![]() Bayer AktiengesellschaftLeverkusenKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2010Zusammengefasster Lagebericht von Bayer-Konzern und Bayer AG zum 31. Dezember 2010Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Aktionäre,
der Aufsichtsrat hat die Arbeit des Vorstands im Geschäftsjahr 2010 auf Grundlage
der ausführlichen, in schriftlicher und mündlicher Form erstatteten Berichte des Vorstands
regelmäßig überwacht und beratend begleitet. Darüber hinaus fand ein regelmäßiger
Informationsaustausch zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden
des Vorstands statt, sowohl mit dem bis zum 30. September 2010 amtierenden Vorstandsvorsitzenden
als auch mit seinem Nachfolger. Auf diese Weise war der Aufsichtsrat stets informiert
über die beabsichtigte Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung einschließlich Finanz-,
Investitions- und Personalplanung, die Rentabilität der Gesellschaft und den Gang
der Geschäfte sowie die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt. Soweit für Entscheidungen oder Maßnahmen der Geschäftsführung aufgrund Gesetzes, Satzung
oder Geschäftsordnung eine Zustimmung erforderlich war, prüften die Mitglieder des
Aufsichtsrats -u. a. vorbereitet durch die Ausschüsse -die Beschlussvorlagen in den
Sitzungen oder verabschiedeten sie aufgrund von schriftlichen Informationen. In Entscheidungen
von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Die
in den Berichten des Vorstands geschilderte wirtschaftliche Lage und die Entwicklungsperspektiven
des Konzerns, der einzelnen Bereiche und der wichtigen Beteiligungsgesellschaften
im In- und Ausland waren Gegenstand sorgfältiger Erörterung. Der Aufsichtsrat trat im Jahr 2010 zu vier Sitzungen zusammen. Kein Mitglied des Aufsichtsrats
nahm an weniger als der Hälfte der Sitzungen teil. Die Mitglieder des Vorstands nahmen
an allen Sitzungen des Aufsichtsrats teil. Schwerpunkte der Beratungen im AufsichtsratIm Vordergrund der Beratungen des Aufsichtsrats standen Fragen der Strategie und der
Geschäftstätigkeit des Gesamtkonzerns und der Teilkonzerne. Der Aufsichtsrat beschäftigte
sich in seinen einzelnen Sitzungen schwerpunktmäßig mit folgenden Themen: In seiner
Sitzung im Februar behandelte der Aufsichtsrat den Geschäftsbericht 2009 sowie die
Tagesordnung für die Hauptversammlung 2010. Weiter hat sich der Aufsichtsrat ausführlich
mit dem Risiko-Managementsystem des Bayer-Konzerns sowie Fragen der Vorstandsvergütung
befasst. In seiner September-Sitzung erörterte der Aufsichtsrat schwerpunktmäßig die
Lage des Unternehmens und strategische Fragestellungen. Außerdem wurden die neuen
Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex behandelt. In der Sitzung im
Dezember 2010 stellte der Vorstand seine operative Planung sowie die Finanz- und Bilanzplanung
für die Jahre 2011 bis 2013 vor. Des Weiteren hat der Aufsichtsrat in dieser Sitzung
entsprechend der neuen Empfehlung des Corporate Governance Kodex zur angemessenen
Berücksichtigung von Frauen im Aufsichtsrat und im Vorstand Maßnahmen zur Erhöhung
des Frauenanteils in den beiden Organen sowie die im Corporate Governance Bericht
wiedergegebene Zielsetzung zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats beschlossen. Darüber
hinaus wurden die Ergebnisse der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats diskutiert und
Anpassungen der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats vorgenommen. Im Anschluss an die
Dezember-Sitzung wurde eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zu den rechtlichen
Grundlagen der Aufsichtsratstätigkeit durchgeführt. Ausschüsse des AufsichtsratsAls Ausschüsse des Aufsichtsrats bestehen ein Präsidium, ein Prüfungsausschuss, ein Personalausschuss und ein Nominierungsausschuss.*
Arbeit der AusschüsseDas Präsidium des Aufsichtsrats musste in seiner Eigenschaft als Vermittlungsausschuss
nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz nicht zusammentreten und auch im Übrigen keine
Beschlüsse fassen. Der Prüfungsausschuss tagte im Berichtsjahr in vier Sitzungen. Er befasste sich insbesondere
mit der Rechnungslegung der Gesellschaft und des Konzerns, dem Risiko-Management im
Konzern, dem Internen Kontrollsystem und der Internen Revision sowie mit Fragen der
Compliance. Weiterhin legte der Prüfungsausschuss das Budget für Leistungen des Abschlussprüfers
fest und erörterte mit dem Abschlussprüfer Prüfungsschwerpunkte für das Geschäftsjahr
2010. Der Vorstandsvorsitzende und der Finanzvorstand nahmen an den Ausschusssitzungen
regelmäßig teil. Der Abschlussprüfer nahm an allen Sitzungen des Prüfungsausschusses
teil und berichtete ausführlich über die Prüfungstätigkeit und die prüferische Durchsicht
der Quartalsabschlüsse. Bei den Sitzungen des Prüfungsausschusses wurden darüber hinaus folgende Themen schwerpunktmäßig
behandelt: In seiner Sitzung im Februar befasste sich der Prüfungsausschuss intensiv
mit dem Risikobericht, der das Risiko-Managementsystem, Planungs- und Marktrisiken,
Rechtsrisiken und Compliance, den Bericht über Prozess- und Organisationsrisiken und
das Interne Kontrollsystem sowie den Bericht der Konzernrevision umfasste. Des Weiteren
unterbreitete er in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat eine Beschlussempfehlung zur Wahl
des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung. Schwerpunkte der April-Sitzung waren
das Finanzmanagementsystem des Bayer-Konzerns und der Jahresbericht des Compliance-Officer. Der Personalausschuss trat zu zwei Sitzungen zusammen und fasste einen Beschluss im
schriftlichen Verfahren. Gegenstand der Sitzungen sowie des schriftlichen Beschlusses
waren Fragen der Vorstandsvergütung und der Vorstandsverträge. Die Mitglieder des Nominierungsausschusses erörterten im Berichtsjahr entsprechend
ihrer Zuständigkeit bei einer Sitzung mögliche Kandidaten für zukünftige Wahlen der
Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat der Bayer AG und entwickelten die vom Aufsichtsrat
beschlossene Zielsetzung für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats. Die Sitzungen und Entscheidungen der Ausschüsse, insbesondere die Sitzungen des Prüfungsausschusses,
wurden durch Berichte und andere Informationen des Vorstands vorbereitet. Aus den
Sitzungen der Ausschüsse wurde im Plenum berichtet. Corporate GovernanceDer Aufsichtsrat beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung der Corporate-Governance-Grundsätze
im Unternehmen und berücksichtigte dabei die Änderungen des Deutschen Corporate Governance
Kodex vom Mai 2010. Zur Umsetzung neuer Kodexempfehlungen und zur Anpassung an neue
Gesetzesbestimmungen änderte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung im Dezember seine
Geschäftsordnung. Im Dezember wurde von Vorstand und Aufsichtsrat eine neue Entsprechenserklärung
abgegeben, die auf Seite 88 des Geschäftsberichts abgedruckt ist. Besetzung des AufsichtsratsZum 30. Juni 2010 schied Herr Karl-Josef Ellrich aus dem Aufsichtsrat aus. Als gewähltes
Ersatzmitglied trat Frau Roswitha Süßelbeck zum 1. Juli 2010 in den Aufsichtsrat ein.
Zum Nachfolger von Herrn Ellrich als Mitglied des Personalausschusses wählte der Aufsichtsrat
Herrn Willy Beumann. Jahres- und Konzernabschluss, AbschlussprüfungDer Jahresabschluss der Bayer AG wurde nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB)
und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt, der Konzernabschluss nach HGB sowie entsprechend
den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und der zusammengefasste
Lagebericht nach den Regeln des HGB. Der Abschlussprüfer, die PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, hat den Jahresabschluss
der Bayer AG, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht geprüft.
In seinen Prüfungsberichten erläutert der Abschlussprüfer die Prüfungsgrundsätze.
Als Ergebnis ist festzuhalten, dass Bayer die Regeln des HGB, AktG bzw. die International
Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, eingehalten hat.
Der Jahres- und Konzernabschluss haben den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten.
Jahresabschluss, Konzernabschluss und zusammengefasster Lagebericht sowie die Prüfungsberichte
des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen. Die Abschlussunterlagen
wurden im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats -in beiden
Gremien in Gegenwart und nach einem Bericht des Abschlussprüfers -ausführlich besprochen. Den Jahresabschluss, den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den
Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht haben wir geprüft. Es bestanden
keine Einwände. Wir stimmen daher dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Den vom Vorstand
aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss billigen wir. Der Jahresabschluss
ist damit festgestellt. Mit dem zusammengefassten Lagebericht und insbesondere der
Beurteilung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens sind wir einverstanden. Dies
gilt auch für die Dividendenpolitik und die Entscheidungen zu den Rücklagen in der
Gesellschaft. Dem Gewinnverwendungsvorschlag, der eine Dividende von 1,50 Euro pro
Aktie vorsieht, schließen wir uns an. Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
für ihre engagierten Leistungen im Geschäftsjahr 2010.
Leverkusen, 24. Februar 2011 Ihr Manfred Schneider scroll
Zusammengefasster Lagebericht
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Konzernziele erreicht |
| ― |
MaterialScience stark - HealthCare und CropScience unter den Erwartungen |
| ― |
Mehr als 3 MRD € für Forschung und Entwicklung |
| ― |
Hohe Sondereinflüsse belasten Konzernergebnis |
| ― |
Starker operativer Cashflow - Netto-Finanzverschuldung unter 8 MRD € |
| ― |
Zuversichtlich für 2011: Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie um ca. 10 % erwartet |
Im Geschäftsjahr 2010 haben wir unsere Konzernziele erreicht. Den Umsatz konnten wir
um 12,6 % bzw. währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 8,0 % auf den Rekordwert
von 35,1 MRD € steigern. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserten wir um 9,7 %
auf 7,1 MRD €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie konnten wir um 15,1 % auf 4,19 € erhöhen.
Diese Steigerungen sind auf die starke Erholung des MaterialScience-Geschäfts sowie
positive Währungseffekte zurückzuführen. Hingegen blieb HealthCare insgesamt leicht
hinter unseren Erwartungen zurück, das CropScience-Geschäft -vor allem im 1. Halbjahr
- sogar deutlich. Um HealthCare und CropScience nachhaltig zu stärken und die Innovationskraft
zu erhöhen, haben wir ein gezieltes Maßnahmenprogramm eingeleitet. Zugleich haben
wir - zur Unterstützung unserer sich weiterhin positiv entwickelnden Forschungs- und
Entwicklungspipeline - die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen im Jahr 2010 signifikant
auf 3,1 MRD € (Vorjahr: 2,7 MRD €) gesteigert.
Das Konzernergebnis war im Geschäftsjahr 2010 jedoch durch Sonderaufwendungen in Höhe
von 1,7 MRD €, die im Wesentlichen aus außerplanmäßigen Abwertungen und Rechtsfällen
resultierten, erheblich belastet und ging um 4,3 % auf 1.301 MIO € (Vorjahr: 1.359
MIO €) zurück. Damit betrug das Ergebnis je Aktie lediglich 1,57 € (Vorjahr: 1,70
€).
Die Netto-Finanzverschuldung konnten wir durch einen nochmals verbesserten operativen
Cashflow um 1,8 MRD € auf 7,9 MRD € senken.
[Tabelle 3.1]
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2009 | 2010 |
|
|
in % | in % |
| Menge | -2,9 | 6,7 |
| Preis | -2,8 | 1,3 |
| Währung | 0,6 | 4,9 |
| Portfolio | -0,2 | -0,3 |
| Gesamt | -5,3 | 12,6 |
Der Konzernumsatz stieg auf 35.088 MIO € (Vorjahr: 31.168 MIO €). Währungs- und portfoliobereinigt verzeichnete HealthCare einen leichten Anstieg von 1,7 %. Der CropScience-Umsatz ging aufgrund des schwachen 1. Halbjahres etwas zurück (-1,3 % wpb.). Bei MaterialScience erzielten wir hingegen im Zuge der konjunkturellen Erholung ein deutliches Wachstum von 30,1 % (wpb.). Dabei erreichten wir bereits im 2. Quartal wieder das Volumen des Jahres 2008.
[Grafik 3.1]

Das EBIT des Bayer-Konzerns sank trotz der positiven Geschäftsentwicklung bei MaterialScience um 9,2 % auf 2.730 MIO € (Vorjahr: 3.006 MIO €). Ergebnisbelastend wirkten sich Sonderaufwendungen in Höhe von 1.722 MIO € (Vorjahr: 766 MIO €) aus. Diese wurden im Geschäftsjahr 2010 in Höhe von 957 MIO € für außerplanmäßige Abwertungen, 703 MIO € für Rechtsfälle und 62 MIO € für Restrukturierungen berücksichtigt. Das EBIT vor Sondereinflüssen betrug 4.452 MIO € (Vorjahr: 3.772 MIO €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 9,7 % auf 7.101 MIO € (Vorjahr: 6.472 MIO €). Dabei profitierten wir auch von positiven Währungseffekten in Höhe von rund 0,4 MRD €. MaterialScience konnte das EBITDA vor Sondereinflüssen insbesondere aufgrund der deutlichen Mengen- und Preissteigerungen auf 1.356 MIO € verdreifachen. Hingegen verzeichnete CropScience in einem schwachen Marktumfeld mit aggressivem Wettbewerb einen Rückgang des EBITDA vor Sondereinflüssen um 14,3 % auf 1.293 MIO € (Vorjahr: 1.508 MIO €). Bei HealthCare sank das EBITDA vor Sondereinflüssen leicht auf 4.405 MIO € (Vorjahr: 4.468 MIO €). Dies beruhte vor allem auf höheren Aufwendungen für Vertrieb, Forschung und Entwicklung, Belastungen aus Gesundheitsreformen verschiedener Länder sowie den Auswirkungen der vorzeitigen Generisierung von YAZ® in den USA.
[Grafik 3.2]

Vorquartale 2010 angepasst
[Grafik 3.3]

Vorquartale 2010 angepasst
Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses
von -1.009 MIO € (Vorjahr: -1.136 MIO €), welches ein Zinsergebnis von -499 MIO €
(Vorjahr: -548 MIO €) beinhaltete, betrug das Ergebnis vor Ertragsteuern
1.721 MIO € (Vorjahr: 1.870 MIO €). Nach Abzug eines Steueraufwands von 411 MIO €
(Vorjahr: 511 MIO €) sowie nach Anteilen anderer Gesellschafter ergab sich für das
Jahr 2010 ein Konzernergebnis
von 1.301 MIO € (Vorjahr: 1.359 MIO €). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,57 € (Vorjahr:
1,70 €). Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie erhöhte sich um 15,1 % auf 4,19 €
(Vorjahr: 3,64 €); zur Berechnung siehe Kapitel 4.3 "Bereinigtes Ergebnis je Aktie".
[Grafik 3.4]

Vorquartale 2010 angepasst
[Grafik 3.5]

Den Brutto-Cashflow steigerten wir im Jahr 2010 um 2,4 % auf 4.771 MIO € (Vorjahr:
4.658 MIO €). Eine weitere Optimierung des Working-Capital-Managements hat zu einer
deutlichen Senkung der Mittelbindung beigetragen. Der Netto-Cashflow stieg um 7,4
% auf 5.773 MIO € (Vorjahr: 5.375 MIO €). Die Nettofinanzverschuldung konnten wir
im Vergleich zum 31. Dezember 2009 um 1,8 MRD € auf 7,9 MRD € verringern. Die Nettopensionsverpflichtungen
als Saldo von Pensionsverpflichtungen und Planvermögen stiegen im Vergleich zum 31.
Dezember 2009 vor allem aufgrund gesunkener langfristiger Kapitalmarktzinsen um 0,8
MRD € auf 7,2 MRD €.
Im 4. Quartal 2010 erzielte der Bayer-Konzern ein deutliches Plus bei Umsatz und bereinigtem
Ergebnis, während das EBIT vor allem durch hohe außerplanmäßige Abwertungen stark
belastet war. Insbesondere die weitere Erholung des MaterialScience-Geschäfts hat
zu der Verbesserung im operativen Geschäft beigetragen. CropScience erhöhte den Umsatz
und das EBITDA vor Sondereinflüssen. HealthCare blieb bei leicht gesteigertem Umsatz
geringfügig hinter dem EBITDA vor Sondereinflüssen des Vorjahres zurück.
Der Konzernumsatz wuchs um 14,5 % auf 9.012 MIO € (Vorjahr: 7.872 MIO €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte (wpb.) verzeichneten wir ein Plus von 8,1 %. Der Umsatz von HealthCare erhöhte sich um 7,3 % (wpb. +1,4 %). Dabei konnten wir den währungs- und portfoliobereinigten Umsatz im Pharma-Geschäft -trotz rückläufiger Umsätze in Nordamerika -leicht steigern. Bei Consumer Health verzeichneten wir einen währungsbereinigten Umsatz auf Vorjahresniveau. Die Umsatzeinbußen bei den Blutzuckermessgeräten in den USA aufgrund der schwierigen Marktsituation wurden durch die positive Entwicklung in den anderen Divisionen ausgeglichen. Crop-Science hatte ein starkes 4. Quartal. In einem positiven Marktumfeld stieg der Umsatz um 18,2 % (wpb. +9,7 %). Der Umsatz von MaterialScience stieg im Vergleich zu dem konjunkturbedingt niedrigen Vorjahreswert deutlich um 28,2 % (wpb. +21,6 %).
Das EBIT des Bayer-Konzerns fiel um 86,1 % auf 51 MIO € (Vorjahr: 366 MIO €). Das 4. Quartal 2010 war durch hohe Sonderaufwendungen in Höhe von insgesamt 954 MIO € belastet (Vorjahr: 451 MIO €). Diese resultierten vor allem aus außerplanmäßigen Abwertungen in Höhe von 825 MIO €. Daneben haben wir für Rechtsfälle in den USA zusätzlich 67 MIO € berücksichtigt. Davon entfielen 41 MIO € auf HealthCare für Rechtsfälle bei YAZ®/Yasmin® sowie 26 MIO € auf CropScience -im Wesentlichen für ein angestrebtes Vergleichsprogramm im Zusammenhang mit Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen (LL RICE). Des Weiteren haben wir Sonderaufwendungen für Restrukturierungen bei HealthCare in Höhe von 62 MIO € berücksichtigt. Das EBIT vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 23,0 % auf 1.005 MIO € (Vorjahr: 817 MIO €).
Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Bayer-Konzerns verbesserten wir um 11,6 % auf 1.689 MIO € (Vorjahr: 1.513 MIO €). Hierzu haben insbesondere der kräftige Ergebnisanstieg bei MaterialScience sowie positive Währungseffekte beigetragen. HealthCare erwirtschaftete ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 1.138 MIO € (Vorjahr: 1.154 MIO €). Darin ist ein Ertrag in Höhe von 68 MIO € aus der Beilegung eines Patentstreits im Zusammenhang mit YAZ® enthalten, der einen Teil der im Jahresverlauf verloren gegangenen Marge ausgleicht. CropScience steigerte das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA auf 270 MIO € (Vorjahr: 166 MIO €). Hierin wurden Einmalerträge von 44 MIO € aus dem Verkauf älterer Wirkstoffe und einer getroffenen Lizenz-Vereinbarung berücksichtigt. MaterialScience erreichte ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 297 MIO € (Vorjahr: 203 MIO €).
Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -237 MIO € (Vorjahr: -248 MIO €)
betrug das Ergebnis vor Ertragsteuern -186 MIO € (Vorjahr: 118 MIO €). Der Steuerertrag
belief sich -bedingt durch das negative Vorsteuerergebnis im 4. Quartal -auf 45 MIO
€ (Vorjahr: 38 MIO €). Nach Anteilen anderer Gesellschafter ergibt sich ein Konzernergebnis
von -145 MIO € (Vorjahr: 153 MIO €). Das Ergebnis je Aktie betrug -0,18 € (Vorjahr:
0,18 €). Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg auf 0,95 € (Vorjahr: 0,90 €); zur
Berechnung siehe Kapitel 4.3 "Bereinigtes Ergebnis je Aktie".
Der Brutto-Cashflow des Konzerns lag mit 1.414 MIO € (Vorjahr: 1.029 MIO €) um 37,4
% über dem des Vorjahres. Ursächlich für diesen Anstieg war die Verbesserung im operativen
Geschäft. Der Netto-Cashflow erhöhte sich um 9,9 % auf 1.941 MIO € (Vorjahr: 1.766
MIO €). Die Nettofinanzverschuldung konnten wir im 4. Quartal 2010 deutlich auf 7,9
MRD € senken (30. September 2010: 9,1 MRD €).
[Tabelle 3.2]
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Umsatzerlöse | Umsatzerlöse | EBIT | EBIT | EBITDA vor Sondereinflüssen* |
EBITDA vor Sondereinflüssen* |
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4. Quartal 2009 |
4. Quartal 2010 |
4. Quartal 2009 |
4. Quartal 2010 |
4. Quartal 2009 |
4. Quartal 2010 |
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in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| HealthCare | 4.164 | 4.468 | 463 | -129 | 1.154 | 1.138 |
| Pharma | 2.698 | 2.897 | 234 | -307 | 789 | 830 |
| Consumer Health | 1.466 | 1.571 | 229 | 178 | 365 | 308 |
| CropScience | 1.398 | 1.653 | -56 | 118 | 166 | 270 |
| Crop Protection | 1.177 | 1.367 | -42 | 160 | 149 | 266 |
| Environmental Science/BioScience | 221 | 286 | -14 | -42 | 17 | 4 |
| MaterialScience | 2.016 | 2.584 | 14 | 156 | 203 | 297 |
| Überleitung | 294 | 307 | -55 | -94 | -10 | -16 |
| Konzern | 7.872 | 9.012 | 366 | 51 | 1.513 | 1.689 |
*
Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
Im Bayer-Konzern fungiert die Bayer AG mit Sitz in Leverkusen als strategische Management-Holding.
Das operative Geschäft wird in den drei Teilkonzernen HealthCare, CropScience und
MaterialScience geführt.
[Grafik 3.6]

Im Teilkonzern HealthCare führen wir unser weltweites Gesundheitsgeschäft, das in die Segmente Pharma und Consumer Health unterteilt ist. Im Segment Pharma mit den zwei Geschäftseinheiten Women's Healthcare and General Medicine sowie Specialty Medicine konzentrieren wir uns auf verschreibungspflichtige Produkte in den Gebieten Frauengesundheit (Women's Healthcare), Allgemeinmedizin (General Medicine) und Spezialpharmazeutika (Specialty Medicine). Das Segment Consumer Health besteht aus den Divisionen Consumer Care, Medical Care und Animal Health. In der Division Consumer Care liegt der Fokus auf verschreibungsfreien Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln. Medical Care umfasst zum einen das Geschäft mit Blutzuckermesssystemen und zum anderen das mit Medizingeräten zum Einsatz in der kontrastmittelunterstützten diagnostischen Bildgebung sowie mit mechanischen Systemen zur Behandlung verengter oder blockierter Gefäße. Unsere Produkte für Nutz- und Haustiere führen wir in der Division Animal Health.
CropScience ist auf dem Gebiet des chemischen Pflanzenschutzes, der Schädlings- und Unkrautbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft sowie im Bereich Saatgutzüchtung und verbesserte Pflanzeneigenschaften (Traits) tätig. Organisatorisch ist unser CropScience-Geschäft in die Segmente Crop Protection und Environmental Science/BioScience unterteilt. Dabei besteht das Segment Crop Protection entsprechend seinem Produktangebot aus den Geschäftsfeldern Herbizide (Herbicides), Fungizide (Fungicides), Insektizide (Insecticides) sowie Saatgutbehandlungsmittel (Seed Treatment). Das Segment Environmental Science/BioScience beinhaltet im Geschäftsbereich Environmental Science unsere Produkte zur Schädlings- und Unkrautbekämpfung in nichtlandwirtschaftlichen Anwendungen und im Geschäftsbereich BioScience unsere Aktivitäten auf den Gebieten Saatgut und Pflanzeneigenschaften (Traits).
MaterialScience entwickelt, produziert und vermarktet hochwertige Produkte im Bereich Polyurethane, Polycarbonate, Lack- und Klebstoffrohstoffe sowie funktionale Folien. Ferner produziert und vermarktet MaterialScience ausgewählte anorganische Grundchemikalien. MaterialScience ist in die Business Units Polyurethanes, Polycarbonates und Coatings, Adhesives, Specialties sowie den Bereich Industrial Operations unterteilt.
[Grafik 3.7]

Unsere Teilkonzerne werden durch Servicegesellschaften unterstützt. Die Servicegesellschaften
Business Services, Technology Services und Currenta werden als "Alle sonstigen Segmente"
zusammen mit dem Corporate Center und den Konsolidierungseffekten in der Überleitung
ausgewiesen.
Seit dem 01. Januar 2010 haben wir innerhalb des Segments Pharma des Teilkonzerns
HealthCare einige Produkte aus dem Geschäftsfeld Specialty Medicine in das Geschäftsfeld
General Medicine umgegliedert. Darüber hinaus wurden im 2. Quartal 2010 aufgrund organisatorischer
Veränderungen die Geschäftsfelder General Medicine und Women's Healthcare zusammengeführt
sowie das Geschäftsfeld Diagnostic Imaging in das Geschäftsfeld Specialty Medicine
integriert. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Zum 01. Januar 2011
haben wir das Geschäftsfeld "Women's Healthcare and General Medicine" in "General
Medicine" umbenannt.
[Tabelle 3.3]
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Umsatzerlöse | Umsatzerlöse | EBIT | EBIT |
EBITDA vor Sondereinflüssen* |
EBITDA vor Sondereinflüssen* |
|
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2009 | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
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|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| HealthCare | 15.988 | 16.913 | 2.640 | 1.861 | 4.468 | 4.405 |
| Pharma | 10.467 | 10.908 | 1.696 | 884 | 3.193 | 3.100 |
| Consumer Health | 5.521 | 6.005 | 944 | 977 | 1.275 | 1.305 |
| CropScience | 6.510 | 6.830 | 798 | 261 | 1.508 | 1.293 |
| Crop Protection | 5.424 | 5.493 | 713 | 600 | 1.301 | 1.025 |
| Environmental Science/BioScience | 1.086 | 1.337 | 85 | -339 | 207 | 268 |
| MaterialScience | 7.520 | 10.154 | -266 | 780 | 446 | 1.356 |
| Überleitung | 1.150 | 1.191 | -166 | -172 | 50 | 47 |
| Konzern | 31.168 | 35.088 | 3.006 | 2.730 | 6.472 | 7.101 |
*
Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
Die Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2010 von der tiefen Rezession schneller als zunächst
erwartet erholt. Die gesamtwirtschaftliche Produktion lag im Jahr 2010 deutlich über
der des Vorjahres, wobei nach einem kräftigen Wachstum in der 1. Jahreshälfte die
wirtschaftliche Dynamik in der 2. Jahreshälfte nachließ. Dies war vor allem die Folge
auslaufender Konjunkturprogramme sowie erhöhter Sparbemühungen der hoch verschuldeten
privaten und öffentlichen Haushalte in einer Reihe von Industrieländern. Zudem verharrte
die Arbeitslosigkeit in vielen Ländern auf hohem Niveau. Die Auswirkungen der noch
nicht vollständig überwundenen Finanzkrise haben die Wirtschaft weiterhin belastet,
während die anhaltend expansiv ausgerichtete Geldpolitik die Konjunktur in vielen
Ländern weiter gestützt hat.
Die konjunkturelle Entwicklung verlief im Jahr 2010 regional sehr unterschiedlich,
wobei sich die Wachstumsraten in den letzten Monaten des Jahres 2010 in fast allen
Regionen verringert haben. Relativ dynamisch war das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern
Asiens und Lateinamerikas. Sie blieben ein wesentlicher Treiber der globalen wirtschaftlichen
Erholung. Auch die Industriestaaten haben sich im Vergleich zu 2009 deutlich erholt,
dennoch waren die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise in einigen Ländern auch
2010 noch zu spüren. Der Anstieg der Wachstumsraten in den USA und Japan hat sich
bereits im Frühjahr 2010 verlangsamt. Der Produktionszuwachs in der EU ließ in der
2. Jahreshälfte nach. Insgesamt konnte hier dank des kräftigen Wachstums in Deutschland
noch ein moderates Wachstum erzielt werden.
Der Markt für verschreibungspflichtige Arzneimittel erreichte im Jahr 2010 ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. In den USA sowie in den großen europäischen Ländern verlangsamte sich das Wachstum. Ursächlich hierfür waren u. a. die restriktiveren gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, die eine stärkere Kostenkontrolle forcieren, den Zugang zu bestimmten Behandlungen einschränken, aber auch zum Teil Zwangsrabatte zur Folge hatten. In den Schwellenländern war ein anhaltendes Wachstum zu beobachten, da dort die Gesundheitsdienste für immer größere Teile der Bevölkerung verfügbar werden und somit der Bedarf an verschreibungspflichtigen Arzneimitteln steigt.
Das weltweite Wachstum des Consumer-Care-Marktes hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht abgeschwächt. Die schwache Grippesaison in Europa und Nordamerika war trotz der starken Nachfrage nach Consumer-Care-Produkten in China und Indien die Hauptursache für die Verringerung des globalen Marktwachstums. Der Diabetes-Care-Markt erzielte wegen des hohen Preisdrucks in den USA trotz der guten Entwicklung in Lateinamerika und Asien insgesamt kein spürbares Wachstum. Der Animal-Health-Markt konnte mit einem Zuwachs im mittleren einstelligen Bereich wieder an das langfristige Durchschnittswachstum anknüpfen.
Der globale Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt entwickelte sich im Jahr 2010 sehr unterschiedlich. Während die Nachfrage der Landwirte nach hochwertigem Saatgut insgesamt weiter spürbar angestiegen ist, wurde für den globalen Pflanzenschutzmarkt nur ein sehr geringes Wachstum verzeichnet.
Der relativ lange Winter und ein in weiten Teilen zu feuchtes Frühjahr reduzierten
die Nachfrage nach Pflanzenschutzprodukten in Nordamerika und in Europa insbesondere
in der 1. Jahreshälfte. Mit der gesamtwirtschaftlichen Erholung verbesserten sich
ab der Jahresmitte die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Landwirte. Eine
wachsende Nachfrage, in Kombination mit witterungsbedingten Ernteausfällen, beispielsweise
in Russland oder Zentralasien, ließen die Erzeugerpreise für die wichtigsten landwirtschaftlichen
Kulturen ansteigen. Diese Effekte kamen aber zu spät, um die rückläufige Marktentwicklung
in der nördlichen Hemisphäre zu kompensieren, jedoch rechtzeitig, um den Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln mit Beginn der Hauptsaison in Lateinamerika positiv zu beeinflussen.
Ebenso entspannten sich dort die im Zuge der Finanzkrise entstandenen Liquiditätsengpässe
vieler Agrarbetriebe deutlich. Der Markt in Asien/Pazifik stagnierte im abgelaufenen
Jahr, allerdings war die Entwicklung innerhalb der Region uneinheitlich. Während Japan
und China insbesondere aufgrund ungünstiger Witterung einen Rückgang bzw. stabilen
Markt verzeichneten, profitierte der Pflanzenschutzmarkt in Indien von günstigen Monsun-Bedingungen
und in Australien von der Erholung der Landwirtschaft nach jahrelang anhaltender Trockenheit.
Die für MaterialScience relevanten Abnehmerbranchen konnten sich im Jahr 2010 von
den deutlichen Umsatzeinbrüchen des Jahres 2009 erholen. Trotz einer leichten konjunkturellen
Abkühlung in der 2. Jahreshälfte 2010 erwies sich die internationale Nachfrage als
stabil.
Die Automobilindustrie hat im Geschäftsjahr 2010 die Absatzkrise des Vorjahres schneller als erwartet überwunden. Insbesondere in den asiatischen Märkten und in Russland entwickelte sich das Neuwagengeschäft positiv. Auch in den USA legten die Verkaufszahlen wieder stärker zu. In Westeuropa blieb die Pkw-Nachfrage hingegen erwartungsgemäß noch unter den prämiengestützten hohen Vorjahreswerten. Jedoch zeichnete sich auch hier eine Verlangsamung der Absatzrückgänge ab.
Nach dem Schrumpfen des Elektromarktes im vergangenen Krisenjahr wurde im Jahr 2010 wieder ein kräftiges Wachstum erzielt. Während die Industriestaaten von regionalen Förderprogrammen profitierten, z. B. im Bereich Infrastruktur und E-Mobility, setzte sich das starke Wachstum in den Schwellenländern aufgrund steigender Nachfrage nach elektronischen Konsumgütern weiter fort.
Die globale Bauwirtschaft stagnierte 2010 bei unterschiedlicher regionaler Entwicklung. Während in Westeuropa, USA und Japan weiterhin eine Schrumpfung zu verzeichnen war, erzielten die Schwellenländer -insbesondere China, Indien und Brasilien -robuste Wachstumsraten.
Die wirtschaftliche Situation der Möbelindustrie hellte sich im Laufe des Jahres 2010 mehr und mehr auf. Der Grad der Erholung verlief allerdings regional sehr unterschiedlich. Während die Möbelproduktion in Nordamerika und in einzelnen Ländern Westeuropas weiterhin mit Absatzproblemen zu kämpfen hatte und hier nur verhalten zunahm, profitierte sie in Asien u. a. von der robusten Binnennachfrage in China und der sich allmählich wieder belebenden globalen Nachfrage nach preiswerten Möbeln.
Im Bereich Beschaffung sind einheitliche Konzernrichtlinien implementiert. Aufgrund
der unterschiedlichen Geschäftsaktivitäten sind die produktionsspezifische Beschaffung
und die Produktion dezentral organisiert. Dagegen ist die Beschaffung indirekter,
nicht produktionsrelevanter Güter und Dienstleistungen, wie Beratungsleistungen, Geschäftsreisen
und Flottenmanagement, Hard- /Software oder Labor-, Werkstatt-, Sicherheits- und Bürobedarf
in unseren Service-Gesellschaften zentral organisiert.
In einem weltweiten Produktionsnetzwerk aus eigenen Standorten und Lohnherstellern
steuert die Organisationseinheit "Product Supply" des Teilkonzerns HealthCare die
gesamte Versorgungskette: vom Einkauf der Rohstoffe über die Herstellung bis hin zur
Auslieferung der Produkte. Dadurch wollen wir kontinuierliche Verbesserungen hinsichtlich
unserer Kosten, der Flexibilität und der Lieferzuverlässigkeit erzielen und unseren
Anspruch erfüllen, weltweit die hohen Anforderungen an Qualität, Sicherheit und Umweltschutz
einzuhalten. Für die Herstellung von Arzneimitteln gelten außerordentlich strenge
Qualitätsanforderungen. Sie werden unter dem Begriff "Good Manufacturing Practices"
(GMP) zusammengefasst. Ihre Einhaltung wird in regelmäßigen Abständen von internen
Fachleuten, aber auch von Aufsichtsbehörden und externen Gutachtern geprüft.
Im Segment Pharma werden die Ausgangsstoffe für die Herstellung der Wirkstoffe für
verschreibungspflichtige Arzneimittel in der Regel von externen Lieferanten bezogen.
Zur Vermeidung von Lieferengpässen und um größere Preisschwankungen abzumildern, kaufen
wir diese Ausgangsstoffe sowie Zwischenprodukte, die wir nicht selbst herstellen,
in der Regel auf Basis globaler Verträge und/oder von mehreren durch uns auditierte
und genehmigte Lieferanten.
Die Herstellung unserer Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Medikamente erfolgt
vor allem an den Produktionsstandorten Wuppertal und Bergkamen (Deutschland) sowie
Berkeley und Emeryville (USA). Die Wirkstoffe werden weltweit zu fertigen Arzneimitteln
verarbeitet und verpackt. Dabei decken wir ein breites Spektrum verschiedener Arzneiformen
ab: feste Darreichungsformen wie Tabletten, Dragees oder Pulver, halbfeste Salben
und Cremes sowie flüssige Arzneimittel, z. B. zur Anwendung in Injektionen oder Infusionen.
Die hormonalen Verhütungsmittel werden außer zu Dragees oder Filmtabletten z. B. auch
in Intrauterin-Systemen (Spiralen) verarbeitet. Diese Formulierungs- und Verpackungsaktivitäten
erfolgen u. a. in Berlin, Leverkusen und Weimar (Deutschland), Garbagnate (Italien),
Peking (China), Sào Paulo (Brasilien), Turku (Finnland) sowie an verschiedenen weiteren
Standorten in Europa, Asien und Lateinamerika. In Berkeley (USA) wird Kogenate®, das Medikament zur Behandlung der Bluterkrankheit, in einem biotechnologischen Verfahren
produziert. In Emeryville (USA) wird Betaferon®/Betaseron® zur Therapie von Multipler Sklerose hergestellt.
Für die Division Consumer Care des Segments Consumer Health stellen wir bestimmte
Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure und Clotrimazol in La Felguera (Spanien) konzernintern
her. Die wichtigsten extern zugekauften Rohstoffe sind Naproxen, Zitronensäure, Ascorbinsäure
und weitere Vitamine sowie Paracetamol. Zur Minimierung von geschäftlichen Risiken
diversifizieren wir unsere Rohstoff-Bezugsquellen weltweit und schließen langfristige
Lieferverträge ab. Die größten Produktionsstätten der Division befinden sich u. a.
in Myerstown (USA), Cimanggis (Indonesien), Gaillard (Frankreich), Bitterfeld-Wolfen
und Grenzach-Wyhlen (Deutschland) sowie Madrid (Spanien).
Ungefähr vier Fünftel der Diabetes-Care-Produkte (z. B. Blutzucker-Messgeräte) unserer
Division Medical Care werden von Original-Equipment-Manufacturer-(OEM-)Lieferanten
gefertigt. Preise und Verfügbarkeiten der Materialien sind überwiegend durch langfristige
Verträge abgesichert und unterliegen daher keinen größeren Schwankungen. Um unsere
Kunden konstant und zuverlässig beliefern zu können, halten wir strategische Reserven
bestimmter Materialien und Fertigerzeugnisse vor. Unser Produktionsstandort für Diabetes-Care-Produkte
befindet sich in Mishawaka (USA). Auch für unser Medizingerätegeschäft wird der Hauptanteil
der verarbeiteten Materialien von externen Lieferanten bezogen und die Verfügbarkeit,
Qualität und Preisstabilität durch langfristige Verträge, eine sorgfältige Lieferantenauswahl
sowie aktives Lieferantenmanagement gesichert. Unsere Medizingeräte stellen wir hauptsächlich
in den Produktionsstätten bei Pittsburgh und in Coon Rapids (USA) her.
Die Division Animal Health bezieht die pharmazeutischen Wirkstoffe für ihre Tierarzneimittel
sowohl konzernintern als auch weltweit von externen Lieferanten. Die Herstellung unserer
weltweit vermarkteten Produkte aus dem Bereich Tiergesundheit erfolgt hauptsächlich
an den Standorten Kiel (Deutschland) und Shawnee (USA).
CropScience bezieht den Großteil seiner Rohstoffe zur Fertigung von Pflanzenschutzmitteln
extern. Dazu gehören vor allem Grundchemikalien wie Chlor, Natronlauge oder Schwefelsäure
sowie Synthesebausteine. Für bedeutende Einsatzstoffe erfolgt die Versorgung vorrangig
über langfristige Lieferverträge. Die Diversifizierung von Rohstoffbezugsquellen und
das Vorhalten strategischer Reserven für wichtige Rohstoffe reduzieren das Ausfallrisiko.
Die bevorzugte Nutzung von zertifizierten Lieferanten mit definierten Qualitätsstandards
für deren Produktion und die zu beschaffenden Rohstoffe ist ein weiteres wichtiges
Auswahlkriterium.
CropScience verfügt weltweit über 36 eigene Produktions- und Formulierungsstandorte
zur Herstellung seiner Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Produkte. Zu den
größten Standorten gehören Dormagen und Frankfurt a. M. (Deutschland), Kansas City
(USA) sowie Vapi (Indien). Neben einigen zentralen Standorten für die Wirkstoffherstellung
ermöglichen zahlreiche dezentrale Formulier- und Abfüllstandorte ein schnelles Reagieren
auf die Bedürfnisse der lokalen Märkte. Dort werden die Wirkstoffe entsprechend den
lokalen Anforderungen und der Anwendungsgebiete zu Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden,
Saatgutbehandlungsmitteln und Environmental-Science-Produkten weiterverarbeitet, konfektioniert
und verpackt. In unser weltweites Produktionsnetzwerk haben wir im Jahr 2010 weiter
investiert und gezielt unsere Kapazitäten für wichtige Produkte erweitert.
Im Geschäftsbereich BioScience produzieren wir das Saatgut kundennah in Europa, Asien,
Nord- und Südamerika. Die Saatgutproduktion für Raps, Baumwolle, Reis und Gemüse erfolgt
in eigenen Zuchtzentren oder über Vertragsanbau auf einer Fläche von mehr als 100.000
Hektar.
Wesentliche Grundrohstoffe unserer MaterialScience-Produkte sind petrochemische Rohstoffe
wie beispielsweise Benzol, Toluol und Phenol. Diese erwerben wir auf den Beschaffungsmärkten
in der Regel im Rahmen langfristiger Verträge. Ferner wird zum Betrieb unserer Produktionsanlagen
in größerem Umfang Energie benötigt, größtenteils in Form von Strom und Dampf. Um
das Preisänderungsrisiko zu minimieren, setzen wir bei der Dampferzeugung auf eine
ausbalancierte Diversifikation der Brennstoffe und ebenso wie beim Strom auf einen
Mix von externem Einkauf und Eigenerzeugung.
Die bedeutendsten Produktionsstandorte von MaterialScience sind in Europa Dormagen
(Deutschland), Antwerpen (Belgien), Krefeld (Deutschland), Brunsbüttel (Deutschland),
Tarragona (Spanien) und in Nordamerika Baytown (USA) sowie im asiatisch-pazifischen
Raum Shanghai (China) und Map Ta Phut (Thailand). Im Bereich der Commodities (Standard-Produkte
mit großem Absatzvolumen) setzen wir dabei zur Kostensenkung auf Produktionsanlagen
mit einer großen Fertigungskapazität, die eine länderübergreifende Marktversorgung
ermöglichen. Darüber hinaus betreiben wir im Rahmen unserer differenzierten Geschäfte
eine größere Anzahl von Produktionsanlagen marktnah in 20 Ländern. In diesen Anlagen
erfolgt die Abmischung und Bereitstellung von kundenindividuellen Polyurethan-Systemen
("Systemhäuser"), die kundennahe Compoundierung von Polycarbonat-Granulaten und die
Herstellung von Halbzeugen (Polycarbonat-Platten). Ferner gibt es regionale Produktionsstätten
für funktionale Folien aus Polycarbonat und thermoplastischen Polyurethanen.
Die Vertriebsaktivitäten innerhalb des Bayer-Konzerns sind aufgrund des diversifizierten
Geschäftsportfolios dezentral organisiert.
Um den Bedürfnissen von Patienten und Verbrauchern in den verschiedenen Märkten gerecht
zu werden, stellt HealthCare mehr als 20.000 Artikel bereit. Die hohe Anzahl beruht
auf der Breite des Sortiments sowie auf verschiedenen Darreichungsformen, Dosierungen,
Packungsgrößen und unterschiedlichen Sprachversionen einzelner Produkte und ihrer
Verpackungen.
In unserem Segment Pharma bieten wir verschreibungspflichtige Arzneimittel in den
Gebieten Frauengesundheit und Allgemeinmedizin sowie Spezialpharmazeutika an. Im Bereich
der Produkte, die hauptsächlich von Allgemeinmedizinern verordnet werden (General
Medicine), führen wir Arzneimittel wie Adalat® gegen Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten und Avalox®/Avelox® gegen bestimmte Infektionskrankheiten. Das Produktportfolio umfasst im Bereich der
Frauengesundheit (Women's Healthcare) Produkte zur Empfängnisverhütung, z. B. YAZ®/Yasmin®/Yasminelle® und Mirena®, sowie zur Hormonersatztherapie wie Angeliq®. Unser Produktportfolio im Bereich der Spezialpharmazeutika (Specialty Medicine),
die vorwiegend von Fachärzten verordnet werden, umfasst u. a. Betaferon®/Betaseron® zur Behandlung der Multiplen Sklerose, Kogenate® zur Behandlung von Patienten mit Hämophilie A und Nexavar® gegen bestimmte Krebserkrankungen. Kontrastmittel, die in der diagnostischen Bildgebung
eingesetzt werden, sind z. B. Ultravist®, Magnevist® und Gadovist®. Im Pharma-Markt belegen wir gemessen am Umsatz global einen Rang unter den größten
15 Unternehmen.
Unsere Pharma-Produkte vertreiben wir primär über Großhändler, Apotheken und Krankenhäuser.
Co-Promotion- und Co-Marketing-Vereinbarungen dienen der Optimierung unseres Vertriebs.
So sichert das Abkommen über die gemeinsame Weiterentwicklung und Vermarktung des
Blutgerinnungshemmers Xarelto® mit der Johnson & Johnson-Tochter Ortho-McNeil die optimale Entwicklung und bietet
beiden Partnern die Chance, durch regionale Vermarktungsrechte am erwarteten Erfolg
teilzuhaben. Ein weiteres Beispiel ist die strategische Allianz mit Merck & Co., Inc.,
USA (vormals Schering-Plough). In deren Rahmen erfolgt der Vertrieb ausgewählter Produkte,
die vorwiegend von Allgemeinmedizinern verschrieben werden, durch Merck & Co., Inc.
in den USA. Andererseits vermarkten wir Zetia®, ein Produkt von Merck & Co., Inc., in Japan gemeinsam.
Das Angebot unseres Segments Consumer Health umfasst im Wesentlichen verschreibungsfreie
Produkte. Die Division Consumer Care ist auf rezeptfreie Medikamente, auch als "over
the counter" (OTC) bekannt, spezialisiert. Wir bieten Produkte in den meisten OTC-Bereichen
an, z. B. Aspirin® und Aleve® als Schmerzmittel, sowie Canesten® oder Bepanthen®/Bepanthol® im Bereich der Dermatologie-Produkte. Das Produktsortiment umfasst ferner Nahrungsergänzungsmittel,
z. B. Supradyn®, One A Day®, Berocca® und Redoxon®, Antacida gegen Magenübersäuerung sowie Erkältungsmittel. Wir gehören zu den führenden
Anbietern im OTC-Markt. Darüber hinaus bieten wir auch verschreibungspflichtige Dermatologieprodukte
an. Die Verkaufs- und Vertriebskanäle der Division Consumer Care außerhalb Europas
sind in der Regel Supermarktketten, Drogerien und andere Großanbieter. In Europa erfolgt
der Vertrieb vor allem über Apotheken.
In der Division Medical Care vermarkten wir anwenderfreundliche Blutzucker-Messsysteme
wie Contour® mit Einmal-Teststreifen und Breeze® mit Multi-Teststreifen. Außerdem führen wir Contour® USB mit einer integrierten Diabetes-Management-Software und möglicher Direktverbindung
(plug & play) mit dem PC sowie das A1CNow™-System, mit dem der Langzeit-Blutzuckerwert
(A1c) bestimmt wird. Diese Produkte vertreiben wir außerhalb Europas in der Regel
über Apotheken, Drogerien, Handelsketten, Krankenhäuser und Großhändler. In Europa
erfolgt der Vertrieb vor allem über Apotheken. Im Markt für Blutzucker-Messsysteme
gehören wir zu den führenden Unternehmen. Darüber hinaus sind wir globaler Marktführer
bei Kontrastmittel-Injektionssystemen für die Diagnose und Therapie in der Computertomographie,
der Magnetresonanztomographie und der molekularen Bildgebung sowie von mechanischen
Systemen zur Entfernung von Thromben aus Blutgefäßen. Für diese Geräte bieten wir
auch Serviceleistungen an. Wir vermarkten unsere Produkte über eine weltweite Direktvertriebsorganisation
an Kardiologen, Radiologen sowie Gefäßchirurgen in Krankenhäusern und ambulanten Versorgungszentren.
Teilweise ergänzen wir den Vertrieb durch lokale Distributoren.
Die Division Animal Health ist im Bereich der Gesundheit von Haus- und Nutztieren,
für die wir Arzneimittel und Pflegeprodukte im Sortiment haben, tätig. Die größte
Produktfamilie umfasst die Präparate von Advantix® und Advantage® zur Vorbeugung und Behandlung von Flohbefall bei Hunden und Katzen, gefolgt von Baytril® gegen Infektionskrankheiten, Drontal® und Drontal® Plus als Entwurmungsmittel sowie Baycox® zur Behandlung der Kokzidiose bei Schweinen. Wir nehmen führende Positionen in einzelnen
Ländern und Produktsegmenten ein und sind gemessen am Umsatz weltweit das viertgrößte
Unternehmen im Bereich der Tiergesundheit. Je nach nationalen Rechtsvorschriften sind
Tierarzneimittel für die Endanwender auf tierärztliche Verordnung oder rezeptfrei
bei Veterinären, in Apotheken oder im Einzelhandel erhältlich.
CropScience bietet ein starkes Portfolio an Produkten und Dienstleistungen im Bereich
des chemischen Pflanzenschutzes, der Schädlings- und Unkrautbekämpfung außerhalb der
Landwirtschaft sowie im Bereich der Saatgutzüchtung sowie verbesserter Pflanzeneigenschaften.
Diese vermarkten wir in Abhängigkeit von den lokalen Marktbedingungen. Unser Geschäft
unterliegt der Saisonalität der verschiedenen Anbaukulturen und den daraus resultierenden
Absatzzyklen.
Das Pflanzenschutz-Geschäft (Crop Protection) stützt sich auf ein breites Portfolio
an hochwirksamen Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden und Saatgutbehandlungsmitteln.
Unsere Innovationsstärke und unsere langjährige Erfahrung mit Produkten gegen Schädlinge
begründen unsere weltweit führende Stellung im Insektizidmarkt. Fungizide verhindern
oder beseitigen durch Pilzbefall hervorgerufene Krankheiten, die die Ernteerträge
und -qualität erheblich beeinträchtigen können. Im globalen Fungizidmarkt ist CropScience
auf dem dritten Platz positioniert. Im weltweiten Markt der Unkrautbekämpfungsmittel
(Herbizide) einschließlich der Wachstumsregulatoren nehmen wir die zweite Position
ein. Der Bereich Seed Treatment umfasst die Anwendung von Pflanzenschutzsubstanzen,
die speziell auf den Schutz von Saatgut und Keimlingen abgestimmt sind. Mit unseren
Insektiziden, Fungiziden und Kombinationsprodukten sind wir weiterhin eines der umsatzstärksten
Unternehmen auf dem Gebiet der Saatgutbehandlung. Unsere Pflanzenschutz-Produkte vermarkten
wir in Abhängigkeit von den lokalen Marktbedingungen über ein zwei- oder dreistufiges
Vertriebssystem. Der Vertrieb erfolgt entweder über Großhändler oder direkt über den
Einzelhandel.
Die Produkte unseres Geschäftsbereichs Environmental Science basieren sowohl auf eigenen
wie auch auf einlizenzierten Pflanzenschutzwirkstoffen und sind speziell auf den Einsatz
außerhalb der Landwirtschaft ausgerichtet. Hier vermarkten wir Produkte zur Pflanzenpflege
und Mittel für Haus und Garten speziell an private Kunden sowie Lösungen für den professionellen
Anwender in den Gebieten Landschaftspflege, Schädlingsbekämpfung und zur Kontrolle
von Krankheitsüberträgern (Vektorenkontrolle). Bayer zählt gemessen am Umsatz zu den
weltweit führenden Anbietern von Pflanzenschutzmitteln in nicht-landwirtschaftlichen
Anwendungen. Die Environmental-Science-Produkte werden über verschiedene Vertriebskanäle
vermarktet. Produkte für Haus und Garten vertreiben wir über Großhändler und den Facheinzelhandel
an den Endverbraucher. Erzeugnisse für professionelle Anwender verkaufen wir über
Großhändler. Im Bereich Vektorenkontrolle erfolgt ein Großteil des Geschäfts über
Ausschreibungen von Regierungs- und nichtstaatlichen Organisationen.
Im Geschäftsbereich BioScience konzentrieren sich unsere Vertriebsaktivitäten auf
Saatgut in den vier Kernkulturen Baumwolle, Raps, Reis und Gemüse. Hier vertreiben
wir hochwertiges Saatgut aus unserer eigenen Forschung und Züchtung. In diesen vier
Kulturen haben wir starke Marktpositionen erreicht und sind weltweit vertreten. Unsere
wichtigsten Märkte sind für Rapssaatgut Nordamerika, für Baumwollsaatgut Nord- und
Lateinamerika, Indien und Südeuropa sowie für Hybridreissaatgut Asien. Mit unseren
Gemüsesorten sind wir in mehr als 100 Ländern weltweit präsent. Der Vertrieb unseres
Saatguts erfolgt an Landwirte, Züchter, Fachhändler und die verarbeitende Industrie.
Die mithilfe moderner Züchtungsmethoden entwickelten Pflanzeneigenschaften ("Traits")
integrieren wir entweder in unsere eigenen Saatgutsorten oder vermarkten diese durch
Auslizenzierung an Saatgutunternehmen, die sie in ihr Saatgut einbringen.
MaterialScience zählt zu den weltweit größten Unternehmen der chemischen Industrie
und ist ein führender Hersteller und Anbieter von Vorprodukten für harten und weichen
Schaumstoff, Kunststoff-Granulaten sowie Rohstoffen für Lacke und Klebstoffe. In diesen
Produktgruppen nimmt MaterialScience in allen regionalen Märkten führende Wettbewerbspositionen
ein. Darüber hinaus produzieren und vermarkten wir Kunststoffplatten und funktionale
Folien sowie ausgewählte anorganische Grundchemikalien wie Chlor, Natronlauge, Wasserstoff,
Salzsäure und Salpetersäure. Letztere dienen entweder als Einsatzstoffe (beispielsweise
Chlor) zur Herstellung unserer Produkte oder entstehen als Nebenprodukte der Kuppelproduktion
(wie etwa Natronlauge) und werden an externe Kunden verkauft.
Unsere Produkte finden hauptsächlich Anwendung in der Möbel- und Holzindustrie, der
Bau-, der Automobil- und der Elektroindustrie, der Datentechnik, der chemischen Industrie,
der Textil- sowie der Sport- und Freizeitindustrie und der Medizintechnik. Unsere
Polyurethanrohstoffe wie Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI), Toluylen-Diisocyanat (TDI)
und Polyether bzw. die aus ihnen bestehenden, am Markt angebotenen Polyurethan-Systeme
werden z. B. bei der Produktion von Matratzen, Kühlschrankisolationen, Stoßfängern
und Schuhsohlen verarbeitet. Unsere Polycarbonate, die wir u. a. unter den Marken
Makrolon®, Bayblend® oder Makroblend® vertreiben, kommen z. B. bei Gehäusen für Elektrogeräte, CDs/DVDs und Autoscheinwerfern
zum Einsatz. Die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties produziert Rohstoffe
für Lacke, die z. B. für Automobil- und Großfahrzeuglacke verwendet werden, und Klebstoffe,
die z. B. für Schuhe benutzt werden. Darüber hinaus stellt diese Business Unit Folien
her, die z. B. zur Herstellung von Tachoscheiben in Fahrzeugen und Computergehäusen
genutzt werden.
Die Vermarktung unserer Produkte erfolgt meist über regionale und lokale Vertriebskanäle.
Dabei setzen wir im Bereich der Auftragsabwicklung zunehmend auf E-Commerce-Plattformen.
Darüber hinaus arbeiten wir mit Handelshäusern und lokalen, für das Geschäft mit Kleinabnehmern
zuständigen Distributoren zusammen. Weltweit operierende Großkunden werden von unseren
Key Account Managern direkt betreut.
[Tabelle 3.4]
|
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2009 | 2010 | Veränderung | Veränderung |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in % | wpb. in % |
| Umsatzerlöse | 15.988 | 16.913 | 5,8 | 1,7 | |
| Umsatzveränderungen |
|
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Menge | 1,9 % | 1,9 % |
|
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Preis | 1,9 % | -0,2 % |
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Währung | 0,6 % | 4,7 % |
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Portfolio | -0,6 % | -0,6 % |
|
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| Umsatzerlöse nach Segmenten |
|
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Pharma | 10.467 | 10.908 | 4,2 | 0,9 |
|
|
Consumer Health | 5.521 | 6.005 | 8,8 | 3,4 |
| Umsatzerlöse nach Regionen |
|
|
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|
Europa | 6.344 | 6.375 | 0,5 |
|
|
|
Nordamerika | 4.634 | 4.666 | 0,7 |
|
|
|
Asien/Pazifik | 2.677 | 3.269 | 22,1 |
|
|
|
Lateinamerika/Afrika/Nahost | 2.333 | 2.603 | 11,6 |
|
| EBIT | 2.640 | 1.861 | -29,5 |
|
|
| Sondereinflüsse | -372 | -1.169 |
|
|
|
| EBIT vor Sondereinflüssen * | 3.012 | 3.030 | 0,6 |
|
|
| EBITDA * | 4.148 | 4.116 | -0,8 |
|
|
| Sondereinflüsse | -320 | -289 |
|
|
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| EBITDA vor Sondereinflüssen * | 4.468 | 4.405 | -1,4 |
|
|
| EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* | 27,9 % | 26,0 % |
|
|
|
| Brutto-Cashflow ** | 3.153 | 2.948 | -6,5 |
|
|
| Netto-Cashflow ** | 3.431 | 3.320 | -3,2 |
|
|
wpb. = Währungs- und portfoliobereinigt
*
Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
**
Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".
Der Umsatz des Teilkonzerns HealthCare stieg im Berichtsjahr 2010 um 5,8 % auf 16.913 MIO € (Vorjahr: 15.988 MIO €). Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einem Zuwachs von 1,7 %. Diese Steigerung beruhte vor allem auf der positiven Entwicklung im Segment Consumer Health.
[Grafik 3.8]

Das EBIT des Teilkonzerns HealthCare sank im Berichtsjahr 2010 deutlich um 29,5 % auf 1.861 MIO € (Vorjahr: 2.640 MIO €). Die Sondereinflüsse betrugen -1.169 MIO € (Vorjahr: -372 MIO €); zur Erläuterung siehe unten. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 3.030 MIO € (Vorjahr: 3.012 MIO €) auf Vorjahresniveau (+0,6 %). Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging hingegen um 1,4 % auf 4.405 MIO € (Vorjahr: 4.468 MIO €) zurück. Ursächlich hierfür waren vor allem die Auswirkungen von Gesundheitsreformen in verschiedenen Ländern, die vorzeitige Generisierung von YAZ® in den USA und höhere Vertriebskosten in beiden Segmenten. Zudem haben wir unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gesteigert. Gegenläufig wirkten positive Währungseffekte.
[Grafik 3.9]

Vorquartale 2010 angepasst
[Grafik 3.10]

Vorquartale 2010 angepasst
[Tabelle 3.5]
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2009 | 2010 | Veränderung | Veränderung |
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in Mio. € | in Mio. € | in % | wpb. in % |
| Umsatzerlöse | 10.467 | 10.908 | 4,2 | 0,9 | |
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Women's Healthcare and General Medicine | 6.532 | 6.816 | 4,3 | 0,0 |
|
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Specialty Medicine | 3.935 | 4.092 | 4,0 | 2,2 |
| Umsatzerlöse nach Regionen |
|
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Europa | 4.107 | 4.082 | -0,6 |
|
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Nordamerika | 2.712 | 2.531 | -6,7 |
|
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|
Asien/Pazifik | 2.136 | 2.629 | 23,1 |
|
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|
Lateinamerika/Afrika/Nahost | 1.512 | 1.666 | 10,2 |
|
| EBIT | 1.696 | 884 | -47,9 |
|
|
| Sondereinflüsse | -322 | -1.140 |
|
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| EBIT vor Sondereinflüssen * | 2.018 | 2.024 | 0,3 |
|
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| EBITDA* | 2.912 | 2.834 | -2,7 |
|
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| Sondereinflüsse | -281 | -266 |
|
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| EBITDA vor Sondereinflüssen * | 3.193 | 3.100 | -2,9 |
|
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| EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* | 30,5 % | 28,4 % |
|
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| Brutto-Cashflow ** | 2.186 | 1.983 | -9,3 |
|
|
| Netto-Cashflow ** | 2.280 | 2.272 | -0,4 |
|
|
Vorjahreswerte angepasst
wpb. = Währungs- und portfoliobereinigt
*
Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
**
Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".
Im Segment Pharma wuchs der Umsatz im Jahr 2010 um 4,2 % auf 10.908 MIO € (Vorjahr: 10.467 MIO €). Währungs- und portfoliobereinigt betrug die Steigerung 0,9 %. Dabei konnten wir unser Geschäft in den Regionen Asien/Pazifik und Lateinamerika/Afrika/Nahost deutlich ausweiten. Dem standen jedoch rückläufige Umsätze in Nordamerika gegenüber, die im Wesentlichen aus Umsatzeinbußen bei YAZ® in den USA resultierten. Zusätzlich wirkten sich Reformen in den staatlichen Gesundheitssystemen verschiedener Länder belastend aus.
[Tabelle 3.6]
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2009 | 2010 | Veränderung | Veränderung |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in % | wb. in % |
| Betaferon®/Betaseron® (Specialty Medicine) | 1.214 | 1.206 | -0,7 | -5,0 |
| YAZ®/Yasmin®/Yasminelle® (Women's Healthcare and General Medicine) |
1.278 | 1.111 | -13,1 | -15,8 |
| Kogenate® (Specialty Medicine) | 888 | 1.004 | 13,1 | 10,3 |
| Nexavar® (Specialty Medicine) | 604 | 705 | 16,7 | 11,7 |
| Adalat® (Women's Healthcare and General Medicine) | 633 | 664 | 4,9 | -2,3 |
| Mirena® (Women's Healthcare and General Medicine) | 490 | 539 | 10,0 | 4,6 |
| Avalox®/Avelox® (Women's Healthcare and General Medicine) | 460 | 497 | 8,0 | 4,2 |
| Levitra® (Women's Healthcare and General Medicine) | 360 | 429 | 19,2 | 13,1 |
| Aspirin® Cardio (Women's Healthcare and General Medicine) | 315 | 358 | 13,7 | 10,0 |
| Glucobay® (Women's Healthcare and General Medicine) | 315 | 347 | 10,2 | 2,9 |
| Ultravist® (Specialty Medicine) | 262 | 313 | 19,5 | 12,7 |
| Cipro®/Ciprobay® (Women's Healthcare and General Medicine) | 331 | 262 | -20,8 | -22,5 |
| Magnevist® (Specialty Medicine) | 219 | 215 | -1,8 | -7,3 |
| lopamiron® (Specialty Medicine) | 199 | 185 | -7,0 | -17,2 |
| Kinzal®/Pritor® (Women's Healthcare and General Medicine) | 164 | 178 | 8,5 | 8,0 |
| Summe | 7.732 | 8.013 | 3,6 | -0,8 |
| Anteil am Pharma-Umsatz | 74 % | 73 % |
|
|
wb. = währungsbereinigt
Unser Geschäftsfeld Women's Healthcare and General Medicine erzielte ein Umsatzwachstum von 4,3 % auf 6.816 MIO € (Vorjahr: 6.532 MIO €). Bereinigt um Währungseinflüsse erreichten wir das Vorjahresniveau (+0,0 %). Die Umsätze der oralen Kontrazeptiva YAZ®/Yasmin®/Yasminelle® (wb. -15,8 %) verzeichneten einen deutlichen Rückgang. Maßgeblich dafür war vor allem der Markteintritt eines generischen Wettbewerbers in den USA im Juni 2010. Außerhalb der USA verzeichneten wir eine positive Umsatzentwicklung von YAZ®/Yasmin®/Yasminelle®, die überwiegend auf Mengensteigerungen bei YAZ® beruhte. Der Umsatz der Hormonspirale Mirena® (wb. +4,6 %) wuchs in allen Regionen.
Das Geschäft mit Levitra® (wb. +13,1 %), unserem Mittel gegen erektile Dysfunktion, erzielte eine deutliche
Steigerung in den USA. Dort profitierten wir von einem Vertragsabschluss unseres Vertriebspartners
mit einem Großabnehmer. Der Umsatz mit Aspirin® Cardio (wb. +10,0 %) zur Herzinfarktprävention stieg mengenbedingt deutlich, insbesondere
in den Regionen Asien/Pazifik und Lateinamerika/Afrika/Nahost. Der Umsatzzuwachs bei
unserem Bluthochdrucksenker Kinzal®/Pritor® (wb. +8,0 %) war im Wesentlichen auf die im Oktober 2009 erfolgte Indikationserweiterung
zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Unser Antibiotikum
Avalox®/Avelox® stieg vor allem dank der guten Entwicklung in der Region Asien/Pazifik um +4,2 %
(wb.). Der Umsatz unseres oralen Antidiabetikums Glucobay® (wb. +2,9 %) erhöhte sich aufgrund von kontinuierlichen Zuwächsen in China, während
das Geschäft insbesondere in den europäischen Ländern aufgrund des generischen Wettbewerbs
zurückging. Die Umsätze mit Adalat® gegen Bluthochdruck (wb. -2,3 %) verringerten sich aufgrund des generischen Wettbewerbs
besonders in Europa und aufgrund staatlicher Preissenkungen in Japan. In China konnten
dagegen Zuwächse erzielt werden. Bei unserem Antibiotikum Cipro®/Ciprobay® verzeichneten wir deutlich niedrigere Umsätze (wb. -22,5 %), im Wesentlichen weil
ein Vertrag mit der US-amerikanischen Regierung im 1. Quartal 2010 auslief.
In unserem Geschäftsfeld Specialty Medicine wuchs der Umsatz um 4,0 % auf 4.092 MIO € (Vorjahr: 3.935 MIO €). Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einem Anstieg um 2,2 %. Den Umsatz des Krebsmedikaments Nexavar® (wb. +11,7 %) konnten wir erneut in allen Regionen steigern. Besonders positiv entwickelten sich die Umsätze in Asien/Pazifik. Dies ist vor allem auf Zuwächse in Japan zurückzuführen. Das Geschäft mit unserem Blutgerinnungsmittel Kogenate® konnten wir durch das Mengenwachstum in allen Regionen um +10,3 % (wb.) ausweiten. Der Umsatz des Multiple-Sklerose-Medikaments Betaferon®/Betaseron® sank insgesamt um 5,0 % (wb.). Erfreulichen Zuwächsen in den Regionen Asien/Pazifik und Lateinamerika/Afrika/Nahost standen Rückgänge durch verstärkten Wettbewerb insbesondere in Deutschland, den USA und Russland gegenüber. Der Umsatz des Röntgenkontrastmittels Ultravist® (wb. +12,7 %) entwickelte sich besonders in Lateinamerika positiv, wo es das ältere Röntgenkontrastmittel Iopamiron® ersetzte. Neben dem daraus resultierenden Absatzrückgang sank der Iopamiron®-Umsatz (wb. -17,2 %) vor allem aufgrund von Preissenkungen in Japan. Bei unseren Kontrastmitteln für die Magnetresonanztomographie (MRT) ging der Umsatz von Magnevist® (wb. -7,3 %) kontinuierlich zurück. Dies war teilweise auf die Umstellung auf Gadovist® (wb. +14,7 %) zurückzuführen, dessen Umsatz besonders in Europa deutlich wuchs.
Das EBIT unseres Segments Pharma verringerte sich im Berichtsjahr 2010 deutlich um 47,9 % auf 884 MIO € (Vorjahr: 1.696 MIO €). Hierin enthalten sind Sonderaufwendungen von 1.140 MIO € (Vorjahr: 322 MIO €). Davon entfielen 874 MIO € auf außerplanmäßige Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten, 177 MIO € auf Rechtsfälle, 56 MIO € auf Wertberichtigungen auf eine nachträgliche Kaufpreisforderung und 33 MIO € auf Restrukturierungsmaßnahmen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen resultierten aus der Abschreibung des Firmennamens "Schering" in Höhe von 405 MIO € aufgrund der neuen Markenstrategie. Darüber hinaus haben wir im Zuge der regelmäßigen Überprüfung unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline Abschreibungen auf die Forschungsprojekte Sagopilone und Bonefos® in Höhe von 202 MIO € vorgenommen. Hinzu kommen Wertminderungen auf unser Krebsmedikament Zevalin® und verschiedene Women's-Healthcare-Produkte in Höhe von 267 MIO €. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 2.024 MIO € auf Vorjahresniveau (+0,3 %). Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 2,9 % auf 3.100 MIO € (Vorjahr: 3.193 MIO €). Hierin enthalten sind positive Währungseffekte und ein Ertrag in Höhe von 68 MIO € aus der Beilegung eines Patentstreits im Zusammenhang mit YAZ®, der einen Teil der im Jahresverlauf verloren gegangenen Marge ausglich. Demgegenüber fielen höhere Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen -vor allem zur Unterstützung unserer Phase-III-Projekte -an. Zudem wirkten sich die Geschäftseinbußen mit YAZ® in den USA und der Margendruck aus den Gesundheitsreformen ergebnisbelastend aus. Darüber hinaus verzeichneten wir einen Anstieg der Vertriebskosten, insbesondere im Zusammenhang mit der Einführung neuer Produkte und der Verstärkung unserer Marketingaktivitäten im Zuge der Geschäftsausweitung in China.
[Tabelle 3.7]
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2009 | 2010 | Veränderung | Veränderung |
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in Mio. € | in Mio. € | in % | wpb. in % |
| Umsatzerlöse | 5.521 | 6.005 | 8,8 | 3,4 | |
|
|
Consumer Care | 3.080 | 3.371 | 9,4 | 4,2 |
|
|
Medical Care | 1.464 | 1.514 | 3,4 | -1,3 |
|
|
Animal Health | 977 | 1.120 | 14,6 | 7,7 |
| Umsatzerlöse nach Regionen |
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Europa | 2.237 | 2.293 | 2,5 |
|
|
|
Nordamerika | 1.922 | 2.135 | 11,1 |
|
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|
Asien/Pazifik | 541 | 640 | 18,3 |
|
|
|
Lateinamerika/Afrika/Nahost | 821 | 937 | 14,1 |
|
| EBIT | 944 | 977 | 3,5 |
|
|
| Sondereinflüsse | -50 | -29 |
|
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|
| EBIT vor Sondereinflüssen* | 994 | 1.006 | 1,2 |
|
|
| EBITDA * | 1.236 | 1.282 | 3,7 |
|
|
| Sondereinflüsse | -39 | -23 |
|
|
|
| EBITDA vor Sondereinflüssen * | 1.275 | 1.305 | 2,4 |
|
|
| EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* | 23,1 % | 21,7 % |
|
|
|
| Brutto-Cashflow ** | 967 | 965 | -0,2 |
|
|
| Netto-Cashflow ** | 1.151 | 1.048 | -8,9 |
|
|
wpb. = währungs- und portfoliobereinigt
*
Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
**
Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".
Den Umsatz unseres Segments Consumer Health konnten wir im Berichtsjahr 2010 um 8,8 % auf 6.005 MIO € steigern (Vorjahr: 5.521 MIO €). Währungs- und portfoliobereinigt wuchs das Geschäft um 3,4 %. Zu dieser Entwicklung trugen alle Regionen bei, insbesondere Nordamerika.
[Tabelle 3.8]
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2009 | 2010 | Veränderung | Veränderung |
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in Mio. € | in Mio. € | in % | wb. in % |
| Contour® (Medical Care) | 601 | 602 | 0,2 | -4,5 |
| Aspirin®* (Consumer Care) | 400 | 418 | 4,5 | 0,2 |
| Advantage®-Produktlinie (Animal Health) | 336 | 408 | 21,4 | 14,6 |
| Aleve®/Naproxen (Consumer Care) | 217 | 273 | 25,8 | 18,7 |
| Bepanthen®/Bepanthol® (Consumer Care) | 186 | 212 | 14,0 | 12,0 |
| Canesten® (Consumer Care) | 188 | 210 | 11,7 | 7,7 |
| One A Day® (Consumer Care) | 153 | 178 | 16,3 | 10,0 |
| Baytril® (Animal Health) | 149 | 166 | 11,4 | 5,8 |
| Supradyn® (Consumer Care) | 136 | 138 | 1,5 | 0,7 |
| Breeze® (Medical Care) | 138 | 125 | -9,4 | -13,6 |
| Summe | 2.504 | 2.730 | 9,0 | 4,2 |
| Anteil am Consumer-Health-Umsatz | 45 % | 45 % |
|
|
wb. = währungsbereinigt
In unserer Division Consumer Care legte der Umsatz um 9,4 % auf 3.371 MIO € (Vorjahr: 3.080 MIO €) zu. Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einem Wachstum von 4,2 %. Besonders hervorzuheben ist dabei die gestiegene Nachfrage in den USA nach unseren Produkten. Hiervon profitierten insbesondere unser Analgetikum Aleve® (wb. +18,7 %) sowie die Nahrungsergänzungsmittel der One A Day®-Familie (wb. +10,0 %). Der Umsatz von Aspirin® lag auf Vorjahresniveau (wb. + 0,2 %). Der Umsatz mit unserem Hautpflegemittel Bepanthen®/Bepanthol® (wb. +12,0 %) entwickelte sich aufgrund von Mengen- und Preissteigerungen insbesondere in Europa und Lateinamerika positiv. Die Absatzzahlen unseres Antimykotikums Canesten® (wb. +7,7 %) konnten wir vor allem durch Neuausbietungen in Kanada erhöhen. Der Umsatz mit dem Vitaminpräparat Supradyn® erreichte Vorjahresniveau (wb. +0,7 %).
In der Division Medical Care erhöhten wir den Umsatz um 3,4 % auf 1.514 MIO € (Vorjahr: 1.464 MIO €). Währungsbereinigt entspricht dies einem Rückgang um 1,3 %. Dies ist überwiegend auf die negative Entwicklung im US-amerikanischen Diabetes-Care-Markt zurückzuführen. Hier gingen sowohl Preise als auch Mengen zurück. Dies wirkte sich insbesondere auf den Umsatz unserer Blutzucker-Messsysteme der Produktlinien Breeze® (wb. -13,6 %) und Contour® (wb. -4,5 %) aus. Dagegen entwickelte sich das Contour®-Geschäft in Europa u. a. aufgrund von Neuausbietungen positiv. Den Umsatz unseres Medizingerätegeschäfts konnten wir vor allem in den USA verbessern; insgesamt erreichten wir ein Plus von 7,2 % (wb.).
Die Division Animal Health erzielte aufgrund der positiven Entwicklung in allen Regionen ein erfreuliches Umsatzwachstum von 14,6 % und erreichte 1.120 MIO € (Vorjahr: 977 MIO €). Bereinigt um Währungseffekte betrug die Steigerung 7,7 %. Die größten Zuwächse verzeichneten wir dabei in Nordamerika. Unsere Advantage®-Produktlinie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln (wb. +14,6 %) legte vor allem in den USA signifikant zu. Dort profitierte das Geschäft u. a. von der Erstbelieferung und dem weiteren Ausbau eines neuen Vertriebswegs über Fachmärkte für Tierbedarf. Den Umsatz unseres Antibiotikums Baytril® (wb. +5,8 %) konnten wir in den USA steigern, während das Geschäft in Europa bedingt durch den zunehmenden Generika-Wettbewerb rückläufig war.
Das EBIT unseres Segments Consumer Health verbesserte sich im Berichtsjahr 2010 um 3,5 % auf 977 MIO € (Vorjahr: 944 MIO €). Darin enthalten waren Sondereinflüsse von -29 MIO € (Vorjahr: -50 MIO €), die im Geschäftsjahr 2010 im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen standen. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 1,2 % auf 1.006 MIO € (Vorjahr: 994 MIO €). Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA erhöhte sich um 2,4 % auf 1.305 MIO € (Vorjahr: 1.275 MIO €). Dies ist vor allem auf die positive Geschäftsentwicklung bei Consumer Care und Animal Health sowie positive Währungseffekte zurückzuführen. Dem stand eine Steigerung der Vertriebskosten gegenüber, die insbesondere aus der Normalisierung der im Vorjahr krisenbedingt reduzierten Marketing- und Vertriebskosten bei Consumer Care resultierte.
[Tabelle 3.9]
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2009 | 2010 | Veränderung | Veränderung |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in % | wpb. in % |
| Umsatzerlöse | 6.510 | 6.830 | 4,9 | -1,3 | |
| Umsatzveränderungen |
|
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Menge | 1,2 % | -0,7 % |
|
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Preis | 1,3 % | -0,6 % |
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Währung | -0,6 % | 6,0 % |
|
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|
Portfolio | 0,1 % | 0,2 % |
|
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| Umsatzerlöse nach Segmenten |
|
|
|
|
|
|
|
Crop Protection | 5.424 | 5.493 | 1,3 | -4,7 |
|
|
Environmental Science/BioScience | 1.086 | 1.337 | 23,1 | 15,6 |
| Umsatzerlöse nach Regionen |
|
|
|
|
|
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|
Europa | 2.540 | 2.381 | -6,3 |
|
|
|
Nordamerika | 1.529 | 1.535 | 0,4 |
|
|
|
Asien/Pazifik | 1.028 | 1.229 | 19,6 |
|
|
|
Lateinamerika/Afrika/Nahost | 1.413 | 1.685 | 19,2 |
|
| EBIT | 798 | 261 | -67,3 |
|
|
| Sondereinflüsse | -219 | -526 |
|
|
|
| EBIT vor Sondereinflüssen * | 1.017 | 787 | -22,6 |
|
|
| EBITDA * | 1.311 | 767 | -41,5 |
|
|
| Sondereinflüsse | -197 | -526 |
|
|
|
| EBITDA vor Sondereinflüssen * | 1.508 | 1.293 | -14,3 |
|
|
| EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* | 23,2 % | 19,0 % |
|
|
|
| Brutto-Cashflow ** | 1.043 | 546 | -47,7 |
|
|
| Netto-Cashflow ** | 745 | 1.399 | 87,8 |
|
|
wpb. = währungs- und portfoliobereinigt
*
Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
**
Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".
CropScience konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2010 um 4,9 % auf 6.830 MIO € (Vorjahr: 6.510 MIO €) steigern. Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies jedoch einem leichten Rückgang von 1,3 %. Dies ist auf ein schwächeres Crop-Protection-Geschäft zurückzuführen, während Environmental Science/BioScience eine positive Geschäftsentwicklung verzeichnete.
[Grafik 3.11]

Im Geschäftsjahr sank das EBIT von CropScience deutlich von 798 MIO € auf 261 MIO €. Sonderaufwendungen in Höhe von 526 MIO € (Vorjahr: 219 MIO €), die im Geschäftsjahr 2010 für ein angestrebtes Vergleichsprogramm sowie Rechts- und Verteidigungskosten im Zusammenhang mit Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen (LL RICE) in den USA berücksichtigt wurden, wirkten sich ergebnisbelastend aus. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 22,6 % auf 787 MIO € (Vorjahr: 1.017 MIO €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen verringerte sich um 14,3 % auf 1.293 MIO € (Vorjahr: 1.508 MIO €). Dieser Rückgang beruhte vor allem auf den deutlich gesunkenen Absatzmengen und rückläufigen Preisen bei Crop Protection sowie erhöhten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Geschäftsbereich BioScience.
[Grafik 3.12]

Vorquartale 2010 angepasst
[Grafik 3.13]

Vorquartale 2010 angepasst
[Tabelle 3.10]
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2009 | 2010 | Veränderung | Veränderung |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in % | wb. in % |
| Confidor®/Gaucho®/Admire®/Merit® (Insecticides/Seed Treatment/Environmental Science) |
606 | 597 | -1,5 | -7,0 |
| Flint®/Stratego®/Sphere®/Nativo® (Fungicides) | 400 | 453 | 13,3 | 6,6 |
| Basta®/Liberty®/Rely®/Ignite® (Herbicides) | 323 | 270 | -16,4 | -24,6 |
| Proline®/Input®/Prosaro® (Fungicides) | 267 | 259 | -3,0 | -7,0 |
| Atlantis® (Herbicides) | 231 | 210 | -9,1 | -10,7 |
| Folicur®/Raxil® (Fungicides/Seed Treatment) | 210 | 206 | -1,9 | -8,3 |
| Poncho® (Seed Treatment) | 183 | 192 | 4,9 | -2,1 |
| Decis®/K-Othrine® (Insecticides/Environmental Science) | 170 | 184 | 8,2 | 1,2 |
| Fandango® (Fungicides) | 146 | 140 | -4,1 | -4,9 |
| Puma® (Herbicides) | 167 | 139 | -16,8 | -24,0 |
| Summe | 2.703 | 2.650 | -2,0 | -7,6 |
| Anteil am CropScience-Umsatz | 42 % | 39 % |
|
|
wb. = währungsbereinigt
[Tabelle 3.11]
|
|
2009 | 2010 | Veränderung | Veränderung |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in % | wpb. in % |
| Umsatzerlöse | 5.424 | 5.493 | 1,3 | -4,7 |
| Herbicides | 1.986 | 1.944 | -2,1 | -8,3 |
| Fungicides | 1.564 | 1.570 | 0,4 | -5,0 |
| Insecticides | 1.234 | 1.370 | 11,0 | 4,2 |
| Seed Treatment | 640 | 609 | -4,8 | -10,2 |
| Umsatzerlöse nach Regionen |
|
|
|
|
| Europa | 2.206 | 2.030 | -8,0 |
|
| Nordamerika | 1.081 | 956 | -11,6 |
|
| Asien/Pazifik | 862 | 1.021 | 18,4 |
|
| Lateinamerika/Afrika/Nahost | 1.275 | 1.486 | 16,5 |
|
| EBIT | 713 | 600 | -15,8 |
|
| Sondereinflüsse | -162 | 0 |
|
|
| EBIT vor Sondereinflüssen * | 875 | 600 | -31,4 |
|
| EBITDA * | 1.161 | 1.025 | -11,7 |
|
| Sondereinflüsse | -140 | 0 |
|
|
| EBITDA vor Sondereinflüssen * | 1.301 | 1.025 | -21,2 |
|
| EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* | 24,0 % | 18,7 % |
|
|
| Brutto-Cashflow ** | 924 | 743 | -19,6 |
|
| Netto-Cashflow ** | 591 | 1.079 | 82,6 |
|
wpb. = währungs- und portfoliobereinigt
*
Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
**
Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".
Der Umsatz im Segment Crop Protection stieg im Jahr 2010 um 1,3 % auf 5.493 MIO € (Vorjahr: 5.424 MIO €). Bereinigt um Währungseffekte sank der Umsatz um 4,7 %. In einem rückläufigen Markt verzeichneten wir bei der Saatgutbehandlung, im Herbizid- sowie im Fungizidgeschäft Umsatzrückgänge. Demgegenüber konnten wir unser Insektizidgeschäft ausbauen.
In der Region Europa sank der Umsatz um 8,0 % auf 2.030 MIO € (Vorjahr: 2.206 MIO €). Währungsbereinigt entspricht dies einem Rückgang von 9,6 %. Die negative Entwicklung in Europa betrifft alle Geschäftsfelder und ist hauptsächlich auf die außergewöhnlich schwache Geschäftsentwicklung in Frankreich zurückzuführen. Ursache hierfür war vor allem ein starker Marktrückgang durch ein sehr intensives Wettbewerbsumfeld und schlechte Witterungsbedingungen.
Die Umsatzerlöse unseres Pflanzenschutzgeschäfts in Nordamerika sanken um 11,6 % auf 956 MIO € (Vorjahr: 1.081 MIO €). Bereinigt um Wechselkurseffekte entspricht dies einem Rückgang von 18,4 %. Die Verschlechterung resultierte vor allem aus der enttäuschenden Entwicklung unseres Herbizidgeschäfts mit Preisrückgängen bei unseren Hauptprodukten im 1. Halbjahr. Hoher Wettbewerbsdruck durch Generikahersteller sowie hohe Bestände in den Distributionskanälen führten zu einem ebenfalls stark rückläufigen Fungizidgeschäft in den USA und zu sinkenden Verkaufsmengen unserer Produkte Prosaro® und Stratego®. Den US-Umsatz im Bereich Seed Treatment konnten wir allerdings steigern. Dies beruhte vor allem auf der erfolgreichen Markteinführung von Poncho®/Votivo™. Das neue Produkt enthält das Bakterium Bacillus firmus, eine biologische Komponente zum verbesserten Schutz vor im Boden lebenden Fadenwürmern (Nematoden).
In der Region Asien/Pazifik stieg der Umsatz um 18,4 % auf 1.021 MIO € (Vorjahr: 862 MIO €). Währungsbereinigt entspricht dies einer Erhöhung um 5,3 %. Die Marktentwicklung in dieser Region war geprägt von extremen Witterungseinflüssen. So war unser Geschäft in Japan witterungsbedingt stark rückläufig. Dies konnte allerdings durch eine gute Geschäftsentwicklung vor allem in Indien, Australien und China mehr als ausgeglichen werden. Getrieben von einer positiven Preisentwicklung für Agrarrohstoffe und günstigen Monsun-Bedingungen verbesserte sich das Insektizid-, Fungizid- und Herbizidgeschäft in Indien deutlich mit jeweils zweistelligen Zuwachsraten. In Australien trug vor allem das Herbizid Balance® in der Anwendung für Zuckerrohr und in China das Insektizid Belt® zur positiven Entwicklung bei.
Der Umsatz in der Region Lateinamerika/Afrika/Nahost wuchs um 16,5 % auf 1.486 MIO € (Vorjahr: 1.275 MIO €). Bereinigt um Währungseffekte entspricht dies einem Anstieg von 8,8 %. In Lateinamerika verzeichneten wir eine sehr gute Umsatzentwicklung, insbesondere im Fungizid-, Herbizid- und Insektizidgeschäft. Wachstumstreiber bei den Fungiziden war unser innovatives Fungizid Sphere® Max in Brasilien und Argentinien. Bei den Insektiziden erzielten wir vor allem in Brasilien ein eindrucksvolles Wachstum mit dem neuen Produkt Belt®, das bereits eine hervorragende Marktakzeptanz aufweist, und dem Insektizid Connect®. Die Herbizidumsätze konnten wir vor allem durch die erfreuliche Absatzentwicklung in Brasilien mit dem Produkt Finale® und dem Maisherbizid Soberan® weiter steigern. Bei den Saatgutbehandlungsmitteln blieben wir dagegen aufgrund eines schwachen Brasiliengeschäfts deutlich unter dem Vorjahr. In der Region Nahost wuchs unser Geschäft u. a. aufgrund einer besonders guten Entwicklung in der Türkei erfreulich. In Afrika erzielten wir ein moderates Umsatzplus.
Im Segment Crop Protection verringerte sich das EBIT um 15,8 % auf 600 MIO € (Vorjahr: 713 MIO €). Sondereinflüsse fielen im Geschäftsjahr 2010 nicht an (Vorjahr: -162 MIO €). Somit lag das EBIT vor Sondereinflüssen um 31,4 % unter dem Vorjahreswert von 875 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen im Segment Crop Protection sank um 21,2 % auf 1.025 MIO € (Vorjahr: 1.301 MIO €). Die niedrigeren Absatzmengen sowie die damit einhergehende geringere Auslastung unserer Produktionsanlagen im 1. Halbjahr wirkten sich ergebnisbelastend aus. Zudem waren Preisrückgänge in Nordamerika zu verkraften.
Im Geschäftsbereich Environmental Science/BioScience konnten wir im Jahr 2010 den Umsatz um 23,1 % auf 1.337 MIO € (Vorjahr: 1.086 MIO €) steigern. Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einem deutlichen Anstieg um 15,6 %.
[Tabelle 3.12]
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2009 | 2010 | Veränderung | Veränderung |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in % | wpb. in % |
| Umsatzerlöse | 1.086 | 1.337 | 23,1 | 15,6 | |
|
|
Environmental Science | 583 | 650 | 11,5 | 5,4 |
|
|
BioScience | 503 | 687 | 36,6 | 27,4 |
| Umsatzerlöse nach Regionen |
|
|
|
|
|
|
|
Europa | 334 | 351 | 5,1 |
|
|
|
Nordamerika | 448 | 579 | 29,2 |
|
|
|
Asien/Pazifik | 166 | 208 | 25,3 |
|
|
|
Lateinamerika/Afrika/Nahost | 138 | 199 | 44,2 |
|
| EBIT | 85 | -339 | . |
|
|
| Sondereinflüsse | -57 | -526 |
|
|
|
| EBIT vor Sondereinflüssen* | 142 | 187 | 31,7 |
|
|
| EBITDA* | 150 | -258 | . |
|
|
| Sondereinflüsse | -57 | -526 |
|
|
|
| EBITDA vor Sondereinflüssen* | 207 | 268 | 29,5 |
|
|
| EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* | 19,1 % | 20,0 % |
|
|
|
| Brutto-Cashflow** | 119 | -197 | . |
|
|
| Netto-Cashflow** | 154 | 320 | . |
|
|
wpb. = Währungs- und portfoliobereinigt
*
Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
**
Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".
Der Umsatz im Geschäftsbereich Environmental Science wuchs um 11,5 % auf 650 MIO € (Vorjahr: 583 MIO €). Währungsbereinigt bedeutet das eine Verbesserung um 5,4 %, zu der alle Regionen mit einer positiven Geschäftsentwicklung beitrugen. Unser Geschäft mit Produkten für private Konsumenten konnten wir deutlich steigern. Hierzu hat vor allem die gute Entwicklung in Deutschland beigetragen. Auch die Umsätze mit Produkten für professionelle Anwender konnten wir ausbauen, besonders in Afrika u. a. mit dem Insektizid Ficam® und in den USA mit dem neuen Insektizid Temprid®. Wegen der ungünstigen Veränderung der Rahmenbedingungen in Frankreich blieb der Umsatz dort jedoch klar unter den Vorjahreswerten.
Im Geschäftsbereich BioScience steigerten wir unseren Umsatz um 36,6 % auf 687 MIO € (Vorjahr: 503 MIO €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte erzielten wir einen kräftigen Umsatzzuwachs von 27,4 %. In den Hauptkulturen Baumwolle, Raps, Reis und Gemüse realisierten wir jeweils ein zweistelliges Umsatzwachstum. Die größte Steigerung verzeichneten wir in unserem Baumwollsaatgutgeschäft in Nordamerika durch unsere Produktinnovationen und eine Erholung des Baumwollmarktes. Auch unser Rapssaatgutgeschäft unter der Marke InVigor® konnten wir in Nordamerika weiter ausbauen. Zum einen haben wir unsere Saatgutpreise erhöht, während wir bei den entsprechenden Raps-Herbiziden die Preise senkten. Zum anderen war die Entwicklung auf größere Absatzmengen als Folge ausgeweiteter Anbauflächen zurückzuführen. Der Umsatz mit Reissaatgut unter der Marke Arize® wuchs besonders in Asien -trotz widriger Witterungsbedingungen. Das Geschäft mit Gemüsesaatgut konnten wir in allen Regionen ausbauen, besonders deutlich in Lateinamerika/Afrika/Nahost und Asien/Pazifik.
Das EBIT bei Environmental Science/BioScience sank um 424 MIO € auf -339 MIO € (Vorjahr: 85 MIO €). Hierin sind Sonderaufwendungen in Höhe von insgesamt 526 MIO € (Vorjahr: 57 MIO €) für ein angestrebtes Vergleichsprogramm sowie Rechts- und Verteidigungskosten im Zusammenhang mit Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen (LL RICE) in den USA enthalten. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 31,7 % auf 187 MIO € (Vorjahr: 142 MIO €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen im Segment Environmental Science/BioScience lag mit 268 MIO € um 29,5 % über dem Vorjahreswert von 207 MIO €. Hierzu trug insbesondere ein Mengenwachstum in beiden Geschäftsfeldern bei. Darüber hinaus konnten wir bei BioScience insgesamt höhere Verkaufspreise und dadurch verbesserte Margen verzeichnen, sodass wir die gesteigerten Aufwendungen für den Ausbau unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mehr als ausgleichen konnten.
[Tabelle 3.13]
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2009 | 2010 | Veränderung | Veränderung |
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in Mio. € | in Mio. € | in % | wpb. in % |
| Umsatzerlöse | 7.520 | 10.154 | 35,0 | 30,1 | |
| Umsatzveränderungen |
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Menge | -12,4 % | 23,8 % |
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Preis | -12,3 % | 6,3 % |
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Währung | 1,6 % | 4,9 % |
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Portfolio | 0,3 % | 0,0 % |
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| Umsatzerlöse nach Business Units |
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Polyurethanes | 3.783 | 5.024 | 32,8 | 27,8 |
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Polycarbonates | 1.873 | 2.791 | 49,0 | 42,9 |
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|
Coatings, Adhesives, Specialties | 1.364 | 1.791 | 31,3 | 27,2 |
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Industrial Operations | 500 | 548 | 9,6 | 7,7 |
| Umsatzerlöse nach Regionen |
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Europa | 3.054 | 3.950 | 29,3 |
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Nordamerika | 1.536 | 2.022 | 31,6 |
|
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|
Asien/Pazifik | 1.951 | 2.907 | 49,0 |
|
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Lateinamerika/Afrika/Nahost | 979 | 1.275 | 30,2 |
|
| EBIT | -266 | 780 | . |
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| Sondereinflüsse | -140 | 0 |
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| EBIT vor Sondereinflüssen * | -126 | 780 | . |
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| EBITDA * | 341 | 1.356 | . |
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| Sondereinflüsse | -105 | 0 |
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| EBITDA vor Sondereinflüssen * | 446 | 1.356 | . |
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| EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* | 5,9 % | 13,4 % |
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| Brutto-Cashflow ** | 319 | 1.058 | . |
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| Netto-Cashflow ** | 849 | 763 | -10,1 |
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wpb. = Währungs- und portfoliobereinigt
*
Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
**
Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".
Die positive Geschäftsentwicklung von MaterialScience im Jahr 2010 war durch die deutliche konjunkturelle Erholung von der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt. Während das Geschäft zu Jahresbeginn noch beeinträchtigt war, erreichten die Umsätze der vergangenen drei Quartale wieder das Vorkrisenniveau. Im Jahr 2010 stieg der Umsatz auf 10.154 MIO € und lag damit um 35,0 % (wpb. +30,1 %) über dem Vorjahreswert von 7.520 MIO €. Dieser erhebliche Zuwachs resultierte aus der signifikant gestiegenen Nachfrage in allen unseren Hauptabnehmerbranchen, die in sämtlichen Business Units und Regionen zu Mengenausweitungen im zweistelligen Prozentbereich führten. Dadurch stiegen die Absatzmengen wieder auf das Vorkrisenniveau. Darüber hinaus erzielten wir im Vergleich zum Vorjahr insgesamt höhere Absatzpreise. Deutliche Preisanhebungen konnten wir in den Regionen Asien/Pazifik, Europa und Lateinamerika/Afrika/Nahost durchsetzen. In Nordamerika lagen die Preise auf dem Vorjahresniveau.
[Grafik 3.14]

Der Umsatz der Business Unit Polyurethanes erhöhte sich um 32,8 % auf 5.024 MIO € (Vorjahr: 3.783 MIO €). Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einem Wachstum von 27,8 %. Hierzu trugen vor allem die wesentlich höheren Absatzmengen bei, die wir in allen Produktgruppen - Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI), Toluylen-Diisocyanat (TDI) sowie Polyether - und in allen Regionen erreichten. Die höchsten absoluten Steigerungsraten registrierten wir dabei in Europa und Asien/Pazifik. In diesen beiden Regionen haben wir darüber hinaus auch die Verkaufspreise signifikant angehoben. Dadurch konnten wir -bei stagnierenden Preisen in Lateinamerika/Afrika/Nahost und Nordamerika -insgesamt einen positiven Preiseffekt erzielen.
In der Business Unit Polycarbonates stieg der Umsatz um 49,0 % (wb. +42,9 %) auf 2.791 MIO € (Vorjahr: 1.873 MIO €). Ausschlaggebend hierfür war insbesondere die erfreuliche Geschäftsentwicklung unserer Produktgruppe Granulate mit erheblichen Mengen- und Preissteigerungen in allen Regionen. Auch unsere Produktgruppe Platten/Halbzeuge konnte den Umsatz erhöhen. Dabei profitierten wir von Mengenausweitungen in sämtlichen Regionen, die den Effekt aus insgesamt niedrigeren Preisen überkompensierten.
Die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties erzielte einen Umsatz von 1.791 MIO € und übertraf damit den Vorjahreswert von 1.364 MIO € um 31,3 % (wb. +27,2 %). Dies war auf die signifikante Zunahme der Absatzmengen in allen Produktgruppen und Regionen zurückzuführen. Dabei wirkte sich der Nachfrageanstieg in Asien/Pazifik und Europa besonders positiv aus. Die niedrigen Verkaufspreise des 1. Quartals konnten wir im Jahresverlauf wieder anheben. Sie erreichten auf Jahresbasis das Niveau von 2009.
Der Umsatz im Bereich Industrial Operations wuchs um 9,6 % (wb. +7,7 %) auf 548 MIO € (Vorjahr: 500 MIO €). In den beiden Hauptabsatzregionen Europa und Nordamerika verzeichneten wir dabei deutliche Mengensteigerungen, die die Preisrückgänge mehr als ausgleichen konnten.
[Grafik 3.15]

Vorquartale 2010 angepasst
[Grafik 3.16]

Vorquartale 2010 angepasst
Die deutlich verbesserte Geschäftssituation schlug sich auch im Ergebnis nieder. Das EBIT erhöhte sich auf 780 MIO € (Vorjahr: -266 MIO €). Sonderaufwendungen fielen nicht an (Vorjahr: -140 MIO €). Mit 1.356 MIO € lag das EBITDA vor Sondereinflüssen erheblich über Vorjahr (446 MIO €). Hierzu trugen vor allem die wesentlich größeren Absatzmengen bei. Zudem profitierten wir von den erhöhten Absatzpreisen unserer Produkte, die den Effekt aus gestiegenen Einkaufspreisen auf den Rohstoffmärkten überkompensieren konnten. Ferner wirkten sich Effizienzverbesserungen positiv aus.
[Tabelle 3.14]
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Europa | Europa | Europa | Europa |
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2009 | 2010 |
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in Mio. € | in Mio. € | % Vj. | wb. % Vj. |
| HealthCare | 6.344 | 6.375 | 0,5 | -1,1 |
| Pharma | 4.107 | 4.082 | -0,6 | -2,0 |
| Consumer Health | 2.237 | 2.293 | 2,5 | 0,8 |
| CropScience | 2.540 | 2.381 | -6,3 | -7,7 |
| Crop Protection | 2.206 | 2.030 | -8,0 | -9,6 |
| Environmental Science/BioScience | 334 | 351 | 5,1 | 4,5 |
| MaterialScience | 3.054 | 3.950 | 29,3 | 29,2 |
| Konzern (inkl. Überleitung) | 12.968 | 13.751 | 6,0 | 5,0 |
|
|
Nordamerika | Nordamerika | Nordamerika | Nordamerika |
|
|
2009 | 2010 |
|
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | % Vj. | wb. % Vj. |
| HealthCare | 4.634 | 4.666 | 0,7 | -4,9 |
| Pharma | 2.712 | 2.531 | -6,7 | -11,5 |
| Consumer Health | 1.922 | 2.135 | 11,1 | 4,4 |
| CropScience | 1.529 | 1.535 | 0,4 | -6,4 |
| Crop Protection | 1.081 | 956 | -11,6 | -18,4 |
| Environmental Science/BioScience | 448 | 579 | 29,2 | 22,7 |
| MaterialScience | 1.536 | 2.022 | 31,6 | 24,5 |
| Konzern (inkl. Überleitung) | 7.705 | 8.228 | 6,8 | 0,7 |
|
|
Asien/Pazifik | Asien/Pazifik | Asien/Pazifik | Asien/Pazifik |
|
|
2009 | 2010 |
|
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | % Vj. | wb. % Vj. |
| HealthCare | 2.677 | 3.269 | 22,1 | 9,7 |
| Pharma | 2.136 | 2.629 | 23,1 | 10,8 |
| Consumer Health | 541 | 640 | 18,3 | 4,9 |
| CropScience | 1.028 | 1.229 | 19,6 | 6,4 |
| Crop Protection | 862 | 1.021 | 18,4 | 5,3 |
| Environmental Science/BioScience | 166 | 208 | 25,3 | 12,3 |
| MaterialScience | 1.951 | 2.907 | 49,0 | 39,3 |
| Konzern (inkl. Überleitung) | 5.712 | 7.481 | 31,0 | 19,3 |
|
|
Lateinamerika/ Afrika/ Nahost |
Lateinamerika/ Afrika/ Nahost |
Lateinamerika/ Afrika/ Nahost |
Lateinamerika/ Afrika/ Nahost |
|
|
2009 | 2010 |
|
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | % Vj. | wb. % Vj. |
| HealthCare | 2.333 | 2.603 | 11,6 | 8,9 |
| Pharma | 1.512 | 1.666 | 10,2 | 9,3 |
| Consumer Health | 821 | 937 | 14,1 | 8,3 |
| CropScience | 1.413 | 1.685 | 19,2 | 10,9 |
| Crop Protection | 1.275 | 1.486 | 16,5 | 8,8 |
| Environmental Science/BioScience | 138 | 199 | 44,2 | 30,4 |
| MaterialScience | 979 | 1.275 | 30,2 | 23,6 |
| Konzern (inkl. Überleitung) | 4.783 | 5.628 | 17,7 | 12,5 |
|
|
Gesamt | Gesamt | Gesamt | Gesamt |
|
|
2009 | 2010 |
|
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | % Vj. | wb. % Vj. |
| HealthCare | 15.988 | 16.913 | 5,8 | 1,1 |
| Pharma | 10.467 | 10.908 | 4,2 | -0,2 |
| Consumer Health | 5.521 | 6.005 | 8,8 | 3,5 |
| CropScience | 6.510 | 6.830 | 4,9 | -1,1 |
| Crop Protection | 5.424 | 5.493 | 1,3 | -4,7 |
| Environmental Science/BioScience | 1.086 | 1.337 | 23,1 | 16,5 |
| MaterialScience | 7.520 | 10.154 | 35,0 | 30,1 |
| Konzern (inkl. Überleitung) | 31.168 | 35.088 | 12,6 | 7,7 |
Vj. = Veränderung zum Vorjahr; wb. = währungsbereinigt
[Tabelle 3.15]
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2009 |
2010 |
Veränderung |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in % |
| Umsatzerlöse | 31.168 | 35.088 | 12,6 |
| Herstellungskosten | 15.135 | 17.103 | 13,0 |
| Vertriebskosten | 7.923 | 8.803 | 11,1 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 2.746 | 3.053 | 11,2 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | 1.623 | 1.647 | 1,5 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge | -735 | -1.752 | . |
| EBIT (Operatives Ergebnis) | 3.006 | 2.730 | -9,2 |
| Finanzergebnis | -1.136 | -1.009 | 11,2 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 1.870 | 1.721 | -8,0 |
| Ertragsteuern | -511 | -411 | -19,6 |
| Ergebnis nach Steuern | 1.359 | 1.310 | -3,6 |
| davon auf andere Gesellschafter entfallend | 0 | 9 | . |
| davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend (Konzernergebnis) | 1.359 | 1.301 | -4,3 |
Der Umsatz des Bayer-Konzerns stieg -insbesondere aufgrund der Erholung des MaterialScience-Geschäfts
-gegenüber dem Vorjahr um 12,6 % auf 35.088 MIO € (Vorjahr: 31.168 MIO €). Bereinigt
um Währungs- und Portfolioeffekte entspricht dies einem Wachstum von 8,0 %.
Die Herstellungskosten stiegen um 13,0 % auf 17.103 MIO €. Ursächlich hierfür waren
vor allem die deutlich höheren Herstellungskosten bei MaterialScience, die im Wesentlichen
aus den gestiegenen Absatzmengen sowie den im Jahresdurchschnitt höheren Rohstoffpreisen
resultierten. Der Anteil der Herstellungskosten am Gesamtumsatz betrug 48,7 % (Vorjahr:
48,6 %). Unsere Vertriebskosten stiegen gegenüber dem Vorjahr um 11,1 % auf 8.803
MIO € (Vorjahr: 7.923 MIO €). Dies entspricht einem Vertriebskostenanteil von 25,1
% (Vorjahr: 25,4 %). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf höhere Vertriebskosten bei
HealthCare zurückzuführen. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung haben wir
im Jahr 2010 weiter gesteigert. Sie wuchsen um 11,2 % auf 3.053 MIO € (Vorjahr: 2.746
MIO €). Bezogen auf den Umsatz ergibt sich daraus eine Quote von 8,7 % (Vorjahr: 8,8
%). Bei den allgemeinen Verwaltungskosten verzeichneten wir lediglich einen leichten
Anstieg von 1,5 % auf 1.647 MIO € (Vorjahr: 1.623 MIO €). Der negative Saldo aus sonstigen
betrieblichen Aufwendungen und Erträgen in Höhe von 1.752 MIO € resultierte im Wesentlichen
aus Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit außerplanmäßigen Abwertungen, Rechtsfällen
und Restrukturierungen (siehe dazu auch Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen").
Das EBIT des Jahres 2010 betrug 2.730 MIO € (Vorjahr: 3.006 MIO €).
Das Finanzergebnis verbesserte sich um 127 MIO € auf -1.009 MIO € (Vorjahr: -1.136
MIO €). Darin waren u.a. ein verbessertes Zinsergebnis von -499 MIO € (Vorjahr: -548
MIO €), Aufwendungen für die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen
von 372 MIO € (Vorjahr: 436 MIO €), ein Beteiligungsergebnis von -59 MIO € (Vorjahr:
-59 MIO €) sowie ein Kursergebnis von -70 MIO € (Vorjahr: -92 MIO €) enthalten. Die
Veränderung im Zinsergebnis ist im Wesentlichen auf den Abbau der Finanzverschuldung
zurückzuführen. Die Verringerung des Zinsaufwandes im Zusammenhang mit Pensionen und
sonstigen Rückstellungen beruht insbesondere auf einem Anstieg der Erträge aus dem
Pensionsvermögen, die mit den Aufwendungen aus der Aufzinsung der Versorgungszusagen
saldiert ausgewiesen werden.
Für das Jahr 2010 haben wir einen Steueraufwand von 411 MIO € (Vorjahr: 511 MIO €)
berücksichtigt. Das Ergebnis nach Steuern betrug 1.310 MIO € (Vorjahr: 1.359 MIO €).
Der Anteil anderer Gesellschafter am Ergebnis belief sich auf 9 MIO € (Vorjahr: 0
MIO €). Im Geschäftsjahr 2010 erwirtschaftete Bayer ein Konzernergebnis von 1.301
MIO € (Vorjahr: 1.359 MIO €).
Für den Bayer-Konzern bedeutende Kennzahlen sind das EBIT vor Sondereinflüssen und
das EBITDA vor Sondereinflüssen. Um eine bessere Beurteilung der operativen Geschäftstätigkeit
zu ermöglichen, wurden die Kennzahlen EBIT und EBITDA -wie in der nachfolgenden Tabelle
dargestellt -um Sondereinflüsse bereinigt. Sondereinflüsse sind einmalige bzw. in
ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende Effekte. "EBITDA", "EBITDA" vor
Sondereinflüssen" und "EBIT vor Sondereinflüssen" stellen Kennzahlen dar, die nach
den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Daher sollten
sie nur als ergänzende Informationen angesehen werden. Das Unternehmen geht davon
aus, dass das EBITDA vor Sondereinflüssen eine geeignetere Kennzahl für die Beurteilung
der operativen Geschäftstätigkeit darstellt, da es weder durch Abschreibungen auf
immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen noch durch Sondereinflüsse belastet ist.
Das Unternehmen möchte dem Leser mit dieser Kennzahl ein Bild der Ertragslage vermitteln,
das im Zeitablauf vergleichbarer und zutreffender informiert. Die EBITDA-Marge vor
Sondereinflüssen, die sich aus der Relation von EBITDA vor Sondereinflüssen zu Umsatzerlösen
ergibt, dient als relative Kennzahl zum internen und externen Vergleich der operativen
Ertragskraft.
Die Abschreibungen stiegen im Geschäftsjahr 2010 um 26,6 % auf 3.556 MI0 € (Vorjahr:
2.809 MIO €). Diese setzen sich zusammen aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
von 2.308 MIO € (Vorjahr: 1.537 MIO €) und aus Abschreibungen auf Sachanlagen von
1.248 MIO € (Vorjahr: 1.272 MIO €). In den Abschreibungen waren außerplanmäßige Abschreibungen
in Höhe von 985 MIO € enthalten, von denen 78 MIO € nicht als Sondereinflüsse berücksichtigt
wurden. Die außerplanmäßigen Abwertungen beinhalten zudem 56 MIO € für eine Wertberichtigung
auf sonstige Forderungen.
[Tabelle 3.16]
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EBIT* | EBIT* | EBITDA** | EBITDA** |
|
|
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2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
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|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Nach Sondereinflüssen | 3.006 | 2.730 | 5.815 | 6.286 | ||
| HealthCare | 372 | 1.169 | 320 | 289 | ||
|
|
Schering-Integration | 87 | 0 | 79 | 0 | |
|
|
|
davon Veräußerungsertrag | -114 | 0 | -114 | 0 |
|
|
Außerplanmäßige Abwertungen | 32 | 930 | 0 | 56 | |
|
|
Restrukturierung | 47 | 62 | 35 | 56 | |
|
|
Rechtsfälle | 180 | 177 | 180 | 177 | |
|
|
Erhöhter Beitrag Pensionssicherungsverein | 26 | 0 | 26 | 0 | |
| CropScience | 219 | 526 | 197 | 526 | ||
|
|
Restrukturierung | 177 | 0 | 155 | 0 | |
|
|
Rechtsfälle | 35 | 526 | 35 | 526 | |
|
|
Erhöhter Beitrag Pensionssicherungsverein | 7 | 0 | 7 | 0 | |
| MaterialScience | 140 | 0 | 105 | 0 | ||
|
|
Restrukturierung | 130 | 0 | 95 | 0 | |
|
|
Erhöhter Beitrag Pensionssicherungsverein | 10 | 0 | 10 | 0 | |
| Überleitung | 35 | 27 | 35 | 0 | ||
|
|
Rechtsfälle | 10 | 0 | 10 | 0 | |
|
|
Erhöhter Beitrag Pensionssicherungsverein | 25 | 0 | 25 | 0 | |
|
|
Außerplanmäßige Abwertungen | 0 | 27 | 0 | 0 | |
| Summe Sondereinflüsse | 766 | 1.722 | 657 | 815 | ||
| Vor Sondereinflüssen | 3.772 | 4.452 | 6.472 | 7.101 | ||
*
EBIT: operatives Ergebnis gemäß Gewinn- und Verlustrechnung.
**
EBITDA: EBIT zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
Das Ergebnis je Aktie gemäß IFRS wird sowohl durch Effekte aus der Kaufpreisaufteilung
für Akquisitionen als auch durch weitere Sondersachverhalte beeinflusst. Um die Vergleichbarkeit
unserer Performance im Zeitablauf zu erhöhen, ermitteln wir ein "Bereinigtes Konzernergebnis",
das um sämtliche Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, außerplanmäßige Abschreibungen
auf Sachanlagen und Sondereinflüsse auf das EBITDA sowie der darauf bezogenen Steuereffekte
bereinigt ist.
Basierend auf diesem bereinigten Konzernergebnis weisen wir analog zum Ergebnis je
Aktie ein bereinigtes Ergebnis je Aktie aus, das wir als Basis für unsere Dividendenpolitik
verwenden. Im Geschäftsjahr 2010 erzielten wir ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von
4,19 € (Vorjahr: 3,64 €).
[Tabelle 3.17]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| EBIT gemäß Gewinn- und Verlustrechnung | 3.006 | 2.730 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte | 1.537 | 2.308 |
| Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen | 88 | 53 |
| Sondereinflüsse (ohne Abschreibungen) | 657 | 815 |
| "Core EBIT" | 5.288 | 5.906 |
| Finanzergebnis (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) | -1.136 | -1.009 |
| Ertragsteuern (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) | -511 | -411 |
| Steuereffekte bezogen auf Abschreibungen und Sondereinflüsse | -685 | -1.012 |
| Ergebnis nach Steuern auf andere Gesellschafter entfallend (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) | 0 | -9 |
| Bereinigtes Konzernergebnis | 2.956 | 3.465 |
| Finanzierungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Pflichtwandelanleihe bereinigt um den Steuereffekt | 47 | 0 |
| Angepasstes bereinigtes Konzernergebnis | 3.003 | 3.465 |
|
|
in Stück | in Stück |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Stammaktien | 801.050.237 | 826.947.808 |
| Effekt aus der (potenziellen) Wandlung der Pflichtwandelanleihe | 24.955.936 | 0 |
| Angepasste gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Stammaktien | 826.006.173 | 826.947.808 |
| Bereinigtes Ergebnis je Aktie "Core EPS" (in €) | 3,64 | 4,19 |
Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie gemäß IFRS stellen wir im Konzernabschluss,
Anhangangabe [16] dar. Das (angepasste) bereinigte Konzernergebnis, das bereinigte
Ergebnis je Aktie ("Core EPS") sowie das "Core EBIT" stellen Kennzahlen dar, die nach
den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind.
Ein vorrangiges Ziel des Bayer-Konzerns ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts.
Zur Planung, Steuerung und Kontrolle unserer Geschäfte verwenden wir daher ein konzernweites
Wertmanagementsystem. Eine wichtige wertorientierte Steuerungsgröße ist der Cash Value
Added (CVA). Der CVA gibt an, inwieweit sowohl die Eigen- und Fremdkapitalkosten als
auch der Werteverzehr, d. h. die Abnutzung der Anlagen, verdient werden konnten. Ist
er positiv, so hat das Unternehmen bzw. die jeweilige Geschäftseinheit die Mindestanforderungen
übertroffen. Ist er negativ, konnten die erwarteten Kapitalkosten sowie der Werteverzehr
nicht erwirtschaftet werden. Der CVA ist eine einperiodische Kennziffer. Für eine
dynamische, d. h. mehrperiodische Betrachtung setzen wir daher den Delta Cash Value
Added (Delta CVA) ein. Der Delta CVA gibt die Veränderung des CVA gegenüber der Vorperiode
an und stellt die zweite zentrale Steuerungsgröße im Wertmanagement dar. Ist er positiv,
so konnte der Wert des Unternehmens gesteigert werden.
Die wertorientierten Kennzahlen unterstützen das Management in erster Linie bei strategischen
Entscheidungen im Hinblick auf die Optimierung des Portfolios sowie bei der Ressourcenallokation
für Akquisitionen und Investitionen. Auf operativer Ebene stehen Werttreiber mit Fokus
auf Wachstum (Umsatz), Kosteneffizienz (EBITDA) und Kapitaleffizienz (Working Capital,
Investitionsausgaben) im Mittelpunkt, da diese die Wertschaffung unmittelbar beeinflussen.
Die Kapitalkosten werden bei Bayer als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten
zum Jahresbeginn berechnet (WACC = Weighted Average Cost of Capital). Die Eigenkapitalkosten
werden als Renditeerwartung der Aktionäre aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet.
Als Fremdkapitalkosten legen wir die Finanzierungskonditionen einer zehnjährigen Euro-Anleihe
von Industrieunternehmen mit einem Kreditrating "A-" zugrunde.
Um den unterschiedlichen Rendite-/Risikoprofilen unserer Tätigkeitsschwerpunkte Rechnung
zu tragen, berechnen wir für unsere Teilkonzerne individuelle Kapitalkostensätze nach
Ertragsteuern. Sie betrugen für HealthCare 8,1 % (Vorjahr: 8,0 %), für CropScience
7,5 % (Vorjahr: 7,5 %) sowie für MaterialScience 7,1 % (Vorjahr: 7,0 %). Für den Konzern
ergab sich für das Jahr 2010 ein Verzinsungsanspruch von insgesamt 7,8 % (Vorjahr:
7,7 %).
Der Brutto-Cashflow ist das Maß für unsere Innenfinanzierungskraft und leitet sich
direkt aus der Kapitalflussrechnung ab. Bayer hat sich für den Einsatz einer Cashflow-Größe
entschieden, da auf diese Weise bilanzielle Einflüsse reduziert werden und sich so
die Aussagekraft der Kennzahl zur Performance-Messung erhöht.
Unter Berücksichtigung der Kapitalkosten und der Reproduktion des abnutzbaren Anlagevermögens
ermitteln wir die Brutto-Cashflow-Hurdle. Wird die Brutto-Cashflow-Hurdle erreicht
oder übertroffen, ist der CVA positiv und damit die Verzinsung von Eigen- und Fremdkapital
sowie die Anlagen-Reproduktion sichergestellt.
Bei der Berechnung der Hurdle haben wir im Vergleich zum Vorjahr methodische Änderungen
vorgenommen, die im Wesentlichen die Reproduktionsanforderungen für immaterielle Vermögenswerte
betreffen. Darüber hinaus werden seit 2010 wesentliche Beteiligungen, die einen direkten
Bezug zum operativen Geschäft aufweisen, im Investitionswert berücksichtigt. Die Werte
für 2009 wurden entsprechend angepasst.
Die Rentabilität des Konzerns bzw. der einzelnen Geschäftseinheiten wird anhand des
Cash Flow Return on Investment (CFRoI) gemessen. Er berechnet sich als Verhältnis
des Brutto-Cashflow zum eingesetzten Kapital, dem sogenannten Investitionswert. Der
Investitionswert ist aus der Bilanz abgeleitet und setzt sich grundsätzlich aus unseren
betriebsnotwendigen Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten zu Anschaffungs-
und Herstellungskosten sowie unserem Working Capital nach Abzug von zinslosem Fremdkapital
(z. B. kurzfristigen Rückstellungen) zusammen. Um Schwankungen des Investitionswerts
zu reduzieren, ermitteln wir für unsere Renditeberechnung einen Durchschnittswert
für das jeweilige Jahr.
Für das Geschäftsjahr 2010 lag die CFRoI-Mindestverzinsung bei 10,0 % (Vorjahr: 9,9
%), die entsprechende Brutto-Cashflow-Hurdle bei 4.384 MIO € (Vorjahr: 4.280 MIO €).
Mit einem Brutto-Cashflow von 4.771 MIO € haben wir die Brutto-Cashflow-Hurdle um
8,8 % übertroffen. Die Kapitalkosten und die Reproduktion konnten wir somit im abgelaufenen
Jahr vollständig verdienen. Der positive CVA von 387 MIO € besagt darüber hinaus,
dass Bayer im abgelaufenen Geschäftsjahr die Mindestanforderungen an Verzinsung und
Reproduktion übertroffen hat und darüber hinaus eine Prämie auf das eingesetzte Kapital
verdient hat. Bei einem CVA im Geschäftsjahr 2009 von 378 MIO € ergibt sich im Konzern
ein positiver Delta Cash Value Added von 9 MIO €, damit konnte die Wertschaffung im
Vorjahresvergleich leicht erhöht werden. Die Konzernrendite (CFRoI) erreichte im Jahr
2010 10,9 % (Vorjahr: 10,7 %).
HealthCare und MaterialScience haben den Verzinsungsanspruch einschließlich Reproduktion
übertroffen. CropScience hingegen lag um 335 MIO € unter der Brutto-Cashflow-Hurdle.
Der CFRoI von HealthCare betrug 12,8 % (Vorjahr: 13,6 %). CropScience lag mit einem
CFRoI von 5,9 % unter Vorjahr (11,6 %). MaterialScience erzielte einen CFRoI von 11,0
% (Vorjahr: 3,4 %).
[Tabelle 3.18]
|
|
HealthCare | HealthCare | CropScience | CropScience |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Brutto-Cashflow-Hurdle | 2.258 | 2.291 | 822 | 881 |
| Brutto-Cashflow* (BCF) | 3.153 | 2.948 | 1.043 | 546 |
| Cash Value Added (CVA) | 895 | 657 | 221 | -335 |
| Delta Cash Value Added (Delta CVA) | -13 | -238 | -150 | -556 |
| CFRoI-Hurdle | 9,7 % | 9,9 % | 9,6 % | 9,4 % |
| Cash Flow Return on Investment (CFRoI) | 13,6 % | 12,8 % | 11,6 % | 5,9 % |
|
Ø Investitionswert (Ø IW) |
23.261 | 23.022 | 8.967 | 9.189 |
|
|
MaterialScience | MaterialScience | Konzern | Konzern |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Brutto-Cashflow-Hurdle | 960 | 973 | 4.280 | 4.384 |
| Brutto-Cashflow* (BCF) | 319 | 1.058 | 4.658 | 4.771 |
| Cash Value Added (CVA) | -641 | 85 | 378 | 387 |
| Delta Cash Value Added (Delta CVA) | -582 | 726 | -836 | 9 |
| CFRoI-Hurdle | 9,9 % | 10,6 % | 9,9 % | 10,0 % |
| Cash Flow Return on Investment (CFRoI) | 3,4 % | 11,0 % | 10,7 % | 10,9 % |
| Ø Investitionswert (Ø IW) |
9.442 | 9.589 | 43.566 | 43.622 |
Vorjahreswerte angepasst
*
Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern"
[Tabelle 3.19]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Brutto-Cashflow * | 4.658 | 4.771 |
| Veränderung Working Capital/Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge | 717 | 1.002 |
| Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | 5.375 | 5.773 |
| Zu-/Abfluss aus investiver Tätigkeit | -1.501 | -2.414 |
| Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit | -3.246 | -3.230 |
| Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit | 628 | 129 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenanfang | 2.094 | 2.725 |
| Veränderung aus Wechselkurs-/Konzernkreisänderungen | 3 | -14 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenende | 2.725 | 2.840 |
Vorjahreswerte angepasst
Der Brutto-Cashflow des Jahres 2010 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 % auf 4.771
MIO € (Vorjahr: 4.658 MIO €). MaterialScience konnte den Brutto-Cashflow geschäftsbedingt
signifikant verbessern. Hingegen verzeichneten HealthCare und CropScience einen deutlich
geringeren Brutto-Cashflow auch aufgrund höherer Belastungen im Zusammenhang mit Rechtsfällen.
Die Mittelbindung im Working Capital konnten wir um 1,0 MRD € deutlich abbauen. Der
Netto-Cashflow des Konzerns stieg um 7,4 % auf 5.773 MIO € (Vorjahr: 5.375 MIO €).
Im Netto-Cashflow waren Ertragsteuerzahlungen in Höhe von 838 MIO € (Vorjahr: 500
MIO €) enthalten.
Im Jahr 2010 sind im Rahmen der investiven Tätigkeit insgesamt 2.414 MIO € abgeflossen
(Vorjahr: 1.501 MIO €). Die Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
sanken um 3,9 % auf 1.514 MIO € (Vorjahr: 1.575 MIO €). Davon entfielen auf HealthCare
573 MIO € (Vorjahr: 528 MIO €), auf CropScience 302 MIO € (Vorjahr: 341 MIO €) und
auf MaterialScience 498 MIO € (Vorjahr: 504 MIO €). In diesen Ausgaben sind u. a.
Beträge für den Ausbau unseres chinesischen Standorts in Shanghai für die Herstellung
von Polymer-Produkten, für die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Berkeley,
USA, sowie Ausgaben im Rahmen einer Lizenz- und Entwicklungsvereinbarung im Bereich
der ästhetisch-dermatologischen Medizin und für eine strategische Allianz im Bereich
der Krebsforschung enthalten. Die Ausgaben für Akquisitionen in Höhe von 31 MIO €
entfielen u. a. auf den Erwerb der Artificial Muscle, Inc., USA, im März 2010 durch
MaterialScience. Im Vorjahr beliefen sich die Ausgaben für Akquisitionen auf 308 MIO
€. Zugeflossen sind im Geschäftsjahr 2010 u. a. Einnahmen aus Desinvestitionen in
Höhe von 101 MIO € (Vorjahr: 70 MIO €) sowie Zins- und Dividendeneinnahmen in Höhe
von 53 MIO € (Vorjahr: 56 MIO €). Die Ausgaben für kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund von Geldanlagen am Kapitalmarkt auf 623 MIO
€ (Vorjahr: 11 MIO €).
Die wesentlichen, strategisch relevanten Investitionen in Sachanlagen der operativen
Segmente des Bayer-Konzerns der vergangenen zwei Jahre sind in folgender Tabelle dargestellt:
[Tabelle 3.20]
| Segment | Beschreibung |
| Investitionen 2010 |
|
| Pharma | Erweiterung der Produktionskapazitäten für neue Kogenate®-Formulierungen in Berkeley, USA |
|
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Schaffung von Verpackungskapazitäten für die YAZ®-Familie, Berlin, Deutschland |
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Kapazitätserweiterung Kontrastmittel, Bergkamen, Deutschland |
| Consumer Health | Erweiterung der Vitamintablettenherstellung und -verpackung, Myerstown, USA |
| Crop Protection | Erweiterung der Produktionskapazitäten für Fungizide in Kansas City, USA, und Dormagen, Deutschland |
|
|
Kapazitätserweiterung für insektizide Wirkstoffe in Dormagen, Deutschland |
| Environmental Science/BioScience | Ausbau der Forschungseinrichtungen in Nunhem, Niederlande |
|
|
Erweiterung eines Forschungslabors in Gent, Belgien |
|
|
Kapazitätserweiterung für die Produktion von Gemüsesaatgut in Parma, USA |
| MaterialScience | Errichtung eines "world-scale"-TDI-Produktionskomplexes in Shanghai, China |
|
|
MakroColor-Produktionsstätte in Noida, Indien |
|
|
Errichtung eines Polyurethan-Systemhauses in Moskau, Russland |
|
|
Errichtung eines Demonstrations-NaCl-Elektrolyseurs mit Sauerstoffverzehrkathode in Uerdingen, Deutschland |
| Investitionen 2009 |
|
| Pharma | Erweiterung der Kontrastmittel-Produktion in Bergkamen, Deutschland |
|
|
Erweiterung/Modernisierung der Kogenate®-Produktion in Berkeley, USA |
|
|
Erweiterung der Produktionskapazität für Produkte der YAZ®-Familie in Berlin, Deutschland |
|
|
Erweiterung der Produktionskapazität in Jakarta, Indonesien |
| Consumer Health | Erweiterung der Produktion von Vitamin-Produkten in Myerstown, USA |
|
|
Neubau Distributionslager zur Konsolidierung der auf Mexiko verteilten Lagerkapazitäten in Lerma, Mexiko |
| Crop Protection | Ausbau der Herbizid-Produktionskapazität in Frankfurt a. M. und Knapsack, Deutschland, und Muskegon, USA |
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|
Erweiterung der Fungizid-Produktionskapazität in Dormagen, Deutschland, und Kansas City, USA |
|
|
Ausbau der Produktionskapazität für hochaktive Herbizide in Kansas City, USA |
|
|
Erweiterung der Formulierkapazität für Nicht-Herbizide in Belford Roxo, Brasilien |
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Ausbau der Fungizid-Produktionskapazität in Muttenz, Schweiz |
| Environmental Science/BioScience | Kapazitätsausbau der Produktion von Gemüsesaatgut in Parma, USA |
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|
Erweiterung des BioScience-Forschungslabors in Gent, Belgien |
| MaterialScience | Errichtung eines "world-scale"-TDI-Produktionskomplexes in Shanghai, China |
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Polyisocyanat-Produktionsanlage in Ankleshwar, Indien |
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|
Roll-to-Roll Coating Line in Leverkusen, Deutschland |
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|
Errichtung eines Systemhauses in Guangzhou, China |
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Lachgas-Reduktion bei der Salpetersäure-Produktion in Dormagen, Deutschland |
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|
Errichtung einer Pilotanlage zur Herstellung von Kohlenstoff-Nanoröhrchen in Leverkusen, Deutschland |
|
|
EcoCommercial Building in Noida, Indien |
Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit sind im Geschäftsjahr 2010 Mittel in Höhe von
3.230 MIO € abgeflossen (Vorjahr: 3.246 MIO €). Hierin sind Netto-Kreditrückzahlungen
in Höhe von 1.544 MIO € (Vorjahr: 1.442 MIO €) enthalten. Die Netto-Zinsausgaben sanken
um 34,1 % auf 517 MIO € (Vorjahr: 785 MIO €). Dies ist u. a. auf den Abbau der Finanzverschuldung
zurückzuführen. Die Auszahlungen für "Gezahlte Dividenden und Kapitalertragsteuer"
lagen bei 1.160 MIO € (Vorjahr: 973 MIO €).
[Tabelle 3.21]
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31.12.2009 | 31.12.2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Anleihen/Schuldscheindarlehen | 8.301 | 8.209 |
| davon Hybridanleihe | 1.267 | 1.303 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 3.251 | 2.271 |
| Leasingverbindlichkeiten | 550 | 562 |
| Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten | 578 | 529 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 178 | 196 |
| - Positive Marktwerte aus der Sicherung bilanzieller Risiken | 426 | 331 |
| Finanzverschuldung | 12.432 | 11.436 |
| - Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 2.725 | 2.840 |
| - Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 16 | 679 |
| Nettofinanzverschuldung | 9.691 | 7.917 |
Die Nettofinanzverschuldung des Bayer-Konzerns konnten wir im Geschäftsjahr 2010 deutlich
von 9,7 MRD € auf 7,9 MRD € verringern (-18,3 %). Dies basiert auf Mittelzuflüssen
aus der operativen Geschäftstätigkeit, während negative Währungseffekte in Höhe von
0,5 MRD € gegenläufig wirkten. Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2010 über Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 2,8 MRD € (Vorjahr: 2,7 MRD €). Am Bilanzstichtag
belief sich unsere Finanzverschuldung auf 11,4 MRD € (Vorjahr: 12,4 MRD €). Darin
enthalten ist die im Juli 2005 begebene nachrangige Hybridanleihe mit 1,3 MRD €. Bei
der Beurteilung der Nettofinanzverschuldung ist zu berücksichtigen, dass die Hybridanleihe
von Moody's zu 75 % und von Standard & Poor's zu 50 % als Eigenkapital bewertet wird.
Verglichen mit klassischem Fremdkapital werden die ratingspezifischen Verschuldungskennziffern
des Konzerns daher mit der Hybridanleihe deutlich entlastet. Im Geschäftsjahr 2010
verringerten sich unsere langfristigen Finanzverbindlichkeiten von 11,5 MRD € auf
9,9 MRD €. Gleichzeitig stiegen die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten von 1,5
MRD € auf 1,9 MRD €.
[Tabelle 3.22]
|
|
31.12.2009 | 31.12.2010 | Veränderung |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in % |
| Langfristige Vermögenswerte | 34.049 | 33.188 | -2,5 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 16.993 | 18.318 | 7,8 |
| Gesamtvermögen | 51.042 | 51.506 | 0,9 |
| Eigenkapital | 18.951 | 18.896 | -0,3 |
| Langfristiges Fremdkapital | 23.118 | 21.775 | -5,8 |
| Kurzfristiges Fremdkapital | 8.973 | 10.835 | 20,8 |
| Fremdkapital | 32.091 | 32.610 | 1,6 |
| Gesamtkapital | 51.042 | 51.506 | 0,9 |
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Geschäftsjahr 2010 um 0,9 % auf 51,5 MRD €. Die langfristigen
Vermögenswerte reduzierten sich um 0,9 MRD € auf 33,2 MRD €. Dies ist vor allem auf
die planmäßigen und außerplanmäßigen Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten
zurückzuführen. In den langfristigen Vermögenswerten sind Geschäfts- oder Firmenwerte
von 9,0 MRD € (Vorjahr 8,7 MRD €) enthalten. Die Erhöhung beruhte im Wesentlichen
auf Wechselkursänderungen. Der Bilanzwert der kurzfristigen Vermögenswerte erhöhte
sich gegenüber dem Vorjahr um 1,3 MRD € auf 18,3 MRD €.
Das Eigenkapital blieb mit 18,9 MRD € im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. Erhöhend
wirkten dabei insbesondere das Konzernergebnis von 1,3 MRD € sowie positive Währungseffekte
von 0,6 MRD €. Gegenläufig wirkten u. a. die Dividendenausschüttung in Höhe von 1,2
MRD € sowie der Effekt aus der ergebnisneutralen Erhöhung der Pensionsverpflichtungen
in Höhe von 0,7 MRD €. Unsere Eigenkapitalquote lag zum 31. Dezember 2010 bei 36,7
% (Vorjahr: 37,1 %).
Das Fremdkapital erhöhte sich gegenüber dem 31. Dezember 2009 um 0,5 MRD € auf 32,6
MRD €. Dies ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Pensionsverpflichtungen sowie
die Zuführungen zu den Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten zurückzuführen. Die
kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten konnten wir um 1,1 MRD € auf 11,8
MRD € verringern.
[Tabelle 3.23]
|
|
31.12.2009 | 31.12.2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 6.517 | 7.305 |
| - Forderungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen | 100 | 76 |
| Netto-Pensionsverpflichtungen | 6.417 | 7.229 |
Im Geschäftsjahr 2010 erhöhten sich die Nettopensionsverpflichtungen insbesondere
aufgrund gesunkener langfristiger Kapitalmarktzinsen von 6,4 MRD € auf 7,2 MRD €.
Dabei stiegen die Rückstellungen für Pensions- und ähnliche Verpflichtungen von 6,5
MRD € auf 7,3 MRD €. Die Forderungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen,
die in der Bilanz unter der Position "Sonstige Forderungen" ausgewiesen werden, betrugen
0,1 MRD € (Vorjahr: 0,1 MRD €).
[Tabelle 3.24]
|
|
|
2009 | 2010 |
| Herstellungskostenquote (%) | Herstellungskosten / Umsatzerlöse |
48,6 | 48,7 |
| Forschungskostenquote (%) | Forschungs- und Entwicklungskosten / Umsatzerlöse |
8,8 | 8,7 |
| Umsatzrendite (%) | Ergebnis nach Steuern / Umsatzerlöse |
4,4 | 3,7 |
| EBIT-Marge (%) | EBIT / Umsatzerlöse |
9,6 | 7,8 |
| EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen (%) | EBITDA vor Sondereinflüssen / Umsatzerlöse |
20,8 | 20,2 |
| Anlagenintensität (%) | (Sachanlagen + immaterielle Vermögenswerte)/ Gesamtvermögen |
60,6 | 58,2 |
| Finanzierungsquote (%) | Planmäßige Abschreibungen*
/ Investitionen* |
159,4 | 156,8 |
| Fremdkapitalstruktur (%) | Kurzfristiges Fremdkapital / Fremdkapital |
28,0 | 33,2 |
| Gearing | (Nettoverschuldung + Pensionsrückstellungen)/ Eigenkapital |
0,9 | 0,8 |
| Free-Operating-Cashflow (in Mio. €) | Netto-Cashflow - Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 3.800 | 4.259 |
| Umschlagshäufigkeit der Vorräte | Herstellungskosten / Vorräte |
2,5 | 2,8 |
| Umschlagshäufigkeit der Forderungen | Umsatzerlöse / Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
5,1 | 5,3 |
| Umschlagshäufigkeit der Verbindlichkeiten | Herstellungskosten / Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
5,5 | 4,9 |
| Eigenkapitalquote (%) | Eigenkapital / Gesamtkapital |
37,1 | 36,7 |
| Eigenkapitalrendite (%) | Ergebnis nach Steuern / Ø Eigenkapital |
7,7 | 6,9 |
| Gesamtkapitalrendite (%) | Ergebnis vor Steuern und Zinsaufwendungen / Ø Vermögen |
6,1 | 5,1 |
*
Sachanlagevermögen + immaterielle Vermögenswerte
Die Bayer AG ist Mutterunternehmen und strategische Management-Holding des Bayer-Konzerns.
Die wesentlichen Leitungsfunktionen des Gesamtunternehmens liegen in der Verantwortung
des Holding-Vorstands. Hierzu gehören vor allem die Festlegung der Konzernstrategie
und der Ressourcenverteilung sowie das Führungskräfte- und das Finanz-Management.
Die Lage der Bayer AG wird im Wesentlichen durch den geschäftlichen Erfolg des Konzerns
bestimmt.
Der Jahresabschluss der Bayer AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches
(HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Wie im Vorjahr wurden die 2009 in
Kraft getretenen Bestimmungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) angewendet.
[Tabelle 3.25]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Beteiligungsergebnis | 2.984 | 2.045 |
| Zinsergebnis | -683 | -516 |
| Übriges finanzielles Ergebnis | 276 | 128 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 169 | 165 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | 177 | 200 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 142 | 173 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit /Gewinn vor Ertragsteuern | 2.427 | 1.449 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -201 | -204 |
| Jahresüberschuss | 2.226 | 1.245 |
| Einstellung in andere Gewinnrücklagen | -1.068 | -5 |
| Bilanzgewinn | 1.158 | 1.240 |
Die Ertragslage der Bayer AG wird maßgeblich von den Ergebnissen der Tochtergesellschaften
sowie von Aufwendungen und Erträgen aus Maßnahmen der Konzernfinanzierung bestimmt.
Im Geschäftsjahr 2010 wurde ein Beteiligungsergebnis von 2.045 MIO € (Vorjahr: 2.984
MIO €) erzielt. Hierzu beigetragen haben insbesondere die Bayer Schering Pharma AG
mit 1.163 MIO € (Vorjahr: 2.349 MIO €), die Bayer CropScience AG mit 569 MIO € (Vorjahr:
604 MIO €) und die Bayer MaterialScience AG mit 30 MIO € (Vorjahr: -234 MIO €). Der
Rückgang bei der Bayer Schering Pharma AG ist darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr
ein Gewinn in Höhe von 608 MIO € aus der Vereinbarung mit Genzyme über den Verkauf
immaterieller Werte enthalten war. Zudem resultierten aus dem operativen Geschäft
im Jahr 2010 um 154 MIO € bzw. um 230 MIO € höhere Aufwendungen für Vertrieb sowie
Forschung und Entwicklung. Einmalige Belastungen aus der Übertragung von Altersversorgungsverpflichtungen
belasteten das Ergebnis mit 80 MIO €. Bei der Bayer CropScience AG konnten Ergebniseinbußen
aus dem operativen Geschäft durch ein verbessertes Finanzergebnis weitgehend ausgeglichen
werden. Die Bayer MaterialScience AG führte infolge der verbesserten wirtschaftlichen
Situation ein höheres Ergebnis ab. Nennenswerte Ergebnisbeiträge kamen darüber hinaus
von der Bayer Gesellschaft für Beteiligungen mbH, unserer Holdinggesellschaft für
Auslandsbeteiligungen, mit 266 MIO € (Vorjahr: 219 MIO €), von der im Bereich Tiergesundheit
tätigen Bayer Animal Health GmbH mit 177 MIO € (Vorjahr: 107 MIO €) sowie der Bayer
HealthCare AG als Holding für das weltweite HealthCare-Geschäft mit -135 MIO € (Vorjahr:
-135 MIO €).
Das Zinsergebnis von -516 MIO € ist gegenüber dem Vorjahr um 167 MIO € verbessert.
Maßgeblich hierfür war neben einer rückläufigen Nettoverschuldung im Wesentlichen
das weiter gesunkene Zinsniveau. Der Zinssaldo wurde in Höhe von -382 MIO € (Vorjahr:
-459 MIO €) mit Dritten und in Höhe von -134 MIO € (Vorjahr: -224 MIO €) mit Gesellschaften
des Konzerns erzielt.
Der positive Saldo aus übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen ist von 276
MIO € im Vorjahr auf 128 MIO € zurückgegangen. Zu dieser Entwicklung trug im Wesentlichen
das um 136 MIO € rückläufige Ergebnis aus der Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten
in Fremdwährung sowie aus Währungsderivaten bei.
In Wahrnehmung ihrer Aufgaben als Holdinggesellschaft fielen sonstige betriebliche
Erträge und Aufwendungen von per saldo -8 MIO € (Vorjahr: 27 MIO €) sowie allgemeine
Verwaltungskosten von 200 MIO € (Vorjahr: 177 MIO €) an. Während der Anstieg der Verwaltungskosten
auf höhere Kosten der Altersversorgung sowie auf gestiegene Personalkosten infolge
der vorübergehend höheren Zahl der Vorstandsmitglieder zurückzuführen war, wirkte
sich bei den sonstigen Posten eine Sonderabschreibung auf Gebäude aus.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ging um 978 MIO € auf 1.449 MIO €
zurück. Der Steueraufwand betrug 204 MIO € (Vorjahr: 201 MIO €). Nach Abzug der Steuern
verblieb ein Jahresüberschuss von 1.245 MIO €, der mit 5 MIO € den anderen Gewinnrücklagen
zugeführt wurde und mit 1.240 MIO € als Bilanzgewinn ausgewiesen wird.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 29. April 2011 vor, den
Bilanzgewinn zur Ausschüttung einer Dividende von 1,50 € je Aktie (826.947.808 Stück)
auf das dividendenberechtigte Grundkapital von 2.117 MIO € zu verwenden.
[Tabelle 3.26]
|
|
31.12.2009 | 31.12.2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| AKTIVA |
|
|
| Anlagevermögen |
|
|
| Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen | 395 | 347 |
| Finanzanlagen | 34.594 | 34.267 |
|
|
34.989 | 34.614 |
| Umlaufvermögen |
|
|
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 1.928 | 2.040 |
| Übrige Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände | 400 | 464 |
| Kassenbestände, Bankguthaben, Wertpapiere | 1.862 | 2.131 |
|
|
4.190 | 4.635 |
| Gesamtvermögen | 39.179 | 39.249 |
| PASSIVA |
|
|
| Eigenkapital | 14.391 | 14.478 |
| Rückstellungen | 3.258 | 3.328 |
| Verbindlichkeiten |
|
|
| Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 7.029 | 5.842 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 13.965 | 15.149 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 536 | 452 |
|
|
21.530 | 21.443 |
| Gesamtkapital | 39.179 | 39.249 |
Die Vermögenssituation der Bayer AG ist maßgeblich geprägt durch ihre Holdingfunktion,
d. h. durch das Management von Beteiligungen sowie die Finanzierung der Konzernaktivitäten.
Dies drückt sich vor allem in der Höhe des Beteiligungsbesitzes sowie der gegenüber
Konzerngesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten aus.
Das Gesamtvermögen der Bayer AG liegt mit 39,2 MRD € auf dem Niveau des Vorjahres.
Einem Rückgang des Anlagevermögens um 0,4 MRD € steht ein gleich hoher Anstieg des
Umlaufvermögens gegenüber.
Bei in der Höhe nahezu unveränderten Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen
haben sich die Finanzanlagen leicht um 0,3 MRD € auf 34,3 MRD € verringert. Sie enthalten
Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 33,7 MRD € (Vorjahr: 34,1 MRD €). Dies
entspricht einem Anteil am Gesamtvermögen von 85,9 % (Vorjahr 87,1 %).
Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beliefen sich
auf 2,0 MRD € (Vorjahr: 1,9 MRD €) bzw. 15,1 MRD € (Vorjahr: 14,0 MRD €). Ihr Anteil
an der Bilanzsumme beträgt 5,2 % bzw. 38,6 %.
Das gegenüber dem Vorjahr unveränderte Gesamtvermögen von 39,2 MRD € ist in Höhe von
14,5 MRD € (Vorjahr 14,4 MRD €) durch Eigenkapital finanziert. Die Eigenkapitalquote
stieg von 36,7 % auf 36,9 %. Der Erhöhung des Eigenkapitals durch den Jahresüberschuss
von 1.245 MIO € steht ein Abgang aufgrund der Dividendenzahlung für 2009 von 1.158
MIO € gegenüber.
Die Rückstellungen sind gegenüber dem Stand zu Jahresbeginn aufgrund höherer Steuerrückstellungen
um 0,1 MRD € auf 3,3 MRD € angestiegen.
Mit einem Betrag von 21,4 MRD € (Nettobetrag nach Saldierung mit aufrechenbaren Forderungen;
Vorjahr: 21,5 MRD €) sind die Verbindlichkeiten insgesamt in der Höhe praktisch unverändert.
Allerdings hat sich die hierin enthaltene Finanzverschuldung um 1,3 MRD € auf 23,0
MRD € verringert. Der Rückgang betrifft mit 1,2 MRD € insbesondere externe Finanzschulden.
Bankverbindlichkeiten wurden in Höhe von 0,9 MRD € zurückgeführt. Weitere 0,3 MRD
€ entfallen auf die planmäßige Rückzahlung einer Anleihe aus dem Jahr 2007.
Das Grundkapital der Bayer AG zum 31. Dezember 2010 betrug 2.117 MIO € und war eingeteilt
in 826.947.808 nennbetragslose Stückaktien, die auf den Namen lauten. Damit blieben
Grundkapital und Zahl der Aktien gegenüber dem Ende des Vorjahres unverändert. Jede
Aktie hat ein Stimmrecht.
Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme bestehen teilweise zeitliche Verfügungsbeschränkungen
für eine geringe Zahl von Aktien, z. B. im Fall von Haltefristen.
Der Bayer AG sind im Geschäftsjahr 2010 keine Meldungen hinsichtlich direkter und
indirekter Beteiligungen zugegangen, die 10 % der Stimmrechte übersteigen. Damit liegt
der Gesellschaft keine Meldung zu einer Beteiligung über 10 % der Stimmrechte vor.
Gemäß § 84 Absatz 1 AktG werden die Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat
bestellt bzw. abberufen. Da die Bayer AG in den Anwendungsbereich des Mitbestimmungsgesetzes
fällt, hat die Bestellung bzw. Abberufung von Vorstandsmitgliedern in einer ersten
Abstimmung mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Mitglieder zu erfolgen.
Kommt eine solche Mehrheit nicht zustande, kann die Bestellung gemäß § 31 Absatz 3
MitbestG in einer zweiten Abstimmung mit der einfachen Mehrheit der Stimmen der Mitglieder
erfolgen. Wird auch hierbei die erforderliche Mehrheit nicht erreicht, erfolgt eine
dritte Abstimmung, in der ebenfalls die einfache Stimmenmehrheit maßgeblich ist. Dem
Vorsitzenden des Aufsichtsrats stehen in dieser Abstimmung gemäß § 31 Absatz 4 MitbestG
dann jedoch zwei Stimmen zu. Gemäß § 6 Absatz 1 der Satzung der Bayer AG hat der Vorstand
aus mindestens zwei Personen zu bestehen. Werden mehrere Personen zu Vorstandsmitgliedern
bestellt, kann der Aufsichtsrat gemäß § 84 Absatz 2 AktG bzw. § 6 Absatz 1 der Satzung
ein Mitglied zum Vorsitzenden ernennen.
Änderungen der Satzung bedürfen gemäß § 179 Absatz 1 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung,
der, soweit die Satzung keine andere Mehrheit vorsieht, gemäß § 179 Absatz 2 AktG
eine Mehrheit von Dreivierteln des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals erfordert.
Soweit die Änderung des Unternehmensgegenstands betroffen ist, darf die Satzung jedoch
nur eine größere Mehrheit vorsehen. Die Satzung der Bayer AG macht in § 17 Absatz
2 von der Möglichkeit der Abweichung gemäß § 179 Absatz 2 AktG Gebrauch und sieht
vor, dass Beschlüsse grundsätzlich mit einfacher Stimmenmehrheit und, soweit eine
Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst werden können.
Im Handelsregister der Bayer AG sind Satzungsbestimmungen zu einem Genehmigten Kapital
I und einem Genehmigten Kapital II eingetragen. Durch das Genehmigte Kapital I ist
der Vorstand bis zum 29. April 2015 berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das
Grundkapital um bis zu 530 MIO € zu erhöhen. Die Ausgabe neuer Aktien kann dabei gegen
Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen insgesamt
nur um bis zu 423 MIO € erfolgen dürfen. Bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen
unter Verwendung des Genehmigten Kapitals I ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht
zu gewähren. Von einer Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts bei Ausgabe von
Aktien aus dem Genehmigten Kapital I darf der Vorstand maximal in einem Umfang von
20 % des Grundkapitals Gebrauch machen. Vorbehaltlich eines neuen Beschlusses zum
Bezugsrechtsausschluss darf der Vorstand auch unter weiteren Ermächtigungen zu Kapitalmaßnahmen
(Genehmigtes Kapital II, Options- oder Wandelanleihen, Erwerb und Veräußerung eigener
Aktien) insgesamt nur maximal in einem Umfang von 20 % des Grundkapitals ein Bezugsrecht
der Aktionäre ausschließen.
Durch das Genehmigte Kapital II ist der Vorstand bis zum 29. April 2015 ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital einmal oder mehrmals gegen Bareinlage
um bis zu 212 MIO € zu erhöhen. Den Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht zu gewähren,
das der Vorstand jedoch mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen kann, soweit
die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals ii im Rahmen einer Kapitalerhöhung erfolgt,
die 10 % des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung und des zum Zeitpunkt
der Ausnutzung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet und
der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien
nicht wesentlich unterschreitet.
Die Hauptversammlung hat im Jahr 2010 im Zusammenhang mit einer Ermächtigung zur Ausgabe
von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (zusammen
"Schuldverschreibungen") in Höhe eines Nennbetrags von insgesamt 6 MRD € ein bedingtes
Kapital von 212 MIO € beschlossen. Das den Aktionären grundsätzlich eingeräumte Recht
zum Bezug der Schuldverschreibungen kann vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats
ausgeschlossen werden, sofern u. a. der anteilige Betrag der zur Bedienung vorgesehenen
Aktien 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt; auf diese Grenze von 10 % sind andere
Ausgaben von Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts in direkter oder sinngemäßer
Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG anzurechnen. Außerdem hat der Vorstand in
der Hauptversammlung im Jahr 2010 die Ermächtigung zum Erwerb und zur Veräußerung
eigener Aktien bis zu einer Höhe von 10 % des Grundkapitals erhalten. Die Ermächtigung
ist bis zum 29. April 2015 befristet.
Als wesentliche Vereinbarung, welche unter der Bedingung eines Kontrollwechsels (Change
of Control) steht, ist die am 31. März 2005 mit der Bayer AG und deren US-Tochtergesellschaft
Bayer Corporation vereinbarte syndizierte Kreditlinie über 3,5 MRD € mit einer Laufzeit
bis 2012 zu nennen. Bayer hat diesen Kredit bislang nicht in Anspruch genommen. Die
kreditgewährenden Banken könnten die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels bei
Bayer kündigen und alle bis dahin unter dieser Kreditlinie gegebenenfalls in Anspruch
genommenen Darlehen fällig stellen.
Weiterhin sehen auch die Anleihebedingungen der in den Jahren 2006 bis 2010 unter
dem bestehenden Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Notes-Programm von Bayer begebenen
Schuldverschreibungen in Höhe von 3,8 MRD € (Stand: 31. Dezember 2010) eine Change-of-Control-Klausel
vor. Gläubigern dieser Schuldverschreibungen steht für den Fall eines Kontrollwechsels
und einer sich innerhalb von 120 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden
Verschlechterung des Kreditratings der Bayer AG das Recht zu, von der Bayer AG den
Rückkauf der Schuldverschreibungen zu verlangen.
Für Mitglieder des Vorstands bestehen für den Fall eines Übernahmeangebots für die
Bayer AG Vereinbarungen, die mit den Bestimmungen der Ziffer 4.2.3 des Deutschen Corporate
Governance Kodex in Einklang stehen. Danach soll eine Zusage für Leistungen aus Anlass
der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels maximal
drei Jahresvergütungen betragen und die Vergütung für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags
nicht überschreiten.
Die vorstehend beschriebene Regelung gilt nicht für den Anstellungsvertrag eines Vorstandsmitglieds,
der vor Inkrafttreten der entsprechenden Änderungen des Deutschen Corporate Kodex
im Jahre 2008 geschlossen wurde. In diesem Fall sind bei Kontrollwechsel vor Vollendung
des 60. Lebensjahrs des betreffenden Vorstandsmitglieds Zahlungen in Höhe der Absicherungsklausel
zu leisten, die in Kapitel 7.2 "Vergütungsbericht" dargestellt ist.
*
nicht Teil des geprüften Lageberichts
§ 161 AktG verpflichtet den Vorstand und den Aufsichtsrat der Bayer AG jährlich zu
erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen
Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher
Corporate Governance Kodex" (Kodex) entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen
nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Die letzte jährliche Erklärung
wurde im Dezember 2009 abgegeben.
Für die Vergangenheit bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die Kodex-Fassung
vom 18. Juni 2009. Für die gegenwärtige und künftige Corporate Governance Praxis der
Bayer AG bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die Empfehlungen des Kodex in
seiner Fassung vom 26. Mai 2010.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Bayer AG erklären gemäß § 161 AktG:
1. Den Empfehlungen des Kodex wurde seit Abgabe der letzten jährlichen Entsprechenserklärung
im Dezember 2009 mit der in der Entsprechenserklärung vom Dezember 2009 angegebenen
vorübergehenden Ausnahme entsprochen: Bis zum 31. März 2010 entsprach die Höhe des
Selbstbehalts bei der D&O-Versicherung für die Mitglieder des Aufsichtsrats nicht
der Empfehlung in Kodex Ziff. 3.8 Absatz 2, da es sich bei der D&O-Versicherung um
eine Gruppenversicherung handelt, für die erst mit der turnusmäßigen Erneuerung zum
1. April 2010 ein Selbstbehalt in empfohlener Höhe vereinbart wurde.
2. Mit Ausnahme der Empfehlung in Kodex Ziff. 5.4.5, der vorübergehend nicht uneingeschränkt
entsprochen wird, wird den Empfehlungen entsprochen.
Die Abweichung von der Empfehlung in Kodex Ziff. 5.4.5 ergibt sich daraus, dass das
Aufsichtsratsmitglied Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz, Vorsitzender des Vorstands der
ThyssenKrupp AG, mehr als drei Aufsichtsräten börsennotierter Gesellschaften und Gesellschaften
mit vergleichbaren Anforderungen angehört (Bayer AG, MAN SE, RWE AG sowie AXA Konzern
AG). Herr Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz wird mit Ablauf der Hauptversammlung der ThyssenKrupp
AG am 21. Januar 2011 aus dem Vorstand der ThyssenKrupp AG ausscheiden. Ab diesem
Zeitpunkt werden alle Vorstandsmitglieder und Aufsichtsratsmitglieder der Empfehlung
in Kodex Ziff. 5.4.5 entsprechen. Mit Hinblick auf die langjährige Mitgliedschaft
von Herrn Dr. Schulz in den genannten drei weiteren Aufsichtsgremien und die nur noch
limitierte Zeit seiner Zugehörigkeit zum Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft
wird die zeitlich befristete Abweichung von der Kodex-Empfehlung in Ziff. 5.4.5 für
angemessen erachtet.
Leverkusen, im Dezember 2010
| Für den Vorstand | Für den Vorstand |
Für den Aufsichtsrat |
| DR. DEKKERS | BAUMANN | DR. SCHNEIDER |
Die verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Governance) hat bei Bayer seit
jeher einen hohen Stellenwert. Das wird auch in Zukunft so sein. So hat das Unternehmen
im Jahr 2010 die Erklärung abgeben können, mit einer vorübergehenden Ausnahme den
Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Vergangenheit entsprochen
zu haben und ihnen vorbehaltlich einer vorübergehenden Ausnahme in Zukunft wieder
voll entsprechen zu wollen.
Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im Berichtsjahr erneut mit der Erfüllung der
Vorgaben des Kodex befasst, insbesondere auch mit den durch die Kodex-Änderung vom
26. Mai 2010 neu aufgenommenen Empfehlungen. Als Ergebnis konnte die oben wiedergegebene
Entsprechenserklärung vom Dezember 2010 abgegeben werden. Sie ist auf der Internetseite
von Bayer ebenso veröffentlicht wie vorhergehende Erklärungen.
Der Vorstand leitet das Unternehmen, eine strategische Holdinggesellschaft, in eigener
Verantwortung mit der Zielsetzung, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und
die festgelegten Unternehmensziele zu erreichen. Er führt die Geschäfte nach Maßgabe
der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung und der Geschäftsordnung für den Vorstand
und arbeitet vertrauensvoll mit den übrigen Organen der Gesellschaft zusammen.
Für den Konzern, seine Teilkonzerne und Servicegesellschaften legt der Vorstand die
langfristigen Ziele sowie die Strategien fest und bestimmt die Richtlinien sowie die
Grundsätze für die daraus abgeleitete Unternehmenspolitik. Er koordiniert und kontrolliert
die bedeutsamen Aktivitäten. Er legt das Portfolio fest, entwickelt und setzt Führungskräfte
ein, verteilt die Ressourcen und entscheidet über die finanzielle Steuerung und Berichterstattung
des Konzerns.
Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung.
Unbeschadet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen
Mitglieder die ihnen zugeordneten Bereiche im Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener
Verantwortung. Die Verteilung der Aufgaben auf die Mitglieder des Vorstands ergibt
sich aus einem schriftlich fixierten Aufgabenverteilungsplan.
Der Vorstand in seiner Gesamtheit entscheidet in allen Angelegenheiten von grundsätzlicher
und wesentlicher Bedeutung sowie in gesetzlich oder anderweitig verbindlich festgelegten
Fällen. Die Geschäftsordnung des Vorstands sieht einen Katalog von Maßnahmen vor,
die einer Behandlung und Entscheidung im Gesamtvorstand bedürfen.
Vorstandssitzungen finden regelmäßig statt. Sie werden durch den Vorstandsvorsitzenden
einberufen. Darüber hinaus kann jedes Mitglied die Einberufung einer Sitzung verlangen.
Sofern nicht Einstimmigkeit gesetzlich erforderlich ist, beschließt der Vorstand mit
einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme
des Vorsitzenden den Ausschlag.
Gemäß Geschäftsordnung und Aufgabenverteilungsplan des Vorstands obliegt dem Vorstandsvorsitzenden
insbesondere die Führung und Koordinierung des Konzernvorstands. Er repräsentiert
Gesellschaft und Konzern gegenüber Dritten und der Belegschaft in Angelegenheiten,
die nicht nur Unternehmens- oder Konzernteile betreffen. Darüber hinaus hat er eine
besondere Verantwortlichkeit für bestimmte Corporate-Center-Bereiche und deren Tätigkeitsgebiete.
Auch den weiteren im Jahr 2010 amtierenden Mitgliedern des Vorstands sind über den
Ressortverteilungsplan besondere fachliche Aufgabengebiete und Zuständigkeiten zugewiesen.
In Ergänzung hierzu betreut jedes dieser Mitglieder des Vorstands bestimmte Regionen.
Im Geschäftsjahr 2010 sind der bisherige Vorstandsvorsitzende und das bisherige Vorstandsmitglied
für Finanzen aus dem Vorstand ausgeschieden. Die jeweiligen Nachfolger haben sich
beide in einer mehrmonatigen Übergangsfrist mit Unterstützung der bisherigen Amtsinhaber
auf ihre Tätigkeit vorbereitet.
Angesichts der geringen Anzahl von Vorstandsmitgliedern und der Funktion der Gesellschaft
als strategische Holding sind keine Ausschüsse des Vorstands eingerichtet.
Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand zu überwachen und ihn zu beraten. Er
besteht aus 20 Mitgliedern, die gemäß dem Mitbestimmungsgesetz jeweils zur Hälfte
aus Kreisen der Aktionäre und der Arbeitnehmer stammen. In Entscheidungen von grundlegender
Bedeutung für das Unternehmen ist der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden; er stimmt
mit dem Vorstand auch die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ab und erörtert
mit ihm regelmäßig den Stand der Umsetzung der Geschäftsstrategie.
Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Gremiums und leitet die Sitzungen.
Im regelmäßigen Gedankenaustausch mit dem Vorstand ist der Aufsichtsrat stets über
die Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung und die Strategie informiert. Der Aufsichtsrat
stimmt der Jahresplanung und dem Finanzierungsrahmen zu und billigt die Jahresabschlüsse
der Bayer AG und des Bayer-Konzerns sowie den zusammengefassten Lagebericht unter
Berücksichtigung der Berichte des Abschlussprüfers.
Es bestehen derzeit folgende Ausschüsse des Aufsichtsrats:
Präsidium: Diesem Ausschuss des Aufsichtsrats gehören neben dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinem Stellvertreter je ein weiterer Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an. Das Präsidium hat insbesondere die Aufgabe, als Schlichtungsausschuss gemäß Mitbestimmungsgesetz tätig zu werden. Dabei soll es dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern unterbreiten, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aufsichtsratsstimmen nicht erreicht wurde. Daneben sind dem Präsidium bestimmte Entscheidungsbefugnisse im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen übertragen, einschließlich einer Anpassung der Satzung in diesem Zusammenhang.
Prüfungsausschuss: Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Vertretern der Anteilseigner und drei Arbeitnehmervertretern. Der im Berichtsjahr amtierende Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Klaus Sturany, erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Unabhängigkeit und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung, die bei einem Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vorliegen müssen. Der Prüfungsausschuss tagt regelmäßig vier Mal im Jahr. Zu seinen Aufgaben gehören u. a. die Prüfung der Rechnungslegung des Unternehmens sowie des vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschlusses, zusammengefassten Lageberichts und des Vorschlags zur Verwendung des Bilanzgewinns der Bayer AG sowie der Quartalsabschlüsse und Zwischenlageberichte des Bayer-Konzerns. Auf der Grundlage des Berichts des Abschlussprüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses von Bayer AG und Bayer-Konzern sowie des zusammengefassten Lageberichts erarbeitet der Prüfungsausschuss Vorschläge für die Billigung der Jahresabschlüsse durch den Aufsichtsrat. Der Prüfungsausschuss ist auch für die Beziehungen der Gesellschaft zum Abschlussprüfer zuständig. Der Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers, bereitet die Erteilung des Prüfungsauftrags an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer vor, regt Prüfungsschwerpunkte an und legt die Vergütung des Abschlussprüfers fest. Ferner überwacht der Ausschuss die Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers.
Darüber hinaus befasst sich der Prüfungsausschuss mit dem internen Kontrollsystem
des Unternehmens sowie mit den Verfahren zur Risikoerfassung, zur Risikokontrolle
und zum Risikomanagement sowie mit dem internen Revisionssystem. Weiterhin ist der
Prüfungsausschuss auch für Fragen der Compliance zuständig und behandelt bei jeder
seiner Sitzungen neue Entwicklungen in diesem Bereich.
Personalausschuss: Auch der Personalausschuss ist paritätisch besetzt und besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und drei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsratsplenums vor, das über Bestellung und Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Der Personalausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands. Die Beschlussfassung über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile und die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems liegt jedoch beim Aufsichtsratsplenum, dem der Personalausschuss entsprechende Beschlussempfehlungen unterbreitet. Zudem berät er über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand.
Nominierungsausschuss: Der Nominierungsausschuss wird vorbereitend bei Wahlen der Vertreter der Anteilseigner zum Aufsichtsrat tätig. Er schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und dem weiteren Vertreter der Anteilseigner im Präsidium.
Der Bericht des Aufsichtsrats dieses Geschäftsberichts informiert über die Einzelheiten
der Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse.
Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Dabei strebt der Aufsichtsrat in Hinblick auf die internationale Tätigkeit der Bayer AG an, stets mehrere Aufsichtsratsmitglieder mit internationaler Geschäftserfahrung oder sonstigem internationalen Bezug zu haben. Ziel für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist es weiterhin, dass Aufsichtsratsmitglieder vorbehaltlich besonderer Gründe nicht länger amtieren als bis zum Ende der Hauptversammlung, die auf die Vollendung ihres zweiundsiebzigsten Lebensjahres folgt, und dass mindestens 75 % der Aufsichtsratsmitglieder unabhängig sind. Die Unabhängigkeit seiner Mitglieder beurteilt der Aufsichtsrat entsprechend der Empfehlung in Ziffer 5.4.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex; in seine Beurteilung der Unabhängigkeit bezieht der Aufsichtsrat die in der Empfehlung der Europäischen Kommission vom 15. Februar 2005 genannten Kriterien mit ein.1
Weiteres Ziel für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist eine schrittweise Erhöhung
des Gesamtanteils von Frauen im Aufsichtsrat auf mittelfristig mindestens 20 %. Bei
der im Jahr 2012 bevorstehenden Aufsichtsratswahl wird dabei ein Frauenanteil von
mindestens 15 % angestrebt. Die mittelfristige Zielsetzung soll bei der voraussichtlich
im Jahr 2017 stattfindenden nächsten Aufsichtsratswahl erreicht werden. Die Zielsetzung
bezieht sich auf den Aufsichtsrat insgesamt und sollte möglichst gleichmäßig auf Anteilseignerseite
und auf Arbeitnehmerseite erfüllt werden. Da der Aufsichtsrat aber nur für die Besetzung
der Anteilseignerseite Wahlvorschläge unterbreiten kann, kann die Zielsetzung nur
bei den Wahlvorschlägen für die Zusammensetzung der Anteilseignerseite berücksichtigt
werden. Voraussetzung dafür ist, dass geeignete weibliche Persönlichkeiten gefunden
werden können, die bereit sind, als Anteilseignervertreterin zu kandidieren.
Dem Aufsichtsrat gehören mehrere Aufsichtsratsmitglieder mit internationaler Geschäftserfahrung
und sonstigem internationalen Bezug an. Kein Aufsichtsratsmitglied überschreitet das
angestrebte Höchstalter. Ein Aufsichtsratsmitglied, Herr Hubertus Schmoldt, gehört
dem Aufsichtsrat seit 1995 und damit für mehr als drei Amtsperioden an. Es bestehen
aber keine geschäftlichen Beziehungen von Herrn Schmoldt zu der Gesellschaft oder
deren Vorstand, die nach Auffassung des Aufsichtsrats einen Interessenkonflikt begründen.
Derzeit sind 10 % der Aufsichtsratsmitglieder Frauen. Eine Erhöhung des Frauenanteils
wird mit den nächsten turnusmäßigen Aufsichtsratswahlen bei der Hauptversammlung 2012
angestrebt.
Die im Deutschen Corporate Governance Kodex definierte Empfehlung hinsichtlich des
Selbstbehalts bei einer Directors & Officers-Versicherung (D&O) hat die Gesellschaft
bis zum 31. März 2010 in der Weise eingehalten, dass Bayer persönliche Verpflichtungserklärungen
der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eingeholt hat. Diesen zufolge tragen Vorstandsmitglieder,
die der Gesellschaft oder Dritten durch ihre Tätigkeit nach Maßstäben des deutschen
Rechts grob fahrlässig Schaden zufügen, diesen Schaden bis zur Höhe der Hälfte ihrer
jeweiligen Gesamtvergütung im Jahr der Verursachung des Schadens. Für Mitglieder des
Aufsichtsrats galt bis zum 31. März 2010, dass diese einen nach Maßstäben des deutschen
Rechts grob fahrlässig verursachten Schaden aufgrund ihrer Tätigkeit selbst bis zur
Höhe des variablen Anteils ihrer jeweiligen Vergütung als Aufsichtsrat im Jahr der
Schadensverursachung zu tragen hatten.
Bei der am 01. April 2010 erfolgten Verlängerung der D&O-Versicherung für die Mitglieder
des Vorstands hat die Gesellschaft einen Selbstbehalt in der gesetzlich vorgeschriebenen
Höhe vorgesehen. Für die Mitglieder des Aufsichtsrats wurde ebenfalls ab dem 01. April
2010 ein Selbstbehalt in der vom Deutschen Corporate Governance Kodex empfohlenen
Höhe vorgesehen. Damit wurden die vorstehend beschriebenen Selbstverpflichtungserklärungen
ab dem 01. April 2010 hinfällig.
Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ihnen nahe stehende Personen
sind gesetzlich verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Wertpapieren der
Bayer AG offenzulegen, sofern der Wert der Geschäfte im Kalenderjahr 5.000 € erreicht
oder übersteigt. Bayer veröffentlicht Angaben zu den Geschäften unverzüglich auf der
Internetseite und übersendet der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht einen
entsprechenden Beleg; die Information wird dem Unternehmensregister zur Speicherung
übermittelt.
Der Bayer AG wurde für das Geschäftsjahr 2010 das folgende Geschäft gemeldet:
[Tabelle 3.27]
| Werner Baumann, Mitglied des Vorstands |
|
|
|
|
||
| Datum/Ort | Wertpapier/Recht | ISIN | Geschäftsart | Preis/Währung | Stückzahl | Gesamtvolumen |
| 04.01.2010/Xetra | Aktie | DE000BAY0017 | Verkauf | 56,30 € | 8.000 | 450.400,00 € |
Nach Mitteilung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats an die Gesellschaft
ist deren Gesamtbesitz an Aktien der Bayer AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente
am Abschlussstichtag kleiner als 1 % der ausgegebenen Aktien.
Mittels eines speziellen Managementsystems ist das Unternehmen in der Lage, etwaige
geschäftliche und finanzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, um entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen
ergreifen zu können. Dieses Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe und
korrekte Bilanzierung aller geschäftlichen Transaktionen gewährleistet ist und dass
kontinuierlich zuverlässige Daten über die finanzielle Situation des Unternehmens
vorliegen.
Bei Akquisitionen ist vorgesehen, die internen Kontrollprozeduren der erworbenen Einheiten
zügig an die im Bayer-Konzern geltenden Standards anzupassen.
Das Kontroll- und Risikomanagementsystem kann jedoch keinen absoluten Schutz gegen
Verluste aus geschäftlichen Wagnissen oder gegen betrügerische Handlungen bieten.
Unser unternehmerisches Handeln orientiert sich an den Rechtsordnungen der verschiedenen
Länder und Regionen, aus denen sich für den Bayer-Konzern und seine Mitarbeiter im
In- und Ausland vielfältige Pflichten ergeben. Bayer führt das Geschäft verantwortungsvoll
und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Regeln der
Länder, in denen das Unternehmen tätig ist.
Bayer erwartet von allen Mitarbeitern rechtlich und ethisch einwandfreies Handeln
im geschäftlichen Alltag. Denn jeder Mitarbeiter beeinflusst durch sein berufliches
Verhalten das Ansehen des Unternehmens. Im regelmäßigen Dialog mit den Vorgesetzten
sowie in Schulungen unter Mitwirkung der zuständigen Compliance Officer sollen die
Mitarbeiter mit den vielfältigen gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Regeln
der Länder, in denen die Mitarbeiter tätig sind und die für sie relevant sind, vertraut
gemacht werden. Hierdurch wird die Grundlage gelegt, das Geschäft verantwortungsvoll
und in Übereinstimmung mit dem jeweils geltenden Recht zu führen.
Der Konzernvorstand hat das uneingeschränkte Bekenntnis zu Corporate Compliance, den
Verzicht auf jegliches diesen Grundsätzen entgegenstehendes Geschäft, organisatorische
Rahmenbedingungen sowie Themenbereiche, bei denen die Verletzung des geltenden Rechts
für das Unternehmen als Ganzes, aber auch für den einzelnen Mitarbeiter im besonderen
Maße erhebliche negative Folgen haben kann, in der "Corporate Compliance Policy" zusammengefasst.
Die dort verankerten Prinzipien sollen die Mitarbeiter bei ihrem geschäftlichen Handeln
leiten und sie vor möglichem Fehlverhalten schützen. Kernbotschaften der "Corporate
Compliance Policy" sind u. a.:
| ― |
die Einhaltung der kartellrechtlichen Regelungen, |
| ― |
das Gebot der Integrität im Geschäftsverkehr, insbesondere ein Verbot jeglicher unzulässiger Einflussnahme, |
| ― |
die Beachtung der Produktverantwortung und das Bekenntnis zum Prinzip der Nachhaltigkeit, |
| ― |
die strikte Trennung der beruflichen von den privaten Interessen sowie |
| ― |
die Verpflichtung zu fairen und respektvollen Arbeitsbedingungen im Unternehmen. |
Zur Unterstützung und Beratung bei Fragen zum rechtlich korrekten Verhalten in bestimmten
geschäftlichen Situationen stehen jedem Mitarbeiter sowohl sein Vorgesetzter als auch
ein lokaler Compliance Officer zur Verfügung.
Jede operativ tätige Konzerngesellschaft hat mindestens einen zuständigen Compliance
Officer; in ausländischen Gesellschaften gibt es teilweise mehrere lokale Compliance
Officer mit klar zugewiesenen Verantwortlichkeiten für bestimmte Geschäftseinheiten
innerhalb der jeweiligen Gesellschaft. Zu den Hauptverantwortlichkeiten jedes lokalen
Compliance Officer gehören u. a.:
| ― |
Beratung der operativen Geschäftseinheiten, |
| ― |
Risikoeinschätzung, |
| ― |
Durchführung bzw. Organisation von Compliance-Schulungsmaßnahmen, |
| ― |
Untersuchung von gemeldeten potenziellen Compliance-Verstößen inklusive Einleitung angemessener Korrekturmaßnahmen sowie |
| ― |
Erfüllung der konzernintern festgelegten Berichtspflichten gegenüber den Chief Subgroup Compliance Officers der Konzernführungsgesellschaften. |
Diese berichten ihrerseits an den vom Konzernvorstand AG ernannten Group Compliance
Officer. Dieser stellt gemeinsam mit dem Leiter der Konzernrevision mindestens einmal
jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats eine Übersicht über festgestellte
Compliance-Verstöße zur Verfügung.
Das Thema "Compliance" ist in den Zielvereinbarungen mit den Konzernführungskräften
fest verankert. Aufgrund ihrer Stellung im Unternehmen sind diese besonders verpflichtet,
Vorbild für ihre Mitarbeiter zu sein, die Compliance-Botschaft verstärkt in die Organisation
zu tragen sowie deren Durchsetzung durch geeignete organisatorische Maßnahmen sicherzustellen.
Seit dem Berichtsjahr kann eine Konzernführungskraft die Verpflichtung zur Rückzahlung
des variablen Vergütungsanteils für maximal fünf zurückliegende Jahre treffen. Das
ist dann der Fall, wenn es in einem oder mehreren Jahren systematische Verstöße gegen
das geltende Gesetzesrecht mit finanziellem Schaden für Bayer gegeben hat, die durch
Mitarbeiter begangen wurden, die der betreffenden Konzernführungskraft direkt unterstellt
waren. Weiterhin ist Voraussetzung, dass die aufgedeckten systematischen Gesetzesverstöße
durch angemessene Präventivmaßnahmen hätten verhindert werden können.
In Ergänzung der "Corporate Compliance Policy" hat sich Bayer auf bestimmte Werte
verpflichtet. Diese Werte - Leadership (Führung), Integrität, Flexibilität, Effizienz,
kurz "LIFE" -stellen für alle Bayer-Mitarbeiter eine Richtschnur sowohl für das geschäftliche
Verhalten als auch für die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens dar. Die Ausrichtung
ihres Handelns an den LIFE-Werten ist für alle Mitarbeiter verbindlich und wird auch
in der Personalentwicklung und den regelmäßigen Leistungsbeurteilungen berücksichtigt.
Um eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, unterrichten wir unsere Aktionäre,
die Finanzanalysten, die Aktionärsvereinigungen, die Medien und die interessierte
Öffentlichkeit regelmäßig und zeitnah über die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche
geschäftliche Veränderungen. Damit entspricht die Berichterstattung unseres Unternehmens
den im Kodex definierten Regelungen: Bayer informiert seine Aktionäre vier Mal pro
Jahr über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens
sowie über dessen Risiken.
Gemäß der gesetzlichen Verpflichtung versichern die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft,
dass nach bestem Wissen der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste
Lagebericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermitteln.
Der Jahresabschluss der Bayer AG, der Konzernabschluss für den Bayer-Konzern und der
zusammengefasste Lagebericht werden innerhalb von 90 Tagen nach Ende des jeweiligen
Geschäftsjahres veröffentlicht. Während des Geschäftsjahres werden Anteilseigner und
Dritte zusätzlich durch den Halbjahresfinanzbericht sowie im 1. und 3. Quartal durch
Quartalsfinanzberichte unterrichtet. Der Halbjahresfinanzbericht wird freiwillig einer
prüferischen Durchsicht durch den auch für diesen Zweck durch die Hauptversammlung
gewählten Abschlussprüfer unterzogen.
Darüber hinaus veröffentlicht Bayer Informationen auch in den Presse- und Analystenkonferenzen.
Als stets aktuelle Veröffentlichungsplattform nutzt Bayer auch das Internet. Auf der
Internetseite des Konzerns besteht Zugriff auf die Termine der wesentlichen Veröffentlichungen
und Veranstaltungen wie Geschäftsbericht, quartalsweise Finanzberichte (Aktionärsbriefe)
oder Hauptversammlung.
Dem Prinzip des "Fair Disclosure" folgend, behandeln wir alle Aktionäre und wesentliche
Zielgruppen bei bewertungsrelevanten Informationen gleich. Informationen zu wichtigen
neuen Umständen stellen wir unverzüglich der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Diesen zeitnahen Zugriff haben Aktionäre auch auf Informationen, die Bayer im Ausland
aufgrund der jeweiligen kapitalmarktrechtlichen Vorschriften veröffentlicht.
Neben der regelmäßigen Berichterstattung informieren wir in Ad-hoc-Mitteilungen über
nichtöffentlich bekannte Umstände, die geeignet sind, im Falle ihres Bekanntwerdens
den Börsenpreis der Bayer-Aktie erheblich zu beeinflussen.
Die Gesamtvergütung des Vorstands setzte sich im Jahr 2010 im Wesentlichen aus fünf
Komponenten zusammen: einem jährlichen Festeinkommen, einer kurzfristigen variablen
Vergütung, die sich als Zielvergütung auf ein Geschäftsjahr bezieht, einer langfristigen
variablen Vergütung, die sich als Zielvergütung auf vier Geschäftsjahre bezieht, einer
weiteren, seit 2010 gewährten langfristigen variablen Vergütung, die aus virtuellen
Bayer-Aktien mit einer Sperrfrist von drei Jahren besteht, sowie einer betrieblichen
Altersversorgung mit nach Dienstjahren wachsenden Pensionsanwartschaften. Hinzu kommen
Sachbezüge und sonstige Leistungen wie z. B. Firmenfahrzeug mit Privatnutzung oder
Kostenerstattung einer Gesundheitsvorsorgeuntersuchung.
Die kurzfristige variable Vergütung ("Short-term Incentive" = STl) für das Jahr 2010
bemisst sich an der um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA-Marge für den Konzern und
am gewichteten Durchschnitt der Zielerreichung der Teilkonzerne HealthCare, CropScience
und MaterialScience. Die so ermittelte variable Vergütung kann der Aufsichtsrat in
Abhängigkeit von der individuellen Leistung anpassen. Die Zielerreichung der Teilkonzerne
ist im Wesentlichen gekoppelt an die Planerreichung in Bezug auf das um Sondereinflüsse
bereinigte EBITDA. Zudem fließt eine qualitative Bewertung gegenüber Markt und Wettbewerb
ein. Den am Bilanzstichtag aktiven Vorständen werden 50 % der kurzfristigen variablen
Vergütung direkt ausgezahlt, die andere Hälfte erhalten sie in Form der neuen langfristigen
variablen Vergütung.
Die kurzfristige variable Vergütung für Herrn Wenning wurde für das Berichtsjahr in
das Ermessen des Aufsichtsrats gestellt. Dieser setzte unter Berücksichtigung der
Tätigkeit von Herrn Wenning im Berichtsjahr und insbesondere der erfolgreichen Überleitung
der Amtsgeschäfte auf Herrn Dr. Dekkers einen Betrag von 1.863 T € fest, der vereinbarungsgemäß
im Januar 2011 zur Auszahlung gelangte. Die kurzfristige variable Vergütung für Herrn
Kühn wurde mit der Beendigung seiner Vorstandstätigkeit abschließend geregelt und
bereits im Mai 2010 ausgezahlt.
Im Jahr 2010 betrug die für die aktive Vorstandstätigkeit direkt geleistete Vergütung
für alle Vorstandsmitglieder zusammen 10.019 T € (Vorjahr: 8.830 T €), davon entfielen
3.936 T € (Vorjahr: 3.223 T €) auf das Festeinkommen und 4.928 T € (Vorjahr: 5.442
T €) auf den Teil der kurzfristigen variablen Vergütung, der bei den zum Bilanzstichtag
aktiven Vorständen 2011 zur Auszahlung kommen wird. In der Summe enthalten sind zudem
Sachbezüge und sonstige Leistungen in Höhe von 1.155 T € (Vorjahr: 165 T €), die im
Wesentlichen aus den nach steuerlichen Richtlinien zu berücksichtigenden Werten für
Sachleistungen und Sonstiges bestehen.
Die langfristige Vergütung der zum 31. Dezember 2010 amtierenden Vorstandsmitglieder
besteht seit 2010 aus zwei Komponenten, zum einen aus virtuellen Bayer-Aktien, für
die Teile der bisher in voller Höhe kurzfristig zur Auszahlung gekommenen variablen
Vergütung verwendet werden, und zum anderen aus dem langfristigen aktienbasierten
Vergütungsprogramm Aspire.
Die Hauptversammlung 2010 hat das auch gegenwärtig noch bestehende System der Vorstandsvergütung
in einem Konsultativbeschluss gebilligt.
Gemäß den im Dezember 2009 vom Aufsichtsrat beschlossenen und von der Hauptversammlung
bestätigten Änderungen wurden 50 % der STI in Form virtueller Bayer-Aktien gewährt,
die einer 3-jährigen Sperrfrist unterliegen, und damit eine neue langfristige Vergütungskomponente
geschaffen. Der Wert dieser Aktien hängt von der Entwicklung der Bayer-Aktie während
der Sperrfrist ab. Für die Umwandlung der STl-Auszahlung in virtuelle Aktien wurde
der Durchschnitt der offiziellen Schlusskurse der Bayer-Aktie herangezogen, die an
den letzten 30 Handelstagen des Geschäftsjahres (18. November - 30. Dezember 2010)
im Xetra-Handel an der Frankfurter Börse festgestellt wurden; dieser Durchschnittskurs
betrug 56,95 €. Zusätzlich zu den umgewandelten Aktien erhalten die Herren Plischke
und Pott -als Ausgleich für die Systemumstellung der kurzfristigen variablen Vergütung
-eine weitere virtuelle Bayer-Aktie für je zwanzig der aus der STI-Auszahlung gewährten.
Sie unterliegen der gleichen Haltefrist und Wertentwicklung.
Als weitere Vergütungskomponente nehmen die Vorstandsmitglieder an dem langfristigen
aktienbasierten Vergütungsprogramm Aspire l (jährliche Tranchen 2008 bis 2010) teil.
Im Rahmen dieses Programms werden Beträge ausgezahlt, sofern die Kursentwicklung der
Bayer-Aktie (absolut und relativ zum EURO STOXX 50 als Vergleichsindex) in einem Zeitraum
von drei bzw. -ab der im Jahr 2010 aufgelegten Tranche -vier Jahren definierte Performance-Kriterien
erfüllt. Weitere Einzelheiten zu diesem Programm sind im Konzernabschluss, Anhangangabe
[26.6] aufgeführt. Der beizulegende Zeitwert der im Jahr 2010 gewährten Programme
zum Zeitpunkt seiner Gewährung wird -wie aus der folgenden Tabelle ersichtlich -in
die Berechnung der Gesamtbezüge einbezogen, obwohl dieser zum Teil zum Bilanzstichtag
noch nicht erdient war.
Die Vergütung der einzelnen im Jahr 2010 tätigen Vorstandsmitglieder ist der nachfolgenden
Tabelle zu entnehmen:
[Tabelle 3.28]
|
|
|
Amtierende Vorstandsmitglieder | Amtierende Vorstandsmitglieder | Amtierende Vorstandsmitglieder | Amtierende Vorstandsmitglieder |
|
|
|
Marijn Dekkers (Vorsitzender) |
Werner Baumann | Wolfgang Plischke | Richard Pott |
|
|
|
in T € | in T € | in T € | in T € |
| Festeinkommen | 2010 | 900 | 633 | 633 | 633 |
|
|
2009 | - | - | 633 | 633 |
| Sachbezüge/Sonstige Leistungen | 2010 | 1.010 * | 42 | 35 | 30 |
|
|
2009 | - | - | 49 | 39 |
| Summe erfolgsunabhängige Vergütung | 2010 | 1.910 | 675 | 668 | 663 |
|
|
2009 | - | - | 682 | 672 |
| Kurzfristige variable Vergütung | 2010 | 903 | 554 | 554 | 554 |
|
|
2009 | - | - | 1.010 | 1.010 |
| Summe direkt geleisteter Vergütung | 2010 | 2.813 | 1.229 | 1.222 | 1.217 |
|
|
2009 | - | - | 1.692 | 1.682 |
| Beizulegender Zeitwert der auf der kurzfristigen variablen Vergütung basierten, aktienkursindizierten Vergütung | 2010 | 903 | 554 | 582 | 582 |
|
|
2009 | - | - | - | - |
| Beizulegender Zeitwert der neu gewährten aktienbasierten Vergütung zum Zeitpunkt der Gewährung | 2010 | 261 | 206 | 291 | 291 |
|
|
2009 | - | - | 151 | 151 |
| Gesamtbezüge (nach HGB) | 2010 | 3.977 | 1.989 | 2.095 | 2.090 |
|
|
2009 | - | - | 1.843 | 1.833 |
|
|
|
Ehemalige Vorstandsmitglieder | Ehemalige Vorstandsmitglieder |
|
|
|
|
Werner Wenning | Klaus Kühn | Gesamt |
|
|
|
in T € | in T € | in T € |
| Festeinkommen | 2010 | 873 | 264 | 3.936 |
|
|
2009 | 1.165 | 792 | 3.223 |
| Sachbezüge/Sonstige Leistungen | 2010 | 27 | 11 | 1.155 |
|
|
2009 | 36 | 41 | 165 |
| Summe erfolgsunabhängige Vergütung | 2010 | 900 | 275 | 5.091 |
|
|
2009 | 1.201 | 833 | 3.388 |
| Kurzfristige variable Vergütung | 2010 | 1.863 | 500 | 4.928 |
|
|
2009 | 2.158 | 1.264 | 5.442 |
| Summe direkt geleisteter Vergütung | 2010 | 2.763 | 775 | 10.019 |
|
|
2009 | 3.359 | 2.097 | 8.830 |
| Beizulegender Zeitwert der auf der kurzfristigen variablen Vergütung basierten, aktienkursindizierten Vergütung | 2010 | - | - | 2.621 |
|
|
2009 | - | - | - |
| Beizulegender Zeitwert der neu gewährten aktienbasierten Vergütung zum Zeitpunkt der Gewährung | 2010 | 184 | 33 | 1.266 |
|
|
2009 | 208 | 84 | 594 |
| Gesamtbezüge (nach HGB) | 2010 | 2.947 | 808 | 13.906 |
|
|
2009 | 3.567 | 2.181 | 9.424 |
*
einschließlich umzugsbedingter Einmalaufwendungen
Die im Jahr 2010 erdienten Ansprüche -sowohl aus dem im Jahr 2010 neu gewährten Programm
als auch aus den noch laufenden Vorjahresprogrammen, die in Teilen noch nicht erdient
waren -sind in folgender Tabelle separat ausgewiesen. Die Wertänderungen von bisher
bestehenden Ansprüchen aus den langfristigen aktienbasierten Programmen, die vor 2010
erworben wurden, sind hier ebenfalls gesondert gezeigt. Sie ergeben sich im Wesentlichen
aus der Entwicklung des Kurses der Bayer-Aktie im Jahr 2010. Die Beurteilung erfolgt
auf Basis des Durchschnitts der offiziellen Schlusskurse der Bayer-Aktie, die an den
letzten 30 Handelstagen des Geschäftsjahres (18. November - 30. Dezember 2010) im
Xetra-Handel an der Frankfurter Börse festgestellt wurden; dieser Durchschnittskurs
betrug 56,95 €. In Höhe des im Jahr 2010 bereits erdienten Anteils ist der beizulegende
Zeitwert der neu gewährten aktienbasierten Vergütung in der Zeile "Langfristige variable
Vergütung" enthalten. Durch die teilweise Berücksichtigung ein und desselben Anspruchs
in den verschiedenen Darstellungen können die Werte der folgenden Tabelle nicht zu
den Gesamtbezügen hinzugerechnet werden.
[Tabelle 3.29]
|
|
|
Amtierende Vorstandsmitglieder | Amtierende Vorstandsmitglieder | Amtierende Vorstandsmitglieder | Amtierende Vorstandsmitglieder |
|
|
|
Marijn Dekkers (Vorsitzender) | Werner Baumann | Wolfgang Plischke | Richard Pott |
|
|
|
in T € | in T € | in T € | in T € |
| Langfristige variable Vergütung (im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) | 2010 | 67 | 124 | 234 | 234 |
|
|
2009 | - | - | 319 | 319 |
| Wertänderung bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung | 2010 | - | -21 | -44 | -44 |
|
|
2009 | - | - | 212 | 212 |
|
|
|
Ehemalige Vorstandsmitglieder | Ehemalige Vorstandsmitglieder |
|
|
|
|
Werner Wenning | Klaus Kühn | Gesamt |
|
|
|
in T € | in T € | in T € |
| Langfristige variable Vergütung (im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) | 2010 | 322 | 98 | 1.079 |
|
|
2009 | 587 | 398 | 1.623 |
| Wertänderung bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung | 2010 | -61 | -56 | -226 |
|
|
2009 | 390 | 265 | 1.079 |
Die derzeit tätigen Mitglieder des Vorstands sind grundsätzlich berechtigt, nach Ausscheiden
aus dem Bayer-Konzern Pensionsleistungen zu beziehen, jedoch nicht vor Erreichen des
60. Lebensjahres. Der jährliche Pensionsanspruch beträgt mindestens 30 % des letzten
Festeinkommens. Dieser Prozentsatz wächst über die Zeit in Abhängigkeit von der Anzahl
der Dienstjahre als Mitglied des Vorstands auf maximal 60 % mit Ausnahme des vor 2006
bestellten Vorstandsmitglieds, bei dem der Pensionsanspruch auf maximal 80 % steigen
kann. Die sich hieraus ergebende Hinterbliebenenversorgung beträgt 60 % dieses Pensionsniveaus.
Die auf die einzelnen Vorstandsmitglieder entfallenden Aufwendungen für Pensionszusagen
ergeben sich aus der nachstehenden Übersicht. Als Aufwendungen für im laufenden Jahr
erdiente Pensionszusagen (HGB) werden laufender Dienstzeitaufwand sowie ggf. aus Neuzusagen
oder der Änderung bestehender Zusagen resultierender nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
erfasst. Daneben haben sich in der Veränderung des Barwerts der Pensionszusagen die
Aufzinsung von in Vorjahren bereits erworbenen Ansprüchen sowie versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste ausgewirkt. Aufwendungen aus den Pensionszusagen für die im Geschäftsjahr
ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder sind jeweils bis zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens
berücksichtigt. Da die Berechnung der Pensionsrückstellungen nach den Rechnungslegungsvorschriften
von HGB und IFRSs unterschiedlich vorzunehmen ist, finden sich in der folgenden Tabelle
sowohl die Werte, die im nach HGB erstellten Jahresabschluss der Bayer AG, als auch
die Werte, die im nach IFRSs erstellten Konzernabschluss berücksichtigt wurden. Dabei
handelt es sich um unterschiedliche Darstellungen jeweils ein und derselben Pensionszusage.
[Tabelle 3.30]
|
|
|
Amtierende Vorstandsmitglieder | Amtierende Vorstandsmitglieder | Amtierende Vorstandsmitglieder | Amtierende Vorstandsmitglieder |
|
|
|
Marijn Dekkers (Vorsitzender) | Werner Baumann | Wolfgang Plischke | Richard Pott |
|
|
|
in T € | in T € | in T € | in T € |
| Veränderung des Barwerts der Pensionszusagen (IFRS) | 2010 | 2.612 | 621 | 1.017 | 1.074 |
|
|
2009 | - | - | 834 | 707 |
| davon Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (IFRS) | 2010 | 2.175 | 111 | 203 | 217 |
|
|
2009 | - | - | 181 | 198 |
| Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (IFRS)* | 2010 | 2.612 | 2.868 | 6.594 | 6.552 |
|
|
2009 | - | - | 5.577 | 5.478 |
| Veränderung des Barwerts der Pensionszusagen (HGB) | 2010 | 2.481 | 298 | 602 | 577 |
|
|
2009 | - | - | 482 | 279 |
| davon Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (HGB) | 2010 | 2.292 | 117 | 209 | 225 |
|
|
2009 | - | - | 200 | 223 |
| Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (HGB) | 2010 | 2.481 | 2.690 | 6.392 | 6.301 |
|
|
2009 | - | - | 5.794 | 5.728 |
|
|
|
Ehemalige Vorstandsmitglieder | Ehemalige Vorstandsmitglieder |
|
|
|
|
Werner Wenning | Klaus Kühn | Gesamt |
|
|
|
in T € | in T € | in T € |
| Veränderung des Barwerts der Pensionszusagen (IFRS) | 2010 | 823 | 426 | 6.573 |
|
|
2009 | 405 | 1.433 | 3.379 |
| davon Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (IFRS) | 2010 | - | 141 | 2.847 |
|
|
2009 | - | 985 | 1.364 |
| Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (IFRS)* | 2010 | - | - | 18.626 |
|
|
2009 | 14.675 | 6.335 | 32.065 |
| Veränderung des Barwerts der Pensionszusagen (HGB) | 2010 | 187 | 255 | 4.400 |
|
|
2009 | -452 | 1.048 | 1.357 |
| davon Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (HGB) | 2010 | 3 | 148 | 2.994 |
|
|
2009 | 4 | 1.090 | 1.517 |
| Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (HGB) | 2010 | - | - | 17.864 |
|
|
2009 | 15.128 | 6.597 | 33.247 |
Die Gesamtvergütung nach IFRS umfasst im Gegensatz zu den Gesamtbezügen nach HGB nicht
den beizulegenden Zeitwert der neu gewährten aktienorientierten Entlohnung, sondern
die im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung zuzüglich der Wertänderung
bisheriger noch nicht ausgezahlter Ansprüche aus aktienorientierter Entlohnung. Darüber
hinaus sind die Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen hinzuzurechnen.
Die nachfolgende Tabelle fasst die Komponenten der Vorstandsvergütung zusammen:
[Tabelle 3.31]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in T € | in T € |
| Summe direkt geleisteter Vergütung | 8.830 | 10.019 |
| Beizulegender Zeitwert der auf der kurzfristigen variablen Vergütung basierten, aktienkursindizierten Vergütung | - | 2.621 |
| Langfristige variable Vergütung (im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) | 1.623 | 1.079 |
| Wertänderung bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung | 1.079 | -226 |
| Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen | 1.364 | 2.847 |
| Gesamtvergütung (nach IFRS) | 12.896 | 16.340 |
Für das einzige Vorstandsmitglied, dessen Dienstvertrag vor Inkrafttreten der Änderungen
des Deutschen Corporate Governance Kodex im Juni 2008 abgeschlossen wurde, gilt eine
generelle Absicherungsklausel bei einer unternehmensseitig veranlassten Vertragsbeendigung
vor Vollendung des 60. Lebensjahres mit folgenden Grundprinzipien:
Falls einem Vorstand bei Auslaufen seines bestehenden Vertrags nicht die Verlängerung
seines Dienstvertrags angeboten wird, weil er nicht als Vorstand wieder berufen wurde,
oder falls seine Bestellung zum Mitglied des Vorstands während der Vertragslaufzeit
vorzeitig widerrufen wurde, ohne dass ein Grund für eine fristlose Kündigung bestand,
erhält er (im letzteren Fall neben einer "Auszahlung" der Restlaufzeit, allerdings
reduziert auf die Höhe des jährlichen Festeinkommens und die Zielgröße für die kurzfristige
variable Zahlung, wenigstens für 12 Monate) monatliche Überbrückungsbezüge in Höhe
von 80 % des letzten Festeinkommmens für einen maximalen Zeitraum von 60 Monaten abzüglich
der Monate, für die er als Vorstand bezahlt freigestellt war oder entschädigt wurde.
Anderweitiger Verdienst aus einer neuen Tätigkeit wird angerechnet. Bei unternehmensseitig
veranlasstem vorzeitigen Ausscheiden können in bestimmten Situationen weitere Dienstjahre,
maximal bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres, bei der Vorstandspension berücksichtigt
werden.
Der Aufsichtsrat hat beschlossen, der Empfehlung des im Juni 2008 geänderten Deutschen
Corporate Governance Kodex zur Begrenzung von Abfindungszahlungen bei neuen Vertragsabschlüssen
zu folgen. Nur noch bei einem bestehenden Vorstandsvertrag kann die Klausel zum Tragen
kommen. Bei den übrigen Verträgen wurde vertraglich vereinbart, dass Zahlungsansprüche
nur für den Fall einer vorzeitigen Vertragsbeendigung durch die Gesellschaft ohne
wichtigen Grund entstehen können und der Höhe nach begrenzt sind. Die Zahlungen einschließlich
Nebenleistungen sind in diesem Fall auf den Wert von zwei Jahresvergütungen limitiert
(Abfindungs-Cap) und dürfen nicht mehr als die Restlaufzeit des Vorstandsvertrags
vergüten. Für die Berechnung des Abfindungs-Caps ist auf die Gesamtvergütung (Festeinkommen
zuzüglich Zielwert der kurzfristigen variablen Vergütung) für das abgelaufene Geschäftsjahr
und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende
Jahr abzustellen.
Mit den Mitgliedern des Vorstands sind nachvertragliche Wettbewerbsverbote vereinbart,
die eine von der Gesellschaft zu zahlende Entschädigung für die Dauer des Bestehens
des nachvertraglichen Wettbewerbsverbots von zwei Jahren vorsehen. Diese Entschädigung
beträgt für die vor 2010 bestellten Vorstandsmitglieder 50 % der durchschnittlichen
vertraglichen Leistung der letzten 3 Jahre. Für die zum 01. Januar 2010 neu bestellten
Vorstandsmitglieder beträgt diese Entschädigung 100 % des durchschnittlichen Festeinkommens
der letzten 12 Monate vor dem Ausscheiden. Die Entschädigung wird auf etwaige Abfindungszahlungen
angerechnet.
Seit seinem Ausscheiden aus dem Vorstand erhält Herr Kühn regelmäßige Zahlungen als
Entschädigung für ein solches Wettbewerbsverbot. Die Summe der hierfür im Jahr 2010
an ihn geleisteten Zahlungen beträgt 764.780 €.
Darüber hinaus bestehen Regelungen für den Fall eines Kontrollwechsels, siehe dazu
Kapitel 6 "Übernahmerelevante Angaben".
Vorstandsmitgliedern, die vor dem 01. Januar 1979 in das Unternehmen eingetreten sind,
steht -wie allen angestellten Mitarbeitern mit einem vor diesem Stichtag liegenden
Eintrittsdatum -ein 6-monatiger Pensionsurlaub zu, der unter bestimmten Bedingungen
abgegolten werden kann. Diese Regelung betraf im Geschäftsjahr 2010 nur Herrn Wenning.
Ihm wurde der bestehende Anspruch auf Pensionsurlaub in Höhe von 1.850 T € abgegolten.
Dieser Betrag ist in dem unten genannten Betrag der Vorstandspensionsbezüge enthalten.
Zum 31. Dezember 2010 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Vorstands. Im Berichtsjahr
erfolgten keine Darlehensablösungen.
Aktuell erhalten pensionierte Mitglieder des Vorstands monatliche Pensionsleistungen
auf Basis eines 80-prozentigen Versorgungsgrads. Pensionsleistungen an frühere Vorstände
bzw. ihre Hinterbliebenen werden seit dem 01. Januar 2009 jährlich überprüft und unter
Berücksichtigung der Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst. Diese Pensionsleistungen
werden in Ergänzung zu Ansprüchen aus früheren Arbeitnehmerpensionszusagen gezahlt.
Die Vorstandspensionsbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen
betrugen 13.351 T € (Vorjahr: 11.273 T €). Die Pensionsrückstellungen für diese Personengruppe
betrugen nach IFRS 131.599 T € (Vorjahr: 107.223 T €) und nach HGB 129.121 T € (Vorjahr:
110.069 T €).
Die Vergütung des Aufsichtsrats richtet sich nach den entsprechenden Satzungsbestimmungen,
die seit dem Beschluss der Hauptversammlung vom 29. April 2005 nicht mehr geändert
wurden. Danach erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats neben dem Ersatz ihrer Aufwendungen
eine feste und eine variable Vergütung. Die jährliche feste Vergütung beträgt 60.000
€. Die variable Vergütung ist erfolgsabhängig und richtet sich nach dem Brutto-Cashflow
des Geschäftsjahres, der im Konzernabschluss ausgewiesen ist. Für je angefangene 50
MIO €, um die der Brutto-Cashflow den Betrag von 3,1 MRD € übersteigt, beträgt der
variable Teil 2.000 €, insgesamt jedoch höchstens 30.000 €.
Gemäß den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex werden Vorsitz und
stellvertretender Vorsitz im Aufsichtsrat sowie Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen
gesondert berücksichtigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache,
sein Stellvertreter das Eineinhalbfache des sogenannten einfachen Satzes. Mitgliedern
von Ausschüssen steht ein zusätzliches Viertel und Ausschussvorsitzenden ein weiteres
Viertel des einfachen Satzes zu. Insgesamt ist die Vergütung jedoch auf das Dreifache
des einfachen Satzes begrenzt. Für die Mitgliedschaft im Nominierungsausschuss wird
einvernehmlich keine zusätzliche Vergütung gewährt. Veränderungen im Aufsichtsrat
und seinen Ausschüssen während des Geschäftsjahres führen zu einer zeitanteiligen
Vergütung. Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere
Beratungs- und Vermittlungsleistungen, wurden nicht gewährt. Daneben hat die Gesellschaft
zugunsten der Aufsichtsratsmitglieder eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen,
welche die gesetzliche Haftpflicht aus der Aufsichtsratstätigkeit abdeckt.
Über die Aufsichtsratsvergütung hinaus erhalten die Arbeitnehmervertreter, die Arbeitnehmer
im Bayer-Konzern sind, Entgeltleistungen, die nicht in Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit
für den Aufsichtsrat stehen. In Summe erhielten die Arbeitnehmervertreter aus solchen
Tätigkeiten 603 T € (Vorjahr: 605 T €).
Zum 31. Dezember 2010 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrats. Im
Berichtsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen.
[Tabelle 3.32]
|
|
Feste Vergütung | Variable Vergütung | Gesamt |
|
|
in T € | in T € | in T € |
| Dr. Paul Achleitner | 75 | 38 | 113 |
| André Aich | 60 | 30 | 90 |
| Willy Beumann | 64 | 32 | 96 |
| Dr. Clemens Börsig | 60 | 30 | 90 |
| Karl-Josef Ellrich1 | 37 | 19 | 56 |
| Dr.-Ing. Thomas Fischer | 75 | 38 | 113 |
| Peter Hausmann | 75 | 38 | 113 |
| Prof. Dr.-Ing. e.h. Hans-Olaf Henkel | 75 | 38 | 113 |
| Reiner Hoffmann | 60 | 30 | 90 |
| Dr. rer. pol. Klaus Kleinfeld | 60 | 30 | 90 |
| Petra Kronen | 75 | 38 | 113 |
| Dr. rer. nat. Helmut Panke | 60 | 30 | 90 |
| Hubertus Schmoldt | 75 | 38 | 113 |
| Dr. Manfred Schneider (Vorsitzender) | 180 | 90 | 270 |
| Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz | 60 | 30 | 90 |
| Roswitha Süßelbeck2 | 30 | 15 | 45 |
| Dr. Klaus Sturany | 90 | 45 | 135 |
| Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e.h. Jürgen Weber | 75 | 38 | 113 |
| Thomas de Win | 120 | 60 | 180 |
| Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst-Ludwig Winnacker | 60 | 30 | 90 |
| Oliver Zühlke | 60 | 30 | 90 |
1
Aufsichtsratsmitglied bis 30.06.2010
2
Aufsichtsratsmitglied seit 01.07.2010
Unsere Mission "Bayer: Science For A Better Life" unterstreicht die Überzeugung des
Bayer-Konzerns: Innovationen leisten wichtige Beiträge, um die globalen Herausforderungen
in den Bereichen Gesundheit, Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung sowie Schonung
der knapper werdenden Ressourcen zu bewältigen. Damit sind Innovationen wesentliche
Treiber für das zukünftige Wachstum unseres Unternehmens. Bayer verfügt über die notwendigen
Ressourcen, um durch Forschung und Entwicklung das Produktportfolio stetig zu erneuern
und zu erweitern sowie Produktionsprozesse zu optimieren. Im Jahr 2010 wurden 3.053
MIO € (Vorjahr: 2.746 MIO €) für Forschung und Entwicklung aufgewendet, ein Rekord
in der Firmengeschichte. Dies entspricht einer Forschungskostenquote von 8,7 % bezogen
auf den Umsatz. Unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten orientieren sich eng
an den Marktbedürfnissen und unterliegen dem Anspruch, sich kontinuierlich zu verbessern.
Unsere eigenen Aktivitäten werden ergänzt durch ein internationales Netzwerk von führenden
Hochschulen, öffentlichen Forschungseinrichtungen und Partnerfirmen, das wir entlang
unserer Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte kontinuierlich ausbauen. Dieses Netzwerk
hilft uns, durch Bündelung von Know-how neue Geschäftsideen zügig in Produkterfolge
umzusetzen. Die gezielte Förderung der konzernweit 13.200 Mitarbeiter in den Forschungs-
und Entwicklungsbereichen ist ein weiteres Kernelement unserer Aktivitäten.
[Grafik 3.17]

In die Forschung und Entwicklung (F & E) der beiden Segmente Pharma und Consumer Health
haben wir im Jahr 2010 2.066 MIO € (Vorjahr: 1.847 MIO €) investiert. Dies entspricht
67,7 % der gesamten Forschungsaufwendungen des Konzerns und einer Forschungskostenquote
von 12,2 %. Im Bereich der Forschung und Entwicklung des Teilkonzerns HealthCare waren
zum Abschlussstichtag 7.700 Mitarbeiter beschäftigt.
Im Segment Pharma haben wir unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung auf
1.751 MIO € (Vorjahr: 1.572 MIO €) gesteigert, dies entspricht einer Forschungskostenquote
von 16,1 % (Vorjahr: 15,0 %). Bei der Wirkstofffindung im Segment Pharma konzentrieren
wir uns auf die Bereiche Diagnostische Bildgebung, Frauengesundheit, Kardiologie und
Onkologie. Die Forschungsaktivitäten und -kapazitäten sind an den drei Hauptstandorten
Berlin und Wuppertal (Deutschland) sowie Berkeley (USA) gebündelt. An den Standorten
Berlin und Wuppertal konzentrieren wir uns im Wesentlichen auf die Identifizierung
von molekularen Zielstrukturen, um Leitsubstanzen zu entwickeln und zu optimieren.
Außerdem werden hier Untersuchungen zum Arzneimittelstoffwechsel, zur Pharmakokinetik,
Toxikologie und klinischen Pharmakologie unternommen. Berkeley ist ein wichtiges Forschungs-
und Entwicklungszentrum, in dem die proteinbasierte biologische Wirkstoffforschung
von Kogenate® erfolgt. Das globale Forschungsnetzwerk wurde im Berichtsjahr durch ein Innovationszentrum
bei San Francisco (USA) gestärkt, um auf dem Gebiet der Hämatologie zu forschen und
neuartige biologische Wirkstoffe zu entwickeln. Universitäre Forschungsinstitute und
junge, biotechnologisch tätige Unternehmen werden hier eng mit unseren Wissenschaftlern
zusammenarbeiten. Zusätzlich gründeten wir ein neues internationales Forschungs- und
Entwicklungszentrum in Peking (China), um einen Beitrag zur Erforschung und Entwicklung
von Arzneimitteln für China und weitere asiatische Länder zu leisten. Für beide Zentren
streben wir strategische Allianzen mit ausgesuchten Forschungs- und Entwicklungspartnern
an.
Zur Entwicklung neuer Wirkstoffe für Erkrankungen mit hohem medizinischen Bedarf haben
wir im Verlauf des Jahres 2010 mit mehreren Arzneimittelkandidaten aus unserer Forschungs-
und Entwicklungspipeline klinische Studien durchgeführt. Zudem stellten wir für einige
dieser Arzneimittelkandidaten nach Abschluss aller notwendigen Studien Anträge auf
Zulassung bzw. auf Erweiterung der bestehenden Zulassung bei einer oder mehreren Behörden.
Die wichtigsten noch im Zulassungsprozess befindlichen Arzneimittelkandidaten sind:
[Tabelle 3.33]
|
|
Indikation |
| Gadovist® | USA, Magnetresonanztomographie, Zentrales Nervensystem |
| Qlaira®/Natazia™ (E2V/DNG) | USA, Behandlung von starken und/oder verlängerten Regelblutungen |
| Valette® Plus | EU, Orale Empfängnisverhütung, kombiniertes Kontrazeptivum mit Folat |
| Xarelto® | Schlaganfall-Prophylaxe bei Vorhofflimmern |
| Xarelto® | EU, Behandlung und Sekundärprophylaxe tiefer Venenthrombosen |
| Xarelto® | USA, Prävention von venösen Thromboembolien nach geplanten Hüft- und Kniegelenkersatz-Operationen |
| YAZ® Flex | EU, Orale Empfängnisverhütung mit flexiblen Einnahme-Regimen |
In der nachfolgenden Tabelle sind unsere wichtigsten Arzneimittelkandidaten der klinischen
Prüfungsphasen III und II dargestellt:
[Tabelle 3.34]
|
|
Indikation | Status |
| Alemtuzumab | Multiple Sklerose | Phase III |
| Alpharadin™ | Behandlung von Knochenmetastasen bei hormon-resistentem Prostatakrebs | Phase III |
| ATX-101 | Auflösung von submentalem Fett | Phase III |
| FC Patch low | Empfängnisverhütung | Phase III |
| Florbetaben | Alzheimer-PET-Diagnostik | Phase III |
| Gadovist® | Magnetresonanztomographie | Phase III |
| LCS (ULD LNG Contraceptive System) | Empfängnisverhütung | Phase III |
| Nexavar® | Brustkrebs | Phase III |
| Nexavar® | Schilddrüsenkrebs | Phase III |
| Nexavar® | Nicht kleinzelliger Lungenkrebs | Phase III |
| Regorafenib (DAST Inhibitor) | Behandlung metastasierter oder inoperabler Stromatumore im Gastrointestinalbereich | Phase III |
| Regorafenib (DAST Inhibitor) | Dickdarmkrebs | Phase III |
| Riociguat (SGC Stimulator) | Pulmonale Hypertonie (CTEPH) | Phase III |
| Riociguat (SGC Stimulator) | Pulmonale Hypertonie (PAH) | Phase III |
| Xarelto® | Thromboseprophylaxe bei immobilisierten Patienten aufgrund medizinischer Indikationen | Phase III |
| Xarelto® | Behandlung und Sekundärprophylaxe von venösen Thromboembolien | Phase III |
| Xarelto® | Sekundärprophylaxe des akuten koronaren Syndroms/Herzinfarkt | Phase III |
| Vaginorm® | Vulvovaginale Atrophie und weibliche sexuelle Dysfunktion FSD (female sexual disorder) | Phase III |
| VEGF Trap-Eye | Altersabhängige Makula-Degeneration | Phase III |
| VEGF Trap-Eye | Gefäßneubildungen der Netzhaut nach pathologischer Myopie | Phase III |
| VEGF Trap-Eye | Verschluss der zentralen Netzhautvene | Phase III |
[Fortsetzung von Tabelle 3.34]
|
|
Indikation | Status |
| Alpharadin™ | Behandlung von Knochenmetastasen bei Brustkrebs | Phase II |
| Amikacin Inhale | Lungeninfektion | Phase II |
| BAY 60-4552/Vardenafil | Erektile Dysfunktion | Phase II |
| Cinaciguat (SGC Aktivator) | Akute Herzinsuffizienz | Phase II |
| Ciprofloxacin Inhale | Lungeninfektion | Phase II |
| Mapracorat (ZK 245186, SEGRA) | Atopische Dermatitis | Phase II |
| MEK-Inhibitor | Krebs | Phase II |
| Nexavar® | Brustkrebs | Phase II |
| Nexavar® | Dickdarmkrebs, Kombinationstherapie | Phase II |
| Nexavar® | Eierstockkrebs | Phase II |
| Nexavar® | Weitere Indikationen | Phase II |
| Regorafenib (DAST Inhibitor) | Krebs | Phase II |
| Riociguat (SGC Stimulator) | Pulmonale Hypertension (COPD) | Phase II |
| Riociguat (SGC Stimulator) | Pulmonale Hypertension (ILD) | Phase II |
| Riociguat (SGC Stimulator) | Pulmonale Hypertension (LHD) | Phase II |
| VEGF Trap-Eye | Diabetisches Makula-Ödem | Phase II |
PAH = pulmonale arterielle Hypertonie; CTEPH = chronisch thromboembolische pulmonale
Hypertonie
COPD = chronisch obstruktive Lungenerkrankung; ILD = interstitielle Lungenerkrankung;
PET = Positronen-Emissionstomographie
LHD = left heart disease
Das Wesen der Arzneimittelforschung und -entwicklung bedingt, dass nicht alle Wirkstoffe
das jeweils festgelegte Projektziel erreichen werden. Es besteht die Möglichkeit,
dass einige oder alle der hier aufgeführten Projekte aufgrund wissenschaftlicher und/oder
wirtschaftlicher Erwägungen abgebrochen werden und somit nicht zu einem marktfähigen
Produkt führen. Zudem ist es möglich, dass die für diese Wirkstoffe erforderliche
Zulassung als Arzneimittel durch die Food and Drug Administration (FDA), die European
Medicines Agency (EMA) oder eine andere Zulassungsbehörde nicht erteilt wird.
Wir überprüfen unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline regelmäßig, um die aussichtsreichsten
Pharma-Projekte mit Priorität voranzutreiben.
Unser neuartiger Gerinnungshemmer Xarelto®, ein als Tablette einzunehmender direkter Faktor-Xa-Inhibitor, kam im September 2008
zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach geplanten
Hüft- oder Kniegelenkersatzoperationen auf den Markt. Zulassungen für diese Indikation
wurden von den Gesundheitsbehörden in mehr als 100 Ländern weltweit erteilt, darunter
die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, Australien, China, Kanada und Mexiko.
Xarelto® wird inzwischen in mehr als 75 Ländern vermarktet. Ein neuartiger, vereinfachter
Therapieansatz mit Xarelto® als Mono-Therapeutikum hat in der entsprechenden Phase-III -Studie zur langfristigen
Behandlung und Sekundärprophylaxe der tiefen Venenthrombose gegenüber der derzeitigen
Standardtherapie eine vergleichbare Wirksamkeit und damit den primären Wirksamkeitsendpunkt
erreicht. Im Januar 2011 erfolgte der Zulassungsantrag bei der europäischen Zulassungsbehörde
European Medicines Agency (EMA) zur Schlaganfall-Prävention bei Patienten mit Vorhofflimmern
sowie zur Behandlung und Sekundärprophylaxe tiefer Venenthrombosen und -durch unseren
Kooperationspartner Johnson & Johnson -bei der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde
Food and Drug Administration (FDA) zur Schlaganfall-Prävention bei Patienten mit Vorhofflimmern
auf Basis der positiven Ergebnisse der zulassungsrelevanten, doppelblinden Phase-III-Studie
ROCKET AF. Aufgrund des umfangreichen klinischen Studienprogramms ist der Wirkstoff
der wohl am intensivsten untersuchte orale, direkte Faktor-Xa-Inhibitor weltweit.
Insgesamt werden mehr als 65.000 Patienten an dem Entwicklungsprogramm teilnehmen,
in dem der Wirkstoff für die Thromboseprophylaxe und -therapie in einem breiten Spektrum
von Indikationen geprüft wird (siehe auch Tabelle 3.34).
Aufgrund vielversprechender Phase-II-Ergebnisse mit Riociguat (SGC Stimulator) haben
wir im Dezember 2008 ein Phase-III-Programm gestartet. Riociguat ist das erste Präparat
einer neuen Klasse von gefäßerweiternden Substanzen -den Stimulatoren der löslichen
Guanylatcyclase (SGC). Der als Tablette einzunehmende Wirkstoff wird derzeit als neuer
Therapieansatz bei verschiedenen Formen des Lungenhochdrucks untersucht.
Zu unseren weiteren Entwicklungsprojekten zählt u. a. unser innovatives Krebsmedikament
Nexavar®, das wir zusammen mit Onyx Pharmaceuticals, Inc., USA, weiterentwickeln. Der vielversprechende
Wirkstoff Sorafenib, der sowohl die Krebszellen als auch das Gefäßsystem des Tumors
angreift, wird bereits weltweit in den Indikationen des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms
und des Leberzellkarzinoms vermarktet. Die Untersuchungen zum Einsatz bei weiteren
Tumorarten befinden sich derzeit in unterschiedlichen Phasen der klinischen Entwicklung.
Eine Phase-III-Studie mit Nexavar® in Kombination mit zwei in Europa gebräuchlichen Chemotherapeutika im Vergleich zur
Chemotherapie allein hat bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom
ihren primären Endpunkt -die Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit -nicht erreicht.
Nexavar® wird von uns und Onyx sowie unabhängigen Wissenschaftlern weiter in einer Vielzahl
von Behandlungsschemata bei Lungenkrebs untersucht (siehe auch Tabelle 3.34).
Mit Regorafenib haben wir im April 2010 ein Phase-III-Programm zur Behandlung von
fortgeschrittenem Dickdarmkrebs gestartet. Regorafenib ist ein neuartiger, oral wirksamer
Multi-Kinase-Inhibitor, der verschiedene Signalwege hemmt, die für das Tumorwachstum
verantwortlich sind. In die Studie werden Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom
aufgenommen, deren Erkrankung trotz vorheriger Standardbehandlungen weiter fortschreitet.
Auf dem Gebiet der Frauengesundheit forschen wir im Bereich gynäkologischer Therapien
sowie daran, das Spektrum an Möglichkeiten zur Verhütung auszuweiten. Im April 2009
wurden Phase-III-Studien zur klinischen Prüfung eines Verhütungspflasters gestartet.
Es soll das einzige transparente sowie das kleinste und am niedrigsten dosierte Verhütungspflaster
auf dem Markt werden. Zur Therapie der vaginalen Atrophie und der weiblichen sexuellen
Dysfunktion soll Vaginorm®, das Entwicklungsprodukt aus unserer neuen Kooperation mit EndoCeutics, eingesetzt
werden. Vaginorm® wird derzeit in Kanada und den USA in einem Phase-III-Studienprogramm untersucht.
Es enthält Dehydroepiandrosteron (DHEA), eine Vorläufersubstanz weiblicher und männlicher
Sexualhormone. Ebenfalls in der klinischen Phase III befindet sich die neue Hormonspirale
lcs. Sie ist kleiner als Mirena®, hat eine niedrigere Hormondosis und eine Wirkdauer von bis zu drei Jahren.
Unter dem Handelsnamen Beyaz® bzw. Safyral™ wurden in den USA die Verhütungsmittel YAZ® Plus bzw. Yasmin® Plus, die beide neben den Hormonbestandteilen zusätzlich Folat enthalten, zugelassen.
Unser neues, in Europa bereits seit Mai 2009 unter dem Namen Qlaira® vermarktetes, orales Verhütungsmittel wurde im 2. Quartal 2010 in den USA unter dem
Namen Natazia™ zugelassen. Die Zusatzindikation zur Behandlung von starken und/oder
verlängerten Regelblutungen wurde in Europa im Oktober zugelassen und ist in den USA
ebenfalls zur Zulassung eingereicht. Qlaira®/Natazia™ ist das erste Präparat einer neuen Klasse von oralen Verhütungsmitteln,
deren Östrogenbestandteil auf Estradiol basiert -dem gleichen Östrogen, das der weibliche
Körper produziert.
Die Forschungsaktivitäten im Bereich der Diagnostischen Bildgebung fokussieren sich
auf die Entwicklung von Positronen-Emissionstomographie (PET)-Markern (Tracer), die
in Zukunft eine frühere und präzisere Diagnose von Erkrankungen ermöglichen könnten.
Dies geschieht in den drei Indikationsfeldern Erkrankungen des zentralen Nervensystems,
Onkologie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit der Entwicklung des PET-Markers Florbetaben
möchten wir zukünftig zu einer früheren und präziseren Diagnose der Alzheimer-Erkrankung
beitragen. Im November 2009 startete das globale Phase-III-Programm von Florbetaben.
Wir ergänzen unser Entwicklungsprodukt-Portfolio aus eigener Forschung und Entwicklung
durch gezielte Einlizenzierungen.
Im Juni 2010 haben wir eine strategische Allianz mit OncoMed Pharmaceuticals, Inc.,
USA, zur Erforschung, Entwicklung und Vermarktung neuartiger Therapeutika gegen Krebsstammzellen
vereinbart. Den Krebsstammzellen wird eine bedeutende Rolle bei der Entstehung, Metastasierung
und dem Wiederauftreten von Krebs zugesprochen.
Die Entwicklung einer diagnostischen Plattform in der Krebstherapie ist Zielsetzung
unserer im März 2010 begonnenen Zusammenarbeit mit dem Spezialpharma- und Diagnostikunternehmen
Prometheus Laboratories Inc., USA. Sie soll Patienten passenden Arzneimittelkandidaten
zuordnen und könnte damit in Zukunft neuartige Methoden der personalisierten Medizin
in der Krebstherapie ermöglichen.
In Kooperation mit der Genzyme Corp., USA, entwickeln wir den humanisierten monoklonalen
Antikörper Alemtuzumab, der derzeit in zwei globalen Phase-III-Studien in der Indikation
Multiple Sklerose (MS) getestet wird.
Das gemeinsame Entwicklungsprojekt VEGF Trap-Eye mit Regeneron Pharmaceuticals, Inc.,
USA, hat positive Ergebnisse bei zwei parallel durchgeführten Phase-III-Studien bei
feuchter altersbedingter Makula-Degeneration (AMD) erzielt. Auf Basis dieser Daten
planen wir, gemeinsam mit Regeneron eine Zulassung in Europa und den USA in der 1.
Hälfte des Jahres 2011 zu beantragen. VEGF Trap-Eye befindet sich noch für eine weitere
Indikation in der Phase III der klinischen Entwicklung: die Behandlung des Zentralvenen-Verschlusses
der Netzhaut (CRVO), auch dies eine häufige Erblindungsursache. Außerdem wird eine
Phase-II-Studie zur Behandlung des diabetischen Makula-Ödems (DME) durchgeführt. VEGF
(Vascular Endothelial Growth Factor) ist ein natürlicher Wachstumsfaktor, der die
Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) anregt. VEGF Trap-Eye blockiert diesen Wachstumsfaktor
spezifisch und mit hoher Wirksamkeit, wodurch die abnorme Bildung neuer Blutgefäße,
die zu Blutungen neigen, verhindert wird. Das Präparat wird lokal ins Auge appliziert.
Nach erfolgter Zulassung wird Bayer das Präparat außerhalb der USA vermarkten. In
den USA hält Regeneron Pharmaceuticals, Inc., USA, die alleinigen Rechte an VEGF Trap-Eye.
Mit Alpharadin™, einem Alpha-Strahlung freisetzenden radiopharmazeutischen Wirkstoff,
wurde im September 2009 ein potenzielles Krebstherapeutikum von Algeta ASA, Norwegen,
zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung einlizenziert. Derzeit befindet sich die
Substanz in einer weltweiten Phase-III-Studie bei Patienten mit Prostatakrebs, die
auf eine Hormonbehandlung nicht mehr ansprechen und bei denen sich Knochenmetastasen
gebildet haben. In 2010 wurde das Entwicklungsprogramm für Alpharadin™ um eine Phase-II-Studie
mit Patientinnen mit Brustkrebs, bei denen sich Knochenmetastasen gebildet haben,
ergänzt.
Um das Spektrum möglicher Anwendungsbereiche von bereits vermarkteten Produkten zu
erweitern, investieren wir in ein kontinuierliches Lebenszyklus-Management. Wir wollen
so neue Indikationen identifizieren und verbesserte Darreichungsformen entwickeln.
So hat die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration)
die Marktzulassung für STAXYN™, einer neuen Formulierung unseres Medikaments Levitra®, erteilt. Bei dem Medikament handelt es sich um eine Schmelztablette, die somit ohne
Flüssigkeitszufuhr eingenommen werden kann. Auch in Europa haben wir die Zulassung
unter dem Markennamen Levitra® erhalten.
Im Segment Consumer Health haben wir unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung
auf 315 MIO € (Vorjahr: 275 MIO €) gesteigert, dies entspricht einer Forschungskostenquote
von 5,2 % (Vorjahr: 5,0 %). Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Division
Consumer Care konzentrieren sich in den Zentren für Produktentwicklung in Morristown
(USA) und Gaillard (Frankreich) darauf, rezeptfreie Produkte zu entwickeln und auf
den Markt zu bringen. Im Vordergrund steht dabei die Unterstützung sowohl bestehender
als auch neuer Marken durch die Umsetzung produktbezogener, klinischer und regulatorischer
Entwicklungsstrategien. Diese bieten die Möglichkeit, neue Technologien zu nutzen,
die Indikationen für bestehende Arzneimittel zu erweitern und die Neueinstufung von
bislang verschreibungspflichtigen Medikamenten als rezeptfreie Produkte erfolgreich
umzusetzen. Im Jahr 2010 konnte eine Reihe neuer Produktlinienerweiterungen in verschiedenen
Märkten eingeführt werden wie z. B. Bayer® am (Kombinationspräparat mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure und Coffein) und
neue Nahrungsergänzungsmittel der Marke One A Day® (speziell für Frauen in den Wechseljahren sowie für leistungsorientierte Männer)
in den USA oder das Antacidum Mopralpro® in Frankreich. Darüber hinaus schlossen wir im Bereich unserer verschreibungspflichtigen
Dermatologieprodukte eine Lizenz- und Entwicklungsvereinbarung mit der US-amerikanischen
KYTHERA Biopharmaceuticals, Inc. ab. Gemeinsam wollen wir eine Substanz zum Einsatz
in der ästhetisch-dermatologischen Medizin entwickeln.
In der Division Medical Care forschen wir insbesondere auf den Gebieten der Blutzuckermessung
als auch an der Weiterentwicklung medizinischer Geräte, die in der Diagnose und Therapie
diverser Erkrankungen eingesetzt werden. In unseren vier US-amerikanischen Forschungs-
und Entwicklungszentren im Bereich Diabetes Care, von denen das größte in Tarrytown
liegt, arbeiten wir daran, unsere Produktlinien zu stärken und weitere attraktive
Segmente des Diabetesmarkts für uns zu erschließen. Im Geschäftsjahr 2010 haben wir
wieder verschiedene innovative Produkte in wichtigen Ländern auf den Markt gebracht,
die den individuellen Bedürfnissen von Menschen mit Diabetes gerecht werden -darunter
Contour® USB mit einer integrierten Diabetes-Management-Software und möglicher Direktverbindung
(plug & play) mit dem PC sowie die Diabetes-Management-Software Glucofacts® Deluxe und A1CNow™ SelfCheck, mit dem der Langzeit-Blutzuckerwert (A1c) bestimmt
wird. Im Bereich unseres Medizingerätegeschäfts fokussieren wir unsere Forschungs-
und Entwicklungsaktivitäten auf die kontinuierliche Verbesserung der Kontrastmittel-Injektionsgeräte
sowie auf Systeme zur Entfernung von Thromben aus Blutgefäßen und für andere Gefäßeingriffe.
Darüber hinaus wollen wir z. B. medizinische Datenmanagementsysteme für Kontrastmittel-Injektoren
sowie Medikamente freisetzende Ballonkatheter zur Behandlung von Gefäßerkrankungen
entwickeln. Unsere entsprechenden Forschungs- und Entwicklungszentren befinden sich
in der Nähe von Pittsburgh und in Minneapolis (USA) sowie in Sydney (Australien).
Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Division Animal Health am Standort
Monheim (Deutschland) konzentrieren sich auf die Bereiche Antibiotika und Parasitizide
sowie Wirkstoffe zur Behandlung nicht-infektiöser Krankheiten bei Tieren. Neben der
Entwicklung neuer Produkte gegen Parasiten bei Haus- und Nutztieren bauen wir das
Produktportfolio im Bereich chronischer Nieren-, Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen
bei Hunden und Katzen weiter aus. Darüber hinaus wurden verschiedene Produktlinienerweiterungen
in unterschiedlichen Märkten zugelassen, so z. B. in den USA für unser Advantage® zur Vorbeugung und Behandlung des Floh- und Zeckenbefalls bei Hunden.
Mit Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 722 MIO € (Vorjahr: 653 MIO €)
entfielen 23,6 % der Aufwendungen des Bayer-Konzerns für Forschung und Entwicklung
im Jahr 2010 auf CropScience. Dies entspricht einer Forschungskostenquote von 10,6
% des erzielten Umsatzes des Teilkonzerns.
CropScience verfügt über ein weltweites Netz von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen,
in denen 4.300 Mitarbeiter tätig sind. Unsere größten Standorte zur Erforschung und
Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln sind Monheim und Frankfurt a. M. (Deutschland)
sowie Lyon (Frankreich). In Gent (Belgien), Haelen (Niederlande) sowie Morrisville
(USA) befinden sich unsere bedeutendsten Forschungszentren im Bereich BioScience,
der sich auf die Saatguttechnologie und -züchtung konzentriert.
Während die Forschungstätigkeiten auf einige zentrale Standorte konzentriert sind,
finden die Entwicklungsaktivitäten sowie die Saatgutzüchtung sowohl in zentralen Einrichtungen
als auch in zahlreichen Feldversuchsstationen weltweit statt, um die Prüfung der zukünftigen
Wirkstoffe und Sorten gemäß den spezifischen regionalen Erfordernissen zu gewährleisten.
Im Rahmen eines integrierten Forschungsansatzes arbeiten unsere Wissenschaftler aus
den Bereichen Agrarchemie und Saatguttechnologie zunehmend enger zusammen, um die
Fachkompetenzen aus der chemischen, biologischen und genetischen Forschung und Feldentwicklung
optimal zu bündeln und auf unsere langfristigen Forschungsziele und Geschäftsstrategien
in den einzelnen Anbaukulturen auszurichten.
Im Segment Crop Protection haben wir im Berichtszeitraum 476 MIO € (Vorjahr: 482 MIO
€) für Forschung und Entwicklung aufgewandt. Im Bereich Crop Protection erforschen
und entwickeln wir innovative, sichere und nachhaltige Produkte für den Einsatz als
Insektizide, Fungizide, Herbizide und Saatgutbehandlungsmittel in der Landwirtschaft.
Darüber hinaus arbeiten wir indikationsübergreifend in neuen zukunftsweisenden Forschungsprojekten,
beispielsweise auf den Gebieten Pflanzengesundheit und Stresstoleranz. Hierbei stehen
uns zusätzlich zur klassischen Chemie, Biologie und Biochemie moderne Technologien
wie Genomik, Hochdurchsatz-Screening und Bioinformatik für die Identifizierung neuer
chemischer Leitstrukturen zur Verfügung. Kooperationen mit externen Partnern ergänzen
unsere eigenen Aktivitäten.
Wir erweitern den Einsatzbereich unserer Wirkstoffe durch neue Mischungen oder die
Entwicklung innovativer Formulierungen für bereits vermarktete Produkte, um deren
Anwendbarkeit auf andere Kulturpflanzen zu ermöglichen oder um deren Handhabung zu
verbessern.
Die Wirkstoffpipeline von Crop Protection enthält derzeit 13 Entwicklungsprojekte;
davon sind neun Projekte in der fortgeschrittenen Entwicklung und vier Projekte in
einem früheren Entwicklungsstadium. Rund 38 weitere Projekte befinden sich in der
frühen Forschungsphase.
Im Jahr 2010 haben wir erfolgreich mit der Vermarktung unseres neuen Reisfungizids
Isotianil (Hauptmarke: Routine®) aus der chemischen Klasse der Isothiazole in Korea und Japan begonnen -es wird unser
Portfolio in Asien verstärken. Der Wirkstoff aus unserer Forschungspipeline wurde
in einer Partnerschaft mit dem japanischen Unternehmen Sumitomo Chemical Co., Ltd.
weiterentwickelt. Isotianil schützt Reis gegen den Pilz Pyricularia oryzae, den Verursacher
der Reisbräune, indem auch die natürlichen Abwehrmechanismen der Pflanzen stimuliert
werden.
Zudem haben wir mit Bacillus firmus (Hauptmarke: Votivo™) ein Mittel zur biologischen
Schädlingsbekämpfung in der Saatgutbehandlung erfolgreich in den US-amerikanischen
Markt eingeführt. Mit ihm haben wir unser klassisches Portfolio im Saatgutbehandlungsmarkt
gegen Nematoden -im Boden lebende Fadenwürmer -erweitert.
Im Zeitraum 2011 bis 2012 stehen, die erfolgreiche Registrierung vorausgesetzt, vier
weitere vielversprechende neue Wirkstoffe zur Markteinführung an:
[Tabelle 3.35]
| Wirkstoff | Indikation | Geplante Markteinführung |
| Bixafen | Fungizid | 2011 |
| Fluopyram | Fungizid | 2011 |
| Indaziflam | Herbizid | 2011 |
| Penflufen | Fungizid zur Saatgutbehandlung | 2012 |
Für Isotianil und Bacillus firmus sowie die Gruppe der vorgenannten vier Substanzen,
die bis zum Jahr 2012 in den Markt eingeführt werden sollen, erwartet CropScience
ein Spitzenumsatzpotenzial von insgesamt mehr als 1 MRD €.
Fluopyram (Hauptmarke: Luna®) wurde zur effektiven Bekämpfung von verschiedenen hartnäckigen Pflanzenkrankheiten
entwickelt, die durch Pilzerreger hervorgerufen werden. Der Wirkstoff aus der neuen
Substanzklasse der Pyridinylethylbenzamide soll weltweit in der Blattapplikation und
Saatgutbehandlung in mehr als 70 Kulturen zum Einsatz kommen. Wichtige Vorteile sind
die verbesserte Lagerfähigkeit und die längere Haltbarkeit der Erntegüter.
Bixafen (Hauptmarke: Aviator®, Xpro®) ist ein neues Getreidefungizid mit einem ertragssteigernden Effekt aufgrund seiner
positiven Auswirkungen auf die Pflanzenphysiologie. Der Wirkstoff aus der Gruppe der
Pyrazole ist speziell für die Blattanwendung gegen Blattdürre (Septoria tritici) und
Braunrost (Puccinia recondita) entwickelt worden. Als Vertreter einer neuen Wirkstoffgruppe
eignet sich Bixafen sehr gut als Baustein im Resistenzmanagement.
Indaziflam (Alion®, Specticle®) ist ein neues Alkylazin-Herbizid. Der Wirkstoff zeichnet sich durch seine lang anhaltende
Wirkungsdauer aus und erfasst ein breites Spektrum schwer bekämpfbarer Ungräser und
Unkräuter. Indaziflam ist für den Einsatz in landwirtschaftlichen Spezialkulturen
-beispielsweise im Obst- und Weinbau -wie auch in einer großen Anzahl nicht-landwirtschaftlicher
Märkte vorgesehen, u. a. zur Unkrautkontrolle auf Wegen und Plätzen.
Penflufen (Emesto®, Emerion®) ist ein neues Pyrazolfungizid zur Saatgutbehandlung in vielen unterschiedlichen
Kulturen, z. B. Kartoffeln, Raps, Sojabohnen, Mais und Baumwolle. Neben der Wirkung
gegen verschiedene samenbürtige Krankheitserreger zeichnet sich diese Substanz durch
besondere Stärke und Wirkungsbreite gegenüber der Pilzgattung Rhizoctonia aus. Aufgrund
seiner guten Saatgutverträglichkeit trägt Penflufen zur besonders kräftigen Jungpflanzenentwicklung
bei.
Im Segment Environmental Science/BioScience steigerten wir unsere Forschungs- und
Entwicklungsaufwendungen deutlich auf 246 MIO € (Vorjahr: 171 MIO €), was auf dem
Ausbau unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bei BioScience beruht.
Der Bereich Environmental Science testet und beurteilt die bei Crop Protection entwickelten
Substanzen für eine mögliche Anwendung außerhalb der Landwirtschaft. Gleichzeitig
werden Wirkstoffe von Fremdfirmen geprüft und im Erfolgsfall zugekauft. Zu den aktuellen
Entwicklungsprojekten gehören Gele und Köder gegen Schadinsekten, neue Herbizide und
Fungizid-Wirkstoffmischungen, biologische Lösungen sowie Mittel gegen krankheitsübertragende
Insekten.
2010 wurde die Natria™-Produktlinie erfolgreich in den USA und in Deutschland eingeführt.
"Bayer Advanced" in den USA bzw. "Bayer Garten" in Deutschland bieten damit eine neue
Produktlinie an, die auf natürlichen bzw. der Natur entlehnten Wirkstoffen beruht.
Für 2011 planen wir die Erweiterung der Produktlinie sowie deren Einführung in Frankreich
und weiteren europäischen Märkten. Für das Moskitonetz Lifenet® planen wir nach der Einreichung im Jahr 2010 bei dem Pesticide Evaluation Scheme
der Weltgesundheitsorganisation (WHOPES) die Markteinführung in den ersten Ländern
noch im Jahr 2011. Eine neue Insektizidformulierung mit Langzeitwirkung zur Bekämpfung
von Malariamücken wurde ebenfalls im Jahr 2010 bei der WHO eingereicht. Im Rahmen
einer weiteren Forschungskooperation zwischen CropScience und dem Innovative Vector
Control Consortium (IVVC) in Liverpool, Großbritannien, wurden eine neue Insektizid-Forschungsplattform
erfolgreich aufgebaut sowie erste konkrete Ergebnisse erzielt.
Im Bereich BioScience forschen wir an der Optimierung von Pflanzeneigenschaften und
entwickeln neue Sorten in unseren bisherigen Kernkulturen Baumwolle, Raps und Reis
sowie im Gemüsesaatgutbereich. Mittlerweile haben wir unsere Forschungsaktivitäten
auch auf Getreide und Sojabohnen als neue Kernkulturen ausgedehnt; zudem forschen
wir an Zuckerrohr mit erhöhtem Zuckergehalt. Im Fokus unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
stehen die agronomischen Eigenschaften dieser Kulturen. Unsere Forscher arbeiten u.
a. an der Entwicklung von Pflanzen, die eine hohe Toleranz gegenüber Stressfaktoren
wie extreme Temperaturen und Trockenheit aufweisen. Darüber hinaus wollen wir die
Ertragskraft von Nutzpflanzen steigern und die Pflanzenqualität erhöhen -z. B. durch
veränderte Rapsölprofile oder optimierte Baumwoll-Faserqualitäten. Weitere Schwerpunkte
bestehen darin, neue Herbizidtoleranzen auf der Basis alternativer Wirkmechanismen
zu entwickeln sowie die Resistenz gegenüber Insekten und Pflanzenkrankheiten zu verbessern.
Die verwendeten Technologien umfassen alle modernen Züchtungsverfahren, auch die Pflanzenbiotechnologie.
Unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline im Bereich BioScience umfasst gegenwärtig
mehr als 60 vielversprechende Leitprojekte und wird durch rund 80 laufende Forschungsvereinbarungen
mit öffentlichen und privaten Partnern ergänzt.
Das Geschäftswachstum im Bereich BioScience wird durch die Einführung neuer Sorten
unterstützt. Beispielsweise vermarkten wir gemeinsam mit namhaften Saatgutherstellern
in den USA unsere LibertyLink®-Herbizidtoleranz-Technologie in Sojabohnensaatgut. Im Jahr 2011 ist die Markteinführung
von mehreren Saatgutinnovationen vorgesehen, darunter z. B. Baumwollsaatgut mit unserer
eigenen Glyphosat-Herbizidtoleranz-Technologie.
MaterialScience wandte im vergangenen Jahr für Forschung und Entwicklung (ohne Entwicklungsprojekte
mit Kunden) 231 MIO € (Vorjahr: 207 MIO €) auf. Damit entfielen rund 7,6 % der konzernweiten
Forschungs- und Entwicklungskosten auf MaterialScience. Für den Teilkonzern selbst
lag die Forschungskostenquote bei 2,3 % vom Umsatz. 1.000 Mitarbeiter waren mit Forschungs-
und Entwicklungsaufgaben betraut.
Im Bereich der Polyurethane konzentrieren wir uns darauf, die Anwendungsgebiete unserer
Produkte zu erweitern und deren Eigenschaften zu verbessern. Ein wichtiges Einsatzgebiet
ist die Bauindustrie, wo Hartschaum auf Basis von Polyurethanen (PU) als hocheffizienter
Dämmstoff dient und damit einen aktiven Beitrag zur Senkung des Energieverbrauchs
und zum Schutz des Klimas leistet. Da viele Länder ihre Vorschriften zur Energiesenkung
bei Gebäuden verschärfen, rechnen wir in allen Klimazonen mit einer steigenden Nachfrage
nach solchen PU-Hartschäumen, zumal sich mit ihnen im Vergleich zu konventionellen
Dämmstoffen deutlich bessere Wärmedämmungen erzielen lassen.
Ein weiteres Beispiel zukunftsweisender Anwendungen sind Rahmen aus Polyurethan für
Photovoltaikanlagen. In enger Zusammenarbeit mit der Firma Puren GmbH in Überlingen
(Deutschland) haben wir ein System zur Energiegewinnung aus Sonnenstrahlung entwickelt,
das mit einer hocheffizienten Wärmedämmung kombiniert ist und so zwei wichtige Anforderungen
im modernen Hausbau miteinander vereint.
Auch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe spielt eine wichtige Rolle bei den Forschungs-
und Entwicklungsaktivitäten. So wurde ein Konzept für einen "grünen Schuh" entwickelt,
der bis zu 90 % aus Komponenten besteht, die mit besonders umweltschonenden Verfahren
oder unter Einsatz von erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden. Die Schuhsohle
beispielsweise besteht aus Polyurethan, das vor allem aus Sojaöl gefertigt wurde.
Bei der vorderen Schuhkappe wurde eine auch auf pflanzlicher Stärke basierende Polycarbonat-Mischung
verwendet.
Der Innovationsschwerpunkt im Bereich Prozessentwicklung fokussiert sich auf die Herstellung neuer und verbesserter Rohstoffe und Rezepturen. Konkret geht es hier um moderne Alternativen zur Produktion von Polyetherpolycarbonatpolyolen (PPP), einem Ausgangsstoff für Polyurethane. MaterialScience arbeitet zusammen mit internen und externen Partnern daran, klimaschädliches Kohlendioxid als Rohstoff für die PPPs nutzbar zu machen. Diese intelligente Verwertung von CO2 reduziert unseren Bedarf an fossilen Rohstoffen und trägt so zum Schutz der Umwelt bei. Möglich macht dies ein Durchbruch in der Katalyseforschung, der auf Ergebnissen aus der intensiven Zusammenarbeit mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und dem gemeinsam von MaterialScience und Bayer Technology Services geführten CAT Catalytic Center in Aachen beruht.
Im Bereich der Polycarbonate konzentrieren sich Forschung und Innovation u. a. auf
die Entwicklung neuer Produkte, die gewichtsreduzierte Anwendungen ermöglichen, neue
Maßstäbe für Energieeffizienz und Sicherheit setzen sowie eine höhere Designfreiheit
erlauben.
Unter der Bezeichnung "Focused Innovation" (fokussierte Innovation) konzentrieren
wir unsere Ressourcen auf klar umrissene Wachstumsbereiche, in denen Bedürfnisse von
Kunden noch nicht befriedigt werden konnten. Unter der Bezeichnung "Open Innovation"
(Offenheit) entwickeln wir neue Lösungen in aktiver Kooperation mit externen Partnern.
Ein Beispiel ist das gemeinsame Projekt zur Entwicklung modernster Technologien für
die Automobilbeleuchtung auf LED-Basis, welche die Energieeffizienz moderner Scheinwerfer-Systeme
entscheidend verbessern können. Wir arbeiten hier eng mit einem großen Automobilzulieferer,
einem Hersteller von Spritzgusswerkzeugen und der Fraunhofer-Gesellschaft als Europas
größter Organisation für anwendungsorientierte Forschung zusammen. Bei "Global Innovation"
werden unsere Entwicklungsaktivitäten in der ganzen Welt (globale Ausrichtung) intensiv
durch unser Zentrum für Polycarbonat-Produkt- und -Anwendungsentwicklung in Leverkusen
(Deutschland) unterstützt.
Mit dieser Strategie konzentrieren wir uns auf ausgewählte Entwicklungsgebiete. Dazu
gehören Polycarbonat-Verscheibungen und andere Leichtbau-Lösungen für den Verkehrssektor,
LED-Beleuchtungsmanagement (z. B. Straßenbeleuchtung), Sicherheitsanwendungen (z.
B. Sicherheitsverscheibungen) sowie die Verbesserung der Kosteneffizienz bei Fertigungsprozessen.
Wichtig ist uns auch die Weiterentwicklung besonders umweltfreundlicher Produkttypen,
z. B. Polycarbonat-Mischungen, die wiederaufbereitete Altkunststoffe oder biobasierte
Stoffe enthalten. So möchten wir unsere Kunden bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele
unterstützen.
Die Forschungs- und Entwicklungsbereiche der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties
treiben Entwicklungen von Polyurethan-Rohstoffen für hochwertige Lack-, Kleb- und
Dichtstoffe voran. Zudem geht es darum, neue technologiegetriebene Märkte für unser
Geschäft mit kosmetischen und medizinischen Anwendungen, funktionalen Folien und Nanotechnologie
zu erschließen. Dabei setzen wir auch auf strategische Allianzen mit Partnern aus
Wissenschaft und Wirtschaft.
Im Kerngeschäft der klassischen Lack-, Kleb- und Dichtrohstoffe liegt der Schwerpunkt
auf der kontinuierlichen Weiterentwicklung von umweltfreundlichen Systemen, die wasser-
statt lösemittelbasiert sind oder mittels UV-Strahlung effizient ausgehärtet werden
können. Ein Beispiel für die Erschließung neuer Marktsegmente stellen hier unsere
hochwertigen Lackrohstoffe für die Windkraftanlagen dar, welche die Wetterfestigkeit
von Rotorblättern deutlich verbessern können.
Um maßgeschneiderte Anwendungen geht es auch in der Medizintechnik. Unser Angebot
an Beschichtungen und Klebstoffen in diesem Segment ist seit 2010 unter dem Vertriebsnamen
Baymedix® gebündelt. Es reicht von hochfunktionalen Beschichtungen über spezielle Rohstoffe
für Klebstoffe und Pflaster in der Wundversorgung bis zu thermoplastischen Kunststoffen
für chirurgische und diagnostische Geräte. Auf dem Gebiet der Kosmetik, wo wir Vorprodukte
für Gesichts- und Körperpflege, Haar-Styling oder Sonnenschutz entwickeln, erfüllt
die neue Produktlinie Baycusan® C wichtige Anforderungen an "grüne" Rohstoffe wie den Verzicht auf Konservierungsmittel.
Im Bereich der funktionalen Folien strafften wir unser Forschungs-Portfolio. Im Zentrum
stehen künftig zum einen Folien auf Basis von Polycarbonat bzw. thermoplastischem
Polyurethan. Durch Kombination mit zusätzlichen Technologien oder speziellen Eigenschaftsprofilen
eröffnen sich z. B. durch multifunktionale oder holographische Folien neue Anwendungsfelder
in unterschiedlichsten Industrien. Dazu wurde in Leverkusen eine moderne Beschichtungsanlage
in Betrieb genommen. Zum anderen konzentrieren wir uns auf das Thema elektroaktive
Polymere und haben mit der Übernahme des US-Unternehmens Artificial Muscle, Inc. unsere
Aktivitäten auf diesem Gebiet weiter gestärkt. Außerdem wurde 2010 ein neues Forschungszentrum
für funktionale Folien in Singapur eröffnet, um besonders die wachsende Nachfrage
in der Region Asien/Pazifik nach innovativen folienbasierten Produkten für den Elektronikmarkt
zu bedienen.
Bei technologischen Lösungen, insbesondere in den Bereichen der Prozesstechnologie,
dem Anlagenbau, der Automatisierung und der Produktentwicklung, arbeiten alle Teilkonzerne
weltweit eng mit unserer Servicegesellschaft Bayer Technology Services zusammen. Die
Servicegesellschaft entwickelt z. B. zusammen mit MaterialScience neue, energie- und
rohstoffeffiziente Produktionsverfahren und unterstützt somit den Teilkonzern, seine
Technologie- und Kostenführerschaft zu sichern. Beispiele sind das neue Produktionsverfahren
zur Herstellung von TDI, das erstmals am MaterialScience-Standort in Shanghai eingesetzt
werden wird, oder die katalysierte Umsetzung von Kohlendioxid zu Polymeren. Die zentrale
Weiterentwicklung von teilkonzernübergreifenden Querschnittstechnologien -wie z. B.
der Nano- und Biotechnologie oder des Know-hows auf dem Gebiet der mathematischen
Simulation und der statistischen Datenanalyse -hilft HealthCare und CropScience, die
Entwicklungszeiten für neue Produkte zu verkürzen. Dazu gehören auch völlig neue Produktionskonzepte,
die zukünftig z. B. in dem in Bau befindlichen Forschungszentrum INVITE, einer Kooperation
von Bayer Technology Services und der Technischen Universität Dortmund, entwickelt
werden. Ein weiteres strategisches Kernelement ist dabei die internationale Beschaffung
von Know-how. Es reicht von landesspezifischem Wissen bei der Abwicklung von Investitionsprojekten
bis zur weltweiten Erschließung von Innovationen.
Innovationsthemen, die am Rande der Kernaktivitäten der Teilkonzerne liegen, werden
von der Bayer Innovation erarbeitet, bewertet und zu tragfähigen neuen Geschäften
für den Konzern weiterentwickelt. Ein Arbeitsgebiet ist die Herstellung von Medikamenten
in Pflanzen. Im Jahr 2010 wurde mit der klinischen Studie (Phase I) eines personalisierten
Krebsimpfstoffs zur Therapie des Non-Hodgkin-Lymphoms begonnen. Im Gebiet Landwirtschaft
sind neuartige Hybrid-Konzepte basierend auf Polymertechnologien und Pflanzenschutzmitteln
in der Entwicklung. Das volle Potenzial dieser Technologien wird in enger Kooperation
mit den Teilkonzernen sowie mit externen Partnern evaluiert.
Die Innovationsoffensive "Triple-I: Inspiration, Ideen, Innovationen" motiviert alle
Bayer-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter weltweit, Ideen für neue Produkte einzureichen
und somit einen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft des Unternehmens zu leisten.
Seit Beginn der Initiative wurden über 11.000 Ideen eingereicht. Erste Produkte konnten
bereits erfolgreich im Markt eingeführt werden. Im Jahr 2010 setzte Triple-I zwei
Schwerpunkte: Die "Your Heart"-Kampagne, die neue Chancen im Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin
identifizieren soll, und die Triple-I-Vietnam-Kampagne für neue Anwendungen von MaterialScience-Materialien
in Vietnam.
Sich von langfristigen Werten leiten zu lassen, ist das übergreifende Ziel unserer
Nachhaltigkeitsstrategie. Wir sind davon überzeugt, dass wir unternehmerisch auf Dauer
nur erfolgreich sein können, wenn wir wirtschaftliches Wachstum mit ökologischer und
gesellschaftlicher Verantwortung in Einklang bringen. Neben den klaren Aussagen zur
Nachhaltigkeit in unserem Leitbild "Bayer: Science For A Better Life" unterstreicht
unser Bekenntnis zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact und zur "Responsible
Care®"-Initiative der Chemischen Industrie unser Nachhaltigkeits-Engagement.
Wir wollen Nachhaltigkeit auf drei Ebenen verwirklichen:
1. Produkte und Innovationen: Unsere Produkte sind die Basis unserer Wertschöpfung
und Innovationen dienen uns als Motor der Nachhaltigkeit.
2. Geschäftsaktivitäten: Unser Umgang mit Stakeholdern, vor allem Mitarbeitern, Lieferanten,
und Kunden, ist auf nachhaltiges Handeln ausgerichtet. Kernpunkte sind dabei Compliance,
eine verantwortungsbewusste Personalpolitik, Produktverantwortung und ein nachhaltiges
Beschaffungsmanagement.
3. Gesellschaftliches Engagement: Wir engagieren uns durch unsere Stiftungen und freiwilligen
sozialen Initiativen gezielt für Aufgaben mit besonderer gesellschaftlicher Relevanz
und mit Bezug zu unserem Unternehmen.
Nachhaltigkeit bedeutet im Kern Zukunftsfähigkeit und ist deshalb integraler Teil
unserer Geschäftsstrategie (siehe Kapitel 11.2). Mit innovativen Lösungen adressieren
wir Marktchancen und wollen zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen. Dies
steht im Fokus unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Auf deren Basis haben wir 2009 ein
Nachhaltigkeitsprogramm entwickelt. Schwerpunkte bilden die Allianzen für nachhaltige
Gesundheitsversorgung, innovative Partnerschaften für mehr hochwertige Nahrungsmittel
sowie neue Lösungen für Klimaschutz und Ressourcennutzung. Zur Verdeutlichung unserer
Nachhaltigkeitsstrategie wurden exemplarisch acht Leuchtturm-Projekte ausgewählt,
die den Kern unserer Strategie besonders gut verdeutlichen.
[Grafik 3.18]

Verantwortlich für die Ausrichtung und Steuerung unserer konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie
ist ein Konzerngremium unter der Leitung des Vorstandes für Innovation, Technologie
und Umwelt. Dieses Gremium definiert Ziele und Initiativen, beschließt korrespondierende
Konzern-Regelungen und überwacht deren Umsetzung.
Nachhaltigkeit erwarten wir auch von unseren Lieferanten. Im Rahmen der Strategie
"Nachhaltigkeit im Einkauf" wurde daher Ende 2009 unser "Supplier Code of Conduct"
verabschiedet und kommuniziert. Die darin gebündelten grundlegenden Nachhaltigkeitsstandards
und Anforderungen werden im Rahmen eines Bewertungsverfahrens zur Lieferantenauswahl
und -evaluierung eingesetzt. 2010 wurden global 147 Lieferanten unter Risikogesichtspunkten
ausgewählt und bewertet. Darüber hinaus gibt es länder- und teilkonzernspezifische
Projekte, in denen zusätzliche Lieferanten bewertet werden.
2010 hat Bayer eine konzernweite Initiative zur Verfahrens- und Anlagensicherheit
gestartet, um unser klares Bekenntnis und Engagement für Sicherheit noch stärker und
fokussierter voranzutreiben. In der Konzern-Regelung "Verfahrens- und Anlagensicherheit"
wurden dazu die wichtigsten Grundsätze und Organisationsstrukturen festgelegt. 2010
erfolgten dazu organisatorische Anpassungen und die Umsetzung erster Maßnahmen im
Bereich Qualifizierung, u. a. durch spezielle Schulungen.
Mithilfe von Zielen und Indikatoren operationalisieren wir unser Nachhaltigkeitsengagement.
2006 haben wir für die Handlungsfelder Innovation, Produktverantwortung, exzellente
Unternehmensführung, gesellschaftliche Verantwortung und Verantwortung für die Umwelt
konkrete Ziele bis 2010 formuliert. In unserem Nachhaltigkeitsbericht 2010 werden
wir einen Abschlussbericht zu diesem Zieleprogramm veröffentlichen, neue Ziele publizieren
und ausführlich über unsere Nachhaltigkeitsleistungen berichten. In einer Fortschrittsmitteilung
stellen wir dort auch unsere Maßnahmen, Managementsysteme und Leistungen zur Umsetzung
der zehn Prinzipien des UN Global Compact dar. Unser aktueller Bericht erfüllt laut
Prüfung durch die Global Reporting Initiative (GRI) die derzeitigen GRI-Richtlinien
(G3) entsprechend dem höchsten Standard (Level A+).
[Tabelle 3.36]
|
|
|
31.12.2009 | 31.12.2010 |
|
|
|
in FTE | in FTE |
| Mitarbeiter pro Region |
|
|
|
| Europa | 54.600 | 54.300 | |
| Nordamerika | 16.600 | 16.400 | |
| Asien/Pazifik | 23.000 | 24.600 | |
| Lateinamerika/Nahost/Afrika | 16.800 | 16.100 | |
| Mitarbeiter nach Funktion |
|
|
|
| Produktion | 48.400 | 47.200 | |
| Vertrieb | 40.200 | 41.100 | |
| Forschung und Entwicklung | 12.800 | 13.200 | |
| Verwaltung | 9.600 | 9.900 | |
| Gesamt | 111.000 | 111.400 | |
| Auszubildende |
2.700 | 2.600 | |
|
|
|
in % | in % |
| Prozentsatz an Frauen im Konzernführungskreis | 5,5 | 6,5 | |
| Anzahl der Nationalitäten im Konzernführungskreis | 22 | 21 | |
| Anteil Vollzeitmitarbeiter mit vertraglich festgelegter Arbeitszeit von maximal 48 h/Woche | 100 | 100 | |
| Anteil Mitarbeiter mit Krankenversicherung | 95 | 94 | |
| Anteil Mitarbeiter mit Zugangsberechtigung zu einer betrieblichen Altersversorgung oder einer unternehmensfinanzierten Altersversorgung | 74 | 73 | |
| Anteil Mitarbeiter, die durch Kollektivvereinbarungen erfasst werden, insbesondere hinsichtlich Löhnen und Arbeitsbedingungen | 56 | 55 | |
Vorjahreswerte angepasst
Die Anzahl der Mitarbeiter (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird
in Vollzeitbeschäftigte (FTE) umgerechnet dargestellt.
Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional
berücksichtigt. Im Gegensatz zum Vorjahr sind statt der Auszubildenden die befristeten
Arbeitsverhältnisse enthalten.
Am 31. Dezember 2010 beschäftigte der Bayer-Konzern weltweit 111.400 Mitarbeiter (Vorjahr:
111.000). Damit ist die Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr 2010 nahezu konstant geblieben
(+0,4 %). In Deutschland hatten wir 36.200 Mitarbeiter (Vorjahr: 36.000), dies entspricht
einem Anteil von 32,5 % am Gesamtkonzern. Die Beschäftigtenzahl von HealthCare lag
bei 55.700 (Vorjahr: 55.800). CropScience beschäftigte 20.700 (Vorjahr: 20.500) Mitarbeiter
und MaterialScience 14.700 (Vorjahr: 14.600). Die weiteren 20.300 Mitarbeiter (Vorjahr:
20.100) sind überwiegend in den Service-Gesellschaften sowie 700 (Vorjahr: 700) davon
in der Bayer AG beschäftigt. Darüber hinaus belief sich die Zahl der Auszubildenden,
die nicht in der Gesamtsumme enthalten sind, am Bilanzstichtag auf 2.600 (Vorjahr:
2.700).
Der Personalaufwand erhöhte sich im Jahr 2010 um 4,2 % auf 8.099 MIO € (Vorjahr: 7.776
MIO €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Währungseffekte und regelmäßige Gehaltsanpassungen
zurückzuführen.
[Grafik 3.19]

Vorjahreswerte angepasst
Die Vergütung im Bayer-Konzern folgt einer weltweit einheitlichen Systematik, die
konzernweit eine transparente und leistungsgerechte Bezahlung und Incentivierung unserer
Beschäftigten gewährleistet. Auf der Grundlage regelmäßiger Wettbewerbsanalysen bieten
wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein leistungs- und verantwortungsbezogenes
Grundgehalt, das durch attraktive erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile sowie umfangreiche
Nebenleistungen ergänzt wird.
So sind für das Geschäftsjahr 2010 allein im Rahmen des konzernweiten Short-Term-Incentive-Programms
über 500 MIO € an variablen Einmalzahlungen an unsere Beschäftigten vorgesehen. Verschiedene
Aktienbeteiligungsprogramme ermöglichen unseren Mitarbeitern zudem den vergünstigten
Erwerb von Unternehmensanteilen. Sie sind in zahlreichen Ländern Bestandteil unserer
umfangreichen Zusatzleistungen und bieten den Beschäftigten eine weitere Möglichkeit,
am Unternehmen und seinem wirtschaftlichen Erfolg teilzuhaben. Für das obere und mittlere
Management bestehen mit den "Aspire"-Programmen (siehe dazu auch Bayer-Konzernabschluss,
Anhangangabe [26.6]) bereits seit 2005 konzernweit einheitliche aktienbasierte Vergütungsprogramme,
die sich durch anspruchsvolle Renditeziele und -soweit die Konzernführungskräfte betroffen
sind -ein angemessenes Eigeninvestment auszeichnen.
Die Strategie des Bayer-Konzerns lebt vom Engagement unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Die Leistungsbereitschaft und die Fähigkeiten der Beschäftigten kontinuierlich
zu fördern und weiterzuentwickeln ist daher ein zentrales Ziel unserer Personalpolitik.
Wertvolle Erkenntnisse und Ansatzpunkte dazu lieferte uns im Berichtsjahr die erstmals
weltweit durchgeführte Mitarbeiterbefragung. Fast 70 % der Beschäftigten aller Länder
und Konzernbereiche äußerten sich in der anonymen Umfrage zu ihrer Wahrnehmung von
Strategie, Kultur und Arbeitsbedingungen im Unternehmen.
Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung zeigen, dass sich die überwiegende Mehrheit
der Beschäftigten -deutlich mehr als 80 % -in einem hohen Maße mit Bayer verbunden
fühlt und das Unternehmen insgesamt als attraktiven Arbeitgeber schätzt. Knapp 85
% der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hoch motiviert und engagieren sich überdurchschnittlich
stark für das Unternehmen und seinen Erfolg. Bestätigt werden diese Ergebnisse durch
die geringe Zahl von freiwilligen Austritten von Mitarbeitern aus dem Unternehmen.
Ihre Quote betrug in den großen Konzerngesellschaften in Deutschland lediglich 0,4
%. Die Fluktuationsrate, die auch Pensionierungen und weitere Austrittsgründe umfasst,
betrug im Berichtsjahr konzernweit rund 9 %. In den Bereichen, in denen uns die Rückmeldungen
der Beschäftigten auf Verbesserungsbedarf aufmerksam gemacht haben, werden wir zielgerichtete
Maßnahmen einleiten.
Die Grundlage dafür bilden die überarbeiteten Werte und Führungsprinzipien des Bayer-Konzerns.
Diese erhielten mit dem einprägsamen Kürzel "LIFE" eine neue, prägnante Form. Ziel
ist es, die Unternehmensleitlinien noch besser im beruflichen Alltag zu verankern
und anzuwenden. LIFE steht für Leadership (Führung), Integrität, Flexibilität und
Effizienz.
Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind weitere Bestandteile unserer Unternehmenspolitik
-eine Einschätzung, die von über 80 % unserer Mitarbeiter weltweit bestätigt wird.
Nahezu sämtliche unserer Beschäftigten sind entweder gesetzlich krankenversichert
oder können entsprechende Angebote des Unternehmens nutzen. Konzernweit haben 73 %
der Belegschaft Zugang zu einer Form der betrieblichen Altersvorsorge. Die Beteiligung
von Arbeitnehmervertretern ist Teil unseres Anspruchs als partnerschaftlich und verantwortlich
handelndes Unternehmen. Kollektive Regelungen wie Tarifverträge oder betriebliche
Vereinbarungen bestimmen die Arbeitsbedingungen von 55 % (Vorjahr: 56 %) unserer Mitarbeiter.
Auch in China haben die Mitarbeiter unserer Konzerngesellschaften bereits an sechs
Standorten gewerkschaftliche Arbeitnehmervertreter gewählt, drei weitere sollen in
Kürze folgen. Der im November 2010 angekündigte konzernweite Stellenabbau soll weitgehend
sozialverträglich gestaltet werden. In Deutschland, dem mit 36.200 Mitarbeitern weiterhin
größten Standort des Unternehmens, sind betriebsbedingte Kündigungen durch eine Vereinbarung
mit den Arbeitnehmervertretern bis Ende 2012 ausgeschlossen.
Bayer strebt als weltweit tätiges Unternehmen eine möglichst vielfältige und internationale
Zusammensetzung seiner Belegschaft an. So gehören dem Konzernführungskreis, der obersten
Managementebene des Unternehmens, Angehörige von 21 verschiedenen Nationen an. Fast
70 % dieser Führungskräfte stammen aus den Ländern, in denen sie tätig sind. Ein weiterer
Schwerpunkt unserer Anstrengungen für eine größere personelle Vielfalt ist die langfristige
Erhöhung des Frauenanteils im Unternehmen und besonders in Führungspositionen. Insgesamt
betrug der Anteil unserer weiblichen Beschäftigten im Berichtsjahr konzernweit 35
%. Um den Frauenanteil in Führungspositionen mittelfristig weiter zu steigern, hat
der Konzernvorstand eine sogenannte Zielgröße beschlossen. Danach wollen wir den Anteil
von Frauen in Führungspositionen bis 2015 konzernweit in Richtung 30 % entwickeln.
[Tabelle 3.37]
|
|
Frauen | Männer | Gesamt |
| Außertariflich Beschäftigte inkl. Führungskräfte | 10.200 | 22.100 | 32.300 |
| Fachkräfte | 29.100 | 50.000 | 79.100 |
| Gesamt | 39.300 | 72.100 | 111.400 |
| Auszubildende | 800 | 1.800 | 2.600 |
Vielfalt, internationale Karrierechancen, ein modernes Arbeitsumfeld sowie soziales
Engagement machen Bayer weltweit zu einem attraktiven Arbeitgeber. Wir konnten daher
im Berichtsjahr konzernweit insgesamt mehr als 4.000 akademisch qualifizierte Fach-
und Führungskräfte als Mitarbeiter für unser Unternehmen gewinnen. Allein in Indien
rekrutierten wir mehr als 750 Hochschulabsolventen, in Deutschland waren es rund 700
und in den USA über 350. Um Schulabgänger und Studenten schon früh von den beruflichen
Möglichkeiten bei Bayer zu überzeugen, haben wir die Aktivitäten unseres Hochschulmarketings
im Jahr 2010 um Unternehmensauftritte in sozialen Netzwerken erweitert. Ergänzt werden
diese Kommunikationsmaßnahmen durch die mehr als 2.700 anspruchsvollen Berufspraktika,
die wir im Berichtsjahr weltweit an Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen vergeben
haben.
Neben der Einstellung von Hochschulabsolventen gehört die eigene Ausbildung von jungen
Menschen zu den wichtigsten Maßnahmen, um einem möglichen Fachkräftemangel aufgrund
des demographischen Wandels zu begegnen. Auch im Jahr 2010 begannen daher allein in
Deutschland wieder mehr als 900 Jugendliche bei uns eine Ausbildung in einem von über
20 Berufen.
[Grafik 3.20]

Auf den demographischen Wandel, der in vielen Industrienationen eine Herausforderung
darstellt, reagieren wir mit einer Vielzahl von Maßnahmen. Mit unseren umfangreichen
Weiterbildungsangeboten fördern wir das Wissen unserer Mitarbeiter und passen es an
veränderte Anforderungen an. Mit dem 2010 gestarteten "Bayer Senior Experts Network"
(BaySEN) möchten wir die langjährige Erfahrung pensionierter Führungskräfte für das
Unternehmen erhalten und gezielt an die nachfolgende Generation weitergeben.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Maßnahmen zur Begegnung des demographischen Wandels
ist der kontinuierliche Ausbau des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Mit zahlreichen
Angeboten wollen wir in vielen Ländern die Gesundheit und die berufliche Leistungsfähigkeit
unserer Mitarbeiter auch angesichts einer verlängerten Lebensarbeitszeit fördern und
erhalten. So wurden im Rahmen des Tarifvertrags "Lebensarbeitszeit und Demographie"
für die Tarifbeschäftigten in Deutschland die Möglichkeit geschaffen, eine umfangreiche
medizinische Vorsorgeuntersuchung in Anspruch zu nehmen und das individuelle Arbeitspensum
von besonders beanspruchten Mitarbeitern in den Jahren vor der Pensionierung deutlich
zu verringern.
Bayer misst dem Schutz der Umwelt und dem verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen
traditionell eine große Bedeutung zu. Dabei setzen wir unsere Kompetenzen und Erfahrungen
sowohl bei der Optimierung von Technologien und Prozessen als auch bei der Entwicklung
innovativer Produkte zum Schutz der Umwelt, der Natur und des Klimas ein. Wir entwickeln
neue Lösungen, um den Ressourceneinsatz zu optimieren, den Ausstoß von Emissionen
zu verringern und die Erzeugung von Abfällen zu vermeiden. Um den Einsatz von Ressourcen
wie Energie, Wasser und Rohstoffen ganzheitlich zu analysieren und Maßnahmen zur Minimierung
des Verbrauchs ableiten zu können, hat Bayer eine Methodik, den Ressourceneffizienz-Check,
entwickelt. Dieser wird zurzeit in Pilotprojekten (in den Teilkonzernen MaterialScience
und CropScience) getestet.
[Tabelle 3.38]
| Kategorie | Key-Performance-Indikatoren Gesundheit, Sicherheit und Umwelt | 2009 | 2010 |
| Gesundheit und Sicherheit | Arbeitsunfälle von Bayer-Mitarbeitern mit Ausfalltagen (MAQ* -Wert) | 2,0 | 1,7 |
|
|
Berichtspflichtige Arbeitsunfälle von Bayer-Mitarbeitern (MAQ* -Wert) | 3,1 | 3,1 |
|
|
Umweltereignisse | 13 | 7 |
|
|
Transportunfälle | 10 | 8 |
| Emissionen | Direkte Treibhausgas-Emissionen (CO2 -Äquivalente in Mio. t)** | 4,57 | 4,80 |
|
|
Indirekte Treibhausgas-Emissionen (CO2 -Äquivalente in Mio. t)** | 3,53 | 3,70 |
|
|
Flüchtige organische Verbindungen in 1.000 t/a | 2,59 | 2,54 |
|
|
Gesamt-Phosphor im Abwasser in 1.000 t/a | 0,74 | 0,09 |
|
|
Gesamt-Stickstoff im Abwasser in 1.000 t/a | 0,64 | 0,49 |
|
|
Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff in 1.000 t/a | 1,35 | 1,42 |
| Abfälle | Erzeugter gefährlicher Abfall in Mio. t/a | 0,38 | 0,35 |
|
|
Deponierter gefährlicher Abfall in Mio. t/a | 0,09 | 0,06 |
| Ressourceneinsatz | Wassereinsatz in Mio m3 /a | 407 | 474 |
|
|
Energieeinsatz in Petajoule (1015 Joule)/a | 77,33 | 85,71 |
Vorjahreswerte angepasst
a = Jahr
*
MAQ = Millionen-Arbeitsstunden-Quote, d. h. Anzahl der Unfälle pro einer Million Arbeitsstunden
**
Nach Greenhouse Gas Protocol
Unsere Performance in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz überprüfen
wir regelmäßig anhand von Key-Performance-Indikatoren. Diese konnten 2010 fast alle
verbessert werden, obwohl wir unsere produzierte Verkaufsmenge um rund 20 % gesteigert
haben. Als Folge erhöhte sich im Berichtsjahr der Wasser- und Energieeinsatz, aber
auch die Menge des organisch gebundenen Kohlenstoffs (TOC). Die Arbeitsunfallquote
reduzierte sich erneut. Damit haben wir unser Ziel einer Quote von < 2,0 deutlich
unterschritten.
Wir konnten im Jahr 2010 auch einen Rückgang der Umwelt- und Transportereignisse verzeichnen.
Hierbei berichten wir gemäß unserer internen Selbstverpflichtung bereits geringe Produktaustritte:
bei Stoffen mit einem hohen Gefährdungspotenzial schon ab 100 kg. Umweltereignisse
und Transportunfälle lassen sich trotz unserer umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen
und -trainings leider nicht völlig verhindern. Ereignisse und Unfälle werden detailliert
analysiert und bewertet, um adäquate Maßnahmen zu ihrer künftigen Vermeidung einleiten
zu können.
Ziel von Bayer ist es, innerhalb des Konzerns weltweit ein angemessenes und gleiches
Niveau an HSEQ-(Health, Safety, Environment and Quality - Gesundheit, Sicherheit,
Umweltschutz und Qualität) Leistung zu erreichen und kontinuierlich zu verbessern.
Zur Erfüllung dieses Ziels hat Bayer in allen Teilkonzernen und Servicegesellschaften
entsprechende HSEQ-Managementsysteme eingerichtet, die sich an anerkannten internationalen
Standards orientieren und regelmäßig überprüft und aktualisiert werden. Rund 90 %
aller Bayer-Produktionsstandorte verfügten 2010 über ein durch Bayer auditiertes HSE-Managementsystem.
Mehr als 60 % unserer Geschäftstätigkeit (in Bezug auf Produktionsmenge bzw. Energieeinsatz)
erfolgt an Standorten, die extern nach international anerkannten Regelwerken, wie
z. B. ISO 14001, EMAS, OHSAS 18001, zertifiziert bzw. validiert sind. Alle Teilkonzerne
und Servicegesellschaften verfügen über branchenspezifische Qualitätsmanagementsysteme,
wie ISO 9001 oder GMP (Good Manufacturing Practice). Hinzu kommen Systeme und Regeln
der Teilkonzerne, die produktspezifische Anforderungen aufgreifen.
Die Gesundheit und Sicherheit aller, die mit unseren Produkten umgehen, und der Schutz
unserer Umwelt haben für uns höchste Priorität. Produktverantwortung beinhaltet für
uns eine umfassende Bewertung der Gesundheits- und Umweltrisiken von der Produktforschung
und -entwicklung bis hin zur Produktion und schließt verantwortliches Handeln bei
der Produktvermarktung, -anwendung und -entsorgung mit ein. Nahezu alle von Bayer
hergestellten Produkte unterliegen umfassenden gesetzlichen Informationspflichten
wie z. B. der EU-weiten Chemikalienverordnung "REACH". Die vorgeschriebene Vorregistrierung
bei der Chemikalienagentur (ECHA) haben wir 2009 abgeschlossen. 2010 wurden von uns
fristgerecht Registrierungsdossiers für 125 derjenigen Stoffe eingereicht, die Bayer
in sehr großer Menge (> 1.000 t/a) herstellt oder importiert oder die besonders gefährlich
sind. Bayer hat für die Registrierung vieler dieser Stoffe Konsortien mit Wettbewerbern
gebildet, um den Datenaustausch zu fördern und zusätzliche Tierversuche zu vermeiden.
Mit dem 2007 veröffentlichten "Bayer-Klimaprogramm", einer wesentlichen Säule des
Bayer-Nachhaltigkeits-Programms, stellt sich Bayer einer der großen globalen Herausforderungen:
dem Klimawandel. Wir überprüfen die Energieeffizienz unserer Prozesse, bieten Lösungen
für den Klimaschutz und die Bewältigung der Folgen des Klimawandels. Auch 2010 wurden
wir aufgrund unserer transparenten Berichterstattung über Klimastrategie und Treibhausgas-Emissionen
erneut in den Carbon Disclosure Leadership Index aufgenommen, als weltweit bestes
Unternehmen unserer Branche. Bayer ist außerdem in den neu eingeführten "Carbon Performance
Leadership Index" (CPLI) mit dem Prädikat "A" aufgenommen worden. Der CPLI bewertet
die konkreten Maßnahmen und Leistungen der Unternehmen beim Klimaschutz sowie den
Umgang mit den Folgen des Klimawandels.
Eine wichtige Maßnahme zur Verminderung der eigenen Treibhausgas-Emissionen ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Mit dem Analyseinstrument "Bayer Climate Check" wurden konzernweit insgesamt über 140 Produktionsanlagen und Gebäude (ca. 85 % des produktionsbedingten CO2 -Ausstoßes) hinsichtlich ihrer Energie- und CO2 -Einsparpotenziale untersucht. Wir erwarten bis 2013 ein realisierbares Energie-Reduktionspotenzial von bis zu 10 %. Die Ergebnisse des 2010 abgeschlossenen Climate Check werden in das Managementsystem STRUCTese® (Structured Efficiency System for Energy) integriert, das die nachhaltige Umsetzung der Potenziale und die kontinuierliche Effizienzsteigerung unserer Produktionsprozesse sicherstellt. STRUCTese® soll bis Ende 2012 in 60 unserer energieintensivsten Produktionsbetriebe etabliert werden, um die Realisierung der Einsparziele zu unterstützen.
Ein weiterer Schwerpunkt zur Verminderung der Treibhausgas-Emissionen sind Prozess-Innovationen.
Ein Beispiel ist ein von Bayer mit Partnern entwickeltes neuartiges klimafreundliches
Verfahren zur Chlorherstellung. Die Sauerstoffverzehrkathoden-Technologie auf Kochsalzbasis
macht zukünftig eine Energiereduzierung um 30 % in der Chlorproduktion möglich. Bayer
plant, 2011 in Deutschland eine Anlage mit einer Kapazität von zunächst 20.000 Jahrestonnen
in Betrieb zu nehmen. 2010 wurden auch unsere verfahrenstechnischen Maßnahmen zur
weiteren Reduktion von Lachgasemissionen fortgeführt.
Mit Maßnahmen zur Reduktion der durch Dienstfahrzeuge verursachten CO2 -Emissionen (Programm "Eco-Fleet"), dem Einsatz neuer Telekommunikationstechniken zur Verminderung von Geschäftsreisen sowie der Steigerung der Energieeffizienz im IT-Umfeld setzt Bayer im Klimaprogramm zusätzliche Akzente. Die Maßnahmen des Eco-Fleet-Programms führten von 2007 bis Ende 2010 bereits zu einer CO2 -Reduktion von 15 %.
Bei der Berichterstattung der Treibhausgas-Emissionen richtet sich Bayer nach dem
internationalen Standard des Greenhouse Gas (GHG) Protocol. Bayer strebt an, die Emissionen
des Konzerns bis 2020 trotz Produktionswachstums auf dem Niveau von 2007 zu halten.
Trotz der im Berichtszeitraum 2010 deutlich gestiegenen produzierten Verkaufsmenge
(rund 20 %), insbesondere bei MaterialScience, konnte die Erhöhung der direkten Treibhausgas-Emissionen
auf 5,0 % begrenzt werden. Im Wesentlichen trugen dazu Verfahrensverbesserungen sowie
Energieeffizienzmaßnahmen bei. Die energiebedingten indirekten Treibhausgas-Emissionen
stiegen ebenfalls um 4,8 %. Die Summe der direkten und indirekten Treibhausgas-Emissionen
erhöhte sich um 4,9 %.
Um die Transparenz bei der Verfolgung der Zielerreichung zu erhöhen, berichten wir
in unserem Nachhaltigkeitsbericht ausführlich über die Emissionsentwicklung.
Darüber hinaus stellt Bayer Lösungen für den Klimaschutz bereit. Weltweit verursacht der Energieverbrauch in Gebäuden rund 30 % der weltweiten CO2 -Emissionen. Mit dem Bayer "EcoCommercial Building (ECB) Program" ist Klimaschutz im Bausektor heute schon realisierbar. Mithilfe eines Partnerschaftsnetzwerkes, das Zulieferer, Baufirmen, Architekten und Bauherren umfasst, generiert Bayer mit seinen Partnern maßgeschneiderte Lösungen zum Bau energieoptimierter kommerzieller und öffentlicher Gebäude bis hin zu Null-Emissions-Gebäuden. Neben unserem Angebot an Kunden setzen wir auch im eigenen Unternehmen das ECB-Programm um: Ende 2010 z. B. wurde in Greater Noida, Indien, ein Bayergebäude als EcoCommercial Building fertig gestellt.
Gesellschaftliches Engagement ist ein fester Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie
und der Unternehmenspolitik von Bayer. Das Unternehmen versteht sich als Teil der
Gesellschaft und begreift sein Engagement im Sinne eines "Good Corporate Citizen"
als langfristige Investition in die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft und als nachhaltigen
Beitrag für positive unternehmerische Rahmenbedingungen. Das gesellschaftliche Engagement
von Bayer wird dokumentiert in zahlreichen Projekten, die das Unternehmen zum Teil
seit Jahren in vielen Regionen der Welt organisiert oder unterstützt. Dafür stellte
der Konzern im Jahr 2010 rund 57 MIO € (Vorjahr: 44 MIO €) in den vier Schwerpunktbereichen
zur Verfügung.
[Tabelle 3.39]
| Förderschwerpunkte | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Bildung und Forschung | 5 | 7 |
| Umwelt und Natur | 3 | 3 |
| Gesundheit und Soziales | 15 | 26 |
| Sport und Kultur | 21 | 21 |
Wir entwickeln unsere Förderstrategie stetig weiter. Dabei legen wir besonderes Augenmerk
auf Projekte zu gesamtgesellschaftlichen Aufgaben von hoher Relevanz und mit konkretem
Bedarf, in die wir gezielt unser technologisches und ökonomisches Know-how einbringen
können.
Bayer legt traditionell großen Wert auf die Förderung von Bildung und Forschung. Denn
als forschungsorientiertes Unternehmen sind wir im Besonderen auf sehr gut ausgebildete
Nachwuchskräfte und auf Technikakzeptanz in der Gesellschaft angewiesen.
Die "Bayer Science & Education Foundation" deckt mit ihren Förderprogrammen den kompletten
wissenschaftlichen Ausbildungs- und Karriereweg ab. So vergab die Stiftung im Jahr
2010 Fördergelder in der Gesamthöhe von rund 1 MIO € sowohl an engagierte Schüler
und Auszubildende und innovative Schulprojekte als auch an exzellente Studierende,
Nachwuchswissenschaftler und Spitzen-Forscher. Der thematische Förderfokus liegt jeweils
auf den Naturwissenschaften und Medizin.
2010 eröffnete mit dem "Baylab" am Konzern-Stammsitz in Leverkusen das vierte Bayer-Schülerlabor.
Rund 3.400 Schülerinnen und Schüler machten im ersten Jahr vom Unterrichtsangebot
zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Kunststoffe Gebrauch. Insgesamt profitierten
ca. 11.500 Schüler und Lehrer von den Angeboten der "Baylabs" -dazu zählen neben dem
themenübergreifenden Schülerlabor die themenspezifischen "Baylab health", "Baylab
plants" und "Baylab plastics". Für dieses Bildungsangebot erhielt Bayer den "Unternehmenspreis
2010" des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
Das "Humboldt Bayer Mobil", ein Forschungslabor auf Rädern, macht seit 2010 Station
an Schulen. Die Bayer-Stiftung unterstützt dieses gemeinsam mit der Humboldt-Universität
zu Berlin gestartete und zunächst auf drei Jahre angelegte naturwissenschaftliche
Bildungsprojekt mit 300.000 €. Die internationale Bayer-Bildungsinitiative "Making
Science Make Sense" wurde auch im Jahr 2010 wieder in 12 Ländern umgesetzt. Zielgruppe
sind Grundschüler, denen Bayer-Mitarbeiter in anschaulichen Experimenten die Faszination
der Naturwissenschaften vermitteln.
Im Rahmen unseres Engagements gegen Kinderarbeit in unserer Lieferkette in Indien
setzen wir mit dem Programm "Learning for Life" ein integriertes Maßnahmenpaket um.
Es ermöglicht Kindern bzw. Jugendlichen den Zugang zu Schulbildung und Ausbildung
und soll verhindern, dass Baumwollsaatgut-Zulieferer sie als Arbeitskräfte einsetzen.
Gegenwärtig liegt der Fokus auf der berufsqualifizierenden Ausbildung. Im Bundesstaat
Karnataka nahmen beispielsweise im Schuljahr 2009/2010 und im Schuljahr 2010/2011
insgesamt über 1.900 Auszubildende am regelmäßigen berufsbezogenen Unterricht teil,
den wir zusammen mit lokalen Nicht-Regierungsorganisationen an zunächst fünf Regierungsschulen
einführten.
Ein weiterer Schwerpunkt unseres gesellschaftlichen Engagements ist die Bildung von
Jugendlichen in Umweltfragen.
Auch im Jahr 2010 organisierten Bayer und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen
(UNEP) wieder ein Dutzend Umweltprojekte für Jugendliche und Kinder im Rahmen ihrer
globalen Partnerschaft. Im Mittelpunkt stand die internationale Kinderkonferenz in
Nagoya, Japan, zum Thema "Artenvielfalt" mit rund 250 Teilnehmern aus 40 Ländern.
Der jedes Jahr gemeinsam organisierte Kinder-Malwettbewerb verzeichnete wiederum dank
einer besonders starken Beteiligung in China eine erneute Rekordmarke von 3,2 Millionen
Einreichungen aus 95 Ländern. Im Rahmen des Bayer-Umweltbildungsprogramms "Junge Umweltbotschafter"
nahmen insgesamt rund 50 Jugendliche aus 18 Ländern an der einwöchigen Studienreise
zum Thema Umweltschutz nach Deutschland teil -dem Höhepunkt der jährlichen Aktivitäten.
Bayer und UNEP verlängerten 2010 ihre Partnerschaft um drei weitere Jahre bis Ende
2013. Bayer wird die gemeinsamen Projekte finanziell weiterhin mit 1,2 MIO € pro Jahr
unterstützen.
Am "Bayer-Tongji Chair for Sustainable Devolopment" an der Tongji-Universität in Shanghai,
China, setzte die Forschungsgruppe von Prof. Dr. Jianfu Zhao im Jahr 2010 u. a. vier
Forschungsprojekte -beispielsweise zum Zusammenhang von effizienter Energie- und Wasser-Nutzung
-um. Die Forschungs- und Lehrtätigkeiten der Stiftungsprofessur wurden von der "Bayer
Science & Education Foundation" im Berichtsjahr mit insgesamt 150.000 € unterstützt.
Bayer engagiert sich weltweit für die Verbesserung der sozialen Verhältnisse und der
Gesundheitsversorgung. Dadurch wollen wir zu einem sozial stabilen Umfeld an unseren
Unternehmensstandorten beitragen und helfen, globale Gesundheitsaufgaben zu lösen.
Wir unterstützten in unseren laufenden Hilfsprogrammen auch 2010 die Weltgesundheitsorganisation
WHO im Kampf gegen vernachlässigte tropische Krankheiten. Das Unternehmen stellte
dazu kostenfrei Medikamente zur Verfügung, die auf der "WHO Essential Drug List" stehen
-beispielsweise gegen die in Lateinamerika weit verbreitete Chagas-Krankheit, eine
Infektionskrankheit, die durch den Biss von Raubwanzen übertragen wird.
[Grafik 3.21]

Die "Bayer Cares Foundation", unsere Stiftung für das soziale Engagement, unterstützte
im Berichtsjahr 54 gemeinnützige Ehrenamtsprojekte im Umfeld der Unternehmensstandorte
in Deutschland und Lateinamerika mit insgesamt über 140.000 €. Damit honorierte die
Bayer-Stiftung das ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern und Bürgern, die sich
in konkreten Projekten aktiv für die sozialen Belange der Gesellschaft einsetzen.
Zudem vergab die Stiftung 2010 erstmals den mit insgesamt 35.000 € dotierten "Aspirin
Sozialpreis" für innovative Hilfs- und Beratungsangebote im Gesundheitsbereich.
Für die Erdbebenopfer in Haiti finanzierte die "Bayer Cares Foundation" gemeinsam
mit "Caritas international" ein Gesundheitszentrum, das 30.000 Menschen medizinisch
versorgen wird. Ermöglicht wurde dies durch die Bayer-Mitarbeiter, die in 34 Ländern
einem weltweiten Spendenaufruf des Unternehmens gefolgt sind und 250.000 € spendeten.
Die Bayer AG stockte diesen Betrag um 100.000 € auf insgesamt 350.000 € auf. Unmittelbar
nach dem Erdbeben hatte der Konzern eine Soforthilfe in Form von Antibiotika und Schmerzmitteln
im Wert von mehr als 650.000 € geleistet -die Bayer-Hilfe für Haiti belief sich somit
auf einen Gesamtwert von über 1 MIO €.
In der Sport- und Kulturförderung engagieren wir uns bereits seit über 100 Jahren.
Im Breiten-, Jugend- und Behindertensport sind wir mit einer vielfältigen Vereinslandschaft
aktiv. "Einfach Fußball" ist eine neue Initiative für Schülerinnen und Schüler mit
geistiger und Lern-Behinderung. Gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) initiiert
und unterstützt Bayer Partnerschaften zwischen Förderschulen und Fußballvereinen.
Ziel ist es, mehr Kindern und Jugendlichen mit Behinderung den Zugang zum Vereinsfußball
zu ermöglichen und das gegenseitige Lernen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung
zu fördern.
Über das Angebot der Bayer-Kulturabteilung sowie unserer Vereine und Ensembles leisten
wir einen traditionellen Beitrag zum kulturellen Leben an den Unternehmensstandorten
und damit zu deren Attraktivität für Mitarbeiter und Bürger.
Seit dem 01. Januar 2011 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten,
von denen wir einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Bayer-Konzerns erwarten.
Jedes unternehmerische Handeln ist untrennbar mit Chancen und Risiken verbunden. Aus
diesem Grund ist ein wirksames Management von Chancen und Risiken ein bedeutender
Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmenswerts.
Im Bayer-Konzern ist die Steuerung von Chancen und Risiken integraler Bestandteil
des konzernweiten Systems der Unternehmensführung und nicht Aufgabe einer bestimmten
organisatorischen Einheit. Dadurch ergibt sich eine enge Verknüpfung mit anderen Unternehmensbereichen.
Zentrale Bestandteile des Chancen- und Risikomanagementsystems sind der Planungs-
und Controllingprozess, das konzerninterne Regelwerk und das Berichtswesen.
In regelmäßigen Konferenzen zur Geschäftsentwicklung werden die Chancen und Risiken,
die in den Strategien der strategischen Geschäftseinheiten und der Regionen qualitativ
und quantitativ bewertet werden, aktualisiert und Ziele und Steuerungsmaßnahmen vereinbart.
Grundlage des Chancenmanagements des Bayer-Konzerns ist die detaillierte Beobachtung
und Analyse der individuellen Märkte sowie die frühzeitige Erkennung und Bewertung
von Trends, aus denen sich die Identifikation der Chancen ableitet. Dabei werden sowohl
gesamtwirtschaftliche, branchenspezifische als auch regionale oder lokale Entwicklungen
einbezogen. Zu den Aufgaben der Teilkonzerne und strategischen Geschäftseinheiten
gehört es, strategische Chancen auf den Märkten wahrzunehmen, in denen sie tätig sind.
Auf Konzernebene wird hierfür der strategische Rahmen gesetzt und die Finanzierung
sowie die Liquidität gesichert. Zudem werden chancenorientierte Projekte, die mehrere
Teilkonzerne betreffen, zentral koordiniert und verantwortet.
Die Grundsätze des Risikomanagements des Bayer-Konzerns sind in einer Richtlinie dokumentiert
und im konzernweiten Intranet veröffentlicht. Die Richtlinie enthält grundlegende
Prinzipien zum Risikomanagement gemäß den Anforderungen des KonTraG. Sie umfasst die
Grundsätze zur Früherkennung, Kommunikation und Behandlung von Risiken. Dies sind
im Wesentlichen: gesetzliche Anforderungen, die Handhabung des Risikomanagements bei
Bayer sowie Risikomanagementaktivitäten.
Risiken werden im Bayer-Konzern systematisch und fortlaufend identifiziert, analysiert
und in einer Datenbank erfasst. Als Risiko gelten Ereignisse und mögliche Entwicklungen
innerhalb oder außerhalb des Unternehmens, die eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts
gefährden. Risikorelevante Informationen werden mindestens quartärlich sowie bei Bedarf
ad hoc erhoben.
Die Dokumentation umfasst neben der Beschreibung des Risikos eine Bewertung nach Schadensausmaß
und Eintrittswahrscheinlichkeit sowie Maßnahmen zur Überwachung und Gegensteuerung.
Auf Ebene der Teilkonzerne und Servicegesellschaften werden vom Konzern abgestimmte
Wesentlichkeitsgrenzen definiert. Um risikobehaftete Sachverhalte früh transparent
darzustellen und dem potenziellen Risiko entsprechend zeitig begegnen zu können, existieren
im Rahmen der Risikodokumentation Aufgreifgrenzen, die deutlich unter der Wesentlichkeitsgrenze
liegen.
Die Mitglieder des Konzernführungskreises haben jederzeit Zugriff auf die Risikodatenbank,
die im Managementinformationssystem abgebildet ist.
Das Risikomanagement ist auf Konzernebene dem Finanzvorstand zugeordnet. In den Teilkonzernen,
den Servicegesellschaften und den Einheiten der Holding wurden Risikoverantwortliche
auf Leitungsebene und Risikomanagementkoordinatoren benannt, um ein effizientes Risikomanagementsystem
zu gewährleisten. Die Risikomanagementkoordinatoren und Fachverantwortlichen in den
Unternehmensbereichen sind für die Risikoinventur inklusive der Identifikation, Bewertung
und Dokumentation der Risiken sowie der Darstellung der Risikostrategie verantwortlich.
Der jährliche Risikobericht an den Aufsichtsrat umfasst das Risiko-Managementsystem,
Rechtsrisiken, Compliance-Themen sowie die Berichte der Konzernrevision und den Bericht
über das interne Kontrollsystem.
Die Konzernrevision ist verantwortlich für die Koordination der konzernweiten Erfassung
und Dokumentation von Risikofeldern und für die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems.
Die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird in regelmäßigen Abständen von der
Konzernrevision geprüft. Dabei folgt die Prüfungsplanung der Konzernrevision einem
risikobasierten Ansatz. Darüber hinaus beurteilt der Abschlussprüfer im Rahmen seiner
Jahresabschlussprüfung das Risikofrüherkennungssystem und erstattet Konzernvorstand
und Aufsichtsrat regelmäßig hierüber Bericht. Die Erkenntnisse aus diesen Prüfungen
finden im kontinuierlichen Prozess zur Verbesserung unseres Risikomanagementsystems
Berücksichtigung. Der Aufsichtsrat, insbesondere der Prüfungsausschuss, überwacht
das Risikomanagementsystem.
Bayer verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf
den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess, in dem geeignete Strukturen sowie Prozesse
definiert und in der Organisation umgesetzt sind. Dies ist so konzipiert, dass eine
zeitnahe, einheitliche und korrekte buchhalterische Erfassung aller geschäftlichen
Prozesse bzw. Transaktionen gewährleistet ist. Es stellt die Einhaltung der gesetzlichen
Normen, der Rechnungslegungsvorschriften und der internen Konzernrichtlinie zur Rechnungslegung
sicher, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich
ist. Änderungen der Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen
werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkungen auf den Konzernabschluss
analysiert und die daraus resultierenden Änderungen in den konzerninternen Richtlinien
und Systemen angepasst.
Grundlagen des internen Kontrollsystems sind neben definierten Kontrollmechanismen,
z. B. systemtechnische und manuelle Abstimmprozesse, die Funktionstrennung sowie die
Einhaltung von Richtlinien und Arbeitsanweisungen. Die Steuerung des Prozesses der
Konzernrechnungslegung erfolgt bei der Bayer AG durch den Zentralbereich Group Accounting
and Controlling.
Die Konzerngesellschaften erstellen ihre Abschlüsse lokal bzw. unter Nutzung konzerneigener
Shared Service Center und übermitteln sie über ein konzernweit einheitlich definiertes
Datenmodell, das der Konzernrichtlinie zur Rechnungslegung unterliegt. Die Konzerngesellschaften
sind für die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien und Verfahren sowie den
ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse
und Systeme verantwortlich. Die in den Rechnungslegungsprozess von Konzern- und Jahresabschluss
der Bayer AG involvierten Mitarbeiter werden dazu regelmäßig geschult. Im gesamten
Rechnungslegungsprozess werden die lokalen Gesellschaften durch zentrale Ansprechpartner
unterstützt. Im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses sind Maßnahmen implementiert,
die die Regelungskonformität des Konzernabschlusses sicherstellen sollen. Dabei dienen
die Maßnahmen der Identifikation und Bewertung der Risiken sowie der Begrenzung erkannter
Risiken und deren Überprüfung. Beispielsweise werden wesentliche neu eingegangene
Vertragsbeziehungen systematisch erfasst und analysiert.
Auf Basis der Daten der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochterunternehmen
werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsmaßnahmen,
bestimmte Abstimmarbeiten und die Überwachung der zeitlichen und prozessualen Vorgaben
erfolgen durch eine spezielle Konzernabschlussabteilung. Systemtechnische Kontrollen
werden durch die Mitarbeiter überwacht und durch manuelle Prüfungen ergänzt. Grundsätzlich
gibt es auf jeder Ebene zumindest ein Vier-Augenprinzip. Im gesamten Rechnungslegungsprozess
müssen bestimmte Freigabeprozesse durchlaufen werden. Für spezielle fachliche Fragestellungen
und komplexe Sachverhalte besteht darüber hinaus eine vom Erstellungsprozess getrennte
Grundsatzabteilung.
Das interne Kontrollsystem der Finanzberichterstattung des Bayer-Konzerns basiert
auf dem COSO (Committee of the Sponsoring Organisations of the Treadway Commission)-Rahmenwerk.
Für die IT-Prozesse wurde eine Überleitung zum COBIT (Control Objectives for Information
and related Technology)-Rahmenwerk hergestellt. Die konzernweit verbindlichen Internal-Control-System-
(ICS-) Standards wurden daraus abgeleitet, zentral vorgegeben und in den Konzerngesellschaften
umgesetzt. Das Management in den Gesellschaften des Konzerns trägt die Verantwortung
für die Umsetzung und Überwachung des lokalen ICS. In einem konzernweit genutzten
System werden alle ICS-relevanten Geschäftsprozesse sowie deren Risiken und Kontrollen
einheitlich und prüfungssicher dokumentiert und in einem zentralen IT-System auf Konzernebene
transparent dargestellt.
Die Interne Revision als zentrale Einheit prüft u. a. die Zuverlässigkeit des Rechnungswesens
der in- und ausländischen Gesellschaften. Dabei werden insbesondere folgende Aspekte
berücksichtigt:
| ― |
Einhaltung der gesetzlichen Auflagen sowie von Vorstandsdirektiven, sonstigen Richtlinien und internen Anweisungen, |
| ― |
formelle und materielle Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und der darauf aufbauenden Berichterstattung, |
| ― |
Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit interner Kontrollsysteme zur Vermeidung von Vermögensverlusten, |
| ― |
Ordnungsmäßigkeit der Aufgabenerfüllung und Einhaltung wirtschaftlicher Grundsätze. |
Die Bayer AG verfügt über ein konzernweit standardisiertes Verfahren zur Überwachung
der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems. Dieses Verfahren
ist konsequent an den Risiken einer möglichen Fehlberichterstattung im Konzernabschluss
ausgerichtet und basiert auf den strengen US-amerikanischen Kapitalmarktanforderungen
der Section 404 des Sarbanes-Oxley-Acts.
Die Wirksamkeitsbeurteilung des rechnungslegungsbezogenen ICS erfolgt auf Grundlage
von kaskadierten Selbstbeurteilungen beginnend bei den Prozessbeteiligten über die
wesentlichen Verantwortungsträger im Rechnungslegungsprozess bis zum Konzernvorstand.
Die Interne Revision nimmt eine unabhängige, stichprobenhafte Prüfung der Selbstbeurteilungen
vor.
Der Vorstand der Bayer AG hat die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen
Kontrollsystems auf Grundlage des COSO-Rahmenwerks und dessen Kriterien beurteilt.
Diese Beurteilung ergab, dass das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem
für das Geschäftsjahr 2010 funktionsfähig ist. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems
wird vom Prüfungsausschuss der Bayer AG gemäß den Anforderungen des im Mai 2009 in
Kraft getretenen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes überwacht. Grundsätzlich ist
zu berücksichtigen, dass ein internes Kontrollsystem, unabhängig von der Ausgestaltung,
keine absolute Sicherheit liefert, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung
vermieden oder aufgedeckt werden.
Bayer als internationaler Konzern ist mit seinen drei Tätigkeitsfeldern verschiedensten
Entwicklungen auf den unterschiedlichen nationalen und internationalen Märkten unterworfen.
Auf der Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung und der Unternehmenslage
ergeben sich innerhalb der vorliegenden Rahmenbedingungen verschiedene Risiko- und
Chancenpotenziale.
In den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern wollen wir auch in Zukunft die sich uns
eröffnenden Chancen optimal nutzen. Die Evaluierung weiterer Chancenpotenziale erfolgt
kontinuierlich in allen Bereichen und ist ein elementarer Teil unserer Strategie,
die wir im Kapitel 11.2 "Strategie" ausführlich darstellen.
Wesentliche Chancenpotenziale bietet der Bereich Forschung und Entwicklung. Besonders
hier arbeiten wir kontinuierlich daran, neue Produkte zu finden sowie bestehende Produkte
weiterzuentwickeln. Unsere diesbezüglichen Aktivitäten sind ausführlich im Kapitel
8 "Forschung und Entwicklung" dargestellt.
Verschiedenen -insbesondere finanzwirtschaftlichen - Risiken, die wir im folgenden
Abschnitt als Risiken beschrieben haben, stehen bei einer positiven Entwicklung entsprechende
Chancen gegenüber.
Als international tätiges Unternehmen mit heterogenem Portfolio ist der Bayer-Konzern
einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Um die finanziellen Auswirkungen eines möglichen
Schadens gering zu halten, werden -soweit verfügbar und wirtschaftlich vertretbar
- Versicherungen abgeschlossen. Umfang und Höhe dieser Versicherungen werden laufend
überprüft.
Für den Bayer-Konzern wesentliche Risiken werden in den folgenden Abschnitten beschrieben,
wobei deren Reihenfolge keine Wertigkeit der Eintrittswahrscheinlichkeit oder des
potenziellen Schadensausmaßes impliziert.
Wir sind zahlreichen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder -verfahren ausgesetzt,
an denen wir aktuell beteiligt sind oder die sich in der Zukunft ergeben könnten.
Dazu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und
Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz. Die Ergebnisse von gegenwärtig
anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen
oder behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen
entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen
abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse
haben können.
Eine Beschreibung der aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken befindet sich
im Konzernabschluss, Anhangangabe [32].
Die Preise pharmazeutischer Produkte sind auf vielen Märkten staatlicher Kontrolle
und Regulierung ausgesetzt, einige Regierungen nehmen sogar direkt Einfluss auf die
Preisbildung. Des Weiteren sind große Anbieter im Gesundheitswesen in einigen Absatzmärkten
in der Lage, erheblichen Druck auf die Marktpreise auszuüben. Preisregulierungen und
Preisdruck durch Generika-Anbieter, induziert durch staatliche Erstattungssysteme,
die preisgünstigere Generika Markenprodukten vorziehen, schmälern die Renditen unserer
pharmazeutischen Produkte und könnten im Einzelfall die Markteinführung eines neuen
Produkts unrentabel machen. Wir gehen davon aus, dass das jetzige Ausmaß der Preisregulierung
und des Preisdrucks weiter bestehen oder sich sogar vergrößern wird.
Veränderungen des regulatorischen Umfelds in unseren Hauptabsatzmärkten werden fortlaufend
analysiert. Je nach Ausmaß der staatlichen Regulierung kann es notwendig sein, unser
Geschäftsmodell anzupassen.
Die Umsatzerlöse des Bayer-Konzerns unterliegen saisonalen Schwankungen. Insbesondere
gilt dies für unser CropScience-Geschäft, welches darüber hinaus auch witterungsbedingten
Einflüssen unterliegt. Die Konjunkturzyklen der Abnehmerbranchen beeinflussen die
Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Teilkonzerns MaterialScience. Ein konjunktureller
Abschwung, gekennzeichnet durch schwache Nachfrage und Überkapazitäten, führt zu erhöhtem
Preisdruck und intensiverem Wettbewerb.
Das frühzeitige Erkennen sich abzeichnender Entwicklungen im gesetzlichen und wirtschaftlichen
Umfeld sowie ein aktives Portfoliomanagement sind wichtige Bestandteile der Geschäftssteuerung.
Sowohl die gegenwärtige weltweite Konjunkturlage als auch die mittelfristigen Wirtschaftsentwicklungen
werden quartalsweise analysiert und zur operativen Geschäftsplanung herangezogen.
Allerdings bieten auch unsere detaillierten Analysen keine Gewähr dafür, dass ein
massiver konjunktureller Abschwung wie in den vergangenen Jahren 2008 und 2009 vorhergesehen
werden kann.
Eine Kurzfassung unserer Einschätzung ist im Kapitel 11.3 "Konjunkturausblick" verfügbar.
Wenn es uns unter strategischen Gesichtspunkten vorteilhaft erscheint, akquirieren
wir Unternehmensteile oder auch ganze Unternehmen. Der Anteil des Goodwill und der
sonstigen immateriellen Vermögenswerte im Bayer-Konzernabschluss hat durch die Akquisitionen
der vergangenen Jahre deutlich zugenommen. Eine nicht erfolgreiche Geschäftsintegration
bzw. unerwartet hohe Integrationskosten können die Realisierung der geplanten quantitativen
und qualitativen Ziele wie beispielsweise Synergien gefährden und das Ergebnis negativ
beeinflussen.
Unsere Akquisitionen werden von Integrationsteams begleitet. Für die Steuerung der
Integrationsprozesse werden entsprechende Ressourcen bereitgestellt.
Da die Wettbewerbsposition sowie die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Bayer-Konzerns
in signifikanter Weise von der Entwicklung kommerziell erfolgreicher Produkte und
Produktionstechnologien abhängen, investiert der Bayer-Konzern beträchtliche finanzielle
Mittel in die Forschung und Entwicklung. Aufgrund langwieriger Entwicklungsprozesse,
technologischer Herausforderungen, regulatorischer Vorgaben und starken Wettbewerbs
ist jedoch nicht sichergestellt, dass alle Produkte, die sich zukünftig oder derzeit
in unserer Entwicklungspipeline befinden, ihre geplante Marktreife erreichen und sich
auf dem Markt kommerziell erfolgreich behaupten werden.
Darüber hinaus können mögliche Nebenwirkungen unserer Produkte, die trotz vorheriger
intensiver Prüfungen erst nach der Zulassung bzw. Registrierung entdeckt werden, zu
einer teilweisen oder kompletten Rücknahme vom Markt führen. Ein solcher Vertriebsstopp
kann freiwillig oder aber auch durch rechtliche und behördliche Schritte begründet
sein. Auch Gerichtsverfahren und damit verbundene Schadenersatzforderungen wegen möglicher
Nebenwirkungen unserer Produkte können das Ergebnis erheblich belasten.
Um eine effektive und effiziente Verwendung der in die Forschung und Entwicklung investierten
Mittel zu gewährleisten, hat der Bayer-Konzern eine entsprechende Aufbau- und Ablauforganisation
mit Fachabteilungen, Arbeitskreisen und Reportingstrukturen zur Überwachung von Entwicklungsprojekten
implementiert.
Insbesondere der Life-Science-Bereich ist strengen behördlichen Vorgaben hinsichtlich
der durchzuführenden Studien sowie der Herstellung und Vermarktung einer Vielzahl
seiner Produkte unterworfen. In einigen Ländern hat das Ausmaß an regulatorischen
Kontrollen stark zugenommen. Wir erwarten, dass sich dieser Trend besonders in den
USA und der EU fortsetzt. Steigende Prüfanforderungen, z. B. an klinische oder (öko-)
toxikologische Studien, können die Produktentwicklungskosten erhöhen und die Zeit
bis zur (Re-) Registrierung verlängern.
Potenziellen Risiken aus gesetzlichen und sonstigen Vorgaben wird dadurch Rechnung
getragen, dass wir unsere Entscheidungen und die Gestaltung unserer Geschäftsprozesse
auf eine umfassende rechtliche Beratung durch interne und externe Fachleute stützen.
In eigens aufgesetzten Projekten wird die Umsetzung neuer Regularien koordiniert und
versucht, eventuelle Nachteile für die Geschäftstätigkeit zu verringern.
Ein Großteil unserer Produkte, insbesondere im Life-Science-Bereich, unterliegt dem
Patentschutz. Wir sind derzeit in Gerichtsverfahren involviert, um den Patentschutz
für unsere Produkte durchzusetzen. Insbesondere Generika-Anbieter versuchen, Patente
vor ihrem Ablauf anzugreifen. Teilweise wird sogar die generische Version eines Produkts
auf den Markt gebracht -eine sogenannte "at-risk"-Markteinführung -bevor ein rechtskräftiges
Patenturteil vorliegt.
Läuft ein Patent aus oder können wir ein Patent nicht erfolgreich verteidigen, ist
in der Regel mit verstärktem Wettbewerb und dem damit verbundenen Preisdruck durch
den Markteintritt von Generika-Anbietern zu rechnen. Hinsichtlich der in diesem Zusammenhang
stehenden Rechtsstreitigkeiten verweisen wir auf die Beschreibung der Rechtsrisiken
im Konzernabschluss, Anhangangabe [32].
In einzelnen Bereichen müssen wir uns des Weiteren gegen Klagen Dritter aufgrund von
Verletzung von Patenten oder sonstiger Schutzrechte verteidigen. Dies könnte die Entwicklung
oder Herstellung bestimmter Produkte behindern oder gar stoppen und uns zu Schadenersatz-
oder Lizenzzahlungen an Dritte verpflichten.
Insbesondere unsere Life-Science-Bereiche verfügen über ein umfassendes Produkt-Lebenszyklus-Management.
Darüber hinaus prüft unsere Patentabteilung in Zusammenarbeit mit den jeweiligen operativen
Abteilungen regelmäßig die aktuelle Patentlage und beobachtet mögliche Patentverletzungsversuche,
um bei Bedarf rechtliche Schritte einzuleiten.
Die Produktionskapazitäten an einigen unserer Standorte könnten z. B. durch technisches
Versagen, Naturkatastrophen, regulatorische Rahmenbedingungen oder Lieferunterbrechungen
bei Hauptrohstoffen oder Zwischenprodukten, z. B. durch die Abhängigkeit von einem
Lieferanten, beeinträchtigt werden. Wegen des sehr komplexen Herstellungsverfahrens
gilt dies in besonderem Maße für unsere biotechnologischen Produkte. Gelingt es uns
in diesen Fällen nicht, mit der Produktion auf andere Standorte auszuweichen oder
die Nachfrage aus Vorräten zu bedienen, wird es zu einem Umsatzrückgang kommen.
Die Versorgung mit strategisch wichtigen Rohstoffen wird -soweit möglich - über langfristige
Verträge und/oder mit verschiedenen Lieferanten gesichert. Zusätzlich unterliegen
sämtliche Schritte der Produktionskette sowie die verwendeten Materialien einer ständigen
Kontrolle durch die entsprechenden Fachfunktionen.
Die Herstellung von chemischen Produkten birgt Risiken, die mit der Produktion, der
Abfüllung, der Lagerung und dem Transport von Rohstoffen, Erzeugnissen und Abfällen
verbunden sind. Diese Risiken können Personen-, Sach- und Umweltschäden, Produktionsausfälle
und Betriebsunterbrechungen sowie die Verpflichtung zu Schadenersatzzahlungen zur
Folge haben.
Darüber hinaus kann das Auftreten von ungewollten Kreuz-Kontaminationen unserer Pflanzenschutzmittel
untereinander und von Spuren unerwünschter gentechnisch modifizierter Organismen in
landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder Lebensmitteln nicht vollständig ausgeschlossen
werden.
Produkt- und Umweltschutzrisiken begegnen wir mit entsprechenden Qualitätssicherungsmaßnahmen.
So gewährleisten wir Prozesssicherheit durch ein integriertes Qualitäts-, Gesundheits-,
Umwelt- und Sicherheitsmanagement. Weiterhin engagieren wir uns im Rahmen der internationalen
Initiative "Responsible Care" der chemischen Industrie, treiben unser Nachhaltigkeits-
und Klimaprogramm voran und berichten regelmäßig über unser Nachhaltigkeitsmanagement,
welches auch die Themen Umwelt und Sicherheit einschließt.
Die Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie die interne bzw. externe Kommunikation
des Bayer-Konzerns basieren zunehmend auf Informationstechnologien. Eine wesentliche
Störung oder gar ein Ausfall der globalen und regionalen Geschäftssysteme kann zu
einem Datenverlust und einer Beeinträchtigung der Geschäfts- und Produktionsprozesse
führen.
Mit der Etablierung einer umfassenden Organisation für das IT-Risikomanagement, der
Verabschiedung eines Regelwerks mit der Festlegung entsprechender Rollen und Verantwortlichkeiten
sowie der Implementierung eines periodischen Berichtssystems wurden die Grundlagen
für ein kontinuierliches und nachhaltiges Risikomanagement-System für diesen Bereich
gelegt. Dazu wurde ein konzernübergreifendes Gremium eingerichtet, das die grundsätzliche
Strategie, Architektur und Sicherheitsmaßnahmen für den Konzern beschließt. Diese
werden durch die Teilkonzerne und Servicegesellschaften in Abstimmung mit dieser zentralen
Organisation entsprechend umgesetzt. In Zusammenarbeit mit unserem internen IT-Dienstleister
wurden technische Vorkehrungen, wie beispielsweise Datenwiederherstellungs- und Kontinuitätspläne,
entwickelt.
Der Bayer-Konzern hat Verpflichtungen gegenüber jetzigen und früheren Mitarbeitern
aus Pensions- und anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen. Veränderungen relevanter
Bewertungsparameter, z. B. Zinssatz, Sterbewahrscheinlichkeiten und Gehaltssteigerungsraten,
können eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen bedingen, was zusätzliche
Aufwendungen für Pensionspläne erforderlich macht oder infolge der unmittelbar erfolgsneutral
mit dem Eigenkapital zu verrechnenden versicherungsmathematischen Verluste zu einem
niedrigeren Eigenkapital führen kann. Ein Großteil der Pensionsverpflichtungen ist
durch das Planvermögen gedeckt, welches aus festverzinslichen Wertpapieren, Aktien,
Immobilien und anderen Vermögensanlagen besteht. Rückläufige oder gar negative Erträge
aus diesen Anlagen können sich ungünstig auf den zukünftig beizulegenden Zeitwert
des Planvermögens auswirken und somit die Entwicklung des Eigenkapitals negativ beeinflussen
und/oder zusätzliche Beiträge des Unternehmens notwendig machen. Einzelheiten hierzu
werden im Konzernabschluss, Anhangangabe [25] erläutert.
Dem Risiko von Marktwertschwankungen des Planvermögens begegnen wir durch eine ausgewogene
strategische Anlagenallokation und eine ständige Analyse der Anlagerisiken im Hinblick
auf unsere weltweiten Pensionsverpflichtungen.
Als weltweit agierender Konzern ist Bayer im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken sowie verschiedenen Marktpreisrisiken ausgesetzt,
die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben
könnten.
Unternehmenspolitik ist es, die aus dem operativen Geschäft sowie den daraus resultierenden
Finanzierungserfordernissen entstehenden Marktpreisrisiken durch den Einsatz derivativer
Finanzinstrumente zu eliminieren bzw. zu begrenzen. Derivative Finanzinstrumente werden
dabei fast ausschließlich zur Absicherung von gebuchten und geplanten Transaktionen
abgeschlossen. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten unterliegt strengen
internen Kontrollen, die im Rahmen zentral festgelegter Mechanismen und einheitlicher
Richtlinien erfolgen. Es werden vor allem außerhalb der Börse (d. h. OTC) gehandelte
Devisentermin- und -optionsgeschäfte, Zinsswaps sowie Zins-/Währungsswaps, Warenswaps
und Warenoptionen mit Banken, denen wir bonitätsabhängige Kontrahentenlimite zuteilen,
abgeschlossen.
Im Folgenden wird auf die einzelnen Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten
sowie deren Management eingegangen.
Die Werthaltigkeit von Forderungen und anderen finanziellen Vermögenswerten kann beeinträchtigt
werden, wenn Transaktionspartner ihren Verpflichtungen zur Bezahlung oder sonstigen
Erfüllung nicht nachkommen. Da der Bayer-Konzern mit seinen Kunden keine Master-Netting-Vereinbarungen
abschließt, stellt der Gesamtbetrag der finanziellen Vermögenswerte das maximale Ausfallrisiko
dar.
Zur effektiven Steuerung der Kreditrisiken aus offenen Handelsforderungen hat Bayer
einen einheitlichen Risikomanagementprozess etabliert und eine entsprechende konzernweite
Richtlinie verfasst. Es erfolgen regelmäßig Bonitätsanalysen der Kunden; Sicherheiten
liegen für einen Teil dieser Forderungen vor. Für alle Kunden werden Kreditlimite
festgelegt. Darüber hinaus werden alle Limite für Schuldner mit einem Gesamtrisikoexposure
von 10 MIO € und mehr sowohl vom operativen Kreditmanagement beurteilt als auch dem
konzernweiten Risiko-Komitee Finanzen vorgelegt.
Zur Minimierung der Kreditrisiken werden Finanztransaktionen nur im Rahmen festgelegter
Limite mit Banken und Partnern, die eine erstklassige Bonität aufweisen, getätigt.
Die Risikolimite werden auf Basis von methodischen Modellen entwickelt und deren Einhaltung
laufend beobachtet.
Die Länderrisiken aus Warenlieferungen und Konzernkrediten werden kontinuierlich beobachtet,
methodisch bewertet und zentral gesteuert.
Das Liquiditätsrisiko, d. h. das Risiko, aufgrund einer unzureichenden Verfügbarkeit
von Zahlungsmitteln bestehende oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen
zu können, wird im Bayer-Konzern zentral gesteuert. Zur Sicherstellung der jederzeitigen
Zahlungsfähigkeit werden liquide Mittel bereitgehalten, um konzernweit sämtliche geplanten
Zahlungsverpflichtungen zur jeweiligen Fälligkeit erfüllen zu können. Diese bestehen
sowohl in operativen Zahlungsströmen als auch in der Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten.
Darüber hinaus wird eine Reserve für ungeplante Mindereingänge oder Mehrausgänge vorgehalten.
Hierfür werden auf Basis historischer Zeitreihen, adjustiert um Veränderungen in der
Geschäftsstruktur, Plan-Ist-Abweichungsanalysen durchgeführt. Daraus wird die Liquiditätsreserve
ermittelt, die mit einer festgelegten Wahrscheinlichkeit eine negative Abweichung
von den geplanten Zahlungsströmen abdecken kann. Die Höhe dieser Reserve wird regelmäßig
überprüft und bei Bedarf den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die Liquidität wird
hauptsächlich in Form von Tages- und Termingeldanlagen vorgehalten. Darüber hinaus
stehen Bankkreditlinien, insbesondere eine nicht in Anspruch genommene syndizierte
Kreditlinie in Höhe von 3,5 MRD €, zur Verfügung.
Die im Jahr 2011 fälligen Anleihen wollen wir aus der Liquidität und dem Free-Operating-Cashflow
bedienen.
Das Marktrisiko besteht darin, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Zahlungsströme
eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Zum Marktrisiko
zählen das Währungsrisiko, das Zinsrisiko und das sonstige Preisrisiko (insbesondere
das Rohstoffpreisrisiko).
Die Sensitivitätsanalyse ist ein weitverbreitetes Verfahren zur Risikomessung. Sie
ermöglicht die Abschätzung potenzieller Verluste künftiger Erträge, beizulegender
Zeitwerte oder von Cashflows marktrisiko-sensitiver Instrumente, die sich aus einer
oder mehreren ausgewählten hypothetischen Veränderungen der Zinssätze, Wechselkurse,
Rohstoffpreise und sonstiger relevanter Marktsätze oder Preise in einem bestimmten
Zeitraum ergeben. Wir nutzen die Sensitivitätsanalyse, da sie angemessene Risikoschätzungen
auf der Grundlage direkter Annahmen (z. B. einer Zinserhöhung) gestattet. Bei den
nachfolgenden Risikoschätzungen wird Folgendes zugrunde gelegt:
| ― |
eine gleichzeitige, parallele Veränderung der Wechselkurse in Form einer Abwertung des Euro gegenüber sämtlichen Fremdwährungen um 10 |
| ― |
eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurven aller Währungen um 100 Basispunkte; und |
| ― |
ein gleichzeitiger Rückgang der Preise aller relevanten Rohstoffe, auf die wir Derivate halten, um 20 %. |
Wir nutzen Marktinformationen und zusätzliche Analysedaten, um unsere Risiken zu steuern
und die Einschränkungen unserer Sensitivitätsanalyse abzuschwächen. Die Sensitivitätsanalyse
hat sich als nützliches Instrument zum Erreichen einiger unserer risikospezifischen
Managementziele erwiesen. Sie bietet eine leicht verständliche Risikoschätzung und
vermittelt damit einen ungefähren Eindruck davon, welche Auswirkungen eine Veränderung
der Marktbedingungen auf unser Geschäft haben könnte. Zudem gestattet die Sensitivitätsanalyse
unserem Management, auf dieser Basis die erforderlichen Schritte einzuleiten, um derartigen
Risiken zu begegnen.
Wir verfeinern unsere Verfahren zur Risikomessung und -berichterstattung kontinuierlich;
dies beinhaltet u. a. eine regelmäßige Überprüfung der zugrundeliegenden Annahmen
und verwendeten Parameter.
Die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Sensitivitätsanalysen stellen den hypothetischen
Verlust von Cashflows aus Finanzinstrumenten und derivativen Finanzinstrumenten dar,
die wir zum 31. Dezember 2010 sowie zum 31. Dezember 2009 gehalten haben. Das Spektrum
der Sensitivitäten, das wir für diese Analysen ausgewählt haben, spiegelt unsere Sicht
der Veränderungen von Wechselkursen, Rohstoffpreisen und Zinssätzen wider, die in
einem Zeitraum von einem Jahr und unter Zugrundelegung angemessener Maßstäbe möglich
sind.
Da der Bayer-Konzern einen signifikanten Anteil seines Geschäfts außerhalb der Euroländer
tätigt, können Währungsschwankungen das Ergebnis wesentlich beeinflussen. Währungsrisiken
aus Finanzinstrumenten bestehen bei Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmitteln
und Zahlungsmitteläquivalenten, die nicht in der funktionalen Währung einer Gesellschaft
bestehen. Das Währungsrisiko aus Finanzinstrumenten ist im Bayer-Konzern insbesondere
für den US-Dollar, den japanischen Yen, den kanadischen Dollar und den chinesischen
Renminbi bedeutsam.
Die Währungsrisiken werden systematisch zentral erfasst, analysiert und gesteuert.
Der Umfang der Absicherung wird regelmäßig evaluiert und im Rahmen einer Richtlinie
festgelegt. Dabei wird das gebuchte Fremdwährungsexposure aus operativer Geschäftstätigkeit
und aus finanziellen Positionen, d. h. aus Forderungen und Verbindlichkeiten resultierend,
in der Regel in voller Höhe währungskursgesichert.
Das in den nächsten 12 Monaten zu erwartende Fremdwährungsexposure aus geplanten Geschäften
wird gemäß den zwischen Holdingvorstand, Konzernfinanzen und operativen Einheiten
abgestimmten Vorgaben gesichert. Die Absicherung für einen wesentlichen Teil der vertraglichen
und vorhersehbaren Währungsrisiken erfolgt vor allem durch die Nutzung von Devisentermingeschäften
und Devisenoptionen.
Der Vorstand hat klare Leitlinien festgelegt, wie die Cashflow-Risiken, die aus diesem
Ansatz resultieren, zu begrenzen und zu überwachen sind.
Zur Ermittlung der Sensitivitäten haben wir eine hypothetische ungünstige Veränderung
der Wechselkurse um 10 % zugrunde gelegt und sind dabei von einer gleichzeitigen Abwertung
des Euros gegenüber allen Währungen, basierend auf den Jahresendkursen dieser Währungen,
ausgegangen. Der geschätzte hypothetische Verlust von Cashflows aus derivativen und
nicht-derivativen Finanzinstrumenten würde zum 31. Dezember 2010 279 MIO € betragen
(2009: 188 MIO €). Von diesen 279 MIO € beziehen sich 120 MIO € auf den US-Dollar,
41 MIO € auf den japanischen Yen, 30 MIO € auf den kanadischen Dollar, 34 MIO € auf
den chinesischen Renminbi und 54 MIO € auf andere Währungen. 296 MIO € des geschätzten
hypothetischen Verlusts in Höhe von 279 MIO € stammen aus Derivaten, die zur Absicherung
unseres antizipierten Exposures aus geplanten Umsätzen in Fremdwährung eingesetzt
wurden. Diese Transaktionen erfüllen die Voraussetzungen für das Hedge-Accounting,
die entsprechenden Wertveränderungen werden im Eigenkapital (Other Comprehensive Income)
ausgewiesen. Die Gegenposition von 17 MIO € ist im Wesentlichen Kontensalden in Fremdwährung
und nicht abgesicherten, eingebetteten Währungsderivaten aus Lieferverträgen zuzuordnen.
Die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf unsere geplanten Umsätze in Fremdwährung
sind in dieser Berechnung nicht berücksichtigt.
Ein Zinsrisiko liegt für den Bayer-Konzern vor allem bei finanziellen Vermögenswerten
und Verbindlichkeiten mit Laufzeiten von über einem Jahr vor. Aus dem Risiko sich
verändernder Kapitalmarktzinsen resultiert bei festverzinslichen Finanzinstrumenten
(z. B. festverzinsliche Anleihen) ein Fair-Value-Risiko, da die beizulegenden Zeitwerte
in Abhängigkeit von Zinssätzen schwanken. Bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten
besteht ein Cashflow-Risiko, da die Zinszahlungen zukünftig zunehmen könnten.
Das Zinsrisiko des Bayer-Konzerns wird zentral analysiert und durch den Konzernbereich
Finanzen gesteuert. Maßgabe hierfür ist die vom Management festgelegte Duration, die
implizit auch das Verhältnis zwischen festverzinslicher und variabel verzinslicher
Verschuldung beinhaltet. Die Duration unterliegt einer regelmäßigen Überprüfung. Um
die angestrebte Zielstruktur des Portfolios zu erhalten, werden Derivate abgeschlossen,
bei denen es sich vorwiegend um Zins- bzw. Zinswährungsswaps sowie Zinsoptionen handelt.
Die Finanzverbindlichkeiten einschließlich Derivaten beliefen sich zum 31. Dezember
2010 auf 11.767 MIO € (31. Dezember 2009: 12.858 MIO €). Die Sensitivitätsanalyse
wurde auf Basis unserer variabel verzinslichen Verbindlichkeiten zum Jahresende 2010
sowie unter Berücksichtigung der Zinssätze, die für unsere Verbindlichkeiten in allen
wesentlichen Währungen relevant sind, durchgeführt. Eine hypothetische Erhöhung dieser
Zinssätze ab 1. Januar 2010 um 100 Basispunkte bzw. 1 Prozentpunkt pro Jahr (bei konstanten
Wechselkursen) hätte zu einer Erhöhung unserer Zinsaufwendungen zum 31. Dezember 2010
in Höhe von 45 MIO € geführt (2009 auf Basis der variabel verzinslichen Verbindlichkeiten
zum Jahresende 2009: 58 MIO €).
Der Bayer-Konzern benötigt signifikante Mengen an petrochemischen Rohstoffen und Energien
für die verschiedenen Produktionsprozesse. Die Einkaufspreise für Rohstoffe und Energien
können je nach Marktsituation erheblich schwanken. Wie schon in der Vergangenheit
kann es Zeiten geben, in denen wir gestiegene Rohstoffkosten nicht über Preisanpassungen
an unsere Kunden weitergeben können. Dies trifft in besonderem Maße für das MaterialScience-Geschäft
zu.
Zur Sicherung der Rohstoffpreise haben wir langfristige Verträge mit verschiedenen
Lieferanten abgeschlossen. Das operative Management der Rohstoffpreisrisiken liegt
in der Verantwortung der Einkaufsabteilungen der Teilkonzerne und erfolgt im Rahmen
von internen, zentral festgelegten Richtlinien und Limits, die einer ständigen Überprüfung
unterliegen. Zum Betrieb unserer Produktionsanlagen wird in größerem Umfang Energie
benötigt, größtenteils in Form von Strom und Dampf. Um das Preisänderungsrisiko bei
Energien zu minimieren, setzen wir bei der Dampferzeugung auf eine ausbalancierte
Diversifikation der Brennstoffe sowie beim Strom auf einen Mix von externem Einkauf
und Eigenerzeugung.
Wir haben eine hypothetische nachteilige Veränderung der Rohstoff- und Energiepreise
um 20 % zugrunde gelegt, die einen gleichzeitigen Rückgang aller Rohstoff- und Energiepreise
unterstellt. Der geschätzte hypothetische Verlust von Cashflows aus Derivaten würde
zum 31. Dezember 2010 8 MIO € betragen (Vorjahr: 31 MIO €). Von diesen 8 MIO € würden
0 MIO € direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen und 8 MIO € aufgrund
von Hedge Accounting als entsprechende Wertänderung im Eigenkapital (sonstiges Gesamtergebnis
(OCI)) gezeigt. Bei der Sensitivität für Warentermin- und Warenoptionsgeschäfte haben
wir im geringen Umfang berücksichtigt, dass die Terminpreise nicht so volatil sind
wie die Kassapreise. Für die Vertragsmengen im langfristigen Bereich haben wir daher
eine etwas geringere Preisänderung unterstellt. Derivative Finanzinstrumente, die
im Bayer-Konzern zur Reduzierung des Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisänderungsrisikos
eingesetzt werden, sind im Konzernabschluss, Anhangangabe [30.3] erläutert.
Die Risikolandschaft des Bayer-Konzerns hat sich im Berichtszeitraum nicht wesentlich
gegenüber dem Vorjahr verändert. Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das
Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Einzelrisiken. Aus heutiger
Sicht zeichnen sich keine den Fortbestand des Bayer-Konzerns gefährdenden Risiken,
auch in Verbindung mit anderen Risiken, ab.
Der Bayer-Konzern fokussiert sich unter seinem Leitbild "Bayer: Science For A Better
Life" auf die wachstumsstarken und innovationsgetriebenen Bereiche Gesundheit, Ernährung
und hochwertige Materialien. Die strategische Ausrichtung auf diese attraktiven Märkte
und die Konzentration auf unsere Kernkompetenzen ermöglichen uns Investitionen in
Wachstumsfelder und innovative Technologien. Wir wollen auch weiterhin führende Rollen
einnehmen und die vorhandenen starken Marktpositionen konsequent ausbauen. Zusätzlich
setzen wir unsere Anstrengungen zur Kosteneinsparung und Effizienzverbesserung fort,
um den Unternehmenswert von Bayer weiter zu steigern. Dabei verfolgen wir eine langfristige
Wachstumsstrategie mit dem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit unseres Wirtschaftens.
Zur Stärkung der Investitionen in weiteres Wachstum ist geplant, 800 MIO € pro Jahr
ab 2013 einzusparen. Davon soll rund die Hälfte reinvestiert werden. Bis Ende 2012
fallen voraussichtlich Einmalkosten in der Größenordnung von 1 MRD € an -ein Teil
davon bereits im 4. Quartal 2010. Im Rahmen dieses Programms sollen bis Ende 2012
per saldo rund 2.000 der weltweit 111.400 Arbeitsplätze entfallen. Einem Abbau in
einer Größenordnung von 4.500 Stellen -davon rund 1.700 in Deutschland -steht im selben
Zeitraum ein Aufbau von rund 2.500 Arbeitsplätzen -vor allem in den Schwellenländern
-gegenüber.
Ziel von HealthCare ist es auch weiterhin, in allen Segmenten mit oder über dem Markt
zu wachsen. HealthCare soll dabei weiter gestärkt und zu einem weltweit führenden
diversifizierten Healthcare-Unternehmen ausgebaut werden. So wollen wir langfristig
den Umsatz in den Consumer-Health-Bereichen weiter stärken und den Fokus im Segment
Pharma noch stärker auf Spezialpharmazeutika legen, insgesamt die Produktivität von
Forschung und Entwicklung weiter erhöhen und den Schwellenländern ein noch stärkeres
Gewicht beimessen. Dadurch entsteht in den kommenden Jahren ein hoher Investitionsbedarf.
Die notwendigen finanziellen Mittel sollen u. a. durch gezielte Umschichtung von Ressourcen
sowie durch Effizienz- und Sparmaßnahmen aufgebracht werden. So planen wir, bis zum
Ende des Jahres 2012 bei HealthCare rund 1.800 Arbeitsplätze abzubauen -hauptsächlich
in unserem Pharmabereich und dem Medical-Care-Geschäft in den USA sowie in den gemeinsam
genutzten Verwaltungsfunktionen innerhalb von HealthCare. Im Gegenzug werden wir rund
1.500 neue Arbeitsplätze in den Schwellenländern und für Produkteinführungen schaffen.
Unser umsatzstärkstes Segment - Pharma -fokussiert seine Aktivitäten auf Medikamente,
die vorwiegend von Fachärzten verschrieben werden aus den Bereichen Frauengesundheit,
Kardiologie, Onkologie, Hämatologie und Diagnostische Bildgebung sowie auf Spezialtherapeutika
beispielsweise gegen Multiple Sklerose. Darüber hinaus umfasst unser Portfolio Arzneimittel,
die vorwiegend von Allgemeinärzten verschrieben werden.
Wir wollen uns auch in Zukunft verstärkt Krankheiten mit hohem medizinischen Bedarf
zuwenden, bei denen große Chancen zur Verbesserung von Diagnose und Therapie bestehen.
Ein wichtiger Wachstumsmotor für unser Segment Pharma ist daher Forschung und Entwicklung
(F & E). Aus diesem Grund entfällt der größte Teil des F&E-Budgets auf das Segment
Pharma. Einlizenzierungen sowie Allianzen und Kooperationen sollen dabei unser Portfolio
zusätzlich stärken und unsere eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ergänzen.
Ein Beispiel aus dem Jahr 2010 ist das Forschungs-, Entwicklungs- und Vermarktungsabkommen
für neuartige Therapeutika gegen Krebsstammzellen mit dem kalifornischen Unternehmen
OncoMed Pharmaceuticals, Inc., USA.
Im Pharmamarkt nehmen wir in vielen Schwellenländern, insbesondere in China und Russland,
bereits heute eine führende Stellung ein. Ein wesentliches Element der Pharma-Strategie
ist der gezielte Ausbau unseres Geschäfts in den Schwellenländern. So konnten wir
z. B. 2010 in China mit der Vermarktung von Betaferon® zur Behandlung der schubförmig verlaufenden Form der Multiplen Sklerose (MS) beginnen.
In unserem Segment Consumer Health konzentrieren wir uns auf verschreibungsfreie Medikamente,
Dermatologie-Produkte, Produkte zur Blutzuckermessung, das Medizingerätegeschäft sowie
auf den Bereich Tiergesundheit.
Ziel der Division Consumer Care ist es, unsere Position im weltweiten Markt für rezeptfreie
Medikamente (OTC) weiter auszubauen. Dabei zielt die Strategie von Consumer Care darauf
ab, das Wachstumspotenzial bewährter Marken, wie z. B. Aspirin®, zu nutzen. Wir verfolgen einen klaren Expansionskurs in Wachstumsregionen wie Zentral-
und Osteuropa sowie Asien/Pazifik und wollen unser Geschäft in Bereichen mit Wachstumspotenzial
weiter stärken. Auch in Zukunft beabsichtigen wir, durch strategisch relevante Übernahmen
und Einlizenzierungen externe Wachstumschancen zu verfolgen. Das exklusive Lizenzabkommen
mit AstraZeneca PLC über die Vermarktung von Omeprazol als rezeptfreies Arzneimittel
zur Behandlung von Sodbrennen unter den Handelsnamen Losec® Pro, Antra® oder Mopralpro® stellt eine derartige Wachstumschance dar. Wir vermarkten das Arzneimittel derzeit
in sieben Ländern und weitere Markteinführungen sind geplant.
Strategie der Division Medical Care ist es, die Wettbewerbsposition in den Bereichen
Blutzuckermessung, Diabetes-Management und Injektionssysteme für Kontrastmittel sowie
Systeme zur Behandlung verengter oder verschlossener Gefäße (Thrombektomie) auszubauen.
Darüber hinaus streben wir auch in Zukunft an, unser Portfolio durch Investitionen
in zusätzliche Geschäftsfelder und geographische Regionen weiter zu verstärken und
uns durch strategische Partnerschaften zu ergänzen. Wir beabsichtigen, neben einer
kontinuierlichen Verbesserung unserer Produkte auch Kostensenkungen und einen noch
effizienteren Ressourcen-Einsatz zu erreichen. Unser Produktangebot wollen wir durch
die Entwicklung neuer Blutzucker-Messsysteme sowie innovativer Lösungen weiter ausbauen,
um Menschen mit Diabetes ein verbessertes Management ihrer Krankheit zu ermöglichen.
In unserem Medizingeräte-Geschäft mit Injektionssystemen für Kontrastmittel und Thrombektomie-Systemen
setzen wir im Bereich der Radiologie die Entwicklung unserer Basisprodukte fort. Darüber
hinaus entwickeln wir neue Software-Produkte und IT-basierte Service-Lösungen zur
Verbesserung der Kontrastmitteldosierung sowie der klinischen Arbeitsabläufe in der
Verarbeitung von Diagnosedaten und -bildern.
In der Division Animal Health wollen wir unsere starke Position im Haus- und Nutztiermarkt
weiter ausbauen. Unsere Strategie zielt darauf, organisches Wachstum durch eine Fokussierung
auf Länder und Märkte mit nachhaltigem Umsatzpotenzial und ein erfolgreiches Lebenszyklus-Management
vorhandener Kernmarken zu erreichen. Zusätzlich verfolgen wir externe Wachstumschancen
durch Akquisitionen und Einlizenzierungen. So haben wir z. B. im Geschäftsjahr 2010
eine innovative, orale Verabreichungstechnologie für Tierarzneimittel von der amerikanischen
Firma Piedmont Pharmaceuticals, LLC. erworben. Die Akquisition der neuseeländischen
Bomac Group, einem innovativen Hersteller von Tierarzneimitteln vor allem im Nutztierbereich,
soll unser Geschäft insbesondere in der Region Asien/Pazifik stärken. Um einen langfristigen
Erfolg sicherzustellen, wollen wir verstärkt auf eigene Neuentwicklungen von Produkten
setzen.
CropScience richtet seine Unternehmensplanung an den langfristigen Trends der Agrarmärkte
aus und verfolgt das Ziel, als ein führendes innovationsorientiertes Unternehmen Produkte
und kundenorientierte Lösungen für die Erzeugung kostengünstiger und qualitativ hochwertiger
Nahrungs- und Futtermittel, Pflanzenfasern und Energiepflanzen anzubieten. Vor dem
Hintergrund begrenzter Anbauflächen, des voranschreitenden Klimawandels und einer
stetig wachsenden Weltbevölkerung gilt es, die Ernteerträge zu sichern und weiter
zu steigern. Wir führen unser Geschäft verantwortungsbewusst im Sinne unseres Bekenntnisses
zur nachhaltigen Entwicklung und mit dem Ziel, langfristig Wachstum mit attraktiven
Renditen zu erzielen.
Wir sind bestrebt, unseren Kunden umfangreiche Komplettlösungen anzubieten und entwickeln
aus diesem Grund aufeinander abgestimmte, nachhaltige Konzepte für einzelne Anbaukulturen
in den unterschiedlichen Regionen, die von der Aussaat bis zur Ernte reichen. Unser
kundenorientierter Ansatz umfasst dabei sowohl Saatgut, optimierte Pflanzeneigenschaften
und Pflanzenschutzmittel als auch begleitende Serviceleistungen und Partnerschaften
entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette.
Innovation ist die Basis für die Wertschöpfung von CropScience. Die Entwicklung neuer
Wirkstoffe und Formulierungen sowie von qualitativ hochwertigem Saatgut bietet die
Möglichkeit, Produkte mit verbessertem Leistungsspektrum, besserer Umweltverträglichkeit
und Anwendersicherheit sowie höherem Mehrwert für den Kunden im Markt zu platzieren
und ältere Produkte und Technologien zu ersetzen. Darüber hinaus tragen unsere neuen
Produkte wesentlich zum Umsatzwachstum bei und bilden eine wichtige Voraussetzung
für die Erzielung attraktiver Margen. Um notwendige Mittel für weitere Investitionen
verfügbar zu machen sowie zur Optimierung unserer Kostenstrukturen haben wir im November
2010 ein Maßnahmenprogramm angekündigt. Dieses soll bis 2012 im Wesentlichen umgesetzt
sein. Wir planen bis zum Jahr 2012 per saldo rund 600 Stellen abzubauen - überwiegend
in Deutschland und den USA. Damit wollen wir CropScience in allen Bereichen noch effizienter
gestalten sowie die frei werdenden Mittel in den Bereich BioScience, in die Vermarktung
der neuen Produkte und in den Ausbau strategischer Wachstumsmärkte investieren, während
wir weiterhin in den gut entwickelten Märkten unsere Position verteidigen wollen.
Im Segment Crop Protection will CropScience seine führenden Positionen in den Geschäftsfeldern
Herbizide, Fungizide, Insektizide sowie Saatgutbehandlungsmittel durch eine breite
regionale Präsenz und innovative, hochwirksame Produkte behaupten und ausbauen. Dieses
strategische Ziel versuchen wir durch die stetige Verbesserung unseres Produktmix
zu erreichen. Dazu zählen neben der Markteinführung neuer Wirkstoffe und Produkte
aus unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline und einem erfolgreichen Lebenszyklus-Management
auch die Ergänzung durch einen komplementären Forschungsansatz mit den Bereichen Züchtung
und Pflanzeneigenschaften (Traits) sowie die Verfolgung von Forschungsaktivitäten
in neuen Wachstumsbereichen. So arbeiten wir derzeit in zukunftsorientierten Forschungsfeldern
an neuen integrierten Methoden und Lösungen in den Bereichen Pflanzengesundheit und
-qualität, Stresstoleranz sowie Nährstoffaufnahme, Diagnostik und biologische Schädlingskontrolle.
Unser Bereich Environmental Science greift primär auf die Entwicklungs- und Produktionskapazitäten
sowie Wirkstoffinnovationen von Crop Protection zurück. Unsere Strategie ist es, unsere
führende Marktstellung weiter auszubauen, indem wir Lösungen entwickeln und vermarkten,
die speziell auf die individuellen Bedürfnisse von privaten Konsumenten und professionellen
Anwendern zugeschnitten sind. Diese Lösungen sollen ein hohes Maß an Anwenderfreundlichkeit
und sicherer Handhabung bieten. Wachstumspotenziale bieten sich für den Bereich Environmental
Science vor allem in den Märkten der sogenannten Schwellenländer. Weitere Schwerpunkte
der strategischen Ausrichtung sind die konsequente Kundenorientierung mit einem Ausbau
der Marketingaktivitäten und die weitere Erschließung spezifischer Marktsegmente wie
der Forstwirtschaft oder des industriellen Vegetationsmanagements.
Der Bereich BioScience umfasst die Forschung, Entwicklung und Vermarktung von Saatgut
und Technologie, die auf modernen Züchtungsmethoden basieren. Wir wollen die Aktivitäten
im Bereich Saatgut und Pflanzeneigenschaften weiter ausbauen. So streben wir an, den
Umsatz von BioScience bis zum Jahr 2018 auf rund 1,4 MRD € zu steigern und den BioScience-Anteil
der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen zu erhöhen. In unserem Saatgutgeschäft
haben wir uns bisher auf die vier wachstumsstarken Kernkulturen Baumwolle, Gemüse,
Raps und Reis konzentriert. Unsere starken Marktpositionen in diesen Kulturen wollen
wir durch die Einführung neuer Sorten und regionale Expansion weiter stärken. Darüber
hinaus haben wir bereits im Jahr 2009 die Forschung an verbesserten Getreidesorten
begonnen und die Sojabohne als weiteren Forschungsschwerpunkt etabliert. Ziele der
BioScience-Forschung sind u. a. eine Erhöhung der Erträge, eine verbesserte Widerstandsfähigkeit
gegen ungünstige Witterungsbedingungen und Resistenz gegen bestimmte Schadinsekten.
Geforscht wird zudem an Zuckerrohr mit höherem Zuckergehalt. Unsere Technologien vermarkten
wir nicht nur im eigenen Saatgut, sondern bieten diese verstärkt auch über Auslizenzierungen
für weitere Kulturpflanzen an.
CropScience vermarktet seine Produkte weltweit in mehr als 120 Ländern. Insbesondere
in den schnell wachsenden Märkten wie Brasilien, Indien, China, Russland und Osteuropa
soll das Geschäft in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. In diesen Märkten
birgt die Landwirtschaft noch großes Potenzial, durch den Einsatz von innovativen
Spitzentechnologien die weltweit steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen
Nahrungs- und Futtermitteln decken zu können. Wir wollen in diesem Umfeld unser Geschäft
kontinuierlich ausbauen und die Landwirte mit umfassenden Lösungen von der Aussaat
bis zur Ernte bei der Produktivitätssteigerung unterstützen.
Die Kernelemente der Strategie von MaterialScience sind, die bestehenden Wettbewerbspositionen
in den angestammten Märkten zu sichern, das Portfolio mit innovativen neuen Geschäften
zu ergänzen und ein profitables, nachhaltiges Wachstum in den Schwellenländern zu
erreichen. Damit wollen wir eine hohe Profitabilität sicherstellen und zur langfristigen
Steigerung des Unternehmenswerts beitragen. Mit unseren Produkten streben wir an,
nachhaltige Lösungen zur Schonung globaler Energie-Ressourcen und unseres Klimas bereitzustellen
und einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität möglichst vieler Menschen zu
leisten. Das überproportionale Wachstum der Märkte in Asien stellt hierbei eine große
Herausforderung dar und bietet zugleich ein Geschäftspotenzial, das wir aktiv erschließen
wollen. Unsere Investitionspolitik, die an den mittel- und langfristigen Marktentwicklungen
ausgerichtet ist, trägt dieser Entwicklung auch weiterhin Rechnung. In unseren Produktionsprozessen
setzen wir zudem auf ständige Effizienzsteigerungen.
In der Business Unit Polyurethanes (PUR) beabsichtigen wir, die globale Marktführerschaft
bei den Isocyanaten -einem zentralen Vorprodukt vor allem für harten und weichen Schaumstoff
-auszubauen. In diesen Bereichen bleibt es unser Ziel, die Kostenführerschaft langfristig
zu sichern. Darüber hinaus wollen wir unsere Vertriebskanäle und globalen Kompetenz-Netzwerke
ausbauen.
Eine nachhaltige Unterstützung des Wachstums in Asien erwarten wir von einer neuen Großanlage für Toluylen-Diisocyanat (TDI) im chinesischen Shanghai mit einer Jahreskapazität von 250.000 Tonnen, die im 1. Quartal 2011 abschnittsweise mechanisch fertiggestellt wird und im 2. Halbjahr 2011 mit der kommerziellen Produktion beginnen soll. In Europa plant MaterialScience eine neue TDI-Produktionsanlage im Weltmaßstab in Dormagen, die eine genehmigte Kapazität von 300.000 Jahrestonnen haben wird und 2014 in Betrieb gehen soll. In Dormagen soll dann die europäische Herstellung von TDI konzentriert werden. Die innovative, patentierte TDl-Verfahrenstechnologie von MaterialScience, die in beiden Anlagen zum Einsatz kommen wird, setzt global neue Maßstäbe in der effizienten und klimaschonenden Produktion: Im Vergleich zu einer konventionellen Anlage gleicher Größe spart die neue Verfahrenstechnik erhebliche Mengen an Energie und Lösungsmitteln sowie 60.000 Jahrestonnen CO2 -Emissionen. Sie senkt zudem die Investitionskosten für eine derartige Großanlage um rund 15 %.
In der Produktgruppe der Diphenylmethan-Diisocyanate (MDI) zielen wir auf ein nachhaltiges
Wachstum durch den zunehmenden Bedarf an Dämmstoffen in wichtigen Abnehmerbranchen
ab. U. a. im Bausektor dürfte die energetische Gebäudeisolierung für Nachfrage sorgen.
Um die steigende Nachfrage bedienen zu können, soll die MDl-Produktion am chinesischen
Standort Shanghai auf eine Jahreskapazität von 1.000.000 Tonnen ausgeweitet werden.
Als komplementärer Teil unserer Systemlösungen werden die Polyether-Polyole vorrangig
das Wachstum im Isocyanatgeschäft stärken. Unsere Systemhäuser unterstützen unser
Wachstum bei den Isocyanaten als ein wichtiger Vertriebskanal, um spezifische Kundenbedürfnisse
zu bedienen.
Eine hohe Nachfrage auf dem Weltmarkt erlebt derzeit die Business Unit Polycarbonates
(PCS). Mehr als 60 % des Polycarbonat-Weltmarktes befinden sich derzeit im asiatischen
Raum. Dort und besonders in China besteht ein erheblicher Bedarf. Wir reagieren auf
diese Entwicklung mit einem Ausbau der Polycarbonat-Kapazitäten. So soll in Shanghai
die Jahreskapazität auf 500.000 Tonnen erhöht werden. Dabei setzen wir auch weiterhin
auf die Effizienz unserer World-Scale-Anlagen. Darüber hinaus planen wir die Verlagerung
des Hauptsitzes der Business Unit von Leverkusen nach Shanghai, um der wachsenden
Bedeutung der Region durch eine marktnahe Geschäftssteuerung Rechnung zu tragen. Gleichzeitig
stellen wir als führender Entwicklungs- und Technologiepartner unseren Kunden spezielle
Lösungen rund um Polycarbonat-Anwendungen bereit. U. a. wollen wir unser Netzwerk
an "Color Competence and Design Center", in denen die maßgeschneiderte Kunststoff-Aufbereitung
erfolgt, ausbauen.
Bei den Halbfertig-Erzeugnissen für Polycarbonat-Platten bietet die Verwendung von
Polycarbonat für LCD-Streuscheiben (Diffusor Sheets) bei großformatigen Flachbildschirmen
ein besonderes Marktpotenzial. Zudem sorgt in der Automobilindustrie der Trend zum
Leichtbau für eine zunehmende Nachfrage nach Polycarbonat -etwa bei der Automobil-Verscheibung.
Die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties (CAS) strebt an, ihre heutige Marktposition
im Bereich der Basis- und modifizierten Isocyanate zu verteidigen und selektiv auszubauen.
In Europa und in der Wachstumsregion Asien/Pazifik werden wir daher auf die steigende
Nachfrage mit einer Erweiterung unserer Produktionskapazitäten antworten. Zum einen
ist in Shanghai ein Ausbau der Produktion von Hexamethylen-Diisocyanat (HDI) geplant;
dort soll u. a. eine zusätzliche Anlage mit einer Kapazität von 50.000 Jahrestonnen
entstehen. Zum anderen wollen wir in Leverkusen eine Mehrzweckanlage für die Herstellung
von HDI und Isophoron-Diisocyanat (IPDI) errichten. Unsere Profitabilität wollen wir
zudem durch eine stärkere Fokussierung des Portfolios auf moderne Lack- und Klebrohstoffsysteme
steigern.
Mit Blick auf neue Geschäftsmöglichkeiten entwickeln wir funktionale Folien, Kohlenstoff-Nanoröhrchen
und Produkte für medizinische Anwendungen, in denen wir uns als fokussierter Technologieführer
positionieren wollen.
Innovative Geschäftsideen generieren wir auch durch eine verstärkte anwendungstechnische
Sicht auf unsere Materialien. So können heute etwa mit dem sogenannten "DirectSkinning"-Verfahren
hochwertige Spritzgussteile aus pur und PCS in einem einzigen Prozessschritt gefertigt
werden.
Auch in der eigenen Produktion wendet MaterialScience neuartige Verfahren und Prozesse
an. Mit der Sauerstoffverzehrkathode etwa lässt sich die Effizienz der Chlorherstellung
deutlich steigern. Im Vergleich zu einem Membranverfahren ermöglicht diese Technologie
Energieeinsparungen von rund 30 % bei entsprechender indirekter Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes.
Die finanzielle Steuerung des Konzerns erfolgt durch die strategische Management-Holding
Bayer AG. Finanzmittel werden in der Regel als globale Ressource zentral beschafft
und konzernintern verteilt. Eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts und
die Sicherung der Liquidität sowie der Kreditwürdigkeit des Konzerns sind die wichtigsten
Ziele des Finanzmanagements. Hierzu tragen die Optimierung der Kapitalstruktur und
ein effektives Risikomanagement bei. Die Steuerung von Währungs-, Zins-, Rohstoffpreis-
und Ausfallrisiken sorgt dabei für die Reduzierung der Ergebnisvolatilität.
Die von uns beauftragten Ratingagenturen stufen Bayer wie folgt ein:
[Tabelle 3.40]
|
|
Langfrist- Rating | Ausblick | Kurzfrist-Rating |
| Standard & Poor's | A- | negativ | A-2 |
| Moody's | A3 | stabil | P-2 |
Diese Bonitätseinstufung spiegelt die gute Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wider
und gewährleistet den Zugang zu einer breiten Investorenbasis für die Finanzierung.
Zum Erhalt der finanziellen Flexibilität bleibt das Erreichen und Bewahren von Finanzkennzahlen,
die ein Rating in der A-Kategorie unterstützen, unser Ziel. Dementsprechend sollen
Cashflows aus dem operativen Geschäft auch zur Reduzierung der Nettofinanzverschuldung
beitragen.
Wir verfolgen eine konservative und auf Flexibilität ausgerichtete Verschuldungspolitik
mit einem ausgewogen gestalteten Finanzierungsportfolio. Dieses basiert im Kern auf
einem Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Notes-Programm, syndizierten Kreditfazilitäten,
bilateralen Kreditverträgen sowie einem Global-Commercial-Paper-Programm.
Risiken aus dem operativen Geschäft und aus Finanztransaktionen sichern wir durch
Finanzderivate ab. Dabei werden grundsätzlich keine Kontrakte ohne zugrundeliegendes
Basisgeschäft eingegangen. Grundsätzlich wird durch die Auswahl erstklassiger Handelspartner
das Ausfallrisiko reduziert. Sämtliche Transaktionen werden nach konzernweiten Richtlinien
vorgenommen und zeitnah überwacht.
Für eine genauere Darstellung unserer Risikomanagementziele und -methoden zur Absicherung
aller wichtigen Arten von Transaktionen, die im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
erfasst werden, sowie der Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken, jeweils
in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten, verweisen wir auf die Erläuterung
im Kapitel 11.1 "Chancen- und Risikobericht".
Für das Jahr 2011 rechnen wir mit einer Fortsetzung der weltweiten wirtschaftlichen
Erholung. Das Tempo der wirtschaftlichen Expansion dürfte sich aber gegenüber dem
Vorjahr verlangsamen. In vielen Ländern wird der expansiv ausgerichtete geldpolitische
Kurs noch beibehalten werden und somit die Konjunktur stützen; vonseiten der Fiskalpolitik
jedoch sind in den meisten Ländern keine Wachstumsimpulse mehr zu erwarten. Es ist
zu bedenken, dass erneute Spannungen an den Finanzmärkten sowie kräftige Preissteigerungen
bei Erdöl und Rohstoffen die Konjunkturentwicklung im Jahr 2011 gefährden könnten.
Diese Abwärtsrisiken sind zum Jahresende 2010 jedoch eher als gering einzuschätzen.
Die Schwellenländer dürften auch im kommenden Jahr starke Impulse für die Konjunkturbelebung
geben. Wir rechnen damit, dass sich die Wachstumsraten in den Schwellenländern zwar
in den kommenden Monaten verringern, grundsätzlich aber ein hohes Niveau halten werden.
Hauptsächlich die großen Schwellenländer, allen voran China, sollten auch 2011 der
Wachstumsmotor der Weltwirtschaft bleiben. Für die Industriestaaten erwarten wir,
dass sich die wirtschaftliche Erholung bei geringer Dynamik insgesamt fortsetzen wird,
jedoch mit einer sehr heterogenen Entwicklung in den einzelnen Ländern. Die Aussichten
für die US-Wirtschaft haben sich zum Jahreswechsel 2010/2011 deutlich verbessert.
Die zu erwartende Konjunkturdynamik dürfte aber zunächst noch keine durchgreifende
Verbesserung des Arbeitsmarktes zur Folge haben. Für Japan sind die Wachstumsperspektiven
eher mäßig einzuschätzen. Die Wirtschaft im Euroraum dürfte durch die Schuldenkrise
in einigen Ländern auch im Jahr 2011 noch stark belastet sein. Wir rechnen deshalb
insgesamt nur mit einem moderaten Wachstum. Dabei sollte sich in den dynamischeren
Staaten der EU, insbesondere in Deutschland, die Konjunktur durch eine sich erholende
Binnennachfrage festigen, während in anderen Euroländern der durch die Staatsschuldenkrise
ausgelöste Konsolidierungskurs die Binnennachfrage weiterhin deutlich schwächen wird.
Für den Pharmamarkt erwarten wir im Jahr 2011 ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. Dieses Wachstum dürfte zunehmend von Ländern wie China, Brasilien, Mexiko, Südkorea, Indien und Russland ausgehen. In den klassischen Märkten wie den USA und den großen europäischen Ländern hingegen rechnen wir aufgrund der Patentabläufe führender Produkte verschiedener Pharmaunternehmen, des Rückgangs an Neueinführungen und des zunehmenden Kostendrucks vonseiten der Gesundheitsinstitutionen lediglich mit einem Wachstum im unteren einstelligen Bereich.
Für das Jahr 2011 erwarten wir für den Consumer-Care-Markt wieder ein höheres Marktwachstum als in 2010, ausgelöst hauptsächlich durch die stärkere Marktdurchdringung in Osteuropa und Nordamerika. Der Diabetes-Care-Markt dürfte wegen des anhaltenden Preisdrucks in den USA in 2011 nur ein sehr geringes Wachstum aufweisen. Für den Animal-Health-Markt erwarten wir hingegen für 2011 erneut ein überdurchschnittliches Wachstum.
Für den globalen Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt sehen wir für das Jahr 2011 eine positive Entwicklung voraus. Basierend auf der Annahme eines normalen Witterungsverlaufs erwarten wir ein robustes Marktwachstum für Agrarchemikalien sowie für Saatgut und Pflanzeneigenschaften (Traits). Wir gehen davon aus, dass dieser Zuwachs vorrangig auf positiven Mengeneffekten basieren wird.
Trotz der beobachteten Schwankungen auf den Weltagrarmärkten bewegen wir uns aufgrund
der deutlich angestiegenen Preise für Agrarrohstoffe in einem zunehmend freundlicheren
Marktumfeld. Dies ist, vor dem Hintergrund begrenzter Anbauflächen, hauptsächlich
auf eine stetig steigende Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln sowie pflanzlichen
Energierohstoffen zurückzuführen.
Die insgesamt positiven Rahmenbedingungen dürften die Nachfrage nach höherwertigem
Saatgut und damit einhergehend nach Pflanzenschutzmitteln stimulieren und die Landwirte
zu einer Intensivierung der Produktion anregen.
Regional betrachtet erwarten wir den größten Impuls in Lateinamerika, wo vor allem
der Anbau von Sojabohnen gegenüber dem Vorjahr weiter steigen dürfte. Auch in der
Region Asien/Pazifik wird mit einer Ausweitung der Pflanzenproduktion gerechnet. Dies
betrifft vor allem Reis, Getreide und Baumwolle, aber auch Spezialkulturen wie Obst
und Gemüse. Für die Märkte in den industrialisierten Regionen der nördlichen Hemisphäre
prognostizieren wir für 2011 hingegen ein nach wie vor geringes Wachstumspotenzial.
Für 2011 rechnet MaterialScience mit einer weiteren Festigung der globalen Hauptabnehmerbranchen.
Unser besonderes Augenmerk wird sich auf die dynamischen Märkte in Asien (z. B. China,
Indien) richten. Wir setzen aber auch auf eine fortschreitende Nachfragebelebung in
Nordamerika und Europa.
Die Automobilindustrie wird ihren Erholungskurs fortsetzen. 2011 dürfte mit etwa 60 Millionen verkauften Autos ein neuer Rekordwert erzielt werden. Auf nahezu allen Märkten, mit Ausnahme Westeuropas, sollten Nachfrage und Produktion deutlich schneller anziehen als noch vor wenigen Monaten von Experten erwartet. China wird weltweit der wichtigste Produktionsstandort bleiben, die Hersteller planen ihre Kapazitäten auf 17 Millionen Fahrzeuge -mehr als in der gesamten EU -im Jahr 2012 weiter auszubauen.
Für die globale Elektroindustrie erwarten wir ein robustes Wachstum, wobei China und Indien auch im Jahr 2011 die wichtigsten Wachstumstreiber bleiben. Jedoch werden auch die Industriestaaten weiterhin von der globalen wirtschaftlichen Erholung profitieren und einen Teil des hohen Auftragsbestandes von 2010 mit in das Jahr 2011 nehmen.
In der Bauindustrie rechnen wir für das Jahr 2011 mit einer spürbaren Erholung. Die anhaltend robuste Entwicklung in den aufstrebenden Märkten, gepaart mit der Rückkehr zu positiven Wachstumsraten in den gesättigten Märkten wie Europa und Nordamerika, dürfte insgesamt zu einer erfreulichen globalen Entwicklung führen.
Für die Möbelindustrie erwarten wir im kommenden Jahr eine Fortsetzung der bereits 2010 erkennbaren Marktaufhellung. Weiterhin erfreulich dürften sich die großen Wachstumsregionen in Asien entwickeln, die nicht nur von ihrer steigenden Binnennachfrage, sondern auch von der zunehmenden Erholung des internationalen Konsums profitieren werden. Aber auch in den aufstrebenden Märkten in Osteuropa, Nahost und Lateinamerika sollte eine positive Einkommensentwicklung weiteres Absatzpotenzial für die Möbelindustrie erschließen.
Auf der Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung ergeben sich
unter Abwägung der Risiko- und Chancenpotenziale die folgenden Prognosen.
Der Bayer-Konzern blickt zuversichtlich in das Jahr 2011. In allen Teilkonzernen erwarten
wir - eine stetige wirtschaftliche Entwicklung vorausgesetzt - für 2011 Zuwächse bei
Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen. Für das Gesamtjahr planen wir auf währungs-
und portfoliobereinigter Basis einen Umsatzanstieg von 4 - 6 %. Unter den getroffenen
Währungsannahmen, z. B. eines Euro-US-Dollar-Kurses von 1,40 (Durchschnitt 2010: 1,32),
entspricht dies einem Konzernumsatz von 35 - 36 MRD €.
Wir planen, das EBITDA vor Sondereinflüssen in Richtung 7,5 MRD € zu steigern. Für
das bereinigte Ergebnis je Aktie (Core EPS; zur Berechnung siehe Kapitel 4.3) erwarten
wir eine Verbesserung um etwa 10 %. Wir rechnen mit Sonderaufwendungen aus laufenden
Restrukturierungsprogrammen in der Größenordnung von 0,5 MRD €.
Für Sachanlageinvestitionen haben wir ein Budget von 1,5 MRD € vorgesehen und für
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte 0,3 MRD €. Die planmäßigen Abschreibungen
beziffern wir auf etwa 2,5 MRD €, davon 1,3 MRD € auf immaterielle Vermögenswerte.
Für Forschung und Entwicklung erwarten wir Aufwendungen auf dem Rekordniveau des Jahres
2010 (3,1 MRD €).
Unsere Zielsetzung für 2012 können wir bestätigen: Für den Bayer-Konzern gehen wir
- bei einem weiterhin positiven wirtschaftlichen Umfeld -nach wie vor von einem währungs-
und portfoliobereinigten Umsatzwachstum von ca. 5 % aus. Wir planen für 2012 ein EBITDA
vor Sondereinflüssen in der Größenordnung von 8 MRD € und ein bereinigtes Ergebnis
pro Aktie von etwa 5 €.
Insgesamt plant HealthCare für 2011 ein währungs- und portfoliobereinigtes Umsatzplus
im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich und eine leichte Verbesserung
des EBITDA vor Sondereinflüssen.
Im Segment Pharma erwarten wir, im Jahr 2011 noch nicht wieder mit dem Markt zu wachsen.
Den Umsatz planen wir währungs- und portfoliobereinigt im unteren bis mittleren einstelligen
Prozentbereich zu steigern und dabei die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen zu verbessern.
Im Segment Consumer Health rechnen wir mit einem währungs- und portfoliobereinigten
Wachstum über dem Markt. Für Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen erwarten wir ein
Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Im Jahr 2012 wollen wir insbesondere bei Pharma durch unsere neuen Produkte an Wachstumsdynamik
gewinnen und in beiden HealthCare-Segmenten das EBITDA vor Sondereinflüssen verbessern.
Nach einem schwierigen Jahr 2010 gehen wir für das laufende Jahr von besseren Marktbedingungen
für CropScience aus und sind somit optimistisch für das Jahr 2011. Bei CropScience
erwarten wir in beiden Segmenten, den Umsatz währungs- und portfoliobereinigt zu verbessern
und insgesamt zumindest im mittleren einstelligen Prozentbereich zu wachsen. Wir wollen
unsere Marktposition bei Environmental Science/BioScience weiter stärken und unsere
Position bei Crop Protection mindestens halten. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen
wir überproportional zu steigern.
Auch 2012 wollen wir zumindest mit dem Markt wachsen und das um Sondereinflüsse bereinigte
EBITDA weiter verbessern.
Für unser MaterialScience-Geschäft gehen wir von einer weiteren konjunkturellen Erholung
aus. Vor diesem Hintergrund planen wir für 2011, den währungs- und portfoliobereinigten
Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich und das EBITDA vor Sondereinflüssen
im Vergleich dazu überproportional zu steigern.
Im 1. Quartal 2011 erwarten wir gegenüber dem 4. Quartal 2010 währungs- und portfoliobereinigte
Umsätze in gleicher Größenordnung. Das EBITDA vor Sondereinflüssen im 1. Quartal 2011
erwarten wir trotz gestiegener Rohstoffkosten über dem des 4. Quartals 2010.
2012 planen wir -ein weiterhin positives Marktumfeld vorausgesetzt -den Umsatz und
das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA weiter zu erhöhen.
Als Obergesellschaft des Konzerns erhält die Bayer AG Erträge insbesondere von ihren
Beteiligungsgesellschaften. Durch die Anbindung der großen operativen Tochtergesellschaften
in Deutschland über Gewinnabführungsverträge werden deren Ergebnisse direkt bei der
Bayer AG vereinnahmt. Die zuvor beschriebene positive Erwartung in Bezug auf die Geschäftsentwicklung
im Konzern dürfte sich auch auf das Ergebnis der Bayer AG auswirken. Zudem sollte
sich das Zinsergebnis aufgrund der gesunkenen Finanzverschuldung weiter verbessern.
Wir gehen somit davon aus, auch zukünftig einen Jahresüberschuss zu erzielen, der
eine angemessene Dividendenausschüttung zulässt.
[Tabelle 4.1]
|
|
|
Anhang | 2009 | 2010 |
|
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Umsatzerlöse | [7] | 31.168 | 35.088 | |
| Herstellungskosten |
|
-15.135 | -17.103 | |
| Bruttoergebnis vom Umsatz |
|
16.033 | 17.985 | |
| Vertriebskosten | [8] | -7.923 | -8.803 | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | [9] | -2.746 | -3.053 | |
| Allgemeine Verwaltungskosten |
|
-1.623 | -1.647 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | [10] | 922 | 714 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | [11] | -1.657 | -2.466 | |
| Operatives Ergebnis (EBIT) |
|
3.006 | 2.730 | |
| Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | [13.1] | -48 | -56 | |
| Finanzielle Erträge |
|
789 | 384 | |
| Finanzielle Aufwendungen |
|
-1.877 | -1.337 | |
| Finanzergebnis | [13] | -1.136 | -1.009 | |
| Ergebnis vor Ertragsteuern * |
|
1.870 | 1.721 | |
| Ertragsteuern | [14] | -511 | -411 | |
| Ergebnis nach Steuern |
|
1.359 | 1.310 | |
|
|
davon auf andere Gesellschafter entfallend | [15] | - | 9 |
|
|
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend (Konzernergebnis) |
|
1.359 | 1.301 |
|
|
|
|
||
|
|
|
|
in € | in € |
| Ergebnis je Aktie | [16] |
|
|
|
|
|
unverwässert** |
|
1,70 | 1,57 |
|
|
verwässert** |
|
1,70 | 1,57 |
*
Entspricht dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.
**
Die sich bei der Wandlung der Pflichtwandelanleihe ergebenden Stammaktien wurden seit
der Ausgabe der Pflichtwandelanleihe wie ausgegebene Aktien behandelt.
[Tabelle 4.2]
|
|
|
|
Anhang | 2009 | 2010 |
|
|
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Ergebnis nach Steuern |
|
1.359 | 1.310 | ||
|
|
davon auf andere Gesellschafter entfallend | [15] | - | 9 | |
|
|
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend |
|
1.359 | 1.301 | |
|
|
|
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivaten |
[30.3] | 89 | -108 |
|
|
|
In die Gewinn- und Verlustrechnung umgebuchter Betrag |
|
10 | 18 |
|
|
|
Ertragsteuern | [14] | -38 | 27 |
|
|
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags
(Cashflow-Hedges) |
|
61 | -63 | |
|
|
|
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten |
[20] | 11 | 8 |
|
|
|
In die Gewinn- und Verlustrechnung umgebuchter Betrag |
|
- | -2 |
|
|
|
Ertragsteuern | [14] | -2 | -3 |
|
|
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags
(Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte) |
|
9 | 3 | |
|
|
|
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (+)/Verluste (-) aus leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen sowie Effekte aus der Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte |
[25] | -437 | -966 |
|
|
|
Ertragsteuern | [14] | 117 | 258 |
|
|
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags (Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-), Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte) |
|
-320 | -708 | |
|
|
|
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften |
|
284 | 627 |
|
|
|
In die Gewinn- und Verlustrechnung umgebuchter Betrag |
|
- | 3 |
|
|
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags
(Währungsumrechnung) |
|
284 | 630 | |
|
|
Veränderung der als Verbindlichkeit ausgewiesenen Minderheitsanteile an Personengesellschaften in Bezug auf im Eigenkapital erfasste Wertänderungen |
[29] | 15 | 18 | |
|
|
Veränderung aus Konzernkreisänderungen |
|
-1 | - | |
|
Summe der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen |
|
48 | -120 | ||
|
|
davon auf andere Gesellschafter entfallend |
|
2 | 6 | |
|
|
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend |
|
46 | -126 | |
|
Summe aus Ergebnis nach Steuern und der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen |
|
1.407 | 1.190 | ||
|
|
davon auf andere Gesellschafter entfallend |
|
2 | 15 | |
|
|
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend |
|
1.405 | 1.175 | |
[Tabelle 4.3]
|
|
Anhang | 31.12.2009 | 31.12.2010 |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Langfristige Vermögenswerte |
|
|
|
| Geschäfts- oder Firmenwerte | [17] | 8.704 | 9.002 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | [17] | 12.842 | 11.161 |
| Sachanlagen | [18] | 9.409 | 9.835 |
| Anteile an at-equity bewerteten Beteiligungen | [19] | 395 | 354 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | [20] | 1.200 | 1.164 |
| Sonstige Forderungen | [23] | 549 | 498 |
| Latente Steuern | [14] | 950 | 1.174 |
|
|
|
34.049 | 33.188 |
| Kurzfristige Vermögenswerte |
|
|
|
| Vorräte | [21] | 6.091 | 6.104 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | [22] | 6.106 | 6.668 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | [20] | 367 | 1.008 |
| Sonstige Forderungen | [23] | 1.357 | 1.336 |
| Ertragsteuererstattungsansprüche |
|
347 | 362 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | [36] | 2.725 | 2.840 |
|
|
|
16.993 | 18.318 |
| Gesamtvermögen |
|
51.042 | 51.506 |
|
|
|
|
|
| Eigenkapital | [24] |
|
|
| Gezeichnetes Kapital der Bayer AG |
|
2.117 | 2.117 |
| Kapitalrücklage der Bayer AG |
|
6.167 | 6.167 |
| Sonstige Rücklagen |
|
10.613 | 10.549 |
| Aktionären der Bayer AG zurechenbarer Anteil am Eigenkapital |
|
18.897 | 18.833 |
| Anteile anderer Gesellschafter |
|
54 | 63 |
|
|
|
18.951 | 18.896 |
| Langfristiges Fremdkapital |
|
|
|
| Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen | [25] | 6.517 | 7.305 |
| Andere Rückstellungen | [26] | 1.516 | 1.478 |
| Finanzverbindlichkeiten | [27] | 11.460 | 9.944 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | [29] | 415 | 471 |
| Latente Steuern | [14] | 3.210 | 2.577 |
|
|
|
23.118 | 21.775 |
| Kurzfristiges Fremdkapital |
|
|
|
| Andere Rückstellungen | [26] | 3.089 | 3.870 |
| Finanzverbindlichkeiten | [27] | 1.489 | 1.889 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | [28] | 2.735 | 3.497 |
| Ertragsteuerverbindlichkeiten | [26.1] | 93 | 62 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | [29] | 1.567 | 1.517 |
|
|
|
8.973 | 10.835 |
| Gesamtkapital |
|
51.042 | 51.506 |
Bilanz 01.01.2010 angepasst, siehe Anhangangabe [4]
[Tabelle 4.4]
|
|
Anhang | 2009 | 2010 |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Ergebnis nach Steuern |
|
1.359 | 1.310 |
| Ertragsteuern |
|
511 | 411 |
| Finanzergebnis |
|
1.136 | 1.009 |
| Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern |
|
-636 | -897 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
|
2.809 | 3.556 |
| Veränderung Pensionsrückstellungen |
|
-366 | -590 |
| Gewinne (-)/Verluste (+) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten |
|
-155 | -28 |
| Brutto-Cashflow |
|
4.658 | 4.771 |
| Zu-/Abnahme Vorräte |
|
604 | 211 |
| Zu-/Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
|
-28 | -153 |
| Zu-/Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
|
235 | 566 |
| Veränderung übriges Nettovermögen/Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge |
|
-94 | 378 |
| Zu- /Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | [33] | 5.375 | 5.773 |
| Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
|
-1.575 | -1.514 |
| Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und anderen Vermögenswerten |
|
98 | 61 |
| Einnahmen/Ausgaben aus Desinvestitionen |
|
70 | 101 |
| Einnahmen/Ausgaben aus langfristigen finanziellen Vermögenswerten |
|
169 | -461 |
| Ausgaben für Akquisitionen abzüglich übernommener Zahlungsmittel |
|
-308 | -31 |
| Zins- und Dividendeneinnahmen |
|
56 | 53 |
| Einnahmen/Ausgaben aus kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten |
|
-11 | -623 |
| Zu-/Abfluss aus investiver Tätigkeit | [34] | -1.501 | -2.414 |
| Gezahlte Dividenden und Kapitalertragsteuer |
|
-973 | -1.160 |
| Kreditaufnahme |
|
2.798 | 965 |
| Schuldentilgung |
|
-4.240 | -2.509 |
| Zinsausgaben einschließlich Zinssicherungsgeschäften |
|
-1.206 | -915 |
| Zinseinnahmen aus Zinssicherungsgeschäften |
|
421 | 398 |
| Ausgaben für den Erwerb von zusätzlichen Anteilen an Tochterunternehmen |
|
-46 | -9 |
| Zu- /Abfluss aus Finanzierungstätigkeit | [35] | -3.246 | -3.230 |
| Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit |
|
628 | 129 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 1.1. |
|
2.094 | 2.725 |
| Veränderung aus Konzernkreisänderungen |
|
3 | - |
| Veränderung aus Wechselkursänderungen |
|
- | -14 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31.12. | [36] | 2.725 | 2.840 |
Vorjahreswerte angepasst
[Tabelle 4.5]
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gezeichnetes Kapital der Bayer AG | Kapitalrücklage der Bayer AG | Gewinnrücklagen inkl. Konzernergebnis |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 31.12.2008 | 1.957 | 4.028 | 13.014 | |
| Eigenkapital-Transaktionen mit Anteilseignern |
|
|
|
|
|
|
Kapitalerhöhung/-herabsetzung | 160 | 2.139 |
|
|
|
Dividendenausschüttung |
|
|
-1.070 |
|
|
Sonstige Veränderungen |
|
|
6 |
| Erfolgsneutral erfasste Veränderungen*** |
|
|
-306 | |
| Konzernergebnis 2009 |
|
|
1.359 | |
| 31.12.2009 | 2.117 | 6.167 | 13.003 | |
| Anpassung** |
|
|
-77 | |
| Eigenkapital-Transaktionen mit Anteilseignern |
|
|
|
|
|
|
Kapitalerhöhung/-herabsetzung |
|
|
|
|
|
Dividendenausschüttung |
|
|
-1.158 |
|
|
Sonstige Veränderungen |
|
|
-34 |
| Erfolgsneutral erfasste Veränderungen*** |
|
|
-690 | |
| Konzernergebnis 2010 |
|
|
1.301 | |
| 31.12.2010 | 2.117 | 6.167 | 12.345 | |
|
|
|
Kumuliertes übriges Comprehensive Income | Kumuliertes übriges Comprehensive Income | Kumuliertes übriges Comprehensive Income | Kumuliertes übriges Comprehensive Income |
|
|
|
Währungsänderungen | Marktbewertung Wertpapiere |
Cashflow-Hedges | Neubewertungsrücklage |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 31.12.2008 | -2.733 | 10 | -71 | 58 | |
| Eigenkapital-Transaktionen mit Anteilseignern |
|
|
|
|
|
|
|
Kapitalerhöhung/-herabsetzung |
|
|
|
|
|
|
Dividendenausschüttung |
|
|
|
|
|
|
Sonstige Veränderungen |
|
|
|
-6 |
| Erfolgsneutral erfasste Veränderungen*** | 282 | 9 | 61 |
|
|
| Konzernergebnis 2009 |
|
|
|
|
|
| 31.12.2009 | -2.451 | 19 | -10 | 52 | |
| Anpassung** |
|
|
|
|
|
| Eigenkapital-Transaktionen mit Anteilseignern |
|
|
|
|
|
|
|
Kapitalerhöhung/-herabsetzung |
|
|
|
|
|
|
Dividendenausschüttung |
|
|
|
|
|
|
Sonstige Veränderungen |
|
|
35 | -5 |
| Erfolgsneutral erfasste Veränderungen*** | 624 | 3 | -63 |
|
|
| Konzernergebnis 2010 |
|
|
|
|
|
| 31.12.2010 | -1.827 | 22 | -38 | 47 | |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Aktionären der Bayer AG zurechenbarer Anteil am Eigenkapital |
Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital inkl. OCI* |
Eigenkapital |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 31.12.2008 | 16.263 | 77 | 16.340 | |
| Eigenkapital-Transaktionen mit Anteilseignern |
|
|
|
|
|
|
Kapitalerhöhung/-herabsetzung | 2.299 |
|
2.299 |
|
|
Dividendenausschüttung | -1.070 | -4 | -1.074 |
|
|
Sonstige Veränderungen | - | -21 | -21 |
| Erfolgsneutral erfasste Veränderungen*** | 46 | 2 | 48 | |
| Konzernergebnis 2009 | 1.359 |
|
1.359 | |
| 31.12.2009 | 18.897 | 54 | 18.951 | |
| Anpassung** | -77 |
|
-77 | |
| Eigenkapital-Transaktionen mit Anteilseignern |
|
|
|
|
|
|
Kapitalerhöhung/-herabsetzung |
|
|
|
|
|
Dividendenausschüttung | -1.158 | -3 | -1.161 |
|
|
Sonstige Veränderungen | -4 | -3 | -7 |
| Erfolgsneutral erfasste Veränderungen*** | -126 | 6 | -120 | |
| Konzernergebnis 2010 | 1.301 | 9 | 1.310 | |
| 31.12.2010 | 18.833 | 63 | 18.896 | |
*
OCI (Other Comprehensive Income) = sonstiges Gesamtergebnis
**
Eigenkapital 01.01.2010 angepasst, siehe Anhangangabe [4]
***
nach Steuern
[Tabelle 4.6]
|
|
HealthCare | HealthCare | HealthCare | HealthCare | |
|
|
Pharma | Pharma | Consumer Health |
Consumer Health |
|
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 | |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | |
| Außenumsatzerlöse | 10.467 | 10.908 | 5.521 | 6.005 | |
| Veränderung | 4,4 % | 4,2 % | 2,7 % | 8,8 % | |
| Veränderung währungsbereinigt | 3,3 % | -0,2 % | 3,2 % | 3,5 % | |
| Intersegment-Umsatzerlöse | 149 | 71 | 17 | 8 | |
| Umsatzerlöse | 10.616 | 10.979 | 5.538 | 6.013 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 400 | 226 | 41 | 55 | |
| Operatives Ergebnis (EBIT) | 1.696 | 884 | 944 | 977 | |
| EBIT vor Sondereinflüssen | 2.018 | 2.024 | 994 | 1.006 | |
| EBITDA vor Sondereinflüssen | 3.193 | 3.100 | 1.275 | 1.305 | |
| Brutto-Cashflow | 2.186 | 1.983 | 967 | 965 | |
| Investitionswert | 17.379 | 16.654 | 5.870 | 6.140 | |
| CFRol | 12,6% | 11,7% | 16,5% | 16,1 % | |
| Netto-Cashflow | 2.280 | 2.272 | 1.151 | 1.048 | |
| Equity-Ergebnis | - | - | - | - | |
| Equity-Buchwerte | - | - | - | - | |
| Vermögen | 20.844 | 19.365 | 6.432 | 6.586 | |
| Investitionen | 428 | 413 | 137 | 192 | |
| Zugänge langfristiger Vermögenswerte aus Akquisitionen | 5 | - | 55 | - | |
| Abschreibungen | 1.216 | 1.950 | 292 | 305 | |
| davon außerplanmäßige Abschreibungen | 48 | 905 | 36 | 44 | |
| Verbindlichkeiten | 3.839 | 4.314 | 1.554 | 1.774 | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 1.572 | 1.751 | 275 | 315 | |
| Mitarbeiter (Stand 31.12.) | 38.000 | 38.000 | 17.800 | 17.700 | |
|
|
CropScience | CropScience | CropScience | CropScience | MaterialScience |
MaterialScience |
|
|
Crop Protection |
Crop Protection |
Environmental Science/BioScience |
Environmental Science/BioScience |
MaterialScience |
MaterialScience |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Außenumsatzerlöse | 5.424 | 5.493 | 1.086 | 1.337 | 7.520 | 10.154 |
| Veränderung | 1,6% | 1,3 % | 4,1 % | 23,1 % | -22,8 % | 35,0 % |
| Veränderung währungsbereinigt | 2,3 % | -4,7 % | 4,1 % | 16,5% | -24,4 % | 30,1 % |
| Intersegment-Umsatzerlöse | 40 | 44 | 12 | 10 | 55 | 64 |
| Umsatzerlöse | 5.464 | 5.537 | 1.098 | 1.347 | 7.575 | 10.218 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 187 | 239 | 19 | 36 | 88 | 101 |
| Operatives Ergebnis (EBIT) | 713 | 600 | 85 | -339 | -266 | 780 |
| EBIT vor Sondereinflüssen | 875 | 600 | 142 | 187 | -126 | 780 |
| EBITDA vor Sondereinflüssen | 1.301 | 1.025 | 207 | 268 | 446 | 1.356 |
| Brutto-Cashflow | 924 | 743 | 119 | -197 | 319 | 1.058 |
| Investitionswert | 7.633 | 7.395 | 1.754 | 1.595 | 9.202 | 9.976 |
| CFRol | 12,6 % | 9,9 % | 7,2 % | -11,8% | 3,4 % | 11,0% |
| Netto-Cashflow | 591 | 1.079 | 154 | 320 | 849 | 763 |
| Equity-Ergebnis | - | - | - | - | -48 | -56 |
| Equity-Buchwerte | - | - | - | - | 395 | 354 |
| Vermögen | 7.383 | 7.220 | 1.978 | 2.183 | 7.291 | 8.005 |
| Investitionen | 282 | 274 | 64 | 92 | 512 | 505 |
| Zugänge langfristiger Vermögenswerte aus Akquisitionen | 12 | - | 351 | 2 | 28 | 31 |
| Abschreibungen | 448 | 425 | 65 | 81 | 607 | 576 |
| davon außerplanmäßige Abschreibungen | 21 | 1 | 1 | - | 41 | 7 |
| Verbindlichkeiten | 2.388 | 2.675 | 598 | 1.111 | 1.947 | 2.285 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 482 | 476 | 171 | 246 | 207 | 231 |
| Mitarbeiter (Stand 31.12.) | 16.900 | 16.900 | 3.600 | 3.800 | 14.600 | 14.700 |
|
|
Überleitung | Überleitung | Überleitung | Überleitung |
|
|
|
|
Alle sonstigen Segmente | Alle sonstigen Segmente |
Corporate Center und Konsolidierung |
Corporate Center und Konsolidierung |
Konzern | Konzern |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Außenumsatzerlöse | 1.139 | 1.180 | 11 | 11 | 31.168 | 35.088 |
| Veränderung | -17,5% | 3,6 % | - | - | -5,3 % | 12,6% |
| Veränderung währungsbereinigt | -17,4% | 2,5 % | - | - | -5,9 % | 7,7 % |
| Intersegment-Umsatzerlöse | 1.647 | 1.730 | -1.920 | -1.927 | - | - |
| Umsatzerlöse | 2.786 | 2.910 | -1.909 | -1.916 | 31.168 | 35.088 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 37 | 23 | 150 | 34 | 922 | 714 |
| Operatives Ergebnis (EBIT) | 32 | 47 | -198 | -219 | 3.006 | 2.730 |
| EBIT vor Sondereinflüssen | 63 | 47 | -194 | -192 | 3.772 | 4.452 |
| EBITDA vor Sondereinflüssen | 189 | 188 | -139 | -141 | 6.472 | 7.101 |
| Brutto-Cashflow | 241 | 307 | -98 | -88 | 4.658 | 4.771 |
| Investitionswert | 587 | 623 | 1.269 | 1.167 | 43.694 | 43.550 |
| CFRol | - | - | - | - | 10,7 % | 10,9% |
| Netto-Cashflow | 261 | 356 | 89 | -65 | 5.375 | 5.773 |
| Equity-Ergebnis | - | - | - | - | -48 | -56 |
| Equity-Buchwerte | - | - | - | - | 395 | 354 |
| Vermögen | 1.170 | 1.156 | 5.944 | 6.991 | 51.042 | 51.506 |
| Investitionen | 206 | 140 | 40 | 5 | 1.669 | 1.621 |
| Zugänge langfristiger Vermögenswerte aus Akquisitionen | 4 | 1 | - | - | 455 | 34 |
| Abschreibungen | 126 | 141 | 55 | 78 | 2.809 | 3.556 |
| davon außerplanmäßige Abschreibungen | 2 | 1 | - | 27 | 149 | 985 |
| Verbindlichkeiten | 1.969 | 2.214 | 19.796 | 18.237 | 32.091 | 32.610 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 34 | 34 | 5 | - | 2.746 | 3.053 |
| Mitarbeiter (Stand 31.12.) | 19.400 | 19.600 | 700 | 700 | 111.000 | 111.400 |
Vorjahreswerte angepasst
[Tabelle 4.7]
|
|
Europa | Europa | Nordamerika | Nordamerika |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Außenumsatzerlöse nach Verbleib | 12.968 | 13.751 | 7.705 | 8.228 |
| Veränderung | -10,9% | 6,0 % | -4,0 % | 6,8 % |
| Veränderung währungsbereinigt | -8,8% | 5,0 % | -8,1 % | 0,7 % |
| Außenumsatzerlöse - Sitz der Gesellschaften | 14.189 | 15.303 | 7.638 | 8.241 |
| Veränderung | -10,5% | 7,9 % | -4,3 % | 7,9 % |
| Veränderung währungsbereinigt | -8,6 % | 6,9 % | -8,6 % | 1,6 % |
| Interregionen-Umsatzerlöse | 5.756 | 6.524 | 2.372 | 3.015 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 545 | 350 | 193 | 75 |
| Operatives Ergebnis (EBIT) | 1.981 | 1.410 | 583 | 337 |
| Vermögen | 32.450 | 30.224 | 8.934 | 9.778 |
| Investitionen | 894 | 840 | 295 | 319 |
| Abschreibungen | 1.943 | 2.677 | 460 | 427 |
| Verbindlichkeiten | 19.906 | 19.649 | 4.449 | 5.321 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 2.080 | 2.246 | 507 | 612 |
| Mitarbeiter (Stand 31.12.) | 54.600 | 54.300 | 16.600 | 16.400 |
|
|
Asien/Pazifik | Asien/Pazifik | Lateinamerika/ Afrika/ Nahost |
Lateinamerika/ Afrika/ Nahost |
Überleitung | Überleitung |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Außenumsatzerlöse nach Verbleib | 5.712 | 7.481 | 4.783 | 5.628 | - | - |
| Veränderung | 6,1 % | 31,0% | -3,5 % | 17,7% | - | - |
| Veränderung währungsbereinigt | 0,3 % | 19,3% | -0,6 % | 12,5% | - | - |
| Außenumsatzerlöse - Sitz der Gesellschaften | 5.486 | 7.118 | 3.855 | 4.426 | - | - |
| Veränderung | 5,8 % | 29,7 % | -1,3% | 14,8% | - | - |
| Veränderung währungsbereinigt | -0,1 % | 17,6% | 2,6 % | 8,6 % | - | - |
| Interregionen-Umsatzerlöse | 334 | 462 | 360 | 414 | -8.822 | -10.415 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 53 | 79 | 131 | 210 | - | - |
| Operatives Ergebnis (EBIT) | 367 | 807 | 273 | 395 | -198 | -219 |
| Vermögen | 5.255 | 6.367 | 3.246 | 3.729 | 1.157 | 1.408 |
| Investitionen | 357 | 336 | 123 | 126 | - | - |
| Abschreibungen | 268 | 294 | 83 | 80 | 55 | 78 |
| Verbindlichkeiten | 3.288 | 3.655 | 1.239 | 1.390 | 3.209 | 2.595 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 131 | 160 | 28 | 35 | - | - |
| Mitarbeiter (Stand 31.12.) | 23.000 | 24.600 | 16.800 | 16.100 | - | - |
|
|
Gesamt | Gesamt |
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Außenumsatzerlöse nach Verbleib | 31.168 | 35.088 |
| Veränderung | -5,3 % | 12,6 % |
| Veränderung währungsbereinigt | -5,9 % | 7,7 % |
| Außenumsatzerlöse - Sitz der Gesellschaften | 31.168 | 35.088 |
| Veränderung | -5,3 % | 12,6 % |
| Veränderung währungsbereinigt | -5,9 % | 7,7 % |
| Interregionen-Umsatzerlöse | - | - |
| Sonstige betriebliche Erträge | 922 | 714 |
| Operatives Ergebnis (EBIT) | 3.006 | 2.730 |
| Vermögen | 51.042 | 51.506 |
| Investitionen | 1.669 | 1.621 |
| Abschreibungen | 2.809 | 3.556 |
| Verbindlichkeiten | 32.091 | 32.610 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 2.746 | 3.053 |
| Mitarbeiter (Stand 31.12.) | 111.000 | 111.400 |
Vorjahreswerte angepasst
Der von der Bayer AG aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 ist nach
den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union
anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting
Standards Board (IASB), London, den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee
sowie den zusätzlich nach § 315 a HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften
erstellt worden.
Die Bayer Aktiengesellschaft (Bayer AG) ist ein in Deutschland ansässiges, international
aufgestelltes Unternehmen mit Sitz in der Kaiser-Wilhelm-Allee 1, 51368 Leverkusen.
Die wesentlichen Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und hochwertige
Materialien erfolgen in den drei Teilkonzernen HealthCare, CropScience und MaterialScience.
Die Aktivitäten der einzelnen Segmente sind in Anhangangabe [5] erläutert.
Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate
Governance Kodex ist abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht worden.
Der Vorstand der Bayer AG stellte den Konzernabschluss am 15. Februar 2011 auf. In
seiner Sitzung vom 24. Februar 2011 befasste sich der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats
der Bayer AG mit dem Konzernabschluss. Der Aufsichtsrat billigte den Konzernabschluss
in seiner Sitzung vom 24. Februar 2011.
In der Gewinn- und Verlustrechnung und der Gesamtergebnisrechnung, der Bilanz, der
Kapitalflussrechnung sowie in der Eigenkapitalveränderungsrechnung des Bayer-Konzerns
werden einzelne Posten zur Verbesserung der Klarheit zusammengefasst. Sie werden im
Anhang erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren
erstellt worden. Die Bilanzgliederung erfolgt nach der Fristigkeit der Vermögenswerte
und Schulden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie
innerhalb eines Jahres oder aber innerhalb des normalen Geschäftszyklus des Unternehmens
bzw. Konzerns - beginnend mit der Beschaffung der für den Leistungserstellungsprozess
notwendigen Ressourcen bis zum Erhalt der Zahlungsmittel bzw. Zahlungsmitteläquivalente
als Gegenleistung für die Veräußerung der in diesem Prozess erstellten Produkte oder
Dienstleistungen -fällig sind oder veräußert werden sollen. Forderungen und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte werden grundsätzlich als kurzfristige
Posten ausgewiesen. Latente Steueransprüche bzw. - verbindlichkeiten werden ebenso
wie Pensionsrückstellungen grundsätzlich als langfristig dargestellt.
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden
alle Beträge in Millionen Euro (Mio €) angegeben. Rundungen können in Einzelfällen
dazu führen, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren
und dass sich Prozentangaben nicht exakt aus den dargestellten Werten ergeben.
Die Einzelabschlüsse der konsolidierten Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses
aufgestellt.
Im Geschäftsjahr 2010 fanden die folgenden Rechnungslegungsstandards und Interpretationen
erstmals Anwendung. Diese neuen Rechnungslegungsvorschriften hatten keinen bzw. keinen
wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
oder auf das Ergebnis je Aktie.
Im Januar 2008 veröffentlichte das IASB die überarbeiteten Standards IFRS 3 (Business
Combinations) und IAS 27 (Consolidated and Separate Financial Statements). Wesentliche
Änderungen des IFRS 3 (revised 2008) sind insbesondere:
| ― |
Bei der Bilanzierung des Anteils anderer Gesellschafter besteht zukünftig ein Wahlrecht, ob dieser mit dem beizulegenden Zeitwert (d. h. inkl. Geschäfts- oder Firmenwert) oder dem anteiligen identifizierbaren Nettovermögen angesetzt wird. |
| ― |
Bei sukzessivem Unternehmenserwerb sind die bisher gehaltenen Unternehmensanteile im Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert neu zu bewerten. Die Differenz zwischen dem (neu bewerteten) Beteiligungsbuchwert am Tochterunternehmen und dem anteiligen neu bewerteten Nettovermögen des Tochterunternehmens ist als Geschäfts- oder Firmenwert auszuweisen. |
| ― |
Im Erwerbszeitpunkt erfasste Verbindlichkeiten für zukünftige Kaufpreisanpassungen aufgrund von künftigen Ereignissen können in Folgeperioden nicht mehr erfolgsneutral gegen den Geschäfts- oder Firmenwert angepasst werden. |
| ― |
Die Anschaffungsnebenkosten sind aufwandswirksam zu erfassen. |
Die wesentlichen Änderungen, die sich aus IAS 27 (revised 2008) ergeben, sind:
| ― |
Eine Verminderung der Beteiligungsquote an Tochterunternehmen ist zukünftig als erfolgsneutrale Eigenkapitaltransaktion darzustellen, solange die Muttergesellschaft weiterhin über eine Beherrschungsmöglichkeit verfügt. |
| ― |
Bei Verminderung der Beteiligungsquote mit gleichzeitigem Verlust der Beherrschung über das Tochterunternehmen gehen die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens vollständig ab. Verbleibende Unternehmensanteile sind mit ihrem beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Die Differenz zwischen den verbleibenden Buchwerten und den beizulegenden Zeitwerten ist erfolgswirksam zu erfassen. |
| ― |
Anteile anderer Gesellschafter, die aufgrund entstandener Verluste negativ werden, sind mit ihrem Negativsaldo auszuweisen. |
Die Änderungen zu IAS 39 (Financial Instruments: Recognition and Measurement), die
im Juli 2008 veröffentlicht wurden, thematisieren die einseitige Absicherung von Risiken
durch Optionen sowie die Inflation als abzusicherndes Risiko. Die Änderungen dienen
der Klarstellung, unter welchen Umständen ein gesichertes Risiko oder ein Teil von
Zahlungsflüssen für ein bilanzielles Sicherungsgeschäft (Hedge Accounting) designiert
werden kann.
Im April 2009 veröffentlichte das IASB im Rahmen des jährlichen "Improvement"-Projekts
Änderungen diverser IFRSs. Die Änderungen präzisieren den Ansatz, die Bewertung und
den Ausweis von Geschäftsvorfällen, vereinheitlichen Terminologien und sind im Wesentlichen
als redaktionelle Korrekturen zu bestehenden Standards zu verstehen. Im Rahmen des
Projekts wurde IAS 17 (Leases) dahingehend geändert, dass Grundstücksnutzungsverträge
(z. B. Erbbaurechtsverträge) nach den allgemeinen Leasingkriterien beurteilt werden
müssen und ggf. vom Leasingnehmer zu aktivieren sind. Die bisherige Ausnahme, dass
ein Grundstücksnutzungsvertrag in der Regel als Operating Leasing zu klassifizieren
ist, wurde abgeschafft.
Im Juni 2009 wurden Änderungen des IFRS 2 (Share-based Payment) herausgegeben, die
die Bilanzierung von in bar erfüllten anteilsbasierten Vergütungen im Konzern betreffen.
Die Änderungen regeln, wie eine einzelne Tochtergesellschaft in einem Konzern bestimmte
anteilsbasierte Vergütungsvereinbarungen in ihrem eigenen Abschluss bilanzieren muss.
Im Zusammenhang mit der Überarbeitung wurden die Regeln des IFRIC 8 (Scope of IFRS
2) und des IFRIC 11 (IFRS 2 - Group and Treasury Share Transactions) in IFRS 2 übernommen.
Die Interpretation IFRIC 17 (Distributions of Non-cash Assets to Owners) wurde im
November 2008 veröffentlicht und regelt den Ansatz und die Bewertung von Verbindlichkeiten
im Zusammenhang mit Sachdividenden. IFRIC 17 legt fest, wann eine Sachdividendenverpflichtung
zu passivieren ist, dass eine Verpflichtung zur Ausschüttung einer Sachdividende mit
dem beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren ist und dass die Differenz zwischen dem
Buchwert des auszuschüttenden Vermögenswerts und der Dividendenverpflichtung im Zeitpunkt
der Ausschüttung erfolgswirksam zu vereinnahmen ist.
Das IASB bzw. IFRS Interpretations Committee hat nachfolgende Standards, Änderungen
von Standards bzw. Interpretationen herausgegeben, deren Anwendung jedoch bislang
nicht verpflichtend ist. Die Anwendung dieser IFRSs bzw. Interpretationen setzt voraus,
dass sie im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens (Endorsement) durch die EU angenommen
werden.
Im Oktober 2009 wurde eine Änderung des IAS 32 (Financial Instruments: Presentation)
herausgegeben. Damit wird neu geregelt, dass bestimmte Bezugsrechte sowie Optionen
und Optionsscheine in einer anderen als der funktionalen Währung beim Emittenten,
auf dessen Eigenkapitalinstrumente sich diese Rechte beziehen, bilanziell als Eigenkapital
auszuweisen sind. Zuvor wurden solche Rechte als Verbindlichkeiten bilanziert. Die
Änderung umfasst nur solche Bezugsrechte, bei denen die Anzahl der zu beziehenden
Instrumente und der Fremdwährungsbetrag zuvor fixiert sind und allen bisherigen Inhabern
von Eigenkapitaltiteln derselben Klasse dieses Recht anteilig gewährt wird. Die Änderung
gilt für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 20l0 beginnen. Diese Änderung
wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage haben.
Im November 2009 veröffentlichte das IASB den überarbeiteten Standard IAS 24 (Related
Party Disclosures). Durch die Überarbeitung werden die Berichtspflichten von Unternehmen,
an denen der Staat beteiligt ist, vereinfacht. Bestimmte related-party-Beziehungen,
die sich aus einer Beteiligung des Staates an Privatunternehmen ergeben, sind von
einigen im geänderten Standard genannten Angabepflichten nach IAS 24 ausgenommen.
Des Weiteren wurde die Definition der nahe stehenden Unternehmen und Personen grundlegend
überarbeitet. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar
2011 beginnen. Diese Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.
Im November 2009 veröffentlichte das IASB IFRS 9 (Financial Instruments) zur Kategorisierung
und Bewertung finanzieller Vermögenswerte. Die Veröffentlichung stellt den Abschluss
des ersten Teils eines dreiphasigen Projekts zur vollständigen Überarbeitung der Bilanzierung
von Finanzinstrumenten dar. IFRS 9 definiert zwei anstatt vier Bewertungskategorien
für aktivische Finanzinstrumente. Die Kategorisierung basiert zum einen auf dem Geschäftsmodell
des Unternehmens, zum anderen auf den Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme
des jeweiligen finanziellen Vermögenswerts. Hinsichtlich strukturierter Produkte mit
eingebetteten Derivaten ist die Prüfung auf Trennungspflicht und eine eventuell getrennte
Bilanzierung nur noch für nicht-finanzielle Basisverträge vorgesehen. Strukturierte
Produkte mit finanziellen Basisverträgen sind als Ganzes zu kategorisieren und zu
bewerten. Die Erstanwendung des IFRS 9 ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2013 beginnen, verpflichtend vorzunehmen. Die Übernahme in europäisches
Recht steht noch aus. Diese Änderung wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die
Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.
Im Mai 2010 veröffentlichte das IASB im Rahmen des jährlichen "Improvement"-Projekts
den dritten Sammelstandard "Improvements to IFRSs". Die Änderungen präzisieren den
Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von Geschäftsvorfällen, vereinheitlichen Terminologien
und sind im Wesentlichen als redaktionelle Korrekturen zu bestehenden Standards zu
verstehen. Einzelne Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar
2011 beginnen, anzuwenden und andere für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli
2011 beginnen. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Diese Änderungen
werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage haben.
Im Oktober 2010 veröffentlichte das IASB Änderungen an IFRS 7 (Financial Instruments:
Disclosures). Diese Änderungen fordern zusätzliche Angaben zu Transaktionen zum Zwecke
der Übertragung von Vermögenswerten einschließlich eines Einblicks in mögliche Auswirkungen
der noch beim abgebenden Unternehmen verbliebenen Risiken. Außerdem werden zusätzliche
Angaben gefordert, wenn ein unverhältnismäßig großer Anteil von Übertragungen rund
um das Ende einer Berichtsperiode auftritt. Unternehmen haben die Änderungen für Geschäftsjahre,
die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Die Übernahme
in europäisches Recht steht noch aus. Diese Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen
auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.
Im Dezember 2010 hat das IASB eine Änderung an IAS 12 (Income Taxes) veröffentlicht,
durch die widerlegbar vermutet wird, dass der Buchwert eines Vermögenswerts im Normalfall
durch Veräußerung realisiert wird und nicht durch Nutzung des Vermögenswerts. Diese
Festlegung ist insbesondere in Ländern relevant, in denen unterschiedliche Ertragsteuersätze
auf Gewinne aus Veräußerungen und z. B. auf laufende Mieteinnahmen anzuwenden sind.
In diesem Zusammenhang wurde SIC 21 (Income Taxes - Recovery of Revalued Non-Depreciable
Assets) in IAS 12 (Income Taxes) integriert - soweit er sich nicht auf als Finanzinvestitionen
gehaltene Immobilien bezog. Der geänderte Standard ist rückwirkend auf Geschäftsjahre,
die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen, anzuwenden. Die Übernahme in europäisches
Recht durch die Europäische Union steht noch aus. Die Auswirkungen der Änderung auf
die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden zurzeit geprüft.
Im November 2009 wurde IFRIC 19 (Extinguishing Financial Liabilities with Equity Instruments)
veröffentlicht. Die Interpretation ist anzuwenden, wenn ein Kreditnehmer eine finanzielle
Verbindlichkeit vollständig oder partiell durch Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten
an den Kreditgeber tilgt. Die Interpretation tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die
am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen. Die Auswirkungen auf die Darstellung der zukünftigen
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind davon abhängig, inwieweit zukünftig finanzielle
Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente getilgt werden.
Im November 2009 wurde eine Änderung des IFRIC 14 (IAS 19 - The Limit on a Defined
Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction), einer Interpretation
des IAS 19 (Employee Benefits), veröffentlicht. Die Änderung ist von Relevanz, wenn
ein Unternehmen, das im Zusammenhang mit seinen Pensionsplänen Mindestdotierungsverpflichtungen
zu erfüllen hat, Vorauszahlungen auf diese leistet. Die Änderung gestattet, dass ein
Unternehmen den Nutzen aus einer solchen Vorauszahlung als Vermögenswert darstellt.
Sie ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen.
Diese Änderung wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage haben.
Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen
einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde.
Der Konzernabschluss basiert auf dem Grundsatz historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten,
mit Ausnahme der Positionen, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden,
wie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und Derivate.
Im Konzernabschluss müssen durch das Management in einem bestimmten Umfang Annahmen
getroffen und Schätzungen vorgenommen werden, die einen erheblichen Einfluss auf die
Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können.
Hauptanwendungsbereiche für Annahmen, Schätzungen sowie die Ausübung von Ermessensspielräumen
liegen in der Festlegung der Nutzungsdauer von langfristigen Vermögenswerten, der
Ermittlung abgezinster Cashflows im Rahmen von Werthaltigkeitstests und Kaufpreisallokationen,
der Bildung von Rückstellungen beispielsweise für Rechtsverfahren, Versorgungsleistungen
für Arbeitnehmer und entsprechende Leistungen, Steuern, Umweltschutz, Preisnachlässe,
Produkthaftungen sowie Garantien. In den weiteren Abschnitten dieses Kapitels werden
jeweils schätz- und prämissensensitive Bilanzierungsgrundsätze und deren Auswirkungen
zu den einzelnen Bereichen thematisiert. Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten
und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als angemessen erachtet werden.
Sie werden laufend überprüft, können aber von den tatsächlichen Werten abweichen.
Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund von überarbeiteten und
neuen Standards erfolgen rückwirkend, sofern für einen Standard keine abweichende
Regelung vorgesehen ist. Die Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres und die Eröffnungsbilanz
dieser Vergleichsperiode werden so angepasst, als ob die neuen Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden schon immer angewandt worden wären.
Aus der Einführung einer neuen, genaueren Systematik zur Eliminierung von Zwischengewinnen
aus konzerninternen Lieferungen ergaben sich einmalige Effekte auf die Konzernvorräte.
Gemäß IAS 8 (Accounting Policies, Changes in Accounting Estimates and Errors) wurde
die Bilanz zum 1. Januar 2010 rückwirkend angepasst. Die durchgeführte Änderung wirkte
sich auch auf latente Steuern und das Eigenkapital aus. Die rückwirkende Anpassung
der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Kapitalflussrechnung für das Jahr 2009 war
aufgrund der Datenlage vor dem 31. Dezember 2009 nicht möglich. Daher hat die Anpassung
keine Auswirkung auf das Ergebnis je Aktie in 2009.
Auf die Bilanz zum 1 .Januar 20l0 ergaben sich aus der Umstellung folgende Auswirkungen
auf die betroffenen Bilanzpositionen:
[Tabelle 4.8]
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01.01.2010 |
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in Mio. € |
| Vermögenswerte |
|
| Vorräte | -111 |
| Latente Steuerforderungen | 34 |
| Eigenkapital und Schulden |
|
| Sonstige Rücklagen | -77 |
In der Kapitalflussrechnung werden die Zinseinnahmen aus Zinssicherungsgeschäften
sowie die Ausgaben für den Erwerb von zusätzlichen Anteilen an Tochterunternehmen
seit 2010 unter Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die Vorjahreswerte
wurden entsprechend angepasst.
Der Konzernabschluss beinhaltet Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierte
Unternehmen.
Tochtergesellschaften sind diejenigen Gesellschaften, bei denen die Bayer AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt oder aufgrund ihrer wirtschaftlichen Verfügungsmacht aus der Tätigkeit der betreffenden Gesellschaften mehrheitlich den wirtschaftlichen Nutzen ziehen kann bzw. die Risiken tragen muss. In der Regel manifestiert sich dies durch einen Anteilsbesitz von mehr als 50 %. Tochterunternehmen und sogenannte Zweckgesellschaften, bei denen der Bayer-Konzern einen Stimmrechtsanteil bzw. einen Anteilsbesitz von 50 % oder weniger hält, werden konsolidiert, wenn aus der Art der wirtschaftlichen Beziehung eine Beherrschung hervorgeht. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht. Sie endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung nicht mehr besteht.
Die Beteiligungsbuchwerte an den Tochterunternehmen werden mit dem anteiligen Eigenkapital
der Tochterunternehmen verrechnet. Dabei wird nach der Erwerbsmethode das Eigenkapital
der erworbenen Tochterunternehmen zum Erwerbszeitpunkt unter Berücksichtigung der
beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten,
latenter Steuern und eines eventuellen Geschäfts- oder Firmenwerts zu diesem Zeitpunkt
ermittelt. Die Anschaffungskosten von erworbenen ausländischen Gesellschaften werden
zum Erwerbszeitpunkt mit dem jeweiligen Kurs in Euro umgerechnet.
Werden Anteile von nicht-kontrollierenden Gesellschaftern erworben, wird dies als
Eigenkapitaltransaktion dargestellt. D. h., ein das anteilige Eigenkapital von nicht-kontrollierenden
Gesellschaftern übersteigender Kaufpreis für hinzuerworbene Anteile wird als Eigenkapitalreduzierung
erfasst.
Gemeinschaftsunternehmen sind Unternehmen, bei denen der Bayer-Konzern zusammen mit einem Dritten eine gemeinsame Führung ausübt. Gemeinschaftsunternehmen liegen in der Regel bei einer paritätischen Stimmrechtsverteilung zwischen zwei Gesellschaftern oder aufgrund einer gesellschaftsrechtlichen Vereinbarung vor. Die Konsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen geschieht anteilig nach denselben Grundsätzen wie bei Tochterunternehmen.
Nach der Equity-Methode werden assoziierte Unternehmen bewertet, bei denen die Bayer AG in der Regel aufgrund eines Anteilsbesitzes zwischen 20 und 50 % einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Bei Beteiligungen, die at-equity in den Konzernabschluss einbezogen sind, werden die Anschaffungskosten jährlich um die dem Bayer-Kapitalanteil entsprechenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Bei der erstmaligen Einbeziehung von Beteiligungen nach der Equity-Methode werden Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung entsprechend den Grundsätzen der Vollkonsolidierung behandelt. Die erfolgswirksamen Veränderungen des anteiligen Eigenkapitals werden einschließlich außerplanmäßiger Abschreibungen eines Geschäfts- oder Firmenwerts im Finanzergebnis berücksichtigt. Zwischengesellschaftliche Gewinne und Verluste waren bei diesen Gesellschaften in den Jahren 2010 und 2009 unbedeutend.
Beteiligungen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen
und insgesamt unwesentlich ist, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten in den
Konzernabschluss einbezogen.
Gewinne und Verluste, Umsätze und Aufwendungen und Erträge, die durch Transaktionen
innerhalb des Konsolidierungskreises begründet sind, sowie die zwischen konsolidierten
Gesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert. Bei
den Konsolidierungsvorgängen werden die latenten ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt.
Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der konsolidierten Gesellschaften
werden in deren funktionaler Währung aufgestellt. Die funktionale Währung ist die
Währung, in der überwiegend Zahlungsmittel erwirtschaftet bzw. verwendet werden. Bei
der Mehrzahl der Beteiligungen ist die funktionale Währung die jeweilige Landeswährung,
da diese Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer
Hinsicht selbstständig betreiben.
Forderungen und Verbindlichkeiten in einer Währung, die nicht die funktionale Währung
darstellt, werden im Einzelabschluss der Konzerngesellschaften mit dem Kurs am Bilanzstichtag
bewertet, unabhängig davon, ob sie kursgesichert sind oder nicht. Aus der Bewertung
von Fremdwährungspositionen resultierende Kursdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst.
Im Konzernabschluss werden Vermögenswerte und Schulden der Auslandsgesellschaften
zum Jahresbeginn und zum Jahresende mit den jeweiligen Stichtagskursen, sämtliche
Veränderungen während des Jahres sowie Aufwendungen, Erträge und Zahlungsflüsse mit
Monatsdurchschnittskursen in Euro umgerechnet. Eigenkapitalbestandteile werden zu
historischen Kursen zu den Zeitpunkten ihrer jeweiligen aus Konzernsicht erfolgten
Zugänge umgerechnet.
Die sich gegenüber der Umrechnung zu Stichtagskursen ergebenden Unterschiedsbeträge
werden im Eigenkapital sowie in den Anhangtabellen gesondert als "Ausgleichsposten
aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften" bzw. als "Währungsänderungen"
ausgewiesen. Im Eigenkapital während der Konzernzugehörigkeit erfasste Währungsumrechnungsdifferenzen
werden beim Ausscheiden von Konzernunternehmen aus dem Konsolidierungskreis erfolgswirksam
aufgelöst.
Die Wechselkurse wichtiger Währungen zum Euro veränderten sich wie folgt:
[Tabelle 4.9]
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|
|
Stichtagskurs | Stichtagskurs | Durchschnittskurs | Durchschnittskurs |
| 1 €/ |
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
| ARS | Argentinien | 5,47 | 5,31 | 5,20 | 5,18 |
| BRL | Brasilien | 2,51 | 2,23 | 2,77 | 2,33 |
| CAD | Kanada | 1,51 | 1,33 | 1,59 | 1,36 |
| CHF | Schweiz | 1,48 | 1,25 | 1,51 | 1,38 |
| CNY | China | 9,84 | 8,82 | 9,52 | 8,96 |
| GBP | Großbritannien | 0,89 | 0,86 | 0,89 | 0,86 |
| JPY | Japan | 133,16 | 108,65 | 130,31 | 116,04 |
| MXN | Mexiko | 18,92 | 16,55 | 18,79 | 16,72 |
| USD | USA | 1,44 | 1,34 | 1,39 | 1,32 |
Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung in den vergangenen drei Jahren in
Summe eine Inflationsrate von 100 % überschritten hat, wendeten die Vorschriften gemäß
IAS 29 (Financial Reporting in Hyperinflationary Economies) zur Inflationsbilanzierung
an.
Als Umsatzerlöse werden alle Erträge im Zusammenhang mit Produktverkäufen, erbrachten
Dienstleistungen und Lizenzeinnahmen erfasst. Andere operative Erträge werden als
sonstige betriebliche Erträge erfasst. Umsatzerlöse werden ertragswirksam erfasst,
wenn die maßgeblichen Risiken und Chancen aus dem Eigentum an den Gütern auf den Kunden
übertragen wurden, dem Unternehmen weder ein weiter bestehendes Verfügungsrecht, wie
es gewöhnlich mit dem Eigentum verbunden ist, noch eine wirksame Verfügungsmacht über
die verkauften Waren und Erzeugnisse verbleibt, die Höhe der Erträge und angefallenen
bzw. noch anfallenden Kosten verlässlich bestimmt werden kann und es hinreichend wahrscheinlich
ist, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft zufließen wird.
Umsatzerlöse werden nach Abzug von Umsatzsteuern und anderen Steuern sowie nach Abzug
von Erlösminderungen zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen bzw. zu erhaltenden
Gegenleistung ausgewiesen. So werden zum Zeitpunkt der Umsatzrealisierung auch geschätzte
Beträge für Rabatte, Skonti und Produktrückgaben umsatzmindernd erfasst und zurückgestellt.
Schätzungen bezüglich der Erlösminderungen basieren vor allem auf Erfahrungen aus
der Vergangenheit, spezifischen Vertragsbedingungen und Erwartungen hinsichtlich der
künftigen Umsatzentwicklung. Es ist nicht wahrscheinlich, dass andere als die angeführten
Faktoren eine wesentliche Auswirkung auf Erlösminderungen des Bayer-Konzerns haben.
Anpassungen der in vorherigen Perioden gebildeten Rückstellungen für Rabatte, Skonti
und Produktrückgaben waren für das Ergebnis vor Steuern der berichteten Geschäftsjahre
von untergeordneter Bedeutung.
Die Rückstellungen für Rabatte beliefen sich im Geschäftsjahr 2010 auf 1,9 % der gesamten
Umsatzerlöse (2009: 1,8 %). Neben Rabatten wurden in einigen Ländern Skonti für sofortige
Bezahlung gewährt. Unsere Rückstellungen für Skonti betrugen zum 31. Dezember 2010
und zum 31. Dezember 2009 weniger als 0,1 % der gesamten Umsatzerlöse.
Umsatzerlöse werden um die bilanzielle Vorsorge für zu erwartende Retouren fehlerhafter
Ware oder in Verbindung mit vertraglichen Vereinbarungen über die Rückgabe verkaufsfähiger
Produkte zum Zeitpunkt des Verkaufs oder zum Zeitpunkt, an dem die Höhe künftiger
Rückgaben verlässlich bestimmt werden kann, gekürzt. Die Rückstellungen für Produktrückgaben
beliefen sich für das Geschäftsjahr 2010 wie im Vorjahr auf 0,2 % der gesamten Umsatzerlöse.
Können künftige Produktrückgaben nicht verlässlich bestimmt werden und sind sie wesentlich
für die Verkaufstransaktion, werden sowohl die Umsatzerlöse als auch die damit verbundenen
Umsatzkosten bis zu dem Zeitpunkt abgegrenzt, an dem eine zuverlässige Schätzung vorgenommen
werden kann oder das Rückgaberecht für die Waren abgelaufen ist.
Ein Teil der Erlöse im Bayer-Konzern wird aufgrund von Lizenzverträgen erzielt, in
denen Dritten Rechte an einigen Produkten und Technologien übertragen werden. Erhaltene
oder erwartete Zahlungen, die sich auf den Verkauf oder die Auslizenzierung von Technologien
oder technologischem Wissen beziehen, werden, sobald die entsprechenden Vereinbarungen
in Kraft treten, ergebniswirksam, wenn aufgrund der vertraglichen Regelungen sämtliche
Rechte und Pflichten in Bezug auf die betreffenden Technologien aufgegeben werden.
Bestehen dagegen weiterhin Rechte an der Technologie fort oder sind noch Pflichten
aus dem Vertragsverhältnis zu erfüllen, werden die ggf. erhaltenen Zahlungen sachgerecht
abgegrenzt. Vertraglich vereinbarte Vorabzahlungen und andere ähnliche nicht rückzahlbare
Zahlungen werden als sonstige Verbindlichkeiten passiviert und über den geschätzten
Zeitraum der Erbringung der vertraglich vereinbarten Gegenleistung ergebniswirksam
aufgelöst.
Lizenzverträge und Forschungs- und Entwicklungskooperationsverträge können aus verschiedenen
Teilvereinbarungen bestehen und unterschiedliche Vergütungsregelungen wie Vorab- und
Meilensteinzahlungen oder ähnliche Zahlungen enthalten, sodass zu prüfen ist, ob ggf.
mehrere separate Realisationszeitpunkte für (Teil-)Umsätze von sogenannten Rechnungslegungseinheiten
zu berücksichtigen sind. Das Geschäft wird separiert, wenn die gelieferte Komponente
einen selbstständigen Nutzen hat und der Marktwert der noch nicht gelieferten Waren
oder nicht erbrachten Leistung objektiv und zuverlässig nachgewiesen werden kann und
falls die Vereinbarung bezüglich der gelieferten Komponente ein allgemeines Rückgaberecht
für den Kunden vorsieht, die Lieferung und Leistung der noch ausstehenden Komponenten
trotzdem wahrscheinlich ist und im Wesentlichen in unserem Einflussbereich liegt.
Sofern alle drei Kriterien erfüllt sind, wird die für die jeweilige separate Rechnungslegungseinheit
maßgebliche Vorschrift zur Umsatz- bzw. Ertragsrealisierung angewendet.
Sonstige betriebliche Erträge können auch beim Tausch von immateriellen Vermögenswerten
entstehen. Bemessungsgrundlage ist in der Regel der beizulegende Zeitwert des hingegebenen
Vermögenswerts. Dieser wird in der Regel nach der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt.
Sollten die hingegebenen Vermögenswerte selbst erstellt sein, so entspricht normalerweise
der Gewinn aus dem Tausch dem beizulegenden Zeitwert des hingegebenen Vermögenswerts.
Der Bayer-Konzern investiert einen beträchtlichen Anteil seiner finanziellen Ressourcen
in Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Neben internen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten,
vor allem bei HealthCare, unterhalten wir zahlreiche Forschungs- und Entwicklungskooperationen
und Partnerschaften mit Dritten.
Für die Zwecke der Rechnungslegung werden Forschungsaufwendungen als Kosten im Zusammenhang
mit laufenden oder geplanten Untersuchungen definiert, die neue wissenschaftliche
oder technische Erkenntnisse und Einsichten liefern sollen. Entwicklungsaufwendungen
werden als Kosten im Zusammenhang mit der Anwendung von Forschungsergebnissen oder
Fachkenntnissen in der Produktion, den Produktionsverfahren, den Leistungen oder Waren
vor Beginn der kommerziellen Produktion oder Verwendung definiert.
Forschungskosten sind nicht aktivierungsfähig und Entwicklungskosten nur bei Vorliegen
bestimmter, genau bezeichneter Voraussetzungen aktivierungspflichtig. Eine Aktivierung
ist demnach immer dann erforderlich, wenn die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender
Sicherheit zu künftigen Finanzmittelzuflüssen führt, die auch die entsprechenden Entwicklungskosten
abdecken. Da eigene Entwicklungsprojekte häufig behördlichen Genehmigungsverfahren
und anderen Unwägbarkeiten unterliegen, sind die Bedingungen für eine Aktivierung
der vor der Genehmigung entstandenen Kosten in der Regel nicht erfüllt.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten betreffen im Wesentlichen die Kosten für die
Wirkstofffindung, die Kosten für klinische Studien, wie auch für anwendungs- und ingenieurtechnische
Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Darüber hinaus zählen dazu auch die nicht
zurechenbaren Kosten für behördliche Zulassungen und Zulassungserweiterungen sowie
für Feldversuche.
Bei Forschungs- und Entwicklungskooperationen wird geprüft, ob Zahlungen bei Vertragsabschluss,
Vorauszahlungen, Zahlungen beim Erreichen bestimmter Entwicklungsstufen (sogenannte
Meilensteinzahlungen) oder Lizenzzahlungen als Finanzierung der Forschungs- und Entwicklungsarbeit
zu betrachten sind oder ob durch die Zahlungen jeweils Vermögenswerte erworben werden.
Faktoren zur Entscheidung dieser Frage sind der Grund der Zahlung, z. B. ob sie in
Verbindung mit einer behördlichen Genehmigung, dem Erreichen eines Umsatzziels oder
ausgelagerten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten steht, und der relative beizulegende
Zeitwert der geplanten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Vergleich zur Gesamthöhe
der Zahlung.
Im Falle des Erwerbs eines immateriellen Vermögenswerts sind gemäß IAS 38 (Intangible
Assets) die geleisteten Zahlungen zu aktivieren, selbst wenn Unsicherheiten darüber
bestehen, ob die Forschung und Entwicklung letztlich zur Produktion eines verkaufsfähigen
Produkts führen wird.
Immaterielle Vermögenswerte werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt.
Soweit sie eine bestimmbare Nutzungsdauer haben, werden sie dieser entsprechend über
einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren linear abgeschrieben, sofern nicht durch den tatsächlichen
Werteverzehr ein anderer Abschreibungsverlauf geboten ist. Die Festlegung der voraussichtlichen
Nutzungsdauern und der Abschreibungsverläufe beruht auf Schätzungen des Zeitraums
der Mittelzuflüsse aus den immateriellen Vermögenswerten und deren zeitlicher Verteilung
innerhalb dieses Zeitraums.
Geschäfts- oder Firmenwerte, immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer
sowie immaterielle Vermögenswerte, die noch nicht nutzungsbereit sind (z. B. Forschungs-
und Entwicklungsprojekte), werden jährlich auf Wertminderung geprüft. Andere immaterielle
Vermögenswerte werden auf Wertminderung geprüft, falls ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung
vorliegt. Details zu den jährlichen Impairmenttests werden im Abschnitt zur Vorgehensweise
und den Auswirkungen der weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen erläutert.
Soweit eine Wertminderung festgestellt wurde, wird diese durch eine außerplanmäßige
Abschreibung berücksichtigt. Bei Fortfall der Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung
wird eine entsprechende Zuschreibung vorgenommen, welche die fortgeführten Anschaffungskosten
nicht übersteigt. Bei einem einmal abgeschriebenen Goodwill erfolgt keine Zuschreibung
mehr in den Folgeperioden.
Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten,
vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen sowie gegebenenfalls außerplanmäßige
Wertminderungen.
Die Anschaffungskosten setzen sich aus dem Anschaffungspreis, den Anschaffungsnebenkosten
und nachträglichen Anschaffungskosten abzüglich erhaltener Anschaffungspreisminderungen
zusammen. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten neben den
Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten.
Besteht eine Verpflichtung, einen Vermögenswert des Sachanlagevermögens zum Ende der
Nutzungsdauer stillzulegen oder rückzubauen oder einen Standort wiederherzustellen,
wird bei Fertigstellung der Barwert der hierfür anfallenden zukünftigen Zahlungen
zusammen mit den Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten aktiviert und in gleicher Höhe
die Verpflichtung passiviert.
Erstreckt sich die Bauphase von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens über einen
längeren Zeitraum, werden die bis zur Fertigstellung anfallenden Fremdkapitalzinsen
als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten in Übereinstimmung mit den
Bedingungen des IAS 23 (Borrowing Costs) aktiviert.
Kosten für die Reparatur von Sachanlagen, wie z. B. laufende Unterhaltungsaufwendungen,
werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Eine Aktivierung nachträglicher Anschaffungs-
oder Herstellungskosten erfolgt dann, wenn durch die Maßnahme (z. B. Generalüberholung
einer technischen Anlage) künftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird.
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden nach der linearen Methode vorgenommen,
sofern nicht durch den tatsächlichen Werteverzehr ein nutzungsbedingter Abschreibungsverlauf
geboten ist. Wesentliche Komponenten einer Sachanlage, die unterschiedliche Nutzungsdauern
haben, werden separat bilanziert und abgeschrieben.
Den planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen liegen die folgenden konzerneinheitlichen
Nutzungsdauern zugrunde:
[Tabelle 4.10]
| Gebäude | 20 bis 50 Jahre |
| Andere Baulichkeiten | 10 bis 20 Jahre |
| Tank- und Verteilungsanlagen | 10 bis 20 Jahre |
| Technische Anlagen | 6 bis 20 Jahre |
| Maschinen und Apparate | 6 bis 12 Jahre |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4 bis 10 Jahre |
| Fahrzeuge | 4 bis 8 Jahre |
| EDV-Anlagen | 3 bis 5 Jahre |
| Labor- und Forschungseinrichtungen | 3 bis 5 Jahre |
Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden durch
außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Bei Fortfall der Gründe für außerplanmäßige
Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen, welche die fortgeführten
Anschaffungskosten nicht übersteigen dürfen.
Wenn Sachanlagen verkauft, stillgelegt oder verschrottet werden, wird der Gewinn bzw.
Verlust als Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert unter den
sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.
Als Leasingverhältnis gilt eine Vereinbarung, bei der der Leasinggeber dem Leasingnehmer
gegen eine Zahlung oder eine Reihe von Zahlungen das Recht auf Nutzung eines Vermögenswerts
für einen vereinbarten Zeitraum überträgt. Es wird zwischen Finanzierungsleasing und
Operating Leasing unterschieden. Als Finanzierungsleasing werden Leasingtransaktionen
behandelt, bei denen der Leasingnehmer im Wesentlichen alle mit dem Eigentum eines
Vermögenswerts verbundenen Risiken und Chancen trägt. Alle anderen Leasingverhältnisse
werden als Operating Leasing bezeichnet.
Ist der Bayer-Konzern Leasingnehmer in einem Finanzierungsleasing, wird in der Bilanz
der niedrigere Wert aus beizulegendem Zeitwert und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen
zu Beginn des Leasingverhältnisses aktiviert und gleichzeitig unter den Finanzverbindlichkeiten
passiviert. Die Mindestleasingzahlungen setzen sich im Wesentlichen aus Finanzierungskosten
und dem Tilgungsanteil der Restschuld, die nach der Effektivzinsmethode ermittelt
werden, zusammen. Der Leasinggegenstand wird linear über die geschätzte Nutzungsdauer
oder die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben.
Ist der Bayer-Konzern Leasinggeber in einem Finanzierungsleasing, werden in Höhe des
Nettoinvestitionswerts Umsatzerlöse erfasst und eine Leasingforderung angesetzt. Die
erhaltenen Leasingraten werden ebenfalls nach der Effektivzinsmethode in einen Tilgungs-
und einen Zinsertragsanteil aufgeteilt.
Bei einem Operating Leasing erfasst der Bayer-Konzern die als Leasingnehmer zu zahlende
Leasingrate als Aufwand bzw. die als Leasinggeber erhaltene Leasingrate als Ertrag.
Der verleaste Vermögenswert wird weiterhin in der Bilanz des Leasinggebers als Sachanlage
erfasst.
Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich aus gegebenen Krediten und Forderungen,
erworbenen Eigenkapital- und Schuldtiteln, Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsmitteläquivalenten
und Derivaten mit positiven beizulegenden Zeitwerten zusammen.
Die Bilanzierung und Bewertung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nach IAS 39
(Financial Instruments: Recognition and Measurement). Demnach werden finanzielle Vermögenswerte
in der Konzernbilanz angesetzt, wenn dem Bayer-Konzern ein vertragliches Recht zusteht,
Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einer anderen Partei zu
erhalten. Marktübliche Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden
grundsätzlich zum Erfüllungstag bilanziert. Der erstmalige Ansatz eines finanziellen
Vermögenswerts erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten.
Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewerteten finanziellen Vermögenswerten anfallen, werden unmittelbar aufwandswirksam
erfasst. Unverzinsliche oder unterverzinsliche Forderungen werden bei ihrem erstmaligen
Ansatz mit dem Barwert der erwarteten zukünftigen Cashflows angesetzt. Die Folgebewertung
erfolgt gemäß der Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte zu den nachstehenden Kategorien
nach IAS 39, für die jeweils unterschiedliche Bewertungsregeln gelten:
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte umfassen die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte. Dieser Bewertungskategorie werden zudem die in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Forderungen aus Warentermingeschäften und Forderungen aus sonstigen Derivaten zugeordnet, die nicht in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung stehen. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts finanzieller Vermögenswerte dieser Kategorie werden zum Zeitpunkt der Wertsteigerung bzw. Wertminderung erfolgswirksam erfasst.
Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Sie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dieser Bewertungskategorie werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen finanziellen Forderungen und Ausleihungen, die in den sonstigen Forderungen ausgewiesenen weiteren finanziellen Forderungen und Darlehen sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zugeordnet. Der Zinsertrag aus Positionen dieser Kategorie wird unter Anwendung der Effektivzinsmethode ermittelt, soweit es sich nicht um kurzfristige Forderungen handelt und der Effekt aus der Aufzinsung unwesentlich ist.
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen und einer festen Endfälligkeit, bis zu der sie gehalten werden. Diese werden -unter Anwendung der Effektivzinsmethode -mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen sind Teil der sonstigen finanziellen Vermögenswerte.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte umfassen diejenigen nicht derivativen finanziellen Vermögenswerte, die nicht einer der zuvor genannten Kategorien zugeordnet wurden. Dies sind insbesondere Eigenkapitaltitel (z. B. Aktien) und nicht bis zur Endfälligkeit zu haltende Schuldtitel, welche in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthalten sind. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten werden erfolgsneutral im Eigenkapital abgegrenzt. Eine erfolgswirksame Erfassung einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt erst bei Veräußerung. Liegt der beizulegende Zeitwert über einen längeren Zeitraum bzw. wesentlich unter den fortgeführten Anschaffungskosten, wird eine Wertminderung erfolgswirksam erfasst. In Fällen, in denen der Marktwert von Eigenkapital- und Schuldtiteln bestimmt werden kann, wird dieser als beizulegender Zeitwert angesetzt. Existiert kein notierter Marktpreis und kann keine verlässliche Schätzung des beizulegenden Zeitwerts vorgenommen werden, werden diese finanziellen Vermögenswerte zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungsaufwendungen erfasst.
Liegen bei finanziellen Vermögenswerten der Kategorien Kredite und Forderungen, bis
zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen und zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte objektive, substanzielle Anzeichen für eine Wertminderung vor, erfolgt
eine Prüfung, ob der Buchwert den Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsmittelflüsse,
die mit der aktuellen Marktrendite eines vergleichbaren finanziellen Vermögenswerts
abgezinst werden, übersteigt. Sollte dies der Fall sein, wird eine erfolgswirksame
Wertberichtigung in Höhe der Differenz vorgenommen. Hinweise auf Wertminderung sind
u. a. ein mehrjähriger operativer Verlust in einer Gesellschaft, eine Minderung des
Marktwerts, eine wesentliche Verschlechterung der Bonität, eine besondere Vertragsverletzung,
die hohe Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz oder einer anderen Form der finanziellen
Restrukturierung des Schuldners oder das Verschwinden eines aktiven Markts.
Bei Wegfall der Gründe für zuvor vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen werden
entsprechende Zuschreibungen, nicht jedoch über die fortgeführten Anschaffungskosten
hinaus, getätigt. Lediglich auf zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitaltitel werden
keine Zuschreibungen vorgenommen.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen
aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder die finanziellen Vermögenswerte
mit allen wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden.
Derivate werden im Bayer-Konzern zur Reduzierung des Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisrisikos
eingesetzt. Soweit dies zweckmäßig ist, werden diese Derivate als eine bilanzielle
Sicherungsbeziehung designiert.
Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nicht finanzieller Güter
entsprechend dem eigenen Bedarf abgeschlossen werden, werden nicht als Derivate bilanziert,
sondern als schwebende Geschäfte behandelt. Sofern eingebettete separierungspflichtige
Derivate in solchen Geschäften identifiziert werden, werden diese losgelöst von den
schwebenden Geschäften bilanziert. In geringem Umfang können -um Marktchancen zu nutzen
bzw. potenzielle Bedarfsspitzen zu decken - Geschäfte getätigt werden, bei denen die
unmittelbare Weiterveräußerung nicht ausgeschlossen werden kann. Diese Geschäfte werden
mit dem Erwerb gesonderten Portfolios zugeordnet und entsprechend nach IAS 39 als
Derivate bilanziert. Die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte dieser Derivate
werden direkt erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.
Wertänderungen von Devisentermingeschäften und -optionen zur Absicherung bilanzieller
Risiken werden im Kursergebnis ausgewiesen, während Wertänderungen von Zinsswaps und
Zinsoptionen Bestandteil des Zinsergebnisses sind. Veränderungen beizulegender Zeitwerte
von Warentermingeschäften und -optionen sowie von Devisentermingeschäften zur Sicherung
von geplanten Umsätzen in Fremdwährung werden im sonstigen betrieblichen Ergebnis
erfasst.
Die beizulegenden Zeitwerte der Derivate entsprechen entweder den Marktdaten oder
sie werden mit marktüblichen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag
vorliegenden Marktdaten ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften
erfolgt einzelfallbezogen und mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag.
Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter
Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Die beizulegenden Zeitwerte von Instrumenten
zur Sicherung von Zinsrisiken ergeben sich durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsmittelzu-
und -abflüsse. Zur Abzinsung dienen marktübliche Zinssätze, die über die Restlaufzeit
der Instrumente angewendet werden. Für jede einzelne Transaktion von Zins- und Zins-/Währungsswaps
wird zum Bilanzstichtag jeweils der Barwert ermittelt. Die Erfassung der Zinserträge
erfolgt erfolgswirksam im Zahlungszeitpunkt bzw. bei der Abgrenzung zum Stichtag.
Marktwertänderungen der als Fair-Value-Hedges designierten Derivate werden ebenso
wie die Buchwertanpassung der dazugehörigen Grundgeschäfte ergebniswirksam erfasst.
Der Ausweis von Marktwertänderungen des effektiven Teils von als Cashflow-Hedges designierten
Derivaten erfolgt zunächst erfolgsneutral im Eigenkapital ("kumuliertes übriges Comprehensive
Income"). Erst zum Zeitpunkt der Realisierung des Grundgeschäfts wird der Erfolgsbeitrag
des Sicherungsgeschäfts in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Wird ein entsprechendes
Derivat veräußert oder sind die Voraussetzungen für eine bilanzielle Sicherungsbeziehung
nicht mehr erfüllt, verbleibt dessen Wertänderung bis zum Eintreten der geplanten
Transaktion im kumulierten übrigen Comprehensive Income. Ist das Eintreten der geplanten
Transaktion nicht mehr wahrscheinlich, wird das bisher im kumulierten übrigen Comprehensive
Income ausgewiesene Ergebnis ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die im Finanzergebnis ausgewiesenen Aufwendungen bzw. Erträge aus den entsprechenden
Grundgeschäften und aus den zugrunde liegenden Derivaten werden separat gezeigt. Eine
Verrechnung der entsprechenden Aufwendungen und Erträge erfolgt nicht.
Unter den Vorräten werden gemäß IAS 2 (Inventories) diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen,
die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Erzeugnisse und
Waren), die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden (unfertige Erzeugnisse)
oder die im Rahmen der Produktion oder bei der Erbringung von Dienstleistungen verbraucht
werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Die Bewertung der Vorräte erfolgt zum niedrigeren
Wert aus auf Basis der Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
(produktionsbezogener Vollkosten) und ihrem Nettoveräußerungswert, d. h. dem im normalen
Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs-
und Vertriebskosten.
Als Ertragsteuern werden die in den einzelnen Ländern erhobenen Steuern auf den steuerpflichtigen
Gewinn sowie die Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die ausgewiesenen
Ertragsteuern werden auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten
gesetzlichen Regelungen in der Höhe erfasst, wie sie voraussichtlich bezahlt werden
müssen.
Die sonstigen Steuern, wie z. B. vermögensabhängige Steuern sowie Strom- und Energiesteuern,
sind in den jeweiligen Funktionskosten enthalten.
Gemäß IAS 12 (Income Taxes) werden latente Steuern auf zeitlich begrenzte Unterschiede
zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS-Bilanz und
der Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf wahrscheinlich realisierbare
Verlustvorträge ermittelt.
Aktive latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen, Steuergutschriften
und steuerliche Verlustvorträge werden insoweit aktiviert, als es wahrscheinlich ist,
dass hierfür ein zu versteuerndes Ergebnis zukünftig verfügbar sein wird und die Verlustvorträge
genutzt werden können. Passive latente Steuern werden gebildet auf zukünftig noch
zu versteuernde temporäre Differenzen. Der Berechnung liegen die in den einzelnen
Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese basieren
grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen
Regelungen. Latente Steueransprüche und -schulden werden saldiert, sofern diese gegenüber
der gleichen Steuerbehörde bestehen. Die Auswirkungen von Steuersatz- oder Steuergesetzänderungen
auf die aktiven und passiven latenten Steuern werden grundsätzlich in der Periode,
in der das materielle Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist, berücksichtigt. Im
Regelfall erfolgt dies ergebniswirksam. Eine Erfassung über das Eigenkapital erfolgt
bei latenten Steuern, die vormals über das übrige Comprehensive Income gebildet wurden.
Werden Gewinne und Verluste direkt im Eigenkapital erfasst, so gilt dies ebenfalls
für die darauf abgegrenzten aktiven und passiven latenten Steuern.
Die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern, die aus zeitlichen Unterschieden
und Verlustvorträgen resultieren, unterliegt unternehmensindividuellen Prognosen,
u. a. über die zukünftige Ertragssituation in der betreffenden Konzerngesellschaft.
Auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen werden passive latente
Steuern angesetzt. Soweit langfristig keine Dividendenausschüttung geplant ist, wird
auf den Unterschiedsbetrag zwischen anteiligem IFRS-Eigenkapital und dem steuerlichen
Beteiligungswert keine passive latente Steuer gebildet.
Für die meisten Mitarbeiter wird für die Zeit nach der Pensionierung durch den Konzern
direkt oder durch Beitragszahlungen an private und öffentliche Einrichtungen Vorsorge
getroffen. Die Leistungen des Konzerns variieren je nach rechtlichen, steuerlichen
und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und basieren in der Regel
auf Beschäftigungsdauer und Entgelt der Mitarbeiter. Die Verpflichtungen umfassen
sowohl solche aus bereits laufenden Pensionen als auch aus Anwartschaften auf künftig
zu zahlende Pensionen.
Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl beitrags- als auch leistungsorientiert.
Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen zahlt das Unternehmen aufgrund
gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge
an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen
für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen
sind als Aufwand des jeweiligen Jahres in den Funktionsbereichen und damit im operativen
Ergebnis (EBIT) ausgewiesen. Alle übrigen Altersversorgungssysteme sind leistungsorientiert,
wobei zwischen rückstellungs- und fondsfinanzierten Versorgungssystemen unterschieden
wird. Im Rahmen der Bilanzierung der leistungsorientierten Pensionspläne im Bayer-Konzernabschluss
werden, mit Ausnahme der Zinskomponente und der erwarteten Erträge aus dem Planvermögen,
sämtliche Aufwendungen und Erträge per saldo im operativen Ergebnis (EBIT) erfasst.
Die Zinskomponente wird, ebenso wie die erwarteten Erträge aus Planvermögen, in den
übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen im Finanzergebnis gezeigt. Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen sowie Kürzungsbeträge
aus der Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte werden unter Berücksichtigung
latenter Steuern erfolgsneutral über die Eigenkapitalveränderungsrechnung bzw. Gesamtergebnisrechnung
erfasst sowie vollständig in der Pensionsrückstellung ausgewiesen. Vorruhestandsleistungen
bzw. sonstige Altersversorgungsleistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses,
die den Charakter einer pensionsähnlichen Verpflichtung aufweisen, sind ebenfalls
Bestandteil der Pensionsrückstellungen.
Der Barwert der Versorgungsverpflichtungen für die leistungsorientierten Altersversorgungssysteme
sowie der daraus resultierende Aufwand wird gemäß IAS 19 (Employee Benefits) nach
der Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen
unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bewertet. Hier sind spezifische
Annahmen, die die Berechtigtenstruktur und das ökonomische Umfeld abbilden, zu treffen.
Dies sind im Wesentlichen der Abzinsungssatz, die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen,
die zukünftige Lohn- und Gehaltsentwicklung, die Entwicklung der Krankheitskosten
sowie Fluktuations- und Sterberaten.
Die Bestimmung der Abzinsungssätze basiert auf währungsspezifischen, hochwertigen
Anleiheportfolios, deren Zahlungsströme den erwarteten Zahlungsabflüssen aus den Pensionsplänen
näherungsweise entsprechen. Der aus dieser Zinsstruktur abgeleitete einheitliche Abzinsungssatz
orientiert sich somit an den Stichtagsrenditen entsprechender AA-gerateter Unternehmensanleihen.
Als Richtgröße für den einheitlichen Abzinsungssatz gilt die Rendite solcher Anleihen,
deren gewichtete Restlaufzeit der Duration des entsprechenden Portfolios zur Abdeckung
der gesamten Verpflichtung in etwa entspricht. Liegen AA-geratete Unternehmensanleihen
gleicher Duration nicht vor, wird hilfsweise die Stichtagsrendite von Staatsanleihen
bzw. Zinsswaps angesetzt. Diese wird entsprechend dem Credit Spread von Unternehmensanleihen
angepasst.
Der erwartete langfristige Ertrag aus der Vermögensanlage wird auf der Grundlage von
öffentlich zugänglichen und internen Kapitalmarktstudien und -voraussagen für jede
Kategorie von Vermögenswerten bestimmt. Die erwartete Rendite wird jeweils zum Jahresende
auf den beizulegenden Zeitwert des Planvermögens angewandt.
Die Auswirkungen von Änderungen wesentlicher Parameter sind in Anhangangabe [25] dargestellt.
Der Aufwand für die leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen wird über die
Projected-Unit-Credit-Methode über die gesamte Beschäftigungszeit der Mitarbeiter
verteilt, wobei auch schon zukünftig erwartete Lohn- und Gehaltserhöhungen berücksichtigt
werden.
Von dem Barwert der Versorgungsverpflichtungen wird der beizulegende Zeitwert des
Planvermögens abgezogen. Die Verpflichtungen und das Planvermögen werden in regelmäßigen
Abständen bewertet. Ein Zeitraum von drei Jahren wird dabei nicht überschritten. Für
alle bedeutenden Versorgungspläne werden jährlich umfassende versicherungsmathematische
Berechnungen zum 31. Dezember erstellt. Der Anwartschaftsbarwert -nach Abzug des Fondsvermögens
- weicht von der Rückstellung in Höhe des noch nicht ertragswirksam erfassten nachzuverrechnenden
Dienstzeitaufwands ab. Überschreitet das Fondsvermögen die entsprechende Versorgungsverpflichtung,
wird der überschießende Betrag unter Berücksichtigung der in IAS 19 (Employee Benefits)
vorgegebenen Obergrenze als sonstige Forderung in die Bilanz eingestellt.
Die tatsächlich zukünftig entstehenden Aufwendungen und Verpflichtungen können aufgrund
veränderter Markt- und Wirtschaftsbedingungen wesentlich von den Schätzungen abweichen,
die auf der Basis versicherungsmathematischer Annahmen getroffen worden sind. Das
Planvermögen besteht überwiegend aus Aktien und festverzinslichen Wertpapieren. Deshalb
kann es bei sinkenden Renditen auf den Aktien- und Rentenmärkten erforderlich sein,
zusätzliche Beiträge zu den Versorgungsplänen zu leisten, um laufenden und künftigen
Pensionsverpflichtungen nachkommen zu können. Eine höhere oder niedrigere Mitarbeiterfluktuation
oder eine längere oder kürzere Lebensdauer der Teilnehmer können ebenfalls einen Einfluss
auf die Höhe der Erträge aus den Versorgungssystemen und die entsprechenden Aufwendungen
haben.
Andere Rückstellungen werden für gegenwärtige, rechtliche oder faktische Verpflichtungen
gebildet, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren, die wahrscheinlich zu
einer künftigen wirtschaftlichen Belastung führen werden und deren Höhe verlässlich
geschätzt werden kann.
Die Bewertung der anderen Rückstellungen erfolgt nach IAS 37 (Provisions, Contingent
Liabilities and Contingent Assets) oder ggf. auch nach IAS 19 (Employee Benefits).
Soweit bei Verpflichtungen erst nach mehr als einem Jahr mit Mittelabflüssen gerechnet
wird, werden die Rückstellungen mit dem Barwert der voraussichtlichen Mittelabflüsse
angesetzt. Erstattungsansprüche gegenüber Dritten werden getrennt von den Rückstellungen
aktiviert, wenn ihre Realisation nahezu sicher ist.
Resultiert aus einer geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs,
wird die Rückstellung anteilig aufgelöst und der Ertrag in den Funktionsbereichen
erfasst, die ursprünglich bei der Bildung der Rückstellung mit dem Aufwand belastet
waren.
Um die Aussagekraft im Bereich der Schätzungsergebnisse zu erhöhen, werden für bestimmte
Rückstellungen, die wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns haben könnten, die Folgen von Parameteränderungen auf die bilanzierten
Rückstellungsbeträge untersucht. Zur Untersuchung der Unsicherheit hinsichtlich der
Eintrittswahrscheinlichkeiten wurden die Auswirkungen von jeweils fünfprozentigen
Änderungen der individuell angesetzten Eintrittswahrscheinlichkeiten analysiert. Wesentliche
Abweichungen der anderen Rückstellungen zu den bereits im Bayer-Konzern berücksichtigten
Werten haben sich im Rahmen dieser Sensitivitätsanalyse nicht ergeben.
Es bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Auslegung komplexer Steuervorschriften sowie der Höhe und des Zeitpunkts künftiger zu versteuernder Einkünfte. Insbesondere vor dem Hintergrund der vielfältigen internationalen Verflechtungen sowie der Langfristigkeit und Komplexität bestehender Vertragsbeziehungen können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und unseren Annahmen oder künftige Änderungen dieser Annahmen Auswirkungen auf zukünftige Steueraufwendungen und -erstattungen haben. Für in ihrer Höhe und der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens nach nicht sicheren Verpflichtungen gegenüber den jeweiligen nationalen Finanzbehörden werden Steuerrückstellungen auf Basis angemessener Schätzungen gebildet. Berücksichtigt werden dabei Faktoren wie Erfahrungen aus früheren Betriebsprüfungen sowie unterschiedliche Rechtsauslegungen zwischen Steuerpflichtigen und Finanzverwaltungen im Hinblick auf den jeweiligen Sachverhalt.
Rückstellungen für Umweltschutz werden gebildet, wenn zukünftige Mittelabflüsse zur Erfüllung von Umweltauflagen oder für Sanierungsmaßnahmen wahrscheinlich sind, die Kosten hinreichend zuverlässig geschätzt werden können und die Maßnahmen keinen künftigen Nutzenzufluss erwarten lassen.
Die Schätzung der künftigen Kosten für Umweltschutz- und Sanierungsmaßnahmen ist mit
vielen Unsicherheiten behaftet, insbesondere mit rechtlichen Unsicherheiten, die sich
auf Gesetze und Verordnungen beziehen, sowie mit Unsicherheiten über die tatsächlichen
Verhältnisse in den verschiedenen Ländern und Standorten. Die Schätzung der Kosten
stützt sich insbesondere auf frühere Erfahrungen in ähnlichen Fällen, Schlussfolgerungen
aus von uns zu unseren Umweltprogrammen eingeholten Gutachten, laufende Kosten und
neue Entwicklungen mit Einfluss auf die Kosten, die Auslegung der geltenden Umweltgesetze
und -vorschriften durch die Unternehmensleitung, die Anzahl und die Finanzlage Dritter,
die verpflichtet sein könnten, sich gesamtschuldnerisch an eventuellen Sanierungskosten
zu beteiligen, und auf die wahrscheinlich zur Anwendung kommenden Sanierungsmethoden.
Änderungen dieser Annahmen können sich auf das künftige Ergebnis des Unternehmens
auswirken.
Unter Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen mit ähnlichen Umweltschutzsituationen
geht der Konzern davon aus, dass die vorhandenen Rückstellungen -auf der Grundlage
der heute vorhandenen Informationen - ausreichend sind. Es gab keine wesentlichen
Änderungen der Schätzungen und Annahmen, welche die Gewinn- und Verlustrechnung in
den Vorjahren beeinflusst hätten. Angesichts der den Geschäften, in denen der Konzern
tätig ist, inhärenten Schwierigkeiten, Umweltschutzverpflichtungen zutreffend abzuschätzen
- was vor allem für die Bereiche gilt, in denen das Risiko von Umweltschäden relativ
betrachtet höher ist (CropScience und Material-Science) -, können unter Umständen
wesentliche zusätzliche Kosten über die zurückgestellten Beträge hinaus anfallen.
So ist es möglich, dass während einer Sanierungsmaßnahme über die bereits bestehenden
Rückstellungen hinaus zusätzliche Aufwendungen über einen längeren Zeitraum und in
einem Ausmaß erforderlich werden, die nicht vernünftig abgeschätzt werden können.
Die Unternehmensleitung geht jedoch davon aus, dass solche zusätzlichen Beträge, wenn
sie überhaupt anfallen, keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage des Konzerns hätten.
Die Rückstellungen für Restrukturierung beinhalten nur die den Restrukturierungsmaßnahmen direkt zuordenbaren Aufwendungen, die notwendig für die Restrukturierung sind und nicht mit dem zukünftigen operativen Geschäft in Verbindung stehen. Dies sind z. B. Aufwendungen für Abfindungszahlungen an Mitarbeiter und Zahlungen für nicht mehr genutzte angemietete Immobilien.
Zu Restrukturierungsmaßnahmen gehören u. a. der Verkauf oder die Beendigung eines
Geschäftsbereichs, die Stilllegung von Standorten, die Verlegung von Geschäftsaktivitäten
an einen anderen Ort, Änderungen in der Managementstruktur oder die grundsätzliche
Umorganisation von Geschäftsbereichen.
Rückstellungen werden hierfür zu dem Zeitpunkt gebildet, in dem ein detaillierter
Restrukturierungsplan vorliegt, der von der jeweils entscheidungsbefugten Managementebene
beschlossen und den Mitarbeitern bzw. deren Vertretern kommuniziert wurde. Rückstellungen
für Restrukturierungsmaßnahmen werden mit dem Barwert der zukünftigen Mittelabflüsse
angesetzt.
Zu den Rückstellungen, die den Kunden- und Lieferantenverkehr betreffen , gehören insbesondere Verpflichtungen für Rabatte und Skonti, Produktretouren sowie erhaltene Dienstleistungen und Waren, die noch nicht in Rechnung gestellt wurden.
Als international tätiges Unternehmen mit heterogenen Geschäftsfeldern ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz gehören. Für anhängige bzw. künftige juristische Verfahren wird, vorbehaltlich einer entsprechenden Einzelfallprüfung, durch den Ansatz von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten bilanzielle Vorsorge getroffen. Die wahrscheinlichen Ergebnisse solcher Rechtsstreitigkeiten werden anhand der vorliegenden Informationen und in Rücksprache mit den für den Bayer-Konzern tätigen Rechtsanwälten bewertet. Soweit nach vernünftigem Ermessen eine Verpflichtung aus einem Verfahren wahrscheinlich zu zukünftigen Mittelabflüssen führen wird, wird der Barwert der erwarteten Mittelabflüsse, soweit diese als verlässlich messbar betrachtet werden, passiviert. Diese Rückstellungen decken die geschätzten Zahlungen an Kläger, die Gerichtskosten, die Kosten für Rechtsanwälte sowie eventuelle Vergleichskosten ab. Zu jedem Bilanzstichtag wird der aktuelle Stand der Rechtsstreitigkeiten bei der Beurteilung zugrunde gelegt, wobei geprüft wird, ob die Ansatzkriterien für eine Rückstellung erfüllt sind und in welcher Höhe eine Rückstellung zu bilden ist.
Rechtsstreitigkeiten und andere rechtliche Verfahren werfen grundsätzlich komplexe
Fragen auf und sind mit zahlreichen Unwägbarkeiten und Schwierigkeiten verbunden,
u. a. aufgrund des Sachverhalts und der Umstände jedes einzelnen Falls, des Gerichts,
bei dem die Klage anhängig ist sowie aufgrund von Unterschieden im anwendbaren Recht.
Somit sind die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren nicht
vorhersagbar. Durch das Urteil in einem Gerichtsverfahren oder durch einen Vergleich
können dem Bayer-Konzern Kosten entstehen, die über die hierfür vorgesehene Rückstellung
und Versicherungsdeckung hinausgehen.
In den Personalrückstellungen wird bilanzielle Vorsorge vor allem für Jahressonderzahlungen, variable und individuelle Einmalzahlungen, Zahlungen aufgrund von Mitarbeiterjubiläen, Überschüsse auf Langzeitkonten sowie sonstige Personalkosten getroffen. Ferner sind hier die Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungen mit Barausgleich ausgewiesen.
Die finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich aus originären Verbindlichkeiten und
den negativen beizulegenden Zeitwerten von Derivaten zusammen.
Originäre Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn der Bayer-Konzern
eine vertragliche Pflicht hat, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte
auf eine andere Partei zu übertragen. Der erstmalige Ansatz einer originären Verbindlichkeit
erfolgt zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bzw. zum Wert der
erhaltenen Zahlungsmittel abzüglich ggf. angefallener Transaktionskosten. Die Folgebewertung
erfolgt bei den originären Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten unter
Anwendung der Effektivzinsmethode.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen
beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.
IAS 32 (Financial Instruments: Presentation) regelt, dass von Gesellschaftern kündbares
Kapital nur unter bestimmten Bedingungen als Eigenkapital klassifiziert werden darf.
Rückzahlungsverpflichtungen aus dem Gesellschaftsvermögen können bestehen, wenn anderen
Gesellschaftern von Tochterunternehmen ein Kündigungsrecht zusteht und gleichzeitig
die Ausübung dieses Rechts einen Abfindungsanspruch gegen die Gesellschaft begründet.
Solches von anderen Gesellschaftern zur Verfügung gestelltes Kapital wird als Verbindlichkeit
ausgewiesen, auch wenn es nach landesrechtlichen Vorschriften als Eigenkapital angesehen
wird. Das rückzahlbare Kapital von anderen Gesellschaftern wird mit dem anteiligen
Nettovermögen der Gesellschaft angesetzt.
Rechnungsabgrenzungen und andere nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Ihre Auflösung erfolgt
linear bzw. entsprechend der Leistungserbringung.
Von Dritten gewährte Zuwendungen, die der Investitionsförderung dienen, werden in
Anwendung von IAS 20 (Accounting for Government Grants and Disclosure of Government
Assistance) unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und über die Nutzungsdauer
der betreffenden Anlagegegenstände ertragswirksam aufgelöst.
Die Bilanzierung eines Unternehmenserwerbs erfolgt mithilfe der Erwerbsmethode, die
eine Bewertung der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert
zum Zeitpunkt der erstmaligen Beherrschung vorsieht.
Die Anwendung der Erwerbsmethode erfordert bestimmte Schätzungen und Beurteilungen,
vor allem in Bezug auf die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen immateriellen
Vermögenswerte und Sachanlagen, der übernommenen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des
Erwerbs sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen.
Die Bewertung basiert in großem Umfang auf antizipierten Zahlungsmittelzu- und -abflüssen.
Abweichungen zwischen den tatsächlichen und den bei der Ermittlung der beizulegenden
Zeitwerte zugrunde gelegten Zahlungsmittelzu- und -abflüssen können die zukünftigen
Konzernergebnisse wesentlich beeinflussen. Insbesondere der Schätzung der abgezinsten
Zahlungsmittelzu- und -abflüsse aus in Entwicklung befindlichen immateriellen Vermögenswerten,
patentierten und nicht patentierten Technologien sowie Markennamen liegen Annahmen
z. B. in Bezug auf die folgenden Aspekte zugrunde:
| ― |
Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Bezug auf die Wirksamkeit eines Präparats, Ergebnisse der klinischen Studien usw. |
| ― |
Wahrscheinlichkeit der Erlangung der behördlichen Zulassung in einzelnen Ländern |
| ― |
Langfristige Verkaufsvorhersagen |
| ― |
Antizipation des Verfalls von Verkaufspreisen nach Patentablauf im Zuge eines entsprechenden Generika-Angebots auf dem Markt |
| ― |
Allgemeines Wettbewerberverhalten (Einführung von Konkurrenzprodukten, Marketing-Initiativen usw.) |
Die Kaufpreisaufteilung wesentlicher Akquisitionen erfolgt unter der Mithilfe externer
unabhängiger Gutachter. Die damit zusammenhängenden Bewertungen basieren auf dem Kenntnisstand
zum Erwerbszeitpunkt.
Gemäß IFRS 3 (Business Combinations) ist bei sukzessiven Unternehmenskäufen, bei denen
ein Unternehmen in mehreren Tranchen erworben wird, zum Zeitpunkt der Erlangung der
Kontrolle über das betreffende Unternehmen eine vollständige Neubewertung des bisherigen
Gesellschaftsanteils mit den entsprechenden beizulegenden Zeitwerten des Unternehmens
notwendig. Für diesen Geschäftsanteil, der sich bereits im Besitz des erwerbenden
Unternehmens befindet und deren neu ermittelter beizulegender Zeitwert höher oder
niedriger als der bilanzierte Buchwert ist, muss eine Buchwertanpassung auf den beizulegenden
Zeitwert vorgenommen werden. Die entsprechende Wertanpassung wird erfolgswirksam über
die Gewinn- und Verlustrechnung vorgenommen.
Neben den Werthaltigkeitsprüfungen bei einzelnen Sachanlagevermögenswerten und immateriellen
Vermögenswerten werden Werthaltigkeitsprüfungen auf Ebene von zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten (sogenannten cash generating units - "CGU") durchgeführt. Eine zahlungsmittelgenerierende
Einheit stellt die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten dar, die weitestgehend
unabhängig von anderen Vermögenswerten oder Gruppen von Vermögenswerten Mittelzuflüsse
erzeugt. Im Bayer-Konzern werden die strategischen Geschäftseinheiten wie auch einzelne
Produktfamilien als zahlungsmittelgenerierende Einheiten angesehen und unterliegen
weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen. Die strategischen Geschäftseinheiten stellen
die zweite Berichtsebene unterhalb der Berichtssegmente dar.
Eine weltweite Werthaltigkeitsprüfung für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit
wird entweder bei Vorliegen eines Anhaltspunktes für eine Wertminderung vorgenommen
oder mindestens jährlich, wenn einer strategischen Geschäftseinheit ein Goodwill zugeordnet
ist.
Bei einer Werthaltigkeitsprüfung werden die Restbuchwerte der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten bzw. der zu testenden Sachanlagen bzw. immateriellen Vermögenswerte mit
ihrem jeweiligen erzielbaren Betrag, d. h. dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert
abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert, verglichen. In den Fällen, in denen
der Buchwert höher als ihr erzielbarer Betrag ist, liegt in der Höhe der Differenz
ein Wertminderungsaufwand vor. Im Falle eines Wertberichtigungsbedarfs bei einer strategischen
Geschäftseinheit wird im ersten Schritt der Geschäfts- oder Firmenwert abgeschrieben.
Ein eventuell verbleibender Restbetrag wird buchwertproportional auf die anderen Vermögenswerte
der jeweiligen strategischen Geschäftseinheit verteilt. Die Wertberichtigung wird
in der Gewinn- und Verlustrechnung zumeist unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen
ausgewiesen.
Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags wird sowohl für den beizulegenden Zeitwert
abzüglich der Veräußerungskosten als auch für den Nutzungswert der Barwert der künftigen
Netto-Zahlungsmittelzuflüsse (Cashflows) zugrunde gelegt. Die Prognose der künftigen
Netto-Zahlungsmittelzuflüsse zur Ermittlung des erzielbaren Betrags stützt sich auf
die aktuellen Planungen des Bayer-Konzerns, im Regelfall innerhalb eines Planungshorizonts
von drei bis fünf Jahren, wobei Annahmen, vor allem über künftige Verkaufspreise bzw.
-mengen und Kosten, getroffen werden müssen. Beim Ansatz des beizulegenden Zeitwerts
abzüglich der Veräußerungskosten wird die Bewertung der zahlungsmittelgenerierenden
Einheit aus Sicht eines unabhängigen Marktteilnehmers vorgenommen. Beim Ansatz des
Nutzungswerts wird die zahlungsmittelgenerierende Einheit bzw. der Einzelvermögenswert
in ihrer bzw. seiner bisherigen Nutzung bewertet. Netto-Zahlungsmittelzuflüsse jenseits
der Planungsperiode werden für beide Methoden unter Anwendung individueller, aus jeweiligen
Marktinformationen abgeleiteten Wachstumsraten auf Basis langfristiger Geschäftserwartungen
bestimmt.
Die Netto-Zahlungsmittelzuflüsse werden mit den Kapitalkostensätzen abgezinst. Die
Kapitalkostensätze werden bei Bayer als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkostensätze
berechnet. Um den unterschiedlichen Rendite-/Risikoprofilen der Tätigkeitsschwerpunkte
des Bayer-Konzerns Rechnung zu tragen, werden für die Teilkonzerne individuelle Kapitalkostensätze
nach Ertragsteuern sowie eine teilkonzernspezifische Kapitalstruktur anhand von Vergleichsunternehmen
derselben Branche festgelegt. Die Eigenkapitalkostensätze entsprechen den Renditeerwartungen
der Aktionäre. Die verwendeten Fremdkapitalkostensätze stellen die langfristigen Finanzierungskonditionen
der Vergleichsunternehmen dar. Beide Komponenten werden aus Kapitalmarktinformationen
abgeleitet.
Die für die Werthaltigkeitsprüfungen in 2010 und 2009 verwendeten Wachstumsraten und
die zur Diskontierung der prognostizierten Cashflows herangezogenen Kapitalkostensätze
können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:
[Tabelle 4.11]
|
|
HealthCare | HealthCare | CropScience | CropScience | MaterialScience | MaterialScience |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in % | in % | in % | in % | in % | in % |
| Wachstumsrate | 0-1,8 | -2,0-0,0 | 1,4-4,0 | 1,5-4,0 | 0,5 | 0,5 |
| Nachsteuer-Kapitalkostensatz | 6,9 | 5,7 | 7,0 | 6,5 | 6,7 | 6,3 |
| Vorsteuer-Kapitalkostensatz | 8,5-9,9 | 7,3-9,0 | 8,5-12,0 | 7,6-11,7 | 8,4-9,7 | 8,0-10,0 |
Für die innerhalb des Berichtssegments Environmental Science/BioScience zugeordnete
strategische Geschäftseinheit Crop Improvement wurde wie im Vorjahr ein Risikozuschlag
von 3,5 Prozentpunkten auf den Kapitalkostensatz veranschlagt.
Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen
ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, wurde eine Minderung der zukünftigen
Cashflows und eine Erhöhung der gewichteten Kapitalkosten um jeweils 10 % angenommen,
da eine Veränderung bis zu dieser Höhe nach vernünftigem Ermessen besonders auf langfristige
Sicht möglich ist. Größere Veränderungen wurden aufgrund der weltweiten Wirtschafts-
und Finanzkrise im Vorjahr beobachtet, jedoch sind diese aus unserer Sicht nicht nachhaltig
und somit nur kurzfristig wahrscheinlich. Auf dieser Grundlage kamen wir zu dem Ergebnis,
dass es kein Anzeichen für eine potenzielle Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts
in allen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gibt. Aufgrund der jährlichen weltweiten
Werthaltigkeitsprüfungen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurden im Berichtsjahr
wie auch im Vorjahr keine Wertminderungsaufwendungen erfasst. Wertberichtigungen auf
immaterielle Vermögenswerte sowie Sachanlagevermögen betrugen 989 MIO € (Vorjahr:
149 MIO €) und sind in den Anhangangaben [17] und [18] erläutert.
Die vorgenommenen Schätzungen werden in Bezug auf die voraussichtliche Nutzungsdauer
bestimmter Vermögenswerte, die Annahmen über makroökonomische Rahmenbedingungen und
Entwicklungen in den Branchen, in denen der Bayer-Konzern tätig ist, und die Schätzung
der Barwerte künftiger Cashflows für angemessen erachtet. Gleichwohl können geänderte
Annahmen oder veränderte Umstände Korrekturen notwendig machen, die zu zusätzlichen
außerplanmäßigen Abschreibungen oder, falls sich die erwarteten Entwicklungen umkehren
sollten, zu Zuschreibungen führen können, sofern es sich nicht um Geschäfts- oder
Firmenwert handelt.
Die Ressourcenallokation und die Bewertung der Ertragskraft der Geschäftssegmente
werden bei Bayer durch den Vorstand als Hauptentscheidungsträger wahrgenommen. Die
Segment- und Regionenabgrenzung sowie die Auswahl der dargestellten Kennzahlen erfolgen
in Übereinstimmung mit den internen Steuerungs- und Berichtssystemen ("Management
Approach"). Es werden dieselben Rechnungslegungsvorschriften zugrunde gelegt, wie
sie für den Konzern in Anhangangabe [4] beschrieben sind.
Der Bayer-Konzern wird über strategische Geschäftseinheiten in Form von Divisionen
(HealthCare), Geschäftsbereichen (CropScience) und Business Units (MaterialScience)
gesteuert, die aufgrund der wirtschaftlichen Merkmale des Geschäfts, der Art der Produkte
und Produktionsprozesse, der Art der Kundenbeziehung sowie der Charakteristika der
Vertriebsorganisation und des regulatorischen Umfelds in berichtspflichtige Segmente
zusammengefasst werden. Zum 31. Dezember 2010 besteht der Konzern aus drei Teilkonzernen,
die sich in fünf berichtspflichtige Segmente aufteilen.
Die Segmente umfassen die folgenden Aktivitäten:
[Tabelle 4.12]
| Teilkonzern/Segment | Aktivitäten |
| HealthCare |
|
| Pharma | Entwicklung, Produktion und Vertrieb verschreibungspflichtiger Arzneimittel, wie z. B. zur Behandlung von Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen, Krebserkrankungen, Multipler Sklerose und zur Empfängnisverhütung sowie von Kontrastmitteln für die diagnostische Bildgebung |
| Consumer Health | Entwicklung, Produktion und Vertrieb von rezeptfreien Arzneimitteln, Dermatologieprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln für Menschen und Tiere, Tierarzneimitteln und Tierpflegeprodukten sowie Diagnosetechnik wie Blutzuckermessgeräte und Medizinprodukte wie Injektionsgeräte für Diagnoseverfahren |
| CropScience |
|
| Crop Protection | Entwicklung, Produktion und Vertrieb eines umfassenden Produktportfolios aus Fungiziden, Herbiziden, Insektiziden und Saatgutbehandlungsmitteln für die unterschiedlichsten regionalen Ansprüche |
| Environmental Science/BioScience | Entwicklung, Produktion und Vertrieb einer Vielzahl von Produkten für die Garten- und Landschaftspflege, von nicht landwirtschaftlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie von Saatgut und Pflanzeneigenschaften |
| MaterialScience |
|
| MaterialScience | Entwicklung, Produktion und Vertrieb von hochwertigen Produkten im Bereich Polyurethane, Polycarbonate, Lack- und Klebstoffrohstoffe sowie funktionaler Folien; Produktion und Vertrieb von ausgewählten anorganischen Grundchemikalien |
Geschäftsaktivitäten, die keinem anderen Segment zugeordnet werden können, sind unter
"Alle sonstigen Segmente" ausgewiesen. Hierzu zählen vor allem die Dienstleistungen
der Servicegesellschaften: Business Services, Technology Services und Currenta.
Die Bayer-Holding Gesellschaften und die Eliminierung der Intersegment-Umsätze werden
in der Segmentberichterstattung als "Corporate Center und Konsolidierung" dargestellt.
In der Überleitung der Regionentabelle werden konzerninterne Posten und Transaktionen
eliminiert (Interregionen-Umsatzerlöse) sowie Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte
und Schulden, die den Segmenten nicht direkt zuzuordnen sind, ausgewiesen. Hierzu
gehört insbesondere das Corporate Center.
Die Segmentdaten wurden auf folgende Weise ermittelt:
| ― |
Die Intersegment-Umsätze zeigen die Umsatzerlöse, die zwischen den Segmenten getätigt wurden. Die Verrechnungspreise für konzerninterne Umsatzerlöse werden marktorientiert festgelegt (Arm's-Length-Prinzip). |
| ― |
Das EBIT vor Sondereinflüssen und das EBITDA vor Sondereinflüssen sind Kennzahlen, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind, für den Bayer-Konzern jedoch wichtige Steuerungsgrößen bedeuten. Sondereinflüsse sind einmalige bzw. in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende Effekte. Das EBITDA entspricht dem EBIT gemäß Gewinn- und Verlustrechnung zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. |
| ― |
Der Brutto-Cashflow entspricht dem Ergebnis nach Steuern zuzüglich Ertragsteueraufwand zuzüglich Finanzergebnis abzüglich gezahlter bzw. geschuldeter Ertragsteuern zuzüglich Abschreibungen zuzüglich bzw. abzüglich Veränderungen der Pensionsrückstellungen abzüglich Gewinne bzw. zuzüglich Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten abzüglich Gewinne aus der Neubewertung bisheriger Vermögenswerte bei stufenweisem Unternehmenserwerb. Die Position "Veränderung Pensionsrückstellungen" umfasst sowohl die Korrektur nicht zahlungswirksamer Effekte im operativen Ergebnis (EBIT) als auch Auszahlungen aufgrund unserer Pensionsverpflichtungen. |
| ― |
Der Netto-Cashflow entspricht dem Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit nach IAS 7 (Statement of Cash Flows). |
| ― |
Im Investitionswert sowie im Vermögen sind sämtliche Vermögenswerte enthalten, die einem Segment dienen und deren Anschaffungsausgaben eine Verzinsung erfordern. Seit 2010 werden wesentliche Beteiligungen, die einen direkten Bezug zum operativen Geschäft aufweisen, ebenfalls berücksichtigt. Die Werte für 2009 wurden entsprechend angepasst. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden im Investitionswert während der bilanziellen Nutzungsdauer zu Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt, da bei der Berechnung der Steuerungsgröße "Cash Flow Return on Investment" (CFRoI) eine Betrachtung vor Abschreibungen erfolgt. Unverzinsliches Fremdkapital wird abgezogen; angegeben ist der Stichtagswert zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres. |
| ― |
Der CFRoI drückt das Verhältnis des Brutto-Cashflows zum durchschnittlichen Investitionswert des jeweiligen Jahres aus und ist ein Maßstab für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals. |
| ― |
Die Equity-Positionen betreffen die Ergebnisse und Buchwerte der at-equity bewerteten Beteiligungen. |
| ― |
Da die finanzielle Steuerung unserer Konzerngesellschaften zentral über die Bayer AG erfolgt, werden Finanzverbindlichkeiten nicht direkt den einzelnen Segmenten zugeordnet. Grundsätzlich enthalten die in der Position Verbindlichkeiten ausgewiesenen Segmentschulden daher keine Finanzverbindlichkeiten. Diese sind in der Überleitung enthalten. |
| ― |
Die Anzahl der Mitarbeiter (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird in Vollzeitbeschäftigte (FTE) umgerechnet dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Im Gegensatz zum Vorjahr sind statt der Auszubildenden die befristeten Arbeitsverhältnisse enthalten. Die Werte für 2009 wurden entsprechend angepasst. |
Die nachfolgenden Tabellen enthalten die Überleitungsrechnungen des operativen Ergebnisses
(EBIT), des Vermögens und der Verbindlichkeiten der Segmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern
des Konzerns, zum Konzernvermögen bzw. zu den Konzernverbindlichkeiten.
[Tabelle 4.13]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Operatives Ergebnis der Segmente | 3.204 | 2.949 |
| Operatives Ergebnis Corporate Center | -198 | -219 |
| Operatives Ergebnis (EBIT) | 3.006 | 2.730 |
| Finanzergebnis | -1.136 | -1.009 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 1.870 | 1.721 |
[Tabelle 4.14]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Vermögen der operativen Segmente | 45.098 | 44.515 |
| Vermögen Corporate Center | 1.222 | 1.016 |
| Nicht verteilte Vermögenswerte | 4.722 | 5.975 |
| Gesamtvermögen | 51.042 | 51.506 |
Vorjahreswerte angepasst
[Tabelle 4.15]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Verbindlichkeiten der operativen Segmente | 12.295 | 14.373 |
| Verbindlichkeiten Corporate Center | 3.204 | 3.382 |
| Nicht verteilte Verbindlichkeiten | 16.592 | 14.855 |
| Verbindlichkeiten Gesamt | 32.091 | 32.610 |
Hinsichtlich der Überleitungsrechnung der Segmentumsätze zu den Konzernumsätzen wird
auf die Darstellung innerhalb der Kennzahlen nach Segmenten verwiesen (Anhangangabe
[1]).
Die Außenumsätze nach Verbleib sowie die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen
teilten sich regional wie folgt auf:
[Tabelle 4.16]
|
|
Außenumsatz nach Verbleib |
Außenumsatz nach Verbleib |
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Deutschland | 4.147 | 4.432 | 15.944 | 14.425 |
| USA | 6.753 | 7.109 | 5.333 | 5.633 |
| China | 1.741 | 2.418 | 1.966 | 2.230 |
| Sonstige | 18.527 | 21.129 | 7.712 | 7.710 |
| Gesamt | 31.168 | 35.088 | 30.955 | 29.998 |
Im Geschäftsjahr 2010 und im Vorjahr wurden mit keinem Kunden mehr als 10 % der Umsatzerlöse
des Bayer-Konzerns getätigt.
Der Konsolidierungskreis entwickelte sich im Geschäftsjahr 2010 wie folgt:
[Tabelle 4.17]
|
|
Inland | Ausland | Gesamt |
| Bayer AG und konsolidierte Unternehmen |
|
|
|
| 31.12.2009 | 59 | 243 | 302 |
| Konzernkreisänderungen | 0 | 1 | 1 |
| Zugänge | 1 | 6 | 7 |
| Abgänge | 0 | -19 | -19 |
| 31.12.2010 | 60 | 231 | 291 |
Der Rückgang der Anzahl der konsolidierten Gesellschaften in 2010 ist im Wesentlichen
auf konzerninterne Zusammenlegungen von Gesellschaften zurückzuführen.
In der obigen Tabelle sind zum 31. Dezember 2010 drei Gemeinschaftsunternehmen enthalten,
welche entsprechend IAS 31 (Interests in Joint Ventures) anteilsmäßig konsolidiert
wurden (Vorjahr: vier Gemeinschaftsunternehmen). Die verbleibenden Gesellschaftsanteile
eines in 2009 noch anteilsmäßig einbezogenen Unternehmens wurden in 2010 vollständig
übernommen. Die Gemeinschaftsunternehmen hatten auf Vermögen und Schulden sowie auf
Erträge und Aufwendungen des Konzerns folgenden Einfluss:
[Tabelle 4.18]
|
|
2010 |
|
2010 |
|
|
in Mio. € |
|
in Mio. € |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 28 | Erträge | 54 |
| Langfristige Vermögenswerte | 77 | Aufwendungen | -52 |
| Kurzfristige Schulden | -22 |
|
|
| Langfristige Schulden | -14 |
|
|
| Nettovermögen | 69 | Ergebnis nach Steuern | 2 |
Zusätzlich wurden fünf assoziierte Unternehmen im Konzernabschluss nach der Equity-Methode
berücksichtigt. Ihre Anzahl ist gegenüber 2009 konstant geblieben. Entsprechende Ergebnis-
und Bilanzdaten sind in Anhangangabe [19] dargestellt.
78 Tochterunternehmen und 18 assoziierte und Gemeinschaftsunternehmen von insgesamt
untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
wurden nicht konsolidiert, sondern stattdessen zu fortgeführten Anschaffungskosten
angesetzt. Die Finanzdaten der unwesentlichen Tochterunternehmen machten weniger als
0,2 % des Konzernumsatzes, weniger als 0,4 % des Eigenkapitals und weniger als 0,3
% der Bilanzsumme aus.
Die folgenden Angaben zum Beteiligungsbesitz entsprechen den Anforderungen des § 313
HGB.
In der folgenden Tabelle sind die vollkonsolidierten Beteiligungsgesellschaften aufgeführt:
[Tabelle 4.19]
| Name der Gesellschaft | Sitz der Gesellschaft | Kapitalanteil |
|
|
|
in % |
| Europa |
|
|
| Alcafleu Management GmbH & Co. KG | Schönefeld, Deutschland | 99,9 |
| Bayer (Schweiz) AG | Zürich, Schweiz | 100 |
| Bayer 04 Immobilien GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer A/S | Lyngby, Dänemark | 100 |
| Bayer AB | Stockholm, Schweden | 100 |
| Bayer AEH Limited | Cambridge, Großbritannien | 100 |
| Bayer AGCO Limited | Cambridge, Großbritannien | 100 |
| Bayer Agriculture Limited | Cambridge, Großbritannien | 100 |
| Bayer Altersversorgung GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Animal Health GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Antwerpen N. V. | Antwerpen, Belgien | 100 |
| Bayer AS | Oslo, Norwegen | 100 |
| Bayer Austria Gesellschaft m. b. H. | Wien, Österreich | 100 |
| Bayer B.V. | Mijdrecht, Niederlande | 100 |
| Bayer Beteiligungsverwaltung Goslar GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Beteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer BioScience N. V. | Gent, Belgien | 100 |
| Bayer Bitterfeld GmbH | Bitterfeld-Wolfen, Deutschland | 100 |
| Bayer Bulgaria EOOD | Sofia, Bulgarien | 100 |
| Bayer Business Services GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Capital Corporation B. V. | Mijdrecht, Niederlande | 100 |
| Bayer Chemicals AG | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Consumer Care AG | Basel, Schweiz | 100 |
| Bayer CropScience (Portugal)-Produtos para a Agricultura, Lda. | Carnaxide, Portugal | 100 |
| Bayer CropScience 1272 | Lyon, Frankreich | 100 |
| Bayer CropScience AG | Monheim, Deutschland | 100 |
| Bayer CropScience B. V. | Mijdrecht, Niederlande | 100 |
| Bayer CropScience Beteiligungsgesellschaft mbH | Frankfurt am Main, Deutschland | 100 |
| Bayer CropScience Deutschland GmbH | Langenfeld, Deutschland | 100 |
| Bayer CropScience Holding SA | Lyon, Frankreich | 100 |
| Bayer CropScience Holdings Limited | Cambridge, Großbritannien | 100 |
| Bayer CropScience Investments B. V. | Mijdrecht, Niederlande | 100 |
| Bayer CropScience Limited | Cambridge, Großbritannien | 100 |
| Bayer CropScience Norwich Limited | Cambridge, Großbritannien | 100 |
| Bayer CropScience S. r. l. | Mailand, Italien | 100 |
| Bayer CropScience SA-N V | Diegem, Belgien | 100 |
| Bayer CropScience, S. L. | Valencia, Spanien | 100 |
| Bayer CropScience Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer d. o. o. | Belgrad, Serbien | 100 |
| Bayer d. o. o. | Ljubljana, Slowenien | 100 |
| Bayer d. o. o. | Zagreb, Kroatien | 100 |
| Bayer Direct Services GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Foreign Investments B. V. | Mijdrecht, Niederlande | 100 |
| Bayer Gastronomie GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Gesellschaft für Beteiligungen mbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Global Investments B. V. | Mijdrecht, Niederlande | 100 |
| Bayer HealthCare AG | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer HealthCare Manufacturing S. r. l. | Mailand, Italien | 100 |
| Bayer Hellas AG | Athen, Griechenland | 100 |
| Bayer Hispania, S. L. | Sant Joan Despi, Spanien | 100 |
| Bayer Hungaria Kft. | Budapest, Ungarn | 100 |
| Bayer Innovation GmbH | Düsseldorf, Deutschland | 100 |
| Bayer International Investments B. V. | Mijdrecht, Niederlande | 100 |
| Bayer International S. A. | Fribourg, Schweiz | 100 |
| Bayer Limited | Dublin, Irland | 100 |
| Bayer Ltd. | Kiew, Ukraine | 100 |
| Bayer MaterialScience AG | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer MaterialScience Customer Services GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer MaterialScience S.r.l. | Mailand, Italien | 100 |
| Bayer MaterialScience, S. L. | Sant Joan Despi, Spanien | 100 |
| Bayer Oy | Turku, Finnland | 100 |
| Bayer Pharma Investments B. V. | Mijdrecht, Niederlande | 100 |
| Bayer Polyols S. N. C. | Puteaux, Frankreich | 100 |
| Bayer Polyurethanes B. V. | Mijdrecht, Niederlande | 100 |
| Bayer Portugal S. A. | Lissabon, Portugal | 100 |
| Bayer Public Limited Company | Newbury, Großbritannien | 100 |
| Bayer Real Estate GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer S.A.S. | Puteaux, Frankreich | 100 |
| Bayer S.p.A. | Mailand, Italien | 100 |
| Bayer s. r. o. | Prag, Tschechische Republik | 100 |
| Bayer Santé Familiale SAS | Gaillard, Frankreich | 100 |
| Bayer Santé SAS | Loos, Frankreich | 100 |
| Bayer SA-NV | Diegem, Belgien | 100 |
| Bayer Schering Pharma AG | Berlin, Deutschland | 100 |
| Bayer Sheet Europe GmbH | Darmstadt, Deutschland | 100 |
| Bayer Sheet Europe N. V. | Tielt, Belgien | 100 |
| Bayer Sheet Europe S. p. A. | Mailand, Italien | 90 |
| Bayer Sp. z o. o. | Warschau, Polen | 100 |
| Bayer, spol. s. r. o. | Bratislava, Slowakei | 100 |
| Bayer Technology Services GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Verwaltungsgesellschaft für Anlagevermögen m.b.H. | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Vital GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer-Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayfin GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| BaySystems B. V. | Foxhol, Niederlande | 100 |
| BaySystems GmbH & Co. KG | Oldenburg, Deutschland | 100 |
| Berlimed, S.A. | Madrid, Spanien | 100 |
| Berlis AG | Zürich, Schweiz | 100 |
| Biogenetic Technologies B. V. | Rotterdam, Niederlande | 100 |
| Chemie-Beteiligungsaktiengesellschaft | Glarus, Schweiz | 100 |
| Chemion Logistik GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Currenta GmbH & Co. OHG | Leverkusen, Deutschland | 60 |
| Drugofa GmbH | Köln, Deutschland | 100 |
| Dynevo GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Epurex Films GmbH & Co. KG | Bomlitz, Deutschland | 100 |
| Erste K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Euroservices Bayer GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Euroservices Bayer S. L. | Sant Joan Despi, Spanien | 100 |
| Generics Holding GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| GP Grenzach Produktions GmbH | Grenzach-Wyhlen, Deutschland | 100 |
| Hild Samen GmbH | Marbach am Neckar, Deutschland | 100 |
| Icon Genetics GmbH | München, Deutschland | 100 |
| Intendis Austria Handels GesmbH | Wien, Österreich | 100 |
| Intendis GmbH | Berlin, Deutschland | 100 |
| Intendis Manufacturing S. p. A. | Mailand, Italien | 100 |
| Intendis S.p.A. | Mailand, Italien | 100 |
| Intraserv GmbH & Co. KG | Schönefeld, Deutschland | 100 |
| Jenapharm GmbH & Co. KG | Jena, Deutschland | 100 |
| KOSINUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Gamma OHG | Berlin, Deutschland | 100 |
| KVP Pharma+Veterinär Produkte GmbH | Kiel, Deutschland | 100 |
| Marotrast GmbH | Jena, Deutschland | 100 |
| Mediwest Norway AS | Oslo, Norwegen | 100 |
| Medrad Belgium BVBA | Antwerpen, Belgien | 100 |
| Medrad Denmark ApS | Glostrup, Dänemark | 100 |
| Medrad Europe B. V. | Maastricht, Niederlande | 100 |
| Medrad France S. A. R. L. | Rungis Cedex, Frankreich | 100 |
| Medrad Italia S. r. l. | Cava Manara, Italien | 100 |
| Medrad Medizinische Systeme GmbH | Volkach, Deutschland | 100 |
| Medrad Sweden AB | Mölndal, Schweden | 100 |
| Medrad UK Limited | Ely, Großbritannien | 100 |
| MENADIER Heilmittel GmbH | Berlin, Deutschland | 100 |
| Nunhems B. V. | Nunhem, Niederlande | 100 |
| Nunhems France S. A. R. L. | Soucelles, Frankreich | 100 |
| Nunhems Hungary Kft. | Szolnok, Ungarn | 100 |
| Nunhems Italy S. r. l. | St. Agata Bolognes, Italien | 100 |
| Nunhems Netherlands B. V. | Nunhem, Niederlande | 100 |
| Nunhems Poland Sp. z o. o. | Poznan, Polen | 100 |
| Nunhems Spain, S. A. | Valencia, Spanien | 100 |
| Pallas Versicherung AG | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| pbi Home & Garden Limited | Cambridge, Großbritannien | 100 |
| PGS International N. V. | Den Haag, Niederlande | 100 |
| Pharma-Verlagsbuchhandlung GmbH | Berlin, Deutschland | 100 |
| SC Bayer SRL | Bukarest, Rumänien | 100 |
| Schering AG | Berlin, Deutschland | 100 |
| Schering Agrochemicals Holdings | Burgess Hill, Großbritannien | 100 |
| Schering GmbH und Co. Produktions KG | Weimar, Deutschland | 100 |
| Schering Health Care Limited | Burgess Hill, Großbritannien | 100 |
| Schering Holdings Ltd. | Burgess Hill, Großbritannien | 100 |
| Schering Industrial Products | Burgess Hill, Großbritannien | 100 |
| Schering International Holding GmbH | Berlin, Deutschland | 100 |
| Schering-Kahlbaum Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Berlin, Deutschland | 100 |
| TECTRION GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| TOO Bayer KAZ | Astana, Kasachstan | 100 |
| TravelBoard GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| UAB Bayer | Vilnius, Litauen | 100 |
| Viverso GmbH | Bitterfeld-Wolfen, Deutschland | 100 |
| ZAO Bayer | Moskau, Russische Föderation | 100 |
| Zweite K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
|
|
|
|
| Nordamerika |
|
|
| Athenix Corp. | Research Triangle Park, USA | 100 |
| Bayer Business and Technology Services LLC | Pittsburgh, USA | 100 |
| Bayer Canadian Holdings Inc. | Toronto, Kanada | 100 |
| Bayer Corporation | Pittsburgh, USA | 100 |
| Bayer Cotton Seed International Inc. | Research Triangle Park, USA | 51 |
| Bayer CropScience Holding Inc. | Research Triangle Park, USA | 100 |
| Bayer CropScience Holdings Inc. | Calgary, Kanada | 100 |
| Bayer CropScience Inc. | Calgary, Kanada | 100 |
| Bayer CropScience Inc. | Research Triangle Park, USA | 100 |
| Bayer CropScience LLC | Research Triangle Park, USA | 100 |
| Bayer CropScience LP | Research Triangle Park, USA | 100 |
| Bayer HealthCare LLC | Tarrytown, USA | 100 |
| Bayer HealthCare Pharmaceuticals Inc. | Pine Brook, USA | 100 |
| Bayer HealthCare Pharmaceuticals LLC | Seattle, USA | 100 |
| Bayer Inc. | Toronto, Kanada | 100 |
| Bayer MaterialScience LLC | Pittsburgh, USA | 100 |
| Bayer Pharma Chemicals Inc. | Pine Brook, USA | 100 |
| Bayer Puerto Rico Inc. | San Juan, Puerto Rico | 100 |
| BayOne Urethane Systems LLC | St. Louis, USA | 100 |
| Baypo I LLC | New Martinsville, USA | 100 |
| Baypo II LLC | New Martinsville, USA | 100 |
| BAYPO Limited Partnership | New Martinsville, USA | 100 |
| BIPPO Corporation | New Martinsville, USA | 100 |
| Collateral Therapeutics Inc. | San Diego, USA | 100 |
| Cooper Land Company of New Jersey Inc. | Tarrytown, USA | 100 |
| Guidance Interactive Healthcare Inc. | Tarrytown, USA | 100 |
| Intendis Inc. | Morristown, USA | 100 |
| iSense Corporation | Wilsonville, USA | 100 |
| iSense Development Corporation | Wilsonville, USA | 100 |
| Medrad, Inc. | Indianola, USA | 100 |
| MTFP Inc. | Wilmington, USA | 100 |
| NippoNex Inc. | Springfield, USA | 100 |
| NOR-AM Agro LLC | Pine Brook, USA | 100 |
| NOR-AM Land Company | Pine Brook, USA | 100 |
| Nunhems USA, Inc. | Morgan Hill, USA | 100 |
| Pallas North America Insurance Company, Inc. | Burlington, USA | 100 |
| SB Capital Corporation | Pine Brook, USA | 100 |
| Schering Berlin Inc. | Pine Brook, USA | 100 |
| Schering Berlin Venture Corporation | Pine Brook, USA | 100 |
| Stoneville Pedigreed Seed Company | St. Louis, USA | 100 |
| STWB Inc. | Pittsburgh, USA | 100 |
| Texas Brine Company LLC | Houston, USA | 0* |
|
|
|
|
| Asien/Pazifik |
|
|
| Bayer (Beijing) Sheet Company Limited | Peking, China | 100 |
| Bayer (China) Limited | Peking, China | 100 |
| Bayer (Malaysia) Sdn. Bhd. | Petaling Jaya, Malaysia | 100 |
| Bayer (Sichuan) Animal Health Co., Ltd. | Chengdu, China | 100 |
| Bayer (South East Asia) Pte Ltd. | Singapur | 100 |
| Bayer Australia Limited | Pymble, Australien | 100 |
| Bayer BioScience Pvt. Ltd. | Hyderabad, Indien | 100 |
| Bayer Co. (Malaysia) Sdn Bhd. | Petaling Jaya, Malaysia | 100 |
| Bayer CropScience (China) Company Ltd. | Hangzhou, China | 100 |
| Bayer CropScience (Private) Limited | Karachi, Pakistan | 100 |
| Bayer CropScience Holdings Pty Ltd. | East Hawthorn, Australien | 100 |
| Bayer CropScience K. K. | Tokio, Japan | 100 |
| Bayer CropScience Limited | Mumbai, Indien | 71,1 |
| Bayer CropScience Ltd. | Seoul, Südkorea | 100 |
| Bayer CropScience Pty Limited | East Hawthorn, Australien | 100 |
| Bayer CropScience, Inc. | Laguna, Philippinen | 100 |
| Bayer Far East Service Co. Ltd. | Hong Kong, China | 100 |
| Bayer Healthcare Co. Ltd. | Peking, China | 100 |
| Bayer HealthCare Limited | Hong Kong, China | 100 |
| Bayer Holding Ltd. | Tokio, Japan | 100 |
| Bayer Jinling Polyurethane Co., Ltd. | Nanjing, China | 55 |
| Bayer Korea Ltd. | Seoul, Südkorea | 100 |
| Bayer MaterialScience (China) Company Limited | Shanghai, China | 100 |
| Bayer MaterialScience Limited | Hong Kong, China | 100 |
| Bayer MaterialScience Ltd. | Tokio, Japan | 100 |
| Bayer MaterialScience Private Limited | Mumbai, Indien | 100 |
| Bayer MaterialScience Pty Ltd. | Pymble, Australien | 100 |
| Bayer New Zealand Limited | Auckland, Neuseeland | 100 |
| Bayer Pakistan (Private) Limited | Karachi, Pakistan | 100 |
| Bayer Pharmaceuticals Private Limited | Mumbai, Indien | 100 |
| Bayer Philippines, Inc. | Makati City, Philippinen | 100 |
| Bayer Polyurethanes Taiwan Ltd. | Taipei, Taiwan | 94,9 |
| Bayer Sheet Korea Ltd. | Kimhae-City, Südkorea | 100 |
| Bayer Taiwan Company Ltd. | Taipei, Taiwan | 100 |
| Bayer Technology and Engineering (Shanghai) Company Limited | Shanghai, China | 100 |
| Bayer Thai Co., Ltd. | Bangkok, Thailand | 100 |
| Bayer TPU (Shenzhen) Co. Ltd. | Shenzhen, China | 100 |
| Bayer Uretech Ltd. | Yu Pu Village, Taiwan | 100 |
| Bayer Vietnam Ltd. | Bien Hoa City (Amata), Vietnam | 100 |
| Bayer Yakuhin Ltd. | Osaka, Japan | 100 |
| Bilag Industries Private Ltd. | Vapi, Indien | 100 |
| Guangzhou Bayer MaterialScience Company Limited | Guangzhou, China | 100 |
| Imaxeon Pty. Ltd. | Rydalmere, Australien | 100 |
| Medipharm (Pvt) Ltd. | Lahore, Pakistan | 100 |
| Medrad Asia Pte. Ltd. | Singapur | 100 |
| Medrad Medical Equipment Trading Company | Peking, China | 100 |
| Nihon Medrad K. K. | Osaka, Japan | 100 |
| Nunhems Beijing Seeds Co. Ltd. | Peking, China | 95 |
| Nunhems India Private Limited | Haryana, Indien | 100 |
| PT. Bayer Indonesia | Jakarta, Indonesien | 99,8 |
| PT. Bayer MaterialScience Indonesia | Jakarta, Indonesien | 99,9 |
| Sumika Bayer Urethane Co., Ltd. | Osaka, Japan | 60 |
| U I M Agrochemicals (Aust) Pty Ltd. | East Hawthorn, Australien | 100 |
|
|
|
|
| Lateinamerika/Afrika/Nahost |
|
|
| AgrEvo South Africa (Pty) Ltd. | Isando, Südafrika | 100 |
| Alimtec S. A. | Santiago, Chile | 40* |
| Bayer (Proprietary) Limited | Isando, Südafrika | 100 |
| Bayer Boliviana Ltda. | Santa Cruz De La Sierra, Bolivien | 100 |
| Bayer Central America Sociedad Anonima | San Jose, Costa Rica | 100 |
| Bayer Cropscience S. A. | Bogota, Kolumbien | 100 |
| Bayer de Mexico, S. A. de C. V. | Mexiko City, Mexiko | 100 |
| Bayer East Africa Ltd. | Nairobi, Kenia | 55 |
| Bayer Israel Ltd. | Hod Hasharon, Israel | 100 |
| Bayer Middle East FZE | Dubai, Vereinigte Arabische Emirate | 100 |
| Bayer S. A. | Asuncion, Paraguay | 100 |
| Bayer S. A. | Bogota, Kolumbien | 100 |
| Bayer S. A. | Buenos Aires, Argentinien | 100 |
| Bayer S. A. | Caracas, Venezuela | 100 |
| Bayer S. A. | Casablanca, Marokko | 100 |
| Bayer S. A. | Colon, Panama | 100 |
| Bayer S. A. | Guatemala City, Guatemala | 100 |
| Bayer S. A. | Lima, Peru | 89,3 |
| Bayer S. A. | Managua, Nicaragua | 100 |
| Bayer S. A. | Quito, Ecuador | 100 |
| Bayer S. A. | San Jose, Costa Rica | 100 |
| Bayer S. A. | Santiago, Chile | 100 |
| Bayer S. A. | Santo Domingo, Dom. Republik | 100 |
| Bayer S. A. | Sao Paulo, Brasilien | 100 |
| Bayer S. A. de C. V. | Tegucigalpa, Honduras | 100 |
| Bayer S. A. | Montevideo, Uruguay | 100 |
| Bayer, S. A. | San Salvador, El Salvador | 100 |
| Bayer Türk Kimya Sanayi Limited Sirketi | Istanbul, Türkei | 100 |
| BaySystems Pearl FZCO | Dubai, Vereinigte Arabische Emirate | 51 |
| BaySystems Pearl Limited Liability Company | Dubai, Vereinigte Arabische Emirate | 49* |
| Corporacion Bonima S. A. de C. V. | Ilopango, El Salvador | 99,8 |
| CROPSA S. A. C. | Lima, Peru | 100 |
| Intendis Ilac Ticaret Limited Sirketi | Istanbul, Türkei | 100 |
| Mediterranean Seeds Ltd. | Einat, Israel | 100 |
| Medrad do Brasil Ltda. | Sao Paulo, Brasilien | 100 |
| Medrad Mexicana S. de R. L. de CV | Mexiko City, Mexiko | 100 |
| Nunhems Chile S. A. | Santiago, Chile | 100 |
| Nunhems do Brasil Comercio de Sementes Ltda. | Campinas, Brasilien | 100 |
| Nunhems Mexico S. A. de C. V. | Queretaro, Mexiko | 100 |
| Nunhems Tohumculuk Limited Sirketi | Antalya, Türkei | 100 |
| PROQUINA Productos Quimicos Naturales, S. A. de C. V. | Orizaba, Mexiko | 100 |
| Schering (Pty) Ltd. | Midrand, Südafrika | 100 |
| Schering do Brasil Quimica e Farmaceutica Ltda. | Sao Paulo, Brasilien | 100 |
*
Gemäß IAS 27 i. V. m. SIC 12 voll zu konsolidierende Zweckgesellschaft.
*
Gemäß IAS 27.4 i. V. m. IAS 27.13 voll zu konsolidierendes Tochterunternehmen.
Außerdem wurden die folgenden drei Gemeinschaftsunternehmen anteilsmäßig in den Konzernabschluss
einbezogen:
[Tabelle 4.20]
| Name der Gesellschaft | Sitz der Gesellschaft | Kapitalanteil |
|
|
|
in % |
| Baulé S. A. S. | Romans-sur-Isere, Frankreich | 50 |
| Bayer IMSA, S. A. de C. V. | Nuevo Leon, Mexiko | 50 |
| Indurisk Rückversicherung AG | Luxemburg, Luxemburg | 50 |
Assoziierte Unternehmen, die im Konzernabschluss nach der Equity-Methode berücksichtigt
wurden, sind die Folgenden:
[Tabelle 4.21]
| Name der Gesellschaft | Sitz der Gesellschaft | Kapitalanteil |
|
|
|
in % |
| DIC Bayer Polymer Ltd. | Tokio, Japan | 50 |
| Lyondell Bayer Manufacturing Maasvlakte VOF | Rotterdam, Niederlande | 50 |
| Paltough Industries (1998) Ltd. | Kibbutz Ramat Yochanan, Israel | 25 |
| PO JV, LP | Wilmington, USA | 41,3 |
| Polygal Plastics Industries Ltd. | Kibbutz Ramat Yochanan, Israel | 25,8 |
Folgende Tochterunternehmen wurden aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung zu fortgeführten
Anschaffungskosten in den Konzernabschluss einbezogen:
[Tabelle 4.22]
| Name der Gesellschaft | Sitz der Gesellschaft | Kapitalanteil |
|
|
|
in % |
| Europa |
|
|
| 1. BCrSV GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Agreva GmbH | Frankfurt am Main, Deutschland | 100 |
| AgrEvo Verwaltungsgesellschaft mbH | Frankfurt am Main, Deutschland | 100 |
| Ausbildungsinitiative Rheinland GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer 04 Leverkusen Sportförderung gGmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer 04 Marketing GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Animal Health Studies GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer BioScience GmbH | Monheim, Deutschland | 100 |
| Bayer d. o. o. Sarajevo | Sarajevo, Bosnien & Herzegowina | 100 |
| Bayer Healthcare S. r. l. | Mailand, Italien | 100 |
| Bayer Immobilier SAS | Puteaux, Frankreich | 100 |
| Bayer Innovation Ventures GmbH | Düsseldorf, Deutschland | 100 |
| Bayer OÜ | Tallinn, Estland | 100 |
| Bayer UK Limited | Newbury, Großbritannien | 100 |
| Bayer-Unterstützungskasse GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayhealth Comercializacao de Produtos Farmaceuticos Unipessoal Lda. | Lissabon, Portugal | 100 |
| Bayhealth, S. L. | Sant Joan Despi, Spanien | 100 |
| BayInvest GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| BaySystems a. s. | Prag, Tschechische Republik | 100 |
| BaySystems Northern Europe A/S | Otterup, Dänemark | 100 |
| BaySystems Verwaltungs-GmbH | Oldenburg, Deutschland | 100 |
| Berlex Especialidades Farmaceuticas Lda. | Carnaxide, Portugal | 100* |
| Berlifarma Lda. | Carnaxide, Portugal | 100* |
| Berlimed-Especialidades Farmaceuticas Lda. | Carnaxide, Portugal | 100* |
| Berlipharm B. V. | Weesp, Niederlande | 100 |
| CENTROFARMA-Industria e Comercio de Prod. Farmaceuticos, Lda. | Coimbra, Portugal | 100 |
| CIS (U. K.) Limited | Burgess Hill, Großbritannien | 100 |
| Currenta Geschäftsführungs-GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Ehrfeld Mikrotechnik BTS GmbH | Wendelsheim, Deutschland | 100 |
| Epurex Films Geschäftsführungs-GmbH | Bomlitz, Deutschland | 100 |
| GENUS Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. KG | Düsseldorf, Deutschland | 100 |
| HTV Gesellschaft für Hochtemperaturverbrennung mbH | Bergkamen, Deutschland | 100 |
| Intendis Derma, S. L. | Sant Joan Despi, Spanien | 100 |
| Intraserv Verwaltungs-GmbH | Schönefeld, Deutschland | 100 |
| KOSINUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH | Berlin, Deutschland | 100 |
| Lilienthalstraße Nr. 4 GmbH | Schönefeld, Deutschland | 100 |
| Lusal Producao Quimico Farmaceutica Luso-Alema, Lda. | Carnaxide, Portugal | 100 |
| Lusalfarma-Especialidades Farmaceuticas, Lda. | Carnaxide, Portugal | 100* |
| Schering Industrial Products Holdings | Burgess Hill, Großbritannien | 100 |
| Schering Verwaltungsgesellschaft mbH | Weimar, Deutschland | 100 |
| Sechste Bayer VV GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| SIA Bayer | Riga, Lettland | 100 |
| Siebte Bayer VV GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Sportrechte Vermarktungs- und Verwertungs-GmbH & Co. OHG | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| TecArena+ GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| ZAO Rhone-Poulenc AO | Moskau, Russische Föderation | 100 |
|
|
|
|
| Nordamerika |
|
|
| Artificial Muscle, Inc. | Sunnyvale, USA | 100 |
| Bayer International Trade Services Corporation | Weirton, USA | 100 |
| BayOne Canada, Inc. | Niagara Falls, Kanada | 100 |
| Berlex Canada, Inc. | Pointe-Claire, Kanada | 100 |
| BHCP Holdings LLC | Wilmington, USA | 100 |
| Delinting and Seed Treating Company | Maricopa, USA | 100 |
| ICON Genetics, Inc. | Montmouth Junction, USA | 100 |
| NippoNex Holdings LLC | Pittsburgh, USA | 100 |
| The SDI Divestiture Corporation | Cincinnati, USA | 100 |
| Viterion TeleHealthcare LLC | Tarrytown, USA | 100 |
|
|
|
|
| Asien/Pazifik |
|
|
| Bayer Business Services Private Limited | Powai, Indien | 100 |
| Bayer CropScience (OHQ) (Malaysia) Sdn Bhd. | Kuala Lumpur, Malaysia | 100 |
| Bayer CropScience (Thailand) Company Limited | Bangkok, Thailand | 100 |
| Bayer CropScience Ltd. | Dhaka, Bangladesch | 60 |
| Bayer Malibu Polymers Private Limited | Mumbai, Indien | 51 |
| Bayer MaterialScience (Qingdao) Co. Ltd. | Qingdao, China | 100 |
| Chemdyes Pakistan (Private) Limited | Karachi, Pakistan | 100 |
| Myanmar Aventis CropScience Ltd. | Yangon, Myanmar | 100 |
| Schering Pty. Limited | Alexandria, Australien | 100 |
|
|
|
|
| Lateinamerika/Afrika/Nahost |
|
|
| Bayer Algerie S. P. A. | Algier, Algerien | 100 |
| Bayer Distribuidora de Produtos Quimicos e Farmaceuticos Ltda. | Sao Paulo, Brasilien | 100 |
| Bayer Parsian AG | Teheran, Iran | 100 |
| Bayer Schering Pharma Mocambique, Lda. | Maputo, Mosambik | 100* |
| Bayer Zimbabwe (Private) Limited | Harare, Simbabwe | 100 |
| Centro Estrategico Canada Latinoamerica S. A. de C. V. | Mexiko City, Mexiko | 100 |
| Comercial Interamericana, S. A. | Guatemala City, Guatemala | 100 |
| Farmaco Ltda. | Sao Paulo, Brasilien | 100 |
| Industrias Gustafson, S. A. de C. V. | Mexiko City, Mexiko | 100 |
| Laboratorio Berlimed S. A. | Santiago, Chile | 100 |
| Miles, S. A. Guatemala Branch | Guatemala City, Guatemala | 100 |
| Quimicas Unidas S. A. | Havanna, Kuba | 100 |
| Schering Peruana S. A. | Lima, Peru | 100 |
Die folgenden assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen wurden aufgrund ihrer untergeordneten
Bedeutung zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt:
[Tabelle 4.23]
| Name der Gesellschaft | Sitz der Gesellschaft | Kapitalanteil |
|
|
|
in % |
| Europa |
|
|
| Axxam S. p. A. | Mailand, Italien | 24,5 |
| BaySecur GmbH | Leverkusen, Deutschland | 49 |
| BaySports-Travel GmbH | Leverkusen, Deutschland | 50 |
| BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch | Berlin, Deutschland | 20 |
| Disalfarm, S. A. | Barcelona, Spanien | 33,3 |
| EMP-Estrusione Materiali Plastici S. A. | Stabio, Schweiz | 42,1 |
| Faserwerke Hüls GmbH | Marl, Deutschland | 50 |
| INVITE GmbH | Leverkusen, Deutschland | 50 |
| PYCO SA | Mont de Marsan, Frankreich | 47 |
| Sauerstoff- und Stickstoffrohrleitungsgesellschaft mbH | Krefeld, Deutschland | 50 |
|
|
|
|
| Nordamerika |
|
|
| Schein Pharmaceutical Canada, Inc. | Toronto, Kanada | 50 |
| Technology JV, L. P. | Wilmington, USA | 33,3 |
|
|
|
|
| Asien/Pazifik |
|
|
| Cotton Growers Services Pty. Limited | Wee Waa, Australien | 50 |
| Teijin-Bayer Polytec Ltd. | Tokio, Japan | 50 |
|
|
|
|
| Lateinamerika/Afrika/Nahost |
|
|
| Bayer Middle East Limited Liability Company | Dubai, Vereinigte Arabische Emirate | 49 |
| Coopers Environmental Health Pty Ltd. | Pomona Gardens, Südafrika | 26 |
| Polygal (Management) 1998 Ltd. | Megiddo, Israel | 25,7 |
| Polygal (Marketing) Ltd. Limited Partnership | Megiddo, Israel | 25 |
An den folgenden gemäß § 267 Absatz 3 HGB großen Kapitalgesellschaften hielt der Bayer-Konzern
zwischen 5 % und 20 % der Stimmrechte:
[Tabelle 4.24]
| Name der Gesellschaft | Sitz der Gesellschaft | Kapitalanteil |
|
|
|
in % |
| Hokusan Co. Ltd. | Tokio, Japan | 19,8 |
| Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen mbH & Co. KG | Ahaus, Deutschland | 10 |
Folgende inländische Tochtergesellschaften machten im Geschäftsjahr 2010 von der Befreiungsvorschrift
des § 264 Absatz 3 HGB bzw. § 264 b HGB Gebrauch:
[Tabelle 4.25]
| Name der Gesellschaft | Sitz der Gesellschaft | Kapitalanteil |
|
|
|
in % |
| Bayer 04 Immobilien GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Altersversorgung GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Animal Health GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Beteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Bitterfeld GmbH | Bitterfeld-Wolfen, Deutschland | 100 |
| Bayer Business Services GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Chemicals AG | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer CropScience AG | Monheim, Deutschland | 100 |
| Bayer Direct Services GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Gastronomie GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Gesellschaft für Beteiligungen mbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer HealthCare AG | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Innovation GmbH | Düsseldorf, Deutschland | 100 |
| Bayer MaterialScience AG | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer MaterialScience Customer Services GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Real Estate GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Schering Pharma AG | Berlin, Deutschland | 100 |
| Bayer Technology Services GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Verwaltungsgesellschaft für Anlagevermögen m. b. H. | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer Vital GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayer-Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Bayfin GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| BaySystems GmbH & Co. KG | Oldenburg, Deutschland | 100 |
| Chemion Logistik GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Currenta GmbH & Co. OHG | Leverkusen, Deutschland | 60 |
| Drugofa GmbH | Köln, Deutschland | 100 |
| Dynevo GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Epurex Films GmbH & Co. KG | Bomlitz, Deutschland | 100 |
| Erste K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Euroservices Bayer GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Generics Holding GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| GP Grenzach Produktions GmbH | Grenzach-Wyhlen, Deutschland | 100 |
| Hild Samen GmbH | Marbach am Neckar, Deutschland | 100 |
| Icon Genetics GmbH | München, Deutschland | 100 |
| Intendis GmbH | Berlin, Deutschland | 100 |
| Intraserv GmbH & Co. KG | Schönefeld, Deutschland | 100 |
| Jenapharm GmbH & Co. KG | Jena, Deutschland | 100 |
| KOSINUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Gamma OHG | Berlin, Deutschland | 100 |
| KVP Pharma+Veterinär Produkte GmbH | Kiel, Deutschland | 100 |
| Marotrast GmbH | Jena, Deutschland | 100 |
| MENADIER Heilmittel GmbH | Berlin, Deutschland | 100 |
| Pharma-Verlagsbuchhandlung GmbH | Berlin, Deutschland | 100 |
| Schering AG | Berlin, Deutschland | 100 |
| Schering GmbH und Co. Produktions KG | Weimar, Deutschland | 100 |
| Schering International Holding GmbH | Berlin, Deutschland | 100 |
| Schering-Kahlbaum Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Berlin, Deutschland | 100 |
| TECTRION GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| TravelBoard GmbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
| Viverso GmbH | Bitterfeld-Wolfen, Deutschland | 100 |
| Zweite K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH | Leverkusen, Deutschland | 100 |
Akquisitionen wurden nach der Erwerbsmethode ausgewiesen, wonach die Ergebnisse der
erworbenen Unternehmen vom jeweiligen Erwerbszeitpunkt an in den Konzernabschluss
einbezogen werden. Die Anschaffungskosten von erworbenen ausländischen Gesellschaften
wurden zum Erwerbszeitpunkt mit dem jeweiligen Kurs in Euro umgerechnet. Der im Januar
2008 überarbeitete Standard IFRS 3 fand im Geschäftsjahr 2010 erstmalig Anwendung.
Wesentliche Änderungen des Standards sind in der Anhangangabe [3] enthalten.
Die Erwerbskosten der im Jahr 2010 getätigten Akquisitionen betrugen 43 MIO € (Vorjahr:
404 MIO €). Die Kaufpreise der erworbenen Gesellschaften bzw. Geschäfte wurden im
Wesentlichen durch die Übertragung von Zahlungsmitteln beglichen. Insgesamt entstand
dabei ein Geschäfts- oder Firmenwert von 12 MIO € (Vorjahr: 177 MIO €). Dieser resultierte
im Wesentlichen aus folgenden Transaktionen:
Am 9. März 2010 wurde die im kalifornischen Sunnyvale ansässige Artificial Muscle,
Inc., USA, erworben. Artificial Muscle, Inc. ist ein Technologieführer auf dem Gebiet
der elektroaktiven Polymere für die Consumer-Elektronik-Industrie. Der Kaufpreis in
Höhe von 21 MIO € entfiel im Wesentlichen auf patentierte Technologien und einen Geschäfts-
oder Firmenwert.
Am 30. November 2010 wurde der restliche 50 %-Anteil der BayOne Urethane Systems LLC
erworben. Die BayOne war bisher ein Marketing Joint-Venture zwischen Bayer MaterialScience
LLC und PolyOne Corp. mit Hauptsitz in St. Louis, Missouri, USA, das sich auf die
benutzerdefinierte Formulierung von Polyurethan-Schaumstoffen und Elastomeren konzentriert.
Der Kaufpreis in Höhe von 15 MIO € entfiel im Wesentlichen auf Kundenbeziehungen,
die unter den sonstigen Rechten ausgewiesen werden, sowie einen Geschäfts- oder Firmenwert.
Durch Neubewertung der bereits gehaltenen Eigenkapitalanteile in Höhe von 50 % zum
beizulegenden Zeitwert wurde ein Ertrag in Höhe von 12 MIO € erzielt, welcher in den
sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurde. Die Neubewertung verteilte sich auf
sonstige Rechte (6 MIO €), Produktionsrechte (2 MIO €) sowie einen Geschäfts- oder
Firmenwert (4 MIO €). Der beizulegende Zeitwert des bereits gehaltenen Anteils betrug
zum Akquisitionszeitpunkt 14 MIO €. Die Kaufpreisallokation ist derzeit noch nicht
abgeschlossen. Änderungen in der Zuordnung des Kaufpreises auf die einzelnen Vermögenswerte
können sich daher noch ergeben.
Im Berichtsjahr trugen die oben genannten erworbenen Geschäfte in Höhe von 1 MIO €
zum Umsatz des Bayer-Konzerns bei. Diese Portfolioänderungen führten zu einem operativen
Ergebnis (EBIT) von 6 MIO € im Geschäftsjahr 2010. Das seit dem Erstkonsolidierungszeitpunkt
erwirtschaftete Ergebnis der erworbenen Geschäfte nach Steuern betrug 5 MIO €. Hierin
enthalten sind die seit dem Zeitpunkt der Akquisition angefallenen Finanzierungskosten
sowie der oben beschriebene Gewinn aus der Neubewertung.
Wären die erläuterten Akquisitionen bereits zum 1. Januar 2010 erfolgt, so wiese der
Bayer-Konzern im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 35.108 MIO € aus. Das Ergebnis
nach Steuern würde 1.308 MIO € betragen. Hierin sind Ergebniseffekte aus der Neubewertung
übernommener Vermögenswerte sowie Finanzierungskosten für das Gesamtjahr enthalten.
Ein Erwerb der genannten Geschäfte zum Jahresbeginn 2010 hätte das Ergebnis pro Aktie
unwesentlich beeinflusst.
Die genannten sowie weitere kleinere Transaktionen und Kaufpreisanpassungen aus Transaktionen
aus dem Vorjahr wirkten sich zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt auf Vermögen und Schulden
des Konzerns wie folgt aus und führten unter Berücksichtigung der übernommenen Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente zu folgendem Mittelabfluss:
[Tabelle 4.26]
|
|
Buchwerte vor Übernahme | Anpassungsbetrag | Beizulegende Zeitwerte zum Akquisitionszeitpunkt |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Geschäfts- oder Firmenwert | - | 12 | 12 |
| Patente | - | 11 | 11 |
| Forschungs- und Entwicklungsprojekte | - | 1 | 1 |
| Produktionsrechte | - | 2 | 2 |
| Sonstige Rechte | - | 5 | 5 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | - | 3 | 3 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 3 | - | 3 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 1 | - | 1 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | -2 | - | -2 |
| Latente Steuern | - | 1 | 1 |
| Nettovermögen | 2 | 35 | 37 |
| Anteile anderer Gesellschafter | - | - | 3 |
| Veränderungen in den Anteilen anderer Gesellschafter | - | - | 3 |
| Kaufpreis |
|
|
43 |
| Übernommene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
|
|
1 |
| Verbindlichkeiten für zukünftige Zahlungen |
|
|
2 |
| Nettoabfluss aus Akquisitionen |
|
|
40 |
Mit dem Anpassungsbetrag wurden die Differenzen zwischen den bilanzierten Restbuchwerten
der Vermögenswerte und Schulden vor deren Übernahme und den beizulegenden Zeitwerten
zum Erwerbszeitpunkt berücksichtigt.
Im Vorjahr wurden folgende Akquisitionen nach den Vorschriften des IFRS 3 ausgewiesen:
Am 25. Juni 2009 wurde der restliche 10 %-Anteil der Bayer Polymers (Shanghai) Co.
Ltd., China, für 24 MIO € erworben. Die Differenz zwischen dem Buchwert der übernommenen
Anteile anderer Gesellschafter und dem Kaufpreis wurde als Geschäfts- oder Firmenwert
erfasst.
Am 1. Oktober 2009 wurden zwei Produktlinien aus dem Bereich Dermatologie von der
US-amerikanischen SkinMedica, Inc. mit Sitz in Carlsbad, USA, für 43 MIO € erworben.
Die verschreibungspflichtigen Arzneimittel Desonate® und NeoBenz® Micro werden in den USA vermarktet. Die Differenz zwischen dem Buchwert des übernommenen
Vermögens und dem Kaufpreis entfiel im Wesentlichen auf Produktionsrechte und Marken
der genannten Produktlinien in Höhe von 37 MIO € sowie einen Geschäfts- oder Firmenwert
von 5 MIO €.
Am 2. November 2009 wurde die Athenix Corp., USA, ein nicht-börsennotiertes Biotech-Unternehmen
mit Sitz im Research Triangle Park, USA, für 286 MIO € erworben. In dem Kaufpreis
waren zukünftige Meilensteinzahlungen von ca. 24 MIO € enthalten, die bei Erreichung
bestimmter Entwicklungsziele anfallen werden. Athenix hat eine umfangreiche Entwicklungs-Plattform
von Pflanzeneigenschaften (Traits) aus den Bereichen Herbizidtoleranz und Insektenresistenz
vor allem für Mais und Sojabohnen. Die Differenz zwischen dem Buchwert des übernommenen
Vermögens und dem Kaufpreis entfiel im Wesentlichen auf Entwicklungstechnologien in
Höhe von 217 MIO €, die als sonstige Rechte ausgewiesen wurden, latente Steuern von
69 MIO € sowie einen Geschäfts- oder Firmenwert von 132 MIO €. Der Geschäfts- oder
Firmenwert lässt sich insbesondere den erwarteten Synergien aus der Erweiterung der
Möglichkeiten, Landwirten weltweit neue Technologien und komplette Agrarlösungen von
der Aussaat bis zur Ernte zur Verfügung zu stellen, zurechnen.
Im Vorjahr wirkten sich die genannten sowie weitere kleinere Akquisitionen zum jeweiligen
Erwerbszeitpunkt auf Vermögen und Schulden des Konzerns wie folgt aus und führten
unter Berücksichtigung der übernommenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
zu folgendem Mittelabfluss:
[Tabelle 4.27]
|
|
Buchwerte vor Übernahme | Anpassungsbetrag | Beizulegende Zeitwerte zum Akquisitionszeitpunkt |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Geschäfts- oder Firmenwert | - | 177 | 177 |
| Patente | - | 1 | 1 |
| Marken | - | 3 | 3 |
| Forschungs- und Entwicklungsprojekte | - | 4 | 4 |
| Vermarktungs- und Verkaufsrechte | - | 2 | 2 |
| Produktionsrechte | - | 34 | 34 |
| Sonstige Rechte | 3 | 226 | 229 |
| Sachanlagen | 5 | - | 5 |
| Vorräte | - | 1 | 1 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 12 | - | 12 |
| Finanzverbindlichkeiten | -1 | - | -1 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | -7 | - | -7 |
| Latente Steuern | - | -71 | -71 |
| Nettovermögen | 12 | 377 | 389 |
| Anteile anderer Gesellschafter | - | - | 15 |
| Kaufpreis |
|
|
404 |
| darin enthaltene Anschaffungsnebenkosten |
|
|
2 |
| Übernommene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
|
|
12 |
| Verbindlichkeiten für zukünftige Zahlungen |
|
|
38 |
| Nettoabfluss aus Akquisitionen |
|
|
354 |
Am 7. Januar 2011 wurde das Tiergesundheitsunternehmen Bomac, mit Sitz in Neuseeland,
erworben. Die Unternehmensgruppe verfügt über ein breites Arzneimittelangebot für
den Nutztiersektor. Der Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Mastitis (Milchdrüsenentzündung)
bei Milchvieh sowie Parasitizide für Schafe. Der Kaufpreis in Höhe von 85 MIO € entfällt
im Wesentlichen auf Kundenbeziehungen und einen Geschäfts- oder Firmenwert.
Am 28. Januar 2011 wurde der Vertrag mit dem indischen Pharmaunternehmen Zydus Cadila
zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens unterzeichnet. Die neue Marketing- und
Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Mumbai dient der stärkeren Präsenz auf dem wachsenden
Pharmamarkt in Indien. Der Abschluss der Transaktion soll bis Mitte 2011 erfolgen.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden keine Desinvestitionen getätigt. Die Desinvestitionen
des Vorjahres wirkten sich wie folgt aus:
Ende Mai 2009 setzten wir die am 31. März 2009 bekannt gegebene strategische Allianz
mit Genzyme Corp., USA, um. Entsprechend der Vereinbarung wurden die Produkte des
hämatologischen Onkologieportfolios auf Genzyme übertragen. Im Geschäftsjahr 2010
flossen Bayer hieraus netto 93 MIO € zu, die aus umsatzabhängigen Zahlungen von Genzyme
sowie gegenläufigen Steuerzahlungen resultierten. Nach einer Wertberichtigung in Höhe
von 56 MIO € belief sich die Forderung in Höhe des Barwerts der erwarteten, zukünftigen,
umsatzabhängigen Zahlungen zum 31. Dezember 2010 auf 228 MIO €.
Im Mai 2009 verkaufte Bayer den 51 %-Anteil an der spanischen Justesa Imagen, S. A.
für 16 MIO € an Juste S. A. Quimica Farmaceutica. Bis Ende 2009 erfolgte eine Zahlung
in Höhe von 3 MIO €, sodass in Höhe der Restzahlung eine Forderung in der Bilanz ausgewiesen
wurde. Von dieser Forderung wurden in 2010 weitere 8 MIO € vereinnahmt.
Die genannten Desinvestitionen haben sich in 2010 wie folgt ausgewirkt:
[Tabelle 4.28]
|
|
2010 |
|
|
in Mio. € |
| Veräußerte Vermögenswerte und Schulden | - |
| Nettozuflüsse aus Veräußerungen | 101 |
| Reduktion Forderungen für zukünftige Nettozuflüsse | -181 |
| Reduktion Steuerrückstellungen | 24 |
| Realisierung abgegrenzter Gewinn | 8 |
| Verlust aus Veräußerungen (vor Steuern) | -48 |
Umsätze werden im Wesentlichen aus Produktlieferungen erzielt. Die Umsatzerlöse stiegen
gegenüber 2009 um 3.920 MIO € bzw. 12,6 % auf 35.088 MIO €. Der Anstieg resultierte
aus den folgenden Faktoren:
[Tabelle 4.29]
|
|
2010 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in % |
| Menge | 2.073 | +6,7 |
| Preis | 413 | +1,3 |
| Portfolio | -92 | -0,3 |
| Währung | 1.526 | +4,9 |
| Gesamt | 3.920 | +12,6 |
Die Umsätze und ihre Entwicklung nach Segmenten und Regionen sind aus der Übersicht
in der Anhangangabe [1] ersichtlich.
Zu den Vertriebskosten zählen alle Aufwendungen in der Berichtsperiode, die durch
Verkauf, Lagerhaltung und Transport verkaufsfähiger Produkte, durch Werbung und Beratung
der Abnehmer sowie durch Marktforschung verursacht werden. Die Vertriebskosten enthielten
im Wesentlichen Aufwendungen für den Vertriebsinnen- und -außendienst in Höhe von
4.063 MIO € (Vorjahr: 3.755 MIO €), Werbung und Kundenberatung in Höhe von 2.032 MIO
€ (Vorjahr: 1.860 MIO €) sowie physische Distribution und Lagerhaltung der Fertigprodukte
in Höhe von 1.119 MIO € (Vorjahr: 952 MIO €). Provisions- und Lizenzaufwendungen betrugen
566 MIO € (Vorjahr: 514 MIO €), sonstige Vertriebskosten 1.023 MIO € (Vorjahr: 842
MIO €).
Die Anhangangabe [4] enthält eine ausführliche Beschreibung der Zusammensetzung der
Forschungs- und Entwicklungskosten. Die Aufteilung der Forschungs- und Entwicklungskosten
auf die Segmente und Regionen ist der Anhangangabe [1] zu entnehmen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzten sich wie folgt zusammen:
[Tabelle 4.30]
|
|
|
2009 | 2010 |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Gewinne aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen sowie aus Desinvestitionen | 181 | 100 | |
| Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen | 61 | 53 | |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 65 | 45 | |
| Erträge aus derivativen Sicherungsgeschäften | 174 | 63 | |
| Übrige betriebliche Erträge | 441 | 453 | |
| Gesamt | 922 | 714 | |
|
|
davon Sondereinflüsse | 138 | - |
In den Gewinnen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen sowie
aus Desinvestitionen ist ein Ertrag im Teilkonzern CropScience aus dem Tausch von
Lizenzrechten mit der BASF SE sowie mit der Syngenta AG in Höhe von insgesamt 40 MIO
€ enthalten. Darüber hinaus wurden 23 MIO € Gewinn durch den Verkauf der Insektizidwirkstoffe
Fenamiphos, Ethoprophos und Tebupirimphos an die Amvac Chemical Corp. im Segment Crop
Protection erzielt.
In den übrigen betrieblichen Erträgen ist ein Betrag in Höhe von 68 MIO € aus der
Beilegung eines Patentstreits im Zusammenhang mit YAZ® enthalten. Weiterhin entfielen 12 MIO € auf den Gewinn aus der Neubewertung unserer
Anteile an der BayOne Urethane Systems LLC im Rahmen des Erwerbs des restlichen 50
%-Anteils. Der übrige Betrag setzte sich aus einer Vielzahl im Einzelnen unwesentlicher
Sachverhalte in den Tochtergesellschaften zusammen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich wie folgt zusammen:
[Tabelle 4.31]
|
|
|
2009 | 2010 |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen sowie aus Desinvestitionen | -26 | -83 | |
| Wertberichtigungen auf Forderungen | -106 | -85 | |
| Aufwendungen für wesentliche rechtliche Risiken | -225 | -703 | |
| Aufwendungen aus derivativen Sicherungsgeschäften | -212 | -239 | |
| Übrige betriebliche Aufwendungen | -1.088 | -1.356 | |
| Gesamt | -1.657 | -2.466 | |
|
|
davon Sondereinflüsse | -904 | -1.722 |
Detailinformationen zu den Sondereinflüssen, die überwiegend aus Aufwendungen für
wesentliche rechtliche Risiken und aus übrigen betrieblichen Aufwendungen bestanden,
werden saldiert mit den Erträgen aus Sondereinflüssen im Lagebericht in Tabelle 3.16
dargestellt.
Einzelheiten der darin ausgewiesenen Restrukturierungsmaßnahmen sind in der Anhangangabe
[26.3] aufgeführt.
Die folgende Tabelle zeigt den Funktionskostenbezug der als Sondereinfluss ausgewiesenen
sonstigen betrieblichen Aufwendungen:
[Tabelle 4.32]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Herstellungsbezogen | -305 | -250 |
| Vertriebsbezogen | -148 | -24 |
| Forschungs- und entwicklungsbezogen | -37 | -231 |
| Verwaltungsbezogen | -125 | -20 |
| Sonstige | -289 | -1.197 |
| Gesamt | -904 | -1.722 |
Der Personalaufwand erhöhte sich im Jahr 2010 um 323 MIO € auf 8.099 MIO € (Vorjahr:
7.776 MIO €). Die Veränderungen der Währungskurse erhöhten den Personalaufwand um
254 MIO €.
[Tabelle 4.33]
|
|
|
2009 | 2010 |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Löhne und Gehälter | 6.286 | 6.476 | |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung | 1.490 | 1.623 | |
|
|
davon für beitragsorientierte Altersversorgungssysteme | 495 | 462 |
|
|
davon für leistungsorientierte Altersversorgungssysteme | 164 | 228 |
| Gesamt | 7.776 | 8.099 | |
Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung der Personalrückstellungen,
insbesondere der Pensionsrückstellungen, ergeben. Sie sind als Bestandteil des Finanzergebnisses
unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen ausgewiesen (Anhangangabe [13.3]).
Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten teilte sich wie folgt auf die Funktionsbereiche
auf:
[Tabelle 4.34]
|
|
2009 | 2010 |
| Produktion | 49.485 | 47.728 |
| Vertrieb | 39.949 | 40.827 |
| Forschung und Entwicklung | 12.539 | 13.110 |
| Verwaltung | 9.681 | 9.649 |
| Gesamt | 111.654 | 111.314 |
| Auszubildende | 2.665 | 2.540 |
Vorjahreswerte angepasst
In der Gesamtzahl sind die Mitarbeiter von Gemeinschaftsunternehmen entsprechend dem
jeweiligen Beteiligungsanteil enthalten. Insgesamt waren dort 57 Personen beschäftigt
(Vorjahr: 55 Personen).
Die Anzahl der Mitarbeiter (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird
in Vollzeitbeschäftigte (FTE) umgerechnet dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden
dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Im Gegensatz
zum Vorjahr sind statt der Auszubildenden die befristeten Arbeitsverhältnisse enthalten.
Das Finanzergebnis belief sich im Geschäftsjahr 2010 auf -1.009 MIO € (Vorjahr: -1.136
MIO €) und setzte sich aus -56 MIO € at-equity-Ergebnis (Vorjahr: -48 MIO €), 1.337
MIO € finanziellen Aufwendungen (Vorjahr: 1.877 MIO €) und 384 MIO € finanziellen
Erträgen (Vorjahr: 789 MIO €) zusammen. Details zu den einzelnen Kategorien des Finanzergebnisses
sind im Folgenden erörtert.
Das Beteiligungsergebnis setzte sich wie folgt zusammen:
[Tabelle 4.35]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | -48 | -56 |
| Aufwendungen |
|
|
| Wertberichtigungen auf Beteiligungen | -15 | -11 |
| Verluste aus der Veräußerung von Beteiligungen | -11 | -2 |
| Erträge |
|
|
| Erträge aus Beteiligungen und Gewinnabführungsverträgen (netto) | 5 | 6 |
| Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen | 10 | 4 |
| Gesamt | -59 | -59 |
Das Beteiligungsergebnis beinhaltete im Wesentlichen das at-equity-Ergebnis von zwei
Produktionsgesellschaften mit Lyondell in Höhe von -49 MIO € (Vorjahr: -49 MIO €).
Weitere Erläuterungen zu den at-equity bewerteten Beteiligungen finden sich in der
Anhangangabe [19].
Das Zinsergebnis setzte sich wie folgt zusammen:
[Tabelle 4.36]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Aufwendungen |
|
|
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -815 | -690 |
| Zinsaufwendungen aus Derivaten (zu Handelszwecken gehalten) | -490 | -180 |
| Erträge |
|
|
| Zinsen und ähnliche Erträge | 267 | 219 |
| Zinserträge aus Derivaten (zu Handelszwecken gehalten) | 490 | 152 |
| Gesamt | -548 | -499 |
In den Aufwendungen waren Zinsaufwendungen aus nicht finanziellen Verbindlichkeiten
in Höhe von 54 MIO € (Vorjahr: 20 MIO €) enthalten. In den Erträgen waren Zinserträge
aus nicht finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 40 MIO € (Vorjahr: 77 MIO €) enthalten.
Für andere Gesellschafter, denen gegenüber eine Rückzahlungsverpflichtung aus dem
Gesamtvermögen besteht, wird der Betrag des auf sie entfallenden anteiligen Jahresergebnisses
im Zinsergebnis ausgewiesen. Im laufenden Jahr wurden in diesem Zusammenhang anteilige
Gewinne in Höhe von 15 MIO € als Zinsaufwand erfasst (Vorjahr: 14 MIO €).
Die sonstigen finanziellen Aufwendungen und Erträge setzten sich wie folgt zusammen:
[Tabelle 4.37]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Aufwendungen |
|
|
| Aufzinsung verzinslicher Rückstellungen | -436 | -372 |
| Kursergebnis | -92 | -70 |
| Übrige finanzielle Aufwendungen | -16 | -11 |
| Erträge |
|
|
| Übrige finanzielle Erträge | 15 | 2 |
| Gesamt | -529 | -451 |
Die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen betrafen im Wesentlichen
die Pensionsrückstellungen.
Die Ertragsteueraufwendungen gliederten sich nach ihrer Herkunft wie folgt:
[Tabelle 4.38]
|
|
|
2009 | 2010 |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern |
|
|
|
|
|
Deutschland | -186 | -118 |
|
|
Übrige Länder | -476 | -779 |
|
|
|
-662 | -897 |
| Latente Steuern |
|
|
|
|
|
aus temporären Unterschieden | 430 | 534 |
|
|
aus Zinsvorträgen | -11 | - |
|
|
aus Verlustvorträgen | -291 | -33 |
|
|
aus Steuergutschriften | 23 | -15 |
|
|
|
151 | 486 |
| Gesamt | -511 | -411 | |
Die latenten Steuerabgrenzungen resultierten aus den folgenden Bilanzpositionen:
[Tabelle 4.39]
|
|
|
31.12.2009 | 31.12.2009 | 31.12.2010 | 31.12.2010 |
|
|
|
Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern | Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Immaterielle Vermögenswerte | 459 | 3.645 | 386 | 3.080 | |
| Sachanlagen | 59 | 793 | 48 | 800 | |
| Finanzielle Vermögenswerte | 48 | 226 | 55 | 193 | |
| Vorräte | 357 | 51 | 470 | 45 | |
| Forderungen | 42 | 301 | 54 | 322 | |
| Sonstige Vermögenswerte | 101 | 36 | 51 | 9 | |
| Pensionsrückstellungen u. ä. Verpflichtungen | 1.229 | 570 | 1.468 | 775 | |
| Andere Rückstellungen | 464 | 36 | 669 | 48 | |
| Verbindlichkeiten | 408 | 37 | 468 | 45 | |
| Verlustvorträge | 156 | - | 139 | - | |
| Steuergutschriften | 112 | - | 106 | - | |
|
|
|
3.435 | 5.695 | 3.914 | 5.317 |
|
|
davon langfristig | 2.573 | 5.218 | 2.762 | 4.667 |
| Saldierung | -2.485 | -2.485 | -2.740 | -2.740 | |
| Gesamt | 950 | 3.210 | 1.174 | 2.577 | |
Latente Steueransprüche aus erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinnen
und Verlusten aus leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen
führten zu einem eigenkapitalerhöhenden Effekt in Höhe von 258 MIO € (Vorjahr: 117
MIO €). Erfolgsneutrale Veränderungen beizulegender Zeitwerte von zur Veräußerung
verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sowie von zu Sicherungszwecken eingesetzten
Derivaten hatten einen eigenkapitalerhöhenden Effekt aus latenten Steuerforderungen
in Höhe von 25 MIO € (Vorjahr: eigenkapitalreduzierenden Effekt aus latenten Steuerverbindlichkeiten
in Höhe von 36 MIO €). Die genannten Eigenkapitaleffekte sind in der Gesamtergebnisrechnung
enthalten.
Die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge führte im Jahr 2010 zu einer Minderung der
gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern um 102 MIO € (Vorjahr: 260 MIO €). Durch
die Nutzung von Steuergutschriften konnten die gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern
um 12 MIO € (Vorjahr: 6 MIO €) reduziert werden.
Von den gesamten Verlustvorträgen in Höhe von 929 MIO € (Vorjahr: 1.047 MIO €) können
voraussichtlich Beträge von 670 MIO € (Vorjahr: 579 MIO €) innerhalb eines angemessenen
Zeitraums genutzt werden. Deshalb wurden hierauf aktive latente Steuern in Höhe von
139 MIO € (Vorjahr: 156 MIO €) gebildet, davon im Berichtsjahr 6 MIO € (Vorjahr: 13
MIO €) erfolgsneutral aus Kaufpreisallokationen.
Für Verlustvorträge in Höhe von 259 MIO € (Vorjahr: 468 MIO €) bestanden gesetzliche
oder wirtschaftliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Deshalb wurden
hierfür keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Wäre eine Nutzbarkeit der Verlustvorträge
in voller Höhe möglich gewesen, hätten theoretisch aktive latente Steuern in Höhe
von 67 MIO € (Vorjahr: 137 MIO €) angesetzt werden müssen.
Steuergutschriften in Höhe von 106 MIO € (Vorjahr: 112 MIO €) wurden als aktive latente
Steuern ausgewiesen, davon 0 MIO € (Vorjahr: 1 MIO €) im Berichtsjahr erfolgsneutral
gebildet. Für Steuergutschriften in Höhe von 51 MIO € (Vorjahr: 32 MIO €) bestanden
gesetzliche oder wirtschaftliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit, weshalb
hierfür keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden.
Die Verfallbarkeit der nicht nutzbaren Steuergutschriften und steuerlichen Verlustvorträge
stellte sich wie folgt dar:
[Tabelle 4.40]
|
|
Steuergutschriften | Steuergutschriften | Steuerliche Verlustvorträge |
Steuerliche Verlustvorträge |
|
|
31.12.2009 | 31.12.2010 | 31.12.2009 | 31.12.2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Innerhalb von einem Jahr | - | - | - | - |
| Innerhalb von zwei Jahren | - | 2 | 23 | - |
| Innerhalb von drei Jahren | - | 22 | 28 | - |
| Innerhalb von vier Jahren | - | - | 39 | - |
| Innerhalb von fünf Jahren | - | - | 123 | 10 |
| Später | 32 | 27 | 255 | 249 |
| Gesamt | 32 | 51 | 468 | 259 |
Im Jahr 2010 bestanden in Tochtergesellschaften, die im abgelaufenen Jahr oder im
Vorjahr Verluste erwirtschafteten, latente Steuerforderungsüberhänge auf temporäre
Differenzen und auf Verlustvorträge in Höhe von 268 MIO € (Vorjahr: 40 MIO €). Diese
wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften von zukünftigen steuerlichen
Gewinnen ausgegangen wird.
Auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen wurden im Berichtsjahr
14 MIO € (Vorjahr: 14 MIO €) passive latente Steuern angesetzt. Für temporäre Differenzen
aus thesaurierten Ergebnissen von Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen
in Höhe von 9.687 MIO € (Vorjahr: 8.054 MIO €) wurden keine passiven latenten Steuern
gebildet, da der Bayer-Konzern in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung
zu steuern und sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren.
Der ausgewiesene Steueraufwand des Jahres 2010 von 411 MIO € (Vorjahr: 511 MIO €)
wich um 32 MIO € (Vorjahr: 36 MIO €) von dem erwarteten Steueraufwand von 443 MIO
€ (Vorjahr: 547 MIO €) ab, der sich bei Anwendung eines gewichteten erwarteten Durchschnittssteuersatzes
auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben hätte. Dieser Durchschnittssatz wurde
aus den erwarteten Steuersätzen der einzelnen Konzerngesellschaften ermittelt und
lag 2010 bei 25,7 % (Vorjahr: 29,3 %). Der effektive Steuersatz betrug 23,9 % (Vorjahr:
27,3 %).
Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem erwarteten und dem ausgewiesenen Steueraufwand
sowie dem erwarteten und dem effektiven Steuersatz im Konzern stellten sich wie folgt
dar:
[Tabelle 4.41]
|
|
|
2009 | 2009 | 2010 | 2010 |
|
|
|
in Mio. € | in % | in Mio. € | in % |
| Erwarteter Steueraufwand(+)/-ertrag(-) und erwarteter Steuersatz | 547 | 29,3 | 443 | 25,7 | |
| Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge |
|
|
|
|
|
|
|
Beteiligungserträge und Veräußerungserlöse | -9 | -0,5 | -10 | -0,6 |
|
|
Übrige | -41 | -2,2 | -41 | -2,4 |
| Erstmaliger Ansatz bisher nicht angesetzter aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge |
-2 | -0,1 | -27 | -1,6 | |
| Nutzung von Verlustvorträgen, auf die zuvor keine latenten Steuern gebildet worden sind |
-1 | -0,1 | -13 | -0,8 | |
| Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen |
|
|
|
|
|
|
|
Abschreibungen auf Beteiligungen | 5 | 0,3 | 1 | 0,1 |
|
|
Aufwendungen im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten | 1 | 0,1 | 2 | 0,1 |
|
|
Übrige | 103 | 5,5 | 80 | 4,7 |
| Voraussichtlich nicht nutzbare neue Verlustvorträge | 10 | 0,5 | 43 | 2,5 | |
| Voraussichtlich nicht nutzbare bereits bestehende Verlustvorträge, auf die zuvor latente Steuern gebildet worden sind |
23 | 1,2 | 4 | 0,2 | |
| Periodenfremde Steueraufwendungen und -erträge | -129 | -6,9 | 3 | 0,2 | |
| Steuereffekt aus Steuersatzänderungen | -18 | -1,0 | -2 | -0,1 | |
| Sonstige Steuereffekte | 22 | 1,2 | -72 | -4,1 | |
| Ausgewiesener Steueraufwand(+)/-ertrag(-) und effektiver Steuersatz | 511 | 27,3 | 411 | 23,9 | |
Die den anderen Gesellschaftern zustehenden Gewinne beliefen sich auf 11 MIO € (Vorjahr:
11 MIO €), die entsprechenden Verluste auf 2 MIO € (Vorjahr: 11 MIO €).
Das Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 (Earnings per Share) mittels Division des Konzernergebnisses
durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der Aktien innerhalb des abgelaufenen
Geschäftsjahres errechnet.
Die Anzahl der ausstehenden Stammaktien beträgt 826.947.808.
Bis zum Wandlungstermin der im April 2006 begebenen Pflichtwandelanleihe, dem 1. Juni
2009, wurde die Anzahl der ausstehenden Stammaktien um die potenziellen Aktien, die
sich bei der tatsächlichen Wandlung der Pflichtwandelanleihe ergeben hätten, erhöht.
Die bei der Wandlung der Pflichtwandelanleihe zu begebenden Stammaktien waren in diesem
Zeitraum wie bereits ausgegebene Aktien zu behandeln, sodass sich das unverwässerte
und das verwässerte Ergebnis je Aktie entsprachen. Außerdem wurden die mit der Pflichtwandelanleihe
zusammenhängenden Finanzierungsaufwendungen dem Konzernergebnis wieder hinzugerechnet.
[Tabelle 4.42]
|
|
|
2009 | 2010 |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Ergebnis nach Steuern | 1.359 | 1.310 | |
|
|
davon auf andere Gesellschafter entfallend | - | 9 |
|
|
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend (Konzernergebnis) | 1.359 | 1.301 |
| Finanzierungsaufwendungen für die Pflichtwandelanleihe, bereinigt um den Steuereffekt | 47 | - | |
|
|
Angepasstes Konzernergebnis | 1.406 | 1.301 |
|
|
|
in Stück | in Stück |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Stammaktien | 801.050.237 | 826.947.808 | |
| Effekt aus der (potenziellen) Wandlung der Pflichtwandelanleihe | 24.955.936 | - | |
| Angepasste gewichtete durchschnittliche Anzahl der Stammaktien | 826.006.173 | 826.947.808 | |
|
|
|
in € | in € |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie | 1,70 | 1,57 | |
| Verwässertes Ergebnis je Aktie | 1,70 | 1,57 | |
Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2010 wie folgt:
[Tabelle 4.43]
|
|
|
Erworbener Geschäfts- oder Firmenwert | Technologien | Marken | Vermarktungs- und Verkaufsrechte |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
|
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand: 31.12.2009 |
8.704 | 10.240 | 3.966 | 966 | |
| Konzernkreisänderungen | - | - | - | - | |
| Akquisitionen | 12 | 11 | - | - | |
| Investitionen | - | 17 | 2 | 58 | |
| Abgänge | - | -13 | -5 | -2 | |
| Umbuchungen | - | 81 | - | -9 | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | - | - | - | - | |
| Inflationsanpassung gemäß IAS 29 | 7 | - | - | 1 | |
| Neubewertung gemäß IFRS 3 | 4 | - | - | - | |
| Währungsänderungen | 275 | 40 | 65 | 46 | |
| Stand: 31.12.2010 | 9.002 | 10.376 | 4.028 | 1.060 | |
|
|
|
|
|
|
|
|
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 31.12.2009 |
- | 3.615 | 1.004 | 455 | |
| Konzernkreisänderungen | - | - | - | - | |
| Abgänge | - | -11 | -3 | -2 | |
| Abschreibungen 2010 | - | 1.010 | 592 | 90 | |
|
|
planmäßig | - | 797 | 163 | 80 |
|
|
außerplanmäßig | - | 213 | 429 | 10 |
| Wertaufholungen | - | - | - | - | |
| Umbuchungen | - | - | - | 4 | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | - | - | - | - | |
| Währungsänderungen | - | 17 | 15 | 19 | |
| Stand: 31.12.2010 | - | 4.631 | 1.608 | 566 | |
| Buchwerte 31.12.2010 | 9.002 | 5.745 | 2.420 | 494 | |
| Buchwerte 31.12.2009 | 8.704 | 6.625 | 2.962 | 511 | |
|
|
|
Produktionsrechte | Forschungs- und Entwicklungsprojekte |
Sonstige Rechte und geleistete Anzahlungen | Summe |
|
|
|
in Mio. € |
in Mio. € |
in Mio. € | in Mio. € |
|
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand: 31.12.2009 |
2.169 | 1.138 | 2.296 | 29.479 | |
| Konzernkreisänderungen | - | - | -1 | -1 | |
| Akquisitionen | 2 | 1 | 5 | 31 | |
| Investitionen | - | 127 | 205 | 409 | |
| Abgänge | -11 | -5 | -79 | -115 | |
| Umbuchungen | 1 | -115 | 45 | 3 | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | - | - | - | - | |
| Inflationsanpassung gemäß IAS 29 | - | - | - | 8 | |
| Neubewertung gemäß IFRS 3 | 2 | - | 5 | 11 | |
| Währungsänderungen | 6 | 25 | 136 | 593 | |
| Stand: 31.12.2010 | 2.169 | 1.171 | 2.612 | 30.418 | |
|
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 31.12.2009 |
1.315 | 1 | 1.543 | 7.933 | |
| Konzernkreisänderungen | - | - | -1 | -1 | |
| Abgänge | -7 | -5 | -78 | -106 | |
| Abschreibungen 2010 | 182 | 237 | 168 | 2.279 | |
|
|
planmäßig | 151 | - | 156 | 1.347 |
|
|
außerplanmäßig | 31 | 237 | 12 | 932 |
| Wertaufholungen | - | - | - | - | |
| Umbuchungen | - | - | -4 | - | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | - | - | - | - | |
| Währungsänderungen | 3 | - | 96 | 150 | |
| Stand: 31.12.2010 | 1.493 | 233 | 1.724 | 10.255 | |
| Buchwerte 31.12.2010 | 676 | 938 | 888 | 20.163 | |
| Buchwerte 31.12.2009 | 854 | 1.137 | 753 | 21.546 | |
Innerhalb der sonstigen Rechte und geleisteten Anzahlungen werden u. a. eigene Softwareentwicklungen
ausgewiesen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Kosten für intern entwickelte Software,
die in der Phase der Anwendungsentwicklung anfallen, in Höhe von 31 MIO € (Vorjahr:
56 MIO €) aktiviert. Der Buchwert der intern entwickelten Software beträgt 93 MIO
€ (Vorjahr: 79 MIO €).
Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte enthalten 94 MIO € für den Wirkstoff Alemtuzumab
gegen Multiple Sklerose, für den Bayer die Lizenz für die weltweite Vermarktung nach
Zulassung an Genzyme Corp., USA, zurückgegeben hat. Bayer beteiligt sich weiterhin
an der gemeinsamen Entwicklung und hat bei erfolgreichem Abschluss die Möglichkeit
einer weltweiten Co-Promotion sowie Anspruch auf Lizenzgebühren und umsatzabhängige
Meilensteinzahlungen.
Insgesamt wurden bei den immateriellen Vermögenswerten außerplanmäßige Abschreibungen
in Höhe von 932 MIO € vorgenommen. Durch die Schering-Akquisition im Jahre 2006 wurde
u. a. der Markenname Schering in Höhe von 405 MIO € aktiviert. Im Zuge der neuen Markenstrategie
wollen wir uns verstärkt auf die Dachmarke "Bayer" konzentrieren. Daher wurde der
aktivierte Markenname in Höhe von 405 MIO € außerplanmäßig abgeschrieben. Das Forschungs-
und Entwicklungsprojekt Sagopilone zur Behandlung von Lungenkrebs wurde aufgrund eines
negativen Nebenwirkungsprofils eingestellt. Ein weiteres Entwicklungsprojekt, im Bereich
der Krebsbehandlung, Bonefos®, wurde bedingt durch starken Wettbewerbsdruck ebenfalls als nicht mehr werthaltig
betrachtet. Die beiden Vermögenswerte wurden in Höhe von insgesamt 202 MIO € außerplanmäßig
abgeschrieben. Aufgrund der derzeitigen Einschätzung des Absatzmarktes für das Krebsmedikament
Zevalin® wurde eine Wertminderung in Höhe von 132 MIO € vorgenommen. Weitere außerplanmäßige
Wertminderungen wurden auf drei Produktfamilien im Geschäftsfeld Women's Healthcare
and General Medicine auf Marken- und Produktionsrechte in Höhe von 135 MIO € vorgenommen.
Außerdem entfallen weitere außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
in den Berichtssegmenten Pharma (14 MIO €), Consumer Health (39 MIO €), MaterialScience
(4 MIO €) und sonstige Segmente (1 MIO €).
Detaillierte Erläuterungen zu Akquisitionen und Desinvestitionen sind in den Anhangangaben
[6.2] und [6.3] enthalten. Einzelheiten zur Vorgehensweise bei der Werthaltigkeitsprüfung
der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie der immateriellen Vermögenswerte sind in der
Anhangangabe [4] erläutert.
Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2009 wie folgt:
[Tabelle 4.44]
|
|
|
Erworbener Geschäfts- oder Firmenwert | Technologien | Marken | Vermarktungs- und Verkaufsrechte |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
|
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand: 31.12.2008 |
8.647 | 10.265 | 3.985 | 1.004 | |
| Konzernkreisänderungen | - | - | - | - | |
| Akquisitionen | 177 | 1 | 3 | 2 | |
| Investitionen | - | 14 | - | 13 | |
| Abgänge | - | -5 | - | -2 | |
| Umbuchungen | - | 201 | 2 | -53 | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | -92 | -225 | - | - | |
| Inflationsanpassung gemäß IAS 29 | - | - | - | - | |
| Neubewertung gemäß IFRS 3 | - | - | - | - | |
| Währungsänderungen | -28 | -11 | -24 | 2 | |
| Stand: 31.12.2009 | 8.704 | 10.240 | 3.966 | 966 | |
|
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 31.12.2008 |
- | 2.766 | 833 | 386 | |
| Konzernkreisänderungen | - | - | - | - | |
| Abgänge | - | -5 | - | - | |
| Abschreibungen 2009 | - | 938 | 171 | 121 | |
|
|
planmäßig | - | 938 | 167 | 88 |
|
|
außerplanmäßig | - | - | 4 | 33 |
| Wertaufholungen | - | - | - | - | |
| Umbuchungen | - | -5 | 4 | -53 | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | - | -75 | - | - | |
| Währungsänderungen | - | -4 | -4 | 1 | |
| Stand: 31.12.2009 | - | 3.615 | 1.004 | 455 | |
| Buchwerte 31.12.2009 | 8.704 | 6.625 | 2.962 | 511 | |
| Buchwerte 31.12.2008 | 8.647 | 7.499 | 3.152 | 618 | |
|
|
|
Produktionsrechte | Forschungs- und Entwicklungsprojekte | Sonstige Rechte und geleistete Anzahlungen | Summe |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
|
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand: 31.12.2008 |
2.142 | 1.359 | 1.925 | 29.327 | |
| Konzernkreisänderungen | - | - | 1 | 1 | |
| Akquisitionen | 34 | 4 | 229 | 450 | |
| Investitionen | 6 | 162 | 132 | 327 | |
| Abgänge | - | -172 | -41 | -220 | |
| Umbuchungen | 7 | -201 | 44 | - | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | -20 | -5 | -2 | -344 | |
| Inflationsanpassung gemäß IAS 29 | - | - | - | - | |
| Neubewertung gemäß IFRS 3 | - | - | - | - | |
| Währungsänderungen | - | -9 | 8 | -62 | |
| Stand: 31.12.2009 | 2.169 | 1.138 | 2.296 | 29.479 | |
|
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 31.12.2008 |
1.166 | 173 | 1.405 | 6.729 | |
| Konzernkreisänderungen | - | - | - | - | |
| Abgänge | - | -172 | -39 | -216 | |
| Abschreibungen 2009 | 151 | - | 156 | 1.537 | |
|
|
planmäßig | 151 | - | 132 | 1.476 |
|
|
außerplanmäßig | - | - | 24 | 61 |
| Wertaufholungen | - | - | - | - | |
| Umbuchungen | - | - | 54 | - | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | -2 | - | - | -77 | |
| Währungsänderungen | - | - | -33 | -40 | |
| Stand: 31.12.2009 | 1.315 | 1 | 1.543 | 7.933 | |
| Buchwerte 31.12.2009 | 854 | 1.137 | 753 | 21.546 | |
| Buchwerte 31.12.2008 | 976 | 1.186 | 520 | 22.598 | |
Die Geschäfts- oder Firmenwerte der operativen Berichtssegmente entwickelten sich
im Geschäftsjahr 2010 bzw. im Vorjahr wie folgt:
[Tabelle 4.45]
|
|
Pharma | Consumer Health | HealthCare | Crop Protection | Environmental Science/BioScience | CropScience |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Buchwerte 1.1. 2009 | 5.553 | 1.323 | 6.876 | 1.088 | 506 | 1.594 |
| Konzernkreisänderungen | - | - | - | - | - | - |
| Akquisitionen | 4 | 17 | 21 | - | 132 | 132 |
| Investitionen | - | - | - | - | - | - |
| Abgänge | - | - | - | - | - | - |
| Abschreibungen 2009 | - | - | - | - | - | - |
| Umbuchungen | - | - | - | - | - | - |
| Umbuchung gemäß IFRS 5 | -92 | - | -92 | - | - | - |
| Inflationsanpassung gemäß IAS 29 | - | - | - | - | - | - |
| Neubewertung gemäß IFRS 3 | - | - | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | -5 | -12 | -17 | 9 | -13 | -4 |
| Buchwerte 31.12.2009 | 5.460 | 1.328 | 6.788 | 1.097 | 625 | 1.722 |
| Konzernkreisänderungen | - | - | - | - | - | - |
| Akquisitionen | - | - | - | - | 2 | 2 |
| Investitionen | - | - | - | - | - | - |
| Abgänge | - | - | - | - | - | - |
| Abschreibungen 2010 | - | - | - | - | - | - |
| Umbuchungen | 1 | - | 1 | -3 | 2 | -1 |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | - | - | - | - | - | - |
| Inflationsanpassung gemäß IAS 29 | - | 7 | 7 | - | - | - |
| Neubewertung gemäß IFRS 3 | - | - | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | 122 | 80 | 202 | 27 | 41 | 68 |
| Buchwerte 31.12.2010 | 5.583 | 1.415 | 6.998 | 1.121 | 670 | 1.791 |
[Tabelle 4.45]
|
|
MaterialScience | Überleitung | Konzern |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Buchwerte 1.1.2009 | 177 | - | 8.647 |
| Konzernkreisänderungen | - | - | - |
| Akquisitionen | 24 | - | 177 |
| Investitionen | - | - | - |
| Abgänge | - | - | - |
| Abschreibungen 2009 | - | - | - |
| Umbuchungen | - | - | - |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | - | - | -92 |
| Inflationsanpassung gemäß IAS 29 | - | - | - |
| Neubewertung gemäß IFRS 3 | - | - | - |
| Währungsänderungen | -7 | - | -28 |
| Buchwerte 31.12.2009 | 194 | - | 8.704 |
| Konzernkreisänderungen | - | - | - |
| Akquisitionen | 10 | - | 12 |
| Investitionen | - | - | - |
| Abgänge | - | - | - |
| Abschreibungen 2010 | - | - | - |
| Umbuchungen | - | - | - |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | - | - | - |
| Inflationsanpassung gemäß IAS 29 | - | - | 7 |
| Neubewertung gemäß IFRS 3 | 4 | - | 4 |
| Währungsänderungen | 5 | - | 275 |
| Buchwerte 31.12.2010 | 213 | - | 9.002 |
Für den Bayer-Konzern wesentliche Geschäfts- oder Firmenwerte oder immaterielle Vermögenswerte
mit einer unbestimmten Nutzungsdauer sind den folgenden strategischen Geschäftseinheiten
bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet:
[Tabelle 4.46]
| Berichtssegment | Zahlungsmittelgenerierende Einheit |
Geschäfts- oder Firmenwert | Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Pharma | Women's Healthcare | 2.890 | 156 |
| Pharma | Specialized Therapeutics | 1.229 | 198 |
| Consumer Health | OTC | 982 | 22 |
| Pharma | Diagnostic Imaging | 939 | 16 |
| Pharma | Oncology | 378 | 115 |
| Consumer Health | Medrad Business | 302 | 523 |
Da Unsicherheit darüber besteht, ob akquirierte oder einlizenzierte Forschungs- und
Entwicklungsprojekte letztlich zur Produktion verkaufsfähiger Produkte führen, ist
der Zeitraum, über den ein daraus resultierender aktivierter Vermögenswert erwartungsgemäß
einen Nutzenzufluss an das Unternehmen generieren wird, nicht bestimmbar. Zum Ende
des Geschäftsjahres 2010 waren in Entwicklung befindliche Projekte mit einem Betrag
von 938 MIO € (Vorjahr: 1.137 MIO €) aktiviert.
Als immaterieller Vermögenswert mit unbestimmter Nutzungsdauer wird das im Jahr 1994
für die Region Nordamerika zurückerworbene "Bayer-Kreuz", das infolge von Reparationsleistungen
nach dem Ersten Weltkrieg an die USA und Kanada fiel, berücksichtigt. Zudem hat der
Firmenname "Medrad", der im Rahmen des Schering-Erwerbs im Jahr 2006 akquiriert wurde,
eine unbestimmte Nutzungsdauer. Der Zeitraum, über den dieser Firmenname ökonomischen
Nutzen stiftet, ist nicht bestimmbar, da dessen fortwährende Nutzung durch den Bayer-Konzern
beabsichtigt ist. Das "Bayer-Kreuz" ist mit einem Buchwert von 107 MIO € aktiviert,
der Name "Medrad" mit einem Buchwert von 305 MIO €.
Der Bayer-Konzern strebt in den bedeutenden Märkten Patentschutz für seine Produkte
und Technologien an. In Abhängigkeit von der Rechtsordnung des jeweiligen Landes kann
Patentschutz beispielsweise erlangt werden für:
| ― |
einzelne Wirkstoffe, |
| ― |
bestimmte Formulierungen und Kombinationen, die Wirkstoffe enthalten, |
| ― |
Herstellverfahren, |
| ― |
Arbeitsverfahren, |
| ― |
Vorrichtungen, |
| ― |
Zwischenprodukte für die Herstellung von Wirkstoffen und Produkten, |
| ― |
isolierte Gene oder Proteine, |
| ― |
neue Verwendungen bekannter Wirkstoffe und Produkte, |
| ― |
Materialzusammensetzungen und |
| ― |
Halbzeuge. |
Der Schutz, den ein Patent bietet, ist von Land zu Land unterschiedlich und hängt
von Art und Umfang des erteilten Patentanspruchs sowie von den jeweils bestehenden
Möglichkeiten zur Geltendmachung unserer Rechte ab.
Der Bayer-Konzern verfügt gegenwärtig über rund 78.000 Patente und Patentanmeldungen.
Obwohl in unserem Pharma-Segment insbesondere die Patente für Avalox®/Avelox®, Betaferon®/Betaseron®, Kogenate®, Levitra®, Magnevist®, Mirena®, Nexavar®, Xarelto®, YAZ®, Yasmin® und Yasminelle® für unser Geschäft wichtig sind, sind wir der Auffassung, dass kein einzelnes Patent
(oder eine Gruppe zusammengehöriger Patente) für unser Geschäft insgesamt entscheidend
ist.
Patentlaufzeiten unterscheiden sich in Abhängigkeit von den Gesetzen des Landes, das
das Patent erteilt hat. In einigen Ländern bestimmt sich die Dauer des Patentschutzes
nach dem Zeitpunkt, zu dem die Patentanmeldung eingereicht wurde, in anderen bestimmt
sie sich nach dem Zeitpunkt der Patenterteilung.
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft, die USA, Japan und einige weitere
Länder verlängern die Patentlaufzeit oder gewähren ergänzende Schutzzertifikate zur
Kompensation eines Verlusts von Patentlaufzeit aufgrund der arzneimittelrechtlichen
Zulassungsverfahren und der erheblichen Investitionen in Produktforschung und -entwicklung.
Wir streben eine derartige Verlängerung überall dort an, wo dies möglich ist. Neben
Stoff- und Erzeugnispatenten verfolgen wir weiterhin:
| ― |
Patente auf Verfahren und Zwischenprodukte, die bei der Herstellung eines Wirkstoffs verwendet werden, |
| ― |
Patente betreffend spezifische Verwendungen eines Wirkstoffs, |
| ― |
Patente betreffend neue Zusammensetzungen und Formulierungen sowie |
| ― |
Marktexklusivität in denjenigen Märkten, die eine solche vorsehen (wie z. B. die USA). |
Die folgende Tabelle enthält die Ablaufdaten in unseren wesentlichen Märkten für die
bedeutendsten Patente zu Avalox®/Avelox®, Betaferon®/Betaseron®, Kogenate®, Levitra®, Magnevist®, Mirena®, Nexavar®, Xarelto®, YAZ®, Yasmin® und Yasminelle®:
[Tabelle 4.47]
|
|
|
Markt | Markt | Markt | Markt |
|
|
|
Deutschland | Frankreich | UK | Italien |
| Produkte |
|
|
|
|
|
| Avalox®/Avelox® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | 2014 | 2014 | 2014 | 2014 |
|
|
Wirkstoff-Monohydrat | 2016 | 2016 | 2016 | 2016 |
|
|
Tablettenformulierung | 2019 | 2019 | 2019 | 2019 |
| Betaferon®/Betaseron® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | - | - | - | - |
| Kogenate® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | - | - | - | - |
|
|
Formulierung | 2017 | 2017 | 2017 | 2017 |
| Levitra® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | 2018 | 2018 | 2018 | 2018 |
| Magnevist® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | - | - | - | - |
|
|
Formulierung | - | - | - | - |
|
|
Verfahren | - | - | - | - |
| Mirena® |
|
|
|
|
|
|
|
Applikator | 2015 | 2015 | 2015 | 2015 |
|
|
Verfahren | 2013 | 2013 | 2013 | 2013 |
| Nexavar® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | 2020a | 2021 | 2021 | 2021 |
| Xarelto® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | 2020e | 2023 | 2020e | 2023 |
| YAZ® |
|
|
|
|
|
|
|
Formulierung | 2020e | 2020e | 2020e | 2022 |
|
|
Einnahmeregime | -f | -f | -f | -f |
|
|
Herstellungsverfahren | 2025 | 2025 | 2025 | 2025 |
| Yasmin® |
|
|
|
|
|
|
|
Formulierung | 2020 | 2020 | 2020 | 2020 |
|
|
Herstellungsverfahren | 2025 | 2025 | 2025 | 2025 |
| Yasminelle® |
|
|
|
|
|
|
|
Formulierung | 2020 | 2020 | 2020 | 2020 |
|
|
Herstellungsverfahren | 2025 | 2025 | 2025 | 2025 |
|
|
|
Markt | Markt | Markt | Markt |
|
|
|
Spanien | Japan | USA | Kanada |
| Produkte |
|
|
|
|
|
| Avalox®/Avelox® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | 2014 | 2014 | 2014 | 2015 |
|
|
Wirkstoff-Monohydrat | 2016 | 2016 | 2016 | 2016 |
|
|
Tablettenformulierung | 2019 | 2019 | 2019 | 2019 |
| Betaferon®/Betaseron® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | - | - | - | 2016 |
| Kogenate® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | - | - | 2014 | 2019 |
|
|
Formulierung | 2017 | 2017 | 2017 | 2017 |
| Levitra® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | 2018 | 2020 | 2018 | 2018 |
| Magnevist® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | - | - | 2011 | - |
|
|
Formulierung | - | - | - | 2010 |
|
|
Verfahren | - | - | 2013 | - |
| Mirena® |
|
|
|
|
|
|
|
Applikator | 2015 | - | 2015 | 2015 |
|
|
Verfahren | 2013 | 2013 | 2013 | 2013 |
| Nexavar® |
|
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | 2021 | 2020a | 2020 | 2020 |
|
|
Xarelto® |
|
|
|
|
|
|
Wirkstoff | 2023d | 2020 | 2021 | 2020 |
| YAZ® |
|
|
|
|
|
|
|
Formulierung | 2023d | 2020e | -c | 2020 |
|
|
Einnahmeregime | -f | 2014b | 2014 | 2014 |
|
|
Herstellungsverfahren | 2025 | 2026b | 2025 | 2026b |
| Yasmin® |
|
|
|
|
|
|
|
Formulierung | 2020 | 2020 | -c | 2020 |
|
|
Herstellungsverfahren | 2025 | 2026b | 2025 | 2026b |
| Yasminelle® |
|
|
|
|
|
|
|
Formulierung | 2020 | 2020 | -c | 2020 |
|
|
Herstellungsverfahren | 2025 | 2026b | 2025 | 2026b |
a
Derzeitiger Patentablauf. Patentlaufzeitverlängerung bis 2021 beantragt.
b
Patentanmeldung anhängig.
c
Das Patent wurde im März 2008 erstinstanzlich für ungültig erklärt. Dieses Urteil
hat das zuständige US-Berufungsgericht im August 2009 bestätigt. Bayer hat beim U.
S. Supreme Court ein Rechtsmittel eingelegt. Der U. S. Supreme Court hat im Mai 2010
Bayers Rechtsmittel zurückgewiesen.
d
Patentlaufzeit aktualisiert.
e
Derzeitiger Patentablauf. Patentlaufzeitverlängerung beantragt.
f
Das Patent wurde im Oktober 2010 durch eine technische Beschwerdekammer des Europäischen
Patentamts widerrufen.
Ausgewählte patentbezogene Rechtsstreitigkeiten sind in Anhangangabe [32] beschrieben.
Grundsätzlich streben wir umfassenden markenrechtlichen Schutz für unsere Produkte
in allen Ländern an, in denen diese Produkte vermarktet werden oder in naher Zukunft
vermarktet werden sollen. Dabei werden insbesondere Produktnamen, daneben aber auch
Slogans sowie Logos, grafische Elemente und Aufmachungen als Marken weltweit geschützt,
soweit diese im Einzelfall über besondere Kennzeichnungskraft verfügen.
Die Registrierung von Marken erfolgt - soweit möglich - über supranationale Markenschutzsysteme
wie europäische Gemeinschaftsmarken und internationale Marken, daneben auch über die
nationalen Markenämter. Der konkrete Schutzbereich einer Marke kann im Einzelfall
von Land zu Land variieren, abhängig von der Kennzeichnungskraft der jeweiligen Marke.
Zu unseren Produktmarken gehören u. a.:
HealthCare : Adalat®, Advantage®, Aleve®/Flanax®/Apronax®, Alka-Seltzer®, Aspirin®, Avalox®/Avelox®, Baytril®, Bepanthen®/Bepanthol®, Berocca®, Betaferon®/Betaseron®, Canesten®, Ciprobay®/Ciproxin®/Baycip®/Cipro®, Contour®, Kogenate®, Levitra®, Magnevist®, Mirena®, Nexavar®, One A Day®, Redoxon®, Rennie®, Supradyn®, Ultravist®, Xarelto®, YAZ®, Yasmin® und Yasminelle®.
CropScience : Basta®/Liberty®/Ignite®, Confidor®/Gaucho®/Admire®/Merit®, Flint®/Stratego®/Sphere®/Nativo®, Invigor® und Proline®/Input®/Prosaro®.
MaterialScience : Bayblend®, BaySystems®, Desmodur®, Desmopan®, Desmophen®, Makrolon® und Vulkollan®.
Gegenwärtig halten wir über 63.000 nationale Markenregistrierungen und -anmeldungen.
Hinzu kommen über 750 europäische Gemeinschaftsmarken (mit Schutz in allen Mitgliedsstaaten
der EU) sowie annähernd 2.000 internationale Marken (mit Schutz in diversen Ländern).
Besondere Bedeutung entfalten unsere Marken gerade auch bei patentfreien Produkten,
die einem hohen Wettbewerbsdruck durch generische Produkte ausgesetzt sind. Allerdings
gehen wir nicht davon aus, dass mit Ausnahme unserer Unternehmenskennzeichen "Bayer"
und "Bayer-Kreuz" einzelne Marken für unser Geschäft insgesamt entscheidend sind.
Die Sachanlagen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2010 wie folgt:
[Tabelle 4.48]
|
|
|
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | Technische Anlagen und Maschinen | Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | Summe |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand: 31.12.2009 | 7.747 | 14.163 | 1.583 | 1.042 | 24.535 | |
| Konzernkreisänderungen | 3 | -1 | -2 | - | - | |
| Akquisitionen | - | - | - | - | - | |
| Investitionen | 70 | 262 | 140 | 740 | 1.212 | |
| Abgänge | -79 | -337 | -118 | -3 | -537 | |
| Umbuchungen | 144 | 393 | 18 | -558 | -3 | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | - | - | - | - | - | |
| Inflationsanpassung gemäß IAS 29 | 6 | 1 | - | - | 7 | |
| Neubewertung gemäß IFRS 3 | - | - | - | - | - | |
| Währungsänderungen | 301 | 598 | 79 | 70 | 1.048 | |
| Stand: 31.12.2010 | 8.192 | 15.079 | 1.700 | 1.291 | 26.262 | |
|
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 31.12.2009 |
3.969 | 10.015 | 1.114 | 28 | 15.126 | |
| Konzernkreisänderungen | 3 | -1 | -2 | - | - | |
| Abgänge | -57 | -317 | -109 | -3 | -486 | |
| Abschreibungen 2010 | 293 | 774 | 185 | - | 1.252 | |
|
|
planmäßig | 247 | 763 | 185 | - | 1.195 |
|
|
außerplanmäßig | 46 | 11 | - | - | 57 |
| Wertaufholungen | -3 | -1 | - | - | -4 | |
| Umbuchungen | 1 | 16 | -6 | -11 | - | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | - | - | - | - | - | |
| Währungsänderungen | 127 | 358 | 53 | 1 | 539 | |
| Stand: 31.12.2010 | 4.333 | 10.844 | 1.235 | 15 | 16.427 | |
| Buchwerte 31.12.2010 | 3.859 | 4.235 | 465 | 1.276 | 9.835 | |
| Buchwerte 31.12.2009 | 3.778 | 4.148 | 469 | 1.014 | 9.409 | |
Unter Berücksichtigung der Wertaufholung in Höhe von 4 MIO € ergibt sich netto eine
außerplanmäßige Abschreibung bei den Sachanlagen von 53 MIO €. Davon entfielen 27
MIO € auf Vermögenswerte des Corporate Centers.
Im Rahmen des Ausbaus der Produktionskapazitäten in China wurden weitere Investitionen
vorgenommen. Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von 1.212 MIO € entfielen auf China
224 MIO €.
Im Berichtsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 31 MIO € als Teil der Anschaffungs-
oder Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten in den Sachanlagen aktiviert
(Vorjahr: 14 MIO €). Der dabei angewandte Finanzierungskostensatz betrug im Durchschnitt
4,5 % (Vorjahr: 4,9 %).
Vermögenswerte, die im Wege von Finanzierungsleasingverträgen genutzt werden, sind
in den bilanzierten Sachanlagen mit 464 MIO € (Vorjahr: 469 MIO €) enthalten. Ihre
Anschaffungs- und Herstellungskosten betragen zum Bilanzstichtag 1.128 MIO € (Vorjahr:
1.038 MIO €). Hierbei handelt es sich um technische Anlagen und Maschinen mit einem
Buchwert von 232 MIO € (Vorjahr: 240 MIO €), Gebäude mit einem Buchwert von 139 MIO
€ (Vorjahr: 143 MIO €) sowie sonstige Vermögenswerte mit einem Buchwert von 93 MIO
€ (Vorjahr: 86 MIO €). Zu den aus dem Finanzierungsleasing entstandenen Verbindlichkeiten
siehe Anhangangabe [27].
Für gemietete Sachanlagen, bei denen ein Operating-Leasing im Sinne von IAS 17 (Leases)
vorliegt, wurden im Jahr 2010 Mietzahlungen von 216 MIO € (Vorjahr: 203 MIO €) geleistet.
Aus Operating-Leasing-Verträgen im Sinne von IAS 17 (Leases) werden im Folgejahr Leasingzahlungen
für vermietete Sachanlagen in Höhe von 5 MIO € erwartet.
Bayer hat im Jahr 2008 ein Nutzungsrecht in Form eines im Grundbuch eingetragenen
Nießbrauchs an Immobilien, die einen Restbuchwert von 153 MIO € (Vorjahr: 159 MIO
€) haben, an eine Leasinggesellschaft verkauft und - unter Vereinbarung eines Rückkaufsrechts
am Ende der Laufzeit -unmittelbar zurückgeleast. Diese Transaktion, die als besicherte
Darlehensaufnahme bilanziert worden ist, führt zu keiner Einschränkung in der operativen
Nutzung der Immobilien.
Die Sachanlagen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2009 wie folgt:
[Tabelle 4.49]
|
|
|
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | Technische Anlagen und Maschinen | Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | Summe |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
|
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand: 31.12.2008 |
7.471 | 13.612 | 1.534 | 1.310 | 23.927 | |
| Konzernkreisänderungen | 1 | -2 | -4 | 1 | -4 | |
| Akquisitionen | 1 | 1 | 3 | - | 5 | |
| Investitionen | 203 | 357 | 147 | 635 | 1.342 | |
| Abgänge | -144 | -324 | -153 | -10 | -631 | |
| Umbuchungen | 233 | 607 | 47 | -887 | - | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | 8 | - | - | - | 8 | |
| Inflationsanpassung gemäß IAS 29 | - | - | - | - | - | |
| Neubewertung gemäß IFRS 3 | - | - | - | - | - | |
| Währungsänderungen | -26 | -88 | 9 | -7 | -112 | |
| Stand: 31.12.2009 | 7.747 | 14.163 | 1.583 | 1.042 | 24.535 | |
|
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 31.12.2008 |
3.809 | 9.538 | 1.069 | 19 | 14.435 | |
| Konzernkreisänderungen | 2 | -1 | -4 | - | -3 | |
| Abgänge | -98 | -305 | -141 | -2 | -546 | |
| Abschreibungen 2009 | 253 | 812 | 184 | 23 | 1.272 | |
|
|
planmäßig | 238 | 764 | 182 | - | 1.184 |
|
|
außerplanmäßig | 15 | 48 | 2 | 23 | 88 |
| Wertaufholungen | - | - | - | - | - | |
| Umbuchungen | 3 | 9 | - | -12 | - | |
| Umbuchungen gemäß IFRS 5 | 4 | - | - | - | 4 | |
| Währungsänderungen | -4 | -38 | 6 | - | -36 | |
| Stand: 31.12.2009 | 3.969 | 10.015 | 1.114 | 28 | 15.126 | |
| Buchwerte 31.12.2009 | 3.778 | 4.148 | 469 | 1.014 | 9.409 | |
| Buchwerte 31.12.2008 | 3.662 | 4.074 | 465 | 1.291 | 9.492 | |
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die bedeutendsten Standorte je Teilkonzern:
[Tabelle 4.50]
| Standort | Primäre Nutzung |
| HealthCare |
|
| Leverkusen, Deutschland | Unternehmenszentrale HealthCare, Administration, Formulierung und Verpackung pharmazeutischer Produkte |
| Bergkamen, Deutschland | Wirkstoffproduktion |
| Berlin, Deutschland | Produktion und Verpackung von Kontrastmitteln, Feststoffverpackung, Forschung und Entwicklung, Administration |
| Bitterfeld-Wolfen, Deutschland | Formulierung und Verpackung von Consumer-Care-Produkten |
| Wuppertal, Deutschland | Wirkstoffproduktion für pharmazeutische Produkte, Forschung und Entwicklung |
| Turku, Finnland | Produktion von gynäkologischen und andrologischen Produkten, Feststoffen (Onkologie), Forschung und Entwicklung |
| Berkeley, USA | Produktion, Formulierung und Verpackung Recombinant Faktor VIII |
| Emeryville, USA | Produktion und Formulierung Betaferon®/Betaseron® |
| Mishawaka, USA | Produktion von Instrumenten und Teststreifen (Medical Care Division) |
| Myerstown, USA | Formulierung und Verpackung von Consumer-Care-Produkten |
| CropScience |
|
| Monheim, Deutschland | Unternehmenszentrale CropScience, Administration, Forschung und Entwicklung von Fungiziden und Insektiziden |
| Dormagen, Deutschland | Entwicklung neuer Herstellverfahren und Produktion von Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Erzeugnissen |
| Frankfurt a. M., Deutschland | Forschung und Entwicklung von Herbiziden, Produktion von Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Erzeugnissen |
| Gent, Belgien | Forschung und Entwicklung von Saatgut und Pflanzeneigenschaften für landwirtschaftliche Kulturen |
| Haelen, Niederlande | Forschung und Entwicklung sowie Produktion von Gemüse-Saatgut im Bereich BioScience |
| Institute, USA | Produktion von Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Erzeugnissen |
| Kansas City, USA | Produktion von Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Erzeugnissen |
| Research Triangle Park, USA | Zentrale CropScience Nordamerika, Forschung und Entwicklung von Saatgut und Pflanzeneigenschaften für landwirtschaftliche Kulturen |
| Vapi, Indien | Entwicklung neuer Herstellverfahren und Produktion von Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Erzeugnissen |
| MaterialScience |
|
| Leverkusen, Deutschland | Unternehmenszentrale MaterialScience, Administration, Produktion von Basis- und modifizierten Isocyanaten, Chlor, Natronlauge, Wasserstoff und Salzsäure |
| Brunsbüttel, Deutschland | Produktion von Diphenylmethan-Diisocyanat, Toluylen-Diisocyanat, Chlor, Wasserstoff und Salzsäure |
| Dormagen, Deutschland | Produktion von modifizierten Isocyanaten, Lackharzen, Polycarbonat-Folien, Toluylen-Diisocyanaten, Polyether, thermoplastischen Polyurethanen, Chlor, Natronlauge, Wasserstoff und Salzsäure |
| Krefeld, Deutschland | Produktion von Polycarbonaten, Diphenylmethan-Diisocyanat, Chlor, Natronlauge, Salzsäure und Wasserstoff |
| Antwerpen, Belgien | Produktion von Polycarbonaten, Polyether, Anilin und Nitrobenzol |
| Tarragona , Spanien | Produktion von Diphenylmethan-Diisocyanat und Salzsäure |
| Baytown, USA | Produktion von Basis- und modifizierten Isocyanaten, Polycarbonaten, Diphenylmethan-Diisocyanat, Toluylen-Diisocyanaten, Chlor, Natronlauge, Salzsäure und Wasserstoff |
| Map Ta Phut, Thailand | Produktion von Polycarbonaten, Polycarbonat-Folien |
| Shanghai, China | Produktion von Basis- und modifizierten Isocyanaten, Polycarbonaten, Diphenylmethan-Diisocyanat, Toluylen-Diisocyanat (im Bau), Chlor und Salzsäure |
Die Buchwerte der at-equity bewerteten Beteiligungen des Konzerns an assoziierten
Gesellschaften veränderten sich folgendermaßen:
[Tabelle 4.51]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Buchwerte 1.1. | 450 | 395 |
| Akquisitionen | - | - |
| Sonstige Zugänge | 1 | - |
| Desinvestitionen | - | - |
| Sonstige Abgänge | - | -3 |
| Anteiliges Ergebnis nach Steuern | -48 | -56 |
| Währungsänderungen | -8 | 18 |
| Buchwerte 31.12. | 395 | 354 |
Die Beteiligungen betreffen ausschließlich den Teilkonzern MaterialScience, der diese
aus strategischen Motiven hält.
Im Jahr 2000 wurden das Polyol-Geschäft sowie Anteile der Produktion von Propylenoxid
(PO) von Lyondell Chemicals mit dem Ziel übernommen, den Zugang zu patentgeschützten
Technologien sowie eine langfristige wirtschaftliche Versorgung mit PO als Vorprodukt
zu Polyurethanen zu sichern. Im Zuge dieser strategischen Entwicklung wurden zwei
Joint-Ventures zur gemeinschaftlichen Produktion von PO gegründet ( PO JV Delaware,
USA, Bayer-Anteil 41 %, sowie Lyondell Bayer Manufacturing Maasvlakte VOF, Niederlande,
Bayer-Anteil 50 %). Beide Anlagen werden von Lyondell betrieben. Bayer stehen aus
diesen Betrieben langfristig feste Abnahmequoten bzw. Mengen von PO bei fixierten
Preiskomponenten zu.
Die folgenden Tabellen zeigen eine Zusammenfassung der aggregierten Gewinn- und Verlustrechnungen
sowie der Bilanzen der at-equity bewerteten Beteiligungen im Bayer-Konzernabschluss.
[Tabelle 4.52]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Umsatzerlöse | 648 | 1.133 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | -27 | -16 |
| Jahresergebnis | -95 | -93 |
| Anteiliges Ergebnis vor Steuern | -48 | -45 |
| Laufendes Ergebnis vor Steuern aus at-equity bewerteten Beteiligungen | -48 | -45 |
| Ergebnis aus Wertminderungen/sonstigen Abgängen von Anteilen vor Steuern | - | -11 |
| Ergebnis vor Steuern aus at-equity bewerteten Beteiligungen | -48 | -56 |
[Tabelle 4.53]
|
|
31.12.2009 | 31.12.2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Langfristige Vermögenswerte | 863 | 765 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 193 | 237 |
| Langfristige Schulden | 10 | 13 |
| Kurzfristige Schulden | 171 | 165 |
| Eigenkapital | 875 | 824 |
| Anteiliges Eigenkapital | 377 | 348 |
| Sonstige | 18 | 6 |
| Buchwert aus at-equity bewerteten Beteiligungen | 395 | 354 |
Unter Sonstige werden überwiegend Anpassungen an die einheitlichen Bilanzierungsgrundsätze
von Bayer, Unterschiedsbeträge im Rahmen einer Kaufpreisaufteilung und deren ergebniswirksame
Fortschreibung ausgewiesen.
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzten sich wie folgt zusammen:
[Tabelle 4.54]
|
|
31.12.2009 | 31.12.2009 | 31.12.2010 | 31.12.2010 |
|
|
Gesamt | davon kurzfristig | Gesamt | davon kurzfristig |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Ausleihungen und Forderungen | 603 | 95 | 783 | 129 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 212 | 14 | 758 | 577 |
| davon Schuldtitel | 63 | 13 | 629 | 577 |
| davon Eigenkapitaltitel | 149 | 1 | 129 | - |
| Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen | 107 | 13 | 101 | 8 |
| Forderungen aus Warentermingeschäften | 36 | 34 | 21 | 19 |
| Forderungen aus sonstigen Derivaten | 584 | 210 | 476 | 274 |
| Leasingforderungen | 25 | 1 | 33 | 1 |
| Gesamt | 1.567 | 367 | 2.172 | 1.008 |
In den Ausleihungen waren im Wesentlichen ein an die Bayer-Pensionskasse VVaG (Bayer-Pensionskasse)
gewährtes Gründungsstockdarlehen in Höhe von 410 MIO € (Vorjahr: 310 MIO €) sowie
ein Genussrechtskapital in Höhe von 150 MIO € (Vorjahr: 150 MIO €) enthalten.
In den Schuldtiteln der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte"
waren im Wesentlichen Anlagen in Geldmarktfonds in Höhe von 300 MIO € (Vorjahr: 0
MIO €) sowie US-Schuldverschreibungen in Höhe von 224 MIO € (Vorjahr: 0 MIO €) enthalten.
In den Eigenkapitaltiteln der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte"
waren Eigenkapitaltitel in Höhe von 54 MIO € (Vorjahr: 58 MIO €) enthalten, deren
beizulegender Zeitwert weder aus einem Börsen- oder Marktpreis noch durch Diskontierung
zuverlässig ermittelbarer zukünftiger Cashflows abgeleitet werden konnte. Diese Eigenkapitaltitel
wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Im Jahr 2010 wurden bei den Ausleihungen und Forderungen 0 MIO € (Vorjahr: 1 MIO €)
und bei den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 11 MIO € (Vorjahr:
15 MIO €) als Wertminderung ergebniswirksam erfasst. Zum Bilanzstichtag waren 4 MIO
€ (Vorjahr: 13 MIO €) der nicht wertgeminderten sonstigen finanziellen Vermögenswerte
überfällig.
Nähere Erläuterungen der Forderungen aus Derivaten werden in Anhangangabe [30] gegeben.
Bei den Leasingforderungen handelt es sich um Finanzierungsleasingverträge, bei denen
Bayer der Leasinggeber und der Kunde der wirtschaftliche Eigentümer der Leasinggegenstände
ist. Den Leasingforderungen liegen erwartete Leasingzahlungen von 77 MIO € (Vorjahr:
30 MIO €) und ein darin enthaltener Zinsanteil von 44 MIO € (Vorjahr: 5 MIO €) zugrunde.
3 MIO € der erwarteten Leasingzahlungen sind innerhalb eines Jahres fällig (Vorjahr:
2 MIO €), 30 MIO € innerhalb der nachfolgenden vier Jahre (Vorjahr: 28 MIO €) und
44 MIO € in den Folgejahren (Vorjahr: 0 MIO €).
Die Vorräte setzten sich wie folgt zusammen:
[Tabelle 4.55]
|
|
31.12.2009 | 31.12.2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 1.130 | 1.064 |
| Erzeugnisse und Handelswaren | 4.953 | 5.033 |
| Geleistete Anzahlungen | 8 | 7 |
| Gesamt | 6.091 | 6.104 |
Die Wertberichtigungen auf Vorräte, die in den Herstellungskosten und im Jahr 2009
zu einem Teil als Sondereinfluss in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen
wurden, entwickelten sich folgendermaßen:
[Tabelle 4.56]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Kumulierte Wertberichtigungen zum 1.1. | -368 | -331 |
| Konzernkreisänderungen | - | - |
| Aufwand in der Berichtsperiode | -150 | -136 |
| Wertaufholung /Inanspruchnahme | 193 | 112 |
| Währungsänderungen | -6 | -19 |
| Kumulierte Wertberichtigungen zum 31.12. | -331 | -374 |
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Wertminderungen betrugen
zum Bilanzstichtag 6.668 MIO € (Vorjahr: 6.106 MIO €). Von diesen Forderungen waren
6.655 MIO € (Vorjahr: 6.098 MIO €) innerhalb eines Jahres und 13 MIO € (Vorjahr: 8
MIO €) nach einem Jahr fällig.
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten
sich folgendermaßen:
[Tabelle 4.57]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Kumulierte Wertberichtigungen zum 1.1. | -256 | -271 |
| Konzernkreisänderungen | - | - |
| Aufwand in der Berichtsperiode | -85 | -76 |
| Wertaufholung /Inanspruchnahme | 96 | 94 |
| Währungsänderungen | -26 | -25 |
| Kumulierte Wertberichtigungen zum 31.12. | -271 | -278 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 6.541 MIO € (Vorjahr: 5.938
MIO €) waren nicht einzelwertgemindert. Für diese nicht wertgeminderten Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen bestanden zum Bilanzstichtag Überfälligkeiten bzw.
sofortige Fälligkeiten in Höhe von 920 MIO € (Vorjahr: 1.057 MIO €).
Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassend die Aufteilung der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen nach den Kriterien der Wertminderung und der Überfälligkeiten.
[Tabelle 4.58]
|
|
|
davon: zum Bilanzstichtag weder wertgemindert noch überfällig |
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig |
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig |
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig |
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig |
|
|
Buchwert |
|
bis zu 3 Monate* | 3-6 Monate | 6-12 Monate | länger 12 Monate |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 31.12.2010 | 6.668 | 5.621 | 583 | 108 | 101 | 128 |
| 31.12.2009 | 6.106 | 4.881 | 617 | 136 | 137 | 167 |
|
|
davon: zum Bilanzstichtag wertgemindert |
|
|
in Mio. € |
| 31.12.2010 | 127 |
| 31.12.2009 | 168 |
*
Die Spalte "bis zu 3 Monate" beinhaltet auch sofort fällige Forderungen.
Der nicht wertgeminderte Forderungsbestand wurde aufgrund etablierter Kreditmanagementprozesse
und individueller Beurteilung der einzelnen Kundenrisiken als werthaltig erachtet.
Das künftige Ausfallrisiko der bestehenden Forderungen wurde in den Wertberichtigungen
angemessen berücksichtigt. Für ausgewählte Kreditportfolios waren Absicherungen durch
Kreditversicherer vorhanden. Darüber hinaus waren in geringem Umfang Forderungen durch
Pfandrechte auf Grundstücke und Gebäude besichert.
Die sonstigen Forderungen abzüglich Wertberichtigungen in Höhe von 64 MIO € (Vorjahr:
11 MIO €) setzten sich folgendermaßen zusammen:
[Tabelle 4.59]
|
|
31.12.2009 | 31.12.2009 | 31.12.2010 | 31.12.2010 |
|
|
Gesamt | davon kurzfristig | Gesamt | davon kurzfristig |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Vermögenswerte aus überdotierten Pensionszusagen | 100 | - | 76 | - |
| Forderungen gegenüber Mitarbeitern | 42 | 41 | 55 | 54 |
| Forderungen aus sonstigen Steuern | 354 | 352 | 422 | 355 |
| Rechnungsabgrenzungen | 200 | 171 | 233 | 202 |
| Übrige Forderungen | 1.210 | 793 | 1.048 | 725 |
| Gesamt | 1.906 | 1.357 | 1.834 | 1.336 |
In den übrigen Forderungen waren Versicherungsansprüche in Höhe von 159 MIO € (Vorjahr:
181 MIO €) enthalten. Darüber hinaus bestand aus dem Verkauf des hämatologischen Onkologieportfolios
Campath®/MabCampath®, Fludara® und Leukine® an die Genzyme Corp., USA, eine übrige Forderung in Höhe von 228 MIO € (Vorjahr:
363 MIO €). Der Rückgang dieses Forderungsbetrags beruhte vor allem auf den während
des Jahres erhaltenen vom Umsatz abhängigen Zahlungen und auf einer Wertberichtigung
in Höhe von 56 MIO €.
Von den in den sonstigen Forderungen enthaltenen finanziellen Forderungen mit dem
Betrag von 823 MIO € (Vorjahr: 970 MIO €) waren Forderungen in Höhe von 588 MIO €
(Vorjahr: 958 MIO €) nicht wertgemindert. Für diese nicht wertgeminderten Forderungen
bestanden zum Bilanzstichtag Überfälligkeiten bzw. sofortige Fälligkeiten in Höhe
von 138 MIO € (Vorjahr: 130 MIO €).
Die Tabelle zeigt zusammenfassend die Aufteilung der in den sonstigen Forderungen
enthaltenen finanziellen Forderungen nach den Kriterien der Wertminderung und der
Überfälligkeiten.
[Tabelle 4.60]
|
|
|
davon: zum Bilanzstichtag weder wertgemindert noch überfällig |
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig |
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig |
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig |
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig |
|
|
Buchwert |
|
bis zu 3 Monate* | 3-6 Monate | 6-12 Monate | länger 12 Monate |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 31.12.2010 | 823 | 450 | 100 | 8 | 11 | 19 |
| 31.12.2009 | 970 | 828 | 88 | 10 | 12 | 20 |
|
|
davon: zum Bilanzstichtag wertgemindert |
|
|
in Mio. € |
| 31.12.2010 | 235 |
| 31.12.2009 | 12 |
*
Die Spalte "bis zu 3 Monate" beinhaltet auch sofort fällige Forderungen.
Eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts, die allen Anspruchsgruppen des
Unternehmens zugute kommt, die Sicherung der Liquidität sowie der Kreditwürdigkeit
des Bayer-Konzerns sind die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements. Die Reduzierung
der Kapitalkosten trägt hierzu ebenso bei wie die Optimierung der Kapitalstruktur
und der Zahlungsmittelzu- und -abflüsse aus Finanzierungstätigkeit sowie ein effektives
Risikomanagement.
In Bezug auf die finanzwirtschaftlichen Risiken beurteilen die beauftragten Ratingagenturen
den Bayer-Konzern wie folgt:
[Tabelle 4.61]
|
|
Langfrist- Rating | Ausblick | Kurzfrist-Rating |
| Standard & Poor's | A- | negativ | A-2 |
| Moody's | A3 | stabil | P-2 |
Diese Investment Grade Ratings spiegeln eine gute Zahlungsfähigkeit des Unternehmens
wider und gewährleisten den Zugang zu einer breiten Investorenbasis für die Finanzierung.
Das Kapitalmanagement des Konzerns basiert auf den von Ratingagenturen veröffentlichten
Verschuldungskennziffern, die (mit unterschiedlicher Ausgestaltung) die Zahlungsmittelzu-
und -abflüsse einer Periode in Relation zur Verschuldung setzen. Die Finanzstrategie
des Bayer-Konzerns zielt auf eine A-Ratingkategorie und den Erhalt der finanziellen
Flexibilität ab. Neben der Reduzierung der Nettofinanzverschuldung durch Zahlungsmittelzuflüsse
aus dem operativen Geschäft dienen zur Umsetzung der Finanzstrategie u. a. die im
Juli 2005 begebene nachrangige Hybridanleihe sowie das durch die Hauptversammlungsbeschlüsse
bereits genehmigte und das bedingte Kapital bzw. ein mögliches Aktienrückkaufprogramm.
Bayer unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen.
Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung in den Jahren
2009 und 2010 ergeben sich aus der Eigenkapitalveränderungsrechnung des Bayer-Konzerns.
Das gezeichnete Kapital der Bayer AG belief sich am 31. Dezember 2010 auf 2.117 MIO
€ (Vorjahr: 2.117 MIO €), eingeteilt in 826.947.808 Stück (Vorjahr: 826.947.808 Stück)
auf den Namen lautende Aktien, und war voll eingezahlt. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht.
Das bis zum 27. April 2011 befristete Genehmigte Kapital I in Höhe von 465 MIO € wurde
aufgehoben, da es vor der für 2011 geplanten Hauptversammlung auslaufen würde.
Durch die Hauptversammlung vom 30. April 2010 ist ein neues genehmigtes Kapital in
Höhe von 530 MIO € beschlossen worden, das bis zum 29. April 2015 befristet ist. Es
kann zur Erhöhung des gezeichneten Kapitals durch Ausgabe neuer nennbetragsloser Namensaktien
gegen Bar- und/oder Sacheinlagen verwendet werden, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen
auf einen Betrag von insgesamt 423 MIO € begrenzt sind (Genehmigtes Kapital I). Den
Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von diesem Bezugsrecht auszunehmen
und es auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Gläubigern der
von der Bayer AG oder ihren Konzerngesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibungen
mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien
einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung ihres Options- oder Wandlungsrechts bzw. nach
Erfüllung einer Options- oder Wandlungspflicht zustünde. Weiterhin ist der Vorstand
ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen,
sofern die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen,
Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder sonstiger Vermögensgegenstände
erfolgt. Der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf Aktien entfällt, die in den
vorgenannten Fällen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gegen Bar- oder
Sacheinlagen ausgegeben werden, darf insgesamt 20 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung
der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigen.
Das bis zum 26. April 2012 befristete Genehmigte Kapital II in Höhe von 195 MIO €
wurde aufgehoben, da es, nach der Erhöhung des Grundkapitals infolge der Ausgabe neuer
Aktien, nicht mehr die in § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG genannten 10 % des Grundkapitals
erreicht, für die bei Ausgabe neuer Aktien nicht wesentlich unterhalb des Börsenpreises
ein Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre möglich ist.
Es wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 30. April 2010 durch ein weiteres
genehmigtes Kapital ersetzt. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats
das Grundkapital bis zum 29. April 2015 durch Ausgabe neuer nennbetragsloser Namensaktien
gegen Bareinlagen um bis zu insgesamt 212 MIO € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II).
Der Beschluss der Hauptversammlung sieht vor, dass den Aktionären grundsätzlich ein
Bezugsrecht zu gewähren ist. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei ein- oder mehrmaliger Ausnutzung des
Genehmigten Kapitals II bis zu einem Kapitalerhöhungsbetrag auszuschließen, der 10
% des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung und des zum Zeitpunkt der
Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet, um die
neuen Aktien gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag auszugeben, der den Börsenpreis
der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft derselben Ausstattung zum Zeitpunkt
der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags nicht wesentlich unterschreitet. Auf
die vorgenannte 10 %-Grenze werden alle eigenen Aktien angerechnet, die aufgrund einer
Ermächtigung der Hauptversammlung erworben und gemäß § 71 Absatz 1 Nr. 8 Satz 5 AktG
i. V. m. § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung veräußert
werden. Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung
von Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ausgegeben
wurden bzw. auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibung während der Laufzeit dieser
Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in entsprechender Anwendung des § 186
Absatz 3 Satz 4 AktG ausgegeben wurden.
Beide zuvor beschriebenen genehmigten Kapitalia wurden bislang nicht in Anspruch genommen.
Die durch die Hauptversammlung vom 28. April 2006 bzw. 27. April 2007 genehmigten
bedingten Kapitalia wurden aufgehoben.
Die Hauptversammlung vom 30. April 2010 fasste Beschlüsse zu einem Bedingten Kapital
2010 und erhöhte das Grundkapital bedingt um bis zu 212 MIO € durch Ausgabe von bis
zu 82.694.750 Aktien. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von auf den
Namen lautenden Aktien an die Inhaber von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten
oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) jeweils mit
Options-/Wandlungsrechten/-pflichten, die aufgrund von Ermächtigungen der Hauptversammlung
vom 30. April 2010 bis zum 29. April 2015 von der Bayer AG oder einer Konzerngesellschaft
ausgegeben werden, an der die Bayer AG unmittelbar oder mittelbar zu mindestens 90
% beteiligt ist. Diese Ermächtigungen zur Ausgabe der Instrumente sind auf einen Gesamtnennbetrag
von insgesamt 6 MRD € begrenzt. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche
Bezugsrecht auf die Instrumente zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats das Bezugsrecht auszuschließen, wenn die Ausgabe der Instrumente
zu einem Kurs erfolgt, der den Marktwert der Instrumente nicht wesentlich unterschreitet.
Die nach § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG sinngemäß geltende Grenze für Bezugsrechtsausschlüsse
von 10 % des Grundkapitals darf nicht überschritten werden. Auf diese Grenze werden
sowohl Aktien als auch solche Instrumente angerechnet, die in direkter oder sinngemäßer
Anwendung des § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben
werden.
Insgesamt wird der Vorstand - vorbehaltlich einer erneuten Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss
durch die Hauptversammlung - die bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals
unter Bezugsrechtsausschluss aus dem Genehmigten Kapital und aus dem Bedingten Kapital
nur zu Kapitalerhöhungen um maximal 20 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der
Hauptversammlung vom 30. April 2010 bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft nutzen.
Auf diese 20 %-Grenze sind alle Ausgaben bzw. Veräußerungen von Aktien oder von Schuldverschreibungen
mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten, die unter Ausschluss des Bezugsrechts
der Aktionäre erfolgen, anzurechnen.
Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in
den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden.
Die Gewinnrücklagen beinhalten zudem sämtliche nicht ergebniswirksam erfassten versicherungsmathematischen
Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen.
Im kumulierten übrigen Comprehensive Income werden die Währungsänderungen, die Veränderungen
der beizulegenden Zeitwerte von zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten
(Cashflow-Hedges) sowie von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten
und die Neubewertungsrücklage erfasst. Diese resultiert aus der in 2005 erfolgten
Übernahme des restlichen 50-prozentigen Roche-Anteils des im Geschäftsjahr 1996 gegründeten
OTC-Joint-Ventures in den USA sowie aus der Übernahme des restlichen 50-prozentigen
Anteils an der BaySystems GmbH & Co. KG, Oldenburg, im Geschäftsjahr 2008. Im Berichtsjahr
erfolgte zudem in Höhe von 5 MIO € (Vorjahr: 6 MIO €) eine Umbuchung von der Neubewertungsrücklage
in die Gewinnrücklage für den Teil, der ergebniswirksam im Rahmen der planmäßigen
Abschreibung der entsprechenden Vermögenswerte berücksichtigt wurde.
Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach
dem Bilanzgewinn, der in dem gemäß Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches
aufgestellten Jahresabschluss der Bayer AG ausgewiesen wird. Aus dem Konzernergebnis
wurde für das Geschäftsjahr 2009 pro Aktie eine Dividende von 1,40 € gezahlt. Die
vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2010 beträgt 1,50 € pro Aktie, was
einem Ausschüttungsvolumen von 1.240 MIO € entspricht. Die vorgeschlagene Dividende
ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und
wurde nicht als Verbindlichkeit im Konzernabschluss erfasst.
Die Entwicklung des Anteils anderer Gesellschafter am Eigenkapital in den Jahren 2010
und 2009 ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung.
[Tabelle 4.62]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| 1.1. | 77 | 54 |
| Nicht ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen |
|
|
| Veränderung des beizulegenden Zeitwerts aus der Marktbewertung von Wertpapieren und Cashflow-Hedges | - | - |
| Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen | - | - |
| Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften | 2 | 6 |
| Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital verrechnete Wertänderungen | - | - |
| Sonstige Eigenkapitalveränderungen | -21 | -3 |
| Dividendenzahlungen | -4 | -3 |
| Ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen | - | 9 |
| 31.12. | 54 | 63 |
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen im Wesentlichen das Eigenkapital der
Bayer CropScience Limited, Indien, Sumika Bayer Urethane Co. Ltd., Japan, Bayer East
Africa Ltd., Kenia, Bayer Jinling Polyurethane Co. Ltd., China, BaySystems Pearl FZCO,
Vereinigte Arabische Emirate, und der Bayer s. a., Peru.
Für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde zum Bilanzstichtag im In- und Ausland
gemäß folgender Aufstellung bilanzielle Vorsorge getroffen:
[Tabelle 4.63]
|
|
Pensionen | Pensionen | Andere Leistungszusagen | Andere Leistungszusagen | Gesamt | Gesamt |
|
|
31.12.2009 | 31.12.2010 | 31.12.2009 | 31.12.2010 | 31.12.2009 | 31.12.2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Inland | 4.866 | 5.632 | 71 | 67 | 4.937 | 5.699 |
| Ausland | 1.130 | 1.143 | 450 | 463 | 1.580 | 1.606 |
| Gesamt | 5.996 | 6.775 | 521 | 530 | 6.517 | 7.305 |
Die Aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne sowie für andere Leistungszusagen
enthielten die folgenden Bestandteile:
[Tabelle 4.64]
|
|
Inland | Inland | Ausland | Ausland | Gesamt | Gesamt |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 108 | 144 | 47 | 49 | 155 | 193 |
| Dienstzeitaufwand für frühere Jahre | -14 | -2 | -2 | - | -16 | -2 |
| Aufzinsung der Versorgungsansprüche | 611 | 593 | 240 | 257 | 851 | 850 |
| Erwartete Erträge aus Planvermögen | -300 | -305 | -200 | -248 | -500 | -553 |
| Plankürzungen | - | - | 2 | 2 | 2 | 2 |
| Planabgeltungen | - | - | -1 | - | -1 | - |
| Gesamt | 405 | 430 | 86 | 60 | 491 | 490 |
[Tabelle 4.65]
|
|
Inland | Inland | Ausland | Ausland | Gesamt | Gesamt |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 6 | 11 | 18 | 22 | 24 | 33 |
| Dienstzeitaufwand für frühere Jahre | - | - | 1 | - | 1 | - |
| Aufzinsung der Versorgungsansprüche | 3 | 8 | 47 | 49 | 50 | 57 |
| Erwartete Erträge aus Planvermögen | - | - | -21 | -26 | -21 | -26 |
| Plankürzungen | - | - | -1 | 2 | -1 | 2 |
| Planabgeltungen | - | - | - | - | - | - |
| Gesamt | 9 | 19 | 44 | 47 | 53 | 66 |
Die Entwicklung der rückstellungs- und fondsfinanzierten Versorgungsverpflichtungen
stellte sich wie folgt dar:
[Tabelle 4.66]
|
|
Inland | Inland | Inland | Inland |
|
|
Leistungszusagen Pensionen |
Leistungszusagen Pensionen |
Leistungszusagen andere |
Leistungszusagen andere |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
|
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 1.1. |
10.319 | 10.937 | 109 | 71 |
| Desinvestitionen/ Konzernkreisänderungen |
25 | -2 | - | - |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 108 | 144 | 6 | 11 |
| Aufzinsung der Versorgungsansprüche |
611 | 593 | 3 | 8 |
| Arbeitnehmerbeiträge | 25 | 34 | - | - |
| Dienstzeitaufwand für frühere Jahre |
-14 | -2 | - | - |
| Planabgeltungen | - | - | - | - |
| Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) |
432 | 834 | - | - |
| Gezahlte Versorgungsleistungen | -569 | -585 | -47 | -23 |
| Plankürzungen | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | - | - | - | - |
|
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 31.12. |
10.937 | 11.953 | 71 | 67 |
|
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. |
6.032 | 6.092 | - | - |
| Desinvestitionen/ Konzernkreisänderungen |
15 | - | - | - |
| Erwartete Erträge aus dem Planvermögen |
300 | 305 | - | - |
| Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) |
-14 | -14 | - | - |
| Planabgeltungen | - | - | - | - |
| Arbeitgeberbeiträge | 303 | 510 | 47 | 23 |
| Arbeitnehmerbeiträge | 25 | 34 | - | - |
| Gezahlte Versorgungsleistungen |
-569 | -585 | -47 | -23 |
| Währungsänderungen | - | - | - | - |
|
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. |
6.092 | 6.342 | - | - |
| Nettoverpflichtung zum 31.12. | -4.845 | -5.611 | -71 | -67 |
| Anpassungsbetrag aufgrund nicht realisierten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands |
- | - | - | - |
| Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte |
- | - | - | - |
| Bilanzielle Nettoverpflichtung zum 31.12. | -4.845 | -5.611 | -71 | -67 |
| In der Bilanz ausgewiesene Beträge |
|
|
|
|
| Vermögenswerte aus überdotierten Pensionsplänen |
21 | 21 | - | - |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen |
-4.866 | -5.632 | -71 | -67 |
| Ausgewiesener Nettobetrag zum 31.12. | -4.845 | -5.611 | -71 | -67 |
|
|
Ausland | Ausland | Ausland | Ausland | Gesamt | Gesamt |
|
|
Leistungs- zusagen Pensionen |
Leistungs- zusagen Pensionen |
Leistungs- zusagen andere |
Leistungs- zusagen andere |
Leistungs- zusagen Pensionen |
Leistungs- zusagen Pensionen |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
|
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 1.1. |
3.752 | 4.173 | 730 | 750 | 14.071 | 15.110 |
| Desinvestitionen/ Konzernkreisänderungen |
- | - | - | - | 25 | -2 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 47 | 49 | 18 | 22 | 155 | 193 |
| Aufzinsung der Versorgungsansprüche |
240 | 257 | 47 | 49 | 851 | 850 |
| Arbeitnehmerbeiträge | 4 | 5 | - | - | 29 | 39 |
| Dienstzeitaufwand für frühere Jahre |
-2 | 4 | 1 | - | -16 | 2 |
| Planabgeltungen | -1 | -2 | - | - | -1 | -2 |
| Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) |
309 | 335 | 4 | -48 | 741 | 1.169 |
| Gezahlte Versorgungsleistungen |
-209 | -224 | -42 | -39 | -778 | -809 |
| Plankürzungen | 2 | 2 | -1 | 2 | 2 | 2 |
| Währungsänderungen | 31 | 281 | -7 | 63 | 31 | 281 |
|
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 31.12. |
4.173 | 4.880 | 750 | 799 | 15.110 | 16.833 |
|
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. |
2.651 | 3.137 | 251 | 304 | 8.683 | 9.229 |
| Desinvestitionen/ Konzernkreisänderungen |
- | - | - | - | 15 | - |
| Erwartete Erträge aus dem Planvermögen |
200 | 248 | 21 | 26 | 500 | 553 |
| Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) |
280 | 153 | 38 | 15 | 266 | 139 |
| Planabgeltungen | -2 | -2 | - | - | -2 | -2 |
| Arbeitgeberbeiträge | 141 | 276 | 45 | 9 | 444 | 786 |
| Arbeitnehmerbeiträge | 4 | 5 | - | - | 29 | 39 |
| Gezahlte Versorgungsleistungen | -209 | -224 | -42 | -39 | -778 | -809 |
| Währungsänderungen | 72 | 212 | -9 | 24 | 72 | 212 |
|
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. |
3.137 | 3.805 | 304 | 339 | 9.229 | 10.147 |
| Nettoverpflichtung zum 31.12. | -1.036 | -1.075 | -446 | -460 | -5.881 | -6.686 |
| Anpassungsbetrag aufgrund nicht realisierten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands |
-1 | 2 | -4 | -3 | -1 | 2 |
| Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte |
-14 | -15 | - | - | -14 | -15 |
|
Bilanzielle Nettoverpflichtung zum 31.12. |
-1.051 | -1.088 | -450 | -463 | -5.896 | -6.699 |
|
In der Bilanz ausgewiesene Beträge |
|
|
|
|
|
|
| Vermögenswerte aus überdotierten Pensionsplänen |
79 | 55 | - | - | 100 | 76 |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen |
-1.130 | -1.143 | -450 | -463 | -5.996 | -6.775 |
|
Ausgewiesener Nettobetrag zum 31.12. |
-1.051 | -1.088 | -450 | -463 | -5.896 | -6.699 |
|
|
Gesamt | Gesamt |
|
|
Leistungszusagen andere | Leistungszusagen andere |
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 1.1. | 839 | 821 |
| Desinvestitionen/Konzernkreisänderungen | - | - |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 24 | 33 |
| Aufzinsung der Versorgungsansprüche | 50 | 57 |
| Arbeitnehmerbeiträge | - | - |
| Dienstzeitaufwand für frühere Jahre | 1 | - |
| Planabgeltungen | - | - |
| Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) | 4 | -48 |
| Gezahlte Versorgungsleistungen | -89 | -62 |
| Plankürzungen | -1 | 2 |
| Währungsänderungen | -7 | 63 |
| Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 31.12. | 821 | 866 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. | 251 | 304 |
| Desinvestitionen/Konzernkreisänderungen | - | - |
| Erwartete Erträge aus dem Planvermögen | 21 | 26 |
| Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) | 38 | 15 |
| Planabgeltungen | - | - |
| Arbeitgeberbeiträge | 92 | 32 |
| Arbeitnehmerbeiträge | - | - |
| Gezahlte Versorgungsleistungen | -89 | -62 |
| Währungsänderungen | -9 | 24 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. | 304 | 339 |
| Nettoverpflichtung zum 31.12. | -517 | -527 |
| Anpassungsbetrag aufgrund nicht realisierten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands | -4 | -3 |
| Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte | - | - |
| Bilanzielle Nettoverpflichtung zum 31.12. | -521 | -530 |
| In der Bilanz ausgewiesene Beträge |
|
|
| Vermögenswerte aus überdotierten Pensionsplänen | - | - |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | -521 | -530 |
| Ausgewiesener Nettobetrag zum 31.12. | -521 | -530 |
Der Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen für Pensionen entfiel mit 5.487 MIO
€ (Vorjahr: 5.006 MIO €) auf rückstellungsfinanzierte und mit 11.346 MIO € (Vorjahr:
10.104 MIO €) auf fondsfinanzierte Versorgungsverpflichtungen. Der Anwartschaftsbarwert
der anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen betraf mit 190 MIO € (Vorjahr: 176
MIO €) rückstellungsfinanzierte und mit 676 MIO € (Vorjahr: 645 MIO €) fondsfinanzierte
Verpflichtungen.
Die fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen wiesen mit 92 MIO € (Vorjahr: 111 MIO
€) eine Überdeckung, mit 1.291 MIO € (Vorjahr: 986 MIO €) eine Unterdeckung auf. Bei
den übrigen fondsfinanzierten pensionsähnlichen Verpflichtungen waren die einzelnen
Pläne mit 337 MIO € (Vorjahr: 341 MIO €) unterfinanziert. Die rückstellungsfinanzierten
pensionsähnlichen Leistungszusagen betrafen vor allem Vor- und Frühruhestandsleistungen
in Deutschland.
Der Bayer-Konzern hat für die Mitarbeiter in vielen Ländern fondsfinanzierte Versorgungspläne
eingerichtet. Da sich die rechtlichen und steuerlichen Anforderungen sowie die wirtschaftlichen
Gegebenheiten zwischen den einzelnen Ländern stark unterscheiden können, hat das Vermögensmanagement
individuellen landesspezifischen Grundsätzen zu folgen. Für das Planvermögen werden
mithilfe von Risikomanagementsystemen Stress-Szenarien simuliert sowie weitere Risikoanalysen
(z. B. Value at Risk) durchgeführt. Des Weiteren sind Risikostreuung, Portfolio-Effizienz
und ein angemessenes Chancen-Risiken-Verhältnis (sowohl landesspezifisch als auch
im weltweiten Zusammenhang), das insbesondere die Zahlung sämtlicher zukünftiger Versorgungsleistungen
gewährleisten soll, relevante Determinanten der verwendeten Anlagestrategien.
Den mit Abstand bedeutendsten Versorgungsplan stellt die Bayer-Pensionskasse VVaG
(Bayer-Pensionskasse) dar. Die rechtlich selbstständige Bayer-Pensionskasse ist eine
private Versicherungsgesellschaft und unterliegt daher dem Versicherungsaufsichtsgesetz.
Bayer garantiert nach deutschem Recht im Rahmen der Subsidiärhaftung die vertraglichen
Verpflichtungen aus Pensionszusagen in Deutschland. Für die Bilanzierung nach IFRS
wird die Bayer-Pensionskasse als leistungsorientiertes Altersversorgungssystem eingestuft.
Die Kapitalanlagepolitik der Bayer-Pensionskasse richtet sich neben der Einhaltung
aufsichtsrechtlicher Rahmenvorgaben an der aus den eingegangenen Verpflichtungen resultierenden
Risikostruktur aus. Hierauf basierend hat die Bayer-Pensionskasse vor dem Hintergrund
der Kapitalmarktentwicklung ein risikoadäquates strategisches Zielportfolio entwickelt.
Der Schwerpunkt dieser Anlagestrategie liegt in erster Linie in einem stringenten
Downside-Risikomanagement und weniger in einer absoluten Renditemaximierung. Es ist
zu erwarten, dass die so definierte Anlagepolitik in der Lage ist, eine Kapitalverzinsung
zu erwirtschaften, welche langfristig die dauerhafte Erfüllung der Verpflichtungen
gewährleistet.
Die Versorgungsverpflichtungen der im Geschäftsjahr 2006 erworbenen Bayer Schering
Pharma AG, Berlin, werden zu einem erheblichen Teil durch den Schering Altersversorgung
Treuhand Verein gedeckt. Auch hier orientiert sich die Anlagestrategie an der Struktur
der korrespondierenden Verpflichtungen. Sie gestattet auch den Einsatz von Derivaten.
Währungsrisiken werden annähernd vollständig abgesichert.
Für das Planvermögen im Ausland bilden ebenfalls insbesondere die Struktur der Versorgungszusagen
und das Risikoprofil die wesentlichen Entscheidungskriterien für die Entwicklung der
zugrunde liegenden Anlagestrategie.
Die gewichtete Zusammensetzung des Planvermögens zur Deckung der Pensionsverpflichtungen
sowie zur Deckung der anderen Leistungszusagen stellte sich zum jeweiligen Bilanzstichtag
wie folgt dar:
[Tabelle 4.67]
|
|
Inland | Inland | Ausland | Ausland |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in % | in % | in % | in % |
| Aktien | 19,54 | 19,42 | 42,60 | 39,11 |
| Festverzinsliche Wertpapiere | 59,97 | 59,82 | 46,61 | 48,97 |
| Immobilien und Immobilienfonds | 9,08 | 8,29 | 1,43 | 1,74 |
| Sonstiges | 11,41 | 12,47 | 9,36 | 10,18 |
| Gesamt | 100,00 | 100,00 | 100,00 | 100,00 |
[Tabelle 4.68]
|
|
Inland | Inland | Ausland | Ausland |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in % | in % | in % | in % |
| Aktien | - | - | 45,20 | 36,60 |
| Festverzinsliche Wertpapiere | - | - | 35,18 | 40,03 |
| Immobilien und Immobilienfonds | - | - | - | - |
| Sonstiges | - | - | 19,62 | 23,37 |
| Gesamt | - | - | 100,00 | 100,00 |
In dem beizulegenden Zeitwert des inländischen Planvermögens waren von Bayer gemietete
Immobilien mit ihren Marktwerten in Höhe von 74 MIO € (Vorjahr: 78 MIO €) sowie über
Fonds gehaltene Bayer-Aktien mit einem Marktwert in Höhe von 24 MIO € (Vorjahr: 30
MIO €) enthalten. Unter dem sonstigen Planvermögen sind insbesondere begebene Baudarlehen,
sonstige Forderungen, Festgeldguthaben sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
ausgewiesen.
Die folgenden gewichteten Parameter wurden zur Bewertung der Versorgungsverpflichtungen
zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres sowie zur Bewertung des Versorgungsaufwands
im jeweiligen Berichtsjahr zugrunde gelegt:
[Tabelle 4.69]
|
|
Inland | Inland | Ausland | Ausland | Gesamt | Gesamt |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in % | in % | in % | in % | in % | in % |
| Leistungszusagen Pensionen |
|
|
|
|
|
|
| Abzinsungssatz | 5,50 | 4,90 | 5,90 | 5,40 | 5,60 | 5,05 |
| Erwartete Einkommensentwicklung | 2,50 | 3,00 | 4,15 | 4,25 | 2,95 | 3,35 |
| Erwartete Rentenentwicklung | 1,75 | 1,75 | 3,50 | 3,50 | 2,25 | 2,25 |
| Andere Leistungszusagen |
|
|
|
|
|
|
| Abzinsungssatz | 3,10 | 3,10 | 6,20 | 5,70 | 5,95 | 5,50 |
[Tabelle 4.70]
|
|
Inland | Inland | Ausland | Ausland | Gesamt | Gesamt |
|
|
2009 | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | 2010 |
|
|
in % | in % | in % | in % | in % | in % |
| Leistungszusagen Pensionen |
|
|
|
|
|
|
| Abzinsungssatz | 6,00 | 5,50 | 6,30 | 5,90 | 6,10 | 5,60 |
| Erwartete Einkommensentwicklung | 3,00 | 2,50 | 4,00 | 4,15 | 3,25 | 2,95 |
| Erwartete Rentenentwicklung | 2,00 | 1,75 | 2,95 | 3,50 | 2,25 | 2,25 |
| Erwarteter Vermögensertrag | 5,00 | 4,60 | 7,50 | 7,25 | 5,85 | 5,60 |
| Andere Leistungszusagen |
|
|
|
|
|
|
| Abzinsungssatz | 6,40 | 3,10 | 6,45 | 6,20 | 6,45 | 5,95 |
| Erwarteter Vermögensertrag | - | - | 8,25 | 7,95 | 8,25 | 7,95 |
Der Abzinsungssatz für Leistungszusagen Pensionen im Ausland wurde im Wesentlichen
beeinflusst vom Abzinsungssatz in den USA von 5,2 % (Vorjahr: 5,8 %) und in Großbritannien
von 5,5 % (Vorjahr: 5,7 %).
Eine Änderung der einzelnen Parameter um 0,5 Prozentpunkte hätte bei ansonsten konstant
gehaltenen Annahmen folgende Auswirkungen auf die Versorgungsverpflichtungen zum Ende
des laufenden Geschäftsjahres:
[Tabelle 4.71]
|
|
Inland | Inland | Ausland | Ausland | Gesamt | Gesamt |
|
|
Zunahme um 0,5 %-Punkte | Abnahme um 0,5 %-Punkte | Zunahme um 0,5 %-Punkte | Abnahme um 0,5 %-Punkte | Zunahme um 0,5 %-Punkte | Abnahme um 0,5 %-Punkte |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Leistungszusagen Pensionen |
|
|
|
|
|
|
| Änderung des Abzinsungssatzes | -787 | 885 | -299 | 333 | -1.086 | 1.218 |
| Änderung der erwarteten Einkommensentwicklung | 57 | -55 | 39 | -37 | 96 | -92 |
| Änderung der erwarteten Rentenentwicklung | 568 | -524 | 93 | -77 | 661 | -601 |
| Andere Leistungszusagen |
|
|
|
|
|
|
| Änderung des Abzinsungssatzes | -1 | 1 | -43 | 47 | -44 | 48 |
Eine Änderung der einzelnen Parameter um 0,5 Prozentpunkte hätte bei ansonsten konstant
gehaltenen Annahmen folgende Auswirkungen auf den Versorgungsaufwand des nachfolgenden
Jahres:
[Tabelle 4.72]
|
|
Inland | Inland | Ausland | Ausland | Gesamt | Gesamt |
|
|
Zunahme um 0,5 %-Punkte | Abnahme um 0,5 %-Punkte | Zunahme um 0,5 %-Punkte | Abnahme um 0,5 %-Punkte | Zunahme um 0,5 %-Punkte | Abnahme um 0,5 %-Punkte |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Leistungszusagen Pensionen |
|
|
|
|
|
|
| Änderung des Abzinsungssatzes | -4 | 4 | -14 | 14 | -18 | 18 |
| Änderung der erwarteten Einkommensentwicklung | 6 | -6 | 5 | -4 | 11 | -10 |
| Änderung der erwarteten Rentenentwicklung | 35 | -32 | 4 | -2 | 39 | -34 |
| Änderung des erwarteten Vermögensertrags | -31 | 31 | -19 | 19 | -50 | 50 |
| Andere Leistungszusagen |
|
|
|
|
|
|
| Änderung des Abzinsungssatzes | - | - | - | - | - | - |
| Änderung des erwarteten Vermögensertrags | - | - | -2 | 2 | -2 | 2 |
Wegen ihres Versorgungscharakters werden insbesondere die Verpflichtungen der US-Tochtergesellschaften
für die Krankheitskosten der Mitarbeiter nach deren Eintritt in den Ruhestand ebenfalls
unter den pensionsähnlichen Verpflichtungen ausgewiesen. Für die Krankheitskosten
wurde dabei eine Kostensteigerungsrate von 9 % (Vorjahr: 10 %) unterstellt, die sich
bis zum Jahr 2018 (Vorjahr: 2017) schrittweise auf 5 % (Vorjahr: 5 %) reduziert. Eine
Änderung der zugrunde gelegten Kostensteigerungsraten der Krankheitskosten um einen
Prozentpunkt hätte folgende Auswirkungen:
[Tabelle 4.73]
|
|
Zunahme um einen Prozentpunkt | Abnahme um einen Prozentpunkt |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Auswirkungen auf die sonstigen Versorgungsverpflichtungen | 86 | -73 |
| Auswirkungen auf den Versorgungsaufwand | 8 | -7 |
Folgende Auszahlungen sind für Arbeitgeberbeiträge bei fondsfinanzierten und rückstellungsfinanzierten
Versorgungsplänen im laufenden Geschäftsjahr sowie im Vorjahr für Pensions- und pensionsähnliche
Verpflichtungen getätigt worden bzw. werden für das kommende Jahr erwartet:
[Tabelle 4.74]
|
|
Inland | Inland | Inland | Ausland | Ausland | Ausland |
|
|
2009 | 2010 | 2011 erwartet |
2009 | 2010 | 2011 erwartet |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Leistungszusagen Pensionen | 303 | 510 | 395 | 141 | 276 | 412 |
| Andere Leistungszusagen | 47 | 23 | 24 | 45 | 9 | 19 |
| Gesamt | 350 | 533 | 419 | 186 | 285 | 431 |
Die zukünftig zu zahlenden Versorgungsleistungen werden wie folgt geschätzt:
[Tabelle 4.75]
|
|
Inland | Inland | Ausland | Ausland | Gesamt | Gesamt |
|
|
Leistungszusagen Pensionen | Leistungszusagen andere | Leistungszusagen Pensionen | Leistungszusagen andere | Leistungszusagen Pensionen | Leistungszusagen andere |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 2011 | 627 | 24 | 238 | 44 | 865 | 68 |
| 2012 | 640 | 17 | 235 | 45 | 875 | 62 |
| 2013 | 643 | 8 | 238 | 47 | 881 | 55 |
| 2014 | 649 | 6 | 248 | 50 | 897 | 56 |
| 2015 | 657 | 4 | 257 | 52 | 914 | 56 |
| 2016-2020 | 3.499 | 8 | 1.468 | 292 | 4.967 | 300 |
Die außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in der Eigenkapitalveränderungsrechnung
bzw. Gesamtergebnisrechnung erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste
in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen und das Planvermögen stellten sich wie
folgt dar:
[Tabelle 4.76]
|
|
Leistungszusagen Pensionen Inland | ||||
|
|
2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen | 11.357 | 10.458 | 10.319 | 10.937 | 11.953 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | 6.053 | 6.165 | 6.032 | 6.092 | 6.342 |
| Nettovermögen/ -Verpflichtung | -5.304 | -4.293 | -4.287 | -4.845 | -5.611 |
|
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+)/Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen |
|
|
|
|
|
| 1.1. | -2.842 | -2.293 | -1.197 | -910 | -1.342 |
| Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen |
1 | 1 | - | - | - |
| Neu entstanden aufgrund veränderter versicherungsmathematischer Parameter |
441 | 1.097 | 450 | -396 | -892 |
| Neu entstanden aufgrund von Erfahrungsanpassungen | 46 | -2 | -163 | -36 | 58 |
| Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften | 61 | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | - | - | - | - | - |
| 31.12. | -2.293 | -1.197 | -910 | -1.342 | -2.176 |
|
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+)/Verluste (-) in Bezug auf das Planvermögen |
|
|
|
|
|
|
1.1. |
-693 |
-846 |
-920 |
-1.133 |
-1.147 |
| Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen |
- | 4 | - | - | - |
| Neu entstanden | -154 | -78 | -213 | -14 | -14 |
| Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften | 1 | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | - | - | - | - | - |
| 31.12. | -846 | -920 | -1.133 | -1.147 | -1.161 |
|
|
Leistungszusagen Pensionen Ausland | ||||
|
|
2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen | 4.348 | 3.705 | 3.752 | 4.173 | 4.880 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | 3.804 | 3.568 | 2.651 | 3.137 | 3.805 |
| Nettovermögen/ -Verpflichtung | -544 | -137 | -1.101 | -1.036 | -1.075 |
|
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+)/Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen |
|
|
|
|
|
| 1.1. | -692 | -657 | -403 | -513 | -822 |
| Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen |
- | - | - | - | - |
| Neu entstanden aufgrund veränderter versicherungsmathematischer Parameter |
46 | 299 | 40 | -368 | -311 |
| Neu entstanden aufgrund von Erfahrungsanpassungen | -45 | -29 | -178 | 59 | -24 |
| Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften | 34 | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | - | -16 | 28 | - | - |
| 31.12. | -657 | -403 | -513 | -822 | -1.157 |
|
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+)/Verluste (-) in Bezug auf das Planvermögen |
|
|
|
|
|
| 1.1. | -125 | 15 | 7 | -886 | -606 |
| Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen |
- | - | - | - | - |
| Neu entstanden | 159 | -9 | -893 | 280 | 153 |
| Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften | -19 | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | - | 1 | - | - | - |
| 31.12. | 15 | 7 | -886 | -606 | -453 |
|
|
Leistungszusagen andere Ausland | ||||
|
|
2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen | 864 | 718 | 730 | 750 | 799 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | 357 | 339 | 251 | 304 | 339 |
| Nettovermögen/ -Verpflichtung | -507 | -379 | -479 | -446 | -460 |
|
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+)/Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen |
|
|
|
|
|
| 1.1. | -259 | -311 | -221 | -195 | -199 |
| Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen |
- | - | - | - | - |
| Neu entstanden aufgrund veränderter versicherungsmathematischer Parameter |
-71 | 33 | -10 | -8 | 19 |
| Neu entstanden aufgrund von Erfahrungsanpassungen | 17 | 64 | 36 | 4 | 29 |
| Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften | - | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | 2 | -7 | - | - | - |
| 31.12. | -311 | -221 | -195 | -199 | -151 |
|
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+)/Verluste (-) in Bezug auf das Planvermögen |
|
|
|
|
|
| 1.1. | -41 | -24 | -25 | -162 | -124 |
| Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen |
- | - | - | - | - |
| Neu entstanden | 17 | -1 | -137 | 38 | 15 |
| Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften | - | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | - | - | - | - | - |
| 31.12. | -24 | -25 | -162 | -124 | -109 |
|
|
Leistungszusagen Pensionen Gesamt |
||||
|
|
2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen | 15.705 | 14.163 | 14.071 | 15.110 | 16.833 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | 9.857 | 9.733 | 8.683 | 9.229 | 10.147 |
| Nettovermögen/ -Verpflichtung | -5.848 | -4.430 | -5.388 | -5.881 | -6.686 |
|
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+)/Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen |
|
|
|
|
|
| 1.1. | -3.534 | -2.950 | -1.600 | -1.423 | -2.164 |
| Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen |
1 | 1 | - | - | - |
| Neu entstanden aufgrund veränderter versicherungsmathematischer Parameter |
487 | 1.396 | 490 | -764 | -1.203 |
| Neu entstanden aufgrund von Erfahrungsanpassungen | 1 | -31 | -341 | 23 | 34 |
| Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften | 95 | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | - | -16 | 28 | - | - |
| 31.12. | -2.950 | -1.600 | -1.423 | -2.164 | -3.333 |
|
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+)/Verluste (-) in Bezug auf das Planvermögen |
|
|
|
|
|
| 1.1. | -818 | -831 | -913 | -2.019 | -1.753 |
| Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen |
- | 4 | - | - | - |
| Neu entstanden | 5 | -87 | -1.106 | 266 | 139 |
| Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften | -18 | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | - | 1 | - | - | - |
| 31.12. | -831 | -913 | -2.019 | -1.753 | -1.614 |
|
|
Leistungszusagen andere Gesamt | ||||
|
|
2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen | 1.003 | 859 | 839 | 821 | 866 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | 357 | 339 | 251 | 304 | 339 |
| Nettovermögen/ -Verpflichtung | -646 | -520 | -588 | -517 | -527 |
|
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+)/Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen |
|
|
|
|
|
| 1.1. | -259 | -311 | -221 | -195 | -199 |
| Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen |
- | - | - | - | - |
| Neu entstanden aufgrund veränderter versicherungsmathematischer Parameter |
-71 | 33 | -10 | -8 | 19 |
| Neu entstanden aufgrund von Erfahrungsanpassungen | 17 | 64 | 36 | 4 | 29 |
| Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften | - | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | 2 | -7 | - | - | - |
| 31.12. | -311 | -221 | -195 | -199 | -151 |
|
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+)/Verluste (-) in Bezug auf das Planvermögen |
|
|
|
|
|
| 1.1. | -41 | -24 | -25 | -162 | -124 |
| Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen |
- | - | - | - | - |
| Neu entstanden | 17 | -1 | -137 | 38 | 15 |
| Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften | - | - | - | - | - |
| Währungsänderungen | - | - | - | - | - |
| 31.12. | -24 | -25 | -162 | -124 | -109 |
Bei den anderen Leistungszusagen in Deutschland bestanden bislang keine nicht realisierten
versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste.
Die einzelnen Rückstellungskategorien entwickelten sich im Geschäftsjahr 2010 wie
folgt:
[Tabelle 4.77]
|
|
Steuern | Umweltschutz | Restrukturierung | Kunden- und Lieferantenverkehr |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 31.12.2009 | 812 | 285 | 203 | 829 |
| Konzernkreisänderungen | -24 | - | -5 | - |
| Zuführung | 454 | 25 | 60 | 844 |
| Inanspruchnahme | -306 | -32 | -95 | -654 |
| Auflösung | -61 | -16 | -41 | -52 |
| Aufzinsung | - | 2 | - | - |
| Währungsänderungen | 28 | 17 | 7 | 61 |
| 31.12.2010 | 903 | 281 | 129 | 1.028 |
|
|
Rechtsstreitigkeiten | Personal | Sonstige | Summe |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 31.12.2009 | 439 | 1.646 | 391 | 4.605 |
| Konzernkreisänderungen | - | - | 4 | -25 |
| Zuführung | 760 | 1.138 | 165 | 3.446 |
| Inanspruchnahme | -282 | -1.064 | -175 | -2.608 |
| Auflösung | -30 | -78 | -37 | -315 |
| Aufzinsung | 3 | 37 | - | 42 |
| Währungsänderungen | 17 | 50 | 23 | 203 |
| 31.12.2010 | 907 | 1.729 | 371 | 5.348 |
Für die im Geschäftsjahr 2010 bilanzierten Rückstellungen werden die folgenden Mittelabflüsse
erwartet:
[Tabelle 4.78]
|
|
Steuern | Umweltschutz | Restrukturierung | Kunden- und Lieferantenverkehr |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 2011 | 611 | 86 | 76 | 1.024 |
| 2012 | 2 | 18 | 21 | 4 |
| 2013 | 44 | 32 | 11 | - |
| 2014 | - | 4 | 4 | - |
| 2015 | 92 | 2 | 4 | - |
| 2016 und später | 154 | 139 | 13 | - |
| Gesamt | 903 | 281 | 129 | 1.028 |
|
|
Rechtsstreitigkeiten | Personal | Sonstige | Summe |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 2011 | 655 | 1.170 | 248 | 3.870 |
| 2012 | 106 | 106 | 26 | 283 |
| 2013 | 18 | 75 | 4 | 184 |
| 2014 | - | 75 | - | 83 |
| 2015 | 3 | 98 | 20 | 219 |
| 2016 und später | 125 | 205 | 73 | 709 |
| Gesamt | 907 | 1.729 | 371 | 5.348 |
Den Rückstellungen standen Erstattungsansprüche in Höhe von 137 MIO € (Vorjahr: 135
MIO €) gegenüber, die als Forderung aktiviert wurden. Sie bezogen sich im Wesentlichen
auf Erstattungsansprüche aus Produkthaftung sowie auf Umweltschutzmaßnahmen.
Die Rückstellungen für Steuern umfassten Rückstellungen für Ertragsteuern in Höhe
von 772 MIO € (Vorjahr: 686 MIO €) sowie Rückstellungen für sonstige Steuerarten in
Höhe von 130 MIO € (Vorjahr: 126 MIO €).
Weitere Ertragsteuerverpflichtungen gemäß IAS 12 bestanden zum Ende des Berichtsjahres
in Höhe der bilanzierten Ertragsteuerverbindlichkeiten von 62 MIO € (Vorjahr: 93 MIO
€).
Die Rückstellungen für Umweltschutz betreffen im Wesentlichen die Sanierung von kontaminierten
Standorten, die Nachrüstung von Deponien sowie Rekultivierungs- und Wasserschutzmaßnahmen.
Von den Rückstellungen für Restrukturierungen entfielen 109 MIO € (Vorjahr: 166 MIO
€) auf Abfindungen und 20 MIO € (Vorjahr: 37 MIO €) auf sonstige Kosten, die sich
im Wesentlichen aus Abrisskosten sowie sonstigen mit der Aufgabe von Produktionseinrichtungen
verbundenen Kosten zusammensetzten.
Im Teilkonzern HealthCare wurde im November 2010 ein Restrukturierungsprogramm begonnen,
das zur nachhaltigen Steigerung der Effizienz des Teilkonzerns führen soll. Die Maßnahmen
betreffen alle Funktionsbereiche und sollen neben einer langfristigen Kostenentlastung
auch zu einer Verschiebung von Aktivitäten aus den gesättigten Märkten in die Wachstumsländer
führen. Darüber hinaus führten die im Rahmen der Schering-Integration beschlossenen
Restrukturierungsmaßnahmen zu weiteren Auszahlungen im Jahr 2010. Wesentliche Einzelmaßnahmen
fanden in den USA und in Deutschland statt. Für die genannten und weitere Maßnahmen
bestanden zum 31. Dezember 2010 Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 77 MIO
€. Davon entfielen 68 MIO € auf Abfindungen und 9 MIO € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen.
Im Teilkonzern CropScience fanden Restrukturierungsmaßnahmen insbesondere in Frankreich
statt. Dort wurden mehrere Gesellschaften verschmolzen, um die Voraussetzung für optimierte
Kostenstrukturen sowie für Effizienzsteigerungen im Verwaltungsbereich zu schaffen.
Es bestanden zum 31. Dezember 2010 Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 26
MIO €. Hiervon entfielen 21 MIO € auf Abfindungen und 5 MIO € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen.
Die im Teilkonzern MaterialScience durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen betrafen
im Wesentlichen die Optimierung des Produktionsstandortes in New Martinsville in den
USA. Die Restrukturierungsrückstellungen betrugen zum 31. Dezember 2010 14 MIO €.
Davon entfielen 9 MIO € auf Abfindungen und 5 MIO € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen.
Die Rückstellungen für Kunden- und Lieferantenverkehr umfassen Rückstellungen für
Rabatte, Skonti und andere Verkaufspreisanpassungen, Produktrücknahmen, ausstehende
Eingangsrechnungen sowie drohende Verluste bzw. belastende Verträge.
Die aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken werden in Anhangangabe [32] dargestellt.
Mit den Personalrückstellungen wird bilanzielle Vorsorge vor allem für variable und
individuelle Einmalzahlungen, Überschüsse auf Langzeitkonten, Zahlungen aufgrund von
Mitarbeiterjubiläen, Vorruhestandsregelungen und Altersteilzeitvereinbarungen sowie
sonstige Personalkosten getroffen. Ferner sind hier die Verpflichtungen aus aktienbasierter
Entlohnung ausgewiesen.
Die Aktienprogramme des Bayer-Konzerns sind nach Mitarbeitergruppen differenzierte
Kollektivzusagen. Grundsätzlich werden - wie für Vergütungssysteme mit Barausgleich
gemäß IFRS 2 (Share-based Payment) vorgesehen - alle Verpflichtungen, die aus den
aktienbasierten Programmen hervorgehen, durch Rückstellungen berücksichtigt, deren
Höhe zum Bilanzstichtag dem beizulegenden Zeitwert der jeweils erdienten Anteile der
jeweiligen Zusagen an die Mitarbeitergruppen entspricht. Alle daraus resultierenden
Wertänderungen werden aufwandswirksam erfasst.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der für die jeweiligen Programme gebildeten
Rückstellungen:
Entwicklung Rückstellungen für aktienbasierte Programme [Tabelle 4.79]
|
|
Aktien-Incentiveprogramm | Aktien-Beteiligungsprogramm | Aspire I dreijähriges Programm |
Aspire II dreijähriges Programm |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 31.12.2009 | 4 | 15 | 59 | 60 |
| Zuführung | - | 3 | 14 | 13 |
| Inanspruchnahme | -1 | -6 | -36 | -40 |
| Auflösung | -1 | -2 | -9 | -5 |
| Währungsänderungen | - | - | 1 | 2 |
| 31.12.2010 | 2 | 10 | 29 | 30 |
|
|
Aspire I vierjähriges Programm |
Aspire II vierjähriges Programm |
Summe |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 31.12.2009 | - | - | 138 |
| Zuführung | 5 | 7 | 42 |
| Inanspruchnahme | - | - | -83 |
| Auflösung | - | - | -17 |
| Währungsänderungen | - | - | 3 |
| 31.12.2010 | 5 | 7 | 83 |
Der Gesamtperiodenaufwand für alle aktienbasierten Vergütungsprogramme betrug 42 MIO
€ (Vorjahr: 124 MIO €).
Die Höhe des beizulegenden Zeitwerts der Verpflichtungen aus den aktienbasierten Programmen
wurde auf der Grundlage einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt, die auf folgenden
wesentlichen Parametern basierte:
[Tabelle 4.80]
|
|
2009 | 2010 |
| Dividendenrendite | 2,49 % | 2,69 % |
| Risikoloser Zinssatz | 1,57 % | 1,12 % |
| Volatilität Bayer-Aktie | 34,93 % | 34,43 % |
| Volatilität EURO STOXX 50 | 29,46 % | 31,09 % |
| Korrelation zwischen dem Bayer-Aktienkurs und dem EURO STOXX 50 | 0,68 | 0,69 |
Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der oberen Führungsebene sind seit dem Jahr
2005 zur Teilnahme an Aspire I berechtigt, soweit sie nach vorgegebenen Richtlinien
eine individuell festgelegte Anzahl an Bayer-Aktien erwerben und dieses Eigeninvestment
über die Programmlaufzeit halten. Bemessungsbasis für Aspire I ist ein individueller,
positionsabhängiger Prozentwert vom jährlichen Grundgehalt (Aspire-Zielbetrag). In
Abhängigkeit von der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie sowie von der relativen
Performance im Vergleich zum Aktienindex Dow Jones EURO STOXX 50, jeweils bezogen
auf eine dreijährige bzw. - ab der im Jahr 2010 aufgelegten regulären Tranche - vierjährige
Performance-Periode, wird nach Ablauf des Programms an die Teilnehmer ein Betrag von
maximal 300 % des Aspire-Zielbetrags für vierjährige Tranchen bzw. 200 % für dreijährige
Tranchen ausgezahlt. Im Jahr 2010 wurde zusätzlich letztmalig eine Tranche mit dreijähriger
Performance-Periode aufgelegt.
Für die übrigen Führungskräfte und für das mittlere Management wird seit dem Jahr
2005 Aspire II angeboten. Es entspricht in seinen Grundzügen Aspire I. Im Gegensatz
zu diesem ist ein Eigeninvestment in Bayer-Aktien allerdings nicht erforderlich. Zudem
wird die Performance ausschließlich an der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie
gemessen. Der maximal erreichbare Ertrag ist auf 250 % des Aspire-Zielbetrags für
vierjährige Tranchen bzw. auf 150 % für dreijährige Tranchen begrenzt.
Allen Managementebenen und Tarifmitarbeitern wird jährlich unter dem Namen "BayShare"
ein Aktien-Beteiligungsprogramm angeboten, bei dem Bayer einen Zuschuss zu einem Eigeninvestment
in Bayer-Aktien gewährt. Die Höhe des Zuschusses, der jährlich neu festgelegt wird,
belief sich auf 20 % (Vorjahr: 20 %) des Zeichnungsbetrags. Die Mitarbeiter gaben
einen festen Betrag an, für den sie Aktien zeichnen wollten. Je nach Position des
Mitarbeiters war der Gesamtbetrag für den Aktienerwerb auf 2.500 € (Vorjahr: 2.500
€) bzw. 5.000 € (Vorjahr: 5.000 €) begrenzt. Die erworbenen Aktien werden in gesonderten
Depots verwahrt und unterliegen einer Veräußerungssperre. Diese endet jeweils am 31.
Dezember des Jahres, das dem Jahr des Aktienerwerbs folgt.
Im Jahr 2010 wurden im Rahmen des BayShare-Programms insgesamt rund 405.000 Aktien
(Vorjahr: 395.000 Aktien) durch die Mitarbeiter erworben.
Die in den Jahren 2000 bis 2004 aufgelegten Aktienprogramme basieren jeweils auf ähnlichen
Grundstrukturen für die jeweilige Mitarbeitergruppe. Veränderungen der entsprechenden
Verpflichtungen werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert im Abschluss berücksichtigt.
Der Anspruch auf Ausschüttungen aus diesen Programmen ist an die Bedingung geknüpft,
dass die Bayer-Aktien über die Programmlaufzeit gehalten werden. Die Tranchen aus
dem Jahr 2000 liefen im Geschäftsjahr 2010 ab und führten zu Auszahlungen.
Die bis 2004 ausgegebenen noch laufenden Programme sind in der folgenden Übersicht
zusammengefasst:
[Tabelle 4.81]
|
|
Aktien-Incentiveprogramm | Aktien-Beteiligungsprogramm |
| Ausgabejahr | 2001 - 2004 | 2001 - 2004 |
| Ursprüngliche Laufzeit in Jahren | 10 | 10 |
| Sperrfrist bzw. Zuteilungstermine ab Ausgabe in Jahren | 2/6/10 | 2/6/10 |
| Basiskurs | 0 | 0 |
| Performance-Kriterium | ja | nein |
Für das mittlere Management wurde bis 2004 ein Aktien-Incentiveprogramm begeben. Die
Teilnehmer erhalten zu definierten Zeitpunkten während der jeweils zehnjährigen Programmlaufzeit
den Gegenwert einer bestimmten Anzahl von Bayer-Aktien. Für je zehn Aktien, die die
Mitarbeiter als Eigeninvestment in das Programm eingebracht haben, sind dies nach
zwei Jahren zwei Aktien, nach sechs und zehn Jahren jeweils vier weitere Aktien. Die
Bedingung für die Incentivierung ist, dass die Programmteilnehmer die eingebrachten
Aktien am betreffenden Incentivierungszeitpunkt in einem hierfür eingerichteten Mitarbeiter-Depot
halten und der seit Programmauflegung erzielte prozentuale Kursanstieg der Bayer-Aktie
über dem des Aktienindex Dow Jones EURO STOXX 50 liegt. Die durch die Mitarbeiter
eingebrachten Aktien können während der Programmlaufzeit verkauft werden, wobei die
verkauften Aktien vom folgenden Incentivierungstermin an nicht mehr incentivierungsberechtigt
sind. Die Zahl der Aktien, die vom einzelnen Mitarbeiter in das Programm eingebracht
werden konnten, war wertmäßig auf die Hälfte seiner leistungsabhängigen Bonuszahlung
für das jeweilige vorangegangene Geschäftsjahr begrenzt.
Das bis einschließlich 2004 geltende Aktien-Beteiligungsprogramm für die weiteren
Mitarbeitergruppen entspricht in seiner Struktur dem Aktien-Incentiveprogramm, wobei
sich die Incentivierung ausschließlich an der Haltedauer der als Eigeninvestment der
Mitarbeiter in das Programm eingebrachten Bayer-Aktien orientiert. Die Incentivierungsleistung
ist gegenüber dem Aktien-Incentiveprogramm halbiert. Nach zwei Jahren Haltedauer wird
je zehn Aktien Eigeninvestment der Gegenwert einer Bayer-Aktie gewährt, nach sechs
bzw. zehn Jahren der Gegenwert jeweils zwei weiterer Aktien.
Die sonstigen Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Gewährleistungen, Produkthaftung,
Entsorgungsverpflichtungen - sofern nicht als Rückstellung für Umweltschutz erfasst
-, Eventualverbindlichkeiten aus Akquisitionen sowie Rückstellungen für sonstige Verbindlichkeiten.
Insgesamt setzten sich die Finanzverbindlichkeiten wie folgt zusammen:
[Tabelle 4.82]
|
|
31.12.2009 | 31.12.2010 | ||
|
|
Gesamt | davon kurzfristig | Gesamt | davon kurzfristig |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Anleihen/Schuldscheindarlehen | 8.301 | 375 | 8.209 | 650 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 3.251 | 807 | 2.271 | 760 |
| Leasingverbindlichkeiten | 550 | 44 | 562 | 50 |
| Verbindlichkeiten aus Warentermingeschäften | 91 | 46 | 66 | 55 |
| Verbindlichkeiten aus sonstigen Derivaten | 578 | 113 | 529 | 240 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 178 | 104 | 196 | 134 |
| Gesamt | 12.949 | 1.489 | 11.833 | 1.889 |
Die Finanzverbindlichkeiten haben insgesamt die folgenden Fälligkeiten:
[Tabelle 4.83]
| Fälligkeit | 31.12.2009 | Fälligkeit | 31.12.2010 |
|
|
in Mio. € |
|
in Mio. € |
| 2010 | 1.489 | 2011 | 1.889 |
| 2011 | 1.867 | 2012 | 2.893 |
| 2012 | 2.793 | 2013 | 1.513 |
| 2013 | 1.430 | 2014 | 1.770 |
| 2014 | 1.785 | 2015 | 815 |
| 2015 und später | 3.585 | 2016 und später | 2.953 |
| Gesamt | 12.949 | Gesamt | 11.833 |
Die Finanzverbindlichkeiten des Bayer-Konzerns sind im Wesentlichen ungesichert und
- mit Ausnahme der nachrangigen Hybridanleihe in Höhe von 1.300 MIO € - von gleichem
Rang.
Neben Schuldscheinen in Höhe von 620 MIO € (Vorjahr: 620 MIO €) sind die folgenden
Anleihen durch den Bayer-Konzern begeben worden:
[Tabelle 4.84]
| Effektivzins | Nominalzins |
|
Nominalvolumen | 31.12.2009 | 31.12.2010 |
|
|
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
|
|
|
Bayer AG |
|
|
|
| 6,075 % | 6,000 % | EMTN-Anleihe 2002/2012 | 2.000 Mio. EUR | 2.044 | 2.030 |
| 5,155 % | 5,000 % | Hybridanleihe 2005/2105 (2015) | 1.300 Mio. EUR | 1.267 | 1.303 |
| 4,621 % | 4,500 % | EMTN-Anleihe 2006/2013 | 1.000 Mio. EUR | 996 | 1.003 |
| 5,774 % | 5,625 % | EMTN-Anleihe 2006/2018 | 250 Mio. GBP | 277 | 287 |
| 5,541 % | 5,625 % | EMTN-Anleihe 2006/2018 (Aufstockung) | 100 Mio. GBP | 113 | 117 |
| Variabel | Variabel | EMTN-Anleihe 2007/2010 | 300 Mio. EUR | 300 | - |
| 4,464 % | 4,375 % | EMTN-Anleihe 2007/2011 | 200 Mio. EUR | 200 | 200 |
| 4,038 % | 4,000 % | EMTN-Anleihe 2008/2011 | 200 Mio. EUR | 200 | 200 |
|
|
|
Bayer Capital Corporation B.V. |
|
|
|
| 4,750 % | 4,625 % | EMTN-Anleihe 2009/2014 | 1.300 Mio. EUR | 1.291 | 1.293 |
|
|
|
Bayer Corporation |
|
|
|
| 7,180 % | 7,125 % | Anleihe 1995/2015 | 200 Mio. US$ | 153 | 162 |
| 6,670 % | 6,650 % | Anleihe 1998/2028 | 350 Mio. US$ | 241 | 260 |
|
|
|
Bayer Holding Ltd. |
|
|
|
| 1,654 % | 1,585 % | EMTN-Anleihe 2007/2010 | 10 Mrd. JPY | 75 | - |
| 2,006 % | 1,955 % | EMTN-Anleihe 2007/2012 | 15 Mrd. JPY | 112 | 138 |
| Variabel | Variabel | EMTN-Anleihe 2007/2012 | 30 Mrd. JPY | 225 | 275 |
| Variabel | Variabel | EMTN-Anleihe 2008/2013 | 10 Mrd. JPY | 75 | 92 |
| 3,654 % | 3,575 % | EMTN-Anleihe 2008/2018 | 15 Mrd. JPY | 112 | 137 |
| 1,459 % | 1,459 % | EMTN-Anleihe 2010/2017 | 10 Mrd. JPY | - | 92 |
|
|
|
Gesamt |
|
7.681 | 7.589 |
Im Juni 2010 legte die Bayer Holding Ltd. unter dem Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Notes-Programm
(EMTN-Programm) eine Anleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren im Nominalvolumen
von 10 MRD JPY und einem Kupon von 1,459 % auf.
Die Bayer Capital Corporation B. V. emittierte unter dem EMTN-Programm im März 2009
eine Unternehmensanleihe mit einem Nominalvolumen in Höhe von 1.300 MIO € und einer
Laufzeit von fünfeinhalb Jahren. Diese ist mit einem Kupon von 4,625 % ausgestattet.
Im Dezember 2008 legte die Bayer AG unter dem EMTN-Programm eine Anleihe im Nominalwert
von 200 MIO €, einem Kupon von 4 % und einer Laufzeit bis zum 27. Januar 2011 auf.
Die Anleihe wurde planmäßig getilgt.
Die Bayer Holding Ltd. hat im Juni 2008 unter dem EMTN-Programm eine variabel verzinsliche
Anleihe im Nominalwert von 10 MRD JPY und einer fünfjährigen Laufzeit begeben. Die
Anleihe trägt einen variabel verzinslichen Kupon von Drei-Monats-JPY-LIBOR plus 56
Basispunkten. Unter dem gleichen Programm hat die Bayer Holding Ltd. im Dezember 2008
eine Anleihe im Nominalwert von 15 MRD JPY mit einem Kupon von 3,575 % und einer Laufzeit
bis zum 19. Dezember 2018 aufgelegt.
Im Juni 2007 emittierte die Bayer Holding Ltd. unter dem EMTN-Programm eine Anleihe
mit einer Laufzeit von fünf Jahren im Nominalvolumen von 15 MRD JPY und einem Kupon
von 1,955 %, eine variabel verzinsliche Anleihe im Nominalvolumen von 30 MRD JPY mit
einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Kupon von Drei-Monats-JPY-LIBOR plus 26 Basispunkten
sowie eine Anleihe mit einer Laufzeit von drei Jahren im Nominalvolumen von 10 MRD
JPY und einem Kupon von 1,585 %, die im Juni 2010 planmäßig getilgt wurde.
Im April 2007 begab die Bayer AG unter dem EMTN-Programm eine Anleihe mit einem Nominalvolumen
von 200 MIO €, einer Laufzeit von vier Jahren und einem Kupon von 4,375 % sowie eine
variabel verzinsliche Anleihe mit einer Laufzeit von drei Jahren im Nominalvolumen
von 300 MIO € und einem Kupon in Höhe des Drei-Monats-EURIBOR plus 10 Basispunkten,
die im April 2010 planmäßig getilgt wurde.
Im Mai 2006 emittierte die Bayer AG zur teilweisen Finanzierung der Schering-Akquisition
unter dem EMTN-Programm eine Anleihe mit einem Nominalvolumen von 1.000 MIO €, einer
Laufzeit von sieben Jahren und einem Kupon von 4,5 %. Darüber hinaus wurde eine Anleihe
in britischen Pfund (GBP) in einer Höhe von 250 MIO GBP begeben. Diese Anleihe wurde
im selben Jahr um 100 MIO GBP erhöht. Die Anleihe hat einen Kupon von 5,625 %, eine
Laufzeit bis 2018 und wurde vollständig in Euro geswapt.
Die Bayer AG emittierte im Juli 2005 eine 100-jährige, nachrangige Hybridanleihe im
Volumen von 1.300 MIO €. Die Anleihe wird im Jahr 2105 fällig und verzinst sich in
den ersten zehn Jahren mit einem festen Kupon von 5 %. Danach schließt sich für die
weitere Laufzeit eine variable, vierteljährliche Verzinsung an (Drei-Monats-EURIBOR
plus 280 Basispunkte). Die Bayer AG hat nach den ersten zehn Jahren vierteljährlich
die Möglichkeit, die Anleihe zum Nominalwert zu kündigen. Die Kuponzahlungen sind
jeweils nachträglich fällig. Die Anleihe wird von Moody's zu 75 % und von Standard
& Poor's zu 50 % als Eigenkapital bewertet und verbessert dadurch die ratingrelevanten
Verschuldungskennziffern des Konzerns.
Im April 2002 emittierte die Bayer AG unter dem EMTN-Programm eine Anleihe im Nominalvolumen
von 2.000 MIO € mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem festen Kupon von 6 %.
Die Zinszahlungen erfolgen nachträglich jährlich.
Im Februar 1998 legte die Bayer Corporation eine Anleihe im Volumen von 350 MIO US-Dollar
für zeichnungsberechtigte institutionelle Anleger mit einer Laufzeit von 30 Jahren,
einem Kupon von 6,65 % und halbjährlichen Zinsen auf. Darüber hinaus wurde im September
1995 eine 7,125-prozentige Anleihe über 200 MIO US-Dollar aufgelegt. Die Anleihe hat
eine Laufzeit von 20 Jahren und wird im Oktober 2015 fällig. Die Zinszahlungen erfolgen
halbjährlich im April und Oktober.
Alle durch die Tochtergesellschaften begebenen Anleihen werden von der Bayer AG garantiert.
Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalteten im Wesentlichen
Bankkredite ausländischer Tochtergesellschaften. Der zum 31. Dezember 2009 ausstehende
Betrag des in 2006 im Rahmen der Schering-Akquisition aufgenommenen Konsortialkredits
in Höhe von 0,9 MRD € wurde im September 2010 vollständig getilgt.
Am 31. Dezember 2010 standen dem Konzern insgesamt Kreditlinien über 6,6 MRD € (Vorjahr:
7,2 MRD €) zur Verfügung. Genutzt wurden davon 2,3 MRD € (Vorjahr: 3,3 MRD €), während
4,3 MRD € (Vorjahr: 3,9 MRD €) ungenutzt sind und damit für ungesicherte Kreditaufnahmen
zur Verfügung stehen.
In den Folgejahren sind aus Finanzierungsleasing an die jeweiligen Leasinggeber 704
MIO € (Vorjahr: 704 MIO €) Leasingraten zu zahlen; der hierin enthaltene Zinsanteil
beläuft sich auf 142 MIO € (Vorjahr: 154 MIO €).
Nach Fälligkeit gliedern sich die Leasingverbindlichkeiten wie folgt:
[Tabelle 4.85]
|
|
31.12.2009 | ||
| Fälligkeit | Leasingraten | Hierin enthaltener Zinsanteil |
Leasingverbindlichkeiten |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 2010 | 71 | 27 | 44 |
| 2011 | 67 | 25 | 42 |
| 2012 | 58 | 23 | 35 |
| 2013 | 217 | 18 | 199 |
| 2014 | 36 | 11 | 25 |
| 2015 und später | 255 | 50 | 205 |
| Gesamt | 704 | 154 | 550 |
|
|
31.12.2010 | ||
| Fälligkeit | Leasingraten | Hierin enthaltener Zinsanteil |
Leasingverbindlichkeiten |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| 2011 | 79 | 29 | 50 |
| 2012 | 66 | 25 | 41 |
| 2013 | 236 | 20 | 216 |
| 2014 | 40 | 12 | 28 |
| 2015 | 34 | 11 | 23 |
| 2016 und später | 249 | 45 | 204 |
| Gesamt | 704 | 142 | 562 |
Nähere Erläuterungen zu den Verbindlichkeiten aus Derivaten werden in Anhangangabe
[30] gegeben.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestanden überwiegend gegenüber Dritten.
Von dem Gesamtbetrag waren 3.461 MIO € (Vorjahr: 2.720 MIO €) innerhalb eines Jahres
und 36 MIO € (Vorjahr:15 MIO €) nach mehr als einem Jahr fällig.
Die sonstigen Verbindlichkeiten teilten sich wie folgt auf:
[Tabelle 4.86]
|
|
31.12.2009 | 31.12.2009 | 31.12.2010 | 31.12.2010 |
|
|
Gesamt | davon kurzfristig | Gesamt | davon kurzfristig |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung | 255 | 242 | 257 | 246 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern | 160 | 132 | 143 | 120 |
| Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit | 214 | 191 | 174 | 152 |
| Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern | 271 | 271 | 264 | 264 |
| Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern | 78 | - | 67 | - |
| Rechnungsabgrenzungen | 345 | 172 | 341 | 103 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 659 | 559 | 742 | 632 |
| Gesamt | 1.982 | 1.567 | 1.988 | 1.517 |
Als Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit waren insbesondere die noch
abzuführenden Beiträge an Sozialversicherungsträger ausgewiesen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern in Höhe von 67 MIO € (Vorjahr:
78 MIO €) enthielten das auf Fremdanteile entfallende anteilige Eigenkapital der Currenta
GmbH & Co. OHG und ihrer Tochtergesellschaften Chemion Logistik GmbH und TECTRION
GmbH.
Die Rechnungsabgrenzungen enthielten Zuwendungen der öffentlichen Hand von 77 MIO
€ (Vorjahr: 63 MIO €), von denen im Geschäftsjahr 9 MIO € (Vorjahr: 12 MIO €) ertragswirksam
aufgelöst wurden.
Das Risikomanagementsystem des Bayer-Konzerns für das Kreditrisiko, das Liquiditätsrisiko
und die einzelnen Marktrisiken (Zinsrisiken, Währungsrisiken und sonstige Preisrisiken)
wird einschließlich seiner Ziele, Methoden und Prozesse im Risikobericht des Lageberichts
dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der
einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Kategorie
von Finanzinstrumenten dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzpositionen
über. Da die Bilanzpositionen Sonstige Forderungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen und Sonstige Verbindlichkeiten sowohl Finanzinstrumente als auch nicht
finanzielle Vermögenswerte bzw. nicht finanzielle Verbindlichkeiten (z. B. sonstige
Steuerforderungen oder Vorauszahlungen für zukünftig zu erhaltende Leistungen) enthalten,
dient die Spalte "Nicht finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten" einer entsprechenden
Überleitung.
[Tabelle 4.87]
|
|
|
31.12.2009 | 31.12.2009 | 31.12.2009 | 31.12.2009 | 31.12.2009 |
|
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | Zum beizulegenden Zeitwert bewertet | |||
|
|
|
|
|
Auf Basis öffentlich notierter Marktpreise | Auf Basis marktnaher, direkt ableitbarer Werte | Auf Basis individueller Bewertungsparameter |
|
|
|
Buchwert 31.12.2009 |
Nachrichtlich: beizulegender Zeitwert | Buchwert | Buchwert | Buchwert |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 6.106 |
|
|
|
|
|
|
|
Ausleihungen und Forderungen | 6.106 | 6.106 |
|
|
|
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 793 |
|
127 | 605 | 42 | |
|
|
Ausleihungen und Forderungen | 628 | 700 |
|
|
|
|
|
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 58 |
|
127 |
|
27 |
|
|
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen | 107 | 111 |
|
|
|
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
|
|
218 |
|
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
|
|
387 | 15 |
| Sonstige Forderungen | 970 |
|
|
|
|
|
|
|
Ausleihungen und Forderungen | 970 | 971 |
|
|
|
|
|
Nicht finanzielle Vermögenswerte |
|
|
|
|
|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 2.725 |
|
|
|
|
|
|
|
Ausleihungen und Forderungen | 2.725 | 2.725 |
|
|
|
| Finanzielle Vermögenswerte gesamt | 10.594 |
|
127 | 605 | 42 | |
|
|
davon: Ausleihungen und Forderungen | 10.429 |
|
|
|
|
| Finanzverbindlichkeiten | 12.280 |
|
|
669 |
|
|
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | 12.280 | 13.072 |
|
|
|
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
|
|
235 |
|
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
|
|
434 |
|
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.571 |
|
|
|
|
|
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | 2.571 | 2.571 |
|
|
|
|
|
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
| Sonstige Verbindlichkeiten | 1.033 |
|
|
45 | 4 | |
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | 1.033 | 1.033 |
|
|
|
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
|
|
37 |
|
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
|
|
8 | 4 |
|
|
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
| Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt | 15.884 |
|
|
714 | 4 | |
|
|
davon: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | 15.884 |
|
|
|
|
|
|
davon: Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
|
|
272 |
|
|
|
davon: Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
|
|
442 | 4 |
|
|
|
31.12.2009 | 31.12.2009 |
|
|
|
Nicht finanzielle Vermögenswerte/ Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Buchwert | Buchwert in der Bilanz |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
|
6.106 | |
|
|
Ausleihungen und Forderungen |
|
6.106 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte |
|
1.567 | |
|
|
Ausleihungen und Forderungen |
|
628 |
|
|
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte |
|
212 |
|
|
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen |
|
107 |
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
218 |
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
402 |
| Sonstige Forderungen | 936 | 1.906 | |
|
|
Ausleihungen und Forderungen |
|
970 |
|
|
Nicht finanzielle Vermögenswerte | 936 | 936 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
|
2.725 | |
|
|
Ausleihungen und Forderungen |
|
2.725 |
| Finanzielle Vermögenswerte gesamt |
|
11.368 | |
|
|
davon: Ausleihungen und Forderungen |
|
10.429 |
| Finanzverbindlichkeiten |
|
12.949 | |
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
|
12.280 |
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
235 |
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
434 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 164 | 2.735 | |
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
|
2.571 |
|
|
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 164 | 164 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 900 | 1.982 | |
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
|
1.033 |
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
37 |
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
12 |
|
|
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 900 | 900 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt |
|
16.602 | |
|
|
davon: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
|
15.884 |
|
|
davon: Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
272 |
|
|
davon: Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
446 |
|
|
|
31.12.2010 | 31.12.2010 | 31.12.2010 | 31.12.2010 | 31.12.2010 |
|
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | Zum beizulegenden Zeitwert bewertet | |||
|
|
|
|
|
Auf Basis öffentlich notierter Marktpreise | Auf Basis marktnaher, direkt ableitbarer Werte | Auf Basis individueller Bewertungsparameter |
|
|
|
Buchwert 31.12.2010 |
Nachrichtlich: beizulegender Zeitwert | Buchwert | Buchwert | Buchwert |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 6.668 |
|
|
|
|
|
|
|
Ausleihungen und Forderungen | 6.668 | 6.668 |
|
|
|
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 971 |
|
701 | 476 | 24 | |
|
|
Ausleihungen und Forderungen | 816 | 821 |
|
|
|
|
|
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 54 |
|
701 |
|
3 |
|
|
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen | 101 | 105 |
|
|
|
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
|
|
201 |
|
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
|
|
275 | 21 |
| Sonstige Forderungen | 823 |
|
|
|
|
|
|
|
Ausleihungen und Forderungen | 823 | 823 |
|
|
|
|
|
Nicht finanzielle Vermögenswerte |
|
|
|
|
|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 2.840 |
|
|
|
|
|
|
|
Ausleihungen und Forderungen | 2.840 | 2.840 |
|
|
|
| Finanzielle Vermögenswerte gesamt | 11.302 |
|
701 | 476 | 24 | |
|
|
davon: Ausleihungen und Forderungen | 11.147 |
|
|
|
|
| Finanzverbindlichkeiten | 11.238 |
|
|
595 |
|
|
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | 11.238 | 12.061 |
|
|
|
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
|
|
252 |
|
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
|
|
343 |
|
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 3.165 |
|
|
|
|
|
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | 3.165 | 3.165 |
|
|
|
|
|
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
| Sonstige Verbindlichkeiten | 1.029 |
|
|
111 | 5 | |
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | 1.029 | 1.029 |
|
|
|
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
|
|
86 |
|
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
|
|
25 | 5 |
|
|
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
| Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt | 15.432 |
|
|
706 | 5 | |
|
|
davon: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | 15.432 |
|
|
|
|
|
|
davon: Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
|
|
338 |
|
|
|
davon: Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
|
|
368 | 5 |
|
|
|
31.12.2010 | 31.12.2010 |
|
|
|
Nicht finanzielle Vermögenswerte/ Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Buchwert | Buchwert in der Bilanz |
|
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
|
6.668 | |
|
|
Ausleihungen und Forderungen |
|
6.668 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte |
|
2.172 | |
|
|
Ausleihungen und Forderungen |
|
816 |
|
|
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte |
|
758 |
|
|
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen |
|
101 |
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
201 |
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
296 |
| Sonstige Forderungen | 1.011 | 1.834 | |
|
|
Ausleihungen und Forderungen |
|
823 |
|
|
Nicht finanzielle Vermögenswerte | 1.011 | 1.011 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
|
2.840 | |
|
|
Ausleihungen und Forderungen |
|
2.840 |
| Finanzielle Vermögenswerte gesamt |
|
12.503 | |
|
|
davon: Ausleihungen und Forderungen |
|
11.147 |
| Finanzverbindlichkeiten |
|
11.833 | |
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
|
11.238 |
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
252 |
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
343 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 332 | 3.497 | |
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
|
3.165 |
|
|
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 332 | 332 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 843 | 1.988 | |
|
|
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
|
1.029 |
|
|
Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
86 |
|
|
Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
30 |
|
|
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 843 | 843 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt |
|
16.143 | |
|
|
davon: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
|
15.432 |
|
|
davon: Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung |
|
338 |
|
|
davon: Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung |
|
373 |
In Ausleihungen und Forderungen sowie in Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
sind auch Finanzierungs-Leasingforderungen bzw. Finanzierungs-Leasingverbindlichkeiten
enthalten, bei denen Bayer der Leasinggeber bzw. Leasingnehmer ist, und die folglich
nach IAS 17 bewertet werden.
Der beizulegende Zeitwert von Forderungen, Ausleihungen, bis zur Endfälligkeit zu
haltenden Finanzinvestitionen oder originären Verbindlichkeiten wird als Barwert der
zukünftigen Zahlungsmittelzu- oder -abflüsse ermittelt. Die Abzinsung erfolgt unter
Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes unter Berücksichtigung
der Bonität des Kontrahenten. Sollte ein börsennotierter Preis vorhanden sein, wird
dieser als beizulegender Zeitwert angesetzt.
Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für Forderungen und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten und Zahlungsmitteln
und Zahlungsmitteläquivalenten weichen die Buchwerte am Bilanzstichtag nicht signifikant
von den beizulegenden Zeitwerten ab.
Die Aufwendungen, Erträge, Verluste und Gewinne aus Finanzinstrumenten lassen sich
den folgenden Kategorien zuordnen:
[Tabelle 4.88]
|
|
2010 | |||||
|
|
Ausleihungen und Forderungen | Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen |
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte |
Zu Handelszwecken gehalten (nur Derivate) |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten |
Gesamt |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Zinserträge | 56 | 3 | 1 | 152 | 119 | 331 |
| Zinsaufwendungen | - | - | - | -180 | -636 | -816 |
| Beteiligungserträge | - | - | 6 | - | - | 6 |
| Fair-Value-Änderungen | - | - | - | -16 | - | -16 |
| Aufwendungen aus Wertminderungen | -141 | - | -11 | - | - | -152 |
| Erträge aus Zuschreibungen | 53 | - | - | - | - | 53 |
| Gewinne/Verluste aus Abgängen | - | - | 2 | - | - | 2 |
| Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge | -1 | - | - | - | -3 | -4 |
| Nettoergebnis | -33 | 3 | -2 | -44 | -520 | -596 |
[Tabelle 4.89]
|
|
2009 | |||||
|
|
Ausleihungen und Forderungen |
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen |
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte |
Zu Handelszwecken gehalten (nur Derivate) |
Zu fortgeführten Anschaffungs- kosten bewertete Verbindlich- keiten |
Gesamt |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Zinserträge | 58 | 3 | 1 | 490 | 128 | 680 |
| Zinsaufwendungen | - | - | - | -490 | -795 | -1.285 |
| Beteiligungserträge | - | - | 5 | - | - | 5 |
| Fair-Value-Änderungen | - | - | - | -62 | - | -62 |
| Aufwendungen aus Wertminderungen | -107 | - | -15 | - | - | -122 |
| Erträge aus Zuschreibungen |
63 | - | - | - | - | 63 |
| Gewinne/Verluste aus Abgängen |
- | - | -1 | - | - | -1 |
| Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge |
2 | - | -2 | - | -5 | -5 |
| Nettoergebnis | 16 | 3 | -12 | -62 | -672 | -727 |
In der Spalte "Zu Handelszwecken gehalten" werden fast ausschließlich Zinsaufwendungen
und Zinserträge aus Zins- und Zinswährungssicherungen, die nicht in einer bilanziellen
Sicherungsbeziehung stehen, ausgewiesen.
Die auf individuellen Bewertungsparametern basierenden und zum beizulegenden Zeitwert
bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten betrugen am Jahresanfang
2010 per saldo 38 MIO € (Vorjahr: 56 MIO €). Ergebniswirksame Veränderungen des beizulegenden
Zeitwerts in Höhe von 5 MIO € (Vorjahr: 1 MIO €), Abgänge in Höhe von 28 MIO € (Vorjahr:
18 MIO €) sowie ergebnisneutrale Wertänderungen in Höhe von 4 MIO € (Vorjahr: -1 MIO
€) führten zu einem Nettobilanzwert am Ende des Berichtsjahres von 19 MIO € (Vorjahr:
38 MIO €). Von den ergebniswirksamen Wertänderungen entfielen 6 MIO € (Vorjahr: 10
MIO €) auf noch bilanzierte sowie -1 MIO € (Vorjahr: -9 MIO €) auf bereits abgegangene
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Darüber hinaus fielen Veräußerungsgewinne in
Höhe von 2 MIO € (Vorjahr: 4 MIO €) an.
Das Liquiditätsrisiko, welchem der Bayer-Konzern aus seinen Finanzinstrumenten ausgesetzt
ist, setzt sich aus Verpflichtungen aus zukünftigen Zins- und Tilgungszahlungen für
finanzielle Verbindlichkeiten und dem Liquiditätsrisiko aus Derivaten zum Bilanzstichtag
- wie in der Tabelle in Anhangangabe [30.3] dargestellt - zusammen.
Daneben bestand ein Liquiditätsrisiko aus einem noch nicht eingezahlten Teil des Gründungsstocks
bei der Bayer-Pensionskasse in Höhe von 390 MIO € (Vorjahr: 490 MIO €), der in den
Folgejahren zu weiteren Auszahlungen bei der Bayer AG führen kann. Dieser Betrag wurde
unter Darlehenszusagen ausgewiesen.
[Tabelle 4.90]
|
|
31.12.2010 | Cashflows Jan-März 2011 | Cashflows Apr-Dez 2011 | ||
|
|
Buchwert | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Finanzverbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
| Anleihen/Schuldscheindarlehen* | 8.209 | 4 | 200 | 176 | 450 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 2.271 | 9 | 254 | 40 | 506 |
| Restliche Verbindlichkeiten | 758 | 13 | 140 | 20 | 44 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 3.165 | - | 2.984 | - | 162 |
| Sonstige Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
| Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung | 257 | 60 | - | 186 | - |
| Restliche Verbindlichkeiten | 772 | 7 | 576 | 1 | 64 |
| Verbindlichkeiten aus Derivaten |
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | 338 | - | 53 | 13 | 73 |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 373 | -8 | 146 | 76 | 47 |
| Forderungen aus Derivaten |
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | 201 | -10 | 13 | 74 | 52 |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 296 | -7 | 33 | 67 | 75 |
| Darlehenszusagen | - | - | - | - | 390 |
| Finanzgarantien | - | - | 12 | - | 103 |
|
|
Cashflows 2012 | Cashflows 2013 | Cashflows 2014 | |||
|
|
Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Finanzverbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
|
| Anleihen/Schuldscheindarlehen* | 368 | 2.414 | 246 | 1.092 | 199 | 1.550 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 45 | 266 | 47 | 192 | 41 | 131 |
| Restliche Verbindlichkeiten | 25 | 42 | 20 | 218 | 12 | 61 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - | 12 | - | 6 | - | 1 |
| Sonstige Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
|
| Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung | 2 | - | 1 | - | 1 | - |
| Restliche Verbindlichkeiten | 1 | 31 | - | 10 | - | 5 |
| Verbindlichkeiten aus Derivaten |
|
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | 5 | 40 | 1 | 3 | 1 | 36 |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 76 | 10 | 13 | 1 | 7 | - |
| Forderungen aus Derivaten |
|
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | 52 | 2 | 20 | - | 5 | - |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 70 | 23 | 12 | 2 | 6 | 3 |
| Darlehenszusagen | - | - | - | - | - | - |
| Finanzgarantien | - | - | - | - | - | - |
|
|
Cashflows 2015 | Cashflows 2016-2020 | Cashflows nach 2020 | |||
|
|
Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Finanzverbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
|
| Anleihen/Schuldscheindarlehen* | 126 | 1.450 | 187 | 757 | 124 | 262 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 35 | 616 | 19 | 307 | - | - |
| Restliche Verbindlichkeiten | 11 | 43 | 34 | 109 | 10 | 106 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - | - | - | - | - | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
|
| Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung | 1 | - | 6 | - | - | - |
| Restliche Verbindlichkeiten | - | 6 | - | 9 | - | 71 |
| Verbindlichkeiten aus Derivaten |
|
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | 3 | - | 9 | 110 | - | - |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 8 | - | - | 1 | - | - |
| Forderungen aus Derivaten |
|
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | - | - | - | - | - | - |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 7 | 2 | - | 8 | - | 4 |
| Darlehenszusagen | - | - | - | - | - | - |
| Finanzgarantien | - | - | - | - | - | - |
|
|
31.12.2009 | Cashflows Jan-März 2010 |
Cashflows Apr-Dez 2010 |
||
|
|
Buchwert | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Finanzverbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
| Anleihen/Schuldscheindarlehen | 8.301 | 4 | - | 171 | 375 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 3.251 | 24 | 367 | 76 | 439 |
| Restliche Verbindlichkeiten | 728 | 9 | 107 | 18 | 41 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.571 | - | 2.435 | - | 122 |
| Sonstige Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
| Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung | 255 | 57 | - | 186 | - |
| Restliche Verbindlichkeiten | 778 | 2 | 540 | 2 | 73 |
| Verbindlichkeiten aus Derivaten |
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | 272 | 37 | 23 | 1 | 12 |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 446 | 14 | 50 | 29 | 50 |
| Forderungen aus Derivaten |
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | 218 | -9 | 38 | 93 | 68 |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 402 | -9 | 22 | 23 | 27 |
| Darlehenszusagen | - | - | - | - | 490 |
| Finanzgarantien | - | - | 12 | - | - |
|
|
Cashflows 2011 | Cashflows 2012 | Cashflows 2013 | |||
|
|
Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Finanzverbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
|
| Anleihen/Schuldscheindarlehen | 392 | 650 | 364 | 2.338 | 243 | 1.075 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 42 | 1.113 | 52 | 160 | 48 | 152 |
| Restliche Verbindlichkeiten | 26 | 77 | 23 | 37 | 18 | 201 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - | 4 | - | 10 | - | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
|
| Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung | - | - | 12 | - | - | - |
| Restliche Verbindlichkeiten | 2 | 18 | 1 | 47 | - | 4 |
| Verbindlichkeiten aus Derivaten |
|
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | 20 | 28 | 15 | 29 | 4 | 4 |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 166 | 28 | 86 | 3 | 12 | - |
| Forderungen aus Derivaten |
|
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | 29 | - | 30 | - | 2 | - |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 162 | 62 | 85 | 2 | 11 | 2 |
| Darlehenszusagen | - | - | - | - | - | - |
| Finanzgarantien | - | - | - | - | - | - |
|
|
Cashflows 2014 | Cashflows 2015-2019 | Cashflows nach 2019 | |||
|
|
Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Finanzverbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
|
| Anleihen/Schuldscheindarlehen | 195 | 1.550 | 282 | 2.066 | 137 | 243 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 43 | 181 | 42 | 837 | - | - |
| Restliche Verbindlichkeiten | 11 | 56 | 39 | 145 | 15 | 69 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - | 1 | - | - | - | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
|
|
| Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung | - | - | - | - | - | - |
| Restliche Verbindlichkeiten | - | 2 | - | 2 | - | 93 |
| Verbindlichkeiten aus Derivaten |
|
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | 13 | - | 14 | 123 | - | - |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 7 | - | 16 | 1 | - | - |
| Forderungen aus Derivaten |
|
|
|
|
|
|
| Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung | -13 | - | -7 | - | - | - |
| Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung | 4 | 1 | 11 | 6 | - | 3 |
| Darlehenszusagen | - | - | - | - | - | - |
| Finanzgarantien | - | - | - | - | - | - |
Vorjahreswerte angepasst
Zur Eliminierung des Risikos von Marktwertschwankungen werden teilweise bei festverzinslichen
Finanzschulden Zinsswaps eingesetzt, um einen variablen Zinssatz zu erhalten. Im Wesentlichen
handelt es sich hierbei um die 2 MRD €-Anleihe aus dem Jahr 2002, die 1,3 MRD €-Anleihe
aus dem Jahr 2005 und die 1 MRD €-Anleihe aus dem Jahr 2006. Die entsprechenden Finanzschulden
und Sicherungsgeschäfte stehen in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung (Fair-Value-Hedge).
In Bezug auf Fair-Value-Hedges sind hinsichtlich des Sicherungsinstruments im Berichtszeitraum
25 MIO € Gewinn (Vorjahr: 45 MIO €) angefallen. Dem gesicherten Grundgeschäft sind
25 MIO € Verlust (Vorjahr: 44 MIO €) zuzuordnen.
Schwankungen künftiger Zahlungsmittelzu- und -abflüsse durch nicht-bilanzielle Fremdwährungsrisiken
werden teilweise durch den Abschluss von Derivaten, die zum Großteil im Rahmen von
Hedge Accounting als Cashflow-Hedges designiert sind, vermieden. Auch für Preisänderungsrisiken
von Beschaffungsgeschäften erfolgt eine teilweise Begrenzung von Schwankungen künftiger
Zahlungsmittelzu- und -abflüsse durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften, die
zum Teil als Cashflow-Hedges designiert werden. Dabei handelt es sich bei den nicht-bilanziellen
Fremdwährungsrisiken bzw. den Preisänderungsrisiken von Beschaffungsgeschäften um
Nominalvolumina von 4.399 MIO € bzw. 173 MIO € (Vorjahr: 3.523 MIO € bzw. 323 MIO
€).
Das kumulierte übrige Comprehensive Income hat sich nach Steuern durch negative Veränderungen
der beizulegenden Marktwerte von Derivaten, die als Cashflow-Hedges designiert sind,
in 2010 um einen Betrag von 75 MIO € vermindert (Vorjahr: 55 MIO € Erhöhung). Im Berichtsjahr
sind zunächst erfolgsneutral im kumulierten übrigen Comprehensive Income erfasste
Marktwertänderungen von Derivaten, die als Cashflow-Hedges designiert waren, in Höhe
von 18 MIO € als Aufwand (Vorjahr: 10 MIO € ) realisiert worden. Analog wurden entsprechende
anteilige latente Steuern von 6 MIO € als Steuerertrag (Vorjahr: 4 MIO € ) und nicht
mehr im kumulierten übrigen Comprehensive Income erfasst. Es sind im Berichtsjahr
ebenso wie im Vorjahr keine wesentlichen ineffektiven Teile der Sicherungsbeziehungen
ergebniswirksam geworden.
Zum Jahresende bestanden die folgenden nach wesentlichen Kategorien geordneten Geschäfte
mit den angegebenen Marktwerten:
[Tabelle 4.91]
|
|
31.12.2009 | 31.12.2009 | 31.12.2009 | 31.12.2010 | 31.12.2010 | 31.12.2010 |
|
|
|
Marktwerte |
|
Marktwerte | ||
|
|
Nominalwert* | Positiver Marktwert | Negativer Marktwert | Nominalwert* | Positiver Marktwert | Negativer Marktwert |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Währungssicherung bilanzieller Risiken | 7.652 | 58 | -294 | 8.759 | 56 | -363 |
| Devisentermingeschäfte | 5.868 | 43 | -88 | 6.251 | 47 | -107 |
| davon Fair-Value-Hedges | - | - | - | - | - | - |
| davon Cashflow-Hedges | 384 | - | -5 | 371 | 7 | - |
| Zinswährungsswaps | 1.784 | 15 | -206 | 2.508 | 9 | -256 |
| davon Fair-Value-Hedges | - | - | - | - | - | - |
| davon Cashflow-Hedges | 1.512 | 15 | -175 | 2.173 | 9 | -240 |
| Währungssicherung nicht-bilanzieller Risiken | 3.523 | 136 | -45 | 4.399 | 68 | -93 |
| Devisentermingeschäfte | 3.245 | 129 | -44 | 3.631 | 59 | -86 |
| davon Fair-Value-Hedges | - | - | - | - | - | - |
| davon Cashflow-Hedges | 2.451 | 104 | -37 | 3.631 | 59 | -86 |
| Devisenoptionen | 278 | 7 | -1 | 768 | 9 | -7 |
| davon Fair-Value-Hedges | - | - | - | - | - | - |
| davon Cashflow-Hedges | 239 | 7 | - | - | - | - |
| Zinssicherung bilanzieller Risiken | 12.612 | 368 | -284 | 8.169 | 275 | -166 |
| Zinsswaps | 10.612 | 368 | -284 | 8.169 | 275 | -166 |
| davon Fair-Value-Hedges | 2.467 | 92 | - | 3.467 | 126 | - |
| davon Cashflow-Hedges | - | - | - | 1 | - | - |
| Zinsoptionen | 2.000 | - | - | - | - | - |
| davon Fair-Value-Hedges | - | - | - | - | - | - |
| davon Cashflow-Hedges | - | - | - | - | - | - |
| Rohstoffpreissicherung | 323 | 36 | -91 | 173 | 21 | -66 |
| Warentermingeschäfte | 167 | 13 | -68 | 138 | 4 | -52 |
| davon Fair-Value-Hedges | - | - | - | - | - | - |
| davon Cashflow-Hedges | 85 | - | -55 | 19 | - | -12 |
| Warenoptionsgeschäfte | 156 | 23 | -23 | 35 | 17 | -14 |
| davon Fair-Value-Hedges | - | - | - | - | - | - |
| davon Cashflow-Hedges | - | - | - | - | - | - |
| Gesamt | 24.110 | 598 | -714 | 21.500 | 420 | -688 |
| davon kurzfristige Derivate | 10.922 | 239 | -204 | 11.072 | 237 | -380 |
| für Währungssicherung | 8.259 | 179 | -126 | 10.906 | 105 | -258 |
| für Zinssicherung** | 2.400 | 26 | -32 | - | 113 | -67 |
| für Warensicherung | 263 | 34 | -46 | 166 | 19 | -55 |
*
Der Nominalwert wird als Brutto-Volumen ausgewiesen, welches auch wirtschaftlich geschlossene
Positionen beinhaltet.
**
Zum 31.12.2010 waren die Zinsswaps als langfristig einzustufen. Der Marktwert, der
aus den kurzfristigen Zinszahlungen resultierte, wurde als kurzfristig ausgewiesen.
Haftungsverhältnisse betreffen potenzielle zukünftige Ereignisse, deren Eintritt zu
einer Verpflichtung führen würde. Zum Bilanzstichtag werden diese als unwahrscheinlich
angesehen, können aber nicht ausgeschlossen werden.
Haftungsverhältnisse resultieren ausschließlich aus Verpflichtungen, die gegenüber
Dritten übernommen wurden, und entfielen auf:
[Tabelle 4.92]
|
|
31.12.2009 | 31.12.2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Gewährleistungsverträge | 74 | 53 |
| Nicht eingezahlter Teil des Gründungsstocks der Bayer-Pensionskasse | 490 | 390 |
| Sonstige | 111 | 247 |
| Gesamt | 675 | 690 |
Neben den Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnissen bestehen sonstige
finanzielle Verpflichtungen. Diese resultieren insbesondere aus Leasing- und langfristigen
Mietverträgen.
Die nicht abgezinsten künftigen Mindestleasing- und -mietzahlungen aus Operating-Leasing
beliefen sich auf 595 MIO € (Vorjahr: 606 MIO €). Die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen
sind folgendermaßen fällig:
[Tabelle 4.93]
| Fälligkeiten im Jahr | 31.12.2009 | Fälligkeiten im Jahr | 31.12.2010 |
|
|
in Mio. € |
|
in Mio. € |
| 2010 | 166 | 2011 | 182 |
| 2011 | 132 | 2012 | 132 |
| 2012 | 99 | 2013 | 94 |
| 2013 | 72 | 2014 | 71 |
| 2014 | 59 | 2015 | 49 |
| 2015 und später | 78 | 2016 und später | 67 |
| Gesamt | 606 | Gesamt | 595 |
Aus bereits erteilten Aufträgen für begonnene oder geplante Investitionsvorhaben (Bestellobligo)
bestanden Verpflichtungen in Höhe von 231 MIO € (Vorjahr: 441 MIO €).
Darüber hinaus hat der Konzern mehrere Kooperationen mit externen Partnern vereinbart,
im Rahmen derer verschiedene Forschungsprojekte finanziert werden oder - in Abhängigkeit
vom Erreichen bestimmter Meilensteine oder anderer fest vereinbarter Bedingungen -
andere Zahlungsverpflichtungen im Wert von 1.132 MIO € (Vorjahr: 661 MIO €) übernommen
wurden. Zum 31. Dezember 2010 wird erwartet, dass die entsprechenden Zahlungen folgendermaßen
zu leisten sind, vorausgesetzt, die Meilensteine sind erreicht oder die anderen vereinbarten
Bedingungen sind erfüllt:
[Tabelle 4.94]
| Fälligkeiten im Jahr | 31.12.2009 | Fälligkeiten im Jahr | 31.12.2010 |
|
|
in Mio. € |
|
in Mio. € |
| 2010 | 154 | 2011 | 119 |
| 2011 | 114 | 2012 | 235 |
| 2012 | 83 | 2013 | 154 |
| 2013 | 39 | 2014 | 200 |
| 2014 | 43 | 2015 | 120 |
| 2015 und später | 228 | 2016 und später | 304 |
| Gesamt | 661 | Gesamt | 1.132 |
Als international tätiges Unternehmen mit einem heterogenen Portfolio ist der Bayer-Konzern
einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken
aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht
sowie Umweltschutz gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen
Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen
Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können,
die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind
und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse haben können.
Die nachfolgend beschriebenen Rechtsverfahren stellen die aus heutiger Sicht wesentlichen
Rechtsrisiken dar und sind nicht als abschließende Auflistung zu verstehen.
Magnevist®: Am 1. Februar 2011 waren in den USA ca. 230 Klagen bezüglich des gadoliniumhaltigen Kontrastmittels Magnevist® anhängig und Bayer zugestellt. Diese oder gleichgelagerte Klagen wurden auch gegen drei weitere Hersteller von gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln in den USA erhoben.
Die Kläger machen geltend, dass Patienten infolge der Anwendung von Magnevist® bei bildgebenden diagnostischen Verfahren an nephrogener systemischer Fibrose (NSF)
erkrankt seien. NSF ist eine seltene, schwere Erkrankung, die zu Lähmungen führen
und in manchen Fällen auch tödlich verlaufen kann. Die Kläger behaupten insbesondere,
das Produkt sei fehlerhaft, Bayer habe die mit Magnevist® verbundenen Risiken gekannt oder hätte sie kennen müssen und habe nicht angemessen
vor diesen gewarnt. Sie verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und begründen dies
u. a. mit einer Haftung unabhängig vom Vorliegen eines konkreten Verschuldens, aus
Fahrlässigkeit sowie Gewährleistungsbruch.
Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten
Multidistrict Litigation (MDL) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt.
Am 1. Februar 2011 hatte Bayer mit ca. 220 Klägern ohne Anerkennung einer Haftung
Vergleiche erzielt. Von Fall zu Fall wird Bayer eine vergleichsweise Beilegung von
einzelnen Rechtsstreitigkeiten weiterhin in Betracht ziehen. Bayer ist jedoch überzeugt,
gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und wird sich
weiterhin entschieden gegen alle Ansprüche zur Wehr setzen, für die ein Vergleich
nicht in Frage kommt. Bayer hat angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen.
Trasylol® (Aprotinin) ist ein Medikament zur Kontrolle des Blutverlustes bei koronaren Bypass-Operationen. Am 1. Februar 2011 waren insgesamt ca. 1.100 in den USA erhobene Klagen sowie drei Sammelklagen aus Kanada zugestellt und anhängig. Die Kläger machen insbesondere geltend, die Verabreichung von Trasylol® habe zu Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Nierenversagen oder zum Tode und zu wirtschaftlichen Schäden geführt. Die Kläger verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und behaupten u. a., Bayer habe diese Risiken gekannt oder hätte sie kennen müssen. Bayer hafte, da vor den Risiken bei der Verwendung von Trasylol® nicht angemessen gewarnt worden sei. Sämtliche vor US-Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (MDL) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt.
Ohne Anerkennung einer Haftung hat Bayer bis zum 1. Februar 2011 mit ca. 440 Klägern
Vergleichsvereinbarungen geschlossen. Von Fall zu Fall wird Bayer eine vergleichsweise
Beilegung von einzelnen Rechtsstreitigkeiten auch zukünftig in Betracht ziehen. Bayer
ist jedoch überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche
zu haben, und wird sich weiterhin entschieden gegen alle Ansprüche zur Wehr setzen,
für die ein Vergleich nicht in Frage kommt. Bayer hat angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen
getroffen.
Yasmin®/YAZ®: Bis zum 1. Februar 2011 wurden Bayer ca. 6.850 in den USA anhängige Klagen bezüglich Bayers oraler Kontrazeptiva Yasmin® und YAZ® zugestellt. In den Klagen wird geltend gemacht, Yasmin® und/oder YAZ® bzw. Ocella® und/oder Gianvi®, von Barr Laboratories Inc. in den USA vermarktete generische Versionen von Yasmin® bzw. YAZ®, hätten bei Anwenderinnen zu Gesundheitsschäden geführt, in Einzelfällen auch mit Todesfolge (Einzelheiten zu den generischen Versionen von Yasmin® und YAZ® nachfolgend unter "Patentrechtliche Auseinandersetzungen"). Nach Vereinbarungen von 2008 und 2010 betreibt Bayer die Produkthaftungsverfahren für Ocella® und Gianvi®, Bayer behält mit bestimmten Ausnahmen die Produkthaftung für das von Bayer gelieferte Ocella®-Medikament, und die Parteien haben die potenzielle künftige Produkthaftung hinsichtlich des von Bayer gelieferten Gianvi®-Medikaments aufgeteilt. Die Kläger verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und behaupten insbesondere, dass Bayer die angeblichen Risiken kannte oder hätte kennen müssen, und dass Bayer hafte, da Bayer die Risiken bei der Verwendung von Yasmin® und/oder YAZ® nicht offengelegt oder nicht angemessen vor diesen Risiken gewarnt habe. Außerdem wurden Bayer drei Sammelklagen zugestellt. In diesen Klagen, die vom Gericht noch nicht als Sammelklagen zugelassen wurden, werden wirtschaftliche Schäden, in einer Klage auch körperliche Schäden, geltend gemacht. Eine dieser Sammelklagen wurde im Namen der privaten Krankenversicherer in den USA erhoben und von einem Bundesgericht rechtskräftig abgewiesen. Sämtliche vor Bundesgerichten in den USA anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (MDL) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. 13 weitere Sammelklagen wurden Bayer bis zum 1. Februar 2011 in Kanada zugestellt. Mit zusätzlichen Verfahren ist zu rechnen. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. Für erwartete Verteidigungskosten hat Bayer auf der Grundlage der vorliegenden Informationen bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen.
Im Zusammenhang mit den oben genannten Angelegenheiten zu Magnevist®, Trasylol® und Yasmin®/YAZ® ist Bayer in industrieüblichem Umfang gegen Produkthaftungsrisiken versichert.
Cipro® : Gegen Bayer sind seit 2000 in den USA etwa 40 Sammelklagen und eine Einzelklage im Zusammenhang mit Cipro® anhängig gemacht worden, einem Medikament zur Behandlung von Infektionskrankheiten. Die Kläger werfen Bayer und anderen ebenfalls beklagten Unternehmen vor, dass ein zwischen Bayer und der Firma Barr Laboratories, Inc. im Jahr 1997 geschlossener Vergleich zur Beendigung eines Patentrechtsstreits wettbewerbswidrig gewesen sei. Damit sei ab 1997 die Vermarktung von generischem Ciprofloxacin verhindert worden. Die Kläger beanspruchen insbesondere entsprechenden Schadenersatz, der nach amerikanischem Recht verdreifacht werden solle. Das betreffende Patent wurde nach dem Vergleich mit Barr durch das US-Patentamt nochmals überprüft und bestätigt und anschließend mehrfach erfolgreich in Verfahren vor US-Bundesgerichten verteidigt. Es ist inzwischen abgelaufen.
Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden zur vorprozessualen Koordination
an ein Bundesgericht in New York übertragen und von diesem 2005 abgewiesen. Die Abweisung
der von indirekten Käufern von Cipro® erhobenen Klagen wurde von einem Berufungsgericht in Washington D.C. rechtskräftig
bestätigt. Ein New Yorker Berufungsgericht hat 2010 auch die Abweisung der Klagen
direkter Käufer von Cipro® bestätigt. Ein Antrag der Kläger auf eine erneute Verhandlung wurde abgelehnt. Die
Kläger haben sich mit einem Rechtsmittel an den U.S. Supreme Court gewendet. Vor einigen
bundesstaatlichen Gerichten sind weitere Klagen anhängig. Bayer ist überzeugt, gute
Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt,
sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen.
Yasmin®: 2005 hat Bayer vor einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Barr Pharmaceuticals, Inc. und Barr Laboratories, Inc. eingereicht. Darin wird Barr wegen seiner angestrebten generischen US-Version des oralen Verhütungsmittels Yasmin® von Bayer Patentverletzung vorgeworfen. 2008 hat das US-Bundesgericht Bayers Patent '531 für Yasmin® für ungültig erklärt. Dieses Urteil hat das zuständige US-Berufungsgericht 2009 bestätigt. Im Mai 2010 hat der U.S. Supreme Court Bayers Rechtsmittel zurückgewiesen.
Bayer und Barr Laboratories, Inc. haben 2008 eine Liefer- und Lizenzvereinbarung über
eine generische Version von Yasmin® unterzeichnet, die Barr unter der Marke Ocella® ausschließlich in den USA vermarktet. Bayer erhält für die Produktlieferung einen
feststehenden Prozent-Anteil an den hiermit von Barr erzielten Umsätzen. Die Vereinbarung
wird von der amerikanischen Wettbewerbsaufsicht (Federal Trade Commission - "FTC")
untersucht.
2008 hat Bayer zwei und 2010 drei weitere Mitteilungen über einen abgekürzten Zulassungsantrag
für ein neues Arzneimittel (Abbreviated New Drug Application - "ANDA") erhalten, mit
dem die Firmen Watson Laboratories Inc., Sandoz Inc., Lupin Ltd., Famy Care Ltd. und
Sun Pharma Global FZE jeweils die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version
von Bayers oralem Kontrazeptivum Yasmin® in den Vereinigten Staaten verfolgen. Bayer hat deswegen vor einem US-Bundesgericht
Patentverletzungsklage gegen Watson, Sandoz und Lupin eingereicht. In ihren Klageerwiderungen
behaupten Watson und Sandoz u. a., verschiedene Bayer-Patente seien unwirksam. Sandoz
behauptet außerdem, dass Bayer und Barr Vereinbarungen getroffen haben, die wettbewerbswidrig
seien und gegen US-amerikanisches Kartell- und Wettbewerbsrecht verstoßen würden.
Im September 2010 hat das US-Bundesgericht Bayers Patentverletzungsklage gegen Watson
und Sandoz abgewiesen. Bayer wird Berufung einlegen.
YAZ® : 2007 und 2008 erhielt Bayer Mitteilungen, dass Barr Laboratories, Inc., Watson Laboratories Inc. und Sandoz Inc., 2010 auch Lupin Ltd. und Sun Pharma Global FZE jeweils ein ANDA-Zulassungsverfahren hinsichtlich einer generischen Version des oralen Verhütungsmittels YAZ® von Bayer in den USA eingeleitet haben. Bayer hat vor US-Bundesgerichten Patentverletzungsklagen gegen Watson, Sandoz, Lupin und Sun Pharma Global eingereicht, die die Verletzung bestimmter Bayer-Patente geltend machen. In der Klageerwiderung behauptet Sandoz u. a., dass Bayer und Barr Vereinbarungen getroffen haben, die wettbewerbswidrig seien und gegen US-amerikanisches Kartell- und Wettbewerbsrecht verstoßen würden.
2008 haben Bayer und Barr vereinbart, dass Bayer Barr die Lizenz erteilt, ab Juli
2011 in den USA eine generische Version von YAZ® vermarkten zu können. Bayer wird dafür das Medikament liefern. Bayer erhält festgelegte
Prozent-Anteile an den hiermit von Barr erzielten Umsätzen. Im Dezember 2008 wurde
Barr von Teva Pharmaceutical Industries Ltd. übernommen. Im Juni 2010 verkündete Teva
den Beginn der Vermarktung von Gianvi® in den usa, einer generischen Version von YAZ®. Rechtsstreitigkeiten zwischen Bayer und Teva/Barr vor mehreren Bundesgerichten in
den USA wegen Verletzung bestimmter Bayer-Patente durch den Vertrieb von Gianvi® wurden im Dezember 2010 verglichen. Bayer und Barr haben die o. a. - derzeit ebenfalls
von der FTC untersuchte - Lizenz- und Belieferungsvereinbarung von 2008 ergänzt, und
Bayer beliefert Barr seit Dezember 2010 mit dem Medikament für Gianvi®.
Blutzuckermessgeräte: Abbott Laboratories hat in den USA im Jahr 2005 u. a. gegen Bayer wegen angeblicher Verletzung zweier Abbott-Patente durch Blutzuckermessgeräte Klage erhoben. Betroffen sind Geräte, die Bayer als Teil seines Ascensia®-Contour®-Systems bzw. seines DEX®- und Autodisc®-Systems verkauft. Das Ascensia®-Contour®-System wird an Bayer von einem japanischen Hersteller geliefert, der das Produkt ursprünglich entworfen hatte. Der Hersteller ist vertraglich gegenüber Bayer zu einer Freistellung verpflichtet. Abbott erhob 2006 einen weiteren Anspruch wegen Patentverletzung durch die Geräte, die Bayer als Teil seines DEX®- und Autodisc®-Systems verkauft. Insoweit hat Bayer keinen Freistellungsanspruch. Das Gericht und danach ein Berufungsgericht haben zugunsten von Bayer entschieden, aber hinsichtlich eines Aspektes der Entscheidung zu einem der Patente hat das Berufungsgericht eine erneute Verhandlung zugelassen, die im November 2010 stattfand. Die Entscheidung des Berufungsgerichts steht noch aus.
2007 haben Roche Diagnostics Operations und Corange International in den USA u. a.
gegen Bayer wegen angeblicher Verletzung zweier Roche-Patente durch Blutzuckermessgeräte
Klage erhoben. Zwei der von den Vorwürfen betroffenen Geräte verkauft Bayer als Teil
seiner Breeze®-2- und Contour®-Systeme. Nach Auffassung von Bayer sind diese Patente Bestandteil einer Lizenzvereinbarung
zwischen den Parteien. Die Klagen wurden nach dieser früheren Lizenzvereinbarung an
ein Schiedsgericht verwiesen. Roche hat vier weitere Patente in das Schiedsgerichtsverfahren
eingeführt und behauptet, Contour®-Systeme von Bayer würden diese Patente verletzen. Die Entscheidung des Schiedsgerichts
steht noch aus.
Betaferon®/Betaseron®: Im Mai 2010 hat Bayer eine Klage bei einem Bundesgericht in den USA gegen Biogen Idec MA Inc. eingereicht. Bayer beantragt die gerichtliche Feststellung, dass ein im Jahr 2009 der Firma Biogen erteiltes Patent unwirksam ist und mit Bayers Produktion und Vermarktung von Betaseron®, ein Bayer-Medikament zur Behandlung von Multipler Sklerose, nicht verletzt wird. Biogen behauptet, Bayer verletze das Patent mit der Produktion und dem Vertrieb von Betaseron® und Extavia®, und hat Bayer entsprechend verklagt. Betaseron® wird in den USA von Bayer hergestellt und vertrieben. Extavia® ist ebenfalls ein Medikament zur Behandlung von Multipler Sklerose und wird von Bayer hergestellt, aber in den USA von Novartis Pharmaceuticals Corporation vertrieben, einer weiteren Beklagten in diesem Verfahren.
Levitra®: 2009 reichte Bayer bei einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Teva Pharmaceuticals USA Inc. und Teva Pharmaceutical Industries Ltd. ein. Zuvor hatte Bayer 2009 eine Mitteilung über einen ANDA-Antrag erhalten, mit dem Teva die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version von Levitra® vor Auslaufen des Patents in den Vereinigten Staaten verfolgt. Levitra® ist Bayers Arzneimittel zur Behandlung erektiler Dysfunktion. Bayer beabsichtigt, seine Rechte mit Nachdruck zu verfolgen.
In den oben genannten patentrechtlichen Auseinandersetzungen ist Bayer überzeugt,
gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen.
Großhandelspreise in den USA: Bayer ist wie eine Reihe anderer Pharma-Gesellschaften in den USA in mehreren Verfahren auf Schadenersatz, Strafschadenersatz und Herausgabe von Gewinn verklagt worden. Die Klagen werden mit der angeblichen Manipulation bei der Angabe von Großhandelspreisen bzw. dem günstigsten Preis für verschreibungspflichtige pharmazeutische Produkte begründet. Kläger sind u. a. auch Bundesstaaten. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. In geeigneten Fällen hat Bayer Vergleiche geschlossen und wird diese Möglichkeit auch künftig in Betracht ziehen.
Verfahren mit ehemaligen Aktionären der Bayer Schering Pharma AG: 2008 wurde der Squeeze-out der ehemaligen Minderheitsaktionäre der Bayer Schering Pharma AG wirksam. Wie in solchen Fällen üblich, haben mehrere Aktionäre Spruchverfahren eingeleitet, um die Angemessenheit der von Bayer für die Übertragung der Aktien im Rahmen des Squeeze-out geleisteten Barabfindung gerichtlich prüfen zu lassen. Die Angemessenheit von Barabfindung und Ausgleich, die Bayer im Zusammenhang mit dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag der Bayer Schering Pharma AG aus dem Jahr 2006 gezahlt hat, wird ebenfalls gerichtlich geprüft.
Regorafenib : 2009 hat die Firma Onyx Pharmaceuticals, Inc. vor einem Bezirksgericht in Kalifornien Klage eingereicht und behauptet, dass Onyx aus einem 1994 abgeschlossenen Kooperationsvertrag Rechte an einem bestimmten Wirkstoff (Regorafenib) habe, welchen Bayer in Krebs-Indikationen entwickelt. Unter der Vereinbarung von 1994 haben die Parteien gemeinsam Nexavar® entwickelt, ein Medikament gegen Nieren- und Leberkrebs. Onyx macht auch Schadenersatz hinsichtlich Nexavar® geltend. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. Eine mündliche Verhandlung soll im Juni 2011 beginnen.
Compliance-Untersuchung: Bayer untersucht intern, ob eine frühere operative Einheit einer US-Tochtergesellschaft dem US-Gesetz gegen korrupte Praktiken im Ausland (Foreign Corrupt Practices Act) entsprochen hat. Dieses Gesetz verbietet u. a. Korruptionszahlungen von in den USA ansässigen Personen an Regierungsbeamte außerhalb der Vereinigten Staaten. Die Einheit, die Bayers Geschäft mit Plasmaderivaten betrieben hatte, wurde 2005 verkauft. Ursprünglich lag der Schwerpunkt der internen Untersuchung auf Verkäufen dieser Einheit an bestimmte Länder in Osteuropa und im Mittleren Osten. Um die Compliance-Bemühungen von Bayer zu bewerten, prüft Bayer auch Verkaufspraktiken in anderen Einheiten und Ländern. Bayer hat die US-Regierung freiwillig über die interne Untersuchung informiert. Die US-Regierung hat nicht mitgeteilt, ob und ggf. welche Maßnahmen sie gegen Bayer oder einzelne Personen ergreifen oder ob sie ihre eigene Untersuchung einleiten will. Da die interne Untersuchung noch andauert, können noch keine Aussagen über die Ergebnisse und daraus eventuell für Bayer erwachsende Belastungen getroffen werden.
Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen: Insgesamt waren Bayer am 1. Februar 2011 ca. 570 Klagen mit insgesamt rund 11.300 Klägern bekannt, die gegen verschiedene Bayer-Gesellschaften im Zusammenhang mit gentechnisch verändertem Reis in den USA anhängig sind. Die Zahl der Kläger wurde anhand der Gesamtzahl der in den Schriftsätzen als Kläger genannten Personen berechnet. Die Zahl der Kläger erlaubt jedoch keine Rückschlüsse auf die Zahl der betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe. Reisfarmen in den Vereinigten Staaten bestehen oft aus mehreren rechtlichen Einheiten. In einigen Fällen hat nur eine einzelne Person geklagt, in anderen treten sämtliche dieser rechtlichen Einheiten als Kläger auf. Außerdem werden sowohl Personengesellschaften als auch deren einzelne Gesellschafter gezählt, wenn sie als Kläger in den Klageschriften aufgeführt werden.
Die Kläger bringen vor, sie hätten wirtschaftliche Verluste erlitten, nachdem Spuren
von gentechnisch verändertem Reis in Stichproben von konventionellem, in den USA angebautem
Langkornreis festgestellt wurden. Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren
sind 2006 im Rahmen einer Multidistrict Litigation (MDL) zur Koordination an ein Bundesgericht
in St. Louis, Missouri, verwiesen worden. Der Antrag der Kläger auf Zulassung einer
Sammelklage wurde 2008 von diesem Gericht abgelehnt und eine Zwischenberufung der
Kläger hiergegen vom Berufungsgericht nicht zugelassen.
Bei der Entwicklung des gentechnisch veränderten Reises wurden von 1998 bis 2001 in
Zusammenarbeit mit Dritten in den USA Freilandversuche durchgeführt. Der gentechnisch
veränderte Reis wurde nie vermarktet. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA und die
US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA haben bestätigt, dass der gentechnisch veränderte
Reis sicher für die Gesundheit, für den Einsatz in Nahrungs- und Futtermitteln wie
auch für die Umwelt ist. Außerdem hat die USDA 2007 einen Bericht über ihre Untersuchung
darüber veröffentlicht, wie der gentechnisch veränderte Reis in die kommerzielle Reisversorgung
gelangt sein könnte. Die USDA konnte keine Ursache ermitteln und hat entschieden,
dass sie keine rechtlichen Maßnahmen gegen Bayer oder andere Personen ergreifen werde.
Zwischen Dezember 2009 und Juli 2010 hat Bayer sechs Verfahren vor amerikanischen
Geschworenengerichten verhandelt, drei in dem oben erwähnten MDL-Verfahren und drei
in verschiedenen Gerichten im US-Bundesstaat Arkansas. Diese sechs Fälle umfassten
insgesamt 23 landwirtschaftliche Betriebe mit 91 Klägern aus Missouri, Louisiana,
Mississippi und Arkansas und wurden nach dem jeweils anwendbaren Recht dieser vier
Bundesstaaten beurteilt. Die Kläger machten Schadenersatz wegen verschiedener wirtschaftlicher
Nachteile, einschließlich des Verfalls der Preise für Langkornreis, Kosten aufgrund
von Ein- und Ausfuhrbeschränkungen sowie Kosten aufgrund der Sicherstellung einer
anderweitigen Belieferung geltend. Die Jurys haben Bayer zur Zahlung von insgesamt
ca. 11,5 MIO US-Dollar an kompensatorischem Schadenersatz verurteilt. In zwei der
Verfahren an Gerichten in Arkansas wurde außerdem von den Jurys Strafschadenersatz
festgesetzt (rund 0,5 MIO US-Dollar in einem Verfahren und rund 42 MIO US-Dollar in
dem anderen). Bei einem Geschworenen-Verfahren im Rahmen der MDL im Juli 2010, das
Kläger aus Louisiana betraf, sah das in diesem Fall anwendbare Recht von Louisiana
einen Strafschadenersatz nicht vor. Die übrigen drei Jurys haben Ansprüche der Landwirte
auf Strafschadenersatz zurückgewiesen.
Bayer hält die bisherigen Entscheidungen hinsichtlich des Haftungsgrundes und des
zuerkannten Schadenersatzes und Strafschadenersatzes für falsch und wird, soweit nicht
bereits geschehen, Rechtsmittel einlegen.
Ein ursprünglich für September 2010 angesetztes Verfahren an einem Gericht in Arkansas
wurde aus prozessualen Gründen auf unbestimmte Zeit vertagt. Ein weiteres für 2010
im Rahmen der MDL angesetztes Geschworenen-Verfahren mit drei klagenden landwirtschaftlichen
Betrieben, die acht Kläger aus Texas umfassten, wurde im Oktober 2010 verglichen.
Nach dem Vergleich erhalten die Kläger insgesamt 290.000 US-Dollar. Das erste für
2011 im Rahmen der MDL angesetzte Geschworenen-Verfahren, das vier klagende landwirtschaftliche
Betriebe mit 18 Klägern aus Mississippi umfasste, wurde ebenfalls verglichen. Nach
dem Vergleich erhalten die Kläger insgesamt 873.000 US-Dollar. Im Februar 2011 hat
sich Bayer außerdem mit mehreren klagenden landwirtschaftlichen Betrieben und/oder
Verpächtern von Anbauflächen aus Arkansas, insgesamt 33 Kläger, auf Zahlung einer
Gesamtsumme von ca. 4 MIO US-Dollar geeinigt. Dieses Geschworenenverfahren wird allerdings
fortgesetzt hinsichtlich der Klage der Riceland Foods, Inc., einer Reismühle aus Arkansas.
Weitere Verfahren sind für das Jahr 2011 sowohl in der MDL als auch an einzelstaatlichen
Gerichten terminiert.
Die Fakten und die Art und Höhe des verlangten Schadenersatzes unterscheiden sich
von Fall zu Fall erheblich. Das Ergebnis der ersten verhandelten Fälle erlaubt nach
Auffassung des Unternehmens keine unmittelbaren Rückschlüsse auf den Ausgang der weiteren
Verfahren. Das Unternehmen ist bereit, ohne Anerkennung einer Haftung mit Reisfarmern
und sonstigen Klägern über angemessenen Schadenersatz für wirtschaftliche Schäden
im Zusammenhang mit seinem gentechnisch veränderten Reis zu sprechen, wird sich aber
weiterhin in allen Fällen entschieden zur Wehr setzen, in denen einvernehmliche Lösungen
auf dieser Grundlage nicht möglich sind.
Ohne Anerkennung einer Rechtspflicht hat Bayer ferner die Ansprüche von fünf europäischen
Reisimporteuren, einem US-Reisexporteur und einer US-Reismühle zu einem Gesamtbetrag
von rund 51,6 MIO US-Dollar verglichen.
Das Unternehmen hat angemessene bilanzielle Maßnahmen insbesondere für Rechts- und
Verteidigungskosten sowie ein angestrebtes Vergleichsprogramm ergriffen.
Asbest : Ein weiteres Risiko kann aus Asbest-Klagen in den USA erwachsen. In vielen Fällen behaupten die Kläger, Bayer und andere Beklagte hätten Dritte in zurückliegenden Jahrzehnten auf dem eigenen Werksgelände beschäftigt, ohne vor den bekannten Gefahren von Asbest hinreichend gewarnt oder geschützt zu haben. Außerdem ist eine Bayer-Beteiligungsgesellschaft in den USA Rechtsnachfolgerin von Gesellschaften, die bis 1976 Asbest-Produkte verkauften. Im Falle einer Haftung besteht insoweit eine vollständige Freistellung durch Union Carbide. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen.
Gegen Gesellschaften des Bayer-Konzerns sind zivilrechtliche Schadenersatzklagen in
Europa und Australien wegen angeblicher kartellrechtlicher Verstöße auf dem Gebiet
verschiedener Kautschukprodukte anhängig. Die zugrunde liegenden Sachverhalte waren
im Wesentlichen Gegenstand mittlerweile beendeter behördlicher Untersuchungen.
Seit 2008 hat eine vorwiegend aus Reifenherstellern bestehende Klägergruppe bei dem
High Court of Justice in London Schadenersatzklagen gegen Bayer und andere Hersteller
von Butadien-Kautschuk und Emulsionsstyrol-Butadien-Kautschuk erhoben. Die Kläger
verlangen Schadenersatz aufgrund angeblicher Verstöße gegen europäisches Wettbewerbsrecht
auf den Märkten für Butadien-Kautschuk und Emulsionsstyrol-Butadien-Kautschuk. In
einem Verfahren vor einem Mailänder Gericht, dem Bayer als Nebenintervenient beigetreten
war, sollte das Fehlen einer Haftung festgestellt werden. Das Gericht hat den Antrag
abgewiesen, Bayer hat Berufung eingelegt. Der englische High Court hat sich hinsichtlich
der Klagen für zuständig erklärt, und das Hauptverfahren befindet sich in einer frühen
Phase der Sachverhaltsermittlung.
Bayer hatte über einen Anspruch der The Goodyear Tire & Rubber Company wegen angeblicher
Kartellrechtsverstöße im Bereich Butadien-Kautschuk und Styrol-Butadien-Kautschuk
berichtet. Diesen Fall hat Bayer im März 2010 ohne Anerkennung einer Haftung verglichen.
In Australien wurde gegen Bayer im Jahr 2007 eine Sammelklage wegen angeblicher Kartellrechtsverstöße
bei Kautschukchemikalien eingereicht. Das Verfahren befindet sich in einer frühen
Phase der Sachverhaltsermittlung.
Bayer verteidigt sich gegen die in Europa und in Australien anhängigen Klagen. Das
finanzielle Risiko aus diesen Verfahren ist derzeit nicht bezifferbar, sodass insoweit
eine bilanzielle Vorsorge nicht getroffen werden konnte.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere zivilrechtliche Schadenersatzklagen
im Zusammenhang mit früher berichteten, mittlerweile beendeten behördlichen Kartellverfahren
erhoben werden.
MDI : In den USA wurde Bayer zusammen mit anderen Herstellern, Großhändlern und Anwendern in mehreren Fällen verklagt. Die Kläger verlangen Schadenersatz für körperliche Schäden, die angeblich durch Berührung mit MDI-basierten und im Bergbau eingesetzten Erzeugnissen verursacht wurden. In einem Fall behaupten die Kläger, sie seien auch mit TDI- und HDI-basierten Produkten in Berührung gekommen. Im August 2010 haben sich die Parteien -ohne Anerkennung einer Haftung durch Bayer - mit Ausnahme von einem Fall im Grundsatz auf einen Vergleich geeinigt. Die finalen Vereinbarungen sind noch nicht vollständig unterzeichnet. Bayer hat angemessene bilanzielle Maßnahmen ergriffen. Den verbliebenen Fall betrachtet Bayer nicht mehr als wesentlich.
Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(Liquidität) des Bayer-Konzerns im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse
veränderten. Die Auswirkungen der Veränderung des Konsolidierungskreises sind dabei
gesondert ausgewiesen. In Übereinstimmung mit IAS 7 (Statement of Cash Flows) wird
zwischen Zahlungsströmen aus operativer und investiver Tätigkeit sowie aus Finanzierungstätigkeit
unterschieden.
Die von den ausländischen Beteiligungsgesellschaften ausgewiesenen Beträge werden
grundsätzlich zu Monatsdurchschnittskursen umgerechnet. Hiervon abweichend wird die
Liquidität wie in der Bilanz zum Stichtagskurs angesetzt. Der Einfluss von Wechselkursänderungen
auf die Zahlungsmittel wird gesondert gezeigt.
Die zum Cashflow aus operativer Tätigkeit (Netto-Cashflow) korrespondierenden Größen
werden sowohl in der Bilanz als auch in der Gewinn- und Verlustrechnung detailliert
ausgewiesen. Dies betrifft z. B. die Zu- und Abflüsse im Working Capital und den Ausweis
der korrespondierenden Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten in der Bilanz. Das
Ergebnis nach Steuern stellt den Aufsatzpunkt für die Kapitalflussrechnung dar.
Der Brutto-Cashflow in Höhe von 4.771 MIO € (Vorjahr: 4.658 MIO €) zeigt den betrieblichen
Einnahmenüberschuss vor jeglicher Mittelbindung. Er wird in der Anhangangabe [1] nach
Segmenten gegliedert.
Im Zufluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) von 5.773 MIO € (Vorjahr:
5.375 MIO €) wurden die Veränderungen im Working Capital und im übrigen Nettovermögen
sowie sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge berücksichtigt.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden ertragsteuerlich bedingte Zahlungsmittelabflüsse in Höhe
von 838 MIO € im Netto-Cashflow erfasst (Vorjahr: 500 MIO €). Die Veränderungen der
Ertragsteuerverbindlichkeiten, -rückstellungen und -erstattungsansprüche werden in
der Zeile "Veränderung übriges Nettovermögen/Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge"
ausgewiesen.
Im Rahmen der investiven Tätigkeit sind im Jahr 2010 Mittel in Höhe von 2.414 MIO
€ abgeflossen (Vorjahr: 1.501 MIO €).
Für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten wurde im Jahr 2010
ein Betrag von 1.514 MIO € (Vorjahr: 1.575 MIO €) aufgewendet. In den Ausgaben für
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sind u. a. Ausgaben im Zusammenhang mit
dem Ausbau des chinesischen Standorts in Shanghai, China, für die Herstellung von
Polymer-Produkten sowie für Vermarktungsrechte im Pharmabereich enthalten. Diesen
Ausgaben standen Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und anderen Vermögenswerten
in Höhe von 61 MIO € (Vorjahr: 98 MIO €) gegenüber.
Des Weiteren wurden Auszahlungen für Akquisitionen in Höhe von 31 MIO € (Vorjahr:
308 MIO €) vorgenommen. Dies betraf u. a. den Erwerb der Artificial Muscle, Inc.,
USA, für den einschließlich übernommener Zahlungsmittel 16 MIO € abgeflossen sind.
Der Vorjahreswert umfasste im Wesentlichen den Erwerb der Athenix Corp., USA, für
den einschließlich übernommener Zahlungsmittel 247 MIO € abgeflossen sind. Weitere
Erläuterungen zu Akquisitionen und Desinvestitionen erfolgen in der Anhangangabe [6.2/6.3].
Aus Finanzierungstätigkeit sind 3.230 MIO € abgeflossen (Vorjahr: 3.246 MIO €). Die
Netto-Kreditrückzahlung belief sich auf 1.544 MIO € (Vorjahr: 1.442 MIO €).
Für Dividendenzahlungen sind 1.160 MIO € (Vorjahr: 973 MIO €) abgeflossen. Im Vorjahreswert
sind 101 MIO € erstattete Kapitalertragsteuer für konzerninterne Dividendenausschüttungen
enthalten. Die Zinsausgaben einschließlich Zinssicherungsgeschäften sanken auf 915
MIO € (Vorjahr: 1.206 MIO €), während die Zinseinnahmen aus Zinssicherungsgeschäften
398 MIO € (Vorjahr: 421 MIO €) betrugen.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestand, Schecks und
Guthaben bei Kreditinstituten. Wegen ihrer hohen Liquidität sind gemäß IAS 7 (Statement
of Cash Flows) ebenfalls Finanztitel mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als drei
Monaten gerechnet vom Erwerbszeitpunkt in dieser Position enthalten. Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente betrugen zum 31. Dezember 2010 2.840 MIO € (Vorjahr:
2.725 MIO €).
Für die erbrachten Dienstleistungen der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:
[Tabelle 4.95]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in Mio. € | in Mio. € |
| Abschlussprüfungsleistungen | 5 | 5 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 2 | 2 |
| Steuerberatungsleistungen | - | - |
| Sonstige Leistungen | - | 1 |
| Gesamt | 7 | 8 |
Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen umfassen vor allem Vergütungen für die
Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Abschlüsse der Bayer AG und ihrer
inländischen Tochterunternehmen. Honorare für andere Bestätigungsleistungen beziehen
sich in erster Linie auf Prüfungen des internen Kontrollsystems einschließlich projektbegleitender
Prüfungen im Zusammenhang mit der Einführung neuer EDV-Systeme sowie die prüferische
Durchsicht von Zwischenabschlüssen.
Nahe stehende Unternehmen und Personen im Sinne des IAS 24 (Related Party Disclosures)
sind juristische oder natürliche Personen, die auf die Bayer AG und deren Tochterunternehmen
Einfluss nehmen können oder der Kontrolle oder einem maßgeblichen Einfluss durch die
Bayer AG bzw. deren Tochterunternehmen unterliegen. Dazu gehören insbesondere nicht
konsolidierte Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen sowie
Versorgungspläne und ferner die Organmitglieder der Bayer AG, deren Bezüge der Anhangangabe
[39] sowie dem Vergütungsbericht im Lagebericht zu entnehmen sind.
Geschäfte mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierten
Unternehmen sowie Versorgungsplänen werden zu Bedingungen durchgeführt, wie sie zwischen
fremden Dritten üblich sind.
Die folgende Tabelle stellt das Lieferungs- und Leistungsvolumen mit nahe stehenden
Unternehmen, die im Bayer-Konzernabschluss anteilsmäßig oder at-equity einbezogen
oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurden, sowie mit Versorgungsplänen
dar:
[Tabelle 4.96]
|
|
2009 | 2010 | ||||
|
|
Erträge | Forderungen | Verbindlichkeiten | Erträge | Forderungen | Verbindlichkeiten |
|
|
in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € | in Mio. € |
| Nicht konsolidierte Tochterunternehmen | 19 | 13 | -33 | 12 | 8 | -37 |
| Gemeinschaftsunternehmen | 32 | 3 | -1 | 35 | 2 | - |
| Assoziierte Unternehmen | 24 | 10 | -25 | 31 | 10 | -37 |
| Versorgungspläne | - | 460 | -89 | - | 560 | -84 |
Gegenüber der Bayer-Pensionskasse hat sich die Bayer AG zur Bereitstellung eines Genussrechtskapitals
in Höhe von 150 MIO € verpflichtet, das zum 31. Dezember 2010 weiterhin in voller
Höhe begeben war. Das der Bayer-Pensionskasse im Jahr 2008 erstmals gewährte Gründungsstockdarlehen
betrug zum 31. Dezember 2010 410 MIO € (Vorjahr: 310 MIO €).
Im Geschäftsjahr 2010 wurden wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen auf Forderungen
gegenüber nahe stehenden Unternehmen und Personen erfasst.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Vorstandsvergütung gemäß IFRS. Diese umfasst neben
der direkt geleisteten Vergütung den beizulegenden Zeitwert der auf der kurzfristigen
variablen Vergütung basierten, aktienkursindizierten Vergütung, der 50 % der kurzfristigen
variablen Vergütung für das Jahr 2010 entspricht. Die Gesamtvergütung gemäß IFRS umfasst
im Gegensatz zu den Gesamtbezügen nach HGB nicht den beizulegenden Zeitwert der neu
gewährten aktienorientierten Entlohnung, sondern die im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte
Vergütung zuzüglich der Wertänderung bisheriger noch nicht ausgezahlter Ansprüche
aus aktienorientierter Entlohnung. Darüber hinaus sind die Aufwendungen für im laufenden
Jahr erdiente Pensionszusagen hinzuzurechnen.
[Tabelle 4.97]
|
|
2009 | 2010 |
|
|
in T € | in T € |
| Summe direkt geleisteter Vergütung | 8.830 | 10.019 |
| Beizulegender Zeitwert der auf der kurzfristigen variablen Vergütung basierten, aktienkursindizierten Vergütung | - | 2.621 |
| Langfristige variable Vergütung (im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) | 1.623 | 1.079 |
| Wertänderung bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung | 1.079 | -226 |
| Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen | 1.364 | 2.847 |
| Gesamtvergütung (nach IFRS) | 12.896 | 16.340 |
Zur näheren Erläuterung siehe Vergütungsbericht im Lagebericht.
Die Vorstandspensionsbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen
betrugen 13.351 T € (Vorjahr: 11.273 T €). Der Betrag für 2010 enthielt Aufwendungen
aus Ansprüchen auf Pensionsurlaub eines ehemaligen Vorstandsmitglieds in Höhe von
1.850 T €. Die Pensionsrückstellungen für die früheren Vorstandsmitglieder und ihre
Hinterbliebenen betrugen 131.599 T € (Vorjahr: 107.223 T €).
Die Bezüge des Aufsichtsrats betrugen 2.290 T € (Vorjahr: 2.295 T €). Hiervon entfielen
auf variable Vergütungsbestandteile 763 T € (Vorjahr: 765 T €).
Zum 31. Dezember 2010 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Vorstands bzw. des
Aufsichtsrats. Im Berichtsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen.
Leverkusen, 15. Februar 2011
Bayer Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Der Jahresabschluss des Bayer-Konzerns wurde von der Unternehmensleitung aufgestellt,
die für Inhalt und Objektivität der dort vermittelten Informationen verantwortlich
ist. Dies gilt in gleicher Weise für den mit dem Konzernabschluss in Übereinstimmung
stehenden Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Bayer AG zusammengefasst
ist.
Die Berichterstattung erfolgt unter Beachtung der vom International Accounting Standards
Board, London, veröffentlichten und von der Europäischen Union in europäisches Recht
übernommenen Regeln.
Durch die seitens der Konzernleitung veranlasste Einrichtung wirksamer interner Kontrollsysteme
bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie durch Maßnahmen zur
entsprechenden AUS- und Weiterbildung der Mitarbeiter werden die Ordnungsmäßigkeit
sowie die Übereinstimmung der Unternehmensberichterstattung mit den gesetzlichen Vorschriften
gewährleistet. Integrität und gesellschaftliche Verantwortung bilden die Grundlage
für die Unternehmensgrundsätze und ihre Anwendung in Bereichen wie Umweltschutz, Qualität,
Produkt- und Verfahrenssicherheit sowie Einhaltung von lokalen Gesetzen und Vorschriften.
Die Umsetzung dieser Grundsätze sowie die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit der
Kontrollsysteme werden kontinuierlich von der Konzernrevision weltweit geprüft.
Der Vorstand führt den Konzern im Interesse der Aktionäre und im Bewusstsein seiner
Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Gesellschaft und Umwelt in allen Ländern, in
denen wir tätig sind. Unser erklärtes Ziel ist es, die uns anvertrauten Ressourcen
so einzusetzen, dass der Wert des gesamten Bayer-Konzerns gesteigert wird.
Dem Beschluss der Hauptversammlung folgend, hat der Aufsichtsrat die PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als unabhängigen Abschlussprüfer
mit der Prüfung des gemäß § 315a HGB nach den International Financial Reporting Standards,
wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellten Konzernabschlusses sowie der zusätzlichen
handelsrechtlichen Angaben und des zusammengefassten Lageberichts beauftragt. Im Hinblick
auf die Vorschriften des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich
(KonTraG) hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft außerdem das vorhandene Risikomanagementsystem
geprüft und insgesamt den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. In Anwesenheit
des Abschlussprüfers ist der Konzernabschluss einschließlich des zusammengefassten
Lageberichts und des Prüfungsberichts im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung
des Aufsichtsrats eingehend erörtert worden. Darüber berichtet der Aufsichtsrat gesondert
im Bericht des Aufsichtsrats im Bayer-Geschäftsbericht 2010.
Der Vorstand
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen
der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht
der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Bayer-Konzerns
sowie der Bayer AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen
Entwicklung des Bayer-Konzerns bzw. der Bayer AG beschrieben sind.
Leverkusen, 15. Februar 2011
Bayer Aktiengesellschaft
Der Vorstand
| Dr. Marijn Dekkers | Werner Baumann | Dr. Wolfgang Plischke | Dr. Richard Pott |
| Vorsitzender |
|
|
|
Wir haben den von der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, aufgestellten Konzernabschluss
- bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung,
Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang - sowie den Konzernlagebericht der Bayer
Aktiengesellschaft, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist,
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung
von Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der
EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen
Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe
ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über
den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen.
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden
Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des
Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der
Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems
sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung
der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung
des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze
und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung
des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend
nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt
unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes
Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen
Entwicklung zutreffend dar.
Essen, 24. Februar 2011
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
| Armin Slotta | Anne Böcker |
| Wirtschaftsprüfer | Wirtschaftsprüferin |
HERMANN JOSEF STRENGER
Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG, Leverkusen
Mitglieder des Aufsichtsrats bekleiden die nachstehend genannten Mandate in gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
(Stand: 31.12.2010; bei Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat während eines Geschäftsjahres
beziehen sich die Angaben auf das Datum des Ausscheidens):
DR. MANFRED SCHNEIDER
Köln
geb. 21.12.1938
Vorsitzender des Aufsichtsrats seit April 2002
| ― |
Daimler AG |
| ― |
Linde AG (Vorsitz) |
| ― |
RWE AG (Vorsitz) |
| ― |
TUIAG |
THOMAS DE WIN
Köln
geb. 21.11.1958
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, Mitglied des Aufsichtsrats seit
April 2002
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats Bayer
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Bayer
| ― |
Bayer MaterialScience AG |
DR. PAUL ACHLEITNER
München
geb. 28.9.1956
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002
Mitglied des Vorstands der Allianz SE
| ― |
Allianz Deutschland AG (bis Ende Juni 2010) |
| ― |
Allianz Global Investors AG |
| ― |
Allianz Investment Management SE, Vorsitzender des Verwaltungsrats |
| ― |
Daimler AG (seit April 2010) |
| ― |
RWE AG |
| ― |
Henkel AG s Co. KGaA, Gesellschafterausschuss |
ANDRÉ AICH
Berlin
geb. 17.2.1969
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007
Mitglied des Betriebsrats der Bayer Schering Pharma AG*
WILLY BEUMANN
Wuppertal
geb. 12.4.1956
Mitglied des Aufsichtsrats seit Februar 2007
Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Wuppertal
| ― |
Bayer Schering Pharma AG* |
DR. CLEMENS BÖRSIG
Frankfurt am Main
geb. 27.7.1948
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Bank AG
| ― |
Daimler AG |
| ― |
Deutsche Bank AG (Vorsitz) |
| ― |
Emerson Electric Co. |
| ― |
Linde AG |
DR.-ING. THOMAS FISCHER
Krefeld
geb. 27.8.1955
Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2005
Vorsitzender des Konzernsprecherausschusses Bayer
| ― |
Bayer MaterialScience AG |
PETER HAUSMANN
Winsen/Aller
geb. 13.2.1954
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2006
Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG Bergbau, Chemie, Energie
| ― |
Evonik Services GmbH |
PROF. DR.-ING. E.H. HANS-OLAF HENKEL
Berlin
geb. 14.3.1940
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002
Honorarprofessor an der Universität Mannheim
| ― |
Continental AG |
| ― |
Daimler Luft- und Raumfahrt Holding AG |
| ― |
Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA |
| ― |
Ringier AG |
| ― |
SMS GmbH |
REINER HOFFMANN
Brüssel, Belgien
geb. 30.5.1955
Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2006
Landesbezirksleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie Nordrhein
| ― |
Evonik Services GmbH (seit September 2010) |
| ― |
SASOL Germany GmbH |
DR. RER. POL. KLAUS KLEINFELD
New York, USA
geb. 6.11.1957
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2005
Chairman und Chief Executive Officer der ALCOA Inc.
PETRA KRONEN
Krefeld
geb. 22.8.1964
'Mitglied des Aufsichtsrats seit Juli 2000
Vorsitzende des Betriebsrats Bayer - Standort Uerdingen
| ― |
Bayer MaterialScience AG (stellv. Vorsitz) |
*
Umfirmierung in Bayer Pharma AG beschlossen.
DR. RER. NAT. HELMUT PANKE
München
geb. 31.8.1946
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007
Mitglied verschiedener Aufsichtsräte
| ― |
Microsoft Corporation |
| ― |
Singapore Airlines Limited |
| ― |
UBS AG |
HUBERTUS SCHMOLDT
Soltau
geb. 14.1.1945
Mitglied des Aufsichtsrats seit Januar 1995
Mitglied verschiedener Aufsichtsräte
| ― |
BP Europe SE (vorm. Deutsche BP AG) (stellv. Vorsitz bis Mai 2010) |
| ― |
Dow Olefinverbund GmbH (stellv. Vorsitz) |
| ― |
E.ON AG |
| ― |
RAG AG (stellv. Vorsitz) |
| ― |
RAG Deutsche Steinkohle AG (stellv. Vorsitz) |
DR.-ING. EKKEHARD D. SCHULZ
Krefeld
geb. 24.7.1941
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2005
Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG
| ― |
AXA Konzern AG |
| ― |
MAN SE (stellv. Vorsitz) |
| ― |
RWE AG |
| ― |
ThyssenKrupp Elevator AG (Vorsitz) |
| ― |
ThyssenKrupp Steel Europe AG (Vorsitz) |
DR. KLAUS STURANY
**
Dortmund
geb. 23.10.1946
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007
Mitglied verschiedener Aufsichtsräte
| ― |
Hannover Rückversicherung AG |
| ― |
Heidelberger Druckmaschinen AG |
| ― |
Österreichische Industrieholding AG |
| ― |
Sulzer AG |
ROSWITHA SÜSSELBECK
Leichlingen
geb. 19.3.1954
Mitglied des Aufsichtsrats seit Juli 2010
Stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats Bayer - Standort Leverkusen
| ― |
Bayer CropScience AG (stellv. Vorsitz seit Dezember 2010) |
DIPL.-ING. DR.-ING. E.H. JÜRGEN WEBER
Hamburg
geb. 17.10.1941
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2003
Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Lufthansa AG
| ― |
Allianz Lebensversicherungs-AG |
| ― |
Deutsche Lufthansa AG (Vorsitz) |
| ― |
Loyalty Partner GmbH (Vorsitz) |
| ― |
Tetra Laval Group |
| ― |
Voith GmbH |
| ― |
Willy Bogner GmbH & Co. KGaA (Vorsitz) |
PROF. DR. DR. H.C. ERNST-LUDWIG WINNACKER
München
geb. 26.7.1941
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 1997
Generalsekretär des Human Frontier Science Program (Straßburg)
| ― |
Medigene AG (Vorsitz) |
| ― |
Wacker Chemie AG |
OLIVER ZÜHLKE
Solingen
geb. 11.12.1968
Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007
Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Leverkusen
Vorsitzender Bayer Europa-Forum
KARL-JOSEF ELLRICH
Dormagen
geb. 5.10.1949
Mitglied des Aufsichtsrats bis Ende Juni 2010
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats Bayer (bis Ende Mai 2010)
Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Dormagen (bis Januar 2010)
| ― |
Bayer CropScience AG (stellv. Vorsitz bis Ende Juni 2010) |
Ständige Ausschüsse des Aufsichtsrats der Bayer AG (Stand: 31.12.2010)
PRÄSIDIUM/VERMITTLUNGSAUSSCHUSS
Schneider (Vorsitz), Achleitner, Schmoldt, de Win
PRÜFUNGSAUSSCHUSS
Sturany (Vorsitz), Fischer, Hausmann, Henkel, Schneider, de Win
PERSONALAUSSCHUSS
Schneider (Vorsitz), Beumann, Kronen, Weber
NOMINIERUNGSAUSSCHUSS
Schneider (Vorsitz), Achleitner
**
Unabhängiges und sachverständiges Mitglied im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG.
Mitglieder des Vorstands bekleiden die nachstehend genannten Mandate in gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
(Stand: 31.12.2010, bei Ausscheiden aus dem Vorstand während eines Geschäftsjahres
beziehen sich die Angaben auf das Datum des Ausscheidens):
DR. MARIJN DEKKERS
geb. 22.9.1957
Vorsitzender (seit 1.10.2010)
Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31.12.2014
WERNER BAUMANN
geb. 6.10.1962
Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31.12.2012
| ― |
Bayer Business Services GmbH (Vorsitz seit 1.5.2010) |
| ― |
Bayer CropScience AG (Vorsitz seit 1.5.2010) |
DR. WOLFGANG PLISCHKE
geb. 15.9.1951
Mitglied des Vorstands seit 1.3.2006, bestellt bis 28.2.2014
| ― |
ARK Therapeutics, Non-Executive Director (bis 16.8.2010) |
| ― |
Bayer MaterialScience AG (Vorsitz) |
| ― |
Bayer Technology Services GmbH (Vorsitz) |
| ― |
Bayer Innovation GmbH, Gesellschafterausschuss (Vorsitz) |
| ― |
Bayer Real Estate GmbH, Gesellschafterausschuss (Vorsitz) |
DR. RICHARD POTT
geb. 11.5.1953
Mitglied des Vorstands seit 1.5.2002, bestellt bis 30.4.2012
Arbeitsdirektor
| ― |
Bayer Chemicals AG (Vorsitz) |
| ― |
Bayer HealthCare AG (Vorsitz) |
| ― |
Bayer Schering Pharma AG * (Vorsitz) |
| ― |
Currenta Geschäftsführungs-GmbH (Vorsitz) |
| ― |
Bayer Innovation GmbH, Gesellschafterausschuss |
KLAUS KÜHN
geb. 11.2.1952
Mitglied des Vorstands bis 30.4.2010
| ― |
Bayer Business Services GmbH (Vorsitz bis 30.4.2010) |
| ― |
Bayer CropScience AG (Vorsitz bis 30.4.2010) |
WERNER WENNING
geb. 21.10.1946
Mitglied des Vorstands (Vorsitz) bis 30.9.2010
| ― |
Deutsche Bank AG |
| ― |
E.ON AG |
| ― |
HDI V.a.G |
| ― |
Talanx AG |
| ― |
Henkel AG & Co. KGaA, Gesellschafterausschuss |
*
Umfirmierung in Bayer Pharma AG beschlossen