,2 % auf 7.923 Mio €, was einem Vertriebskostenanteil von 25,4 % (Vorjahr: 24,6 %) entspricht. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung haben wir auch im Jahr 2009 erneut gesteigert. Sie wuchsen um 3,5 % auf 2.746 Mio €. Bezogen auf den Umsatz ergibt sich daraus eine Quote von 8,8 % (Vorjahr: 8,1 %). Die allgemeinen Verwaltungskosten konnten wir hingegen um 1,6 % auf 1.623 Mio € (Vorjahr: 1.649 Mio €) senken. Hierzu trugen u. a. Synergien aus der Schering-Integration sowie Maßnahmen im Rahmen unseres Restrukturierungsprogramms bei MaterialScience bei. Der negative Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen in Höhe von 735 Mio € resultierte im Wesentlichen aus Aufwendungen im Zusammenhang mit der Integration von Schering, Restrukturierungen, Rechtsfällen, dem erhöhten Beitrag zum Pensionssicherungsverein sowie außerplanmäßigen Abwertungen. Das EBIT des Jahres 2009 betrug 3.006 Mio € (Vorjahr: 3.544 Mio €). Bereinigt um Sondereinflüsse in Höhe von -766 Mio € (Vorjahr: -798 Mio €) sank das EBIT um 13,1 % auf 3.772 Mio € (Vorjahr: 4.342 Mio €). Das Finanzergebnis verbesserte sich um 52 Mio € auf -1.136 Mio €. Darin waren u. a. ein deutlich verbessertes Zinsergebnis von -548 Mio € (Vorjahr: -702 Mio €), Aufwendungen für die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen von 436 Mio € (Vorjahr: 300 Mio €), ein Beteiligungsergebnis von -59 Mio € (Vorjahr: -70 Mio €) sowie ein Kursergebnis von -92 Mio € (Vorjahr: -79 Mio €) enthalten. Die Veränderung im Zinsergebnis ist u. a. auf den Abbau der Finanzverschuldung und gesunkene Zinssätze zurückzuführen. Der Anstieg des Zinsaufwandes im Zusammenhang mit Pensionen und sonstigen Rückstellungen beruht insbesondere auf einem Rückgang der Erträge aus dem Pensionsvermögen, die mit den Aufwendungen aus der Aufzinsung der Rückstellungen saldiert ausgewiesen werden. Für das Jahr 2009 haben wir einen Steueraufwand von 511 Mio € (Vorjahr: 636 Mio €) berücksichtigt. Das Ergebnis nach Steuern, das in diesem Jahr dem Konzernergebnis entspricht, lag bei 1.359 Mio €. Im Vorjahr haben wir ein Ergebnis aus dem nicht fortzuführenden Geschäft in Höhe von 4 Mio € und einen Anteil anderer Gesellschafter am Ergebnis in Höhe von 5 Mio € ausgewiesen, sodass für 2008 das Konzernergebnis 1.719 Mio € betrug.
4.2 Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen Für den Bayer-Konzern bedeutende Kennzahlen sind das EBIT vor Sondereinflüssen, das EBITDA vor Sondereinflüssen und die hierzu korrespondierende EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen. Um eine bessere Beurteilung der operativen Geschäftstätigkeit zu ermöglichen, wurden die Kennzahlen EBIT und EBITDA - wie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt - um Sondereinflüsse bereinigt. Sondereinflüsse sind einmalige bzw. in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende Effekte. „EBITDA“, „EBITDA vor Sondereinflüssen“ und „EBIT vor Sondereinflüssen“ stellen Kennzahlen dar, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Daher sollten sie nur als ergänzende Informationen angesehen werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass das EBITDA vor Sondereinflüssen eine geeignetere Kennzahl für die Beurteilung der operativen Geschäftstätigkeit darstellt, da es weder durch Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen noch durch Sondereinflüsse belastet ist. Das Unternehmen glaubt, dem Leser mit dieser Kennzahl ein Bild der Ertragslage zu vermitteln, das im Zeitablauf vergleichbarer und zutreffender informiert. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen, die sich aus der Relation von EBITDA vor Sondereinflüssen zu Umsatzerlösen ergibt, dient als relative Kennzahl zum internen und externen Vergleich der operativen Ertragskraft. Die Abschreibungen des Jahres 2009 stiegen um 3,2 % auf 2.809 Mio € (Vorjahr: 2.722 Mio €). Diese setzen sich zusammen aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte von 1.537 Mio € (Vorjahr: 1.550 Mio €) und aus Abschreibungen auf materielle Vermögenswerte von 1.272 Mio € (Vorjahr: 1.172 Mio €). In den Abschreibungen waren außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 149 Mio € enthalten, von denen 109 Mio € in den Sondereinflüssen berücksichtigt wurden. scroll
4.3 Bereinigtes Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie gemäß IFRS wird sowohl durch Effekte aus der Kaufpreisaufteilung für Akquisitionen als auch durch weitere Sondersachverhalte beeinflusst. Um die Vergleichbarkeit unserer Performance im Zeitablauf zu erhöhen, ermitteln wir ein Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft, das um sämtliche Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, außerplanmäßige Abschreibungen (inklusive eventueller Impairments) sowie Sondereinflüsse auf das EBITDA inklusive Steuereffekten bereinigt ist. Basierend auf diesem bereinigten Ergebnis weisen wir analog zum Ergebnis je Aktie ein bereinigtes Ergebnis je Aktie aus, das wir als Basis für unsere Dividendenpolitik verwenden. Die Höhe der Dividende soll in der Bandbreite von 30 bis 40 % des bereinigten Ergebnisses je Aktie liegen. Im Geschäftsjahr 2009 erzielten wir ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 3,64 € (Vorjahr: 4,17 €). Die vorgeschlagene Dividende von 1,40 € entspricht damit 38,5 % des bereinigten Ergebnisses je Aktie (Vorjahr: 33,6 %).
scroll
Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie gemäß IFRS stellen wir im Konzernabschluss, Anhangsangabe [16] dar. Das (angepasste) bereinigte Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft, das bereinigte Ergebnis je Aktie („Core EPS“) sowie das „Core EBIT“ stellen Kennzahlen dar, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind.
4.4 Wertorientierte Konzernsteuerung Cash Value Added als Grundkonzept Ein vorrangiges Ziel des Bayer-Konzerns ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Zur Planung, Steuerung und Kontrolle unserer Geschäfte haben wir daher bereits im Jahr 1994 als eines der ersten Unternehmen in Deutschland ein Wertmanagementsystem entwickelt und Anfang 1997 konzernweit eingeführt. Unsere primäre wertorientierte Steuerungsgröße ist der Unterschieds-Brutto-Cashflow (UBCF), englisch Cash Value Added (CVA). Der UBCF gibt an, inwieweit sowohl die Eigen- und Fremdkapitalkosten als auch der Werteverzehr, d. h. die Abnutzung der Anlagen, verdient werden konnten. Ist er positiv, so hat das Unternehmen bzw. die jeweilige Geschäftseinheit Unternehmenswert geschaffen. Ist er negativ, konnten die erwarteten Kapitalkosten sowie der Werteverzehr nicht erwirtschaftet werden. Brutto-Cashflow und UBCF sind einperiodische Renditekennziffern. Für eine dynamische, d. h. mehrperiodische Betrachtung, setzen wir daher den Delta-Unterschieds-Brutto-Cashflow (DUB), englisch Delta-CVA, ein. Der DUB gibt die Veränderung des UBCF gegenüber der Vorperiode an. Ist er positiv, so konnte die Wertschaffung verbessert werden.
Kapitalkostenbestimmung Die Kapitalkosten werden bei Bayer als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten berechnet (WACC = Weighted Average Cost of Capital). Die Eigenkapitalkosten werden als Renditeerwartung der Aktionäre aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet. Als Fremdkapitalkosten legen wir die Finanzierungskonditionen einer zehnjährigen Unternehmensanleihe zugrunde. Um den unterschiedlichen Rendite-/Risikoprofilen unserer Tätigkeitsschwerpunkte Rechnung zu tragen, berechnen wir für unsere Teilkonzerne individuelle Kapitalkostensätze nach Ertragsteuern. Sie betrugen für HealthCare 8,0 % (Vorjahr: 8,0 %), für CropScience 7,5 % (Vorjahr: 7,5 %) sowie für MaterialScience 7,0 % (Vorjahr: 7,0 %). Für den Konzern ergab sich für das Jahr 2009 ein Verzinsungsanspruch von insgesamt 7,8 % (Vorjahr: 7,5 %). – Kapitalkostensatz für den Konzern 7,8 % –
Brutto-Cashflow, Cash Flow Return on Investment und Unterschieds-Brutto-Cashflow als Erfolgsmaßstäbe Der Brutto-Cashflow ist das Maß für unsere Innenfinanzierungskraft und leitet sich direkt aus der Kapitalflussrechnung ab. Bayer hat sich für den Einsatz einer Cashflow-Größe entschieden, da auf diese Weise bilanzielle Einflüsse reduziert werden und sich so die Aussagekraft der Kennzahl zur Performance-Messung erhöht. Die Rentabilität des Konzerns bzw. der einzelnen Geschäftseinheiten wird anhand des Cash Flow Return on Investment (CFRoI) gemessen. Er berechnet sich als Verhältnis des Brutto-Cashflow zum eingesetzten Kapital, dem sogenannten Investitionswert. Der Investitionswert ist aus der Bilanz abgeleitet und setzt sich grundsätzlich aus unseren betriebsnotwendigen Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten zu Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie unserem Working Capital nach Abzug von zinslosem Fremdkapital (z. B. kurzfristigen Rückstellungen) zusammen. Um Schwankungen des Investitionswerts einzubeziehen, ermitteln wir für unsere Renditeberechnung einen Durchschnittswert für das jeweilige Jahr. Unter Berücksichtigung der Kapitalkosten und der Reproduktion des abnutzbaren Anlagevermögens ermitteln wir die Brutto-Cashflow-Hurdle. Wird die Brutto-Cashflow-Hurdle erreicht oder übertroffen, ist die Verzinsung von Eigen- und Fremdkapital sowie die Anlagen-Reproduktion sichergestellt. Für das Geschäftsjahr 2009 lag die CFRoI-Mindestverzinsung bei 10,4 % (Vorjahr: 10,1 %), die entsprechende Brutto-Cashflow-Hurdle bei 4.431 Mio € (Vorjahr: 4.049 Mio €). Mit einem Brutto-Cashflow von 4.658 Mio € haben wir die Brutto-Cashflow-Hurdle um 5,1 % übertroffen. Die Kapitalkosten und die Reproduktion konnten wir somit im abgelaufenen Jahr vollständig verdienen. Der positive UBCF von 227 Mio € besagt darüber hinaus, dass Bayer im abgelaufenen Geschäftsjahr Wert geschaffen hat. Bei einem UBCF im Geschäftsjahr 2008 von 1.246 Mio € ergibt sich im Konzern ein negativer Delta-Unterschieds-Brutto-Cashflow von 1.019 Mio €, damit ging die Wertschaffung im Vorjahresvergleich stark zurück. Die Konzernrendite (CFRoI) erreichte im Jahr 2009 10,9 % (Vorjahr: 13,0 %). – positiver UBCF = Wertschaffung – HealthCare und CropScience haben den Verzinsungsanspruch einschließlich Reproduktion übertroffen. MaterialScience hingegen konnte im Krisenjahr 2009 – anders als in den Vorjahren – die Brutto-Cashflow-Hurdle nicht erreichen. Der CFRoI von HealthCare betrug 13,6 % (Vorjahr: 13,6 %). CropScience lag mit einem CFRoI von 11,6 % unter Vorjahr (14,1 %). MaterialScience erzielte einen CFRoI von nur 3,7 % (Vorjahr: 10,1 %).
scroll
4.5 Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern
scroll
Zufluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) Der Brutto-Cashflow des Jahres 2009 verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr insbesondere aufgrund des geringeren operativen Ergebnisses um 12,0 % auf 4.658 Mio € (Vorjahr: 5.295 Mio €). Dabei konnte HealthCare basierend auf der kontinuierlichen Geschäftsausweitung den Brutto-Cashflow leicht verbessern. Bei CropScience und MaterialScience führte ein Rückgang im operativen Ergebnis zu einem niedrigeren Brutto-Cashflow. Der Netto-Cashflow des Konzerns stieg hingegen um 49,0 % auf 5.375 Mio € (Vorjahr: 3.608 Mio €). Dies ist vor allem auf ein verbessertes Working-Capital-Management zurückzuführen. Auch deutlich niedrigere Ertragsteuerzahlungen (2009: 500 Mio €; Vorjahr: 1.073 Mio €) haben hierzu beigetragen.
Zu-/Abfluss aus investiver Tätigkeit Im Jahr 2009 sind im Rahmen der investiven Tätigkeit insgesamt 1.126 Mio € abgeflossen (Vorjahr: 3.089 Mio €). Die Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte verringerten sich um 10,5 % auf 1.575 Mio € (Vorjahr: 1.759 Mio €). Davon entfielen auf HealthCare 528 Mio € (Vorjahr: 567 Mio €), auf CropScience 341 Mio € (Vorjahr: 299 Mio €) und auf MaterialScience 504 Mio € (Vorjahr: 672 Mio €). Hierin sind u. a. Ausgaben für den Ausbau unseres chinesischen Standorts in Shanghai für die Herstellung von Polymer-Produkten sowie für Vermarktungsrechte im Pharmabereich enthalten. Die Ausgaben für Akquisitionen in Höhe von 354 Mio € entfielen im Wesentlichen auf den Erwerb der Athenix Corp., USA, im November 2009, für den Mittel in Höhe von 247 Mio € abgeflossen sind. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2009 u. a. zwei Produktlinien von SkinMedica, Inc., USA, sowie den restlichen 10-%-Anteil der Bayer Polymers Shanghai erworben. Der Vorjahreswert in Höhe von 1.617 Mio € umfasste u. a. Auszahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb der restlichen Anteile an der Bayer Schering Pharma AG, Deutschland, dem Erwerb der Possis Medical, Inc., USA, dem Kauf des osteuropäischen OTC-Geschäfts von Sagmel, Inc., dem Erwerb des OTC-Geschäfts der chinesischen Top-Sun-Gruppe sowie dem Erwerb der Direvo Biotech AG, Deutschland. Für ausführlichere Informationen siehe Konzernabschluss, Anhangsangabe [6.2]. Im Geschäftsjahr 2009 sind insbesondere Zins- und Dividendeneinnahmen in Höhe von 477 Mio € (Vorjahr: 553 Mio €) zugeflossen. Die wesentlichen, strategisch relevanten Investitionen in Sachanlagen der operativen Segmente des Bayer-Konzerns der vergangenen zwei Jahre sind in folgender Tabelle dargestellt: scroll
Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit sind im Geschäftsjahr 2009 Mittel in Höhe von 3.621 Mio € abgeflossen (Vorjahr: 873 Mio €). Hierin enthalten sind Netto-Kreditrückzahlungen in Höhe von 1.442 Mio €, die insbesondere die Tilgung der variabel verzinslichen EMTN-Anleihe in Höhe von 1.600 Mio € im 2. Quartal 2009 umfassen. Die Zinsausgaben sanken um 5,2 % auf 1.206 Mio € (Vorjahr: 1.272 Mio €). Die Auszahlungen für „Gezahlte Dividenden und Kapitalertragsteuer“ beliefen sich auf 973 Mio € (Vorjahr: 1.126 Mio €). Diese beinhalteten die im Mai 2009 ausgezahlte Dividende der Bayer AG in Höhe von 1.070 Mio € sowie Kapitalertragsteuer-Rückerstattungen für konzerninterne Dividendenausschüttungen von 101 Mio €.
Flüssige Mittel und Nettofinanzverschuldung scroll
Die Nettofinanzverschuldung des Bayer-Konzerns reduzierte sich um 4,5 Mrd € und lag damit am 31. Dezember 2009 bei 9,7 Mrd €. Hierzu hat die Wandlung der 2006 begebenen Pflichtwandelanleihe in neue Aktien 2,3 Mrd € beigetragen. Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2009 über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 2,7 Mrd €. Am Bilanzstichtag belief sich unsere Finanzverschuldung auf 12,4 Mrd €. Darin enthalten ist die im Juli 2005 begebene nachrangige Hybridanleihe mit 1,3 Mrd €. Bei der Beurteilung der Nettofinanzverschuldung ist zu berücksichtigen, dass die Hybridanleihe von Moody’s zu 75 % und von Standard & Poor’s zu 50 % als Eigenkapital bewertet wird. Verglichen mit klassischem Fremdkapital werden die ratingspezifischen Verschuldungskennziffern des Konzerns daher mit der Hybridanleihe deutlich entlastet. Zum 31. Dezember 2009 beliefen sich unsere langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 11,5 Mrd €.
4.6 Vermögenslage und Kapitalstruktur Bayer-Konzern scroll
Die Bilanzsumme verringerte sich im Geschäftsjahr 2009 um 1,5 Mrd € auf 51,0 Mrd €. Die langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich um 1,3 Mrd auf 34,0 Mrd €. Dieser Rückgang resultiert insbesondere aus der planmäßigen Wertminderung der immateriellen Vermögenswerte. In den langfristigen Vermögenswerten sind Geschäfts- oder Firmenwerte von 8,7 Mrd € (Vorjahr 8,6 Mrd €) enthalten, die im Wesentlichen aus der Schering-Akquisition resultieren. Der Bilanzwert der kurzfristigen Vermögenswerte nahm gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mrd € auf 17,0 Mrd € ab. Das Eigenkapital stieg um 2,6 Mrd € auf 19,0 Mrd €. Erhöhend wirkte dabei insbesondere die Kapitalerhöhung von 2,3 Mrd € durch die Pflichtwandelanleihe, das Konzernergebnis von 1,4 Mrd € sowie positive Währungseffekte von 0,3 Mrd €. Gegenläufig wirkten u. a. die Dividendenausschüttung in Höhe von 1,1 Mrd € sowie die ergebnisneutrale Erhöhung der Pensionsverpflichtungen nach Steuern in Höhe von 0,3 Mrd €. Unsere Eigenkapitalquote lag zum 31. Dezember 2009 bei 37,1 % (Vorjahr: 31,1 %). Das Fremdkapital sank gegenüber dem 31. Dezember 2008 um 4,1 Mrd € auf 32,1 Mrd €. Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen. Die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerten sich deutlich um 4,0 Mrd € auf 12,9 Mrd €. In dem Rückgang war die Wandlung der Pflichtwandelanleihe mit 2,3 Mrd € enthalten.
Netto-Pensionsverpflichtungen scroll
Im Geschäftsjahr 2009 erhöhten sich die Netto-Pensionsverpflichtungen insbesondere aufgrund gesunkener langfristiger Kapitalmarktzinsen von 6,0 Mrd € auf 6,4 Mrd €. Dabei stiegen die Rückstellungen für Pensions- und ähnliche Verpflichtungen von 6,3 Mrd € auf 6,5 Mrd €. Die Forderungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen, die in der Bilanz unter der Position „Sonstige Forderungen“ ausgewiesen werden, betrugen 0,1 Mrd € (Vorjahr: 0,4 Mrd €).
Bilanz- und Finanzkennzahlen scroll
² Sachanlagevermögen = immateriellen Vermögenswerte ³ Kennzahlen beziehen sich auf das fortzuführende und nicht fortzuführende Geschäft
5. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Bayer AG Die Bayer AG ist Mutterunternehmen und strategische Management-Holding des Bayer-Konzerns. Die wesentlichen Leitungsfunktionen des Gesamtunternehmens liegen in der Verantwortung des Holding-Vorstands. Hierzu gehören vor allem die Festlegung der Konzernstrategie und der Ressourcenverteilung sowie das Führungskräfte- und das Finanz-Management. Die Lage der Bayer AG wird im Wesentlichen durch den geschäftlichen Erfolg des Konzerns bestimmt. Der Jahresabschluss der Bayer AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Erstmalig kamen dabei die in 2009 in Kraft getretenen Bestimmungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) zur Anwendung.
5.1 Ertragslage Bayer AG scroll
Die Ertragslage der Bayer AG wird maßgeblich von den Ergebnissen der Tochtergesellschaften sowie von Aufwendungen und Erträgen aus Maßnahmen der Konzernfinanzierung bestimmt. Im Geschäftsjahr 2009 wurde ein Beteiligungsergebnis von 2.984 Mio € (Vorjahr: 2.711 Mio €) erzielt. Hierzu haben die Bayer Schering Pharma AG mit 2.349 Mio € (Vorjahr: 564 Mio €), die Bayer CropScience AG mit 604 Mio € (Vorjahr: 725 Mio €) sowie die Bayer MaterialScience AG mit -234 Mio € (Vorjahr: -80 Mio €) beigetragen. Dabei ist jeweils zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse im Vorjahr mit Aufwendungen aus der Bewertungsänderung für die Pensionsverpflichtungen belastet waren. Der Ergebnissprung der Bayer Schering Pharma AG ist u. a. auf den Gewinn in Höhe von 608 Mio € im Zusammenhang mit der Vereinbarung mit Genzyme Corp., USA, zurückzuführen. Das Beteiligungsergebnis im Vorjahr enthielt zudem u. a. einen Einmalertrag von 1.348 Mio € im Zusammenhang mit einer bei der Bayer MaterialScience AG durchgeführten Kapitalherabsetzung. Das Zinsergebnis von -683 Mio € hat sich gegenüber dem Vorjahr um 409 Mio € verbessert. Hierzu trug die rückläufige Finanzverschuldung, vor allem aber das deutlich gesunkene Zinsniveau bei. Der bessere Zinssaldo wurde in Höhe von 117 Mio € mit Dritten und in Höhe von 292 Mio € mit Gesellschaften des Konzerns erzielt. Der Saldo aus übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen, im Vorjahr mit -84 Mio € negativ, ist im Geschäftsjahr 2009 in einen Nettoertrag von 276 Mio € umgeschlagen. Diese Verbesserung (+360 Mio €) resultierte im Wesentlichen aus einem erhöhten Ergebnis aus der Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sowie aus Währungsderivaten. In Wahrnehmung ihrer Aufgaben als Holdinggesellschaft fielen sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen von per saldo 27 Mio € (Vorjahr: -57 Mio €) sowie allgemeine Verwaltungskosten in Höhe von 177 Mio € (Vorjahr: 194 Mio €) an. Die Verbesserung bei diesen Aufwands- und Ertragspositionen gegenüber dem Vorjahr von insgesamt 101 Mio € ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass das Vorjahresergebnis mit dem Aufwand von 108 Mio € aus der Bewertungsänderung für die Pensionsverpflichtungen der Holding-Mitarbeiter belastet war. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg um 1.143 Mio € auf 2.427 Mio €. Der Steueraufwand betrug 201 Mio € (Vorjahr: 123 Mio €). Nach Abzug der Steuern verblieb ein Jahresüberschuss von 2.226 Mio €, der mit 1.068 Mio € den anderen Gewinnrücklagen zugeführt wurde und mit 1.158 Mio € als Bilanzgewinn ausgewiesen wird. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 30. April 2010 vor, den Bilanzgewinn zur Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 1,40 € je Aktie (826.947.808 Stück) auf das dividendenberechtigte Grundkapital von 2.117 Mio € zu verwenden. – Dividendenvorschlag 1,40 € –
5.2 Finanz- und Vermögenslage Bayer AG scroll
Die Vermögenssituation der Bayer AG ist maßgeblich geprägt durch ihre Holdingfunktion, d. h. durch das Management von Beteiligungen sowie die Finanzierung der Konzernaktivitäten. Dies drückt sich vor allem in der Höhe des Beteiligungsbesitzes sowie der gegenüber Konzerngesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten aus. Das Gesamtvermögen der Bayer AG erhöhte sich um 0,7 Mrd € auf 39,2 Mrd €. Der Vermögenszuwachs resultierte mit 0,6 Mrd € nahezu ausschließlich aus einem Anstieg der flüssigen Mittel. Die Finanzanlagen enthalten Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 34,1 Mrd € (Vorjahr: 34,1 Mrd €). Dies entspricht einem Anteil am Gesamtvermögen von 87,1 % (Vorjahr 88,4 %), Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beliefen sich auf 1,9 Mrd € (Vorjahr: 1,7 Mrd €) bzw. 14,0 Mrd € (Vorjahr: 15,1 Mrd €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt 4,9 % bzw. 35,6 %. Das Gesamtvermögen zum 31. Dezember 2009 von 39,2 Mrd € (Vorjahr: 38,5 Mrd €) ist mit 14,4 Mrd € (Vorjahr: 10,8 Mrd €) durch Eigenkapital finanziert. Die Eigenkapitalquote stieg somit von 28,0% auf 36,7%. Zur Erhöhung des Eigenkapitals um 3,6 Mrd € hat die Wandlung der im Jahr 2006 durch die Bayer Capital Corporation B.V., Niederlande, begebenen Pflichtwandelanleihe mit 2,3 Mrd € beigetragen. Der Jahresüberschuss führte zu einem Zuwachs von 2,2 Mrd €. Dem stand ein Abgang von 1,1 Mrd € aufgrund der Dividendenzahlung für 2008 gegenüber. Weitere 0,2 Mrd € resultierten aus der Auflösung von Rückstellungen, die aufgrund der erstmaligen BilMoG-Anwendung ergebnisneutral in die Gewinnrücklagen eingestellt wurden. Im Jahresverlauf gingen die Rückstellungen um 0,3 Mrd € auf 3,3 Mrd € zurück. Der Rückgang betrifft die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen und entfällt mit 0,2 Mrd € auf die bereits erwähnte erstmalige BilMoG-Anwendung. Die Verbindlichkeiten verringerten sich zum 31. Dezember 2009 um 2,7 Mrd € auf 21,5 Mrd €. Dabei wurden insbesondere die externen Finanzschulden um 1,5 Mrd € zurückgeführt. Davon entfallen 1.600 Mio € auf die Rückzahlung von Anleihen, 369 Mio € auf Bankverbindlichkeiten und 110 Mio € auf ein nicht mehr in Anspruch genommenes Commercial-Paper-Programm. Neu aufgenommen wurden Schuldscheindarlehen von 620 Mio €.
6. Übernahmerelevante Angaben Bericht gemäß §§ 289 Absatz 4, 315 Absatz 4 HGB Das Grundkapital der Bayer AG zum 31. Dezember 2009 betrug 2.117 Mio € (Vorjahr: 1.957 Mio €) und war eingeteilt in 826.947.808 (Vorjahr: 764.343.225) nennbetragslose Stückaktien, die auf den Namen lauten. Jede Aktie hat ein Stimmrecht. Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme bestehen teilweise zeitliche Verfügungsbeschränkungen für eine geringe Zahl von Aktien, z. B. im Fall von Haltefristen. Hinsichtlich direkter und indirekter Beteiligungen am Kapital der Bayer AG, die 10 % übersteigen, sind uns im Geschäftsjahr 2009 drei Meldungen der Capital Research and Management Company, USA, zugegangen. Die Gesellschaft teilte uns zunächst mit, dass ihr Stimmrechtsanteil am 25. September 2009 die Schwelle von 10 % der Stimmrechte unterschritten habe und an diesem Tag 9,9 % betragen habe. In einer weiteren Meldung informierte uns die Gesellschaft, dass ihr Stimmrechtsanteil am 30. September 2009 die Schwelle von 10 % überschritten habe und an diesem Tag 10,04 % betragen habe. Schließlich ging uns die Meldung der Gesellschaft zu, ihr Stimmrechtsanteil am 26. November 2009 habe die Schwelle von 10 % der Stimmrechte wieder unterschritten und an diesem Tag 9,97 % betragen. - Stimmrechtsmitteilungen veröffentlichen wir unter http://www.investor.bayer.de/aktie/aktionaersstruktur/stimmrechtsanteile/ -
Gemäß § 84 Absatz 1 AktG werden die Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat bestellt bzw. abberufen. Da die Bayer AG in den Anwendungsbereich des Mitbestimmungsgesetzes fällt, hat die Bestellung bzw. Abberufung von Vorstandsmitgliedern in einer ersten Abstimmung mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Mitglieder zu erfolgen. Kommt eine solche Mehrheit nicht zustande, kann die Bestellung gem. § 31 Absatz 3 MitbestG in einer zweiten Abstimmung mit der einfachen Mehrheit der Stimmen der Mitglieder erfolgen. Wird auch hierbei die erforderliche Mehrheit nicht erreicht, erfolgt eine dritte Abstimmung, in der ebenfalls die einfache Stimmenmehrheit maßgeblich ist. Dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats stehen in dieser Abstimmung gem. § 31 Absatz 4 MitbestG dann jedoch zwei Stimmen zu. Gemäß § 6 Absatz 1 der Satzung der Bayer AG hat der Vorstand aus mindestens zwei Personen zu bestehen. Werden mehrere Personen zu Vorstandsmitgliedern bestellt, kann der Aufsichtsrat gemäß § 84 Absatz 2 AktG bzw. § 6 Absatz 1 der Satzung ein Mitglied zum Vorsitzenden ernennen. Änderungen der Satzung bedürfen gemäß § 179 Absatz 1 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung, der, soweit die Satzung keine andere Mehrheit vorsieht, gemäß § 179 Absatz 2 AktG eine Mehrheit von Dreivierteln des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals erfordert. Soweit die Änderung des Unternehmensgegenstands betroffen ist, darf die Satzung jedoch nur eine größere Mehrheit vorsehen. Die Satzung der Bayer AG macht in § 17 Absatz 2 von der Möglichkeit der Abweichung gemäß § 179 Absatz 2 AktG Gebrauch und sieht vor, dass Beschlüsse grundsätzlich mit einfacher Stimmenmehrheit und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst werden können. Im Handelsregister der Bayer AG sind Satzungsbestimmungen zu einem Genehmigten Kapital I und einem Genehmigten Kapital II eingetragen. Durch das Genehmigte Kapital I ist der Vorstand bis zum 27. April 2011 berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu 465 Mio € zu erhöhen. Die Ausgabe neuer Aktien kann dabei gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen insgesamt nur um bis zu 370 Mio € erfolgen dürfen. Bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen unter Verwendung des Genehmigten Kapitals I ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren. Durch das Genehmigte Kapital II ist der Vorstand bis zum 26. April 2012 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital einmal oder mehrmals gegen Bareinlage um bis zu 195 Mio € zu erhöhen. Den Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht zu gewähren, das der Vorstand jedoch mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen kann, soweit die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals II im Rahmen einer Kapitalerhöhung erfolgt, die 10 % des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung und des zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet. Die Hauptversammlung hat im Jahr 2008 im Zusammenhang mit zwei Ermächtigungen zur Ausgabe von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (zusammen „Schuldverschreibungen“) in Höhe eines Nennbetrags von insgesamt 6 Mrd € für beide Ermächtigungen ein bedingtes Kapital von jeweils 195.584.000 € beschlossen. Das den Aktionären grundsätzlich eingeräumte Recht zum Bezug der Schuldverschreibungen kann vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden, sofern u. a. der anteilige Betrag der zur Bedienung vorgesehenen Aktien 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt; auf diese Grenze von 10 % sind andere Ausgaben von Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts in direkter oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 Aktiengesetz anzurechnen. Außerdem hat der Vorstand in der Hauptversammlung vom 12. Mai 2009 die Ermächtigung zum Erwerb und zur Veräußerung eigener Aktien bis zu einer Höhe von 10 % des Grundkapitals erhalten. Die Ermächtigung ist bis zum 11. November 2010 befristet. Als wesentliche Vereinbarung der Bayer AG, welche unter der Bedingung eines Kontrollwechsels (Change of Control) steht, ist der von der Bayer AG am 23. März 2006 über 7 Mrd € aufgenommene syndizierte Kredit zu nennen. Nach den Regelungen des Kreditvertrags haben die kreditgewährenden Banken das Recht, die Vereinbarung im Falle eines Kontrollwechsels zu kündigen und den noch ausstehenden Kreditbetrag fällig zu stellen. Der Kredit valutierte zum 31. Dezember 2009 – im Vergleich zum Vorjahr – unverändert bei 1,25 Mrd €. Eine Tochtergesellschaft der Bayer AG hat jedoch im Geschäftsjahr Forderungen unter der syndizierten Kreditlinie in Höhe von 365 Mio € aufgekauft. Des Weiteren besteht eine am 31. März 2005 mit der Bayer AG und deren US-Tochtergesellschaft Bayer Corporation vereinbarte syndizierte Kreditlinie über 3,5 Mrd € mit einer Laufzeit bis 2012. Bayer hat diesen Kredit bislang nicht in Anspruch genommen. Die kreditgewährenden Banken könnten die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels bei Bayer kündigen und alle bis dahin unter dieser Kreditlinie gegebenenfalls in Anspruch genommenen Darlehen fällig stellen. Schließlich sehen auch die Anleihebedingungen der in den Jahren 2006 bis 2009 unter dem bestehenden Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Notes-Programm von Bayer begebenen Schuldverschreibungen in Höhe von 4,0 Mrd € (Stand: 31. Dezember 2009) eine Change-of-Control-Klausel vor. Gläubigern dieser Schuldverschreibungen steht für den Fall eines Kontrollwechsels und einer sich innerhalb von 120 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden Verschlechterung des Kreditratings der Bayer AG das Recht zu, von der Bayer AG den Rückkauf der Schuldverschreibungen zu verlangen. Für Mitglieder des Vorstands, deren Dienstverträge vor Inkrafttreten der Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex im Juni 2008 abgeschlossen wurden, bestehen für den Fall eines Übernahmeangebots für die Bayer AG folgende Vereinbarungen: Für diese Mitglieder des Konzernvorstands gilt als Ergänzung der im Vergütungsbericht dargestellten Absicherungsklausel ein Zusatz für den Fall eines definierten Kontrollwechsels bei der Bayer AG. Die Vereinbarung kommt wie die Absicherungsklausel nur zum Tragen, wenn der Kontrollwechsel vor Vollendung des 60. Lebensjahres des jeweils betroffenen Vorstandsmitglieds mit einer Beendigung des Vorstandsvertrags und einem Ausscheiden aus dem Bayer-Konzern verbunden ist. Die möglichen Leistungen entsprechen denen der Absicherungsklausel. Diese Klausel ist nur noch von eingeschränkter und auslaufender Bedeutung. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, der Empfehlung des im Juni 2008 geänderten Deutschen Corporate Governance Kodex zur Begrenzung von Abfindungszahlungen bei neuen Vertragsabschlüssen zu folgen. Nur noch bei zwei bestehenden Vorstandsverträgen kann die Klausel zum Tragen kommen. Bei den übrigen Verträgen spielt die Klausel entweder wegen Überschreitens des 60. Lebensjahres keine Rolle mehr oder es wurde vertraglich vereinbart, dass die dann entstehenden Zahlungsansprüche der Höhe nach begrenzt sind. Die für den Fall des Kontrollwechsels vorgesehenen Zahlungsansprüche einschließlich Nebenleistungen wurden bei diesen Verträgen auf den Wert von drei Jahresvergütungen limitiert und dürfen nicht mehr als die Restlaufzeit des Vorstandsvertrages vergüten. Für die Bestimmung der Jahresvergütung ist auf die Summe von Festeinkommen und Zielwert der variablen Einkommenskomponente des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls des laufenden Jahres abzustellen.
7. Corporate-Governance-Bericht Zugleich Bericht gemäß Ziffer 3.10 Deutscher Corporate Governance Kodex
7.1 Erklärung zur Unternehmensführung* * nicht Teil des geprüften Lageberichts scroll
BAYER IM EINKLANG MIT KODEX-EMPFEHLUNGEN Die verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Governance) hat bei Bayer seit jeher einen hohen Stellenwert. Das wird auch in Zukunft so sein. So hat das Unternehmen im Jahr 2009 erneut die Erklärung abgeben können, den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in vollem Umfang in der Vergangenheit entsprochen zu haben und ihnen in Zukunft mit einer vorübergehenden Ausnahme wieder voll entsprechen zu wollen. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im Berichtsjahr erneut mit der Erfüllung der Vorgaben des Kodex befasst, insbesondere auch mit den durch die Kodex-Änderung vom 18. Juni 2009 neu aufgenommenen Empfehlungen. Als Ergebnis konnte die oben wiedergegebene Entsprechenserklärung vom Dezember 2009 abgegeben werden. Sie ist auf der Internetseite von Bayer (http://www.bayer.de/de/Corporate-Governance.aspx) ebenso veröffentlicht wie vorhergehende Erklärungen.
ARBEITSWEISE DES VORSTANDS
Der Vorstand leitet das Unternehmen, eine strategische Holdinggesellschaft, in eigener Verantwortung mit der Zielsetzung, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und die festgelegten Unternehmensziele zu erreichen. Er führt die Geschäfte nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung und der Geschäftsordnung für den Vorstand und arbeitet vertrauensvoll mit den übrigen Organen der Gesellschaft zusammen. – Unternehmensleitung durch den Vorstand – Für den Konzern, seine Teilkonzerne und Servicegesellschaften legt der Vorstand die langfristigen Ziele sowie die Strategien fest und bestimmt die Richtlinien sowie die Grundsätze für die daraus abgeleitete Unternehmenspolitik. Er koordiniert und kontrolliert die bedeutsamen Aktivitäten. Er legt das Portfolio fest, entwickelt und setzt Führungskräfte ein, verteilt die Ressourcen und entscheidet über die finanzielle Steuerung und Berichterstattung des Konzerns. Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Unbeschadet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder die ihnen zugeordneten Bereiche im Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener Verantwortung. Die Verteilung der Aufgaben auf die Mitglieder des Vorstands ergibt sich aus einem schriftlich fixierten Aufgabenverteilungsplan. Der Vorstand in seiner Gesamtheit entscheidet in allen Angelegenheiten von grundsätzlicher und wesentlicher Bedeutung sowie in gesetzlich oder anderweitig verbindlich festgelegten Fällen. Die Geschäftsordnung des Vorstands sieht einen Katalog von Maßnahmen vor, die einer Behandlung und Entscheidung im Gesamtvorstand bedürfen. Vorstandssitzungen finden regelmäßig statt. Sie werden durch den Vorstandsvorsitzenden einberufen. Darüber hinaus kann jedes Mitglied die Einberufung einer Sitzung verlangen. Sofern nicht Einstimmigkeit gesetzlich erforderlich ist, beschließt der Vorstand mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Gemäß Geschäftsordnung und Aufgabenverteilungsplan des Vorstands obliegt dem Vorstandsvorsitzenden insbesondere die Führung und Koordinierung des Konzernvorstands. Er repräsentiert Gesellschaft und Konzern gegenüber Dritten und der Belegschaft in Angelegenheiten, die nicht nur Unternehmens- oder Konzernteile betreffen. Darüber hinaus hat er eine besondere Verantwortlichkeit für bestimmte Corporate-Center-Bereiche und deren Tätigkeitsgebiete. Auch den weiteren drei im Jahr 2009 amtierenden Mitgliedern des Vorstands – dem Vorstandsmitglied zuständig für Strategie und Personal, dem Vorstandsmitglied verantwortlich für Finanzen und dem Vorstandsmitglied zuständig für Innovation, Technologie und Umwelt – sind über den Ressortverteilungsplan besondere fachliche Aufgabengebiete und Zuständigkeiten zugewiesen. In Ergänzung hierzu betreut jedes dieser Mitglieder des Vorstands bestimmte Regionen. Angesichts der geringen Anzahl von Vorstandsmitgliedern und der Funktion der Gesellschaft als strategischer Holding sind keine Ausschüsse des Vorstands eingerichtet.
AUFSICHTSRAT: FÜHRUNGS- UND KONTROLLARBEIT Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand zu überwachen und ihn zu beraten. Er besteht aus 20 Mitgliedern, die gemäß dem Mitbestimmungsgesetz jeweils zur Hälfte aus Kreisen der Aktionäre und der Arbeitnehmer stammen. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen ist der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden; er stimmt mit dem Vorstand auch die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ab und erörtert mit ihm regelmäßig den Stand der Umsetzung der Geschäftsstrategie. – Überwachung der Unternehmensleitung durch den Aufsichtsrat – Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Gremiums und leitet die Sitzungen. Im regelmäßigen Gedankenaustausch mit dem Vorstand ist der Aufsichtsrat stets über die Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung und die Strategie informiert. Der Aufsichtsrat stimmt der Jahresplanung und dem Finanzierungsrahmen zu und billigt die Jahresabschlüsse der Bayer AG und des Bayer-Konzerns sowie den zusammengefassten Lagebericht unter Berücksichtigung der Berichte des Abschlussprüfers.
AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS Es bestehen derzeit folgende Ausschüsse des Aufsichtsrats: Präsidium: Diesem Ausschuss des Aufsichtsrats gehören zwei Vertreter der Anteilseigner und zwei Vertreter der Arbeitnehmer an. Das Präsidium hat insbesondere die Aufgabe, als Schlichtungsausschuss gemäß Mitbestimmungsgesetz tätig zu werden. Dabei soll es dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern unterbreiten, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aufsichtsratsstimmen nicht erreicht wurde. Daneben sind dem Präsidium bestimmte Entscheidungsbefugnisse im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen übertragen, einschließlich einer Anpassung der Satzung in diesem Zusammenhang. Prüfungsausschuss: Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Vertretern der Anteilseigner und drei Arbeitnehmervertretern. Der im Berichtsjahr amtierende Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Klaus Sturany, erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Unabhängigkeit und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung, die bei einem Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vorliegen müssen. Der Prüfungsausschuss tagt regelmäßig vier Mal im Jahr. Zu seinen Aufgaben gehören u. a. die Prüfung der Rechnungslegung des Unternehmens sowie des vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschlusses, zusammengefassten Lageberichts und des Vorschlags zur Verwendung des Bilanzgewinns der Bayer AG sowie der Quartalsabschlüsse und Zwischenlageberichte des Bayer-Konzerns. Auf der Grundlage des Berichts des Abschlussprüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses von Bayer AG und Bayer-Konzern sowie des zusammengefassten Lageberichts erarbeitet der Prüfungsausschuss Vorschläge für die Billigung der Jahresabschlüsse durch den Aufsichtsrat. Der Prüfungsausschuss ist auch für die Beziehungen der Gesellschaft zum Abschlussprüfer zuständig. Der Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers, bereitet die Erteilung des Prüfungsauftrags an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer vor, regt Prüfungsschwerpunkte an und legt die Vergütung des Abschlussprüfers fest. Ferner überwacht der Ausschuss die Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers. Darüber hinaus befasst sich der Prüfungsausschuss mit dem internen Kontrollsystem des Unternehmens sowie mit den Verfahren zur Risikoerfassung, zur Risikokontrolle und zum Risikomanagement sowie mit dem internen Revisionssystem. Weiterhin ist der Prüfungsausschuss auch für Fragen der Compliance zuständig und behandelt bei jeder seiner Sitzungen neue Entwicklungen in diesem Bereich. Personalausschuss: Auch der Personalausschuss ist paritätisch besetzt und besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und drei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsratsplenums vor, das über Bestellung und Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Der Personalausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands. Die Beschlussfassung über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile und die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems liegt jedoch beim Aufsichtsratsplenum, dem der Personalausschuss entsprechende Beschlussempfehlungen unterbreitet. Zudem berät er über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand. Nominierungsausschuss: Der Nominierungsausschuss wird vorbereitend bei Wahlen der Vertreter der Anteilseigner zum Aufsichtsrat tätig. Er schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und einem weiteren Vertreter der Anteilseigner im Präsidium. Der Bericht des Aufsichtsrats (siehe unten) informiert über die Einzelheiten der Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse.
PERSÖNLICHE VERPFLICHTUNGEN STATT SELBSTBEHALT Die im Deutschen Corporate Governance Kodex definierte Empfehlung hinsichtlich des Selbstbehalts bei einer Directors & Officers-Versicherung (D&O) hat die Gesellschaft im Berichtsjahr in der Weise eingehalten, dass Bayer persönliche Verpflichtungserklärungen der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eingeholt hat. Diesen zufolge tragen Vorstandsmitglieder, die der Gesellschaft oder Dritten durch ihre Tätigkeit nach Maßstäben des deutschen Rechts grob fahrlässig Schaden zufügen, diesen Schaden bis zur Höhe der Hälfte ihrer jeweiligen Gesamtvergütung im Jahr der Verursachung des Schadens. Für Mitglieder des Aufsichtsrats gilt, dass diese einen nach Maßstäben des deutschen Rechts grob fahrlässig verursachten Schaden aufgrund ihrer Tätigkeit selbst bis zur Höhe des variablen Anteils ihrer jeweiligen Vergütung als Aufsichtsrat im Jahr der Schadensverursachung tragen. Für vorsätzliche Pflichtverletzungen besteht kein Versicherungsschutz. Die Gesellschaft beabsichtigt, bei der für den 1. April 2010 geplanten Verlängerung der D&O-Versicherung für die Mitglieder des Vorstands einen Selbstbehalt in der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe vorzusehen. Weiter ist beabsichtigt, der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex folgend auch für die Mitglieder des Aufsichtsrats ab dem 1. April 2010 einen Selbstbehalt in der empfohlenen Höhe vorzusehen. Damit werden die vorstehend beschriebenen Selbstverpflichtungserklärungen ab dem 1. April 2010 hinfällig. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben sie in Kraft.
AKTIENGESCHÄFTE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ihnen nahe stehende Personen sind nach § 15 a Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Wertpapieren der Bayer AG offenzulegen, sofern der Wert der Geschäfte im Kalenderjahr 5.000 € erreicht oder übersteigt. Bayer veröffentlicht Angaben zu den Geschäften unverzüglich auf der Internetseite und übersendet der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht einen entsprechenden Beleg; die Information wird dem Unternehmensregister zur Speicherung übermittelt. Der Bayer AG wurden für das Geschäftsjahr 2009 keine derartigen Geschäfte gemeldet. Nach Mitteilung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats an die Gesellschaft ist deren Gesamtbesitz an Aktien der Bayer AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente am Abschlussstichtag kleiner als 1 % der ausgegebenen Aktien.
SYSTEMATISCHE KONTROLLE VON TRANSAKTIONEN Mittels eines speziellen Managementsystems ist das Unternehmen in der Lage, etwaige geschäftliche und finanzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, um entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen ergreifen zu können. Dieses Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe und korrekte Bilanzierung aller geschäftlichen Prozesse gewährleistet ist und dass kontinuierlich zuverlässige Daten über die finanzielle Situation des Unternehmens vorliegen. Bei Akquisitionen ist vorgesehen, die internen Kontrollprozeduren der erworbenen Einheiten zügig an die im Bayer-Konzern geltenden Standards anzupassen. Das Kontroll- und Risikomanagementsystem kann jedoch keinen absoluten Schutz gegen Verluste aus geschäftlichen Wagnissen oder gegen betrügerische Handlungen bieten.
CORPORATE COMPLIANCE Unser unternehmerisches Handeln orientiert sich an den Rechtsordnungen der verschiedenen Länder und Regionen, aus denen sich für den Bayer-Konzern und seine Mitarbeiter im In- und Ausland vielfältige Pflichten ergeben. Bayer führt das Geschäft verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Regeln der Länder, in denen das Unternehmen tätig ist. Bayer erwartet von allen Mitarbeitern rechtlich und ethisch einwandfreies Handeln im geschäftlichen Alltag. Denn jeder Mitarbeiter beeinflusst durch sein berufliches Verhalten das Ansehen des Unternehmens. Im regelmäßigen Dialog mit den Vorgesetzten sowie in Schulungen unter Mitwirkung der zuständigen Compliance Officer sollen die Mitarbeiter mit den vielfältigen gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Regeln der Länder, in denen die Mitarbeiter tätig sind und die für sie relevant sind, vertraut gemacht werden. Hierdurch wird die Grundlage gelegt, das Geschäft verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit dem jeweils geltenden Recht zu führen. Der Konzernvorstand hat die Themenbereiche, bei denen die Verletzung des geltenden Rechts für das Unternehmen als Ganzes, aber auch für den einzelnen Mitarbeiter im besonderen Maße erhebliche negative Folgen haben kann, in der „Corporate Compliance Policy“ zusammengestellt. Die dort verankerten Prinzipien sollen die Mitarbeiter bei ihrem geschäftlichen Handeln leiten und sie vor möglichem Fehlverhalten schützen. Kernbotschaften der „Corporate Compliance Policy“ sind u. a.: · die Einhaltung der kartellrechtlichen Regelungen, · das Gebot der Integrität im Geschäftsverkehr, · das Bekenntnis zum Prinzip der Nachhaltigkeit, · die strikte Trennung der beruflichen von den privaten Interessen sowie · die Verpflichtung zu fairen und respektvollen Arbeitsbedingungen im Unternehmen. Zur Unterstützung und Beratung bei Fragen zum rechtlich korrekten Verhalten in bestimmten geschäftlichen Situationen stehen jedem Mitarbeiter sowohl sein Vorgesetzter als auch ein lokaler Compliance Officer zur Verfügung. Jede operativ tätige Konzerngesellschaft hat mindestens einen lokalen Compliance Officer; in ausländischen Gesellschaften gibt es teilweise mehrere lokale Compliance Officer mit klar zugewiesenen Verantwortlichkeiten für bestimmte Geschäftseinheiten innerhalb der jeweiligen Gesellschaft. Zu den Hauptverantwortlichkeiten jedes lokalen Compliance Officer gehören u. a.: · Beratung der operativen Geschäftseinheiten, · Risikoeinschätzung, · Durchführung bzw. Organisation von Compliance-Schulungsmaßnahmen, · Untersuchung von gemeldeten potenziellen Compliance-Verstößen inklusive Einleitung angemessener Korrekturmaßnahmen sowie · Erfüllung der konzernintern festgelegten Berichtspflichten gegenüber den Chief Subgroup Compliance Officers der Konzernführungsgesellschaften. Diese berichten ihrerseits an den vom Konzernvorstand AG ernannten Group Compliance Officer. Dieser stellt gemeinsam mit dem Leiter der Konzernrevision mindestens einmal jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats eine Übersicht über festgestellte Compliance-Verstöße zur Verfügung. Künftig wird das Thema „Compliance“ in den Zielvereinbarungen mit den Konzernführungskräften fest verankert. Denn aufgrund ihrer Stellung im Unternehmen sind diese besonders verpflichtet, Vorbild für ihre Mitarbeiter zu sein, die Compliance-Botschaft verstärkt in die Organisation zu tragen sowie deren Durchsetzung durch geeignete organisatorische Maßnahmen sicherzustellen. Ab 2010 kann eine Konzernführungskraft die Verpflichtung zur Rückzahlung des variablen Vergütungsanteils für maximal fünf zurückliegende Jahre treffen. Das ist dann der Fall, wenn es in einem oder mehreren Jahren systematische Verstöße gegen das geltende Gesetzesrecht mit finanziellem Schaden für Bayer gegeben hat, die durch Mitarbeiter begangen wurden, die der betreffenden Konzernführungskraft direkt unterstellt waren. Weiterhin ist Voraussetzung, dass die aufgedeckten systematischen Gesetzesverstöße durch angemessene Präventivmaßnahmen hätten verhindert werden können.
GEMEINSAME WERTE UND FÜHRUNGSPRINZIPIEN In Ergänzung der „Corporate Compliance Policy“ hat Bayer ein Konzern-Leitbild erarbeitet, das als Richtschnur für die Unternehmensstrategie dient. Es verdeutlicht Aktionären, Kunden, Öffentlichkeit und Mitarbeitern den Rahmen für unser unternehmerisches Denken und Handeln. Gemeinsame Werte und Führungsprinzipien werden als Basis für das tägliche Handeln aller Mitarbeiter gesehen. Dazu zählen der Wille zum Erfolg, der engagierte Einsatz für unsere Aktionäre, Geschäftspartner, Mitarbeiter und die Gesellschaft, Integrität, Offenheit und Ehrlichkeit, der Respekt gegenüber Mensch und Natur sowie die Nachhaltigkeit unseres Handelns. Damit diese Handlungsgrundsätze eingehalten werden, erfolgt die Beurteilung leitender Mitarbeiter nach Führungsprinzipien, die auf den dargestellten Werten beruhen. Zum Konzern-Leitbild siehe auch http://www.bayer.de/de/Leitbild.aspx.
AUSFÜHRLICHE BERICHTERSTATTUNG Um eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, unterrichten wir unsere Aktionäre, die Finanzanalysten, Aktionärsvereinigungen, Medien und die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig und zeitnah über die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche geschäftliche Veränderungen. Damit entspricht die Berichterstattung unseres Unternehmens den im Kodex definierten Regelungen: Bayer informiert seine Aktionäre vier Mal pro Jahr über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sowie über dessen Risiken. Gemäß der gesetzlichen Verpflichtung versichern die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, dass nach bestem Wissen der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermitteln. Der Jahresabschluss der Bayer AG, der Konzernabschluss für den Bayer-Konzern und der zusammengefasste Lagebericht werden innerhalb von 90 Tagen nach Ende des jeweiligen Geschäftsjahres veröffentlicht. Während des Geschäftsjahres werden Anteilseigner und Dritte zusätzlich durch den Halbjahresfinanzbericht sowie im 1. und 3. Quartal durch Quartalsfinanzberichte unterrichtet. Der Halbjahresfinanzbericht wird freiwillig einer prüferischen Durchsicht durch den auch für diesen Zweck durch die Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer unterzogen. scroll
Darüber hinaus veröffentlicht Bayer Informationen auch in den Presse- und Analystenkonferenzen. Als stets aktuelle Veröffentlichungsplattform nutzt Bayer auch das Internet. Auf der Internetseite des Konzerns besteht Zugriff auf die Termine der wesentlichen Veröffentlichungen und Veranstaltungen wie Geschäftsbericht, quartalsweise Finanzberichte (Aktionärsbriefe) oder Hauptversammlung. Dem Prinzip des „Fair Disclosure“ folgend, behandeln wir alle Aktionäre und wesentlichen Zielgruppen bei Informationen gleich. Informationen zu wichtigen neuen Umständen stellen wir unverzüglich der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Diesen zeitnahen Zugriff haben Aktionäre auch auf Informationen, die Bayer im Ausland aufgrund der jeweiligen kapitalmarktrechtlichen Vorschriften veröffentlicht. Neben der regelmäßigen Berichterstattung informieren wir in Ad-hoc-Mitteilungen über nicht-öffentlich bekannte Umstände, die geeignet sind, im Falle ihres Bekanntwerdens den Börsenpreis der Bayer-Aktie erheblich zu beeinflussen.
7.2 Vergütungsbericht Vergütung des Vorstands Die Gesamtvergütung des Vorstands setzte sich bis zum 31. Dezember 2009 im Wesentlichen aus vier Komponenten zusammen: einer jährlichen Festvergütung, einer kurzfristigen variablen Vergütung, die sich als Zielvergütung auf ein Geschäftsjahr bezieht, einer langfristigen variablen Vergütung, die sich als Zielvergütung auf drei Geschäftsjahre bezieht, sowie einer betrieblichen Altersversorgung mit nach Dienstjahren wachsenden Pensionsanwartschaften. Hinzu kommen Sachbezüge und sonstige Leistungen wie z. B. Firmenfahrzeug mit Privatnutzung oder Kostenerstattung einer Gesundheitsvorsorgeuntersuchung. Die Festvergütung besteht aus zwei Teilen: einer festen Jahresvergütung und einer festen Konzernzulage. Die kurzfristige variable Vergütung für das Jahr 2009 bemisst sich an der um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA-Marge für den Konzern und am gewichteten Durchschnitt der Zielerreichung der Teilkonzerne HealthCare, CropScience und MaterialScience. Die so ermittelte variable Vergütung kann der Aufsichtsrat in Abhängigkeit von der individuellen Leistung anpassen. Die Zielerreichung der Teilkonzerne ist im Wesentlichen gekoppelt an die Planerreichung in Bezug auf das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA. Zudem fließt eine qualitative Bewertung gegenüber Markt und Wettbewerb ein. Im Jahr 2009 betrug die direkt geleistete Vergütung (erfolgsunabhängige Vergütung, kurzfristige variable Vergütung) für alle aktiven Vorstandsmitglieder 8.830 T€ (Vorjahr: 8.813 T€), davon entfielen 2.156 T€ (Vorjahr: 2.105 T€) auf die feste Jahresvergütung, 1.067 T€ (Vorjahr: 1.042 T€) auf die feste Konzernzulage und 5.442 T€ (Vorjahr: 5.498 T€) auf die kurzfristige variable Vergütung, die 2010 zur Auszahlung kommen wird. In der Summe enthalten sind zudem Sachbezüge und sonstige Leistungen in Höhe von 165 T€ (Vorjahr: 168 T€), die im Wesentlichen aus den nach steuerlichen Richtlinien zu berücksichtigenden Werten für Sachleistungen und Sonstiges bestehen. Die Vorstandsmitglieder nehmen an dem langfristigen aktienbasierten Vergütungsprogramm Aspire I (jährliche Tranchen 2007 bis 2009) teil. Im Rahmen dieses Programms werden Beträge ausgezahlt, sofern die Kursentwicklung der Bayer-Aktie (absolut und relativ zum EURO STOXX 50 als Vergleichsindex) in einem Zeitraum von drei Jahren definierte Performance-Kriterien erfüllt. Weitere Einzelheiten zu diesem Programm sind im Konzernabschluss, Anhangsangabe [26.6] aufgeführt. Der beizulegende Zeitwert des im Jahr 2009 gewährten Programms zum Zeitpunkt seiner Gewährung wird – wie aus der folgenden Tabelle ersichtlich - in die Berechnung der Gesamtbezüge einbezogen, obwohl dieser zum Teil zum Bilanzstichtag noch nicht erdient war. Die Vergütung der einzelnen im Jahr 2009 tätigen Vorstandsmitglieder ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.
scroll
Die im Jahr 2009 erdienten Ansprüche – sowohl aus dem im Jahr 2009 neu gewährten Programm als auch aus den noch laufenden Vorjahresprogrammen, die in Teilen noch nicht erdient waren – sind in folgender Tabelle separat ausgewiesen. Die Wertänderungen von bisher bestehenden Ansprüchen aus den langfristigen aktienbasierten Programmen, die vor 2009 erworben wurden, sind hier ebenfalls gesondert gezeigt. Sie ergeben sich aus der Entwicklung des Kurses der Bayer-Aktie im Jahr 2009. In Höhe des im Jahr 2009 bereits erdienten Anteils ist der beizulegende Zeitwert der neu gewährten aktienbasierten Vergütung in der Zeile „Langfristige variable Vergütung“ enthalten. Durch die teilweise Berücksichtigung ein und desselben Anspruchs in den verschiedenen Darstellungen können die Werte der folgenden Tabelle nicht zu den Gesamtbezügen hinzugerechnet werden.
scroll
Die derzeit tätigen Mitglieder des Vorstands sind grundsätzlich berechtigt, nach Ausscheiden aus dem Bayer-Konzern Pensionsleistungen zu beziehen, jedoch nicht vor Erreichen des 60. Lebensjahres. Der jährliche Pensionsanspruch beträgt mindestens 30 % der letzten Festvergütung. Dieser Prozentsatz wächst über die Zeit in Abhängigkeit von der Anzahl der Dienstjahre als Mitglied des Vorstands, je nach Vertragsbeginn bei den vor 2006 bestellten Vorstandsmitgliedern auf maximal 80 %, bei den nach diesem Zeitpunkt bestellten Vorstandsmitgliedern auf maximal 60 %. Die sich hieraus ergebende Hinterbliebenenversorgung beträgt 60 % dieses Pensionsniveaus. Die auf die einzelnen Vorstandsmitglieder entfallenden Aufwendungen für Pensionszusagen ergeben sich aus der nachstehenden Übersicht. Als Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (HGB) werden mit der im Geschäftsjahr erfolgten Umstellung auf die Bestimmungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes laufender Dienstzeitaufwand sowie ggf. aus Neuzusagen oder der Änderung bestehender Zusagen resultierender nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand erfasst. Die Beträge für das Vorjahr wurden entsprechend angepasst. Da die Berechnung der Pensionsrückstellungen nach den Rechnungslegungsvorschriften von HGB und IFRS unterschiedlich vorzunehmen ist, finden sich in der folgenden Tabelle sowohl die Werte, die im nach HGB erstellten Jahresabschluss der Bayer AG als auch die Werte, die im nach IFRS erstellten Konzernabschluss berücksichtigt wurden. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Darstellungen jeweils ein und derselben Pensionszusage.
scroll
Die Vorstandsvergütung nach IFRS umfasst nicht den beizulegenden Zeitwert der neu gewährten aktienorientierten Entlohnung, sondern die im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung zuzüglich der Wertänderung bisheriger noch nicht ausgezahlter Ansprüche aus aktienorientierter Entlohnung. Darüber hinaus sind die Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen hinzuzurechnen. Die nachfolgende Tabelle fasst die Komponenten der Vorstandsvergütung zusammen: scroll
Für aktive Vorstandsmitglieder, deren Dienstverträge vor Inkrafttreten der Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex im Juni 2008 abgeschlossen wurden, gilt eine generelle Absicherungsklausel bei einer unternehmensseitig veranlassten Vertragsbeendigung vor Vollendung des 60. Lebensjahres mit folgenden Grundprinzipien: Falls einem Vorstand bei Auslaufen seines bestehenden Vertrags nicht die Verlängerung seines Dienstvertrags angeboten wird, weil er nicht als Vorstand wieder berufen wurde, oder falls seine Bestellung zum Mitglied des Vorstands während der Vertragslaufzeit vorzeitig widerrufen wurde, ohne dass ein Grund für eine fristlose Kündigung bestand, erhält er (im letzteren Fall neben einer „Auszahlung“ der Restlaufzeit, allerdings reduziert auf die Höhe der jährlichen Festvergütung und die Zielgröße für die kurzfristige variable Zahlung, wenigstens für 12 Monate) monatliche Überbrückungsbezüge in Höhe von 80 % der letzten Festvergütung für einen maximalen Zeitraum von 60 Monaten abzüglich der Monate, für die er als Vorstand bezahlt freigestellt war oder entschädigt wurde. Anderweitiger Verdienst aus einer neuen Tätigkeit wird angerechnet. Bei unternehmensseitig veranlasstem vorzeitigen Ausscheiden können in bestimmten Situationen weitere Dienstjahre, maximal bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres, bei der Vorstandspension berücksichtigt werden. Diese Klausel ist nur noch von eingeschränkter und auslaufender Bedeutung. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, der Empfehlung des im Juni 2008 geänderten Deutschen Corporate Governance Kodex zur Begrenzung von Abfindungszahlungen bei neuen Vertragsabschlüssen zu folgen. Nur noch bei einem bestehenden Vorstandsvertrag kann die Klausel zum Tragen kommen. Bei den übrigen Verträgen spielt die Klausel entweder wegen des bevorstehenden Ausscheidens oder dem Überschreiten des 60. Lebensjahres keine Rolle mehr oder es wurde vertraglich vereinbart, dass Zahlungsansprüche nur für den Fall einer vorzeitigen Vertragsbeendigung durch die Gesellschaft ohne wichtigen Grund entstehen können und der Höhe nach begrenzt sind. Die Zahlungen einschließlich Nebenleistungen sind in diesem Fall auf den Wert von zwei Jahresvergütungen limitiert (Abfindungs-Cap) und dürfen nicht mehr als die Restlaufzeit des Vorstandsvertrags vergüten. Für die Berechnung des Abfindungs-Caps ist auf die Gesamtvergütung (Festvergütung zuzüglich Zielwert der kurzfristigen variablen Vergütung) für das abgelaufene Geschäftsjahr und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Jahr abzustellen. Mit den Mitgliedern des Vorstands sind nachvertragliche Wettbewerbsverbote vereinbart, die eine von der Gesellschaft zu zahlende Entschädigung für die Dauer des Bestehens des nachvertraglichen Wettbewerbsverbots von zwei Jahren vorsehen. Diese Entschädigung beträgt für die im Jahr 2009 amtierenden Vorstandsmitglieder 50 % der durchschnittlichen vertraglichen Leistung der letzten 3 Jahre. Für die zum 1. Januar 2010 neu bestellten Vorstandsmitglieder beträgt diese Entschädigung 50 % der Festvergütung. Die Entschädigung wird auf etwaige Leistungen der Gesellschaft aus der Altersversorgung angerechnet. Vorstandsmitgliedern, die vor dem 01. Januar 1979 in das Unternehmen eingetreten sind, steht – wie allen angestellten Mitarbeitern mit einem vor diesem Stichtag liegenden Eintrittsdatum – ein 6-monatiger Pensionsurlaub zu, der unter bestimmten Bedingungen abgegolten werden kann. Diese Regelung betrifft zurzeit nur Herrn Wenning. Darüber hinaus bestehen Regelungen für den Fall eines Kontrollwechsels, siehe dazu Kapitel "Übernahmerelevante Angaben". Zum 31. Dezember 2009 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Vorstands. Im Berichtsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen. Aktuell erhalten ehemalige und pensionierte Mitglieder des Vorstands monatliche Pensionsleistungen auf Basis eines 80-prozentigen Versorgungsgrads. Pensionsleistungen an frühere Vorstände bzw. ihre Hinterbliebenen werden ab dem 1. Januar 2009 jährlich überprüft und unter Berücksichtigung der Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst. Diese Pensionsleistungen werden in Ergänzung zu Ansprüchen aus früheren Arbeitnehmerpensionszusagen gezahlt. Die Vorstandspensionsbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betrugen 11.273 T€ (Vorjahr: 11.697 T€). Die Pensionsrückstellungen für diese Personengruppe betrugen nach IFRS 107.223 T€ (Vorjahr: 107.863 T€) und nach HGB 110.069 T€ (Vorjahr: 121.557 T€).
Vergütungssystem für den Vorstand ab 2010 Das Vergütungssystem des Vorstands hat bereits in der Vergangenheit die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie viele Forderungen des neuen Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) von August 2009 erfüllt: · Die kurzfristige variable Vergütung ist so konzipiert, dass die Auszahlungen mit dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens nach oben und nach unten variieren. · Zusätzlich sind für Auszahlungen der kurz- und langfristigen variablen Vergütung bereits seit vielen Jahren Obergrenzen (Caps) implementiert. · Die Vergütungskomponente der langfristigen variablen Vergütung (LTI) ist durch das langfristige Vergütungsprogramm für Mitglieder des Vorstands sowie für die obere Führungsebene (Aspire I) näher ausgestaltet. Die Regelungen dieses Programms sehen u. a. vor, dass ein Eigeninvestment in Bayer-Aktien Voraussetzung für die Teilnahme ist und die Messung des Erfolgs auch anhand der Outperformance der Bayer-Aktien gegenüber einem Vergleichsindex (EURO STOXX 50) sowie anhand von Durchschnittskursen erfolgt. · Auch die Durchgängigkeit der Vergütungssysteme vom Vorstand bis zum unteren Management mit identischen Vergütungselementen und -strukturen sowie Erfolgsgrößen ist bei Bayer bereits seit vielen Jahren gelebte Praxis. Damit Bayer auch in Zukunft bei der Vergütung des Vorstands die Anforderungen des neuen VorstAG und die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex voll erfüllt, hat der Aufsichtsrat im Dezember 2009 Anpassungen beschlossen. Im Folgenden werden die Grundzüge dieser Anpassungen dargestellt: · Um die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Vergütungsstruktur weiter zu erhöhen, wird die bisherige kurzfristige variable Vergütung (STI) der Vorstände aufgeteilt. 50 % werden weiterhin - wie bei allen STI-berechtigten Mitarbeitern des Bayer-Konzerns - im Folgejahr ausgezahlt. Die übrigen 50 % werden in eine neue aktienbasierte Langfristvergütungskomponente überführt. Konkret werden dabei 50 % der STI-Auszahlung in Form von virtuellen Bayer-Aktien gewährt, die einer 3-jährigen Sperrfrist unterliegen. Der Wert dieser Aktien hängt dann von der Entwicklung der Bayer-Aktie während der Sperrfrist ab. Durch diese Stärkung der Langfristkomponente wird insgesamt ein Verhältnis der drei Vergütungselemente von ca. 30 % (Festeinkommen), 30 % (STI) und 40 % (LTI) erreicht. · Die heutigen Aspire-Pläne (Aspire I und II) werden dahingehend verändert, dass die Performance-Periode bzw. Sperrfrist von drei auf vier Jahre erhöht wird. Gleichzeitig werden die Performance-Hürden nach oben angepasst. Die bereits erwähnten bewährten Elemente wie Obergrenzen, Outperformance und Durchschnittskurse werden beibehalten. Ferner hat sich der Bayer-Vorstand freiwillig verpflichtet, die erweiterten Haltevorschriften für Aktien (Share Ownership Guidelines) zu erfüllen. Die neuen Haltevorschriften sehen vor, dass der Vorstandsvorsitzende in Zukunft 150 % (vorher 40 %) eines jährlichen Festeinkommens und ordentliche Vorstandsmitglieder 100% (vorher ebenfalls 40 %) eines jährlichen Festeinkommens in Aktien halten werden. Die beschriebenen Anpassungen gelten für alle Vorstände (mit Ausnahme der im Jahr 2010 ausscheidenden Vorstände) ab dem 01. Januar 2010. Es ist beabsichtigt, auf der Hauptversammlung 2010 einen Konsultativbeschluss der Aktionäre zur Billigung des Vergütungssystems für die Vorstände herbeizuführen.
Vergütung des Aufsichtsrats Die Vergütung des Aufsichtsrats richtet sich nach den entsprechenden Satzungsbestimmungen, die seit dem Beschluss der Hauptversammlung vom 29. April 2005 nicht mehr geändert wurden. Danach erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats neben dem Ersatz ihrer Aufwendungen eine feste und eine variable Vergütung. Die jährliche feste Vergütung beträgt 60.000 €. Die variable Vergütung ist erfolgsabhängig und richtet sich nach dem Brutto-Cashflow des Geschäftsjahres, der im Konzernabschluss ausgewiesen ist. Für je angefangene 50 Mio €, um die der Brutto-Cashflow den Betrag von 3,1 Mrd € übersteigt, beträgt der variable Teil 2.000 €, insgesamt jedoch höchstens 30.000 €. Gemäß den Bestimmungen des Deutschen Corporate Governance Kodex werden Vorsitz und stellvertretender Vorsitz im Aufsichtsrat sowie Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen gesondert berücksichtigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache des sogenannten einfachen Satzes. Mitgliedern von Ausschüssen steht ein zusätzliches Viertel und Ausschussvorsitzenden ein weiteres Viertel des einfachen Satzes zu. Insgesamt ist die Vergütung jedoch auf das Dreifache des einfachen Satzes begrenzt. Für die Mitgliedschaft im Nominierungsausschuss wird einvernehmlich keine zusätzliche Vergütung gewährt. Veränderungen im Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen während des Geschäftsjahres führen zu einer zeitanteiligen Vergütung. Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, wurden nicht gewährt. Daneben hat die Gesellschaft zugunsten der Aufsichtsratsmitglieder eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, welche die gesetzliche Haftpflicht aus der Aufsichtsratstätigkeit abdeckt. Über die Aufsichtsratsvergütung hinaus erhalten die Arbeitnehmervertreter, die Arbeitnehmer im Bayer-Konzern sind, Entgeltleistungen, die nicht in Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit für den Aufsichtsrat stehen. In Summe erhielten die Arbeitnehmervertreter aus solchen Tätigkeiten 605 T€ (Vorjahr: 591 T€). Zum 31. Dezember 2009 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrats. Im Berichtsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen. scroll
8. Forschung und Entwicklung Unser Leitbild „Bayer: Science For A Better Life“ unterstreicht die Überzeugung des Bayer-Konzerns: Innovationen leisten wichtige Beiträge, um die globalen Herausforderungen zu bewältigen. Innovationen sind wesentliche Treiber für das zukünftige Wachstum unseres Unternehmens. Wir verfügen über die notwendigen Ressourcen, um durch Forschung und Entwicklung weitere Zukunftschancen zu generieren. Im Jahr 2009 wurden 2.746 Mio € (Vorjahr: 2.653 Mio €) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Dies entspricht einer Forschungskostenquote von 8,8 % bezogen auf den Umsatz. Eine besondere Bedeutung hat die fokussierte Entwicklung von neuen, das Kerngeschäft stärkenden Produkten. Um unser angestrebtes Wachstum zu ermöglichen, arbeiten wir an einer stetigen Erneuerung und Erweiterung des Produktportfolios sowie an einer Optimierung der Produktionsprozesse. Unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten orientieren sich eng an den Marktbedürfnissen und unterliegen dementsprechend einem kontinuierlichen Anpassungsprozess. Unsere eigenen Aktivitäten werden durch ein internationales Netzwerk von führenden Hochschulen, öffentlichen Forschungseinrichtungen und Partnerfirmen ergänzt. Wir wollen somit durch Bündelung von Know-how neue Geschäftsideen zügig in Produkterfolge umsetzen. Die gezielte Förderung von Mitarbeitern in den Forschungs- und Entwicklungsbereichen ist eine weitere Maßnahme zur Unterstützung unserer Aktivitäten. – 2,75 Mrd € für Forschung und Entwicklung –
HealthCare In die Forschung und Entwicklung (F&E) der beiden Segmente Pharma und Consumer Health haben wir im Jahr 2009 1.847 Mio € (Vorjahr: 1.742 Mio €) investiert, um das Fundament für weitere innovative Produkte im Gesundheitsbereich zu legen. Dies entspricht 67,3 % der gesamten Forschungsaufwendungen des Konzerns und einer Forschungskostenquote von 11,6 %. – 1.847 Mio € für Forschung und Entwicklung bei HealthCare – Bei der Wirkstofffindung im Segment Pharma konzentrieren wir uns auf die Bereiche Kardiologie, Onkologie, Frauengesundheit und Diagnostische Bildgebung. Die Forschungsaktivitäten und -kapazitäten sind an den drei Standorten Berlin und Wuppertal (Deutschland) sowie Berkeley (USA) gebündelt. An den Standorten Berlin und Wuppertal konzentrieren wir uns im Wesentlichen auf die Identifizierung von molekularen Zielstrukturen, um Leitsubstanzen zu entwickeln und zu optimieren. Außerdem werden hier Untersuchungen zum Arzneimittelstoffwechsel, zur Pharmakokinetik, Toxikologie und klinischen Pharmakologie unternommen. Berkeley ist ein wichtiges Forschungs- und Entwicklungszentrum, in dem die proteinbasierte biologische Wirkstoffforschung und die biotechnologische Herstellung von Kogenate® erfolgen. Zur Entwicklung neuer Wirkstoffe für Erkrankungen mit hohem medizinischem Bedarf haben wir im Verlauf des Jahres 2009 mit mehreren Arzneimittelkandidaten aus unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline klinische Studien durchgeführt. Zudem stellten wir für einige dieser Arzneimittelkandidaten nach Abschluss aller notwendigen Studien Anträge auf Zulassung bzw. auf Erweiterung der bestehenden Zulassung bei einer oder mehreren Zulassungsbehörden. Die wichtigsten noch im Zulassungsprozess befindlichen Arzneimittelkandidaten sind: scroll
In der nachfolgenden Tabelle sind unsere wichtigsten Arzneimittelkandidaten der klinischen Prüfungsphasen III und II dargestellt: scroll
Wir überprüfen unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline regelmäßig, um die aussichtsreichsten Pharma-Projekte mit Priorität voranzutreiben. Zu unseren wichtigsten Entwicklungskandidaten zählt u. a. unser innovatives Krebsmedikament Nexavar®, das zusammen mit Onyx Pharmaceuticals, Inc., USA, entwickelt wurde. Nexavar® greift sowohl die Krebszellen als auch das Gefäßsystem des Tumors an. In präklinischen Modellen beeinflusste Nexavar® zwei Kinase-Klassen, die am Zellwachstum und an der Angiogenese (Neubildung von Blutgefäßen) mitwirken. Dies sind zwei wichtige Prozesse, die ein Krebswachstum ermöglichen. Der vielversprechende Wirkstoff, an dem wir noch weiter forschen, wird derzeit weltweit in den Indikationen des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms und des Leberzellkarzinoms vermarktet. Die Untersuchungen zum Einsatz bei anderen Tumorarten befinden sich derzeit in unterschiedlichen Phasen der klinischen Entwicklung (siehe auch Tabelle 3.33). Unser neuartiger Gerinnungshemmer Xarelto®, ein als Tablette einzunehmender direkter Faktor-Xa-Inhibitor, kam im September 2008 zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach geplanten Hüft- oder Kniegelenkersatz-Operationen auf den Markt. Zulassungen wurden von mehr als 80 Ländern weltweit erteilt, darunter die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, Australien, China, Kanada und Mexiko. Xarelto® wird inzwischen in mehr als 60 Ländern vermarktet. Aufgrund des umfangreichen klinischen Studienprogramms ist der Wirkstoff der zurzeit am intensivsten untersuchte orale, direkte Faktor-Xa-Inhibitor weltweit. Insgesamt sollen mehr als 65.000 Patienten an dem Entwicklungsprogramm teilnehmen, in dem Xarelto® für die Thromboseprophylaxe und -therapie in einem breiten Spektrum von Indikationen geprüft wird (siehe auch Tabelle 3.33). Auf dem Gebiet der Frauengesundheit forschen wir auch daran, das Spektrum an Möglichkeiten zur Verhütung auszuweiten. Im April 2009 wurden Phase-III-Studien zur klinischen Prüfung eines Verhütungspflasters gestartet. Es ist transparent und soll das kleinste und am niedrigsten dosierte Verhütungspflaster auf dem Markt werden. Im Bereich der oralen Verhütungsmittel wurden YAZ® Plus und Yasmin® Plus in Europa und den USA zur Zulassung eingereicht. Bei diesen Produkten werden die Verhütungsmittel der YAZ®-Produktfamilie mit einem Folat in einer Tablette kombiniert. Im Mai 2009 haben wir das in Europa unter dem Namen Qlaira® vermarktete orale Verhütungsmittel in den USA zur Zulassung eingereicht. Neben der Indikation Empfängnisverhütung wurde hier auch die Indikation zur Behandlung von starken und/oder verlängerten Regelblutungen beantragt. Qlaira® enthält eine Kombination mit Estradiolvalerat, das im Körper sehr schnell in Estradiol umgewandelt wird. Mit diesem Produkt entsteht eine neue Klasse der oralen Verhütungsmittel, deren Östrogenbestandteil auf Estradiol basiert – dem gleichen Östrogen, das der weibliche Körper produziert. Aufgrund vielversprechender Phase-II-Ergebnisse mit Riociguat (sGC Stimulator) haben wir im Dezember 2008 ein Phase-III-Programm gestartet. Riociguat ist das erste Präparat einer neuen Klasse von gefäßerweiternden Substanzen – den Stimulatoren der löslichen Guanylatcyclase (sGC). Der als Tablette einzunehmende Wirkstoff wird derzeit als neuer Therapieansatz bei verschiedenen Formen des Lungenhochdrucks untersucht. Die Aktivitäten im Bereich der Diagnostischen Bildgebung fokussieren sich auf die Entwicklung von Positronen-Emissionstomographie (PET)-Markern (Tracer), die in Zukunft eine frühere und präzisere Diagnose ermöglichen könnten. Dies geschieht in den drei Indikationsfeldern Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Onkologie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit der Entwicklung von Florbetaben möchten wir zukünftig zu einer früheren und präziseren Diagnose der Alzheimer-Erkrankung beitragen. Die im Juli 2009 vorgestellten Phase-II-Daten mit dem neuen PET-Tracer Florbetaben unterstreichen dessen Potenzial als wichtige bildgebende Ergänzung zu bestehenden klinischen Methoden, die derzeit zur Diagnose von Demenz eingesetzt werden. Zusätzliche Phase-II-Studien laufen noch. Im November 2009 startete das globale Phase-III-Programm von Florbetaben. Wir ergänzen unser Produkt-Portfolio aus eigener Forschung und Entwicklung durch Einlizenzierungen auf globaler, regionaler und nationaler Ebene. In der Kooperation mit der Genzyme Corp., USA, entwickeln wir den humanisierten monoklonalen Antikörper Alemtuzumab, der derzeit in zwei globalen Phase-III-Studien in der Indikation Multiple Sklerose (MS) getestet wird. Die Zusammenarbeit mit Genzyme Corp. wurde im Berichtsjahr neu strukturiert, wobei die gemeinsame Entwicklung fortgesetzt wird. Die Lizenz zur weltweiten Vermarktung hat Bayer an Genzyme Corp., USA, zurückgegeben und erhält im Gegenzug Lizenzgebühren sowie Co-Promotionsrechte. Für unser gemeinsames Entwicklungsprojekt VEGF Trap-Eye mit Regeneron Pharmaceuticals, Inc., USA, laufen zwei Phase-III-Studien in der Indikation altersabhängige Makula-Degeneration und eine Phase-II-Studie bei Patienten mit diabetischem Makulaödem. Darüber hinaus wurden 2009 zwei Phase-III-Studien gestartet, die den Einsatz in der Indikation Verschluss der zentralen Netzhautvene (Central Retinal Vein Occlusion/CRVO) untersuchen. VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) ist ein natürlicher Wachstumsfaktor, der die Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) anregt. VEGF Trap-Eye blockiert diese Wachstumsfaktoren spezifisch und mit hoher Wirksamkeit, wodurch die abnorme Bildung neuer Blutgefäße, die zu Blutungen neigen, verhindert wird. Das Präparat wird lokal ins Auge appliziert. Nach erfolgter Zulassung wird Bayer das Präparat außerhalb der USA vermarkten. In den USA hält Regeneron Pharmaceuticals, Inc., USA, die alleinigen Rechte an VEGF Trap-Eye. Für das rekombinante Thrombin haben wir die Vereinbarungen mit ZymoGenetics, Inc., USA, geändert. Wir beschränken uns auf die Vermarktung in Kanada. Dort haben wir im Dezember 2009 die Zulassung erhalten und werden das Produkt voraussichtlich im Februar 2010 auf den Markt bringen. Im April 2009 wurde eine Lizenzierungsvereinbarung mit Ardea Biosciences, Inc., USA, zur Entwicklung und Vermarktung von niedermolekularen Mitogen-aktivierten ERK-Kinasen-Inhibitoren (MEK-Inhibitoren) zur Behandlung von Tumoren vereinbart. Diesen Kinasen wird eine bedeutende Rolle bei der Vermehrung von Krebszellen, der Selbstzerstörung der Zellen und bei der Metastasierung zugeschrieben. Mit AlpharadinTM, einem Alpha-Strahlung freisetzenden radiopharmazeutischen Wirkstoff, wurde im September 2009 ein Krebstherapeutikum von Algeta ASA, Norwegen, zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung einlizenziert. Derzeit befindet sich die Substanz in einer weltweiten Phase-III-Studie bei Patienten mit Prostatakrebs, die auf eine Hormonbehandlung nicht mehr ansprechen und bei denen sich Knochenmetastasen gebildet haben. Um das Spektrum möglicher Anwendungsbereiche von bereits vermarkteten Produkten zu erweitern, investieren wir in ein kontinuierliches Lebenszyklus-Management. Wir wollen so neue Indikationen identifizieren und verbesserte Darreichungsformen entwickeln. In unserem Segment Consumer Health richten sich die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Division Consumer Care in den Zentren für Produktentwicklung in Morristown (USA) und Gaillard (Frankreich) auf die Identifizierung, Entwicklung und Markteinführung von rezeptfreien Produkten. Im Vordergrund steht dabei die Unterstützung sowohl bestehender als auch neuer Marken durch die Umsetzung produktbezogener, klinischer und regulatorischer Entwicklungsstrategien. Diese bieten die Möglichkeit, neue Technologien, Indikationserweiterungen bestehender Arzneimittel und die Neueinstufung von bislang verschreibungspflichtigen Medikamenten als freiverkäufliche Produkte erfolgreich zu nutzen. Im Jahr 2009 konnte eine Reihe neuer Produktlinienerweiterungen in verschiedenen Märkten eingeführt werden. In der Division Medical Care forschen wir insbesondere auf den Gebieten der Blutzuckermessung als auch in der Weiterentwicklung medizinischer Geräte, die in der Diagnose und Therapie diverser Erkrankungen eingesetzt werden. Im Forschungs- und Entwicklungszentrum im Bereich Diabetes Care in Tarrytown (USA) arbeiten wir sowohl an der Stärkung unserer Kernproduktlinien als auch an der weiteren Expansion in attraktive Segmente des Diabetesmarkts. Im Geschäftsjahr 2009 haben wir verschiedene innovative Produkte auf den Markt gebracht. Darunter Contour® USB, Didget® und A1cNow® SelfCheck, die den individuellen Bedürfnissen von Menschen mit Diabetes gerecht werden. Im Bereich unseres Medizingerätegeschäfts fokussieren wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf die kontinuierliche Verbesserung der marktführenden Injektionsgeräte für die Computertomographie und die Magnetresonanztomographie sowie der Systeme für den Einsatz bei Gefäßeingriffen. Darüber hinaus setzen wir auf eine Ausweitung in weitere attraktive Segmente wie z. B. medizinische Datenmanagementsysteme. Unser Forschungs- und Entwicklungszentrum hierfür befindet sich in der Nähe von Pittsburgh, USA. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Division Animal Health am Standort Monheim (Deutschland) konzentrieren sich auf die Bereiche Antibiotika und Parasitizide sowie Wirkstoffe zur Behandlung nicht-infektiöser Krankheiten bei Tieren. Neben der Entwicklung neuer Produkte gegen Parasiten bei Haus- und Nutztieren wird im Bereich der Organerkrankungen bei Hunden und Katzen insbesondere der Aufbau von Produktportfolios im Bereich chronischer Nieren-, Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen betrieben. Im Berichtsjahr wurde Profender® (Emodepsid und Praziquantel), ein neues Mittel gegen Wurmbefall bei Hunden, in den europäischen Markt eingeführt.
CropScience Mit Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 653 Mio € (Vorjahr: 649 Mio €) entfielen 23,8 % der Aufwendungen des Bayer-Konzerns für Forschung und Entwicklung im Jahr 2009 auf CropScience. Dies entspricht einer Forschungskostenquote von 10,0 % des erzielten Umsatzes des Teilkonzerns. – 653 Mio € für Forschung und Entwicklung bei CropScience – CropScience verfügt über ein weltweites Netz von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, in denen nahezu 4.000 Mitarbeiter tätig sind. Unsere größten Standorte zur Erforschung und Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln sind Monheim und Frankfurt a. M. (Deutschland) sowie Lyon (Frankreich). Im Bereich BioScience, der sich auf die Saatguttechnologie und -züchtung konzentriert, befinden sich unsere bedeutendsten Forschungszentren in Gent (Belgien) und Haelen (Niederlande). Während die Forschungstätigkeiten auf einige zentrale Standorte konzentriert sind, finden die Entwicklungsaktivitäten sowie die Saatgutzüchtung sowohl in zentralen Einrichtungen als auch in zahlreichen Feldversuchsstationen weltweit statt, um die Prüfung der zukünftigen Produkte unter den regionalen klimatischen Bedingungen zu gewährleisten. Im Rahmen eines integrierten Forschungsansatzes arbeiten unsere Wissenschaftler aus den Bereichen Agrarchemie und Saatguttechnologie zunehmend enger zusammen, um die Fachkompetenzen aus der chemischen, biologischen und genetischen Forschung und Feldentwicklung optimal zu bündeln und auf unsere langfristigen Forschungsziele und Geschäftsstrategien in den einzelnen Anbaukulturen auszurichten. Im Bereich Crop Protection erforschen und entwickeln wir innovative, sichere und nachhaltige Produkte für den Einsatz als Insektizide, Fungizide und Herbizide in der Landwirtschaft. Darüber hinaus arbeiten wir indikationsübergreifend in neuen zukunftsweisenden Forschungsprojekten, beispielsweise auf den Gebieten Pflanzengesundheit und Stresstoleranz. Hierbei stehen uns zusätzlich zur klassischen Chemie, Biologie und Biochemie moderne Technologien wie Genomik, Hochdurchsatz-Screening und Bioinformatik für die Identifizierung neuer Leitstrukturen zur Verfügung. Kooperationen mit externen Partnern ergänzen unsere eigenen Aktivitäten. Wir erweitern den Einsatzbereich unserer Wirkstoffe durch Saatgutbehandlungslösungen, neue Mischungen oder die Entwicklung innovativer Formulierungen für bereits vermarktete Produkte, um deren Anwendbarkeit auf andere Kulturpflanzen zu erweitern oder um deren Handhabung zu verbessern. Die Wirkstoffpipeline von Crop Protection enthält derzeit 20 Entwicklungsprojekte, davon 10 Projekte in der fortgeschrittenen Entwicklung sowie 10 weitere Projekte in einem frühen Entwicklungsstadium. Rund 45 weitere Projekte befinden sich in der frühen Forschungsphase. Im Jahr 2009 haben wir mit der Vermarktung unseres Wirkstoffs Thiencarbazone-methyl in Verbindung mit unserem neuen Safener Cyprosulfamid begonnen. Thiencarbazone-methyl (Hauptmarken: Adengo®, Corvus®) ist ein neuer Wirkstoff zur Bekämpfung von Unkräutern im Mais- und Getreideanbau. Die Substanz aus der chemischen Klasse der Sulfonyl-Amino-Carbonyl-Triazolinone (SACT) ist eine ideale Ergänzung zu unserem bereits vermarkteten Wirkstoff Isoxaflutol und sorgt durch die Kombination zweier Wirkmechanismen in Verbindung mit dem neuen Safener Cyprosulfamid für eine besonders hohe Kulturverträglichkeit. Safener sind spezielle Substanzen, die Herbiziden beigefügt werden, um die Nutzpflanzen vor der potenziell schädigenden Wirkung des Wirkstoffs zu schützen. Im Zeitraum 2010 bis 2012 stehen, die erfolgreiche Registrierung vorausgesetzt, sechs weitere vielversprechende neue Wirkstoffe zur Markteinführung an: scroll
Für die Gruppe der vier bereits seit 2008 neu in den Markt eingeführten Wirkstoffe sowie der vorgenannten sechs weiteren Substanzen, die bis zum Jahr 2012 Marktreife erlangen sollen, erwartet CropScience ein Spitzenumsatzpotenzial von insgesamt 1,25 Mrd €. Mit Isotianil (Hauptmarke: Routine®) aus der chemischen Klasse der Isothiazole planen wir die Einführung eines neuen Reisfungizids, das unser Portfolio in Asien verstärken wird. Der Wirkstoff aus unserer Forschungspipeline wurde in einer Partnerschaft mit dem japanischen Unternehmen Sumitomo Chemical Co., Ltd. weiter entwickelt. Isotianil schützt Reis gegen den Pilz Pyricularia, dem Verursacher der Reisbräune, indem die natürlichen Abwehrmechanismen der Pflanzen stimuliert werden. Fluopyram (Hauptmarke: Luna®) wurde zur effektiven Bekämpfung von verschiedenen hartnäckigen Pflanzenkrankheiten entwickelt, die durch Pilzerreger hervorgerufen werden. Der Wirkstoff aus der neuen Substanzklasse der Pyridinyl-ethyl-benzamide soll weltweit in der Blattapplikation und Saatgutbehandlung in mehr als 70 Kulturen zum Einsatz kommen. Wichtige Vorteile sind die verbesserte Lagerfähigkeit und die längere Haltbarkeit der Erntegüter. Bixafen (Hauptmarke: Aviator® XproTM) ist ein neues Getreidefungizid mit einem ertragssteigernden Effekt aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf die Pflanzenphysiologie. Der Wirkstoff aus der Gruppe der Pyrazole ist speziell für die Blattanwendung gegen Blattdürre (Septoria tritici) und Braunrost entwickelt worden. Als Vertreter einer neuen Wirkstoffgruppe eignet sich Bixafen sehr gut als Baustein im Resistenzmanagement. Bacillus firmus (Hauptmarke: Votivo®) ist ein Mittel zur biologischen Schädlingsbekämpfung in der Saatgutbehandlung, mit der wir unser klassisches Portfolio im Saatgutbehandlungsmarkt gegen Nematoden – im Boden lebende Fadenwürmer – erweitern. Indaziflam ist ein neues Alkylazin-Herbizid. Der Wirkstoff zeichnet sich durch seine langanhaltende Wirkungsdauer aus und erfasst ein breites Spektrum schwer bekämpfbarer Ungräser und Unkräuter. Indaziflam ist für den Einsatz in landwirtschaftlichen Spezialkulturen – beispielsweise im Obst- und Weinbau – wie auch in einer großen Anzahl nicht-landwirtschaftlicher Märkte vorgesehen, u. a. zur Rasenpflege auf Golf- und Sportplätzen. Penflufen ist ein neues Pyrazolfungizid zur Saatgutbehandlung in vielen unterschiedlichen Kulturen, z. B. Kartoffeln, Raps, Sojabohnen, Mais und Baumwolle. Neben der Wirkung gegen verschiedene samenbürtige Pathogene zeichnet sich diese Substanz durch besondere Stärke und Wirkungsbreite gegenüber Rhizoctonia spp. aus. Aufgrund seiner guten Saatgutverträglichkeit trägt Penflufen zur besonders kräftigen Jungpflanzenentwicklung bei. Die im Bereich Crop Protection entwickelten Substanzen werden auch von Environmental Science für eine mögliche Anwendung außerhalb der Landwirtschaft getestet und beurteilt. Gleichzeitig werden Wirkstoffe von Fremdfirmen geprüft und im Erfolgsfall zugekauft. Zu den aktuellen Entwicklungsprojekten gehören Gele und Köder gegen Schadinsekten, neue Herbizide und Fungizid-Wirkstoffmischungen sowie biologische Lösungen. Im Bereich der Vektorenkontrolle forschen wir verstärkt an insektiziden Produkten zur Behandlung von Materialien, wie z. B. an der Weiterentwicklung von imprägnierten Moskitonetzen, die gegen die Übertragung von Malaria eingesetzt werden können. In diesem Rahmen arbeiten wir auch intensiv mit dem Innovative Vector Control Consortium (IVCC) in Liverpool, Großbritannien, zusammen, um eine neue Insektizid-Forschungsplattform aufzubauen und neue resistenzbrechende Wirkstoffe zur Bekämpfung von Malaria-Überträgern zu finden. Im Jahr 2009 haben wir in unserem Bereich Environmental Science zahlreiche neue Produkte mit einfacher, bedienerfreundlicher Handhabung auf den Markt gebracht. In den USA konnten wir beispielsweise mit Triton® SG eine neue Fungizidformulierung auf Basis von Triticonazole einführen. Unser „Bayer Advanced“-Portfolio für Endverbraucher in den USA haben wir u. a. durch mehrere neue Fungizide und Insektizide verstärkt. In Europa wurde unser „Bayer Garten“-Angebot vor allem durch neue Herbizide und ein neues Produkt gegen Schnecken erweitert. Auch 2010 planen wir die Markteinführung von mehreren neuen Produkten. Dazu zählen Unkrautbekämpfungsmittel zum Einsatz in der Landschaftspflege, innovative Fungizide mit der StressGard-Technologie, die nicht nur gegen pilzliche Erreger wirken, sondern auch die Pflanzengesundheit stärken, sowie neue Produktreihen auf biologischer Basis für private Konsumenten. Im Bereich BioScience forschen wir an der Optimierung von Pflanzeneigenschaften und entwickeln neue Sorten in unseren Kernkulturen Baumwolle, Raps und Reis sowie im Gemüsesaatgutbereich. Im Jahr 2009 haben wir unsere Forschungsaktivitäten auch auf Getreide und Sojabohnen als neue Kernkulturen ausgedehnt. Im Fokus unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stehen die agronomischen Eigenschaften dieser Kulturen. Unsere Forscher arbeiten u. a. an der Entwicklung von Pflanzen, die eine hohe Resistenz gegenüber Stressfaktoren wie extremen Temperaturen und Trockenheit aufweisen. Darüber hinaus wollen wir die Ertragskraft von Nutzpflanzen steigern und die Pflanzenqualität erhöhen - z. B. durch veränderte Rapsölprofile oder optimierte Baumwoll-Faserqualitäten. Weitere Schwerpunkte bestehen darin, neue Herbizidtoleranzen auf der Basis alternativer Wirkmechanismen zu entwickeln sowie die Resistenz gegenüber Insekten und Pflanzenkrankheiten zu verbessern. Die verwendeten Technologien umfassen sowohl moderne Züchtungsverfahren als auch Methoden, die auf der Pflanzenbiotechnologie basieren. Unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline enthält gegenwärtig mehr als 50 vielversprechende Leitprojekte und wird durch über 80 laufende Forschungsvereinbarungen mit öffentlichen und privaten Partnern ergänzt. – Kontinuierlicher Ausbau unserer F&E-Aktivitäten im Bereich BioScience – Das Geschäftswachstum im Bereich BioScience wurde 2009 durch die Einführung neuer Sorten unterstützt. Beispielsweise haben wir gemeinsam mit namhaften Saatgutherstellern in den USA erstmalig unsere LibertyLink®-Herbizidtoleranz-Technologie in Sojabohnensaatgut vermarktet. Im Jahr 2011 ist die Markteinführung von mehreren Saatgutinnovationen vorgesehen, darunter z. B. Baumwolle mit unserer eigenen Glyphosat-Herbizidtoleranz-Eigenschaft sowie ein Baumwollsaatgut mit der Toleranz gegen Glyphosat und Glufosinat-Ammonium. Um die Innovationskraft von CropScience weiter zu stärken, wollen wir die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten vor allem im Bereich Saatgut und Pflanzenmerkmale sukzessive erhöhen. Mit dem im November 2009 abgeschlossenen Erwerb der Athenix Corp., USA haben wir unser Technologieportfolio durch eine umfangreiche Entwicklungsplattform von Pflanzeneigenschaften aus den Bereichen Herbizidtoleranz und Insektenresistenz erweitert. Unser Netzwerk an Forschungs- und Entwicklungsstandorten bauen wir dazu weiter aus. So soll mit der Einweihung eines neuen Biotechnologie-Forschungszentrums in Morrisville, USA, im Frühjahr 2010 unsere Präsenz im wichtigen nordamerikanischen Markt gestärkt werden.
MaterialScience Im Jahr 2009 wandte MaterialScience 207 Mio € (Vorjahr: 221 Mio €) für Forschung und Entwicklung (ohne Einbeziehung von gemeinsamen Entwicklungsprojekten mit Kunden) auf, um als globaler Anbieter von hochwertigen, maßgeschneiderten Material- und Systemlösungen seine führende Position im Markt und in der Prozesstechnik weiter auszubauen. Damit entfielen rund 7,5 % der konzernweiten Forschungs- und Entwicklungskosten auf MaterialScience. Für den Teilkonzern lag die Forschungskostenquote bei 2,8 % vom Umsatz. – 207 Mio € für Forschung und Entwicklung bei MaterialScience – In den Business Units von MaterialScience werden modernste Technologien und Produktionsverfahren eingesetzt, um in Kooperation mit unseren Kunden und anderen externen Partnern neue Produkte und Anwendungen zu realisieren. In unserer Business Unit Polyurethanes richten sich die Aktivitäten in der Produktentwicklung auf die Erweiterung der Anwendungsgebiete sowie die Eigenschaftsoptimierung unserer Polyurethansysteme. Beispielsweise dienen unsere Polyurethane in der Bauindustrie als Basis für hocheffizientes Dämmmaterial und leisten dort einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. So lässt sich mit Polyurethan-Hartschaum über den gesamten Produktlebenszyklus rund 70-mal so viel Energie einsparen, wie zu dessen Herstellung benötigt wird. Im Rahmen des Bayer-Nachhaltigkeitsprogramms wird mit der Gründung regionaler „Center Of Excellence“ ein von Bayer entwickeltes Eco-Commercial-Building-Concept in den Markt eingeführt. Dabei wird sowohl die eigene Kompetenz im Bereich der Hightech-Baumaterialien eingebracht, als auch ein Partnerschaftsnetzwerk erschlossen, das Zulieferer, Baufirmen, Architekten und Bauherren umfasst. Ziel ist es, maßgeschneiderte moderne Konzepte zum Bau energieoptimierter kommerzieller und öffentlicher Gebäude anzubieten. – Eco-Commercial-Building-Programm: Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen zum Bau energieoptimierter Gebäude – Auch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe spielt eine wichtige Rolle bei unseren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. So haben wir Polyole entwickelt, die bis zu einem Gewichtsanteil von 70 % auf nachwachsenden Rohstoffen basieren und beispielsweise in Matratzen, Autositzen oder zur Isolation von Kühlschränken eingesetzt werden können. Ein weiteres Beispiel zukunftsweisender Anwendungen sind Rahmen aus Polyurethan im weiter stark wachsenden Marktsegment der Solarzellen. Sie ermöglichen die Erstellung kompletter Solarsysteme in deutlich kürzeren Produktionszyklen als bislang. Darüber hinaus bieten sie einen deutlich höheren Grad an Designfreiheit und lassen sich beispielsweise plan in bestehende Hausdächer integrieren. Innovationsschwerpunkte im Bereich der Prozessentwicklung sind gegenwärtig Verfahrensentwicklungen zur Herstellung neuer und verbesserter Rohstoffe und Rezepturen sowie die Optimierung von Fertigungsprozessen für Polyether-Polyole und aromatische Isocyanate. In unserer TDI-Anlage (250.000 Tonnen Jahreskapazität) in Shanghai, China, die 2010 fertiggestellt, und voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2011 mit der Produktion beginnen wird, kommt mit der Gasphasenphosgenierung ein Prozess zum Einsatz, der den Energieverbrauch im Vergleich zu einer World-Scale-Anlage gleicher Größe und herkömmlicher Technologie um bis zu 60 % reduziert. Zugleich werden die Kohlendioxidemissionen mit diesem innovativen Prozess um bis zu 60.000 Tonnen pro Jahr reduziert. – Erschließung neuer Anwendungen durch Entwicklung maßgeschneiderter Produkte – In der Business Unit Polycarbonates ist es unser Ziel, durch die Entwicklung maßgeschneiderter Produkte neue Kundenbedürfnisse zu befriedigen und damit neue Anwendungen zu erschließen. Darüber hinaus arbeiten wir an einer kontinuierlichen Verbesserung unserer Produktionsprozesse. Die Bereitstellung innovativer Lösungen für globale Trends und Bedürfnisse in der Gesellschaft ist ein wesentlicher Geschäftstreiber. Ermöglicht wird dies durch die Produktentwicklung, die Entwicklung neuer Polymerlegierungen (Polycarbonat Blends und Compounds), die Entwicklung modifizierter Basismaterialien für Polycarbonatplatten sowie die Modifizierung von Polycarbonatoberflächen mithilfe verschiedener Beschichtungstechniken. Auch im Bereich der Halbzeuge entwickeln wir die Einsatzfelder für Polycarbonatplatten, u. a. im architektonischen Bereich, weiter. Beispiele hierfür sind Überdachungen mit maximaler Designfreiheit, hocheffektive und optisch ansprechende Schallschutzwände oder Verscheibungen für große Fensterflächen. Zu den wichtigsten Entwicklungsfeldern gehören beispielsweise LED-Licht-Management, gewichtsreduzierte Materialien für den Transportbereich (wie etwa Autoscheiben aus Polycarbonat), kostengünstige Systemlösungen für den automobilen Innenraum sowie design-orientierte Anwendungen. Wir entwickeln hierbei zusammen mit unseren Kunden Lösungsansätze, die sich auf die zunehmenden globalen Herausforderungen im Hinblick auf Mobilität, Lebensqualität, Umwelt sowie Kostenoptimierung in der Herstellung konzentrieren. – Entwicklung funktionaler Folien für Hightech-Anwendungen – Die Forschung und Entwicklung unserer Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties konzentriert sich auf die Entwicklung von Polyurethan-Rohstoffen für die Formulierung hochwertiger Lacke, Kleb- und Dichtstoffe, z. B. aliphatische und aromatische Polyisocyanate und Harzkomponenten. Wichtige Schwerpunkte sind Rohstoffe für wasserbasierte und UV-härtende Systeme, die durch die Vermeidung organischer Lösemittel bzw. die Verkürzung der Lacktrocknung modernen Marktanforderungen entsprechen und damit einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten. In der neuen strategischen Geschäftseinheit Functional Films and Specialties forschen und entwickeln wir in den Gebieten „innovative Oberflächen“ sowie „Trägermaterialien“. Dabei beschäftigen wir uns beispielsweise mit Elektrolumineszenzfolien, verformbaren beschichteten Folien für Elektro- und Automobilanwendungen, Makrofol®-Folien, die zur Sicherheit von Ausweisen beitragen können, und mit Hologrammen als Sicherheitsmerkmal z. B. auf Scheckkarten und Ausweisdokumenten. Darüber hinaus arbeiten wir auf den Gebieten Kosmetik und Materialien für medizinische Anwendungen an der Erschließung weiterer neuer Anwendungsgebiete. Ferner sind wir im Bereich der Kohlenstoff-Nanoröhrchen (Baytubes®) als einer der weltweit führenden Hersteller im Industriemaßstab etabliert. Im Jahr 2009 wurde dazu der Bau der weltgrößten Pilotanlage mit einer Jahreskapazität von 200 Tonnen fertig gestellt. Im Bereich New Business werden bei MaterialScience ständig neue Technologie- und Markttrends aufgespürt und bewertet. Die aussichtsreichsten Ideen werden in Forschungs- und Entwicklungsprojekte überführt und sollen neue profitable Geschäftsfelder erschließen oder vorhandene Technologieplattformen erweitern.
Bayer Technology Services Bei technologischen Lösungen, insbesondere in den Bereichen der Prozesstechnologie, dem Anlagenbau, der Automatisierung und der Produktentwicklung, arbeiten alle Bayer-Teilkonzerne weltweit eng mit Bayer Technology Services zusammen. Die Servicegesellschaft entwickelt z. B. zusammen mit MaterialScience neue, energie- und rohstoffeffiziente Produktionsverfahren und unterstützt somit den Teilkonzern, seine Technologie- und Kostenführerschaft zu sichern. Die zentrale Weiterentwicklung von teilkonzernübergreifenden Querschnittstechnologien – wie z. B. der Nano- und Biotechnologie oder des Know-how auf dem Gebiet der mathematischen Simulation und der statistischen Datenanalyse – helfen HealthCare und CropScience, die Entwicklungszeiten für neue Produkte zu verkürzen. Ein weiteres strategisches Kernelement ist dabei die internationale Beschaffung von Know-how. Es reicht von landesspezifischem Wissen bei der Abwicklung von Investitionsprojekten bis zur weltweiten Erschließung von Innovationen. – Bayer Technology Services unterstützt alle Bayer-Teilkonzerne mit Technologieplattformen –
Bayer Innovation Innovationsthemen, die am Rande der Kernaktivitäten der Teilkonzerne liegen, werden von der Bayer Innovation erarbeitet, bewertet und zu tragfähigen neuen Geschäften für den Bayer-Konzern weiterentwickelt. Ein Arbeitsgebiet ist die Herstellung von Medikamenten in Pflanzen. Im Jahr 2009 wurde der Antrag für eine klinische Studie eines personalisierten Krebsimpfstoffs zur Therapie des Non-Hodgkin-Lymphoms von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA angenommen. Im Bereich Medizintechnik befindet sich eine innovative Wundauflage aus bioresorbierbaren Kieselgelfasern zur Behandlung von chronischen Wunden in der klinischen Erprobung. Im Gebiet Landwirtschaft sind neuartige Hybrid-Konzepte basierend auf Polymertechnologien und Pflanzenschutzmitteln in der Entwicklung. Das volle Potenzial dieser Technologien wird in enger Kooperation mit den Teilkonzernen sowie mit externen Partnern evaluiert. – Bayer Innovation erarbeitet neue Geschäfte am Rande der Kernaktivitäten der Teilkonzerne –
Triple-i: Inspirationen, Ideen, Innovationen Die Innovationsoffensive „Triple-i: Inspiration, Ideen, Innovationen“ motiviert alle Bayer-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter weltweit, Ideen für neue Produkte einzureichen und somit einen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft des Unternehmens zu leisten. Erste Produkte konnten bereits erfolgreich im Markt eingeführt werden.
9. Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Werte und Führungsprinzipien. Um entsprechend unserem Leitbild „Bayer: Science For A Better Life“ nachhaltig erfolgreich zu wirtschaften, wollen wir ökonomischen Erfolg auf Basis solider Geschäftsmodelle in Einklang bringen mit den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter und der Gesellschaft sowie dem Schutz der Umwelt. Um dieses Selbstverständnis zu unterstreichen haben wir uns internationalen Nachhaltigkeitsinitiativen wie dem „UN Global Compact“ und der „Responsible Care Global Charter“ verpflichtet. Mit innovativen Lösungen wollen wir helfen, globalen Herausforderungen wie der nachhaltigen Gesundheitsversorgung, der weltweiten Nahrungsversorgung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung, dem Klimawandel und der Ressourcenknappheit wirksam zu begegnen. Unsere Kerngeschäfte sollen sich daher noch konsequenter als bisher an Nachhaltigkeitskriterien orientieren. 2009 wurde dazu das „Bayer-Nachhaltigkeitsprogramm“ - zunächst mit acht Leuchtturmprojekten - gestartet. Schwerpunkte bilden die Allianzen für nachhaltige Gesundheitsversorgung, innovative Partnerschaften für mehr hochwertige Nahrungsmittel sowie neue Lösungen für Klimaschutz und Ressourcennutzung. Mehr über das neue Bayer-Nachhaltigkeitsprogramm erfahren Sie unter: www.nachhaltigkeitsprogramm.bayer.de. Verantwortlich für unsere konzernweite Nachhaltigkeitsstrategie sind Konzerngremien unter der Leitung des Vorstandes für Innovation, Technologie und Umwelt. Im Rahmen der Strategie „Nachhaltigkeit im Einkauf“ haben wir Standards zu den Bereichen Ethik, Umgang mit Mitarbeitern, Gesundheitsschutz, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität sowie Managementsystemen zu einem Verhaltenskodex für unsere Lieferanten zusammengestellt. Dieser Verhaltenskodex wird seit Ende 2009 zur Auswahl und Evaluierung von Lieferanten eingesetzt. Zur Steuerung unserer Nachhaltigkeits-Performance haben wir sowohl für den Konzern als auch für die Teilkonzerne und Servicegesellschaften für die Handlungsfelder Innovation, Produktverantwortung, exzellente Unternehmensführung, gesellschaftliche Verantwortung und Verantwortung für die Umwelt konkrete Ziele und Indikatoren bis 2010 definiert. In Bereichen, in denen wir erhöhten Handlungsbedarf sehen, wie z. B. dem Klimaschutz, werden diese durch zusätzliche, auch über 2010 hinausgehende Ziele ergänzt. In Anlehnung an die Leitlinien der „Global Reporting Initiative“ (GRI), Anwendungsebene A+, veröffentlichen wir jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht. Den Nachhaltigkeitsbericht finden Sie unter: www.bayer.de/de/Nachhaltigkeitsbericht.aspx.
9.1 Mitarbeiter scroll
Belegschaftsentwicklung Am 31. Dezember 2009 beschäftigte der Bayer-Konzern weltweit 108.400 Mitarbeiter (Vorjahr: 108.600). Damit ist die Mitarbeiterzahl auch im Krisenjahr 2009 nahezu konstant geblieben. In Deutschland hatten wir 36.700 Mitarbeiter (Vorjahr: 37.400), dies entspricht einem Anteil von 33,9 % am Gesamtkonzern. Die Beschäftigtenzahl von HealthCare lag bei 53.400 (Vorjahr: 53.100). CropScience beschäftigte 18.700 (Vorjahr: 18.300) Mitarbeiter und MaterialScience 14.300 (Vorjahr: 15.100). Die weiteren 22.000 Mitarbeiter (Vorjahr: 22.100) sind überwiegend in den Service-Gesellschaften sowie 600 (Vorjahr: 600) davon in der Bayer AG beschäftigt. Der Personalaufwand erhöhte sich im Jahr 2009 um 3,8 % auf 7.776 Mio € (Vorjahr: 7.491 Mio €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Wechselkurseffekte sowie die erhöhten Beiträge für den Pensionssicherungsverein zurückzuführen.
Nachhaltige Personalpolitik Bayer verfolgt eine nachhaltig angelegte Personalpolitik, die auf Vielfalt und Chancengleichheit, persönliche und fachliche Entwicklung unserer Beschäftigten sowie auf soziale Absicherung setzt. Als Ausdruck unserer sozialen Verantwortung haben konzernweit 74 % der Beschäftigten Zugang zu einer Form der betrieblichen Altersvorsorge. Zusätzlich sind nahezu sämtliche unserer Mitarbeiter weltweit entweder gesetzlich krankenversichert oder können entsprechende Angebote des Unternehmens nutzen. Hohe soziale Standards, eine leistungs- und marktgerechte Vergütung mit vielen Zusatzleistungen und vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten machen Bayer für unsere Beschäftigten zu einem attraktiven Arbeitgeber – die Fluktuationsrate betrug 2009 konzernweit 7 %. Der partnerschaftliche Dialog mit den Arbeitnehmervertretern ist ein weiteres Merkmal unserer Unternehmenspolitik. So sind die Arbeitsbedingungen von mehr als 55 % unserer weltweiten Mitarbeiter durch kollektive Regelungen wie Tarifverträge oder betriebliche Vereinbarungen festgelegt. Eine Öffnungsklausel im Chemietarifvertrag erlaubte es MaterialScience, den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise für die Beschäftigten in Deutschland entgegenzuwirken. So konnte mit einer von Februar bis Ende Oktober 2009 befristeten Arbeitszeit- und Entgeltreduzierung Kurzarbeit vermieden werden. Im Dezember 2009 wurde überdies die bestehende Vereinbarung über den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen in den deutschen Konzerngesellschaften um drei weitere Jahre verlängert.
Vielfalt und Flexibilität Die Mitglieder des Konzernführungskreises, der obersten Managementebene im Bayer-Konzern, stammen aus 22 verschiedenen Nationen. Der Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft betrug im Berichtsjahr weltweit 35 %. scroll
Durch eine Vielzahl von Angeboten, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Beschäftigten entgegenkommen, bietet Bayer seinen Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld. Flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen vielen Beschäftigten, ihre Tätigkeit weitgehend individuell zu gestalten. Unser Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten für unsere Mitarbeiter erweiterten wir im November 2009 mit der Eröffnung einer neuen Kindertagesstätte am Standort in Monheim.
Vergütung und Mitarbeiterbeteiligung Eine weitgehend einheitliche Vergütungssystematik für alle Mitarbeitergruppen und die regelmäßige Beteiligung der Beschäftigten am Unternehmenserfolg sind seit langem feste Bestandteile der Bayer-Personalpolitik. Im Rahmen des konzernweiten Short-Term-Incentive-Programms sind für das Geschäftsjahr 2009 über 460 Mio € an variablen Einmalzahlungen an unsere Beschäftigten vorgesehen. Die individuelle Höhe dieser Erfolgsbeteiligung, die im Frühjahr 2010 ausgezahlt wird, wird für das Berichtsjahr erstmals nach einer neuen Systematik ermittelt. Sie ermöglicht, die persönliche Leistung der rund 25.000 Teilnehmer noch stärker und nachvollziehbarer zu honorieren. – Mitarbeiterbeteiligung über 460 Mio € – Verschiedene Aktienbeteiligungsprogramme ermöglichen unseren Beschäftigten den vergünstigten Erwerb von Unternehmensanteilen. Sie ergänzen in zahlreichen Ländern unsere umfangreichen Zusatzleistungen und bieten den Beschäftigten eine weitere Möglichkeit, am Unternehmen und seinem wirtschaftlichen Erfolg teilzuhaben. Für das obere und mittlere Management bestehen mit den „Aspire“-Programmen bereits seit 2005 konzernweit einheitliche aktienbasierte Vergütungsprogramme, die sich durch anspruchsvolle Renditeziele und – soweit die Konzernführungskräfte betroffen sind - ein angemessenes Eigeninvestment auszeichnen.
Ausbildung und Nachwuchsgewinnung Ausbildung und Nachwuchsförderung besitzen angesichts des demographischen Wandels und eines vielerorts erwarteten Fachkräftemangels für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens entscheidende Bedeutung. Bayer bekräftigt daher sein traditionell großes Engagement für die Berufsausbildung junger Menschen. Allein an unseren deutschen Standorten starteten im Jahr 2009 abermals mehr als 900 Jugendliche ihre Ausbildung in einem von über 20 Berufen; 156 davon erhielten in unserem Starthilfe-Programm die Chance, schulische Defizite auszugleichen und einen Einstieg ins Berufsleben zu finden. Doch auch in vielen anderen Ländern bieten wir jungen Menschen regelmäßig eine qualifizierte Berufsausbildung an - in Mexiko beispielsweise begannen im Berichtsjahr 16, in Argentinien 30 und in China 35 Jugendliche bei Bayer eine duale Berufsausbildung.
Bayer will mit seinen vielfältigen beruflichen Möglichkeiten junge Talente begeistern und frühzeitig für das Unternehmen gewinnen. Im Jahr 2009 vergaben die Gesellschaften des Bayer-Konzerns daher weltweit wieder insgesamt mehr als 1.230 anspruchsvolle Berufspraktika an Studentinnen und Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen. Das studienbegleitende Engagement unseres Unternehmens trug dazu bei, dass wir im Jahr 2009 konzernweit rund 5.000 Akademiker als Fach- und Führungskräfte für Bayer rekrutieren konnten. Die meisten Neueinstellungen akademisch ausgebildeter Mitarbeiter entfielen mit rund 1.500 auf China, gefolgt von den USA mit 965 und Indien mit 525.
Weiterbildung und Wissenserhalt Im Jahr 2009 waren unsere Beschäftigten weltweit im Durchschnitt 41 Jahre alt. Die Mitarbeiter aller Altersgruppen kontinuierlich fortzubilden, ist ein zentrales Element innerhalb unserer Strategie zur Begegnung des demographischen Wandels. So haben wir im Berichtsjahr allein in Deutschland mehr als 60 Mio € investiert, um die beruflichen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter zu erweitern und an veränderte Anforderungen anzupassen. Zusammen mit unseren Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement leisten wir damit einen wichtigen Beitrag, um erfahrene Mitarbeiter möglichst lange an das Unternehmen zu binden und das Wissen unserer Beschäftigten auf einem konstant hohen Niveau zu erhalten.
Neuausrichtung der Personalfunktion Bayer setzte im Jahr 2009 die weltweite Neuausrichtung seiner Personalfunktion im Zuge des Projekts „Transforming Human Resources“ fort. Ziel der Neuorganisation ist es, den Wertbeitrag der Personalfunktion zum operativen Geschäft zu erhöhen sowie die Qualität und Effizienz der konzernweiten Personalprozesse zu verbessern. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Transformation in Deutschland zu Jahresbeginn führten im weiteren Verlauf des Berichtsjahres die Landesorganisationen in Spanien, Belgien, Mexiko und Brasilien das neue Funktionsmodell ein.
9.2 Umweltschutz, Klimaschutz und Sicherheit scroll
Umweltschutz, Sicherheit und Produktverantwortung Bayer misst dem Umwelt- und Ressourcenschutz seit langem große Bedeutung bei. Wir streben kontinuierlich nach Lösungen, um den Ressourceneinsatz sowie den Ausstoß von Emissionen und die Erzeugung von Abfällen vom wirtschaftlichen Wachstum abzukoppeln. Wir fühlen uns verpflichtet, unsere Kompetenzen sowohl im Bereich der Technologien und Prozessoptimierungen als auch bei unseren innovativen Produkten zum Schutz der Umwelt, der Natur und des Klimas einzusetzen. So entwickelt Bayer eine Methodik, die den Einsatz von Ressourcen wie Energie, Wasser und Rohstoffe ganzheitlich analysiert und Maßnahmen zur Minimierung des Verbrauchs ableitet. Dieser auf dem „Bayer Climate Check“ basierende Ressourceneffizienz-Check wird zurzeit in Pilotprojekten getestet. Um ein hohes und einheitliches Niveau in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität (Health, Safety, Environment and Quality – HSEQ) zu gewährleisten, wurden in allen Teilkonzernen und Servicegesellschaften HSEQ-Managementsysteme eingerichtet, die sich an anerkannten internationalen Standards orientieren. 87 % aller Bayer-Produktionsstandorte verfügten 2009 über ein auditiertes HSE-Managementsystem. Diese Audits wurden nach einem Bayer-intern festgelegten Standard durchgeführt. Fast 40 % unserer Produktionsstandorte sind extern nach international anerkannten Regelwerken, wie z. B. ISO 14001, EMAS, OHSAS 18001, auditiert. Die jeweiligen Qualitätsmanagementsysteme sind an die branchenspezifischen Qualitätsstandards und -normen angepasst. Im Jahr 2009 konnten die Werte fast aller Key-Performance-Indikatoren verbessert werden. Die Arbeitsunfallquote reduzierte sich erneut. Damit haben wir unser Ziel einer Quote von < 2,0 nahezu erreicht. Auch die Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), Phosphor, Stickstoff und organisch gebundenem Kohlenstoff (TOC) konnten gesenkt werden. Der Ressourceneinsatz reduzierte sich im Berichtsjahr aufgrund einer niedrigeren Produktionsmenge. Durch die Optimierung unserer Erfassungssysteme für Energieeinsatz ergab sich eine Reduktion gegenüber dem im Geschäftsbericht 2008 publizierten Wert von 88,5 auf 82,8 Petajoule/Jahr. – Konzernregelungen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz – Wir mussten im Jahr 2009 einen Anstieg der Umweltereignisse verzeichnen. Hierbei berichten wir gemäß unserer internen Selbstverpflichtung bereits kleinste Produktaustritte. Umweltereignisse und Transportunfälle lassen sich trotz unserer umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen und -trainings leider nicht völlig verhindern. Ereignisse und Unfälle werden detailliert analysiert und bewertet, um zur künftigen Vermeidung entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung unseres Engagements in den Bereichen Gesundheitsschutz und Sicherheit haben wir im Jahr 2009 eine neue Konzernregelung zur Transportsicherheit implementiert und die Konzernregelungen zur Arbeitssicherheit, Gesundheit am Arbeitsplatz sowie Verfahrens- und Anlagensicherheit aktualisiert. Nachhaltigkeit fördern heißt für uns auch, Risiken, die durch die Herstellung, Anwendung oder Entsorgung unserer Produkte entstehen können, konsequent zu vermeiden. Sicherheit und Verträglichkeit unserer Produkte haben daher in allen Bereichen und Ländern, in denen wir tätig sind, höchste Priorität. Wir überprüfen alle Bayer-Produkte in uns bekannten Anwendungen und überwachen sie hinsichtlich möglicher Risiken für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Qualität (HSEQ). Hierbei berücksichtigen wir die Wertschöpfungskette. Mit unserem Bekenntnis zur Produktverantwortung unterstützen wir auch das Ziel der EU-Chemikalienpolitik (REACH), die Sicherheit aller Beteiligten entlang der Produktkette sowie Verbrauchersicherheit und Umweltschutz weiter zu verbessern. Wie in der EU-Verordnung vorgeschrieben, hat Bayer bis Ende 2009 bereits 817 Stoffe bei der Chemikalienagentur (ECHA) vorregistrieren lassen. Bis Ende November 2010 folgt nun die Erarbeitung von Registrierdossiers für die Stoffe, die in besonders großen Mengen benötigt werden. Bayer hat für die Registrierung vieler dieser Stoffe Konsortien mit Wettbewerbern gebildet, um den Datenaustausch zu fördern und zusätzliche Tierversuche zu vermeiden. – REACH: Implementierung im Plan –
Klimaschutz Mit dem 2007 veröffentlichten "Bayer-Klimaprogramm", einer wesentlichen Säule des neuen Bayer-Nachhaltigkeits-Programms, stellt sich Bayer einer der großen globalen Herausforderungen: dem Klimawandel. Wir wollen mit dem Klimaprogramm Lösungen für den Klimaschutz und für die Bewältigung der Folgen des Klimawandels aufzeigen. 2009 wurden wir aufgrund unserer transparenten Berichterstattung über Klimastrategie und Treibhausgas-Emissionen als weltweit bestes Unternehmen in den Carbon Disclosure Leadership Index aufgenommen. Eine wichtige Maßnahme zur Verminderung der eigenen Treibhausgas-Emissionen ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Mit dem Analyseinstrument „Bayer Climate Check“ suchen wir nach CO2-Einsparpotenzialen in unseren Produktionsanlagen. Über 140 Produktionsanlagen und Gebäude (= mehr als 85 % des produktionsbedingten CO2-Ausstoßes) sollen bis Mitte 2010 untersucht werden. Diese Analysen weisen in der Produktion der Teilkonzerne und Bayer-Servicegesellschaften auf ein Energie-Reduktionspotenzial bis 2013 von 10 % gegenüber 2008 hin. Die Umsetzung der ermittelten Reduktionspotenziale erfolgt durch ein systematisches Energie-Effizienz-Programm, was zu einer Einsparung bei den jährlichen Treibhausgas-Emissionen um 350.000 Tonnen führen soll. Ein weiterer Schwerpunkt zur Verminderung der Treibhausgas-Emissionen sind Prozess-Innovationen. Ein Beispiel ist ein von Bayer mit Partnern entwickeltes neuartiges klimafreundliches Verfahren zur Chlorherstellung, das mit rund 30 % weniger Energieeinsatz auskommt. Diese Technologie soll zukünftig nicht nur bei Bayer zum Einsatz kommen, sondern auch extern vermarktet werden. Daneben stellt Bayer Lösungen für den Klimaschutz bereit. Weltweit verursacht der Energieverbrauch in Gebäuden fast 20 % der Treibhausgas-Emissionen. Das vor zwei Jahren gestartete Leuchtturmprojekt „EcoCommercial Building"(ECB) für Null- bzw. Niedrigemissions-Gebäude soll dazu beitragen, diese Emissionen zu verringern. Das ECB wurde zu einem Komplettprogramm weiterentwickelt. Es soll sämtliche Partner der Wertschöpfungskette zusammenbringen, um bei gewerblichen und öffentlichen Bauvorhaben ein integriertes Angebot für nachhaltiges Bauen zu ermöglichen. Detaillierte Informationen finden sich unter: www.klima.bayer.de und www.nachhaltigkeit2008.bayer.de. Mit Maßnahmen wie dem Programm „ECO-Fleet“ zur Reduktion der durch Dienstfahrzeuge verursachten Emissionen, dem Einsatz neuer Telekommunikationstechniken zur Verminderung von Geschäftsreisen sowie der Steigerung der Energieeffizienz im IT-Umfeld setzt Bayer im Klimaprogramm zusätzliche Akzente. Bei der Berichterstattung der Treibhausgas-Emissionen richtet sich Bayer nach dem internationalen Standard des Greenhouse Gas (GHG) Protocols. Bayer strebt an, die Emissionen des Konzerns bis 2020 trotz Produktionswachstums auf dem Niveau von 2007 zu halten. Im Berichtszeitraum 2009 gingen die direkten Treibhausgas-Emissionen im Wesentlichen aufgrund von Verfahrensverbesserungen und der allgemeinen Wirtschaftslage um 10,2 % zurück. Die energiebedingten indirekten Treibhausgas-Emissionen sanken lediglich um 1,1 %, im Wesentlichen weil sich die Umrechnungsfaktoren für den deutschen Strommix deutlich verschlechterten. Die Summe der direkten und indirekten Treibhausgas-Emissionen reduzierte sich um 6,5 %, bedingt durch eine insgesamt niedrigere Produktionsmenge, insbesondere bei MaterialScience. Der im Geschäftsbericht 2008 angegebene Wert der direkten Treibhausgas-Emissionen des Jahres 2008 erhöhte sich von 4,0 auf 5,1 (jeweils CO2 -Äquivalente in Mio t). Diese Änderung ist u. a. auf den Erwerb einer Salpetersäureanlage im Jahr 2009 in den USA zurückzuführen, die aufgrund der Vorgaben aus dem GHG Protocol rückwirkend bilanziert wird. Jeder Bayer-Teilkonzern hat für den Zeitraum von 2005 bis 2020 eigene ambitionierte Klimaziele. Um die Transparenz bei der Verfolgung der Zielerreichung zu erhöhen, berichten wir in unserem Nachhaltigkeitsbericht ausführlich über die Emissionsentwicklung.
9.3 Gesellschaftliche Verantwortung Gesellschaftliche Verantwortung ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie und Unternehmenspolitik von Bayer. Das Unternehmen versteht sich als Teil der Gesellschaft und fühlt sich verpflichtet, verantwortungsbewusst als „Good Corporate Citizen“ zu handeln. Das „Corporate Social Responsibility“ (CSR)-Engagement von Bayer wird dokumentiert in zahlreichen Projekten, die das Unternehmen zum Teil seit Jahren in vielen Regionen der Welt organisiert oder unterstützt. Dafür stellte der Konzern im Jahr 2009 rund 44 Mio € zur Verfügung. Schwerpunkte setzt Bayer in den Bereichen Bildung und Forschung, Umwelt und Natur, Soziales und Gesundheit sowie Sport und Kultur. Die CSR-Ausgaben entfielen rund zur Hälfte auf das vielfältige Engagement des Konzerns für Sport und Kultur, gefolgt von Aufwendungen für die Förderung von Gesundheit, Bildung und Umweltschutz. Wir entwickeln unsere Projekte kontinuierlich inhaltlich weiter bzw. dehnen sie auf zusätzliche Länder aus. – 44 Mio € für gemeinnützige Zwecke – Wir sind davon überzeugt, dass ein nachhaltiges CSR-Engagement auf diesen Gebieten einen bedeutenden Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft leisten kann und zugleich langfristig unsere unternehmerischen Rahmenbedingungen und unseren Unternehmenserfolg fördert.
Bildung und Forschung Bayer legt traditionell großen Wert auf die Förderung von Bildung und Forschung. Als Erfinder-Unternehmen sind wir im Besonderen auf sehr gut ausgebildete Nachwuchskräfte angewiesen. – Unterstützung für junge Talente und Top-Wissenschaftler – Die „Bayer Science & Education Foundation“ vergab im Jahr 2009 Fördergelder an herausragende Wissenschaftler, an exzellente Studierende, an engagierte Schüler sowie an Schulen für innovative Unterrichtsprojekte. Der mit 50.000 € dotierte Familie-Hansen-Preis ging 2009 an Prof. Dr. Patrick Cramer für seine Forschungsergebnisse über molekulare Mechanismen der Gen-Transkription, die helfen können, neue Therapieansätze zur Bekämpfung von Krankheiten zu finden und biotechnologische Verfahren zu verbessern. Zudem vergab die Bayer-Stiftung 2009 erstmals den neu gegründeten und mit jeweils 10.000 € dotierten „Bayer Early Excellence in Science Award“ an drei Nachwuchswissenschaftler: an Dr. Jürgen Groll von der RWTH Aachen für das Gebiet „Materialien“, Dr. Noriyuki Nishimura von der University of California, San Diego, USA, in der Kategorie „Biologie“ und Dr. Tobias Ritter von der Harvard University, Cambrigde, USA, für „Chemie“. Mit insgesamt 151.000 € unterstützte die Bayer-Stiftung in 2009 insgesamt 34 begabte und engagierte Studierende im Bereich der Naturwissenschaften und der Medizin mit Stipendien bei der Umsetzung besonderer Studienvorhaben. Mit insgesamt rund 491.000 € nahm die Stiftung 51 neue Projekte an Schulen und weiteren Bildungsinstitutionen in das Bayer-Schulförderprogramm auf. In diesem Programm werden Bildungsprojekte im Einzugsgebiet unserer Standorte unterstützt, die das Ziel haben, den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht innovativer und attraktiver zu gestalten. Zusätzlich vergab die Stiftung im Rahmen des Bayer-Klimaprogramms 7 Schüler-Stipendien für die Teilnahme an einem internationalen Nachhaltigkeits-Seminar in Pittsburgh, USA. Dem Bayer-Bildungsprogramm „Making Science Make Sense“ schloss sich im Jahr 2009 mit Brasilien ein weiteres Teilnehmerland an. So profitieren mittlerweile Schüler in 12 Ländern vom ehrenamtlichen Einsatz der Bayer-Mitarbeiter, die u. a. in Schulen die Faszination und den Nutzen der Naturwissenschaften in anschaulichen Experimenten demonstrieren.
Umwelt und Natur Umwelt- und Naturschutz haben bei Bayer seit langem eine sehr hohe Bedeutung. Als international produzierendes Unternehmen sehen wir es als wesentlichen Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung, uns für den sorgfältigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen sowie den Schutz von Umwelt und Natur zu engagieren. Bayer ehrte 2009 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung Prof. Dr.-Ing. Eberhard Jochem vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, für seine Leistungen auf dem Gebiet der Energieeffizienz mit dem erstmals vergebenen „Bayer Climate Award“. Dies ist der erste internationale Preis für Grundlagenforschung in den Klimawissenschaften. Die Bayer Science & Education Foundation vergibt die Auszeichnung als Teil des Konzern-Klimaprogramms alle zwei Jahre. Auch im Jahr 2009 organisierten Bayer und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) wieder ein Dutzend Umweltprojekte für Jugendliche und Kinder im Rahmen ihrer globalen Partnerschaft zur Bildung in Umweltfragen. Im Mittelpunkt stand die internationale Kinder- und Jugendumweltkonferenz mit insgesamt 600 Teilnehmern aus rund 100 Ländern in Daejeon, Korea. Der jedes Jahr gemeinsam organisierte Kinder-Malwettbewerb verzeichnete dank einer besonders starken Beteiligung in China die Rekordmarke von 2,4 Millionen Einreichungen aus 89 Ländern. Zudem organisierte Bayer im Rahmen der Partnerschaft das interdisziplinäre Wissenschafts-Forum „Eco-Minds“ mit Studierenden aus 9 Ländern der Region Asien/Pazifik in Auckland, Neuseeland. – Junge Menschen in Angelegenheiten des Umweltschutzes einbinden – Das Bayer-Umweltbildungsprogramm „Junge Umweltbotschafter“ wurde um Chile auf nun 19 Teilnehmerländer erweitert. Im Jahr 2009 unterstützte Bayer die Projekte im Rahmen der UNEP-Partnerschaft mit insgesamt 1,2 Mio €. Ein spezielles Umweltschutzprogramm startete Bayer in China unter dem Titel „Seeding for Green“ (sinngemäß: „Grundlage für eine grüne Zukunft“), mit dem das Unternehmen junge Menschen, die sich für den Umweltschutz einsetzen, unterstützt und das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung stärken will. Bestandteile sind u. a. ein Umwelt-Medienpreis und ein Kinderbuch über die Erderwärmung.
Gesundheit und Soziales Bayer engagiert sich in vielen Regionen der Welt für die Verbesserung der sozialen Verhältnisse und der Gesundheitsversorgung. Dadurch wollen wir zu einem sozial stabilen Umfeld an unseren Unternehmensstandorten beitragen und helfen, globale Gesundheitsaufgaben zu lösen. Das Unternehmen vereinbarte in 2009 mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, jährlich 400.000 Tabletten seines Wirkstoffs Nifurtimox kostenlos bereitzustellen. Ziel ist es, eine neue Therapie gegen die Afrikanische Schlafkrankheit zu entwickeln. Zudem starteten wir im Rahmen unseres Familienplanungsprogramms gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ein einzigartiges Projekt in Uganda. Mit einem "Youth Truck“ werden Teenager auf direktem Wege aufgesucht, um sie zu grundlegenden Fragen der Sexual- und Gesundheitserziehung sowie Schwangerschaftsverhütung zu informieren. Auch Eltern und Lehrer werden einbezogen. Zudem wird Frauen, die verhüten möchten, in Kooperation mit Organisationen wie der United States Agency for International Development (USAID) und dem United Nations Population Fund (UNFPA) der kostenfreie Zugang zu Kontrazeptiva ermöglicht. Die „Bayer Cares Foundation“, unsere Stiftung für das soziale Engagement, unterstützte insgesamt 42 gemeinnützige Ehrenamtsprojekte im Umfeld der Unternehmensstandorte in Deutschland und erstmals auch in Lateinamerika mit der Gesamtsumme von rund 104.000 €. Damit honorierte die Bayer-Stiftung das ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern und Bürgern als zentrales Element eines lebendigen Gemeinwesens. Die Stiftung hat 2009 den „Aspirin Sozialpreis“ neu ins Leben gerufen, der innovativen Hilfs- und Beratungsangeboten im Gesundheitsbereich in Deutschland gewidmet ist. Die „Bayer Cares Foundation“ will damit konkrete Leistungen honorieren, der sozialen Arbeit im Gesundheitswesen eine breitere Öffentlichkeit verschaffen und soziale Innovationen in diesem Bereich fördern. Die Auszeichnung ist mit 30.000 € dotiert und wird ab 2010 jedes Jahr verliehen.
Sport und Kultur Im Bereich der Sportförderung engagieren wir uns bereits seit über 100 Jahren. Die drei Säulen sind der Breiten-, der Jugend- und der Behindertensport mit einer vielfältigen Vereinslandschaft. Die Kulturförderung hat bei Bayer ebenfalls eine über 100-jährige Tradition. Über das breite Angebot der Bayer-Kulturabteilung sowie unsere Unterstützung für Vereine und Ensembles leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Leben und zur Attraktivität unserer Standorte.
10. Nachtragsbericht Seit dem 01. Januar 2010 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen wir einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Bayer-Konzerns erwarten.
11. Prognosebericht 11.1 Chancen- und Risikobericht Chancen- und Risikomanagement Jedes unternehmerische Handeln ist untrennbar mit Chancen und Risiken verbunden. Aus diesem Grund ist ein wirksames Management von Chancen und Risiken ein bedeutender Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmenswerts. Im Bayer-Konzern ist die Steuerung von Chancen und Risiken integraler Bestandteil des konzernweiten Systems der Unternehmensführung und nicht Aufgabe einer bestimmten organisatorischen Einheit. Zentrale Bestandteile des Chancen- und Risikomanagementsystems sind der Planungs- und Controllingprozess, das konzerninterne Regelwerk und das Berichtswesen. – Chancen- und Risikomanagement: integraler Bestandteil der Unternehmensführung – In regelmäßigen Konferenzen zur Geschäftsentwicklung werden die Chancen und Risiken, die in den Strategien der strategischen Geschäftseinheiten und der Regionen qualitativ und quantitativ bewertet werden, aktualisiert und Ziele und Steuerungsmaßnahmen vereinbart. Grundlage des Chancenmanagements des Bayer-Konzerns ist die detaillierte Beobachtung und Analyse der individuellen Märkte sowie die frühzeitige Erkennung und Bewertung von Trends, aus denen sich die Identifikation der Chancen ableitet. Dabei werden sowohl gesamtwirtschaftliche, branchenspezifische als auch regionale oder lokale Entwicklungen einbezogen. Zu den Aufgaben der Teilkonzerne und Strategischen Geschäftseinheiten gehört es, strategische Chancen auf den Märkten wahrzunehmen, in denen sie tätig sind. Auf Konzernebene wird hierfür der strategische Rahmen gesetzt und die Finanzierung sowie die Liquidität gesichert. Zudem werden chancenorientierte Projekte, die mehrere Teilkonzerne betreffen, zentral koordiniert und verantwortet. Die Grundsätze des Risikomanagements des Bayer-Konzerns sind in einer Richtlinie dokumentiert. In den Teilkonzernen, den Servicegesellschaften und den Einheiten der Holding wurden Risikoverantwortliche auf Leitungsebene und Risikomanagementkoordinatoren benannt, um ein effizientes Risikomanagementsystem zu gewährleisten. Die Konzernrevision ist verantwortlich für die Koordination der konzernweiten Erfassung und Dokumentation von Risikofeldern und für die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems. Die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird in regelmäßigen Abständen von der Konzernrevision geprüft. Darüber hinaus beurteilt der Abschlussprüfer im Rahmen seiner Jahresabschlussprüfung das Risikomanagementsystem und erstattet Konzernvorstand und Aufsichtsrat regelmäßig hierüber Bericht. Die Erkenntnisse aus diesen Prüfungen finden im kontinuierlichen Prozess zur Verbesserung unseres Risikomanagementsystems Berücksichtigung.
Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess (Bericht gemäß §§ 289 Absatz 5, 315 Absatz 2 Nr. 5 HGB) Bayer verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess, in dem geeignete Strukturen sowie Prozesse definiert und in der Organisation umgesetzt sind. Dies ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte buchhalterische Erfassung aller geschäftlichen Prozesse bzw. Transaktionen gewährleistet ist. Es stellt die Einhaltung der gesetzlichen Normen, der Rechnungslegungsvorschriften und der internen Konzernrichtlinie zur Rechnungslegung sicher, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich ist. Änderungen der Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkungen auf den Konzernabschluss analysiert und die daraus resultierenden Änderungen in den konzerninternen Richtlinien und Systemen angepasst. Grundlagen des internen Kontrollsystems sind neben definierten Kontrollmechanismen, z. B. systemtechnische und manuelle Abstimmprozesse, die Trennung von Funktionen sowie die Einhaltung von Richtlinien und Arbeitsanweisungen. Die Steuerung des Prozesses der Konzernrechnungslegung erfolgt bei der Bayer AG durch den Zentralbereich Group Accounting and Controlling. Die Konzerngesellschaften erstellen ihre Abschlüsse lokal bzw. unter Nutzung konzerneigener Shared Service Center und übermitteln sie über ein konzernweit einheitlich definiertes Datenmodell, das der Konzernrichtlinie zur Rechnungslegung unterliegt. Die Konzerngesellschaften sind für die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien und Verfahren sowie den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme verantwortlich. Die in den Konzernrechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden dazu regelmäßig geschult. Im gesamten Rechnungslegungsprozess werden die lokalen Gesellschaften durch zentrale Ansprechpartner unterstützt. Im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses sind Maßnahmen implementiert, die die Regelungskonformität des Konzernabschlusses sicherstellen sollten. Dabei dienen die Maßnahmen der Identifikation und Bewertung der Risiken sowie der Begrenzung erkannter Risiken und deren Überprüfung. Beispielsweise werden wesentliche neu eingegangene Vertragsbeziehungen systematisch erfasst und analysiert. Auf Basis der Daten der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochterunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsmaßnahmen, bestimmte Abstimmarbeiten und die Überwachung der zeitlichen und prozessualen Vorgaben erfolgen durch eine spezielle Konsolidierungsabteilung. Systemtechnische Kontrollen werden durch die Mitarbeiter überwacht und durch manuelle Prüfungen ergänzt. Grundsätzlich gibt es auf jeder Ebene zumindest ein 4-Augenprinzip. Im gesamten Rechnungslegungsprozess müssen bestimmte Freigabeprozesse durchlaufen werden. Für spezielle fachliche Fragestellungen und komplexe Sachverhalte besteht darüber hinaus eine vom Erstellungsprozess getrennte Grundsatzabteilung. Das interne Kontrollsystem der Finanzberichterstattung des Bayer-Konzerns basiert auf dem COSO (Committee of the Sponsoring Organisations of the Treadway Comission)-Rahmenwerk. Für die IT-Prozesse wurde eine Überleitung zum COBIT (Control Objectives for Information and related Technology)-Rahmenwerk hergestellt. Die konzernweit verbindlichen Internal-Control-System- (ICS-) Standards wurden daraus abgeleitet, zentral vorgegeben und in den Konzerngesellschaften umgesetzt. Das Management in den Gesellschaften des Konzerns trägt die Verantwortung für die Umsetzung und Überwachung des lokalen ICS. In einem konzernweit genutzten System werden alle ICS-relevanten Geschäftsprozesse, deren Risiken und Kontrollen einheitlich und prüfungssicher dokumentiert und in einem zentralen IT-System auf Konzernebene transparent dargestellt. Die Interne Revision als zentrale Einheit prüft u. a. die Zuverlässigkeit des Rechnungswesens der in- und ausländischen Gesellschaften. Dabei werden insbesondere folgende Aspekte berücksichtigt: - Einhaltung der gesetzlichen Auflagen sowie von Vorstandsdirektiven, sonstigen Richtlinien und internen Anweisungen, - formelle und materielle Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und der darauf aufbauenden Berichterstattung, - Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit interner Kontrollsysteme zur Vermeidung von Vermögensverlusten, - Ordnungsmäßigkeit der Aufgabenerfüllung und Einhaltung wirtschaftlicher Grundsätze. Die Bayer AG verfügt über ein konzernweit standardisiertes Verfahren zur Überwachung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems. Dieses Verfahren ist konsequent an den Risiken einer möglichen Fehlberichterstattung im Konzernabschluss ausgerichtet und basiert auf den strengen US-amerikanischen Kapitalmarktanforderungen der Section 404 des Sarbanes-Oxley-Acts. Die Wirksamkeitsbeurteilung des rechnungslegungsbezogenen ICS erfolgt auf Grundlage von kaskadierten Selbstbeurteilungen beginnend bei den Prozessbeteiligten über die wesentlichen Verantwortungsträger im Rechnungslegungsprozess bis zum Konzernvorstand. Die Interne Revision nimmt eine unabhängige, stichprobenhafte Prüfung der Selbstbeurteilungen vor. Der Vorstand der Bayer AG hat die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems auf Grundlage des COSO-Rahmenwerkes und dessen Kriterien beurteilt. Diese Beurteilung ergab, dass das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem für das Geschäftsjahr 2009 funktionsfähig ist. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems wird vom Prüfungsausschuss der Bayer AG gemäß den Anforderungen des im Mai 2009 in Kraft getretenen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes überwacht. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass ein internes Kontrollsystem, unabhängig von der Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit liefert, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden.
Chancen Bayer als internationaler Konzern ist mit seinen drei Tätigkeitsfeldern verschiedensten Entwicklungen auf den unterschiedlichen nationalen und internationalen Märkten unterworfen. Auf der Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung und der Unternehmenslage ergeben sich innerhalb der vorliegenden Rahmenbedingungen verschiedene Risiko- und Chancenpotenziale. In den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern wollen wir auch in Zukunft die sich uns eröffnenden Chancen optimal nutzen. Die Evaluierung weiterer Chancenpotenziale erfolgt kontinuierlich in allen Bereichen und ist ein elementarer Teil unserer Strategie, die wir im Kapitel 11.2 „Strategie“ ausführlich darstellen. Wesentliche Chancenpotenziale bietet der Bereich Forschung und Entwicklung. Besonders hier arbeiten wir kontinuierlich daran, neue Produkte zu finden sowie bestehende Produkte weiterzuentwickeln. Unsere diesbezüglichen Aktivitäten sind ausführlich im Kapitel 8. "Forschung und Entwicklung" dargestellt. Verschiedenen - insbesondere finanzwirtschaftlichen - Risiken, die wir im folgenden Abschnitt als Risiken beschrieben haben, stehen bei einer positiven Entwicklung entsprechende Chancen gegenüber.
Risiken
Risikolage Als international tätiges Unternehmen mit heterogenem Portfolio ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Um die finanziellen Auswirkungen eines möglichen Schadens gering zu halten, werden ‑ soweit verfügbar und wirtschaftlich vertretbar ‑ Versicherungen abgeschlossen. Umfang und Höhe dieser Versicherungen werden laufend überprüft. Für den Bayer-Konzern wesentliche Risiken werden in den folgenden Abschnitten beschrieben, wobei deren Reihenfolge keine Wertigkeit der Eintrittswahrscheinlichkeit oder des potenziellen Schadensausmaßes impliziert.
Rechtliche Risiken Wir sind zahlreichen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder -verfahren ausgesetzt, an denen wir aktuell beteiligt sind oder die sich in der Zukunft ergeben könnten. Dazu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse haben können. Eine Beschreibung der aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken befindet sich im Konzernabschluss, Anhangsangabe [32].
Branchenrisiken Die Preise pharmazeutischer Produkte sind auf vielen Märkten staatlicher Kontrolle und Regulierung ausgesetzt, einige Regierungen nehmen sogar direkt Einfluss auf die Preisbildung. Des Weiteren sind große Anbieter im Gesundheitswesen in einigen Absatzmärkten in der Lage, erheblichen Druck auf die Marktpreise auszuüben. Preisregulierungen und Preisdruck durch Generika-Anbieter, induziert durch staatliche Erstattungssysteme, die preisgünstigere Generika Markenprodukten vorziehen, schmälern die Renditen unserer pharmazeutischen Produkte und könnten im Einzelfall die Markteinführung eines neuen Produkts unrentabel machen. Wir gehen davon aus, dass das jetzige Ausmaß der Preisregulierung und des Preisdrucks weiter bestehen oder sich sogar vergrößern wird. Veränderungen des regulatorischen Umfelds in unseren Hauptabsatzmärkten werden fortlaufend analysiert. Je nach Ausmaß der staatlichen Regulierung kann es notwendig sein, unser Geschäftsmodell anzupassen. Die Umsatzerlöse des Bayer-Konzerns unterliegen saisonalen Schwankungen. Insbesondere gilt dies für unser CropScience-Geschäft, welches darüber hinaus auch witterungsbedingten Einflüssen unterliegt. Die Konjunkturzyklen der Abnehmerbranchen beeinflussen die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Teilkonzerns MaterialScience. Ein konjunktureller Abschwung, gekennzeichnet durch schwache Nachfrage und Überkapazitäten, führt zu erhöhtem Preisdruck und intensiverem Wettbewerb. Das frühzeitige Erkennen sich abzeichnender Entwicklungen im gesetzlichen und wirtschaftlichen Umfeld sowie ein aktives Portfoliomanagement sind wichtige Bestandteile der Geschäftssteuerung. Sowohl die gegenwärtige weltweite Konjunkturlage als auch die mittelfristigen Wirtschaftsentwicklungen werden quartalsweise analysiert und zur operativen Geschäftsplanung herangezogen. Allerdings bieten auch unsere detaillierten Analysen keine Gewähr dafür, dass ein massiver konjunktureller Abschwung wie in den vergangenen zwei Jahren vorhergesehen werden kann. – Ganzheitliches Portfoliomanagement – Eine Kurzfassung unserer Einschätzung ist im Kapitel 11.3 „Konjunkturausblick“ verfügbar. Wenn es uns unter strategischen Gesichtspunkten vorteilhaft erscheint, akquirieren wir Unternehmensteile oder auch ganze Unternehmen. Der Anteil des Goodwill und der sonstigen immateriellen Vermögenswerte im Bayer-Konzernabschluss hat durch die Akquisitionen der vergangenen Jahre deutlich zugenommen. Eine nicht erfolgreiche Geschäftsintegration bzw. unerwartet hohe Integrationskosten können die Realisierung der geplanten quantitativen und qualitativen Ziele wie beispielsweise Synergien gefährden und das Ergebnis negativ beeinflussen. Unsere Akquisitionen werden von Integrationsteams begleitet. Für die Steuerung der Integrationsprozesse werden entsprechende Ressourcen bereitgestellt.
Produktentwicklungsrisiken Da die Wettbewerbsposition sowie die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Bayer-Konzerns in signifikanter Weise von der Entwicklung kommerziell erfolgreicher Produkte und Produktionstechnologien abhängen, investiert der Bayer-Konzern beträchtliche finanzielle Mittel in die Forschung und Entwicklung. Aufgrund langwieriger Entwicklungsprozesse, technologischer Herausforderungen, regulatorischer Vorgaben und starken Wettbewerbs ist jedoch nicht sichergestellt, dass alle Produkte, die sich zukünftig oder derzeit in unserer Entwicklungspipeline befinden, ihre geplante Marktreife erreichen und sich auf dem Markt kommerziell erfolgreich behaupten werden. Darüber hinaus können mögliche Nebenwirkungen unserer Produkte, die trotz vorheriger intensiver Prüfungen erst nach der Zulassung bzw. Registrierung entdeckt werden, zu einer teilweisen oder kompletten Rücknahme vom Markt führen. Ein solcher Vertriebsstopp kann freiwillig oder aber auch durch rechtliche und behördliche Schritte begründet sein. Auch Gerichtsverfahren und damit verbundene Schadenersatzforderungen wegen möglicher Nebenwirkungen unserer Produkte können das Ergebnis erheblich belasten. Um eine effektive und effiziente Verwendung der in die Forschung und Entwicklung investierten Mittel zu gewährleisten, hat der Bayer-Konzern eine entsprechende Aufbau- und Ablauforganisation mit Fachabteilungen, Arbeitskreisen und Reportingstrukturen zur Überwachung von Entwicklungsprojekten implementiert.
Regulatorische Risiken Insbesondere der Life-Science-Bereich ist strengen behördlichen Vorgaben hinsichtlich der durchzuführenden Studien sowie der Herstellung und Vermarktung einer Vielzahl seiner Produkte unterworfen. In einigen Ländern hat das Ausmaß an regulatorischen Kontrollen stark zugenommen. Wir erwarten, dass sich dieser Trend besonders in den USA und der EU fortsetzt. Steigende Prüfanforderungen, z. B. an klinische oder (öko-)toxikologische Studien, können die Produktentwicklungskosten erhöhen und die Zeit bis zur (Re-)Registrierung verlängern. Potenziellen Risiken aus gesetzlichen und sonstigen Vorgaben wird dadurch Rechnung getragen, dass wir unsere Entscheidungen und die Gestaltung unserer Geschäftsprozesse auf eine umfassende rechtliche Beratung durch interne und externe Fachleute stützen. In eigens aufgesetzten Projekten wird die Umsetzung neuer Regularien koordiniert und versucht, eventuelle Nachteile für die Geschäftstätigkeit zu verringern.
Patentrisiken Ein Großteil unserer Produkte, insbesondere im Life-Science-Bereich, unterliegt dem Patentschutz. Wir sind derzeit in Gerichtsverfahren involviert, um den Patentschutz für unsere Produkte durchzusetzen. Insbesondere Generika-Anbieter versuchen, Patente vor ihrem Ablauf anzugreifen. Teilweise wird sogar die generische Version eines Produkts auf den Markt gebracht - eine sogenannte „at-risk“ Markteinführung - bevor ein rechtskräftiges Patenturteil vorliegt. – Erhöhter Wettbewerbsdruck nach abgelaufenem Patentschutz – Läuft ein Patent aus oder können wir ein Patent nicht erfolgreich verteidigen, ist in der Regel mit verstärktem Wettbewerb und dem damit verbundenen Preisdruck durch den Markteintritt von Generika-Anbietern zu rechnen. Hinsichtlich der in diesem Zusammenhang stehenden Rechtsstreitigkeiten verweisen wir auf die Beschreibung der Rechtsrisiken im Konzernabschluss, Anhangsangabe [32]. In einzelnen Bereichen müssen wir uns des Weiteren gegen Klagen Dritter aufgrund von Verletzung von Patenten oder sonstiger Schutzrechte verteidigen. Dies könnte die Entwicklung oder Herstellung bestimmter Produkte behindern oder gar stoppen und uns zu Schadenersatz- oder Lizenzzahlungen an Dritte verpflichten. Insbesondere unsere Life-Science-Bereiche verfügen über ein umfassendes Produkt-Lebenszyklus-Management. Darüber hinaus prüft unsere Patentabteilung in Zusammenarbeit mit den jeweiligen operativen Abteilungen regelmäßig die aktuelle Patentlage und beobachtet mögliche Patentverletzungsversuche, um bei Bedarf rechtliche Schritte einzuleiten.
Produktions-, Beschaffungsmarkt- und Umweltschutzrisiken scroll
Die Produktionskapazitäten an einigen unserer Standorte könnten z. B. durch technisches Versagen, Naturkatastrophen, regulatorische Rahmenbedingungen oder Lieferunterbrechungen bei Hauptrohstoffen oder Zwischenprodukten, z. B. durch die Abhängigkeit von einem Lieferanten, beeinträchtigt werden. Wegen des sehr komplexen Herstellungsverfahrens gilt dies in besonderem Maße für unsere biotechnologischen Produkte. Gelingt es uns in diesen Fällen nicht, mit der Produktion auf andere Standorte auszuweichen oder die Nachfrage aus Vorräten zu bedienen, wird es zu einem Umsatzrückgang kommen. Die Versorgung mit strategisch wichtigen Rohstoffen wird soweit möglich über langfristige Verträge und / oder mit verschiedenen Lieferanten gesichert. Zusätzlich unterliegen sämtliche Schritte der Produktionskette sowie die verwendeten Materialien einer ständigen Kontrolle durch die entsprechenden Fachfunktionen. Die Herstellung von chemischen Produkten birgt Risiken, die mit der Produktion, der Abfüllung, der Lagerung und dem Transport von Rohstoffen, Erzeugnissen und Abfällen verbunden sind. Diese Risiken können Personen-, Sach- und Umweltschäden, Produktionsausfälle und Betriebsunterbrechungen sowie die Verpflichtung zu Schadenersatzzahlungen zur Folge haben. Darüber hinaus kann das Auftreten von ungewollten Kreuz-Kontaminationen unserer Pflanzenschutzmittel untereinander und von Spuren unerwünschter gentechnisch modifizierter Organismen in landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder Lebensmitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden. Produkt- und Umweltschutzrisiken begegnen wir mit entsprechenden Qualitätssicherungsmaßnahmen. So gewährleisten wir Prozesssicherheit durch ein integriertes Qualitäts-, Gesundheits-, Umwelt- und Sicherheitsmanagement. Weiterhin engagieren wir uns im Rahmen der internationalen Initiative „Responsible Care“ der chemischen Industrie, treiben unser Nachhaltigkeits- und Klimaprogramm voran und berichten regelmäßig über unser Nachhaltigkeitsmanagement, welches auch die Themen Umwelt und Sicherheit einschließt.
IT-Risiken Die Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie die interne bzw. externe Kommunikation des Bayer-Konzerns basieren zunehmend auf Informationstechnologien. Eine wesentliche Störung oder gar ein Ausfall der globalen und regionalen Geschäftssysteme kann zu einem Datenverlust und einer Beeinträchtigung der Geschäfts- und Produktionsprozesse führen. Mit der Etablierung einer umfassenden Organisation für das IT-Risikomanagement, der Verabschiedung eines Regelwerks mit der Festlegung entsprechender Rollen und Verantwortlichkeiten sowie der Implementierung eines periodischen Berichtssystems wurden die Grundlagen für ein kontinuierliches und nachhaltiges Risikomanagement-System für diesen Bereich gelegt. In Zusammenarbeit mit unserem internen IT-Dienstleister wurden technische Vorkehrungen, wie beispielsweise Datenwiederherstellungs- und Kontinuitätspläne, entwickelt.
Kapitalmarktentwicklungen als Risiko für Pensionsverpflichtungen Der Bayer-Konzern hat Verpflichtungen gegenüber jetzigen und früheren Mitarbeitern aus Pensions- und anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen. Veränderungen relevanter Bewertungsparameter, z. B. Zinssatz, Sterbewahrscheinlichkeiten und Gehaltssteigerungsraten, können eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen bedingen, was zusätzliche Aufwendungen für Pensionspläne erforderlich macht oder infolge der unmittelbar erfolgsneutral mit dem Eigenkapital zu verrechnenden versicherungsmathematischen Verluste zu einem niedrigeren Eigenkapital führen kann. Ein Großteil der Pensionsverpflichtungen ist durch das Planvermögen gedeckt, welches aus festverzinslichen Wertpapieren, Aktien, Immobilien und anderen Vermögensanlagen besteht. Rückläufige oder gar negative Erträge aus diesen Anlagen können sich ungünstig auf den zukünftig beizulegenden Zeitwert des Planvermögens auswirken und somit die Entwicklung des Eigenkapitals negativ beeinflussen und / oder zusätzliche Beiträge des Unternehmens notwendig machen. Einzelheiten hierzu werden im Konzernabschluss, Anhangsangabe [25] erläutert. Dem Risiko von Marktwertschwankungen des Planvermögens begegnen wir durch eine ausgewogene strategische Anlagenallokation und eine ständige Analyse der Anlagerisiken im Hinblick auf unsere weltweiten Pensionsverpflichtungen.
Finanzwirtschaftliche Risiken Management von Finanz- und Rohstoffpreisrisiken Als weltweit agierender Konzern ist Bayer im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken sowie verschiedenen Marktpreisrisiken ausgesetzt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten. Unternehmenspolitik ist es, die aus dem operativen Geschäft sowie den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen entstehenden Marktpreisrisiken durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente zu eliminieren bzw. zu begrenzen. Derivative Finanzinstrumente werden dabei fast ausschließlich zur Absicherung von gebuchten und geplanten Transaktionen abgeschlossen. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten unterliegt strengen internen Kontrollen, die im Rahmen zentral festgelegter Mechanismen und einheitlicher Richtlinien erfolgen. Es werden vor allem außerhalb der Börse (d. h. OTC) gehandelte Devisentermin- und -optionsgeschäfte, Zinsswaps sowie Zins-/Währungsswaps, Warenswaps und Warenoptionen mit Banken, denen wir bonitätsabhängige Kontrahentenlimite zuteilen, abgeschlossen. Im Folgenden wird auf die einzelnen Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten sowie deren Management eingegangen.
Kreditrisiken Die Werthaltigkeit von Forderungen und anderen finanziellen Vermögenswerten kann beeinträchtigt werden, wenn Transaktionspartner ihren Verpflichtungen zur Bezahlung oder sonstigen Erfüllung nicht nachkommen. Da der Bayer-Konzern mit seinen Kunden keine Master-Netting-Vereinbarungen abschließt, stellen der Gesamtbetrag der finanziellen Vermögenswerte und eine Nichtrückzahlung des von der Bayer-Pensionskasse VVaG in Anspruch genommenen Gründungsstocks das maximale Ausfallrisiko dar. Aufgrund eines umfassenden Forderungsmanagements ist bis jetzt trotz der aktuellen Situation an den Finanzmärkten ein nur leicht erhöhtes Ausfallrisiko von Forderungen im Bayer-Konzern zu verzeichnen. Zur effektiven Steuerung der Kreditrisiken aus offenen Handelsforderungen hat Bayer einen einheitlichen Risikomanagementprozess etabliert und eine entsprechende konzernweite Richtlinie verfasst. Es erfolgen regelmäßig Bonitätsanalysen der Kunden, Sicherheiten liegen für einen Teil dieser Forderungen vor. Für alle Kunden werden Kreditlimite festgelegt. Darüber hinaus werden alle Limite für Schuldner mit einem Gesamtrisikoexposure von 10 Mio € und mehr sowohl vom operativen Kreditmanagement beurteilt als auch dem konzernweiten Risiko-Komitee Finanzen vorgelegt. Zur Minimierung der Kreditrisiken werden Finanztransaktionen nur im Rahmen festgelegter Limite mit Banken und Partnern, die eine erstklassige Bonität aufweisen, getätigt. Die Risikolimite werden auf Basis von methodischen Modellen entwickelt und laufend beobachtet. Die Länderrisiken aus Warenlieferungen und Konzernkrediten werden kontinuierlich beobachtet, methodisch bewertet und zentral gesteuert.
Liquiditätsrisiken Das Liquiditätsrisiko, d. h. das Risiko, aufgrund einer unzureichenden Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln bestehende oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen zu können, wird im Bayer-Konzern zentral gesteuert. Zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit werden liquide Mittel bereitgehalten, um konzernweit sämtliche geplanten Zahlungsverpflichtungen zur jeweiligen Fälligkeit erfüllen zu können. Diese bestehen sowohl in operativen Zahlungsströmen als auch in der Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten. Darüber hinaus wird eine Reserve für ungeplante Mindereingänge oder Mehrausgänge vorgehalten. Hierfür werden auf Basis historischer Zeitreihen, adjustiert um Veränderungen in der Geschäftsstruktur, Plan-Ist-Abweichungsanalysen durchgeführt. Daraus wird die Liquiditätsreserve ermittelt, die mit einer festgelegten Wahrscheinlichkeit eine negative Abweichung von den geplanten Zahlungsströmen abdecken kann. Die Höhe dieser Reserve wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die Liquidität wird hauptsächlich in Form von Tages- und Termingeldanlagen vorgehalten. Darüber hinaus stehen Bankkreditlinien, insbesondere eine nicht in Anspruch genommene syndizierte Kreditlinie in Höhe von 3,5 Mrd €, zur Verfügung. Die im Jahr 2010 fälligen Anleihen wollen wir aus der Liquidität und dem Free-Operating-Cashflow bedienen.
Marktrisiken Das Marktrisiko besteht darin, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Zum Marktrisiko zählen das Währungsrisiko, das Zinsrisiko und das sonstige Preisrisiko (insbesondere das Rohstoffpreisrisiko). Die Sensitivitätsanalyse ist ein weitverbreitetes Verfahren zur Risikomessung. Sie ermöglicht die Abschätzung potenzieller Verluste künftiger Erträge, beizulegender Zeitwerte oder von Cashflows marktrisiko-sensitiver Instrumente, die sich aus einer oder mehreren ausgewählten hypothetischen Veränderungen der Zinssätze, Wechselkurse, Rohstoffpreise und sonstiger relevanter Marktsätze oder Preise in einem bestimmten Zeitraum ergeben. Wir nutzen die Sensitivitätsanalyse, da sie angemessene Risikoschätzungen auf der Grundlage direkter Annahmen (z. B. einer Zinserhöhung) gestattet. Bei den nachfolgenden Risikoschätzungen wird Folgendes zugrunde gelegt: · eine gleichzeitige, parallele Veränderung der Wechselkurse in Form einer Abwertung des Euro gegenüber sämtlichen Fremdwährungen um 10 %; · eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurven aller Währungen um 100 Basispunkte; und · ein gleichzeitiger Rückgang der Preise aller relevanten Rohstoffe, auf die wir Derivate halten, um 20 %. Wir nutzen Marktinformationen und zusätzliche Analysedaten, um unsere Risiken zu steuern und die Einschränkungen unserer Sensitivitätsanalyse abzuschwächen. Die Sensitivitätsanalyse hat sich als nützliches Instrument zum Erreichen einiger unserer risikospezifischen Managementziele erwiesen. Sie bietet eine leicht verständliche Risikoschätzung und vermittelt damit einen ungefähren Eindruck davon, welche Auswirkungen eine Veränderung der Marktbedingungen auf unser Geschäft haben könnte. Zudem gestattet die Sensitivitätsanalyse unserem Management, auf dieser Basis die erforderlichen Schritte einzuleiten, um derartigen Risiken zu begegnen. Wir verfeinern unsere Verfahren zur Risikomessung und -berichterstattung kontinuierlich; dies beinhaltet u. a. eine regelmäßige Überprüfung der zugrundeliegenden Annahmen und verwendeten Parameter. Die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Sensitivitätsanalysen stellen den hypothetischen Verlust von Cashflows aus Finanzinstrumenten und derivativen Finanzinstrumenten dar, die wir zum 31. Dezember 2009 sowie zum 31. Dezember 2008 gehalten haben. Das Spektrum der Sensitivitäten, das wir für diese Analysen ausgewählt haben, spiegelt unsere Sicht der Veränderungen von Wechselkursen, Rohstoffpreisen und Zinssätzen wider, die in einem Zeitraum von einem Jahr und unter Zugrundelegung angemessener Maßstäbe möglich sind. Währungsrisiken Da der Bayer-Konzern einen signifikanten Anteil seines Geschäfts außerhalb der Euroländer tätigt, können Währungsschwankungen das Ergebnis wesentlich beeinflussen. Währungsrisiken aus Finanzinstrumenten bestehen bei Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, die nicht in der funktionalen Währung einer Gesellschaft bestehen. Das Währungsrisiko aus Finanzinstrumenten ist im Bayer-Konzern insbesondere für den US-Dollar, den japanischen Yen, den kanadischen Dollar und den chinesischen Renminbi bedeutsam. Die Währungsrisiken werden systematisch zentral erfasst, analysiert und gesteuert. Der Umfang der Absicherung wird regelmäßig evaluiert und im Rahmen einer Richtlinie festgelegt. Dabei wird das gebuchte Fremdwährungsexposure aus operativer Geschäftstätigkeit und aus finanziellen Positionen, d. h. aus Forderungen und Verbindlichkeiten resultierend, in der Regel in voller Höhe währungskursgesichert. Das in den nächsten 12 Monaten zu erwartende Fremdwährungsexposure aus geplanten Geschäften wird gemäß den zwischen Holdingvorstand, Konzernfinanzen und operativen Einheiten abgestimmten Vorgaben gesichert. Die Absicherung für einen wesentlichen Teil der vertraglichen und vorhersehbaren Währungsrisiken erfolgt vor allem durch die Nutzung von Devisentermingeschäften und Devisenoptionen. Der Vorstand hat klare Leitlinien festgelegt, wie die Cashflow-Risiken, die aus diesem Ansatz resultieren, zu begrenzen und zu überwachen sind. Zur Ermittlung der Sensitivitäten haben wir eine hypothetische ungünstige Veränderung der Wechselkurse um 10 % zugrunde gelegt und sind dabei von einer gleichzeitigen Abwertung des Euros gegenüber allen Währungen, basierend auf den Jahresendkursen dieser Währungen, ausgegangen. Der geschätzte hypothetische Verlust von Cashflows aus derivativen und nicht-derivativen Finanzinstrumenten würde zum 31. Dezember 2009 -188 Mio € betragen (2008: -293 Mio €). Von diesen -188 Mio € beziehen sich -88 Mio € auf den US-Dollar, -21 Mio € auf den japanischen Yen, -25 Mio € auf den kanadischen Dollar und -54 Mio € auf andere Währungen. -190 Mio € des geschätzten hypothetischen Verlusts in Höhe von -188 Mio € stammen aus Derivaten, die zur Absicherung unseres antizipierten Exposures aus geplanten Umsätzen in Fremdwährung eingesetzt wurden. Diese Transaktionen erfüllen die Voraussetzungen für das Hedge-Accounting, die entsprechenden Wertveränderungen werden im Eigenkapital (Other Comprehensive Income) ausgewiesen. Die Gegenposition von 2 Mio € ist im Wesentlichen nicht abgesicherten, eingebetteten Währungsderivaten aus Lieferverträgen zuzuordnen. Die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf unsere geplanten Umsätze in Fremdwährung sind in dieser Berechnung nicht berücksichtigt.
Zinsrisiken Ein Zinsrisiko liegt für den Bayer-Konzern vor allem bei finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit Laufzeiten von über einem Jahr vor. Aus dem Risiko sich verändernder Kapitalmarktzinsen resultiert bei festverzinslichen Finanzinstrumenten (z. B. festverzinsliche Anleihen) ein Fair-Value-Risiko, da die beizulegenden Zeitwerte in Abhängigkeit von Zinssätzen schwanken. Bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten besteht ein Cashflow-Risiko, da die Zinszahlungen zukünftig zunehmen könnten. Das Zinsrisiko des Bayer-Konzerns wird zentral analysiert und durch den Konzernbereich Finanzen gesteuert. Maßgabe hierfür ist die vom Management festgelegte Duration, die implizit auch das Verhältnis zwischen festverzinslicher und variabel verzinslicher Verschuldung beinhaltet. Die Duration unterliegt einer regelmäßigen Überprüfung. Um die angestrebte Zielstruktur des Portfolios zu erhalten, werden Derivate abgeschlossen, bei denen es sich vorwiegend um Zins- bzw. Zinswährungsswaps sowie Zinsoptionen handelt. Die Finanzverbindlichkeiten einschließlich Derivaten beliefen sich zum 31. Dezember 2009 auf 12.858 Mio € (31. Dezember 2008: 16.647 Mio €). Die Sensitivitätsanalyse wurde auf Basis unserer variabel verzinslichen Verbindlichkeiten zum Jahresende 2009 sowie unter Berücksichtigung der Zinssätze, die für unsere Verbindlichkeiten in allen wesentlichen Währungen relevant sind, durchgeführt. Eine hypothetische Erhöhung dieser Zinssätze ab 1. Januar 2009 um 100 Basispunkte bzw. 1 Prozentpunkt pro Jahr (bei konstanten Wechselkursen) hätte zu einer Erhöhung unserer Zinsaufwendungen zum 31. Dezember 2009 in Höhe von 58 Mio € geführt (2008 auf Basis der variabel verzinslichen Verbindlichkeiten zum Jahresende 2008: 75 Mio €).
Sonstige Preisrisiken (insbesondere Rohstoffpreisrisiken) Der Bayer-Konzern benötigt signifikante Mengen an petrochemischen Rohstoffen und Energien für die verschiedenen Produktionsprozesse. Die Einkaufspreise für Rohstoffe und Energien können je nach Marktsituation erheblich schwanken. Wie schon in der Vergangenheit kann es Zeiten geben, in denen wir gestiegene Rohstoffkosten nicht über Preisanpassungen an unsere Kunden weitergeben können. Dies trifft in besonderem Maße für das MaterialScience-Geschäft zu. Zur Sicherung der Rohstoffpreise haben wir langfristige Verträge mit verschiedenen Lieferanten abgeschlossen. Zusätzlich werden in begrenztem Umfang Derivate (im Wesentlichen Warenswaps und -optionen) eingesetzt, um durch Änderungen der Energiepreise - insbesondere von Gas - hervorgerufene Schwankungen in der Gewinn- und Verlustrechnung langfristig zu glätten. Das operative Management der Rohstoffpreisrisiken liegt in der Verantwortung der Einkaufsabteilungen der Teilkonzerne und erfolgt im Rahmen von internen, zentral festgelegten Richtlinien und Limits, die einer ständigen Überprüfung unterliegen. Wir haben eine hypothetische nachteilige Veränderung der Rohstoff- und Energiepreise um 20 % zugrunde gelegt, die einen gleichzeitigen Rückgang aller Rohstoff- und Energiepreise unterstellt. Der geschätzte hypothetische Verlust von Cashflows aus Derivaten würde zum 31. Dezember 2009 -31 Mio € betragen (Vorjahr: -30 Mio €). Von diesen -31 Mio € würden -4 Mio € direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen und -27 Mio € aufgrund von Hedge Accounting als entsprechende Wertänderung im Eigenkapital (Other Comprehensive Income) gezeigt. Bei der Sensitivität für Warentermin- und Warenoptionsgeschäfte haben wir im geringen Umfang berücksichtigt, dass die Terminpreise nicht so volatil sind wie die Kassapreise. Für die Vertragsmengen im langfristigen Bereich haben wir daher eine etwas geringere Preisänderung unterstellt. Derivative Finanzinstrumente, die im Bayer-Konzern zur Reduzierung des Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisänderungsrisikos eingesetzt werden, sind im Konzernabschluss, Anhangsangabe [30.3] erläutert.
Gesamtbeurteilung der Risiken Die Risikolandschaft des Bayer-Konzerns hat sich im Berichtszeitraum nicht wesentlich gegenüber dem Vorjahr verändert. Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Einzelrisiken. Aus heutiger Sicht zeichnen sich keine den Fortbestand des Bayer-Konzerns gefährdenden Risiken, auch in Verbindung mit anderen Risiken, ab. – Keine bestandsgefährdenden Risiken–
11.2 Strategie Geschäftsstrategie Der Bayer-Konzern fokussiert sich unter seinem Leitbild „Bayer: Science For A Better Life“ auf die wachstumsstarken und innovationsgetriebenen Bereiche Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien. Die strategische Ausrichtung auf diese attraktiven Märkte und die Konzentration auf unsere Kernkompetenzen ermöglichen uns Investitionen in Wachstumsfelder und innovative Technologien. Wir beabsichtigen, führende Rollen einzunehmen bzw. die vorhandenen starken Marktpositionen auszubauen. Zusätzlich setzen wir unsere Anstrengungen zur Kosteneinsparung und Effizienzverbesserung fort, um den Unternehmenswert von Bayer weiter zu steigern. Dabei verfolgen wir eine langfristige Wachstumsstrategie mit dem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit unseres Wirtschaftens.
HealthCare Ziel von HealthCare ist es auch weiterhin, in allen Segmenten über dem Markt zu wachsen. HealthCare soll dabei weiter gestärkt und zu einem weltweit führenden diversifizierten Healthcare-Unternehmen ausgebaut werden. So wollen wir langfristig den Umsatz in den Consumer Health-Bereichen weiter stärken und den Fokus im Segment Pharma noch stärker auf Spezialpharmazeutika legen, insgesamt die Produktivität von Forschung und Entwicklung weiter erhöhen und den Schwellenländern ein noch stärkeres Gewicht beimessen. Unser umsatzstärkstes HealthCare-Segment – Pharma – fokussiert seine Aktivitäten in der Geschäftseinheit General Medicine auf Arzneimittel, die in der Regel von Allgemeinmedizinern verschrieben werden. In den Geschäftseinheiten Specialty Medicine, Women´s Healthcare und Diagnostic Imaging konzentrieren wir uns auf Produkte, die vorwiegend von Fachärzten verschrieben werden. Wir wollen uns auch in Zukunft verstärkt Krankheiten mit hohem medizinischen Bedarf zuwenden, bei denen große Chancen zur Verbesserung von Diagnose und Therapie bestehen. Ein wichtiger Wachstumsmotor für unsere Pharma-Sparte ist daher Forschung und Entwicklung (F&E). Aus diesem Grund entfällt der größte Teil des entsprechenden F&E-Budgets im Teilkonzern HealthCare auf dieses Segment. Einlizenzierungen sowie Allianzen und Kooperationen sollen dabei unser Portfolio zusätzlich stärken und unsere eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ergänzen. Beispiele aus dem Berichtsjahr sind der MEK-Inhibitor RDEA-119 von Ardea Biosciences, Inc., USA und das Radiopharmazeutikum AlpharadinTM der norwegischen Algeta ASA, die beide zur Behandlung von Tumorerkrankungen entwickelt werden. In vielen Schwellenländern hat Pharma bereits heute eine führende Stellung, insbesondere in China und Russland. Ein wesentliches Element der Pharma-Strategie ist der gezielte Ausbau unseres Geschäfts in den Schwellenländern. Die Einlizenzierung eines Insulin-Produkts der polnischen Bioton S. A. für den chinesischen Markt ist hierfür ein wichtiges Beispiel. In unserem Segment Consumer Health konzentrieren wir uns auf verschreibungsfreie Medikamente, Dermatologie-Produkte, Produkte zur Blutzuckermessung, das Medizingerätegeschäft sowie auf den Bereich Tiergesundheit. – Expansionskurs in Wachstumsregionen – Ziel der Division Consumer Care ist es, unsere Position im weltweiten Markt für rezeptfreie Medikamente (OTC) weiter auszubauen. Dabei zielt die Strategie von Consumer Care darauf ab, das Wachstumspotenzial bewährter Marken (darunter Aspirin®, Aleve®, Canesten®, Bepanthen®, One-A-Day®, Supradyn®, Rennie® und Alka-Seltzer®) auszuschöpfen. Wir verfolgen einen klaren Expansionskurs in Wachstumsregionen wie Zentral- und Osteuropa sowie Asien/Pazifik und wollen unser Geschäft in neuen Wachstumssegmenten weiter ausbauen. Auch in Zukunft beabsichtigen wir, durch strategisch relevante Übernahmen und Einlizenzierungen externe Wachstumschancen zu verfolgen. Ein Beispiel für diese Wachstumschancen durch Einlizenzierung ist das exklusive Lizenzabkommen mit AstraZeneca PLC über die Vermarktung von Omeprazol (10 und 20 mg) als rezeptfreies Arzneimittel (OTC) unter dem Handelsnamen Antra® seit August 2009 in Deutschland. Den Bereich der verschreibungspflichtigen Dermatologie-Produkte haben wir im Herbst 2009 durch den Erwerb der US-amerikanischen Dermatologieprodukte Desonate® und NeoBenz® Micro von der amerikanischen SkinMedica, Inc. mit Sitz in Carlsbad, USA, verstärkt. Ziel der Division Medical Care ist es, die Wettbewerbsposition in den Bereichen Blutzuckermessung, Diabetes-Management und Injektionssysteme für Kontrastmittel sowie Systeme zur Behandlung verengter oder verschlossener Gefäße (Thrombektomie) auszubauen. Darüber hinaus streben wir auch in Zukunft an, unser Portfolio durch Investitionen in zusätzliche Geschäftsfelder und geographische Regionen weiter zu verstärken und uns durch strategische Partnerschaften zu ergänzen. Wir beabsichtigen, neben einer kontinuierlichen Verbesserung unserer Produkte, auch Kostensenkungen und einen effizienteren Ressourcen-Einsatz zu erreichen. Unser Produktangebot wollen wir durch die Entwicklung neuer Blutzucker-Messsysteme sowie innovativer Lösungen weiter ausbauen, um Menschen mit Diabetes ein verbessertes Management ihrer Krankheit zu ermöglichen. In unserem Medizingeräte-Geschäft setzen wir im Bereich der Radiologie die Entwicklung unseres Basisgeschäftes fort und entwickeln darüber hinaus neue IT-basierte Services zur Verbesserung der Kontrastmitteldosierung sowie der klinischen Arbeitsabläufe in der Verarbeitung von Diagnosedaten und -bildern. In der Division Animal Health wollen wir unsere starke Position im Haustiermarkt weiter ausbauen und der bevorzugte Hersteller und Partner im Bereich der Tiergesundheit sein. Unsere Strategie zielt darauf, organisches Wachstum durch eine Fokussierung auf Länder und Märkte mit nachhaltigem Umsatzpotenzial und ein erfolgreiches Lebenszyklus-Management vorhandener Kernmarken zu erreichen. Zusätzlich verfolgen wir externe Wachstumschancen durch Akquisitionen und Einlizenzierungen. Um einen langfristigen Erfolg sicherzustellen, wollen wir verstärkt auf eigene Neuentwicklungen von Produkten setzen. Daher hat die Division Animal Health ihren Innovationsprozess neu strukturiert, um in Zukunft die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten marktnäher auszurichten und sicherzustellen, dass eine frühzeitige und bessere Priorisierung unserer Entwicklungsprojekte erfolgt.
CropScience CropScience richtet seine Unternehmensplanung an den langfristigen Trends der Agrarmärkte aus und verfolgt das Ziel, als ein führendes innovationsorientiertes Unternehmen Produkte und integrierte Lösungen für den zunehmenden Bedarf an kostengünstigen und hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln, Pflanzenfasern und Energiepflanzen anzubieten. Vor dem Hintergrund begrenzter Anbauflächen, des voranschreitenden Klimawandels und einer stetig wachsenden Weltbevölkerung gilt es, die Ernteerträge zu sichern und weiter zu steigern. Wir führen unser Geschäft verantwortungsbewusst im Sinne unseres Bekenntnisses zur nachhaltigen Entwicklung und mit dem Ziel, langfristig Wachstum mit attraktiven Renditen zu erzielen. Wir sind bestrebt, unseren Kunden umfangreiche Komplettlösungen anzubieten und entwickeln aus diesem Grund aufeinander abgestimmte, nachhaltige Konzepte für einzelne Anbaukulturen in den unterschiedlichen Regionen, die von der Aussaat bis zur Ernte reichen. Unser integrierter Ansatz umfasst dabei sowohl Saatgut, optimierte Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutzmittel als auch begleitende Serviceleistungen und Partnerschaften entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette. Innovation ist die Basis für die Wertschöpfung von CropScience. Die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Formulierungen sowie von qualitativ hochwertigem Saatgut bietet die Möglichkeit, Produkte mit verbessertem Leistungsspektrum, besserer Umweltverträglichkeit und Anwendersicherheit sowie höherem Mehrwert für den Kunden im Markt zu platzieren und ältere Produkte und Technologien zu ersetzen. Darüber hinaus tragen unsere neuen Produkte wesentlich zum Umsatzwachstum bei und bilden eine wichtige Voraussetzung für die Erzielung attraktiver Margen. Einen weiteren Beitrag leistet in diesem Zusammenhang unser striktes Kostenmanagement. – Innovation als Basis für die Wertschöpfung – Im größten Segment, Crop Protection, will CropScience seine führenden Positionen in den Geschäftsfeldern Herbicides, Fungicides, Insecticides sowie Seed Treatment durch eine breite regionale Präsenz und innovative, hochwirksame Produkte behaupten und weiter ausbauen. Dieses strategische Ziel versuchen wir zu erreichen, indem wir unseren Produktmix stetig verbessern. Dazu zählen neben der Markteinführung neuer Wirkstoffe und Produkte aus unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline und einem erfolgreichen Lebenszyklus-Management auch die Ergänzung durch einen komplementären Forschungsansatz mit den Bereichen Züchtung und Pflanzeneigenschaften (Traits) sowie die Verfolgung von Forschungsaktivitäten in neuen Wachstumsbereichen. So arbeiten wir derzeit in zukunftsorientierten Forschungsfeldern an neuen integrierten Methoden und Lösungen in den Bereichen Pflanzengesundheit und -qualität, Stresstoleranz sowie Nährstoffaufnahme, Diagnostik und biologische Schädlingskontrolle. Der Bereich Environmental Science greift auf die Entwicklungs- und Produktionskapazitäten sowie Wirkstoffinnovationen von Crop Protection zurück. Unsere Strategie ist es, unsere führende Marktstellung weiter auszubauen, indem wir innovative und nachhaltige Produktlösungen entwickeln und vermarkten, die auf die individuellen Bedürfnisse von privaten Konsumenten und professionellen Anwendern zugeschnitten sind. Diese sollen ein hohes Maß an Anwenderfreundlichkeit und sicherer Handhabung bieten und den wachsenden Ansprüchen unserer Gesellschaft in den Bereichen Pflanzenwachstum und -pflege sowie an ein gesundes, hygienisches Umfeld entsprechen. Unser Bereich BioScience umfasst die Forschung, Entwicklung und Vermarktung von Saatgut und Lösungen, die auf modernen Züchtungsmethoden und der Pflanzenbiotechnologie basieren. Wir wollen die Aktivitäten im Bereich Saatgut und Pflanzeneigenschaften weiter ausbauen und den Umsatz von BioScience bis zum Jahr 2018 auf rund 1,4 Mrd € steigern. In unserem Saatgutgeschäft haben wir uns bisher auf die vier wachstumsstarken Kernkulturen Raps, Reis, Baumwolle und Gemüse konzentriert. Unsere bisher erreichten starken Marktpositionen in diesen Kulturen wollen wir durch die Einführung neuer Sorten und regionale Expansion weiter stärken. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2009 die Forschung an verbesserten Getreidesorten begonnen und die Sojabohne als weiteren Forschungsschwerpunkt etabliert. Ziele sind hier – wie auch in anderen Kulturen – u. a. eine Erhöhung der Erträge und eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen ungünstige Witterungsbedingungen. Des Weiteren vermarkten wir unsere Technologien nicht nur im eigenen Saatgut, sondern bieten diese verstärkt auch über Auslizenzierungen für weitere Kulturpflanzen an. CropScience vermarktet seine Produkte weltweit in mehr als 120 Ländern. Insbesondere in den schnell wachsenden Märkten wie Osteuropa, Russland, Indien, China und Brasilien soll das Geschäft in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. In diesen Märkten birgt die Landwirtschaft noch großes Potenzial, durch den Einsatz von innovativen Spitzentechnologien die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln decken zu können. Wir wollen in diesem Umfeld unser Geschäft kontinuierlich weiter ausbauen und die Landwirte mit umfassenden Lösungen vom Saatgut bis zur Ernte bei der Produktivitätssteigerung unterstützen.
MaterialScience Kernelement der Strategie von MaterialScience ist es, die bestehende Wettbewerbsposition in den angestammten Märkten zu sichern, das Portfolio mit innovativen neuen Geschäften zu ergänzen und ein profitables, nachhaltiges Wachstum in den Schwellenländern zu erreichen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist eine große Herausforderung für unsere Kundenindustrien, vor allem in Nordamerika und Europa, auf die wir entsprechend reagiert haben. Die langfristigen Markttrends und die daraus resultierenden strategischen Ableitungen für das Geschäft bleiben aber aus unserer Sicht von der Krise unberührt. Wir verfolgen das Ziel, unsere Marktposition bei den Isocyanaten zu behaupten und unsere Profitabilität weiter zu verbessern. Hierfür setzen wir auf kontinuierliche Effizienzsteigerungen in unseren Produktions- und Administrationsprozessen. Investitionen in zusätzliche Produktionskapazitäten bewerten wir kontinuierlich vor dem Hintergrund einer sich ständig verändernden Marktlage. Ferner streben wir eine Stärkung unserer nachgelagerten Geschäftsaktivitäten, wie BaySystems in der Business Unit Polyurethanes und Compounding in der Business Unit Polycarbonats, an. Unser Ziel bleibt, den Umsatzanteil des differenzierten Geschäfts weiter auszubauen. Zusätzlich ergreifen wir auf Basis der Kompetenzen von MaterialScience aktiv neue Geschäftsmöglichkeiten. Dazu gehört die Entwicklung der jungen Geschäftsfelder Functional Films, Kohlenstoff-Nanoröhrchen sowie Medical Coatings & Adhesives, in denen wir uns als fokussierter Technologieführer positionieren. In der Business Unit Polyurethanes ist es unser Ziel, bei den Isocyanaten unsere globale Marktführerschaft auszubauen und gleichzeitig die Kostenführerschaft in allen Bereichen langfristig zu sichern. 2010 werden wir unsere TDI-Anlage in Shanghai, China, mit einer Jahreskapazität von 250.000 Tonnen fertigstellen und voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2011 mit der Produktion beginnen. Damit wollen wir unser Wachstum in Asien nachhaltig unterstützen. Darüber hinaus wollen wir die Isocyanatproduktion in Europa konsolidieren und im Einklang mit der Marktentwicklung erweitern. Als komplementärer Teil unserer Kundenlösungen werden die Polyether-Polyole vorrangig das Wachstum im Isocyanatgeschäft stärken. Im Bereich BaySystems wollen wir profitables Wachstum generieren und unseren globalen Marktanteil weiter ausbauen. Hierzu werden wir unsere erfolgreiche Systemhaus-Strategie fortführen. Die Polycarbonat-Industrie sieht sich momentan deutlichen Überkapazitäten auf dem Weltmarkt ausgesetzt. Wir begegnen dieser Entwicklung mit einer dualen Strategie. Zum einen setzen wir auf Kostenführerschaft durch World-Scale-Anlagen in allen Regionen. Zum anderen bieten wir als führender Entwicklungs- und Technologiepartner unseren Kunden differenzierte Lösungen rund um Polycarbonat-Anwendungen an. Bei den Halbfertigerzeugnissen für Polycarbonatplatten bietet die Verwendung von Polycarbonat für LCD-Streuscheiben (Diffusor Sheets) bei großformatigen, flachen TV-Anwendungen ein besonderes Marktpotenzial. Zusätzlich beabsichtigen wir, die Performance der Business Unit Polycarbonate nachhaltig zu steigern, indem wir in Standardsegmenten Vertriebsaktivitäten effizienter gestalten, Forschungsaktivitäten fokussieren und unsere Kostenstrukturen weiter optimieren. Die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties strebt an, ihre Marktstellung in der strategischen Geschäftseinheit Basis- und modifizierte Isocyanate zu verteidigen und selektiv auszubauen. Dazu werden wir der steigenden Nachfrage in den Wachstumsregionen mit einer Erweiterung unserer Produktionskapazitäten und dem Ausbau anwendungstechnischer Zentren Rechnung tragen. Die strategische Geschäftseinheit Resins strebt eine weitere Verbesserung der Profitabilität durch eine stärkere Fokussierung des Portfolios auf moderne Lack- und Klebrohstoffsysteme (wasserbasiert, UV-härtend) an. Im Bereich der konventionellen Systeme werden die Kostenstrukturen insbesondere durch die Konsolidierung von Produktionskapazitäten verbessert. Unsere Aktivitäten hinsichtlich innovativer Oberflächen und Trägermaterialien haben wir in einer neuen strategischen Geschäftseinheit „Functional Films and Specialties“ zusammengeführt. Dazu gehören Anwendungen aus dem Bereich Kosmetik und Medizintechnik, Kohlenstoff-Nanoröhrchen zur Verbesserung der Eigenschaften von Kunststoffen und Metallen sowie die Aktivitäten des Bereiches Functional Films. Schwerpunkte dieses noch jungen Geschäftsfeldes bilden verformbare beschichtete Folien für Elektro- und Automobilanwendungen und fälschungssichere Makrofol®-Folien für Ausweise und Scheckkarten.
Finanzstrategie Die finanzielle Steuerung des Konzerns erfolgt durch die strategische Management-Holding Bayer AG. Finanzmittel werden in der Regel als globale Ressource zentral beschafft und konzernintern verteilt. Eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts und die Sicherung der Liquidität sowie der Kreditwürdigkeit des Konzerns sind die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements. Hierzu tragen die Optimierung der Kapitalstruktur und ein effektives Risikomanagement bei. Die Steuerung von Währungs-, Zins-, Rohstoffpreis- und Ausfallrisiken sorgt dabei für die Reduzierung der Ergebnisvolatilität. Die von uns beauftragten Ratingagenturen stufen Bayer wie folgt ein: scroll
Diese Bonitätseinstufung spiegelt die gute Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wider und gewährleistet den Zugang zu einer breiten Investorenbasis für die Finanzierung. Zum Erhalt der finanziellen Flexibilität bleibt das Erreichen und Bewahren von Finanzkennzahlen, die ein Rating in der „A“-Kategorie unterstützen, unser Ziel. Dementsprechend sollen Cashflows aus dem operativen Geschäft auch zur Reduzierung der Nettofinanzverschuldung beitragen. Wir verfolgen eine konservative und auf Flexibilität ausgerichtete Verschuldungspolitik mit einem ausgewogen gestalteten Finanzierungsportfolio. Dieses basiert im Kern auf einem Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Notes-Programm, syndizierten Kreditfazilitäten, bilateralen Kreditverträgen sowie einem Global-Commercial-Paper-Programm. Risiken aus dem operativen Geschäft und aus Finanztransaktionen sichern wir durch Finanzderivate ab. Dabei werden grundsätzlich keine Kontrakte ohne zugrundeliegendes Basisgeschäft eingegangen. Grundsätzlich wird durch die Auswahl erstklassiger Handelspartner das Ausfallrisiko reduziert. Sämtliche Transaktionen werden nach konzernweiten Richtlinien vorgenommen und zeitnah überwacht. Für eine genauere Darstellung unserer Risikomanagementziele und -methoden zur Absicherung aller wichtigen Arten von Transaktionen, die im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften erfasst werden, sowie der Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken, jeweils in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten, verweisen wir auf die Erläuterung im Kapitel 11.1 „Chancen- und Risikobericht“.
11.3 Konjunkturausblick Die weltweite konjunkturelle Erholung dürfte sich im Jahr 2010 fortsetzen. Die Auswirkungen des Einbruchs der Weltwirtschaft im Jahr 2009 werden aber noch längere Zeit zu spüren sein. Somit ist nicht damit zu rechnen, dass die Weltwirtschaft bereits im Jahr 2010 ein ähnliches Niveau wie in den Jahren vor der Krise erreichen wird. Die Aussichten für den Konjunkturverlauf im Jahr 2010 sind mit hoher Unsicherheit behaftet. Risiken für einen nachhaltigen Aufschwung bleiben vorerst bestehen. So dürfte sich angesichts weltweiter Überkapazitäten und anhaltender Probleme auf den internationalen Finanzmärkten die Zurückhaltung bei Investoren und Konsumenten auch im Jahr 2010 zunächst noch fortsetzen. Zudem werden die Wirkungen fiskalpolitischer Impulse in den meisten Branchen auslaufen. Die wirtschaftliche Expansion dürfte deshalb in Europa, aber auch in den USA, zunächst nur verhalten verlaufen. In den Schwellenländern – insbesondere in Asien und in Lateinamerika – ist dagegen mit einer stärkeren Erholung zu rechnen. Insgesamt erwarten wir für das Jahr 2010 ein moderates Wachstum der Weltkonjunktur.
HealthCare Für den Pharmamarkt erwarten wir im Jahr 2010 ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. Dieses Wachstum dürfte zunehmend von Ländern wie China, Brasilien, Mexiko, Südkorea, Indien und Russland ausgehen. In den klassischen Märkten wie den USA und den großen europäischen Ländern hingegen rechnen wir aufgrund der Patentabläufe führender Produkte verschiedener Pharmaunternehmen, des Rückgangs an Neueinführungen und des zunehmenden Kostendrucks von Seiten der Gesundheitsinstitutionen mit einem Wachstum im unteren einstelligen Bereich. Auch vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld dürften keine großen Wachstumsimpulse für den Pharmamarkt ausgehen. Für den Consumer-Health-Markt rechnen wir mit einem weiterhin moderaten Wachstum für das Jahr 2010. Dabei dürfte die Marktentwicklung von einem im Vergleich zu 2009 leicht besseren wirtschaftlichen Umfeld in Westeuropa und Nordamerika gestützt werden.
CropScience Für den Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt erwarten wir im Jahr 2010 insgesamt eine Erholung. Obwohl weiterhin mit schwankenden Preisen für landwirtschaftliche Kulturen und Energie sowie mit Unwägbarkeiten auf den Finanzmärkten zu rechnen ist, gehen wir von einer Intensivierung der Landwirtschaft aus. Diese ist hauptsächlich auf die langfristig wirkenden Kräfte auf den Weltagrarmärkten zurückzuführen, wie die stetig steigende Nachfrage nach Nahrungs- oder Futtermitteln vor dem Hintergrund begrenzter Anbauflächen. Unter der Voraussetzung normaler Witterungsbedingungen erwarten wir für das Jahr 2010 ein weltweites währungsbereinigtes Marktwachstum in Höhe von etwa 3 % für Agrarchemikalien sowie mehr als 5 % für hochwertiges Saatgut und Pflanzenmerkmale (Traits). Wir gehen davon aus, dass dieser Zuwachs sowohl auf steigenden Preisen als auch auf positiven Mengeneffekten beruhen wird. Hierbei sehen wir gegenüber dem sehr starken 1. Quartal 2009 zunächst eine Abschwächung und im Rest des Jahres eine Erholung. Regional betrachtet, erwarten wir dabei den größten Impuls in Lateinamerika, wo vor allem der Anbau von Sojabohnen gegenüber dem Vorjahr deutlich steigen dürfte. Auch in der Region Asien/Pazifik wird mit einer Ausweitung der Pflanzenproduktion gerechnet. Dies betrifft vor allem Reis und Getreide, aber auch Spezialkulturen wie Obst und Gemüse. Für die Pflanzenschutzmärkte in den industrialisierten Regionen prognostizieren wir für 2010 hingegen eine stagnierende (Westeuropa) oder gar leicht rückläufige Entwicklung (Nordamerika).
MaterialScience Die Wachstumserwartungen der Hauptabnehmerbranchen von MaterialScience sind für 2010 verhalten optimistisch. Dabei hängt der Grad der wirtschaftlichen Erholung besonders von einer nachhaltigen Nachfragesteigerung in Nordamerika und Europa sowie von weiterem Wachstum in Asien ab. Die Automobilbranche dürfte im Jahr 2010 von starken regionalen Unterschieden geprägt sein. Westeuropa könnte am stärksten von der Absatzflaute betroffen sein, da in allen großen Produktionsländern massive Konjunkturprogramme den Absatz im Jahr 2009 gestützt haben und somit die Automobilnachfrage teilweise gesättigt sein dürfte. In Nordamerika ist nach einem extrem schwachen Jahr für 2010 eine Erholung zu erwarten. Wir rechnen damit, dass das Produktionsniveau vor der Krise jedoch in absehbarer Zeit nicht wieder erreicht wird. Asien sollte auch weiterhin der Wachstumsmotor der Automobilindustrie sein, mit China an der Spitze. Die staatlichen Stützungsprogramme laufen dort noch weiter und sind sehr stark auf die chinesische Produktion ausgerichtet. Die Elektro-/Elektronikindustrie sollte wegen ihrer großen Vielfalt an unterschiedlichen Sparten schnell wieder aus der Krise kommen. Für ein kräftiges Wachstum in den kommenden Jahren sprechen der weiterhin hohe Bedarf an moderner Infrastruktur vor allem in den Schwellenländern, der intensive Innovationswettbewerb in der Branche, die Herausforderungen in Bezug auf den Klimawandel und der Ausbau der regenerativen Energien. Für die Bauindustrie erwarten wir für das Jahr 2010 auf globaler Basis eine leichte Erholung, nicht zuletzt als Folge der massiven staatlichen Konjunkturprogramme. Die anhaltend robuste Entwicklung in China und Indien sowie eine sich verbessernde Situation in Osteuropa sollten die Rückkehr zu positiven Wachstumsraten unterstützen. Dagegen erwarten wir eine zögerliche Belebung der Bauinvestitionen in Westeuropa, Nordamerika und Japan. Wir gehen davon aus, dass sich die Möbelindustrie im Laufe des Jahres 2010 nach einer Phase der Marktschrumpfung im Vorjahr zunehmend stabilisieren wird. In vielen Ländern, die von der Wirtschaftskrise stark betroffen waren, werden allerdings nur geringe Wachstumsraten zu erwarten sein. Die Branche dürfte in den Folgejahren von einer nachhaltigen Markterholung profitieren. Besonders die aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien, Osteuropa und Lateinamerika sollten Entwicklungspotenzial aufweisen.
11.4 Umsatz- und Ergebnisprognose Auf der Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung ergeben sich unter Abwägung der Risiko- und Chancenpotenziale die folgenden Prognosen.
Bayer-Konzern Der Bayer-Konzern blickt zuversichtlich in das Jahr 2010. Wir wollen den Umsatz währungs- und portfoliobereinigt um mehr als 5% erhöhen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir in Richtung 7 Mrd € zu steigern. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie (Core EPS; zur Berechnung siehe Kapitel 4.3) erwarten wir einen Anstieg um etwa 10 %. Unseren Einschätzungen liegt ein Euro-US-Dollar-Kurs von 1,40 zugrunde (Durchschnittskurs 2009: 1,39). Wir rechnen für 2010 nicht mit Sonderaufwendungen aus Restrukturierungsprogrammen. Für Sachanlageinvestitionen haben wir ein Budget von 1,4 Mrd € vorgesehen. Die planmäßigen Abschreibungen beziffern wir auf etwa 2,6 Mrd €, davon 1,3 Mrd € auf immaterielle Vermögenswerte. Für Forschung und Entwicklung planen wir Aufwendungen von ca. 2,9 Mrd €. Nachdem wir unsere bisherigen Margenziele weitgehend erreicht haben, liegt unser zukünftiger Schwerpunkt in der Wertschaffung durch profitables Wachstum. Hierbei wollen wir insbesondere in die Forschungs- und Entwicklungspipeline, in BioScience und in den Schwellenländern weiter investieren. Dabei rechnen wir bis zum Jahr 2012 für den Bayer-Konzern mit einem kontinuierlichen währungs- und portfoliobereinigten Umsatzwachstum von etwa 5 % jährlich. In diesem Zeitraum wollen wir das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA auf eine Größenordnung von 8 Mrd € steigern. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie streben wir einen jährlichen Zuwachs von durchschnittlich 10 % und damit einen Anstieg in die Größenordnung von 5 € je Aktie an.
HealthCare HealthCare plant für das Jahr 2010, zumindest mit dem Markt zu wachsen. Dies entspricht einem währungs- und portfoliobereinigten Anstieg um ca. 5 %. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA wollen wir ebenfalls steigern. Auch bis 2012 wollen wir weiterhin zumindest mit dem Markt wachsen und das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA kontinuierlich verbessern.
CropScience Bei CropScience rechnen wir für 2010 mit einem Wachstum leicht über dem Markt. Dies entspricht einem währungs- und portfoliobereinigten Anstieg um ca. 4 %. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA planen wir leicht zu steigern. Allerdings gestaltet sich das Geschäftsumfeld derzeit schwieriger als erwartet. Bis 2012 wollen wir zumindest mit dem Markt wachsen und das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA weiter verbessern.
MaterialScience In unserem MaterialScience-Geschäft gehen wir von einer weiteren konjunkturellen Erholung aus. Vor diesem Hintergrund planen wir für 2010, den Umsatz währungs- und portfoliobereinigt um mehr als 10 % zu erhöhen. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA wollen wir erheblich steigern. Im 1. Quartal 2010 erwarten wir gegenüber dem 4. Quartal 2009 leicht höhere Umsätze. In Anbetracht weiter steigender Rohstoffkosten rechnen wir mit einem um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA im 1. Quartal 2010 in der Größenordnung des 4. Quartals 2009. Bis 2012 erwarten wir - eine fortdauernde konjunkturelle Erholung vorausgesetzt -, beim Umsatz das Vorkrisenniveau von mehr als 10 Mrd € wieder zu erreichen. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA wollen wir weiter deutlich steigern.
Bayer AG Als Obergesellschaft des Konzerns erhält die Bayer AG Erträge insbesondere von ihren Beteiligungsgesellschaften. Durch die Anbindung der großen operativen Tochtergesellschaften in Deutschland über Gewinnabführungsverträge werden deren Ergebnisse direkt bei der Bayer AG vereinnahmt. Die zuvor beschriebene positive Erwartung in Bezug auf die Geschäftsentwicklung im Konzern dürfte sich auch auf das Ergebnis der Bayer AG auswirken. Zudem sollte sich das Zinsergebnis aufgrund der gesunkenen Finanzverschuldung weiter verbessern. Wir gehen somit davon aus, auch zukünftig einen Jahresüberschuss zu erzielen, der eine angemessene Dividendenausschüttung zulässt.
Gewinn- und Verlustrechnung Bayer-Konzernscroll
Gesamtergebnisrechnung Bayer-Konzern
scroll
Bilanz Bayer-Konzernscroll
Kapitalflussrechnung Bayer-Konzernscroll
Eigenkapitalveränderungsrechnung Bayer-Konzernscroll
Anhang Bayer-Konzern
1. Kennzahlen nach Segmenten und Regionen scroll
scroll
2. Allgemeine Informationen Der Jahresabschluss des Bayer-Konzerns zum 31. Dezember 2009 ist in Anwendung von § 315 a HGB nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt worden. Die Bayer Aktiengesellschaft (Bayer AG) ist ein in Deutschland ansässiges, international aufgestelltes Unternehmen mit Sitz in der Kaiser-Wilhelm-Allee 1, 51368 Leverkusen. Die wesentlichen Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien erfolgen in den drei Teilkonzernen HealthCare, CropScience und MaterialScience. Die Aktivitäten der einzelnen Segmente sind in Anhangsangabe [5] erläutert. Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht worden. Der Vorstand der Bayer AG hat den Konzernabschluss am 15. Februar 2010 aufgestellt. In seiner Sitzung vom 23. Februar 2010 hat sich der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Bayer AG mit dem Konzernabschluss befasst. Der Aufsichtsrat billigte den Konzernabschluss in seiner Sitzung vom 24. Februar 2010. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio €) angegeben. Die Einzelabschlüsse der konsolidierten Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. In der Gewinn- und Verlustrechnung und der Gesamtergebnisrechnung, der Bilanz, der Kapitalflussrechnung sowie in der Eigenkapitalveränderungsrechnung des Bayer-Konzerns werden einzelne Posten zur Verbesserung der Klarheit zusammengefasst. Sie werden im Anhang erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt worden. Die Bilanzgliederung erfolgt nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie innerhalb eines Jahres oder aber innerhalb des normalen Geschäftszyklus des Unternehmens bzw. Konzerns – beginnend mit der Beschaffung der für den Leistungserstellungsprozess notwendigen Ressourcen bis zum Erhalt der Zahlungsmittel bzw. Zahlungsmitteläquivalente als Gegenleistung für die Veräußerung der in diesem Prozess erstellten Produkte oder Dienstleistungen – fällig sind oder veräußert werden sollen. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Steuererstattungsansprüche, Steuerverbindlichkeiten sowie Vorräte werden grundsätzlich als kurzfristige Posten ausgewiesen. Latente Steueransprüche bzw. -verbindlichkeiten werden ebenso wie Pensionsrückstellungen grundsätzlich als langfristig dargestellt. Im Einklang mit IFRS 5 (Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations) erfolgt eine Unterscheidung zwischen dem fortzuführenden und dem nicht fortzuführenden Geschäft bzw. den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten. Nicht fortzuführende Geschäfte werden in der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der Kapitalflussrechnung in jeweils separaten Positionen zusammengefasst ausgewiesen. Planmäßige Abschreibungen auf die den nicht fortzuführenden Geschäften zuzuordnenden, langfristigen Vermögenswerte sowie auf zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte wurden mit Bekanntgabe des Veräußerungsplans ausgesetzt. Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich die Angaben des Anhangs auf das fortzuführende Geschäft. Eine Beschreibung des nicht fortzuführenden Geschäfts befindet sich in der Anhangsangabe [6.3]. Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden im Anhang erläutert. Die rückwirkende Anwendung von überarbeiteten und neuen Standards verlangt, sofern für den betreffenden Standard keine abweichende Regelung vorgesehen ist, dass die Ergebnisse des Vorjahres und die Eröffnungsbilanz dieser Vergleichsperiode so angepasst werden, als ob die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden schon immer angewandt worden wären.
3. Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsstandards Im laufenden Geschäftsjahr erstmals angewendete Rechnungslegungsvorschriften Im Geschäftsjahr 2009 fanden die folgenden Rechnungslegungsstandards und Interpretationen erstmals Anwendung. Keine der neuen Rechnungslegungsvorschriften hatte einen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie. Im November 2006 veröffentlichte das IASB IFRS 8 (Operating Segments), der den bisherigen Standard zur Segmentberichterstattung, IAS 14 (Segment Reporting), ersetzt. Nach IFRS 8 sind die zu veröffentlichenden Segmentinformationen aus den Informationen, die das Management intern zur Beurteilung der Segmentleistung und Segmentabgrenzung nutzt, abzuleiten. Damit folgt IFRS 8 dem sogenannten „Management Approach“. Im März 2007 veröffentlichte das IASB den geänderten Standard IAS 23 (Borrowing Costs), der die Aktivierung von Fremdkapitalzinsen im Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts vorschreibt. Das bisherige Wahlrecht zur Aktivierung der direkt zurechenbaren Fremdkapitalzinsen für qualifizierte Vermögenswerte wurde bisher schon genutzt. Im September 2007 veröffentlichte das IASB Änderungen zu IAS 1 (Presentation of Financial Statements). Diese beinhalten Vorschläge zur Umbenennung der einzelnen Abschlussbestandteile, die Pflicht, unter bestimmten Bedingungen eine Eröffnungsbilanz für das Vorjahr und eine getrennte Darstellung von Eigenkapitaltransaktionen mit Gesellschaftern bzw. Nicht-Gesellschaftern offenzulegen sowie die Ertragsteuerauswirkungen pro ergebnisneutral erfasster Komponente in der Gesamtergebnisrechnung oder im Anhang separat auszuweisen. Im Januar 2008 veröffentlichte das IASB die Änderungen zum IFRS 2 (Share-based Payment) mit Klarstellungen zur Definition von Ausübungsbedingungen sowie Regelungen zur vorzeitigen Beendigung von aktienorientierter Entlohnung. Der überarbeitete Standard stellt im Wesentlichen klar, dass Ausübungsbedingungen ausschließlich marktübliche Dienst- und Leistungsbedingungen sind. Er bestimmt außerdem, dass alle Annullierungen des Plans bilanziell gleich behandelt werden, unabhängig davon, ob die Annullierung vom Unternehmen selbst oder vom Mitarbeiter ausgegangen ist. Im Februar 2008 veröffentlichte das IASB Änderungen zu IAS 32 (Financial Instruments: Presentation) und IAS 1 (Presentation of Financial Statements). Diese Änderungen beziehen sich insbesondere auf die Abgrenzung zwischen Eigen- und Fremdkapital bei der Bilanzierung von gesellschaftsrechtlichem Kapital, welches mit Kündigungsrechten ausgestattet ist. Kündbares Kapital von Gesellschaftern kann nun unter bestimmten Bedingungen als Eigenkapital klassifiziert werden. Im Mai 2008 veröffentlichte das IASB im Rahmen des jährlichen „Improvement“-Projekts Änderungen diverser IFRSs, die im Wesentlichen terminologische und redaktionelle Aspekte betreffen. Die im März 2009 veröffentlichten Änderungen zu IFRS 7 (Financial Instruments: Disclosures) sehen erweiterte Angaben zu den Finanzinstrumenten vor, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Ferner sind zusätzliche Angaben zu Liquiditätsrisiken zu erbringen. Wesentliche Änderungen des IFRS 7 sind insbesondere, dass auf Basis einer dreistufigen Hierarchie anzugeben ist, auf welcher Basis die beizulegenden Zeitwerte ermittelt wurden. Oberste Hierarchieebene sind beizulegende Zeitwerte auf Basis von quotierten Marktpreisen. Beizulegende Zeitwerte auf Basis nicht extern beobachtbarer Bewertungsfaktoren entsprechen der untersten Hierarchieebene. Für Finanzinstrumente, die auf dieser Basis bewertet werden, sind zusätzliche Angaben, die insbesondere das Periodenergebnis aus der Bewertung dieser Instrumente betreffen, zu machen. Finanzgarantien und Kreditzusagen sind in die Fälligkeitsanalyse eines Unternehmens einzubeziehen. Im Juni 2007 hat das IFRIC die Interpretation IFRIC 13 (Customer Loyalty Programmes) herausgegeben. Diese regelt die Ertrags- und Aufwandserfassung von im Rahmen von Kundenbindungsprogrammen gewährten Prämien(-punkten), die zukünftig für den kostenlosen oder vergünstigten Bezug von Waren oder Dienstleistungen eingelöst werden können. Die dem Kunden gewährten Vorteile sind als eigener Umsatz separat von der Transaktion zu bilanzieren, im Rahmen derer sie gewährt wurden. Ein Teil des beizulegenden Zeitwerts der erhaltenen Gegenleistung wird den gewährten Vorteilen (Prämien) zugeordnet und passivisch abgegrenzt. Die Umsatzrealisierung erfolgt in der Periode, in der die gewährten Vorteile (Prämien) eingelöst werden oder verfallen. Die im Juli 2008 herausgegebene Interpretation IFRIC 15 (Agreements for the Construction of Real Estate) regelt die Ertragsrealisierung für bereits vor Fertigstellung verkaufte Immobilien. Die Interpretation definiert Kriterien, wann eine Bilanzierung von Umsatzerlösen entweder nach IAS 11 oder nach IAS 18 zu erfolgen hat. Im Juli 2008 veröffentlichte das IFRIC die Interpretation IFRIC 16 (Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation). IFRIC 16 stellt klar, was als Fremdwährungsrisiko bei der Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb anzusehen ist und wo innerhalb der Unternehmensgruppe das Sicherungsinstrument zur Minderung dieses Risikos gehalten werden darf. IFRIC 18 (Transfers of Assets from Customers) wurde im Januar 2009 veröffentlicht. Die Interpretation regelt die Bilanzierung von Vermögenswerten und Verpflichtungen im Zusammenhang mit Vereinbarungen, bei denen ein Unternehmen von einem Kunden ein Objekt, eine Anlage oder Betriebsmittel erhält, die das Unternehmen dann entweder dazu zu verwenden hat, den Kunden mit einem Leitungsnetz zu verbinden oder ihm einen permanenten Zugang zur Versorgung mit Gütern oder Dienstleistungen zu gewähren. Ferner sind Regeln zur Ertragserfassung enthalten. Im März 2009 wurden Änderungen an IFRIC 9 (Reassessment of Embedded Derivatives) und an IAS 39 (Financial Instruments: Recognition and Measurement) veröffentlicht. Damit wird die bilanzielle Behandlung von eingebetteten Derivaten für Unternehmen klargestellt, die von der Umklassifizierungsänderung Gebrauch machen, die das IASB im Oktober 2008 veröffentlicht hatte. Nach der Umklassifizierungsänderung ist es Unternehmen gestattet, bestimmte Finanzinstrumente unter bestimmten Umständen aus der Kategorie der erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert umzuklassifizieren. Mit den Änderungen wird klargestellt, dass bei Umklassifizierung aus der Kategorie der erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert alle eingebetteten Derivate neu beurteilt werden und wenn notwendig separat im Abschluss erfasst werden müssen.
Veröffentlichte, aber noch nicht angewendete Rechnungslegungsvorschriften Das IASB bzw. IFRIC hat nachfolgende Standards, Änderungen von Standards bzw. Interpretationen herausgegeben, deren Anwendung jedoch bislang nicht verpflichtend ist. Die Anwendung dieser IFRSs bzw. IFRICs setzt voraus, dass sie im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens (Endorsement) durch die EU angenommen werden. Im Januar 2008 veröffentlichte das IASB die überarbeiteten Standards IFRS 3 (Business Combinations) und IAS 27 (Consolidated and Separate Financial Statements). Wesentliche Änderungen des IFRS 3 (revised 2008) sind insbesondere: - Bei der Bilanzierung des Anteils anderer Gesellschafter besteht zukünftig ein Wahlrecht, ob dieser mit dem beizulegenden Zeitwert (d. h. inkl. Geschäfts- oder Firmenwert) oder dem anteiligen identifizierbaren Nettovermögen angesetzt wird. - Bei sukzessivem Unternehmenserwerb sind die bisher gehaltenen Unternehmensanteile im Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert neu zu bewerten. Die Differenz zwischen dem (neu bewerteten) Beteiligungsbuchwert am Tochterunternehmen und dem anteiligen neu bewerteten Nettovermögen des Tochterunternehmens ist als Geschäfts- oder Firmenwert auszuweisen. - Im Erwerbszeitpunkt erfasste Verbindlichkeiten für zukünftige Kaufpreisanpassungen aufgrund von künftigen Ereignissen können in Folgeperioden nicht mehr erfolgsneutral gegen den Geschäfts- oder Firmenwert angepasst werden. - Die Anschaffungsnebenkosten sind aufwandswirksam zu erfassen. Die wesentlichen Änderungen, die sich aus IAS 27 (revised 2008) ergeben, sind: - Eine Verminderung der Beteiligungsquote an Tochterunternehmen ist zukünftig als erfolgsneutrale Eigenkapitaltransaktion darzustellen, solange die Muttergesellschaft weiterhin über eine Beherrschungsmöglichkeit verfügt. - Bei Verminderung der Beteiligungsquote mit gleichzeitigem Verlust der Beherrschung über das Tochterunternehmen gehen die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens vollständig ab. Verbleibende Unternehmensanteile sind mit ihrem beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Die Differenz zwischen den verbleibenden Buchwerten und den beizulegenden Zeitwerten ist erfolgswirksam zu erfassen. - Anteile anderer Gesellschafter, die aufgrund entstandener Verluste negativ werden, sind mit ihrem Negativsaldo auszuweisen. IFRS 3 (revised 2008) und IAS 27 (revised 2008) sind prospektiv für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind abhängig von der Größe zukünftiger Unternehmenszusammenschlüsse und Anteilsverkäufe. Die Änderungen zu IAS 39 (Financial Instruments: Recognition and Measurement), die im Juli 2008 veröffentlicht wurden, thematisieren die einseitige Absicherung von Risiken durch Optionen sowie die Inflation als abzusicherndes Risiko. Die Änderungen dienen der Klarstellung, unter welchen Umständen ein gesichertes Risiko oder ein Teil von Zahlungsflüssen für ein bilanzielles Sicherungsgeschäft (Hedge Accounting) designiert werden kann. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Diese Änderung wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Im April 2009 veröffentlichte das IASB im Rahmen des jährlichen „Improvement“-Projekts den zweiten Sammelstandard „Improvements to IFRSs“. Die Änderungen präzisieren den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von Geschäftsvorfällen und vereinheitlichen Terminologien und sind im Wesentlichen als redaktionelle Korrekturen zu bestehenden Standards zu verstehen. Soweit im Einzelfall nicht anders geregelt, sind die Änderungen für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen, anzuwenden. Die Übernahme in europäisches Recht durch die Europäische Union ist bislang nicht erfolgt. Diese Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Im Juni 2009 wurden Änderungen des IFRS 2 (Share-based Payment) herausgegeben, die die Bilanzierung von in bar erfüllten anteilsbasierten Vergütungen im Konzern betreffen. Die Änderungen regeln, wie eine einzelne Tochtergesellschaft in einem Konzern bestimmte anteilsbasierte Vergütungsvereinbarungen in ihrem eigenen Abschluss bilanzieren muss. Im Zusammenhang mit der Überarbeitung wurden die Regeln des IFRIC 8 (Scope of IFRS 2) und des IFRIC 11 (IFRS 2 – Group and Treasury Share Transactions) in IFRS 2 übernommen. Der geänderte Standard ist retrospektiv anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen. Die Übernahme in europäisches Recht durch die europäische Union steht noch aus. Diese Änderung wird keine Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und den Gewinn pro Aktie haben. Im Oktober 2009 wurde eine Änderung des IAS 32 (Financial Instruments: Presentation) herausgegeben. Damit wird neu geregelt, dass bestimmte Bezugsrechte sowie Optionen und Optionsscheine in einer anderen als der funktionalen Währung beim Emittenten, auf dessen Eigenkapitalinstrumente sich diese Rechte beziehen, bilanziell als Eigenkapital auszuweisen sind. Zuvor wurden solche Rechte als Verbindlichkeiten bilanziert. Die Änderung umfasst nur solche Bezugsrechte, bei denen die Anzahl der zu beziehenden Instrumente und der Fremdwährungsbetrag zuvor fixiert sind und allen bisherigen Inhabern von Eigenkapitaltiteln derselben Klasse dieses Recht anteilig gewährt wird. Die Änderung gilt für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist möglich. Diese Änderung wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und den Gewinn pro Aktie haben. Im November 2009 veröffentlichte das IASB den überarbeiteten Standard IAS 24 (Related Party Disclosures). Durch die Überarbeitung werden die Berichtspflichten von Unternehmen, an denen der Staat beteiligt ist, vereinfacht. Bestimmte related-party-Beziehungen, die sich aus einer Beteiligung des Staates an Privatunternehmen ergeben, sind von einigen im geänderten Standard genannten Angabepflichten nach IAS 24 ausgenommen. Des Weiteren wurde die Definition der nahe stehenden Unternehmen und Personen grundlegend überarbeitet. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen, wobei eine frühere Anwendung möglich ist. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Die Auswirkungen des neuen Standards auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden zurzeit geprüft. Im November 2009 veröffentlichte das IASB IFRS 9 (Financial Instruments) zur Kategorisierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte. Die Veröffentlichung stellt den Abschluss des ersten Teils eines dreiphasigen Projekts zur vollständigen Überarbeitung der Bilanzierung von Finanzinstrumenten dar. IFRS 9 definiert zwei anstatt vier Bewertungskategorien für aktivische Finanzinstrumente. Die Kategorisierung basiert zum einen auf dem Geschäftsmodell des Unternehmens, zum anderen auf den Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme des jeweiligen finanziellen Vermögenswerts. Hinsichtlich strukturierter Produkte mit eingebetteten Derivaten ist die Prüfung auf Trennungspflicht und eine eventuell getrennte Bilanzierung nur noch für nicht-finanzielle Basisverträge vorgesehen. Strukturierte Produkte mit finanziellen Basisverträgen sind als Ganzes zu kategorisieren und zu bewerten. Die Erstanwendung des IFRS 9 ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, verpflichtend vorzunehmen. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Die Auswirkungen des neuen Standards auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden zurzeit geprüft. Die Interpretation IFRIC 17 (Distributions of Non-cash Assets to Owners) wurde im November 2008 veröffentlicht und regelt den Ansatz und die Bewertung von Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Sachdividenden. IFRIC 17 legt fest, wann eine Sachdividendenverpflichtung zu passivieren ist, dass eine Verpflichtung zur Ausschüttung einer Sachdividende mit dem beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren ist und dass die Differenz zwischen dem Buchwert des auszuschüttenden Vermögenswerts und der Dividendenverpflichtung im Zeitpunkt der Ausschüttung erfolgswirksam zu vereinnahmen ist. Die Interpretation ist prospektiv auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Änderung wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Im November 2009 wurde IFRIC 19 (Extinguishing Financial Liabilities with Equity Instruments) veröffentlicht. Die Interpretation ist anzuwenden, wenn ein Kreditnehmer eine finanzielle Verbindlichkeit vollständig oder partiell durch Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten an den Kreditgeber tilgt. Die Interpretation tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Die Auswirkungen auf die Darstellung der zukünftigen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind davon abhängig inwieweit zukünftig finanzielle Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente getilgt werden. Im November 2009 wurde eine Änderung des IFRIC 14 (IAS 19 – The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction), einer Interpretation des IAS 19 (Employee Benefits), veröffentlicht. Die Änderung ist von Relevanz, wenn ein Unternehmen, das im Zusammenhang mit seinen Pensionsplänen Mindestdotierungsverpflichtungen zu erfüllen hat, Vorauszahlungen auf diese leistet. Die Änderung gestattet, dass ein Unternehmen den Nutzen aus einer solchen Vorauszahlung als Vermögenswert darstellt. Sie ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Diese Änderung wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.
4. Grundlagen und Methoden sowie Unsicherheiten aufgrund von Schätzungen Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Der Konzernabschluss basiert auf dem Grundsatz historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten, mit Ausnahme der Positionen, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden, wie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und Derivate. Im Konzernabschluss müssen in einem bestimmten Umfang Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen werden, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten haben. Hauptanwendungsbereiche für Annahmen und Schätzungen liegen in der Festlegung der Nutzungsdauer von langfristigen Vermögenswerten, der Ermittlung abgezinster Cashflows im Rahmen von Werthaltigkeitstests sowie Kaufpreisallokationen und der Bildung von Rückstellungen beispielsweise für Rechtsverfahren, Versorgungsleistungen für Arbeitnehmer und entsprechende Abgaben, Steuern, Umweltschutz, Preisnachlässe, Produkthaftungen sowie Garantien. In den weiteren Abschnitten dieses Kapitels werden jeweils schätz- und prämissensensitive Bilanzierungsgrundsätze und deren Auswirkungen zu den einzelnen Bereichen thematisiert. Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als angemessen erachtet werden. Sie werden laufend überprüft, können aber von den tatsächlichen Werten abweichen.
Konsolidierung Gewinne und Verluste, Umsätze und Aufwendungen und Erträge, die durch Transaktionen innerhalb des Konsolidierungskreises begründet sind, sowie die zwischen konsolidierten Gesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert. Bei den Konsolidierungsvorgängen werden die latenten ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt. Die Konsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen geschieht anteilig nach denselben Grundsätzen. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach IAS 27 (Consolidated and Separate Financial Statements) durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen. Dabei wird das Eigenkapital der erworbenen Tochterunternehmen zum Erwerbszeitpunkt unter Berücksichtigung der beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten, latenter Steuern und eines eventuellen Geschäfts- oder Firmenwerts zu diesem Zeitpunkt ermittelt. Bei Beteiligungen, die at-equity in den Konzernabschluss einbezogen sind, werden die Anschaffungskosten jährlich um die dem Bayer-Kapitalanteil entsprechenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Bei der erstmaligen Einbeziehung von Beteiligungen nach der Equity-Methode werden Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung entsprechend den Grundsätzen der Vollkonsolidierung behandelt. Die erfolgswirksamen Veränderungen des anteiligen Eigenkapitals werden einschließlich außerplanmäßiger Abschreibungen eines Geschäfts- oder Firmenwerts im Finanzergebnis berücksichtigt. Zwischengesellschaftliche Gewinne und Verluste waren bei diesen Gesellschaften in den Jahren 2009 und 2008 unbedeutend.
Währungsumrechnung In den Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften werden sämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten in einer Währung, die nicht die funktionale Währung darstellt, mit dem Kurs am Bilanzstichtag bewertet, unabhängig davon, ob sie kursgesichert sind oder nicht. Aus der Bewertung von Fremdwährungspositionen resultierende Kursdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst. Derivate werden zu ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Bei der Mehrzahl der Beteiligungen ist die funktionale Währung die jeweilige Landeswährung, da diese Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben. Vermögenswerte und Schulden der Auslandsgesellschaften zum Jahresbeginn und zum Jahresende werden mit den jeweiligen Stichtagskursen, sämtliche Veränderungen während des Jahres sowie Aufwendungen, Erträge und Zahlungsflüsse mit Jahresdurchschnittskursen in Euro umgerechnet. Eigenkapitalbestandteile werden zu historischen Kursen zu den Zeitpunkten ihrer jeweiligen aus Konzernsicht erfolgten Zugänge umgerechnet. Die sich gegenüber der Umrechnung zu Stichtagskursen ergebenden Unterschiedsbeträge werden im Eigenkapital sowie in den Anhangstabellen gesondert als „Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften“ bzw. als „Währungsänderungen“ ausgewiesen. Im Eigenkapital während der Konzernzugehörigkeit erfasste Währungsumrechnungsdifferenzen werden beim Ausscheiden von Konzernunternehmen aus dem Konsolidierungskreis erfolgswirksam aufgelöst. Die Wechselkurse wichtiger Währungen zum Euro veränderten sich wie folgt:
scroll
Umsatzerlöse bzw. Sonstige betriebliche Erträge Erlöse aus dem Verkauf von Produkten und der Erbringung von Dienstleistungen werden erfasst, wenn die maßgeblichen Risiken und Chancen aus dem Eigentum an den Gütern auf den Kunden übertragen wurden, dem Unternehmen weder ein weiter bestehendes Verfügungsrecht, wie es gewöhnlich mit dem Eigentum verbunden ist, noch eine wirksame Verfügungsmacht über die verkauften Waren und Erzeugnisse verbleibt, die Höhe der Erträge und angefallenen bzw. noch anfallenden Kosten verlässlich bestimmt werden kann und es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft zufließen wird. Umsatzerlöse werden nach Abzug von Umsatzsteuern und anderen Steuern sowie nach Abzug von Erlösminderungen zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen bzw. zu erhaltenden Gegenleistung ausgewiesen. So werden zum Zeitpunkt der Umsatzrealisierung auch geschätzte Beträge für Rabatte, Skonti und Produktrückgaben umsatzmindernd erfasst und zurückgestellt. Schätzungen bezüglich der Erlösminderungen basieren vor allem auf Erfahrungen aus der Vergangenheit, spezifischen Vertragsbedingungen und Erwartungen hinsichtlich der künftigen Umsatzentwicklung. Es ist nicht wahrscheinlich, dass andere als die angeführten Faktoren eine wesentliche Auswirkung auf Erlösminderungen des Bayer-Konzerns haben. Anpassungen der in vorherigen Perioden gebildeten Rückstellungen für Rabatte, Skonti und Produktrückgaben waren für das Ergebnis vor Steuern der berichteten Geschäftsjahre von untergeordneter Bedeutung. Die Rückstellungen für Rabatte beliefen sich im Geschäftsjahr 2009 auf 1,8 % der gesamten Umsatzerlöse (2008: 1,4 %). Neben Rabatten gewähren wir in einigen Ländern Skonti für sofortige Bezahlung. Unsere Rückstellungen für Skonti betrugen zum 31. Dezember 2009 und zum 31. Dezember 2008 weniger als 0,1 % der gesamten Umsatzerlöse. Umsatzerlöse werden um die bilanzielle Vorsorge für zu erwartende Retouren fehlerhafter Ware oder in Verbindung mit vertraglichen Vereinbarungen über die Rückgabe verkaufsfähiger Produkte zum Zeitpunkt des Verkaufs oder zum Zeitpunkt, an dem die Höhe künftiger Rückgaben verlässlich bestimmt werden kann, gekürzt. Die Rückstellungen für Produktrückgaben beliefen sich für das Geschäftsjahr 2009 wie im Vorjahr auf 0,2 % der gesamten Umsatzerlöse. Können künftige Produktrückgaben nicht verlässlich bestimmt werden und sind sie wesentlich für die Verkaufstransaktion, werden sowohl die Umsatzerlöse als auch die damit verbundenen Umsatzkosten bis zu dem Zeitpunkt abgegrenzt, an dem eine zuverlässige Schätzung vorgenommen werden kann oder das Rückgaberecht für die Waren abgelaufen ist. Ein Teil der Erlöse im Bayer-Konzern wird aufgrund von Lizenzverträgen erzielt, in denen Dritten Rechte an einigen Produkten und Technologien übertragen werden. Erhaltene Zahlungen, die sich auf den Verkauf oder die Auslizenzierung von Technologien oder technologischem Wissen beziehen, werden, sobald die entsprechenden Vereinbarungen in Kraft treten, ergebniswirksam, wenn aufgrund der vertraglichen Regelungen sämtliche Rechte und Pflichten in Bezug auf die betreffenden Technologien aufgegeben werden. Bestehen dagegen weiterhin Rechte an der Technologie fort oder sind noch Pflichten aus dem Vertragsverhältnis zu erfüllen, werden die ggf. erhaltenen Zahlungen sachgerecht abgegrenzt. Vertraglich vereinbarte Vorabzahlungen und andere ähnliche nicht rückzahlbare Zahlungen werden als sonstige Verbindlichkeiten passiviert und über den geschätzten Zeitraum der Erbringung der vertraglich vereinbarten Gegenleistung ergebniswirksam aufgelöst. Lizenzverträge und Forschungs- und Entwicklungskooperationsverträge können aus verschiedenen Teilvereinbarungen bestehen und unterschiedliche Vergütungsregelungen wie Vorab- und Meilensteinzahlungen oder ähnliche Zahlungen enthalten, sodass zu prüfen ist, ob ggf. mehrere separate Realisationszeitpunkte für (Teil‑)Umsätze von sogenannten Rechnungslegungseinheiten zu berücksichtigen sind. Das Geschäft wird separiert, wenn die gelieferte Komponente einen selbstständigen Nutzen hat und der Marktwert der noch nicht gelieferten Waren oder nicht erbrachten Leistung objektiv und zuverlässig nachgewiesen werden kann und falls die Vereinbarung bezüglich der gelieferten Komponente ein allgemeines Rückgaberecht für den Kunden vorsieht, die Lieferung und Leistung der noch ausstehenden Komponenten trotzdem wahrscheinlich ist und im Wesentlichen in unserem Einflussbereich liegt. Sofern alle drei Kriterien erfüllt sind, wird die für die jeweilige separate Rechnungslegungseinheit maßgebliche Vorschrift zur Umsatz- bzw. Ertragsrealisierung angewendet.
Forschungs- und Entwicklungskosten Der Bayer-Konzern investiert einen beträchtlichen Anteil seiner finanziellen Ressourcen in Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Neben internen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten, vor allem im HealthCare-Geschäft, unterhalten wir zahlreiche Forschungs- und Entwicklungskooperationen und Partnerschaften mit Dritten, die mit Kosten und/oder Vergütungen für das Erreichen bestimmter Entwicklungsstufen, sogenannten Meilensteinzahlungen, verbunden sind. Für die Zwecke der Rechnungslegung werden Forschungsaufwendungen als Kosten im Zusammenhang mit laufenden oder geplanten Untersuchungen definiert, die neue wissenschaftliche oder technische Erkenntnisse und Einsichten liefern sollen. Entwicklungsaufwendungen werden als Kosten im Zusammenhang mit der Anwendung von Forschungsergebnissen oder Fachkenntnissen in der Produktion, den Produktionsverfahren, den Leistungen oder Waren vor Beginn der kommerziellen Produktion oder Verwendung definiert. Nach IAS 38 (Intangible Assets) sind Forschungskosten nicht aktivierungsfähig und Entwicklungskosten nur bei Vorliegen bestimmter, genau bezeichneter Voraussetzungen aktivierungspflichtig. Eine Aktivierung ist demnach immer dann erforderlich, wenn die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Sicherheit zu künftigen Finanzmittelzuflüssen führt, die auch die entsprechenden Entwicklungskosten abdecken. Da eigene Entwicklungsprojekte häufig behördlichen Genehmigungsverfahren und anderen Unwägbarkeiten unterliegen, sind die Bedingungen für eine Aktivierung der vor der Genehmigung entstandenen Kosten in der Regel nicht erfüllt. Von ihrer Art her zählen zu den Forschungs- und Entwicklungskosten insbesondere die Einzel- und Gemeinkostenanteile von Personal- und Sachkosten für anwendungstechnische, ingenieurtechnische und sonstige Abteilungen, die Kosten für Versuchsanlagen und Technika, Kosten für bezogene Leistungen im Zusammenhang mit Forschungs- und Entwicklungsleistungen, die Kosten der klinischen Forschung sowie die Kosten für die Nutzung fremder Patente für Forschungs- und Entwicklungszwecke und auf Forschungseinrichtungen entfallende sonstige Steuern. Gemäß IAS 38 (Intangible Assets) sind Meilensteinzahlungen zunächst in dem Umfang zu aktivieren, in dem sie sich auf den Erwerb der damit verbundenen Technologierechte beziehen, selbst wenn Unsicherheiten darüber bestehen, ob die Forschung und Entwicklung letztlich zur Produktion eines verkaufsfähigen Produkts führt. Sind Forschungs- und Entwicklungskooperationen in Verträgen zu einer strategischen Partnerschaft integriert, wird geprüft, ob Meilenstein- und Vorauszahlungen als Finanzierung der Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu betrachten sind oder ob durch die Zahlungen jeweils Vermögenswerte erworben werden. Faktoren zur Entscheidung dieser Frage sind der Grund der Zahlung, z. B. ob sie in Verbindung mit einer behördlichen Genehmigung, dem Erreichen eines Umsatzziels oder ausgelagerten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten steht, und der relative beizulegende Zeitwert der geplanten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Vergleich zur Gesamthöhe der Zahlung.
Geschäfts- oder Firmenwerte sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Soweit sie eine bestimmbare Nutzungsdauer haben, werden sie dieser entsprechend über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren linear abgeschrieben, sofern nicht durch den tatsächlichen Werteverzehr ein anderer Abschreibungsverlauf geboten ist. Die Festlegung, sowohl der voraussichtlichen Nutzungsdauern als auch der Abschreibungsverläufe, beruht auf Schätzungen in Bezug auf den Zeitraum und die Verteilung der Mittelzuflüsse aus den immateriellen Vermögenswerten im Zeitverlauf. Dauerhafte Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Bei Fortfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen, welche die fortgeführten Anschaffungskosten nicht übersteigen dürfen. Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen jährlich sogenannten Impairmenttests, die im Abschnitt zur Vorgehensweise und den Auswirkungen der weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen erläutert sind.
Sachanlagen Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen sowie gegebenenfalls außerplanmäßige Wertminderungen. Die Anschaffungskosten setzen sich aus dem Anschaffungspreis, den Anschaffungsnebenkosten und nachträglichen Anschaffungskosten abzüglich erhaltener Anschaffungspreisminderungen zusammen. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten. Besteht eine Verpflichtung, einen Vermögenswert des Sachanlagevermögens zum Ende der Nutzungsdauer stillzulegen oder rückzubauen oder einen Standort wiederherzustellen, wird bei Fertigstellung der Barwert der hierfür anfallenden zukünftigen Zahlungen zusammen mit den Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten aktiviert und in gleicher Höhe die Verpflichtung passiviert. Erstreckt sich die Bauphase von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens über einen längeren Zeitraum, werden die bis zur Fertigstellung anfallenden Fremdkapitalzinsen als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten in Übereinstimmung mit den Bedingungen des IAS 23 (Borrowing Costs) aktiviert. Kosten für die Reparatur von Sachanlagen, wie z. B. laufende Unterhaltungsaufwendungen, werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Eine Aktivierung nachträglicher Anschaffungs- oder Herstellungskosten erfolgt dann, wenn durch die Maßnahme (z. B. Generalüberholung einer technischen Anlage) künftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird. Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden nach der linearen Methode vorgenommen, sofern nicht durch den tatsächlichen Werteverzehr ein nutzungsbedingter Abschreibungsverlauf geboten ist. Den planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen liegen die folgenden konzerneinheitlichen Nutzungsdauern zugrunde:
scroll
Voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, wird durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Bei Fortfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen, welche die fortgeführten Anschaffungskosten nicht übersteigen dürfen. Wenn Sachanlagen verkauft, stillgelegt oder verschrottet werden, wird der Gewinn bzw. Verlust als Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.
Leasing Als Leasingverhältnis gilt eine Vereinbarung, bei der der Leasinggeber dem Leasingnehmer gegen eine Zahlung oder eine Reihe von Zahlungen das Recht auf Nutzung eines Vermögenswerts für einen vereinbarten Zeitraum überträgt. Es wird zwischen Finanzierungsleasing und Operating Leasing unterschieden. Als Finanzierungsleasing werden Leasingtransaktionen behandelt, bei denen der Leasingnehmer im Wesentlichen alle mit dem Eigentum eines Vermögenswerts verbundenen Risiken und Chancen trägt. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating Leasing bezeichnet. Ist der Bayer-Konzern Leasingnehmer in einem Finanzierungsleasing, wird in der Bilanz der niedrigere Wert aus beizulegendem Zeitwert und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen zu Beginn des Leasingverhältnisses aktiviert und gleichzeitig unter den Finanzverbindlichkeiten passiviert. Die Mindestleasingzahlungen setzen sich im Wesentlichen aus Finanzierungskosten und dem Tilgungsanteil der Restschuld zusammen. Der Leasinggegenstand wird linear über die geschätzte Nutzungsdauer oder die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben. Ist ein späterer Eigentumsübergang des Leasinggegenstands unsicher, wird die Laufzeit des Leasingvertrags zugrunde gelegt, sofern diese kürzer ist. Die zu zahlenden Leasingraten werden nach der Effektivzinsmethode aufgeteilt in einen Tilgungsanteil und in einen Zinsaufwand. Ist der Bayer-Konzern Leasinggeber in einem Finanzierungsleasing, werden in Höhe des Nettoinvestitionswerts Umsatzerlöse erfasst und eine Leasingforderung angesetzt. Die erhaltenen Leasingraten werden ebenfalls nach der Effektivzinsmethode in einen Tilgungsanteil und einen Zinsertragsanteil aufgeteilt. Bei einem Operating Leasing erfasst der Bayer-Konzern die als Leasingnehmer zu zahlende Leasingrate als Aufwand bzw. die als Leasinggeber erhaltene Leasingrate als Ertrag. Der verleaste Vermögenswert bleibt weiterhin in der Bilanz des Leasinggebers als Sachanlage erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich aus gegebenen Krediten und Forderungen, erworbenen Eigenkapital- und Schuldtiteln, Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsmitteläquivalenten und Derivaten mit positiven beizulegenden Zeitwerten zusammen. Die Bilanzierung und Bewertung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nach IAS 39 (Financial Instruments: Recognition and Measurement). Demnach werden finanzielle Vermögenswerte in der Konzernbilanz angesetzt, wenn dem Bayer-Konzern ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einer anderen Partei zu erhalten. Marktübliche Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden grundsätzlich zum Erfüllungstag bilanziert. Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten anfallen, werden unmittelbar aufwandswirksam erfasst. Unverzinsliche oder unterverzinsliche Forderungen werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem Barwert der erwarteten zukünftigen Cashflows angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt gemäß der Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte zu den nachstehenden Kategorien nach IAS 39, für die jeweils unterschiedliche Bewertungsregeln gelten: Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte umfassen die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte. Dieser Bewertungskategorie werden zudem die in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Forderungen aus Warentermingeschäften und Forderungen aus sonstigen Derivaten zugeordnet, die nicht in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung stehen. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts finanzieller Vermögenswerte dieser Kategorie werden zum Zeitpunkt der Wertsteigerung bzw. Wertminderung erfolgswirksam erfasst. Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Sie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dieser Bewertungskategorie werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen finanziellen Forderungen und Ausleihungen, die in den sonstigen Forderungen ausgewiesenen weiteren finanziellen Forderungen und Darlehen sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zugeordnet. Der Zinsertrag aus Positionen dieser Kategorie wird unter Anwendung der Effektivzinsmethode ermittelt, soweit es sich nicht um kurzfristige Forderungen handelt und der Effekt aus der Aufzinsung immateriell ist. Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen und einer festen Endfälligkeit, bis zu der sie gehalten werden. Diese werden – unter Anwendung der Effektivzinsmethode – mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen sind Teil der sonstigen finanziellen Vermögenswerte. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte umfassen diejenigen nicht derivativen finanziellen Vermögenswerte, die nicht einer der zuvor genannten Kategorien zugeordnet wurden. Dies sind insbesondere Eigenkapitaltitel (z. B. Aktien) und nicht bis zur Endfälligkeit zu haltende Schuldtitel, welche in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthalten sind. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten werden erfolgsneutral im Eigenkapital abgegrenzt. Eine erfolgswirksame Erfassung einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt erst bei Veräußerung. Liegt der beizulegende Zeitwert über einen längeren Zeitraum bzw. wesentlich unter den fortgeführten Anschaffungskosten, wird eine Wertminderung erfolgswirksam erfasst. In Fällen, in denen der Marktwert von Eigenkapital- und Schuldtiteln bestimmt werden kann, wird dieser als beizulegender Zeitwert angesetzt. Existiert kein notierter Marktpreis und kann keine verlässliche Schätzung des beizulegenden Zeitwerts vorgenommen werden, werden diese finanziellen Vermögenswerte zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungsaufwendungen erfasst. Liegen bei finanziellen Vermögenswerten der Kategorien Kredite und Forderungen, bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen und zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte objektive, substanzielle Anzeichen für eine Wertminderung vor, erfolgt eine Prüfung, ob der Buchwert den Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsmittelflüsse, die mit der aktuellen Marktrendite eines vergleichbaren finanziellen Vermögenswerts abgezinst werden, übersteigt. Sollte dies der Fall sein, wird eine erfolgswirksame Wertberichtigung in Höhe der Differenz vorgenommen. Hinweise auf Wertminderung sind u. a. ein mehrjähriger operativer Verlust in einer Gesellschaft, eine Minderung des Marktwerts, eine wesentliche Verschlechterung der Bonität, eine besondere Vertragsverletzung, die hohe Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz oder einer anderen Form der finanziellen Restrukturierung des Schuldners oder das Verschwinden eines aktiven Markts. Bei Wegfall der Gründe für zuvor vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen, nicht jedoch über die fortgeführten Anschaffungskosten hinaus, getätigt. Lediglich auf zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitaltitel werden keine Zuschreibungen vorgenommen. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden.
Derivate Derivate werden im Bayer-Konzern zur Reduzierung des Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisrisikos eingesetzt. Eine Vielzahl von Geschäften stellt wirtschaftlich betrachtet eine Absicherung dar, erfüllt aber die Anforderungen des IAS 39 (Financial Instruments: Recognition and Measurement) für bilanzielle Sicherungsbeziehungen nicht. Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nicht finanzieller Güter entsprechend dem eigenen Bedarf abgeschlossen werden, werden nicht als Derivate bilanziert, sondern als schwebende Geschäfte behandelt. Sofern eingebettete separierungspflichtige Derivate in solchen Geschäften identifiziert werden, werden diese losgelöst von den schwebenden Geschäften bilanziert. In geringem Umfang können – um Marktchancen zu nutzen bzw. potenzielle Bedarfsspitzen zu decken – Geschäfte getätigt werden, bei denen die unmittelbare Weiterveräußerung nicht ausgeschlossen werden kann. Diese Geschäfte werden mit dem Erwerb gesonderten Portfolios zugeordnet und entsprechend nach IAS 39 als Derivate bilanziert. Die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte dieser Derivate werden direkt erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Wertänderungen von Devisentermingeschäften und -optionen werden im Kursergebnis ausgewiesen, während Wertänderungen von Zinsswaps und Zinsoptionen Bestandteil des Zinsergebnisses sind. Veränderungen beizulegender Zeitwerte von Warentermingeschäften und -optionen sowie aus der Sicherung von geplanten Umsätzen in Fremdwährung werden im sonstigen betrieblichen Ergebnis erfasst. Die beizulegenden Zeitwerte der Derivate werden mit marktüblichen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt einzelfallbezogen und mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Die beizulegenden Zeitwerte von Instrumenten zur Sicherung von Zinsrisiken ergeben sich durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsmittelzu- und -abflüsse. Zur Abzinsung dienen marktübliche Zinssätze, die über die Restlaufzeit der Instrumente angewendet werden. Für jede einzelne Transaktion von Zins-, Währungs- und Zins-/Währungsswaps wird zum Bilanzstichtag jeweils der Barwert ermittelt. Die Erfassung der Zinserträge erfolgt erfolgswirksam im Zahlungszeitpunkt bzw. bei der Abgrenzung zum Stichtag. Bestimmte langfristige Warentermingeschäfte werden aufgrund fehlender beizulegender Zeitwerte anhand von Bewertungsmodellen bewertet, die auf internen Fundamentaldaten beruhen. Marktwertänderungen der als Fair-Value-Hedge designierten Derivate werden ebenso wie die Buchwertanpassung der dazugehörigen Grundgeschäfte ergebniswirksam erfasst. Der Ausweis von Marktwertänderungen des effektiven Teils von als Cashflow-Hedges designierten Derivaten erfolgt zunächst erfolgsneutral im Eigenkapital („kumuliertes übriges Comprehensive Income“). Erst zum Zeitpunkt der Realisierung des Grundgeschäfts wird der Erfolgsbeitrag des Sicherungsgeschäfts in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Wird ein entsprechendes Derivat veräußert oder sind die Voraussetzungen für eine bilanzielle Sicherungsbeziehung nicht mehr erfüllt, verbleibt dessen Wertänderung bis zum Eintreten der geplanten Transaktion im kumulierten übrigen Comprehensive Income. Ist das Eintreten der geplanten Transaktion nicht mehr wahrscheinlich, wird das bisher im kumulierten übrigen Comprehensive Income ausgewiesene Ergebnis ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die im Finanzergebnis ausgewiesenen Aufwendungen bzw. Erträge aus den entsprechenden Grundgeschäften und aus den zugrunde liegenden Derivaten werden separat gezeigt. Eine Verrechnung der entsprechenden Aufwendungen und Erträge erfolgt nicht.
Vorräte Unter den Vorräten werden gemäß IAS 2 (Inventories) diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Erzeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden (unfertige Erzeugnisse) oder die im Rahmen der Produktion oder bei der Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Die Bewertung der Vorräte erfolgt zum niedrigeren Wert aus auf Basis der Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten (produktionsbezogener Vollkosten) und ihrem Nettoveräußerungswert, d. h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten.
Steuern Als Ertragsteuern werden die in den einzelnen Ländern erhobenen Steuern auf den steuerpflichtigen Gewinn sowie die Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die ausgewiesenen Ertragsteuern werden auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen in der Höhe erfasst, wie sie voraussichtlich bezahlt werden müssen. Die sonstigen Steuern, wie z. B. vermögensabhängige Steuern sowie Strom- und Energiesteuern, sind in den jeweiligen Funktionskosten enthalten. Gemäß IAS 12 (Income Taxes) werden latente Steuern auf zeitlich begrenzte Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS-Bilanz und der Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf wahrscheinlich realisierbare Verlustvorträge ermittelt. Aktive latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen, Steuergutschriften und steuerliche Verlustvorträge werden insoweit aktiviert, als es wahrscheinlich ist, dass hierfür ein zu versteuerndes Ergebnis zukünftig verfügbar sein wird, und es damit hinreichend sicher erscheint, dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Passive latente Steuern werden gebildet auf zukünftig noch zu versteuernde temporäre Differenzen. Der Berechnung liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen. Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, sofern diese gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen. Die Auswirkungen von Steuersatz- oder Steuergesetzänderungen auf die aktiven und passiven latenten Steuern werden grundsätzlich in der Periode, in der das materielle Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist, berücksichtigt. Im Regelfall erfolgt dies ergebniswirksam. Eine Erfassung über das Eigenkapital erfolgt bei latenten Steuern, die vormals über das übrige Comprehensive Income gebildet wurden. Werden Gewinne und Verluste direkt im Eigenkapital erfasst, so gilt dies ebenfalls für die darauf abgegrenzten aktiven und passiven latenten Steuern. Die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern, die aus zeitlichen Unterschieden und Verlustvorträgen resultieren, unterliegt unternehmensindividuellen Prognosen, u. a. über die zukünftige Ertragssituation in der betreffenden Konzerngesellschaft. Auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen angesetzte passive latente Steuern sind abhängig von der antizipierten Ertragslage der Tochterunternehmen sowie von weiteren Annahmen beispielsweise in Bezug auf ihre zukünftige Finanzierungsstruktur. Die insofern berücksichtigten Steuerabgrenzungen unterliegen hinsichtlich der zugrunde liegenden Annahmen laufenden Überprüfungen. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können Korrekturen notwendig machen, die ggf. zu zusätzlichen Steuerabgrenzungen oder deren Auflösung führen.
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen Für die meisten Mitarbeiter wird für die Zeit nach der Pensionierung durch den Konzern direkt oder durch Beitragszahlungen an private und öffentliche Einrichtungen Vorsorge getroffen. Die Leistungen des Konzerns variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und basieren in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Entgelt der Mitarbeiter. Die Verpflichtungen umfassen sowohl solche aus bereits laufenden Pensionen als auch aus Anwartschaften auf künftig zu zahlende Pensionen. Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl beitrags- als auch leistungsorientiert. Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind als Aufwand des jeweiligen Jahres in den Funktionsbereichen und damit im operativen Ergebnis (EBIT) ausgewiesen. Alle übrigen Altersversorgungssysteme sind leistungsorientiert, wobei zwischen rückstellungs- und fondsfinanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird. Im Rahmen der Bilanzierung der leistungsorientierten Pensionspläne im Bayer-Konzernabschluss werden, mit Ausnahme der Zinskomponente und der erwarteten Erträge aus dem Planvermögen, sämtliche Aufwendungen und Erträge per saldo im operativen Ergebnis (EBIT) erfasst. Die Zinskomponente wird, ebenso wie die erwarteten Erträge aus Planvermögen, in den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen im Finanzergebnis gezeigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen sowie Kürzungsbeträge aus der Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral über die Eigenkapitalveränderungsrechnung bzw. Gesamtergebnisrechnung erfasst sowie vollständig in der Pensionsrückstellung ausgewiesen. Vorruhestandsleistungen bzw. sonstige Altersversorgungsleistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die den Charakter einer pensionsähnlichen Verpflichtung aufweisen, sind ebenfalls Bestandteil der Pensionsrückstellungen. Der Barwert der Versorgungsverpflichtungen für die leistungsorientierten Altersversorgungssysteme wird gemäß IAS 19 (Employee Benefits) nach der Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bewertet. Hier sind neben Annahmen zur Lebenserwartung und zur Mitarbeiterfluktuation weitere Rechnungsparameter relevant, die u. a. von der wirtschaftlichen Situation des jeweiligen Landes abhängen. Außerdem beruhen diese Berechnungen im Wesentlichen auf Annahmen über den Abzinsungssatz, die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen, die zukünftige Lohn- und Gehaltsentwicklung und die Entwicklung von Krankheitskosten. Daneben wird auf statistische Informationen wie Fluktuations- und Sterberaten zurückgegriffen, um die Aufwendungen und Verpflichtungen im Zusammenhang mit den Versorgungsplänen zu schätzen. Die Auswirkungen von Änderungen wesentlicher Parameter sind in Anhangsangabe [25] dargestellt. Der Aufwand für die nach Eintritt des Versorgungsfalls zu erwartenden Versorgungsleistungen wird über die gesamte Beschäftigungszeit der Mitarbeiter verteilt, wobei auch zukünftige Einkommensveränderungen berücksichtigt werden. Von dem Barwert der Versorgungsverpflichtungen wird der beizulegende Zeitwert des Planvermögens abgezogen. Die Verpflichtungen und das Planvermögen werden in regelmäßigen Abständen bewertet. Ein Zeitraum von drei Jahren wird dabei nicht überschritten. Für alle bedeutenden Versorgungspläne werden jährlich umfassende versicherungsmathematische Berechnungen zum 31. Dezember erstellt. Der Anwartschaftsbarwert – nach Abzug des Fondsvermögens – weicht von der Rückstellung in Höhe des noch nicht ertragswirksam erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands ab. Überschreitet das Fondsvermögen die entsprechende Versorgungsverpflichtung, wird der überschießende Betrag unter Berücksichtigung der in IAS 19 (Employee Benefits) vorgegebenen Obergrenze als sonstige Forderung in die Bilanz eingestellt. Die erwarteten zukünftigen Mittelabflüsse werden abgezinst, um die Pensionsverpflichtungen und ähnliche Verpflichtungen mit ihrem Barwert zum Bilanzstichtag anzusetzen. Die Bestimmung der Diskontierungssätze basiert auf währungsspezifischen, hochwertigen Anleiheportfolios, deren Zahlungsströme den erwarteten Zahlungsabflüssen aus den Pensionsplänen näherungsweise entsprechen. Der aus dieser Zinsstruktur abgeleitete einheitliche Abzinsungssatz, der im Rahmen der versicherungsmathematischen Bewertung zur Diskontierung der Pensionsverpflichtungen und ähnlicher Verpflichtungen herangezogen wird, orientiert sich somit an den Stichtagsrenditen entsprechender AA-gerateter Unternehmensanleihen. Als Richtgröße für den einheitlichen Abzinsungssatz gilt die Rendite solcher Anleihen, deren gewichtete Restlaufzeit der Duration des entsprechenden Portfolios zur Abdeckung der gesamten Verpflichtung in etwa entspricht. Liegen AA-geratete Unternehmensanleihen gleicher Duration nicht vor, wird hilfsweise die Stichtagsrendite von Staatsanleihen bzw. Zinsswaps angesetzt. Diese wird entsprechend dem Credit Spread von Unternehmensanleihen angepasst, da diese aufgrund ihrer Risikostruktur in der Regel eine höhere Rendite aufweisen. Der erwartete langfristige Ertrag aus der Vermögensanlage wird auf der Grundlage von öffentlich zugänglichen und internen Kapitalmarktstudien und -voraussagen für jede Kategorie von Vermögenswerten bestimmt. Die erwartete Rendite wird jeweils zum Jahresende auf den beizulegenden Zeitwert des Planvermögens angewandt. Die tatsächlich zukünftig entstehenden Aufwendungen und Verpflichtungen können aufgrund veränderter Markt- und Wirtschaftsbedingungen wesentlich von den Schätzungen abweichen, die auf der Basis versicherungsmathematischer Annahmen getroffen worden sind. Das Planvermögen besteht überwiegend aus Aktien und festverzinslichen Wertpapieren. Deshalb kann es bei sinkenden Renditen auf den Aktien- und Rentenmärkten erforderlich sein, zusätzliche Beiträge zu den Versorgungsplänen zu leisten, um laufenden und künftigen Pensionsverpflichtungen nachkommen zu können. Eine höhere oder niedrigere Mitarbeiterfluktuation oder eine längere oder kürzere Lebensdauer der Teilnehmer können ebenfalls einen Einfluss auf die Höhe der Erträge aus den Versorgungssystemen und die entsprechenden Aufwendungen haben.
Andere Rückstellungen Andere Rückstellungen werden für gegenwärtige, rechtliche oder faktische Verpflichtungen gebildet, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren, die wahrscheinlich zu einer künftigen wirtschaftlichen Belastung führen werden und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Bewertung der anderen Rückstellungen erfolgt nach IAS 37 (Provisions, Contingent Liabilities and Contingent Assets) oder ggf. auch nach IAS 19 (Employee Benefits). Soweit bei Verpflichtungen erst nach mehr als einem Jahr mit Mittelabflüssen gerechnet wird, werden die Rückstellungen mit dem Barwert der voraussichtlichen Mittelabflüsse angesetzt. Erstattungsansprüche gegenüber Dritten werden getrennt von den Rückstellungen aktiviert, wenn ihre Realisation nahezu sicher ist. Resultiert aus einer geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung anteilig aufgelöst und der Ertrag in den Funktionsbereichen erfasst, die ursprünglich bei der Bildung der Rückstellung mit dem Aufwand belastet waren. Um die Aussagekraft im Bereich der Schätzungsergebnisse zu erhöhen, werden für bestimmte Rückstellungen, die wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben könnten, die Folgen von Parameteränderungen auf die bilanzierten Rückstellungsbeträge untersucht. Zur Untersuchung der Unsicherheit hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeiten wurden die Auswirkungen von jeweils fünfprozentigen Änderungen der individuell angesetzten Eintrittswahrscheinlichkeiten analysiert. Wesentliche Abweichungen der anderen Rückstellungen zu den bereits im Bayer-Konzern berücksichtigten Werten haben sich im Rahmen dieser Sensitivitätsanalyse nicht ergeben. Es bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Auslegung komplexer Steuervorschriften sowie der Höhe und des Zeitpunkts künftiger zu versteuernder Einkünfte. Insbesondere vor dem Hintergrund der vielfältigen internationalen Verflechtungen sowie der Langfristigkeit und Komplexität bestehender Vertragsbeziehungen können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und unseren Annahmen oder künftige Änderungen dieser Annahmen Auswirkungen auf zukünftige Steueraufwendungen und -erstattungen haben. Für in ihrer Höhe und der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens nach nicht sicheren Verpflichtungen gegenüber den jeweiligen nationalen Finanzbehörden werden Steuerrückstellungen auf Basis angemessener Schätzungen gebildet. Berücksichtigt werden dabei Faktoren wie Erfahrungen aus früheren Betriebsprüfungen sowie unterschiedliche Rechtsauslegungen zwischen Steuerpflichtigen und Finanzverwaltungen im Hinblick auf den jeweiligen Sachverhalt. Rückstellungen für Umweltschutz werden gebildet, wenn zukünftige Mittelabflüsse zur Erfüllung von Umweltauflagen oder für Sanierungsmaßnahmen wahrscheinlich sind, die Kosten hinreichend zuverlässig geschätzt werden können und die Maßnahmen keinen künftigen Nutzenzufluss erwarten lassen. Die Schätzung der künftigen Kosten für Umweltschutz- und Sanierungsmaßnahmen ist mit vielen Unsicherheiten behaftet, insbesondere mit rechtlichen Unsicherheiten, die sich auf Gesetze und Verordnungen beziehen, sowie mit Unsicherheiten über die tatsächlichen Verhältnisse in den verschiedenen Ländern und Standorten. Die Schätzung der Kosten stützt sich insbesondere auf frühere Erfahrungen in ähnlichen Fällen, Schlussfolgerungen aus von uns zu unseren Umweltprogrammen eingeholten Gutachten, laufende Kosten und neue Entwicklungen mit Einfluss auf die Kosten, die Auslegung der geltenden Umweltgesetze und -vorschriften durch die Geschäftsleitung, die Anzahl und die Finanzlage Dritter, die verpflichtet sein könnten, sich gesamtschuldnerisch an eventuellen Sanierungskosten zu beteiligen, und auf die wahrscheinlich zur Anwendung kommenden Sanierungsmethoden. Änderungen dieser Annahmen können sich auf das künftige Ergebnis des Unternehmens auswirken. Unter Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen mit ähnlichen Umweltschutzsituationen geht der Konzern davon aus, dass die vorhandenen Rückstellungen – auf der Grundlage der heute vorhandenen Informationen – ausreichend sind. Es gab keine wesentlichen Änderungen der Schätzungen und Annahmen, welche die Gewinn- und Verlustrechnung in den Vorjahren beeinflusst hätten. Angesichts der den Geschäften, in denen der Konzern tätig ist, inhärenten Schwierigkeiten, Umweltschutzverpflichtungen zutreffend abzuschätzen – was vor allem für die Bereiche gilt, in denen das Risiko von Umweltschäden relativ betrachtet höher ist (CropScience und MaterialScience) – können unter Umständen wesentliche zusätzliche Kosten über die zurückgestellten Beträge hinaus anfallen. So ist es möglich, dass während einer Sanierungsmaßnahme über die bereits bestehenden Rückstellungen hinaus zusätzliche Aufwendungen über einen längeren Zeitraum und in einem Ausmaß erforderlich werden, die nicht vernünftig abgeschätzt werden können. Die Unternehmensleitung geht jedoch davon aus, dass solche zusätzlichen Beträge, wenn sie überhaupt anfallen, keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns hätten. Die Rückstellung für Restrukturierung beinhaltet nur die den Restrukturierungsmaßnahmen direkt zuordenbaren Aufwendungen, die notwendig für die Restrukturierung sind und nicht mit dem zukünftigen operativen Geschäft in Verbindung stehen. Dies sind z. B. Aufwendungen aus der Zahlung für nicht mehr genutzte angemietete Immobilien oder für Abfindungszahlungen an Mitarbeiter. Zu Restrukturierungsmaßnahmen gehören u. a. der Verkauf oder die Beendigung eines Geschäftsbereichs, die Stilllegung von Standorten, die Verlegung von Geschäftsaktivitäten an einen anderen Ort, Änderungen in der Managementstruktur oder die grundsätzliche Umorganisation von Geschäftsbereichen. Rückstellungen werden hierfür zu dem Zeitpunkt gebildet, in dem ein detaillierter Restrukturierungsplan vorliegt, der von der jeweils entscheidungsbefugten Managementebene beschlossen und den Mitarbeitern bzw. deren Vertretern kommuniziert wurde. Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden mit dem Barwert der zukünftigen Mittelabflüsse angesetzt. Zu den Rückstellungen, die den Kunden- und Lieferantenverkehr betreffen, gehören insbesondere Verpflichtungen für Rabatte und Skonti, Produktretouren sowie erhaltene Dienstleistungen, die noch nicht in Rechnung gestellt wurden. Als international tätiges Unternehmen mit heterogenen Geschäftsfeldern ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz gehören. Für anhängige bzw. künftige juristische Verfahren wird, vorbehaltlich einer entsprechenden Einzelfallprüfung, durch den Ansatz von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten bilanzielle Vorsorge getroffen. Die wahrscheinlichen Ergebnisse solcher Rechtsstreitigkeiten werden anhand der vorliegenden Informationen und in Rücksprache mit den für den Bayer-Konzern tätigen Rechtsanwälten bewertet. Soweit nach vernünftigem Ermessen eine Verpflichtung aus einem Verfahren wahrscheinlich zu zukünftigen Mittelabflüssen führen wird, wird der Barwert der erwarteten Mittelabflüsse, soweit diese als verlässlich messbar betrachtet werden, passiviert. Diese Rückstellungen decken die geschätzten Zahlungen an Kläger, die Gerichtskosten, die Kosten für Rechtsanwälte sowie eventuelle Vergleichskosten ab. Zu jedem Bilanzstichtag wird der aktuelle Stand der Rechtsstreitigkeiten bei der Beurteilung zugrunde gelegt, wobei geprüft wird, ob die Ansatzkriterien für eine Rückstellung erfüllt sind und in welcher Höhe eine Rückstellung zu bilden ist. Rechtsstreitigkeiten und andere rechtliche Verfahren werfen grundsätzlich komplexe Fragen auf und sind mit zahlreichen Unwägbarkeiten und Schwierigkeiten verbunden, u. a. aufgrund des Sachverhalts und der Umstände jedes einzelnen Falls, des Gerichts, bei dem die Klage anhängig ist sowie aufgrund von Unterschieden im anwendbaren Recht. Somit sind die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren nicht vorhersagbar. Durch das Urteil in einem Gerichtsverfahren können dem Bayer-Konzern Kosten entstehen, die über die hierfür vorgesehene Rückstellung und Versicherungsdeckung hinausgehen. Patentrechtliche Gerichtsentscheidungen zuungunsten des Bayer-Konzerns könnten zu einer Verschlechterung der künftigen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens führen, weil andere Hersteller die rechtliche Möglichkeit bekämen, Produkte zu vermarkten, die vom Bayer-Konzern entwickelt oder erworben wurden. In den Personalrückstellungen wird bilanzielle Vorsorge vor allem für Jahressonderzahlungen, variable und individuelle Einmalzahlungen, Zahlungen aufgrund von Mitarbeiterjubiläen, Überschüsse auf Langzeitkonten sowie sonstige Personalkosten getroffen. Ferner sind hier die Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungen mit Barausgleich ausgewiesen.
Finanzielle Verbindlichkeiten Die finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich aus originären Verbindlichkeiten und den negativen beizulegenden Zeitwerten von Derivaten zusammen. Originäre Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn der Bayer-Konzern eine vertragliche Pflicht hat, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte auf eine andere Partei zu übertragen. Der erstmalige Ansatz einer originären Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bzw. zum Wert der erhaltenen Zahlungsmittel abzüglich ggf. angefallener Transaktionskosten. Die Folgebewertung erfolgt bei den originären Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind. IAS 32 (Financial Instruments: Presentation) regelt, dass von Gesellschaftern kündbares Kapital nur unter bestimmten Bedingungen als Eigenkapital klassifiziert werden darf. Rückzahlungsverpflichtungen aus dem Gesellschaftsvermögen können bestehen, wenn anderen Gesellschaftern von Tochterunternehmen ein Kündigungsrecht zusteht und gleichzeitig die Ausübung dieses Rechts einen Abfindungsanspruch gegen die Gesellschaft begründet. Solches von anderen Gesellschaftern zur Verfügung gestelltes Kapital wird als Verbindlichkeit ausgewiesen, auch wenn es nach landesrechtlichen Vorschriften als Eigenkapital angesehen wird. Das rückzahlbare Kapital von anderen Gesellschaftern wird mit dem anteiligen Nettovermögen der Gesellschaft angesetzt.
Sonstige Forderungen und Verbindlichkeiten Abgrenzungen, Vorauszahlungen sowie andere nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Ihre Auflösung erfolgt linear bzw. entsprechend der Leistungserbringung. Von Dritten gewährte Zuwendungen, die der Investitionsförderung dienen, werden in Anwendung von IAS 20 (Accounting for Government Grants and Disclosure of Government Assistance) unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der betreffenden Anlagegegenstände ertragswirksam aufgelöst.
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und nicht fortzuführendes Geschäft und direkt damit zusammenhängende Rückstellungen und Verbindlichkeiten Die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umfassen langfristige Vermögenswerte und Gruppen von Vermögenswerten (ggf. zusammen mit Rückstellungen und Verbindlichkeiten), bei denen der Buchwert überwiegend durch ein hochwahrscheinliches Veräußerungsgeschäft innerhalb der nächsten 12 Monate oder durch ein in Abwicklung befindliches Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Diese Vermögenswerte werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt.
Unternehmenserwerbe Die Bilanzierung eines Unternehmenserwerbs erfolgt mithilfe der Erwerbsmethode, die eine Bewertung der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der erstmaligen Beherrschung vorsieht. Die Anwendung der Erwerbsmethode erfordert bestimmte Schätzungen und Beurteilungen, vor allem in Bezug auf die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen, der übernommenen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Erwerbs sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen. Die Bewertung basiert in großem Umfang auf antizipierten Zahlungsmittelzu- und -abflüssen. Abweichungen zwischen den tatsächlichen und den bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zugrunde gelegten Zahlungsmittelzu- und -abflüssen können die zukünftigen Konzernergebnisse wesentlich beeinflussen. Insbesondere der Schätzung der abgezinsten Zahlungsmittelzu- und -abflüsse aus in Entwicklung befindlichen immateriellen Vermögenswerten und entwickelten Technologien liegen Annahmen z. B. in Bezug auf die folgenden Aspekte zugrunde: · Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Bezug auf die Wirksamkeit eines Präparats, Ergebnisse der klinischen Studien usw. · Wahrscheinlichkeit der Erlangung der behördlichen Zulassung in einzelnen Ländern · Langfristige Verkaufsvorhersagen · Antizipation des Verfalls von Verkaufspreisen nach Patentablauf im Zuge eines entsprechenden Generika-Angebots auf dem Markt · Allgemeines Wettbewerberverhalten (Einführung von Konkurrenzprodukten, Marketing-Initiativen usw.) Die Kaufpreisaufteilung wesentlicher Akquisitionen erfolgt unter der Mithilfe externer unabhängiger Gutachter. Die damit zusammenhängenden Bewertungen basieren auf Informationen, die zum Erwerbszeitpunkt verfügbar sind. Gemäß IFRS 3 (Business Combinations) sind Effekte aus der Neubewertung von Vermögenswerten aufgrund von sukzessiven Unternehmenskäufen im Eigenkapital zu berücksichtigen. Wird ein Unternehmen in mehreren Tranchen erworben, so ist zum Zeitpunkt der Erlangung der Kontrolle über das betreffende Unternehmen eine vollständige Neubewertung aller Vermögenswerte und Schulden mit den entsprechenden beizulegenden Zeitwerten des Unternehmens notwendig. Für den Anteil an den Vermögenswerten, der sich bereits im Besitz des erwerbenden Unternehmens befindet und dessen neu ermittelter beizulegender Zeitwert höher als der bilanzierte Buchwert ist, muss eine Buchwertanpassung auf den beizulegenden Zeitwert vorgenommen werden. Die entsprechende Wertanpassung wird erfolgsneutral über eine gesonderte Eigenkapitalposition vorgenommen (Neubewertungsrücklage).
Vorgehensweise und Auswirkungen der weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen Gemäß IFRS 3 (Business Combinations) im Zusammenhang mit den Standards IAS 36 (Impairment of Assets) und IAS 38 (Intangible Assets) unterliegen Geschäfts- oder Firmenwerte, immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer und Forschungs- und Entwicklungsprojekte regelmäßigen Werthaltigkeitsprüfungen. Sind einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ein Geschäfts- oder Firmenwert oder immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer zuzuordnen, so wird die Werthaltigkeitsprüfung jener Vermögenswerte jährlich oder, falls sich Ereignisse oder veränderte Umstände ergeben, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, auch häufiger durchgeführt. Dabei werden die Restbuchwerte der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit ihrem jeweiligen erzielbaren Betrag, d. h. dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert, verglichen. Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten sind im Bayer-Konzern grundsätzlich die strategischen Geschäftseinheiten definiert. Sie stellen die zweite Berichtsebene unterhalb der Berichtssegmente dar. In den Fällen, in denen der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit höher als ihr erzielbarer Betrag ist, liegt in der Höhe der Differenz ein Wertminderungsaufwand vor. In Höhe der so ermittelten aufwandswirksamen Wertberichtigung wird im ersten Schritt der Geschäfts- oder Firmenwert der betroffenen strategischen Geschäftseinheit abgeschrieben. Ein eventuell verbleibender Restbetrag wird buchwertproportional auf die anderen Vermögenswerte der jeweiligen strategischen Geschäftseinheit verteilt. Die Wertberichtigung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags wird sowohl für den beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als auch für den Nutzungswert der Barwert der künftigen Netto-Zahlungsmittelzuflüsse (Cashflows) zugrunde gelegt. Die Prognose der künftigen Netto-Zahlungsmittelzuflüsse zur Ermittlung des erzielbaren Betrags stützt sich auf die aktuellen Planungen des Bayer-Konzerns, im Regelfall innerhalb eines Planungshorizonts von drei bis fünf Jahren, wobei Annahmen, vor allem über künftige Verkaufspreise bzw. -mengen und Kosten, getroffen werden müssen. Beim Ansatz des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird die Bewertung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit aus Sicht eines unabhängigen Marktteilnehmers vorgenommen. Beim Ansatz des Nutzungswerts wird die zahlungsmittelgenerierende Einheit in ihrer bisherigen Nutzung bewertet. Netto-Zahlungsmittelzuflüsse jenseits der Planungsperiode werden für beide Methoden unter Anwendung individueller, aus jeweiligen Marktinformationen abgeleiteten Wachstumsraten auf Basis langfristiger Geschäftserwartungen bestimmt. Für HealthCare wurden je nach bewerteten strategischen Geschäftseinheiten Wachstumsraten von Null bis 1,8 % (Vorjahr: Null bis 2,0 %), für CropScience 1,4 % bis 4,0 % (Vorjahr: 1,7 bis 6,4 %) und für MaterialScience 0,5 % (Vorjahr: Null bis 1,0 %) zugrunde gelegt. Die Kapitalkosten werden bei Bayer als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten berechnet, wobei die zugrunde liegende Kapitalstruktur teilkonzernspezifisch anhand von Vergleichsunternehmen derselben Branche festgelegt wird. Die Eigenkapitalkosten entsprechen den Renditeerwartungen der Aktionäre. Die verwendeten Fremdkapitalkosten stellen die langfristigen Finanzierungskonditionen der Vergleichsunternehmen dar. Beide Komponenten werden aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet. Um den unterschiedlichen Rendite-/Risikoprofilen der Tätigkeitsschwerpunkte des Bayer-Konzerns Rechnung zu tragen, ermitteln wir für die Teilkonzerne individuelle Kapitalkosten nach Ertragsteuern. Die zur Diskontierung der geschätzten Zahlungsreihen herangezogenen Zinssätze betragen für HealthCare 6,9 % (Vorjahr: 7,6 %), für MaterialScience 6,7 % (Vorjahr: 7,0 %) und für CropScience 7,0 % (Vorjahr: 7,9 %). Für die innerhalb des Berichtssegmentes Environmental Science/BioScience zugeordnete strategische Geschäftseinheit Crop Improvement wurde wie im Vorjahr ein Risikozuschlag von 3,5 Prozentpunkten auf den Zinssatz veranschlagt. Die genannten Nachsteuer-Zinssätze entsprechen Vorsteuer-Zinssätzen von 8,5 % - 9,9 % für HealthCare (Vorjahr: 9,2 % - 10,7 %), 8,5 % - 12,0 % für CropScience (Vorjahr: 8,6 % - 12,9 %) und 8,4 % - 9,7 % für MaterialScience (Vorjahr: 8,5 % - 10,7 %). Die Zinssätze beruhen auf Annahmen und Schätzungen über geschäftsspezifische Kapitalkosten, die ihrerseits wiederum von Länderrisiken, Kreditrisiken sowie zusätzlichen Risiken, die aus der Volatilität des jeweiligen Geschäfts resultieren, abhängen. Die Risikoadjustierung erfolgt teilkonzernspezifisch anhand von Vergleichsunternehmen derselben Branche. Bei der Quantifizierung der Sensitivitätsanalyse wurden eine Minderung der zukünftigen Cashflows und eine Erhöhung der gewichteten Kapitalkosten um jeweils 10 % angenommen, da eine Veränderung bis zu dieser Höhe nach vernünftigem Ermessen besonders auf langfristige Sicht möglich ist. Größere Veränderungen wurden aufgrund der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise beobachtet, jedoch sind diese aus unserer Sicht nicht nachhaltig und somit nur kurzfristig wahrscheinlich. Auf dieser Grundlage kamen wir zu dem Ergebnis, dass es kein Anzeichen für eine potenzielle Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts in allen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gibt. Aufgrund der jährlichen weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurden im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr keine Wertminderungsaufwendungen erfasst. Die vorgenommenen Schätzungen werden in Bezug auf die voraussichtliche Nutzungsdauer bestimmter Vermögenswerte, die Annahmen über makroökonomische Rahmenbedingungen und Entwicklungen in den Branchen, in denen der Bayer-Konzern tätig ist, und die Schätzung der Barwerte künftiger Cashflows für angemessen erachtet. Gleichwohl können geänderte Annahmen oder veränderte Umstände Korrekturen notwendig machen, die zu zusätzlichen außerplanmäßigen Abschreibungen oder, falls sich die erwarteten Entwicklungen umkehren sollten, zu Zuschreibungen führen können, sofern es sich nicht um Geschäfts- oder Firmenwert handelt.
5. Erläuterungen zur Segmentberichterstattung Mit Beginn des Geschäftsjahres 2009 wurde erstmals der Rechnungslegungsstandard IFRS 8 (Operating Segments) angewendet. Gegenüber dem Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008 haben sich darüber hinaus folgende Änderungen ergeben:
· Mit der Integration der Thermoplastic-Polyurethanes-Geschäfte in die Business Units Polyurethanes sowie Coatings, Adhesives, Specialties wurde ein wichtiger Abschnitt in der Reorganisation des MaterialScience-Portfolios abgeschlossen. Dies führte zu einer Anpassung der Segmentdarstellung des Teilkonzerns. Die bisherigen Segmente Materials und Systems werden aufgrund ihrer ähnlichen langfristigen wirtschaftlichen Performance sowie der Vergleichbarkeit ihrer Produkte, Produktionsprozesse, Kundenbranchen, Vertriebswege und des regulatorischen Umfelds zum Segment MaterialScience zusammengefasst. · Unser Dermatologie-Geschäft (Intendis) sowie das Medizingerätegeschäft Medrad haben wir aus dem Segment Pharma in das Segment Consumer Health umgegliedert und die Vorjahreswerte entsprechend angepasst. · Geschäftsaktivitäten, die keinem anderen Segment zugeordnet werden können, weisen wir unter "Alle sonstigen Segmente" aus. Hierzu zählen vor allem die Dienstleistungen der Bayer Business Services (BBS), der Bayer Technology Services (BTS) und der Currenta. · Die Bayer-Holding und die Eliminierung der Intersegment-Umsätze werden in der Segmentberichterstattung als „Corporate Center und Konsolidierung“ dargestellt.
Die Ressourcenallokation und die Bewertung der Ertragskraft der Geschäftssegmente werden bei Bayer durch den Vorstand als Hauptentscheidungsträger wahrgenommen. Die Segment- und Regionenabgrenzung sowie die Auswahl der dargestellten Kennzahlen erfolgen in Übereinstimmung mit den internen Steuerungs- und Berichtssystemen („Management Approach“). Der Bayer-Konzern wird über strategische Geschäftseinheiten in Form von Divisionen (HealthCare), Geschäftsbereichen (CropScience) und Business Units (MaterialScience) gesteuert, die aufgrund der wirtschaftlichen Merkmale des Geschäfts, der Art der Produkte und Produktionsprozesse, der Art der Kundenbeziehung sowie der Charakteristika der Vertriebsorganisation in berichtspflichtige Segmente zusammengefasst werden. Zum 31. Dezember 2009 besteht der Konzern aus drei Teilkonzernen, die sich in fünf berichtspflichtige Segmente aufteilen.
Die Segmente umfassen die folgenden Aktivitäten:
scroll
Die Segmenttabelle stellt ausschließlich das fortzuführende Geschäft dar. Erläuterungen zu den nicht fortzuführenden Geschäften befinden sich in der Anhangsangabe [6.3].
In der Überleitung der Regionentabelle werden konzerninterne Posten eliminiert (Interregionen-Umsatzerlöse) sowie Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden, die den Segmenten nicht direkt zuzuordnen sind, ausgewiesen. Hierzu gehört insbesondere das Corporate Center.
Die Segmentdaten wurden auf folgende Weise ermittelt: · Die Intersegment-Umsätze zeigen die Umsatzerlöse, die zwischen den Segmenten getätigt wurden. Die Verrechnungspreise für konzerninterne Umsatzerlöse werden marktorientiert festgelegt (Arm’s-Length-Prinzip). · Das EBIT vor Sondereinflüssen und das EBITDA vor Sondereinflüssen stellen Kennzahlen dar, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind, für den Bayer-Konzern jedoch wichtige Steuerungsgrößen bedeuten. Sondereinflüsse sind einmalige bzw. in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende Effekte. Das EBITDA entspricht dem EBIT gemäß Gewinn- und Verlustrechnung zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. · Der Brutto-Cashflow entspricht dem Ergebnis nach Steuern aus fortzuführendem Geschäft zuzüglich Ertragsteueraufwand zuzüglich Finanzergebnis abzüglich gezahlter bzw. geschuldeter Ertragsteuern zuzüglich Abschreibungen zuzüglich bzw. abzüglich Veränderungen der Pensionsrückstellungen abzüglich Gewinnen bzw. zuzüglich Verlusten aus dem Abgang von Anlagevermögen sowie zuzüglich nicht zahlungswirksamer Effekte aus der Neubewertung übernommener Vermögenswerte. Die Position „Veränderung der Pensionsrückstellungen“ umfasst sowohl die Korrektur nicht zahlungswirksamer Effekte im operativen Ergebnis (EBIT) als auch Auszahlungen aufgrund unserer Pensionsverpflichtungen. · Der Netto-Cashflow entspricht dem Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit nach IAS 7 (Statement of Cash Flows). · Im Investitionswert sind sämtliche Vermögenswerte enthalten, die einem Segment dienen und deren Anschaffungsausgaben eine Verzinsung erfordern. Das Anlagevermögen wird während der bilanziellen Nutzungsdauer zu Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt, da bei der Berechnung der Steuerungsgröße „Cash Flow Return on Investment“ (CFRoI) eine Betrachtung vor Abschreibungen erfolgt. Unverzinsliches Fremdkapital wird abgezogen; angegeben ist der Stichtagswert zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres. · Der CFRoI drückt das Verhältnis des Brutto-Cashflows zum durchschnittlichen Investitionswert des jeweiligen Jahres aus und ist ein Maßstab für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals. · Die Equity-Positionen betreffen die Ergebnisse und Buchwerte der at-equity bewerteten Beteiligungen. · Da die finanzielle Steuerung unserer Konzerngesellschaften zentral über die Bayer AG erfolgt, werden Finanzverbindlichkeiten nicht direkt den einzelnen Segmenten zugeordnet. Grundsätzlich enthalten die in der Position Verbindlichkeiten ausgewiesenen Segmentschulden daher keine Finanzverbindlichkeiten. · Die Mitarbeiter entsprechen der Anzahl der Vollbeschäftigten. Teilzeitbeschäftigte werden gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten die Überleitungsrechnungen des operativen Ergebnisses (EBIT), des Vermögens und der Verbindlichkeiten der berichteten Segmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern des Konzerns, zum Konzernvermögen bzw. zu den Konzernverbindlichkeiten:
scroll
scroll
scroll
Hinsichtlich der Überleitungsrechnung der Segmentumsätze zu den Konzernumsätzen wird auf die Darstellung innerhalb der Kennzahlen nach Segmenten verwiesen (Anhangsangabe [1]).
Informationen über geografische Gebiete Die Außenumsätze nach Verbleib sowie die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen teilen sich regional wie folgt auf:
scroll
Informationen über wichtige Kunden Im Geschäftsjahr 2009 und im Vorjahr wurden mit keinem Kunden mehr als 10 % der Umsatzerlöse des Bayer-Konzerns getätigt.
6. Konsolidierungskreis und Beteiligungen Der Konzernabschluss beinhaltet sämtliche Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen. Tochtergesellschaften sind diejenigen Gesellschaften, bei denen die Bayer AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt oder aufgrund ihrer wirtschaftlichen Verfügungsmacht aus der Tätigkeit der betreffenden Gesellschaften mehrheitlich den wirtschaftlichen Nutzen ziehen kann bzw. die Risiken tragen muss. In der Regel manifestiert sich dies durch einen Anteilsbesitz von mehr als 50 %. Bei einem Stimmrechtsanteil bzw. einem Anteilsbesitz von 50 % oder weniger werden auch sogenannte Zweckgesellschaften konsolidiert, wenn aus der Art der wirtschaftlichen Beziehung eine Beherrschung hervorgeht. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht. Sie endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung nicht mehr besteht. Gemeinschaftsunternehmen sind Unternehmen, bei denen der Bayer-Konzern zusammen mit einem Dritten eine gemeinsame Führung ausübt. Gemeinschaftsunternehmen liegen in der Regel bei einer paritätischen Stimmrechtsverteilung zwischen zwei Gesellschaftern oder aufgrund einer gesellschaftsrechtlichen Vereinbarung vor. Nach der Equity-Methode werden assoziierte Unternehmen bewertet, bei denen die Bayer AG in der Regel aufgrund eines Anteilsbesitzes zwischen 20 und 50 % einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Beteiligungen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt unwesentlich ist, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Konzernabschluss einbezogen.
6.1 Entwicklung des Konsolidierungskreises scroll
Der Rückgang der Anzahl der konsolidierten Gesellschaften in 2009 ist im Wesentlichen auf konzerninterne Zusammenlegungen von Gesellschaften zurückzuführen. In der obigen Tabelle sind vier Gemeinschaftsunternehmen enthalten, welche entsprechend IAS 31 (Interests in Joint Ventures) in 2009 und 2008 anteilsmäßig konsolidiert wurden. Diese hatten auf Vermögen und Schulden sowie auf Erträge und Aufwendungen des Konzerns folgenden Einfluss:
scroll
Zusätzlich wurden fünf assoziierte Unternehmen im Konzernabschluss nach der Equity-Methode berücksichtigt. Ihre Anzahl ist gegenüber 2008 konstant geblieben. Entsprechende Ergebnis- und Bilanzdaten sind in Anhangsangabe [19] dargestellt. 79 Tochterunternehmen und 23 assoziierte und Gemeinschaftsunternehmen von insgesamt untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wurden nicht konsolidiert, sondern stattdessen zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die Finanzdaten der unwesentlichen Tochterunternehmen machen weniger als 0,3 % des Konzernumsatzes, weniger als 0,3 % des Eigenkapitals und weniger als 0,3 % der Bilanzsumme aus.
In der folgenden Tabelle sind die vollkonsolidierten Beteiligungsgesellschaften aufgeführt:
scroll
*Gemäß IAS 27 i.V.m. SIC 12 voll zu konsolidierende Zweckgesellschaft.
Außerdem wurden die folgenden vier Gemeinschaftsunternehmen anteilsmäßig in den Konzernabschluss einbezogen:
scroll
Assoziierte Unternehmen, die im Konzernabschluss nach der Equity-Methode berücksichtigt wurden, sind die Folgenden:
scroll
Folgende Tochterunternehmen werden aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Konzernabschluss einbezogen:
scroll
* Inklusive Kapitalanteil in Höhe von 10 %, der von einem nicht einbezogenen Tochterunternehmen gehalten wird.
Die folgenden assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen werden aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt:
scroll
An den folgenden gemäß § 267 Absatz 2 und 3 HGB großen Kapitalgesellschaften hält der Bayer-Konzern zwischen 5 % und 20 % der Stimmrechte:
scroll
Folgende inländische Tochtergesellschaften machten im Geschäftsjahr 2009 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Absatz 3 HGB bzw. § 264 b HGB Gebrauch:
scroll
6.2 Akquisitionen und sonstige Erwerbe Akquisitionen wurden im Sinne von IFRS 3 (Business Combinations) nach der Erwerbsmethode ausgewiesen, wonach die Ergebnisse der erworbenen Unternehmen vom jeweiligen Erwerbszeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen werden. Die Anschaffungskosten von erworbenen ausländischen Gesellschaften wurden zum Erwerbszeitpunkt mit dem jeweiligen Kurs in Euro umgerechnet. Die Erwerbskosten der im Jahr 2009 getätigten Akquisitionen betrugen 404 Mio € (Vorjahr: 932 Mio €). Die Kaufpreise der erworbenen Gesellschaften bzw. Geschäfte wurden im Wesentlichen durch die Übertragung von Zahlungsmitteln beglichen. Insgesamt entstand dabei ein Geschäfts- oder Firmenwert von 177 Mio € (Vorjahr: 380 Mio €). Dieser resultiert im Wesentlichen aus folgenden Transaktionen: Am 25. Juni 2009 haben wir den restlichen 10 %-Anteil der Bayer Polymers (Shanghai) Co. Ltd., China, für 24 Mio € erworben. Die Differenz zwischen dem Buchwert der übernommenen Anteile anderer Gesellschafter und dem Kaufpreis wurde als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Am 1. Oktober 2009 haben wir zwei Produktlinien aus dem Bereich Dermatologie von der US-amerikanischen SkinMedica, Inc. mit Sitz in Carlsbad, USA, für 43 Mio € erworben. Die verschreibungspflichtigen Arzneimittel Desonate® und NeoBenz® Micro werden in den USA vermarktet. Die Differenz zwischen dem Buchwert des übernommenen Vermögens und dem Kaufpreis entfällt im Wesentlichen auf Produktionsrechte und Marken der genannten Produktlinien in Höhe von 37 Mio € sowie einen Geschäfts- oder Firmenwert von 5 Mio €. Am 2. November 2009 haben wir die Athenix Corp., USA, ein nicht-börsennotiertes Biotech-Unternehmen mit Sitz im Research Triangle Park, USA, für 286 Mio € erworben. In dem Kaufpreis sind zukünftige Meilensteinzahlungen von ca. 24 Mio € enthalten, die bei Erreichung bestimmter Entwicklungsziele anfallen werden. Athenix hat eine umfangreiche Entwicklungs-Plattform von Pflanzeneigenschaften (Traits) aus den Bereichen Herbizidtoleranz und Insektenresistenz vor allem für Mais und Sojabohnen. Die Differenz zwischen dem Buchwert des übernommenen Vermögens und dem Kaufpreis entfällt im Wesentlichen auf Entwicklungstechnologien in Höhe von 217 Mio €, die als sonstige Rechte ausgewiesen sind, latente Steuern von 69 Mio € sowie einen Geschäfts- oder Firmenwert von 132 Mio €. Der Geschäfts- oder Firmenwert lässt sich insbesondere den erwarteten Synergien aus der Erweiterung der Möglichkeiten, Landwirten weltweit neue Technologien und komplette Agrarlösungen von der Aussaat bis zur Ernte zur Verfügung zu stellen, zurechnen. Die Kaufpreis-Allokation ist derzeit noch nicht abgeschlossen. Änderungen in der Zuordnung des Kaufpreises auf die einzelnen Vermögenswerte können sich daher noch ergeben. Im Berichtsjahr trugen die oben genannten erworbenen Geschäfte in Höhe von 3 Mio € zum Umsatz des Bayer-Konzerns bei. Diese Portfolioänderungen führten zu einem operativen Ergebnis (EBIT) von -6 Mio € im Geschäftsjahr 2009. Das seit dem Erstkonsolidierungszeitpunkt erwirtschaftete Ergebnis der erworbenen Geschäfte nach Steuern betrug -6 Mio €. Hierin enthalten sind die seit dem Zeitpunkt der Akquisition angefallenen Finanzierungskosten. Wären die erläuterten Akquisitionen bereits zum 1. Januar 2009 erfolgt, so wiese der Bayer-Konzern im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 31.182 Mio € aus. Das Ergebnis nach Steuern würde 1.340 Mio € betragen. Hierin sind Ergebniseffekte aus der Neubewertung übernommener Vermögenswerte sowie Finanzierungskosten für das Gesamtjahr enthalten. Ein Erwerb der genannten Geschäfte zum Jahresbeginn 2009 hätte das Ergebnis pro Aktie aus fortzuführendem und nicht fortzuführendem Geschäft unwesentlich beeinflusst. Die genannten sowie weitere kleinere Akquisitionen wirkten sich zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt auf Vermögen und Schulden des Konzerns wie folgt aus und führten unter Berücksichtigung der übernommenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu folgendem Mittelabfluss:
scroll
Mit dem Anpassungsbetrag werden die Differenzen zwischen den bilanzierten Restbuchwerten der Vermögenswerte und Schulden vor deren Übernahme und den beizulegenden Zeitwerten (Fair Values) zum Erwerbszeitpunkt berücksichtigt. Im Vorjahr wurden folgende Akquisitionen nach den Vorschriften des IFRS 3 ausgewiesen: Das Bayer-Tochterunternehmen Medrad, Inc. hat im März 2008 über seine Tochtergesellschaft Phoenix Acquisition Corp. die ausstehenden Aktien an Possis Medical, Inc. für 227 Mio € erworben. Aufgrund der Verschmelzung von Phoenix Acquisition Corp. und Possis Medical, Inc. ist letztere eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Medrad, Inc. geworden. Die Differenz zwischen dem Buchwert des übernommenen Vermögens und dem Kaufpreis entfällt im Wesentlichen auf patentierte Technologien, Marken und Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Höhe von 99 Mio €, latente Steuern von 40 Mio € sowie einen Geschäfts- oder Firmenwert von 125 Mio €. Anfang Juni 2008 wurde die Akquisition des Geschäfts mit verschreibungsfreien Arzneimitteln (OTC) von der US-amerikanischen Sagmel, Inc. für 265 Mio € erfolgreich abgeschlossen. Das OTC-Geschäft von Sagmel, Inc. ist nun Bestandteil von Bayer HealthCare in Russland, in der Ukraine und in Kasachstan, in den baltischen sowie in mehreren kaukasischen und zentralasiatischen Ländern. Die Differenz zwischen dem Buchwert des übernommenen Vermögens und dem Kaufpreis entfällt im Wesentlichen auf Marken in Höhe von 161 Mio € und einen Geschäfts- oder Firmenwert von 70 Mio €. Im Juli 2008 wurde das Geschäft mit verschreibungsfreien Arzneimitteln gegen Erkältungskrankheiten der chinesischen Topsun Science and Technology Qidong Gaitianli Pharmaceutical Co., Ltd. für 109 Mio € übernommen. Die Differenz zwischen dem Buchwert des übernommenen Vermögens und dem Kaufpreis entfiel in 2008 im Wesentlichen auf Marken in Höhe von 50 Mio € und einen Geschäfts- oder Firmenwert von 48 Mio €. In 2009 erfolgte eine nachträgliche Kaufpreiszahlung in Höhe von 12 Mio €, die als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst wurde. Ende September 2008 haben wir die auf Protein-Engineering spezialisierte Direvo Biotech AG, Köln, für 185 Mio € erworben. Die Differenz zwischen dem Buchwert des übernommenen Vermögens und dem Kaufpreis entfällt im Wesentlichen auf patentierte Forschungs- und Entwicklungstechnologien in Höhe von 150 Mio €, latente Steuern von 45 Mio € sowie einen Geschäfts- oder Firmenwert von 106 Mio €. Mit der Eintragung des Squeeze-outs der verbliebenen Minderheitsaktionäre der Bayer Schering Pharma AG in das Handelsregister am 25. September 2008 sind kraft Gesetzes alle Aktien der Minderheitsaktionäre der Bayer Schering Pharma AG auf die Bayer Schering GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Bayer AG, übergegangen. Entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung der Bayer Schering Pharma AG vom 17. Januar 2007 erhielten die verbliebenen Minderheitsaktionäre für ihre Aktien eine Barabfindung von 98,98 € je Aktie. Die hierzu erforderlichen, auf Sonderkonten hinterlegten 695 Mio € wurden Anfang Oktober 2008 an die Aktionäre ausgezahlt. Im Vorjahr wirkten sich die genannten sowie weitere kleinere Akquisitionen zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt auf Vermögen und Schulden des Konzerns wie folgt aus und führten unter Berücksichtigung der übernommenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu folgendem Mittelabfluss:
scroll
6.3 Desinvestitionen und nicht fortzuführendes Geschäft Im Geschäftsjahr 2009 wurden u. a. durch die folgenden Desinvestitionen insgesamt 454 Mio € erlöst. Ende Mai 2009 wurde die am 31. März 2009 bekannt gegebene strategische Allianz mit Genzyme Corp., USA, umgesetzt. Entsprechend der Vereinbarung haben wir die Produkte des hämatologischen Onkologieportfolios Campath®/MabCampath®, Fludara® und Leukine® auf Genzyme übertragen. Die veräußerten Vermögenswerte wurden seit dem ersten Quartal 2009 als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte ausgewiesen und beinhalten einen Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 92 Mio €, Patente von 150 Mio €, sonstige immaterielle Vermögenswerte von 25 Mio € und Vorräte in Höhe von 30 Mio €. Die mit Genzyme bestehende Entwicklungskooperation für den Wirkstoff Alemtuzumab gegen Multiple Sklerose setzen wir fort. Bis Ende 2009 erfolgte eine Zahlung in Höhe von 55 Mio €. Der Barwert der zukünftig erwarteten, vom Umsatz abhängigen Zahlungen beläuft sich auf 363 Mio €. Im Mai 2009 haben wir den ausstehenden 49 %-Anteil der spanischen Berlimed, S.A. von der Juste S.A. Quimica Farmacéutica (Juste) erworben und im Gegenzug unseren 51 %-Anteil an der spanischen Justesa Imagen, S.A. für 16 Mio € an Juste verkauft. Bis Ende 2009 erfolgte eine Zahlung in Höhe von 3 Mio €, sodass in Höhe der Restzahlung eine Forderung in der Bilanz ausgewiesen wird. Darüber hinaus haben wir im Mai 2009 das Thermoplastics Testing Center, Krefeld, an Underwriters Laboratories Inc., USA, für 18 Mio € verkauft. Die genannten sowie weitere kleinere Desinvestitionen wirkten sich zum jeweiligen Desinvestitionszeitpunkt auf Vermögen und Schulden sowie auf die Ertragslage des Konzerns wie folgt aus: scroll
Der Gewinn aus der Veräußerung (vor Steuern) wird in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Im Jahr 2009 wurden die verbleibenden Vermögenswerte und Schulden der nicht fortzuführenden Geschäfte aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht mehr separat als nicht fortzuführendes Geschäft ausgewiesen. Im Vorjahr wurden ein operatives Ergebnis von 6 Mio €, ein Ergebnis nach Steuern von 4 Mio € sowie Vermögenswerte von 3 Mio € und Schulden von 13 Mio € in Zusammenhang mit der Veräußerung der Diagnostika-Aktivitäten als nicht fortzuführendes Geschäft ausgewiesen. Auf die Kapitalflussrechnung des Bayer-Konzerns wirkte sich das nicht fortzuführende Geschäft im Vorjahr wie folgt aus:
scroll
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
7. Umsatzerlöse Umsätze werden im Wesentlichen aus Produktlieferungen erzielt. Die Umsatzerlöse sanken gegenüber 2008 um 1.750 Mio € bzw. 5,3 % auf 31.168 Mio €. Dem mengenbedingten Rückgang von 948 Mio € bzw. 2,9 % standen positive Veränderungen der Währungskurse mit 201 Mio € bzw. 0,6 % gegenüber. Die Veränderung der Preise reduzierte die Umsatzerlöse um 943 Mio € bzw. 2,8 %. Zusätzlich haben Portfolioveränderungen den Umsatz um 60 Mio € bzw. 0,2 % gemindert. Portfolioveränderungen führten im Vergleich zum Vorjahr zu folgenden Umsatzveränderungen:
scroll
Die Umsätze und ihre Entwicklung nach Segmenten und Regionen sind aus der Übersicht in der Anhangsangabe [1] ersichtlich.
8. Vertriebskosten Zu den Vertriebskosten zählen alle Aufwendungen in der Berichtsperiode, die durch Verkauf, Lagerhaltung und Transport verkaufsfähiger Produkte, durch Werbung und Beratung der Abnehmer sowie durch Maßnahmen zur Markterforschung verursacht werden. Die Vertriebskosten enthalten Aufwendungen für die physische Distribution und Lagerhaltung der Fertigprodukte in Höhe von 952 Mio € (Vorjahr: 1.024 Mio €), Marketingaufwendungen in Höhe von 2.392 Mio € (Vorjahr: 2.720 Mio €) sowie sonstige Vertriebskosten in Höhe von 4.579 Mio € (Vorjahr: 4.361 Mio €).
9. Forschungs- und Entwicklungskosten Die Anhangsangabe [4] enthält eine ausführliche Beschreibung der Zusammensetzung der Forschungs- und Entwicklungskosten. Die Aufteilung der Forschungs- und Entwicklungskosten auf die Segmente und Regionen ist der Anhangsangabe [1] zu entnehmen.
10. Sonstige betriebliche Erträge scroll
Von den Sondereinflüssen in Höhe von 138 Mio € (Vorjahr: 92 Mio €) entfallen 117 Mio € (Vorjahr: 71 Mio €) auf Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen und aus Desinvestitionen. Die übrigen betrieblichen Erträge setzen sich aus einer Vielzahl im Einzelnen unwesentlicher Sachverhalte in den Tochtergesellschaften zusammen.
11. Sonstige betriebliche Aufwendungen scroll
Detailinformationen zu den Aufwendungen aus Sondereinflüssen, die nahezu ausschließlich in den Aufwendungen aus wesentlichen rechtlichen Risiken und in den übrigen betrieblichen Aufwendungen enthalten sind, werden saldiert mit den Erträgen aus Sondereinflüssen im Lagebericht in Tabelle 3.16 dargestellt. Einzelheiten der darin ausgewiesenen Restrukturierungsmaßnahmen sind in der Anhangsangabe [26.3] aufgeführt. Die folgende Tabelle zeigt den Funktionskostenbezug der als Sondereinfluss ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen:
scroll
12. Personalaufwand / Mitarbeiter Der Personalaufwand erhöhte sich im Jahr 2009 um 285 Mio € auf 7.776 Mio € (Vorjahr: 7.491 Mio €). Die Veränderungen der Währungskurse erhöhten den Personalaufwand um 77 Mio €. scroll
Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung der Personalrückstellungen, insbesondere der Pensionsrückstellungen, ergeben. Sie sind als Bestandteil des Finanzergebnisses unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen ausgewiesen (Anhangsangabe [13.3]). Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten teilt sich wie folgt auf die betrieblichen Funktionsbereiche auf:
scroll
In der Gesamtzahl sind die Mitarbeiter von Gemeinschaftsunternehmen entsprechend dem jeweiligen Beteiligungsanteil enthalten. Insgesamt waren dort 55 Personen beschäftigt (Vorjahr: 60 Personen). Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter wird durch in Vollzeitbeschäftigte umgerechnete Mitarbeiter dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt.
13. Finanzergebnis Das Finanzergebnis belief sich im Geschäftsjahr 2009 auf -1.136 Mio € (Vorjahr: -1.188 Mio €) und setzt sich aus -48 Mio € at-equity-Ergebnis (Vorjahr: -62 Mio €), 1.877 Mio € finanziellen Aufwendungen (Vorjahr: 1.715 Mio €) und 789 Mio € finanziellen Erträgen (Vorjahr: 589 Mio €) zusammen. Details zu den einzelnen Kategorien des Finanzergebnisses sind im Folgenden erörtert.
13.1 Beteiligungsergebnis Das Beteiligungsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
scroll
Das Beteiligungsergebnis beinhaltet im Wesentlichen das at-equity-Ergebnis von zwei Produktionsgesellschaften mit Lyondell in Höhe von -49 Mio € (Vorjahr: -64 Mio €). Weitere Erläuterungen zu den at-equity bilanzierten Beteiligungen finden sich in der Anhangsangabe [19].
13.2 Zinsergebnis Das Zinsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
scroll
Zinsaufwendungen aus nicht finanziellen Verbindlichkeiten sind in Höhe von 20 Mio € (Vorjahr: 31 Mio €) in den Aufwendungen enthalten. Zinserträge aus nicht finanziellen Vermögenswerten sind in Höhe von 77 Mio € (Vorjahr: 13 Mio €) in den Erträgen enthalten. Für andere Gesellschafter, denen gegenüber eine Rückzahlungsverpflichtung aus dem Gesamtvermögen besteht, wird der Betrag des auf sie entfallenden anteiligen Jahresergebnisses im Zinsergebnis ausgewiesen. Im laufenden Jahr wurden in diesem Zusammenhang anteilige Gewinne in Höhe von 14 Mio € als Zinsaufwand erfasst (Vorjahr: 18 Mio €).
13.3 Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge Die sonstigen finanziellen Aufwendungen und Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
scroll
Die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen betreffen im Wesentlichen die Pensionsrückstellungen.
14. Ertragsteuern Die Ertragsteueraufwendungen gliedern sich nach ihrer Herkunft wie folgt:
scroll
Die latenten Steuerabgrenzungen resultieren aus den folgenden Bilanzpositionen:
scroll
Latente Steueransprüche aus erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten aus leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen führten zu einem eigenkapitalerhöhenden Effekt in Höhe von 117 Mio € (Vorjahr: 455 Mio €), während erfolgsneutrale Veränderungen beizulegender Zeitwerte von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sowie von zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivaten zu eigenkapitalreduzierenden latenten Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 36 Mio € (Vorjahr: eigenkapitalerhöhenden latenten Steueransprüchen von 50 Mio €) führten. Die genannten Eigenkapitaleffekte sind in der Gesamtergebnisrechnung enthalten. Die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge aus Vorjahren führte im Jahr 2009 zu einer Minderung der gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern um 260 Mio € (Vorjahr: 287 Mio €). Durch die Nutzung von Steuergutschriften konnten die gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern um 6 Mio € (Vorjahr: 0 Mio €) reduziert werden. Von den gesamten Verlustvorträgen in Höhe von 1.047 Mio € (Vorjahr: 1.856 Mio €) können voraussichtlich Beträge von 579 Mio € (Vorjahr: 1.455 Mio €) innerhalb eines angemessenen Zeitraums genutzt werden. Deshalb wurden hierauf aktive latente Steuern in Höhe von 156 Mio € (Vorjahr: 429 Mio €) gebildet, davon 13 Mio € (Vorjahr: 15 Mio €) erfolgsneutral. Für Verlustvorträge in Höhe von 468 Mio € (Vorjahr: 401 Mio €) bestehen gesetzliche oder wirtschaftliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Deshalb wurden hierfür keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Wäre eine Nutzbarkeit der Verlustvorträge in voller Höhe möglich, hätten theoretisch aktive latente Steuern in Höhe von 137 Mio € (Vorjahr: 113 Mio €) angesetzt werden müssen. Steuergutschriften in Höhe von 112 Mio € (Vorjahr: 96 Mio €) wurden als aktive latente Steuern ausgewiesen, davon 1 Mio € (Vorjahr: 3 Mio €) im Berichtsjahr erfolgsneutral gebildet. Für Steuergutschriften in Höhe von 32 Mio € (Vorjahr: 0 Mio €) bestehen gesetzliche oder wirtschaftliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit, weshalb hierfür keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden. Die Verfallbarkeit der nicht nutzbaren Steuergutschriften und steuerlichen Verlustvorträge stellt sich wie folgt dar:
scroll
Im Jahr 2009 bestanden in Tochtergesellschaften, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben, latente Steuerforderungsüberhänge auf temporäre Differenzen und auf Verlustvorträge in Höhe von 40 Mio € (Vorjahr: 60 Mio €). Diese werden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften von zukünftigen steuerlichen Gewinnen ausgegangen wird. Auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen sind im Berichtsjahr 14 Mio € (Vorjahr: 19 Mio €) passive latente Steuern angesetzt worden. Für temporäre Differenzen aus thesaurierten Ergebnissen von Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen in Höhe von 8.054 Mio € (Vorjahr: 6.651 Mio €) wurden keine passiven latenten Steuern gebildet, da der Bayer-Konzern in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung zu steuern und sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren. Der ausgewiesene Steueraufwand des Jahres 2009 von 511 Mio € (Vorjahr: 636 Mio €) weicht um 36 Mio € (Vorjahr: 62 Mio €) von dem erwarteten Steueraufwand von 547 Mio € (Vorjahr: 698 Mio €) ab, der sich bei Anwendung eines gewichteten erwarteten Durchschnittssteuersatzes auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben würde. Dieser Durchschnittssatz wird aus den erwarteten Steuersätzen der einzelnen Konzerngesellschaften ermittelt und liegt 2009 bei 29,3 % (Vorjahr: 29,7 %). Der effektive Steuersatz betrug 27,3 % (Vorjahr: 27,0 %). Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem erwarteten und dem ausgewiesenen Steueraufwand sowie dem erwarteten und dem effektiven Steuersatz im Konzern stellen sich wie folgt dar:
scroll
15. Auf andere Gesellschafter entfallendes Ergebnis Die den anderen Gesellschaftern zustehenden Gewinne belaufen sich auf 11 Mio € (Vorjahr: 12 Mio €), die entsprechenden Verluste auf 11 Mio € (Vorjahr: 7 Mio €).
16. Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem und nicht fortzuführendem Geschäft Das Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 (Earnings per Share) mittels Division des Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der Aktien innerhalb des abgelaufenen Geschäftsjahres errechnet. Bis zum Wandlungstermin der im April 2006 begebenen Pflichtwandelanleihe, dem 1. Juni 2009, wird die Anzahl der ausstehenden Stammaktien um die potenziellen Aktien, die sich bei der tatsächlichen Wandlung der Pflichtwandelanleihe ergeben würden, erhöht. Die bei der Wandlung der Pflichtwandelanleihe zu begebenden Stammaktien sind in diesem Zeitraum wie bereits ausgegebene Aktien zu behandeln, sodass sich das unverwässerte und das verwässerte Ergebnis je Aktie entsprechen. Außerdem werden die mit der Pflichtwandelanleihe zusammenhängenden Finanzierungsaufwendungen dem Konzernergebnis wieder hinzugerechnet. Nach dem Wandlungstermin der Pflichtwandelanleihe liegt die Anzahl der ausstehenden Stammaktien bei 826.947.808. Weitere Erläuterungen zur Pflichtwandelanleihe befinden sich in der Anhangsangabe [27].
scroll
Erläuterungen zur Bilanz
Im Einklang mit IFRS 5 (Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations) beziehen sich die Anhangsangaben zur Erläuterung der Bilanz auf das fortzuführende Geschäft.
17. Geschäfts- oder Firmenwerte sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2009 wie folgt: scroll
Innerhalb der sonstigen Rechte und geleisteten Anzahlungen werden u. a. eigene Softwareentwicklungen ausgewiesen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Kosten für intern entwickelte Software, die in der Phase der Anwendungsentwicklung anfallen, in Höhe von 56 Mio € (Vorjahr: 20 Mio €) aktiviert. Der Buchwert der intern entwickelten Software beträgt 79 Mio € (Vorjahr: 31 Mio €). Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte enthalten 94 Mio € für den Wirkstoff Alemtuzumab gegen Multiple Sklerose, für den Bayer die Lizenz für die weltweite Vermarktung nach Zulassung an Genzyme zurückgegeben hat. Bayer beteiligt sich weiterhin an der gemeinsamen Entwicklung und hat bei erfolgreichem Abschluss die Möglichkeit einer weltweiten Co-Promotion sowie Anspruch auf Lizenzgebühren und umsatzabhängige Meilensteinzahlungen. Insgesamt wurden bei den immateriellen Vermögenswerten außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 61 Mio € vorgenommen, die im Wesentlichen die beiden folgenden Sachverhalte betreffen. Nach derzeitigem Entwicklungsstand sowie Einschätzung des Absatzmarktes ist mit einer Einführung des Blutzuckermessgerätes COMBOMETER nicht vor 2015 zu rechnen. Eine entsprechende außerplanmäßige Abschreibung im Segment Consumer Health wurde in Höhe von 20 Mio € vorgenommen. Außerdem wurden bis auf Kanada die weltweiten Vermarktungsrechte für rekombinantes humanes Thrombin zur lokalen Blutstillung (Recothrom®) an den Kooperationspartner zurückgegeben. Der entsprechende Vermögenswert des Segmentes Pharma wurde in Höhe von 32 Mio € außerplanmäßig abgeschrieben. Detaillierte Erläuterungen zu Akquisitionen und Desinvestitionen sind in den Anhangsangaben [6.2] und [6.3] enthalten. Einzelheiten zur Vorgehensweise bei der Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte sind in der Anhangsangabe [4] erläutert. Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2008 wie folgt:
scroll
Für die nächsten fünf Jahre werden folgende Abschreibungen für die im Geschäftsjahr 2009 bilanzierten immateriellen Vermögenswerte erwartet:
scroll
Mögliche zukünftige Erwerbe und Verkäufe von immateriellen Vermögenswerten sind in den Beträgen nicht enthalten und können diese daher verändern. Die Geschäfts- oder Firmenwerte der operativen Berichtssegmente entwickelten sich im Geschäftsjahr 2009 bzw. im Vorjahr wie folgt:
scroll
HealthCare hat sich strukturell und organisatorisch neu aufgestellt, um den schnell wandelnden Anforderungen der Pharmaindustrie gerecht zu werden. Diese Maßnahme führte u. a. zu Veränderungen der Berichtsstruktur auf Ebene der strategischen Geschäftseinheiten. In diesem Zusammenhang wurden die Vorjahreswerte der Geschäfts- oder Firmenwerte der Berichtssegmente angepasst. Für den Bayer-Konzern wesentliche Geschäfts- oder Firmenwerte oder immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer sind den folgenden strategischen Geschäftseinheiten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet:
scroll
Da Unsicherheit darüber besteht, ob akquirierte oder einlizensierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte letztlich zur Produktion verkaufsfähiger Produkte führen, ist der Zeitraum, über den ein daraus resultierender aktivierter Vermögenswert erwartungsgemäß einen Nutzenzufluss an das Unternehmen generieren wird, nicht bestimmbar. Zum Ende des Geschäftsjahres 2009 waren in Entwicklung befindliche Projekte mit einem Betrag von 1.137 Mio € (Vorjahr: 1.186 Mio €) aktiviert. Als immaterieller Vermögenswert mit unbestimmter Nutzungsdauer wird das im Jahr 1994 für die Region Nordamerika zurückerworbene „Bayer-Kreuz“, das infolge von Reparationsleistungen nach dem Ersten Weltkrieg an die USA und Kanada fiel, berücksichtigt. Zudem haben die Firmennamen „Schering“ und „Medrad“, die im Rahmen des Schering-Erwerbs im Jahr 2006 akquiriert wurden, eine unbestimmte Nutzungsdauer. Der Zeitraum, über den diese Firmennamen ökonomischen Nutzen stiften, ist nicht bestimmbar, da deren fortwährende Nutzung durch den Bayer-Konzern beabsichtigt ist. Das „Bayer-Kreuz“ ist mit einem Buchwert von 107 Mio € aktiviert, die Namen „Schering“ und „Medrad“ mit Buchwerten von 405 Mio € bzw. 283 Mio €.
Patente Der Bayer-Konzern strebt in den bedeutenden Märkten Patentschutz für seine Produkte und Technologien an. In Abhängigkeit von der Rechtsordnung des jeweiligen Landes kann Patentschutz beispielsweise erlangt werden für: · einzelne Wirkstoffe, · bestimmte Formulierungen und Kombinationen, die Wirkstoffe enthalten, · Herstellverfahren, · Arbeitsverfahren, · Vorrichtungen, · Zwischenprodukte für die Herstellung von Wirkstoffen und Produkten, · isolierte Gene oder Proteine, · neue Verwendungen bekannter Wirkstoffe und Produkte, · Materialzusammensetzungen und · Halbzeuge. Der Schutz, den ein Patent bietet, ist von Land zu Land unterschiedlich und hängt von Art und Umfang des erteilten Patentanspruchs sowie von den jeweils bestehenden Möglichkeiten zur Geltendmachung unserer Rechte ab. Der Bayer-Konzern verfügt gegenwärtig über rund 78.000 Patente und Patentanmeldungen. Obwohl in unserem Pharma-Segment insbesondere die Patente für Avalox®/Avelox®, Betaferon®/Betaseron®, Kogenate®, Levitra®, Magnevist®, Mirena®, Nexavar®, Ultravist®, Xarelto®, YAZ®, Yasmin® und Yasminelle® für unser Geschäft wichtig sind, sind wir der Auffassung, dass kein einzelnes Patent (oder eine Gruppe zusammengehöriger Patente) für unser Geschäft insgesamt entscheidend ist.
Laufzeit und Ablauf von Patenten Patentlaufzeiten unterscheiden sich in Abhängigkeit von den Gesetzen des Landes, das das Patent erteilt hat. In einigen Ländern bestimmt sich die Dauer des Patentschutzes nach dem Zeitpunkt, zu dem die Patentanmeldung eingereicht wurde, in anderen bestimmt sie sich nach dem Zeitpunkt der Patenterteilung. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft, die USA, Japan und einige weitere Länder verlängern die Patentlaufzeit oder gewähren ergänzende Schutzzertifikate zur Kompensation eines Verlusts von Patentlaufzeit aufgrund der arzneimittelrechtlichen Zulassungsverfahren und der erheblichen Investitionen in Produktforschung und -entwicklung. Wir streben eine derartige Verlängerung überall dort an, wo dies möglich ist. Neben Stoff- und Erzeugnispatenten verfolgen wir weiterhin: · Patente auf Verfahren und Zwischenprodukte, die bei der Herstellung eines Wirkstoffs verwendet werden, · Patente betreffend spezifische Verwendungen eines Wirkstoffs, · Patente betreffend neue Zusammensetzungen und Formulierungen sowie · Marktexklusivität in denjenigen Märkten, die eine solche vorsehen (wie z. B. die USA). Die folgende Tabelle enthält die Ablaufdaten in unseren wesentlichen Märkten für die bedeutendsten Patente zu Avalox®/Avelox®, Betaferon®/Betaseron®, Kogenate®, Levitra®, Magnevist®, Mirena®, Nexavar®, Ultravist®, Xarelto®, YAZ®, Yasmin® und Yasminelle®:
scroll
Ausgewählte patentbezogene Rechtsstreitigkeiten sind in Anhangsangabe [32] beschrieben.
Marken Grundsätzlich streben wir umfassenden markenrechtlichen Schutz für unsere Produkte in allen Ländern an, in denen diese Produkte vermarktet werden oder in naher Zukunft vermarktet werden sollen. Dabei werden insbesondere Produktnamen, daneben aber auch Slogans sowie Logos, grafische Elemente und Aufmachungen als Marken weltweit geschützt, soweit diese im Einzelfall über besondere Kennzeichnungskraft verfügen. Die Registrierung von Marken erfolgt – soweit möglich – über supranationale Markenschutzsysteme wie europäische Gemeinschaftsmarken und internationale Marken, daneben auch über die nationalen Markenämter. Der konkrete Schutzbereich einer Marke kann im Einzelfall von Land zu Land variieren, abhängig von der Kennzeichnungskraft der jeweiligen Marke. Zu unseren Produktmarken gehören u. a.: HealthCare: Adalat®, Advantage®, Aleve® / Flanax® / Apronax®, Alka-Seltzer®, Aspirin®, Avalox® / Avelox®, Baytril®, Bepanthen® / Bepanthol®, Berocca®, Betaferon® / Betaseron®, Canesten®, Ciprobay® / Ciproxin® / Baycip® / Cipro®, Contour®, Kogenate®, Levitra®, Magnevist®, Mirena®, Nexavar®, One-A-Day®, Redoxon®, Rennie®, Supradyn®, Ultravist®, Xarelto®, YAZ®, Yasmin® und Yasminelle®. CropScience: Basta® / Liberty® / Ignite®, Confidor® / Gaucho® / Admire® / Merit®, Flint® / Stratego® / Sphere® / Nativo®, Invigor® und Proline®/ Input® / Prosaro®. MaterialScience: Bayblend®, BaySystems®, Desmodur®, Desmopan®, Desmophen®, Makrolon® und Vulkollan®. Gegenwärtig halten wir über 60.000 nationale Markenregistrierungen und -anmeldungen. Hinzu kommen über 650 europäische Gemeinschaftsmarken (mit Schutz in allen Mitgliedsstaaten der EU) sowie annähernd 2.000 internationale Marken (mit Schutz in diversen Ländern). Besondere Bedeutung entfalten unsere Marken gerade auch bei patentfreien Produkten, die einem hohen Wettbewerbsdruck durch generische Produkte ausgesetzt sind. Allerdings gehen wir nicht davon aus, dass mit Ausnahme unserer Unternehmenskennzeichen „Bayer“ und „Bayer-Kreuz“ einzelne Marken für unser Geschäft insgesamt entscheidend sind.
18. Sachanlagen Die Sachanlagen haben sich im Geschäftsjahr 2009 wie folgt entwickelt:
scroll
Insgesamt wurden bei den Sachanlagen außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 88 Mio € vorgenommen. Davon wurden 69 Mio € im Rahmen von Restrukturierungsprogrammen der Teilkonzerne erfasst. Weitere 8 Mio € sind im Rahmen der Schering-Integration für Schließungen von Produktionsstätten erfasst worden. Im Rahmen des Ausbaus der Produktionskapazitäten in China, wurden weitere Investitionen vorgenommen. Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von 1.342 Mio € entfielen auf China 235 Mio €. Im Berichtsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 14 Mio € als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten im Sachanlagevermögen aktiviert (Vorjahr: 29 Mio €). Der dabei angewandte Finanzierungskostensatz betrug im Durchschnitt 4,9 % (Vorjahr: 6,2 %). Vermögenswerte, die im Wege von Finanzierungsleasingverträgen genutzt werden, sind in den bilanzierten Sachanlagen mit 469 Mio € (Vorjahr: 454 Mio €) enthalten. Ihre Anschaffungs- und Herstellungskosten betragen zum Bilanzstichtag 1.038 Mio € (Vorjahr: 989 Mio €). Hierbei handelt es sich um technische Anlagen und Maschinen mit einem Buchwert von 240 Mio € (Vorjahr: 266 Mio €), Gebäude mit einem Buchwert von 143 Mio € (Vorjahr: 103 Mio €) sowie sonstige Vermögenswerte mit einem Buchwert von 86 Mio € (Vorjahr: 85 Mio €). Zu den aus dem Finanzierungsleasing entstandenen Verbindlichkeiten siehe Anhangsangabe [27]. Der Buchwert vermieteter Sachanlagen, bei denen ein Operating-Leasing im Sinne von IAS 17 (Leases) vorliegt, beträgt 21 Mio € (Vorjahr: 15 Mio €). Die Anschaffungskosten der Vermögenswerte, die als Operating-Leasing klassifiziert werden, belaufen sich auf 41 Mio € (Vorjahr: 33 Mio €). Abschreibungen auf vermietete Sachanlagen wurden im Geschäftsjahr in Höhe von 4 Mio € (Vorjahr: 4 Mio €) vorgenommen. Für gemietete Sachanlagen, bei denen ein Operating-Leasing im Sinne von IAS 17 (Leases) vorliegt, wurden im Jahr 2009 Mietzahlungen von 203 Mio € (Vorjahr: 291 Mio €) geleistet. Bayer hat ein Nutzungsrecht in Form eines im Grundbuch eingetragenen Nießbrauchs an Immobilien, die einen Restbuchwert von 130 Mio € haben, an eine Leasinggesellschaft verkauft und ‑ unter Vereinbarung eines Rückkaufsrechts am Ende der Laufzeit ‑ unmittelbar zurückgeleast. Diese Transaktion, die als besicherte Darlehensaufnahme bilanziert worden ist, führt zu keiner Einschränkung in der operativen Nutzung der Immobilien. Die Sachanlagen haben sich im Geschäftsjahr 2008 wie folgt entwickelt:
scroll
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die bedeutendsten Standorte je Teilkonzern:
scroll
19. Anteile an at-equity bewerteten Beteiligungen Die Buchwerte der at-equity bewerteten Beteiligungen des Konzerns an assoziierten Gesellschaften haben sich folgendermaßen verändert:
scroll
Die Beteiligungen betreffen ausschließlich den Teilkonzern MaterialScience, der diese aus strategischen Motiven hält. Im Jahr 2000 wurden das Polyol-Geschäft sowie Anteile der Produktion von Propylenoxid (PO) von Lyondell Chemicals mit dem Ziel übernommen, den Zugang zu patentgeschützten Technologien sowie eine langfristige wirtschaftliche Versorgung mit PO als Vorprodukt zu Polyurethanen zu sichern. Im Zuge dieser strategischen Entwicklung wurden zwei Joint-Ventures zur gemeinschaftlichen Produktion von PO gegründet (PO JV Delaware, USA, Bayer-Anteil 41 %, sowie Lyondell Bayer Manufacturing Maasvlakte VOF, Niederlande, Bayer-Anteil 50 %). Beide Anlagen werden von Lyondell betrieben. Bayer stehen aus diesen Betrieben langfristig feste Abnahmequoten bzw. Mengen von PO bei fixierten Preiskomponenten zu. Die folgenden Tabellen zeigen eine Zusammenfassung der aggregierten Gewinn- und Verlust-Rechnungen sowie der Bilanzen der at-equity bilanzierten Beteiligungen im Bayer-Konzernabschluss.
scroll
scroll
Unter Sonstige werden überwiegend Anpassungen an die einheitlichen Bilanzierungsgrundsätze von Bayer, Unterschiedsbeträge im Rahmen einer Kaufpreisaufteilung und deren ergebniswirksame Fortschreibung sowie außerplanmäßige Wertberichtigungen ausgewiesen.
20. Sonstige finanzielle Vermögenswerte Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
scroll
In den Ausleihungen ist im Wesentlichen ein an die Bayer-Pensionskasse VVaG (Bayer-Pensionskasse) gewährtes Gründungsstockdarlehen in Höhe von 310 Mio € (Vorjahr: 310 Mio €) sowie ein Genussrechtskapital in Höhe von 150 Mio € (Vorjahr: 150 Mio €) enthalten. Im Jahr 2009 wurden bei den Ausleihungen und Forderungen 1 Mio € (Vorjahr: 1 Mio €) und bei den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 15 Mio € (Vorjahr: 14 Mio €) als Wertminderung ergebniswirksam erfasst. Zum Bilanzstichtag waren 13 Mio € (Vorjahr: 0 Mio €) der nicht wertgeminderten sonstigen finanziellen Vermögenswerte überfällig. In den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind Eigenkapitaltitel in Höhe von 58 Mio € (Vorjahr: 84 Mio €) enthalten, deren beizulegender Zeitwert weder aus einem Börsen- oder Marktpreis noch durch Diskontierung zuverlässig ermittelbarer zukünftiger Cashflows abgeleitet werden konnte. Diese Eigenkapitaltitel wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Nähere Erläuterungen der Forderungen aus Derivaten werden in Anhangsangabe [30] gegeben. Bei den Leasingforderungen handelt es sich um Finanzierungsleasingverträge, bei denen Bayer der Leasinggeber und der Kunde der wirtschaftliche Eigentümer der Leasinggegenstände ist. Den Leasingforderungen liegen erwartete Leasingzahlungen von 30 Mio € (Vorjahr: 32 Mio €) und ein darin enthaltener Zinsanteil von 5 Mio € (Vorjahr: 5 Mio €) zugrunde. 2 Mio € der erwarteten Leasingzahlungen sind innerhalb eines Jahres fällig (Vorjahr: 2 Mio €), 28 Mio € innerhalb der nachfolgenden vier Jahre (Vorjahr: 28 Mio €) und 0 Mio € nach fünf Jahren (Vorjahr: 2 Mio €).
21. Vorräte Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
scroll
Die Wertberichtigungen auf Vorräte, die in den Herstellungskosten und zu einem Teil als Sondereinfluss in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen werden, entwickelten sich folgendermaßen:
scroll
22. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Wertminderungen betrugen zum Bilanzstichtag 6.106 Mio € (Vorjahr: 5.953 Mio €). Von diesen Forderungen sind 6.098 Mio € (Vorjahr: 5.936 Mio €) innerhalb eines Jahres und 8 Mio € (Vorjahr: 17 Mio €) nach einem Jahr fällig. Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich folgendermaßen:
scroll
Für die nicht wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestanden zum Bilanzstichtag Überfälligkeiten bzw. sofortige Fälligkeiten in Höhe von 1.057 Mio € (Vorjahr: 1.137 Mio €).
scroll
Der nicht wertgeminderte Forderungsbestand wird aufgrund etablierter Kreditmanagementprozesse und individueller Beurteilung der einzelnen Kundenrisiken als werthaltig erachtet. Das künftige Ausfallrisiko der bestehenden Forderungen ist in den Wertberichtigungen angemessen berücksichtigt. Darüber hinaus sind in geringem Umfang Forderungen durch Pfandrechte auf Grundstücke und Gebäude besichert.
23. Sonstige Forderungen Die sonstigen Forderungen abzüglich Wertberichtigungen in Höhe von 11 Mio € (Vorjahr: 9 Mio €) setzen sich folgendermaßen zusammen:
scroll
Zinsforderungen enthalten im Wesentlichen Zinsansprüche bzw. -abgrenzungen, die erst nach dem Abschlussstichtag gezahlt werden. In den übrigen Forderungen sind Rechnungsabgrenzungen in Höhe von 200 Mio € (Vorjahr: 174 Mio €) enthalten, von denen 171 Mio € (Vorjahr: 156 Mio €) kurzfristig sind. Darüber hinaus bestehen aus dem Verkauf des hämatologischen Onkologieportfolios Campath®/MabCampath®, Fludara® und Leukine® an die Genzyme Corp., USA, übrige Forderungen in Höhe von 363 Mio €. Für die in den sonstigen Forderungen enthaltenen finanziellen Forderungen in Höhe von 970 Mio € (Vorjahr: 676 Mio €) bestehen zum Bilanzstichtag Überfälligkeiten bzw. sofortige Fälligkeiten in Höhe von 130 Mio € (Vorjahr: 187 Mio €):
scroll
24. Eigenkapital Eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts, die allen Anspruchsgruppen des Unternehmens zugute kommt, die Sicherung der Liquidität sowie der Kreditwürdigkeit des Bayer-Konzerns sind die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements. Die Reduzierung der Kapitalkosten trägt hierzu ebenso bei wie die Optimierung der Kapitalstruktur und der Zahlungsmittelzu- und -abflüsse aus Finanzierungstätigkeit sowie ein effektives Risikomanagement. In Bezug auf die finanzwirtschaftlichen Risiken beurteilen die entsprechend beauftragten Ratingagenturen den Bayer-Konzern wie folgt:
scroll
Diese Investment Grade Ratings spiegeln eine gute Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wider und gewährleisten den Zugang zu einer breiten Investorenbasis für die Finanzierung. Das Kapitalmanagement des Konzerns basiert auf den von Ratingagenturen veröffentlichten Verschuldungskennziffern, die (mit unterschiedlicher Ausgestaltung) die Zahlungsmittelzu- und -abflüsse einer Periode in Relation zur Verschuldung setzen. Die Finanzstrategie des Bayer-Konzerns zielt auf eine A-Ratingkategorie und den Erhalt der finanziellen Flexibilität ab. Neben der Reduzierung der Nettofinanzverschuldung durch Zahlungsmittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft dienen zur Umsetzung der Finanzstrategie u. a. die im Juli 2005 begebene nachrangige Hybridanleihe sowie das durch die Hauptversammlungsbeschlüsse bereits genehmigte (bedingte) Kapital bzw. das Aktienrückkaufprogramm. Bayer unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen. Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung in den Jahren 2008 und 2009 ergeben sich aus der Eigenkapitalveränderungsrechnung des Bayer-Konzerns.
Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage Das gezeichnete Kapital der Bayer AG belief sich am 31. Dezember 2009 auf 2.117 Mio € (Vorjahr: 1.957 Mio €), eingeteilt in 826.947.808 Stück (Vorjahr: 764.343.225 Stück) nennbetragslose Namensaktien und war voll eingezahlt. Jede Aktie hat ein Stimmrecht. Durch die Wandlung der im Jahr 2006 durch die Bayer Capital Corporation B.V., Niederlande, begebenen Pflichtwandelanleihe über 2,3 Mrd € hat sich das gezeichnete Kapital im Geschäftsjahr um 160 Mio € erhöht; es wurden 62.604.583 neue Aktien ausgegeben. Ein Betrag von 2.139 Mio € wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Spitzenbeträge wurden als Barausgleich gewährt.
Genehmigtes Kapital Durch die Hauptversammlung vom 28. April 2006 ist ein genehmigtes Kapital in Höhe von 465 Mio € beschlossen worden, das bis zum 27. April 2011 befristet ist. Es kann zur Erhöhung des gezeichneten Kapitals durch Ausgabe neuer nennbetragsloser Namensaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen verwendet werden, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen auf einen Betrag von insgesamt 370 Mio € begrenzt sind (Genehmigtes Kapital I). Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von diesem Bezugsrecht auszunehmen und es auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Gläubigern der von der Bayer AG oder ihren Konzerngesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht ein Bezugsrecht auf neue Aktien einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung ihres Wandlungs- oder Optionsrechts bzw. nach Erfüllung einer Wandlungspflicht zustünde. Weiterhin ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, sofern die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögenswerten erfolgt. Ein weiteres genehmigtes Kapital ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 27. April 2007 geschaffen worden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum 26. April 2012 durch Ausgabe neuer nennbetragsloser Namensaktien gegen Bareinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 195 Mio € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II). Der Beschluss der Hauptversammlung sieht vor, dass den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren ist. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei ein- oder mehrmaliger Ausnutzung des Genehmigten Kapitals II bis zu einem Kapitalerhöhungsbetrag auszuschließen, der 10 % des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung und des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet, um die neuen Aktien gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag auszugeben, der den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags nicht wesentlich unterschreitet. Auf die vorgenannte 10 %-Grenze werden Aktien angerechnet, die aufgrund einer Ermächtigung der Hauptversammlung erworben und gemäß § 71 Absatz 1 Nr. 8 Satz 5 AktG i.V.m. § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung veräußert werden. Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht ausgegeben wurden bzw. auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibung während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in entsprechender Anwendung des § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG ausgegeben wurden. Beide zuvor beschriebenen genehmigten Kapitalien wurden bisher nicht in Anspruch genommen.
Bedingtes Kapital Ein durch Beschluss der Hauptversammlung vom 30. April 2004 geschaffenes bedingtes Kapital von 187 Mio €, entsprechend 72.998.695 Aktien zum 31. Dezember 2008, wurde in 2009 in Höhe von 160 Mio €, entsprechend 62.604.583 Aktien, zur Bedienung von Wandlungsrechten aus einer Pflichtwandelanleihe der Bayer Capital Corporation B.V., Niederlande, vom 6. April 2006 genutzt. Der verbleibende Betrag von 27 Mio € ist mit Streichung der entsprechenden Satzungsbestimmung, die am 22. Januar 2010 in das Handelsregister eingetragen wurde, erloschen. Die Hauptversammlung vom 25. April 2008 hat Beschlüsse zu einem Bedingten Kapital 2008 I und zu einem Bedingten Kapital 2008 II gefasst und das Grundkapital um jeweils 196 Mio € durch Ausgabe von jeweils 76.400.000 Aktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber von Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) jeweils mit Options-/Wandlungsrechten/-pflichten, die aufgrund von Ermächtigungen der Hauptversammlung vom 25. April 2008 bis zum 24. April 2013 von der Bayer AG oder einer Konzerngesellschaft ausgegeben werden, an der die Bayer AG unmittelbar oder mittelbar zu mindestens 90 % beteiligt ist. Diese Ermächtigungen zur Ausgabe der Instrumente sind auf einen Gesamtnennbetrag von insgesamt 6 Mrd € begrenzt. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die Instrumente zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht auszuschließen, wenn die Ausgabe der Instrumente zu einem Kurs erfolgt, der den Marktwert der Instrumente nicht wesentlich unterschreitet. Die nach § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG sinngemäß geltende Grenze für Bezugsrechtsausschlüsse von 10 % des Grundkapitals darf nicht überschritten werden. Auf diese Grenze werden sowohl Aktien als auch solche Instrumente angerechnet, die in direkter oder sinngemäßer Anwendung des § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden.
Gewinnrücklagen Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Die Gewinnrücklagen beinhalten zudem sämtliche nicht ergebniswirksam erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen.
Kumuliertes übriges Comprehensive Income Im kumulierten übrigen Comprehensive Income werden die Währungsänderungen, die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte von zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten (Cashflow-Hedges) sowie von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten und die Neubewertungsrücklage erfasst. Diese resultiert aus der in 2005 erfolgten Übernahme des restlichen 50-prozentigen Roche-Anteils des im Geschäftsjahr 1996 gegründeten OTC-Joint-Ventures in den USA sowie aus der Übernahme des restlichen 50-prozentigen Anteils an der BaySystems, Oldenburg, im Geschäftsjahr 2008. Im Berichtsjahr erfolgte zudem in Höhe von 6 Mio € (Vorjahr: 4 Mio €) eine Umbuchung von der Neubewertungsrücklage in die Gewinnrücklage für den Teil, der ergebniswirksam im Rahmen der planmäßigen Abschreibung der entsprechenden Vermögenswerte berücksichtigt wurde.
Dividende Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn, der in dem gemäß Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Bayer AG ausgewiesen wird. Aus dem Konzernergebnis wurde für das Geschäftsjahr 2008 pro Aktie eine Dividende von 1,40 € (Vorjahr: 1,35 €) gezahlt. Die vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2009 beträgt 1,40 € pro Aktie, was einem Ausschüttungsvolumen von 1.158 Mio € entspricht. Die vorgeschlagene Dividende ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wurde nicht als Verbindlichkeit im Konzernabschluss erfasst.
Anteile anderer Gesellschafter Die Entwicklung des Anteils anderer Gesellschafter am Eigenkapital in den Jahren 2009 und 2008 ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung.
scroll
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen im Wesentlichen das Eigenkapital der Bayer CropScience Ltd., Indien, Sumika Bayer Urethane Co., Ltd., Japan, BaySystems Pearl FZCO, Vereinigte Arabische Emirate, Bayer East Africa Ltd., Kenia, Bayer Jinling Polyurethane Co., Ltd., China, und der Bayer S.A., Peru.
25. Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen Für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ist zum Bilanzstichtag im In- und Ausland gemäß folgender Aufstellung bilanzielle Vorsorge getroffen worden:
scroll
Die Aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne sowie für andere Leistungszusagen enthalten die folgenden Bestandteile:
scroll
scroll
Die Situation der rückstellungs- und fondsfinanzierten Versorgungsverpflichtungen stellt sich wie folgt dar:
scroll
Der Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen für Pensionen entfällt mit 5.006 Mio € (Vorjahr: 4.799 Mio €) auf rückstellungsfinanzierte und mit 10.104 Mio € (Vorjahr: 9.272 Mio €) auf fondsfinanzierte Versorgungsverpflichtungen. Der Anwartschaftsbarwert der anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen betrifft mit 176 Mio € (Vorjahr: 185 Mio €) rückstellungsfinanzierte und mit 645 Mio € (Vorjahr: 654 Mio €) fondsfinanzierte Verpflichtungen. Die fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen weisen mit 111 Mio € (Vorjahr: 366 Mio €) eine Überdeckung, mit 986 Mio € (Vorjahr: 955 Mio €) eine Unterdeckung auf. Bei den übrigen fondsfinanzierten pensionsähnlichen Verpflichtungen sind die einzelnen Pläne mit 341 Mio € (Vorjahr: 404 Mio €) unterfinanziert. Die rückstellungsfinanzierten pensionsähnlichen Leistungszusagen betrafen vor allem Vor- und Frühruhestandsleistungen in Deutschland. Der Bayer-Konzern hat für die Mitarbeiter in vielen Ländern fondsfinanzierte Versorgungspläne eingerichtet. Da sich die rechtlichen und steuerlichen Anforderungen sowie die wirtschaftlichen Gegebenheiten zwischen den einzelnen Ländern stark unterscheiden können, hat das Vermögensmanagement individuellen landesspezifischen Grundsätzen zu folgen. Den mit Abstand bedeutendsten Versorgungsplan stellt die Bayer-Pensionskasse VVaG (Bayer-Pensionskasse) dar. Die rechtlich selbstständige Bayer-Pensionskasse ist eine private Versicherungsgesellschaft und unterliegt daher dem Versicherungsaufsichtsgesetz. Bayer garantiert nach deutschem Recht im Rahmen der Subsidiärhaftung die vertraglichen Verpflichtungen aus Pensionszusagen in Deutschland. Für die Bilanzierung nach IFRS wird die Bayer-Pensionskasse als leistungsorientiertes Altersversorgungssystem eingestuft. Die Kapitalanlagepolitik der Bayer-Pensionskasse richtet sich neben der Einhaltung aufsichtsrechtlicher Rahmenvorgaben an der aus den eingegangenen Verpflichtungen resultierenden Risikostruktur aus. Hierauf basierend hat die Bayer-Pensionskasse vor dem Hintergrund der Kapitalmarktentwicklung ein risikoadäquates strategisches Zielportfolio entwickelt. Der Schwerpunkt dieser Anlagestrategie liegt in erster Linie in einem stringenten Risikomanagement und weniger in einer absoluten Renditemaximierung. Es ist zu erwarten, dass die so definierte Anlagepolitik in der Lage ist, eine Kapitalverzinsung zu erwirtschaften, welche langfristig die dauerhafte Erfüllung der Verpflichtungen gewährleistet. Die Versorgungsverpflichtungen der im Geschäftsjahr 2006 erworbenen Bayer Schering Pharma AG, Berlin, werden zu einem erheblichen Teil durch den Schering Altersversorgung Treuhand Verein gedeckt. Auch hier orientiert sich die Anlagestrategie an der Struktur der korrespondierenden Verpflichtungen. Sie gestattet auch den Einsatz von Derivaten. Währungsrisiken werden annähernd vollständig abgesichert. Mithilfe eines Risikomanagementsystems werden darüber hinaus Stress-Szenarien simuliert sowie weitere Risikoanalysen (z. B. Value at Risk) durchgeführt. Für das Planvermögen im Ausland bilden ebenfalls insbesondere die Struktur der Versorgungszusagen und das Risikoprofil die wesentlichen Entscheidungskriterien für die Entwicklung der zugrunde liegenden Anlagestrategie. Des Weiteren sind Risikostreuung, Portfolio-Effizienz und ein angemessenes Chancen-Risiken-Verhältnis (sowohl landesspezifisch als auch im weltweiten Zusammenhang), das insbesondere die Zahlung sämtlicher zukünftiger Versorgungsleistungen gewährleisten soll, relevante Determinanten der verwendeten Anlagestrategien. Die gewichtete Zusammensetzung des Planvermögens zur Deckung der Pensionsverpflichtungen sowie zur Deckung der anderen Leistungszusagen stellt sich zum jeweiligen Bilanzstichtag wie folgt dar:
scroll
scroll
In dem beizulegenden Zeitwert des inländischen Planvermögens sind von Bayer gemietete Immobilien mit ihren Marktwerten in Höhe von 78 Mio € (Vorjahr: 74 Mio €) sowie über Fonds gehaltene Bayer-Aktien mit einem Marktwert in Höhe von 30 Mio € (Vorjahr: 14 Mio €) enthalten. Unter dem sonstigen Planvermögen sind insbesondere begebene Baudarlehen, sonstige Forderungen, Festgeldguthaben sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgewiesen. Die folgenden gewichteten Parameter wurden zur Bewertung der Versorgungsverpflichtungen zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres sowie zur Bewertung des Versorgungsaufwands im jeweiligen Berichtsjahr zugrunde gelegt:
scroll
scroll
Der Rechnungszinssatz für Leistungszusagen Pensionen im Ausland wird im Wesentlichen beeinflusst vom Rechnungszinssatz in den USA von 5,8 % (Vorjahr: 6,2 %) und in Großbritannien von 5,7 % (Vorjahr: 6,4 %). Eine Änderung der einzelnen Parameter um 0,5 Prozentpunkte hätte bei ansonsten konstant gehaltenen Annahmen folgende Auswirkungen auf die Versorgungsverpflichtungen zum Ende des laufenden Geschäftsjahres:
scroll
Eine Änderung der einzelnen Parameter um 0,5 Prozentpunkte hätte bei ansonsten konstant gehaltenen Annahmen folgende Auswirkungen auf den Versorgungsaufwand des nachfolgenden Jahres:
scroll
Wegen ihres Versorgungscharakters werden insbesondere die Verpflichtungen der US-Tochtergesellschaften für die Krankheitskosten der Mitarbeiter nach deren Eintritt in den Ruhestand ebenfalls unter den pensionsähnlichen Verpflichtungen ausgewiesen. Für die Krankheitskosten wird dabei eine Kostensteigerungsrate von 10 % (Vorjahr: 11 %) unterstellt, die sich bis zum Jahr 2017 (Vorjahr: 2016) schrittweise auf 5 % (Vorjahr: 5 %) reduziert. Eine Änderung der zugrunde gelegten Kostensteigerungsraten der Krankheitskosten um einen Prozentpunkt hätte folgende Auswirkungen:
scroll
Folgende Auszahlungen sind für Arbeitgeberbeiträge bei fondsfinanzierten und rückstellungsfinanzierten Versorgungsplänen im laufenden Geschäftsjahr sowie im Vorjahr für Pensions- und pensionsähnliche Verpflichtungen getätigt worden bzw. werden für das kommende Jahr erwartet:
scroll
Die zukünftig zu zahlenden Versorgungsleistungen werden wie folgt geschätzt:
scroll
Die außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in der Eigenkapitalveränderungsrechnung bzw. Gesamtergebnisrechnung erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen und das Planvermögen stellen sich wie folgt dar:
scroll
Bei den anderen Leistungszusagen in Deutschland bestanden bislang keine nicht realisierten versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste.
26. Andere Rückstellungen Die einzelnen Rückstellungskategorien haben sich im Geschäftsjahr 2009 wie folgt entwickelt:
scroll
Die erwarteten Mittelabflüsse für die im Geschäftsjahr 2009 bilanzierten Rückstellungen sind wie folgt:
scroll
Den Rückstellungen stehen Erstattungsansprüche in Höhe von 135 Mio € (Vorjahr: 69 Mio €) gegenüber, die als Forderung aktiviert wurden. Sie beziehen sich im Wesentlichen auf Erstattungsansprüche aus Produkthaftung sowie auf Umweltschutzmaßnahmen.
26.1 Steuern Die Rückstellungen für Steuern umfassen Rückstellungen für Ertragsteuern in Höhe von 686 Mio € (Vorjahr: 676 Mio €) sowie Rückstellungen für sonstige Steuerarten in Höhe von 126 Mio € (Vorjahr: 60 Mio €). Weitere Ertragsteuerverpflichtungen gemäß IAS 12 bestehen zum Ende des Berichtsjahres in Höhe der bilanzierten Ertragsteuerverbindlichkeiten von 93 Mio € (Vorjahr: 65 Mio €).
26.2 Umweltschutz Die Rückstellungen für Umweltschutz betreffen im Wesentlichen die Sanierung von kontaminierten Standorten, die Nachrüstung von Deponien sowie Rekultivierungs- und Wasserschutzmaßnahmen.
26.3 Restrukturierungen Von den Rückstellungen für Restrukturierungen entfielen 166 Mio € (Vorjahr: 139 Mio €) auf Abfindungen und 37 Mio € (Vorjahr: 36 Mio €) auf sonstige Kosten, die sich im Wesentlichen aus Abrisskosten sowie sonstigen mit der Aufgabe von Produktionseinrichtungen verbundenen Kosten zusammensetzen. Die wesentlichen Restrukturierungsmaßnahmen im Jahr 2009 entfallen auf vier große Projekte. Im Pharma Segment des Teilkonzerns HealthCare wurden in 2009 die Restrukturierungsmaßnahmen fortgeführt, die nach der Akquisition der Schering AG 2006 gestartet wurden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, im Rahmen des Integrationsprozesses die Pharma-Aktivitäten des Bayer-Konzerns zu konsolidieren und die Wettbewerbsfähigkeit des gemeinsamen Unternehmens zu verbessern. Hierzu werden die kommerziellen und administrativen Strukturen sowie die Forschungs- und Entwicklungsprozesse weltweit überprüft und angepasst. So wurden z. B. die Vertriebsaußendienstaktivitäten in den Ländern weiter zusammengeführt, das operative Modell der Marketingorganisation optimiert und Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten weiter konzentriert. Des Weiteren wurden die Produkte des hämatologischen Onkologieportfolios auf die Firma Genzyme Corp., USA, übertragen. Durch die genannten strukturellen Veränderungen ergaben sich in 2009 saldiert Aufwendungen in Höhe von insgesamt 87 Mio €. Hiervon entfielen 85 Mio € auf Abfindungen, 8 Mio € auf außerplanmäßige Abschreibungen und 108 Mio € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen, denen ein Gewinn aus der Veräußerung des hämatologischen Onkologieportfolios von 114 Mio € gegenüberstand. Für die genannten und weitere Maßnahmen bestehen zum 31. Dezember 2009 Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 67 Mio €. In der Division Animal Health des Teilkonzerns HealthCare führte die Entscheidung zur Schließung einer Produktionsanlage in Brasilien zu Restrukturierungskosten in Höhe von 47 Mio €. Davon entfielen 12 Mio € auf außerplanmäßige Abschreibungen und 35 Mio € auf sonstige Restrukturierungskosten. Die Höhe der Rückstellungen für diese Maßnahme betrug zum 31. Dezember 2009 16 Mio €. Im Laufe des Jahres 2009 wurde im Teilkonzern CropScience das im August 2006 beschlossene Restrukturierungsprogramm (Projektname NEW) zur nachhaltigen Steigerung der Effizienz wie geplant weitergeführt und planmäßig zum Abschluss gebracht. Wesentliche Einzelmaßnahmen fanden in Frankreich, in den USA und in Großbritannien statt. In Frankreich wurde die Verschmelzung der französischen Gesellschaften vorangetrieben und so die Voraussetzung für optimierte Kostenstrukturen sowie für Effizienzsteigerungen im Verwaltungsbereich geschaffen. In den USA und in Großbritannien wurde die Zusammenlegung von Produktionsstätten wie geplant abgeschlossen. Die Gesamtaufwendungen für die Restrukturierungsmaßnahmen betrugen im Berichtsjahr 124 Mio €. Davon entfielen 18 Mio € auf Abfindungen, 5 Mio € auf außerplanmäßige Abschreibungen und 101 Mio € auf sonstige Restrukturierungskosten. Die Restrukturierungsrückstellungen betragen zum 31. Dezember 2009 65 Mio €. Das im Herbst 2007 begonnene Restrukturierungsprogramm (Projektname RIVER) zur Optimierung der Kostenstrukturen und nachhaltigen Steigerung der Effizienz des Teilkonzerns MaterialScience wurde im Jahr 2009 wie geplant fortgeführt und umgesetzt. Wesentliche Einzelmaßnahmen fanden in Nordamerika und Europa statt. In Nordamerika wurden neben einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen wesentliche Effizienzsteigerungen in den USA am Standort Pittsburgh in den Verwaltungsaktivitäten realisiert. Zusätzliche Maßnahmen beinhalteten den Abbau der Kapazitäten für Resins am Produktionsstandort in New Martinsville und den Abbau der Elektrolyse in Baytown. In Deutschland waren vor allem die Standorte Leverkusen und Krefeld von Maßnahmen zur Optimierung von Abläufen in der Verwaltung bzw. von einem neuen Standortkonzept betroffen. Die gesamten Restrukturierungsaufwendungen für das Projekt RIVER betrugen im Berichtsjahr 130 Mio €. Davon entfielen 53 Mio € auf Abfindungen, 35 Mio € auf außerplanmäßige Abschreibungen und 42 Mio € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen. Die Restrukturierungsrückstellungen betragen zum 31. Dezember 2009 41 Mio €.
26.4 Kunden- und Lieferantenverkehr Die Rückstellungen für Kunden- und Lieferantenverkehr umfassen Rückstellungen für Rabatte, Skonti und andere Verkaufspreisanpassungen, Produktrücknahmen, ausstehende Eingangsrechnungen sowie drohende Verluste bzw. belastende Verträge.
26.5 Rechtsstreitigkeiten Die aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken werden in Anhangsangabe [32] dargestellt.
26.6 Personal Mit den Personalrückstellungen wird bilanzielle Vorsorge vor allem für variable und individuelle Einmalzahlungen, Überschüsse auf Langzeitkonten, Zahlungen aufgrund von Mitarbeiterjubiläen sowie sonstige Personalkosten getroffen. Ferner sind hier die Verpflichtungen aus aktienbasierter Entlohnung ausgewiesen. Die Aktienprogramme des Bayer-Konzerns können in Einzel- und Kollektivzusagen unterteilt werden. Einzelzusagen im Rahmen der aktienbasierten Entlohnung eröffnen dem Unternehmen die Möglichkeit, Vergütungsbestandteile an den Aktienkurs oder an dessen zukünftige Wertentwicklung zu knüpfen. Die Zusage kann dabei vom Erreichen der vereinbarten Ziele oder ausschließlich von der Dienstzeit abhängig sein. Die Kollektivzusagen sind nach Mitarbeitergruppen differenziert. Für Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der oberen Führungsebene wurde in den Jahren 2001 bis 2004 ein Programm aufgelegt, welches in Grundzügen einem Aktien-Optionsprogramm mit variablen aktienbasierten Ausschüttungen entspricht. Für dieses Programm ist ein Barausgleich vorgesehen. Für das mittlere Management wurde ein Aktien-Incentiveprogramm, für die weiteren Mitarbeitergruppen ein Aktien-Beteiligungsprogramm begeben. Seit dem Jahr 2005 besteht für das obere und mittlere Management das Programm „Aspire“ mit zwei unterschiedlichen auf den folgenden Seiten erläuterten Ausprägungen. Für das übrige Management sowie die Tarifmitarbeiter wird seit 2005 ein jährliches Aktien-Beteiligungsprogramm angeboten, bei welchem Bayer einen Zuschuss für ein Eigeninvestment in Aktien gewährt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde dieses Programm unter dem Namen „BayShare“ erstmals auch den Mitarbeitern im oberen und mittleren Management angeboten, die bereits zur Teilnahme an Aspire berechtigt sind. Grundsätzlich werden – wie für Vergütungssysteme mit Barausgleich gemäß IFRS 2 vorgesehen – alle Verpflichtungen, die aus den aktienbasierten Programmen hervorgehen, durch Rückstellungen berücksichtigt, deren Höhe zum Bilanzstichtag dem beizulegenden Zeitwert der jeweils erdienten Anteile der jeweiligen Zusagen an die Mitarbeitergruppen entspricht. Für alle bestehenden aktienbasierten Entlohnungssysteme werden daraus resultierende Rückstellungsveränderungen aufwandswirksam erfasst. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der für die jeweiligen Programme gebildeten Rückstellungen:
scroll
Auf Basis individueller Zusagen bestanden zum Jahresende 2009 Rückstellungen in Höhe von 12 Mio € (Vorjahr: 10 Mio €). Der Gesamtperiodenaufwand für alle aktienbasierten Vergütungsprogramme betrug 124 Mio € (Vorjahr: 28 Mio €). Die Höhe des beizulegenden Zeitwerts der Verpflichtungen aus den aktienbasierten Programmen bzw. Einzelplänen wurde auf der Grundlage einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt, die auf folgenden wesentlichen Parametern basierte:
scroll
Langfristiges Vergütungsprogramm für Mitglieder des Vorstands sowie für die obere Führungsebene (Aspire I) Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der oberen Führungsebene sind zur Teilnahme an Aspire I berechtigt, soweit sie nach vorgegebenen Richtlinien eine individuell festgelegte Anzahl an Bayer-Aktien erwerben und dieses Eigeninvestment über die Programmlaufzeit halten. Bemessungsbasis für Aspire I ist ein individueller, positionsabhängiger Prozentwert vom jährlichen Grundgehalt (Aspire-Zielbetrag). In Abhängigkeit von der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie sowie von der relativen Performance im Vergleich zum Aktienindex Dow Jones EURO STOXX 50, jeweils bezogen auf eine dreijährige Performance-Periode, wird nach Ablauf des Programms an die Teilnehmer ein Betrag von maximal 200 % des Aspire-Zielbetrags ausgezahlt.
Langfristiges Vergütungsprogramm für das mittlere Management (Aspire II) Für die übrigen Führungskräfte und für das mittlere Management wird Aspire II angeboten. Es entspricht in seinen Grundzügen Aspire I. Im Gegensatz zu diesem ist ein Eigeninvestment in Bayer-Aktien allerdings nicht erforderlich. Zudem wird die Performance ausschließlich an der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie gemessen. Der maximal erreichbare Ertrag ist auf 150 % des Aspire-Zielbetrags begrenzt.
BayShare 2009 Im Rahmen von BayShare 2009 (Vorjahr: Aktien-Beteiligungsprogramm 2008) gewährte Bayer den zur Teilnahme berechtigten Mitarbeitern einen Zuschuss zu einem Eigeninvestment in Bayer-Aktien. Die Höhe des Zuschusses, der jährlich neu festgelegt wird, belief sich auf 20 % (Vorjahr: 15 %) des Zeichnungsbetrags. Im Unterschied zum bis 2008 angebotenen Aktien-Beteiligungsprogramm gaben die Mitarbeiter anstatt einer bestimmten Stückzahl an Aktien einen festen Betrag an, für den sie Aktien zeichnen wollten. Je nach Position des Mitarbeiters war der Gesamtbetrag für den Aktienerwerb auf 2.500 € (Vorjahr: 5.000 €) bzw. 5.000 € (Vorjahr: 10.000 €) begrenzt. Die erworbenen Aktien werden in gesonderten Depots verwahrt und unterliegen einer Veräußerungssperre. Diese endet jeweils am 31. Dezember des Jahres, das dem Jahr des Aktienerwerbs folgt. Im Jahr 2009 wurden im Rahmen des BayShare-Programms insgesamt 395.000 Aktien durch die Mitarbeiter erworben.
Aktienprogramme der Jahre 2000 – 2004 Die für die Jahre 2000 bis 2004 bestehenden Aktienprogramme basieren jeweils auf ähnlichen Grundstrukturen für die jeweilige Mitarbeitergruppe. Die entsprechenden Verpflichtungen werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert im Abschluss berücksichtigt. Der Anspruch auf Ausschüttungen aus diesen Programmen ist an die Bedingung geknüpft, dass die Bayer-Aktien über die Programmlaufzeit gehalten werden. Die bis zum 31. Dezember 2004 ausgegebenen Programme sind in der folgenden Übersicht zusammengefasst:
scroll
Aktien-Optionsprogramm AOP Die bis 2004 angebotenen Aktien-Optionsprogramme für Mitglieder des Vorstands sowie für obere Führungskräfte waren jeweils auf eine Dauer von fünf Jahren ausgelegt, wobei einer dreijährigen Sperrfrist eine zweijährige Ausübungsperiode folgte. Mit Ende der Ausübungsfrist im August 2009 wurden die letzten Optionen aus dem Programm des Jahres 2004 ausgeübt; das Aktien-Optionsprogramm ist damit abgeschlossen. Das Recht, die Optionen auszuüben, sowie der finanzielle Betrag, der jedem einzelnen Teilnehmer bei Ausübung seiner Optionsrechte zustand, hingen von der absoluten Performance der Bayer-Aktie sowie ihrer relativen Entwicklung im Vergleich mit dem Aktienindex Dow Jones EURO STOXX 50 ab. Zu Beginn einer jeden Programmtranche wurde in Abhängigkeit von der Position des jeweiligen Mitarbeiters individuell festgelegt, wie viele Aktien höchstens in das Programm eingebracht werden durften. Hierdurch wurde die Zahl der Optionen bestimmt. Beim Programm aus dem Jahr 2004 hatte jeder Teilnehmer bis zu drei Optionen pro eingebrachter Aktie erhalten; pro Option wurde nach Erreichen von Performance- und Outperformance-Zielen der Gegenwert einer Bayer-Aktie im Ausübungszeitpunkt und eine Outperformance-Prämie ausbezahlt.
Aktien-Incentiveprogramm AIP Die Teilnehmer an den Aktien-Incentiveprogrammen erhalten zu definierten Zeitpunkten während der jeweils zehnjährigen Programmlaufzeit den Gegenwert einer bestimmten Anzahl von Bayer-Aktien. Für je zehn Aktien, die die Mitarbeiter als Eigeninvest in das Programm eingebracht haben, sind dies nach zwei Jahren zwei Aktien, nach sechs und zehn Jahren jeweils vier weitere Aktien. Die Bedingung für die Incentivierung ist, dass die Programmteilnehmer die eingebrachten Aktien am betreffenden Incentivierungszeitpunkt in einem hierfür eingerichteten Mitarbeiter-Depot halten und der seit Programmauflegung erzielte prozentuale Kursanstieg der Bayer-Aktie über dem des Aktienindex Dow Jones EURO STOXX 50 liegt. Anders als beim Aktien-Optionsprogramm können die durch die Mitarbeiter eingebrachten Aktien während der Programmlaufzeit verkauft werden, wobei die verkauften Aktien vom folgenden Incentivierungstermin an nicht mehr incentivierungsberechtigt sind. Die Zahl der Aktien, die vom einzelnen Mitarbeiter in das Programm eingebracht werden konnten, war wertmäßig auf die Hälfte seiner leistungsabhängigen Bonuszahlung für das jeweilige vorangegangene Geschäftsjahr begrenzt.
Aktien-Beteiligungsprogramm ABP (bis 2004) Das bis einschließlich 2004 geltende Aktien-Beteiligungsprogramm entspricht in seiner Struktur dem Aktien-Incentiveprogramm, wobei sich die Incentivierung ausschließlich an der Haltedauer der als Eigeninvestment der Mitarbeiter in das Programm eingebrachten Bayer-Aktien orientiert. Die Incentivierungsleistung ist gegenüber dem Aktien-Incentiveprogramm halbiert. Nach zwei Jahren Haltedauer wird je zehn Aktien Eigeninvestment der Gegenwert einer Bayer-Aktie gewährt, nach sechs bzw. zehn Jahren der Gegenwert jeweils zwei weiterer Aktien.
26.7 Sonstige Die sonstigen Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Gewährleistungen, Produkthaftung, Entsorgungsverpflichtungen – sofern nicht als Rückstellung für Umweltschutz erfasst – Eventualverbindlichkeiten aus Akquisitionen sowie Rückstellungen für sonstige Verbindlichkeiten.
27. Finanzverbindlichkeiten Insgesamt setzen sich die Finanzverbindlichkeiten wie folgt zusammen:
scroll
Die Finanzverbindlichkeiten haben insgesamt die folgenden Fälligkeiten:
scroll
Die Finanzverbindlichkeiten des Bayer-Konzerns sind im Wesentlichen ungesichert und ‑ mit Ausnahme der nachrangigen Hybridanleihe in Höhe von 1.300 Mio € ‑ von gleichem Rang. Neben Schuldscheinen in Höhe von 620 Mio € (Vorjahr: 0 Mio €) sind die folgenden Anleihen durch den Bayer-Konzern begeben worden:
scroll
Die Bayer Capital Corp. B.V. emittierte unter dem Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Notes-Programm (EMTN-Programm) im März 2009 eine Unternehmensanleihe mit einem Nominalvolumen in Höhe von 1.300 Mio € und einer Laufzeit von fünfeinhalb Jahren. Sie ist mit einem Kupon von 4,625 % ausgestattet. Im Dezember 2008 legte die Bayer AG unter dem EMTN-Programm eine Anleihe im Nominalwert von 200 Mio €, einem Kupon von 4 % und einer Laufzeit bis zum 27. Januar 2011 auf. Die Bayer Holding Ltd. hat im Juni 2008 unter dem EMTN-Programm eine variabel verzinsliche Anleihe im Nominalwert von 10 Mrd JPY und einer fünfjährigen Laufzeit begeben. Die Anleihe trägt einen variabel verzinslichen Kupon von Drei-Monats-JPY-LIBOR plus 56 Basispunkte. Unter dem gleichen Programm hat die Bayer Holding Ltd. im Dezember 2008 eine Anleihe im Nominalwert von 15 Mrd JPY mit einem Kupon von 3,575 % und einer Laufzeit bis zum 19. Dezember 2018 aufgelegt. Im Juni 2007 legte die Bayer Holding Ltd. unter dem EMTN-Programm eine Anleihe mit einer Laufzeit von drei Jahren im Nominalvolumen von 10 Mrd JPY und einem Kupon von 1,585 %, eine Anleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren im Nominalvolumen von 15 Mrd JPY und einem Kupon von 1,955 % sowie eine variabel verzinsliche Anleihe im Nominalvolumen von 30 Mrd JPY mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Kupon von Drei-Monats-JPY-LIBOR plus 26 Basispunkten auf. Im April 2007 begab die Bayer AG unter dem EMTN-Programm eine variabel verzinsliche Anleihe mit einer Laufzeit von drei Jahren im Nominalvolumen von 300 Mio € und einem Kupon in Höhe des Drei-Monats-EURIBOR plus 10 Basispunkten sowie eine Anleihe mit einem Nominalvolumen von 200 Mio €, einer Laufzeit von vier Jahren und einem Kupon von 4,375 % auf. Im Mai 2006 emittierte die Bayer AG zur teilweisen Finanzierung der Schering-Akquisition Anleihen unter dem EMTN-Programm eine variabel verzinsliche Anleihe mit einer Laufzeit von drei Jahren im Nominalvolumen von 1.600 Mio € und einer Marge von 22,5 Basispunkten auf den vierteljährlichen EURIBOR, die im Mai 2009 planmäßig getilgt wurde, sowie eine Anleihe mit einem Nominalvolumen von 1.000 Mio €, einer Laufzeit von sieben Jahren und einem Kupon von 4,5 %. Darüber hinaus wurde eine Anleihe in britischen Pfund (GBP) in einer Höhe von 250 Mio GBP begeben. Diese Anleihe wurde im selben Jahr um 100 Mio GBP erhöht. Die Anleihe hat einen Kupon von 5,625 %, eine Laufzeit bis 2018 und wurde vollständig in Euro geswapt. Im April 2006 legte die Bayer Capital Corp. B.V. zur teilweisen Finanzierung der Schering-Akquisition eine durch die Bayer AG nachrangig garantierte Pflichtwandelanleihe mit einem Kupon von 6,625 % und einem Volumen von 2.300 Mio € auf. Die ausstehenden Anteile dieser Anleihe wurden im Geschäftsjahr 2009 durch Wandlung in 62.604.583 neue Aktien der Bayer AG fällig. Die Bayer AG emittierte im Juli 2005 eine 100-jährige, nachrangige Hybridanleihe im Volumen von 1.300 Mio €. Die Anleihe wird im Jahr 2105 fällig und verzinst sich in den ersten zehn Jahren mit einem festen Kupon von 5 %. Danach schließt sich für die weitere Laufzeit eine variable, vierteljährliche Verzinsung an (Drei-Monats-EURIBOR plus 280 Basispunkte). Die Bayer AG hat nach den ersten zehn Jahren vierteljährlich die Möglichkeit, die Anleihe zum Nominalwert zu kündigen. Die Kuponzahlungen sind jeweils nachträglich fällig. Die Anleihe wird von Moody’s zu 75 % und von Standard & Poor’s zu 50 % als Eigenkapital bewertet und verbessert dadurch die ratingrelevanten Verschuldungskennziffern des Konzerns. Die Bayer Corporation begab im Januar 2004 unter dem EMTN-Programm eine Anleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren im Nominalvolumen von 460 Mio € und einem Kupon von 3,75 %, die im Januar 2009 planmäßig getilgt wurde. Im April 2002 emittierte die Bayer AG unter dem EMTN-Programm eine Anleihe im Nominalvolumen von 2.000 Mio € mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem festen Kupon von 6 %. Die Zinszahlungen erfolgen nachträglich jährlich. Im Februar 1998 legte die Bayer Corporation eine Anleihe im Volumen von 350 Mio US-Dollar für zeichnungsberechtigte institutionelle Anleger mit einer Laufzeit von 30 Jahren, einem Kupon von 6,65 % und halbjährlichen Zinsen auf. Darüber hinaus wurde im Oktober 1995 eine 7,125-prozentige Anleihe über 200 Mio US-Dollar aufgelegt. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 20 Jahren und wird im Oktober 2015 fällig. Die Zinszahlungen erfolgen halbjährlich im April und Oktober. Alle durch die Tochtergesellschaften begebenen Anleihen werden von der Bayer AG garantiert. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten im Wesentlichen einen in 2006 im Rahmen der Schering-Akquisition aufgenommenen Konsortialkredit in Höhe von nunmehr 0,9 Mrd €. Dieser Kredit wird von einem Konsortium aus elf Finanzinstituten bereitgestellt und verzinst sich variabel (mit EURIBOR plus einer Marge, die seit Juli 2007 auf 20 Basispunkte fixiert ist). Der Kredit hat eine fest zugesagte Laufzeit bis März 2011, er kann jedoch auf Wunsch von Bayer jederzeit teilweise oder ganz zurückgeführt werden. Am 31. Dezember 2009 standen dem Konzern insgesamt Kreditlinien über 7,2 Mrd € (Vorjahr: 9,9 Mrd €) zur Verfügung. Genutzt wurden davon 3,3 Mrd € (Vorjahr: 4,4 Mrd €), während 3,9 Mrd € (Vorjahr: 5,5 Mrd €) ungenutzt sind und damit für ungesicherte Kreditaufnahmen zur Verfügung stehen. In den Folgejahren sind aus Finanzierungsleasing an die jeweiligen Leasinggeber 704 Mio € (Vorjahr: 707 Mio €) Leasingraten zu zahlen; der hierin enthaltene Zinsanteil beläuft sich auf 154 Mio € (Vorjahr: 172 Mio €). Nach Fälligkeit gliedern sich die Leasingverbindlichkeiten wie folgt:
scroll
Zu näheren Erläuterungen der Verbindlichkeiten aus Derivaten verweisen wir auf die Anhangsangabe [30], in der weitere Informationen zur Berichterstattung von Finanzinstrumenten gegeben werden.
28. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestanden überwiegend gegenüber Dritten. Von dem Gesamtbetrag waren 2.720 Mio € (Vorjahr: 2.463 Mio €) innerhalb eines Jahres und 15 Mio € (Vorjahr: 1 Mio €) nach mehr als einem Jahr fällig. Auf erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen entfielen 164 Mio € (Vorjahr: 87 Mio €). Sie wurden im Jahr 2009 erstmals nicht unter den sonstigen Verbindlichkeiten, sondern unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst.
29. Sonstige Verbindlichkeiten Die sonstigen Verbindlichkeiten teilen sich wie folgt auf:
scroll
Als Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit sind insbesondere die noch abzuführenden Beiträge an Sozialversicherungsträger ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern in Höhe von 78 Mio € (Vorjahr: 101 Mio €) enthalten das auf Fremdanteile entfallende anteilige Eigenkapital der Currenta GmbH & Co. OHG. In den übrigen Verbindlichkeiten sind Rechnungsabgrenzungen in Höhe von 345 Mio € (Vorjahr: 376 Mio €) erfasst worden. Davon sind 172 Mio € (Vorjahr: 200 Mio €) als kurzfristig anzusehen. Die Abgrenzungen enthalten Zuwendungen der öffentlichen Hand von 63 Mio € (Vorjahr: 49 Mio €), von denen im Geschäftsjahr 12 Mio € (Vorjahr: 13 Mio €) ertragswirksam aufgelöst wurden. Die übrigen Verbindlichkeiten umfassen außerdem eine Vielzahl im Einzelnen unwesentlicher Sachverhalte in den Tochtergesellschaften.
30. Berichterstattung zu Finanzinstrumenten Das Risikomanagementsystem des Bayer-Konzerns für das Kreditrisiko, das Liquiditätsrisiko und die einzelnen Marktrisiken (Zinsrisiken, Währungsrisiken und sonstige Preisrisiken) wird einschließlich seiner Ziele, Methoden und Prozesse im Risikobericht des Lageberichts dargestellt.
30.1 Informationen zu Finanzinstrumenten nach Kategorien Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Kategorie von Finanzinstrumenten dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzpositionen über. Da die Bilanzpositionen Sonstige Forderungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstige Verbindlichkeiten sowohl Finanzinstrumente als auch nicht finanzielle Vermögenswerte bzw. nicht finanzielle Verbindlichkeiten (z. B. sonstige Steuerforderungen oder Vorauszahlungen für zukünftig zu erhaltende Leistungen) enthalten, dient die Spalte „Nicht finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten“ einer entsprechenden Überleitung.
scroll
In Ausleihungen und Forderungen sowie in Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten sind auch Finanzierungs-Leasingforderungen bzw. Finanzierungs-Leasingverbindlichkeiten enthalten, bei denen Bayer der Leasinggeber bzw. Leasingnehmer ist, und die folglich nach IAS 17 bewertet werden. Der beizulegende Zeitwert von Forderungen, Ausleihungen, bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen oder originären Verbindlichkeiten wird als Barwert der zukünftigen Zahlungsmittelzu- oder -abflüsse ermittelt. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes unter Berücksichtigung der Bonität des Kontrahenten. Sollte ein börsennotierter Preis vorhanden sein, wird dieser als beizulegender Zeitwert angesetzt. Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten und Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten weichen die Buchwerte am Bilanzstichtag nicht signifikant von den beizulegenden Zeitwerten ab. Die Aufwendungen, Erträge, Verluste und Gewinne aus Finanzinstrumenten lassen sich den folgenden Kategorien zuordnen:
scroll
In der Spalte „Zu Handelszwecken gehalten“ werden fast ausschließlich Zinsaufwendungen und Zinserträge aus Zins- und Zinswährungssicherungen, die nicht in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung stehen, ausgewiesen. Die auf individuellen Bewertungsparametern basierenden und zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten betrugen am Jahresanfang per Saldo 56 Mio €. Ergebniswirksame Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts in Höhe von 1 Mio €, Abgänge in Höhe von 18 Mio € sowie ergebnisneutrale Wertänderungen in Höhe von -1 Mio € führten zu einem Nettobilanzwert am Ende des Berichtsjahres von 38 Mio €. Von den ergebniswirksamen Wertänderungen entfielen 10 Mio € auf noch bilanzierte sowie ‑9 Mio € auf bereits abgegangene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Darüber hinaus fielen Veräußerungsgewinne in Höhe von 4 Mio € an.
30.2 Fälligkeitsanalyse Das Liquiditätsrisiko, welchem der Bayer-Konzern aus seinen Finanzinstrumenten ausgesetzt ist, setzt sich aus Verpflichtungen aus zukünftigen Zins- und Tilgungszahlungen für finanzielle Verbindlichkeiten und dem Liquiditätsrisiko aus Derivaten zum Bilanzstichtag – wie in der Tabelle in Anhangsangabe [30.3] dargestellt – zusammen. Zum Bilanzstichtag bestand ein nicht eingezahlter Teil des Gründungsstocks der Bayer-Pensionskasse in Höhe von 490 Mio €, der in den Folgejahren zu weiteren Auszahlungen bei der Bayer AG führen kann.
scroll
30.3 Informationen zu Derivaten Zur Eliminierung des Risikos von Marktwertschwankungen werden vor allem bei festverzinslichen Finanzschulden Fair-Value-Hedges eingesetzt, um einen variablen Zinssatz zu erhalten. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um die 2 Mrd €-Anleihe aus dem Jahr 2002 und die 1,3 Mrd €-Anleihe aus dem Jahr 2005. In Bezug auf Fair-Value-Hedges sind hinsichtlich des Sicherungsinstruments im Berichtszeitraum 45 Mio € Gewinn (Vorjahr: 70 Mio €) angefallen. Dem gesicherten Grundgeschäft sind 44 Mio € Verlust (Vorjahr: 75 Mio €) zuzuordnen. Schwankungen künftiger Zahlungsmittelzu- und -abflüsse durch nicht-bilanzielle Fremdwährungsrisiken werden teilweise durch den Abschluss von Derivaten, die zum Großteil im Rahmen von Hedge Accounting als Cashflow-Hedges designiert sind, vermieden. Auch für Preisänderungsrisiken von Beschaffungsgeschäften erfolgt eine teilweise Begrenzung von Schwankungen künftiger Zahlungsmittelzu- und -abflüsse durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften, die zum Teil als Cashflow-Hedges designiert werden. Dabei handelt es sich bei den nicht-bilanziellen Fremdwährungsrisiken bzw. den Preisänderungsrisiken von Beschaffungsgeschäften um Nominalvolumina von 3.523 Mio € bzw. 323 Mio € (Vorjahr: 2.948 Mio € bzw. 140 Mio €). Das kumulierte übrige Comprehensive Income hat sich nach Steuern durch positive Veränderungen der beizulegenden Marktwerte von Derivaten, die als Cashflow-Hedges designiert sind, in 2009 um einen Betrag von 55 Mio € erhöht (Vorjahr: 64 Mio € Verminderung). Im Berichtsjahr ist eine zunächst erfolgsneutral im kumulierten übrigen Comprehensive Income erfasste Marktwertänderung von Derivaten, die als Cashflow-Hedges designiert waren, in Höhe von 10 Mio € als Aufwand (Vorjahr: 47 Mio € Ertrag) realisiert worden. Analog wurden entsprechende anteilige latente Steuern von 4 Mio € als latenter Steuerertrag (Vorjahr: 14 Mio € latenter Steueraufwand) und nicht mehr im kumulierten übrigen Comprehensive Income erfasst. Es sind im Berichtsjahr ebenso wie im Vorjahr keine wesentlichen ineffektiven Teile der Sicherungsbeziehungen ergebniswirksam geworden. Zum Jahresende bestanden die folgenden nach wesentlichen Kategorien geordneten Geschäfte mit den angegebenen Marktwerten:
scroll
31. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Haftungsverhältnisse betreffen potenzielle zukünftige Ereignisse, deren Eintritt zu einer Verpflichtung führen würde. Zum Bilanzstichtag werden diese als unwahrscheinlich angesehen, können aber nicht ausgeschlossen werden. Haftungsverhältnisse resultieren ausschließlich aus Verpflichtungen, die gegenüber Dritten übernommen wurden, und entfielen auf:
scroll
In den sonstigen Haftungsverhältnissen ist ein nicht eingezahlter Teil des Gründungsstocks der Bayer-Pensionskasse in Höhe von 490 Mio € enthalten, der in den Folgejahren zu weiteren Auszahlungen bei der Bayer AG führen kann. Neben den Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnissen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen. Diese resultieren insbesondere aus Leasing- und langfristigen Mietverträgen. Die nicht abgezinsten künftigen Mindestleasing- und -mietzahlungen aus Operating-Leasing beliefen sich auf 606 Mio € (Vorjahr: 685 Mio €). Die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen werden folgendermaßen fällig:
scroll
Aus bereits erteilten Aufträgen für begonnene oder geplante Investitionsvorhaben (Bestellobligo) bestehen Verpflichtungen in Höhe von 441 Mio € (Vorjahr: 300 Mio €). Darüber hinaus hat der Konzern mehrere Kooperationen mit externen Partnern vereinbart, im Rahmen derer verschiedene Forschungsprojekte finanziert werden oder – in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Meilensteine oder anderer fest vereinbarter Bedingungen – andere Zahlungsverpflichtungen im Wert von 661 Mio € (Vorjahr: 915 Mio €) übernommen wurden. Zum 31. Dezember 2009 wird erwartet, dass die entsprechenden Zahlungen folgendermaßen zu leisten sein werden, vorausgesetzt, die Meilensteine werden erreicht oder die anderen vereinbarten Bedingungen werden dann erfüllt sein:
scroll
32. Rechtliche Risiken Als international tätiges Unternehmen mit einem heterogenen Portfolio ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse haben können. Die nachfolgend beschriebenen Rechtsverfahren stellen die aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken dar und sind nicht als abschließende Auflistung zu verstehen.
HealthCare:
Produktbezogene Auseinandersetzungen Lipobay/Baycol: Im Zuge der Auseinandersetzungen um Lipobay/Baycol sind mit Stand 1. Februar 2010 weltweit noch ca. 200 Klagen, davon ca. 175 in den USA, gegen Bayer anhängig, die Gesundheitsschäden und wirtschaftliche Schäden geltend machen. Uns sind derzeit in den USA weniger als fünf Fälle bekannt, in denen aus unserer Sicht noch ein Vergleich infrage kommt. Bayer hält die in den Lipobay/Baycol-Verfahren verbliebenen rechtlichen Risiken nicht mehr für wesentlich. Magnevist®: Am 1. Februar 2010 waren in den USA ca. 310 Klagen bezüglich des gadoliniumhaltigen Kontrastmittels Magnevist® anhängig und Bayer zugestellt. Diese oder gleichgelagerte Klagen wurden auch gegen drei weitere Hersteller von gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln in den USA erhoben. Mit zusätzlichen Verfahren ist zu rechnen. Die Kläger machen geltend, dass Patienten infolge der Anwendung von Magnevist® bei bildgebenden diagnostischen Verfahren an nephrogener systemischer Fibrose (NSF) erkrankt seien. NSF ist eine seltene, schwere Erkrankung, die zu Lähmungen führen und in manchen Fällen auch tödlich verlaufen kann. Die Kläger behaupten insbesondere, das Produkt sei fehlerhaft, Bayer habe die mit Magnevist® verbundenen Risiken gekannt oder hätte sie kennen müssen und habe nicht angemessen vor diesen gewarnt. Sie verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und begründen dies u. a. mit einer Haftung unabhängig vom Vorliegen eines konkreten Verschuldens, aus Fahrlässigkeit sowie Gewährleistungsbruch. Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (MDL) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Bayer hat mit ca. 140 Klägern ohne Anerkennung einer Haftung Vergleiche erzielt. Von Fall zu Fall wird Bayer eine vergleichsweise Beilegung von einzelnen Rechtsstreitigkeiten weiterhin in Betracht ziehen. Im Übrigen bleibt Bayer überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in den verbleibenden Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen. Bayer hat bilanzielle Vorsorge getroffen. Trasylol® (Aprotinin) ist ein Medikament zur Kontrolle des Blutverlustes bei koronaren Bypass-Operationen. Am 1. Februar 2010 waren insgesamt ca. 1.600 in den USA erhobene Klagen sowie drei Sammelklagen aus Kanada zugestellt und anhängig. Die Kläger machen insbesondere geltend, die Verabreichung von Trasylol® habe zu Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Nierenversagen oder zum Tode und zu wirtschaftlichen Schäden geführt. Die Kläger verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und behaupten u. a., Bayer habe diese Risiken gekannt oder hätte sie kennen müssen. Bayer hafte, da vor den Risiken bei der Verwendung von Trasylol® nicht angemessen gewarnt worden sei. Sämtliche vor US-Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (MDL) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Mit zusätzlichen Verfahren ist zu rechnen. 2006 und 2007 berichteten Beobachtungsstudien über eine mögliche Verbindung der Verabreichung von Trasylol® und schweren Nierenfunktionsstörungen, Herzinfarkten, Schlaganfällen und einer gesteigerten Mortalität. 2007 setzte Bayer vorläufig die Vermarktung von Trasylol® weltweit aus, nachdem vorläufige Ergebnisse einer unabhängigen klinischen Studie in Kanada Hinweise auf ein möglicherweise erhöhtes Mortalitätsrisiko von Trasylol®-Patienten gaben. Die Aussetzung der Vermarktung bleibt so lange in Kraft, bis abschließende Ergebnisse der kanadischen Studie analysiert wurden und das Nutzen-/Risiko-Profil von Trasylol® erneut gemeinsam mit den Arzneimittelbehörden beurteilt werden kann. In einigen Ländern, einschließlich der USA, bleibt Trasylol® weiterhin für bestimmte Patientengruppen mit einem begründeten medizinischen Bedarf verfügbar. Wir arbeiten eng mit den Arzneimittelbehörden zusammen, um die aufgeworfenen Fragen zu klären. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen. Für erwartete Verteidigungskosten hat Bayer auf der Grundlage der vorliegenden Informationen bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen. HIV/HCV: Gegen Bayer sind in den USA und in anderen Ländern zahlreiche Klagen anhängig, die sich auf Schadenersatz für außerhalb der USA lebende Kläger richten, die durch von Bayer verkaufte Blutplasmaprodukte mit HIV oder HCV (Hepatitis-C-Virus) infiziert worden sein sollen. Weitere Klagen wurden von in den USA lebenden Klägern erhoben, die behaupten, mit HCV infiziert worden zu sein. Bayer und die drei mitbeklagten Unternehmen haben eine Vereinbarung mit zwei Anwaltskanzleien in den USA geschlossen, die die große Mehrheit von Klägern in dem an einem US-Bundesgericht zusammengefassten Rechtsstreit über Plasmaderivate vertreten. Es müssen indes einige Bedingungen erfüllt werden, bevor die Vereinbarung in Kraft treten kann, u. a., dass die von den beteiligten Kanzleien vertretenen Klägergruppen diese auf breiter Basis akzeptieren und sich umfassend daran beteiligen. Bayer wird sich weiterhin entschieden gegen alle Ansprüche zur Wehr setzen, die von dieser Beilegung nicht betroffen sind. Yasmin®/YAZ®: Bis zum 15. Februar 2010 wurden Bayer ca. 1.100 in den USA anhängige Klagen bezüglich Bayers oraler Kontrazeptiva Yasmin® und YAZ® zugestellt. In den Klagen wird geltend gemacht, Yasmin®, YAZ® und/oder Ocella, eine von Barr Laboratories, Inc. in den USA vermarktete generische Version von Yasmin®, hätten bei Anwenderinnen zu Gesundheitsschäden geführt, in Einzelfällen auch mit Todesfolge. Die Kläger verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und behaupten insbesondere, dass Bayer die angeblichen Risiken kannte oder hätte kennen müssen, und dass Bayer hafte, da Bayer die Risiken bei der Verwendung von Yasmin® und/oder YAZ® nicht offengelegt oder nicht angemessen vor diesen Risiken gewarnt habe. Außerdem wurden Bayer drei Verbraucher-Sammelklagen zugestellt. In diesen drei Klagen, die vom Gericht noch nicht als Sammelklagen zugelassen wurden, werden wirtschaftliche Schäden, in einer Klage auch körperliche Schäden, geltend gemacht. Sämtliche vor Bundesgerichten in den USA anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (MDL) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Zwei weitere Sammelklagen wurden Bayer in Kanada zugestellt. Mit zusätzlichen Verfahren ist zu rechnen. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. Nach der zwischen den Parteien geschlossenen Liefer- und Lizenzvereinbarung ist Bayer in bestimmten Fällen auch für die Verteidigung von Barr verantwortlich. Für erwartete Verteidigungskosten hat Bayer auf der Grundlage der vorliegenden Informationen bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen. Im Zusammenhang mit den oben genannten Angelegenheiten zu Lipobay/Baycol, Magnevist®, Trasylol®, HIV/HCV und Yasmin®/YAZ® ist Bayer in industrieüblichem Umfang gegen Produkthaftungsrisiken versichert.
Wettbewerbsrechtliche Verfahren Cipro®: Gegen Bayer sind seit 2000 in den USA etwa 40 Sammelklagen und eine Einzelklage im Zusammenhang mit Cipro® anhängig gemacht worden, einem Medikament zur Behandlung von Infektionskrankheiten. Die Kläger werfen Bayer und anderen ebenfalls beklagten Unternehmen vor, dass ein zwischen Bayer und der Firma Barr Laboratories, Inc. im Jahr 1997 geschlossener Vergleich zur Beendigung eines Patentrechtsstreits wettbewerbswidrig gewesen sei. Damit sei ab 1997 die Vermarktung von generischem Ciprofloxacin verhindert worden. Die Kläger beanspruchen insbesondere entsprechenden Schadenersatz, der nach amerikanischem Recht verdreifacht werden solle. Das betreffende Patent wurde nach dem Vergleich mit Barr durch das US-Patentamt nochmals überprüft und bestätigt und anschließend mehrfach erfolgreich in Verfahren vor US-Bundesgerichten verteidigt. Es ist inzwischen abgelaufen. Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden zur vorprozessualen Koordination an ein Bundesgericht in New York übertragen und von diesem 2005 abgewiesen. Die Abweisung der von indirekten Käufern von Cipro® erhobenen Klagen wurde von einem Berufungsgericht in Washington D.C. rechtskräftig bestätigt. Die Entscheidung in einem parallelen Berufungsverfahren vor einem Berufungsgericht in New York über die erstinstanzliche Abweisung der Schadenersatzklagen von direkten Käufern von Cipro® steht noch aus. Vor einigen bundesstaatlichen Gerichten sind weitere Klagen anhängig. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen.
Patentrechtliche Auseinandersetzungen Yasmin®: 2005 hat Bayer vor einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Barr Pharmaceuticals, Inc. und Barr Laboratories, Inc. eingereicht. Darin wird Barr wegen seiner angestrebten generischen US-Version des oralen Verhütungsmittels Yasmin® von Bayer Patentverletzung vorgeworfen. 2008 hat das US-Bundesgericht Bayers Patent ’531 für Yasmin® für ungültig erklärt. Dieses Urteil hat das zuständige US-Berufungsgericht im August 2009 mit einer Zwei-zu-Eins-Entscheidung bestätigt. Bayer hat beim U.S. Supreme Court ein Rechtsmittel eingelegt. Bayer und Barr Laboratories, Inc. haben 2008 eine Liefer- und Lizenzvereinbarung über Yasmin® für die USA unterzeichnet. Bayer beliefert Barr mit einer generischen Version von Yasmin®, die Barr ausschließlich in den USA vermarktet. Bayer erhält für die Produktlieferung einen feststehenden Prozent-Anteil an den hiermit von Barr erzielten Umsätzen. Unabhängig davon führt Bayer das o. a. Rechtsmittel gegen die gerichtlich festgestellte Nichtigkeit von Bayers US-Patent ’531 zu Yasmin® fort. Sollte eine Entscheidung letztlich zugunsten von Bayer ausfallen, erhielte das Unternehmen einen höheren Anteil an den von Barr in den USA mit einer generischen Version von Yasmin® erzielten Umsätzen. 2008 hat Bayer zwei Mitteilungen über einen abgekürzten Zulassungsantrag für ein neues Arzneimittel (Abbreviated New Drug Application - "ANDA") erhalten, mit dem die Firmen Watson Laboratories Inc. und Sandoz Inc. jeweils die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version von Bayers oralem Kontrazeptivum Yasmin® in den Vereinigten Staaten verfolgen. Bayer hat deswegen vor einem US-Bundesgericht Patentverletzungsklage gegen Watson und Sandoz eingereicht. In ihren Klageerwiderungen behaupten Watson und Sandoz u. a., verschiedene Bayer-Patente seien unwirksam. Sandoz behauptet außerdem, dass Bayer und Barr Vereinbarungen getroffen haben, die wettbewerbswidrig seien und gegen US-amerikanisches Kartell- und Wettbewerbsrecht verstoßen würden. YAZ®: 2007 und 2008 erhielt Bayer Mitteilungen, dass Barr Laboratories, Inc., Watson Laboratories Inc. und Sandoz Inc. jeweils ein ANDA-Zulassungsverfahren hinsichtlich einer generischen Version des oralen Verhütungsmittels YAZ® von Bayer in den USA eingeleitet haben. In allen drei Zulassungsanträgen wird behauptet, dass die Bayer Schering Pharma Patente ungültig seien und/oder nicht verletzt würden. Bayer hat vor US-Bundesgerichten Patentverletzungsklagen gegen Watson und Sandoz eingereicht, die die Verletzung bestimmter Bayer Schering Pharma Patente geltend machen. In der Klageerwiderung behauptet Sandoz u. a., dass Bayer und Barr Vereinbarungen getroffen haben, die wettbewerbswidrig seien und gegen US-amerikanisches Kartell- und Wettbewerbsrecht verstoßen würden. Wenn Bayer in dem Rechtsstreit mit Barr zu Yasmin® letztlich obsiegen sollte, würde Bayer seine Möglichkeiten prüfen, das Patent ’531 gegen Watson und Sandoz geltend zu machen. 2008 haben Bayer und Barr vereinbart, dass Bayer Barr die Lizenz erteilt, ab Juli 2011 in den USA eine generische Version von YAZ® vermarkten zu können. Bayer wird dafür das Medikament liefern. Sollte Bayer die Schutzrechte für YAZ® in den USA durch Gerichtsentscheid nach Patentklagen gegen andere Unternehmen verlieren, würde Barr bereits ab diesem Zeitpunkt mit der Vermarktung von generischem YAZ® in den USA beginnen und Bayer das Produkt an Barr liefern. Bayer erhält festgelegte Prozent-Anteile an den hiermit von Barr erzielten Umsätzen. Blutzuckermessgeräte: Abbott Laboratories hat in den USA im Jahr 2005 u. a. gegen Bayer wegen angeblicher Verletzung zweier Abbott-Patente durch Blutzuckermessgeräte Klage erhoben. Betroffen sind Geräte, die Bayer als Teil seines Ascensia®-Contour®-Systems bzw. seines DEX®- und Autodisc®-Systems verkauft. Das Ascensia®-Contour®-System wird an Bayer von einem japanischen Hersteller geliefert, der das Produkt ursprünglich entworfen hatte. Der Hersteller ist vertraglich gegenüber Bayer zu einer Freistellung verpflichtet. Abbott erhob 2006 einen weiteren Anspruch wegen Patentverletzung durch die Geräte, die Bayer als Teil seines DEX®- und Autodisc®-Systems verkauft. Insoweit hat Bayer keinen Freistellungsanspruch. 2008 hat das Gericht hinsichtlich eines der beiden Patente wegen Ungültigkeit der geltend gemachten Patentansprüche zu Gunsten von Bayer entschieden. Nach mündlicher Verhandlung hat das Gericht anschließend auch das zweite Patent für ungültig erklärt. Im Januar 2010 hat ein Berufungsgericht beide Entscheidungen bestätigt. Ob Abbott weitere Rechtsmittel einlegen wird, ist offen. 2007 haben Roche Diagnostics Operations und Corange International in den USA u. a. gegen Bayer wegen angeblicher Verletzung zweier Roche-Patente durch Blutzuckermessgeräte Klage erhoben. Zwei der von den Vorwürfen betroffenen Geräte verkauft Bayer als Teil seiner Breeze®-2- und Contour®-Systeme. Nach Auffassung von Bayer sind diese Patente Bestandteil einer Lizenzvereinbarung zwischen den Parteien. Die Klagen wurden nach dieser früheren Lizenzvereinbarung an ein Schiedsgericht verwiesen. Das Schiedsverfahren ist derzeit anhängig. Roche hat vier weitere Patente in das Schiedsgerichtsverfahren eingeführt und behauptet, die Contour®-Systeme von Bayer würden diese Patente verletzen. In den oben genannten patentrechtlichen Auseinandersetzungen ist Bayer überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. Kogenate®: Novartis Vaccines and Diagnostics Inc. und die Novo Nordisc A/S haben 2008 gegen Bayer in den USA eine Patentverletzungsklage erhoben. Die Kläger behaupten, dass Bayer durch Herstellung und Vertrieb des rekombinanten Faktor-VIII-Produkts Kogenate® ein 2006 erteiltes Patent verletze. Die Klage ist im Wesentlichen auf die Forderung von Schadenersatz gerichtet. Bayer ist der Auffassung, keinen wirksamen Patentanspruch zu verletzen. Das Verfahren wurde im Dezember 2009 ausgesetzt, weil sich die Parteien grundsätzlich auf einen Vergleich verständigt haben. Die Parteien arbeiten daran, den Vergleichsvertrag zu finalisieren. Levitra®: Im Juli 2009 reichte Bayer bei einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Teva Pharmaceuticals USA Inc. und Teva Pharmaceutical Industries Ltd. ein. Im Mai 2009 hatte Bayer eine Mitteilung über einen abgekürzten Zulassungsantrag für ein neues Arzneimittel (Abbreviated New Drug Application – „ANDA“) erhalten, mit dem Teva die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version von Levitra® vor Auslaufen des Patents in den Vereinigten Staaten verfolgt. Levitra® ist Bayers Arzneimittel zur Behandlung erektiler Dysfunktion. Bayer beabsichtigt, seine Rechte mit Nachdruck zu verfolgen.
Weitere rechtliche Verfahren Großhandelspreise in den USA: Bayer ist wie eine Reihe anderer Pharma-Gesellschaften in den USA in mehreren Verfahren auf Schadenersatz, Strafschadenersatz und Herausgabe von Gewinn verklagt worden. Die Klagen werden mit der angeblichen Manipulation bei der Angabe von Großhandelspreisen bzw. dem günstigsten Preis für verschreibungspflichtige pharmazeutische Produkte begründet. Kläger sind u. a. auch Bundesstaaten. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. Verfahren mit ehemaligen Aktionären der Bayer Schering Pharma AG: 2008 wurde der Squeeze-out der ehemaligen Minderheitsaktionäre der Bayer Schering Pharma AG wirksam. Wie in solchen Fällen üblich, haben mehrere Aktionäre Spruchverfahren eingeleitet, um die Angemessenheit der von Bayer für die Übertragung der Aktien im Rahmen des Squeeze-out geleisteten Barabfindung gerichtlich prüfen zu lassen. Die Angemessenheit von Barabfindung und Ausgleich, die Bayer im Zusammenhang mit dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag der Bayer Schering Pharma AG aus dem Jahr 2006 gezahlt hat, wird ebenfalls gerichtlich geprüft. Regorafenib: Im Mai 2009 hat die Firma Onyx Pharmaceuticals, Inc. vor einem Bezirksgericht in Kalifornien Klage eingereicht und behauptet, dass Onyx aus einem 1994 abgeschlossenen Kooperationsvertrag Rechte an einem bestimmten Wirkstoff (Regorafenib) habe, welchen Bayer in Krebs-Indikationen entwickelt. Unter der Vereinbarung von 1994 haben die Parteien gemeinsam Nexavar® entwickelt, ein Medikament gegen Nieren- und Leberkrebs. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. Compliance-Untersuchung: Bayer untersucht intern, ob eine frühere operative Einheit einer US-Tochtergesellschaft dem US-Gesetz gegen korrupte Praktiken im Ausland (Foreign Corrupt Practices Act) entsprochen hat. Dieses Gesetz verbietet u. a. Korruptionszahlungen von in den USA ansässigen Personen an Regierungsbeamte außerhalb der Vereinigten Staaten. Die Einheit, die Bayers Geschäft mit Plasmaderivaten betrieben hatte, wurde 2005 verkauft. Ursprünglich lag der Schwerpunkt der internen Untersuchung auf Verkäufen dieser Einheit an bestimmte ost- und mitteleuropäische Länder. Um die Compliance-Bemühungen von Bayer zu bewerten, prüft Bayer auch Verkaufspraktiken in anderen Einheiten und Ländern. Bayer hat die US-Regierung freiwillig über die interne Untersuchung informiert. Die US-Regierung hat nicht mitgeteilt, ob und ggf. welche Maßnahmen sie gegen Bayer oder einzelne Personen ergreifen, oder ob sie ihre eigene Untersuchung einleiten will. Da die interne Untersuchung noch andauert, können noch keine Aussagen über die Ergebnisse und daraus eventuell für Bayer erwachsende Belastungen getroffen werden.
CropScience: Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen: Insgesamt waren Bayer am 1. Februar 2010 ca. 500 Klagen mit insgesamt rund 6.400 Reisfarmern und -händlern bekannt, die gegen verschiedene Bayer-Gesellschaften im Zusammenhang mit gentechnisch verändertem Reis in den USA anhängig sind. Die Kläger bringen vor, sie hätten wirtschaftliche Verluste erlitten, nachdem Spuren von gentechnisch verändertem Reis in Stichproben von konventionellem, in den USA angebautem Langkornreis festgestellt wurden. Dies habe zu zahlreichen wirtschaftlichen Nachteilen geführt, einschließlich des Verfalls der Preise für Langkornreis, Kosten aufgrund von Ein- und Ausfuhrbeschränkungen sowie Kosten aufgrund der Sicherstellung einer anderweitigen Belieferung. Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren sind 2006 zur Koordination an ein Bundesgericht in St. Louis, Missouri, verwiesen worden. Der Antrag der Kläger auf Zulassung einer Sammelklage wurde 2008 von diesem Gericht abgelehnt und eine Zwischenberufung der Kläger hiergegen vom Berufungsgericht nicht zugelassen. Bei der Entwicklung des gentechnisch veränderten Reises wurden in Zusammenarbeit mit Dritten, darunter einem Institut für Züchtungsforschung in den USA, Freilandversuche durchgeführt. Der gentechnisch veränderte Reis wurde nie vermarktet. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA und die US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA haben bestätigt, dass der gentechnisch veränderte Reis sicher für die Gesundheit, für den Einsatz in Nahrungs- und Futtermitteln wie auch für die Umwelt ist. Außerdem hat die USDA 2007 einen Bericht über ihre Untersuchung darüber veröffentlicht, wie der gentechnisch veränderte Reis in die kommerzielle Reisversorgung gelangt sein könnte. Die USDA konnte keine Ursache ermitteln und hat entschieden, dass sie keine rechtlichen Maßnahmen gegen Bayer oder andere Personen ergreifen werde. In zwei Verfahren im Dezember 2009 und im Februar 2010 hat das jeweils mit Geschworenen besetzte Bundesgericht in St. Louis, Missouri, entschieden, dass Bayer fünf klagenden landwirtschaftlichen Betrieben für von diesen erlittene Verluste Schadenersatz in Höhe von insgesamt etwa 3,5 Mio. US-Dollar zahlen muss. Einen von diesen Betrieben verlangten Strafschadenersatz lehnten die Geschworenen hingegen ab. Bayer hält die Entscheidungen hinsichtlich des Haftungsgrundes und des zuerkannten Schadenersatzes für falsch. Bayer prüft geeignete Rechtsmittel und hat im ersten der beiden Verfahren bereits eine Wiederholung des Verfahrens beantragt. Weitere Verfahren sollen im Laufe des Jahres 2010 verhandelt werden. Die Fakten und die Höhe des verlangten Schadenersatzes unterscheiden sich von Fall zu Fall erheblich. Das Ergebnis der in St. Louis verhandelten Fälle erlaubt nach Auffassung des Unternehmens keine unmittelbaren Rückschlüsse auf den Ausgang der weiteren Verfahren. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen diese Klagen zu haben, und beabsichtigt, sich weiterhin entschieden zur Wehr zu setzen. Für erwartete Verteidigungskosten hat Bayer auf der Grundlage der vorliegenden Informationen bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen. Asbest: Ein weiteres Risiko kann aus Asbest-Klagen in den USA erwachsen. In vielen Fällen behaupten die Kläger, Bayer und andere Beklagte hätten Dritte in zurückliegenden Jahrzehnten auf dem eigenen Werksgelände beschäftigt, ohne vor den bekannten Gefahren von Asbest hinreichend gewarnt oder geschützt zu haben. Außerdem ist eine Bayer-Beteiligungsgesellschaft in den USA Rechtsnachfolgerin von Gesellschaften, die bis 1976 Asbest-Produkte verkauften. Im Falle einer Haftung besteht insoweit eine vollständige Freistellung durch Union Carbide. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen. Premise®: Bayer ist zusammen mit anderen Gesellschaften Beklagte in einer US-weiten Sammelklage vor einem Gericht in North Carolina, USA, in der Verstöße gegen kartellrechtliche Vorschriften beim Vertrieb eines bestimmten Termitizids (Premise®) behauptet werden. 2007 hat das Gericht zugunsten der Beklagten entschieden, und die Kläger haben dagegen Berufung eingelegt. Bayer hat in allen Berufungsverfahren obsiegt. Wenn die Kläger nicht in naher Zukunft erneut den US Supreme Court anrufen, wird der Fall abgeschlossen sein.
MaterialScience:
Kartellverfahren Kautschukprodukte Gegen Gesellschaften des Bayer-Konzerns sind zivilrechtliche Schadenersatzklagen in Europa, den USA sowie Australien wegen angeblicher kartellrechtlicher Verstöße auf dem Gebiet verschiedener Kautschukprodukte anhängig. Die zugrunde liegenden Sachverhalte waren im Wesentlichen Gegenstand mittlerweile beendeter behördlicher Untersuchungen. 2008 hat eine vorwiegend aus Reifenherstellern bestehende Klägergruppe bei dem High Court of Justice in London Schadenersatzklage gegen Bayer und andere Hersteller von Butadien-Kautschuk und Emulsionsstyrol-Butadien-Kautschuk erhoben. Die Kläger behaupten, es seien ihnen Schäden aufgrund angeblicher Verstöße gegen europäisches Wettbewerbsrecht auf den Märkten für Butadien-Kautschuk und Emulsionsstyrol-Butadien-Kautschuk entstanden. In einem parallelen Verfahren vor einem Gericht in Mailand ist Bayer als Nebenintervenient beigetreten. Es ist noch unklar, ob das Mailänder Gericht zuständig ist. In den USA hat The Goodyear Tire & Rubber Company 2008 Klage bei einem Bundesgericht eingereicht. Darin werden Bayer Kartellrechtsverstöße im Bereich Butadien-Kautschuk und Styrol-Butadien-Kautschuk vorgeworfen. Der Kläger verlangt u. a. dreifachen Schadenersatz. In Australien wurde gegen Bayer im Jahr 2008 eine Sammelklage wegen angeblicher Kartellrechtsverstöße bei Kautschukchemikalien eingereicht. Die Klage wurde in erster Instanz abgewiesen. Die Kläger haben die Zulassung der Berufung beantragt. Bayer verteidigt sich gegen die in Europa, den USA und in Australien anhängigen Klagen. Das finanzielle Risiko aus diesen Verfahren ist derzeit nicht bezifferbar, sodass insoweit eine bilanzielle Vorsorge nicht getroffen werden konnte. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere zivilrechtliche Schadenersatzklagen im Zusammenhang mit früher berichteten, mittlerweile beendeten behördlichen Kartellverfahren erhoben werden.
Verfahren wegen behaupteter Personenschäden MDI: In den USA wurde Bayer zusammen mit anderen Herstellern, Großhändlern und Anwendern in mehreren Fällen verklagt. Die Kläger verlangen Schadenersatz für körperliche Schäden, die angeblich durch Berührung mit MDI-basierten und im Bergbau eingesetzten Erzeugnissen verursacht wurden. In einem Fall behaupten die Kläger, sie seien auch mit TDI- und HDI-basierten Produkten in Berührung gekommen. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen.
Haftungserwägungen nach der Abspaltung von Lanxess Für die Haftungssituation nach der Abspaltung des Teilkonzerns Lanxess spielen sowohl gesetzliche als auch vertragliche Bestimmungen eine Rolle. Nach dem deutschen Umwandlungsgesetz haften alle an einer Abspaltung beteiligten Einheiten für einen Zeitraum von fünf Jahren gesamtschuldnerisch für die vor dem Abspaltungsdatum begründeten Verbindlichkeiten der abgebenden Einheit. Diese Frist wird im März 2010 ablaufen. Bayer hält die verbliebenen Haftungsrisiken aus der Abspaltung von Lanxess nicht für wesentlich.
Erläuterungen zur KapitalflussrechnungDie Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Liquidität) des Bayer-Konzerns im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Die Auswirkungen der Veränderung des Konsolidierungskreises sind dabei gesondert ausgewiesen. In Übereinstimmung mit IAS 7 (Statement of Cash Flows) wird zwischen Zahlungsströmen aus operativer und investiver Tätigkeit sowie aus Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten. Ebenfalls enthalten sind Finanztitel mit einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten. Die von den ausländischen Beteiligungsgesellschaften ausgewiesenen Beträge werden grundsätzlich zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Hiervon abweichend wird die Liquidität wie in der Bilanz zum Stichtagskurs angesetzt. Der Einfluss von Wechselkursänderungen auf die Zahlungsmittel wird gesondert gezeigt. In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sind sowohl Zuflüsse aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäfts als auch aus der laufenden Geschäftstätigkeit bis zur Aufgabe enthalten. Grundsätzlich muss daher die Kapitalflussrechnung die Gesamtheit der Mittelzu- und -abflüsse des fortzuführenden und des aufgegebenen Geschäfts beinhalten. Gemäß IFRS 5 (Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations) sind jedoch Cashflows aus operativer und investiver Tätigkeit sowie aus Finanzierungstätigkeit für das fortzuführende Geschäft und für das aufgegebene Geschäft getrennt anzugeben. Die separate Angabe der Anteile des aufgegebenen Geschäfts an den Zahlungsströmen aus operativer und investiver Tätigkeit sowie aus Finanzierungstätigkeit erfolgt in der Anhangsangabe [6.3]. Die zum Cashflow aus operativer Tätigkeit (Netto-Cashflow) korrespondierenden Größen werden sowohl in der Bilanz als auch in der Gewinn- und Verlustrechnung detailliert ausgewiesen. Dies betrifft z. B. die Zu- und Abflüsse im Working Capital und den Ausweis der korrespondierenden Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten in der Bilanz. Das Ergebnis nach Steuern stellt den Aufsatzpunkt für die Kapitalflussrechnung dar.
33. Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit Der Brutto-Cashflow in Höhe von 4.658 Mio € (Vorjahr: 5.295 Mio €) zeigt den betrieblichen Einnahmenüberschuss vor jeglicher Mittelbindung. Er wird in der Anhangsangabe [1] nach Segmenten gegliedert. Im Zufluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) von 5.375 Mio € (Vorjahr: 3.608 Mio €) wurden die Veränderungen im Working Capital und im übrigen Nettovermögen sowie sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge berücksichtigt. Um die Zahlungsneutralität der Effekte aus der Kaufpreisaufteilung im Rahmen der Schering-Akquisition auch bereits im Brutto-Cashflow zu berücksichtigen, wurde die Zeile „Nicht zahlungswirksame Effekte aus der Neubewertung übernommener Vermögenswerte (Work-Down der Vorräte)“ eingefügt. Dadurch wird die nicht zahlungswirksame Ergebnisbelastung aus dem Abbau der zu Marktpreisen zum 23. Juni 2006 übernommenen Vorräte von Schering bereits im Brutto-Cashflow neutralisiert. Für das Jahr 2008 wurden letztmalig 208 Mio € aus der „Zu-/Abnahme Vorräte“ in diese Zeile umgesetzt. Im Geschäftsjahr 2009 wurden ertragsteuerlich bedingte Zahlungsmittelzu- und -abflüsse in Höhe von 500 Mio € im Netto-Cashflow erfasst (Vorjahr: 1.073 Mio €). Die Veränderungen der Ertragsteuerverbindlichkeiten, ‑rückstellungen und ‑erstattungsansprüche werden in der Zeile „Veränderung übriges Nettovermögen/Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge“ ausgewiesen.
34. Zu-/Abfluss aus investiver Tätigkeit Im Rahmen der investiven Tätigkeit sind im Jahr 2009 Mittel in Höhe von 1.126 Mio € abgeflossen (Vorjahr: 3.089 Mio €). Für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten wurde im Jahr 2009 ein Betrag von 1.575 Mio €(Vorjahr: 1.759 Mio €) aufgewendet. In den Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sind u. a. Ausgaben im Zusammenhang mit dem Ausbau des chinesischen Standorts in Shanghai, China, für die Herstellung von Polymer-Produkten sowie für Vermarktungsrechte im Pharmabereich enthalten. Diesen Ausgaben standen Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und anderen Vermögenswerten in Höhe von 98 Mio € (Vorjahr: 167 Mio €) gegenüber. Des Weiteren wurden Auszahlungen für Akquisitionen in Höhe von 354 Mio € (Vorjahr: 1.617 Mio €) vorgenommen. Dies betraf im Wesentlichen den Erwerb der Athenix Corp., USA, für den einschließlich übernommener Zahlungsmittel 247 Mio € abgeflossen sind. Der Vorjahreswert umfasste u. a. die Auszahlung von 695 Mio € für den Erwerb der restlichen Anteile an der Bayer Schering Pharma AG. Mit der Eintragung des Squeeze-Out erhielten die verbliebenen Minderheitsaktionäre für ihre Aktien eine Barabfindung von 98,98 € je Aktie. Weitere Erläuterungen zu Akquisitionen und Desinvestitionen erfolgen in der Anhangsangabe [6.2/6.3].
35. Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit Aus Finanzierungstätigkeit sind 3.621 Mio € abgeflossen (Vorjahr: 873 Mio €). Die Netto-Kreditrückzahlung belief sich auf 1.442 Mio € (Vorjahr: Netto-Kreditaufnahme von 1.525 Mio €). Für Dividendenzahlungen sind 973 Mio € (Vorjahr: 1.126 Mio €) abgeflossen, einschließlich 101 Mio € erstattete Kapitalertragsteuer (Vorjahr: 84 Mio € gezahlte Kapitalertragsteuer) für konzerninterne Dividendenausschüttungen. Die Zinsausgaben sanken auf 1.206 Mio € (Vorjahr: 1.272 Mio €).
36. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Schecks, Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten. Wegen ihrer hohen Liquidität sind gemäß IAS 7 (Statement of Cash Flows) ebenfalls Finanztitel mit einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten in dieser Position enthalten. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betrugen zum 31. Dezember 2009 2.725 Mio € (Vorjahr: 2.094 Mio €).
Sonstige Erläuterungen
37. Honorare des Abschlussprüfers Für die erbrachten Dienstleistungen der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:
scroll
Die Honorare für Abschlussprüfungen umfassen vor allem Vergütungen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Abschlüsse der Bayer AG und ihrer inländischen Tochterunternehmen. Honorare für sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen beziehen sich in erster Linie auf Prüfungen im Rahmen von Akquisitionen und Desinvestitionen, Prüfungen des internen Kontrollsystems einschließlich projektbegleitender Prüfungen im Zusammenhang mit der Einführung neuer EDV-Systeme sowie die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen.
38. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen/Personen Nahe stehende Unternehmen und Personen im Sinne des IAS 24 (Related Party Disclosures) sind juristische oder natürliche Personen, die auf die Bayer AG und deren Tochterunternehmen Einfluss nehmen können oder der Kontrolle oder einem maßgeblichen Einfluss durch die Bayer AG bzw. deren Tochterunternehmen unterliegen. Dazu gehören insbesondere nicht konsolidierte Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen sowie Versorgungspläne und ferner die Organmitglieder der Bayer AG, deren Bezüge der Anhangsangabe [39] sowie dem Vergütungsbericht im Lagebericht zu entnehmen sind. Geschäfte mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen sowie Versorgungsplänen werden zu Bedingungen durchgeführt, wie sie zwischen fremden Dritten üblich sind. Die folgende Tabelle stellt das Lieferungs- und Leistungsvolumen mit nahe stehenden Unternehmen, die im Bayer-Konzernabschluss anteilsmäßig oder at-equity einbezogen oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurden, sowie mit Versorgungsplänen dar:
scroll
Gegenüber der Bayer-Pensionskasse hat sich die Bayer AG zur Bereitstellung eines Genussrechtskapitals in Höhe von 150 Mio € verpflichtet, das zum 31. Dezember 2009 weiterhin in voller Höhe begeben war. Das der Bayer-Pensionskasse im Jahr 2008 gewährte Gründungsstockdarlehen in Höhe von 310 Mio € bestand zum 31. Dezember 2009 weiterhin. Im Geschäftsjahr 2009 wurden wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen auf Forderungen gegenüber nahe stehenden Unternehmen und Personen erfasst.
39. Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie gewährte Kredite Die nachfolgende Tabelle zeigt die Vorstandsvergütung gemäß IFRS. Diese umfasst nicht den beizulegenden Zeitwert der neu gewährten aktienorientierten Entlohnung, sondern die im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung zuzüglich der Wertänderung bisheriger noch nicht ausgezahlter Ansprüche aus aktienorientierter Entlohnung. Darüber hinaus sind die Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen hinzuzurechnen.
scroll
Zur näheren Erläuterung verweisen wir auf den Vergütungsbericht im Lagebericht. Die Vorstandspensionsbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betrugen 11.273 T€ (Vorjahr: 11.697 T€). Die Pensionsrückstellungen für diese Personengruppe betrugen 107.223 T€ (Vorjahr: 107.863 T€). Die Bezüge des Aufsichtsrats betrugen 2.295 T€ (Vorjahr: 2.295 T€). Hiervon entfielen auf variable Vergütungsbestandteile 765 T€ (Vorjahr: 765 T€). Zum 31. Dezember 2009 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Vorstands bzw. des Aufsichtsrats. Im Berichtsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen.
Leverkusen, 15. Februar 2010 Bayer Aktiengesellschaft
Der Vorstand Werner Wenning Werner Baumann Dr. Marijn Dekkers
Klaus Kühn Dr. Wolfgang Plischke Dr. Richard Pott
Bericht der Unternehmensleitung
Der Jahresabschluss des Bayer-Konzerns wurde von der Unternehmensleitung aufgestellt, die für Inhalt und Objektivität der dort vermittelten Informationen verantwortlich ist. Dies gilt in gleicher Weise für den mit dem Konzernabschluss in Übereinstimmung stehenden Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Bayer AG zusammengefasst ist. Die Berichterstattung erfolgt unter Beachtung der vom International Accounting Standards Board, London, veröffentlichten und von der Europäischen Union in europäisches Recht übernommenen Regeln. Durch die seitens der Konzernleitung veranlasste Einrichtung wirksamer interner Kontrollsysteme bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie durch Maßnahmen zur entsprechenden Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter werden die Ordnungsmäßigkeit sowie die Übereinstimmung der Unternehmensberichterstattung mit den gesetzlichen Vorschriften gewährleistet. Integrität und gesellschaftliche Verantwortung bilden die Grundlage für die Unternehmensgrundsätze und ihre Anwendung in Bereichen wie Umweltschutz, Qualität, Produkt- und Verfahrenssicherheit sowie Einhaltung von lokalen Gesetzen und Vorschriften. Die Umsetzung dieser Grundsätze sowie die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden kontinuierlich von der Internen Revision weltweit geprüft. Der Vorstand führt den Konzern im Interesse der Aktionäre und im Bewusstsein seiner Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Gesellschaft und Umwelt in allen Ländern, in denen wir tätig sind. Unser erklärtes Ziel ist es, die uns anvertrauten Ressourcen so einzusetzen, dass der Wert des gesamten Bayer-Konzerns gesteigert wird. Dem Beschluss der Hauptversammlung folgend, hat der Aufsichtsrat die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als unabhängigen Abschlussprüfer mit der Prüfung des Konzernabschlusses sowie der Einhaltung der International Financial Reporting Standards beauftragt. Im Hinblick auf die Vorschriften des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft außerdem das vorhandene Risikomanagementsystem geprüft und insgesamt den folgenden Bestätigungsvermerk erteilt. In Anwesenheit des Abschlussprüfers ist der Konzernabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts und des Prüfungsberichts im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats eingehend erörtert worden. Darüber berichtet der Aufsichtsrat gesondert im Bericht des Aufsichtsrats im Bayer-Geschäftsbericht 2009.
Der Vorstand
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Bayer-Konzerns sowie der Bayer AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Bayer-Konzerns bzw. der Bayer AG beschrieben sind.
Leverkusen, 15. Februar 2010 Bayer Aktiengesellschaft
Werner Wenning Werner Baumann Dr. Marijn Dekkers
Klaus Kühn Dr. Wolfgang Plischke Dr. Richard Pott
Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers
Wir haben den von der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Essen, 24. Februar 2010
PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Armin Slotta Anne Böcker Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin
Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Aktionäre,
der Aufsichtsrat hat die Arbeit des Vorstands im Geschäftsjahr 2009 auf Grundlage der ausführlichen, in schriftlicher und mündlicher Form erstatteten Berichte des Vorstands regelmäßig überwacht und beratend begleitet. Darüber hinaus fand ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden des Vorstands statt. Auf diese Weise war der Aufsichtsrat stets informiert über die beabsichtigte Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung, die Rentabilität der Gesellschaft und den Gang der Geschäfte sowie die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt. Soweit für Entscheidungen oder Maßnahmen der Geschäftsführung aufgrund Gesetzes, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung erforderlich war, prüften die Mitglieder des Aufsichtsrats – u. a. vorbereitet durch die Ausschüsse – die Beschlussvorlagen in den Sitzungen oder verabschiedeten sie aufgrund von schriftlichen Informationen. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Die in den Berichten des Vorstands geschilderte wirtschaftliche Lage und die Entwicklungsperspektiven des Konzerns, der einzelnen Bereiche und der wichtigen Beteiligungsgesellschaften im In- und Ausland waren Gegenstand sorgfältiger Erörterung. Der Aufsichtsrat trat im Jahr 2009 zu vier Sitzungen zusammen. Des Weiteren fasste der Aufsichtsrat zwei Beschlüsse außerhalb von Sitzungen: in dem einen Fall über die Abgabe eines bindenden Angebots zum Erwerb der Athenix Corp. und im anderen Fall zu einer Vereinbarung mit Genzyme Corp. über eine Veränderung der bestehenden Kooperation zu Alemtuzumab und zur Übernahme von Blutkrebsmedikamenten durch Genzyme. Kein Mitglied des Aufsichtsrats nahm an weniger als der Hälfte der Sitzungen teil. Alle Mitglieder des Vorstands nahmen an den Sitzungen des Aufsichtsrats regelmäßig teil.
Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat Im Vordergrund der Beratungen des Aufsichtsrats standen wiederum Fragen der Strategie und der Geschäftstätigkeit des Gesamtkonzerns und der Teilkonzerne sowie Personalentscheidungen im Zusammenhang mit der Nachfolgeplanung für Herrn Wenning und Herrn Kühn. Der Aufsichtsrat behandelte in seinen einzelnen Sitzungen folgende Themen: In seiner Sitzung im Februar erörterte der Aufsichtsrat ausführlich das Risiko-Managementsystem des Bayer-Konzerns. In seiner September-Sitzung bestellte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Marijn E. Dekkers zum Mitglied des Vorstands ab dem 1. Januar 2010 und mit Wirkung zum 1. Oktober 2010 zum Vorstandsvorsitzenden. Des Weiteren bestellte er Herrn Werner Baumann zum Mitglied des Vorstands ab dem 1. Januar 2010 und fasste einen Beschluss über die Vorstandsverträge für die beiden neu bestellten Vorstandsmitglieder. In der Sitzung im Dezember 2009 passte der Aufsichtsrat die Systematik der Vorstandsvergütung an die neuen gesetzlichen Vorgaben an und beschloss erforderliche Änderungen der Vorstandsverträge. Darüber hinaus stellte der Vorstand in der Dezember-Sitzung seine operative Planung sowie die Finanz- und Bilanzplanung für die Jahre 2010 bis 2012 vor. Schließlich wurden in dieser Sitzung die Neufassung des Corporate Governance Kodex und die Corporate-Governance-Erklärung behandelt und Anpassungen der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats vorgenommen.
Ausschüsse des Aufsichtsrats Als Ausschüsse des Aufsichtsrats bestehen ein Präsidium, ein Prüfungsausschuss, ein Personalausschuss und ein Nominierungsausschuss.* *Zur Beschreibung der Zuständigkeit und der Besetzung der Ausschüsse, die Teil des Berichts des Aufsichtsrats ist, siehe Corporate Governance-Bericht dieses Geschäftsberichts. Sie wird hier zur Vermeidung von Dopplungen nicht erneut wiedergegeben.
Arbeit der Ausschüsse Das Präsidium des Aufsichtsrats fasste im Berichtsjahr zwei Beschlüsse über Anpassungen der Fassung der Satzung, die wegen der Ausgabe von Aktien zur Bedienung einer Wandelanleihe erforderlich geworden waren. In seiner Eigenschaft als Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz musste das Präsidium nicht zusammentreten. Der Prüfungsausschuss tagte im Berichtsjahr in vier Sitzungen. Er befasste sich insbesondere mit der Rechnungslegung der Gesellschaft und des Konzerns, dem Risiko-Management im Konzern, dem Internen Kontrollsystem und der Internen Revision sowie mit Fragen der Compliance. Weiterhin legte der Prüfungsausschuss das Budget für Leistungen des Abschlussprüfers fest und erörterte mit dem Abschlussprüfer Prüfungsschwerpunkte für das Geschäftsjahr 2009. Der Abschlussprüfer nahm an allen Sitzungen des Prüfungsausschusses teil und berichtete ausführlich über die Prüfungstätigkeit und die prüferische Durchsicht der Quartalsabschlüsse. Bei den Sitzungen des Prüfungsausschusses wurden darüber hinaus folgende Themen schwerpunktmäßig behandelt: In seiner Sitzung im Februar befasste sich der Prüfungsausschuss intensiv mit dem Risikobericht, der das Risiko-Managementsystem, Rechtsrisiken und Compliance, den Bericht über das Interne Kontrollsystem und den Bericht der Konzernrevision umfasste. Des Weiteren unterbreitete er in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat eine Beschlussempfehlung zur Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung. Ein Schwerpunkt der April-Sitzung war der Bericht des Compliance-Officer. In der Sitzung im Oktober wurden schließlich neueste Änderungen der IFRS und deren Auswirkungen für den Bayer-Konzern behandelt. Der Personalausschuss trat zu drei Sitzungen zusammen und fasste einen Beschluss im schriftlichen Verfahren. Gegenstand der Sitzungen sowie des schriftlichen Beschlusses waren überwiegend Fragen der Vorstandsvergütung. Bei seiner Sitzung im September befasste sich der Personalausschuss zudem mit dem im Jahr 2010 bevorstehenden Ausscheiden von Werner Wenning und Klaus Kühn sowie mit der vorgesehenen Bestellung von zwei neuen Vorstandsmitgliedern, Dr. Marijn E. Dekkers und Werner Baumann, und unterbreitete dem Gesamtaufsichtsrat entsprechende Beschlussempfehlungen. In seiner Sitzung im Dezember befasste sich der Personalausschuss intensiv mit den Auswirkungen des neu in Kraft getretenen Gesetzes über die Angemessenheit von Vorstandsvergütungen (VorstAG). Er empfahl dem Aufsichtsrat eine Anpassung der Systematik der Vorstandsvergütung sowie erforderlich gewordene Anpassungen von Vorstandsverträgen. Die Mitglieder des Nominierungsausschusses erörterten im Berichtsjahr entsprechend ihrer Zuständigkeit bei einer Sitzung mögliche Kandidaten für zukünftige Wahlen der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat der Bayer AG. Die Sitzungen und Entscheidungen der Ausschüsse wurden durch Berichte und andere Informationen des Vorstands vorbereitet; Mitglieder des Vorstands nahmen an den Ausschusssitzungen regelmäßig teil. Aus den Sitzungen der Ausschüsse wurde im Plenum berichtet.
Corporate Governance Der Aufsichtsrat beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung der Corporate-Governance-Grundsätze im Unternehmen und berücksichtigte dabei die Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex vom Juni 2009. Zur Umsetzung neuer Kodexempfehlungen und zur Anpassung an neue Gesetzesbestimmungen änderte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung im Dezember seine Geschäftsordnung. Im Dezember wurde von Vorstand und Aufsichtsrat eine neue Entsprechenserklärung abgegeben, die in der zusammengefassten Lageberichtsangabe [7.1] abgedruckt ist.
Jahres- und Konzernabschluss, Abschlussprüfung Der Jahresabschluss der Bayer AG wurde nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt, der Konzernabschluss nach HGB sowie entsprechend den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und der zusammengefasste Lagebericht nach den Regeln des HGB. Der Abschlussprüfer, die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, hat den Jahresabschluss der Bayer AG, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht geprüft. In seinen Prüfungsberichten erläutert der Abschlussprüfer die Prüfungsgrundsätze. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass Bayer die Regeln des HGB, AktG bzw. die International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, eingehalten hat. Der Jahres- und Konzernabschluss haben den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. Jahresabschluss, Konzernabschluss und zusammengefasster Lagebericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen. Die Abschlussunterlagen wurden im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats – in beiden Gremien in Gegenwart und nach einem Bericht des Abschlussprüfers – ausführlich besprochen. Den Jahresabschluss, den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht haben wir geprüft. Es bestanden keine Einwände. Wir stimmen daher dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss billigen wir. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Mit dem zusammengefassten Lagebericht und insbesondere der Beurteilung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens sind wir einverstanden. Dies gilt auch für die Dividendenpolitik und die Entscheidungen zu den Rücklagen in der Gesellschaft. Dem Gewinnverwendungsvorschlag, der eine Dividende von 1,40 Euro pro Aktie vorsieht, schließen wir uns an. Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre engagierten Leistungen im Geschäftsjahr 2009.
Leverkusen, im Februar 2010
Für den Aufsichtsrat
DR. MANFRED SCHNEIDER Vorsitzender Organe der GesellschaftHermann Josef Strenger Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG, Leverkusen
Aufsichtsrat
Mitglieder des Aufsichtsrats bekleiden die nachstehend genannten Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen (Stand: 31.12.2009; bei Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat während eines Geschäftsjahres beziehen sich die Angaben auf das Datum des Ausscheidens):
Dr. Manfred Schneider (geb. 21.12.1938) Vorsitzender des Aufsichtsrats seit April 2002 · Daimler AG · Linde AG (Vorsitz) · RWE AG (Vorsitz seit 1.5.2009) · TUI AG
Thomas de Win (geb. 21.11.1958) Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002 Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Bayer Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Leverkusen · Bayer MaterialScience AG
Dr. Paul Achleitner (geb. 28.9.1956) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002 Mitglied des Vorstands der Allianz SE · Allianz Deutschland AG · Allianz Global Investors AG · Henkel AG & Co. KGaA, Gesellschafterausschuss · RWE AG
André Aich (geb. 17.2.1969) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Mitglied des Betriebsrats der Bayer Schering Pharma AG
Willy Beumann (geb. 12.4.1956) Mitglied des Aufsichtsrats seit Februar 2007 Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Wuppertal · Bayer Schering Pharma AG (seit 26.8.2009)
Dr. Clemens Börsig (geb. 27.7.1948) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Bank AG · Daimler AG · Deutsche Bank AG (Vorsitz) · Emerson Electric Co. (seit Februar 2009) · Linde AG
Karl-Josef Ellrich (geb. 5.10.1949) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2000 Vorsitzender des Konzernbetriebsrats Bayer Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Dormagen · Bayer CropScience AG (stellv. Vorsitz)
Dr.-Ing. Thomas Fischer (geb. 27.8.1955) Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2005 Vorsitzender des Konzernsprecherausschusses Bayer · Bayer MaterialScience AG
Peter Hausmann (geb. 13.2.1954) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2006 Landesbezirksleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie Nordrhein (bis 6.11.2009) Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG Bergbau, Chemie, Energie (seit 13.10.2009) · Evonik Services GmbH
Prof. Dr.-Ing. e.h. Hans-Olaf Henkel (geb. 14.3.1940) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002 Honorarprofessor an der Universität Mannheim · Continental AG · Daimler Luft- und Raumfahrt Holding AG · EPG AG (bis 15.12.2009) · Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA (seit 9.3.2009) · Ringier AG · SMS GmbH
Reiner Hoffmann (geb. 30.5.1955) Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2006 Stellvertretender Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) Landesbezirksleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie Nordrhein (seit 6.11.2009) · SASOL Germany GmbH
Dr. rer. pol. Klaus Kleinfeld (geb. 6.11.1957) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2005 · Chief Executive Officer der ALCOA Inc.
Petra Kronen (geb. 22.8.1964) Mitglied des Aufsichtsrats seit Juli 2000 Vorsitzende des Betriebsrats Bayer - Standort Uerdingen · Bayer MaterialScience AG (stellv. Vorsitz seit 7.12.2009)
Dr. rer. nat. Helmut Panke (geb. 31.8.1946) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Mitglied verschiedener Aufsichtsräte · Microsoft Corporation · Singapore Airlines Limited (seit 1.9.2009) · UBS AG
Hubertus Schmoldt (geb. 14.1.1945) Mitglied des Aufsichtsrats seit Januar 1995 Vorsitzender der IG Bergbau, Chemie, Energie (bis 13.10.2009) Mitglied verschiedener Aufsichtsräte · Deutsche BP AG (stellv. Vorsitz) · DOW Olefinverbund GmbH (stellv. Vorsitz) · E.ON AG (stellv. Vorsitz) · RAG AG (stellv. Vorsitz) · RAG Deutsche Steinkohle AG (stellv. Vorsitz seit 13.05.2009)
Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz (geb. 24.7.1941) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2005 Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG · AXA Konzern AG · MAN SE (stellv. Vorsitz) · RWE AG · ThyssenKrupp Elevator AG (seit 17.9.2009, Vorsitz seit 16.10.2009) · ThyssenKrupp Services AG (Vorsitz) (bis 30.9.2009) · ThyssenKrupp Steel Europe AG (vormals ThyssenKrupp Steel AG) (Vorsitz) · ThyssenKrupp Technologies AG (Vorsitz) (bis 11.10.2009)
Dr. Klaus Sturany[1] (geb. 23.10.1946) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Mitglied verschiedener Aufsichtsräte · Hannover Rückversicherung AG · Heidelberger Druckmaschinen AG · Österreichische Industrieholding AG · Sulzer AG (seit 18.8.2009)
Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e.h. Jürgen Weber (geb. 17.10.1941) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2003 Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Lufthansa AG · Allianz Lebensversicherungs-AG · Deutsche Lufthansa AG (Vorsitz) · Loyalty Partner Holding GmbH (Vorsitz) · Tetra Laval Group · Voith AG · Willi Bogner GmbH & Co. KGaA
Prof. Dr. Dr. h. c. Ernst-Ludwig Winnacker (geb. 26.7.1941) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 1997 Generalsekretär des Human Frontier Science Program (seit 1.7.2009) · Medigene AG (Vorsitz) · Wacker Chemie AG
Oliver Zühlke (geb. 11.12.1968) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats Bayer – Standort Leverkusen
Ständige Ausschüsse des Aufsichtsrats der Bayer AG (Stand: 31.12.2009)
Präsidium/Vermittlungsausschuss Schneider (Vorsitz), Achleitner, Schmoldt, de Win
Prüfungsausschuss Sturany (Vorsitz), Fischer, Hausmann, Henkel, Schneider, de Win
Personalausschuss Schneider (Vorsitz), Ellrich, Kronen, Weber
Nominierungsausschuss Schneider (Vorsitz), Achleitner
Vorstand
Mitglieder des Vorstands bekleiden die nachstehend genannten Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen (Stand: 31.12.2009):
Werner Wenning (geb. 21.10.1946) Vorstandsvorsitzender, bestellt bis 30.9.2010 · Bayer Schering Pharma AG (Vorsitz) (bis 26.8.2009) · Deutsche Bank AG · E.ON AG · HDI V.a.G. (seit 1.10.2009) · Henkel AG & Co. KGaA, Gesellschafterausschuss · Talanx AG (seit 1.10.2009)
Werner Baumann (geb. 6.10.1962) Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31.12.2012 · Bayer Business Services GmbH (bis 31.12.2009) · DIREVO Biotech AG (bis 31.3.2009)
Dr. Marijn Dekkers (geb. 22.9.1957) Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31.12.2014 President und Chief Executive Officer der Thermo Fisher Scientific Inc. (bis 15.10.2009) · Biogen Idec, Inc. (bis 31.12.2009)
Klaus Kühn (geb. 11.2.1952) Mitglied des Vorstands, bestellt bis 30.4.2010 · Bayer Business Services GmbH (Vorsitz) · Bayer CropScience AG (Vorsitz) · Bayer Schering Pharma AG (bis 26.8.2009)
Dr. Wolfgang Plischke (geb. 15.9.1951) Mitglied des Vorstands, bestellt bis 28.2.2014 · ARK Therapeutics, Non-Executive Director · Bayer Innovation GmbH, Gesellschafterausschuss (Vorsitz) · Bayer MaterialScience AG (Vorsitz) · Bayer Real Estate GmbH, Gesellschafterausschuss (Vorsitz) (seit 13.3.2009) · Bayer Technology Services GmbH (Vorsitz)
Dr. Richard Pott (geb. 11.5.1953) Arbeitsdirektor Mitglied des Vorstands, bestellt bis 30.4.2012 · Bayer Chemicals AG (Vorsitz) · Bayer HealthCare AG (Vorsitz) · Bayer Innovation GmbH, Gesellschafterausschuss · Bayer Schering Pharma AG (Vorsitz) (seit 26.8.2009) · Currenta Geschäftsführungs-GmbH (Vorsitz)
[1] Unabhängiges und sachverständiges Mitglied im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||