Bayer Aktiengesellschaft

Leverkusen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2011

Zusammengefasster Lagebericht von Bayer-Konzern und Bayer AG zum 31. Dezember 2011

Bericht des Aufsichtsrats

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

der Aufsichtsrat hat die Arbeit des Vorstands im Geschäftsjahr 2011 auf Grundlage der ausführlichen, in schriftlicher und mündlicher Form erstatteten Berichte des Vorstands regelmäßig überwacht und beratend begleitet. Darüber hinaus fand ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden des Vorstands statt. Auf diese Weise war der Aufsichtsrat stets informiert über die beabsichtigte Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung, die Rentabilität der Gesellschaft und den Gang der Geschäfte sowie die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt.

Soweit für Entscheidungen oder Maßnahmen der Geschäftsführung aufgrund Gesetzes, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung erforderlich war, prüften die Mitglieder des Aufsichtsrats - u. a. vorbereitet durch die Ausschüsse - die Beschlussvorlagen in den Sitzungen oder verabschiedeten sie aufgrund von schriftlichen Informationen. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Die in den Berichten des Vorstands geschilderte wirtschaftliche Lage und die Entwicklungsperspektiven des Konzerns, der einzelnen Bereiche und der wichtigen Beteiligungsgesellschaften im In- und Ausland waren Gegenstand sorgfältiger Erörterung.

Der Aufsichtsrat trat im Jahr 2011 zu vier Sitzungen zusammen. Kein Mitglied des Aufsichtsrats nahm an weniger als der Hälfte der Sitzungen teil; die durchschnittliche Teilnahmequote der Aufsichtsratsmitglieder bei den Sitzungen betrug mehr als 95 Prozent. Die Mitglieder des Vorstands nahmen an allen Sitzungen des Aufsichtsrats teil.

Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat

Im Vordergrund der Beratungen des Aufsichtsrats standen Fragen der Strategie und der Geschäftstätigkeit des Gesamtkonzerns und der Teilkonzerne. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich in seinen einzelnen Sitzungen schwerpunktmäßig mit folgenden Themen: In seiner Sitzung im Februar behandelte der Aufsichtsrat den Geschäftsbericht 2010 sowie die Tagesordnung für die Hauptversammlung 2011. Weiter befasste sich der Aufsichtsrat ausführlich mit dem Risiko-Managementsystem des Bayer-Konzerns, Fragen der Vorstandsvergütung und einer möglichen Unternehmensakquisition. Schließlich stimmte er einer Änderung der Geschäftsordnung des Vorstands zu. In seiner April-Sitzung erörterte der Aufsichtsrat den Geschäftsverlauf im ersten Quartal sowie die bevorstehende Hauptversammlung.

In seiner September-Sitzung befasste sich der Aufsichtsrat mit der Verlängerung der Bestellung von Herrn Dr. Richard Pott zum Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor. Darüber hinaus erörterte der Aufsichtsrat schwerpunktmäßig die Lage des Konzerns einschließlich neuerer Entwicklungen zur Strategie und zur Wettbewerbsposition. Weiterer Schwerpunkt war die Lage des Teilkonzerns HealthCare. Im Anschluss an die Sitzung wurde eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zur Rolle des Aufsichtsrats bei Unternehmensübernahmen durchgeführt.

In der Sitzung im Dezember 2011 stellte der Vorstand seine operative Planung sowie die Finanz- und Bilanzplanung für die Jahre 2012 bis 2014 vor. Des Weiteren befasste sich der Aufsichtsrat mit den bei Bayer vorhandenen Systemen der Personalentwicklung. Schließlich beschloss der Aufsichtsrat in dieser Sitzung die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex und erörterte Fragen im Zusammenhang mit der Aufsichtsratswahl bei der Hauptversammlung 2012.

Im Juli 2011 fasste der Aufsichtsrat einen Beschluss im Wege des schriftlichen Verfahrens. Gegenstand des Beschlusses war der Verkauf eines Betriebsgrundstücks.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Als Ausschüsse des Aufsichtsrats bestehen ein Präsidium, ein Prüfungsausschuss, ein Personalausschuss und ein Nominierungsausschuss.

Die aktuelle Zusammensetzung der Ausschüsse ist auf Seite 272 des Geschäftsberichts abgedruckt.

Präsidium: Diesem Ausschuss gehören neben dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinem Stellvertreter je ein weiterer Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an. Das Präsidium hat insbesondere die Aufgabe, als Schlichtungsausschuss gemäß Mitbestimmungsgesetz tätig zu werden. Dabei soll es dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern unterbreiten, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aufsichtsratsstimmen nicht erreicht wurde. Daneben sind dem Präsidium bestimmte Entscheidungsbefugnisse im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen übertragen, einschließlich einer Anpassung der Satzung in diesem Zusammenhang.

Auf Grundlage einer zuvor erteilten Ermächtigung des Aufsichtsrats fasste das Präsidium einen schriftlichen Beschluss im Zusammenhang mit dem Vergleich im Rechtsstreit um gentechnisch veränderten Reis. In seiner Eigenschaft als Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz musste das Präsidium nicht zusammentreten.

Prüfungsausschuss: Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Vertretern der Anteilseigner und drei Arbeitnehmervertretern. Der im Berichtsjahr amtierende Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Klaus Sturany, erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Unabhängigkeit und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung, die bei einem Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vorliegen müssen. Der Prüfungsausschuss tagt regelmäßig vier Mal im Jahr. Zu seinen Aufgaben gehören u. a. die Prüfung der Rechnungslegung des Unternehmens sowie des vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschlusses, zusammengefassten Lageberichts und des Vorschlags zur Verwendung des Bilanzgewinns der Bayer AG sowie der Quartalsabschlüsse und Zwischenlageberichte des Bayer-Konzerns. Auf der Grundlage des Berichts des Abschlussprüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses von Bayer AG und Bayer-Konzern sowie des zusammengefassten Lageberichts erarbeitet der Prüfungsausschuss Vorschläge für die Billigung der Jahresabschlüsse durch den Aufsichtsrat. Der Prüfungsausschuss ist auch für die Beziehungen der Gesellschaft zum Abschlussprüfer zuständig. Der Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers, bereitet die Erteilung des Prüfungsauftrags an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer vor, regt Prüfungsschwerpunkte an und legt die Vergütung des Abschlussprüfers fest. Ferner überwacht der Ausschuss die Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers.

Darüber hinaus befasst sich der Prüfungsausschuss mit dem internen Kontrollsystem des Unternehmens sowie mit den Verfahren zur Risikoerfassung, zur Risikokontrolle und zum Risikomanagement sowie mit dem internen Revisionssystem. Weiterhin ist der Prüfungsausschuss auch für Fragen der Compliance zuständig und behandelt bei jeder seiner Sitzungen neue Entwicklungen in diesem Bereich.

Der Vorstandsvorsitzende und der Finanzvorstand nahmen an den Ausschusssitzungen regelmäßig teil. Der Abschlussprüfer nahm an allen Sitzungen teil und berichtete ausführlich über die Prüfungstätigkeit und die prüferische Durchsicht der Quartalsabschlüsse.

Es wurden folgende Themen schwerpunktmäßig behandelt: In seiner Sitzung im Februar befasste sich der Prüfungsausschuss intensiv mit dem Risikobericht, der das Risiko-Managementsystem, Planungs- und Marktrisiken, Rechtsrisiken und Compliance, den Bericht über Prozess- und Organisationsrisiken und das Interne Kontrollsystem sowie den Bericht der Konzernrevision umfasste. Des Weiteren unterbreitete er in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat eine Beschlussempfehlung zur Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung. Schwerpunkte der April-Sitzung waren die Steuerstrategie des Bayer-Konzerns, der Jahresbericht des Compliance-Officer sowie die Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten für den Jahresabschluss 2011. In der Sitzung im Juli wurden schwerpunktmäßig die Ausschreibung der Abschlussprüfung, aktuelle Änderungen der IFRS sowie geplante Maßnahmen zur Umstrukturierung des Bereichs Group Accounting & Controlling behandelt. Die Ausschreibung der Abschlussprüfung war wiederum ein Thema der Oktober-Sitzung.

Personalausschuss: Auch der Personalausschuss ist paritätisch besetzt und besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und drei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsratsplenums vor, das über Bestellung und Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Der Personalausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands. Die Beschlussfassung über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile und die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems liegt jedoch beim Aufsichtsratsplenum, dem der Personalausschuss entsprechende Beschlussempfehlungen unterbreitet. Zudem berät er über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand.

Der Personalausschuss trat zu drei Sitzungen zusammen. Gegenstand der Sitzungen waren Fragen der Vorstandsvergütung und der Vorstandsverträge sowie die Verlängerung der Bestellung von Herrn Dr. Pott zum Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor.

Nominierungsausschuss: Der Nominierungsausschuss wird vorbereitend bei Wahlen der Vertreter der Anteilseigner zum Aufsichtsrat tätig. Er schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und dem weiteren Vertreter der Anteilseigner im Präsidium.

Die Mitglieder des Nominierungsausschusses erörterten im Berichtsjahr entsprechend ihrer Zuständigkeit bei einer Sitzung sowie mehrfach außerhalb von Sitzungen mögliche Kandidaten für die Wahlen der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat bei der Hauptversammlung 2012.

Die Sitzungen und Entscheidungen der Ausschüsse, insbesondere die Sitzungen des Prüfungsausschusses, wurden durch Berichte und andere Informationen des Vorstands vorbereitet. Aus den Sitzungen der Ausschüsse wurde im Plenum berichtet.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung der Corporate-Governance-Grundsätze im Unternehmen und berücksichtigte dabei den Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner Fassung vom 26. Mai 2010. Im Dezember wurde von Vorstand und Aufsichtsrat eine neue Entsprechenserklärung abgegeben.

Jahres- und Konzernabschluss, Abschlussprüfung

Der Jahresabschluss der Bayer AG wurde nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt, der Konzernabschluss nach HGB sowie entsprechend den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und der zusammengefasste Lagebericht nach den Regeln des HGB. Der Abschlussprüfer, die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, hat den Jahresabschluss der Bayer AG, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht geprüft. In seinen Prüfungsberichten erläutert der Abschlussprüfer die Prüfungsgrundsätze. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass Bayer die Regeln des HGB, AktG bzw. die International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, eingehalten hat. Der Jahres- und Konzernabschluss haben den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. Jahresabschluss, Konzernabschluss und zusammengefasster Lagebericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen. Die Abschlussunterlagen wurden im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats - in beiden Gremien in Gegenwart und nach einem Bericht des Abschlussprüfers - ausführlich besprochen.

Den Jahresabschluss, den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht haben wir geprüft. Es bestanden keine Einwände. Wir stimmen daher dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu.

Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss billigen wir. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Mit dem zusammengefassten Lagebericht und insbesondere der Beurteilung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens sind wir einverstanden. Dies gilt auch für die Dividendenpolitik und die Entscheidungen zu den Rücklagen in der Gesellschaft. Dem Gewinnverwendungsvorschlag, der eine Dividende von 1,65 Euro pro Aktie vorsieht, schließen wir uns an.

Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre engagierten Leistungen im Geschäftsjahr 2011.

 

Leverkusen, 23. Februar 2012

Für den Aufsichtsrat

Ihr Manfred Schneider

 

DR. MANFRED SCHNEIDER, Vorsitzender

Zusammengefasster Lagebericht von Bayer-Konzern und Bayer AG zum 31. Dezember 2011

Finanz- und Innovationsziele 2011 erreicht

Bayer: Umsatz und EBIT auf Rekordniveau

Umsatz 36,5 MRD € (wpb. +5,5 %)

Operatives Ergebnis (EBIT) 4,1 MRD € (+52,0 %)

EBITDA vor Sondereinflüssen 7,6 MRD € (+7,2 %)

HealthCare und CropScience mit Zuwächsen, MaterialScience mit abnehmender Dynamik

Konzernergebnis auf 2,5 MRD € gestiegen (+89,9 %)

Erfolge bei neuen Produkten stimmen zuversichtlich für die Zukunft

Präsenz in Wachstumsländern weiter ausgebaut

Ausblick 2012: Leichter Anstieg des bereinigten Ergebnisses

1. Umsatz, Ertrags- und Finanzlage im Überblick

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36,5 MRD € Konzernumsatz 4,1 MRD € EBIT 7, 6 MRD € EBITDA vor Sondereinflüssen
2,5 MRD € Konzernergebnis 4,83 € bereinigtes Ergebnis je Aktie 7, 0 MRD € Netto-Finanzverschuldung

GESAMTJAHR 2011

Das Geschäftsjahr 2011 war für Bayer strategisch und operativ sehr erfolgreich. Unsere nach dem 1. Quartal angehobenen Konzernziele haben wir erreicht. Unsere Innovationsprojekte in den Teilkonzernen, insbesondere die Entwicklung der Pharma-Pipeline, haben wir erfolgreich vorangetrieben. Darüber hinaus konnten wir unsere Präsenz in den Wachstumsländern* weiter ausbauen.

Den Konzernumsatz steigerten wir währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 5,5 % (nominal: 4,1 %) auf 36,5 MRD €. Dazu trugen deutliche Zuwächse in den Wachstumsländern bei. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 52,0 % auf 4,1 MRD €. Hierin sind Sondereinflüsse in Höhe von -0,9 MRD € (Vorjahr: -1,7 MRD €) enthalten. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserten wir um 7,2 % auf 7,6 MRD €. Diese Ergebnissteigerung ist auf die erfreuliche Geschäftsentwicklung bei HealthCare und CropScience zurückzuführen. Bei MaterialScience hingegen sank das Ergebnis in einem von abnehmender Dynamik gekennzeichneten, schwierigen Marktumfeld. Das Konzernergebnis stieg auf 2,5 MRD € an (+89,9 %), unter anderem aufgrund deutlich niedrigerer Belastungen durch Sondereinflüsse. Damit betrug das Ergebnis je Aktie 2,99 € (Vorjahr: 1,57 €) und das bereinigte Ergebnis je Aktie 4,83 € (+15,3 %).

Die Netto-Finanzverschuldung sank um 0,9 MRD € auf 7,0 MRD €.

Umsatzveränderung

[Tabelle 3.1]

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  2010
in %
2011
in %
Menge 6,7 3,4
Preis 1,3 2,1
Währung 4,9 -1,5
Portfolio -0,3 0,1
Gesamt 12,6 4,1

Der Konzernumsatz stieg auf 36.528 MIO € (Vorjahr: 35.088 MIO €). Währungs- und portfoliobereinigt verzeichnete HealthCare einen leichten Anstieg von 2,4 %. Der CropScience-Umsatz verbesserte sich in einem sehr positiven Marktumfeld wpb. um 8,9 %. Bei MaterialScience erzielten wir, insbesondere durch eine Erhöhung der Absatzpreise, ein währungs- und portfoliobereinigtes Wachstum von 8,2 %.

* zur Definition siehe Kapitel 3.5 "Geschäftsentwicklung in den Wachstumsmärkten"

Umsatzerlöse Bayer-Konzern pro Quartal

[Grafik 3.1]

Das EBIT des Bayer-Konzerns stieg um 52,0 % auf 4.149 MIO € (Vorjahr: 2.730 MIO €). Ergebnisbelastend wirkten sich Sondereinflüsse in Höhe von -876 MIO € (Vorjahr: -1.722 MIO €) aus. Hierin sind Sonderaufwendungen von 741 MIO € im Zusammenhang mit unserer konzernweiten Restrukturierungsinitiative, 260 MIO € für Rechtsfälle sowie Erträge aus Desinvestionen in Höhe von 99 MIO € enthalten. Das EBIT vor Sondereinflüssen betrug 5.025 MIO € (Vorjahr: 4.452 MIO €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 7,2 % auf 7.613 MIO € (Vorjahr: 7.101 MIO €). HealthCare konnte das EBITDA vor Sondereinflüssen um 6,7 % auf 4.702 MIO € (Vorjahr: 4.405 MIO €) erhöhen. Dies beruhte vor allem auf der positiven Geschäftsentwicklung bei Consumer Health sowie Kostensenkungen im Segment Pharma. Bei CropScience stieg das EBITDA vor Sondereinflüssen insbesondere aufgrund von Mengensteigerungen deutlich um 27,9 % auf 1.654 MIO € (Vorjahr: 1.293 MIO €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen von MaterialScience sank um 13,6 % auf 1.171 MIO € (Vorjahr: 1.356 MIO €). Hier konnten höhere Rohstoff- und Energiekosten im zweiten Halbjahr nicht vollständig durch gestiegene Absatzpreise kompensiert werden.

EBIT Bayer-Konzern pro Quartal

[Grafik 3.2]

EBITDA vor Sondereinflüssen Bayer-Konzern pro Quartal

[Grafik 3.3]

Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -786 MIO € (Vorjahr: -1.009 MIO €), das ein Zinsergebnis von -335 MIO € (Vorjahr: -499 MIO €) beinhaltete, betrug das Ergebnis vor Ertragsteuern 3.363 MIO € (Vorjahr: 1.721 MIO €). Nach Abzug eines Steueraufwands von 891 MIO € (Vorjahr: 411 MIO €) sowie nach Anteilen anderer Gesellschafter ergab sich für das Jahr 2011 ein Konzernergebnis von 2.470 MIO € (Vorjahr: 1.301 MIO €). Das Ergebnis je Aktie betrug 2,99 € (Vorjahr: 1,57 €). Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie steigerten wir um 15,3 % auf 4,83 € (Vorjahr: 4,19 €); zur Berechnung siehe Kapitel 4.3 "Bereinigtes Ergebnis je Aktie".

Brutto-Cashflow pro Quartal

[Grafik 3.4]

Netto-Cashflow pro Quartal

[Grafik 3.5]

Der Brutto-Cashflow wuchs im Jahr 2011 um 8,4 % auf 5.172 MIO € (Vorjahr: 4.771 MIO €). Ursächlich war die Verbesserung im operativen Geschäft. Der Netto-Cashflow sank hingegen um 12,4 % auf 5.060 MIO € (Vorjahr: 5.773 MIO €). Gründe waren Auszahlungen im Zusammenhang mit Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen (LL RICE) in den USA in Höhe von 502 MIO € sowie ein geschäftsbedingter Aufbau im Working Capital. Die Nettofinanzverschuldung konnten wir im Vergleich zum 31. Dezember 2010 um 0,9 MRD € auf 7,0 MRD € verringern. Die Nettopensionsverpflichtungen als Saldo von Pensionsverpflichtungen und Planvermögen stiegen im Vergleich zum Vorjahr per Saldo auf 7,8 MRD € (Vorjahr: 7,2 MRD €). Gesunkene langfristige Kapitalmarktzinsen hatten einen verpflichtungserhöhenden Effekt von 1,3 MRD €.

4. QUARTAL 2011

Der Konzernumsatz wuchs im 4. Quartal 2011 wpb. um 1,9 % auf 9.191 MIO € (nominal +2,0 %). Der Umsatz von HealthCare erhöhte sich wpb. um 2,5 % auf 4.595 MIO € (nominal +2,8 %). Dabei stieg der Umsatz im Pharma-Geschäft wpb. um 0,8 % auf 2.680 MIO € (nominal +1,2 %). Hier wurden Umsatzrückgänge in den etablierten Märkten durch Anstiege in den Wachstumsländern kompensiert. Bei Consumer Health verzeichneten wir eine Umsatzsteigerung von wpb. 5,0 % auf 1.915 MIO € (nominal +5,2 %). CropScience konnte den Umsatz im 4. Quartal mengenbedingt wpb. um 2,8 % auf 1.676 MIO € steigern (nominal +1,4 %). Der Umsatz von MaterialScience lag mit 2.596 MIO € auf Vorjahresniveau (wpb. +0,0 %; nominal +0,5 % ).

Das EBIT des Bayer-Konzerns stieg im 4. Quartal 2011 auf 629 MIO € (Vorjahr: 51 MIO €). Ergebnisbelastend wirkten Sondereinflüsse in Höhe von -215 MIO € (Vorjahr: -954 MIO €). Diese enthielten vor allem Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 245 MIO €, Vorsorgen für Rechtsfälle von 60 MIO € sowie Veräußerungsgewinne von 99 MIO €. Das EBIT vor Sondereinflüssen verringerte sich um 16,0 % auf 844 MIO € (Vorjahr: 1.005 MIO €).

Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank im 4. Quartal 2011 um 8,8 % auf 1.541 MIO € (Vorjahr: 1.689 MIO €). Ursache hierfür war ein deutlicher Ergebnisrückgang bei MaterialScience auf 106 MIO € (Vorjahr: 297 MIO €). HealthCare hingegen steigerte das bereinigte EBITDA auf 1.180 MIO € (Vorjahr: 1.138 MIO €). CropScience erreichte ein bereinigtes EBITDA von 273 MIO € (Vorjahr: 270 MIO €).

Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -178 MIO € (Vorjahr: -237 MIO €) betrug das Ergebnis vor Ertragsteuern 451 MIO € (Vorjahr: -186 MIO €). Nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter ergab sich ein Konzernergebnis von 397 MIO € (Vorjahr: -145 MIO €). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,48 € (Vorjahr: -0,18 €). Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg auf 0,97 € (Vorjahr: 0,95 €); zur Berechnungsweise siehe Kapitel 4.3 "Bereinigtes Ergebnis je Aktie".

Der Brutto-Cashflow des Konzerns lag mit 1.004 MIO € (Vorjahr: 1.414 MIO €) um 29,0 % unter dem des Vorjahres. Hier wirkten sich - neben einem niedrigeren EBITDA - insbesondere die im Vergleich zum Vorjahr höheren Steuerzahlungen aus. Der Netto-Cashflow war zusätzlich durch die Auszahlungen im Zusammenhang mit Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen (LL RICE) belastet und verringerte sich um 40,6 % auf 1.152 MIO € (Vorjahr: 1.941 MIO €). Die Nettofinanzverschuldung konnten wir im 4. Quartal 2011 mit 7,0 MRD € konstant halten (30. September 2011: 7,0 MRD €).

Kennzahlen nach Teilkonzernen und Segmenten im Überblick, 4. Quartal

[Tabelle 3.2]

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  Umsatzerlöse
4. Quartal 2010
in Mio €
Umsatzerlöse
4. Quartal 2011
in Mio €
EBIT 4. Quartal 2010
in Mio €
EBIT 4. Quartal 2011
in Mio €
EBITDA vor Sondereinflüssen 4. Quartal 2010
in Mio €
EBITDA vor Sondereinflüssen* 4. Quartal 2011
in Mio €
HealthCare 4.468 4.595 -129 770 1.138 1.180
Pharma 2.648 2.680 -219 471 771 758
Consumer Health 1.820 1.915 90 299 367 422
CropScience 1.653 1.676 118 47 270 273
MaterialScience 2.584 2.596 156 -4 297 106
Überleitung 307 324 -94 -184 -16 -18
Konzern 9.012 9.191 51 629 1.689 1.541

Vorjahreswerte angepasst

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".

2. Geschäft und Rahmenbedingungen

2.1 Konzernstruktur

Im Bayer-Konzern fungiert die Bayer AG mit Sitz in Leverkusen als strategische Management-Holding. Das operative Geschäft wird in den drei Teilkonzernen HealthCare, CropScience und MaterialScience geführt, worin sie durch unsere drei Servicegesellschaften unterstützt werden.

Struktur des Bayer-Konzerns

[Grafik 3.6]

Im Teilkonzern HealthCare führen wir unser weltweites Gesundheitsgeschäft, das in die berichtspflichtigen Segmente Pharma und Consumer Health unterteilt ist. Im Segment Pharma - mit den zwei Geschäftsfeldern General Medicine und Specialty Medicine - konzentrieren wir uns auf verschreibungspflichtige Produkte insbesondere in den Gebieten Frauengesundheit und Herzgesundheit (General Medicine) sowie auf Spezialpharmazeutika (Specialty Medicine), die vorwiegend von Fachärzten verschrieben werden. Das Segment Consumer Health besteht aus den Divisionen Consumer Care, Medical Care und Animal Health. In der Division Consumer Care liegt der Fokus auf verschreibungsfreien Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln sowie Dermatologieprodukten. Medical Care umfasst die Geschäfte mit Blutzuckermesssystemen und mit Medizingeräten zum Einsatz in der kontrastmittelunterstützten diagnostischen Bildgebung sowie mit hierfür benötigten Kontrastmitteln; darüber hinaus gehört das Geschäft mit mechanischen Systemen zur Behandlung verengter oder blockierter Blutgefäße dazu. Unsere Produkte für Nutz- und Haustiere führen wir in der Division Animal Health.

CropScience ist auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes, der Saatgutzüchtung und der verbesserten Pflanzeneigenschaften (Traits) sowie im Bereich der Schädlings- und Unkrautbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft tätig. Organisatorisch ist unser CropScience-Geschäft in zwei operative Segmente Crop Protection / BioScience und Environmental Science unterteilt. Der Bereich Crop Protection setzt sich entsprechend seinem Produktangebot aus den Feldern Herbizide (Herbicides), Fungizide (Fungicides), Insektizide (Insecticides) und Saatgutbehandlungsmittel (Seed Treatment) zusammen. Der Bereich BioScience beinhaltet unsere Aktivitäten auf den Gebieten Saatgut und Pflanzeneigenschaften (Traits). Das operative Segment Environmental Science bietet Produkte zur Schädlings- und Unkrautbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft an.

MaterialScience entwickelt, produziert und vermarktet hochwertige Produkte im Bereich Polyurethane, Polycarbonate, Lack- und Klebstoffrohstoffe sowie funktionale Folien. Ferner produziert und vermarktet MaterialScience ausgewählte anorganische Grundchemikalien. Organisatorisch ist MaterialScience in die Business Units Polyurethanes, Polycarbonates und Coatings, Adhesives, Specialties sowie den Bereich Industrial Operations unterteilt.

Umsatzanteil der Segmente 2011 (Vorjahreswerte in Klammern)

[Grafik 3.7]

Vorjahreswerte angepasst

Unsere Teilkonzerne werden durch Servicegesellschaften unterstützt. Die Servicegesellschaften Business Services, Technology Services und Currenta werden als „Alle sonstigen Segmente" zusammen mit dem Corporate Center und den Konsolidierungseffekten in der Überleitung ausgewiesen.

Kennzahlen nach Teilkonzernen und Segmenten im Überblick

[Tabelle 3.3]

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  Umsatzerlöse 2010
in Mio €
Umsatzerlöse 2011
in Mio €
EBIT 2010
in Mio €
EBIT 2011
in Mio €
EBITDA vor Sondereinflüssen 2010
in Mio €
EBITDA vor Sondereinflüssen* 2011
in Mio €
HealthCare 16.913 17.169 1.861 3.191 4.405 4.702
Pharma 9.954 9.949 872 1.897 2.832 2.972
Consumer Health 6.959 7.220 989 1.294 1.573 1.730
CropScience 6.830 7.255 261 562 1.293 1.654
MaterialScience 10.154 10.832 780 633 1.356 1.171
Überleitung 1.191 1.272 -172 -237 47 86
Konzern 35.088 36.528 2.730 4.149 7.101 7.613

Vorjahreswerte angepasst

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".

KONZERNSTRUKTURÄNDERUNGEN

Seit dem 1. Januar 2011 haben wir innerhalb des Segments Pharma des Teilkonzerns HealthCare das Geschäftsfeld „Women's Healthcare and General Medicine" in „General Medicine" umbenannt. Darüber hinaus wurde im 4. Quartal 2011 aufgrund organisatorischer Veränderungen die strategische Geschäftseinheit Diagnostic Imaging aus dem Geschäftsfeld Specialty Medicine in die Division Medical Care übertragen. Diagnostic Imaging führt unsere Kontrastmittel, die z. B. bei Röntgenuntersuchungen und Magnetresonanztomographie zum Einsatz kommen. Durch die Organisationsänderung wurden die Kontrastmittel mit den entsprechenden Injektionssystemen in einer Einheit zusammengeführt. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde das Zahlenwerk für das Geschäftsjahr 2011 sowie für das Vorjahr entsprechend angepasst. Den Teilkonzern CropScience stellen wir seit dem 2. Quartal 2011 als ein berichtspflichtiges Segment dar. Damit wurde den organisatorischen und strategischen Änderungen bei CropScience Rechnung getragen, die Geschäfte von Crop Protection und BioScience näher zusammenzuführen und integriert zu steuern. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

2.2 Wirtschaftliches Umfeld

GESAMTWIRTSCHAFT

Die Weltwirtschaft wurde im Jahr 2011 durch mehrere Faktoren belastet. Dazu gehörten insbesondere die Schuldenkrisen in Europa und in den USA, die mit einer stark erhöhten Volatilität der Finanzmärkte einhergingen. Hinzu kam in der 1. Jahreshälfte ein kräftiger Anstieg des Ölpreises. In den Industrieländern kamen nach dem Auslaufen der Konjunkturprogramme kaum Impulse von staatlicher Seite, zumal viele Regierungen gezwungen waren, eine rigide Konsolidierung ihrer Haushalte einzuleiten. In den USA und einigen europäischen Ländern hielt zudem die Schwäche der Immobilienmärkte an. Stützend wirkte dagegen die nach wie vor stark expansiv ausgerichtete Geldpolitik der Notenbanken in den Industrieländern.

Regional verlief die Konjunkturentwicklung im vergangenen Jahr sehr unterschiedlich. In den meisten Industrieländern legte die Wirtschaftsleistung nur geringfügig zu. Eine Ausnahme bildete die deutsche Wirtschaft, die sich robust zeigte und erst zum Jahresende hin Abschwächungstendenzen aufwies. Als wichtige Stütze der Weltkonjunktur erwiesen sich vor allem die Wachstumsländer, insbesondere China und Indien. Sie verzeichneten trotz der weltwirtschaftlichen Belastungsfaktoren weiterhin kräftiges Wachstum, das sich im Jahresverlauf nur geringfügig abschwächte.

HEALTHCARE

Der Markt für verschreibungspflichtige Arzneimittel erreichte im Jahr 2011 ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. In den USA sowie in den großen europäischen Ländern lag das Wachstum unter dem globalen Durchschnitt. Ursächlich hierfür waren u. a. die restriktiveren gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, die eine stärkere Kostenkontrolle forcierten, den Zugang zu bestimmten Behandlungen einschränkten sowie zum Teil Zwangsrabatte zur Folge hatten. In den Wachstumsländern war ein anhaltendes Wachstum zu beobachten, da dort die Gesundheitsdienste für immer größere Teile der Bevölkerung verfügbar wurden und somit die Nachfrage an verschreibungspflichtigen Arzneimitteln stieg.

Das weltweite Wachstum des Consumer-Care-Marktes lag etwas höher als im Vorjahr, und zwar vor allem aufgrund eines starken ersten Halbjahrs, während die zweite Jahreshälfte - insbesondere in den USA und Europa - schwächer ausfiel. In den Wachstumsmärkten wie Brasilien, China und Russland hielt sich die Nachfrage nach rezeptfreien Medikamenten auf hohem Niveau. Der Medical-Care-Markt wuchs moderat. Dazu trugen Zuwächse im US-Diabetes-Care-Markt und im Medizingeräte-Markt bei. Der Animal-Health-Markt verzeichnete einen Zuwachs im mittleren einstelligen Bereich und blieb damit auf dem langfristigen Durchschnittsniveau.

CROPSCIENCE

Der globale Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt entwickelte sich im Jahr 2011 dynamisch. Die Nachfrage nach hochwertigem Saatgut stieg insgesamt weiter spürbar an, und auch der weltweite Pflanzenschutzmarkt wuchs deutlich.

Dank vergleichsweise hoher Preise für Agrarrohstoffe war die wirtschaftliche Lage für Landwirte insgesamt besser als im Vorjahr. Dies schlug sich in stärkeren Investitionen in Saatgut und Pflanzenschutzmittel nieder.

In Europa gingen vor allem von osteuropäischen Ländern, wie der Ukraine und Russland, starke Wachstumsimpulse aus. In Westeuropa dämpfte dagegen die ausgedehnte Trockenperiode im zweiten Quartal die Nachfrage, insbesondere nach Fungiziden.

Das insgesamt starke Marktwachstum auf dem amerikanischen Kontinent wurde lediglich durch ungünstige Witterungsbedingungen abgeschwächt. In Nordamerika kam es im Frühjahr in weiten Teilen zu verspäteter Aussaat, und der Sommer brachte Dürre vor allem in den Baumwollanbaugebieten im Süden der USA. In Lateinamerika wirkte sich lokale Trockenheit infolge von „La Niña", insbesondere in Brasilien und Argentinien, negativ aus.

Auch in der Region Asien / Pazifik setzte sich der insgesamt positive Markttrend 2011 fort, wobei deutlich stärkere Wachstumsimpulse vom indischen als vom chinesischen Markt ausgingen. In Australien begünstigte die Witterung besonders im zweiten Halbjahr die Fungizidnachfrage. Schließlich war der japanische Pflanzenschutzmarkt im Zeichen der Naturkatastrophe im März und deren Folgen im Jahr 2011 rückläufig.

MATERIALSCIENCE

Auch die für das MaterialScience-Geschäft wichtigen Hauptabnehmerbranchen konnten sich der im Jahresverlauf zunehmenden globalen Konjunkturabschwächung nicht vollständig entziehen. Negative Impulse gingen unter anderem von der Euro-Krise, der nur schleppenden Erholung der Binnennachfrage und des Immobilienmarktes in Nordamerika sowie den rigiden Maßnahmen zur Bekämpfung von Inflation und konjunktureller Überhitzung in Asien aus.

Trotz einer Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte hat sich die globale Automobilindustrie im Gesamtjahr 2011 erfreulich entwickelt. Nordamerika und Osteuropa setzten ihre Erholung fort, während staatliche Restriktionen in der Region Asien / Pazifik - insbesondere in China - das stark überdurchschnittliche Wachstum der vergangenen zwei Jahre drosselten. Westeuropas Automarkt war durch Kaufzurückhaltung in den südlichen Ländern belastet, das moderate Wachstum in Deutschland verhinderte aber einen stärkeren Abschwung.

Die globale Elektroindustrie erfreute sich im Jahr 2011 eines anhaltend robusten Wachstums. In den Schwellenländern blieb der Bedarf an Konsumgütern unverändert hoch, während in den Industrieländern zahlreiche Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien die Nachfrage stützten.

Die globale Bauwirtschaft verzeichnete im Jahr 2011 wieder ein Wachstum. Einer nach wie vor leicht negativen Entwicklung in Westeuropa und einer stagnierenden Bauleistung in den USA standen weiterhin robuste Wachstumsraten in China, Indien sowie - auf niedrigerem Niveau - in Osteuropa gegenüber.

Die Erholung des globalen Möbelmarktes verlief 2011 regional uneinheitlich. Während sich der Absatz in den meisten mitteleuropäischen Kernländern erhöhte, litt die Industrie in den hochverschuldeten Ländern Südeuropas weiterhin unter einer schwächeren Binnennachfrage. In Nordamerika zeigte das Möbelgeschäft seit Jahresmitte eine deutliche Belebung. Trotz der negativen Auswirkungen der Geldverknappung in wichtigen asiatischen Märkten und der abflachenden Exporterlöse erwies sich das Geschäft in der Region Asien / Pazifik im Jahresverlauf als stabil.

2.3 Beschaffung und Produktion

Im Bereich Beschaffung sind einheitliche Konzernrichtlinien implementiert und Anforderungen definiert. Die sozialen und ökologischen Anforderungen an die Lieferanten werden beispielsweise durch den Supplier Code of Conduct definiert. Aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsaktivitäten sind die produktionsspezifische Beschaffung und die Produktion in den Teilkonzernen dezentral organisiert. Dagegen ist die Beschaffung indirekter, nicht produktionsrelevanter Güter und Dienstleistungen, wie Beratungsleistungen, Geschäftsreisen und Flottenmanagement, Hard- / Software oder Labor-, Werkstatt-, Sicherheits- und Bürobedarf in unseren Service-Gesellschaften zentral organisiert.

HEALTHCARE

In einem weltweiten Produktionsnetzwerk aus eigenen Standorten und Lohnherstellern steuert die Organisationseinheit „Product Supply" des Teilkonzerns HealthCare die gesamte Versorgungskette: vom Einkauf der Rohstoffe über die Herstellung bis hin zur Auslieferung der Produkte. Dadurch wollen wir kontinuierliche Verbesserungen hinsichtlich unserer Kosten, der Flexibilität und der Lieferzuverlässigkeit erzielen und unseren Anspruch erfüllen, den weltweit hohen Anforderungen an Qualität, Sicherheit und Umweltschutz gerecht zu werden. Für die Herstellung von Arzneimitteln gelten außerordentlich strenge Qualitätsanforderungen. Sie werden unter dem Begriff „Good Manufacturing Practices" (GMP) zusammengefasst. Ihre Einhaltung wird in regelmäßigen Abständen von internen Fachleuten, aber auch von Aufsichtsbehörden und externen Gutachtern geprüft.

Produktionsnetzwerk schafft Vorteile

Im Segment Pharma werden die Ausgangsstoffe für die Herstellung der Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Arzneimittel in der Regel von externen Lieferanten bezogen. Zur Vermeidung von Lieferengpässen und um größere Preisschwankungen abzumildern, kaufen wir diese Ausgangsstoffe sowie Zwischenprodukte, die wir nicht selbst herstellen, in der Regel auf Basis globaler Verträge und / oder von mehreren durch uns auditierte und genehmigte Lieferanten.

Die Herstellung unserer Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Medikamente erfolgt vor allem an den Produktionsstandorten Wuppertal und Bergkamen (Deutschland) sowie Berkeley und Emeryville (USA). Die Wirkstoffe werden weltweit zu fertigen Arzneimitteln verarbeitet und verpackt. Dabei decken wir ein breites Spektrum verschiedener Arzneiformen ab: feste Darreichungsformen wie Tabletten, Dragees oder Pulver, halbfeste Salben und Cremes sowie flüssige Arzneimittel, z. B. zur Anwendung in Injektionen oder Infusionen. Die hormonalen Verhütungsmittel werden außer zu Dragees oder Filmtabletten z. B. auch in Intrauterin-Systemen (Spiralen) verarbeitet. Diese Formulierungs- und Verpackungsaktivitäten erfolgen u. a. in Berlin, Leverkusen und Weimar (Deutschland), Garbagnate (Italien), Peking (China), São Paulo (Brasilien), Turku (Finnland) sowie an verschiedenen weiteren Standorten in Europa, Asien und Lateinamerika. In Berkeley (USA) wird Kogenate™, das Medikament zur Behandlung der Bluterkrankheit, in einem biotechnologischen Verfahren produziert. In Emeryville (USA) wird Betaferon™/ Betaseron™ zur Therapie von Multipler Sklerose hergestellt.

Für die Division Consumer Care des Segments Consumer Health stellen wir bestimmte Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure und Clotrimazol in La Felguera (Spanien) konzernintern her. Die wichtigsten extern zugekauften Rohstoffe sind Naproxen, Zitronensäure, Ascorbinsäure und weitere Vitamine sowie Paracetamol. Zur Minimierung von geschäftlichen Risiken diversifizieren wir unsere Rohstoff-Bezugsquellen weltweit und schließen langfristige Lieferverträge ab. Die größten Produktionsstätten der Division befinden sich u. a. in Myerstown (USA), Cimanggis (Indonesien), Lerma (Mexiko), Bitterfeld-Wolfen und Grenzach-Wyhlen (Deutschland) sowie Madrid (Spanien).

Die Diabetes-Care-Produkte (z. B. Blutzucker-Messgeräte) unserer Division Medical Care werden hauptsächlich von Original-Equipment-Manufacturer-(OEM-)Lieferanten gefertigt. Preise und Verfügbarkeiten der Materialien sind überwiegend durch langfristige Verträge abgesichert und unterliegen daher keinen größeren Schwankungen. Um unsere Kunden konstant und zuverlässig beliefern zu können, halten wir strategische Reserven bestimmter Materialien und Fertigerzeugnisse vor. Auch für unser Medizingerätegeschäft wird der Hauptanteil der verarbeiteten Materialien von externen Lieferanten bezogen und die Verfügbarkeit, Qualität und Preisstabilität durch langfristige Verträge, eine sorgfältige Lieferantenauswahl sowie aktives Lieferantenmanagement gesichert. Unsere Medizingeräte stellen wir hauptsächlich in den Produktionsstätten bei Pittsburgh und in Coon Rapids (USA) her. Die Herstellung der Produkte unseres Kontrastmittelgeschäfts erfolgt größtenteils in Berlin (Deutschland).

Die Division Animal Health bezieht die pharmazeutischen Wirkstoffe für ihre Tierarzneimittel sowohl konzernintern als auch weltweit von externen Lieferanten. Die Herstellung unserer weltweit vermarkteten Produkte aus dem Bereich Tiergesundheit erfolgt hauptsächlich an den Standorten Kiel (Deutschland) und Shawnee (USA).

CROPSCIENCE

CropScience steuert die Bereiche Beschaffung und Produktion in einer Einheit. Dies ermöglicht eine integrierte Lieferkette vom Rohstoffeinkauf über die Produktion von Fertigerzeugnissen bis zum Warenlager. Dadurch wollen wir kontinuierlich unsere Kostenstruktur verbessern sowie eine erhöhte Flexibilität und eine schnellere Reaktion auf Marktschwankungen gewährleisten.

Weltweites Beschaffungs- und Produktionsnetzwerk

Wir beziehen den Großteil unserer Rohstoffe zur Fertigung von Pflanzenschutzmitteln extern. Dazu gehören vor allem Grundchemikalien wie Chlor sowie Zwischenprodukte und Synthesebausteine. Für bedeutende Einsatzstoffe erfolgt die Versorgung vorrangig über langfristige Lieferverträge. Die Diversifizierung von Rohstoffbezugsquellen und das Vorhalten strategischer Reserven für wichtige Rohstoffe und Zwischenprodukte reduzieren das Ausfallrisiko. Die Nutzung von zertifizierten Lieferanten mit definierten Qualitätsstandards für deren Produktion und die zu beschaffenden Rohstoffe bilden ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium.

Die Produkte der Bereiche Crop Protection und Environmental Science werden weltweit in eigenen Produktions- und Formulierungsstandorten hergestellt. Zu den größten Standorten gehören Dormagen, Knapsack und Frankfurt a. M. (Deutschland), Kansas City (USA) sowie Vapi (Indien). Zahlreiche dezentrale Formulier- und Abfüllstandorte ermöglichen ein schnelles Reagieren auf die Bedürfnisse der lokalen Märkte. Dort werden die Wirkstoffe entsprechend den lokalen Anforderungen und der Anwendungsgebiete zu Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden, Saatgutbehandlungsmitteln und Environmental-Science-Produkten weiterverarbeitet, konfektioniert und verpackt.

Wir optimieren fortlaufend unser weltweites Produktionsnetzwerk vor allem an unseren Hauptstandorten. Dies geschieht durch die gezielte Erweiterung unserer Kapazitäten für wichtige Produkte, die Einführung neuer Technologien und verbesserte Herstellprozesse.

Im Geschäftsbereich BioScience produzieren wir das Saatgut kundennah in Europa, Asien, Nord- und Südamerika. Die Saatgutproduktion erfolgt in eigenen landwirtschaftlichen Betrieben oder über Vertragsanbau auf einer Fläche von mehr als 100.000 Hektar.

MATERIALSCIENCE

Die Beschaffung des Teilkonzerns MaterialScience wird global durch die Organisationseinheit „Procurement & Trading" gesteuert. Zur Nutzung von Synergien innerhalb von MaterialScience werden die weltweiten Beschaffungs- und Trading-Prozesse zentral koordiniert und verwaltet. Durch Optimierung der internen Strukturen und Prozesse sollen die bestmöglichen Konditionen für die Beschaffung von Rohstoffen, Energien und Services im Markt erzielt werden. Wesentliche Grundrohstoffe unserer MaterialScience-Produkte sind petrochemische Rohstoffe wie beispielsweise Benzol, Toluol und Phenol. Diese erwerben wir auf den Beschaffungsmärkten überwiegend im Rahmen langfristiger Verträge. Der Betrieb unserer Produktionsanlagen benötigt darüber hinaus in größerem Umfang Energie, vorrangig in Form von Strom und Dampf. Um das Preisänderungsrisiko zu minimieren, setzen wir bei der Dampferzeugung auf eine ausbalancierte Diversifikation der Brennstoffe und ebenso wie beim Strom auf einen Mix von externem Einkauf und Eigenerzeugung.

Die Produktionsstandorte von MaterialScience in Dormagen, Krefeld und Leverkusen (Deutschland), zusammengefasst zur „Site NRW", sowie Shanghai (China) und Baytown (USA) sind für alle Business Units tätig und werden zentral durch den Bereich Industrial Operations gesteuert. Weitere bedeutende Produktionsstandorte befinden sich in Antwerpen (Belgien), Brunsbüttel (Deutschland), Map Ta Phut (Thailand) sowie in Tarragona (Spanien) und werden durch die jeweilige Business Unit geführt.

World-Scale-Anlagen zur Kostensenkung im Bereich Commodities

Im Bereich der Commodities (Standard-Produkte mit großem Absatzvolumen) setzen wir zur Kostensenkung auf Produktionsanlagen mit einer großen Fertigungskapazität, die eine länderübergreifende Marktversorgung ermöglichen. Im Rahmen unserer differenzierten Geschäfte betreiben wir in 19 Ländern eine größere Anzahl von Produktionsanlagen marktnah. In diesen Anlagen erfolgt die Abmischung und Bereitstellung von kundenindividuellen Polyurethan-Systemen („Systemhäuser"), die kundennahe Compoundierung von Polycarbonat-Granulaten und die Herstellung von Halbzeugen (Polycarbonat-Platten). Darüber hinaus gibt es regionale Produktionsstätten für funktionale Folien aus Polycarbonat und thermoplastischen Polyurethanen.

2.4 Produkte, Vertrieb und Märkte

Die Vertriebsaktivitäten innerhalb des Bayer-Konzerns sind aufgrund des diversifizierten Geschäftsportfolios dezentral organisiert.

HEALTHCARE

Die Produktpalette von HealthCare umfasst mehr als 20.000 Artikel, um damit den Bedürfnissen von Patienten und Verbrauchern in den verschiedenen Märkten gerecht zu werden. Die hohe Artikelzahl ist auf die Größe des Sortiments sowie auf verschiedene Darreichungsformen, Dosierungen, Packungsgrößen und unterschiedliche Sprachversionen einzelner Produkte und ihrer Verpackungen zurückzuführen.

Mehr als 20.000 Artikel weltweit

In unserem Segment Pharma bieten wir verschreibungspflichtige Arzneimittel in den Gebieten Allgemeinmedizin und Spezialpharmazeutika an. Im Bereich der Allgemeinmedizin führen wir Arzneimittel für die Kardiologie wie Adalat™ gegen Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten, Aspirin™ Cardio zur Herzinfarktprävention, unseren Gerinnungshemmer Xarelto™ und Kinzal™/ Pritor™ zur Behandlung von Bluthochdruck. Das Produktportfolio umfasst weiterhin den Bereich der Frauengesundheit mit Produkten zur Empfängnisverhütung, z. B. YAZ™/ Yasmin™/ Yasminelle™ und Mirena™, sowie zur Hormonersatztherapie, wie Angeliq™. In unserem Produktportfolio im Bereich der Spezialpharmazeutika, die vorwiegend von Fachärzten verordnet werden, führen wir u. a. Betaferon™/ Betaseron™ zur Behandlung der Multiplen Sklerose, Kogenate™ zur Behandlung von Patienten mit Hämophilie A und Nexavar™ gegen bestimmte Krebserkrankungen. Im Pharma-Markt belegen wir - gemessen am Umsatz - global einen Rang unter den größten 15 Unternehmen.

Unsere Pharma-Produkte vertreiben wir primär über Großhändler, Apotheken und Krankenhäuser. Co-Promotion- und Co-Marketing-Vereinbarungen dienen der Optimierung unseres Vertriebs. So sichert das Abkommen über die gemeinsame Weiterentwicklung und Vermarktung des neuartigen Blutgerinnungshemmers Xarelto™ mit den Johnson & Johnson-Tochtergesellschaften Janssen Research & Development, L.L.C. und Janssen Pharmaceuticals (vormals Ortho-McNeil) die optimale Entwicklung und bietet den Partnern die Chance, durch regionale Vermarktungsrechte am erwarteten Erfolg teilzuhaben.

Segment Consumer Health: verschreibungsfreie Produkte im Fokus

Das Angebot unseres Segments Consumer Health umfasst im Wesentlichen verschreibungsfreie Produkte. Die Division Consumer Care ist auf rezeptfreie Medikamente, auch als „over the counter" (OTC) bekannt, spezialisiert. Wir bieten Produkte in den meisten OTC-Bereichen an, z. B. Aspirin™ und Aleve™ als Schmerzmittel sowie Canesten™ oder Bepanthen™/ Bepanthol™ im Bereich der Dermatologie-Produkte. Das Produktsortiment umfasst ferner Nahrungsergänzungsmittel, z. B. Supradyn™, One A Day™, Berocca™ und Redoxon™, Antacida gegen Magenübersäuerung wie Talcid™ sowie Erkältungsmittel wie Alka-Seltzer Plus™ und White & Black™. Wir gehören zu den führenden Anbietern im OTC-Markt. Darüber hinaus bieten wir auch verschreibungspflichtige Dermatologieprodukte an. Die Verkaufs- und Vertriebskanäle der Division Consumer Care sind in der Regel Apotheken, wobei Supermarktketten und andere Großanbieter in bestimmten wichtigen Märkten - wie den USA - auch von Bedeutung sind.

In der Division Medical Care vermarkten wir Blutzucker-Messsysteme wie Contour™ mit Einmal-Teststreifen und Breeze™ mit Multi-Teststreifen. Außerdem führen wir Contour™ USB mit einer integrierten Diabetes-Management-Software und möglicher Direktverbindung (plug & play) mit dem PC sowie das A1CNow™-System, mit dem der Langzeit-Blutzuckerwert (A1c) bestimmt wird. Diese Produkte vertreiben wir außerhalb Europas in der Regel über Apotheken, Drogerien, Handelsketten, Krankenhäuser und Großhändler. In Europa erfolgt der Vertrieb vor allem über Apotheken. Im Markt für Blutzucker-Messsysteme gehören wir zu den führenden Unternehmen. Darüber hinaus sind wir globaler Marktführer bei Kontrastmittel-Injektionssystemen für die Diagnose und Therapie in der Computertomographie, der Magnetresonanztomographie und der molekularen Bildgebung sowie von mechanischen Systemen zur Entfernung von Thromben aus Blutgefäßen. Für diese Geräte bieten wir auch Serviceleistungen an. Zur Stärkung unserer Position unter den führenden Unternehmen im Bereich innovativer, hochwertiger diagnostischer Bildgebung und interventioneller Verfahren führten wir die Geschäftseinheiten "Diagnostic Imaging", vorher Teil des Segments Pharma, und unser Medizingerätegeschäft in einer neuen Einheit "Radiology and Interventional" zusammen. Unser Produktportfolio im Bereich von Kontrastmitteln, die in der diagnostischen Bildgebung eingesetzt werden, umfasst z. B. Ultravist™, Magnevist™ und Gadovist™/ Gadavist™. Wir vermarkten unsere Produkte über eine weltweite Direktvertriebsorganisation an Kardiologen, Radiologen sowie Gefäßchirurgen in Krankenhäusern und ambulanten Versorgungszentren. Teilweise ergänzen wir den Vertrieb durch lokale Distributoren.

Die Division Animal Health ist im Bereich der Gesundheit von Haus- und Nutztieren, für die wir Arzneimittel und Pflegeprodukte im Sortiment haben, tätig. Die größte Produktfamilie umfasst die Präparate von Advantix™ und Advantage™ zur Vorbeugung und Behandlung von Flohbefall bei Hunden und Katzen, gefolgt von Baytril™ gegen Infektionskrankheiten, Drontal™ und Drontal™ Plus als Entwurmungsmittel sowie Baycox™ zur Behandlung der Kokzidiose bei Schweinen. Wir nehmen führende Positionen in einzelnen Ländern und Produktsegmenten ein und sind - gemessen am Umsatz - weltweit das viertgrößte Unternehmen im Bereich der Tiergesundheit. Je nach nationalen Rechtsvorschriften sind Tierarzneimittel für die Endanwender auf tierärztliche Verordnung oder rezeptfrei bei Veterinären, in Apotheken oder im Einzelhandel erhältlich.

CROPSCIENCE

CropScience bietet ein umfassendes Portfolio an Produkten und Dienstleistungen im Bereich des Pflanzenschutzes, der Saatgutzüchtung und verbesserter Pflanzeneigenschaften sowie der Schädlings- und Unkrautbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft. Diese vermarkten wir entsprechend den lokalen Marktbedingungen. Unser Geschäft unterliegt der Saisonalität der verschiedenen Anbaukulturen und den daraus resultierenden Absatzzyklen.

Integriertes, nachhaltiges Produktportfolio bei CropScience

CropScience vertreibt seine Produkte weltweit in mehr als 120 Ländern. Insbesondere in den schnell wachsenden Märkten wie Lateinamerika, Indien, China, Südostasien und Osteuropa soll das Geschäft in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Dort birgt die Landwirtschaft ein großes Potenzial, um durch den Einsatz von innovativen Spitzentechnologien die weltweit steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln decken zu können.

Das Pflanzenschutz-Geschäft (Crop Protection) stützt sich auf ein breites Portfolio an hochwirksamen Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden und Saatgutbehandlungsmitteln. Mit unserer Innovationsstärke und unserer langjährigen Erfahrung mit Produkten gegen Schädlinge gehören wir zu den weltweit führenden Unternehmen im Insektizidmarkt. Im globalen Fungizidmarkt ist CropScience auf dem dritten Platz positioniert. Im weltweiten Markt der Unkrautbekämpfungsmittel (Herbizide) einschließlich der Wachstumsregulatoren nehmen wir die zweite Position ein. Der Bereich Seed Treatment umfasst die Anwendung von Pflanzenschutzsubstanzen, die speziell auf den Schutz von Saatgut und Keimlingen abgestimmt sind. Mit unseren Insektiziden, Fungiziden und Kombinationsprodukten sind wir eines der umsatzstärksten Unternehmen auf dem Gebiet der Saatgutbehandlung. Unsere Pflanzenschutz-Produkte vermarkten wir in Abhängigkeit von den lokalen Marktbedingungen über ein zwei- oder dreistufiges Vertriebssystem. Der Vertrieb erfolgt entweder über Großhändler oder direkt über den Einzelhandel.

Im Geschäftsbereich BioScience konzentrieren sich unsere Vertriebsaktivitäten auf Saatgut in den vier Kernkulturen Raps, Baumwolle, Reis und Gemüse. Hier vertreiben wir hochwertiges Saatgut aus unserer eigenen Forschung und Züchtung. In diesen vier Kulturen haben wir starke Marktpositionen erreicht und sind weltweit vertreten. Zudem haben wir 2011 mit der Vermarktung von Sojabohnensaatgut in den USA begonnen. Unsere wichtigsten Märkte sind für Rapssaatgut Nordamerika, für Baumwollsaatgut Nord- und Lateinamerika, Indien und Südeuropa sowie für Hybridreissaatgut Asien. Mit unseren Gemüsesorten sind wir in mehr als 100 Ländern weltweit präsent. Der Vertrieb unseres Saatguts erfolgt an Landwirte, Züchter, Fachhändler und die verarbeitende Industrie. Die mithilfe moderner Züchtungsmethoden entwickelten Pflanzeneigenschaften ("Traits") integrieren wir entweder in unsere eigenen Saatgutsorten oder vermarkten diese durch Auslizenzierung an Saatgutunternehmen.

Die Produkte unseres Geschäftsbereichs Environmental Science basieren sowohl auf eigenen als auch auf einlizenzierten Wirkstoffen und sind speziell auf den Einsatz außerhalb der Landwirtschaft ausgerichtet. Hier vermarkten wir Produkte zur Pflanzenpflege und Mittel für Haus und Garten an private Kunden sowie Lösungen für den professionellen Anwender in den Gebieten Landschaftspflege, Schädlingsbekämpfung und zur Kontrolle von Krankheitsüberträgern (Vektorenkontrolle). Bayer zählt gemessen am Umsatz zu den weltweit führenden Anbietern von Pflanzenschutzmitteln in nicht-landwirtschaftlichen Anwendungen. Die Environmental-Science-Produkte werden über verschiedene Vertriebskanäle vermarktet. Produkte für Haus und Garten vertreiben wir über Großhändler und den Facheinzelhandel an den Endverbraucher. Erzeugnisse für professionelle Anwender verkaufen wir über Großhändler. Im Bereich Vektorenkontrolle erfolgt ein Großteil des Geschäfts über Ausschreibungen von Regierungs- und nichtstaatlichen Organisationen.

MATERIALSCIENCE

MaterialScience zählt zu den weltweit größten Unternehmen der chemischen Industrie und ist ein führender Hersteller und Anbieter von Vorprodukten für harten und weichen Schaumstoff, Kunststoff-Granulaten sowie Rohstoffen für Lacke und Klebstoffe. In diesen Produktgruppen nimmt MaterialScience in allen regionalen Märkten führende Wettbewerbspositionen ein. Darüber hinaus produzieren und vermarkten wir Kunststoffplatten und funktionale Folien sowie ausgewählte anorganische Grundchemikalien wie Chlor, Natronlauge, Wasserstoff, Salzsäure und Salpetersäure. Letztere dienen entweder als Einsatzstoffe (beispielsweise Chlor) zur Herstellung unserer Produkte oder entstehen als Nebenprodukte der Kuppelproduktion (wie etwa Natronlauge) und werden an externe Kunden verkauft.

Führende Wettbewerbsposition in allen Regionen

Unsere Produkte finden hauptsächlich Anwendung in der Bauindustrie, der Möbel- und Holzindustrie, der Automobil- und der Elektro- / Elektronikindustrie, der Datentechnik, der Textil- sowie der Sport- und Freizeitindustrie, der Medizintechnik und der chemischen Industrie. Unsere Polyurethanrohstoffe wie Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI), Toluylen-Diisocyanat (TDI) und Polyether bzw. die aus ihnen bestehenden, am Markt angebotenen Polyurethan-Systeme finden als Hart- oder Weichschäume Einsatz in einer Vielzahl von Anwendungen und Branchen. So werden sie z. B. für Autositze bzw. Autobauteile wie Stoßfänger oder Armaturen verarbeitet, im Bauwesen und bei Anwendungen der Kühlkette als Isolier- und Dämmschicht ebenso wie für harte Gehäuseteile, Matratzen und Polstermöbel oder Schuhsohlen. Unsere Polycarbonate, die wir u. a. unter den Marken Makrolon™, Bayblend™ oder Makroblend™ vertreiben, kommen z. B. bei Gehäusen für Elektrogeräte, CDs / DVDs und Autoscheinwerfern zum Einsatz. Die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties produziert Rohstoffe für Lacke, die z. B. für Automobil- und Großfahrzeuglacke verwendet werden, und Klebstoffe, die z. B. für Schuhe benutzt werden. Darüber hinaus stellt diese Business Unit Folien her, die z. B. zur Herstellung von Tachoscheiben in Fahrzeugen und Computergehäusen genutzt werden.

Die Vermarktung unserer Produkte erfolgt meist über regionale und lokale Vertriebskanäle. Dabei setzen wir im Bereich der Auftragsabwicklung zunehmend auf E-Commerce-Plattformen. Darüber hinaus arbeiten wir mit Handelshäusern und lokalen, für das Geschäft mit Kleinabnehmern zuständigen, Distributoren zusammen. Weltweit operierende Großkunden werden von unseren Key Account Managern direkt betreut.

3. Geschäftsentwicklung nach Teilkonzernen, Segmenten und Regionen

3.1 HealthCare

Kennzahlen HealthCare

[Tabelle 3.4]

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    2010
in Mio €
2011
in Mio €
Veränderung
in %
Veränderung w(p)b.
in %
Umsatzerlöse   16.913 17.169 1,5 2,4
Umsatzveränderungen          
  Menge 1,9 % 2,2 %    
  Preis -0,2 % 0,2 %    
  Währung 4,7 % -1,2 %    
  Portfolio -0,6 % 0,3 %    
Umsatzerlöse nach Segmenten          
  Pharma 9.954 9.949 -0,1 0,6
  Consumer Health 6.959 7.220 3,8 5,1
Umsatzerlöse nach Regionen          
  Europa 6.375 6.376 0,0 -0,1
  Nordamerika 4.666 4.360 -6,6 -2,4
  Asien / Pazifik 3.269 3.656 11,8 9,4
  Lateinamerika / Afrika / Nahost 2.603 2.777 6,7 10,1
EBIT   1.861 3.191 71,5  
Sondereinflüsse   -1.169 -176    
EBIT vor Sondereinflüssen *   3.030 3.367 11,1  
EBITDA*   4.116 4.502 9,4  
Sondereinflüsse   -289 -200    
EBITDA vor Sondereinflüssen *   4.405 4.702 6,7  
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen*   26,0 % 27,4 %    
Brutto-Cashflow**   2.948 3.254 10,4  
Netto-Cashflow**   3.320 3.357 1,1  

Vorjahreswerte angepasst

w(p)b. = währungs- (und portfolio)bereinigt (wpb.: Umsatzerlöse und Umsatzerlöse nach Segmenten; wb.: Umsatzerlöse nach Regionen)

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2. "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
** Zur Definition siehe Kapitel 4.5. "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".

Der Umsatz des Teilkonzerns HealthCare stieg im Berichtsjahr 2011 wpb. um 2,4 % auf 17.169 MIO € (nominal +1,5 %). Das Pharma-Geschäft entwickelte sich in den Wachstumsländern erfreulich. In Europa und Nordamerika waren hingegen Rückgänge zu verzeichnen. Das Consumer-Health-Geschäft zeigte in allen Regionen eine positive Entwicklung.

Im 4. Quartal 2011 wurde die strategische Geschäftseinheit Diagnostic Imaging aus dem Geschäftsfeld Specialty Medicine (Segment Pharma) in die Division Medical Care (Segment Consumer Health) übertragen. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde das Zahlenwerk für das Geschäftsjahr 2011 sowie das Vorjahr entsprechend angepasst.

Umsatzerlöse HealthCare pro Quartal

[Grafik 3.8]

Das EBIT des Teilkonzerns HealthCare wuchs im Berichtsjahr 2011 um 71,5 % auf 3.191 MIO €. Darin enthalten waren Sondereinflüsse in Höhe von -176 MIO € (Vorjahr: -1.169 MIO €). Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 11,1 % auf 3.367 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen konnten wir um 6,7 % auf 4.702 MIO € steigern. Maßgeblich hierfür waren die positive Geschäftsentwicklung bei Consumer Health sowie Kostensenkungen bei Pharma.

EBIT HealthCare pro Quartal

[Grafik 3.9]

EBITDA vor Sondereinflüssen HealthCare pro Quartal

[Grafik 3.10]

Kennzahlen Pharma

[Tabelle 3.5]

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    2010
in Mio €
2011
in Mio €
Veränderung
in %
Veränderung w(p)b.
in %
Umsatzerlöse   9.954 9.949 -0,1 0,6
  General Medicine 6.816 6.875 0,9 1,2
  Specialty Medicine 3.138 3.074 -2,0 -0,8
Umsatzerlöse nach Regionen          
  Europa 3.784 3.658 -3,3 -3,5
  Nordamerika 2.382 2.048 -14,0 -10,5
  Asien / Pazifik 2.209 2.527 14,4 11,8
  Lateinamerika / Afrika / Nahost 1.579 1.716 8,7 11,3
EBIT   872 1.897 117,5  
Sondereinflüsse   -1.028 -145    
EBIT vor Sondereinflüssen *   1.900 2.042 7,5  
EBITDA*   2.565 2.795 9,0  
Sondereinflüsse   -267 -177    
EBITDA vor Sondereinflüssen *   2.832 2.972 4,9  
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen*   28,5 % 29,9 %    
Brutto-Cashflow**   1.786 1.992 11,5  
Netto-Cashflow**   2.007 2.077 3,5  

Vorjahreswerte angepasst

w(p)b.= währungs- (und portfolio)bereinigt (wpb.: Umsatzerlöse; wb.: Umsatzerlöse nach Regionen)

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
** Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".

Im Jahr 2011 betrug der Umsatz unseres Segments Pharma 9.949 MIO €. Damit lag der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt 0,6 % über Vorjahr. Steigerungen erzielten wir vor allem in den Regionen Asien / Pazifik und Lateinamerika. Insbesondere unser Geschäft in China entwickelte sich erfreulich. In Nordamerika und Westeuropa waren unsere Umsätze infolge von Gesundheitsreformen und generischem Wettbewerb rückläufig.

Umsatzstärkste Pharma-Produkte

[Tabelle 3.6]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Veränderung
in %
Veränderung wb.
in %
Betaferon™ / Betaseron™ (Specialty Medicine) 1.206 1.117 -7,4 -5,4
Kogenate™ (Specialty Medicine) 1.004 1.075 7,1 8,3
YAZ™ / Yasmin™ / Yasminelle™ (General Medicine) 1.111 1.070 -3,7 -2,9
Nexavar™ (Specialty Medicine) 705 725 2,8 3,5
Adalat™ (General Medicine) 664 640 -3,6 -4,8
Mirena™ (General Medicine) 539 581 7,8 10,7
Avalox™ / Avelox™ (General Medicine) 497 486 -2,2 -1,8
Aspirin™ Cardio (General Medicine) 358 404 12,8 12,6
Glucobay™ (General Medicine) 347 362 4,3 4,2
Levitra™ (General Medicine) 429 332 -22,6 -22,2
Cipro™ / Ciprobay™ (General Medicine) 262 232 -11,5 -11,4
Diane™ (General Medicine) 171 182 6,4 7,0
Zetia™ (General Medicine) 138 179 29,7 23,5
Kinzal™ / Pritor™ (General Medicine) 178 172 -3,4 -3,4
Fosrenol™ (General Medicine) 99 147 48,5 42,0
Summe 7.708 7.704 -0,1 0,5
Anteil am Pharma-Umsatz 77 % 77 %    

Vorjahreswerte angepasst

wb. = währungsbereinigt

Im Geschäftsfeld General Medicine stieg der Umsatz wpb. um 1,2 % auf 6.875 MIO €. Der Umsatz unserer Hormonspirale Mirena™ erhöhte sich in allen Regionen, insbesondere in Nordamerika aufgrund von Mengensteigerungen in den USA. Durch die Ausweitung unserer Marketingaktivitäten in China konnten wir u. a. den Umsatz von Aspirin™ Cardio zur Herzinfarktprävention deutlich erhöhen. Erfreulich entwickelten sich unsere neueren Produkte in Japan: Fosrenol™ zur Behandlung von Nierenerkrankungen und der Cholesterinsenker Zetia™. Der Umsatz unseres oralen Antidiabetikums Glucobay™ erhöhte sich aufgrund von kontinuierlichen Zuwächsen in China. In den europäischen Ländern sowie in Japan hingegen ging das Geschäft durch generischen Wettbewerb zurück.

Die Umsätze mit Levitra™, unserem Mittel zur Behandlung der erektilen Dysfunktion, sowie mit unserem Antibiotikum Avalox™/ Avelox™ gingen aufgrund einer teilweisen Neustrukturierung des Vertriebs für Allgemeinarztprodukte in den USA deutlich zurück. Bei Levitra™ hatten wir zudem im Vorjahr von einem Vertragsabschluss mit einem Großabnehmer profitiert. Hingegen konnte bei Avalox™/ Avelox™ der Umsatzrückgang in den USA durch Zuwächse in den übrigen Regionen, vor allem in China, weitgehend ausgeglichen werden. Der Umsatz unserer oralen Kontrazeptiva YAZ™/ Yasmin™/ Yasminelle™ war rückläufig. Maßgeblich hierfür war die verstärkte Generika-Konkurrenz für YAZ™ in den USA. In Asien / Pazifik, insbesondere in Japan, sowie in Lateinamerika / Afrika / Nahost entwickelte sich das Geschäft dagegen positiv. Generischer Wettbewerb belastete das Geschäft mit Adalat™, unserem Mittel gegen Bluthochdruck und koronare Herzerkrankungen, insbesondere in Kanada und Japan, während wir in China zulegen konnten. Der rückläufige Umsatz des Antibiotikums Cipro™/ Ciprobay™ in den USA beruhte vor allem auf der Beendigung eines Vertrags mit der US-amerikanischen Regierung im Vorjahr. Zudem verzeichneten wir Umsatzrückgänge aufgrund generischen Wettbewerbs in Japan und Europa.

Unser neuartiger Gerinnungshemmer Xarelto™ erzielte einen Umsatz von 86 MIO €. Indikationserweiterungen zum Jahresende haben sich noch nicht wesentlich ausgewirkt.

Im Geschäftsfeld Specialty Medicine ging der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt um 0,8 % auf 3.074 MIO € zurück. Der Umsatz unseres Multiple-Sklerose-Medikaments Betaferon™/ Betaseron™ sank aufgrund eines verstärkten Wettbewerbs und von Preissenkungen im Zusammenhang mit Gesundheitsreformen vor allem in Europa.

Unser Blutgerinnungsmittel Kogenate™ erzielte in allen Regionen Umsatzsteigerungen, insbesondere in Europa infolge von Mengenausweitungen. Auch das Krebsmedikament Nexavar™ entwickelte sich positiv, vor allem aufgrund von Mengensteigerungen in der Region Asien / Pazifik in der Indikation Leberkrebs. Umsatzrückgänge in Europa wurden dadurch überkompensiert.

Im Segment Pharma stieg das EBIT im Jahr 2011 um 117,5 % auf 1.897 MIO €. Hierin enthalten sind Sondereinflüsse in Höhe von -145 MIO € (Vorjahr: -1.028 MIO €). Davon entfielen -193 MIO € auf Restrukturierungsmaßnahmen. Gegenläufig wirkten sich Erträge im Zusammenhang mit der Bewertung von immateriellen Vermögenswerten und Pensionen aus. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 7,5 % auf 2.042 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen konnten wir um 4,9 % auf 2.972 MIO € steigern. Dieser Ergebniszuwachs beruhte auf niedrigeren Kosten bei gleichzeitig leicht gestiegenen Umsatzerlösen. Die Entwicklungskosten waren nach erfolgreichem Abschluss der meisten Phase-III-Studien für unseren Gerinnungshemmer Xarelto™ rückläufig. In den anderen Funktionen konnten wir die Kosten dank eines erfolgreichen Kostenmanagements weitgehend stabil halten. Höhere Aufwendungen für die Vermarktung neuer Produkte und Investitionen in die Entwicklung des Geschäfts in den Wachstumsmärkten haben wir durch Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen nahezu kompensiert.

Kennzahlen Consumer Health

[Tabelle 3.7]

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    2010
in Mio €
2011
in Mio €
Veränderung
in %
Veränderung w(p)b.
in %
Umsatzerlöse   6.959 7.220 3,8 5,1
  Consumer Care 3.371 3.534 4,8 7,1
  Medical Care 2.468 2.500 1,3 2,4
  Animal Health 1.120 1.186 5,9 5,1
Umsatzerlöse nach Regionen          
  Europa 2.591 2.718 4,9 4,8
  Nordamerika 2.284 2.312 1,2 6,0
  Asien / Pazifik 1.060 1.129 6,5 4,4
  Lateinamerika / Afrika / Nahost 1.024 1.061 3,6 8,3
EBIT   989 1.294 30,8  
Sondereinflüsse   -141 -31    
EBIT vor Sondereinflüssen *   1.130 1.325 17,3  
EBITDA*   1.551 1.707 10,1  
Sondereinflüsse   -22 -23    
EBITDA vor Sondereinflüssen *   1.573 1.730 10,0  
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen*   22,6 % 24,0 %    
Brutto-Cashflow**   1.162 1.262 8,6  
Netto-Cashflow**   1.313 1.280 -2,5  

Vorjahreswerte angepasst

w(p)b. = währungs- (und portfolio)bereinigt (wpb.: Umsatzerlöse; wb.: Umsatzerlöse nach Regionen)

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
** Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".

Den Umsatz unseres Segments Consumer Health konnten wir im Berichtsjahr 2011 wpb. um 5,1 % auf 7.220 MIO € steigern. Hierzu trugen alle Divisionen und Regionen bei.

Umsatzstärkste Consumer-Health-Produkte

[Tabelle 3.8]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Veränderung
in %
Veränderung wb.
in %
Contour™ (Medical Care) 602 640 6,3 7,7
Aspirin™* (Consumer Care) 418 440 5,3 8,6
Advantage™-Produktlinie (Animal Health) 408 420 2,9 6,2
Ultravist™ (Medical Care) 313 316 1,0 2,0
Aleve™/ Naproxen (Consumer Care) 273 285 4,4 9,1
Bepanthen™ / Bepanthol™ (Consumer Care) 212 235 10,8 10,6
Canesten™ (Consumer Care) 210 224 6,7 6,9
Magnevist™ (Medical Care) 215 187 -13,0 -11,8
Iopamiron (Medical Care) 185 185 0,0 -4,7
One A Day™ (Consumer Care) 178 174 -2,2 2,3
Summe 3.014 3.106 3,1 4,8
Anteil am Consumer-Health-Umsatz 43 % 43 %    

Vorjahreswerte angepasst

wb. = währungsbereinigt

* Der Aspirin™-Umsatz inklusive des bei Pharma ausgewiesenen Umsatzes mit Aspirin™ Cardio betrug im Geschäftsjahr 2011 844 MIO € (Vorjahr: 776 MIO €) und wuchs somit um 8,8 % bzw. wb. um 10,4 %.

In der Division Consumer Care stieg der Umsatz wpb. um 7,1 % auf 3.534 MIO €. Mit unseren Schmerzmitteln Aspirin™ und Aleve™/ Naproxen erzielten wir erfreuliche Umsatzsteigerungen, insbesondere in den USA. Hier profitierten wir von einer erhöhten Nachfrage sowie der Neuausbietung von Bayer™ Advanced Aspirin, einer besonders schnell wirkenden Neuformulierung. Der Umsatz unseres Hautpflegemittels Bepanthen™/ Bepanthol™ stieg insbesondere aufgrund einer positiven Entwicklung in Europa. Erfreulich entwickelte sich auch unser Antimykotikum Canesten in allen Regionen.

Der Umsatz der Division Medical Care erhöhte sich wpb. um 2,4 % auf 2.500 MIO €. Unser Diabetes-Care-Geschäft wuchs im Wesentlichen dank der Blutzucker-Messsysteme der Produktlinie Contour™. Hiermit erzielten wir in allen Regionen Umsatzsteigerungen, hauptsächlich in Europa. Insbesondere in Deutschland und Großbritannien profitierten wir dabei von einer höheren Nachfrage sowie Neuausbietungen. Unser Röntgenkontrastmittel Ultravist™ zeigte vor allem in den Wachstumsländern, insbesondere in China und Russland, eine positive Entwicklung. Bei unseren Kontrastmitteln für die Magnetresonanztomographie (MRT) ging der Umsatz von Magnevist™ zurück. In Europa beruhte der Rückgang teilweise auf der Umstellung auf Gadovist™.

In unserer Division Animal Health wuchs der Umsatz wpb. um 5,1 % auf 1.186 MIO €. Hierzu haben alle Regionen beigetragen. Das Geschäft mit unserer Advantage™-Produktlinie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln entwickelte sich in allen Regionen, hauptsächlich in Europa, positiv. In den USA konnten wir den Umsatz nach einem starken Vorjahr nochmals leicht steigern. Hier profitierten wir weiterhin von dem Aufbau eines zusätzlichen Vertriebsweges über Fachmärkte für Tierbedarf.

Das EBIT des Segments Consumer Health erhöhte sich im Berichtsjahr 2011 um 30,8 % auf 1.294 MIO €. Hierin enthalten waren Sondereinflüsse in Höhe von -31 MIO €. Diese beinhalteten insbesondere Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen. Das EBIT vor Sondereinflüssen betrug 1.325 MIO € (+17,3 %). Das EBITDA vor Sondereinflüssen wuchs um 10,0 % auf 1.730 MIO €. Maßgeblich für diese deutliche Ergebnisverbesserung waren preis- und mengenbedingt höhere Umsatzerlöse. Gleichzeitig stiegen die Kosten in den wesentlichen Funktionsbereichen dank eines erfolgreichen Kostenmanagements nur leicht an.

3.2 CropScience

Kennzahlen CropScience

[Tabelle 3.9]

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    2010
in Mio €
2011
in Mio €
Veränderung
in %
Veränderung w(p)b.
in %
Umsatzerlöse   6.830 7.255 6,2 8,9
Umsatzveränderungen          
  Menge -0,7 % 9,7 %    
  Preis -0,6 % -0,8 %    
  Währung 6,0 % -2,3 %    
  Portfolio 0,2 % -0,4 %    
Umsatzerlöse nach Geschäftsbereichen          
  Crop Protection / BioScience 6.180 6.629 7,3 10,0
  Environmental Science 650 626 -3,7 -1,5
Umsatzerlöse nach Regionen          
  Europa 2.381 2.505 5,2 5,7
  Nordamerika 1.535 1.703 10,9 14,3
  Asien / Pazifik 1.229 1.244 1,2 2,5
  Lateinamerika / Afrika / Nahost 1.685 1.803 7,0 11,4
EBIT   261 562 115,3  
Sondereinflüsse   -526 -606    
EBIT vor Sondereinflüssen *   787 1.168 48,4  
EBITDA*   767 1.215 58,4  
Sondereinflüsse   -526 -439    
EBITDA vor Sondereinflüssen *   1.293 1.654 27,9  
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen*   19,0 % 22,8 %    
Brutto-Cashflow**   546 900 64,8  
Netto-Cashflow**   1.399 691 -50,6  

Vorjahreswerte angepasst

w(p)b. = währungs- (und portfolio)bereinigt (wpb.: Umsatzerlöse und Umsatzerlöse nach Geschäftsbereichen; wb.: Umsatzerlöse nach Regionen)

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
** Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".

CropScience konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2011 wpb. um 8,9 % auf 7.255 MIO € steigern (nominal +6,2 %). Getragen wurde das Wachstum vor allem durch neue Produkte bei Crop Protection sowie die gute Entwicklung bei BioScience, während Environmental Science leicht rückläufig war. Anhaltend attraktive Agrarrohstoffpreise trugen zu einem günstigen Marktumfeld bei.

Umsatzerlöse CropScience pro Quartal

[Grafik 3.11]

Bei Crop Protection / BioScience stieg der Umsatz im Jahr 2011 wpb. um 10,0 % auf 6.629 MIO €. Crop Protection profitierte vom Ausbau des Geschäftes mit neuen Fungiziden, Saatgutbehandlungsmitteln und Herbiziden. Das Insektizidgeschäft konnte sich trotz der Einstellung des Vertriebs älterer Produkte auf Vorjahresniveau halten. Diese Maßnahme führte zu Umsatzeinbußen von rund 100 MIO €. BioScience setzte seine starke Geschäftsexpansion mit einer hohen Wachstumsrate fort.

Umsatzerlöse Crop Protection / BioScience

[Tabelle 3.10]

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    2010
in Mio €
2011
in Mio €
Veränderung
in %
Veränderung wpb.
in %
Umsatzerlöse          
  Herbicides 1.944 2.079 6,9 9,0
  Fungicides 1.570 1.709 8,9 12,0
  Insecticides 1.370 1.290 -5,8 0,0
  Seed Treatment 609 731 20,0 23,6
Crop Protection   5.493 5.809 5,8 8,9
BioScience   687 820 19,4 19,1
Crop Protection / BioScience   6.180 6.629 7,3 10,0

wpb. = währungs- und portfoliobereinigt

Der Umsatz von Crop Protection stieg in allen Regionen.

In der Region Europa stieg der Umsatz wb. um 6,9 % auf 2.159 MIO €. Hierzu trug vor allem ein starkes Wachstum in Osteuropa bei. In den westeuropäischen Ländern wuchsen die Herbizidumsätze besonders erfreulich, vor allem im Weizen- und Maisgeschäft in Deutschland. Darüber hinaus trugen neue Produkte wie die erstmalig in Deutschland und Großbritannien vermarktete Fungizidfamilie Xpro™ zu der positiven Entwicklung bei. Demgegenüber beeinträchtigte die anhaltende Trockenheit im Frühjahr das Geschäft, vor allem in Italien und Frankreich. In der gesamten Region Europa steigerten wir den Umsatz mit unseren Saatgutbehandlungsmitteln stark, in erster Linie mit der Poncho™-Produktfamilie.

Die Umsatzerlöse in Nordamerika stiegen wb. um 13,3 % auf 1.036 MIO €. Dazu trug vor allem die Entwicklung in den USA bei, aber auch das Kanadageschäft verlief positiv. Besonders stark verbesserten wir unsere Fungizidumsätze. Hierzu hat insbesondere die erfolgreiche US-Markteinführung von Stratego™ YLD zur Maisbehandlung im frühen Wachstumsstadium beigetragen. Der Bereich Seed Treatment profitierte insbesondere von dem erfolgreichen Geschäftsausbau mit Poncho™/ Votivo™ in den USA, wo es seit Kurzem für die Behandlung von Sojabohnen und Baumwolle erhältlich ist. Zum Umsatzanstieg bei den Herbiziden haben unsere Maisprodukte Corvus™ und Capreno™ wesentlich beigetragen. Auf unser Insektizidgeschäft wirkte sich die Einstellung des Vertriebs älterer Produkte, vor allem von Temik™, negativ aus.

In der Region Asien / Pazifik stieg der Umsatz wb. um 1,8 % auf 1.029 MIO €. Dies beruhte zum einen auf den erfreulichen Wachstumsraten in Thailand, Vietnam und Indonesien und zum anderen auf dem starken Geschäftsausbau bei den Fungiziden. Unsere Nativo™-Familie war mit deutlichen Wachstumsraten nahezu in allen asiatischen Ländern in der Anwendung für Reis und Gemüse erfolgreich. Das Geschäft mit Saatgutbehandlungsmitteln bauten wir kontinuierlich aus, während das Herbizidgeschäft rückläufig war. Die Entwicklung bei den Insektiziden war durch die Portfoliobereinigung um ältere Produkte geprägt. Dies führte zu starken Umsatzeinbußen insbesondere in Indien, China und Australien. In Japan stagnierte das Geschäft, auch bedingt durch die Naturkatastrophe.

Der Umsatz in der Region Lateinamerika / Afrika / Nahost wuchs wb. um 11,1 % auf 1.585 MIO €. In Lateinamerika verzeichneten wir eine positive Umsatzentwicklung in allen Indikationen. Bei den Insektiziden blieben wir mit dem Produkt Belt™ in Brasilien sowie dank weiterer in Argentinien neu eingeführter Produkte auf Wachstumskurs. Die Herbizidumsätze konnten wir vor allem durch die erfreuliche Absatzentwicklung in Brasilien bei Baumwolle und Mais weiter steigern. Bei den Saatgutbehandlungsmitteln verbesserten wir uns gegenüber dem schwachen Vorjahr. Wachstumstreiber bei den Fungiziden war besonders unser neues Produkt Fox™ in Brasilien. In den Regionen Nahost und Afrika erzielten wir insgesamt ein moderates Umsatzplus.

Im Geschäftsbereich BioScience steigerten wir unseren Umsatz wpb. um 19,1 % auf 820 MIO €. Hierzu trugen alle Regionen bei. Jeweils ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielten wir in den Kernkulturen Raps, Baumwolle, Reis und Gemüse. Den größten Anstieg verzeichneten wir mit InVigor™ (Rapssaatgut) in Kanada. Die Umsätze von FiberMax™ (Baumwollsaatgut) konnten wir besonders in Brasilien deutlich ausbauen. Das Reissaatgut Arize™ war in Asien erfolgreich. Unser Gemüsesaatgutgeschäft unter der Marke Nunhems™ zeigte deutliches Wachstum in den USA, China und Brasilien.

Der Umsatz im Geschäftsbereich Environmental Science verringerte sich wpb. leicht um 1,5 % auf 626 MIO €. Der starke Rückgang des Geschäftes mit Spezialwirkstoffen in Deutschland konnte durch einen Zuwachs bei unseren Produkten für professionelle Anwender in den USA nur teilweise kompensiert werden. Das Geschäft mit Produkten für private Konsumenten lag in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld auf Vorjahresniveau.

EBIT CropScience pro Quartal

[Grafik 3.12]

EBITDA vor Sondereinflüssen CropScience pro Quartal

[Grafik 3.13]

Das EBIT bei CropScience stieg im Geschäftsjahr 2011 deutlich von 261 MIO € auf 562 MIO €. Sonderaufwendungen in Höhe von 606 MIO € (Vorjahr: 526 MIO €) entfielen im Wesentlichen auf bilanzielle Vorsorgen im Zusammenhang mit Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen (LL RICE) in den USA sowie auf Restrukturierungsmaßnahmen bei Crop Protection. Das EBIT vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 48,4 % auf 1.168 MIO € und das EBITDA vor Sondereinflüssen wuchs um 27,9 % auf 1.654 MIO €. Dieser Anstieg beruhte vor allem auf den signifikant gestiegenen Absatzmengen sowie der hiermit verbundenen deutlich besseren Auslastung unserer Produktionsanlagen. Auch unsere Effizienzmaßnahmen trugen zur Steigerung des Ergebnisses bei. Ferner konnten wir durch erfolgreiches Kostenmanagement die Herstellungskosten sowie die Forschungs- und Entwicklungskosten annähernd konstant halten. Die Vertriebskosten stiegen unterproportional zur Umsatzentwicklung an. Zudem erzielten wir Einmalerträge in Höhe von 38 MIO € (Vorjahr: 58 MIO €) im Zusammenhang mit dem Verkauf von Wirkstoffen bei Crop Protection.

3.3 MaterialScience

Kennzahlen MaterialScience

[Tabelle 3.11]

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    2010
in Mio €
2011
in Mio €
Veränderung
in %
Veränderung w(p)b.
in %
Umsatzerlöse   10.154 10.832 6,7 8,2
Umsatzveränderungen          
  Menge 23,8 % 1,0 %    
  Preis 6,3 % 7,2 %    
  Währung 4,9 % -1,7 %    
  Portfolio 0,0 % 0,2 %    
Umsatzerlöse nach Business Units          
  Polyurethanes 5.024 5.435 8,2 9,5
  Polycarbonates 2.791 2.893 3,7 5,6
  Coatings, Adhesives, Specialties 1.791 1.845 3,0 4,5
  Industrial Operations 548 659 20,3 21,9
Umsatzerlöse nach Regionen          
  Europa 3.950 4.413 11,7 11,8
  Nordamerika 2.022 2.109 4,3 9,6
  Asien / Pazifik 2.907 2.894 -0,4 1,2
  Lateinamerika / Afrika / Nahost 1.275 1.416 11,1 12,5
EBIT   780 633 -18,8  
Sondereinflüsse   - 44    
EBIT vor Sondereinflüssen *   780 589 -24,5  
EBITDA*   1.356 1.215 -10,4  
Sondereinflüsse   - 44    
EBITDA vor Sondereinflüssen *   1.356 1.171 -13,6  
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen*   13,4 % 10,8 %    
Brutto-Cashflow**   1.058 939 -11,2  
Netto-Cashflow**   763 775 1,6  

w(p)b. = währungs- (und portfolio)bereinigt (wpb.: Umsatzerlöse und Umsatzerlöse nach Business Units; wb.: Umsatzerlöse nach Regionen)

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
** Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".

Im Geschäftsjahr 2011 stieg der Umsatz im Teilkonzern MaterialScience wpb. um 8,2 % auf 10.832 MIO € (nominal +6,7 %). Dieser Zuwachs resultierte im Wesentlichen aus der Erhöhung unserer Absatzpreise, die wir in allen Business Units und Regionen erzielen konnten - insbesondere in Europa. Darüber hinaus steigerten wir die Absatzmengen unserer Produkte moderat. Mengenausweitungen erzielten wir in den Regionen Lateinamerika / Afrika / Nahost, Europa und Nordamerika, während die Verkaufsmengen in Asien / Pazifik zurückgingen.

Umsatzerlöse MaterialScience pro Quartal

[Grafik 3.14]

Die Business Unit Polyurethanes steigerte den Umsatz wpb. um 9,5 % auf 5.435 MIO €. Dabei erzielten wir signifikante Zuwächse bei Polyether (PET) und Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI), die den im Vergleich zum Vorjahr rückläufigen Umsatz unserer Produktgruppe Toluylen-Diisocyanat (TDI) überkompensierten. Das Absatzvolumen konnten wir in den Regionen Lateinamerika / Afrika / Nahost, Europa und Nordamerika ausweiten, in der Region Asien / Pazifik blieben die Mengen dagegen unter Vorjahr. Die Umsatzsteigerung bei MDI war auf weltweit gestiegene Absatzpreise zurückzuführen, bei den Verkaufsmengen blieben wir auf Vorjahresniveau. Bei PET konnten wir deutliche Preissteigerungen erzielen und die Absatzmengen leicht anheben. Der Umsatz von TDI war aufgrund niedrigerer Preise insgesamt rückläufig, gegenüber dem Vorjahr konnten wir jedoch Mengensteigerungen erzielen.

Die Business Unit Polycarbonates erreichte einen Umsatz von 2.893 MIO € und lag damit wpb. um 5,6 % über dem Vorjahr. Ausschlaggebend für diesen Anstieg waren vor allem weltweit höhere Verkaufspreise in unserer Produktgruppe Granulate. Darüber hinaus konnten wir die Absatzmengen in dieser Produktgruppe insgesamt leicht verbessern. In unserer Produktgruppe Platten / Halbzeuge ging der Umsatz aufgrund gesunkener Verkaufsmengen - insbesondere in Asien / Pazifik und Lateinamerika / Afrika / Nahost - zurück. Die Absatzpreise konnten wir dagegen leicht steigern.

In der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties stieg der Umsatz wpb. um 4,5 % auf 1.845 MIO €. Alle Produktgruppen haben zu diesem Umsatzwachstum beigetragen. Bei den Basis- und modifizierten Isocyanaten und den Harzen konnten wir die Verkaufspreise weltweit erhöhen. Die Absatzmengen entwickelten sich in Nordamerika und Lateinamerika positiv, konnten die niedrigeren Mengen in den übrigen Regionen jedoch nicht vollständig kompensieren. In der Produktgruppe der funktionalen Folien profitierte das Geschäft von insgesamt gestiegenen Absatzpreisen und -mengen.

Der Bereich Industrial Operations erzielte einen Umsatz von 659 MIO € (wpb. +21,9 %), der auf weltweit deutlich erhöhte Absatzmengen und Produktpreise zurückzuführen war.

EBIT MaterialScience pro Quartal

[Grafik 3.15]

EBITDA vor Sondereinflüssen MaterialScience pro Quartal

[Grafik 3.16]

Das EBIT von MaterialScience sank 2011 um 18,8 % auf 633 MIO €. Darin enthalten war ein Sonderertrag in Höhe von 44 MIO € (Vorjahr: 0 MIO €) aus der Veräußerung des Geschäfts mit bestimmten konventionellen Lackharzen. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 24,5 % auf 589 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verringerte sich um 13,6 % auf 1.171 MIO €. Dieser Rückgang beruhte auf höheren Rohstoff- und Energiekosten, die wir durch gestiegene Absatzpreise unserer Produkte nicht vollständig kompensieren konnten. Darüber hinaus wirkten sich höhere operative Kosten - unter anderem aus der Inbetriebnahme unserer TDI-Anlage in China - negativ auf das Ergebnis aus. Einsparungen aus den Effizienzsteigerungsmaßnahmen begrenzten diese Kostensteigerungen. Zu positiven Ergebnisbeiträgen führten leicht gestiegene Absatzmengen.

3.4 Geschäftsentwicklung nach Regionen

Umsatzerlöse nach Regionen und Segmenten (nach Verbleib)

[Tabelle 3.12]

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  Europa 2010
in Mio €
Europa 2011
in Mio €
Europa % Vj. Europa wb. % Vj.
HealthCare 6.375 6.376 0,0 -0,1
Pharma 3.784 3.658 -3,3 -3,5
Consumer Health 2.591 2.718 4,9 4,8
CropScience 2.381 2.505 5,2 5,7
MaterialScience 3.950 4.413 11,7 11,8
Konzern (inkl. Überleitung) 13.751 14.441 5,0 5,0
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  Nordamerika 2010
in Mio €
Nordamerika 2011
in Mio €
Nordamerika % Vj. Nordamerika wb. % Vj.
HealthCare 4.666 4.360 -6,6 -2,4
Pharma 2.382 2.048 -14,0 -10,5
Consumer Health 2.284 2.312 1,2 6,0
CropScience 1.535 1.703 10,9 14,3
MaterialScience 2.022 2.109 4,3 9,6
Konzern (inkl. Überleitung) 8.228 8.177 -0,6 3,6
scroll
  Asien / Pazifik 2010
in Mio €
Asien / Pazifik 2011
in Mio €
Asien / Pazifik % Vj. Asien / Pazifik wb. % Vj.
HealthCare 3.269 3.656 11,8 9,4
Pharma 2.209 2.527 14,4 11,8
Consumer Health 1.060 1.129 6,5 4,4
CropScience 1.229 1.244 1,2 2,5
MaterialScience 2.907 2.894 -0,4 1,2
Konzern (inkl. Überleitung) 7.481 7.842 4,8 4,6
scroll
  Lateinamerika / Afrika / Nahost 2010
in Mio €
Lateinamerika / Afrika / Nahost 2011
in Mio €
Lateinamerika / Afrika / Nahost % Vj. Lateinamerika / Afrika / Nahost wb. % Vj.
HealthCare 2.603 2.777 6,7 10,1
Pharma 1.579 1.716 8,7 11,3
Consumer Health 1.024 1.061 3,6 8,3
CropScience 1.685 1.803 7,0 11,4
MaterialScience 1.275 1.416 11,1 12,5
Konzern (inkl. Überleitung) 5.628 6.068 7,8 11,1
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  Gesamt 2010
in Mio €
Gesamt 2011
in Mio €
Gesamt % Vj. Gesamt wb. % Vj.
HealthCare 16.913 17.169 1,5 2,7
Pharma 9.954 9.949 -0,1 0,6
Consumer Health 6.959 7.220 3,8 5,7
CropScience 6.830 7.255 6,2 8,5
MaterialScience 10.154 10.832 6,7 8,4
Konzern (inkl. Überleitung) 35.088 36.528 4,1 5,6

Vorjahreswerte angepasst

Vj. = Veränderung zum Vorjahr; wb. = währungsbereinigt

3.5 Geschäftsentwicklung in den Wachstumsmärkten

Die Wachstumsmärkte haben im Geschäftsjahr 2011 einen bedeutenden Beitrag zum Umsatzanstieg geleistet. Als solche haben wir die Regionen Asien (ohne Japan), Lateinamerika, Osteuropa sowie Afrika und Nahost definiert.

Der Umsatz in diesen Wachstumsmärkten stieg im Jahr 2011 wb. um 9,0 % auf 13.290 MIO € (Vorjahr: 12.493 MIO €). Hierzu trugen alle Regionen bei. Der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz betrug 36,4 % (Vorjahr: 35,6 %).

Umsatzanteil der Industrieländer und Wachstumsmärkte 2011 (Veränderung währungsbereinigt in Klammern)

[Grafik 3.17]

HEALTHCARE

In den Wachstumsmärkten verzeichnete HealthCare im Geschäftsjahr 2011 eine Umsatzsteigerung von wb. 10,1 % auf 5.510 MIO € (Vorjahr: 5.110 MIO €). Den stärksten absoluten Zuwachs erzielten wir dabei in China. Unserer Wachstumsstrategie folgend konnten wir dort unsere Umsätze durch verstärkte Marketingaktivitäten, insbesondere den Ausbau des Vertriebsnetzes, wb. um 19,2 % erhöhen. Auch das Geschäft in der Region Lateinamerika entwickelte sich erfreulich. Insbesondere in Brasilien, Mexiko, Venezuela und Argentinien erzielten wir deutliche Umsatzsteigerungen, vor allem mit unseren Pharma-Produkten. Einen signifikanten Anstieg der Umsätze erreichten wir ebenso in Russland. Der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz von HealthCare betrug 32,1 % (Vorjahr: 30,2 %).

CROPSCIENCE

CropScience steigerte 2011 den Umsatz in den Wachstumsmärkten um wb. 11,0 % auf 3.095 MIO € (Vorjahr: 2.897 MIO €). Besonders deutlich wuchs unser Geschäft in Osteuropa. Starke Wachstumsraten erzielten wir auch in Lateinamerika, vor allem in Brasilien und Argentinien. In den Regionen Asien sowie Afrika und Nahost konnten wir unsere währungs- und portfoliobereinigten Umsätze in einem mittleren einstelligen Prozentbereich steigern. Der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz von CropScience betrug 42,7 % (Vorjahr: 42,4 %).

MATERIALSCIENCE

MaterialScience verzeichnete in den Wachstumsmärkten 2011 eine Umsatzsteigerung von wb. 7,0 % auf 4.574 MIO € (Vorjahr: 4.353 MIO €).

Das stärkste Wachstum erreichten wir dabei in Osteuropa, vor allem in Tschechien, Polen und Russland. Auch in den Regionen Lateinamerika, Afrika und Nahost erzielten wir erfreuliche Wachstumsraten, insbesondere in Mexiko, Brasilien und der Türkei. Der Umsatz in der Region Asien entwickelte sich 2011 uneinheitlich. So mussten wir in China einen Umsatzrückgang hinnehmen. Zurückzuführen war dieser unter anderem auf einen Nachfragerückgang, der im 2. Quartal einsetzte, sowie auf Bestandsoptimierungsmaßnahmen unserer Kunden zum Jahresende. Dennoch sind wir weiterhin überzeugt von den langfristigen Wachstumsperspektiven des chinesischen Marktes. Die übrigen asiatischen Länder entwickelten sich insgesamt positiv mit dem stärksten Umsatzwachstum in Indien, Malaysia, Indonesien und Thailand.

Der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz von MaterialScience betrug 42,2 % (Vorjahr: 42,9 %).

4. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Bayer-Konzern

4.1 Ertragslage Bayer-Konzern

Gewinn- und Verlustrechnung Bayer-Konzern (Kurzfassung)

[Tabelle 3.13]

scroll
    2010
in Mio €
2011
in Mio €
Veränderung
in %
Umsatzerlöse   35.088 36.528 4,1
Herstellungskosten   17.103 17.975 5,1
Vertriebskosten   8.803 8.958 1,8
Forschungs- und Entwicklungskosten   3.053 2.932 -4,0
Allgemeine Verwaltungskosten   1.647 1.713 4,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge   -1.752 -801 54,3
Operatives Ergebnis (EBIT)   2.730 4.149 52,0
Finanzergebnis   -1.009 -786 22,1
Ergebnis vor Ertragsteuern   1.721 3.363 95,4
Ertragsteuern   -411 -891 -116,8
Ergebnis nach Steuern   1.310 2.472 88,7
  davon auf andere Gesellschafter entfallend 9 2 -77,8
  davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend (Konzernergebnis) 1.301 2.470 89,9

Der Umsatz des Bayer-Konzerns wuchs - insbesondere aufgrund der Steigerungen bei CropScience und MaterialScience - gegenüber dem Vorjahr um 4,1 % auf 36.528 MIO €. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte entspricht dies einem Anstieg von 5,5 %.

Die Herstellungskosten stiegen um 5,1 % auf 17.975 MIO €. Ursächlich hierfür waren vor allem die höheren Herstellungskosten bei MaterialScience, die im Wesentlichen aus gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen resultierten. Der Anteil der Herstellungskosten am Gesamtumsatz betrug 49,2 % (Vorjahr: 48,7 %). Bei den Vertriebskosten war ein leichter Anstieg um 1,8 % auf 8.958 MIO € zu verzeichnen. Dies entspricht einem Vertriebskostenanteil von 24,5 % (Vorjahr: 25,1 %). Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gingen im Jahr 2011 um 4,0 % auf 2.932 MIO € zurück. Bezogen auf den Umsatz ergibt sich daraus eine Quote von 8,0 % (Vorjahr: 8,7 %). Bei den allgemeinen Verwaltungskosten verzeichneten wir einen Anstieg von 4,0 % auf 1.713 MIO €. Dies entspricht einem Anteil der allgemeinen Verwaltungskosten am Gesamtumsatz von 4,7 % (Vorjahr: 4,7 %). Der negative Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen in Höhe von 801 MIO € resultierte im Wesentlichen aus Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungen und Rechtsfällen (siehe dazu auch Kapitel 4.2. "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen").

Das EBIT des Jahres 2011 konnten wir, insbesondere durch die im Vergleich zum Vorjahr geringeren Sondereinflüsse, um 52,0 % auf 4.149 MIO € steigern.

Das Finanzergebnis verbesserte sich um 223 MIO € auf -786 MIO €. Darin waren u. a. Aufwendungen für die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen von 336 MIO € (Vorjahr: 372 MIO €), ein verbessertes Zinsergebnis von -335 MIO € (Vorjahr: -499 MIO €), ein Kursergebnis von -53 MIO € (Vorjahr: -70 MIO €) sowie ein Beteiligungsergebnis von -45 MIO € (Vorjahr: -59 MIO €) enthalten. Die Verbesserung im Zinsergebnis ist im Wesentlichen auf den Abbau der Finanzverschuldung und Zinseffekte bei Steuersachverhalten zurückzuführen. Die Verringerung des Zinsaufwandes im Zusammenhang mit Pensionen und sonstigen Rückstellungen beruht unter anderem auf geringeren Aufwendungen aus der Aufzinsung der Versorgungszusagen aufgrund gesunkener Zinssätze, die mit den erwarteten Erträgen aus dem Pensionsvermögen saldiert ausgewiesen werden.

Für das Jahr 2011 haben wir einen Steueraufwand von 891 MIO € berücksichtigt. Das Ergebnis nach Steuern betrug 2.472 MIO €. Der Anteil anderer Gesellschafter am Ergebnis belief sich auf 2 MIO €. Im Geschäftsjahr 2011 erwirtschaftete Bayer ein Konzernergebnis von 2.470 MIO €.

4.2 Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen

Für den Bayer-Konzern bedeutende Kennzahlen sind das EBIT vor Sondereinflüssen und das EBITDA vor Sondereinflüssen. Um eine bessere Beurteilung der operativen Geschäftstätigkeit zu ermöglichen, wurden die Kennzahlen EBIT und EBITDA - wie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt - um Sondereinflüsse bereinigt. Sondereinflüsse sind einmalige bzw. in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende Effekte. "EBITDA", "EBITDA vor Sondereinflüssen" und "EBIT vor Sondereinflüssen" stellen Kennzahlen dar, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Daher sollten sie nur als ergänzende Informationen angesehen werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass das EBITDA vor Sondereinflüssen eine geeignetere Kennzahl für die Beurteilung der operativen Geschäftstätigkeit darstellt, da es weder durch Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen noch durch Sondereinflüsse belastet ist. Das Unternehmen möchte dem Leser mit dieser Kennzahl ein Bild der Ertragslage vermitteln, das im Zeitablauf vergleichbarer und zutreffender informiert. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen, die sich aus der Relation von EBITDA vor Sondereinflüssen zu Umsatzerlösen ergibt, dient als relative Kennzahl zum internen und externen Vergleich der operativen Ertragskraft.

Die im Geschäftsjahr 2011 um 22,1 % auf 2.769 MIO € (Vorjahr: 3.556 MIO €) gesunkenen Abschreibungen beinhalteten sowohl Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.425 MIO € (Vorjahr: 2.308 MIO €) als auch Abschreibungen auf Sachanlagen von 1.344 MIO € (Vorjahr: 1.248 MIO €) Außerdem enthielten sie, unter Berücksichtigung von Wertaufholungen in Höhe von 37 MIO € (Vorjahr: 4 MIO €), außerplanmäßige Abschreibungen von 248 MIO € (Vorjahr: 985 MIO €), von denen 67 MIO € (Vorjahr: 78 MIO €) nicht in den Sondereinflüssen erfasst wurden.

Überleitung Sondereinflüsse*

[Tabelle 3.14]

scroll
    EBIT** 2010
in Mio €
EBIT
in Mio €
EBITDA*** 2010
in Mio €
EBITDA*** 2011
in Mio €
Nach Sondereinflüssen   2.730 4.149 6.286 6.918
HealthCare   1.169 176 289 200
  Außerplanmäßige Abwertungen 930 - 56 -
  Restrukturierung 62 230 56 219
  Rechtsfälle 177 - 177 -
  Anpassung Bewertungsparameter Pensionen - -19 - -19
  Wertaufholung - -35 - -
CropScience   526 606 526 439
  Restrukturierung - 441 - 274
  Rechtsfälle 526 229 526 229
  Anpassung Bewertungsparameter Pensionen - -14 - -14
  Portfolioänderungen - -50 - -50
MaterialScience   - -44 - -44
  Portfolioänderungen - -44 - -44
Überleitung   27 138 - 100
  Außerplanmäßige Abwertungen 27 38 - -
  Restrukturierung - 70 - 70
  Rechtsfälle - 31 - 31
  Anpassung Bewertungsparameter Pensionen - -2 - -2
  Portfolioänderungen - 1 - 1
Summe Sondereinflüsse   1.722 876 815 695
Vor Sondereinflüssen   4.452 5.025 7.101 7.613

* Erträge werden mit negativem Vorzeichen dargestellt.
** EBIT: operatives Ergebnis gemäß Gewinn- und Verlustrechnung.
*** EBITDA: EBIT zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

4.3 Bereinigtes Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie gemäß IFRS wird sowohl durch Effekte aus der Kaufpreisaufteilung für Akquisitionen als auch durch weitere Sondersachverhalte beeinflusst. Um die Vergleichbarkeit unserer Performance im Zeitablauf zu erhöhen, ermitteln wir ein "Bereinigtes Konzernergebnis", das um sämtliche Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und Sondereinflüsse auf das EBITDA sowie der darauf bezogenen Steuereffekte bereinigt ist.

Basierend auf diesem bereinigten Konzernergebnis weisen wir analog zum Ergebnis je Aktie ein bereinigtes Ergebnis je Aktie aus, das wir als Basis für unsere Dividendenpolitik verwenden. Im Geschäftsjahr 2011 erzielten wir ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 4,83 € (Vorjahr: 4,19 €).

Bereinigtes Ergebnis je Aktie "Core EPS"

[Tabelle 3.15]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
EBIT (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) 2.730 4.149
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 2.308 1.425
Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen 53 134
Sondereinflüsse (ohne Abschreibungen) 815 695
"Core EBIT" 5.906 6.403
Finanzergebnis (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) -1.009 -786
Ertragsteuern (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) -411 -891
Steuereffekte bezogen auf Abschreibungen und Sondereinflüsse -1.012 -727
Ergebnis nach Steuern auf andere Gesellschafter entfallend (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) -9 -2
Bereinigtes Konzernergebnis 3.465 3.997
  in Stück in Stück
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Stammaktien 826.947.808 826.947.808
Bereinigtes Ergebnis je Aktie "Core EPS" (in €) 4,19 4,83

Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie gemäß IFRS stellen wir im Konzernabschluss, Anhangangabe [16] dar. Das bereinigte Konzernergebnis, das bereinigte Ergebnis je Aktie ("Core EPS") sowie das "Core EBIT" stellen Kennzahlen dar, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind.

4.4 Wertorientierte Konzernsteuerung

CASH VALUE ADDED ALS GRUNDKONZEPT

Ein vorrangiges Ziel des Bayer-Konzerns ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Zur Planung, Steuerung und Kontrolle unserer Geschäfte verwenden wir daher ein konzernweites Wertmanagementsystem. Eine wichtige wertorientierte Steuerungsgröße ist der Cash Value Added (CVA). Der CVA gibt an, inwieweit sowohl die Eigen- und Fremdkapitalkosten als auch der Werteverzehr, d. h. die Abnutzung der Anlagen, verdient werden konnten. Ist er positiv, so hat das Unternehmen bzw. die jeweilige Geschäftseinheit die Mindestanforderungen übertroffen. Ist er negativ, konnten die erwarteten Kapitalkosten sowie der Werteverzehr nicht erwirtschaftet werden. Der CVA ist eine einperiodische Kennziffer. Für eine dynamische, d. h. mehrperiodische Betrachtung setzen wir daher den Delta Cash Value Added (Delta CVA) ein. Der Delta CVA gibt die Veränderung des CVA gegenüber der Vorperiode an und stellt die zweite zentrale Steuerungsgröße im Wertmanagement dar. Ist er positiv, so konnte der Wert des Unternehmens gesteigert werden.

Die wertorientierten Kennzahlen unterstützen das Management in erster Linie bei strategischen Entscheidungen im Hinblick auf die Optimierung des Portfolios sowie bei der Ressourcenallokation für Akquisitionen und Investitionen. Auf operativer Ebene stehen Werttreiber mit Fokus auf Wachstum (Umsatz), Kosteneffizienz (EBITDA) und Kapitaleffizienz (Working Capital, Investitionsausgaben) im Mittelpunkt, da diese die Wertschaffung unmittelbar beeinflussen.

KAPITALKOSTENBESTIMMUNG

Die Kapitalkosten werden bei Bayer als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten zum Jahresbeginn berechnet (WACC = Weighted Average Cost of Capital). Die Eigenkapitalkosten werden als Renditeerwartung der Aktionäre aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet. Als Fremdkapitalkosten legen wir die Finanzierungskonditionen einer zehnjährigen Euro-Anleihe von Industrieunternehmen mit einem Kreditrating "A-" zugrunde.

Kapitalkostensatz für den Konzern 7,8 %

Um den unterschiedlichen Rendite- / Risikoprofilen unserer Tätigkeitsschwerpunkte Rechnung zu tragen, berechnen wir für unsere Teilkonzerne individuelle Kapitalkostensätze nach Ertragsteuern. Sie blieben gegenüber 2010 unverändert und betrugen für HealthCare 8,1 %, für CropScience 7,5 % sowie für MaterialScience 7,1 %. Für den Konzern ergab sich wie im Vorjahr ein Verzinsungsanspruch von insgesamt 7,8 %.

BRUTTO-CASHFLOW, CASH VALUE ADDED UND CASH FLOW RETURN ON INVESTMENT ALS ERFOLGSMASSSTÄBE

Der Brutto-Cashflow ist das Maß für unsere Innenfinanzierungskraft und leitet sich direkt aus der Kapitalflussrechnung ab. Bayer hat sich für den Einsatz einer Cashflow-Größe entschieden, da auf diese Weise bilanzielle Einflüsse reduziert werden und sich so die Aussagekraft der Kennzahl zur Performance-Messung erhöht.

Unter Berücksichtigung der Kapitalkosten und der Reproduktion des abnutzbaren Anlagevermögens ermitteln wir die Brutto-Cashflow-Hurdle. Wird die Brutto-Cashflow-Hurdle erreicht oder übertroffen, ist der CVA positiv und damit die Verzinsung von Eigen- und Fremdkapital sowie die Anlagen-Reproduktion sichergestellt.

Die Rentabilität des Konzerns bzw. der einzelnen Geschäftseinheiten wird anhand des Cash Flow Return on Investment (CFRoI) gemessen. Er berechnet sich als Verhältnis des Brutto-Cashflow zum eingesetzten Kapital, dem sogenannten Investitionswert. Der Investitionswert ist aus der Bilanz abgeleitet und setzt sich grundsätzlich aus unseren betriebsnotwendigen Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten zu Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie unserem Working Capital nach Abzug von zinslosem Fremdkapital (z. B. kurzfristigen Rückstellungen) zusammen. Um Schwankungen des Investitionswerts zu reduzieren, ermitteln wir für unsere Renditeberechnung einen Durchschnittswert für das jeweilige Jahr.

Für das Geschäftsjahr 2011 lag die CFRoI-Mindestverzinsung bei 10,0 % (Vorjahr: 10,0 %), die entsprechende Brutto-Cashflow-Hurdle bei 4.339 MIO € (Vorjahr: 4.384 MIO €).

Positiver Delta CVA = Wertsteigerung

Mit einem Brutto-Cashflow von 5.172 MIO € haben wir die Brutto-Cashflow-Hurdle um 19,2 % übertroffen. Die Kapitalkosten und die Reproduktion konnten wir somit im abgelaufenen Jahr vollständig verdienen. Der positive CVA von 833 MIO € besagt darüber hinaus, dass Bayer im abgelaufenen Geschäftsjahr die Mindestanforderungen an Verzinsung und Reproduktion übertroffen hat und eine Prämie auf das eingesetzte Kapital verdient hat. Bei einem CVA im Geschäftsjahr 2010 von 387 MIO € ergibt sich im Konzern ein positiver Delta Cash Value Added von 446 MIO €. Damit konnte die Wertschaffung im Vorjahresvergleich deutlich erhöht werden. Die Konzernrendite (CFRoI) erreichte im Jahr 2011 11,9 % (Vorjahr: 10,9 %).

HealthCare und CropScience haben den Verzinsungsanspruch einschließlich Reproduktion übertroffen. MaterialScience lag hingegen um 94 MIO € unter der Brutto-Cashflow-Hurdle. Der CFRoI von HealthCare betrug 14,3 % (Vorjahr: 12,8 %). CropScience erzielte einen CFRoI von 10,3 % (Vorjahr 5,9 %). MaterialScience lag mit einem CFRoI von 9,2 % unter Vorjahr (Vorjahr: 11,0 %).

Wertmanagement-Kennzahlen pro Teilkonzern

[Tabelle 3.16]

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  HealthCare 2010
in Mio €
HealthCare 2011
in Mio €
CropScience 2010
in Mio €
CropScience 2011
in Mio €
Brutto-Cashflow* (BCF) 2.948 3.254 546 900
Brutto-Cashflow-Hurdle 2.291 2.205 881 857
Cash Value Added (CVA) 657 1.049 -335 43
Delta Cash Value Added (Delta CVA) -238 392 -556 378
Cash Flow Return on Investment (CFRoI) 12,8 % 14,3 % 5,9 % 10,3 %
CFRoI-Hurdle 9,9 % 9,7 % 9,4 % 9,5 %
Ø Investitionswert (Ø IW) 23.022 22.757 9.189 8.772
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  MaterialScience 2010
in Mio €
MaterialScience 2011
in Mio €
Konzern 2010
in Mio €
Konzern 2011
in Mio €
Brutto-Cashflow* (BCF) 1.058 939 4.771 5.172
Brutto-Cashflow-Hurdle 973 1.033 4.384 4.339
Cash Value Added (CVA) 85 -94 387 833
Delta Cash Value Added (Delta CVA) 726 -179 9 446
Cash Flow Return on Investment (CFRoI) 11,0 % 9,2 % 10,9 % 11,9 %
CFRoI-Hurdle 10,6 % 10,4 % 10,0 % 10,0 %
Ø Investitionswert (Ø IW) 9.589 10.157 43.622 43.348

* Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".

4.5 Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern

Kapitalflussrechnung Bayer-Konzern (Kurzfassung)

[Tabelle 3.17]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Brutto-Cashflow* 4.771 5.172
Veränderung Working Capital / Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge 1.002 -112
Zu- / Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 5.773 5.060
Zu- / Abfluss aus investiver Tätigkeit -2.414 -3.890
Zu- / Abfluss aus Finanzierungstätigkeit -3.230 -2.213
Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit 129 -1.043
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenanfang 2.725 2.840
Veränderung aus Wechselkurs- / Konzernkreisänderungen -14 -27
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenende 2.840 1.770

* Brutto-Cashflow: Ergebnis nach Steuern zuzüglich Ertragsteueraufwand zuzüglich Finanzergebnis abzüglich gezahlter bzw. geschuldeter Ertragsteuern zuzüglich Abschreibungen zuzüglich bzw. abzüglich Veränderungen der Pensionsrückstellungen abzüglich Gewinne bzw. zuzüglich Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten abzüglich Gewinne aus der Neubewertung bisheriger Vermögenswerte bei stufenweisem Unternehmenserwerb. Die Position Veränderung der Pensionsrückstellungen umfasst sowohl die Korrektur nicht zahlungswirksamer Effekte im operativen Ergebnis (EBIT) als auch Auszahlungen aufgrund unserer Pensionsverpflichtungen.

ZUFLUSS AUS OPERATIVER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT (NETTO-CASHFLOW)

Der Brutto-Cashflow des Jahres 2011 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 % auf 5.172 MIO €. HealthCare und CropScience konnten den Brutto-Cashflow geschäftsbedingt signifikant verbessern. Hingegen verzeichnete MaterialScience ebenfalls geschäftsbedingt einen deutlich geringeren Brutto-Cashflow. Die Mittelbindung im Trade Working Capital, die im Vorjahr deutlich reduziert wurde, nahm wegen des Geschäftswachstums zu. Die Veränderung im sonstigen Working Capital enthielt im Vorjahr Zuführungen zur bilanziellen Vorsorge für LL RICE, in diesem Jahr war sie durch entsprechende Zahlungen belastet. Der Netto-Cashflow des Konzerns sank um 12,4 % auf 5.060 MIO €. Im Netto-Cashflow waren Ertragsteuerzahlungen in Höhe von 932 MIO € (Vorjahr: 838 MIO €) enthalten.

ZU- / ABFLUSS AUS INVESTIVER TÄTIGKEIT

Im Jahr 2011 sind im Rahmen der investiven Tätigkeit insgesamt 3.890 MIO € abgeflossen. Die Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen um 6,7 % auf 1.615 MIO €. Davon entfielen auf HealthCare 608 MIO € (Vorjahr: 573 MIO €), auf CropScience 280 MIO € (Vorjahr: 302 MIO €) und auf MaterialScience 565 MIO € (Vorjahr: 498 MIO €). In diesen Ausgaben sind u. a. Beträge für den Ausbau unseres MaterialScience-Standortes in Shanghai sowie Ausgaben im Rahmen einer Lizenzvereinbarung im Bereich HealthCare enthalten. Die Ausgaben für Akquisitionen in Höhe von 261 MIO € (Vorjahr: 31 MIO €) entfielen u. a. auf den Erwerb des Tiergesundheitsunternehmens Bomac, Neuseeland, der Hornbeck Seed Company, Inc., USA, und der Pathway Medical Technologies, Inc., USA. Zugeflossen sind im Geschäftsjahr 2011 u. a. Einnahmen aus Desinvestitionen in Höhe von 173 MIO € (Vorjahr: 101 MIO €) sowie Zins- und Dividendeneinnahmen in Höhe von 75 MIO € (Vorjahr: 53 MIO €). Die Ausgaben für kurz- und langfristige finanzielle Vermögenswerte erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund von Geldanlagen am Kapitalmarkt auf 2.537 MIO € (Vorjahr: 1.084 MIO €).

Die wesentlichen, strategisch relevanten Investitionen in Sachanlagen der operativen Segmente des Bayer-Konzerns der vergangenen zwei Jahre sind in folgender Tabelle dargestellt:

Investitionen in Sachanlagen

[Tabelle 3.18]

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Segment Beschreibung
INVESTITIONEN 2011  
Pharma Aufbau einer Technikumsanlage zur Herstellung von Biomolekülen für klinische Prüfungen, Wuppertal, Deutschland
  Schaffung von Verpackungskapazitäten für die YAZ™-Familie, Berlin, Deutschland
  Investitionen in Produktionsanlagen für die Formulierung und Verpackung von Hormontabletten in Weimar, Deutschland
  Kapazitätserweiterung für Kontrastmittel, Bergkamen, Deutschland
  Erweiterung der Produktionskapazitäten für neue Kogenate™-Formulierungen in Berkeley, USA
Consumer Health Erweiterung der Brausetablettierung und Verpackung in Cimanggis, Jakarta, Indonesien
CropScience Kapazitätserweiterungen und Prozessverbesserungen für die Fungizid-Produktion in Dormagen, Deutschland, und Muttenz, Schweiz
  Ausbau der Forschungseinrichtungen in Haelen, Niederlande
  Neubau eines Gewächshauses in Research Triangle Park, North Carolina, USA
MaterialScience Fertigstellung eines "world-scale"-TDI-Produktionskomplexes in Shanghai, China
  Inbetriebnahme eines Demonstrations-NaCl-Elektrolyseurs mit Sauerstoffverzehrkathode in Krefeld, Deutschland
  Umrüstung der NaCl-Elektrolyse auf das Membranverfahren in Krefeld, Deutschland
INVESTITIONEN 2010  
Pharma Erweiterung der Produktionskapazitäten für neue Kogenate™-Formulierungen in Berkeley, USA
  Schaffung von Verpackungskapazitäten für die YAZ™-Familie, Berlin, Deutschland
  Kapazitätserweiterung Kontrastmittel, Bergkamen, Deutschland
Consumer Health Erweiterung der Vitamintablettenherstellung und -verpackung, Myerstown, USA
CropScience Erweiterung der Produktionskapazitäten für Fungizide in Kansas City, USA, und Dormagen, Deutschland
  Kapazitätserweiterung für Insektizide Wirkstoffe in Dormagen, Deutschland
  Ausbau der Forschungseinrichtungen in Haelen, Niederlande
  Erweiterung eines Forschungslabors in Gent, Belgien
  Kapazitätserweiterung für die Produktion von Gemüsesaatgut in Parma, USA
MaterialScience Errichtung eines "world-scale"-TDI-Produktionskomplexes in Shanghai, China
  MakroColor-Produktionsstätte in Noida, Indien
  Errichtung eines Polyurethan-Systemhauses in Moskau, Russland
  Errichtung eines Demonstrations-NaCl-Elektrolyseurs mit Sauerstoffverzehrkathode in Krefeld, Deutschland

ZU- / ABFLUSS AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT

Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit sind im Geschäftsjahr 2011 Mittel in Höhe von 2.213 MIO € abgeflossen. Hierin sind Netto-Kreditrückzahlungen in Höhe von 397 MIO € (Vorjahr: 1.544 MIO €) enthalten. Die Netto-Zinsausgaben stiegen um 10,3 % auf 570 MIO € (Vorjahr: 517 MIO €). Die Auszahlungen für "Gezahlte Dividenden und Kapitalertragsteuer" lagen bei 1.242 MIO € (Vorjahr: 1.160 MIO €).

FLÜSSIGE MITTEL UND NETTOFINANZVERSCHULDUNG

Nettofinanzverschuldung

[Tabelle 3.19]

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    31.12.2010
in Mio €
31.12.2011
in Mio €
Anleihen / Schuldscheindarlehen   8.209 7.710
  davon Hybridanleihe 1.303 1.344
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten   2.271 2.657
Leasingverbindlichkeiten   562 554
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten   529 513
Sonstige Finanzverbindlichkeiten   196 228
- Positive Marktwerte aus der Sicherung bilanzieller Risiken   331 395
Finanzverschuldung   11.436 11.267
- Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente   2.840 1.770
- Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte   679 2.484
Nettofinanzverschuldung   7.917 7.013

Die Nettofinanzverschuldung des Bayer-Konzerns konnten wir im Geschäftsjahr 2011 deutlich von 7,9 MRD € auf 7,0 MRD € verringern (-11,4 %). Dies basiert auf Mittelzuflüssen aus der operativen Geschäftstätigkeit, während negative Währungseffekte in Höhe von 0,2 MRD € gegenläufig wirkten. Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2011 über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 1,8 MRD € (Vorjahr: 2,8 MRD €). Am Bilanzstichtag belief sich unsere Finanzverschuldung auf 11,3 MRD € (Vorjahr: 11,4 MRD €). Darin enthalten ist die im Juli 2005 begebene nachrangige Hybridanleihe mit 1,3 MRD €. Bei der Beurteilung der Nettofinanzverschuldung ist zu berücksichtigen, dass die Hybridanleihe von Moody's zu 75 % und von Standard & Poor's zu 50 % als Eigenkapital bewertet wird. Verglichen mit klassischem Fremdkapital werden die ratingspezifischen Verschuldungskennziffern des Konzerns daher mit der Hybridanleihe deutlich entlastet. Im Geschäftsjahr 2011 verringerten sich unsere langfristigen Finanzverbindlichkeiten von 9,9 MRD € auf 8,0 MRD €. Gleichzeitig stiegen die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten von 1,9 MRD € auf 3,7 MRD €.

4.6 Vermögenslage und Kapitalstruktur Bayer-Konzern

Bilanz Bayer-Konzern (Kurzfassung)

[Tabelle 3.20]

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  31.12.2010
in Mio €
31.12.2011
in Mio €
Veränderung
in %
Langfristige Vermögenswerte 33.188 32.697 -1,5
Kurzfristige Vermögenswerte 18.318 19.984 9,1
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 84 -
Summe kurzfristige Vermögenswerte 18.318 20.068 9,6
Gesamtvermögen 51.506 52.765 2,4
Eigenkapital 18.896 19.271 2,0
Langfristiges Fremdkapital 21.775 20.104 -7,7
Kurzfristiges Fremdkapital 10.835 13.387 23,6
Rückstellungen in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten - 3 -
Summe kurzfristiges Fremdkapital 10.835 13.390 23,6
Fremdkapital 32.610 33.494 2,7
Gesamtkapital 51.506 52.765 2,4

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Geschäftsjahr 2011 um 2,4 % auf 52,8 MRD €. Die langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich um 0,5 MRD € auf 32,7 MRD €. Dies ist vor allem auf die planmäßigen und außerplanmäßigen Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten zurückzuführen. In den langfristigen Vermögenswerten sind Geschäfts- oder Firmenwerte von 9,2 MRD € (Vorjahr: 9,0 MRD €) enthalten. Die Erhöhung beruhte im Wesentlichen auf Akquisitionen und Wechselkursänderungen. Der Bilanzwert der kurzfristigen Vermögenswerte erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,8 MRD € auf 20,1 MRD €.

Das Eigenkapital stieg um 0,4 MRD € auf 19,3 MRD €. Erhöhend wirkte sich das Konzernergebnis von 2,5 MRD € aus. Gegenläufig wirkten u. a. die Dividendenausschüttung in Höhe von 1,2 MRD € sowie der Effekt aus der ergebnisneutralen Erhöhung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 0,8 MRD €. Die Eigenkapitalquote lag zum 31. Dezember 2011 bei 36,5 % (Vorjahr: 36,7 %).

Das Fremdkapital erhöhte sich gegenüber dem 31. Dezember 2010 um 0,9 MRD € auf 33,5 MRD €. Dies ist im Wesentlichen auf die Erhöhung des bilanzierten Nettobetrags für Altersversorgungszusagen sowie auf Zuführungen zu den Rückstellungen für Restrukturierungen zurückzuführen. Die Fälligkeit mehrerer Anleihen im Geschäftsjahr 2012 führte zu einem Anstieg der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten und zu einem Rückgang der langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Die Finanzverbindlichkeiten konnten wir insgesamt um 0,2 MRD € auf 11,7 MRD € verringern.

Bilanzierter Nettobetrag

[Tabelle 3.21]

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  31.12.2010
in Mio €
31.12.2011
in Mio €
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.305 7.870
- Forderungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen 76 72
Bilanzierter Nettobetrag 7.229 7.798

Im Geschäftsjahr 2011 erhöhte sich der bilanzierte Nettobetrag für Altersversorgungszusagen insbesondere aufgrund gesunkener langfristiger Kapitalmarktzinsen von 7,2 MRD € auf 7,8 MRD €.

Bilanz- und Finanzkennzahlen

[Tabelle 3.22]

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    2010 2011
Herstellungskostenquote (%) Herstellungskosten / Umsatzerlöse 48,7 49,2
Forschungskostenquote (%) Forschungs- und Entwicklungskosten / Umsatzerlöse 8,7 8,0
Umsatzrendite (%) Ergebnis nach Steuern / Umsatzerlöse 3,7 6,8
EBIT-Marge (%) EBIT / Umsatzerlöse 7,8 11,4
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen (%) EBITDA vor Sondereinflüssen / Umsatzerlöse 20,2 20,8
Anlagenintensität (%) (Sachanlagen + immaterielle Vermögenswerte) / Gesamtvermögen 58,2 55,5
Finanzierungsquote (%) Planmäßige Abschreibungen* / Investitionen* 156,8 151,3
Fremdkapitalstruktur (%) Kurzfristiges Fremdkapital / Fremdkapital 33,2 40,0
Gearing (Nettoverschuldung +Pensionsrückstellungen) / Eigenkapital 0,8 0,8
Free-Operating-Cashflow (in Mio €) Netto-Cashflow - Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 4.259 3.445
Umschlagshäufigkeit der Vorräte Herstellungskosten / Vorräte 2,8 2,8
Umschlagshäufigkeit der Forderungen Umsatzerlöse / Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5,3 5,2
Umschlagshäufigkeit der Verbindlichkeiten Herstellungskosten / Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4,9 4,8
Eigenkapitalquote (%) Eigenkapital / Gesamtkapital 36,7 36,5
Eigenkapitalrendite (%) Ergebnis nach Steuern / Ø Eigenkapital 6,9 13,0
Gesamtkapitalrendite (%) Ergebnis vor Steuern und Zinsaufwendungen / Ø Vermögen 5,1 8,2

* Sachanlagevermögen + immaterielle Vermögenswerte

5. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Bayer AG

Die Bayer AG ist Mutterunternehmen und strategische Management-Holding des Bayer-Konzerns. Die wesentlichen Leitungsfunktionen des Gesamtunternehmens liegen in der Verantwortung des Holding-Vorstands. Hierzu gehören vor allem die Festlegung der Konzernstrategie und der Ressourcenverteilung sowie das Führungskräfte- und das Finanz-Management. Die Lage der Bayer AG wird im Wesentlichen durch den geschäftlichen Erfolg des Konzerns bestimmt.

Der Jahresabschluss der Bayer AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.

5.1 Ertragslage Bayer AG

Gewinn- und Verlustrechnung Bayer AG nach HGB

[Tabelle 3.23]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Beteiligungsergebnis 2.045 2.138
Zinsergebnis -516 -589
Übriges finanzielles Ergebnis 128 116
Sonstige betriebliche Erträge 165 101
Allgemeine Verwaltungskosten 200 195
Sonstige betriebliche Aufwendungen 173 111
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/Gewinn vor Ertragsteuern 1.449 1.460
Steuern vom Einkommen und Ertrag -204 -335
Jahresüberschuss 1.245 1.125
Einstellung in andere Gewinnrücklagen/Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen -5 239
Bilanzgewinn 1.240 1.364

Die Ertragslage der Bayer AG wird maßgeblich von den Ergebnissen der Tochtergesellschaften sowie von Aufwendungen und Erträgen aus Maßnahmen der Konzernfinanzierung bestimmt.

Im Geschäftsjahr 2011 wurde ein Beteiligungsergebnis von 2.138 MIO € (Vorjahr: 2.045 MIO €) erzielt. Die Bayer Pharma AG hat hierzu wie im Vorjahr mit 1.170 MIO € (Vorjahr: 1.163 MIO €) den größten Anteil beigesteuert. Die Belastung des operativen Ergebnisses mit 268 MIO € durch Ausgliederung bzw. Übertragung von Pensionsverpflichtungen in eine Tochtergesellschaft wurde teilweise kompensiert durch die Zuschreibung von 98 MIO € auf eine im Jahr zuvor wertberichtigte Beteiligung. Zudem wurden im Rahmen der BilMoG-Einführung im Jahr 2009 ergebnisneutral gebildete Gewinnrücklagen von 106 MIO € aufgelöst und an die Bayer AG abgeführt. Mit 551 MIO € (Vorjahr: 569 MIO €) hielt auch die Bayer CropScience AG ihren Ergebnisbeitrag auf dem Niveau des Vorjahres. Um 431 MIO € geringere Beteiligungserträge konnten durch das um 187 MIO € deutlich gesteigerte operative Ergebnis sowie durch im Vergleich zum Vorjahr um 124 MIO € niedrigere Abschreibungen im Beteiligungsbereich weitgehend ausgeglichen werden. Aus der Auflösung von Rücklagen aus der BilMoG-Erstanwendung resultierten weitere 50 MIO €. Die Bayer MaterialScience AG führte mit 95 MIO € einen um 65 MIO € höheren Betrag an die Bayer AG ab, davon 32 MIO € aus der Entnahme von Gewinnrücklagen, die anlässlich der erstmaligen BilMoG-Anwendung gebildet worden waren. Nennenswerte Ergebnisbeiträge kamen darüber hinaus von der Bayer Gesellschaft für Beteiligungen mbH, unserer Holdinggesellschaft für Auslandsbeteiligungen, mit 202 MIO € (Vorjahr: 266 MIO €), von der im Bereich Tiergesundheit tätigen Bayer Animal Health GmbH mit 185 MIO € (Vorjahr: 177 MIO €). Dagegen stand die Übernahme der Verluste der Bayer HealthCare AG als Holding für das weltweite HealthCare-Geschäft von 157 MIO € (Vorjahr: 135 MIO €).

Das Zinsergebnis von -589 MIO € (Vorjahr: -516 MIO €) hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 73 MIO € verschlechtert. Der rückläufige Zinssaldo resultierte aus den Finanzbeziehungen mit verbundenen Unternehmen; hier wurde ein Nettozinsaufwand von 231 MIO € (Vorjahr: 134 MIO €) erzielt. Maßgeblich für die Ergebnisverschlechterung waren höhere Zinssätze. Der mit Dritten erzielte Zinssaldo verbesserte sich unter anderem durch den Abbau externer Finanzschulden von -382 MIO € auf -358 MIO €.

Der positive Saldo aus übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen belief sich auf 116 MIO € (Vorjahr: 128 MIO €). Er beinhaltete im Wesentlichen Erträge von 121 MIO € (Vorjahr: 144 MIO €) aus der Weiterbelastung von Pensionsaufwendungen für die bei der Bayer AG bei der Ausgliederung des operativen Geschäfts verbliebenen Pensionäre an die Teilkonzern- und Servicegesellschaften. Das ebenfalls enthaltene Ergebnis aus der Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sowie aus Währungsderivaten hat sich von -15 MIO € auf -4 MIO € verbessert.

In Wahrnehmung ihrer Aufgaben als Holdinggesellschaft fielen bei der Bayer AG sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen von per Saldo -10 MIO € (Vorjahr: -8 MIO €) sowie allgemeine Verwaltungskosten von 195 MIO € (Vorjahr: 200 MIO €) an.

Der Gewinn vor Ertragsteuern erhöhte sich um 11 MIO € auf 1.460 MIO €. Der Steueraufwand stieg deutlich stärker von 204 MIO € auf 335 MIO €, insbesondere weil nach vollständiger Nutzung zu Jahresbeginn noch vorhandener Verlustvorträge das steuerliche Ergebnis weitgehend der Vollversteuerung zu unterwerfen war. Nach Abzug der Steuern verblieb ein Jahresüberschuss von 1.125 MIO € (Vorjahr: 1.245 MIO €). Zusammen mit einer Entnahme aus den Gewinnrücklagen von 239 MIO € ergab sich ein Bilanzgewinn von 1.364 MIO €.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 27. April 2012 vor, den Bilanzgewinn zur Ausschüttung einer Dividende von 1,65 € je Aktie (826.947.808 Stück) auf das dividendenberechtigte Grundkapital von 2.117 MIO € zu verwenden.

5.2 Finanz- und Vermögenslage Bayer AG

Bilanz Bayer AG nach HGB (Kurzfassung)

[Tabelle 3.24]

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  31.12.2010
in Mio €
31.12.2011
in Mio €
AKTIVA    
Anlagevermögen    
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen 347 25
Finanzanlagen 34.267 35.006
  34.614 35.031
Umlaufvermögen    
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 2.040 462
Übrige Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände 464 1.678
Kassenbestände, Bankguthaben, Wertpapiere 2.131 1.199
  4.635 3.339
Gesamtvermögen 39.249 38.370
PASSIVA    
Eigenkapital 14.478 14.363
Rückstellungen 3.328 3.418
Verbindlichkeiten    
Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5.842 5.190
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 15.149 15.043
Übrige Verbindlichkeiten 452 356
  21.443 20.589
Gesamtkapital 39.249 38.370

Die Vermögenssituation der Bayer AG ist geprägt durch ihre Holdingfunktion, d. h. durch das Management von Beteiligungen sowie die Finanzierung der Konzernaktivitäten. Dies drückt sich vor allem in der Höhe des Beteiligungsbesitzes sowie der gegenüber Konzerngesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten aus.

Das Gesamtvermögen der Bayer AG beläuft sich auf 38,4 MRD € (Vorjahr: 39,2 MRD €). Damit liegt es um 0,9 MRD € unter dem Stand zu Jahresbeginn. Um 1,3 MRD € zurückgegangen ist das Umlaufvermögen, das nunmehr 3,3 MRD € (Vorjahr: 4,6 MRD €) ausmacht. Dem steht ein Anstieg beim Anlagevermögen um 0,4 MRD € auf 35,0 MRD € (Vorjahr: 34,6 MRD €) gegenüber.

Nach Ausgliederung nahezu des gesamten Immobilienvermögens von 318 MIO € auf die Bayer Real Estate GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Bayer AG, sind Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände mit nunmehr noch 25 MIO € in Relation zum Gesamtvermögen von untergeordneter Bedeutung. Hingegen haben sich die Finanzanlagen weiter erhöht. Sie betragen 35,0 MRD € und damit 0,7 MRD € mehr als im Vorjahr. Der hierin enthaltene Beteiligungsbesitz von 34,3 MRD € (Vorjahr: 33,7 MRD €) macht 89,3 % (Vorjahr: 85,9 %) des Gesamtvermögens aus.

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beliefen sich auf 0,5 MRD € (Vorjahr: 2,0 MRD €) bzw. 15,0 MRD € (Vorjahr: 15,1 MRD €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt 1,2 % bzw. 39,2 %.

Das Eigenkapital ist leicht um 115 MIO € zurückgegangen. Die Minderung aufgrund der Dividendenzahlung für 2010 von 1.240 MIO € wurde durch den im Geschäftsjahr erwirtschafteten Jahresüberschuss von 1.125 MIO € nicht vollständig kompensiert. Insgesamt ergibt sich zum Jahresende 2011 ein Eigenkapital von 14,4 MRD € (Vorjahr: 14,5 MRD €). Trotz des Rückgangs hat sich die Eigenkapitalquote durch das niedrigere Gesamtvermögen leicht von 36,9 % auf 37,4 % erhöht.

Bedingt im Wesentlichen durch einen Anstieg der Steuerrückstellungen um 192 MIO € erhöhten sich die Rückstellungen auf 3,4 MRD € (Vorjahr: 3,3 MRD €).

Die Verbindlichkeiten sind insbesondere durch eine Rückführung der Finanzschulden um 0,9 MRD € gesunken und belaufen sich auf 20,6 MRD € (Nettobetrag nach Saldierung mit aufrechenbaren Forderungen; Vorjahr: 21,4 MRD €). Der Rückgang der Finanzschulden um 0,7 MRD € auf 22,3 MRD € (Vorjahr: 23,0 MRD €) resultiert im Wesentlichen aus planmäßigen Rückzahlungen von Schuldscheindarlehen von insgesamt 650 MIO €. Da Bankguthaben und kurzfristig fällige Wertpapiere in etwas stärkerem Ausmaß abgebaut wurden, liegt die Nettoverschuldung mit 21,1 MRD € (Vorjahr 20,9 MRD €) leicht über dem Vorjahreswert.

6. Übernahmerelevante Angaben

ERLÄUTERNDER BERICHT GEMÄSS §§ 289 ABSATZ 4, 315 ABSATZ 4 HGB

Das Grundkapital der Bayer AG zum 31. Dezember 2011 betrug 2.117 MIO € und war eingeteilt in 826.947.808 nennbetragslose Stückaktien, die auf den Namen lauten. Damit blieben Grundkapital und Zahl der Aktien gegenüber dem Ende des Vorjahres unverändert. Jede Aktie hat ein Stimmrecht.

Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme bestehen teilweise zeitliche Verfügungsbeschränkungen für eine geringe Zahl von Aktien, z. B. im Fall von Haltefristen.

Der Bayer AG sind im Geschäftsjahr 2011 keine Meldungen hinsichtlich direkter und indirekter Beteiligungen zugegangen, die 10 % der Stimmrechte übersteigen. Damit liegt der Gesellschaft keine Meldung zu einer Beteiligung über 10 % der Stimmrechte vor.

INTERNET Stimmrechtsmitteilungen veröffentlichen wir unter: www.investor.bayer.de/aktie/aktionaersstruktur

Gemäß § 84 Abs. 1 AktG werden die Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat bestellt bzw. abberufen. Da die Bayer AG in den Anwendungsbereich des Mitbestimmungsgesetzes fällt, hat die Bestellung bzw. Abberufung von Vorstandsmitgliedern in einer ersten Abstimmung mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Mitglieder zu erfolgen. Kommt eine solche Mehrheit nicht zustande, kann die Bestellung gem. § 31 Abs. 3 MitbestG in einer zweiten Abstimmung mit der einfachen Mehrheit der Stimmen der Mitglieder erfolgen. Wird auch hierbei die erforderliche Mehrheit nicht erreicht, erfolgt eine dritte Abstimmung, in der ebenfalls die einfache Stimmenmehrheit maßgeblich ist. Dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats stehen in dieser Abstimmung gem. § 31 Abs. 4 MitbestG dann jedoch zwei Stimmen zu. Gemäß § 6 Abs. 1 der Satzung der Bayer AG hat der Vorstand aus mindestens zwei Personen zu bestehen. Werden mehrere Personen zu Vorstandsmitgliedern bestellt, kann der Aufsichtsrat gemäß § 84 Abs. 2 AktG bzw. § 6 Abs. 1 der Satzung ein Mitglied zum Vorsitzenden ernennen.

Änderungen der Satzung bedürfen gemäß § 179 Abs. 1 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung, der, soweit die Satzung keine andere Mehrheit vorsieht, gemäß § 179 Abs. 2 AktG eine Mehrheit von drei Vierteln des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals erfordert. Soweit die Änderung des Unternehmensgegenstands betroffen ist, darf die Satzung jedoch nur eine größere Mehrheit vorsehen. Die Satzung der Bayer AG macht in § 17 Abs. 2 von der Möglichkeit der Abweichung gemäß § 179 Abs. 2 AktG Gebrauch und sieht vor, dass Beschlüsse grundsätzlich mit einfacher Stimmenmehrheit und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst werden können.

Im Handelsregister der Bayer AG sind Satzungsbestimmungen zu einem Genehmigten Kapital I und einem Genehmigten Kapital II eingetragen. Durch das Genehmigte Kapital I ist der Vorstand bis zum 29. April 2015 berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu 530 MIO € zu erhöhen. Die Ausgabe neuer Aktien kann dabei gegen Bar- und / oder Sacheinlagen erfolgen, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen insgesamt nur um bis zu 423 MIO € erfolgen dürfen. Bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen unter Verwendung des Genehmigten Kapitals I ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren. Von einer Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts bei Ausgabe von Aktien aus dem Genehmigten Kapital I darf der Vorstand maximal in einem Umfang von 20 % des Grundkapitals Gebrauch machen. Vorbehaltlich eines neuen Beschlusses zum Bezugsrechtsausschluss darf der Vorstand auch unter weiteren Ermächtigungen zu Kapitalmaßnahmen (Genehmigtes Kapital II, Options- oder Wandelanleihen, Erwerb und Veräußerung eigener Aktien) insgesamt nur maximal in einem Umfang von 20 % des Grundkapitals ein Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen.

Durch das Genehmigte Kapital II ist der Vorstand bis zum 29. April 2015 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital einmal oder mehrmals gegen Bareinlage um bis zu 212 MIO € zu erhöhen. Den Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht zu gewähren, das der Vorstand jedoch mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen kann, soweit die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals II im Rahmen einer Kapitalerhöhung erfolgt, die 10 % des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung und des zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet.

Im Zusammenhang mit einer Ermächtigung zur Ausgabe von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (zusammen "Schuldverschreibungen") in Höhe eines Nennbetrags von insgesamt 6 MRD € bis zum 29. April 2015 besteht ein bedingtes Kapital von 212 MIO €. Das den Aktionären grundsätzlich eingeräumte Recht zum Bezug der Schuldverschreibungen kann vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden, sofern u. a. der anteilige Betrag der zur Bedienung vorgesehenen Aktien 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt; auf diese Grenze von 10 % sind andere Ausgaben von Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts in direkter oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 Aktiengesetz anzurechnen. Außerdem hat der Vorstand in der Hauptversammlung im Jahr 2010 die Ermächtigung zum Erwerb und zur Veräußerung eigener Aktien bis zu einer Höhe von 10 % des Grundkapitals erhalten. Auch diese Ermächtigung ist bis zum 29. April 2015 befristet.

Als wesentliche Vereinbarung, welche unter der Bedingung eines Kontrollwechsels (Change of Control) steht, ist die mit der Bayer AG und deren US-Tochtergesellschaft Bayer Corporation vereinbarte syndizierte Kreditlinie über 3,5 MRD € mit einer Laufzeit bis zunächst 2016 zu nennen, die am 31. März 2011 wirksam wurde und eine vergleichbare Kreditlinie ablöste. Bayer hat diesen Kredit bislang nicht in Anspruch genommen. Die kreditgewährenden Banken könnten die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels bei Bayer kündigen und alle bis dahin unter dieser Kreditlinie gegebenenfalls in Anspruch genommenen Darlehen fällig stellen.

Weiterhin sehen auch die Anleihebedingungen der in den Jahren 2006 bis 2011 unter dem bestehenden Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Notes-Programm von Bayer begebenen Schuldverschreibungen in Höhe von 3,5 MRD € (Stand: 31. Dezember 2011) eine Change-of-Control-Klausel vor. Gläubigern dieser Schuldverschreibungen steht für den Fall eines Kontrollwechsels und einer sich innerhalb von 120 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden Verschlechterung des Kreditratings der Bayer AG das Recht zu, von der Bayer AG den Rückkauf der Schuldverschreibungen zu verlangen.

Für die Mitglieder des Vorstands bestehen für den Fall eines Übernahmeangebots für die Bayer AG Vereinbarungen, die mit den Bestimmungen der Ziffer 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex in Einklang stehen. Danach soll eine Zusage für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels maximal drei Jahresvergütungen betragen und die Vergütung für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags nicht überschreiten.

7. Corporate-Governance-Bericht

ZUGLEICH BERICHT GEMÄSS ZIFFER 3.10 DEUTSCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX

7.1 Erklärung zur Unternehmensführung*

* nicht Teil des geprüften Lageberichts

ERKLÄRUNG DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS DER BAYER AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 gemäß § 161 AktG

§ 161 AktG verpflichtet den Vorstand und den Aufsichtsrat der Bayer AG jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" (Kodex) entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Die letzte jährliche Erklärung wurde im Dezember 2010 abgegeben.

Die nachfolgende Erklärung bezieht sich auf die Kodex-Fassung vom 26. Mai 2010.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Bayer AG erklären gemäß § 161 AktG:

1. Den Empfehlungen des Kodex wurde seit Abgabe der letzten jährlichen Entsprechenserklärung im Dezember 2010 mit der in der Entsprechenserklärung vom Dezember 2010 angegebenen vorübergehenden Ausnahme entsprochen: Der Empfehlung in Kodex Ziff. 5.4.5 wurde vorübergehend nicht uneingeschränkt entsprochen:

Die Abweichung von der Empfehlung in Kodex Ziff. 5.4.5 ergibt sich daraus, dass das Aufsichtsratsmitglied Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz, Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG, mehr als drei Aufsichtsräten börsennotierter Gesellschaften und Gesellschaften mit vergleichbaren Anforderungen angehörte (Bayer AG, MAN SE, RWE AG sowie AXA Konzern AG). Herr Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz schied mit Ablauf der Hauptversammlung der ThyssenKrupp AG am 21. Januar 2011 aus dem Vorstand der ThyssenKrupp AG aus. Ab diesem Zeitpunkt entsprachen alle Vorstandsmitglieder und Aufsichtsratsmitglieder der Empfehlung in Kodex Ziff. 5.4.5. Im Hinblick auf die langjährige Mitgliedschaft von Herrn Dr. Schulz in den genannten drei weiteren Aufsichtsgremien und die limitierte Zeit seiner Zugehörigkeit zum Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft wurde die zeitlich befristete Abweichung von der Kodex-Empfehlung in Ziff. 5.4.5 für angemessen erachtet.

2. Künftig wird allen Empfehlungen entsprochen.

 

Leverkusen, im Dezember 2011

Für den Vorstand

DR. DEKKERS

BAUMANN

Für den Aufsichtsrat

DR. SCHNEIDER

BAYER IM EINKLANG MIT KODEX-EMPFEHLUNGEN

Die verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Governance) hat bei Bayer seit jeher einen hohen Stellenwert. Das wird auch in Zukunft so sein. So hat das Unternehmen im Jahr 2011 die Erklärung abgeben können, mit einer vorübergehenden Ausnahme den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Vergangenheit entsprochen zu haben und ihnen in Zukunft wieder voll entsprechen zu wollen.

Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im Berichtsjahr erneut mit der Erfüllung der Vorgaben des Kodex befasst. Als Ergebnis konnte die oben wiedergegebene Entsprechenserklärung vom Dezember 2011 abgegeben werden. Sie ist auf der Internetseite von Bayer ebenso veröffentlicht wie vorhergehende Erklärungen.

INTERNET www.investor.bayer.de/konzern/corporate-governance

Es ist beabsichtigt, der Hauptversammlung 2012 die Umstellung auf eine reine Festvergütung des Aufsichtsrats vorzuschlagen. Dies stellte künftig eine Abweichung von Ziff. 5.4.6 Abs. 2 Satz 1 Deutscher Corporate Governance Kodex dar.

ARBEITSWEISE DES VORSTANDS

Der Vorstand leitet das Unternehmen über eine strategische Management-Holding in eigener Verantwortung mit der Zielsetzung, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und die festgelegten Unternehmensziele zu erreichen. Er führt die Geschäfte nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung und der Geschäftsordnung für den Vorstand und arbeitet vertrauensvoll mit den übrigen Organen der Gesellschaft zusammen.

Unternehmensleitung durch den Vorstand

Für den Konzern, seine Teilkonzerne und Servicegesellschaften legt der Vorstand die langfristigen Ziele sowie die Strategien fest und bestimmt die Richtlinien sowie die Grundsätze für die daraus abgeleitete Unternehmenspolitik. Er koordiniert und kontrolliert die bedeutsamen Aktivitäten. Er legt das Portfolio fest, entwickelt und setzt Führungskräfte ein, verteilt die Ressourcen und entscheidet über die finanzielle Steuerung und Berichterstattung des Konzerns.

Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Unbeschadet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder die ihnen zugeordneten Bereiche im Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener Verantwortung. Die Verteilung der Aufgaben auf die Mitglieder des Vorstands ergibt sich aus einem schriftlich fixierten Aufgabenverteilungsplan.

Der Vorstand in seiner Gesamtheit entscheidet in allen Angelegenheiten von grundsätzlicher und wesentlicher Bedeutung sowie in gesetzlich oder anderweitig verbindlich festgelegten Fällen. Die Geschäftsordnung des Vorstands sieht einen Katalog von Maßnahmen vor, die einer Behandlung und Entscheidung im Gesamtvorstand bedürfen.

Vorstandssitzungen finden regelmäßig statt. Sie werden durch den Vorstandsvorsitzenden einberufen. Darüber hinaus kann jedes Mitglied die Einberufung einer Sitzung verlangen. Sofern nicht Einstimmigkeit gesetzlich erforderlich ist, beschließt der Vorstand mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag.

Gemäß Geschäftsordnung und Aufgabenverteilungsplan des Vorstands obliegt dem Vorstandsvorsitzenden insbesondere die Führung und Koordinierung des Konzernvorstands. Er repräsentiert Gesellschaft und Konzern gegenüber Dritten und der Belegschaft in Angelegenheiten, die nicht nur Unternehmens- oder Konzernteile betreffen. Darüber hinaus hat er eine besondere Verantwortlichkeit für bestimmte Corporate-Center-Bereiche und deren Tätigkeitsgebiete.

Auch den weiteren drei im Jahr 2011 amtierenden Mitgliedern des Vorstands - dem Vorstandsmitglied zuständig für Finanzen, dem Vorstandsmitglied zuständig für Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit und dem Vorstandsmitglied verantwortlich für Strategie und Personal - sind über den Ressortverteilungsplan besondere fachliche Aufgabengebiete und Zuständigkeiten zugewiesen. In Ergänzung hierzu betreut jedes dieser Mitglieder des Vorstands bestimmte Regionen.

Angesichts der geringen Anzahl von Vorstandsmitgliedern und der Funktion der Gesellschaft als strategische Management-Holding sind keine Ausschüsse des Vorstands eingerichtet.

AUFSICHTSRAT: FÜHRUNGS- UND KONTROLLARBEIT

Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand zu überwachen und ihn zu beraten. Er besteht aus 20 Mitgliedern, die gemäß dem Mitbestimmungsgesetz jeweils zur Hälfte aus Kreisen der Aktionäre und der Arbeitnehmer stammen. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen ist der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden; er stimmt mit dem Vorstand auch die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ab und erörtert mit ihm regelmäßig den Stand der Umsetzung der Geschäftsstrategie.

Überwachung der Unternehmensleitung durch den Aufsichtsrat

Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Gremiums und leitet die Sitzungen. Im regelmäßigen Gedankenaustausch mit dem Vorstand ist der Aufsichtsrat stets über die Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung und die Strategie informiert. Der Aufsichtsrat stimmt der Jahresplanung und dem Finanzierungsrahmen zu und billigt die Jahresabschlüsse der Bayer AG und des Bayer-Konzerns sowie den zusammengefassten Lagebericht unter Berücksichtigung der Berichte des Abschlussprüfers.

AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS

Es bestehen derzeit folgende Ausschüsse des Aufsichtsrats:

Präsidium: Diesem Ausschuss des Aufsichtsrats gehören neben dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinem Stellvertreter je ein weiterer Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an. Das Präsidium hat insbesondere die Aufgabe, als Schlichtungsausschuss gemäß Mitbestimmungsgesetz tätig zu werden. Dabei soll es dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern unterbreiten, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aufsichtsratsstimmen nicht erreicht wurde. Daneben sind dem Präsidium bestimmte Entscheidungsbefugnisse im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen übertragen, einschließlich einer Anpassung der Satzung in diesem Zusammenhang.

Prüfungsausschuss: Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Vertretern der Anteilseigner und drei Arbeitnehmervertretern. Der im Berichtsjahr amtierende Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Klaus Sturany, erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Unabhängigkeit und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung, die bei einem Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vorliegen müssen. Der Prüfungsausschuss tagt regelmäßig vier Mal im Jahr. Zu seinen Aufgaben gehören u. a. die Prüfung der Rechnungslegung des Unternehmens sowie des vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschlusses, zusammengefassten Lageberichts und des Vorschlags zur Verwendung des Bilanzgewinns der Bayer AG sowie der Quartalsabschlüsse und Zwischenlageberichte des Bayer-Konzerns. Auf der Grundlage des Berichts des Abschlussprüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses von Bayer AG und Bayer-Konzern sowie des zusammengefassten Lageberichts erarbeitet der Prüfungsausschuss Vorschläge für die Billigung der Jahresabschlüsse durch den Aufsichtsrat. Der Prüfungsausschuss ist auch für die Beziehungen der Gesellschaft zum Abschlussprüfer zuständig. Der Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers, bereitet die Erteilung des Prüfungsauftrags an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer vor, regt Prüfungsschwerpunkte an und legt die Vergütung des Abschlussprüfers fest. Ferner überwacht der Ausschuss die Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers.

Darüber hinaus befasst sich der Prüfungsausschuss mit dem internen Kontrollsystem des Unternehmens sowie mit den Verfahren zur Risikoerfassung, zur Risikokontrolle und zum Risikomanagement sowie mit dem internen Revisionssystem. Weiterhin ist der Prüfungsausschuss auch für Fragen der Compliance zuständig und behandelt bei jeder seiner Sitzungen neue Entwicklungen in diesem Bereich.

Personalausschuss: Auch der Personalausschuss ist paritätisch besetzt und besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und drei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsratsplenums vor, das über Bestellung und Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Der Personalausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands. Die Beschlussfassung über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile und die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems liegt jedoch beim Aufsichtsratsplenum, dem der Personalausschuss entsprechende Beschlussempfehlungen unterbreitet. Zudem berät er über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand.

Nominierungsausschuss: Der Nominierungsausschuss wird vorbereitend bei Wahlen der Vertreter der Anteilseigner zum Aufsichtsrat tätig. Er schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und dem weiteren Vertreter der Anteilseigner im Präsidium.

Der Bericht des Aufsichtsrats dieses Geschäftsberichts informiert über die Einzelheiten der Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse.

ZIELE FÜR DIE ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Dabei strebt der Aufsichtsrat in Hinblick auf die internationale Tätigkeit der Bayer AG an, stets mehrere Aufsichtsratsmitglieder mit internationaler Geschäftserfahrung oder sonstigem internationalen Bezug zu haben. Ziel für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist es weiterhin, dass Aufsichtsratsmitglieder vorbehaltlich besonderer Gründe nicht länger amtieren als bis zum Ende der Hauptversammlung, die auf die Vollendung ihres zweiundsiebzigsten Lebensjahres folgt, und dass mindestens 75 % der Aufsichtsratsmitglieder unabhängig sind. Die Unabhängigkeit seiner Mitglieder beurteilt der Aufsichtsrat entsprechend der Empfehlung in Ziffer 5.4.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex; in seine Beurteilung der Unabhängigkeit bezieht der Aufsichtsrat die in der Empfehlung der Europäischen Kommission vom 15. Februar 2005 genannten Kriterien mit ein.1

Weiteres Ziel für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist eine schrittweise Erhöhung des Gesamtanteils von Frauen im Aufsichtsrat auf mittelfristig mindestens 20 %. Bei der im Jahr 2012 bevorstehenden Aufsichtsratswahl wird dabei ein Frauenanteil von mindestens 15 % angestrebt. Die mittelfristige Zielsetzung soll bei der voraussichtlich im Jahr 2017 stattfindenden nächsten Aufsichtsratswahl erreicht werden. Die Zielsetzung bezieht sich auf den Aufsichtsrat insgesamt und sollte möglichst gleichmäßig auf Anteilseignerseite und auf Arbeitnehmerseite erfüllt werden. Da der Aufsichtsrat aber nur für die Besetzung der Anteilseignerseite Wahlvorschläge unterbreiten kann, kann die Zielsetzung nur bei den Wahlvorschlägen für die Zusammensetzung der Anteilseignerseite berücksichtigt werden. Voraussetzung dafür ist, dass geeignete weibliche Persönlichkeiten gefunden werden können, die bereit sind, als Anteilseignervertreterin zu kandidieren.

STAND DER UMSETZUNG DER ZIELE

Dem Aufsichtsrat gehören mehrere Aufsichtsratsmitglieder mit internationaler Geschäftserfahrung und sonstigem internationalen Bezug an. Das angestrebte Höchstalter von zweiundsiebzig Jahren wird von einem Aufsichtsratsmitglied, Herrn Dr. Manfred Schneider, überschritten. Er führt sein Amt als Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats über die auf seinen zweiundsiebzigsten Geburtstag folgende Hauptversammlung (Hauptversammlung 2011) fort, um einen Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz kurz vor den turnusgemäßen Aufsichtsratswahlen zu vermeiden. Ein Aufsichtsratsmitglied, Herr Hubertus Schmoldt, gehört dem Aufsichtsrat seit 1995 und damit für mehr als drei Amtsperioden an. Es bestehen aber keine geschäftlichen Beziehungen von Herrn Schmoldt zu der Gesellschaft oder deren Vorstand, die nach Auffassung des Aufsichtsrats einen Interessenkonflikt begründen. Derzeit sind 10 % der Aufsichtsratsmitglieder Frauen. Eine Erhöhung des Frauenanteils wird mit den nächsten turnusmäßigen Aufsichtsratswahlen bei der Hauptversammlung 2012 angestrebt. Der Wahlvorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung berücksichtigt diese Zielsetzung.

AKTIENGESCHÄFTE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ihnen nahe stehende Personen sind gesetzlich verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Wertpapieren der Bayer AG offenzulegen, sofern der Wert der Geschäfte im Kalenderjahr 5.000 € erreicht oder übersteigt. Bayer veröffentlicht Angaben zu den Geschäften unverzüglich auf der Internetseite und übersendet der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht einen entsprechenden Beleg; die Information wird dem Unternehmensregister zur Speicherung übermittelt. Der Bayer AG wurden für das Geschäftsjahr 2011 keine derartigen Geschäfte gemeldet.

1 Anhang 2 zur Empfehlung der Kommission vom 15. Februar 2005 zu den Aufgaben von nicht geschäftsführenden Direktoren / Aufsichtsratsmitgliedern / börsennotierter Gesellschaften sowie zu den Ausschüssen des Verwaltungs- / Aufsichtsrats (2005/162/EG).

Nach Mitteilung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats an die Gesellschaft ist deren Gesamtbesitz an Aktien der Bayer AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente am Abschlussstichtag kleiner als 1 % der ausgegebenen Aktien.

GEMEINSAME WERTE UND FÜHRUNGSPRINZIPIEN

Bayer hat sich auf die Werte Leadership (Führung), Integrität, Flexibilität und Effizienz - kurz "LIFE" - verpflichtet. Diese Werte stellen für alle Bayer-Mitarbeiter eine Richtschnur sowohl für das geschäftliche Verhalten als auch für die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens dar. Die Ausrichtung ihres Handelns an den LIFE-Werten ist für alle Mitarbeiter verbindlich und wird auch in der Personalentwicklung und den regelmäßigen Leistungsbeurteilungen berücksichtigt.

SYSTEMATISCHES RISIKOMANAGEMENT

Mittels des etablierten Kontrollsystems ist das Unternehmen in der Lage, etwaige geschäftliche und finanzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, um entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen ergreifen zu können. Dieses Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe Risikoüberwachung erfolgt und damit eine korrekte Bilanzierung aller geschäftlichen Transaktionen gewährleistet ist und dass kontinuierlich zuverlässige Daten über die finanzielle Situation des Unternehmens vorliegen.

Bei Akquisitionen ist vorgesehen, die internen Kontrollprozeduren der erworbenen Einheiten zügig an die im Bayer-Konzern geltenden Standards anzupassen.

Das Kontroll- und Risikomanagementsystem kann jedoch keinen absoluten Schutz gegen Verluste aus geschäftlichen Wagnissen oder gegen betrügerische Handlungen bieten.

CORPORATE COMPLIANCE

Unser unternehmerisches Handeln orientiert sich an den Rechtsordnungen der verschiedenen Länder und Regionen, aus denen sich für den Bayer-Konzern und seine Mitarbeiter im In- und Ausland vielfältige Pflichten ergeben. Bayer führt das Geschäft verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Regeln der Länder, in denen das Unternehmen tätig ist.

Bayer erwartet von allen Mitarbeitern rechtlich und ethisch einwandfreies Handeln im geschäftlichen Alltag. Denn jeder Mitarbeiter beeinflusst durch sein berufliches Verhalten das Ansehen des Unternehmens. Im regelmäßigen Dialog mit den Vorgesetzten sowie in Schulungen unter Mitwirkung der zuständigen Compliance Officer sollen die Mitarbeiter mit den internen Verhaltenskodizes sowie den vielfältigen gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Regeln der Länder, in denen die Mitarbeiter tätig sind und die für sie relevant sind, vertraut gemacht werden. Hierdurch wird die Grundlage gelegt, das Geschäft verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit dem jeweils geltenden Recht zu führen.

Der Konzernvorstand hat das uneingeschränkte Bekenntnis zu Corporate Compliance, den Verzicht auf jegliches diesen Grundsätzen entgegenstehendes Geschäft, organisatorische Rahmenbedingungen sowie Themenbereiche, bei denen die Verletzung des geltenden Rechts für das Unternehmen als Ganzes, aber auch für den einzelnen Mitarbeiter im besonderen Maße erhebliche negative Folgen haben kann, in der "Corporate Compliance Policy" zusammengefasst. Die dort verankerten Prinzipien sollen die Mitarbeiter bei ihrem geschäftlichen Handeln leiten und sie vor möglichem Fehlverhalten schützen. Kernbotschaften der "Corporate Compliance Policy" sind u. a.:

die Einhaltung der kartellrechtlichen Regelungen,

das Gebot der Integrität im Geschäftsverkehr, insbesondere ein Verbot jeglicher unzulässiger Einflussnahme,

die Beachtung der Produktverantwortung und das Bekenntnis zum Prinzip der Nachhaltigkeit,

die strikte Trennung der beruflichen von den privaten Interessen sowie

die Verpflichtung zu fairen und respektvollen Arbeitsbedingungen im Unternehmen.

Zur Unterstützung und Beratung bei Fragen zum rechtlich korrekten Verhalten in bestimmten geschäftlichen Situationen stehen jedem Mitarbeiter sowohl sein Vorgesetzter als auch ein verantwortlicher Compliance Officer zur Verfügung.

Jede operativ tätige Konzerngesellschaft hat mindestens einen zuständigen Compliance Officer; in ausländischen Gesellschaften gibt es teilweise mehrere lokale Compliance-Funktionen mit klar zugewiesenen Verantwortlichkeiten für bestimmte Geschäftseinheiten innerhalb der jeweiligen Gesellschaft. Zu den Hauptverantwortlichkeiten jeder lokalen Compliance-Funktion gehören u. a.:

Beratung der operativen Geschäftseinheiten,

Überwachung und Risikoeinschätzung,

Durchführung bzw. Organisation von Compliance-Schulungsmaßnahmen,

Untersuchung von gemeldeten potenziellen Compliance-Verstößen inklusive Einleitung angemessener Korrekturmaßnahmen sowie

Erfüllung der konzernintern festgelegten Berichtspflichten gegenüber den verantwortlichen Compliance Officers der Landesgesellschaften.

Diese berichten ihrerseits an die Chief Subgroup Compliance Officer der Konzernführungsgesellschaften bzw. an den vom Konzernvorstand AG ernannten Group Compliance Officer. Dieser stellt gemeinsam mit dem Leiter der Konzernrevision mindestens einmal jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats eine Übersicht über festgestellte Compliance-Verstöße zur Verfügung.

Das Thema "Compliance" ist in den Zielvereinbarungen mit den Konzernführungskräften fest verankert. Aufgrund ihrer Stellung im Unternehmen sind diese besonders verpflichtet, Vorbild für ihre Mitarbeiter zu sein, die Compliance-Botschaft verstärkt in die Organisation zu tragen sowie deren Durchsetzung durch geeignete organisatorische Maßnahmen sicherzustellen.

AUSFÜHRLICHE BERICHTERSTATTUNG

Um eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, unterrichten wir unsere Aktionäre, die Finanzanalysten, die Aktionärsvereinigungen, die Medien und die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig und zeitnah über die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche geschäftliche Veränderungen. Damit entspricht die Berichterstattung unseres Unternehmens den im Kodex definierten Regelungen: Bayer informiert seine Aktionäre vier Mal pro Jahr über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sowie über dessen Risiken.

Gemäß der gesetzlichen Verpflichtung versichern die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, dass nach bestem Wissen der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermitteln.

Der Jahresabschluss der Bayer AG, der Konzernabschluss für den Bayer-Konzern und der zusammengefasste Lagebericht werden innerhalb von 90 Tagen nach Ende des jeweiligen Geschäftsjahres veröffentlicht. Während des Geschäftsjahres werden Anteilseigner und Dritte zusätzlich durch den Halbjahresfinanzbericht sowie im 1. und 3. Quartal durch Quartalsfinanzberichte unterrichtet. Der Halbjahresfinanzbericht wird freiwillig einer prüferischen Durchsicht durch den auch für diesen Zweck durch die Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer unterzogen.

Darüber hinaus veröffentlicht Bayer Informationen auch in den Presse- und Analystenkonferenzen. Als stets aktuelle Veröffentlichungsplattform nutzt Bayer auch das Internet. Auf der Internetseite des Konzerns besteht Zugriff auf die Termine der wesentlichen Veröffentlichungen und Veranstaltungen wie Geschäftsbericht, quartalsweise Finanzberichte (Aktionärsbriefe) oder Hauptversammlung.

INTERNET Ausführliche Informationen zum Unternehmen unter: www.bayer.de

Dem Prinzip des "Fair Disclosure" folgend, behandeln wir alle Aktionäre und wesentliche Zielgruppen bei bewertungsrelevanten Informationen gleich. Informationen zu wichtigen neuen Umständen stellen wir unverzüglich der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Diesen zeitnahen Zugriff haben Aktionäre auch auf Informationen, die Bayer im Ausland aufgrund der jeweiligen kapitalmarktrechtlichen Vorschriften veröffentlicht.

Neben der regelmäßigen Berichterstattung informieren wir in Ad-hoc-Mitteilungen über nichtöffentlich bekannte Umstände, die geeignet sind, im Falle ihres Bekanntwerdens den Börsenpreis der Bayer-Aktie erheblich zu beeinflussen.

7.2 Vergütungsbericht

VERGÜTUNG DES VORSTANDS

Die Gesamtvergütung des Vorstands setzte sich im Jahr 2011 im Wesentlichen aus fünf Komponenten zusammen: einem jährlichen Festeinkommen, einer kurzfristigen variablen Vergütung, die sich als Zielvergütung auf ein Geschäftsjahr bezieht, einer langfristigen variablen Vergütung, die sich als Zielvergütung auf vier Geschäftsjahre bezieht, einer weiteren, seit 2010 gewährten langfristigen variablen Vergütung, die aus virtuellen Bayer-Aktien mit einer Sperrfrist von drei Jahren besteht, sowie einer betrieblichen Altersversorgung mit nach Dienstjahren wachsenden Pensionsanwartschaften. Hinzu kommen Sachbezüge und sonstige Leistungen wie z. B. Firmenfahrzeug mit Privatnutzung oder Kostenerstattung einer Gesundheitsvorsorgeuntersuchung.

Die kurzfristige variable Vergütung ("Short-term Incentive" = STI) für das Jahr 2011 bemisst sich am bereinigten Ergebnis je Aktie (Core EPS) für den Konzern und am gewichteten Durchschnitt der Zielerreichung der Teilkonzerne HealthCare, CropScience und MaterialScience. Die so ermittelte variable Vergütung kann der Aufsichtsrat in Abhängigkeit von der individuellen Leistung anpassen. Die Zielerreichung der Teilkonzerne ist im Wesentlichen gekoppelt an die Planerreichung in Bezug auf die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge sowie auf das Umsatzwachstum. Zudem fließt eine qualitative Bewertung gegenüber Markt und Wettbewerb ein. Den Vorstandsmitgliedern werden 50 % der kurzfristigen variablen Vergütung direkt ausgezahlt, die andere Hälfte erhalten sie in Form der im Jahr 2010 eingeführten langfristigen variablen Vergütung.

Im Jahr 2011 betrug die für die aktive Vorstandstätigkeit direkt geleistete Vergütung für alle Vorstandsmitglieder zusammen 6.775 T € (Vorjahr: 10.019 T €), davon entfielen 3.139 T € (Vorjahr: 3.936 T €) auf das Festeinkommen und 3.379 T € (Vorjahr: 4.928 T €) auf den Teil der kurzfristigen variablen Vergütung, der 2012 zur Auszahlung kommen wird. In der Summe enthalten sind zudem Sachbezüge und sonstige Leistungen in Höhe von 257 T € (Vorjahr: 1.155 T €), die im Wesentlichen aus den nach steuerlichen Richtlinien zu berücksichtigenden Werten für Sachleistungen und Sonstiges bestehen.

Die langfristige Vergütung der zum 31. Dezember 2011 amtierenden Vorstandsmitglieder besteht seit 2010 aus zwei Komponenten, zum einen aus virtuellen Bayer-Aktien, für die Teile der in der Vergangenheit in voller Höhe kurzfristig zur Auszahlung gekommenen variablen Vergütung verwendet werden, und zum anderen aus dem langfristigen aktienbasierten Vergütungsprogramm Aspire.

Gemäß den im Dezember 2009 vom Aufsichtsrat beschlossenen Änderungen wurden 50 % der STI in Form virtueller Bayer-Aktien gewährt, die einer 3-jährigen Sperrfrist unterliegen, und damit eine neue langfristige Vergütungskomponente geschaffen. Der Wert dieser Aktien hängt von der Entwicklung der Bayer-Aktie während der Sperrfrist ab. Für die Umwandlung der STI-Auszahlung in virtuelle Aktien wurde der Durchschnitt der offiziellen Schlusskurse der Bayer-Aktie herangezogen, die an den letzten 30 Handelstagen des Geschäftsjahres (18. November - 30. Dezember 2011) im Xetra-Handel an der Frankfurter Börse festgestellt wurden; dieser Durchschnittskurs betrug 46,32 €. Zusätzlich zu den umgewandelten Aktien erhalten die Herren Plischke und Pott - als Ausgleich für die Systemumstellung der kurzfristigen variablen Vergütung - eine weitere virtuelle Bayer-Aktie für je zwanzig der aus der STI-Auszahlung gewährten. Sie unterliegen der gleichen Haltefrist und Wertentwicklung.

Als weitere Vergütungskomponente nehmen die Vorstandsmitglieder an dem langfristigen aktienbasierten Vergütungsprogramm Aspire I (jährliche Tranchen 2009 bis 2011) teil. Im Rahmen dieses Programms werden Beträge ausgezahlt, sofern die Kursentwicklung der Bayer-Aktie (absolut und relativ zum EURO STOXX 50 als Vergleichsindex) in einem Zeitraum von drei bzw. - ab der im Jahr 2010 aufgelegten Tranche - vier Jahren definierte Performance-Kriterien erfüllt. Weitere Einzelheiten zu diesem Programm sind im Konzernabschluss, Anhangangabe [26.6] aufgeführt. Der beizulegende Zeitwert der im Jahr 2011 gewährten Programme zum Zeitpunkt seiner Gewährung wird - wie aus der folgenden Tabelle ersichtlich - in die Berechnung der Gesamtbezüge einbezogen, obwohl dieser zum Teil zum Bilanzstichtag noch nicht erdient war.

Die Vergütung der einzelnen im Jahr 2011 tätigen Vorstandsmitglieder ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:

Vorstandsvergütung / Gesamtbezüge

[Tabelle 3.25]

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    Amtierende Vorstandsmitglieder Marijn Dekkers (Vorsitzender)
in T€
Amtierende Vorstandsmitglieder Werner Baumann
in T€
Amtierende Vorstandsmitglieder Wolfgang Plischke
in T€
Amtierende Vorstandsmitglieder Richard Pott
in T€
Festeinkommen 2011 1.216 641 641 641
  2010 900 633 633 633
Sachbezüge / Sonstige Leistungen 2011 69 119 37 32
  2010 1.010* 42 35 30
Summe erfolgsunabhängige Vergütung 2011 1.285 760 678 673
  2010 1.910 675 668 663
Kurzfristige variable Vergütung 2011 1.420 653 653 653
  2010 903 554 554 554
Summe direkt geleisteter Vergütung 2011 2.705 1.413 1.331 1.326
  2010 2.813 1.229 1.222 1.217
Beizulegender Zeitwert der auf der kurzfristigen variablen Vergütung basierten, aktienkursindizierten Vergütung 2011 1.420 653 686 686
  2010 903 554 582 582
Beizulegender Zeitwert der neu gewährten aktienbasierten Vergütung zum Zeitpunkt der Gewährung 2011 362 191 191 191
  2010 261 206 291 291
Gesamtbezüge (nach HGB) 2011 4.487 2.257 2.208 2.203
  2010 3.977 1.989 2.095 2.090
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    Ehemalige Vorstandsmitglieder Werner Wenning
in T€
Ehemalige Vorstandsmitglieder Klaus Kühn
in T€
Gesamt
in T€
Festeinkommen 2011 - - 3.139
  2010 873 264 3.936
Sachbezüge / Sonstige Leistungen 2011 - - 257
  2010 27 11 1.155
Summe erfolgsunabhängige Vergütung 2011 - - 3.396
  2010 900 275 5.091
Kurzfristige variable Vergütung 2011 - - 3.379
  2010 1.863 500 4.928
Summe direkt geleisteter Vergütung 2011 - - 6.775
  2010 2.763 775 10.019
Beizulegender Zeitwert der auf der kurzfristigen variablen Vergütung basierten, aktienkursindizierten Vergütung 2011 - - 3.445
  2010 - - 2.621
Beizulegender Zeitwert der neu gewährten aktienbasierten Vergütung zum Zeitpunkt der Gewährung 2011 - - 935
  2010 184 33 1.266
Gesamtbezüge (nach HGB) 2011 - - 11.155
  2010 2.947 808 13.906

Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte in dieser Tabelle nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren

* einschließlich umzugsbedingter Einmalaufwendungen

Die im Jahr 2011 erdienten Ansprüche - sowohl aus dem im Jahr 2011 neu gewährten Programm als auch aus den noch laufenden Vorjahresprogrammen, die in Teilen noch nicht erdient waren - sind in folgender Tabelle separat ausgewiesen. Die Wertänderungen von bisher bestehenden Ansprüchen aus den langfristigen aktienbasierten Programmen, die vor 2011 erworben wurden, sind hier ebenfalls gesondert gezeigt. Sie ergeben sich im Wesentlichen aus der Kursentwicklung der Bayer-Aktie. In Höhe des im Jahr 2011 bereits erdienten Anteils ist der beizulegende Zeitwert der neu gewährten aktienbasierten Vergütung in der Zeile "Langfristige variable Vergütung" enthalten. Durch die teilweise Berücksichtigung ein und desselben Anspruchs in den verschiedenen Darstellungen können die Werte der folgenden Tabelle nicht zu den Gesamtbezügen hinzugerechnet werden.

Für die zukünftige Auszahlung der aktienkursindizierten kurzfristigen variablen Vergütung wurde für die aktiven Vorstandsmitglieder ein Betrag von 5.718 T € bilanziell berücksichtigt.

Vorstandsvergütung / aktienbasierte Vergütung

[Tabelle 3.26]

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    Amtierende Vorstandsmitglieder Marijn Dekkers (Vorsitzender)
in T€
Amtierende Vorstandsmitglieder Werner Baumann
in T€
Amtierende Vorstandsmitglieder Wolfgang Plischke
in T€
Amtierende Vorstandsmitglieder Richard Pott
in T€
Langfristige variable Vergütung (im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) 2011 114 140 239 239
  2010 67 124 234 234
Wertänderungen bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung 2011 -138 -59 -39 -39
  2010 - -21 -44 -44
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    Ehemalige Vorstandsmitglieder Werner Wenning
in T€
Ehemalige Vorstandsmitglieder Klaus Kühn
in T€
Gesamt
in T€
Langfristige variable Vergütung (im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) 2011 - - 732
  2010 322 98 1.079
Wertänderungen bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung 2011 - - -275
  2010 -61 -56 -226

Die derzeit tätigen Mitglieder des Vorstands sind grundsätzlich berechtigt, nach Ausscheiden aus dem Bayer-Konzern Pensionsleistungen zu beziehen, jedoch nicht vor Erreichen des 60. Lebensjahres. Der jährliche Pensionsanspruch beträgt mindestens 15 % des letzten Festeinkommens. Dieser Prozentsatz wächst über die Zeit in Abhängigkeit von der Anzahl der Dienstjahre als Mitglied des Vorstands auf maximal 60 % mit Ausnahme des vor 2006 bestellten Vorstandsmitglieds, bei dem der Pensionsanspruch auf maximal 80 % steigen kann. Die sich hieraus ergebende Hinterbliebenenversorgung beträgt 60 % dieses Pensionsniveaus.

Die auf die einzelnen Vorstandsmitglieder entfallenden Aufwendungen für Pensionszusagen ergeben sich aus der nachstehenden Übersicht. Als Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (HGB) werden laufender Dienstzeitaufwand sowie ggf. aus Neuzusagen oder der Änderung bestehender Zusagen resultierender nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand erfasst. Daneben haben sich in der Veränderung des Barwerts der Pensionszusagen die Aufzinsung von in Vorjahren bereits erworbenen Ansprüchen sowie versicherungsmathematische Gewinne und Verluste ausgewirkt. Aufwendungen aus den Pensionszusagen für die im Geschäftsjahr ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder sind jeweils bis zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens berücksichtigt. Da die Berechnung der Pensionsrückstellungen nach den Rechnungslegungsvorschriften von HGB und IFRS unterschiedlich vorzunehmen ist, finden sich in der folgenden Tabelle sowohl die Werte, die im nach HGB erstellten Jahresabschluss der Bayer AG, als auch die Werte, die im nach IFRS erstellten Konzernabschluss berücksichtigt wurden. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Darstellungen jeweils ein und derselben Pensionszusage.

Pensionszusagen

[Tabelle 3.27]

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      Amtierende Vorstandsmitglieder Marijn Dekkers (Vorsitzender)
in T€
Amtierende Vorstandsmitglieder Werner Baumann
in T€
Amtierende Vorstandsmitglieder Wolfgang Plischke
in T€
Amtierende Vorstandsmitglieder Richard Pott
in T€
Veränderung des Barwerts der Pensionszusagen (IFRS)   2011 1.052 616 980 1.065
    2010 2.612 621 1.017 1.074
  davon Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (IFRS) 2011 550 128 220 236
    2010 2.175 111 203 217
Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (IFRS)*   2011 3.664 3.484 7.574 7.617
    2010 2.612 2.868 6.594 6.552
Veränderung des Barwerts der Pensionszusagen (HGB)**   2011 744 287 611 605
    2010 2.481 298 602 577
  davon Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (HGB) ** 2011 522 119 211 226
    2010 2.292 117 209 225
Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (HGB)   2011 3.225 2.973 6.999 6.902
    2010 2.481 2.690 6.392 6.301
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      Ehemalige Vorstandsmitglieder Werner Wenning
in T€
Ehemalige Vorstandsmitglieder Klaus Kühn
in T€
Gesamt
in T€
Veränderung des Barwerts der Pensionszusagen (IFRS)   2011 - - 3.713
    2010 823 426 6.573
  davon Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (IFRS) 2011 - - 1.134
    2010 - 141 2.847
Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (IFRS)*   2011 - - 22.339
    2010 - - 18.626
Veränderung des Barwerts der Pensionszusagen (HGB)**   2011 - - 2.247
    2010 187 255 4.400
  davon Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (HGB) ** 2011 - - 1.078
    2010 3 148 2.994
Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (HGB)   2011 - - 20.099
    2010 - - 17.864

* nach Abzug von Planvermögen
** Inkl. Arbeitgeberbeitrag zur Bayer-Pensionskasse

Die Gesamtvergütung nach IFRS umfasst im Gegensatz zu den Gesamtbezügen nach HGB nicht den beizulegenden Zeitwert der neu gewährten aktienorientierten Entlohnung, sondern die im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung zuzüglich der Wertänderung bisheriger noch nicht ausgezahlter Ansprüche aus aktienorientierter Entlohnung. Darüber hinaus sind die Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen hinzuzurechnen.

Die nachfolgende Tabelle fasst die Komponenten der Vorstandsvergütung zusammen:

Vorstandsvergütung nach IFRS

[Tabelle 3.28]

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  2010
in T€
2011
in T€
Summe direkt geleisteter Vergütung 10.019 6.775
Beizulegender Zeitwert der auf der kurzfristigen variablen Vergütung basierten, aktienkursindizierten Vergütung 2.621 3.445
Langfristige variable Vergütung (im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) 1.079 732
Wertänderung bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung -226 -275
Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen 2.847 1.134
Gesamtvergütung (nach IFRS) 16.340 11.811

Für das einzige Vorstandsmitglied, dessen Dienstvertrag vor Inkrafttreten der Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex im Juni 2008 abgeschlossen oder zuletzt verlängert wurde, gilt eine generelle Absicherungsklausel bei einer unternehmensseitig veranlassten Vertragsbeendigung vor Vollendung des 60. Lebensjahres mit folgenden Grundprinzipien:

Falls einem Vorstand bei Auslaufen seines bestehenden Vertrags nicht die Verlängerung seines Dienstvertrags angeboten wird, weil er nicht als Vorstand wieder berufen wurde, oder falls seine Bestellung zum Mitglied des Vorstands während der Vertragslaufzeit vorzeitig widerrufen wurde, ohne dass ein Grund für eine fristlose Kündigung bestand, erhält er (im letzteren Fall neben einer "Auszahlung" der Restlaufzeit, allerdings reduziert auf die Höhe des jährlichen Festeinkommens und die Zielgröße für die kurzfristige variable Zahlung, wenigstens für 12 Monate) monatliche Überbrückungsbezüge in Höhe von 80 % des letzten Festeinkommens für einen maximalen Zeitraum von 60 Monaten abzüglich der Monate, für die er als Vorstand bezahlt freigestellt war oder entschädigt wurde. Anderweitiger Verdienst aus einer neuen Tätigkeit wird angerechnet. Bei unternehmensseitig veranlasstem vorzeitigem Ausscheiden können in bestimmten Situationen weitere Dienstjahre, maximal bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres, bei der Vorstandspension berücksichtigt werden.

Diese Klausel des vorgenannten Vorstandsvertrags findet nur noch bis zum 30. April 2012 Anwendung. In den übrigen Verträgen - sowie mit Wirkung ab dem 1. Mai 2012 auch in dem vorgenannten Vertrag - wurde entsprechend der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex vertraglich vereinbart, dass Zahlungsansprüche von Vorstandsmitgliedern nur für den Fall einer vorzeitigen Vertragsbeendigung durch die Gesellschaft ohne wichtigen Grund entstehen können und der Höhe nach begrenzt sind. Die Zahlungen einschließlich Nebenleistungen sind in diesem Fall auf den Wert von zwei Jahresvergütungen limitiert (Abfindungs-Cap) und dürfen nicht mehr als die Restlaufzeit des Vorstandsvertrags vergüten. Für die Berechnung des Abfindungs-Caps ist auf die Gesamtvergütung (Festeinkommen zuzüglich Zielwert der kurzfristigen variablen Vergütung) für das abgelaufene Geschäftsjahr und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Jahr abzustellen.

Mit den Mitgliedern des Vorstands sind nachvertragliche Wettbewerbsverbote vereinbart, die eine von der Gesellschaft zu zahlende Entschädigung für die Dauer des Bestehens des nachvertraglichen Wettbewerbsverbots von zwei Jahren vorsehen. Diese Entschädigung beträgt für die vor 2010 bestellten Vorstandsmitglieder 50 % der durchschnittlichen vertraglichen Leistung der letzten drei Jahre. Für die zum 1. Januar 2010 neu bestellten Vorstandsmitglieder beträgt diese Entschädigung 100 % des durchschnittlichen Festeinkommens der letzten 12 Monate vor dem Ausscheiden. Die Entschädigung wird auf etwaige Abfindungszahlungen angerechnet. Im Fall von Herrn Pott endet diese Zusage am 30. April 2012, dem ursprünglichen Ende seines Vorstandsvertrages.

Darüber hinaus bestehen Regelungen für den Fall eines Kontrollwechsels, siehe dazu Kapitel 6 "Übernahmerelevante Angaben".

Zum 31. Dezember 2011 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Vorstands. Im Berichtsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen.

Aktuell erhalten pensionierte Mitglieder des Vorstands monatliche Pensionsleistungen auf Basis eines 80-prozentigen Versorgungsgrads. Pensionsleistungen an frühere Vorstände bzw. ihre Hinterbliebenen werden seit dem 1. Januar 2009 jährlich überprüft und unter Berücksichtigung der Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst. Diese Pensionsleistungen werden in Ergänzung zu Ansprüchen aus früheren Arbeitnehmerpensionszusagen gezahlt. Die Vorstandspensionsbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betrugen 13.069 T € (Vorjahr: 14.116 T €). Die Pensionsrückstellungen für diese Personengruppe betrugen nach IFRS 134.179 T € (Vorjahr: 131.599 T €) und nach HGB 127.078 T € (Vorjahr: 129.121 T €).

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Vergütung des Aufsichtsrats richtet sich nach den entsprechenden Satzungsbestimmungen, die seit dem Beschluss der Hauptversammlung vom 29. April 2005 nicht mehr geändert wurden. Danach erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats neben dem Ersatz ihrer Aufwendungen eine feste und eine variable Vergütung. Die jährliche feste Vergütung beträgt 60.000 €. Die variable Vergütung ist erfolgsabhängig und richtet sich nach dem Brutto-Cashflow des Geschäftsjahres, der im Konzernabschluss ausgewiesen ist. Für je angefangene 50 MIO €, um die der Brutto-Cashflow den Betrag von 3,1 MRD € übersteigt, beträgt der variable Teil 2.000 €, insgesamt jedoch höchstens 30.000 €.

Gemäß den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex werden Vorsitz und stellvertretender Vorsitz im Aufsichtsrat sowie Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen gesondert berücksichtigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache des sogenannten einfachen Satzes. Mitgliedern von Ausschüssen steht ein zusätzliches Viertel und Ausschussvorsitzenden ein weiteres Viertel des einfachen Satzes zu. Insgesamt ist die Vergütung jedoch auf das Dreifache des einfachen Satzes begrenzt. Für die Mitgliedschaft im Nominierungsausschuss wird einvernehmlich keine zusätzliche Vergütung gewährt. Veränderungen im Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen während des Geschäftsjahres führen zu einer zeitanteiligen Vergütung. Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, wurden nicht gewährt. Daneben hat die Gesellschaft zugunsten der Aufsichtsratsmitglieder eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, welche die gesetzliche Haftpflicht aus der Aufsichtsratstätigkeit abdeckt.

Über die Aufsichtsratsvergütung hinaus erhalten die Arbeitnehmervertreter, die Arbeitnehmer im Bayer-Konzern sind, Entgeltleistungen, die nicht in Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit für den Aufsichtsrat stehen. In Summe erhielten die Arbeitnehmervertreter aus solchen Tätigkeiten 645 T € (Vorjahr: 603 T €).

Zum 31. Dezember 2011 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrats. Im Berichtsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen.

Aufsichtsratsvergütung 2011 der Bayer AG

[Tabelle 3.29]

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  Feste Vergütung
in T€
Variable Vergütung
in T€
Gesamt
in T€
Dr. Paul Achleitner 75 38 113
André Aich 60 30 90
Willy Beumann 75 38 113
Dr. Clemens Börsig 60 30 90
Dr.-Ing. Thomas Fischer 75 38 113
Peter Hausmann 75 38 113
Prof. Dr.-Ing. e.h. Hans-Olaf Henkel 75 38 113
Reiner Hoffmann 60 30 90
Dr. rer. pol. Klaus Kleinfeld 60 30 90
Petra Kronen 75 38 113
Dr. rer. nat. Helmut Panke 60 30 90
Hubertus Schmoldt 75 38 113
Dr. Manfred Schneider (Vorsitzender) 180 90 270
Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz 60 30 90
Roswitha Süßelbeck 60 30 90
Dr. Klaus Sturany 90 45 135
Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e.h. Jürgen Weber 75 38 113
Thomas de Win 120 60 180
Prof. Dr. Dr. h. c. Ernst-Ludwig Winnacker 60 30 90
Oliver Zühlke 60 30 90

8. Forschung und Entwicklung

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2,9 MRD € Aufwendungen für Forschung und Entwicklung
• 2,0 MRD € bei HealthCare
• 0,7 MRD € bei CropScience
• 0,2 MRD € bei MaterialScience

Innovationen sind der wesentliche Treiber für das zukünftige Wachstum unseres Unternehmens. Gerade in den Bereichen Gesundheit, Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung und effizienter Nutzung von Ressourcen bestehen viele Herausforderungen, die sich nur durch innovative Lösungen bewältigen lassen.

Das Erfinderunternehmen Bayer setzt dafür auf Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2011 wurden 2.932 MIO € (Vorjahr: 3.053 MIO €) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Dies entspricht einer Forschungsquote von 8,0 % (Vorjahr: 8,7 %) bezogen auf den Umsatz. Weltweit arbeiten 13.300 Mitarbeiter in den Forschungs- und Entwicklungsbereichen.

Wir stärken unsere internen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten durch ein internationales Netzwerk aus Kooperationen und Allianzen mit führenden Hochschulen, öffentlichen Forschungseinrichtungen und Partnerfirmen. Dieses Netzwerk bauen wir kontinuierlich weiter aus, unter anderem durch Innovationszentren ("Science Hubs") in Wachstumsregionen wie z. B. Asien.

Um unsere Position im globalen Wettbewerb auszubauen, konzentrieren wir unsere Ressourcen und fokussieren uns auch innerhalb unserer Geschäftsfelder auf ausgewählte Bereiche mit hohem Bedarf an Innovationen - und damit großen Wachstumschancen. Diese Bündelung von Know-how versetzt uns in die Lage, neue Geschäftsideen zügig in Produkterfolge umzusetzen.

Mit einer starken und effizienten Forschung und Entwicklung, einem internationalen Netzwerk von Partnern und einem Fokus auf Wachstumsgebiete und -märkte schaffen wir die Grundlage für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens. Dabei stehen die Bedürfnisse unserer Kunden stets im Zentrum unserer Aktivitäten - ganz im Sinne unserer Mission "Bayer: Science For A Better Life".

Forschungs- und Entwicklungskostenanteil der Segmente (Vorjahreswerte in Klammern)

[Grafik 3.18]

Vorjahreswerte angepasst

HEALTHCARE

In die Forschung und Entwicklung (F & E) der beiden Segmente Pharma und Consumer Health haben wir im Jahr 2011 1.948 MIO € (Vorjahr: 2.066 MIO €) investiert. Dies entspricht 66,4 % der konzernweiten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen. Für HealthCare selbst lag die Forschungskostenquote bei 11,3 % (Vorjahr: 12,2 %) vom Umsatz. Im Bereich der Forschung und Entwicklung des Teilkonzerns HealthCare waren zum Abschlussstichtag rund 7.700 Mitarbeiter beschäftigt.

Im Segment Pharma betrugen unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 1.556 MIO € (Vorjahr: 1.684 MIO €), dies entspricht einer Forschungskostenquote von 15,6 % (Vorjahr: 16,9 %). Der Rückgang der Entwicklungskosten ist im Wesentlichen auf den erfolgreichen Abschluss der meisten Phase-III-Studien für unseren Gerinnungshemmer Xarelto™ zurückzuführen. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung unterstreichen unseren Fokus auf Wachstum durch Innovationen. Bei der Wirkstofffindung im Segment Pharma konzentrieren wir uns auf die Bereiche Kardiologie und Onkologie sowie auf gynäkologische Therapien und Hämatologie. Hinzu kommen entzündliche Vorgänge und Augenheilkunde. Zudem stärken wir unsere etablierten Produkte durch Lebenszyklus-Management-Aktivitäten z. B. mit dem Fokus auf innovative Darreichungsformen im Bereich der Kontrazeption. Die Forschungsaktivitäten und -kapazitäten sind an den drei Hauptstandorten Berlin und Wuppertal (Deutschland) sowie Berkeley (USA) gebündelt. An den Standorten Berlin und Wuppertal konzentrieren wir uns im Wesentlichen darauf, neue Wirkstoffe zu finden, zu optimieren und zu entwickeln. Außerdem werden hier Untersuchungen zum Arzneimittelstoffwechsel, zur Pharmakokinetik, Toxikologie und klinischen Pharmakologie unternommen. Berkeley ist ein wichtiges Forschungs- und Entwicklungszentrum mit Fokus auf Biologika für die Hämatologie, wie z. B. Kogenate™. Weitere Forschungszentren befinden sich unter anderem in Peking (China).

Im Berichtsjahr haben wir unsere strategische Allianz mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg um weitere drei Jahre verlängert. Ziel der Partnerschaft ist es, gemeinsam neue Ansätze für Arzneimittel gegen Krebs zu entwickeln. Im Juni 2011 begründeten wir eine Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut (LBI) für Lungengefäßforschung, die wir im November 2011 durch eine Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten LBI für Translationale Herzinsuffizienz erweiterten. Beide Institute haben ihren Sitz an der medizinischen Universität in Graz, Österreich. Unsere Forschungsaktivitäten in Singapur, in deren Zusammenhang wir über unseren Vertragspartner Economic Development Board (EDB) Singapore mit verschiedenen Institutionen wie der Universität und der Universitätsklinik kooperieren, um unsere Arzneimittelkandidaten speziell auf den asiatischen (Krebs-) Patienten abzustimmen, führten wir im Berichtszeitraum fort.

Zur Entwicklung neuer Wirkstoffe für Erkrankungen mit hohem medizinischen Bedarf haben wir im Verlauf des Jahres 2011 mit mehreren Arzneimittelkandidaten aus unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline klinische Studien durchgeführt. Zudem stellten wir für einige dieser Arzneimittelkandidaten nach Abschluss der erforderlichen Studien Anträge auf Zulassung bzw. auf Erweiterung der bestehenden Zulassung bei einer oder mehreren Behörden.

Die wichtigsten noch im Zulassungsprozess befindlichen Arzneimittelkandidaten sind:

Einreichungen

[Tabelle 3.30]

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  Indikation
EYLEA™ (VEGF Trap-Eye) Feuchte altersabhängige Makula-Degeneration
LCS -12 (ULD LNG Contraceptive System) EU, USA, Empfängnisverhütung, Wirkdauer 3 Jahre
Natazia™ (E2V/DNG) USA, Behandlung übermäßig starker Regelblutungen ohne organische Ursachen
Xarelto™ Sekundärprophylaxe des akuten Koronarsyndroms
YAZ™ Flex EU, Orale Empfängnisverhütung mit flexiblen Einnahme-Regimen

In der nachfolgenden Tabelle sind unsere wichtigsten Arzneimittelkandidaten der klinischen Prüfungsphasen III und II dargestellt:

Forschungs- und Entwicklungsprojekte (Phase III und II)*

[Tabelle 3.31]

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  Indikation Status
Alemtuzumab** Multiple Sklerose Phase III
Alpharadin Behandlung von Knochenmetastasen bei hormonresistentem Prostatakrebs Phase III
ATX-101 Auflösung von submentalem Fett Phase III
FC Patch low Empfängnisverhütung Phase III
Florbetaben Alzheimer-PET-Diagnostik Phase III
Gadovist™ Magnetresonanztomographie Phase III
LCS-16 (ULD LNG Contraceptive System) Empfängnisverhütung, Wirkdauer 5 Jahre Phase III
Nexavar™ Brustkrebs Phase III
Nexavar™ Leberkrebs, adjuvante Therapie Phase III
Nexavar™ Nicht kleinzelliger Lungenkrebs Phase III
Nexavar™ Nierenkrebs, adjuvante Therapie Phase III
Nexavar™ Schilddrüsenkrebs Phase III
Regorafenib (DAST Inhibitor) Dickdarmkrebs Phase III
Regorafenib (DAST Inhibitor) Behandlung metastasierter oder inoperabler Stromatumore im Gastrointestinalbereich Phase III
Riociguat (sGC Stimulator) Pulmonale Hypertonie (CTEPH) Phase III
Riociguat (sGC Stimulator) Pulmonale Hypertonie (PAH) Phase III
Tedizolid Komplizierte Haut- und Lungeninfektionen Phase III
Vaginorm™ Vulvovaginale Atrophie Phase III
VEGF Trap-Eye Diabetisches Makula-Ödem Phase III
VEGF Trap-Eye Gefäßneubildungen der Netzhaut nach pathologischer Myopie Phase III
VEGF Trap-Eye Verschluss der zentralen Netzhautvene Phase III
Xarelto™ Behandlung und Sekundärprophylaxe von venösen Thromboembolien Phase III
Alpharadin Behandlung von Knochenmetastasen bei Krebs Phase II
Amikacin Inhale Lungeninfektion Phase II
Ciprofloxacin Inhale Lungeninfektion Phase II
MEK-Inhibitor Krebs Phase II
MR Antagonist (BAY94-8862) Chronische Herzinsuffizienz Phase II
Nexavar™ Weitere Indikationen Phase II
Regorafenib (DAST Inhibitor) Krebs Phase II
Riociguat (sGC Stimulator) Pulmonale Hypertonie Phase II

* Stand: 14. Februar 2012
** Co-Promotion

PET = Positronen-Emissionstomographie; CTEPH = chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie;

PAH = pulmonale arterielle Hypertonie

Das Wesen der Arzneimittelforschung und -entwicklung bedingt, dass nicht alle Wirkstoffe das jeweils festgelegte Projektziel erreichen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass einige oder alle der hier aufgeführten Projekte aufgrund wissenschaftlicher und / oder wirtschaftlicher Erwägungen abgebrochen werden und somit nicht zu einem marktfähigen Produkt führen. Zudem ist es möglich, dass die für diese Wirkstoffe erforderliche Zulassung als Arzneimittel durch die Food and Drug Administration (FDA), die European Medicines Agency (EMA) oder eine andere Zulassungsbehörde nicht erteilt wird.

Wir überprüfen unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline regelmäßig, um die aussichtsreichsten Pharma-Projekte mit Priorität voranzutreiben.

Xarelto™ (Wirkstoff: Rivaroxaban) wird seit 2008 zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach elektiven (geplanten) Hüft- oder Kniegelenkersatz-Operationen vermarktet. Xarelto™ ist in mehr als 110 Ländern weltweit zugelassen und wird außerhalb der USA von Bayer HealthCare in dieser Indikation vermarktet. Am 19. Dezember 2011 wurde Xarelto™ zudem in der EU für die Schlaganfallprophylaxe bei Patienten mit Vorhofflimmern und für die Behandlung von tiefen Venenthrombosen (DVT) sowie die Prävention wiederkehrender DVT und Lungenembolien nach einer akuten tiefen Venenthrombose bei Erwachsenen zugelassen.

Xarelto™: Zulassungen in weiteren Indikationen erhalten

In den USA, wo Xarelto™ seit Juli 2011 für die Prophylaxe von venösen Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach elektiven (geplanten) Hüft- oder Kniegelenkersatz-Operationen zugelassen ist, besitzt Janssen Pharmaceuticals, Inc., eine Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson, die Vermarktungsrechte für Xarelto™. Bayer HealthCare unterstützt den Vertrieb von Janssen Pharmaceuticals, Inc. in ausgewählten Krankenhäusern und Spezialmärkten in den USA. Am 4. November 2011 hat Xarelto™ in den USA die Zulassung in einer weiteren Indikation erhalten: der Prävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern.

In 2011 wurden folgende Studienergebnisse von Rivaroxaban präsentiert: In einer im April 2011 vorgestellten Phase-III-Studie (MAGELLAN-Studie) zur Prophylaxe venöser Thromboembolien bei hospitalisierten Patienten mit akuter internistischer Erkrankung erreichte Rivaroxaban die primären Wirksamkeitsendpunkte. In der ersten Auswertung konnte jedoch kein konsistent positives Nutzen-Risiko-Verhältnis in der heterogenen Studienpopulation gezeigt werden. Im Mai 2011 wurde in der klinischen Phase-III-Studie ROCKET AF durch eine Subgruppenanalyse die hohe Effektivität von Rivaroxaban in der Schlaganfallprävention bei Patienten mit Vorhofflimmern, die bereits einen Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen des Gehirns mit der Folge neurologischer Ausfallerscheinungen erlitten haben, bestätigt. Im November 2011 erreichte die Phase-III-Studie ATLAS-ACS 2-TIMI 51 zur Sekundärprävention bei akutem Koronarsyndrom den primären Wirksamkeitsendpunkt der Senkung von kardiovaskulärer Sterblichkeit, Herzinfarkt und Schlaganfall im Vergleich zur plättchenaggregationshemmenden Medikation allein.

In der Indikation Sekundärprävention nach akutem Koronarsyndrom stellten wir im Dezember 2011 den Zulassungsantrag für Xarelto™ bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA (European Medicines Agency). Der Zulassungsantrag bei der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA wurde durch unseren Kooperationspartner Janssen Research & Development, L.L.C. gestellt. Die FDA hat aufgrund der Schwere der Erkrankung und des potenziellen klinischen Vorteils die Möglichkeit eines vereinfachten Verfahrens ("Fast Track") eingeräumt.

Riociguat (sGC Stimulator) ist das erste Präparat einer neuen Klasse von gefäßerweiternden Substanzen - den Stimulatoren der löslichen Guanylatcyclase (sGC). Der als Tablette einzunehmende Wirkstoff wird derzeit als neuer Therapieansatz bei verschiedenen Formen des Lungenhochdrucks untersucht. Im Mai 2011 stellten wir vielversprechende Ergebnisse einer Phase-II-Studie mit Riociguat bei Lungenhochdruck in Verbindung mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) vor.

Mit Regorafenib haben wir im April 2010 ein Phase-III-Programm zur Behandlung von fortgeschrittenem Dickdarmkrebs gestartet. Regorafenib ist ein neuartiger, oral wirksamer Multi-Kinase-Inhibitor, der verschiedene Signalwege hemmt, die für das Tumorwachstum verantwortlich sind. In die Studie wurden Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom aufgenommen, deren Erkrankung trotz vorheriger Standardbehandlungen weiter fortschritt. Die Studie erzielte positive Ergebnisse und erreichte den primären Endpunkt - die statistisch signifikante Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit. Dieses Ergebnis wurde im Rahmen einer planmäßigen Zwischenanalyse der vorliegenden Daten aus der Studie durch ein unabhängiges Daten-Monitoring-Komitee (DMC) bestätigt. Auf Basis der Empfehlung des DMC wurde die sogenannte CORRECT-Studie (Patients with metastatic colorectal cancer treated with regorafenib or placebo after failure of standard therapy) vorzeitig beendet, um die Daten zur Einreichung vorzubereiten. Bereits im Mai 2011 entschied die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA, Regorafenib zur Therapie metastasierter und / oder nicht operabler Stromatumore im Gastrointestinalbereich in einem vereinfachten Verfahren ("Fast Track") zu prüfen. Außerdem erhielt das Entwicklungsprodukt die Einstufung als Orphan Drug, die dem Arzneimittel unter anderem über einen Zeitraum von sieben Jahren den exklusiven Zugang zum US-Markt garantiert, sofern der Hersteller bestimmte Vorgaben der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA einhält. Wir haben unsere Kooperation mit Onyx Pharmaceuticals, Inc., USA, im Berichtszeitraum umstrukturiert und auf die gemeinsame Entwicklung von Regorafenib ausgedehnt, wobei wir die Entscheidungsautorität halten und Onyx Lizenzgebühren auf zukünftige Umsätze zahlen. In den USA werden wir die Onyx-Vertriebsorganisation gemeinsam mit unserer eigenen nutzen.

Auf dem Gebiet der Frauengesundheit forschen wir im Bereich gynäkologischer Therapien sowie nach weiteren Möglichkeiten zur Empfängnisverhütung. Unser Verhütungspflaster (FC Patch low) befindet sich derzeit in Phase III der klinischen Entwicklung. Es soll das einzige transparente sowie das kleinste und am niedrigsten dosierte Verhütungspflaster auf dem Markt werden. Im Dezember 2011 wurde die neue Hormonspirale LCS-12 in den USA und Europa zur Zulassung eingereicht. Diese Homonspirale ist kleiner als Mirena™, ist geringer dosiert und hat eine Wirkdauer von bis zu drei Jahren. Eine weitere Hormonspirale (LCS-16) mit einer Wirkdauer von bis zu fünf Jahren befindet sich noch in der klinischen Phase III.

Forschungskooperationen ergänzen unser Entwicklungsportfolio

Wir ergänzen unser Entwicklungsprodukt-Portfolio aus eigener Forschung und Entwicklung kontinuierlich durch gezielte Einlizenzierungen.

Die bereits im Jahr 2010 gestartete strategische Allianz mit OncoMed Pharmaceuticals, Inc., USA, zur Erforschung, Entwicklung und Vermarktung neuartiger Therapeutika gegen Krebsstammzellen wurde im Berichtszeitraum weiterverfolgt.

Ebenso wurde die seit 2010 bestehende Zusammenarbeit mit Prometheus Laboratories Inc., USA, zur Realisierung neuartiger Methoden der personalisierten Medizin fortgeführt.

Alpharadin, das Krebsmedikament aus unserer gemeinsamen Entwicklung mit Algeta ASA, Norwegen, zeigte in einer Phase-III-Studie eine signifikante Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit von Patienten mit hormonresistentem Prostatakrebs und Knochenmetastasen. Mit den positiven Wirksamkeitsdaten wurde der primäre Studienendpunkt erreicht und die Studie konnte im Juni 2011 vorzeitig beendet werden. Die Einreichung des Zulassungsantrags für Alpharadin ist in Vorbereitung. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat im August 2011 entschieden, Alpharadin in einem vereinfachten Verfahren ("Fast Track") zu prüfen.

In Kooperation mit der Genzyme Corp., USA, entwickeln wir den humanisierten monoklonalen Antikörper Alemtuzumab. Im Berichtszeitraum wurden zwei Phase-III-Studien, in denen Alemtuzumab in der Indikation Multiple Sklerose (MS) getestet wurde, mit positiven Ergebnissen abgeschlossen. Genzyme beabsichtigt, im 2. Quartal 2012 Zulassungsanträge in den USA und der EU unter dem Handelsnamen LEMTRADA™ zu stellen. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat bereits entschieden, Alemtuzumab (LEMTRADA™) in einem vereinfachten Verfahren ("Fast Track") zu prüfen.

VEGF Trap-Eye ist unser gemeinsames Entwicklungsprojekt mit Regeneron Pharmaceuticals, Inc., USA. VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) ist ein natürlicher Wachstumsfaktor, der die Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) anregt. VEGF Trap-Eye blockiert diesen Wachstumsfaktor spezifisch und mit hoher Wirksamkeit, wodurch die abnorme Bildung neuer Blutgefäße, die zu Blutungen neigen, verhindert wird. Das Präparat wird lokal ins Auge appliziert. Unser Kooperationspartner Regeneron Pharmaceuticals hat im November 2011 von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für VEGF Trap-Eye mit dem Markennamen EYLEA™ zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makula-Degeneration (AMD) erhalten. Der Antrag auf Zulassung in dieser Indikation wurde darüber hinaus im Juni 2011 bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA sowie beim Gesundheitsministerium in Japan eingereicht. Nach erfolgter Zulassung wird Bayer das Präparat außerhalb der USA vermarkten. In den USA hält Regeneron Pharmaceuticals, Inc., USA, die alleinigen Rechte an VEGF Trap-Eye. VEGF Trap-Eye hat noch für eine weitere Indikation in der Phase III der klinischen Entwicklung positive Ergebnisse erzielt: in der Behandlung des Zentralvenen-Verschlusses der Netzhaut (CRVO), auch dies eine häufige Erblindungsursache. Außerdem werden zwei Phase-III-Studien zur Behandlung des diabetischen Makula-Ödems (DME) durchgeführt.

Im Juli 2011 vereinbarten wir mit Trius Therapeutics, Inc., USA, das Trius-Antibiotikum Tedizolidphosphat (Tedizolid) gemeinsam zu entwickeln und zu vermarkten. Der entsprechende Vertrag gewährt uns die Exklusivrechte für die Märkte in Asien - außer Nord- und Südkorea - sowie allen Ländern in Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten. Gemäß der Vereinbarung werden wir Tedizolid, das sich in der Phase III der klinischen Entwicklung in den USA und Europa befindet, zur Behandlung verschiedener Infektionskrankheiten wie etwa akuter bakterieller Haut- und Hautstruktur-Infektionen sowie der durch gram-positive Bakterien hervorgerufenen Lungenentzündung entwickeln. Trius behält die vollständigen Entwicklungs- und Vermarktungsrechte in den USA, Kanada und der Europäischen Union.

Lebenszyklus-Management für vermarktete Produkte

Um das Spektrum möglicher Anwendungsbereiche von bereits vermarkteten Produkten zu erweitern, investieren wir in ein kontinuierliches Lebenszyklus-Management. Wir wollen damit neue Indikationen identifizieren und verbesserte Darreichungsformen entwickeln. So wurde die Zusatzindikation zur Behandlung von starken und / oder verlängerten Regelblutungen für unser orales Verhütungsmittel Qlaira™ in Europa in 2010 zugelassen, in den USA (Handelsname Natazia™) lief das Zulassungsverfahren im Berichtszeitraum noch. Qlaira™/ Natazia™ ist das erste Präparat einer neuen Klasse von oralen Verhütungsmitteln, deren Östrogenbestandteil wie das körpereigene Estradiol wirkt. Ein weiteres Beispiel ist unser Krebsmedikament Nexavar™, das wir zusammen mit Onyx Pharmaceuticals, Inc., USA, weiterentwickeln. Der vielversprechende Wirkstoff Sorafenib, der sowohl die Krebszellen als auch das Gefäßsystem des Tumors angreift, ist seit 2005 in der Indikation fortgeschrittenes Nierenzellkarzinom und seit 2007 in der Indikation Leberzellkarzinom zugelassen. Um das Medikament über diese beiden bestehenden Therapiebereiche hinaus weiterzuentwickeln, besteht ein breit angelegtes Lebenszyklus-Management-Programm, in welchem wir derzeit Phase-III-Zulassungsstudien im Nierenzellkarzinom als Adjuvans nach kurativer Tumorresektion, beim Leberzellkarzinom ebenfalls als Adjuvans nach kurativer Tumorentfernung sowie in Kombination mit anderen systemisch wirksamen Krebsmedikamenten prüfen. Darüber hinaus führen wir Phase-III-Zulassungsstudien in den Tumorarten nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, Schilddrüsenkrebs und Brustkrebs durch. Weitere Tumorindikationen befinden sich in der Prüfung.

Im Segment Consumer Health haben wir unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung auf 392 MIO € (Vorjahr: 382 MIO €) gesteigert, dies entspricht einer Forschungskostenquote von 5,4 % (Vorjahr: 5,5 %).

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Division Consumer Care konzentrieren sich in den Zentren für Produktentwicklung in Morristown (USA) und Gaillard (Frankreich) darauf, rezeptfreie Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Im Vordergrund steht dabei die Unterstützung sowohl bestehender als auch neuer Marken durch die Umsetzung produktbezogener und klinischer Entwicklungsstrategien. Diese bieten die Möglichkeit, neue Technologien zu nutzen, die Indikationen für bestehende Arzneimittel zu erweitern und die Neueinstufung von bislang verschreibungspflichtigen Medikamenten als rezeptfreie Produkte erfolgreich umzusetzen. Im Jahr 2011 konnte eine Reihe neuer Produktlinienerweiterungen in verschiedenen Märkten eingeführt werden. Dazu zählen z. B. in den USA Bayer™ Advanced Aspirin mit einer zum Patent angemeldeten Technologie, die doppelt so rasche Schmerzlinderung wie unsere klassische Aspirin™-Tablette ermöglicht, sowie Citracal™ Slow Release 1200 mit kontinuierlicher Freisetzung von Kalzium und Vitamin D3. Mit einer Einzeldosis am Tag ermöglicht diese innovative Formulierung eine kontinuierliche und damit effiziente Aufnahme der Inhaltsstoffe. Zu weiteren Neueinführungen zählen Alka-Seltzer Plus™ Allergy sowie Severe Sinus Congestion Allergy and Cough in den USA.

In der Division Medical Care forschen wir insbesondere auf den Gebieten der Blutzuckermessung sowie an der Weiterentwicklung medizinischer Geräte, die in der Diagnose und Therapie diverser Erkrankungen eingesetzt werden. In unseren vier US-amerikanischen Forschungs- und Entwicklungsstandorten im Bereich Diabetes Care, von denen der größte in Tarrytown liegt, arbeiten wir daran, unsere Produktlinien zu stärken und weitere attraktive Segmente des Diabetesmarkts für uns zu erschließen. Im Geschäftsjahr 2011 haben wir wieder verschiedene innovative Produkte in wichtigen Ländern auf den Markt gebracht, die den individuellen Bedürfnissen von Menschen mit Diabetes gerecht werden. Dazu zählt beispielsweise Contour™ USB mit einer integrierten Diabetes-Management-Software und möglicher Direktverbindung (plug & play) mit dem PC, außerdem die Diabetes-Management-Software Glucofacts™ Deluxe und A1CNow™ SelfCheck, mit deren Hilfe der Langzeit-Blutzuckerwert (A1c) bestimmt wird.

Zur Stärkung unserer Position unter den führenden Unternehmen im Bereich innovativer, hochwertiger diagnostischer Bildgebung und interventioneller Verfahren führten wir die Geschäftseinheiten "Diagnostic Imaging", vorher Teil des Segments Pharma, und unser Medizingerätegeschäft in einer neuen Einheit "Radiology and Interventional" zusammen. Im Bereich unseres Medizingerätegeschäfts fokussieren wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf die kontinuierliche Verbesserung der Kontrastmittel-Injektionsgeräte sowie auf Systeme zur Entfernung von Thromben aus Blutgefäßen und für andere Gefäßeingriffe. Damit wollen wir unsere Führungsposition - insbesondere in den USA - weiter ausbauen. Darüber hinaus wollen wir z. B. medizinische Datenmanagementsysteme für Kontrastmittel-Injektoren sowie wirkstoffbeschichtete Ballonkatheter zur Behandlung von Gefäßerkrankungen entwickeln. Unsere entsprechenden Forschungs- und Entwicklungszentren befinden sich in der Nähe von Pittsburgh und in Minneapolis (USA) sowie in Sydney (Australien). Das Forschungszentrum der diagnostischen Bildgebung liegt in Berlin (Deutschland). Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA erteilte im März 2011 die Marktzulassung für Gadavist™ zum Einsatz als Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie des Zentralnervensystems. Gadavist™ ist außerhalb der USA unter dem Handelsnamen Gadovist™ bekannt und wird weltweit in über 60 Ländern vermarktet.

Um unser Medizingerätegeschäft im Bereich der interventionellen Kardiologie zu verstärken, haben wir im September 2011 das Unternehmen Pathway Medical Technologies, Inc., mit Sitz in den USA erworben. Das Unternehmen ist einer der führenden Hersteller von Produkten zur mechanischen Entfernung von Ablagerungen in den Arterien. Dies geschieht durch die JETSTREAM™-Geräte von Pathway minimal-invasiv und ohne gesundes Gewebe zu verletzen.

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Division Animal Health am Standort Monheim (Deutschland) konzentrieren sich auf die Bereiche Antibiotika und Anti-Parasitika sowie Wirkstoffe zur Behandlung nicht-infektiöser Krankheiten bei Tieren. Zum 1. März 2011 wurde die Forschung von Animal Health in den BHC-Bereich Global Drug Discovery integriert. Der Vorteil der neuen Organisation besteht in der gemeinsamen Nutzung der Technologie-Plattformen sowie der Zusammenfassung von Know-how und Erfahrung bei der Wirkstofffindung. Parallel setzen wir die Kooperation mit unseren CropScience-Bereichen, insbesondere der Parasitologie, fort und nutzen damit unseren Vorteil als Unternehmen mit verschiedenen LifeScience-Bereichen. Neben der Entwicklung neuer Produkte gegen bakterielle Erkrankungen und Parasiten bei Haus- und Nutztieren bauen wir das Produktportfolio im Bereich chronischer Nierenerkrankungen bei Katzen weiter aus. Darüber hinaus wurden verschiedene Produktlinienerweiterungen in unterschiedlichen Märkten zugelassen, so z. B. in Europa verschiedene Produkte wie Veraflox™ (Wirkstoff Pradofloxacin) und Procox™ (Wirkstoffe Emodepside und Toltrazuril). Veraflox™ ist das erste Fluorchinolon-Antibiotikum einer neuen Generation zur Behandlung von bakteriellen Infektionen bei Hunden und Katzen. Procox™ ist das erste Kombinationspräparat gegen Würmer und Kokzidien bei Hunden. Zudem erfolgte die Zulassung von Baytril™ 1 Inject zur antibiotischen Behandlung bei Nutztieren (z. B. Schweinen).

CROPSCIENCE

Mit Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 723 MIO € (Vorjahr: 722 MIO €) entfielen 24,7 % der Aufwendungen des Bayer-Konzerns für Forschung und Entwicklung im Jahr 2011 auf CropScience. Dies entspricht einer Forschungsquote von 10,0 % des erzielten Umsatzes des Teilkonzerns.

Weltweites Netz von F & E-Einrichtungen

CropScience verfügt über ein weltweites Netz von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, in denen rund 4.300 Mitarbeiter tätig sind. Unsere größten Standorte zur Erforschung und Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln sind Monheim und Frankfurt a. M. (Deutschland) sowie Lyon (Frankreich). In Gent (Belgien), Haelen (Niederlande) sowie Morrisville (USA) befinden sich unsere bedeutendsten Forschungszentren im Bereich BioScience, der sich auf die Saatguttechnologie und -züchtung konzentriert.

Während die Forschungstätigkeiten auf einige zentrale Standorte gebündelt sind, finden die Entwicklungsaktivitäten sowie die Saatgutzüchtung sowohl in zentralen Einrichtungen als auch in zahlreichen Feldversuchsstationen weltweit statt. Dies gewährleistet die Prüfung der zukünftigen Wirkstoffe und Sorten gemäß den spezifischen regionalen Erfordernissen.

Um der Entwicklung der globalen Märkte in der Zukunft noch besser Rechnung tragen zu können, richtet CropScience seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten neu aus. So wollen wir unsere Aktivitäten verstärkt auf den Geschäftsbereich BioScience mit seinen Saatgut- und Pflanzeneigenschaften sowie auf neue Wachstumsbereiche wie Pflanzengesundheit und Stresstoleranz in der Agrochemie-Forschung konzentrieren. Wir planen, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F & E) im Geschäftsbereich BioScience von 2010 bis zum Jahr 2015 zu verdoppeln (2010: rund 200 MIO €). Das gesamte F & E-Budget von CropScience soll in diesem Zeitraum um rund 20 % auf mehr als 850 MIO € steigen.

Unser Ziel ist es, unseren Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufeinander abgestimmte Lösungen anzubieten. Daher arbeiten unsere Wissenschaftler aus den Bereichen Agrarchemie und Saatguttechnologie im Rahmen eines integrierten Forschungsansatzes zunehmend enger zusammen, um die Fachkompetenzen aus der chemischen und biologischen (inklusive genetischen) Forschung und Feldentwicklung optimal zu bündeln und auf unsere langfristigen Forschungsziele und Geschäftsstrategien in den einzelnen Anbaukulturen auszurichten.

Im Bereich Crop Protection erforschen und entwickeln wir innovative, sichere und nachhaltige Produkte für den Einsatz als Insektizide, Fungizide, Herbizide und Saatgutbehandlungsmittel in der Landwirtschaft. Darüber hinaus arbeiten wir indikationsübergreifend in neuen zukunftsweisenden Forschungsprojekten, beispielsweise auf den Gebieten Pflanzengesundheit und Stresstoleranz. Hierbei stehen uns zusätzlich zur klassischen Chemie, Biologie und Biochemie moderne Technologien wie genetische Analysen, Hochdurchsatz-Screening und Bioinformatik für die Identifizierung neuer chemischer Leitstrukturen zur Verfügung. Kooperationen mit externen Partnern ergänzen unsere eigenen Aktivitäten.

Wir erweitern den Einsatzbereich unserer Wirkstoffe durch neue Mischungen oder die Entwicklung innovativer Formulierungen für bereits vermarktete Produkte, um deren Anwendbarkeit auf andere Kulturpflanzen zu ermöglichen oder um deren Handhabung zu verbessern.

Die Wirkstoffpipeline von Crop Protection enthält derzeit sieben Entwicklungsprojekte; davon sind fünf Projekte in der fortgeschrittenen Entwicklung und zwei Projekte in einem früheren Entwicklungsstadium. Rund 30 weitere Projekte befinden sich in der Forschungsphase.

Im Jahr 2011 haben wir erfolgreich mit der Vermarktung unserer neuen Getreidefungizidfamilie Xpro™ (Bixafen) begonnen. Diese hat einen ertragsteigernden Effekt aufgrund ihrer positiven Auswirkungen auf die Pflanzenphysiologie. Die Xpro™-Technologie ist speziell für die Blattanwendung gegen Blattdürre (Septoria tritici) und Braunrost (Puccinia recondita) entwickelt worden. Als Vertreter einer neuen Wirkstoffgruppe eignet sich Xpro™ sehr gut als Baustein im Resistenzmanagement.

Erstmalig vermarkteten wir auch Alion™ (Indaziflam), ein neues Alkylazin-Herbizid. Das Produkt zeichnet sich durch seine lang anhaltende Wirkungsdauer aus und erfasst ein breites Spektrum schwer bekämpfbarer Ungräser und Unkräuter. Alion™ ist für den Einsatz in landwirtschaftlichen Spezialkulturen, beispielsweise im Obst- und Weinbau, vorgesehen.

Im Zeitraum 2012 bis 2015 stehen, die erfolgreiche Registrierung vorausgesetzt, vier weitere vielversprechende neue Produkte zur Markteinführung an:

Geplante Markteinführung

[Tabelle 3.32]

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Produkt (Wirkstoff) Indikation Geplante Markteinführung
Luna™ (Fluopyram) Fungizid 2012
Emesto™, Evergol™ (Penflufen) Fungizid zur Saatgutbehandlung 2012/2013
Sivanto™ (Flupyradifurone) Insektizid 2014/2015
N. N. (Triafamone) Herbizid 2015

Luna™ (Fluopyram) wurde zur effektiven Bekämpfung von verschiedenen hartnäckigen Pflanzenkrankheiten entwickelt, die durch Pilzerreger hervorgerufen werden. Luna™ soll weltweit in der Blattapplikation und Saatgutbehandlung in mehr als 70 Kulturen zum Einsatz kommen. Wichtige zusätzliche Vorteile sind die verbesserte Lagerfähigkeit und die längere Haltbarkeit der Erntegüter.

Emesto™ und Evergol™ (Penflufen) sind neue Fungizide zur Saatgutbehandlung in vielen unterschiedlichen Kulturen. Die Emesto™-Produktfamilie zeichnet sich durch eine herausragende Wirkung gegen die Pilzgattung Rhizoctonia aus und verbessert die Qualität und den Ertrag von Kartoffeln. Der Einsatz von Evergol™ in Raps / Canola, Sojabohnen, Weizen, Reis, Mais und Baumwolle trägt zur Vitalität der jungen Pflanzen bei und verbessert damit deren Ertragsgrundlagen.

Sivanto™ (Flupyradifurone) wirkt effizient gegen saugende Insekten wie Blattläuse, Zikaden und Weiße Fliegen in Obst und Gemüse sowie in Ackerbaukulturen.

Das neue Reisherbizid Triafamone dient der Kontrolle von verschiedenen Unkräutern, einschließlich Hirse- und Gräser-Arten. Es kann auch präventiv angewendet werden.

Im Bereich BioScience forschen wir an der Optimierung von Pflanzeneigenschaften und entwickeln neue Sorten in unseren bisherigen Kernkulturen Baumwolle, Raps und Reis sowie im Gemüsesaatgutbereich. Mittlerweile haben wir unsere Forschungsaktivitäten auch auf Getreide und Sojabohnen als neue Kernkulturen ausgedehnt. Im Fokus unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stehen die agronomischen Eigenschaften dieser Kulturen. Unsere Forscher arbeiten an der Steigerung der Ertragskraft von Nutzpflanzen und der Erhöhung der Pflanzenqualität z. B. durch veränderte Rapsölprofile oder optimierte Baumwoll-Faserqualitäten. Darüber hinaus entwickeln wir Pflanzen, die eine hohe Toleranz gegenüber Stressfaktoren wie extremen Temperaturen und Trockenheit aufweisen. Weitere Schwerpunkte bestehen darin, neue Herbizidtoleranzen auf der Basis alternativer Wirkmechanismen zu entwickeln sowie die Resistenz gegenüber Insekten und Pflanzenkrankheiten zu verbessern. Dabei werden moderne Züchtungsverfahren eingesetzt, zu denen auch Methoden der Pflanzenbiotechnologie gehören. Unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline im Bereich der Ackerkulturen umfasst gegenwärtig mehr als 60 Leitprojekte und wird durch rund 90 laufende Forschungsvereinbarungen mit öffentlichen und privaten Partnern ergänzt.

Im Jahr 2011 haben wir die Hornbeck Seed Company, Inc., USA, übernommen und das Raps-Saatgutgeschäft der Raps GbR, Deutschland, akquiriert. Darüber hinaus haben wir wichtige Partnerschaften geschlossen. Dazu gehören unter anderem ein weltweites Lizenzabkommen über eine Herbizidtoleranz-Eigenschaft (Trait) der Rapskultur Canola mit DuPont, USA, sowie eine Lizenz- und Kooperationsvereinbarung mit RAGT Semences S.A.S., Frankreich, die uns Zugang zu Winterweizen-Zuchtmaterial gewährt.

Das Geschäftswachstum im Bereich BioScience wird durch die Einführung neuer Sorten und Pflanzeneigenschaften unterstützt. Dazu zählen vor allem:

Unser Baumwollsaatgut FiberMax™ ist seit 2011 in den USA auch mit unserer eigenen Glyphosat-Herbizidtoleranz-Technologie GlyTol™ erhältlich. Zudem bieten wir erstmals in der Baumwollindustrie zwei Produkte an, in denen Herbizidtoleranz-Technologien kombiniert werden. Diese enthalten sowohl die GlyTol™- als auch die LibertyLink™-Technologie.

Für 2012 ist die Markteinführung von konventionellem Rapssaatgut in Europa geplant. Ebenfalls 2012 wollen wir mit neuen Sojabohnensorten in den USA und Brasilien unser Angebot in dieser Kernkultur weiter ausbauen.

Zudem planen wir, 2013 eine neue Kombination von Insektenresistenz- sowie Herbizidtoleranz für Baumwolle anzubieten. Diese enthält dann erstmalig sowohl die TwinLink™- als auch die GlyTol™-Technologie. Für Raps ist im gleichen Jahr die Einführung einer neuen Hybridsaatgutlinie in Australien vorgesehen.

Unter der Marke Arize™ ist die Vermarktung zahlreicher neuer Hybridreissorten mit verbesserten Stress- und Insektenresistenzeigenschaften ab 2014 geplant.

Ab 2015 wollen wir Sojabohnen-Erzeugern in Nordamerika ein wegweisendes herbizidtolerantes Saatgut mit einer neuen Wirkungsweise anbieten. Dieses ist sowohl tolerant gegen Isoxaflutole- als auch Glyphosat-Herbizide und wird ein wichtiges Instrument zum Resistenzmanagement bieten.

Neue Nunhems™-Gemüsesaatgutsorten bringen wir kontinuierlich auf den Markt - im Jahr 2011 waren es rund 70. Auch für 2012 wird eine vergleichbare Anzahl an Innovationen erwartet.

Environmental Science testet und beurteilt Substanzen, die im Bereich Crop Protection sowie mit externen Partnern entwickelt wurden, hinsichtlich einer möglichen Anwendung außerhalb der Landwirtschaft. Zu den aktuellen Entwicklungsprojekten gehören Gele und Köder gegen Schadinsekten, Herbizide, Fungizide, biologische Lösungen sowie Mittel gegen krankheitsübertragende Insekten.

2011 wurden weitere wichtige Meilensteine wie die Markteinführung von LifeNet™-Mückennetzen in den ersten Ländern erreicht. Durch die Einführung neuer Produkte konnte in den USA unser Portfolio in den Segmenten Garten und Landschaftspflege sowie Vegetationsmanagement verstärkt werden. Mit Nortica™ wurde im Juni 2011 ein Produkt mit einem Wirkprinzip biologischer Herkunft eingeführt, durch das das Wurzelwachstum sowie die Widerstandsfähigkeit von Rasen verbessert werden kann. Ebenfalls in den USA wurden mehrere Herbizide erstmalig vermarktet, die auf dem neu zugelassenen Wirkstoff Indaziflam beruhen und zur Unkrautkontrolle auf Golf- und Sportplätzen bzw. auf Schienen- und Straßennetzen eingesetzt werden. Auch im nächsten Jahr planen wir die Einführung weiterer neuer Herbizide für professionelle Anwender. Im Endverbraucher-Geschäft (Bayer Garden™/ Bayer Advanced™) konnte die Natria™-Produktlinie auf Basis natürlicher bzw. der Natur entlehnter Wirkstoffe weiter ausgebaut und in weiteren europäischen Märkten eingeführt werden.

MATERIALSCIENCE

MaterialScience wandte im vergangenen Jahr 237 MIO € (Vorjahr: 231 MIO €) für Forschung und Entwicklung auf (Angabe ohne Kosten gemeinsamer Entwicklungsprojekte mit Kunden). Damit entfielen auf MaterialScience rund 8,1 % der konzernweiten Forschungs- und Entwicklungskosten. Für den Teilkonzern selbst lag die Forschungskostenquote bei 2,2 % vom Umsatz.

Erweiterung des Polymer R & D-Centers in Shanghai (China)

Mit Aufgaben im Bereich Forschung und Entwicklung waren rund 1.000 Mitarbeiter betraut. Ein Teil von ihnen arbeitet in dem 2011 erweiterten Polymer Research & Development Center in Shanghai (China), das eine wichtige Rolle bei der Entwicklung neuer Produkte für den asiatischen Markt und dem Ausbau der technischen Expertise in der Region spielt. Gleichzeitig sollen durch diese lokale Präsenz die Forschungsaktivitäten enger mit den Kunden in den Wachstumsregionen verknüpft werden.

In der Business Unit Polyurethanes werden Anwendungsgebiete unserer Produkte gezielt erweitert und deren Eigenschaften weiter verbessert. Ein wichtiges Einsatzgebiet ist die Bauindustrie, wo Hartschaum auf Basis von Polyurethanen als hocheffizienter Dämmstoff zum Schutz gegen Kälte und Hitze dient und damit einen Beitrag zur Senkung des Energieverbrauchs und zum Schutz des Klimas leistet. Bei der Weiterentwicklung der Materialien zielen wir vor allem darauf ab, die Dämmeigenschaften zu verbessern und den Flammschutz weiter zu optimieren.

Polyurethane werden zudem in der alternativen Energieerzeugung eingesetzt. Hier arbeiten wir an Verwendungsmöglichkeiten des Werkstoffs in der Wind-, Sonnen- und Wellenenergie. Die vielseitigen Eigenschaften von Polyurethanen ermöglichen, das Potenzial erneuerbarer Energiequellen zu steigern und die Kosten ihrer Erschließung zu senken. Mögliche Vorteile im Vergleich zu den aktuell eingesetzten Materialien zeigen neu entwickelte Polyurethansysteme im Bereich der mechanischen Festigkeit und der verbesserten Produktivität.

Im Fokus steht ferner die Verwendung von Polyurethanen im Leichtbau. Bayer bietet bereits seit Jahren Lösungen auf Basis üblicher Kompositmaterialien wie Glasfasern, Mineralien und Naturfasern an. Zusätzlich arbeiteten wir an besonders leistungsfähigen Verbundwerkstoffen auf Basis anderer Materialien wie z. B. Kohlenstoff-Fasern, die in der Automobilindustrie erheblich zur Gewichtsverringerung und damit zu reduziertem Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen beitragen. Sie sind aber auch für andere Anwendungsbereiche z. B. in der Bauindustrie und im Transportwesen geeignet.

Pilotanlage zur Herstellung von Kunststoff mit CO2

Auf dem Gebiet der Prozessentwicklung konzentrieren wir uns auf die weitere Steigerung der Effizienz, um so auch zur langfristigen Sicherung unserer Kostenführerschaft beizutragen. Im Fokus liegt die Herstellung der nötigen Rohstoffe für Polyurethane mit möglichst geringem Energieaufwand und Ausstoß an Treibhausgasen. In diesem Zusammenhang arbeiten wir auch zunehmend an der Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und dem Einsatz von Kohlendioxid als Baustein für Polymere. Anfang 2011 wurde so zum Beispiel am Standort Leverkusen eine weltweit einzigartige Pilotanlage in Betrieb genommen, um mithilfe von CO2 Polyetherpolycarbonatpolyole (PPP) herzustellen, einen Ausgangsstoff für Polyurethane.

In der Business Unit Polycarbonate liegt das Hauptgewicht auf der Entwicklung spezieller Produkte für neue Anwendungen, die sich beispielsweise durch geringeres Gewicht, höhere Sicherheit und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten auszeichnen.

Unsere Forschungsaktivitäten basieren auf drei Kernelementen:

Im Rahmen von "Focused Innovation" konzentrieren wir unsere Ressourcen auf Kernanwendungsbereiche wie den Automobilbau und die IT-Industrie, für die wir unsere Materialien stetig weiterentwickeln. Zudem orientieren wir uns auf stark wachsende Anwendungsbereiche wie die solare Energieerzeugung.

Durch "Open Innovation" verfolgen wir das Ziel, neue Lösungen in Kooperation mit externen Partnern zu entwickeln. Das Element "Global Innovation" sichert eine intensive Unterstützung unserer weltweiten Entwicklungsaktivitäten durch die Forschungs- und Entwicklungszentren für Produkt- und Anwendungsentwicklung in Leverkusen (Deutschland) und Shanghai (China).

Mit dieser Strategie konzentrieren wir uns auf ausgewählte Entwicklungsgebiete. Dazu gehören Polycarbonat-Verscheibungen und andere Leichtbau-Lösungen für den Verkehrssektor, LED-Beleuchtungsmanagement (z. B. Straßenbeleuchtung), Sicherheitsanwendungen (z. B. Sicherheitsverscheibungen) sowie die Verbesserung der Kosteneffizienz bei Fertigungsprozessen. Wichtig ist uns auch die Weiterentwicklung besonders umweltfreundlicher Produkttypen. Hierzu zählen flammgeschützte Materialien mit dem Umweltzeichen der Europäischen Union oder Polycarbonat-Mischungen, die wiederaufbereitete Altkunststoffe oder biobasierte Stoffe enthalten.

In der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties treiben wir Entwicklungen von Polyurethan-Rohstoffen für hochwertige Lacke, Kleb- und Dichtstoffe voran. So ermöglichen wir mit unseren Polyaspartic-Systemen nachhaltige und effiziente Beschichtungen etwa für Böden, Rotorblätter von Windkraftanlagen oder Großfahrzeuge. Diese Bereiche verzeichnen anhaltend ein starkes Marktwachstum. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der kontinuierlichen Weiterentwicklung von umweltfreundlichen Systemen, die wasser- statt lösemittelbasiert sind oder mittels UV-Strahlung effizient ausgehärtet werden können. Ein Beispiel für die Erschließung neuer Marktsegmente ist eine innovative Technik, um Parkett vor Ort zu beschichten. Dank UV-Härtung kann der Boden bereits in kürzester Zeit wieder betreten werden.

Zudem hat MaterialScience zusammen mit dem Industriepartner KAST Deutschland und dem Institut für Massivbau und Baustofftechnologie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) den Erdbebenschutz EQ-Top™ für Wohnhäuser und Bürogebäude entwickelt. Dabei wird ein Glasfasergewebe mit einem wasserbasierten Bayer-Spezialklebstoff kombiniert. Das System verleiht dem Mauerwerk hohe Festigkeit und ist so einfach aufzubringen wie eine Tapete.

Auf dem Gebiet der Kosmetik, in dem wir Vorprodukte für Gesichts- und Körperpflege, Haar-Styling oder Sonnenschutz entwickeln, erfüllt die neue Produktlinie Baycusan™ wichtige Anforderungen wie z. B. die Verwendung "grüner" Rohstoffe (lösemittelfreie Formulierungen).

Im Bereich der funktionalen Folien (Functional Films) stehen zum einen Folien auf Basis von Polycarbonat bzw. thermoplastischem Polyurethan im Mittelpunkt. Durch die Kombination mit zusätzlichen Oberflächentechnologien und die Veränderung von Materialeigenschaften entstehen multifunktionale oder holographische Folien. Dies eröffnet neue Anwendungsfelder in attraktiven Bereichen wie 3-D-Flachbildschirmen oder flexiblen Displays. Zum anderen konzentrieren wir uns auf das Thema elektroaktive Polymere (EAP) als Plattformtechnologie. Unsere Forschungsarbeit gilt vor allem Polymer-Folien, auf deren Basis wir mit Industriepartnern alternative Motor- und Generatorkonzepte entwickeln. Mit der Übernahme des US-Unternehmens Artificial Muscle, Inc., USA, im Jahr 2010 haben wir unsere Aktivitäten auf diesem Gebiet weiter gestärkt. Als erstes EAP-Folienprodukt haben wir 2011 unter dem Markennamen Vivi-Touch™ eine neue Anwendung auf den Markt gebracht, die bei elektronischen Spielen für eine spezielle taktile Rückmeldung sorgt.

BAYER TECHNOLOGY SERVICES

Bei technologischen Lösungen, insbesondere in den Bereichen der Prozesstechnologie, dem Anlagenbau, der Automatisierung und der Produktentwicklung, arbeiten alle Teilkonzerne weltweit eng mit unserer Servicegesellschaft Bayer Technology Services zusammen. Die Servicegesellschaft entwickelt z. B. zusammen mit MaterialScience neue, energie- und rohstoffeffiziente Produktionsverfahren und unterstützt somit den Teilkonzern, seine Technologie- und Kostenführerschaft zu sichern. Beispiele sind das neue Produktionsverfahren zur Herstellung von TDI, das erstmals am MaterialScience-Standort in Shanghai eingesetzt wird, oder die katalysierte Umsetzung von Kohlendioxid zu Polymeren. Die zentrale Weiterentwicklung von teilkonzernübergreifenden Querschnittstechnologien - wie z. B. der Nano- und Biotechnologie oder des Know-hows auf dem Gebiet der mathematischen Simulation und der statistischen Datenanalyse - hilft HealthCare und CropScience, die Entwicklung von neuen Produkten zu verkürzen. Dazu gehören auch völlig neue Produktionskonzepte, die z. B. im Forschungszentrum INVITE, einer Kooperation von Bayer Technology Services und der Technischen Universität Dortmund, entwickelt werden.

Technology Services unterstützt alle Teilkonzerne mit Technologieplattformen

9. Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist integraler Teil unserer Geschäftsstrategie

Wir haben uns bis 2015 neue ambitionierte Nachhaltigkeitsziele entlang der Wertschöpfungskette gesetzt

Der erste globale "Safety Day" unterstreicht unser Bekenntnis und Engagement für Sicherheit

Trotz Produktionsanstieg konnten wir 2011 unsere Treibhausgas-Emissionen um 4,2 % senken

9.1 Nachhaltigkeitsstrategie

Nachhaltigkeit bedeutet im Kern Zukunftsfähigkeit und ist deshalb integraler Teil unserer Geschäftsstrategie (siehe Kapitel 11.2). Wir sind davon überzeugt, dass wir unternehmerisch auf Dauer nur erfolgreich sein können, wenn wir wirtschaftliches Wachstum mit ökologischer und gesellschaftlicher Verantwortung in Einklang bringen. Dabei orientieren wir uns an langfristigen Werten. Klare Aussagen zur Nachhaltigkeit in unserer Mission "Bayer: Science For A Better Life", unser Bekenntnis zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact, ebenso wie unsere Beteiligung an der 2011 neu eingeführten "Global Compact"-Initiative "Corporate Sustainability Leadership-LEAD" und der "Responsible CareTM "-Initiative der Chemischen Industrie unterstreichen unser Nachhaltigkeitsengagement.

INTERNET Mehr über die Bayer Nachhaltigkeitsstrategie erfahren Sie unter: www.bayer.de/de/nachhaltigkeitsstrategie.aspx

Das Ziel unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist klar definiert: Wir wollen durch Berücksichtigung von Nachhaltigkeit für unser Unternehmen Geschäftschancen schaffen und wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Nutzen generieren. Dem Anspruch, ökologische und gesellschaftliche Verantwortung mit unseren unternehmerischen Interessen in Einklang zu bringen, werden wir auf vier Ebenen gerecht:

1. Dialog und Engagement: Bayer berücksichtigt die Erwartungen aller Anspruchsgruppen (Stakeholder). Dies umfasst auch die Beziehungen zu den Mitarbeitern, den Austausch zwischen Industrie, Wissenschaft und Politik sowie das gesellschaftliche Engagement des Konzerns.

2. Verantwortungsvolle Geschäftspraktiken: Bayer legt Wert auf verantwortungsvolles Handeln in den Bereichen Compliance, Personalpolitik, Produktverantwortung, Sicherheit, Gesundheit und Lieferantenmanagement.

3. Einbindung in das Geschäft: Die Nachhaltigkeitsstrategie wird von allen Geschäftsbereichen übernommen sowie in deren Tätigkeiten integriert und umgesetzt. Vor allem durch Innovationen und Produkte, die einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten (siehe Punkt 4), wird sie zu einem integralen Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns.

4. Relevante Nachhaltigkeitsthemen: Das Nachhaltigkeitsprogramm von Bayer umfasst Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Schwerpunkte bilden die Allianzen für nachhaltige Gesundheitsversorgung, innovative Partnerschaften für mehr hochwertige Nahrungsmittel sowie neue Lösungen für Klima- und Ressourcenschutz.

Ziele und Indikatoren dienen der Operationalisierung unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir wollen die Nachhaltigkeit noch weiter in unsere Geschäftstätigkeit integrieren - und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dazu haben wir uns 2011 neue ambitionierte Ziele bis 2015 gesetzt. Sie schließen auch unsere ehrgeizigen, längerfristig angelegten Klimaziele zur Treibhausgas-Reduzierung ein, die wir nochmals verschärft haben.

Eine detaillierte Aufbereitung der Zielerreichung unseres vorherigen Zieleprogramms "2006+" haben wir online bereitgestellt.

Nachhaltigkeitsziele

[Grafik 3.19]

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Ziele 2015*
UNTERNEHMENSFÜHRUNG INNOVATIONEN & PRODUKTE
Lieferantenmanagement Forschung & Entwicklung
• Information aller Lieferanten mit bestellbezogenem Ausgabevolumen über den Bayer-Lieferantenkodex • Erhalt oder Erhöhung der F & E-Ausgaben in Relation zum Umsatz Produktverantwortung
• Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Lieferanten, die 75 % oder mehr des gesamten Einkaufsvolumens darstellen, und 75 % oder mehr des Einkaufsvolumens aus Risikobereichen • Roll-out der "Global Product Strategy" in weitere zehn Länder mit verschiedenen Landessprachen
• Jährliche Auditierung der Nachhaltigkeitsleistung von mindestens 10 % der Lieferanten aus Risikobereichen oder mindestens 15 Lieferanten Compliance  
• Ausweitung des Compliance-Trainings auf 100 % aller Bayer-Manager  
MITARBEITER ÖKOLOGIE
Diversity • Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte in Richtung 30 % Arbeitssicherheit Klimaschutz
• Verbesserung der Arbeitsunfallrate (Unfälle mit Ausfalltagen) um 25 % auf 0,3 LTRIR** entsprechen 1,5 MAQ*** • Reduktion der spezifischen Treibhausgas-Emissionen im Konzern um 35 % (direkte und indirekte Emissionen in Relation zur produzierten Verkaufsmenge in t) im Zeitraum 2005 bis 2020 Verfahrens- und Anlagensicherheit
  • Umsetzung der Bayer-weiten Initiative zur Steigerung der Verfahrens- und Anlagensicherheit. Bis Ende 2012 gezielte Schulung von weltweit 40.000 Mitarbeitern in Verfahrens- und Anlagensicherheit Emissionen
  • Senkung weiterer relevanter Emissionen (ozonabbauende Substanzen -70 %, flüchtige organische Verbindungen -50 %) Abfall
  • Reduktion des spezifischen gefährlichen Abfalls aus der Produktion auf 2,5 % in Relation zur produzierten Verkaufsmenge
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT  
• Weitere Fokussierung unseres weltweiten Engagements auf naturwissenschaftliche Bildung, Talentförderung, Spitzenforschung und Gesundheitsversorgung sowie in Deutschland zusätzlich auf Breiten-, Jugend- und Behindertensport  

* soweit nicht anders dargestellt
** Lost Time Reportable Incident Rate = Anzahl der berichteten Arbeitsunfälle und arbeitsbezogenen Erkrankungen, die mindestens einen oder mehr Ausfalltage zur Folge hatten in Bezug auf 200.000 geleistete Arbeitsstunden
*** MAQ = Millionen-Arbeitsstunden-Quote, d. h. Anzahl der Unfälle pro einer Million Arbeitsstunden

Für Steuerung und Ausrichtung unserer konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie ist der Konzernvorstand für Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit sowie ein Konzerngremium unter der Leitung des Konzernbereichsleiters Environment & Sustainability verantwortlich. Dieses Gremium definiert Ziele und Initiativen, beschließt korrespondierende Konzernregelungen und überwacht deren Umsetzung.

Engagement für Sicherheit weiter verstärkt: Bayer Safety Council gegründet

Um unser klares Bekenntnis und Engagement für Sicherheit noch stärker und fokussierter voranzutreiben, wurde vom Vorstand das Bayer Safety Council ins Leben gerufen, das sich insbesondere mit den Bereichen Arbeits-, Verfahrens-, Anlagen- und Transportsicherheit beschäftigt. Die Schwerpunkte 2011 lagen auf der in 2010 gestarteten konzernweiten Initiative zur Verfahrens- und Anlagensicherheit und dem ersten globalen Bayer Safety Day 2011. Ziel der Maßnahmen ist es, unsere Sicherheitskultur und -standards weiterzuentwickeln und den Stand der Sicherheitstechnik voranzutreiben.

Nachhaltigkeit erwarten wir auch von unseren Lieferanten. Um unseren Zulieferern unser Verständnis von Nachhaltigkeit deutlich zu machen, haben wir 2009 einen Verhaltenskodex für Lieferanten ("Bayer-Supplier Code of Conduct") eingeführt. Die darin gebündelten grundlegenden Nachhaltigkeitsstandards und Anforderungen werden im Rahmen eines Bewertungsverfahrens zur Lieferantenauswahl und -evaluierung eingesetzt. Die Auswahl der zu überprüfenden Lieferanten erfolgt nach einem länderbasierten und strategischen Risikoansatz. Im Jahr 2011 wurden 361 Lieferanten anhand von Selbsteinschätzungsfragebögen und erstmalig 15 durch externe Audits überprüft. Die Ergebnisse werden ausführlich analysiert und dokumentiert. Im Fall von Mängeln werden gemeinsam mit dem Lieferanten Aktionspläne aufgesetzt mit dem Ziel, die Sozial- oder Umweltstandards beim Lieferanten zu verbessern.

Bayer-Wasser-Position veröffentlicht

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir Ende 2011 eine Bayer-Wasser-Position verabschiedet. Damit wollen wir zum einen ein Programm zur gezielten und weiteren Verbesserung unserer eigenen Betriebsabläufe auf den Weg bringen. Im Mittelpunkt stehen hier der Schutz von Wasserressourcen und eine effizientere Wassernutzung. Für nach Risikoaspekten (Wasserknappheit und Wasserqualität) besonders betroffene Standorte werden entsprechende Wasserreduktionsziele gesetzt. Wir wollen zum anderen innovative Produkte und Technologien zur Verbesserung von Wassereffizienz und -qualität für den Markt entwickeln, u. a. im Bereich Landwirtschaft. In einem weiteren Baustein des Programms wollen wir Projekte unterstützen, die unseren Mitarbeitern und den Gemeinden im Umfeld unserer Werke den Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung ermöglichen.

In unserem jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht informieren wir detailliert über unsere Nachhaltigkeitsleistung. Der Prozess der Datenerhebung und die Aussagen im gesamten Nachhaltigkeitsbericht wurden von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfungsunternehmen einer prüferischen Durchsicht unterzogen und auf Konsistenz, Angemessenheit und Glaubwürdigkeit überprüft. Unser aktueller Bericht erfüllt die international anerkannten G3-Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) entsprechend dem höchsten Standard (Level A+). In einer Fortschrittsmitteilung stellen wir im Bericht auch unsere Maßnahmen, Managementsysteme und Leistungen zur Umsetzung der zehn Prinzipien des UN Global Compact dar.

INTERNET Den Nachhaltigkeitsbericht finden Sie unter: www.bayer.de/de/nachhaltigkeitsbericht.aspx

9.2 Mitarbeiter

Mitarbeiter-Kennzahlen

[Tabelle 3.33]

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  31.12.2010 in FTE 31.12.2011 in FTE
Mitarbeiter pro Region    
Europa 54.300 53.600
Nordamerika 16.400 15.800
Asien / Pazifik 24.600 26.000
Lateinamerika / Nahost / Afrika 16.100 16.400
Mitarbeiter nach Funktion    
Produktion 47.200 47.600
Vertrieb 41.100 41.800
Forschung und Entwicklung 13.200 13.300
Verwaltung 9.900 9.100
Gesamt 111.400 111.800
Auszubildende 2.600 2.500
  in % in %
Anteil Frauen im oberen Management 21 22
Anzahl der Nationalitäten im Konzernführungskreis 21 22
Anteil Vollzeitmitarbeiter mit vertraglich festgelegter Arbeitszeit von maximal 48 h / Woche 100 100
Anteil Mitarbeiter mit Krankenversicherung 94 94
Anteil Mitarbeiter mit Zugangsberechtigung zu einer betrieblichen Altersversorgung oder einer unternehmensfinanzierten Altersversorgung 67 69
Anteil Mitarbeiter, die durch Kollektivvereinbarungen erfasst werden, insbesondere hinsichtlich Löhnen und Arbeitsbedingungen 55 54

Vorjahreswerte angepasst

Die Anzahl der Mitarbeiter (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird in Vollzeitbeschäftigte (FTE) umgerechnet dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt.

BELEGSCHAFTSENTWICKLUNG

Am 31. Dezember 2011 beschäftigte der Bayer-Konzern weltweit 111.800 Mitarbeiter (Vorjahr: 111.400). Damit ist die Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr 2011 nahezu konstant geblieben (+0,4 %). In Deutschland hatten wir 35.800 Mitarbeiter (Vorjahr: 36.200), dies entspricht einem Anteil von 32,0 % am Gesamtkonzern. Die Beschäftigtenzahl von HealthCare lag bei 55.700 (Vorjahr: 55.700). CropScience beschäftigte 21.000 (Vorjahr: 20.700) Mitarbeiter und MaterialScience 14.800 (Vorjahr: 14.700). Die weiteren 20.300 Mitarbeiter (Vorjahr: 20.300) sind überwiegend in den Service-Gesellschaften sowie 700 Mitarbeiter (Vorjahr: 700) davon in der Bayer AG beschäftigt. Darüber hinaus belief sich die Zahl der Auszubildenden, die nicht in der Gesamtsumme enthalten sind, am Bilanzstichtag auf 2.500 (Vorjahr: 2.600).

Der Personalaufwand erhöhte sich im Jahr 2011 um 7,7 % auf 8.726 MIO € (Vorjahr: 8.099 MIO €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf erhöhte Aufwendungen für Restrukturierungen, regelmäßige Gehaltsanpassungen und einer erhöhten Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg zurückzuführen.

Mitarbeiter nach Segmenten (Vorjahreswerte in Klammern)

[Grafik 3.20]

Vorjahreswerte angepasst

NACHHALTIGE PERSONALPOLITIK

Bayer verfolgt eine wertebasierte und nachhaltig angelegte Personalpolitik, die soziale Verantwortung und eine leistungsorientierte Unternehmenskultur miteinander verbindet. Das Fundament dieser Personalstrategie bilden die neuen Werte und Führungsprinzipien des Bayer-Konzerns, die im vergangenen Jahr unter dem Kürzel "LIFE" weltweit eingeführt und implementiert wurden. LIFE steht für Leadership (Führung), Integrität, Flexibilität und Effizienz.

Unsere gemeinsamen Werte: LIFE

Um die Führungskomponente von LIFE zu stärken und die Leistungsorientierung im Unternehmen zu fördern, haben wir im Berichtsjahr beispielsweise ein innovatives Trainingsprogramm entwickelt, das unsere Führungskräfte dabei unterstützen soll, ihren Mitarbeitern regelmäßig eine offene und konstruktive Rückmeldung zu den gezeigten Leistungen und Verhaltensweisen zu geben. Ziel ist es, im gesamten Unternehmen eine authentische Feedbackkultur zu etablieren, die die individuellen Stärken der Beschäftigten fördert, vorhandene Defizite adressiert und so die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig verbessert. Nachdem im zurückliegenden Jahr bereits sämtliche Mitglieder des Konzernführungskreises, der obersten Managementebene des Unternehmens, das Training erfolgreich absolviert haben, werden derzeit die Angehörigen der nachfolgenden Managementebenen geschult.

VERGÜTUNG UND MITARBEITERBETEILIGUNG

Ein wichtiger Bestandteil unserer Personalpolitik ist die leistungsgerechte Vergütung unserer Beschäftigten und ihre Beteiligung am Unternehmenserfolg. Auf der Grundlage regelmäßiger Wettbewerbsanalysen und einer weltweit einheitlichen Systematik bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein leistungs- und verantwortungsbezogenes Grundgehalt, das durch erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile sowie umfangreiche Nebenleistungen ergänzt wird.

Mitarbeiterbeteiligung über 600 Mio €

So sind für das Geschäftsjahr 2011 allein im Rahmen des konzernweiten Short-Term-Incentive-Programms über 600 MIO € an variablen Einmalzahlungen an unsere Beschäftigten vorgesehen. Verschiedene Aktienbeteiligungsprogramme ermöglichen unseren Mitarbeitern zudem den vergünstigten Erwerb von Unternehmensanteilen. Sie sind in zahlreichen Ländern Bestandteil unserer umfangreichen Zusatzleistungen und bieten den Beschäftigten eine zusätzliche Möglichkeit, am Unternehmen und seinem wirtschaftlichen Erfolg teilzuhaben. Für das obere und mittlere Management bestehen mit den "Aspire"-Programmen (siehe dazu auch Bayer-Konzernabschluss, Anhangangabe [26.6]) ebenfalls konzernweit einheitliche aktienbasierte Vergütungsprogramme, die sich durch anspruchsvolle Renditeziele und - im Falle unserer Konzernführungskräfte - ein angemessenes Eigeninvestment auszeichnen.

SOZIALE ABSICHERUNG UND VERANTWORTUNG

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung spiegeln auch unseren Umgang mit erforderlichen Veränderungen und Restrukturierungsmaßnahmen wider. In Deutschland, dem mit 35.800 Mitarbeitern größten Standort des Unternehmens, sind betriebsbedingte Kündigungen für den Großteil der Beschäftigten durch eine im Berichtsjahr erneut verlängerte Vereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern nunmehr bis Ende 2015 ausgeschlossen. Hier und in den übrigen betroffenen Ländern wird der im November 2010 eingeleitete Stellenabbau möglichst sozialverträglich gestaltet.

Vervollständigt wird dieser Aspekt unserer Personalpolitik durch ein hohes Maß an sozialer Absicherung. So sind nahezu sämtliche unserer Beschäftigten entweder gesetzlich krankenversichert oder können entsprechende Angebote des Unternehmens nutzen. 69,4 % Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zudem Zugang zu einer Form der betrieblichen Altersversorgung. Den rund 600 Beschäftigten von Bayer in Polen bieten wir ab dem Jahr 2012 ebenfalls eine moderne betriebliche Altersversorgung an. Kollektive Regelungen wie Tarifverträge oder betriebliche Vereinbarungen bestimmen die Arbeitsbedingungen für 54 % (Vorjahr: 55 %) unserer Mitarbeiter. In der Volksrepublik China haben wir die bereits im Jahre 1997 begonnene Einrichtung von gewerkschaftlichen Arbeitnehmervertretungen im Berichtsjahr mit der Ausweitung auf zwei weitere Konzerngesellschaften fortgesetzt. Damit bestehen dort inzwischen in neun Gesellschaften gewählte Arbeitnehmervertretungen, die zusammen rund 3.000 Beschäftigte repräsentieren.

Die Gesundheit unserer Beschäftigten zu erhalten und zu fördern gehört ebenfalls zu unserem Selbstverständnis als verantwortungsbewusster Arbeitgeber. In allen Ländern, in denen wir tätig sind, bieten wir unseren Mitarbeitern eine Vielzahl gesundheitsfördernder Leistungen. Das Spektrum der Angebote reicht von Vorsorgeuntersuchungen und medizinischer Betreuung im Unternehmen über interne und externe Sportmöglichkeiten bis hin zu Beratungsleistungen und Wiedereingliederungshilfen nach einer überstandenen Erkrankung. Wir leisten damit auch einen wichtigen Beitrag, um die körperliche Leistungsfähigkeit unserer Beschäftigten langfristig zu erhalten, was angesichts einer vielerorts verlängerten Lebensarbeitszeit infolge des demographischen Wandels von wachsender Bedeutung ist.

VIELFALT UND INTERNATIONALITÄT

Der dynamische Personalaufbau in den Wachstumsmärkten, insbesondere in China, ist ein starker Impuls für unsere Anstrengungen für eine größere Vielfalt und Internationalität in unserer weltweiten Belegschaft. Denn ein vordringliches Ziel unserer Diversity-Strategie ist es, insbesondere in den Wachstumsländern den Anteil einheimischer Führungskräfte mittelfristig deutlich zu erhöhen. Von den Angehörigen unseres Konzernführungskreises, in dem aktuell 22 unterschiedliche Nationalitäten vertreten sind, stammen rund 70 % aus dem Land, in dem sie tätig sind. Insgesamt sind im Bayer-Konzern Menschen mit 127 verschiedenen Nationalitäten tätig. Um die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Kunden aus unterschiedlichen Kulturen weiter zu fördern, haben wir im Berichtsjahr beispielsweise das innovative Online-Tool "GlobeSmart" eingeführt, mit dem sich die Beschäftigten über Umgangsformen und das Kommunikationsverhalten in mehr als 60 Ländern informieren können.

Der zweite Schwerpunkt unserer Diversity-Strategie ist es, den Anteil von Frauen in Führungspositionen spürbar zu steigern. Wir haben uns daher im vergangenen Jahr freiwillig das Ziel gesetzt, den Frauenanteil im oberen Management, das heißt in den obersten fünf Vertragsstufen, bis zum Jahr 2015 konzernweit in Richtung 30 % zu entwickeln. Derzeit sind in diesem Führungssegment weltweit 22 % Frauen beschäftigt, gut 1 Prozent mehr als im Vorjahr. In der Gesamtbelegschaft beträgt der Frauenanteil konzernweit 35 %. Um unsere Aktivitäten für eine größere personelle Vielfalt weiter voranzutreiben, haben wir im Berichtsjahr die Funktion des "Global Head of Diversity & Inclusion" geschaffen. Aufgabe dieser neuen Funktion ist es, konzernweite Strategien und Strukturen zu entwickeln, um Diversity zu fördern und alle Mitarbeitergruppen optimal in die Unternehmenstätigkeit einzubeziehen.

Mitarbeiterstruktur des Bayer-Konzerns 2011

[Tabelle 3.34]

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  Frauen Männer Gesamt
Oberes Management 1.800 6.400 8.200
Unteres Management 8.700 15.400 24.100
Fachkräfte 28.500 51.000 79.500
Gesamt 39.000 72.800 111.800
Auszubildende 800 1.700 2.500

AUSBILDUNG UND NACHWUCHSGEWINNUNG

Bayer hat den Anspruch, weltweit die besten und fähigsten Talente anzusprechen und durch attraktive Entwicklungsmöglichkeiten, ein modernes Arbeitsumfeld sowie eine wettbewerbsfähige Vergütung langfristig an das Unternehmen zu binden. So ist es uns im Berichtsjahr erneut gelungen, weltweit insgesamt mehr als 5.300 akademisch qualifizierte Fach- und Führungskräfte als Mitarbeiter für Bayer zu gewinnen. Allein in China rekrutierten wir fast 1.900 Hochschulabsolventen, in Indien rund 750 Akademiker, in Deutschland rund 400 und in den USA über 250. Über alle Qualifikationen haben wir im vergangenen Jahr konzernweit fast 12.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Hinzu kamen weltweit insgesamt mehr als 3.000 anspruchsvolle Berufspraktika, mit denen wir jungen Talenten bereits während ihres Studiums einen Eindruck von den vielfältigen Möglichkeiten bei Bayer vermitteln und die häufig dem späteren Eintritt in unser Unternehmen vorausgehen.

Neben der Einstellung von Hochschulabsolventen gehört die eigene Ausbildung von jungen Menschen zu den wichtigsten Maßnahmen, um einem möglichen Fachkräftemangel aufgrund des demographischen Wandels vorzubeugen. Auch im Jahr 2011 begannen daher allein in Deutschland wieder mehr als 900 Jugendliche bei uns eine Ausbildung in einem von rund 50 Berufen.

Mitarbeiter nach Altersgruppen in %

[Grafik 3.21]

FÖRDERUNG VON WISSEN UND FÜHRUNGSKOMPETENZ

Die kontinuierliche Weiterbildung der Beschäftigten ist ein zentrales Element sowohl innerhalb unseres Talent-Managements als auch unserer Maßnahmen zur Begegnung des demographischen Wandels. Auch im vergangenen Jahr haben wir die berufliche Fortbildung unserer Mitarbeiter weltweit auf hohem Niveau fortgesetzt und um zahlreiche Neuerungen erweitert. So haben wir mit unserem bewährten Online-Trainingsprogramm "Pegasus" konzernweit erneut fast 50.000 Mal Beschäftigte zu den Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz geschult. Unser onlinebasiertes Training zu Compliance und gesetzeskonformem Verhalten im Beruf wurde im Berichtsjahr von weiteren rund 10.000 Mitarbeitern absolviert.

Neben dem Erwerb, Ausbau und Erhalt von beruflichem Fachwissen ist die Verbesserung der Führungskompetenzen ein weiterer Schwerpunkt unseres Trainingsangebots. Im Berichtsjahr haben wir unser konzernweit einheitliches Führungsseminar "Bayer Leadership Excellence", das bislang bereits in den europäischen Ländern und den USA angeboten wurde, zusätzlich auch in Brasilien und den Ländern der Region Asien / Pazifik eingeführt. Flankiert wird die Ausweitung unseres Trainingsangebots durch den im vergangenen Jahr begonnenen Aufbau einer globalen Bayer Training Community, in der sich die bei Bayer tätigen Führungstrainer austauschen und so weltweit identische Inhalte und Qualitätsstandards für unsere Führungskräftetrainings sicherstellen.

9.3 Umweltschutz, Klimaschutz und Sicherheit

Bayer misst dem Schutz der Umwelt und dem verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen große Bedeutung zu. Wir setzen unsere Kompetenzen und Erfahrungen sowohl bei der Entwicklung innovativer Produkte zum Schutz der Umwelt, der Natur und des Klimas als auch bei der permanenten Optimierung von Technologien und Prozessen ein.

Wir entwickeln neue Lösungen, um den Ressourceneinsatz zu optimieren, den Ausstoß von Emissionen zu verringern und die Erzeugung von Abfällen zu vermeiden. Um die Effizienz im Umgang mit Ressourcen zu optimieren, hat Bayer eine Methodik, den Ressourceneffizienz-Check, entwickelt. Dieser wurde 2011 in Pilotprojekten (in den Teilkonzernen CropScience und MaterialScience) getestet. Dabei wurden bereits Einsparpotenziale in allen wichtigen Kategorien (Rohstoffe, Energie, Wasser und Abfall) identifiziert. Im November 2011 wurde im obersten Konzern-Nachhaltigkeitsgremium entschieden, dieses Instrument in Zukunft gezielt in den Teilkonzernen einzusetzen.

Key-Performance-Indikatoren

[Tabelle 3.35]

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Kategorie Key-Performance-Indikatoren Gesundheit, Sicherheit, Umwelt 2010 2011
Gesundheit und Sicherheit Arbeitsunfälle von Bayer-Mitarbeitern mit Ausfalltagen (MAQ* -Wert) 1,7 1,5
  Berichtspflichtige Arbeitsunfälle von Bayer-Mitarbeitern (MAQ* -Wert) 3,1 2,8
  Umweltereignisse 7 3
  Transportunfälle 8 7
Emissionen Direkte Treibhausgas-Emissionen (CO2 -Äquivalente in Mio t)** 4,80 4,23
  Indirekte Treibhausgas-Emissionen (CO2 -Äquivalente in Mio t)** 3,70 3,92
  Flüchtige organische Verbindungen in 1.000 t / a 2,54 2,69
  Gesamt-Phosphor im Abwasser in 1.000 t / a 0,09 0,08
  Gesamt-Stickstoff im Abwasser in 1.000 t / a 0,49 0,53
  Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff in 1.000 t / a 1,42 1,50
Abfälle Erzeugter gefährlicher Abfall in Mio t / a 0,35 0,47
  Deponierter gefährlicher Abfall in Mio t / a 0,06 0,12
Ressourceneinsatz Wassereinsatz in Mio m3 / a 474 437
  Primärenergieeinsatz zur Erzeugung von Dampf und Strom in Petajoule (1015 Joule)/ a*** 51,63 50,10
  Sekundärenergieeinsatz zur Erzeugung von Dampf, Strom und Kälte (per Saldo) in Petajoule (1015 Joule) / a*** 34,08 34,85

Vorjahreswerte angepasst

a = Jahr

* MAQ = Millionen-Arbeitsstunden-Quote, d.h. Anzahl der Unfälle pro einer Million Arbeitsstunden
** Nach Greenhouse Gas Protocol
*** Ab 2011 berichten wir unseren Energieeinsatz nach Herkunftsarten differenziert

Arbeitsunfallquote erneut gesenkt

Unsere Performance in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz überprüfen wir regelmäßig anhand von Key-Performance-Indikatoren (KPIs). Viele unserer KPIs konnten wir in 2011 weiter verbessern, obwohl wir unsere produzierte Verkaufsmenge um 5 % gesteigert haben. Die Arbeitsunfallquote reduzierte sich erneut für Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen, wie auch die Gesamtquote aller berichtspflichtigen Arbeitsunfälle, die eine medizinische Behandlung erforderten. Damit haben wir unser für 2015 gesetztes Ziel einer MAQ ("Millionen-Arbeitsstunden-Quote") von 1,5 Arbeitsunfällen mit Ausfalltagen im Jahr 2011 erreicht. Um international gebräuchlichen Standards zu genügen, haben wir unser Reporting über Arbeitsunfälle 2011 umgestellt und die bisherige Kenngröße MAQ durch LTRIR ("Lost Time Reportable Incident Rate") ersetzt. Ab dem Geschäftsbericht 2012 werden wir Arbeitsunfälle nach dieser neuen Kenngröße berichten.

Als Folge des Produktionsanstiegs erhöhte sich im Berichtsjahr neben dem Sekundär-Energieeinsatz auch die Emissionsmenge der flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), des Stickstoffs sowie des organisch gebundenen Kohlenstoffs (TOC) im Abwasser. Aufgrund eines Grundwasser- und Bodensanierungsprojektes an einem unserer Standorte in Indien stieg die Menge gefährlichen Abfalls erheblich gegenüber dem Vorjahr an. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird voraussichtlich bis Mitte des Jahres 2013 dauern und die Konzern-Abfallzahlen entsprechend beeinflussen.

Wir konnten im Jahr 2011 außerdem eine signifikante Abnahme der Anzahl der Umweltereignisse, aber auch einen Rückgang der Transportereignisse verzeichnen. Bei Umweltereignissen berichten wir gemäß unserer internen Selbstverpflichtung bereits geringe Produktaustritte: bei Stoffen mit einem hohen Gefährdungspotenzial schon ab 100 kg. Umweltereignisse und Transportunfälle lassen sich trotz unserer umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen und -trainings leider nicht völlig verhindern. Ereignisse und Unfälle werden detailliert analysiert und bewertet, um adäquate Maßnahmen zu ihrer künftigen Vermeidung einleiten zu können.

Ziel von Bayer ist es, innerhalb des Konzerns weltweit ein angemessenes und gleiches Niveau an HSEQ-(Health, Safety, Environment and Quality - Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität) Leistung zu erreichen und kontinuierlich zu verbessern. Zur Erfüllung dieses Ziels hat Bayer in allen Teilkonzernen und Servicegesellschaften entsprechende HSEQ-Managementsysteme eingerichtet, die sich an anerkannten internationalen Standards orientieren und regelmäßig überprüft und aktualisiert werden. Rund 90 % aller Bayer-Produktionsstandorte verfügten 2011 über ein durch Bayer auditiertes HSE-Managementsystem. Mehr als 80 % unserer Geschäftstätigkeit (in Bezug auf Produktionsmenge bzw. Energieeinsatz) erfolgt an Standorten, die extern nach international anerkannten Regelwerken, wie z. B. ISO 14001, EMAS, OHSAS 18001, zertifiziert bzw. validiert sind. Alle Teilkonzerne und Servicegesellschaften verfügen über branchenspezifische Qualitätsmanagementsysteme wie ISO 9001 oder GMP (Good Manufacturing Practice). Hinzu kommen Systeme und Regeln der Teilkonzerne, die produktspezifische Anforderungen aufgreifen.

Die Gesundheit und Sicherheit aller, die mit unseren Produkten umgehen, und der Schutz unserer Umwelt haben für uns höchste Priorität. Produktverantwortung beinhaltet für uns eine umfassende Bewertung der Gesundheits- und Umweltrisiken entlang der Wertschöpfungskette von der Produktforschung und -entwicklung bis hin zur Produktion und schließt verantwortliches Handeln bei der Produktvermarktung, -anwendung und -entsorgung mit ein. Nahezu alle von Bayer hergestellten Produkte unterliegen umfassenden gesetzlichen Informationspflichten wie z. B. der EU-weiten Chemikalienverordnung "REACH". Nachdem 2010 die ersten 125 Stoffe bei der Chemikalienagentur (ECHA) eingereicht wurden, bereitet sich Bayer auf die zweite Registrierungsphase für Stoffe> 100 t vor, die am 1. Juni 2013 endet. Auch für viele dieser Stoffe werden Konsortien mit Wettbewerbern gebildet, um den Datenaustausch zu fördern und zusätzliche Tierversuche zu vermeiden. Von dem in 2011 gestarteten Autorisierungsverfahren ist Bayer bisher nicht betroffen. Für das Global Harmonisierte System (GHS) von Chemikalien, das in Europa und seit 2010 auch in China gilt, haben wir ebenso alle entsprechend einzustufenden Stoffe gemeldet.

KLIMASCHUTZ

Bayer berücksichtigt in seiner Strategie den Klimawandel als ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Herausforderung. Das 2007 initiierte Bayer-Klimaprogramm wurde 2009 zu einer der wesentlichen Säulen des Bayer-Nachhaltigkeitsprogramms: Wir überprüfen die Energieeffizienz unserer Prozesse, bieten Lösungen für den Klimaschutz und die Bewältigung der Folgen des Klimawandels.

Auch 2011 wurden wir aufgrund unserer hohen Transparenz in der Berichterstattung erneut in den "Carbon Disclosure Leadership Index" (CDLI) aufgenommen, in diesem Jahr branchenübergreifend als weltweit eines der vier besten Unternehmen. Aufgrund unserer Anstrengungen zur CO2 -Reduktion wurde Bayer darüber hinaus in den "Carbon Performance Leadership Index" (CPLI) mit Prädikat "A" aufgenommen.

Klimaziele des Konzerns erneut verschärft

Wir wollen diesen Weg konsequent weitergehen und haben im Rahmen unserer Ziele 2015 unsere längerfristig angelegten Klimaziele zur Treibhausgas-Reduzierung nochmals verschärft. Neues Konzernziel ist die Senkung der spezifischen Treibhausgas-Emissionen (direkte und indirekte Emissionen in Relation zur produzierten Verkaufsmenge in Tonnen) von 2005 bis 2020 um 35 %. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden 2011 die Zielgrößen zur Reduktion spezifischer Emissionen unseres energie-intensiven Teilkonzerns MaterialScience auf 40 % (vormals 25 %) und bei HealthCare der absoluten Emissionen auf 10 % (vormals 5 %) erhöht. Die Zielgröße von CropScience bleibt weiterhin ambitioniert bei einer Senkung der absoluten Emissionen um 15 %.

Bei der Berichterstattung der Treibhausgas-Emissionen richtet sich Bayer nach dem internationalen Standard des Greenhouse Gas (GHG) Protocol. Bayer strebt an, die Emissionen des Konzerns bis 2020 trotz Produktionswachstums auf dem Niveau von 2007 zu halten. Trotz der im Berichtszeitraum 2011 um 5 % und damit erneut gestiegenen produzierten Verkaufsmenge, insbesondere bei MaterialScience, konnten die direkten Treibhausgas-Emissionen um rund 12 % gesenkt werden. Im Wesentlichen trugen dazu Verfahrensverbesserungen sowie Energieeffizienzmaßnahmen bei. Die energiebedingten indirekten Treibhausgas-Emissionen stiegen um 5,7 % an. Die Summe der direkten und indirekten Treibhausgas-Emissionen sank um 4,2 %.

Um die Transparenz bei der Verfolgung der Zielerreichung zu erhöhen, berichten wir in unserem Nachhaltigkeitsbericht ausführlich über die Emissionsentwicklung.

Eine wichtige Maßnahme zur Verminderung der eigenen Treibhausgas-Emissionen ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Die durch den "Bayer Climate Check" erhobenen Energie- und CO2 -Einsparpotenziale wurden in das Energie-Managementsystem STRUCTese™ (Structured Efficiency System for Energy) integriert. MaterialScience hat dieses zertifizierte System (DIN EN 16001), das die nachhaltige Umsetzung der Potenziale und kontinuierliche Effizienzsteigerung der Produktionsprozesse sicherstellen soll, bis 2011 bereits in 46 energieintensiven Produktionsbetrieben eingeführt. Bis Ende 2012 wollen wir insgesamt 61 solcher Produktionsbetriebe umstellen.

Ein weiterer Schwerpunkt zur Verminderung der Treibhausgas-Emissionen sind Prozess-Innovationen. Ein Beispiel ist ein von Bayer mit Partnern entwickeltes neuartiges klimafreundliches Verfahren zur Chlorherstellung. Wir konnten 2011 die erste großtechnische Pilotanlage mit einer Jahreskapazität von 20.000 Tonnen in Krefeld, Deutschland, in Betrieb nehmen, die eine Reduzierung des Energieverbrauchs gegenüber dem herkömmlichen Membranverfahren von bis zu 30 % erreichen kann. 2011 wurden auch unsere verfahrenstechnischen Maßnahmen zur weiteren Reduktion von Lachgasemissionen fortgeführt.

Darüber hinaus stellt Bayer Lösungen für den Klimaschutz bereit. Weltweit verursacht der Energieverbrauch in Gebäuden rund 30 % aller CO2 -Emissionen. Mit dem Bayer "EcoCommercial Building (ECB) Programm" ist Klimaschutz im Bausektor realisierbar. Das interdisziplinäre Netzwerk aus Herstellern, Planern, Ingenieuren und Dienstleistern aus der Baubranche entwickelt maßgeschneiderte Konzepte für energieoptimierte Gebäude bis hin zu Null-Emissions-Gebäuden. Mit dem Ziel, u. a. Bayer Polyurethan-Dämmstofflösungen weiter im Bausektor zu etablieren, konnten wir 2011 zusätzlich 28 neue Partner für das weltweite ECB-Netzwerk gewinnen. Neben unseren Anstrengungen bei Energieeffizienz und Emissionsreduktion arbeiten wir an Weiterentwicklungen unserer Marktlösungen im Bausektor sowie an Leichtbaulösungen für eine nachhaltigere Mobilität.

Mit Maßnahmen zur Reduktion der durch Dienstfahrzeuge verursachten CO2 -Emissionen (Programm "Eco-Fleet"), dem Einsatz neuer Telekommunikationstechniken zur Vermeidung von Geschäftsreisen sowie der Steigerung der Energieeffizienz im IT-Umfeld setzt Bayer im Klimaprogramm zusätzliche Akzente. Die Maßnahmen aus dem Eco-Fleet-Programm führten von 2007 bis Ende 2011 bereits zu einer CO2 -Reduktion von mehr als 32.500 t pro Jahr, die im IT-Umfeld pro Jahr von rund 3.500 t.

9.4 Gesellschaftliches Engagement

Gesellschaftliches Engagement ist ein fester Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie und der Unternehmenspolitik von Bayer. Das Unternehmen versteht sich als Teil der Gesellschaft und begreift sein Engagement im Sinne eines "Good Corporate Citizen" als langfristige Investition in die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft und als Beitrag zu positiven unternehmerischen Rahmenbedingungen. Das gesellschaftliche Engagement von Bayer wird dokumentiert in zahlreichen Projekten, die das Unternehmen zum Teil seit Jahren in vielen Regionen der Welt organisiert oder unterstützt. Dafür stellte der Konzern im Jahr 2011 rund 54 MIO € (Vorjahr: 57 MIO €) in vier Schwerpunktbereichen zur Verfügung.

54 Mio € für gemeinnützige Zwecke

Ausgaben für gesellschaftliche Initiativen

[Tabelle 3.36]

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Förderschwerpunkte 2010
in Mio €
2011
in Mio €
Bildung und Forschung 7 8
Umwelt und Natur 3 2
Gesundheit und Soziales 26 24
Sport und Kultur 21 20

Wir setzen unsere Förderstrategie weiter konsequent um. Dabei engagieren wir uns besonders für solche Projekte, die von hoher gesellschaftlicher Relevanz sind, einen konkreten Bedarf decken und eine thematische Nähe zum Unternehmen aufweisen. Neben finanzieller Unterstützung wollen wir möglichst unser technologisches und ökonomisches Know-how einbringen.

BILDUNG UND FORSCHUNG

Bayer legt großen Wert auf die Förderung von Bildung und Forschung mit Schwerpunkt auf dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Denn als forschungsorientiertes Unternehmen sind wir im Besonderen auf sehr gut ausgebildete Nachwuchskräfte und auf Technikakzeptanz in der Gesellschaft angewiesen.

Unterstützung für junge Talente und Top-Wissenschaftler

Die "Bayer Science & Education Foundation" deckt mit ihren Förderprogrammen den kompletten wissenschaftlichen Ausbildungs- und Karriereweg ab. So bewilligte die Stiftung im Jahr 2011 Fördergelder in der Gesamthöhe von rund 1 MIO € für engagierte Schüler und innovative Schulprojekte, ambitionierte Auszubildende, exzellente Studierende, herausragende Nachwuchswissenschaftler und Spitzen-Forscher.

Im Jahr 2011 nahm die Stiftung weitere 52 Unterrichtsprojekte im Einzugsgebiet der deutschen Unternehmensstandorte mit insgesamt rund 462.000 € in das Bayer-Schulförderprogramm auf. Im Rahmen der eigenen Förderprogramme für Studierende und Schüler wurden rund 237.000 € für 49 Stipendiaten zur Umsetzung von Auslandsprojekten zugesagt. Zudem stellte die Stiftung insgesamt 179.000 € für internationale Nachwuchswissenschaftler zur Teilnahme am Nobelpreisträger-Treffen in Lindau am Bodensee, Deutschland, sowie für 100 Bayer-Stipendien im Rahmen der "Deutschlandstipendien" der Bundesregierung, welche die Stiftung an 23 Exzellenz-Universitäten in Deutschland einrichtete, zur Verfügung.

Der "Bayer Early Excellence in Science Award" ging im Jahr 2011 wieder an drei Nachwuchswissenschaftler in den Kategorien Biologie, Chemie und Materialien. Dr. Cristobal Uauy vom John Innes Center in Norwich, Großbritannien, wurde für seine Beiträge zum Verständnis des Genoms in Weizen und zur Steigerung der Pflanzenproduktivität in der Weizenzüchtung ausgezeichnet. Dr. Andreas Bender vom Cancer Center der University of Cambridge, Großbritannien, erhielt den Preis für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Chemie-Informatik zu Vorhersage-Modellen für Eigenschaften von Wirkstoffen im sogenannten "Life Science"-Bereich. Prof. Dr. Arne Thomas vom Institut für Chemie der Technischen Universität Berlin wurde für die Entwicklung neuer Funktionsmaterialien zur Anwendung in der Katalyse und der Gasspeicherung geehrt.

Den mit 75.000 € dotierten Familie-Hansen-Preis 2011 verlieh die Wissenschafts-Stiftung an Prof. Dr. Stefan W. Hell, der am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg arbeitet. Der 48-jährige Forscher wurde für seine Durchbrüche auf dem Gebiet der Mikroskopie ausgezeichnet. Die Entdeckungen von Prof. Hell führten zu einer neuen Klasse von Lichtmikroskopen, die den Einblick in lebende Zellen und Gewebe ermöglichen.

Der internationalen Bayer-Bildungsinitiative "Making Science Make Sense" schlossen sich im Jahr 2011 Polen, die Schweiz und die Türkei als weitere Teilnehmerländer an, sodass sie gegenwärtig in 14 Ländern auf vier Kontinenten regelmäßig umgesetzt wird. Zielgruppe sind Grundschüler, denen ehrenamtlich engagierte Bayer-Mitarbeiter in anschaulichen Experimenten die Faszination und praktische Bedeutung der Naturwissenschaften vermitteln.

Im Rahmen unseres gesellschaftlichen Engagements in Indien setzen wir unser Programm "Learning for Life" mit einem integrierten Maßnahmenpaket fort. Es ermöglicht Kindern bzw. Jugendlichen den Zugang zu Schulbildung und Ausbildung. Der Fokus liegt weiterhin auf der berufsqualifizierenden Ausbildung. Im Bundesstaat Karnataka nahmen beispielsweise seit dem Schuljahr 2009 / 2010 bis zum Schuljahr 2011 / 2012 circa 2.700 Auszubildende am regelmäßigen berufsbezogenen Unterricht teil, den wir zusammen mit lokalen Nicht-Regierungsorganisationen an zunächst fünf Regierungsschulen organisieren.

UMWELT UND NATUR

Ein weiterer Schwerpunkt unseres gesellschaftlichen Engagements ist die Bildung von Jugendlichen in Umweltfragen.

Junge Menschen in Umweltschutzprojekte einbinden

Auch im Jahr 2011 organisierten Bayer und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) wieder ein Dutzend Umweltprojekte für Jugendliche und Kinder im Rahmen der globalen Partnerschaft. Im Mittelpunkt stand die internationale Kinder- und Jugendkonferenz in Bandung, Indonesien, zum Thema "Reshaping Our Future Through Green Economy and Sustainable Lifestyles" mit rund 1.400 Teilnehmern aus 100 Ländern. Im Rahmen des Bayer-Umweltbildungsprogramms "Junge Umweltbotschafter" nahmen insgesamt rund 50 Jugendliche aus 18 Ländern an der einwöchigen Studienreise zum Thema Umweltschutz nach Deutschland teil - dem Höhepunkt der jährlichen Aktivitäten.

Der jährliche Kinder-Malwettbewerb - im Jahr 2011 zum Thema "Das Leben in den Wäldern" - verzeichnete wiederum dank einer besonders starken Beteiligung in China eine erneute Rekordmarke von 4 MIO Einreichungen aus 99 Ländern.

GESUNDHEIT UND SOZIALES

Bayer engagiert sich weltweit für die Verbesserung der sozialen Lebensverhältnisse und der Gesundheitsversorgung. Dadurch wollen wir zu einem stabilen Umfeld an unseren Unternehmensstandorten beitragen und helfen, globale Gesundheitsaufgaben zu lösen.

Wir unterstützten in unseren laufenden Hilfsprogrammen auch 2011 die Weltgesundheitsorganisation WHO im Kampf gegen vernachlässigte tropische Krankheiten. Das Unternehmen stellte dazu kostenfrei Medikamente zur Verfügung, die auf der "WHO Essential Drug List" stehen - beispielsweise gegen die in Lateinamerika weit verbreitete Chagas-Krankheit, eine durch den Biss von Raubwanzen übertragene Infektionskrankheit. Der bestehende Vertrag mit der WHO wurde vorzeitig bis 2017 verlängert. Die jährliche Medikamentenspende wird auf eine Million Lampit™-Tabletten verdoppelt und die finanzielle Unterstützung von 300.000 US-Dollar pro Jahr für Logistik und Distribution fortgesetzt. Zudem unterstützte Bayer die WHO mit Medikamenten-Spenden im Kampf gegen die Afrikanische Schlafkrankheit.

Eine gemeinsame Kooperation ist Bayer mit der WHO und der Organisation "Stop Tuberculosis (TB) Partnership" für den Kampf gegen die multiresistente Tuberkulose in China eingegangen. Bayer stellte hierfür im Jahr 2011 620.000 Tabletten des Antibiotikums Moxifloxacin zur Verfügung.

Die "Bayer Cares Foundation", unsere Stiftung zur Förderung gesellschaftlicher Eigeninitiative, unterstützte im Berichtsjahr 40 gemeinnützige Projekte im Umfeld der Unternehmensstandorte in Deutschland mit insgesamt rund 126.000 €. Zudem führte die Stiftung nach dem in Deutschland bewährten Modell das Bayer-Ehrenamtsprogramm in 13 Ländern in Mittel- und Lateinamerika mit einem Gesamt-Fördervolumen von 55.000 € ein. Damit honoriert die Sozialstiftung das ehrenamtliche Engagement von Bayer-Mitarbeitern und Bürgern, die sich aktiv für die Verbesserung der sozialen Lebensverhältnisse in ihrem lokalen Umfeld einsetzen.

Ferner vergab die Stiftung im Jahr 2011 zum zweiten Mal den mit insgesamt 35.000 € dotierten "Aspirin Sozialpreis" für innovative Hilfs- und Beratungsangebote im Gesundheitsbereich in Deutschland.

Für die Opfer des Erdbebens und anschließenden Tsunamis in Japan initiierte die "Bayer Cares Foundation" einen konzernweiten Mitarbeiter-Spendenaufruf. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 20 Ländern spendeten insgesamt mehr als 300.000 €. Die Bayer-Zentrale und die japanische Landesgesellschaft stockten den Betrag auf insgesamt 700.000 € auf. Mit dieser Summe unterstützt Bayer die Hilfsorganisation Ashinaga beim Bau eines Versorgungs- und Bildungszentrums für Kinder, die in der betroffenen Region leben und durch die Katastrophe ein oder beide Elternteile verloren. Hinzu kam die umgehend geleistete Soforthilfe in Form einer Unternehmens-Spende in Höhe von 880.000 € an das japanische Rote Kreuz sowie Medikamenten-Spenden im Wert von 700.000 € an die japanischen Gesundheitsbehörden, sodass sich die Japan-Hilfe von Bayer auf insgesamt 2,3 MIO € belief.

Weitere Sofort- und Wiederaufbauhilfe in der Gesamthöhe von rund 680.000 € leisteten Unternehmen bzw. die Stiftung im Jahr 2011 für die Flutopfer in Australien, Brasilien, Kambodscha, Thailand und auf den Philippinen, für die Erdbebenopfer in Neuseeland sowie für die Opfer der Hungerkatastrophe in Ost-Afrika.

SPORT UND KULTUR

Über die Angebote der Bayer-Kulturabteilung und der in Vereine überführten ehemaligen Ensembles sowie der Bayer-Sportvereine leistet das Unternehmen seit über 100 Jahren einen Beitrag zur Attraktivität der Unternehmensstandorte für Mitarbeiter und Bürger. Die Sportförderung wird Bayer im Umfeld der Niederrhein-Standorte neu aufstellen und sich bis 2015 stufenweise auf 6 Großvereine konzentrieren. Für die Aktivitäten im Breiten-, Jugend- und Behindertensport werden diese Vereine insgesamt rund 13 MIO € pro Jahr erhalten.

Der Gemeinschaftsinitiative mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) "Einfach Fußball" schlossen sich 7 weitere Vereine an. So spielten im Berichtsjahr rund 200 Jungen und Mädchen mit geistiger oder Lern-Behinderung in 13 regulären Sportvereinen regelmäßig Fußball.

10. Nachtragsbericht

Seit dem 1. Januar 2012 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen wir einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Bayer-Konzerns erwarten.

11. Prognosebericht

11.1 Chancen- und Risikobericht

Keine den Fortbestand des Bayer-Konzerns gefährdenden Risiken

Chancen- und Risikomanagement: integraler Bestandteil der Unternehmensführung

Klare Aufbauorganisation des Risikomanagements

11.1.1 Chancen- und Risikomanagement

Jedes unternehmerische Handeln ist untrennbar mit Chancen und Risiken verbunden. Aus diesem Grund ist ein wirksames Management von Chancen und Risiken ein bedeutender Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmenswerts.

Im Bayer-Konzern ist die Steuerung von Chancen und Risiken integraler Bestandteil des konzernweiten Systems der Unternehmensführung und nicht Aufgabe einer bestimmten organisatorischen Einheit. Dadurch ergibt sich eine enge Verknüpfung mit anderen Unternehmensbereichen. Zentrale Bestandteile des Chancen- und Risikomanagementsystems sind der Planungs- und Controllingprozess, das konzerninterne Regelwerk und das Berichtswesen.

In regelmäßigen Konferenzen zur Geschäftsentwicklung werden die Chancen und Risiken, die in den Strategien der strategischen Geschäftseinheiten und der Regionen qualitativ und quantitativ bewertet werden, aktualisiert und Ziele und Steuerungsmaßnahmen vereinbart.

Grundlage des Chancenmanagements des Bayer-Konzerns ist die detaillierte Beobachtung und Analyse der individuellen Märkte sowie die frühzeitige Erkennung und Bewertung von Trends, aus denen sich die Identifikation der Chancen ableitet. Dabei werden sowohl gesamtwirtschaftliche, branchenspezifische als auch regionale oder lokale Entwicklungen einbezogen. Zu den Aufgaben der Teilkonzerne und strategischen Geschäftseinheiten gehört es, strategische Chancen auf den Märkten wahrzunehmen, in denen sie tätig sind. Auf Konzernebene wird hierfür der strategische Rahmen gesetzt und die Finanzierung sowie die Liquidität gesichert. Zudem werden chancenorientierte Projekte, die mehrere Teilkonzerne betreffen, zentral koordiniert und verantwortet.

Die Grundsätze des Risikomanagements des Bayer-Konzerns sind in einer Richtlinie dokumentiert und im konzernweiten Intranet veröffentlicht. Die Richtlinie enthält grundlegende Prinzipien zum Risikomanagement gemäß den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Sie umfasst die Grundsätze zur Früherkennung, Kommunikation und Behandlung von Risiken. Dies sind im Wesentlichen: gesetzliche Anforderungen, die Handhabung des Risikomanagements bei Bayer sowie Risikomanagementaktivitäten.

Risiken werden im Bayer-Konzern systematisch und fortlaufend identifiziert, analysiert und in einer Datenbank erfasst. Als Risiko gelten Ereignisse und mögliche Entwicklungen innerhalb oder außerhalb des Unternehmens, die eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts gefährden. Risikorelevante Informationen werden mindestens quartärlich sowie bei Bedarf ad hoc erhoben.

Die Dokumentation umfasst neben der Beschreibung des Risikos eine Bewertung nach Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit sowie Maßnahmen zur Überwachung und Gegensteuerung.

Auf Ebene der Teilkonzerne und Servicegesellschaften werden vom Konzern abgestimmte Wesentlichkeitsgrenzen definiert. Um risikobehaftete Sachverhalte früh transparent darzustellen und dem potenziellen Risiko entsprechend zeitig begegnen zu können, existieren im Rahmen der Risikodokumentation Aufgreifgrenzen, die deutlich unter der Wesentlichkeitsgrenze liegen.

Die Mitglieder des Konzernführungskreises haben jederzeit Zugriff auf die Risikodatenbank, die im Managementinformationssystem abgebildet ist.

Das Risikomanagement ist auf Konzernebene dem Finanzvorstand zugeordnet. In den Teilkonzernen, den Servicegesellschaften und den Einheiten der Holding wurden Risikoverantwortliche auf Leitungsebene und Risikomanagementkoordinatoren benannt, um ein effizientes Risikomanagementsystem zu gewährleisten. Die Risikomanagementkoordinatoren und Fachverantwortlichen in den Unternehmensbereichen sind für die Risikoinventur inklusive der Identifikation, Bewertung und Dokumentation der Risiken sowie der Darstellung der Risikostrategie verantwortlich. Der jährliche Risikobericht an den Aufsichtsrat umfasst das Risikomanagementsystem, Rechtsrisiken, Compliance-Themen sowie die Berichte der Konzernrevision und den Bericht über das interne Kontrollsystem.

Die Konzernrevision ist verantwortlich für die Koordination der konzernweiten Erfassung und Dokumentation von Risikofeldern und für die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems.

Die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird in regelmäßigen Abständen von der Konzernrevision geprüft. Dabei folgt die Prüfungsplanung der Konzernrevision einem risikobasierten Ansatz. Darüber hinaus beurteilt der Abschlussprüfer im Rahmen seiner Jahresabschlussprüfung das Risikofrüherkennungssystem und erstattet Konzernvorstand und Aufsichtsrat regelmäßig hierüber Bericht. Die Erkenntnisse aus diesen Prüfungen finden im kontinuierlichen Prozess zur Verbesserung unseres Risikomanagementsystems Berücksichtigung. Der Aufsichtsrat, insbesondere der Prüfungsausschuss, überwacht das Risikomanagementsystem.

11.1.2 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess (Bericht gemäß § § 289 Absatz 5, 315 Absatz 2 Nr. 5 HGB)

Bayer verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess, in dem geeignete Strukturen sowie Prozesse definiert und in der Organisation umgesetzt sind. Dies ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte buchhalterische Erfassung aller geschäftlichen Prozesse bzw. Transaktionen gewährleistet ist. Es stellt die Einhaltung der gesetzlichen Normen, der Rechnungslegungsvorschriften und der internen Konzernrichtlinie zur Rechnungslegung sicher, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich ist. Änderungen der Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkungen auf den Konzernabschluss analysiert und die daraus resultierenden Änderungen in den konzerninternen Richtlinien und Systemen angepasst.

Grundlagen des internen Kontrollsystems sind neben definierten Kontrollmechanismen, z. B. systemtechnische und manuelle Abstimmprozesse, die Funktionstrennung sowie die Einhaltung von Richtlinien und Arbeitsanweisungen. Die Steuerung des Prozesses der Konzernrechnungslegung erfolgt bei der Bayer AG durch den Zentralbereich Group Accounting and Controlling.

Die Konzerngesellschaften erstellen ihre Abschlüsse lokal bzw. unter Nutzung konzerneigener Shared Service Center und übermitteln sie über ein konzernweit einheitlich definiertes Datenmodell, das der Konzernrichtlinie zur Rechnungslegung unterliegt. Die Konzerngesellschaften sind für die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien und Verfahren sowie den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme verantwortlich. Die in den Rechnungslegungsprozess von Konzern- und Jahresabschluss der Bayer AG involvierten Mitarbeiter werden dazu regelmäßig geschult. Im gesamten Rechnungslegungsprozess werden die lokalen Gesellschaften durch zentrale Ansprechpartner unterstützt. Im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses sind Maßnahmen implementiert, die die Regelungskonformität des Konzernabschlusses sicherstellen sollen. Dabei dienen die Maßnahmen der Identifikation und Bewertung der Risiken sowie der Begrenzung erkannter Risiken und deren Überprüfung. Beispielsweise werden wesentliche neu eingegangene Vertragsbeziehungen systematisch erfasst und analysiert.

Auf Basis der Daten der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochterunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsmaßnahmen, bestimmte Abstimmarbeiten und die Überwachung der zeitlichen und prozessualen Vorgaben erfolgen durch eine spezielle Konzernabschlussabteilung. Systemtechnische Kontrollen werden durch die Mitarbeiter überwacht und durch manuelle Prüfungen ergänzt. Grundsätzlich gibt es auf jeder Ebene zumindest ein Vier-Augenprinzip. Im gesamten Rechnungslegungsprozess müssen bestimmte Freigabeprozesse durchlaufen werden. Für spezielle fachliche Fragestellungen und komplexe Sachverhalte besteht darüber hinaus eine vom Erstellungsprozess getrennte Grundsatzabteilung.

Das interne Kontrollsystem der Finanzberichterstattung des Bayer-Konzerns basiert auf dem COSO (Committee of the Sponsoring Organisations of the Treadway Commission)-Rahmenwerk. Für die IT-Prozesse wurde eine Überleitung zum COBIT (Control Objectives for Information and Related Technology)-Rahmenwerk hergestellt. Die konzernweit verbindlichen Internal-Control-System-(ICS-) Standards wurden daraus abgeleitet, zentral vorgegeben und in den Konzerngesellschaften umgesetzt. Das Management in den Gesellschaften des Konzerns trägt die Verantwortung für die Umsetzung und Überwachung des lokalen ICS. In einem konzernweit genutzten System werden alle ICS-relevanten Geschäftsprozesse sowie deren Risiken und Kontrollen einheitlich und prüfungssicher dokumentiert und in einem zentralen IT-System auf Konzernebene transparent dargestellt.

Die Interne Revision als zentrale Einheit prüft u. a. die Zuverlässigkeit des Rechnungswesens der in- und ausländischen Gesellschaften. Dabei werden insbesondere folgende Aspekte berücksichtigt:

Einhaltung der gesetzlichen Auflagen sowie von Vorstandsdirektiven, sonstigen Richtlinien und internen Anweisungen,

formelle und materielle Ordnungsmäßigkeiten der Rechnungslegung und der darauf aufbauenden Berichterstattung,

Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit interner Kontrollsysteme zur Vermeidung von Vermögensverlusten,

Ordnungsmäßigkeiten der Aufgabenerfüllung und Einhaltung wirtschaftlicher Grundsätze.

Die Bayer AG verfügt über ein konzernweit standardisiertes Verfahren zur Überwachung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems. Dieses Verfahren ist an den Risiken einer möglichen Fehlberichterstattung im Konzernabschluss ausgerichtet.

Die Wirksamkeitsbeurteilung des rechnungslegungsbezogenen ICS erfolgt auf Grundlage von kaskadierten Selbstbeurteilungen beginnend bei den Prozessbeteiligten über die wesentlichen Verantwortungsträger im Rechnungslegungsprozess bis zum Konzernvorstand. Die Interne Revision nimmt eine unabhängige, stichprobenhafte Prüfung der Selbstbeurteilungen vor.

Der Vorstand der Bayer AG hat die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems und dessen Kriterien beurteilt. Diese Beurteilung ergab, dass das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem für das Geschäftsjahr 2011 funktionsfähig ist. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems wird vom Prüfungsausschuss der Bayer AG gemäß den Anforderungen des im Mai 2009 in Kraft getretenen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes überwacht. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass ein internes Kontrollsystem, unabhängig von der Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit liefert, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden.

11.1.3 Chancen

Bayer als internationaler Konzern ist mit seinen drei Tätigkeitsfeldern verschiedensten Entwicklungen auf den unterschiedlichen nationalen und internationalen Märkten unterworfen. Auf der Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung und der Unternehmenslage ergeben sich innerhalb der vorliegenden Rahmenbedingungen verschiedene Risiko- und Chancenpotenziale.

In den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern wollen wir auch in Zukunft die sich uns eröffnenden Chancen optimal nutzen. Die Evaluierung weiterer Chancenpotenziale erfolgt kontinuierlich in allen Bereichen und ist ein elementarer Teil unserer Strategie, die wir im Kapitel 11.2 "Strategie" ausführlich darstellen.

Wesentliche Chancenpotenziale bietet der Bereich Forschung und Entwicklung. Besonders hier arbeiten wir kontinuierlich daran, neue Produkte zu finden sowie bestehende Produkte weiterzuentwickeln. Unsere diesbezüglichen Aktivitäten sind ausführlich im Kapitel 8 "Forschung und Entwicklung" dargestellt.

Weitere Potenziale sehen wir in den Wachstumsmärkten, die wir in Kapitel 3.5 "Geschäftsentwicklung in den Wachstumsmärkten" näher erläutern.

Verschiedenen - insbesondere finanzwirtschaftlichen - Risiken, die wir im folgenden Abschnitt als Risiken beschrieben haben, stehen bei einer positiven Entwicklung entsprechende Chancen gegenüber.

11.1.4 Risiken

RISIKOLAGE

Als international tätiges Unternehmen mit heterogenem Portfolio ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Um die finanziellen Auswirkungen eines möglichen Schadens gering zu halten, werden - soweit verfügbar und wirtschaftlich vertretbar - Versicherungen abgeschlossen. Umfang und Höhe dieser Versicherungen werden laufend überprüft.

Für den Bayer-Konzern wesentliche Risiken werden in den folgenden Abschnitten beschrieben, wobei deren Reihenfolge keine Wertigkeit der Eintrittswahrscheinlichkeit oder des potenziellen Schadensausmaßes impliziert.

RECHTLICHE RISIKEN

Wir sind zahlreichen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder -verfahren ausgesetzt, an denen wir entweder aktuell beteiligt sind oder die sich in der Zukunft ergeben könnten. Dazu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersehbar, sodass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse haben können.

Eine Beschreibung der aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken befindet sich im Konzernabschluss, Anhangangabe [32].

BRANCHENRISIKEN

Die Preise pharmazeutischer Produkte sind auf vielen Märkten staatlicher Kontrolle und Regulierung ausgesetzt, einige Regierungen nehmen sogar direkt Einfluss auf die Preisbildung. Des Weiteren sind große Anbieter im Gesundheitswesen in einigen Absatzmärkten in der Lage, erheblichen Druck auf die Marktpreise auszuüben. Preisregulierungen und Preisdruck durch Generika-Anbieter, induziert durch staatliche Erstattungssysteme, die preisgünstigere Generika Markenprodukten vorziehen, schmälern die Renditen unserer pharmazeutischen Produkte und könnten im Einzelfall die Markteinführung eines neuen Produkts unrentabel machen. Wir gehen davon aus, dass das jetzige Ausmaß der Preisregulierung und des Preisdrucks weiter bestehen oder sich sogar vergrößern wird. Veränderungen hinsichtlich Preisregulierungen in unseren Hauptabsatzmärkten werden fortlaufend analysiert. Je nach Ausmaß der staatlichen Preisregulierung kann es notwendig sein, unser Geschäftsmodell anzupassen.

Die Konjunkturzyklen der Abnehmerbranchen beeinflussen die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Teilkonzerns MaterialScience. Ein konjunktureller Abschwung, gekennzeichnet durch schwache Nachfrage - insbesondere bei unseren wichtigsten Kunden - und Überkapazitäten, führt zu erhöhtem Preisdruck und intensiverem Wettbewerb.

Ganzheitliches Portfoliomanagement

Das frühzeitige Erkennen sich abzeichnender Entwicklungen im gesetzlichen und wirtschaftlichen Umfeld sowie ein aktives Portfoliomanagement sind wichtige Bestandteile der Geschäftssteuerung. Sowohl die gegenwärtige weltweite Konjunkturlage als auch die mittelfristigen Wirtschaftsentwicklungen werden quartalsweise analysiert und zur operativen Geschäftsplanung herangezogen. Allerdings bieten auch unsere detaillierten Analysen keine Gewähr dafür, dass ein massiver konjunktureller Abschwung wie in den vergangenen Jahren 2008 und 2009 vorhergesehen werden kann.

Eine Kurzfassung unserer Einschätzung ist im Kapitel 11.3 "Konjunkturausblick" verfügbar.

Wenn es uns unter strategischen Gesichtspunkten vorteilhaft erscheint, akquirieren wir Unternehmensteile oder auch ganze Unternehmen. Der Anteil des Goodwill und der sonstigen immateriellen Vermögenswerte im Bayer-Konzernabschluss hat durch die Akquisitionen der vergangenen Jahre deutlich zugenommen. Eine nicht erfolgreiche Geschäftsintegration bzw. unerwartet hohe Integrationskosten können die Realisierung der geplanten quantitativen und qualitativen Ziele wie beispielsweise Synergien gefährden und das Ergebnis negativ beeinflussen.

Unsere Akquisitionen werden von Integrationsteams begleitet. Für die Steuerung der Integrationsprozesse werden entsprechend erfahrene Ressourcen bereitgestellt. Ebenso begleiten Expertenteams Projekte im Zusammenhang mit Veräußerungen.

PRODUKTENTWICKLUNGSRISIKEN

Da die Wettbewerbsposition sowie die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Bayer-Konzerns in signifikanter Weise von der Entwicklung kommerziell erfolgreicher Produkte und Produktionstechnologien abhängen, investiert der Bayer-Konzern beträchtliche finanzielle Mittel in die Forschung und Entwicklung. Aufgrund langwieriger Entwicklungsprozesse, technologischer Herausforderungen, regulatorischer Vorgaben und starken Wettbewerbs ist jedoch nicht sichergestellt, dass alle Produkte, die sich zukünftig oder derzeit in unserer Entwicklungspipeline befinden, ihre geplante Marktreife erreichen und sich auf dem Markt kommerziell erfolgreich behaupten werden.

Darüber hinaus können mögliche Nebenwirkungen unserer Produkte, die trotz vorheriger intensiver Prüfungen erst nach der Zulassung bzw. Registrierung entdeckt werden, zu einer teilweisen oder kompletten Rücknahme vom Markt führen. Ein solcher Vertriebsstopp kann freiwillig erfolgen oder auch durch rechtliche und behördliche Schritte begründet sein. Auch Gerichtsverfahren und damit verbundene Schadenersatzforderungen wegen möglicher Nebenwirkungen unserer Produkte können das Ergebnis erheblich belasten.

Um eine effektive und effiziente Verwendung der in die Forschung und Entwicklung investierten Mittel zu gewährleisten, hat der Bayer-Konzern eine entsprechende Aufbau- und Ablauforganisation mit Fachabteilungen, Arbeitskreisen und Reportingstrukturen zur Überwachung von Entwicklungsprojekten implementiert.

REGULATORISCHE RISIKEN

Insbesondere der Life-Science-Bereich ist strengen behördlichen Vorgaben hinsichtlich der durchzuführenden Studien sowie der Herstellung und Vermarktung einer Vielzahl seiner Produkte unterworfen. In einigen Ländern hat das Ausmaß an regulatorischen Kontrollen stark zugenommen. Wir erwarten, dass sich dieser Trend besonders in den USA und der EU fortsetzt. Steigende Prüfanforderungen, z. B. an klinische oder (öko-) toxikologische Studien, können die Produktentwicklungskosten erhöhen und die Zeit bis zur (Re-) Registrierung verlängern.

Potenziellen Risiken aus gesetzlichen und sonstigen Vorgaben wird dadurch Rechnung getragen, dass wir unsere Entscheidungen und die Gestaltung unserer Geschäftsprozesse auf eine umfassende rechtliche Beratung durch interne und externe Fachleute stützen. In eigens aufgesetzten Projekten wird die Umsetzung neuer Regularien koordiniert und versucht, eventuelle Nachteile für die Geschäftstätigkeit zu verringern.

PATENTRISIKEN

Ein Großteil unserer Produkte, insbesondere im Life-Science-Bereich, unterliegt dem Patentschutz. Wir sind derzeit in Gerichtsverfahren involviert, um den Patentschutz für unsere Produkte durchzusetzen. Insbesondere Generika-Anbieter versuchen, Patente vor ihrem Ablauf anzugreifen. Teilweise wird sogar die generische Version eines Produkts auf den Markt gebracht - eine sogenannte "at-risk"-Markteinführung - bevor ein rechtskräftiges Patenturteil vorliegt.

Erhöhter Wettbewerbsdruck nach abgelaufenem Patentschutz

Läuft ein Patent aus oder können wir ein Patent nicht erfolgreich verteidigen, ist in der Regel mit verstärktem Wettbewerb und dem damit verbundenen Preisdruck durch den Markteintritt von Generika-Anbietern zu rechnen. Hinsichtlich der in diesem Zusammenhang stehenden Rechtsstreitigkeiten verweisen wir auf die Beschreibung der Rechtsrisiken im Konzernabschluss, Anhangangabe [32].

In einzelnen Bereichen müssen wir uns des Weiteren gegen Klagen Dritter aufgrund von Verletzung von Patenten oder sonstiger Schutzrechte verteidigen. Dies könnte die Entwicklung oder Herstellung bestimmter Produkte behindern oder gar stoppen und uns zu Schadenersatz- oder Lizenzzahlungen an Dritte verpflichten.

Insbesondere unsere Life-Science-Bereiche verfügen über ein umfassendes Produkt-Lebenszyklus-Management. Darüber hinaus prüft unsere Patentabteilung in Zusammenarbeit mit den jeweiligen operativen Abteilungen regelmäßig die aktuelle Patentlage und beobachtet mögliche Patentverletzungsversuche, um bei Bedarf rechtliche Schritte einzuleiten.

PRODUKTIONS-, BESCHAFFUNGSMARKT- UND UMWELTSCHUTZRISIKEN

Die Produktionskapazitäten an einigen unserer Standorte könnten z. B. durch technisches Versagen, Naturkatastrophen, regulatorische Rahmenbedingungen oder Lieferunterbrechungen bei Hauptrohstoffen oder Zwischenprodukten, z. B. durch die Abhängigkeit von einem Lieferanten, beeinträchtigt werden. Wegen des sehr komplexen Herstellungsverfahrens gilt dies in besonderem Maße für unsere biotechnologischen Produkte. Gelingt es uns in diesen Fällen nicht, mit der Produktion auf andere Standorte auszuweichen oder die Nachfrage aus Vorräten zu bedienen, wird es zu einem Umsatzrückgang kommen.

Absicherung der Rohstoffrisiken über langfristige Lieferverträge

Die Versorgung mit strategisch wichtigen Rohstoffen wird - soweit möglich - über langfristige Verträge und / oder mit verschiedenen Lieferanten gesichert. Zusätzlich unterliegen sämtliche Schritte der Produktionskette sowie die verwendeten Materialien einer ständigen Kontrolle durch die entsprechenden Fachfunktionen.

Die Herstellung von chemischen Produkten birgt Risiken, die mit der Produktion, der Abfüllung, der Lagerung und dem Transport von Rohstoffen, Erzeugnissen und Abfällen verbunden sind. Diese Risiken können Personen-, Sach- und Umweltschäden, Produktionsausfälle und Betriebsunterbrechungen sowie die Verpflichtung zu Schadenersatzzahlungen zur Folge haben.

Darüber hinaus kann das Auftreten von Spuren unerwünschter gentechnisch modifizierter Organismen in landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder Lebensmitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Produkt- und Umweltschutzrisiken begegnen wir mit entsprechenden Qualitätssicherungsmaßnahmen. So gewährleisten wir Prozesssicherheit durch ein integriertes Qualitäts-, Gesundheits-, Umwelt- und Sicherheitsmanagement. Weiterhin engagieren wir uns im Rahmen der internationalen Initiativen der chemischen Industrie, Responsible Care und Global Product Strategy, und treiben unsere Nachhaltigkeitsstrategie und -management voran. Wir berichten jährlich über unsere Nachhaltigkeitsleistungen, die auch die Themen Umwelt und Sicherheit einschließen.

IT-RISIKEN

Die Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie die interne bzw. externe Kommunikation des Bayer-Konzerns basieren zunehmend auf Informationstechnologien. Eine wesentliche Störung oder gar ein Ausfall der globalen und regionalen Geschäftssysteme kann zu einem Datenverlust und einer Beeinträchtigung der Geschäfts- und Produktionsprozesse führen.

Mit der Etablierung einer umfassenden Organisation für das IT-Risikomanagement, der Verabschiedung eines Regelwerks mit der Festlegung entsprechender Rollen und Verantwortlichkeiten sowie der Implementierung eines periodischen Berichtssystems wurden die Grundlagen für ein kontinuierliches und nachhaltiges Risikomanagementsystem für diesen Bereich gelegt. Dazu wurde ein konzernübergreifendes Gremium eingerichtet, das die grundsätzliche Strategie, Architektur und Sicherheitsmaßnahmen für den Konzern beschließt. Diese werden durch die Teilkonzerne und Servicegesellschaften in Abstimmung mit dieser zentralen Organisation entsprechend umgesetzt. In Zusammenarbeit mit unserem internen IT-Dienstleister wurden technische Vorkehrungen, wie beispielsweise Datenwiederherstellungs- und Kontinuitätspläne, entwickelt.

KAPITALMARKTENTWICKLUNGEN ALS RISIKO FÜR PENSIONSVERPFLICHTUNGEN

Der Bayer-Konzern hat Verpflichtungen gegenüber jetzigen und früheren Mitarbeitern aus Pensions- und anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen. Veränderungen relevanter Bewertungsparameter, z. B. Zinssatz, Sterbewahrscheinlichkeiten und Gehaltssteigerungsraten, können eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen bedingen, was zusätzliche Aufwendungen für Pensionspläne erforderlich macht oder infolge der unmittelbar erfolgsneutral mit dem Eigenkapital zu verrechnenden versicherungsmathematischen Verluste zu einem niedrigeren Eigenkapital führen kann. Ein Großteil der Pensionsverpflichtungen ist durch das Planvermögen gedeckt, welches aus festverzinslichen Wertpapieren, Aktien, Immobilien und anderen Vermögensanlagen besteht. Rückläufige oder gar negative Erträge aus diesen Anlagen können sich ungünstig auf den zukünftig beizulegenden Zeitwert des Planvermögens auswirken und somit die Entwicklung des Eigenkapitals negativ beeinflussen und / oder zusätzliche Beiträge des Unternehmens notwendig machen. Einzelheiten hierzu werden im Konzernabschluss, Anhangangabe [25] erläutert.

Dem Risiko von Marktwertschwankungen des Planvermögens begegnen wir durch eine ausgewogene strategische Anlagenallokation und eine ständige Analyse der Anlagerisiken im Hinblick auf unsere weltweiten Pensionsverpflichtungen.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Management von Finanz- und Rohstoffpreisrisiken

Als weltweit agierender Konzern ist Bayer im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken sowie verschiedenen Marktpreisrisiken ausgesetzt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten.

Unternehmenspolitik ist es, die aus dem operativen Geschäft sowie den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen entstehenden Marktpreisrisiken durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente zu eliminieren bzw. zu begrenzen. Derivative Finanzinstrumente werden dabei fast ausschließlich zur Absicherung von gebuchten und geplanten Transaktionen abgeschlossen. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten unterliegt strengen internen Kontrollen, die im Rahmen zentral festgelegter Mechanismen und einheitlicher Richtlinien erfolgen. Es werden vor allem außerhalb der Börse (d. h. OTC) gehandelte Devisentermin- und -optionsgeschäfte, Zinsswaps sowie Zins- / Währungsswaps, Warenswaps und Warenoptionen mit Banken, denen wir bonitätsabhängige Kontrahentenlimite zuteilen, abgeschlossen.

Im Folgenden wird auf die einzelnen Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten sowie deren Management eingegangen.

Kredit- und landesspezifische Risiken

Die Werthaltigkeit von Forderungen und anderen finanziellen Vermögenswerten kann beeinträchtigt werden, wenn Transaktionspartner ihren Verpflichtungen zur Bezahlung oder sonstigen Erfüllung nicht nachkommen. Da der Bayer-Konzern mit seinen Kunden keine Master-Netting-Vereinbarungen abschließt, stellt der Gesamtbetrag der finanziellen Vermögenswerte das maximale Ausfallrisiko dar.

Zur effektiven Steuerung der Kreditrisiken aus offenen Handelsforderungen hat Bayer einen einheitlichen Risikomanagementprozess etabliert und eine entsprechende konzernweite Richtlinie verfasst. Bei den fakturierenden Gesellschaften sind jeweils verantwortliche Credit Manager benannt. Diese führen regelmäßig Bonitätsanalysen der Kunden durch. Sicherheiten liegen für einen Teil dieser Forderungen vor und werden in Abhängigkeit von den lokalen Rahmenbedingungen genutzt. Hierzu zählen insbesondere Kreditversicherungen, Anzahlungen, Akkreditive und Bürgschaften. Grundsätzlich wird der Eigentumsvorbehalt mit unseren Kunden vereinbart. Für alle Kunden werden Kreditlimite festgelegt. Darüber hinaus werden alle Limite für Schuldner mit einem Gesamtrisikoexposure von 10 MIO € und mehr sowohl vom lokalen Kreditmanagement beurteilt als auch dem konzernweiten Risiko-Komitee Finanzen vorgelegt.

Zur Minimierung der Kreditrisiken werden Finanztransaktionen nur im Rahmen festgelegter Limite mit Banken und Partnern, die eine erstklassige Bonität aufweisen, getätigt. Die Risikolimite werden auf Basis von methodischen Modellen entwickelt und deren Einhaltung laufend beobachtet.

Die Länderrisiken aus Warenlieferungen und Konzernkrediten sowie die Bonität der Länder werden kontinuierlich beobachtet, methodisch bewertet und zentral gesteuert.

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko, d. h. das Risiko, aufgrund einer unzureichenden Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln bestehende oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen zu können, wird im Bayer-Konzern zentral gesteuert. Zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit werden liquide Mittel bereitgehalten, um konzernweit sämtliche geplanten Zahlungsverpflichtungen zur jeweiligen Fälligkeit erfüllen zu können. Diese bestehen sowohl in operativen Zahlungsströmen als auch in der Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten. Darüber hinaus wird eine Reserve für ungeplante Mindereingänge oder Mehrausgänge vorgehalten. Hierfür werden auf Basis historischer Zeitreihen, adjustiert um Veränderungen in der Geschäftsstruktur, Plan-Ist-Abweichungsanalysen durchgeführt. Daraus wird die Liquiditätsreserve ermittelt, die mit einer festgelegten Wahrscheinlichkeit eine negative Abweichung von den geplanten Zahlungsströmen abdecken kann. Die Höhe dieser Reserve wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die Liquidität wird hauptsächlich in Form von Tages- und Termingeldanlagen vorgehalten. Darüber hinaus stehen Bankkreditlinien, insbesondere eine nicht in Anspruch genommene syndizierte Kreditlinie in Höhe von 3,5 MRD €, zur Verfügung.

Die im Jahr 2012 fälligen Anleihen wollen wir aus der Liquidität und dem Free-Operating-Cashflow bedienen.

Marktrisiken

Das Marktrisiko besteht darin, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Zum Marktrisiko zählen das Währungsrisiko, das Zinsrisiko und das sonstige Preisrisiko (insbesondere das Rohstoffpreisrisiko).

Die Sensitivitätsanalyse ist ein weitverbreitetes Verfahren zur Risikomessung. Sie ermöglicht die Abschätzung potenzieller Verluste künftiger Erträge, beizulegender Zeitwerte oder von Cashflows marktrisiko-sensitiver Instrumente, die sich aus einer oder mehreren ausgewählten hypothetischen Veränderungen der Zinssätze, Wechselkurse, Rohstoffpreise und sonstiger relevanter Marktsätze oder Preise in einem bestimmten Zeitraum ergeben. Wir nutzen die Sensitivitätsanalyse, da sie angemessene Risikoschätzungen auf der Grundlage direkter Annahmen (z. B. einer Zinserhöhung) gestattet. Bei den nachfolgenden Risikoschätzungen wird Folgendes zugrunde gelegt:

eine gleichzeitige, parallele Veränderung der Wechselkurse in Form einer Abwertung des Euro gegenüber sämtlichen Fremdwährungen um 10 %;

eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurven aller Währungen um 100 Basispunkte;

und ein gleichzeitiger Rückgang der Preise aller relevanten Rohstoffe, auf die wir Derivate halten, um 20 %.

Wir nutzen Marktinformationen und zusätzliche Analysedaten, um unsere Risiken zu steuern und die Einschränkungen unserer Sensitivitätsanalyse abzuschwächen. Die Sensitivitätsanalyse hat sich als nützliches Instrument zum Erreichen risikospezifischer Managementziele erwiesen. Sie bietet eine leicht verständliche Risikoabschätzung und vermittelt damit einen Eindruck davon, welche Auswirkungen eine Veränderung der Marktbedingungen auf unser Geschäft haben könnte. Zudem gestattet die Sensitivitätsanalyse unserem Management, auf dieser Basis die erforderlichen Schritte einzuleiten, um derartigen Risiken zu begegnen.

Wir verfeinern unsere Verfahren zur Risikomessung und -berichterstattung kontinuierlich; dies beinhaltet u. a. eine regelmäßige Überprüfung der zugrunde liegenden Annahmen und verwendeten Parameter.

Die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Sensitivitätsanalysen stellen den hypothetischen Verlust von Cashflows aus Finanzinstrumenten und derivativen Finanzinstrumenten dar, die wir zum 31. Dezember 2011 sowie zum 31. Dezember 2010 gehalten haben. Das Spektrum der Sensitivitäten, das wir für diese Analysen ausgewählt haben, spiegelt unsere Sicht der Veränderungen von Wechselkursen, Rohstoffpreisen und Zinssätzen wider, die in einem Zeitraum von einem Jahr und unter Zugrundelegung angemessener Maßstäbe möglich sind.

Währungsrisiken

Da der Bayer-Konzern einen signifikanten Anteil seines Geschäfts außerhalb der Euroländer tätigt, können Währungsschwankungen das Ergebnis wesentlich beeinflussen. Währungsrisiken aus Finanzinstrumenten bestehen bei Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, die nicht in der funktionalen Währung einer Gesellschaft bestehen. Das Währungsrisiko aus Finanzinstrumenten ist im Bayer-Konzern insbesondere für den US-Dollar, den japanischen Yen, den kanadischen Dollar und den chinesischen Renminbi bedeutsam.

Die Währungsrisiken werden systematisch zentral erfasst, analysiert und gesteuert. Der Umfang der Absicherung wird regelmäßig evaluiert und im Rahmen einer Richtlinie festgelegt. Dabei wird das gebuchte Fremdwährungsexposure aus operativer Geschäftstätigkeit und aus finanziellen Positionen, d. h. aus Forderungen und Verbindlichkeiten resultierend, in der Regel in voller Höhe währungskursgesichert.

Das in den nächsten 12 Monaten zu erwartende Fremdwährungsexposure aus geplanten Geschäften wird gemäß den zwischen Holdingvorstand, Konzernfinanzen und operativen Einheiten abgestimmten Vorgaben gesichert. Die Absicherung für einen wesentlichen Teil der vertraglichen und vorhersehbaren Währungsrisiken erfolgt vor allem durch die Nutzung von Devisentermingeschäften und Devisenoptionen.

Der Vorstand hat klare Leitlinien festgelegt, wie die Cashflow-Risiken, die aus diesem Ansatz resultieren, zu begrenzen und zu überwachen sind.

Zur Ermittlung der Sensitivitäten haben wir eine hypothetische ungünstige Veränderung der Wechselkurse um 10 % zugrunde gelegt und sind dabei von einer gleichzeitigen Abwertung des Euros gegenüber allen Währungen, basierend auf den Jahresendkursen dieser Währungen, ausgegangen. Der geschätzte hypothetische Verlust von Cashflows aus derivativen und nicht-derivativen Finanzinstrumenten würde zum 31. Dezember 2011 305 MIO € betragen (31. Dezember 2010: 279 MIO €). Von diesen 305 MIO € beziehen sich 95 MIO € auf den US-Dollar, 46 MIO € auf den japanischen Yen, 32 MIO € auf den kanadischen Dollar, 26 MIO € auf den chinesischen Renminbi und 106 MIO € auf andere Währungen. 321 MIO € des geschätzten hypothetischen Verlusts in Höhe von 305 MIO € stammen aus Derivaten, die zur Absicherung unseres antizipierten Exposures aus geplanten Umsätzen in Fremdwährung eingesetzt wurden. Diese Transaktionen erfüllen die Voraussetzungen für das Hedge-Accounting, die entsprechenden Wertveränderungen werden im Eigenkapital (Other Comprehensive Income) ausgewiesen. Die Gegenposition von 16 MIO € ist im Wesentlichen Kontensalden in Fremdwährung und nicht abgesicherten, eingebetteten Währungsderivaten aus Lieferverträgen zuzuordnen. Die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf unsere geplanten Umsätze in Fremdwährung sind in dieser Berechnung nicht berücksichtigt.

Zinsrisiken

Ein Zinsrisiko liegt für den Bayer-Konzern vor allem bei finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit Laufzeiten von über einem Jahr vor. Aus dem Risiko sich verändernder Kapitalmarktzinsen resultiert bei festverzinslichen Finanzinstrumenten (z. B. festverzinsliche Anleihen) ein Fair-Value-Risiko, da die beizulegenden Zeitwerte in Abhängigkeit von Zinssätzen schwanken. Bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten besteht ein Cashflow-Risiko, da die Zinszahlungen zukünftig zunehmen könnten.

Das Zinsrisiko des Bayer-Konzerns wird zentral analysiert und durch den Konzernbereich Finanzen gesteuert. Maßgabe hierfür ist die vom Management festgelegte Duration, die implizit auch das Verhältnis zwischen festverzinslicher und variabel verzinslicher Verschuldung beinhaltet. Die Ziel-Duration unterliegt einer regelmäßigen Überprüfung. Um die angestrebte Zielstruktur des Portfolios zu erhalten, werden Derivate abgeschlossen, bei denen es sich vorwiegend um Zins- bzw. Zinswährungsswaps sowie Zinsoptionen handelt.

Die Finanzverbindlichkeiten einschließlich Derivaten beliefen sich zum 31. Dezember 2011 auf 11.663 MIO € (31. Dezember 2010: 11.767 MIO €). Die Sensitivitätsanalyse wurde auf Basis unserer variabel verzinslichen Verbindlichkeiten zum Jahresende 2011 sowie unter Berücksichtigung der Zinssätze, die für unsere Verbindlichkeiten in allen wesentlichen Währungen relevant sind, durchgeführt. Eine hypothetische Erhöhung dieser Zinssätze ab 1. Januar 2011 um 100 Basispunkte bzw. 1 Prozentpunkt pro Jahr (bei konstanten Wechselkursen) hätte zu einer Erhöhung unserer Zinsaufwendungen zum 31. Dezember 2011 in Höhe von 68 MIO € geführt (2010 auf Basis der variabel verzinslichen Verbindlichkeiten zum Jahresende 2010: 45 MIO €).

Sonstige Preisrisiken (insbesondere Rohstoffpreisrisiken)

Der Bayer-Konzern benötigt signifikante Mengen an petrochemischen Rohstoffen und Energien für die verschiedenen Produktionsprozesse. Die Einkaufspreise für Rohstoffe und Energien können je nach Marktsituation erheblich schwanken. Wie schon in der Vergangenheit kann es Zeiten geben, in denen wir gestiegene Rohstoffkosten nicht über Preisanpassungen an unsere Kunden weitergeben können. Dies trifft in besonderem Maße für das MaterialScience-Geschäft zu.

Zur Sicherung der Rohstoffpreise haben wir langfristige Verträge mit verschiedenen Lieferanten abgeschlossen. Das operative Management der Rohstoffpreisrisiken liegt in der Verantwortung der Einkaufsabteilungen der Teilkonzerne und erfolgt im Rahmen von internen, zentral festgelegten Richtlinien und Limite, die einer ständigen Überprüfung unterliegen. Zum Betrieb unserer Produktionsanlagen wird in größerem Umfang Energie benötigt, größtenteils in Form von Strom und Dampf. Um das Preisänderungsrisiko bei Energien zu minimieren, setzen wir bei der Dampferzeugung auf eine ausbalancierte Diversifikation der Brennstoffe sowie beim Strom auf einen Mix von externem Einkauf und Eigenerzeugung.

Wir haben eine hypothetische nachteilige Veränderung der Rohstoff- und Energiepreise um 20 % zugrunde gelegt, die einen gleichzeitigen Rückgang aller Rohstoff- und Energiepreise unterstellt. Der geschätzte hypothetische Verlust von Cashflows aus Derivaten würde zum 31. Dezember 2011 1 MIO € betragen (Vorjahr: 8 MIO €). Von dieser 1 MIO € würden 0 MIO € direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen und 1 MIO € aufgrund von Hedge Accounting als entsprechende Wertänderung im Eigenkapital (sonstiges Gesamtergebnis (OCI)) gezeigt. Bei der Sensitivität für Warentermin- und Warenoptionsgeschäfte haben wir im geringen Umfang berücksichtigt, dass die Terminpreise nicht so volatil sind wie die Kassapreise. Für die Vertragsmengen im langfristigen Bereich haben wir daher eine etwas geringere Preisänderung unterstellt. Derivative Finanzinstrumente, die im Bayer-Konzern zur Reduzierung des Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisänderungsrisikos eingesetzt werden, sind im Konzernabschluss, Anhangangabe [30.3] erläutert.

GESAMTBEURTEILUNG DER RISIKEN

Die Risikolandschaft des Bayer-Konzerns hat sich im Berichtszeitraum nicht wesentlich gegenüber dem Vorjahr verändert. Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Einzelrisiken. Aus heutiger Sicht zeichnen sich keine den Fortbestand des Bayer-Konzerns gefährdenden Risiken, auch in Verbindung mit anderen Risiken, ab.

11.2 Strategie

GESCHÄFTSSTRATEGIE

Als Erfinder-Unternehmen mit der Mission "Bayer: Science For A Better Life" setzt Bayer weiterhin auf seine Kernkompetenz, neue Lösungen in den wachstumsstarken und innovationsgetriebenen Bereichen Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien zu entwickeln. Basierend auf unserer Innovationsfähigkeit verfolgen wir eine Strategie des nachhaltigen und profitablen Wachstums, um den Wert des Unternehmens zu steigern.

Über alle Geschäftsbereiche hinweg streben wir dabei eine weitere Stärkung des Portfolios sowie die konsequente Nutzung von Wachstumsmöglichkeiten und die fortlaufende Erhöhung unserer Produktivität an:

Portfolio: Wir wollen auch weiterhin führende Rollen in finanziell attraktiven Märkten einnehmen und die vorhandenen starken Positionen stetig ausbauen.

Wachstum: Wir investieren konsequent in unsere Innovationsfähigkeiten, maximieren den Wert unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline und realisieren Opportunitäten in den Wachstumsmärkten, insbesondere in China und Brasilien.

Produktivität: Unter dem Motto "Mehr Innovation - weniger Administration" setzen wir unsere Anstrengungen zur Effizienzverbesserung fort, um unsere Strukturen und Prozesse zu vereinfachen. Ab dem Jahr 2013 sollen 800 MIO € pro Jahr eingespart werden, von denen rund die Hälfte in Forschung und Entwicklung sowie in die weitere Erschließung unserer Wachstumsmärkte reinvestiert werden soll.

HEALTHCARE

Vier übergreifende Trends werden nach unserer Meinung den Gesundheitsmarkt der Zukunft entscheidend mitbestimmen. Dazu zählen die fortschreitende Alterung der Bevölkerung, die steigende Nachfrage nach Gesundheitsprodukten in den Wachstumsmärkten, ein größer werdender Einfluss der Patienten und Verbraucher bei Gesundheitsentscheidungen und dass sich die Gesundheitsbranche zunehmend mit der Forderung konfrontiert sieht, einen steigenden Mehrwert im Rahmen des jeweiligen Gesundheitssystems zu belegen. Darüber hinaus befinden sich die Gesundheitssysteme weltweit in einem Wandel mit zunehmendem Kostendruck.

Im Fokus: Wachstum durch Innovation

Wir verfügen über eine Forschungspipeline mit Projekten, die das Potenzial haben, insbesondere chronische Krankheiten zu behandeln. Dies spielt vor allem vor dem Hintergrund einer weltweit alternden Bevölkerung eine wichtige Rolle. Aufgrund der größer werdenden Nachfrage nach besseren Gesundheitsprodukten und -leistungen in den neuen Wachstumsmärkten wollen wir dort unsere gute Position weiter ausbauen. In ausgewählten Bereichen beabsichtigen wir, unser produktzentriertes Geschäft mit stärker wertbasierten Ansätzen und Services zu ergänzen. Hier profitieren wir von unserer Kompetenz auf dem Gebiet der verschreibungspflichtigen Arzneimittel und unserer konsumentennahen Produkte. Eine zentrale Rolle wird dabei die Dachmarke Bayer spielen, die breite Anerkennung genießt. In diesem Umfeld zielt unsere Strategie darauf ab, ein überdurchschnittliches, profitables und nachhaltiges Wachstum zu erreichen. Dabei konzentrieren wir uns auf Wachstum aus Innovationen. Unsere Position unter den führenden Unternehmen im Markt für verschreibungsfreie Medikamente (OTC) wollen wir weiter ausbauen.

Unser umsatzstärkstes Segment, Pharma, fokussiert seine Aktivitäten auf Medikamente für die Frauengesundheit und Herzgesundheit sowie auf Spezialpharmazeutika aus den Bereichen Onkologie, Hämatologie und Ophthalmologie. Darüber hinaus umfasst unser Portfolio Arzneimittel, die vorwiegend von Allgemeinärzten verschrieben werden.

Auch in Zukunft konzentrieren wir uns auf Krankheiten mit hohem medizinischen Bedarf, bei denen große Chancen zur Versorgungsverbesserung durch innovative Diagnose- und Therapieansätze bestehen. Ein wichtiger Wachstumsmotor für unser Segment Pharma ist daher unsere interne Forschung und Entwicklung (F & E), ergänzt durch Einlizenzierungen sowie Allianzen und Kooperationen.

So gründeten wir Anfang 2011 gemeinsam mit dem indischen Unternehmen Zydus Cadila in Indien das Joint Venture Bayer Zydus Pharma, an dem wir 50 Prozent der Anteile halten. Mit dieser Gesellschaft erhöhen wir unsere Präsenz in dem schnell wachsenden indischen Pharmamarkt. Im Juli 2011 schlossen wir außerdem eine Lizenzvereinbarung mit Trius Therapeutics, Inc., USA, durch die wir die Exklusivrechte für das Trius-Antibiotikum Tedizolidphosphat (Tedizolid) in Asien - außer Nord- und Südkorea - sowie in Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten erhalten.

Im Pharmamarkt nehmen wir in vielen Wachstumsländern, insbesondere in China, bereits heute eine führende Stellung ein, die wir weiter ausbauen möchten.

In unserem Segment Consumer Health konzentrieren wir uns auf verschreibungsfreie Medikamente, Dermatologieprodukte, Produkte zur Blutzuckermessung, Medizingeräte Kontrastmittel sowie auf Arzneimittel und Pflegeprodukte für Nutz- und Haustiere.

Ziel der Division Consumer Care ist es, unsere Position im weltweiten Markt für verschreibungsfreie Medikamente (OTC) weiter auszubauen. Dabei wollen wir primär organisches Wachstumspotenzial aus bewährten Marken, wie z. B. Aspirin™, nutzen. Zusätzlich beabsichtigen wir auch weiterhin, durch strategisch relevante Übernahmen und Einlizenzierungen externe Wachstumschancen zu verfolgen. Unser Expansionskurs setzt insbesondere auf Wachstumsregionen wie Zentral- und Osteuropa, Lateinamerika sowie Asien / Pazifik.

In der Division Medical Care streben wir einen Ausbau unserer Wettbewerbsposition in den Kerngebieten Diabetes Management, Kontrastmittel und Medizingerätetechnik an. Im Bereich Diabetes wollen wir unser Produktangebot durch die Entwicklung neuer Blutzucker-Messsysteme sowie innovativer, kundenorientierter Lösungen erweitern, um Menschen mit Diabetes ein verbessertes Management ihrer Krankheit zu ermöglichen. In unserem Medizingeräte-Geschäft mit Injektionssystemen für Kontrastmittel und Thrombektomie-Systemen setzen wir die Entwicklung unserer Basisprodukte fort. Darüber hinaus entwickeln wir neue Software-Produkte und IT-basierte Service-Lösungen. Damit wollen wir die Kontrastmitteldosierung sowie die klinischen Arbeitsabläufe in der Verarbeitung von Diagnosedaten und -bildern verbessern. Zur Stärkung unserer Position unter den führenden Unternehmen im Bereich innovativer, hochwertiger diagnostischer Bildgebung und interventioneller Verfahren führten wir die Geschäftseinheiten „Diagnostic Imaging", vorher Teil des Segments Pharma, und unser Medizingerätegeschäft in einer neuen Einheit „Radiology and Interventional" zusammen. Um unsere Präsenz im Bereich der interventionellen Kardiologie zu stärken, haben wir im September 2011 das Unternehmen Pathway Medical Technologies, Inc., USA, erworben. Pathway Medical Technologies ist einer der führenden Hersteller von Produkten zur mechanischen Entfernung von Ablagerungen in den Arterien.

In der Division Animal Health wollen wir unsere Position unter den führenden Unternehmen im Haus- und Nutztiermarkt weiter ausbauen. Unsere Strategie zielt darauf, organisches Wachstum durch eine Fokussierung auf Länder und Märkte mit nachhaltigem Umsatzpotenzial und ein erfolgreiches Lebenszyklus-Management vorhandener Kernmarken zu erreichen. Um einen langfristigen Erfolg sicherzustellen, wollen wir verstärkt auf eigene Neuentwicklungen von Produkten setzen. Zusätzlich verfolgen wir externe Wachstumschancen durch Akquisitionen und Einlizenzierungen. So haben wir z. B. im Januar 2011 das Tiergesundheitsgeschäft Bomac mit Sitz in Neuseeland erworben. Das Unternehmen verfügt über ein breites, innovatives Arzneimittelangebot für den Nutztiersektor. Wir planen, die Produkte über Australien und Neuseeland hinaus insbesondere in Wachstumsmärkte einzuführen. Damit wollen wir unser Geschäft in der Region Asien / Pazifik stärken.

CROPSCIENCE

CropScience richtet seine Unternehmensplanung an den langfristigen Trends der Agrarmärkte aus und verfolgt das Ziel, als ein führendes innovationsorientiertes Unternehmen Produkte und kundenorientierte Lösungen für den zunehmenden Bedarf an kostengünstigen und qualitativ hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln, Pflanzenfasern und Energiepflanzen anzubieten. Vor dem Hintergrund begrenzter Anbauflächen, des voranschreitenden Klimawandels und einer stetig wachsenden Weltbevölkerung gilt es, die Ernteerträge zu sichern und weiter zu steigern. Wir führen unser Geschäft verantwortungsbewusst im Sinne unseres Bekenntnisses zur nachhaltigen Entwicklung mit dem Ziel, langfristig Wachstum mit attraktiven Renditen zu erzielen.

CropScience-Strategie mit vier Kernelementen

Die CropScience-Strategie für zukünftiges Wachstum basiert auf vier Kernelementen: Verjüngung des Pflanzenschutz-Geschäfts, Kundenorientierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, Neuausrichtung der Innovationstätigkeiten und Ausbau des BioScience-Geschäfts.

Ein strategisches Kernziel ist die Verjüngung unseres Pflanzenschutz-Geschäfts , um eine solide Basis für zukünftiges Wachstum zu schaffen. Dafür bauen wir derzeit unser Portfolio um. Während ältere Produkte auslaufen, legen wir verstärkt den Fokus auf strategisch bedeutende Produktfamilien. In diesem Zusammenhang nehmen wir alle Insektizidformulierungen der WHO-Klasse I bis Ende 2012 aus dem Portfolio. Pflanzenschutzmittel dieser Kategorie sollen durch moderne, anwenderfreundliche und umweltverträglichere Formulierungen ersetzt werden. Dies befindet sich auch im Einklang mit unserem Engagement für eine nachhaltige Landwirtschaft. Wir wollen die Präsenz in Wachstumsmärkten ausweiten und die Produktions- und Lieferprozesse optimieren. Um dies zu erreichen sowie Mittel für weitere Investitionen verfügbar zu machen, wollen wir kontinuierlich die Kosteneffizienz verbessern und unsere Flexibilität steigern.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil unserer Strategie ist die stärkere Kundenorientierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um Lösungen vom Saatgut bis zum Konsumenten anzubieten. Für Crop Protection / BioScience bedeutet dies eine noch stärkere Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Landwirte und verbessertes Management der Vertriebskanäle. Hinzu kommen neue und optimierte Systeme zur Pflege von Kundenbeziehungen, die auf dem mit der Marke Bayer verbundenen und bewährten Know-how basieren und das erfolgreiche Geschäftsmodell der Food-Chain-Partnerschaften durch Kooperationen mit multinationalen Lebensmittelherstellern und Händlern erweitern. Auch bei Environmental Science entwickeln und vermarkten wir Lösungen, die gezielt auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden - private Konsumenten und professionelle Anwender - zugeschnitten sind. Sie sollen anwenderfreundlich und sicher zu handhaben sein. Schwerpunkte der strategischen Ausrichtung sind die konsequente Kundenorientierung mit einem Ausbau der Marketingaktivitäten und weiterer Erschließung spezifischer Marktsegmente, wie der Forstwirtschaft oder des industriellen Vegetationsmanagements.

In den Bereichen Innovation und Forschung wollen wir einen stärkeren Schwerpunkt auf BioScience und neue Wachstumsgebiete in der Agrarchemie, wie die Pflanzengesundheit und Stresstoleranz, legen und gleichzeitig die Mittel für traditionelle, auf die Bekämpfung von Schadorganismen gerichtete Pflanzenschutzforschung reduzieren. Um das Wachstum von CropScience durch neue Produkte voranzutreiben, planen wir, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F & E) im Geschäftsbereich BioScience von 2010 bis zum Jahr 2015 zu verdoppeln (2010: rund 200 MIO €). Das gesamte F & E-Budget von CropScience soll in diesem Zeitraum um rund 20 % auf mehr als 850 MIO € steigen.

Ein anderes wichtiges Kernelement unserer Strategie ist der weitere Ausbau unseres BioScience-Geschäfts . Dabei wollen wir unsere Positionen in den etablierten Kulturen Baumwolle, Raps / Ölsaaten und Gemüse sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Zukäufe weiter stärken. Außerdem beabsichtigen wir, bei Sojabohnen, Reis und Weizen, also in drei der vier großen Flächenkulturen, bedeutende Positionen aufzubauen. Wir wollen uns unter anderem langfristigen Zugang zu hochwertigem Zuchtmaterial sichern und bestehende Züchtungskompetenzen kontinuierlich ausbauen. Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir durch neue Akquisitionen und Partnerschaften bedeutende Fortschritte in dieser Hinsicht erzielt. Zur Umsetzung unserer Wachstumsstrategie beabsichtigen wir, weiter gezielt Zukäufe zu tätigen, Partnerschaften einzugehen und Lizenzabkommen abzuschließen.

Mit diesen vier strategischen Elementen wollen wir aktiv die Zukunft der Landwirtschaft mitgestalten.

MATERIALSCIENCE

MaterialScience verfolgt das strategische Ziel, im intensiven Austausch mit Industrien, Märkten und Kunden Wachstumschancen in den Wachstumsmärkten - insbesondere Asiens - zu nutzen, die bestehenden Wettbewerbspositionen in den angestammten Regionen zu sichern und das Portfolio um neue Geschäftsmöglichkeiten zu ergänzen. Damit wollen wir zur langfristigen Steigerung des Unternehmenswerts beitragen. Mit unseren Produkten und Lösungen wollen wir einen nachhaltigen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie der Verknappung der Energiereserven, dem Klimawandel und der zunehmenden Mobilität leisten. Darüber hinaus wollen wir zur Verbesserung der Lebensqualität vieler Menschen beitragen. Basis unserer Aktivitäten ist eine Investitionspolitik, die sich an den mittel- und langfristigen Marktentwicklungen orientiert. Mit unseren Innovationen sowie den Geschäfts- und Produktionsprozessen folgen wir streng den Bedürfnissen unserer Zielmärkte, wobei wir unseren Kunden auch maßgeschneiderte Produkte und Lösungen anbieten.

MaterialScience will Chancen in den Wachstumsländern nutzen

In der Business Unit Polyurethanes (PUR) bleibt der Ausbau der globalen Marktführerschaft bei den Isocyanaten unser Hauptziel. Durch ein zukunftsfähiges Innovationsportfolio sowie diverse Vertriebskanäle und globale Kompetenzzentren wollen wir nachhaltig Wachstumschancen nutzen. Zugleich konzentrieren wir uns auf die weitere Steigerung der Effizienz zur langfristigen Sicherung unserer Kostenführerschaft.

Start einer World-Scale-Anlage in Shanghai (China)

Investitionen in unsere Produktionsstätten, vor allem in China, leisten einen wichtigen Beitrag zum operativen Wachstum. So wurde Ende 2011 am Standort Shanghai (China) eine neue Großanlage für Toluylen-Diisocyanat (TDI) - benötigt unter anderem für Matratzen, Möbel, Schuhe und Klebstoffe - mit einer Jahreskapazität von 250.000 Tonnen in Betrieb genommen. Auf den asiatischen Markt entfallen bereits heute mehr als 40 % des weltweiten Polyurethan-Verbrauchs. In Dormagen (Deutschland) soll 2014 eine TDI-Großanlage mit einer Kapazität von 300.000 Tonnen pro Jahr in Betrieb gehen. Damit beabsichtigt Bayer seine europäische TDI-Herstellung an diesem Standort zu konzentrieren und die bestehenden Anlagen dort und in Brunsbüttel (Deutschland) zu ersetzen.

In der Produktgruppe der Diphenylmethan-Diisocyanate (MDI) zielen wir ebenfalls weiter auf ein nachhaltiges Wachstum. Dem vor allem in Asien zunehmenden Bedarf an Dämmstoffen in wichtigen Abnehmerbranchen wie dem Bausektor und im Bereich der Hausgerätetechnik wollen wir mit einem Ausbau unserer Kapazitäten in Shanghai (China) auf eine Jahreskapazität von 1.000.000 Tonnen begegnen.

Das Portfolio unserer Polyether-Polyole komplementiert unser Leistungsspektrum und wird das Wachstum im Isocyanat-Geschäft entsprechend unterstützen.

In der Business Unit Polycarbonates (PCS) konzentrieren wir uns ebenfalls auf den asiatischen Raum, der bereits mehr als 60 % des Weltmarktes ausmacht und für den die Wachstumsraten deutlich oberhalb des weltweiten Bruttoinlandsprodukts prognostiziert werden. In Asien, insbesondere in China, besteht ein erheblicher Bedarf an diesem Kunststoff, der vor allem in der Automobilindustrie, der Elektro- und Elektronikbranche und der Bauindustrie verwendet wird.

Wir wollen deshalb die PCS-Jahreskapazität in Shanghai (China) auf 500.000 Tonnen mehr als verdoppeln. Dabei setzen wir weiter auf die effizienten Prozesse und Technologien unserer Großanlagen.

Die angekündigte Verlagerung des PCS-Hauptsitzes von Leverkusen (Deutschland) nach Shanghai (China) wurde 2011 erfolgreich abgeschlossen. Damit sind wir nun noch besser in der Lage, der wachsenden Bedeutung Asiens durch marktnahe Geschäftssteuerung Rechnung zu tragen.

Bei den Halbfertig-Erzeugnissen bietet die Verwendung von Polycarbonat für LCD-Streuscheiben (Diffusor Sheets) bei großformatigen Flachbildschirmen ein weiterhin großes Marktpotenzial. Hinzu kommt in der Automobilindustrie ein immer stärkerer Trend zum Leichtbau, der in den nächsten Jahren durch die Elektromobilität weiter an Dynamik gewinnen dürfte.

Die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties (CAS) als weltweit führender Lieferant von Rohstoffen für Lacke und Klebstoffe auf Basis von Polyurethanen will Kunden entlang der Wertschöpfungskette mit maßgeschneiderten Lösungen unterstützen.

Im Bereich der Basis- und modifizierten Isocyanate wollen wir die führende Marktstellung weiter ausbauen. Auf die steigende Nachfrage in den Wachstumsregionen antworten wir mit einer Erweiterung unserer Produktionskapazitäten. So wurde Anfang 2011 eine neue Anlage für Polyisocyanate im indischen Ankleshwar in Betrieb genommen. In Shanghai (China) sind neue Anlagen zur Produktion von Hexamethylen-Diisocyanat (HDI) und Isophoron-Diisocyanat (IPDI) geplant. Außerdem wollen wir in Leverkusen (Deutschland) eine Mehrzweckanlage für diese beiden Isocyanate errichten.

Die strategische Geschäftseinheit Resins fokussiert sich zur weiteren Steigerung der Profitabilität auf moderne und nachhaltige Lack- und Klebrohstoffsysteme. Dazu zählen unter anderem Formulierungen für wässrige und UV-strahlenhärtende Dispersionen. Das Geschäft mit bestimmten konventionellen Lackharzen, gebündelt in der Tochtergesellschaft Viverso, wurde 2011 an die Nuplex Industries Ltd. verkauft, einem globalen Hersteller von Polymerharzen mit Sitz in Neuseeland und Australien.

Das Portfolio wird durch Polymerlösungen für medizinische Anwendungen und Aktivitäten im Bereich Kosmetik ergänzt. Durch die Straffung von Aktivitäten eröffnen sich Möglichkeiten für die Erschließung weiterer erfolgversprechender Arbeitsgebiete.

Ferner entwickeln wir mit Blick auf neue Geschäftsmöglichkeiten funktionale Folien und Kohlenstoff-Nanoröhrchen, die in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen können.

Darüber hinaus arbeiten wir kontinuierlich an neuartigen Verfahren sowohl für die anwendungstechnische Seite unserer Materialien als auch zur Optimierung der eigenen Produktion. Hier wurde beispielsweise das Elektrolyseverfahren der Sauerstoffverzehrkathode für die Chlorproduktion auf Salzbasis weiterentwickelt. Eine entsprechende Demonstrationsanlage am Standort Krefeld (Deutschland) wurde 2011 in Betrieb genommen. Neue Maßstäbe für Klimaschutz und Effizienz setzt auch das Verfahren der Gasphasen-Phosgenierung für die Isocyanat-Produktion, das bereits in der neuen TDI-Anlage bei Shanghai (China) verwendet wird und auch in der geplanten Anlage für diesen Rohstoff in Dormagen (Deutschland) zum Einsatz kommen soll. Im Vergleich zu konventionellen Anlagen gleicher Größe lassen sich durch diese neue Prozesstechnologie der Lösungsmittelverbrauch um rund 80 Prozent reduzieren und Energieeinsparungen von bis zu 60 Prozent erzielen.

FINANZSTRATEGIE

Die finanzielle Steuerung des Konzerns erfolgt durch die strategische Management-Holding Bayer AG. Finanzmittel werden in der Regel als globale Ressource zentral beschafft und konzernintern verteilt. Eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts und die Sicherung der Liquidität sowie der Kreditwürdigkeit des Konzerns sind die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements. Hierzu tragen die Optimierung der Kapitalstruktur und ein effektives Risikomanagement bei. Die Steuerung von Währungs-, Zins-, Rohstoffpreis- und Ausfallrisiken sorgt dabei für die Reduzierung der Ergebnisvolatilität.

Die von uns beauftragten Ratingagenturen stufen Bayer wie folgt ein:

Rating

[Tabelle 3.37]

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  Langfrist-Rating Ausblick Kurzfrist-Rating
Standard & Poor's A- stabil A-2
Moody's A3 stabil P-2

Diese Bonitätseinstufung spiegelt die gute Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wider und gewährleistet den Zugang zu einer breiten Investorenbasis für die Finanzierung. Zum Erhalt der finanziellen Flexibilität bleibt das Erreichen und Bewahren von Finanzkennzahlen, die ein Rating in der "A"-Kategorie unterstützen, unser Ziel. Dementsprechend sollen Cashflows aus dem operativen Geschäft auch zur Reduzierung der Nettofinanzverschuldung beitragen.

Wir verfolgen eine konservative und auf Flexibilität ausgerichtete Verschuldungspolitik mit einem ausgewogen gestalteten Finanzierungsportfolio. Dieses basiert im Kern auf einem Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Notes-Programm, syndizierten Kreditfazilitäten, bilateralen Kreditverträgen sowie einem Global-Commercial-Paper-Programm.

Risiken aus dem operativen Geschäft und aus Finanztransaktionen sichern wir durch Finanzderivate ab. Dabei werden grundsätzlich keine Kontrakte ohne zugrunde liegendes Basisgeschäft eingegangen. Grundsätzlich wird durch die Auswahl erstklassiger Handelspartner das Ausfallrisiko reduziert. Sämtliche Transaktionen werden nach konzernweiten Richtlinien vorgenommen und zeitnah überwacht.

Für eine genauere Darstellung unserer Risikomanagementziele und -methoden zur Absicherung aller wichtigen Arten von Transaktionen, die im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften erfasst werden, sowie der Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken, jeweils in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten, verweisen wir auf die Erläuterung im Kapitel 11.1 "Chancen- und Risikobericht".

11.3 Konjunkturausblick

GESAMTWIRTSCHAFT

Trotz positiver Signale in Nordamerika bleiben die Aussichten für die Weltwirtschaft für das Jahr 2012 ungewiss. Insbesondere trägt die Unsicherheit über den Fortgang der Euro-Krise hierzu bei. Diese dürfte zudem die Investitionstätigkeit dämpfen. Auch die hohe Verschuldung privater und öffentlicher Haushalte in vielen Ländern dürfte sich negativ auf die Nachfrage auswirken. Ein deutlicher Anstieg des Ölpreises im Jahresverlauf würde die Konjunktur zusätzlich schwächen. Dagegen ist zu erwarten, dass die stark expansiv ausgerichtete Geldpolitik weiterhin zur Stützung des Wachstums beitragen wird.

Für den Euroraum rechnen wir im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr mit einem deutlich schwächeren Wachstum, in einigen Ländern dürfte die Wirtschaftsleistung sogar zurückgehen. Die deutsche Wirtschaft hat sich in diesem Umfeld bislang robust gezeigt; insbesondere die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt hat zur Stützung des Konsums beigetragen. Dieser Effekt dürfte noch einige Zeit anhalten. Angesichts der Bedeutung der europäischen Länder für den deutschen Export ist aber nicht damit zu rechnen, dass sich Deutschland dauerhaft von der europäischen Konjunktur abkoppelt. Wir erwarten daher 2012 auch für die deutsche Wirtschaft ein geringeres Wachstum als im Vorjahr.

In den USA zeichnete sich gegen Ende des vergangenen Jahres eine leichte Erholung ab, die Gefahr einer Rezession scheint dort vorerst abgewendet. Angesichts der weiterhin angespannten Situation am Arbeitsmarkt und der hohen Staatsverschuldung gehen wir jedoch davon aus, dass der Zustand der US-Wirtschaft fragil bleibt.

Dagegen dürfte die Wirtschaft in den Schwellenländern auch 2012 wieder kräftig wachsen. Allerdings ist zu erwarten, dass auch diese sich der eingetrübten Weltkonjunktur nicht ganz entziehen können, insbesondere aufgrund der schwächeren Aussichten für den Export nach Europa. Wir erwarten daher in den Schwellenländern zum Teil etwas geringere Wachstumsraten, allerdings weiterhin auf hohem Niveau.

HEALTHCARE

Für den Pharmamarkt erwarten wir im Jahr 2012 ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. Dieses dürfte weiterhin stark von den Wachstumsländern wie China, Brasilien, Indien und Russland ausgehen. In den klassischen Märkten wie den USA und den großen europäischen Ländern rechnen wir lediglich mit einem Wachstum im unteren einstelligen Bereich.

Für das Jahr 2012 erwarten wir für den Consumer-Care-Markt ein konstantes bis leicht abgeschwächtes Wachstum im Vergleich zu 2011, da höhere Steigerungsraten in den Wachstumsländern durch eine Abschwächung des Wachstums in Europa und den USA ausgeglichen werden dürften. Das Wachstum des Medical-Care-Markts dürfte 2012 aufgrund eines stärkeren Medizingeräte-Marktes etwas höher ausfallen als im Vorjahr. Für den Animal-Health-Markt erwarten wir für 2012 trotz schwächerer konjunktureller Aussichten im ersten Halbjahr insgesamt ein Wachstum auf dem Niveau der vergangenen Jahre.

CROPSCIENCE

Für den globalen Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt erwarten wir im Jahr 2012 ein weiterhin freundliches Marktumfeld. Vor dem Hintergrund begrenzter Anbauflächen und einer stetig steigenden Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln sowie pflanzlichen Energierohstoffen rechnen wir trotz der Volatilität auf den Weltagrarmärkten mit einem weiterhin relativ hohen Preisniveau. Die wirtschaftlichen Aussichten der Landwirte dürften somit insgesamt positiv bleiben und weitere Investitionen in Saatgut und Pflanzenschutzmittel anregen, um die Ernteerträge zu sichern und zu steigern. Davon sollte der globale Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt profitieren.

Regional betrachtet erwarten wir 2012 die größten Zuwächse in Lateinamerika. Der dortige Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt dürfte hauptsächlich von einer Ausweitung des Sojabohnenanbaus profitieren, welcher bereits mehr als ein Drittel des lateinamerikanischen Marktes ausmacht. Auch in der Region Asien / Pazifik rechnen wir mit einer Ausweitung der landwirtschaftlichen Produktion, jedoch mit geringeren Wachstumsraten als in Lateinamerika. Die Impulse gehen dort vor allem von der Produktion von Sonderkulturen wie Obst und Gemüse sowie von Reis und Getreide aus. Für die Märkte in den industrialisierten Regionen der nördlichen Hemisphäre prognostizieren wir für 2012 ein insgesamt geringes Wachstum.

MATERIALSCIENCE

Für 2012 gehen wir von einem weiteren, möglicherweise aber schwächeren Wachstum der für MaterialScience wichtigen globalen Absatzmärkte aus. Dabei setzen wir unverändert auf die wirtschaftliche Dynamik in Asien.

Wir erwarten weiterhin ein robustes globales Wachstum in der Automobilindustrie. Vor allem Indien und China dürften ihre sehr dynamische Entwicklung fortsetzen. Für Westeuropa muss gegenwärtig von einem Rückgang des Absatzes ausgegangen werden, da die Nachfrage in den südlichen Ländern unverändert schwach bleibt und Deutschlands Autoproduktion stark von den Exportmärkten abhängig ist. In Nordamerika dürfte der Autoabsatz 2012 zunehmen, jedoch sind hierbei einige wirtschaftliche Risikofaktoren zu berücksichtigen.

Auch für die Elektroindustrie wird ein robustes Wachstum prognostiziert. Insbesondere in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) dürfte die Nachfrage in fast allen Segmenten weiterhin steigen. Zudem stützt der Trend zu erneuerbaren Energiequellen weitere Investitionen in Westeuropa, die auch für die Elektroindustrie Geschäftschancen eröffnen können.

Die Erholung in der Bauindustrie setzt sich 2012 voraussichtlich fort. In den großen asiatischen Ländern wird nach wie vor ein kräftiges Wachstum erwartet, allerdings dürfte die Bauleistung in China etwas geringer ausfallen als im Vorjahr. Die erwartete positive Entwicklung der Bauindustrie in den USA ist derzeit noch mit einigen Risiken behaftet. In Westeuropa muss aufgrund der Schuldenkrise mit einem leichten Rückgang gerechnet werden.

Der weltweite Möbelabsatz dürfte 2012 leicht wachsen. Deutliches Potenzial sehen wir in der erfreulichen Entwicklung der Märkte in Osteuropa und im Nahen Osten. Auch in Nordamerika gehen wir für das kommende Jahr von einer weiteren Erholung aus. Trotz gewisser Risiken erwarten wir in Asien auch im Jahr 2012 eine weitgehend stabile Marktentwicklung.

11.4 Umsatz- und Ergebnisprognose

Auf der Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung ergeben sich unter Abwägung der Risiko- und Chancenpotenziale die folgenden Prognosen.

BAYER-KONZERN

Wir erwarten auf währungs- und portfoliobereinigter Basis einen Umsatzanstieg von etwa 3 %. Unter den getroffenen Währungsannahmen, z. B. eines Euro-US-Dollar-Kurses von 1,40 (Durchschnitt 2011: 1,39), entspricht dies einem Konzernumsatz von ca. 37 MRD €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir, leicht zu verbessern. Hierzu tragen HealthCare und CropScience bei, während wir bei MaterialScience angesichts der derzeit schwierigen Marktverhältnisse mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau rechnen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (Core EPS; zur Berechnungsweise siehe Kapitel 4.3) wollen wir ebenfalls leicht steigern.

Für 2012 rechnen wir mit Sonderaufwendungen aus laufenden Restrukturierungsprogrammen in der Größenordnung von 0,2 MRD €. Sachanlageinvestitionen haben wir mit 1,5 MRD € geplant und Investitionen in immaterielle Vermögenswerte mit 0,4 MRD €. Die planmäßigen Abschreibungen beziffern wir auf etwa 2,6 MRD €, davon 1,3 MRD € auf immaterielle Vermögenswerte. Für Forschung und Entwicklung erwarten wir Aufwendungen von etwa 3,0 MRD €, mithin auf dem hohen Niveau der vergangenen Jahre. Wir erwarten ein Finanzergebnis von etwa -0,8 MRD € und eine Steuerquote von ca. 26 - 27 %.

In unserer Prognose für 2013 gehen wir für den Bayer-Konzern von einem weiteren Anstieg von Umsatz, EBITDA vor Sondereinflüssen und bereinigtem Ergebnis je Aktie aus. Wir erwarten, dass hierzu auch unsere neuen Produkte bei Pharma beitragen. Sachanlageinvestitionen und Investitionen in immaterielle Vermögenswerte planen wir in der Größenordnung von 2012. Für Forschung und Entwicklung erwarten wir leicht steigende Aufwendungen und planen, unsere Projekte gemäß der Darstellung in Kapitel 8 "Forschung und Entwicklung" weiterzuentwickeln.

HEALTHCARE

Für HealthCare hat 2012 die erfolgreiche Vermarktung der neuen Pharma-Produkte absolute Priorität. Wir erwarten währungs- und portfoliobereinigte Umsatzzuwächse im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir leicht zu steigern, wobei höhere Marketingaufwendungen und die Auswirkungen der Yasmin™-Generisierung in Europa das Ergebnis belasten dürften.

Im Segment Pharma erwarten wir im Jahr 2012 währungs- und portfoliobereinigt stabile bis leicht steigende Umsätze und ein EBITDA vor Sondereinflüssen in Höhe des Vorjahres.

Im Segment Consumer Health rechnen wir mit einem Wachstum von währungs- und portfoliobereinigtem Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Im Jahr 2013 wollen wir insbesondere bei Pharma durch unsere neuen Produkte an Wachstumsdynamik gewinnen und in beiden HealthCare-Segmenten das EBITDA vor Sondereinflüssen verbessern.

CROPSCIENCE

Im Jahr 2012 rechnen wir mit anhaltend guten Marktbedingungen für unser CropScience-Geschäft. Wir gehen davon aus, über dem Markt zu wachsen. Wir erwarten eine Steigerung des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes und des um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Auch 2013 wollen wir über dem Markt wachsen und das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA weiter verbessern.

MATERIALSCIENCE

Vor dem Hintergrund der Abschwächung in 2011 planen wir derzeit für 2012 einen währungs- und portfoliobereinigten Umsatz und ein um Sondereinflüsse bereinigtes EBITDA auf Vorjahresniveau. Entwickelt sich das Marktumfeld besser als angenommen, gehen wir von einem entsprechenden Umsatz- und Ergebnisanstieg aus.

Für das 1. Quartal 2012 rechnen wir mit währungs- und portfoliobereinigten Umsätzen in gleicher Größenordnung wie im 4. Quartal 2011. Das EBITDA vor Sondereinflüssen im 1. Quartal 2012 erwarten wir deutlich über dem des 4. Quartals 2011, jedoch unter dem entsprechenden Vorjahreswert.

Für 2013 planen wir - ein positives Marktumfeld vorausgesetzt - den Umsatz und das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA zu erhöhen.

BAYER AG

Als Obergesellschaft des Konzerns erhält die Bayer AG Erträge insbesondere von ihren Beteiligungsgesellschaften. Durch die Anbindung der großen operativen Tochtergesellschaften in Deutschland über Gewinnabführungsverträge werden deren Ergebnisse direkt bei der Bayer AG vereinnahmt. Die zuvor beschriebene positive Erwartung in Bezug auf die Geschäftsentwicklung im Konzern dürfte sich auch auf das Ergebnis der Bayer AG auswirken. Zudem sollte sich das Zinsergebnis aufgrund der gesunkenen Finanzverschuldung weiter verbessern.

Konzernabschluss

Gewinn- und Verlustrechnung Bayer-Konzern

[Tabelle 4.1]

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  Anhang 2010
in Mio €
2011
in Mio €
Umsatzerlöse [7] 35.088 36.528
Herstellungskosten   -17.103 -17.975
Bruttoergebnis vom Umsatz   17.985 18.553
Vertriebskosten [8] -8.803 -8.958
Forschungs- und Entwicklungskosten [9] -3.053 -2.932
Allgemeine Verwaltungskosten   -1.647 -1.713
Sonstige betriebliche Erträge [10] 714 859
Sonstige betriebliche Aufwendungen [11] -2.466 -1.660
Operatives Ergebnis (EBIT)   2.730 4.149
Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen [13.1] -56 -45
Finanzielle Erträge   384 586
Finanzielle Aufwendungen   -1.337 -1.327
Finanzergebnis [13] -1.009 -786
Ergebnis vor Ertragsteuern*   1.721 3.363
Ertragsteuern [14] -411 -891
Ergebnis nach Steuern   1.310 2.472
davon auf andere Gesellschafter entfallend [15] 9 2
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend (Konzernergebnis)   1.301 2.470
    in € in €
Ergebnis je Aktie [16]    
unverwässert   1,57 2,99
verwässert   1,57 2,99

* Entspricht dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

Gesamtergebnisrechnung Bayer-Konzern

[Tabelle 4.2]

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  Anhang 2010
in Mio €
2011
in Mio €
Ergebnis nach Steuern   1.310 2.472
davon auf andere Gesellschafter entfallend [15] 9 2
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend   1.301 2.470
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivaten [30.3] -108 -57
In die Gewinn- und Verlustrechnung umgebuchter Betrag   18 -3
Ertragsteuern [14] 27 17
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags (Cashflow-Hedges)   -63 -43
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten [20] 8 4
In die Gewinn- und Verlustrechnung umgebuchter Betrag   -2 -1
Ertragsteuern [14] -3 -1
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags (Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte)   3 2
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne (+) / Verluste (-) aus leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen sowie Effekte aus der Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte [25] -948 -1.241
Ertragsteuern [14] 258 416
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags (Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (-), Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte)   -690 -825
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften   627 11
In die Gewinn- und Verlustrechnung umgebuchter Betrag   3 -
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags (Währungsumrechnung)   630 11
Summe der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen   -120 -855
davon auf andere Gesellschafter entfallend   6 -5
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend   -126 -850
Summe aus Ergebnis nach Steuern und der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen   1.190 1.617
davon auf andere Gesellschafter entfallend   15 -3
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend   1.175 1.620

Bilanz Bayer-Konzern

[Tabelle 4.3]

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  Anhang 31.12.2010
in Mio €
31.12.2011
in Mio €
Langfristige Vermögenswerte      
Geschäfts- oder Firmenwerte [17] 9.002 9.160
Sonstige immaterielle Vermögenswerte [17] 11.161 10.295
Sachanlagen [18] 9.835 9.823
Anteile an at-equity bewerteten Beteiligungen [19] 354 319
Sonstige finanzielle Vermögenswerte [20] 1.164 1.364
Sonstige Forderungen [23] 498 425
Latente Steuern [14] 1.174 1.311
    33.188 32.697
Kurzfristige Vermögenswerte      
Vorräte [21] 6.104 6.368
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen [22] 6.668 7.061
Sonstige finanzielle Vermögenswerte [20] 1.008 2.784
Sonstige Forderungen [23] 1.336 1.628
Ertragsteuererstattungsansprüche   362 373
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente   2.840 1.770
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte [6.3] - 84
    18.318 20.068
Gesamtvermögen   51.506 52.765
Eigenkapital [24]    
Gezeichnetes Kapital der Bayer AG   2.117 2.117
Kapitalrücklage der Bayer AG   6.167 6.167
Sonstige Rücklagen   10.549 10.928
Aktionären der Bayer AG zurechenbarer Anteil am Eigenkapital   18.833 19.212
Anteile anderer Gesellschafter   63 59
    18.896 19.271
Langfristiges Fremdkapital      
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen [25] 7.305 7.870
Andere Rückstellungen [26] 1.478 1.649
Finanzverbindlichkeiten [27] 9.944 7.995
Sonstige Verbindlichkeiten [29] 471 474
Latente Steuern [14] 2.577 2.116
    21.775 20.104
Kurzfristiges Fremdkapital      
Andere Rückstellungen [26] 3.870 4.218
Finanzverbindlichkeiten [27] 1.889 3.684
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen [28] 3.497 3.779
Ertragsteuerverbindlichkeiten [26.1] 62 76
Sonstige Verbindlichkeiten [29] 1.517 1.630
Rückstellungen in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten [6.3] - 3
    10.835 13.390
Gesamtkapital   51.506 52.765

Kapitalflussrechnung Bayer-Konzern

[Tabelle 4.4]

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  Anhang 2010
in Mio €
2011
in Mio €
Ergebnis nach Steuern   1.310 2.472
Ertragsteuern   411 891
Finanzergebnis   1.009 786
Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern   -897 -1.067
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte   3.556 2.769
Veränderung Pensionsrückstellungen   -590 -504
Gewinne (-) / Verluste (+) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten   -28 -175
Brutto-Cashflow   4.771 5.172
Zu- / Abnahme Vorräte   211 -241
Zu- / Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen   -153 -389
Zu- / Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   566 245
Veränderung übriges Nettovermögen / Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge   378 273
Zu- / Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) [33] 5.773 5.060
Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte   -1.514 -1.615
Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und anderen Vermögenswerten   61 275
Einnahmen aus Desinvestitionen   101 173
Einnahmen / Ausgaben aus langfristigen finanziellen Vermögenswerten   -461 -211
Ausgaben für Akquisitionen abzüglich übernommener Zahlungsmittel   -31 -261
Zins- und Dividendeneinnahmen   53 75
Einnahmen / Ausgaben aus kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten   -623 -2.326
Zu- / Abfluss aus investiver Tätigkeit [34] -2.414 -3.890
Gezahlte Dividenden und Kapitalertragsteuer   -1.160 -1.242
Kreditaufnahme   965 1.001
Schuldentilgung   -2.509 -1.398
Zinsausgaben einschließlich Zinssicherungsgeschäften   -915 -902
Zinseinnahmen aus Zinssicherungsgeschäften   398 332
Ausgaben für den Erwerb von zusätzlichen Anteilen an Tochterunternehmen   -9 -4
Zu- / Abfluss aus Finanzierungstätigkeit [35] -3.230 -2.213
Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit   129 -1.043
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 1.1.   2.725 2.840
Veränderung aus Konzernkreisänderungen   - -
Veränderung aus Wechselkursänderungen   -14 -27
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31.12.   2.840 1.770

Eigenkapitalveränderungsrechnung Bayer-Konzern

[Tabelle 4.5]

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  Gezeichnetes Kapital der Bayer AG
in Mio €
Kapitalrücklage der Bayer AG
in Mio €
Gewinnrücklagen inkl. Konzernergebnis
in Mio €
Kumuliertes übriges Comprehensive Income Währungsänderungen
in Mio €
Kumuliertes übriges Comprehensive Income Marktbewertung Wertpapiere
in Mio €
31.12.2009 2.117 6.167 13.003 -2.451 19
Anpassung**     -77    
Eigenkapital-Transaktionen mit Anteilseignern          
Kapitalerhöhung / -herabsetzung          
Dividendenausschüttung     -1.158    
Sonstige Veränderungen     -34    
Erfolgsneutral erfasste Veränderungen***     -690 624 3
Konzernergebnis 2010     1.301    
31.12.2010 2.117 6.167 12.345 -1.827 22
Eigenkapital-Transaktionen mit Anteilseignern          
Kapitalerhöhung / -herabsetzung          
Dividendenausschüttung     -1.240    
Sonstige Veränderungen     5    
Erfolgsneutral erfasste Veränderungen***     -825 16 2
Konzernergebnis 2011     2.470    
31.12.2011 2.117 6.167 12.755 -1.811 24
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  Kumuliertes übriges Comprehensive Income Cashflow- Hedges
in Mio €
Kumuliertes übriges Comprehensive Income Neubewertungs-
rücklage
in Mio €
Aktionären der Bayer AG zurechenbarer Anteil am Eigenkapital
in Mio €
Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital inkl. OCI*
in Mio €
Eigenkapital
in Mio €
31.12.2009 -10 52 18.897 54 18.951
Anpassung**     -77   -77
Eigenkapital-Transaktionen mit Anteilseignern          
Kapitalerhöhung / -herabsetzung          
Dividendenausschüttung     -1.158 -3 -1.161
Sonstige Veränderungen 35 -5 -4 -3 -7
Erfolgsneutral erfasste Veränderungen*** -63   -126 6 -120
Konzernergebnis 2010     1.301 9 1.310
31.12.2010 -38 47 18.833 63 18.896
Eigenkapital-Transaktionen mit Anteilseignern          
Kapitalerhöhung / -herabsetzung          
Dividendenausschüttung     -1.240 -2 -1.242
Sonstige Veränderungen   -6 -1 1 -
Erfolgsneutral erfasste Veränderungen*** -43   -850 -5 -855
Konzernergebnis 2011     2.470 2 2.472
31.12.2011 -81 41 19.212 59 19.271

* OCI (Other Comprehensive Income) = sonstiges Gesamtergebnis
** Eigenkapital 01.01.2010 angepasst, siehe Geschäftsbericht 2010, Anhangangabe [4]
*** nach Steuern

Anhang Bayer-Konzern

1. Kennzahlen nach Segmenten und Regionen

Kennzahlen nach Segmenten

[Tabelle 4.6]

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  HealthCare Pharma 2010
in Mio €
HealthCare Pharma 2011
in Mio €
HealthCare Consumer Health 2010
in Mio €
HealthCare Consumer Health 2011
in Mio €
Außenumsatzerlöse 9.954 9.949 6.959 7.220
Veränderung 4,0 % -0,1 % 8,4 % 3,8 %
Veränderung währungsbereinigt -0,2 % 0,6 % 2,9 % 5,7 %
Intersegment-Umsatzerlöse 72 84 10 3
Umsatzerlöse (Gesamt) 10.026 10.033 6.969 7.223
Sonstige betriebliche Erträge 215 268 66 70
Operatives Ergebnis (EBIT) 872 1.897 989 1.294
EBIT vor Sondereinflüssen 1.900 2.042 1.130 1.325
EBITDA vor Sondereinflüssen 2.832 2.972 1.573 1.730
Brutto-Cashflow 1.786 1.992 1.162 1.262
Investitionswert 14.733 14.459 8.061 8.260
CFRoI 11,9 % 13,6 % 14,6 % 15,5 %
Netto-Cashflow 2.007 2.077 1.313 1.280
Equity-Ergebnis - - - -
Equity-Buchwerte - - - -
Vermögen 17.047 16.891 8.904 9.046
Investitionen 377 439 228 172
Zugänge langfristiger Vermögenswerte aus Akquisitionen - - - 142
Abschreibungen 1.693 898 562 413
davon außerplanmäßige Abschreibungen / Wertaufholungen 791 17 158 13
Verbindlichkeiten 4.004 4.512 2.084 2.278
Forschungs- und Entwicklungskosten 1.684 1.556 382 392
Mitarbeiter (Stand 31.12.) 37.000 37.100 18.700 18.600
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  CropScience CropScience 2010
in Mio €
CropScience CropScience 2011
in Mio €
MaterialScience MaterialScience 2010
in Mio €
MaterialScience MaterialScience 2011
in Mio €
Außenumsatzerlöse 6.830 7.255 10.154 10.832
Veränderung 4,9 % 6,2 % 35,0 % 6,7 %
Veränderung währungsbereinigt -1,1 % 8,5 % 30,1 % 8,4 %
Intersegment-Umsatzerlöse 27 28 64 66
Umsatzerlöse (Gesamt) 6.857 7.283 10.218 10.898
Sonstige betriebliche Erträge 275 253 101 106
Operatives Ergebnis (EBIT) 261 562 780 633
EBIT vor Sondereinflüssen 787 1.168 780 589
EBITDA vor Sondereinflüssen 1.293 1.654 1.356 1.171
Brutto-Cashflow 546 900 1.058 939
Investitionswert 8.990 8.554 9.976 10.337
CFRoI 5,9 % 10,3 % 11,0 % 9,2 %
Netto-Cashflow 1.399 691 763 775
Equity-Ergebnis - - -56 -45
Equity-Buchwerte - - 354 319
Vermögen 9.403 9.525 8.005 8.461
Investitionen 366 315 505 574
Zugänge langfristiger Vermögenswerte aus Akquisitionen 2 65 31 -
Abschreibungen 506 653 576 582
davon außerplanmäßige Abschreibungen / Wertaufholungen 1 174 7 5
Verbindlichkeiten 3.786 4.080 2.285 2.396
Forschungs- und Entwicklungskosten 722 723 231 237
Mitarbeiter (Stand 31.12.) 20.700 21.000 14.700 14.800
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  Überleitung Alle sonstigen Segmente 2010
in Mio €
Überleitung Alle sonstigen Segmente 2011
in Mio €
Überleitung Corporate Center und Konsolidierung 2010
in Mio €
Überleitung Corporate Center und Konsolidierung 2011
in Mio €
Außenumsatzerlöse 1.180 1.268 11 4
Veränderung 3,6 % 7,5 % - -63,6 %
Veränderung währungsbereinigt 2,5 % 7,5 % - -63,6 %
Intersegment-Umsatzerlöse 1.730 1.820 -1.903 -2.001
Umsatzerlöse (Gesamt) 2.910 3.088 -1.892 -1.997
Sonstige betriebliche Erträge 23 49 34 113
Operatives Ergebnis (EBIT) 47 -27 -219 -210
EBIT vor Sondereinflüssen 47 111 -192 -210
EBITDA vor Sondereinflüssen 188 291 -141 -205
Brutto-Cashflow 307 223 -88 -144
Investitionswert 623 1.812 1.167 -275
CFRoI - - - -
Netto-Cashflow 356 113 -65 124
Equity-Ergebnis - - - -
Equity-Buchwerte - - - -
Vermögen 1.156 1.737 6.991 7.105
Investitionen 140 165 5 1
Zugänge langfristiger Vermögenswerte aus Akquisitionen 1 - - -
Abschreibungen 141 218 78 5
davon außerplanmäßige Abschreibungen / Wertaufholungen 1 39 27 -
Verbindlichkeiten 2.214 2.202 18.237 18.026
Forschungs- und Entwicklungskosten 34 24 - -
Mitarbeiter (Stand 31.12.) 19.600 19.600 700 700
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  Konzern 2010 in Mio
Konzern 2011
in Mio €
Außenumsatzerlöse 35.088 36.528
Veränderung 12,6 % 4,1 %
Veränderung währungsbereinigt 7,7 % 5,6 %
Intersegment-Umsatzerlöse - -
Umsatzerlöse (Gesamt) 35.088 36.528
Sonstige betriebliche Erträge 714 859
Operatives Ergebnis (EBIT) 2.730 4.149
EBIT vor Sondereinflüssen 4.452 5.025
EBITDA vor Sondereinflüssen 7.101 7.613
Brutto-Cashflow 4.771 5.172
Investitionswert 43.550 43.147
CFRoI 10,9 % 11,9 %
Netto-Cashflow 5.773 5.060
Equity-Ergebnis -56 -45
Equity-Buchwerte 354 319
Vermögen 51.506 52.765
Investitionen 1.621 1.666
Zugänge langfristiger Vermögenswerte aus Akquisitionen 34 207
Abschreibungen 3.556 2.769
davon außerplanmäßige Abschreibungen / Wertaufholungen 985 248
Verbindlichkeiten 32.610 33.494
Forschungs- und Entwicklungskosten 3.053 2.932
Mitarbeiter (Stand 31.12.) 111.400 111.800

Vorjahreswerte angepasst

Kennzahlen nach Regionen

[Tabelle 4.7]

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  Europa 2010 in Mio
Europa 2011
in Mio €
Nordamerika 2010
in Mio €
Nordamerika 2011
in Mio €
Außenumsatzerlöse nach Verbleib 13.751 14.441 8.228 8.177
Veränderung 6,0 % 5,0 % 6,8 % -0,6 %
Veränderung währungsbereinigt 5,0 % 5,0 % 0,7 % 3,6 %
Außenumsatzerlöse nach Sitz der Gesellschaften 15.303 16.098 8.241 8.170
Veränderung 7,9 % 5,2 % 7,9 % -0,9 %
Veränderung währungsbereinigt 6,9 % 5,2 % 1,6 % 3,5 %
Interregionen-Umsatzerlöse 6.524 6.658 3.015 2.837
Sonstige betriebliche Erträge 350 450 75 133
Operatives Ergebnis (EBIT) 1.410 2.408 337 915
Vermögen 30.224 30.213 9.778 10.181
Investitionen 840 801 319 420
Abschreibungen 2.677 1.908 427 430
Verbindlichkeiten 19.649 20.618 5.321 5.748
Forschungs- und Entwicklungskosten 2.246 2.187 612 528
Mitarbeiter (Stand 31.12.) 54.300 53.600 16.400 15.800
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  Asien / Pazifik 2010
in Mio €
Asien / Pazifik 2011
in Mio €
Lateinamerika / Afrika / Nahost 2010
in Mio €
Lateinamerika / Afrika / Nahost 2011
in Mio €
Außenumsatzerlöse nach Verbleib 7.481 7.842 5.628 6.068
Veränderung 31,0 % 4,8 % 17,7 % 7,8 %
Veränderung währungsbereinigt 19,3 % 4,6 % 12,5 % 11,1 %
Außenumsatzerlöse nach Sitz der Gesellschaften 7.118 7.517 4.426 4.743
Veränderung 29,7 % 5,6 % 14,8 % 7,2 %
Veränderung währungsbereinigt 17,6 % 5,4 % 8,6 % 11,1 %
Interregionen-Umsatzerlöse 462 509 414 419
Sonstige betriebliche Erträge 79 58 210 218
Operatives Ergebnis (EBIT) 807 513 395 523
Vermögen 6.367 7.080 3.729 3.979
Investitionen 336 321 126 124
Abschreibungen 294 335 80 91
Verbindlichkeiten 3.655 3.772 1.390 1.240
Forschungs- und Entwicklungskosten 160 175 35 42
Mitarbeiter (Stand 31.12.) 24.600 26.000 16.100 16.400
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  Überleitung 2010
in Mio €
Überleitung 2011
in Mio €
Gesamt 2010
in Mio €
Gesamt 2011
in Mio €
Außenumsatzerlöse nach Verbleib - - 35.088 36.528
Veränderung - - 12,6 % 4,1 %
Veränderung währungsbereinigt - - 7,7 % 5,6 %
Außenumsatzerlöse nach Sitz der Gesellschaften - - 35.088 36.528
Veränderung - - 12,6 % 4,1 %
Veränderung währungsbereinigt - - 7,7 % 5,6 %
Interregionen-Umsatzerlöse -10.415 -10.423 - -
Sonstige betriebliche Erträge - - 714 859
Operatives Ergebnis (EBIT) -219 -210 2.730 4.149
Vermögen 1.408 1.312 51.506 52.765
Investitionen - - 1.621 1.666
Abschreibungen 78 5 3.556 2.769
Verbindlichkeiten 2.595 2.116 32.610 33.494
Forschungs- und Entwicklungskosten - - 3.053 2.932
Mitarbeiter (Stand 31.12.) - - 111.400 111.800

2. Allgemeine Angaben

Der von der Bayer AG aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 ist nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee sowie den zusätzlich nach § 315 a HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt worden.

Die Bayer Aktiengesellschaft (Bayer AG) ist ein in Deutschland ansässiges, international aufgestelltes Unternehmen mit Sitz in der Kaiser-Wilhelm-Allee 1, 51368 Leverkusen. Die wesentlichen Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien erfolgen in den drei Teilkonzernen HealthCare, CropScience und MaterialScience. Die Aktivitäten der einzelnen Segmente sind in Anhangangabe [5] erläutert.

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht worden.

Der Vorstand der Bayer AG stellte den Konzernabschluss am 14. Februar 2012 auf. In seiner Sitzung vom 22. Februar 2012 befasste sich der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Bayer AG mit dem Konzernabschluss. Der Aufsichtsrat billigte den Konzernabschluss in seiner Sitzung vom 23. Februar 2012.

In der Gewinn- und Verlustrechnung und der Gesamtergebnisrechnung, der Bilanz, der Kapitalflussrechnung sowie in der Eigenkapitalveränderungsrechnung des Bayer-Konzerns werden einzelne Posten zur Verbesserung der Klarheit zusammengefasst. Sie werden im Anhang erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt worden. Die Bilanzgliederung erfolgt nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie innerhalb eines Jahres oder aber innerhalb des normalen Geschäftszyklus des Unternehmens bzw. Konzerns - beginnend mit der Beschaffung der für den Leistungserstellungsprozess notwendigen Ressourcen bis zum Erhalt der Zahlungsmittel bzw. Zahlungsmitteläquivalente als Gegenleistung für die Veräußerung der in diesem Prozess erstellten Produkte oder Dienstleistungen - fällig sind oder veräußert werden sollen. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte werden grundsätzlich als kurzfristige Posten ausgewiesen. Latente Steueransprüche bzw. -verbindlichkeiten werden ebenso wie Pensionsrückstellungen grundsätzlich als langfristig dargestellt.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (MIO €) angegeben. Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren und dass sich Prozentangaben nicht exakt aus den dargestellten Werten ergeben.

Die Einzelabschlüsse der konsolidierten Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

3. Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsstandards

IM LAUFENDEN GESCHÄFTSJAHR ERSTMALS ANGEWENDETE RECHNUNGSLEGUNGSVORSCHRIFTEN

Im Geschäftsjahr 2011 fanden die folgenden Rechnungslegungsstandards und Interpretationen erstmals Anwendung. Diese neuen Rechnungslegungsvorschriften hatten keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie.

Im Oktober 2009 wurde eine Änderung des IAS 32 (Financial Instruments: Presentation) herausgegeben. Damit wird neu geregelt, dass bestimmte Bezugsrechte sowie Optionen und Optionsscheine in einer anderen als der funktionalen Währung beim Emittenten, auf dessen Eigenkapitalinstrumente sich diese Rechte beziehen, bilanziell als Eigenkapital auszuweisen sind. Zuvor wurden solche Rechte als Verbindlichkeiten bilanziert. Die Änderung umfasst nur solche Bezugsrechte, bei denen die Anzahl der zu beziehenden Instrumente und der Fremdwährungsbetrag zuvor fixiert sind und allen bisherigen Inhabern von Eigenkapitaltiteln derselben Klasse dieses Recht anteilig gewährt wird.

Im November 2009 veröffentlichte das IASB den überarbeiteten Standard IAS 24 (Related Party Disclosures). Durch die Überarbeitung werden die Berichtspflichten von Unternehmen, an denen der Staat beteiligt ist, vereinfacht. Bestimmte related-party-Beziehungen, die sich aus einer Beteiligung des Staates an Privatunternehmen ergeben, sind von einigen im geänderten Standard genannten Angabepflichten nach IAS 24 ausgenommen. Des Weiteren wurde die Definition der nahe stehenden Unternehmen und Personen grundlegend überarbeitet.

Darüber hinaus wurde im November 2009 IFRIC 19 (Extinguishing Financial Liabilities with Equity Instruments) veröffentlicht. Die Interpretation ist anzuwenden, wenn ein Kreditnehmer eine finanzielle Verbindlichkeit vollständig oder partiell durch Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten an den Kreditgeber tilgt.

Ferner wurde im November 2009 eine Änderung des IFRIC 14 (IAS 19 - The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction), einer Interpretation des IAS 19 (Employee Benefits), veröffentlicht. Die Änderung ist von Relevanz, wenn ein Unternehmen, das im Zusammenhang mit seinen Pensionsplänen Mindestdotierungsverpflichtungen zu erfüllen hat, Vorauszahlungen auf diese leistet. Die Änderung gestattet, dass ein Unternehmen den Nutzen aus einer solchen Vorauszahlung als Vermögenswert darstellt.

Im Mai 2010 veröffentlichte das IASB im Rahmen des jährlichen "Improvement"-Projekts den dritten Sammelstandard "Improvements to IFRSs". Die Änderungen präzisieren den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von Geschäftsvorfällen, vereinheitlichen Terminologien und sind im Wesentlichen als redaktionelle Korrekturen zu bestehenden Standards zu verstehen.

VERÖFFENTLICHTE, ABER NOCH NICHT ANGEWENDETE RECHNUNGSLEGUNGSVORSCHRIFTEN

Das IASB bzw. IFRS Interpretations Committee hat nachfolgende Standards, Änderungen von Standards bzw. Interpretationen herausgegeben, deren Anwendung jedoch bislang nicht verpflichtend ist. Die Anwendung dieser IFRSs bzw. Interpretationen setzt voraus, dass sie im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens (Endorsement) durch die EU angenommen werden.

Im November 2009 veröffentlichte das IASB IFRS 9 (Financial Instruments) mit Regeln zur Kategorisierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte und im Oktober 2010 die Regeln zur Kategorisierung und Bewertung von finanziellen Verbindlichkeiten. Die Veröffentlichungen stellen den Abschluss des ersten Teils eines dreiphasigen Projekts zur vollständigen Überarbeitung der Bilanzierung von Finanzinstrumenten dar. IFRS 9 definiert zwei anstatt vier Bewertungskategorien für aktivische Finanzinstrumente. Die Kategorisierung basiert zum einen auf dem Geschäftsmodell des Unternehmens, zum anderen auf den Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme des jeweiligen finanziellen Vermögenswerts. Hinsichtlich strukturierter Produkte mit eingebetteten Derivaten ist die Prüfung auf Trennungspflicht und eine eventuell getrennte Bilanzierung nur noch für nicht-finanzielle Basisverträge vorgesehen. Strukturierte Produkte mit finanziellen Basisverträgen sind als Ganzes zu kategorisieren und zu bewerten. Die verpflichtende Erstanwendung des IFRS 9 wurde durch eine im Dezember 2011 verabschiedete Änderung zum "Mandatory Effective Date of IFRS 9" auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen, verschoben. Gleichzeitig wurden die Erläuterungspflichten zur Erstanwendung von IFRS 9 in IFRS 7 geändert. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Diese Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Im Oktober 2010 veröffentlichte das IASB Änderungen an IFRS 7 (Financial Instruments: Disclosures). Diese Änderungen fordern zusätzliche Angaben zu Transaktionen zum Zwecke der Übertragung von Vermögenswerten einschließlich eines Einblicks in mögliche Auswirkungen der noch beim abgebenden Unternehmen verbliebenen Risiken. Außerdem werden zusätzliche Angaben gefordert, wenn ein unverhältnismäßig großer Anteil von Übertragungen am Ende einer Berichtsperiode auftritt. Unternehmen haben die Änderungen für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Diese Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Im Dezember 2010 hat das IASB eine Änderung an IAS 12 (Income Taxes) veröffentlicht, durch die widerlegbar vermutet wird, dass der Buchwert eines Vermögenswerts im Normalfall durch Veräußerung realisiert wird und nicht durch Nutzung des Vermögenswerts. Diese Festlegung ist insbesondere für die Berechnung von latenten Steuern in Ländern relevant, in denen unterschiedliche Ertragsteuersätze auf Gewinne aus Veräußerungen und z. B. auf laufende Mieteinnahmen anzuwenden sind. In diesem Zusammenhang wurde SIC-21 (Income Taxes - Recovery of Revalued Non-Depreciable Assets) in IAS 12 (Income Taxes) integriert - soweit er sich nicht auf als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien bezieht. Der geänderte Standard ist rückwirkend auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen, anzuwenden. Die Übernahme in europäisches Recht durch die Europäische Union steht noch aus. Diese Änderung wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Im Mai 2011 veröffentlichte das IASB vier neue Standards: IFRS 10 (Consolidated Financial Statements), IFRS 11 (Joint Arrangements), IFRS 12 (Disclosure of Interests in Other Entities) und IFRS 13 (Fair Value Measurement). Zusätzlich wurden Änderungen an zwei bereits bestehenden Standards, IAS 27 (Separate Financial Statements) und IAS 28 (Investments in Associates and Joint Ventures), veröffentlicht. Die Erstanwendung der Standards ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, verpflichtend vorzunehmen. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Die Auswirkungen der Änderung auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden zurzeit geprüft.

Mit IFRS 10 (Consolidated Financial Statements) soll eine methodisch einheitliche Abgrenzung des Konsolidierungskreises unabhängig von der Beteiligungsform gewährleistet werden. Die Basis hierfür bildet ein Control-Konzept mit umfangreichen Anwendungshinweisen, welches in den neuen Standard integriert wurde. IFRS 10 ersetzt somit die entsprechenden Regelungen aus IAS 27 (Consolidated and Separate Financial Statements) und SIC-12 (Consolidation - Special Purpose Entities) in vollem Umfang.

IFRS 11 (Joint Arrangements) regelt die Bilanzierung von gemeinschaftlichen Vereinbarungen, durch die die gemeinschaftliche Kontrolle zusammen mit einem Dritten ausgeübt werden kann. Die Bilanzierung orientiert sich an den aus der gemeinschaftlichen Vereinbarung ergebenden Rechten und Pflichten und nicht mehr an der rechtlichen Form. Die gemeinschaftlichen Vereinbarungen lassen sich in gemeinschaftliche Tätigkeiten (joint operations) und Gemeinschaftsunternehmen (joint ventures) unterscheiden. Bei gemeinschaftlichen Tätigkeiten sind zukünftig die anteiligen Vermögenswerte und Schulden entsprechend den Rechten und Pflichten des Einzelnen zu bilanzieren. Der Anteil an einem Gemeinschaftsunternehmen ist zukünftig durch einen Partner nach der Equity-Methode zu bilanzieren. Die Regelungen des IAS 31 (Interests in Joint Ventures) zur Bilanzierung von Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen und SIC-13 (Jointly Controlled Entities - Non-Monetary Contributions by Venturers) werden durch IFRS 11 ersetzt.

In der vom IASB neu überarbeiteten Fassung von IAS 28 (Investments in Associates and Joint Ventures) wird neben der Bilanzierung von Anteilen an assoziierten Unternehmen nun auch die Bilanzierung von Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode geregelt.

In IFRS 12 (Disclosure of Interests in Other Entities) werden die Anhangangaben geregelt, die im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen sowie zu gemeinschaftlichen Vereinbarungen und nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen anzugeben sind. Die Angaben sollen es ermöglichen, die Art der genannten Unternehmensbeziehungen und die damit verbundenen Risiken einzuschätzen sowie den Einfluss auf die Bilanz nachvollziehen zu können.

Infolge der Änderungen durch IFRS 10 (Consolidated Financial Statements) und IFRS 12 veröffentlichte das IASB eine überarbeitete Fassung von IAS 27 (Separate Financial Statements), die nun ausschließlich die Bilanzierung von Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen im IFRS-Einzelabschluss regelt.

Mit IFRS 13 (Fair Value Measurement) veröffentlichte das IASB eine einheitliche Definition und Ermittlungsgrundsätze des beizulegenden Zeitwertes sowie damit verbundene Anhangangaben. Geregelt wird dabei nicht wann, sondern wie eine Fair-Value-Bewertung durchzuführen ist, wobei der Fair-Value als Preis definiert wird, der beim Verkauf eines Vermögenswerts zu erzielen oder bei Übertragung einer Schuld zu zahlen wäre. IFRS 13 ist bei Erstanwendung prospektiv anzuwenden.

Im Juni 2011 veröffentlichte das IASB Änderungen an IAS 1 (Presentation of Financial Statements). Diese Änderungen fordern eine separate Darstellung der erfolgsneutral erfassten Posten innerhalb des "Other Comprehensive Income", je nachdem, ob sie zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliedern sind oder nicht. Unternehmen haben die Änderungen für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Diese Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Ebenfalls im Juni 2011 veröffentlichte das IASB Änderungen zu IAS 19 (Employee Benefits). So wurde die von Bayer seit 2005 nicht mehr angewendete sogenannte Korridormethode, d. h. das nachträgliche erfolgswirksame Erfassen von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten in Folgeperioden, abgeschafft. Zukünftig ist die Nettopensionsverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen vollständig und deren Veränderung aufgrund von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten unmittelbar erfolgsneutral zu erfassen. Zudem wird der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Pensionsplänen auf Basis einer Nettoverbindlichkeit, d. h. dem Saldo aus Pensionsverpflichtung und dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens, ermittelt. Dies bedeutet, dass der Zinssatz für die ergebniswirksam zu erfassenden erwarteten Erträge aus dem Planvermögen zukünftig nicht mehr geschätzt werden muss, sondern dem Abzinsungssatz der Pensionsverpflichtungen zu entsprechen hat. Die Ermittlungsweise dieses Zinssatzes wird gegenüber dem bisherigen Vorgehen unverändert bleiben. Im Falle von zukünftigen Planänderungen wird der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand sofort ergebniswirksam zu erfassen sein. Des Weiteren gelten veränderte Ansatz- und Bewertungsvorschriften für Abfindungsleistungen gegenüber Arbeitnehmern. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Die Auswirkungen der Änderung auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden zurzeit geprüft.

Die Interpretation IFRIC 20 (Stripping Costs in the Production Phase of a Surface Mine) wurde im Oktober 2011 veröffentlicht. IFRIC 20 regelt den Ansatz, die Erst- und die Folgebewertung von Vermögenswerten im Zusammenhang mit Abraumbeseitigungsmaßnahmen in der Produktionsphase im Tagebau, um Zugang zu Erz- oder Mineralienvorkommen zu erhalten. Die Interpretation tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Diese Änderung wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Im Dezember 2011 veröffentlichte das IASB die Ergänzungen "Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities" in Bezug auf IAS 32 (Financial Instruments: Presentation) sowie "Disclosures - Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities" in Bezug auf IFRS 7 (Financial Instruments: Disclosures). Die Ergänzung zu IAS 32 stellt Details im Zusammenhang mit den Kriterien "jederzeitiges Recht zur Aufrechnung" und "zeitgleiches Settlement" klar. Die IFRS 7-Ergänzung verpflichtet zukünftig Brutto- und Nettobeträge aus der bilanziellen Saldierung sowie andere bestehende Saldierungsrechte, die nicht die bilanziellen Saldierungskriterien erfüllen, tabellarisch darzustellen. Diese Ergänzungen sind für Zwischenperioden und Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2013 (IFRS 7-Ergänzung) bzw. 1. Januar 2014 (IAS 32-Klarstellungen) verpflichtend und rückwirkend anzuwenden. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Die Auswirkungen der Änderung auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden zurzeit geprüft.

4. Grundlagen und Methoden sowie Unsicherheiten aufgrund von Schätzungen

Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde.

Der Konzernabschluss basiert auf dem Grundsatz historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten, mit Ausnahme der Positionen, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden, wie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und Derivate.

Im Konzernabschluss müssen durch das Management in einem bestimmten Umfang Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen werden, die einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können.

Hauptanwendungsbereiche für Annahmen, Schätzungen sowie die Ausübung von Ermessensspielräumen liegen in der Festlegung der Nutzungsdauer von langfristigen Vermögenswerten, der Ermittlung abgezinster Cashflows im Rahmen von Werthaltigkeitstests und Kaufpreisallokationen, der Bildung von Rückstellungen beispielsweise für Rechtsverfahren, Versorgungsleistungen für Arbeitnehmer und entsprechende Leistungen, Steuern, Umweltschutz, Preisnachlässe, Produkthaftungen sowie Garantien. In den weiteren Abschnitten dieses Kapitels werden jeweils schätz- und prämissensensitive Bilanzierungsgrundsätze und deren Auswirkungen zu den einzelnen Bereichen thematisiert. Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als angemessen erachtet werden. Sie werden laufend überprüft, können aber von den tatsächlichen Werten abweichen.

Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund von überarbeiteten und neuen Standards erfolgen rückwirkend, sofern für einen Standard keine abweichende Regelung vorgesehen ist. Die Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres und die Eröffnungsbilanz dieser Vergleichsperiode werden so angepasst, als ob die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden schon immer angewendet worden wären.

KONSOLIDIERUNG

Der Konzernabschluss beinhaltet Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen.

Tochterunternehmen sind diejenigen Gesellschaften, bei denen die Bayer AG über eine Beherrschungsmöglichkeit verfügt. Diese beruht in der Regel auf einer mittel- oder unmittelbaren Stimmrechtsmehrheit der Bayer AG. In der Regel manifestiert sich dies durch einen Anteilsbesitz von mehr als 50 %. Sogenannte Zweckgesellschaften, bei denen der Bayer-Konzern einen Stimmrechtsanteil bzw. einen Anteilsbesitz von 50 % oder weniger hält, werden konsolidiert, wenn der Bayer-Konzern mehrheitlich den wirtschaftlichen Nutzen ziehen kann bzw. die Risiken tragen muss. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht. Sie endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung nicht mehr besteht.

Umsätze, Erträge und Aufwendungen sowie Gewinne und Verluste, die durch Transaktionen innerhalb des Konsolidierungskreises begründet sind, sowie die zwischen konsolidierten Gesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert. Bei den Konsolidierungsvorgängen werden die latenten ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt.

Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung werden die Beteiligungsbuchwerte an den Tochterunternehmen mit dem anteiligen Eigenkapital dieser Tochterunternehmen verrechnet. Im Falle eines Unternehmenserwerbs wird nach der Erwerbsmethode das anteilige Eigenkapital des erworbenen Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt unter Berücksichtigung der beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten, latenter Steuern und eines eventuellen Geschäfts- oder Firmenwerts zu diesem Zeitpunkt ermittelt. Die Anschaffungskosten von erworbenen ausländischen Gesellschaften werden zum Erwerbszeitpunkt mit dem jeweiligen Kurs in Euro umgerechnet.

Werden Anteile von anderen Gesellschaftern erworben, wird dies als Eigenkapitaltransaktion dargestellt. Das heißt, die Differenz zwischen dem erworbenen anteiligen Eigenkapital von anderen Gesellschaftern und dem Kaufpreis wird direkt mit dem Eigenkapital verrechnet.

Gemeinschaftsunternehmen sind Unternehmen, bei denen der Bayer-Konzern zusammen mit einem Dritten eine gemeinsame Führung ausübt. Gemeinschaftsunternehmen liegen in der Regel bei einer paritätischen Stimmrechtsverteilung zwischen zwei Gesellschaftern oder aufgrund einer gesellschaftsrechtlichen Vereinbarung vor. Die Konsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen geschieht anteilig nach denselben Grundsätzen wie bei Tochterunternehmen.

Nach der Equity-Methode werden assoziierte Unternehmen bewertet, bei denen die Bayer AG in der Regel aufgrund eines Anteilsbesitzes zwischen 20 und 50 % einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Bei Beteiligungen, die at-equity in den Konzernabschluss einbezogen sind, wird der Buchwert jährlich um die dem Bayer-Kapitalanteil entsprechenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Bei der erstmaligen Einbeziehung von Beteiligungen nach der Equity-Methode werden Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung entsprechend den Grundsätzen der Vollkonsolidierung behandelt. Die erfolgswirksamen Veränderungen des anteiligen Eigenkapitals werden einschließlich außerplanmäßiger Abschreibungen eines Geschäfts- oder Firmenwerts im Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen berücksichtigt. Zwischengesellschaftliche Gewinne und Verluste waren bei diesen Gesellschaften in den Jahren 2011 und 2010 unbedeutend.

Beteiligungen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt unwesentlich ist, werden zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen in den Konzernabschluss einbezogen.

WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der konsolidierten Gesellschaften werden in deren funktionaler Währung aufgestellt. Die funktionale Währung ist die Währung, in der überwiegend Zahlungsmittel erwirtschaftet bzw. verwendet werden. Bei der Mehrzahl der Beteiligungen ist die funktionale Währung die jeweilige Landeswährung, da diese Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben.

Forderungen und Verbindlichkeiten in einer Währung, die nicht die funktionale Währung darstellt, werden im Einzelabschluss der Konzerngesellschaften mit dem Kurs am Bilanzstichtag bewertet, unabhängig davon, ob sie kursgesichert sind oder nicht. Aus der Bewertung von Fremdwährungspositionen resultierende Kursdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst.

Im Konzernabschluss werden Vermögenswerte und Schulden der Auslandsgesellschaften zum Jahresbeginn und zum Jahresende mit den jeweiligen Stichtagskursen, sämtliche Veränderungen während des Jahres sowie Aufwendungen, Erträge und Zahlungsflüsse mit Monatsdurchschnittskursen in Euro umgerechnet. Eigenkapitalbestandteile werden zu historischen Kursen zu den Zeitpunkten ihrer jeweiligen aus Konzernsicht erfolgten Zugänge umgerechnet.

Die sich gegenüber der Umrechnung zu Stichtagskursen ergebenden Unterschiedsbeträge werden im Eigenkapital sowie in den Anhangtabellen gesondert als "Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften" bzw. als "Währungsänderungen" ausgewiesen. Im Eigenkapital während der Konzernzugehörigkeit erfasste Währungsumrechnungsdifferenzen werden beim Ausscheiden von Konzernunternehmen aus dem Konsolidierungskreis erfolgswirksam aufgelöst.

Die Wechselkurse wichtiger Währungen zum Euro veränderten sich wie folgt:

Wechselkurse wichtiger Währungen

[Tabelle 4.8]

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1 €/   Stichtagskurs 2010 Stichtagskurs 2011 Durchschnittskurs 2010 Durchschnittskurs 2011
ARS Argentinien 5,31 5,57 5,18 5,74
BRL Brasilien 2,23 2,43 2,33 2,32
CAD Kanada 1,33 1,32 1,36 1,38
CHF Schweiz 1,25 1,22 1,38 1,23
CNY China 8,82 8,16 8,96 8,99
GBP Großbritannien 0,86 0,84 0,86 0,87
JPY Japan 108,65 100,20 116,04 110,75
MXN Mexiko 16,55 18,05 16,72 17,25
USD USA 1,34 1,29 1,32 1,39

Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung in den vergangenen drei Jahren in Summe eine Inflationsrate von 100 % überschritten hat, wendeten die Vorschriften gemäß IAS 29 (Financial Reporting in Hyperinflationary Economies) zur Inflationsbilanzierung an.

UMSATZERLÖSE BZW. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Als Umsatzerlöse werden alle Erträge im Zusammenhang mit Produktverkäufen, erbrachten Dienstleistungen und Lizenzeinnahmen erfasst. Andere operative Erträge werden als sonstige betriebliche Erträge erfasst. Umsatzerlöse werden ertragswirksam erfasst, wenn die maßgeblichen Risiken und Chancen aus dem Eigentum an den Gütern auf den Kunden übertragen wurden, dem Unternehmen weder ein weiter bestehendes Verfügungsrecht, wie es gewöhnlich mit dem Eigentum verbunden ist, noch eine wirksame Verfügungsmacht über die verkauften Waren und Erzeugnisse verbleibt, die Höhe der Erträge und angefallenen bzw. noch anfallenden Kosten verlässlich bestimmt werden kann und es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft zufließen wird.

Umsatzerlöse werden nach Abzug von Umsatzsteuern und anderen Steuern sowie nach Abzug von Erlösminderungen zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen bzw. zu erhaltenden Gegenleistung ausgewiesen. So werden zum Zeitpunkt der Umsatzrealisierung auch geschätzte Beträge für Rabatte, Skonti und Produktrückgaben umsatzmindernd erfasst und zurückgestellt. Schätzungen bezüglich der Erlösminderungen basieren vor allem auf Erfahrungen aus der Vergangenheit, spezifischen Vertragsbedingungen und Erwartungen hinsichtlich der künftigen Umsatzentwicklung. Es ist nicht wahrscheinlich, dass andere als die angeführten Faktoren eine wesentliche Auswirkung auf Erlösminderungen des Bayer-Konzerns haben. Anpassungen der in vorherigen Perioden gebildeten Rückstellungen für Rabatte, Skonti und Produktrückgaben waren für das Ergebnis vor Steuern der berichteten Geschäftsjahre von untergeordneter Bedeutung.

Die Rückstellungen für Rabatte beliefen sich im Geschäftsjahr 2011 auf 2,3 % der gesamten Umsatzerlöse (2010: 1,9 %). Neben Rabatten wurden in einigen Ländern Skonti für sofortige Bezahlung gewährt. Unsere Rückstellungen für Skonti betrugen zum 31. Dezember 2011 und zum 31. Dezember 2010 weniger als 0,1 % der gesamten Umsatzerlöse.

Umsatzerlöse werden um die bilanzielle Vorsorge für zu erwartende Retouren fehlerhafter Ware oder in Verbindung mit vertraglichen Vereinbarungen über die Rückgabe verkaufsfähiger Produkte zum Zeitpunkt des Verkaufs oder zum Zeitpunkt, an dem die Höhe künftiger Rückgaben verlässlich bestimmt werden kann, gekürzt. Die Rückstellungen für Produktrückgaben beliefen sich für das Geschäftsjahr 2011 wie im Vorjahr auf 0,2 % der gesamten Umsatzerlöse. Können künftige Produktrückgaben nicht verlässlich bestimmt werden und sind sie wesentlich für die Verkaufstransaktion, werden sowohl die Umsatzerlöse als auch die damit verbundenen Umsatzkosten bis zu dem Zeitpunkt abgegrenzt, an dem eine zuverlässige Schätzung vorgenommen werden kann oder das Rückgaberecht für die Waren abgelaufen ist.

Ein Teil der Erlöse im Bayer-Konzern wird aufgrund von Lizenzverträgen erzielt, in denen Dritten Rechte an einigen Produkten und Technologien übertragen wurden. Erhaltene oder erwartete Zahlungen, die sich auf den Verkauf oder die Auslizenzierung von Technologien oder technologischem Wissen beziehen, werden, sobald die entsprechenden Vereinbarungen in Kraft treten, ergebniswirksam, wenn aufgrund der vertraglichen Regelungen sämtliche Rechte und Pflichten in Bezug auf die betreffenden Technologien aufgegeben werden. Bestehen dagegen weiterhin Rechte an der Technologie fort oder sind noch Pflichten aus dem Vertragsverhältnis zu erfüllen, werden die ggf. erhaltenen Zahlungen sachgerecht abgegrenzt. Vertraglich vereinbarte Vorauszahlungen und andere ähnliche nicht rückzahlbare Zahlungen werden als sonstige Verbindlichkeiten passiviert und über den geschätzten Zeitraum der Erbringung der vertraglich vereinbarten Gegenleistung ergebniswirksam aufgelöst.

Lizenzverträge und Forschungs- und Entwicklungskooperationsverträge können aus verschiedenen Teilvereinbarungen bestehen und unterschiedliche Vergütungsregelungen wie Voraus- und Meilensteinzahlungen oder ähnliche Zahlungen enthalten, sodass zu prüfen ist, ob ggf. mehrere separate Realisationszeitpunkte für (Teil-)Umsätze von sogenannten Rechnungslegungseinheiten zu berücksichtigen sind. Voraussetzung für eine getrennte Umsatzerfassung einzelner Rechnungslegungseinheiten ist, dass die einzelnen Komponenten einen selbstständigen Nutzen haben, der Marktwert der noch nicht gelieferten Waren oder nicht erbrachten Leistung verlässlich ermittelt werden kann, die Lieferung und Leistung der noch ausstehenden Komponenten wahrscheinlich ist und im Wesentlichen in unserem Einflussbereich liegt.

Sonstige betriebliche Erträge können auch beim Tausch von immateriellen Vermögenswerten entstehen. Bemessungsgrundlage ist in der Regel der beizulegende Zeitwert des hingegebenen Vermögenswerts. Dieser wird in der Regel nach der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Sollten die hingegebenen Vermögenswerte selbst erstellt sein, so entspricht normalerweise der Gewinn aus dem Tausch dem beizulegenden Zeitwert des hingegebenen Vermögenswerts.

FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTEN

Für die Zwecke der Rechnungslegung werden Forschungsaufwendungen als Kosten im Zusammenhang mit laufenden oder geplanten Untersuchungen definiert, die neue wissenschaftliche oder technische Erkenntnisse und Einsichten liefern sollen. Entwicklungsaufwendungen werden als Kosten im Zusammenhang mit der Anwendung von Forschungsergebnissen oder Fachkenntnissen in der Produktion, den Produktionsverfahren, den Leistungen oder Waren vor Beginn der kommerziellen Produktion oder Verwendung definiert.

Forschungs- und Entwicklungskosten fallen im Bayer-Konzern bei internen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten sowie bei zahlreichen Forschungs- und Entwicklungskooperationen und Partnerschaften mit Dritten an.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten betreffen im Wesentlichen die Kosten für die Wirkstofffindung, die Kosten für klinische Studien, wie auch für anwendungs- und ingenieurtechnische Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten, Kosten für Feldversuche sowie die Kosten für behördliche Zulassungen und Zulassungserweiterungen.

Forschungskosten sind nicht aktivierungsfähig und Entwicklungskosten nur bei Vorliegen bestimmter, genau bezeichneter Voraussetzungen aktivierungspflichtig. Eine Aktivierung ist demnach immer dann erforderlich, wenn die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Sicherheit zu künftigen Finanzmittelzuflüssen führt, die auch die entsprechenden Entwicklungskosten abdecken. Da eigene Entwicklungsprojekte häufig behördlichen Genehmigungsverfahren und anderen Unwägbarkeiten unterliegen, sind die Bedingungen für eine Aktivierung der vor der Genehmigung entstandenen Kosten in der Regel nicht erfüllt.

Bei Forschungs- und Entwicklungskooperationen werden in der Regel Zahlungen bei Vertragsabschluss, Vorauszahlungen, Zahlungen beim Erreichen bestimmter "Meilensteine" (d. h. beim Erreichen von Entwicklungsstufen) und Kostenerstattungen für geleistete Tätigkeiten unterschieden. Wird im Zusammenhang mit einer dieser Zahlungsverpflichtungen ein immaterieller Vermögenswert (z. B. das Nutzungsrecht an einem Wirkstoff) erworben, so wird die jeweilige Zahlung aktiviert, selbst wenn Unsicherheiten darüber bestehen, ob die weitere Entwicklung letztlich zur Produktion eines verkaufsfähigen Produkts führen wird. Handelt es sich um eine Kostenerstattung von Forschungs- und Entwicklungsarbeit, werden diese Kosten im Aufwand erfasst.

GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTE

Ein Geschäfts- oder Firmenwert wird im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses als Vermögenswert im Erwerbszeitpunkt angesetzt. Er wird mit seinen Anschaffungskosten bewertet, die als Überschuss des Kaufpreises für das erworbene Unternehmen und dem erworbenen anteiligen Nettovermögen hergeleitet werden. Das Nettovermögen entspricht dem Saldo aus den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, der übernommenen Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten.

Geschäfts- und Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf Wertminderung geprüft. Details zu den jährlichen Impairmenttests werden im Abschnitt zur Vorgehensweise und den Auswirkungen der weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen erläutert. Bei einem einmal abgeschriebenen Geschäfts- oder Firmenwert erfolgt keine Zuschreibung in den Folgeperioden.

SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Ein sonstiger immaterieller Vermögenswert ist ein identifizierbarer, nicht monetärer Vermögenswert ohne physische Substanz (z. B. ein Patent, eine Marke, ein Vermarktungsrecht), bei dem es sich nicht um einen Geschäfts- oder Firmenwert handelt. Er wird aktiviert, wenn der künftig zu erwartende wirtschaftliche Nutzen aus dem Vermögenswert wahrscheinlich zufließen wird und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verlässlich ermittelt werden können.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Soweit sie eine bestimmbare Nutzungsdauer haben, werden sie dieser entsprechend über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren linear abgeschrieben, sofern nicht durch den tatsächlichen Werteverzehr ein anderer Abschreibungsverlauf geboten ist. Die Festlegung der voraussichtlichen Nutzungsdauern und der Abschreibungsverläufe beruht auf Schätzungen des Zeitraums der Mittelzuflüsse aus den immateriellen Vermögenswerten und deren zeitlicher Verteilung innerhalb dieses Zeitraums. Bei Vorliegen eines Hinweises einer möglichen Wertminderung wird ein Impairmenttest durchgeführt.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer sowie immaterielle Vermögenswerte, die noch nicht nutzungsbereit sind (z. B. Forschungs- und Entwicklungsprojekte), werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern werden jährlich auf Wertminderung geprüft. Details zu den jährlichen Impairmenttests werden im Abschnitt zur Vorgehensweise und den Auswirkungen der weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen erläutert.

Soweit eine Wertminderung festgestellt wurde, wird diese durch eine außerplanmäßige Abschreibung berücksichtigt. Bei Fortfall der Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung wird eine entsprechende Zuschreibung vorgenommen, welche die fortgeführten Anschaffungskosten nicht übersteigt.

SACHANLAGEN

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen sowie gegebenenfalls außerplanmäßige Wertminderungen.

Die Anschaffungskosten setzen sich aus dem Anschaffungspreis, den Anschaffungsnebenkosten und nachträglichen Anschaffungskosten abzüglich erhaltener Anschaffungspreisminderungen zusammen. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten. Besteht eine Verpflichtung, einen Vermögenswert des Sachanlagevermögens zum Ende der Nutzungsdauer stillzulegen oder rückzubauen oder einen Standort wiederherzustellen, wird bei Fertigstellung der Barwert der hierfür anfallenden zukünftigen Zahlungen zusammen mit den Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten aktiviert und in gleicher Höhe die Verpflichtung passiviert.

Erstreckt sich die Bauphase von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens über einen längeren Zeitraum, werden die bis zur Fertigstellung anfallenden Fremdkapitalzinsen als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten in Übereinstimmung mit den Bedingungen des IAS 23 (Borrowing Costs) aktiviert.

Kosten für laufende Unterhaltungs- und Wartungsaufwendungen werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Wenn diese Arbeiten nur in einem mehrjährigen Zyklus (z. B. Generalüberholung einer technischen Anlage) vorgenommen werden, werden die zugehörigen Kosten als separate Komponente aktiviert.

Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden über die erwartete Nutzungsdauer nach der linearen Methode vorgenommen, sofern nicht durch den tatsächlichen Werteverzehr ein nutzungsbedingter Abschreibungsverlauf geboten ist.

Folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern werden zugrunde gelegt:

Nutzungsdauer Sachanlagen

[Tabelle 4.9]

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Gebäude 20 bis 50 Jahre
Andere Baulichkeiten 10 bis 20 Jahre
Tank- und Verteilungsanlagen 10 bis 20 Jahre
Technische Anlagen 6 bis 20 Jahre
Maschinen und Apparate 6 bis 12 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 bis 10 Jahre
Fahrzeuge 4 bis 8 Jahre
EDV-Anlagen 3 bis 5 Jahre
Labor- und Forschungseinrichtungen 3 bis 5 Jahre

Wesentliche Komponenten einer Sachanlage, die unterschiedliche Nutzungsdauern haben, werden separat bilanziert und abgeschrieben.

Gibt es Hinweise für eine Wertminderung eines einzelnen Sachanlagevermögenswerts, wird geprüft, ob dessen erzielbarer Betrag über dem Buchwert liegt. Sollte dies nicht der Fall sein, so wird eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe der Differenz zwischen Buchwert und erzielbarem Betrag erfasst. Bei Fortfall der Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung wird eine entsprechende Zuschreibung vorgenommen, welche die fortgeführten Anschaffungskosten nicht übersteigt.

Wenn Sachanlagen verkauft, stillgelegt oder verschrottet werden, wird der Gewinn bzw. Verlust als Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

LEASING

Als Leasingverhältnis gilt eine Vereinbarung, bei der der Leasinggeber dem Leasingnehmer gegen eine Zahlung oder eine Reihe von Zahlungen das Recht auf Nutzung eines Vermögenswerts für einen vereinbarten Zeitraum überträgt. Es wird zwischen Finanzierungsleasing und Operating Leasing unterschieden. Als Finanzierungsleasing werden Leasingtransaktionen behandelt, bei denen der Leasingnehmer im Wesentlichen alle mit dem Eigentum eines Vermögenswerts verbundenen Risiken und Chancen trägt. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating Leasing bezeichnet.

Ist der Bayer-Konzern Leasingnehmer in einem Finanzierungsleasing, wird in der Bilanz der niedrigere Wert aus beizulegendem Zeitwert und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen zu Beginn des Leasingverhältnisses aktiviert und gleichzeitig unter den Finanzverbindlichkeiten passiviert. Die Mindestleasingzahlungen setzen sich im Wesentlichen aus Finanzierungskosten und dem Tilgungsanteil der Restschuld, die nach der Effektivzinsmethode ermittelt werden, zusammen. Der Leasinggegenstand wird linear über die geschätzte Nutzungsdauer oder die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben.

Ist der Bayer-Konzern Leasinggeber in einem Finanzierungsleasing, werden in Höhe des Nettoinvestitionswerts Umsatzerlöse erfasst und eine Leasingforderung angesetzt. Die erhaltenen Leasingraten werden ebenfalls nach der Effektivzinsmethode in einen Tilgungs- und einen Zinsertragsanteil aufgeteilt.

Bei einem Operating Leasing erfasst der Bayer-Konzern die als Leasingnehmer zu zahlende Leasingrate als Aufwand bzw. die als Leasinggeber erhaltene Leasingrate als Ertrag. Der verleaste Vermögenswert wird weiterhin in der Bilanz des Leasinggebers als Sachanlage erfasst.

ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand, erhaltene Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten und Unternehmen. Zahlungsmitteläquivalente sind kurzfristige, äußerst liquide Finanzinvestitionen, die nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen und leicht in einen festen Zahlungsmittelbetrag umgewandelt werden können. Sie haben bei Erwerb oder im Anlagezeitpunkt eine maximale Laufzeit von drei Monaten.

FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich aus gegebenen Ausleihungen und Forderungen, erworbenen Eigenkapital- und Schuldtiteln, Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsmitteläquivalenten und Derivaten mit positiven beizulegenden Zeitwerten zusammen.

Die Bilanzierung und Bewertung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nach IAS 39 (Financial Instruments: Recognition and Measurement). Demnach werden finanzielle Vermögenswerte in der Konzernbilanz angesetzt, wenn dem Bayer-Konzern ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einer anderen Partei zu erhalten. Marktübliche Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden grundsätzlich zum Erfüllungstag bilanziert. Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten anfallen, werden unmittelbar aufwandswirksam erfasst. Unverzinsliche oder unterverzinsliche Forderungen werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem Barwert der erwarteten zukünftigen Cashflows angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt gemäß der Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte zu den nachstehenden Kategorien nach IAS 39, für die jeweils unterschiedliche Bewertungsregeln gelten:

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte umfassen die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte. Dieser Bewertungskategorie werden zudem die in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Forderungen aus Warentermingeschäften und Forderungen aus sonstigen Derivaten zugeordnet, die nicht in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung stehen. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts finanzieller Vermögenswerte dieser Kategorie werden zum Zeitpunkt der Wertsteigerung bzw. Wertminderung erfolgswirksam erfasst.

Ausleihungen und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Sie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dieser Bewertungskategorie werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Ausleihungen und Forderungen, die in den sonstigen Forderungen ausgewiesenen weiteren finanziellen Forderungen sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zugeordnet. Der Zinsertrag aus Positionen dieser Kategorie wird unter Anwendung der Effektivzinsmethode ermittelt.

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen und einer festen Endfälligkeit, bis zu der sie gehalten werden. Diese werden - unter Anwendung der Effektivzinsmethode - mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen sind Teil der sonstigen finanziellen Vermögenswerte.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte umfassen diejenigen nicht derivativen finanziellen Vermögenswerte, die nicht einer der zuvor genannten Kategorien zugeordnet wurden. Dies sind insbesondere Eigenkapitaltitel (z. B. Aktien) und nicht bis zur Endfälligkeit zu haltende Schuldtitel, welche in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthalten sind. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten werden erfolgsneutral im Eigenkapital abgegrenzt. Eine erfolgswirksame Erfassung einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt erst bei Veräußerung. Liegt der beizulegende Zeitwert über einen längeren Zeitraum bzw. wesentlich unter den fortgeführten Anschaffungskosten, wird eine Wertminderung erfolgswirksam erfasst. In Fällen, in denen der Marktwert von Eigenkapital- und Schuldtiteln bestimmt werden kann, wird dieser als beizulegender Zeitwert angesetzt. Existiert kein notierter Marktpreis und kann keine verlässliche Schätzung des beizulegenden Zeitwerts vorgenommen werden, werden diese finanziellen Vermögenswerte zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungsaufwendungen erfasst.

Liegen bei finanziellen Vermögenswerten der Kategorien Ausleihungen und Forderungen, bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen und zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte objektive, substanzielle Anzeichen für eine Wertminderung vor, erfolgt ein Wertminderungstest. Hinweise auf Wertminderung sind u. a. die hohe Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz, eine wesentliche Verschlechterung der Bonität, eine besondere Vertragsverletzung, ein mehrjähriger operativer Verlust in einer Gesellschaft, eine Minderung des Marktwerts, eine finanzielle Restrukturierung des Schuldners oder das Verschwinden eines aktiven Markts.

Bei Ausleihungen und Forderungen sowie bei bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen wird im Rahmen eines Wertminderungstests der Buchwert mit dem Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelflüsse, die mit dem ursprünglichen Effektivzins abgezinst werden, verglichen. Sollte der Buchwert über dem Barwert liegen, wird eine erfolgswirksame Wertberichtigung in Höhe der Differenz vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für zuvor vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen, nicht jedoch über die fortgeführten Anschaffungskosten hinaus, getätigt.

Bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten wird im Falle einer Wertminderung die bisher im Eigenkapital erfasste Fair-Value-Änderung ergebniswirksam erfasst. Eine Zuschreibung erfolgt ebenfalls bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung, jedoch nicht bei zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitaltiteln.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden.

DERIVATE

Derivate werden im Bayer-Konzern zur Reduzierung des Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisrisikos eingesetzt. Soweit dies zweckmäßig ist, werden diese Derivate als eine bilanzielle Sicherungsbeziehung designiert.

Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nicht finanzieller Güter entsprechend dem eigenen Bedarf abgeschlossen werden, werden nicht als Derivate bilanziert, sondern als schwebende Geschäfte behandelt. Sofern eingebettete separierungspflichtige Derivate in solchen Geschäften identifiziert werden, werden diese losgelöst von den schwebenden Geschäften bilanziert. In geringem Umfang können - um Marktchancen zu nutzen bzw. potenzielle Bedarfsspitzen zu decken - Geschäfte getätigt werden, bei denen die unmittelbare Weiterveräußerung nicht ausgeschlossen werden kann. Diese Geschäfte werden mit dem Erwerb gesonderten Portfolios zugeordnet und entsprechend nach IAS 39 als Derivate bilanziert. Die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte dieser Derivate werden direkt erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Wertänderungen von Devisentermingeschäften und -optionen zur Absicherung bilanzieller Risiken werden im Kursergebnis ausgewiesen, während Wertänderungen von Zinsswaps und Zinsoptionen Bestandteil des Zinsergebnisses sind. Veränderungen beizulegender Zeitwerte von Warentermingeschäften und -optionen sowie von Devisentermingeschäften zur Sicherung von geplanten Umsätzen in Fremdwährung werden im sonstigen betrieblichen Ergebnis erfasst.

Die beizulegenden Zeitwerte der Derivate entsprechen entweder den Marktdaten oder sie werden mit marktüblichen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt einzelfallbezogen und mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Die beizulegenden Zeitwerte von Instrumenten zur Sicherung von Zinsrisiken ergeben sich durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsmittelzu- und -abflüsse. Zur Abzinsung dienen marktübliche Zinssätze, die über die Restlaufzeit der Instrumente angewendet werden. Für jede einzelne Transaktion von Zins- und Zins- / Währungsswaps wird zum Bilanzstichtag jeweils der Barwert ermittelt. Die Erfassung der Zinserträge erfolgt erfolgswirksam im Zahlungszeitpunkt bzw. bei der Abgrenzung zum Stichtag.

Marktwertänderungen der als Fair-Value-Hedges designierten Derivate werden ebenso wie die Buchwertanpassung der dazugehörigen Grundgeschäfte ergebniswirksam erfasst. Der Ausweis von Marktwertänderungen des effektiven Teils von als Cashflow-Hedges designierten Derivaten erfolgt zunächst erfolgsneutral in der Gesamtergebnisrechnung. Erst zum Zeitpunkt der Realisierung des Grundgeschäfts wird der Erfolgsbeitrag des Sicherungsgeschäfts in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Wird ein entsprechendes Derivat veräußert oder sind die Voraussetzungen für eine bilanzielle Sicherungsbeziehung nicht mehr erfüllt, verbleibt dessen Wertänderung bis zum Eintreten der geplanten Transaktion im kumulierten übrigen Comprehensive Income. Ist das Eintreten der geplanten Transaktion nicht mehr wahrscheinlich, wird das bisher im kumulierten übrigen Comprehensive Income ausgewiesene Ergebnis ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die im Finanzergebnis ausgewiesenen Aufwendungen bzw. Erträge aus den entsprechenden Grundgeschäften und aus den zugrunde liegenden Derivaten werden separat gezeigt. Eine Verrechnung der entsprechenden Aufwendungen und Erträge erfolgt nicht.

VORRÄTE

Unter den Vorräten werden gemäß IAS 2 (Inventories) diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die im Rahmen der Produktion oder bei der Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe), die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden (unfertige Erzeugnisse), die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Erzeugnisse und Waren) sowie Anzahlungen auf Vorräte. Die Bewertung der Vorräte erfolgt zum niedrigeren Wert aus auf Basis der Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten (produktionsbezogener Vollkosten) und ihrem Nettoveräußerungswert, d. h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten.

ERTRAGSTEUERN

Als Ertragsteuern werden die in den einzelnen Ländern erhobenen Steuern auf den steuerpflichtigen Gewinn sowie die erfolgswirksame Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die ausgewiesenen Ertragsteuern werden auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen in der Höhe erfasst, wie sie voraussichtlich bezahlt werden müssen.

Gemäß IAS 12 (Income Taxes) werden latente Steuern auf zeitlich begrenzte Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS-Bilanz und der Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf wahrscheinlich nutzbare Verlustvorträge und Steuergutschriften ermittelt.

Aktive latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen, Steuergutschriften und steuerliche Verlustvorträge werden insoweit aktiviert, als es wahrscheinlich ist, dass für deren Nutzung ein zu versteuerndes Ergebnis zukünftig verfügbar sein wird. Passive latente Steuern werden gebildet auf zukünftig noch zu versteuernde temporäre Differenzen. Der Berechnung liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen. Latente Steueransprüche und -schulden werden saldiert, sofern diese gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen. Materielle Auswirkungen von Steuersatz- oder Steuergesetzänderungen auf die aktiven und passiven latenten Steuern werden grundsätzlich in der Periode, in der das Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist, berücksichtigt. Im Regelfall erfolgt dies ergebniswirksam. Eine Erfassung über das Eigenkapital erfolgt bei latenten Steuern, die vormals über das übrige Comprehensive Income gebildet wurden.

Latente und laufende Steuern werden grundsätzlich aufwandswirksam erfasst, es sei denn sie beziehen sich auf erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Sachverhalte. Dann werden sie ebenfalls erfolgsneutral erfasst.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern, die aus zeitlichen Unterschieden und Verlustvorträgen resultieren, unterliegt unternehmensindividuellen Prognosen, u. a. über die zukünftige Ertragssituation in der betreffenden Konzerngesellschaft.

Auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen werden passive latente Steuern angesetzt. Soweit in absehbarer Zeit keine Dividendenausschüttung geplant ist, wird auf den Unterschiedsbetrag zwischen anteiligem IFRS-Eigenkapital und dem steuerlichen Beteiligungswert keine passive latente Steuer gebildet.

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN

Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl beitrags- als auch leistungsorientiert. Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind als Aufwand des jeweiligen Jahres in den Funktionsbereichen und damit im operativen Ergebnis (EBIT) ausgewiesen. Alle übrigen Altersversorgungssysteme sind leistungsorientiert, wobei zwischen rückstellungs- und fondsfinanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird.

Der Barwert der Versorgungsverpflichtungen für die leistungsorientierten Altersversorgungssysteme sowie der daraus resultierende Aufwand wird gemäß IAS 19 (Employee Benefits) nach der Projected-Unit-Credit-Methode (Anwartschaftsbarwertverfahren) ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bewertet und über die gesamte Beschäftigungszeit der Mitarbeiter verteilt. Hier sind spezifische Annahmen, die die Berechtigtenstruktur und das ökonomische Umfeld abbilden, zu treffen. Dies sind im Wesentlichen der Abzinsungssatz, die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen, die Einkommens- und Rentenentwicklung, die Entwicklung der Krankheitskosten sowie Fluktuations- und Sterberaten.

Die Bestimmung der Abzinsungssätze basiert auf währungsspezifischen, hochwertigen Anleiheportfolios, deren Zahlungsströme den erwarteten Zahlungsabflüssen aus den Pensionsplänen näherungsweise entsprechen. Der aus dieser Zinsstruktur abgeleitete einheitliche Abzinsungssatz orientiert sich somit an den Stichtagsrenditen entsprechender AA-gerateter Unternehmensanleihen. Als Richtgröße für den einheitlichen Abzinsungssatz gilt die Rendite solcher Anleihen, deren gewichtete Restlaufzeit der Duration des entsprechenden Portfolios zur Abdeckung der gesamten Verpflichtung in etwa entspricht. Liegen AA-geratete Unternehmensanleihen gleicher Duration nicht vor, wird hilfsweise die Stichtagsrendite von Staatsanleihen bzw. Zinsswaps angesetzt. Diese wird entsprechend dem Credit Spread von Unternehmensanleihen angepasst.

Der erwartete langfristige Ertrag aus der Vermögensanlage wird auf der Grundlage von öffentlich zugänglichen und internen Kapitalmarktstudien und -voraussagen für jede Kategorie von Vermögenswerten bestimmt. Die erwartete Rendite wird jeweils zum Jahresanfang auf den beizulegenden Zeitwert des Planvermögens angewandt.

Die Auswirkungen von Änderungen wesentlicher Parameter sind in Anhangangabe [25] dargestellt.

Von dem Barwert der Versorgungsverpflichtungen wird der beizulegende Zeitwert des Planvermögens abgezogen. Die Verpflichtungen und das Planvermögen werden in regelmäßigen Abständen bewertet. Ein Zeitraum von drei Jahren wird dabei nicht überschritten. Für alle bedeutenden Versorgungspläne werden jährlich umfassende versicherungsmathematische Berechnungen zum 31. Dezember erstellt. Der Anwartschaftsbarwert- nach Abzug des Fondsvermögens - weicht von der Rückstellung in Höhe des noch nicht ertragswirksam erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands ab. Überschreitet das Fondsvermögen die entsprechende Versorgungsverpflichtung, wird der darüber hinausgehende Betrag unter Berücksichtigung der in IAS 19 (Employee Benefits) vorgegebenen Obergrenze als sonstige Forderung ausgewiesen.

Im Rahmen der Bilanzierung der leistungsorientierten Pensionspläne im Bayer-Konzernabschluss werden, mit Ausnahme der Zinskomponente und der erwarteten Erträge aus dem Planvermögen, sämtliche Aufwendungen und Erträge per Saldo im operativen Ergebnis (EBIT) erfasst. Die Zinsaufwendungen werden, ebenso wie die erwarteten Erträge aus Planvermögen, in den sonstigen finanziellen Aufwendungen im Finanzergebnis gezeigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen sowie Kürzungsbeträge aus der Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral über die Eigenkapitalveränderungsrechnung und die Gesamtergebnisrechnung erfasst sowie vollständig in der Pensionsrückstellung ausgewiesen.

Vorruhestandsleistungen und sonstige Altersversorgungsleistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die den Charakter einer pensionsähnlichen Verpflichtung aufweisen, sind ebenfalls Bestandteil der Pensionsrückstellungen.

Die tatsächlich zukünftig entstehenden Aufwendungen und Verpflichtungen können aufgrund veränderter Markt- und Wirtschaftsbedingungen wesentlich von den Schätzungen abweichen, die auf der Basis versicherungsmathematischer Annahmen getroffen worden sind. Das Planvermögen besteht überwiegend aus festverzinslichen Wertpapieren und Aktien. Deshalb kann es bei sinkenden Renditen auf den Renten- und Aktienmärkten erforderlich sein, zusätzliche Beiträge zu den Versorgungsplänen zu leisten, um laufenden und künftigen Pensionsverpflichtungen nachkommen zu können. Eine höhere oder niedrigere Mitarbeiterfluktuation oder eine längere oder kürzere Lebensdauer der Teilnehmer können ebenfalls einen Einfluss auf die Höhe der Erträge aus den Versorgungssystemen und die entsprechenden Aufwendungen haben.

ANDERE RÜCKSTELLUNGEN

Andere Rückstellungen werden für gegenwärtige, rechtliche oder faktische Verpflichtungen gebildet, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren, die wahrscheinlich zu einer künftigen wirtschaftlichen Belastung führen werden und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann.

Die Bewertung der anderen Rückstellungen erfolgt nach IAS 37 (Provisions, Contingent Liabilities and Contingent Assets) oder ggf. auch nach IAS 19 (Employee Benefits). Soweit bei Verpflichtungen erst nach mehr als einem Jahr mit Mittelabflüssen gerechnet wird, werden die Rückstellungen mit dem Barwert der voraussichtlichen Mittelabflüsse angesetzt. Erstattungsansprüche gegenüber Dritten werden getrennt von den Rückstellungen als sonstige Forderung aktiviert, wenn ihre Realisation nahezu sicher ist.

Resultiert aus einer geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung anteilig aufgelöst und der Ertrag in den Funktionsbereichen erfasst, die ursprünglich bei der Bildung der Rückstellung mit dem Aufwand belastet waren.

Um die Aussagekraft im Bereich der Schätzungsergebnisse zu erhöhen, werden für bestimmte Rückstellungen, die wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben könnten, die Folgen von Parameteränderungen auf die bilanzierten Rückstellungsbeträge untersucht. Zur Untersuchung der Unsicherheit hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeiten wurden die Auswirkungen von jeweils fünfprozentigen Änderungen der individuell angesetzten Eintrittswahrscheinlichkeiten analysiert. Wesentliche Abweichungen der anderen Rückstellungen zu den bereits im Bayer-Konzern berücksichtigten Werten haben sich im Rahmen dieser Sensitivitätsanalyse nicht ergeben.

Es bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Auslegung komplexer Steuervorschriften sowie der Höhe und des Zeitpunkts künftiger zu versteuernder Einkünfte. Insbesondere vor dem Hintergrund der vielfältigen internationalen Verflechtungen sowie der Langfristigkeit und Komplexität bestehender Vertragsbeziehungen können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und unseren Annahmen oder künftige Änderungen dieser Annahmen Auswirkungen auf zukünftige Steueraufwendungen und -erträge haben. Für in ihrer Höhe und der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens nach nicht sichere Verpflichtungen gegenüber den jeweiligen nationalen Finanzbehörden werden Steuerrückstellungen auf Basis angemessener Schätzungen gebildet. Berücksichtigt werden dabei Faktoren wie Erfahrungen aus früheren Betriebsprüfungen sowie unterschiedliche Rechtsauslegungen zwischen Steuerpflichtigen und Finanzverwaltungen im Hinblick auf den jeweiligen Sachverhalt.

Rückstellungen für Umweltschutz werden gebildet, wenn zukünftige Mittelabflüsse zur Erfüllung von Umweltauflagen oder für Sanierungsmaßnahmen wahrscheinlich sind, die Kosten hinreichend zuverlässig geschätzt werden können und die Maßnahmen keinen künftigen Nutzenzufluss erwarten lassen.

Die Schätzung der künftigen Kosten für Umweltschutz- und Sanierungsmaßnahmen ist mit vielen Unsicherheiten behaftet, insbesondere mit rechtlichen Unsicherheiten, die sich auf Gesetze und Verordnungen beziehen, sowie mit Unsicherheiten über die tatsächlichen Verhältnisse in den verschiedenen Ländern und Standorten. Die Schätzung der Kosten stützt sich insbesondere auf frühere Erfahrungen in ähnlichen Fällen, Schlussfolgerungen aus von uns zu unseren Umweltprogrammen eingeholten Gutachten, laufende Kosten und neue Entwicklungen mit Einfluss auf die Kosten, die Auslegung der geltenden Umweltgesetze und -vorschriften durch die Unternehmensleitung, die Anzahl und die Finanzlage Dritter, die verpflichtet sein könnten, sich gesamtschuldnerisch an eventuellen Sanierungskosten zu beteiligen, und auf die wahrscheinlich zur Anwendung kommenden Sanierungsmethoden. Änderungen dieser Annahmen können sich auf das künftige Ergebnis des Unternehmens auswirken.

Unter Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen mit ähnlichen Umweltschutzsituationen geht der Konzern davon aus, dass die vorhandenen Rückstellungen - auf der Grundlage der heute vorhandenen Informationen - ausreichend sind. Es gab keine wesentlichen Änderungen der Schätzungen und Annahmen, welche die Gewinn- und Verlustrechnung in den Vorjahren beeinflusst hätten. Angesichts der den Geschäften, in denen der Konzern tätig ist, inhärenten Schwierigkeiten, Umweltschutzverpflichtungen zutreffend abzuschätzen - was vor allem für die Bereiche gilt, in denen das Risiko von Umweltschäden relativ betrachtet höher ist (CropScience und MaterialScience) -, können unter Umständen wesentliche zusätzliche Kosten über die zurückgestellten Beträge hinaus anfallen. So ist es möglich, dass während einer Sanierungsmaßnahme über die bereits bestehenden Rückstellungen hinaus zusätzliche Aufwendungen über einen längeren Zeitraum und in einem Ausmaß erforderlich werden, die nicht vernünftig abgeschätzt werden können. Die Unternehmensleitung geht jedoch davon aus, dass solche zusätzlichen Beträge, wenn sie überhaupt anfallen, keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns hätten.

Die Rückstellungen für Restrukturierung beinhalten nur die den Restrukturierungsmaßnahmen direkt zuordenbaren Aufwendungen, die notwendig für die Restrukturierung sind und nicht mit dem zukünftigen operativen Geschäft in Verbindung stehen. Dies sind z. B. Aufwendungen für Abfindungszahlungen an Mitarbeiter und Zahlungen für nicht mehr genutzte angemietete Immobilien.

Zu Restrukturierungsmaßnahmen gehören u. a. der Verkauf oder die Beendigung eines Geschäftsbereichs, die Stilllegung von Standorten, die Verlegung von Geschäftsaktivitäten an einen anderen Ort, Änderungen in der Managementstruktur oder die grundsätzliche Umorganisation von Geschäftsbereichen.

Rückstellungen werden hierfür zu dem Zeitpunkt gebildet, in dem ein detaillierter Restrukturierungsplan vorliegt, der von der jeweils entscheidungsbefugten Managementebene beschlossen und den Mitarbeitern bzw. deren Vertretern kommuniziert wurde. Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden mit dem Barwert der zukünftigen Mittelabflüsse angesetzt.

Zu den Rückstellungen, die den Kunden- und Lieferantenverkehr betreffen, gehören insbesondere Verpflichtungen für Rabatte und Skonti, Produktretouren sowie erhaltene Dienstleistungen und Waren, die noch nicht in Rechnung gestellt wurden.

Als international tätiges Unternehmen mit heterogenen Geschäftsfeldern ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht sowie Umweltschutz gehören. Für anhängige bzw. künftige juristische Verfahren wird, vorbehaltlich einer entsprechenden Einzelfallprüfung, durch den Ansatz von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten bilanzielle Vorsorge getroffen. Die wahrscheinlichen Ergebnisse solcher Rechtsstreitigkeiten werden anhand der vorliegenden Informationen und in Rücksprache mit den für den Bayer-Konzern tätigen Rechtsanwälten bewertet. Soweit nach vernünftigem Ermessen eine Verpflichtung aus einem Verfahren wahrscheinlich zu zukünftigen Mittelabflüssen führen wird, wird der Barwert der erwarteten Mittelabflüsse, soweit diese als verlässlich messbar betrachtet werden, passiviert. Diese Rückstellungen decken die geschätzten Zahlungen an Kläger, die Gerichtskosten, die Kosten für Rechtsanwälte sowie eventuelle Vergleichskosten ab. Zu jedem Bilanzstichtag wird der aktuelle Stand der Rechtsstreitigkeiten bei der Beurteilung zugrunde gelegt, wobei geprüft wird, ob die Ansatzkriterien für eine Rückstellung erfüllt sind und in welcher Höhe eine Rückstellung zu bilden ist.

Rechtsstreitigkeiten und andere rechtliche Verfahren werfen grundsätzlich komplexe Fragen auf und sind mit zahlreichen Unwägbarkeiten und Schwierigkeiten verbunden, u. a. aufgrund des Sachverhalts und der Umstände jedes einzelnen Falls, des Gerichts, bei dem die Klage anhängig ist sowie aufgrund von Unterschieden im anwendbaren Recht. Somit sind die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren nicht vorhersagbar. Durch das Urteil in einem Gerichtsverfahren oder durch einen Vergleich können dem Bayer-Konzern Kosten entstehen, die über die hierfür vorgesehene Rückstellung und Versicherungsdeckung hinausgehen.

In den Personalrückstellungen wird bilanzielle Vorsorge vor allem für Jahressonderzahlungen, variable und individuelle Einmalzahlungen, Zahlungen aufgrund von Mitarbeiterjubiläen, Überschüsse auf Langzeitkonten sowie sonstige Personalkosten getroffen. Ferner sind hier die Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungen mit Barausgleich ausgewiesen.

FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Die finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich aus originären Verbindlichkeiten und den negativen beizulegenden Zeitwerten von Derivaten zusammen.

Originäre Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn der Bayer-Konzern eine vertragliche Pflicht hat, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte auf eine andere Partei zu übertragen. Der erstmalige Ansatz einer originären Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bzw. zum Wert der erhaltenen Zahlungsmittel abzüglich ggf. angefallener Transaktionskosten. Die Folgebewertung erfolgt bei den originären Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode.

IAS 32 (Financial Instruments: Presentation) regelt, dass von Gesellschaftern kündbares Kapital nur unter bestimmten Bedingungen als Eigenkapital klassifiziert werden darf. Rückzahlungsverpflichtungen aus dem Gesellschaftsvermögen können bestehen, wenn anderen Gesellschaftern von Tochterunternehmen ein Kündigungsrecht zusteht und die Ausübung dieses Rechts gleichzeitig einen Abfindungsanspruch gegen die Gesellschaft begründet. Solches von anderen Gesellschaftern zur Verfügung gestelltes Kapital wird als sonstige Verbindlichkeit ausgewiesen, auch wenn es nach landesspezifischen Rechnungslegungsvorschriften als Eigenkapital angesehen wird. Das rückzahlbare Kapital von anderen Gesellschaftern wird mit dem anteiligen Nettovermögen der Gesellschaft angesetzt.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERBINDLICHKEITEN

Rechnungsabgrenzungen und andere nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Ihre Auflösung erfolgt linear bzw. entsprechend der Leistungserbringung.

Von Dritten gewährte Zuwendungen, die der Investitionsförderung dienen, werden in Anwendung von IAS 20 (Accounting for Government Grants and Disclosure of Government Assistance) unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der betreffenden Sachanlagen ertragswirksam aufgelöst.

ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE

Die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umfassen langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen (ggf. zusammen mit Rückstellungen und Verbindlichkeiten), bei denen der Buchwert überwiegend durch ein höchstwahrscheinliches Veräußerungsgeschäft innerhalb der nächsten 12 Monate oder durch ein bereits abgewickeltes Veräußerungsgeschäft realisiert wird. Im Zeitpunkt der Klassifizierung als "zur Veräußerung gehalten" werden diese Vermögenswerte zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt und die planmäßige Abschreibung ausgesetzt.

UNTERNEHMENSERWERBE

Die Bilanzierung eines Unternehmenserwerbs erfolgt mithilfe der Erwerbsmethode, die eine Bewertung der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der erstmaligen Beherrschung vorsieht.

Die Anwendung der Erwerbsmethode erfordert bestimmte Schätzungen und Beurteilungen, vor allem in Bezug auf die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen, der übernommenen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Erwerbs sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen.

Die Bewertung basiert in großem Umfang auf antizipierten Zahlungsmittelzu- und -abflüssen. Abweichungen zwischen den tatsächlichen und den bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zugrunde gelegten Zahlungsmittelzu- und -abflüssen können die zukünftigen Konzernergebnisse wesentlich beeinflussen. Insbesondere der Schätzung der abgezinsten Zahlungsmittelzu- und -abflüsse aus in Entwicklung befindlichen immateriellen Vermögenswerten, patentierten und nicht patentierten Technologien sowie Markennamen liegen Annahmen z. B. in Bezug auf die folgenden Aspekte zugrunde:

Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Bezug auf die Wirksamkeit eines Präparats, Ergebnisse der klinischen Studien usw.

Wahrscheinlichkeit der Erlangung der behördlichen Zulassung in einzelnen Ländern

Langfristige Verkaufsvorhersagen

Antizipation des Verfalls von Verkaufspreisen nach Patentablauf im Zuge eines entsprechenden Generika-Angebots auf dem Markt

Allgemeines Wettbewerberverhalten (Einführung von Konkurrenzprodukten, Marketing-Initiativen usw.)

Die Kaufpreisaufteilung wesentlicher Akquisitionen erfolgt unter der Mithilfe externer unabhängiger Gutachter. Die damit zusammenhängenden Bewertungen basieren auf dem Kenntnisstand zum Erwerbszeitpunkt.

Gemäß IFRS 3 (Business Combinations) ist bei sukzessiven Unternehmenskäufen, bei denen ein Unternehmen in mehreren Tranchen erworben wird, zum Zeitpunkt der Erlangung der Kontrolle über das betreffende Unternehmen eine erfolgswirksame Neubewertung des bisherigen Gesellschaftsanteils zum beizulegenden Zeitwert notwendig. Im Anschluss daran findet eine Buchwertanpassung der bereits bilanzierten Vermögenswerte und Schulden auf ihren beizulegenden Zeitwert statt.

VORGEHENSWEISE UND AUSWIRKUNGEN DER WELTWEITEN WERTHALTIGKEITSPRÜFUNGEN

Neben den Werthaltigkeitsprüfungen (Impairmenttests) bei einzelnen Sachanlagevermögenswerten und immateriellen Vermögenswerten werden Werthaltigkeitsprüfungen auf Ebene von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (sogenannten cash generating units - "CGU") durchgeführt. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit stellt die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten dar, die weitestgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten oder Gruppen von Vermögenswerten Mittelzuflüsse erzeugt. Im Bayer-Konzern werden die strategischen Geschäftseinheiten wie auch einzelne Produktfamilien als zahlungsmittelgenerierende Einheiten angesehen und unterliegen weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen. Die strategischen Geschäftseinheiten stellen die zweite Berichtsebene unterhalb der Berichtssegmente dar.

Eine weltweite Werthaltigkeitsprüfung für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit wird entweder bei Vorliegen eines Anhaltspunktes für eine Wertminderung vorgenommen oder mindestens jährlich, wenn einer strategischen Geschäftseinheit ein Goodwill zugeordnet ist.

Bei einer Werthaltigkeitsprüfung werden die Restbuchwerte der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. der zu testenden Sachanlagen bzw. immateriellen Vermögenswerte mit ihrem jeweiligen erzielbaren Betrag, d. h. dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert, verglichen. In den Fällen, in denen der Buchwert höher als ihr erzielbarer Betrag ist, liegt in der Höhe der Differenz ein Wertberichtigungsbedarf vor. In diesem Fall wird bei einer strategischen Geschäftseinheit im ersten Schritt der Geschäfts- oder Firmenwert abgeschrieben. Ein eventuell verbleibender Restbetrag wird buchwertproportional auf die anderen Vermögenswerte der jeweiligen strategischen Geschäftseinheit verteilt. Der Wertberichtigungsaufwand wird in der Gewinn- und Verlustrechnung zumeist unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags wird sowohl für den beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als auch für den Nutzungswert der Barwert der künftigen Netto-Zahlungsmittelzuflüsse (Cashflows) zugrunde gelegt. Die Prognose der künftigen Netto-Zahlungsmittelzuflüsse zur Ermittlung des erzielbaren Betrags stützt sich auf die aktuellen Planungen des Bayer-Konzerns, die im Regelfall einen Planungshorizont von drei bis fünf Jahren haben. Hierfür werden vor allem Annahmen über künftige Verkaufspreise bzw. -mengen und Kosten getroffen. Beim Ansatz des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird die Bewertung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit aus Sicht eines unabhängigen Marktteilnehmers vorgenommen. Beim Ansatz des Nutzungswerts wird die zahlungsmittelgenerierende Einheit bzw. der Einzelvermögenswert in ihrer bzw. seiner bisherigen Nutzung bewertet. Netto-Zahlungsmittelzuflüsse jenseits der Planungsperiode werden für beide Methoden unter Anwendung individueller, jeweils aus Marktinformationen abgeleiteten Wachstumsraten auf Basis langfristiger Geschäftserwartungen bestimmt.

Die Netto-Zahlungsmittelzuflüsse werden mit den Kapitalkostensätzen abgezinst. Die Kapitalkostensätze werden bei Bayer als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkostensätze berechnet. Um den unterschiedlichen Rendite- / Risikoprofilen der Tätigkeitsschwerpunkte des Bayer-Konzerns Rechnung zu tragen, werden für die Teilkonzerne individuelle Kapitalkostensätze nach Ertragsteuern sowie eine teilkonzernspezifische Kapitalstruktur anhand von Vergleichsunternehmen derselben Branche festgelegt. Die Eigenkapitalkostensätze entsprechen den Renditeerwartungen der Aktionäre. Die verwendeten Fremdkapitalkostensätze stellen die langfristigen Finanzierungskonditionen der Vergleichsunternehmen dar. Beide Komponenten werden aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet.

Die für die Werthaltigkeitsprüfungen in 2011 und 2010 verwendeten Wachstumsraten und die zur Diskontierung der prognostizierten Cashflows herangezogenen Kapitalkostensätze können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:

Parameter Werthaltigkeitsprüfung

[Tabelle 4.10]

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  HealthCare 2010
in %
HealthCare 2011
in %
CropScience 2010
in %
CropScience 2011
in %
MaterialScience 2010
in %
MaterialScience 2011
in %
Wachstumsrate -2,0 - 0,0 -2,0 - 0,0 1,5 - 4,0 1,6 - 2,9 0,5 0,0 - 0,5
Nachsteuer-Kapitalkostensatz 5,7 5,5 6,5 6,6 6,3 6,6
Vorsteuer-Kapitalkostensatz 7,3 - 9,0 6,7 - 8,6 7,6 -11,7 8,4 -12,0 8,0 -10,0 8,3 -10,8

Für die innerhalb des operativen Segments Crop Protection / BioScience zugeordnete strategische Geschäftseinheit Crop Improvement wurde wie im Vorjahr ein Risikozuschlag von 3,5 Prozentpunkten auf den Kapitalkostensatz veranschlagt.

Aufgrund der jährlichen weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurde im Berichtsjahr eine außerplanmäßige Abschreibung auf den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 21 MIO € (Vorjahr: 0 MIO €) in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Molecular Imaging (Pharma) vorgenommen. Unter Berücksichtigung von Wertaufholungen in Höhe von 37 MIO € (Vorjahr: 4 MIO €) ergab sich insgesamt eine Wertberichtigung auf immaterielle Vermögenswerte sowie Sachanlagen in Höhe von 248 MIO € (Vorjahr: 985 MIO €). Detaillierte Erläuterungen sind in den Anhangangaben [6.3], [17] und [18] enthalten.

Die vorgenommenen Schätzungen werden in Bezug auf die voraussichtliche Nutzungsdauer bestimmter Vermögenswerte, die Annahmen über makroökonomische Rahmenbedingungen und Entwicklungen in den Branchen, in denen der Bayer-Konzern tätig ist, und die Schätzung der Barwerte künftiger Cashflows für angemessen erachtet. Gleichwohl können geänderte Annahmen oder veränderte Umstände Korrekturen notwendig machen, die zu zusätzlichen außerplanmäßigen Abschreibungen oder, falls sich die erwarteten Entwicklungen umkehren sollten, zu Wertaufholungen führen können, sofern es sich nicht um Geschäfts- oder Firmenwerte handelt. So könnte sich aus einer schlechteren Entwicklung gegenüber den getroffenen Annahmen im Zusammenhang mit der zunehmenden Generisierung aufgrund des Patentverlusts von YAZ™ eine Wertberichtigung der aktivierten Vermögenswerte ergeben.

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, wurde eine Minderung der zukünftigen Cashflows und eine Erhöhung der gewichteten Kapitalkosten um jeweils 10 % angenommen, da eine Veränderung bis zu dieser Höhe nach vernünftigem Ermessen besonders auf langfristige Sicht möglich ist. Auf dieser Grundlage kamen wir zu dem Ergebnis, dass sich lediglich in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Polyether (MaterialScience) ein Wertminderungsbedarf in Höhe von 84 MIO € ergeben würde.

5. Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

Die Ressourcenallokation und die Bewertung der Ertragskraft der Geschäftssegmente werden bei Bayer durch den Vorstand als Hauptentscheidungsträger wahrgenommen. Die Segment- und Regionenabgrenzung sowie die Auswahl der dargestellten Kennzahlen erfolgen in Übereinstimmung mit den internen Steuerungs- und Berichtssystemen ("Management Approach"). Es werden dieselben Rechnungslegungsvorschriften zugrunde gelegt, wie sie für den Konzern in Anhangangabe [4] beschrieben sind.

Der Bayer-Konzern wird über strategische Geschäftseinheiten in Form von Divisionen (HealthCare), Geschäftsbereichen (CropScience) und Business Units (MaterialScience) gesteuert, die aufgrund der wirtschaftlichen Merkmale des Geschäfts, der Art der Produkte und Produktionsprozesse, der Art der Kundenbeziehung sowie der Charakteristika der Vertriebsorganisation und des regulatorischen Umfelds in berichtspflichtige Segmente zusammengefasst werden. Zum 31. Dezember 2011 besteht der Konzern aus drei Teilkonzernen, die sich in vier berichtspflichtige Segmente aufteilen.

Gegenüber dem Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2010 wurde der Teilkonzern CropScience jetzt als ein berichtspflichtiges Segment dargestellt. Die Anpassung resultierte aus organisatorischen Veränderungen zur weiteren Zusammenführung sowie integrierten Steuerung der Geschäfte von Crop Protection und BioScience. Die beiden operativen Segmente Crop Protection / BioScience und Environmental Science weisen eine ähnliche langfristige wirtschaftliche Performance auf und verfügen über vergleichbare Produkte, Produktionsprozesse, Kundenbranchen, Vertriebswege und das gleiche regulatorische Umfeld, werden zusammen gesteuert und überwacht und deshalb in ein berichtspflichtiges Segment zusammengefasst. Darüber hinaus wurde aufgrund organisatorischer Veränderungen die strategische Geschäftseinheit Diagnostic Imaging aus dem Geschäftsfeld Specialty Medicine (Segment Pharma) in die Division Medical Care (Segment Consumer Health) übertragen. Diagnostic Imaging führt unsere Kontrastmittel, die z. B. bei Röntgenuntersuchungen und Magnetresonanztomographie zum Einsatz kommen. Durch die Organisationsänderung wurden die Kontrastmittel mit den entsprechenden Injektionssystemen in einer Einheit zusammengeführt. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Die Segmente umfassen die folgenden Aktivitäten:

Aktivitäten je Segment

[Tabelle 4.11]

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Teilkonzern / Segment Aktivitäten
HealthCare  
Pharma Entwicklung, Produktion und Vertrieb verschreibungspflichtiger Arzneimittel wie z. B. zur Behandlung von Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen, Krebserkrankungen, Multipler Sklerose und zur Empfängnisverhütung
Consumer Health Entwicklung, Produktion und Vertrieb von rezeptfreien Arzneimitteln, Dermatologieprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln für Menschen und Tiere, Tierarzneimitteln und Tierpflegeprodukten sowie Diagnosetechnik wie Blutzuckermessgeräte und Medizinprodukte wie Injektionsgeräte und Kontrastmittel für Diagnoseverfahren
CropScience  
CropScience Entwicklung, Produktion und Vertrieb eines umfassenden Produktportfolios in den Bereichen Pflanzenschutz, Saatgut und Pflanzeneigenschaften sowie Garten, Landschaftspflege und Schädlingsbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft
MaterialScience  
MaterialScience Entwicklung, Produktion und Vertrieb von hochwertigen Produkten im Bereich Polyurethane, Polycarbonate, Lack- und Klebstoffrohstoffe sowie funktionaler Folien; Produktion und Vertrieb von ausgewählten anorganischen Grundchemikalien

Geschäftsaktivitäten, die keinem anderen Segment zugeordnet werden können, sind unter "Alle sonstigen Segmente" ausgewiesen. Hierzu zählen vor allem die Dienstleistungen der Servicebereiche Business Services, Technology Services und Currenta.

Die Bayer-Holding Gesellschaften und die Eliminierung der Intersegment-Umsatzerlöse werden in der Segmentberichterstattung als "Corporate Center und Konsolidierung" dargestellt.

In der Überleitung der Tabelle "Kennzahlen nach Regionen" werden konzerninterne Posten und Transaktionen eliminiert (Interregionen-Umsatzerlöse) sowie Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden, die den Regionen nicht direkt zuzuordnen sind, ausgewiesen. Hierzu gehört insbesondere das Corporate Center.

Die Segmentdaten wurden auf folgende Weise ermittelt:

Die Intersegment-Umsätze zeigen die Umsatzerlöse, die zwischen den Segmenten getätigt wurden. Die Verrechnungspreise für konzerninterne Umsatzerlöse werden marktorientiert festgelegt (Arm's-Length-Prinzip).

Das EBIT vor Sondereinflüssen und das EBITDA vor Sondereinflüssen sind Kennzahlen, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind, für den Bayer-Konzern jedoch wichtige Steuerungsgrößen bedeuten. Sondereinflüsse sind einmalige bzw. in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende Effekte. Das EBITDA entspricht dem EBIT gemäß Gewinn- und Verlustrechnung zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

Der Brutto-Cashflow entspricht dem Ergebnis nach Steuern zuzüglich Ertragsteueraufwand zuzüglich Finanzergebnis abzüglich gezahlter bzw. geschuldeter Ertragsteuern zuzüglich Abschreibungen zuzüglich bzw. abzüglich Veränderungen der Pensionsrückstellungen abzüglich Gewinne bzw. zuzüglich Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten abzüglich Gewinne aus der Neubewertung bisheriger Vermögenswerte bei stufenweisem Unternehmenserwerb. Die Position "Veränderung Pensionsrückstellungen" umfasst sowohl die Korrektur nicht zahlungswirksamer Effekte im operativen Ergebnis (EBIT) als auch Auszahlungen aufgrund unserer Pensionsverpflichtungen.

Der Netto-Cashflow entspricht dem Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit nach IAS 7 (Statement of Cash Flows).

Im Investitionswert und im Vermögen sind sämtliche Vermögenswerte enthalten, die einem Segment dienen und deren Anschaffungsausgaben eine Verzinsung erfordern. Das Segmentvermögen beinhaltet darüber hinaus die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte, bei denen die Verzinsung durch den Verkaufserlös abgedeckt wird. Entsprechend enthalten die Segmentverbindlichkeiten die zur Veräußerung gehaltenen Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Wesentliche Beteiligungen, die einen direkten Bezug zum operativen Geschäft aufweisen, werden ebenfalls im Investitionswert und im Segmentvermögen berücksichtigt. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden im Investitionswert während der bilanziellen Nutzungsdauer zu Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt, da bei der Berechnung der Steuerungsgröße "Cash Flow Return on Investment" (CFRoI) eine Betrachtung vor Abschreibungen erfolgt. Unverzinsliches Fremdkapital wird im Investitionswert abgezogen; angegeben sind jeweils die Stichtagswerte zum 31. Dezember.

Der CFRoI drückt das Verhältnis des Brutto-Cashflows zum durchschnittlichen Investitionswert des jeweiligen Jahres aus und ist ein Maßstab für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals.

Die Equity-Positionen betreffen die Ergebnisse und Buchwerte der nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen.

Da die finanzielle Steuerung unserer Konzerngesellschaften zentral über die Bayer AG erfolgt, werden Finanzverbindlichkeiten nicht direkt den einzelnen Segmenten zugeordnet. Grundsätzlich enthalten die in der Position Verbindlichkeiten ausgewiesenen Segmentschulden daher keine Finanzverbindlichkeiten. Diese sind in der Überleitung enthalten.

Die Anzahl der Mitarbeiter (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird in Vollzeitbeschäftigte (FTE) umgerechnet dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Auszubildende sind in dieser Kennzahl nicht enthalten.

Die nachfolgenden Tabellen enthalten die Überleitungsrechnungen des operativen Ergebnisses (EBIT), des Vermögens und der Verbindlichkeiten der Segmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern des Konzerns, zum Konzernvermögen bzw. zu den Konzernverbindlichkeiten.

Überleitung vom operativen Ergebnis der Segmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern des Konzerns

[Tabelle 4.12]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Operatives Ergebnis der Segmente 2.949 4.359
Operatives Ergebnis Corporate Center -219 -210
Operatives Ergebnis (EBIT) 2.730 4.149
Finanzergebnis -1.009 -786
Ergebnis vor Ertragsteuern 1.721 3.363

Überleitung vom Segment- zum Konzernvermögen

[Tabelle 4.13]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Vermögen der operativen Segmente 44.515 45.660
Vermögen Corporate Center 1.016 303
Nicht verteilte Vermögenswerte 5.975 6.802
Konzernvermögen 51.506 52.765

Überleitung von den Segment- zu den Konzernverbindlichkeiten

[Tabelle 4.14]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Verbindlichkeiten der operativen Segmente 14.373 15.468
Verbindlichkeiten Corporate Center 3.382 3.902
Nicht verteilte Verbindlichkeiten 14.855 14.124
Konzernverbindlichkeiten 32.610 33.494

Hinsichtlich der Überleitungsrechnung der Segmentumsätze zu den Konzernumsätzen wird auf die Darstellung innerhalb der Kennzahlen nach Segmenten verwiesen (Anhangangabe [1]).

INFORMATIONEN ÜBER GEOGRAFISCHE GEBIETE

Die Außenumsätze nach Verbleib sowie die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen teilten sich regional wie folgt auf:

Informationen über geografische Gebiete

[Tabelle 4.15]

scroll
  Außenumsatz nach Verbleib 2010
in Mio €
Außenumsatz nach Verbleib 2011
in Mio €
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 2010
in Mio €
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 2011
in Mio €
Deutschland 4.432 4.648 14.425 13.628
USA 7.109 7.000 5.633 5.902
China 2.418 2.498 2.230 2.420
Sonstige 21.129 22.382 7.710 7.328
Gesamt 35.088 36.528 29.998 29.278

INFORMATIONEN ÜBER WICHTIGE KUNDEN

Im Geschäftsjahr 2011 und im Vorjahr wurden mit keinem Kunden mehr als 10 % der Umsatzerlöse des Bayer-Konzerns getätigt.

6. Konsolidierungskreis und Beteiligungen

6.1 Entwicklung des Konsolidierungskreises

Der Konsolidierungskreis entwickelte sich im Geschäftsjahr 2011 wie folgt:

Veränderung der Anzahl konsolidierter Unternehmen

[Tabelle 4.16]

scroll
  Inland Ausland Gesamt
Bayer AG und konsolidierte Unternehmen      
31.12.2010 60 231 291
Konzernkreisänderungen 1 -4 -3
Zugänge 1 11 12
Abgänge -4 -13 -17
31.12.2011 58 225 283

Der Rückgang der Anzahl der konsolidierten Gesellschaften in 2011 ist im Wesentlichen auf konzerninterne Zusammenlegungen von Gesellschaften zurückzuführen.

In der obigen Tabelle sind zum 31. Dezember 2011 vier Gemeinschaftsunternehmen enthalten, welche entsprechend IAS 31 (Interests in Joint Ventures) anteilsmäßig konsolidiert wurden (Vorjahr: drei Gemeinschaftsunternehmen). Die Gemeinschaftsunternehmen hatten auf Vermögen und Schulden sowie auf Erträge und Aufwendungen des Konzerns folgenden Einfluss:

Vermögen, Schulden und Ergebnis der Gemeinschaftsunternehmen

[Tabelle 4.17]

scroll
  2011
in Mio €
  2011
in Mio €
Kurzfristige Vermögenswerte 39 Erträge 48
Langfristige Vermögenswerte 73 Aufwendungen -50
Kurzfristige Schulden -21    
Langfristige Schulden -13    
Nettovermögen 78 Ergebnis nach Steuern -2

Zusätzlich wurden vier assoziierte Unternehmen im Konzernabschluss nach der Equity-Methode berücksichtigt (Vorjahr: fünf assoziierte Unternehmen). Entsprechende Ergebnis- und Bilanzdaten sind in Anhangangabe [19] dargestellt.

88 Tochterunternehmen (Vorjahr: 78 Tochterunternehmen) und 15 assoziierte bzw. Gemeinschaftsunternehmen (Vorjahr: 18 assoziierte bzw. Gemeinschaftsunternehmen) von insgesamt untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wurden nicht konsolidiert, sondern stattdessen zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die Finanzdaten der unwesentlichen Tochterunternehmen machten weniger als 0,3 % des Konzernumsatzes, weniger als 0,4 % des Eigenkapitals und weniger als 0,3 % der Bilanzsumme aus.

Die folgenden Angaben zum Beteiligungsbesitz entsprechen den Anforderungen des § 313 HGB. In der folgenden Tabelle sind die vollkonsolidierten Beteiligungsgesellschaften aufgeführt:

Vollkonsolidierte Beteiligungsgesellschaften

[Tabelle 4.18]

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Name der Gesellschaft Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
Europa    
Alcafleu Management GmbH & Co. KG Schönefeld, Deutschland 99,9
Bayer (Schweiz) AG Zürich, Schweiz 100
Bayer 04 Immobilien GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer A/S Lyngby, Dänemark 100
Bayer AB Solna, Schweden 100
Bayer AGCO Limited Cambridge, Großbritannien 100
Bayer Agriculture Limited Cambridge, Großbritannien 100
Bayer Altersversorgung GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Animal Health GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Antwerpen NV Antwerpen, Belgien 100
Bayer AS Oslo, Norwegen 100
Bayer Austria Gesellschaft m. b. H. Wien, Österreich 100
Bayer B. V. Mijdrecht, Niederlande 100
Bayer Beteiligungsverwaltung Goslar GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Bitterfeld GmbH Bitterfeld-Wolfen, Deutschland 100
Bayer Bulgaria EOOD Sofia, Bulgarien 100
Bayer Business Services GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Capital Corporation B. V. Mijdrecht, Niederlande 100
Bayer Chemicals AG Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Consumer Care AG Basel, Schweiz 100
Bayer CropScience (Portugal)-Produtos para a Agricultura, Lda. Carnaxide, Portugal 100
Bayer CropScience AG Monheim, Deutschland 100
Bayer CropScience Beteiligungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main, Deutschland 100
Bayer CropScience Deutschland GmbH Langenfeld, Deutschland 100
Bayer CropScience Holding SA Lyon, Frankreich 100
Bayer CropScience Holdings Limited Cambridge, Großbritannien 100
Bayer CropScience Limited Cambridge, Großbritannien 100
Bayer CropScience N. V. Diegem, Belgien 100
Bayer CropScience Norwich Limited Cambridge, Großbritannien 100
Bayer CropScience Raps GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer CropScience S. r. l. Mailand, Italien 100
Bayer CropScience, S. L. Quart de Poblet, Spanien 100
Bayer CropScience Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer d. o. o. Belgrad, Serbien 100
Bayer d. o. o. Ljubljana, Slowenien 100
Bayer d. o. o. Zagreb, Kroatien 100
Bayer Direct Services GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Gastronomie GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Gesellschaft für Beteiligungen mbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Global Investments B. V. Mijdrecht, Niederlande 100
Bayer HealthCare AG Leverkusen, Deutschland 100
Bayer HealthCare Manufacturing S. r. l. Mailand, Italien 100
Bayer Hellas AG Athen, Griechenland 100
Bayer Hispania, S. L. Sant Joan Despi, Spanien 100
Bayer Hungaria Kft. Budapest, Ungarn 100
Bayer Innovation GmbH Düsseldorf, Deutschland 100
Bayer International S. A. Fribourg, Schweiz 100
Bayer Limited Dublin, Irland 100
Bayer Ltd. Kiew, Ukraine 100
Bayer MaterialScience AG Leverkusen, Deutschland 100
Bayer MaterialScience Customer Services GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer MaterialScience GmbH Darmstadt, Deutschland 100
Bayer MaterialScience N. V. Tielt, Belgien 100
Bayer MaterialScience Oldenburg GmbH & Co. KG Oldenburg, Deutschland 100
Bayer MaterialScience S. p. A. Mailand, Italien 90
Bayer MaterialScience S. r. l. Mailand, Italien 100
Bayer MaterialScience, S. L. Sant Joan Despi, Spanien 100
Bayer N. V. Diegem, Belgien 100
Bayer Nordic SE Espoo, Finnland 100
Bayer Oy Turku, Finnland 100
Bayer Pharma AG Berlin, Deutschland 100
Bayer Polyols S. N. C. Puteaux, Frankreich 100
Bayer Polyurethanes B. V. Mijdrecht, Niederlande 100
Bayer Portugal S. A. Carnaxide, Portugal 100
Bayer Public Limited Company Newbury, Großbritannien 100
Bayer Real Estate GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer S. A. S. Lyon, Frankreich 100
Bayer S. p. A. Mailand, Italien 100
Bayer s. r. o. Prag, Tschechische Republik 100
Bayer Santé Familiale SAS Gaillard, Frankreich 100
Bayer Santé SAS Loos, Frankreich 100
Bayer Schering Pharma AG Berlin, Deutschland 100
Bayer Sp. z o. o. Warschau, Polen 100
Bayer, spol. s. r. o. Bratislava, Slowakei 100
Bayer Technology Services GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Verwaltungsgesellschaft für Anlagevermögen m.b.H. Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Vital GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Weimar GmbH & Co. KG Weimar, Deutschland 100
Bayer-Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung Leverkusen, Deutschland 100
Berlimed, S. A. Madrid, Spanien 100
Berlis AG Zürich, Schweiz 100
Biogenetic Technologies B. V. Rotterdam, Niederlande 100
Chemie-Beteiligungsaktiengesellschaft Glarus, Schweiz 100
Chemion Logistik GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Currenta GmbH & Co. OHG Leverkusen, Deutschland 60
Drugofa GmbH Köln, Deutschland 100
Dynevo GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Epurex Films GmbH & Co. KG Bomlitz, Deutschland 100
Erste K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH Leverkusen, Deutschland 100
Euroservices Bayer GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Euroservices Bayer S. L. Sant Joan Despi, Spanien 100
Generics Holding GmbH Leverkusen, Deutschland 100
GP Grenzach Produktions GmbH Grenzach-Wyhlen, Deutschland 100
Hild Samen GmbH Marbach am Neckar, Deutschland 100
Intendis Austria Handels GesmbH Wien, Österreich 100
Intendis GmbH Berlin, Deutschland 100
Intendis Manufacturing S. p. A. Mailand, Italien 100
Intendis S. p. A. Mailand, Italien 100
Intraserv GmbH & Co. KG Schönefeld, Deutschland 100
Jenapharm GmbH & Co. KG Jena, Deutschland 100
KOSINUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Gamma OHG Berlin, Deutschland 100
KVP Pharma+Veterinär Produkte GmbH Kiel, Deutschland 100
Marotrast GmbH Jena, Deutschland 100
Mediwest Norway AS Oslo, Norwegen 100
Medrad Belgium B. V. Antwerpen, Belgien 100
Medrad Denmark ApS Lyngby, Dänemark 100
Medrad Europe B. V. Maastricht, Niederlande 100
Medrad France S. A. R. L. Rungis Cedex, Frankreich 100
Medrad Italia S. r. l. Cava Manara, Italien 100
Medrad Medizinische Systeme GmbH Volkach, Deutschland 100
Medrad Sweden AB Mölndal, Schweden 100
Medrad UK Limited Ely, Großbritannien 100
MENADIER Heilmittel GmbH Berlin, Deutschland 100
Nunhems B. V. Haelen, Niederlande 100
Nunhems France S. A. R. L. Soucelles, Frankreich 100
Nunhems Hungary Kft. Szolnok, Ungarn 100
Nunhems Italy S. r. l. St. Agata Bolognes, Italien 100
Nunhems Netherlands B. V. Haelen, Niederlande 100
Nunhems Poland Sp. z o. o. Poznan, Polen 100
Nunhems Spain, S. A. Valencia, Spanien 100
Pallas Versicherung AG Leverkusen, Deutschland 100
Pandias Re AG Luxemburg, Luxemburg 100
PGS International N. V. Den Haag, Niederlande 100
Pharma-Verlagsbuchhandlung GmbH Berlin, Deutschland 100
SC Bayer SRL Bukarest, Rumänien 100
Schering Holdings Ltd. Newbury, Großbritannien 100
Schering International Holding GmbH Berlin, Deutschland 100
Schering-Kahlbaum Gesellschaft mit beschränkter Haftung Berlin, Deutschland 100
Siebte Bayer VV GmbH Leverkusen, Deutschland 100
TECTRION GmbH Leverkusen, Deutschland 100
TOO Bayer KAZ Astana, Kasachstan 100
TravelBoard GmbH Leverkusen, Deutschland 100
UAB Bayer Vilnius, Litauen 100
ZAO Bayer Moskau, Russische Föderation 100
Zweite K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH Leverkusen, Deutschland 100
Nordamerika    
Athenix Corp. Research Triangle Park, USA 100
Bayer Business and Technology Services LLC Pittsburgh, USA 100
Bayer Canadian Holdings Inc. Toronto, Kanada 100
Bayer Corporation Pittsburgh, USA 100
Bayer Cotton Seed International Inc. Research Triangle Park, USA 51
Bayer CropScience Holding Inc. Research Triangle Park, USA 100
Bayer CropScience Holdings Inc. Calgary, Kanada 100
Bayer CropScience Inc. Calgary, Kanada 100
Bayer CropScience Inc. Research Triangle Park, USA 100
Bayer CropScience LLC Research Triangle Park, USA 100
Bayer CropScience LP Research Triangle Park, USA 100
Bayer HealthCare LLC Tarrytown, USA 100
Bayer HealthCare Pharmaceuticals Inc. Pine Brook, USA 100
Bayer HealthCare Pharmaceuticals LLC Pine Brook, USA 100
Bayer Inc. Toronto, Kanada 100
Bayer International Trade Services Corporation Weirton, USA 100
Bayer MaterialScience LLC Pittsburgh, USA 100
Bayer Pharma Chemicals Inc. Pine Brook, USA 100
Bayer Puerto Rico Inc. San Juan, Puerto Rico 100
Baypo I LLC New Martinsville, USA 100
Baypo II LLC New Martinsville, USA 100
BAYPO Limited Partnership New Martinsville, USA 100
BIPPO Corporation New Martinsville, USA 100
Collateral Therapeutics Inc. Richmond, USA 100
Cooper Land Company of New Jersey Inc. Tarrytown, USA 100
Guidance Interactive Healthcare Inc. Tarrytown, USA 100
Hornbeck Seed Company, Inc. Lubbock, USA 100
Intendis Inc. Morristown, USA 100
iSense Corporation Wilsonville, USA 100
iSense Development Corporation Wilsonville, USA 100
Medrad, Inc. Indianola, USA 100
NippoNex Inc. Tarrytown, USA 100
NOR-AM Agro LLC Pine Brook, USA 100
NOR-AM Land Company Pine Brook, USA 100
Nunhems USA, Inc. Morgan Hill, USA 100
Pathway Medical Technologies, Inc. Wilmington, USA 100
SB Capital Corporation Pine Brook, USA 100
Schering Berlin Inc. Pine Brook, USA 100
Stoneville Pedigreed Seed Company St. Louis, USA 100
STWB Inc. Pittsburgh, USA 100
Texas Brine Company LLC Houston, USA 0*
WorldWide Soy Technologies, LLC Lubbock, USA 100
Asien / Pazifik    
Bayer (China) Limited Peking, China 100
Bayer (Malaysia) Sdn. Bhd. Petaling Jaya, Malaysia 100
Bayer (Sichuan) Animal Health Co., Ltd. Chengdu, China 100
Bayer (South East Asia) Pte Ltd. Singapur 100
Bayer Australia Limited Pymble, Australien 100
Bayer BioScience Pvt. Ltd. Hyderabad, Indien 100
Bayer Business Services Private Limited Powai, Indien 100
Bayer Co. (Malaysia) Sdn. Bhd. Petaling Jaya, Malaysia 100
Bayer CropScience (China) Company Ltd. Hangzhou, China 100
Bayer CropScience (Private) Limited Karachi, Pakistan 100
Bayer CropScience Holdings Pty Ltd. East Hawthorn, Australien 100
Bayer CropScience K.K. Tokio, Japan 100
Bayer CropScience Limited Mumbai, Indien 71,1
Bayer CropScience Ltd. Dhaka, Bangladesch 60
Bayer CropScience Ltd. Seoul, Südkorea 100
Bayer CropScience Pty Limited East Hawthorn, Australien 100
Bayer CropScience, Inc. Laguna, Philippinen 100
Bayer Far East Service Co. Ltd. Hong Kong, China 100
Bayer Healthcare Co. Ltd. Peking, China 100
Bayer HealthCare Limited Hong Kong, China 100
Bayer Holding Ltd. Tokio, Japan 100
Bayer Jinling Polyurethane Co., Ltd. Nanjing, China 55
Bayer Korea Ltd. Seoul, Südkorea 100
Bayer MaterialScience (Beijing) Company Limited Peking, China 100
Bayer MaterialScience (China) Company Limited Shanghai, China 100
Bayer MaterialScience (Qingdao) Co. Ltd. Qingdao, China 100
Bayer MaterialScience (Shanghai) Management Company Limited Shanghai, China 100
Bayer MaterialScience Limited Hong Kong, China 100
Bayer MaterialScience Ltd. Kimhae City, Südkorea 100
Bayer MaterialScience Ltd. Tokio, Japan 100
Bayer MaterialScience Private Limited Mumbai, Indien 100
Bayer MaterialScience Pty Ltd. Pymble, Australien 100
Bayer New Zealand Limited Auckland, Neuseeland 100
Bayer Pakistan (Private) Limited Karachi, Pakistan 100
Bayer Pharmaceuticals Private Limited Mumbai, Indien 100
Bayer Philippines, Inc. Makati City, Philippinen 100
Bayer Polyurethanes Taiwan Ltd. Taipeh, Taiwan 94,9
Bayer Taiwan Company Ltd. Taipeh, Taiwan 100
Bayer Technology and Engineering (Shanghai) Company Limited Shanghai, China 100
Bayer Thai Co., Ltd. Bangkok, Thailand 100
Bayer TPU (Shenzhen) Co. Ltd. Shenzhen, China 100
Bayer Uretech Ltd. Yu Pu Village, Taiwan 100
Bayer Vietnam Ltd. Bien Hoa City (Amata), Vietnam 100
Bayer Yakuhin Ltd. Osaka, Japan 100
Bilag Industries Private Ltd. Vapi, Indien 100
Guangzhou Bayer MaterialScience Company Limited Guangzhou, China 100
Imaxeon Pty. Ltd. Rydalmere, Australien 100
Medipharm (Pvt) Ltd. Lahore, Pakistan 100
Medrad Asia Pte. Ltd. Singapur 100
Medrad Medical Equipment Trading Company Peking, China 100
Nihon Medrad K. K. Osaka, Japan 100
Nunhems Beijing Seeds Co. Ltd. Peking, China 95
Nunhems India Private Limited Hyderabad, Indien 100
PT. Bayer Indonesia Jakarta, Indonesien 99,8
PT. Bayer MaterialScience Indonesia Jakarta, Indonesien 99,9
Sumika Bayer Urethane Co., Ltd. Osaka, Japan 60
U I M Agrochemicals (Aust) Pty Ltd. East Hawthorn, Australien 100
Lateinamerika / Afrika / Nahost    
Alimtec S. A. Santiago de Chile, Chile 100
Bayer (Proprietary) Limited Isando, Südafrika 100
Bayer Boliviana Ltda. Santa Cruz De La Sierra, Bolivien 100
Bayer Central America Sociedad Anonima San Jose, Costa Rica 100
Bayer de Mexico, S. A. de C. V. Mexiko City, Mexiko 100
Bayer East Africa Ltd. Nairobi, Kenia 55
Bayer Finance & Portfolio Management S. A. Santiago de Chile, Chile 100
Bayer Finance Ltda. Santiago de Chile, Chile 100
Bayer Israel Ltd. Hod Hasharon, Israel 100
Bayer Middle East FZE Dubai, Vereinigte Arabische Emirate 100
Bayer S. A. Asunción, Paraguay 100
Bayer S. A. Bogotá, Kolumbien 100
Bayer S. A. Buenos Aires, Argentinien 100
Bayer S. A. Caracas, Venezuela 100
Bayer S. A. Casablanca, Marokko 100
Bayer S. A. Colón, Panama 100
Bayer S. A. Guatemala City, Guatemala 100
Bayer S. A. Lima, Peru 89,3
Bayer S. A. Managua, Nicaragua 100
Bayer S. A. Quito, Ecuador 100
Bayer S. A. San José, Costa Rica 100
Bayer S. A. Santiago de Chile, Chile 100
Bayer S. A. Santo Domingo, Dom. Republik 100
Bayer S. A. São Paulo, Brasilien 100
Bayer S. A. Montevideo, Uruguay 100
Bayer S. A. de C. V. Tegucigalpa, Honduras 100
Bayer, S. A. San Salvador, El Salvador 100
Bayer Pearl Polyurethane Systems FZCO Dubai, Vereinigte Arabische Emirate 51
Bayer Türk Kimya Sanayi Limited Sirketi Istanbul, Türkei 100
BaySystems Pearl Limited Liability Company Dubai, Vereinigte Arabische Emirate 49**
Corporación Bonima S. A. de C. V. Ilopango, El Salvador 99,8
Goiânia Investimentos e Participações Ltda. Rio Verde, Brasilien 100
Intendis Ilac Ticaret Limited Sirketi Istanbul, Türkei 100
Mediterranean Seeds Ltd. Einat, Israel 100
Medrad do Brasil Ltda. São Paulo, Brasilien 100
Medrad Mexicana S. de R. L. de CV Mexiko City, Mexiko 100
Nunhems Chile S. A. Santiago de Chile, Chile 100
Nunhems do Brasil Comercio de Sementes Ltda. Campinas, Brasilien 100
Nunhems Mexico S. A. de C. V. Queretaro, Mexiko 100
Nunhems Tohumculuk Limited Sirketi Antalya, Türkei 100
Productos Quimicos Naturales, S. A. de C. V. Orizaba, Mexiko 100
Schering do Brasil Quimica e Farmaceutica Ltda. São Paulo, Brasilien 100
Soytech Seeds Pesquisa em Soja Ltda. Rio Verde, Brasilien 99,9

* Gemäß IAS 27 i. V. m. SIC-12 voll zu konsolidierende Zweckgesellschaft.
** Gemäß IAS 27.4 i. V. m. IAS 27.13 voll zu konsolidierendes Tochterunternehmen.

Außerdem wurden die folgenden vier Gemeinschaftsunternehmen anteilsmäßig in den Konzernabschluss einbezogen:

Gemeinschaftsunternehmen

[Tabelle 4.19]

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Name der Gesellschaft Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
Baulé S. A. S. Romans-sur-Isere, Frankreich 50
Bayer IMSA, S. A. de C. V. Nuevo Leon, Mexiko 50
Bayer Zydus Pharma Private Limited Mumbai, Indien 50
Indurisk Rückversicherung AG Luxemburg, Luxemburg 50

Assoziierte Unternehmen, die im Konzernabschluss nach der Equity-Methode berücksichtigt wurden, sind die Folgenden:

Assoziierte Unternehmen

[Tabelle 4.20]

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Name der Gesellschaft Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
DIC Bayer Polymer Ltd. Tokio, Japan 50
Lyondell Bayer Manufacturing Maasvlakte VOF Rotterdam, Niederlande 50
Paltough Industries (1998) Ltd. Kibbuz Ramat Yochanan, Israel 25
PO JV, LP Wilmington, USA 39,7

Folgende Tochterunternehmen wurden aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Konzernabschluss einbezogen:

Tochterunternehmen von untergeordneter Bedeutung

[Tabelle 4.21]

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Name der Gesellschaft Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
Europa    
Agreva GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 100
AgrEvo Verwaltungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main, Deutschland 100
Ausbildungsinitiative Rheinland GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer 04 Leverkusen Sportförderung gGmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer 04 Marketing GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer AEH Limited Cambridge, Großbritannien 100
Bayer BioScience GmbH Monheim, Deutschland 100
Bayer d. o. o. Sarajevo Sarajevo, Bosnien & Herzegowina 100
Bayer Healthcare S. r. l. Mailand, Italien 100
Bayer Innovation Ventures GmbH Düsseldorf, Deutschland 100
Bayer Intellectual Property GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer MaterialScience A / S Otterup, Dänemark 100
Bayer MaterialScience B. V. Foxhol, Niederlande 100
Bayer MaterialScience Oldenburg Verwaltungs-GmbH Oldenburg, Deutschland 100
Bayer MaterialScience s. r. o. Prag, Tschechische Republik 100
Bayer OÜ Tallinn, Estland 100
Bayer Real Estate Leverkusen Verwaltungs-GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Real Estate Waltersdorf Verwaltungs-GmbH Schönefeld, Deutschland 100
Bayer UK Limited Newbury, Großbritannien 100
Bayer Verwaltungsgesellschaft mbH Weimar, Deutschland 100
Bayer-Unterstützungskasse GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayhealth Comercializacao de Produtos Farmaceuticos Unipessoal Lda. Carnaxide, Portugal 100
Bayhealth, S. L. Sant Joan Despi, Spanien 100
BayInvest GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Berlex Especialidades Farmaceuticas Lda. Carnaxide, Portugal 100*
Berlifarma - Especialidades Farmaceuticas Lda. Carnaxide, Portugal 100*
Berlimed - Especialidades Farmaceuticas Lda. Carnaxide, Portugal 100*
Berlipharm B. V. Weesp, Niederlande 100
CENTROFARMA-Industria e Comercio de Prod. Farmaceuticos, Lda. Carnaxide, Portugal 100
CIS (U. K.) Limited Newbury, Großbritannien 100
CleanTech NRW GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Currenta Geschäftsführungs-GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Ehrfeld Mikrotechnik BTS GmbH Wendelsheim, Deutschland 100
Epurex Films Geschäftsführungs-GmbH Bomlitz, Deutschland 100
Erste BSP VV AG Berlin, Deutschland 100
HTV Gesellschaft für Hochtemperaturverbrennung mbH Bergkamen, Deutschland 100
Intendis Derma, S. L. Sant Joan Despi, Spanien 100
Intraserv Verwaltungs-GmbH Schönefeld, Deutschland 100
KOSINUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH Berlin, Deutschland 100
Lilienthalstraße Nr. 4 GmbH Schönefeld, Deutschland 100
Lilienthalstraße Nr. 4 Verwaltungs GmbH Schönefeld, Deutschland 100
Lusal Producao Quimico Farmaceutica Luso-Alema, Lda. Carnaxide, Portugal 100
Lusalfarma-Especialidades Farmaceuticas, Lda. Carnaxide, Portugal 100*
Neunte Bayer VV GmbH Leverkusen, Deutschland 100
pbi Home & Garden Limited Cambridge, Großbritannien 100
Schering Agrochemicals Holdings Newbury, Großbritannien 100
Schering Health Care Limited Newbury, Großbritannien 100
Schering Industrial Products Newbury, Großbritannien 100
Schering Industrial Products Holdings Newbury, Großbritannien 100
SIA Bayer Riga, Lettland 100
Sportrechte Vermarktungs- und Verwertungs-GmbH & Co. oHG Leverkusen, Deutschland 100
TecArena+ GmbH Leverkusen, Deutschland 100
ZAO Rhone-Poulenc AO Moskau, Russische Föderation 100
Nordamerika    
Artificial Muscle, Inc. Sunnyvale, USA 100
Bayer Overseas Trade Services Corporation Wilmington, USA 100
Bayer West Coast Corporation Wilmington, USA 100
Berlex Canada, Inc. Pointe-Claire, Kanada 100
BHCP Holdings LLC Wilmington, USA 100
Delinting and Seed Treating Company Maricopa, USA 100
NippoNex Holdings LLC Tarrytown, USA 100
The SDI Divestiture Corporation Pittsburgh, USA 100
US Seeds LLC Jonesboro, USA 100
Viterion TeleHealthcare LLC Tarrytown, USA 100
Asien / Pazifik    
Bayer CropScience (Thailand) Company Limited Bangkok, Thailand 100
Bayer Malibu Polymers Private Limited Mumbai, Indien 51
Bayer MaterialScience (Chongqing) Company Limited Chongqing, China 100
Bomac Animal Health Pty. Limited Hornsby, Australien 100
Bomac Laboratories Pty. Limited Hornsby, Australien 100
Bomac Pty. Ltd. Hornsby, Australien 100
Bomac Research Pty. Ltd. Hornsby, Australien 100
Chemdyes Pakistan (Private) Limited Karachi, Pakistan 100
Myanmar Aventis CropScience Ltd. Yangon, Myanmar 100
Schering Pty. Limited Pymble, Australien 100
Lateinamerika / Afrika / Nahost    
AgrEvo South Africa (Pty) Ltd. Isando, Südafrika 100
Bayer Algerie S.P.A. Algier, Algerien 100
Bayer Distribuidora de Produtos Quimicos e Farmaceuticos Ltda. São Paulo, Brasilien 100
Bayer Imoveis Ltda. Belford Roxo, Brasilien 100
Bayer Parsian AG Teheran, Iran 100
Bayer Schering Pharma Mocambique, Lda Maputo, Mosambik 100*
Bayer Zimbabwe (Private) Limited Harare, Simbabwe 100
Comercial Interamericana, S. A. Guatemala City, Guatemala 100
Farmaco Ltda. São Paulo, Brasilien 100
Industrias Gustafson, S. A. de C. V. Mexiko City, Mexiko 100
Laboratorio Berlimed S. A. Santiago de Chile, Chile 100
Miles, S. A. Guatemala Branch Guatemala City, Guatemala 100
Quimicas Unidas S. A. Havanna, Kuba 100
Schering (Pty) Ltd. Midrand, Südafrika 100
Schering Peruana S. A. Lima, Peru 100

* Inklusive Kapitalanteil in Höhe von 10 %, der von einem nicht einbezogenen Tochterunternehmen gehalten wird.

Die folgenden assoziierten bzw. Gemeinschaftsunternehmen wurden aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt:

Assoziierte bzw. Gemeinschaftsunternehmen von untergeordneter Bedeutung

[Tabelle 4.22]

scroll
Name der Gesellschaft Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
Europa    
Axxam S. p.A. Mailand, Italien 24,5
BaySecur GmbH Leverkusen, Deutschland 49
BaySports-Travel GmbH Leverkusen, Deutschland 50
BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch Berlin, Deutschland 20
Disalfarm, S. A. Barcelona, Spanien 33,3
EMP-Estrusione Materiali Plastici S. A. Stabio, Schweiz 42,1
Faserwerke Hüls GmbH Marl, Deutschland 50
INVITE GmbH Leverkusen, Deutschland 50
PYCO SA Mont de Marsan, Frankreich 47
Sauerstoff- und Stickstoffrohrleitungsgesellschaft mbH Krefeld, Deutschland 50
Nordamerika    
Technology JV, L. P. Wilmington, USA 33,3
Asien / Pazifik    
Cotton Growers Services Pty. Limited Wee Waa, Australien 50
Teijin-Bayer Polytec Ltd. Tokio, Japan 50
Lateinamerika / Afrika / Nahost    
Bayer Middle East Limited Liability Company Dubai, Vereinigte Arabische Emirate 49
Coopers Environmental Science (Pty) Ltd. Pomona Gardens, Südafrika 26

An den folgenden gemäß § 267 Absatz 3 HGB großen Kapitalgesellschaften hielt der Bayer-Konzern zwischen 5 % und 20 % der Stimmrechte:

Übrige Beteiligungen an großen Kapitalgesellschaften

[Tabelle 4.23]

scroll
Name der Gesellschaft Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
Hokusan Co. Ltd. Tokio, Japan 19,8
Instituto Rosenbusch S. A. Buenos Aires, Argentinien 10
PharmLog Pharma Logistik GmbH Bönen, Deutschland 16,6

Folgende inländische Tochtergesellschaften machten im Geschäftsjahr 2011 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Absatz 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch:

Befreite inländische Tochterunternehmen

[Tabelle 4.24]

scroll
Name der Gesellschaft Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
Bayer 04 Immobilien GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Altersversorgung GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Animal Health GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Bitterfeld GmbH Bitterfeld-Wolfen, Deutschland 100
Bayer Business Services GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Chemicals AG Leverkusen, Deutschland 100
Bayer CropScience AG Monheim, Deutschland 100
Bayer CropScience Raps GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Direct Services GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Gastronomie GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Gesellschaft für Beteiligungen mbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer HealthCare AG Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Innovation GmbH Düsseldorf, Deutschland 100
Bayer MaterialScience AG Leverkusen, Deutschland 100
Bayer MaterialScience Customer Services GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer MaterialScience Oldenburg GmbH & Co. KG Oldenburg, Deutschland 100
Bayer Pharma AG Berlin, Deutschland 100
Bayer Real Estate GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Schering Pharma AG Berlin, Deutschland 100
Bayer Technology Services GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Verwaltungsgesellschaft für Anlagevermögen m. b. H. Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Vital GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Bayer Weimar GmbH & Co. KG Weimar, Deutschland 100
Bayer-Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung Leverkusen, Deutschland 100
Chemion Logistik GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Currenta GmbH & Co. OHG Leverkusen, Deutschland 60
Drugofa GmbH Köln, Deutschland 100
Dynevo GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Epurex Films GmbH & Co. KG Bomlitz, Deutschland 100
Erste K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH Leverkusen, Deutschland 100
Euroservices Bayer GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Generics Holding GmbH Leverkusen, Deutschland 100
GP Grenzach Produktions GmbH Grenzach-Wyhlen, Deutschland 100
Hild Samen GmbH Marbach am Neckar, Deutschland 100
Intendis GmbH Berlin, Deutschland 100
Intraserv GmbH & Co. KG Schönefeld, Deutschland 100
Jenapharm GmbH & Co. KG Jena, Deutschland 100
KOSINUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Gamma OHG Berlin, Deutschland 100
KVP Pharma+Veterinär Produkte GmbH Kiel, Deutschland 100
Marotrast GmbH Jena, Deutschland 100
MENADIER Heilmittel GmbH Berlin, Deutschland 100
Pharma-Verlagsbuchhandlung GmbH Berlin, Deutschland 100
Schering International Holding GmbH Berlin, Deutschland 100
Schering-Kahlbaum Gesellschaft mit beschränkter Haftung Berlin, Deutschland 100
Siebte Bayer VV GmbH Leverkusen, Deutschland 100
TECTRION GmbH Leverkusen, Deutschland 100
TravelBoard GmbH Leverkusen, Deutschland 100
Zweite K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH Leverkusen, Deutschland 100

Mehrere deutsche Gesellschaften des Konzerns sind vertikal integrierte Energieversorgungsunternehmen im Sinne des § 3 Nr. 38 EnWG und fallen als solche grundsätzlich unter die Regulierung nach § 6b EnWG. Im Einzelnen handelt es sich um die Bayer MaterialScience AG, die Bayer Pharma AG, die Bayer CropScience AG, die Currenta GmbH & Co. OHG sowie die Bayer Bitterfeld GmbH. Die buchhalterischen Entflechtungsregelungen für diese Gesellschaften werden in analoger Anwendung von § 114 EnWG erstmalig für das Geschäftsjahr 2012 angewendet. Da die genannten Gesellschaften für 2011 Befreiungsvorschriften nach den §§ 264 Absatz 3 bzw. 264b HGB in Anspruch genommen haben, erfolgen die Angaben nach § 6b Absatz 2 EnWG zu Energiegeschäften größeren Umfangs mit verbundenen und assoziierten Unternehmen an dieser Stelle. Lediglich die Currenta GmbH & Co. OHG hat 2011 mit folgenden Unternehmen des Konzerns Energiegeschäfte größeren Umfangs getätigt: Bayer MaterialScience AG (334 Mio €), Bayer CropScience AG (37 Mio €), Bayer Real Estate GmbH (15 Mio €), Bayer Pharma AG (12 Mio €), sonstige verbundene Unternehmen (9 Mio €).

6.2 Akquisitionen und sonstige Erwerbe

Akquisitionen wurden nach der Erwerbsmethode ausgewiesen, wonach die Ergebnisse der erworbenen Unternehmen vom jeweiligen Erwerbszeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen werden. Die Anschaffungskosten von erworbenen ausländischen Gesellschaften wurden zum Erwerbszeitpunkt mit dem jeweiligen Kurs in Euro umgerechnet.

Die Erwerbskosten der im Jahr 2011 getätigten Akquisitionen betrugen 227 Mio € (Vorjahr: 43 Mio €). Die Kaufpreise der erworbenen Gesellschaften bzw. Geschäfte wurden im Wesentlichen durch die Übertragung von Zahlungsmitteln beglichen. Insgesamt entstand dabei ein Geschäfts- oder Firmenwert von 103 Mio € (Vorjahr: 12 Mio €). Dieser resultierte im Wesentlichen aus folgenden Transaktionen:

Am 7. Januar 2011 erwarb HealthCare das Tiergesundheitsunternehmen Bomac mit Sitz in Neuseeland. Die Unternehmensgruppe verfügt über ein breites Arzneimittelangebot für den Nutztiersektor. Der Nettokaufpreis in Höhe von 73 Mio € entfiel im Wesentlichen auf Kundenbeziehungen und einen Geschäfts- oder Firmenwert. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte Bomac einen Umsatz in Höhe von 33 Mio €.

Am 1. April 2011 erwarb CropScience das Saatgutunternehmen Hornbeck Seed Company, Inc., USA. Hornbeck bietet in den Südstaaten der USA Sojabohnen-, Reis- und Weizensorten an und verfügt über ein eigenes Zuchtprogramm für Sojabohnen sowie ein eigenes Keimplasma. Es wurde ein Nettokaufpreis in Höhe von 30 Mio € gezahlt, der im Wesentlichen auf Forschungs- und Entwicklungsprojekte und einen Geschäfts- oder Firmenwert entfiel. Seit dem Erwerbszeitpunkt erzielte Hornbeck einen Umsatz in Höhe von 7 Mio €.

Am 31. August 2011 erwarb HealthCare über ihre Tochtergesellschaft MEDRAD, Inc. das Unternehmen Pathway Medical Technologies, Inc., USA. Pathway Medical Technologies ist ein Hersteller von Produkten zur mechanischen Entfernung von Ablagerungen in der Arterie. Der Nettokaufpreis in Höhe von 88 Mio € entfiel im Wesentlichen auf Patente und einen Geschäfts- oder Firmenwert. Seit dem Erwerbszeitpunkt erzielte Pathway Medical Technologies einen Umsatz in Höhe von 6 Mio €.

Am 6. Oktober 2011 erwarb CropScience das Raps-Saatgutgeschäft des mittelständischen Saatgut-Unternehmens Raps GbR, Deutschland. Dazu zählen vor allem Raps-Sorten, die bereits vermarktet werden, sowie das Zuchtmaterial des Unternehmens. Der Nettokaufpreis in Höhe von 26 Mio € entfiel überwiegend auf patentierte Technologien und einen Geschäfts- oder Firmenwert. Seit dem Erwerbszeitpunkt erzielte das Unternehmen keinen Umsatz.

Die Kaufpreisallokationen für Pathway Medical Technologies, Inc. und die Raps GbR sind derzeit noch nicht abgeschlossen. Änderungen in der Zuordnung des Kaufpreises auf die einzelnen Vermögenswerte können sich daher noch ergeben.

Im Zuge des Erwerbs der Athenix Corp., USA, im November 2009 wurden Meilensteinzahlungen vereinbart, die im Geschäftsjahr zu einer Auszahlung in Höhe von 27 Mio € führten.

Im Berichtsjahr trugen die oben genannten erworbenen Geschäfte in Höhe von 46 Mio € zum Umsatz des Bayer-Konzerns bei. Diese Portfolioänderungen führten zu einem operativen Ergebnis (EBIT) von -16 Mio € im Geschäftsjahr 2011. Das seit dem Erstkonsolidierungszeitpunkt erwirtschaftete Ergebnis der erworbenen Geschäfte nach Steuern betrug -13 Mio €. Hierin enthalten sind die seit dem Zeitpunkt der Akquisition angefallenen Finanzierungskosten.

Wären die erläuterten Akquisitionen bereits zum 1. Januar 2011 erfolgt, so wiese der Bayer-Konzern im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 36.559 Mio € aus. Das Ergebnis nach Steuern würde 2.459 Mio € betragen. Hierin sind Ergebniseffekte aus Finanzierungskosten für das Gesamtjahr enthalten. Ein Erwerb der genannten Geschäfte zum Jahresbeginn 2011 hätte das Ergebnis pro Aktie unwesentlich beeinflusst.

Die genannten sowie weitere kleinere Transaktionen und Kaufpreisanpassungen aus Transaktionen aus den Vorjahren wirkten sich zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt auf Vermögen und Schulden des Konzerns wie folgt aus und führten unter Berücksichtigung der übernommenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu folgendem Mittelabfluss:

Erworbene Vermögenswerte und Schulden

[Tabelle 4.25]

scroll
  Buchwerte vor Übernahme
in Mio €
Anpassungsbetrag
in Mio €
Beizulegende Zeitwerte zum Akquisitionszeitpunkt
in Mio €
Geschäfts- oder Firmenwert - 103 103
Patente und Technologien 1 52 53
Marken 1 3 4
Forschungs- und Entwicklungsprojekte - 17 17
Sonstige Rechte - 22 22
Sachanlagen 6 4 10
Sonstige langfristige Vermögenswerte 1 -3 -2
Aktive latente Steuern - 16 16
Vorräte 20 6 26
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 13 - 13
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5 - 5
Finanzverbindlichkeiten -12 - -12
Sonstige Verbindlichkeiten -12 -1 -13
Passive latente Steuern - -16 -16
Nettovermögen 23 203 226
Anteile anderer Gesellschafter - - 1
Kaufpreis     227
Übernommene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente / Finanzverbindlichkeiten     7
Verbindlichkeiten für zukünftige Zahlungen     31
Nettoabfluss aus Akquisitionen     265

Mit dem Anpassungsbetrag wurden die Differenzen zwischen den bilanzierten Restbuchwerten der Vermögenswerte und Schulden vor deren Übernahme und den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt berücksichtigt.

Im Vorjahr wurden folgende Akquisitionen nach den Vorschriften des IFRS 3 ausgewiesen:

Am 9. März 2010 wurde die im kalifornischen Sunnyvale ansässige Artificial Muscle, Inc., USA, erworben. Artificial Muscle, Inc. ist ein Technologieführer auf dem Gebiet der elektroaktiven Polymere für die Consumer-Elektronik-Industrie. Der Kaufpreis in Höhe von 21 Mio € entfiel im Wesentlichen auf patentierte Technologien und einen Geschäfts- oder Firmenwert.

Am 30. November 2010 wurde der restliche 50 %-Anteil der BayOne Urethane Systems LLC erworben. Die BayOne war bisher ein Marketing Joint-Venture zwischen Bayer MaterialScience LLC und PolyOne Corp. mit Hauptsitz in St. Louis, Missouri, USA, das sich auf die benutzerdefinierte Formulierung von Polyurethan-Schaumstoffen und Elastomeren konzentriert. Der Kaufpreis in Höhe von 15 Mio € entfiel im Wesentlichen auf Kundenbeziehungen, die unter den sonstigen Rechten ausgewiesen werden, sowie einen Geschäfts- oder Firmenwert. Durch Neubewertung der bereits gehaltenen Eigenkapitalanteile in Höhe von 50 % zum beizulegenden Zeitwert wurde ein Ertrag in Höhe von 12 Mio € erzielt, welcher in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurde. Die Neubewertung verteilte sich auf sonstige Rechte (6 Mio €), Produktionsrechte (2 Mio €) sowie einen Geschäfts- oder Firmenwert (4 Mio €). Der beizulegende Zeitwert des bereits gehaltenen Anteils betrug zum Akquisitionszeitpunkt 14 Mio €.

Im Vorjahr wirkten sich die genannten sowie weitere kleinere Akquisitionen zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt auf Vermögen und Schulden des Konzerns wie folgt aus und führten unter Berücksichtigung der übernommenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu folgendem Mittelabfluss:

Erworbene Vermögenswerte und Schulden (Vorjahr)

[Tabelle 4.26]

scroll
  Buchwerte vor Übernahme
in Mio €
Anpassungsbetrag
in Mio €
Beizulegende Zeitwerte zum Akquisitionszeitpunkt
in Mio €
Geschäfts- oder Firmenwert - 12 12
Patente und Technologien - 11 11
Forschungs- und Entwicklungsprojekte - 1 1
Produktionsrechte - 2 2
Sonstige Rechte - 5 5
Sonstige langfristige Vermögenswerte - 3 3
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 3 - 3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1 - 1
Sonstige Verbindlichkeiten -2 - -2
Latente Steuern - 1 1
Nettovermögen 2 35 37
Anteile anderer Gesellschafter - - 3
Veränderungen in den Anteilen anderer Gesellschafter - - 3
Kaufpreis     43
Übernommene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente     -1
Verbindlichkeiten für zukünftige Zahlungen     -2
Nettoabfluss aus Akquisitionen     40

6.3 Desinvestitionen und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

DESINVESTITIONEN

Desinvestitionen des Geschäftsjahres 2011 sowie aus Vorjahren wirkten sich im Geschäftsjahr 2011 wie folgt aus:

Ende Oktober 2011 wurde der Vertrag zum Verkauf der Viverso GmbH an die Nuplex Industries Ltd., Neuseeland, unterzeichnet. Der Vertragspartner ist ein führender Hersteller von Polymerharzen mit Sitz in Neuseeland und Australien. Damit trennt sich Bayer von dem Geschäft mit bestimmten konventionellen Lackharzen. Zum Umfang der Transaktion gehören neben der Viverso GmbH einschließlich ihrer Anlagen und Anlagegüter auch ausgewählte Produktgruppen sowie Marken. Als Verkaufspreis ergab sich ein Betrag in Höhe von 69 Mio €. Bis Ende 2011 erfolgte eine Zahlung in Höhe von 65 MIO €, sodass in Höhe der Restzahlung eine Forderung in der Bilanz ausgewiesen wird.

Der Verkauf der Viverso GmbH wirkte sich in 2011 wie folgt aus:

Desinvestitionen

[Tabelle 4.27]

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  2011
in Mio €
Sachanlagen 18
Vorräte 15
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 3
Latente Steuern 1
Pensionsrückstellungen u. ä. Verpflichtungen -3
Andere Rückstellungen -2
Sonstige Verbindlichkeiten -15
Nettovermögen 24
Nettozuflüsse aus Veräußerungen 65
Forderungen für zukünftige Nettozuflüsse 4
Gewinn aus der Veräußerung (vor Steuern) 45

Im Dezember 2011 wurde eine Reihe von Verträgen zwischen der Nomad BioScience GmbH, München und der Bayer Innovation GmbH geschlossen. Die Verträge umfassen unter anderem den Verkauf der Icon Genetics GmbH. Icon Genetics erforscht innovative Methoden zur Erzeugung und Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen zur Herstellung therapeutisch wirksamer Substanzen. Als Gegenleistung erhält Bayer bei erfolgreicher Weiterentwicklung zukünftige umsatzabhängige Lizenzzahlungen für Nomad-Produkte, die mithilfe der patentierten magnICON™-Technologie hergestellt werden. Im Vorfeld wurde der niedrigere Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. Es wurde eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 38 MIO € vorgenommen. Der Verlust aus der Veräußerung der Icon Genetics GmbH belief sich auf 1 MIO €. Die Übertragung der Vermögenswerte und Schulden erfolgte mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Dezember 2011.

Aus der im Mai 2009 vollzogenen Übertragung des hämatologischen Onkologieportfolios auf Genzyme Corp., USA, haben wir im Geschäftsjahr weitere umsatzabhängige Zahlungen in Höhe von 108 MIO € erhalten.

ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE UND RÜCKSTELLUNGEN IN DIREKTEM ZUSAMMENHANG MIT ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENEN VERMÖGENSWERTEN

Am 31. März 2011 wurde eine exklusive Vereinbarung zwischen CropScience und Agile Real Estate Pvt. Ltd., Indien, über den Verkauf eines Grundstücks in Thane, Indien, unterschrieben. Zeitgleich erhielten wir eine Anzahlung in Höhe von 41 MIO €. Im Dezember 2011 erfolgte eine zweite Zahlung in Höhe von 38 MIO €. Vorbehaltlich der erforderlichen behördlichen Genehmigungen findet die Übertragung des Grundstückes zu einem späteren Zeitpunkt statt.

Im 4. Quartal 2011 wurde vom Vorstand beschlossen, aktive Verkaufsverhandlungen über einen Produktionsstandort in Großbritannien, einen Forschungsstandort in Japan (beides CropScience) und ein pharmazeutisches Produkt aufzunehmen. Des Weiteren ist geplant, ein pharmazeutisches Forschungs- und Entwicklungsprojekt sowie ein Grundstück inklusive Gebäude in Frankreich (Consumer Health) zu veräußern. Die Verkaufsverträge über den Forschungsstandort in Japan und das pharmazeutische Produkt wurden im Januar 2012 unterzeichnet. Die Abschlüsse der anderen Transaktionen werden im 1. Halbjahr 2012 erwartet.

Gemäß IFRS 5 (Non-current assets held for sale and discontinued operations) wurde im Vorfeld der niedrigere Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten für die Vermögenswerte, die zur Veräußerung gehalten werden, angesetzt. Daraus haben sich außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 107 MIO € ergeben, die auf die Berichtssegmente CropScience (88 MIO €), Pharma (13 MIO €) und Consumer Health (6 MIO €) entfielen. Die Vermögenswerte verteilten sich wie folgt auf die Berichtssegmente: Pharma (45 MIO €), CropScience (25 MIO €) und Consumer Health (14 MIO €). Die Rückstellung in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten in Höhe von 3 MIO € entfiel auf das Berichtssegment Consumer Health.

Die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Rückstellungen in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten setzten sich wie folgt zusammen:

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Rückstellungen in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

[Tabelle 4.28]

scroll
  2011
in Mio €
Langfristige Vermögenswerte  
Immaterielle Vermögenswerte 39
Sachanlagen 26
  65
Kurzfristige Vermögenswerte  
Vorräte 19
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 84
Langfristiges Fremdkapital  
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen -3
Rückstellungen in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten -3

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

7. Umsatzerlöse

Umsätze werden im Wesentlichen aus Produktlieferungen erzielt. Die Umsatzerlöse stiegen gegenüber 2010 um 1.440 MIO € bzw. 4,1 % auf 36.528 MIO €. Der Anstieg resultierte aus den folgenden Faktoren:

Faktoren der Umsatzveränderung

[Tabelle 4.29]

scroll
  2011
in Mio €
2011
in %
Menge 1.184 +3,4
Preis 754 +2,1
Währung -523 -1,5
Portfolio 25 +0,1
Gesamt 1.440 +4,1

Die Umsätze und ihre Entwicklung nach Segmenten und Regionen sind aus der Übersicht in der Anhangangabe [1] ersichtlich.

8. Vertriebskosten

Zu den Vertriebskosten zählen alle Aufwendungen in der Berichtsperiode, die durch Verkauf, Lagerhaltung und Transport verkaufsfähiger Produkte, durch Werbung und Beratung der Abnehmer sowie durch Marktforschung verursacht werden. Die Vertriebskosten enthielten im Wesentlichen Aufwendungen für den Vertriebsinnen- und -außendienst in Höhe von 4.141 MIO € (Vorjahr: 4.063 MIO €), Werbung und Kundenberatung in Höhe von 2.078 MIO € (Vorjahr: 2.032 MIO €) sowie physische Distribution und Lagerhaltung der Fertigprodukte in Höhe von 1.173 MIO € (Vorjahr: 1.119 MIO €). Provisions- und Lizenzaufwendungen betrugen 553 MIO € (Vorjahr: 566 MIO €), sonstige Vertriebskosten 1.013 MIO € (Vorjahr: 1.023 MIO €).

9. Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Anhangangabe [4] enthält eine ausführliche Beschreibung der Zusammensetzung der Forschungs- und Entwicklungskosten. Die Aufteilung der Forschungs- und Entwicklungskosten auf die Segmente und Regionen ist der Anhangangabe [1] zu entnehmen.

10. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzten sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Erträge

[Tabelle 4.30]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Gewinne aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 100 195
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen 53 42
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 45 50
Gewinne aus derivativen Sicherungsgeschäften 63 138
Übrige betriebliche Erträge 453 434
Gesamt 714 859
davon Sondereinflüsse - 171

In den Gewinnen aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten sind Gewinne aus dem Verkauf der Fungizidwirkstoffe Iprodione und Prochloraz an die FMC Corporation, USA, in Höhe von insgesamt 76 MIO € sowie ein Gewinn aus dem Verkauf des Herbizidwirkstoffs Benfuresate an die Otsuka Agri-Techno Co. Ltd., Japan, in Höhe von 16 MIO € enthalten. Ein Gewinn von 44 MIO € aus dem Verkauf der Viverso GmbH an die Nuplex Industries Ltd., Neuseeland, entfiel auf den Teilkonzern MaterialScience. Darüber hinaus erzielte HealthCare Gewinne von insgesamt 36 MIO € aus dem Verkauf des Produkts Control™ an Laboratorio Farmaceutico SIT, Italien, sowie aus der Veräußerung des Standorts Mishawaka, USA, an Siemens.

In den übrigen betrieblichen Erträgen sind eine Wertaufholung für eine Produktfamilie im Geschäftsfeld General Medicine in Höhe von 35 MIO € sowie Erträge aus Bewertungsanpassungen bei den Pensionsrückstellungen in Großbritannien in Höhe von 35 MIO € enthalten. Ein Einmalertrag in Höhe von 22 MIO € aus der Beilegung eines Patentstreits entfiel auf den Teilkonzern HealthCare. Der übrige Betrag setzte sich aus einer Vielzahl im Einzelnen unwesentlicher Sachverhalte in den Tochtergesellschaften zusammen.

Im Vorjahr enthielten die Gewinne aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten einen Ertrag im Teilkonzern CropScience aus dem Tausch von Lizenzrechten mit der BASF SE sowie mit der Syngenta AG in Höhe von insgesamt 40 MIO €. Darüber hinaus wurden 23 MIO € Gewinn durch den Verkauf der Insektizidwirkstoffe Fenamiphos, Ethoprophos und Tebupirimphos an die Amvac Chemical Corp. erzielt.

Die übrigen betrieblichen Erträge enthielten im Vorjahr einen Betrag in Höhe von 68 MIO € aus der Beilegung eines Patentstreits im Zusammenhang mit YAZ™. Weiterhin entfielen 12 MIO € auf den Gewinn aus der Neubewertung unserer Anteile an der BayOne Urethane Systems LLC im Rahmen des Erwerbs des restlichen 50 %-Anteils.

Die folgende Tabelle zeigt den Funktionskostenbezug der als Sondereinfluss ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Erträge für den Wirkstoffverkauf Iprodione, den Verkauf der Viverso GmbH, die Wertaufholung für eine Produktfamilie sowie die Bewertungsanpassungen bei den Pensionsrückstellungen.

Funktionskostenbezug Sondereinflüsse

[Tabelle 4.31]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Herstellungsbezogen - 18
Vertriebsbezogen - 4
Forschungs- und entwicklungsbezogen - 13
Verwaltungsbezogen - -
Sonstige - 136
Gesamt - 171

11. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen

[Tabelle 4.32]

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    2010
in Mio €
2011
in Mio €
Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten   -83 -20
Aufwand aus Ausbuchungen und Wertberichtigungen von Forderungen   -85 -62
Aufwendungen für wesentliche rechtliche Risiken   -703 -260
Verluste aus derivativen Sicherungsgeschäften   -239 -130
Übrige betriebliche Aufwendungen   -1.356 -1.188
Gesamt   -2.466 -1.660
  davon Sondereinflüsse -1.722 -1.026

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich wie im Vorjahr vor allem aus Aufwendungen für wesentliche rechtliche Risiken sowie aus übrigen betrieblichen Aufwendungen zusammen.

Die Aufwendungen für wesentliche rechtliche Risiken in Höhe von 260 MIO € resultierten aus einem Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen (LL RICE) sowie aus einem Kartellverfahren für Kautschukprodukte.

Die übrigen betrieblichen Aufwendungen enthielten Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 720 MIO €, die sich überwiegend aus Personalaufwendungen und außerplanmäßigen Abschreibungen zusammensetzten. Auf den Teilkonzern HealthCare entfiel dabei ein Betrag von 209 MIO €, der im Wesentlichen aus Abfindungszahlungen bestand. Die Restrukturierungsaufwendungen im Teilkonzern CropScience in Höhe von 441 MIO € setzten sich aus außerplanmäßigen Abschreibungen (167 MIO €), Personalaufwendungen (113 MIO €) sowie sonstigen Aufwendungen (161 MIO €) zusammen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen ergaben sich aus Wertberichtigungen auf einen Produktionsstandort in Großbritannien und einen Forschungsstandort in Japan sowie aus der Schließung mehrerer Produktionsanlagen in den USA für Carbamate (Pflanzenschutzmittel). Weitere Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 70 MIO € entfielen auf die Servicebereiche.

Darüber hinaus beinhalten die übrigen betrieblichen Aufwendungen eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Vermögenswerte der Icon Genetics GmbH in Höhe von 38 MIO €. Im Teilkonzern HealthCare wurde der Geschäfts- oder Firmenwert im Geschäftsfeld Specialty Medicine in Höhe von 21 MIO € sowie das Krebsmedikament Zevalin™ in Höhe von 13 MIO € außerplanmäßig abgeschrieben. Der übrige Betrag setzte sich wie im Vorjahr aus einer Vielzahl im Einzelnen unwesentlicher Sachverhalte in den Tochtergesellschaften zusammen.

Die folgende Tabelle zeigt den Funktionskostenbezug der als Sondereinfluss ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die sich im Wesentlichen aus Aufwendungen für rechtliche Risiken, Restrukturierungsmaßnahmen und die außerplanmäßige Abschreibung bei der Icon Genetics GmbH zusammensetzten.

Funktionskostenbezug Sondereinflüsse

[Tabelle 4.33]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Herstellungsbezogen -250 -230
Vertriebsbezogen -24 -150
Forschungs- und entwicklungsbezogen -231 -139
Verwaltungsbezogen -20 -64
Sonstige -1.197 -443
Gesamt -1.722 -1.026

Von den im Rahmen des Restrukturierungsprogramms im Teilkonzern HealthCare angefallenen Aufwendungen wurde ein Betrag in Höhe von 21 MIO € als Sondereinfluss in den Herstellungskosten erfasst und ist damit nicht in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.

12. Personalaufwand und Mitarbeiter

Der Personalaufwand erhöhte sich im Jahr 2011 um 627 MIO € auf 8.726 MIO € (Vorjahr: 8.099 MIO €). Die Veränderungen der Währungskurse verringerten den Personalaufwand um 88 MIO €.

Personalaufwand

[Tabelle 4.34]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Löhne und Gehälter 6.476 7.054
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 1.623 1.672
davon für beitragsorientierte Altersversorgungssysteme 462 461
davon für leistungsorientierte und sonstige Altersversorgungssysteme 228 255
Gesamt 8.099 8.726

Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung der Personalrückstellungen, insbesondere der Pensionsrückstellungen, ergeben. Sie sind als Bestandteil des Finanzergebnisses unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen ausgewiesen (Anhangangabe [13.3]).

Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten teilte sich wie folgt auf die Funktionsbereiche auf:

Mitarbeiter

[Tabelle 4.35]

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  2010 2011
Produktion 47.728 47.674
Vertrieb 40.827 41.705
Forschung und Entwicklung 13.110 13.451
Verwaltung 9.649 9.629
Gesamt 111.314 112.459
Auszubildende 2.540 2.361

In der Gesamtzahl sind die Mitarbeiter von Gemeinschaftsunternehmen entsprechend dem jeweiligen Beteiligungsanteil enthalten. Insgesamt waren dort 283 Personen beschäftigt (Vorjahr: 57 Personen).

Die Anzahl der Mitarbeiter (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird in Vollzeitbeschäftigte (FTE) umgerechnet dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Auszubildende sind in dieser Kennzahl nicht enthalten.

13. Finanzergebnis

Das Finanzergebnis belief sich im Geschäftsjahr 2011 auf -786 MIO € (Vorjahr: -1.009 MIO €) und setzte sich aus -45 MIO € at-equity-Ergebnis (Vorjahr: -56 MIO €), 1.327 MIO € finanziellen Aufwendungen (Vorjahr: 1.337 MIO €) und 586 MIO € finanziellen Erträgen (Vorjahr: 384 MIO €) zusammen. Details zu den einzelnen Kategorien des Finanzergebnisses sind im Folgenden dargestellt.

13.1 Beteiligungsergebnis

Das Beteiligungsergebnis setzte sich wie folgt zusammen:

Beteiligungsergebnis

[Tabelle 4.36]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen -56 -45
Aufwendungen    
Wertberichtigungen auf Beteiligungen -11 -12
Verluste aus der Veräußerung von Beteiligungen -2 -
Erträge    
Erträge aus Beteiligungen und Gewinnabführungsverträgen (netto) 6 2
Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen 4 10
Gesamt -59 -45

Das Beteiligungsergebnis beinhaltete im Wesentlichen das at-equity-Ergebnis von zwei Gemeinschaftsunternehmen, die von Lyondell betrieben werden, in Höhe von -48 MIO € (Vorjahr: -49 MIO €).

Weitere Erläuterungen zu den at-equity bilanzierten Beteiligungen finden sich in der Anhangangabe [19].

13.2 Zinsergebnis

Das Zinsergebnis setzte sich wie folgt zusammen:

Zinsergebnis

[Tabelle 4.37]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Aufwendungen    
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -690 -726
Zinsaufwendungen aus Derivaten (zu Handelszwecken gehalten) -180 -172
Erträge    
Zinsen und ähnliche Erträge 219 388
Zinserträge aus Derivaten (zu Handelszwecken gehalten) 152 175
Gesamt -499 -335

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen waren Zinsaufwendungen aus nicht finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 44 MIO € (Vorjahr: 54 MIO €) enthalten. In den Zinsen und ähnlichen Erträgen waren Zinserträge aus nicht finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 108 MIO € (Vorjahr: 40 MIO €) enthalten.

Der Anstieg der Zinsen und ähnlichen Erträge auf 388 MIO € (Vorjahr: 219 MIO €) beruhte u. a. auf Zinseffekten im Zusammenhang mit einem steuerlichen Vergleichsverfahren in Brasilien und weiteren Steuersachverhalten, dem höheren Euro-Geldmarktzinsniveau und einer Verlängerung der Laufzeiten von Geldanlagen. Darüber hinaus entstanden im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche Zinserträge aus bilanziellen Sicherungsbeziehungen, denen Zinsaufwendungen in gleicher Höhe gegenüberstanden. Dieser Anstieg der Zinsaufwendungen wurde durch die mit dem Rückgang der durchschnittlichen Bruttoverschuldung einhergehende geringere Zinsbelastung teilweise kompensiert.

Für andere Gesellschafter, denen gegenüber eine Rückzahlungsverpflichtung aus dem Gesamtvermögen besteht, wird der Betrag der auf sie entfallenden anteiligen Wertänderung der Abfindungsverpflichtung im Zinsergebnis ausgewiesen. Im laufenden Jahr wurden in diesem Zusammenhang anteilige Verluste in Höhe von -5 MIO € als Zinsertrag erfasst (Vorjahr: 15 MIO € Zinsaufwand).

13.3 Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge

Die sonstigen finanziellen Aufwendungen und Erträge setzten sich wie folgt zusammen:

Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge

[Tabelle 4.38]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Aufwendungen    
Aufzinsung verzinslicher Rückstellungen -372 -336
Kursergebnis -70 -53
Übrige finanzielle Aufwendungen -11 -24
Erträge    
Übrige finanzielle Erträge 2 7
Gesamt -451 -406

Die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen betrafen im Wesentlichen die Pensionsrückstellungen.

14. Ertragsteuern

Die Ertragsteueraufwendungen gliederten sich nach ihrer Herkunft wie folgt:

Ertragsteueraufwendungen nach Herkunft

[Tabelle 4.39]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern    
Deutschland -118 -313
Übrige Länder -779 -754
  -897 -1.067
Latente Steuern    
aus temporären Unterschieden 534 223
aus Verlustvorträgen -33 -28
aus Steuergutschriften -15 -19
  486 176
Gesamt -411 -891

Die latenten Steuerabgrenzungen resultierten aus den folgenden Bilanzpositionen:

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten

[Tabelle 4.40]

scroll
  31.12.2010 Aktive latente Steuern
in Mio €
31.12.2010 Passive latente Steuern
in Mio €
31.12.2011 Aktive latente Steuern
in Mio €
31.12.2011 Passive latente Steuern
in Mio €
Immaterielle Vermögenswerte 386 3.080 261 2.766
Sachanlagen 48 800 72 735
Finanzielle Vermögenswerte 55 193 70 175
Vorräte 470 45 496 69
Forderungen 54 322 64 466
Sonstige Vermögenswerte 51 9 61 13
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen 1.468 775 1.914 948
Andere Rückstellungen 669 48 653 14
Verbindlichkeiten 468 45 607 55
Verlustvorträge 139 - 146 -
Steuergutschriften 106 - 92 -
  3.914 5.317 4.436 5.241
davon langfristig 2.762 4.667 2.938 4.507
Saldierung -2.740 -2.740 -3.125 -3.125
Gesamt 1.174 2.577 1.311 2.116

Latente Steuerforderungen aus erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten aus leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen führten zu einem eigenkapitalerhöhenden Effekt in Höhe von 416 MIO € (Vorjahr: 258 MIO €). Erfolgsneutrale Veränderungen beizulegender Zeitwerte von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sowie von zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivaten hatten einen eigenkapitalerhöhenden Effekt aus latenten Steuerforderungen in Höhe von 16 MIO € (Vorjahr: 24 MIO €). Die genannten Eigenkapitaleffekte sind in der Gesamtergebnisrechnung enthalten.

Die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge führte im Jahr 2011 zu einer Minderung der gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern um 44 MIO € (Vorjahr: 102 MIO €). Durch die Nutzung von Steuergutschriften konnten die gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern um 14 MIO € (Vorjahr: 12 MIO €) reduziert werden.

Von den gesamten Verlustvorträgen in Höhe von 962 MIO € (Vorjahr: 929 MIO €) können voraussichtlich Beträge von 582 MIO € (Vorjahr: 670 MIO €) innerhalb eines angemessenen Zeitraums genutzt werden. Deshalb wurden hierauf aktive latente Steuern in Höhe von 146 MIO € (Vorjahr: 139 MIO €) gebildet, davon im Berichtsjahr 30 MIO € (Vorjahr: 6 MIO €) erfolgsneutral aus Kaufpreisallokationen.

Für Verlustvorträge in Höhe von 380 MIO € (Vorjahr: 259 MIO €) bestanden gesetzliche oder wirtschaftliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Deshalb wurden hierfür keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Wäre eine Nutzbarkeit der Verlustvorträge in voller Höhe möglich gewesen, hätten theoretisch aktive latente Steuern in Höhe von 124 MIO € (Vorjahr: 67 MIO €) angesetzt werden müssen.

Steuergutschriften in Höhe von 92 MIO € (Vorjahr: 106 MIO €) wurden als aktive latente Steuern ausgewiesen, davon waren 1 MIO € (Vorjahr: 0 MIO €) im Berichtsjahr erfolgsneutral gebildet. Für Steuergutschriften in Höhe von 54 MIO € (Vorjahr: 51 MIO €) bestanden gesetzliche oder wirtschaftliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit, weshalb hierfür keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden.

Die Verfallbarkeit der nicht nutzbaren Steuergutschriften und steuerlichen Verlustvorträge stellte sich wie folgt dar:

Verfallbarkeit nicht nutzbarer Steuergutschriften und steuerlicher Verlustvorträge

[Tabelle 4.41]

scroll
  Steuergutschriften 31.12.2010
in Mio €
Steuergutschriften 31.12.2011
in Mio €
Steuerliche Verlustvorträge 31.12.2010
in Mio €
Steuerliche Verlustvorträge 31.12.2011
in Mio €
Innerhalb von einem Jahr - 2 - 11
Innerhalb von zwei Jahren 2 24 - -
Innerhalb von drei Jahren 22 - - 30
Innerhalb von vier Jahren - - - 11
Innerhalb von fünf Jahren - - 10 -
Später 27 28 249 328
Gesamt 51 54 259 380

Im Jahr 2011 bestanden in Tochtergesellschaften, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschafteten, latente Steuerforderungsüberhänge auf temporäre Differenzen und auf Verlustvorträge in Höhe von 268 MIO € (Vorjahr: 268 MIO €). Diese wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften von zukünftigen steuerlichen Gewinnen ausgegangen wird.

Auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen wurden im Berichtsjahr 9 MIO € (Vorjahr: 14 MIO €) passive latente Steuern angesetzt. Für temporäre Differenzen aus thesaurierten Ergebnissen von Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen in Höhe von 10.017 MIO € (Vorjahr: 9.687 MIO €) wurden keine passiven latenten Steuern gebildet, da der Bayer-Konzern in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung zu steuern und sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren.

Der ausgewiesene Steueraufwand des Jahres 2011 von 891 MIO € (Vorjahr: 411 MIO €) wich um 107 MIO € (Vorjahr: 32 MIO €) von dem erwarteten Steueraufwand von 998 MIO € (Vorjahr: 443 MIO €) ab, der sich bei Anwendung eines gewichteten erwarteten Durchschnittssteuersatzes auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben hätte. Dieser Durchschnittssatz wurde aus den erwarteten Steuersätzen der einzelnen Konzerngesellschaften ermittelt und lag 2011 bei 29,7 % (Vorjahr: 25,7 %). Der erwartete Durchschnittssteuersatz wich aufgrund der unterschiedlichen regionalen Verteilung des Vorsteuerergebnisses in Verbindung mit unterschiedlichen Steuersätzen in einzelnen Ländern deutlich vom Vorjahr ab. Der effektive Steuersatz betrug 26,5 % (Vorjahr: 23,9 %).

Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem erwarteten und dem ausgewiesenen Steueraufwand sowie dem erwarteten und dem effektiven Steuersatz im Konzern stellten sich wie folgt dar:

Steuerüberleitungsrechnung

[Tabelle 4.42]

scroll
  2010
in Mio €
2010
in %
2011 in Mio
2011
in %
Erwarteter Steueraufwand und erwarteter Steuersatz 443 25,7 998 29,7
Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge        
Mit dem operativen Geschäft verbundene Erträge -41 -2,4 -100 -3,0
Beteiligungserträge und Veräußerungserlöse -10 -0,6 -16 -0,5
Erstmaliger Ansatz bisher nicht angesetzter aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge -27 -1,6 -9 -0,3
Nutzung von Verlustvorträgen, auf die zuvor keine latenten Steuern gebildet worden sind -13 -0,8 -1 -
Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen        
Mit dem operativen Geschäft verbundene Aufwendungen 82 4,8 111 3,3
Abschreibungen auf Beteiligungen 1 0,1 16 0,5
Voraussichtlich nicht nutzbare neue Verlustvorträge 43 2,5 36 1,1
Voraussichtlich nicht nutzbare bereits bestehende Verlustvorträge, auf die zuvor latente Steuern gebildet worden sind 4 0,2 39 1,2
Periodenfremde Steueraufwendungen (+) und -erträge (-) 3 0,2 -74 -2,2
Steuereffekt aus Steuersatzänderungen -2 -0,1 -23 -0,7
Sonstige Steuereffekte -72 -4,1 -86 -2,6
Ausgewiesener Steueraufwand und effektiver Steuersatz 411 23,9 891 26,5

15. Auf andere Gesellschafter entfallendes Ergebnis

Die den anderen Gesellschaftern zustehenden Gewinne beliefen sich auf 12 MIO € (Vorjahr: 11 MIO €), die entsprechenden Verluste auf 10 MIO € (Vorjahr: 2 MIO €).

16. Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 (Earnings per Share) mittels Division des Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Stammaktien innerhalb des abgelaufenen Geschäftsjahres errechnet.

Ergebnis je Aktie

[Tabelle 4.43]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Ergebnis nach Steuern 1.310 2.472
davon auf andere Gesellschafter entfallend 9 2
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend (Konzernergebnis) 1.301 2.470
  in Stück in Stück
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Stammaktien 826.947.808 826.947.808
  in € in €
Unverwässertes Ergebnis je Aktie 1,57 2,99
Verwässertes Ergebnis je Aktie 1,57 2,99

Erläuterungen zur Bilanz

17. Geschäfts- oder Firmenwerte sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2011 wie folgt:

Entwicklung immaterielle Vermögenswerte

[Tabelle 4.44]

scroll
  Erworbener Geschäfts- oder Firmenwert
in Mio €
Patente und Technologien
in Mio €
Marken
in Mio €
Vermarktungs- und Verkaufsrechte
in Mio €
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand: 31.12.2010 9.002 10.376 4.028 1.060
Konzernkreisänderungen - - - -
Akquisitionen 103 53 4 -
Investitionen - 16 - 167
Abgänge - -40 -9 -4
Umbuchungen - 310 - 2
Umbuchungen gemäß IFRS 5 -9 -212 -1 -
Inflationsanpassung gemäß IAS 29 3 - - -
Neubewertung gemäß IFRS 3 - - - -
Währungsänderungen 82 24 32 12
Stand: 31.12.2011 9.181 10.527 4.054 1.237
Kumulierte Abschreibungen Stand: 31.12.2010 - 4.631 1.608 566
Konzernkreisänderungen - - - -
Abgänge - -33 -6 -2
Abschreibungen 2011 21 805 166 89
planmäßig - 785 156 89
außerplanmäßig 21 20 10 -
Wertaufholungen - -30 -4 -
Umbuchungen - 91 - -
Umbuchungen gemäß IFRS 5 - -191 -1 -
Währungsänderungen - 17 11 1
Stand: 31.12.2011 21 5.290 1.774 654
Buchwerte 31.12.2011 9.160 5.237 2.280 583
Buchwerte 31.12.2010 9.002 5.745 2.420 494
scroll
  Produktionsrechte
in Mio €
Forschungs- und Entwicklungsprojekte
in Mio €
Sonstige Rechte und geleistete Anzahlungen
in Mio €
Summe
in Mio €
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand: 31.12.2010 2.169 1.171 2.612 30.418
Konzernkreisänderungen - - - -
Akquisitionen - 17 22 199
Investitionen 10 88 153 434
Abgänge -8 -171 -37 -269
Umbuchungen 5 -310 -17 -10
Umbuchungen gemäß IFRS 5 -97 -15 -3 -337
Inflationsanpassung gemäß IAS 29 - - - 3
Neubewertung gemäß IFRS 3 - - - -
Währungsänderungen -5 11 57 213
Stand: 31.12.2011 2.074 791 2.787 30.651
Kumulierte Abschreibungen Stand: 31.12.2010 1.493 233 1.724 10.255
Konzernkreisänderungen - - - -
Abgänge -6 -170 -33 -250
Abschreibungen 2011 159 48 172 1.460
planmäßig 122 - 159 1.311
außerplanmäßig 37 48 13 149
Wertaufholungen - -1 - -35
Umbuchungen 2 -91 -2 -
Umbuchungen gemäß IFRS 5 -97 -6 -3 -298
Währungsänderungen -4 -1 40 64
Stand: 31.12.2011 1.547 12 1.898 11.196
Buchwerte 31.12.2011 527 779 889 19.455
Buchwerte 31.12.2010 676 938 888 20.163

Innerhalb der sonstigen Rechte und geleisteten Anzahlungen werden u. a. eigene Softwareentwicklungen ausgewiesen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Kosten für intern entwickelte Software, die in der Phase der Anwendungsentwicklung anfallen, in Höhe von 25 MIO € (Vorjahr: 31 MIO €) aktiviert. Der Buchwert der intern entwickelten Software betrug 94 MIO € (Vorjahr: 93 MIO €).

Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte enthalten 94 MIO € für den Wirkstoff Alemtuzumab gegen Multiple Sklerose, für den Bayer die Lizenz für die weltweite Vermarktung nach Zulassung an Genzyme Corp., USA, zurückgegeben hat. Bayer beteiligt sich weiterhin an der gemeinsamen Entwicklung und hat bei erfolgreichem Abschluss die Möglichkeit einer weltweiten Co-Promotion sowie Anspruch auf Lizenzgebühren und umsatzabhängige Meilensteinzahlungen.

Insgesamt wurden bei dem Geschäfts- oder Firmenwert und den immateriellen Vermögenswerten außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 149 MIO € vorgenommen. Im Zuge der Umklassifizierung in "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 40 MIO € vorgenommen. Im Zusammenhang mit dem Verkauf der Icon Genetics GmbH wurden immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 38 MIO € außerplanmäßig abgeschrieben. Durch die Einstellung der Produktion von Carbamaten wurde eine außerplanmäßige Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 22 MIO € vorgenommen. Die Abschreibung in Höhe von 21 MIO € auf den Geschäfts- oder Firmenwert hat sich bei Durchführung der weltweiten Werthaltigkeitsprüfung gemäß IAS 36 (Impairment of Assets) ergeben. Außerdem entfielen weitere außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in den Berichtssegmenten Pharma (16 MIO €), CropScience (7 MIO €), Consumer Health (4 MIO €) und MaterialScience (1 MIO €).

Aufgrund der derzeitigen Einschätzung des Absatzmarktes für eine Produktfamilie im Geschäftsfeld General Medicine ergab sich eine Wertaufholung in Höhe von 35 MIO €.

Erläuterungen zu Akquisitionen und Desinvestitionen sowie zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten sind in den Anhangangaben [6.2] und [6.3] enthalten. Einzelheiten zur Vorgehensweise bei der Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie der immateriellen Vermögenswerte sind in der Anhangangabe [4] erläutert.

Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2010 wie folgt:

Entwicklung immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr)

[Tabelle 4.45]

scroll
  Erworbener Geschäfts- oder Firmenwert
in Mio €
Patente und Technologien
in Mio €
Marken
in Mio €
Vermarktungs- und Verkaufsrechte
in Mio €
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand: 31.12.2009 8.704 10.240 3.966 966
Konzernkreisänderungen - - - -
Akquisitionen 12 11 - -
Investitionen - 17 2 58
Abgänge - -13 -5 -2
Umbuchungen - 81 - -9
Umbuchungen gemäß IFRS 5 - - - -
Inflationsanpassung gemäß IAS 29 7 - - 1
Neubewertung gemäß IFRS 3 4 - - -
Währungsänderungen 275 40 65 46
Stand: 31.12.2010 9.002 10.376 4.028 1.060
Kumulierte Abschreibungen Stand: 31.12.2009 - 3.615 1.004 455
Konzernkreisänderungen - - - -
Abgänge - -11 -3 -2
Abschreibungen 2010 - 1.010 592 90
planmäßig - 797 163 80
außerplanmäßig - 213 429 10
Wertaufholungen - - - -
Umbuchungen - - - 4
Umbuchungen gemäß IFRS 5 - - - -
Währungsänderungen - 17 15 19
Stand: 31.12.2010 - 4.631 1.608 566
Buchwerte 31.12.2010 9.002 5.745 2.420 494
Buchwerte 31.12.2009 8.704 6.625 2.962 511
scroll
  Produktionsrechte
in Mio €
Forschungs- und Entwicklungsprojekte
in Mio €
Sonstige Rechte und geleistete Anzahlungen
in Mio €
Summe
in Mio €
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand: 31.12.2009 2.169 1.138 2.296 29.479
Konzernkreisänderungen - - -1 -1
Akquisitionen 2 1 5 31
Investitionen - 127 205 409
Abgänge -11 -5 -79 -115
Umbuchungen 1 -115 45 3
Umbuchungen gemäß IFRS 5 - - - -
Inflationsanpassung gemäß IAS 29 - - - 8
Neubewertung gemäß IFRS 3 2 - 5 11
Währungsänderungen 6 25 136 593
Stand: 31.12.2010 2.169 1.171 2.612 30.418
Kumulierte Abschreibungen Stand: 31.12.2009 1.315 1 1.543 7.933
Konzernkreisänderungen - - -1 -1
Abgänge -7 -5 -78 -106
Abschreibungen 2010 182 237 168 2.279
planmäßig 151 - 156 1.347
außerplanmäßig 31 237 12 932
Wertaufholungen - - - -
Umbuchungen - - -4 -
Umbuchungen gemäß IFRS 5 - - - -
Währungsänderungen 3 - 96 150
Stand: 31.12.2010 1.493 233 1.724 10.255
Buchwerte 31.12.2010 676 938 888 20.163
Buchwerte 31.12.2009 854 1.137 753 21.546

Die Geschäfts- oder Firmenwerte der Berichtssegmente entwickelten sich im Geschäftsjahr 2011 bzw. im Vorjahr wie folgt:

Geschäfts- oder Firmenwerte nach Berichtssegmenten

[Tabelle 4.46]

scroll
  Pharma
in Mio €
Consumer Health
in Mio €
HealthCare
in Mio €
CropScience
in Mio €
Buchwerte 1.1.2010 4.571 2.217 6.788 1.722
Konzernkreisänderungen - - - -
Akquisitionen - - - 2
Investitionen - - - -
Abgänge - - - -
Abschreibungen 2010 - - - -
Umbuchungen 1 - 1 -1
Umbuchung gemäß IFRS 5 - - - -
Inflationsanpassung gemäß IAS 29 - 7 7 -
Neubewertung gemäß IFRS 3 - - - -
Währungsänderungen 99 103 202 68
Buchwerte 31.12.2010 4.671 2.327 6.998 1.791
Konzernkreisänderungen - - - -
Akquisitionen - 68 68 35
Investitionen - - - -
Abgänge - - - -
Abschreibungen 2011 -21 - -21 -
Umbuchungen - - - -
Umbuchungen gemäß IFRS 5 -9 - -9 -
Inflationsanpassung gemäß IAS 29 - 3 3 -
Neubewertung gemäß IFRS 3 - - - -
Währungsänderungen 23 38 61 18
Buchwerte 31.12.2011 4.664 2.436 7.100 1.844
scroll
  MaterialScience
in Mio €
Überleitung
in Mio €
Konzern
in Mio €
Buchwerte 1.1.2010 194 - 8.704
Konzernkreisänderungen - - -
Akquisitionen 10 - 12
Investitionen - - -
Abgänge - - -
Abschreibungen 2010 - - -
Umbuchungen - - -
Umbuchung gemäß IFRS 5 - - -
Inflationsanpassung gemäß IAS 29 - - 7
Neubewertung gemäß IFRS 3 4 - 4
Währungsänderungen 5 - 275
Buchwerte 31.12.2010 213 - 9.002
Konzernkreisänderungen - - -
Akquisitionen - - 103
Investitionen - - -
Abgänge - - -
Abschreibungen 2011 - - -21
Umbuchungen - - -
Umbuchungen gemäß IFRS 5 - - -9
Inflationsanpassung gemäß IAS 29 - - 3
Neubewertung gemäß IFRS 3 - - -
Währungsänderungen 3 - 82
Buchwerte 31.12.2011 216 - 9.160

Vorjahreswerte angepasst

Für den Bayer-Konzern wesentliche Geschäfts- oder Firmenwerte oder immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer sind den folgenden strategischen Geschäftseinheiten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet:

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer

[Tabelle 4.47]

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Berichtssegment Zahlungsmittelgenerierende Einheit Geschäfts- oder Firmenwert
in Mio €
Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer
in Mio €
Pharma Women's Healthcare 2.899 90
Consumer Health Radiology and Interventional 1.265 399
Pharma Specialized Therapeutics 1.238 203
Consumer Health OTC 993 22
Pharma Oncology 378 116
CropScience Crop Improvement 345 94
Pharma Primary Care 89 78
Pharma Hematology 48 68
Consumer Health Diabetes Care 30 63

Da Unsicherheit darüber besteht, ob akquirierte oder einlizenzierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte letztlich zur Produktion verkaufsfähiger Produkte führen, ist der Zeitraum, über den ein daraus resultierender aktivierter Vermögenswert erwartungsgemäß einen Nutzenzufluss an das Unternehmen generieren wird, nicht bestimmbar. Zum Ende des Geschäftsjahres 2011 waren in Entwicklung befindliche Projekte mit einem Betrag von 779 MIO € (Vorjahr: 938 MIO €) aktiviert.

Als immaterieller Vermögenswert mit unbestimmter Nutzungsdauer wird das im Jahr 1994 für die Region Nordamerika zurückerworbene "Bayer-Kreuz", das infolge von Reparationsleistungen nach dem Ersten Weltkrieg an die USA und Kanada fiel, berücksichtigt. Zudem hat der Firmenname "Medrad", der im Rahmen des Schering-Erwerbs im Jahr 2006 akquiriert wurde, eine unbestimmte Nutzungsdauer. Sowohl für das "Bayer-Kreuz" als auch für den Firmennamen "Medrad" ist der Zeitraum, über den dieser Firmenname ökonomischen Nutzen stiftet, nicht bestimmbar, da die fortwährende Nutzung durch den Bayer-Konzern beabsichtigt ist. Das "Bayer-Kreuz" ist mit einem Buchwert von 107 MIO € aktiviert, der Name "Medrad" mit einem Buchwert von 315 MIO €.

PATENTE UND TECHNOLOGIEN

Der Bayer-Konzern strebt in den bedeutenden Märkten Patentschutz für seine Produkte und Technologien an. In Abhängigkeit von der Rechtsordnung des jeweiligen Landes kann Patentschutz beispielsweise erlangt werden für:

einzelne Wirkstoffe,

bestimmte Formulierungen und Kombinationen, die Wirkstoffe enthalten,

Herstellverfahren,

Arbeitsverfahren,

Vorrichtungen,

Zwischenprodukte für die Herstellung von Wirkstoffen und Produkten,

isolierte Gene oder Proteine,

neue Verwendungen bekannter Wirkstoffe und Produkte,

Materialzusammensetzungen und

Halbzeuge.

Der Schutz, den ein Patent bietet, ist von Land zu Land unterschiedlich und hängt von Art und Umfang des erteilten Patentanspruchs sowie von den jeweils bestehenden Möglichkeiten zur Geltendmachung unserer Rechte ab.

Der Bayer-Konzern verfügt gegenwärtig über rund 77.000 Patente und Patentanmeldungen. Obwohl in unserem Pharma-Segment insbesondere die Patente für Avalox™ / Avelox™, Betaferon™ / Betaseron™, Kogenate™, Levitra™, Magnevist™, Mirena™, Nexavar™, Xarelto™, YAZ™, Yasmin™ und Yasminelle™ für unser Geschäft wichtig sind, sind wir der Auffassung, dass kein einzelnes Patent (oder eine Gruppe zusammengehöriger Patente) für unser Geschäft insgesamt entscheidend ist.

LAUFZEIT UND ABLAUF VON PATENTEN

Patentlaufzeiten unterscheiden sich in Abhängigkeit von den Gesetzen des Landes, das das Patent erteilt hat. In einigen Ländern bestimmt sich die Dauer des Patentschutzes nach dem Zeitpunkt, zu dem die Patentanmeldung eingereicht wurde, in anderen bestimmt sie sich nach dem Zeitpunkt der Patenterteilung.

Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft, die USA, Japan und einige weitere Länder verlängern die Patentlaufzeit oder gewähren ergänzende Schutzzertifikate zur Kompensation eines Verlusts von Patentlaufzeit aufgrund der arzneimittelrechtlichen Zulassungsverfahren und der erheblichen Investitionen in Produktforschung und -entwicklung. Wir streben eine derartige Verlängerung überall dort an, wo dies möglich ist. Neben Stoff- und Erzeugnispatenten verfolgen wir weiterhin:

Patente auf Verfahren und Zwischenprodukte, die bei der Herstellung eines Wirkstoffs verwendet werden,

Patente zu spezifischen Verwendungen eines Wirkstoffs,

Patente zu neuen Zusammensetzungen und Formulierungen sowie

Marktexklusivität in denjenigen Märkten, die eine solche vorsehen (wie z. B. die USA).

Die folgende Tabelle enthält die Ablaufdaten in unseren wesentlichen Märkten für die bedeutendsten Patente zu Avalox / Avelox , Betaferon / Betaseron , Kogenate , Levitra , Magnevist , Mirena , Nexavar™, Xarelto™, YAZ™, Yasmin™ und Yasminelle™:

Patentablaufdaten

[Tabelle 4.48]

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    Markt Deutschland Markt Frankreich Markt UK Markt Italien
Produkte          
Avalox™ / Avelox™          
  Wirkstoff 2014 2014 2014 2014
  Wirkstoff-Monohydrat 2016 2016 2016 2016
  Tablettenformulierung 2019 2019 2019 2019
Betaferon™ / Betaseron™          
  Wirkstoff - - - -
Kogenate™          
  Wirkstoff - - - -
  Formulierung 2017 2017 2017 2017
Levitra™          
  Wirkstoff 2018 2018 2018 2018
Magnevist™          
  Wirkstoff - - - -
  Verfahren - - - -
Mirena™          
  Applikator 2015 2015 2015 2015
  Verfahren 2013 2013 2013 2013
Nexavar™          
  Wirkstoff 2020a 2021 2021 2021
Xarelto™          
  Wirkstoff 2020c 2023 2023d 2023
YAZ™          
  Formulierung 2020d ,e 2020d ,e 2020d ,e 2020d ,e
  Einnahmeregime - - - -
  Herstellungsverfahren 2025 2025 2025 2025
Yasmin™          
  Formulierung 2020e 2020e 2020e 2020e
  Herstellungsverfahren 2025 2025 2025 2025
Yasminelle™          
  Formulierung 2020e 2020e 2020e 2020e
  Herstellungsverfahren 2025 2025 2025 2025
scroll
    Markt Spanien Markt Japan Markt China Markt USA Markt Kanada
Produkte            
Avalox™ / Avelox™            
  Wirkstoff 2014 2014 2013 2014 2015
  Wirkstoff-Monohydrat 2016 2016 2016 2016 2016
  Tablettenformulierung 2019 2019 2019 2019 2019
Betaferon™ / Betaseron™            
  Wirkstoff - - - - 2016
Kogenate™            
  Wirkstoff - - - 2014 2019
  Formulierung 2017 2017 2017 2017 2017
Levitra™            
  Wirkstoff 2018 2020 2018 2018 2018
Magnevist™            
  Wirkstoff - - - 2011 -
  Verfahren - - - 2013 -
Mirena™            
  Applikator 2015 - 2015 2015 2015
  Verfahren 2013 2013 2013 2013 2013
Nexavar™            
  Wirkstoff 2021 2020a 2020 2020 2020
Xarelto™            
  Wirkstoff 2023 2020 2020 2021c 2020
YAZ™            
  Formulierung 2020d ,e 2020c 2020 - 2020
  Einnahmeregime - 2014b - 2014 2014
  Herstellungsverfahren 2025 2026b 2026b 2025 2026b
Yasmin™            
  Formulierung 2020e 2020 2020 - 2020
  Herstellungsverfahren 2025 2026b 2026b 2025 2026b
Yasminelle™            
  Formulierung 2020e 2020 2020 - 2020
  Herstellungsverfahren 2025 2026b 2026b 2025 2026b

a Derzeitiger Patentablauf. Patentlaufzeitverlängerung bis 2021 beantragt.
b Patentanmeldung anhängig.
c Derzeitiger Patentablauf. Patentlaufzeitverlängerung beantragt.
d Patentlaufzeit aktualisiert.
e Das Patent wurde im Dezember 2011 durch eine Einspruchsabteilung des Europäischen Patentamts widerrufen. Bayer wird Beschwerde einlegen. Die Beschwerde wird aufschiebende Wirkung haben.

Ausgewählte patentbezogene Rechtsstreitigkeiten sind in Anhangangabe [32] beschrieben.

MARKEN

Grundsätzlich streben wir umfassenden markenrechtlichen Schutz für unsere Produkte in allen Ländern an, in denen diese Produkte vermarktet werden oder in naher Zukunft vermarktet werden sollen. Dabei werden insbesondere Produktnamen, daneben aber auch Slogans sowie Logos, grafische Elemente und Aufmachungen als Marken weltweit geschützt, soweit diese im Einzelfall über besondere Kennzeichnungskraft verfügen.

Die Registrierung von Marken erfolgt - soweit möglich - über supranationale Markenschutzsysteme wie europäische Gemeinschaftsmarken und internationale Marken, daneben auch über die nationalen Markenämter. Der konkrete Schutzbereich einer Marke kann im Einzelfall von Land zu Land variieren, abhängig von der Kennzeichnungskraft der jeweiligen Marke.

Zu unseren Produktmarken gehören u. a.:

HealthCare: Adalat™, Advantage™, Aleve™/ Flanax™/ Apronax™, Alka-Seltzer™, Aspirin™, Avalox™ / Avelox™, Baytril™, Bepanthen™ / Bepanthol™, Berocca™, Betaferon™/Betaseron™, Canesten™, Ciprobay™ / Ciproxin™/ Baycip™ / Cipro™, Contour™, Kogenate™, Levitra™, Magnevist™, Mirena™, Nexavar™, One A Day™, Redoxon™, Rennie™, Supradyn™, Ultravist™, Xarelto™, YAZ™, Yasmin™ und Yasminelle™.

CropScience: Basta™ / Liberty™, Bayer Garden™ / Bayer Advanced™, Confidor™, FiberMax™ / Stoneville™, Gaucho™, InVigor™, Nativo™, Nunhems™, Poncho™ und Prosaro™.

MaterialScience: Bayblend™, BaySystems™, Desmodur™, Desmopan™, Desmophen™, Makrolon™ und Vulkollan .

Gegenwärtig halten wir über 63.000 nationale Markenregistrierungen und -anmeldungen. Hinzu kommen über 800 europäische Gemeinschaftsmarken (mit Schutz in allen Mitgliedsstaaten der EU) sowie annähernd 1.900 internationale Marken (mit Schutz in diversen Ländern). Besondere Bedeutung entfalten unsere Marken gerade auch bei patentfreien Produkten, die einem hohen Wettbewerbsdruck durch generische Produkte ausgesetzt sind. Allerdings gehen wir nicht davon aus, dass mit Ausnahme unserer Unternehmenskennzeichen "Bayer" und "Bayer-Kreuz" einzelne Marken für unser Geschäft insgesamt entscheidend sind.

18. Sachanlagen

Die Sachanlagen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2011 wie folgt:

Entwicklung Sachanlagen

[Tabelle 4.49]

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  Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
in Mio €
Technische Anlagen und Maschinen
in Mio €
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-
ausstattung
in Mio €
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
in Mio €
Summe
in Mio €
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand: 31.12.2010 8.192 15.079 1.700 1.291 26.262
Konzernkreisänderungen -2 -4 1 -1 -6
Akquisitionen 6 2 2 - 10
Investitionen 129 432 167 504 1.232
Abgänge -121 -334 -131 -3 -589
Umbuchungen 168 627 40 -825 10
Umbuchungen gemäß IFRS 5 -105 -83 -8 - -196
Inflationsanpassung gemäß IAS 29 1 1 - - 2
Neubewertung gemäß IFRS 3 - - - - -
Währungsänderungen 93 258 13 -13 351
Stand: 31.12.2011 8.361 15.978 1.784 953 27.076
Kumulierte Abschreibungen Stand: 31.12.2010 4.333 10.844 1.235 15 16.427
Konzernkreisänderungen - -3 1 -1 -3
Abgänge -93 -309 -121 - -523
Abschreibungen 2011 292 859 193 2 1.346
planmäßig 252 770 188 - 1.210
außerplanmäßig 40 89 5 2 136
Wertaufholungen -2 - - - -2
Umbuchungen 1 5 -1 -5 -
Umbuchungen gemäß IFRS 5 -85 -77 -8 - -170
Währungsänderungen 44 126 9 -1 178
Stand: 31.12.2011 4.490 11.445 1.308 10 17.253
Buchwerte 31.12.2011 3.871 4.533 476 943 9.823
Buchwerte 31.12.2010 3.859 4.235 465 1.276 9.835

Unter Berücksichtigung der Wertaufholung in Höhe von 2 MIO € ergab sich insgesamt eine außerplanmäßige Abschreibung bei den Sachanlagen von 134 MIO €. In den USA hat CropScience mehrere Produktionsanlagen für die Herstellung von Carbamaten in Institute im Bundesstaat West Virginia außer Betrieb genommen und seinen Formulierungsstandort in Woodbine im Bundesstaat Georgia geschlossen. Im Zuge dessen wurden Sachanlagen in Höhe von 57 MIO € außerplanmäßig abgeschrieben. Des Weiteren wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 67 MIO € vorgenommen, die sich aus der Umklassifizierung in "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" ergeben haben. Erläuterungen zu "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Rückstellungen in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten" sind in der Anhangangabe [6.3] enthalten. Weitere außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen entfielen auf die Berichtssegmente MaterialScience (4 MIO €), Consumer Health (3 MIO €), Pharma (2 MIO €) und sonstige Segmente (1 MIO €).

Im Rahmen des Ausbaus der Produktionskapazitäten in China wurden weitere Investitionen vorgenommen. Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von 1.232 MIO € (Vorjahr: 1.212 MIO €) entfielen 221 MIO € (Vorjahr: 224 MIO €) auf China.

Im Berichtsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 23 MIO € als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten in den Sachanlagen aktiviert (Vorjahr: 31 MIO €). Der dabei angewandte Finanzierungskostensatz betrug im Durchschnitt 4,5 % (Vorjahr: 4,5 %).

Sachanlagen, die im Wege von Finanzierungsleasingverträgen genutzt werden, sind in den bilanzierten Sachanlagen mit 463 MIO € (Vorjahr: 464 MIO €) enthalten. Ihre Anschaffungs- und Herstellungskosten betrugen zum Bilanzstichtag 1.177 MIO € (Vorjahr: 1.128 MIO €). Hierbei handelt es sich um technische Anlagen und Maschinen mit einem Buchwert von 216 MIO € (Vorjahr: 232 MIO €), Gebäude mit einem Buchwert von 135 MIO € (Vorjahr: 139 MIO €) sowie sonstige Sachanlagen mit einem Buchwert von 112 MIO € (Vorjahr: 93 MIO €). Zu den aus dem Finanzierungsleasing entstandenen Verbindlichkeiten siehe Anhangangabe [27].

Für gemietete Sachanlagen, bei denen ein Operating-Leasing im Sinne von IAS 17 (Leases) vorliegt, wurden im Geschäftsjahr 2011 Mietzahlungen von 239 MIO € (Vorjahr: 216 MIO €) geleistet.

Aus Operating-Leasing-Verträgen im Sinne von IAS 17 (Leases) werden im Folgejahr Leasingzahlungen für vermietete Sachanlagen in Höhe von 4 MIO € erwartet.

Bayer hat im Jahr 2008 ein Nutzungsrecht in Form eines im Grundbuch eingetragenen Nießbrauchs an Immobilien, die einen Restbuchwert von 146 MIO € (Vorjahr: 153 MIO €) haben, an eine Leasinggesellschaft verkauft und - unter Vereinbarung eines Rückkaufsrechts am Ende der Laufzeit - unmittelbar zurückgeleast. Diese Transaktion, die als besicherte Darlehensaufnahme bilanziert worden ist, führt zu keiner Einschränkung in der operativen Nutzung der Immobilien.

Die Sachanlagen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2010 wie folgt:

Entwicklung Sachanlagen (Vorjahr)

[Tabelle 4.50]

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  Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
in Mio €
Technische Anlagen und Maschinen
in Mio €
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-
ausstattung
in Mio €
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
in Mio €
Summe
in Mio €
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand: 31.12.2009 7.747 14.163 1.583 1.042 24.535
Konzernkreisänderungen 3 -1 -2 - -
Akquisitionen - - - - -
Investitionen 70 262 140 740 1.212
Abgänge -79 -337 -118 -3 -537
Umbuchungen 144 393 18 -558 -3
Umbuchungen gemäß IFRS 5 - - - - -
Inflationsanpassung gemäß IAS 29 6 1 - - 7
Neubewertung gemäß IFRS 3 - - - - -
Währungsänderungen 301 598 79 70 1.048
Stand: 31.12.2010 8.192 15.079 1.700 1.291 26.262
Kumulierte Abschreibungen Stand: 31.12.2009 3.969 10.015 1.114 28 15.126
Konzernkreisänderungen 3 -1 -2 - -
Abgänge -57 -317 -109 -3 -486
Abschreibungen 2010 293 774 185 - 1.252
planmäßig 247 763 185 - 1.195
außerplanmäßig 46 11 - - 57
Wertaufholungen -3 -1 - - -4
Umbuchungen 1 16 -6 -11 -
Umbuchungen gemäß IFRS 5 - - - - -
Währungsänderungen 127 358 53 1 539
Stand: 31.12.2010 4.333 10.844 1.235 15 16.427
Buchwerte 31.12.2010 3.859 4.235 465 1.276 9.835
Buchwerte 31.12.2009 3.778 4.148 469 1.014 9.409

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die bedeutendsten Standorte je Teilkonzern:

Bedeutendste Standorte je Teilkonzern

[Tabelle 4.51]

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Standort Primäre Nutzung
HealthCare  
Leverkusen, Deutschland Unternehmenszentrale HealthCare, Administration, Formulierung und Verpackung pharmazeutischer Produkte
Bergkamen, Deutschland Wirkstoffproduktion
Berlin, Deutschland Produktion und Verpackung von Kontrastmitteln, Feststoffverpackung, Forschung und Entwicklung, Administration
Bitterfeld-Wolfen, Deutschland Formulierung und Verpackung von Consumer-Care-Produkten
Wuppertal, Deutschland Wirkstoffproduktion für pharmazeutische Produkte, Forschung und Entwicklung
Turku, Finnland Produktion von gynäkologischen und andrologischen Produkten, Feststoffen (Onkologie), Forschung und Entwicklung
Berkeley, USA Produktion, Formulierung und Verpackung Recombinant Faktor VIII
Emeryville, USA Produktion und Formulierung Betaferon™/Betaseron™
Myerstown, USA Formulierung und Verpackung von Consumer-Care-Produkten
CropScience  
Monheim, Deutschland Unternehmenszentrale CropScience, Administration, Forschung und Entwicklung von Fungiziden und Insektiziden
Dormagen, Deutschland Entwicklung neuer Herstellverfahren und Produktion von Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Erzeugnissen
Frankfurt a. M., Deutschland Forschung und Entwicklung von Herbiziden, Produktion von Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Erzeugnissen
Gent, Belgien Forschung und Entwicklung von Saatgut und Pflanzeneigenschaften für landwirtschaftliche Kulturen
Haelen, Niederlande Forschung und Entwicklung sowie Produktion von Gemüse-Saatgut
Kansas City, USA Produktion von Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Erzeugnissen
Knapsack, Deutschland Produktion von Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Erzeugnissen
Research Triangle Park, USA Zentrale Bayer CropScience Nordamerika, Forschung und Entwicklung von Saatgut und Pflanzeneigenschaften für landwirtschaftliche Kulturen
Vapi, Indien Entwicklung neuer Herstellverfahren und Produktion von Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Erzeugnissen
MaterialScience  
Leverkusen, Deutschland Unternehmenszentrale MaterialScience, Administration, Forschung und Entwicklung, Produktion von Basis- und modifizierten Isocyanaten, Chlor, Natronlauge, Wasserstoff und Salzsäure
Brunsbüttel, Deutschland Produktion von Diphenylmethan-Diisocyanat, Toluylen-Diisocyanat, Chlor, Wasserstoff und Salzsäure
Dormagen, Deutschland Produktion von modifizierten Isocyanaten, Harzen, Polycarbonat-Folien, Toluylen-Diisocyanaten, Polyether, thermoplastischen Polyurethanen, Chlor, Natronlauge, Wasserstoff und Salzsäure
Krefeld, Deutschland Produktion von Polycarbonaten, Diphenylmethan-Diisocyanat, Chlor, Natronlauge, Salzsäure und Wasserstoff
Antwerpen, Belgien Produktion von Polycarbonaten, Polyether, Anilin und Nitrobenzol
Tarragona, Spanien Produktion von Diphenylmethan-Diisocyanat und Salzsäure
Baytown, USA Produktion von Basis- und modifizierten Isocyanaten, Polycarbonaten, Diphenylmethan-Diisocyanat, Toluylen-Diisocyanaten, Chlor, Natronlauge, Salzsäure und Wasserstoff
Map Ta Phut, Thailand Produktion von Polycarbonaten, Polycarbonat-Folien
Shanghai, China Produktion von Basis- und modifizierten Isocyanaten, Harzen, Polycarbonaten, Diphenylmethan-Diisocyanat, Toluylen-Diisocyanat, Anilin, Chlor, Salzsäure, Forschung und Entwicklung

19. Anteile an at-equity bewerteten Beteiligungen

Die Buchwerte der at-equity bewerteten Beteiligungen des Konzerns an assoziierten Gesellschaften veränderten sich folgendermaßen:

Buchwerte at-equity bewertete Beteiligungen

[Tabelle 4.52]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Buchwerte 1.1. 395 354
Akquisitionen - -
Sonstige Zugänge - 8
Desinvestitionen - -
Sonstige Abgänge -3 -4
Anteiliges Ergebnis nach Steuern -56 -45
Währungsänderungen 18 6
Buchwerte 31.12. 354 319

Die Beteiligungen betreffen ausschließlich den Teilkonzern MaterialScience, der diese aus strategischen Motiven hält.

Im Jahr 2000 wurden das Polyol-Geschäft sowie Anteile der Produktion von Propylenoxid (PO) von Lyondell Chemicals mit dem Ziel übernommen, den Zugang zu patentgeschützten Technologien sowie eine langfristige wirtschaftliche Versorgung mit PO als Vorprodukt zu Polyurethanen zu sichern. Im Zuge dieser strategischen Entwicklung wurden zwei Joint-Ventures zur gemeinschaftlichen Produktion von PO gegründet (PO JV, LP, USA, Bayer-Anteil 39,7 %, sowie Lyondell Bayer Manufacturing Maasvlakte VOF, Niederlande, Bayer-Anteil 50 %). Beide Anlagen werden von Lyondell betrieben. Bayer stehen aus diesen Betrieben langfristig feste Abnahmequoten bzw. Mengen von PO bei fixierten Preiskomponenten zu.

Die folgenden Tabellen zeigen eine Zusammenfassung der aggregierten Gewinn- und Verlustrechnungen sowie der Bilanzen der at-equity bilanzierten Beteiligungen im Bayer-Konzernabschluss.

Aggregierte Ergebnisdaten at-equity bewertete Beteiligungen

[Tabelle 4.53]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Umsatzerlöse 1.133 1.267
Bruttoergebnis vom Umsatz -16 -33
Jahresergebnis -93 -99
Anteiliges Ergebnis vor Steuern -45 -47
Laufendes Ergebnis vor Steuern aus at-equity bewerteten Beteiligungen -45 -47
Ergebnis aus Wertminderungen / sonstigen Abgängen von Anteilen vor Steuern -11 2
Ergebnis vor Steuern aus at-equity bewerteten Beteiligungen -56 -45

Aggregierte Bilanzdaten at-equity bewertete Beteiligungen

[Tabelle 4.54]

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  31.12.2010
in Mio €
31.12.2011
in Mio €
Langfristige Vermögenswerte 765 680
Kurzfristige Vermögenswerte 237 221
Langfristige Schulden 13 12
Kurzfristige Schulden 165 136
Eigenkapital 824 753
Anteiliges Eigenkapital 348 306
Sonstige 6 13
Buchwert aus at-equity bewerteten Beteiligungen 354 319

Unter Sonstige werden überwiegend Anpassungen an die einheitlichen Bilanzierungsgrundsätze von Bayer, Unterschiedsbeträge im Rahmen einer Kaufpreisaufteilung und deren ergebniswirksame Fortschreibung ausgewiesen.

20. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzten sich wie folgt zusammen:

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

[Tabelle 4.55]

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31.12.2010 Gesamt
in Mio €
31.12.2010 davon kurzfristig
in Mio €
31.12.2011 Gesamt
in Mio €
31.12.2011 davon kurzfristig
in Mio €
Ausleihungen und Forderungen 783 129 2.735 1.931
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 758 577 757 580
davon Schuldtitel 629 577 628 580
davon Eigenkapitaltitel 129 - 129 -
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 101 8 109 10
Forderungen aus Warentermin- und -optionsgeschäften 21 19 20 20
Forderungen aus sonstigen Derivaten 476 274 492 243
Leasingforderungen 33 1 35 -
Gesamt 2.172 1.008 4.148 2.784

Die Ausleihungen und Forderungen enthielten Anlagen bei Banken in Höhe von 1.905 MIO € (Vorjahr: 102 MIO €). Darüber hinaus bestanden gegenüber der Bayer-Pensionskasse VVaG (Bayer-Pensionskasse) ein Gründungsstockdarlehen in Höhe von 595 MIO € (Vorjahr: 410 MIO €) und ein Genussrechtskapital in Höhe von 150 MIO € (Vorjahr: 150 MIO €). Die Anlagen bei Banken werden im Wesentlichen Anfang April 2012 fällig und dienen der Rückzahlung der im gleichen Monat fälligen EMTN-Anleihe.

Um Anlagerisiken aus Anlagen bei Banken zu begegnen, sind Forderungen gegenüber Banken in Höhe von 800 MIO € (Vorjahr: 0 Mio €) durch Staats- und Unternehmensanleihen unterschiedlicher Emittenten mit einem Fair Value in Höhe von 883 MIO € (Vorjahr: 0 MIO €) besichert. In Summe erfolgt eine tägliche Überprüfung der Fair Values der hinterlegten Wertpapiere. Eine Über- bzw. Untersicherung wird entsprechend regelmäßig auf den Nominalwert der Forderung (zuzüglich eines vereinbarten Bewertungsabschlags auf die Wertpapiere) adjustiert. Eine Verwertung der Wertpapiere ist dabei grundsätzlich jederzeit möglich. Während des Berichtszeitraums wurde hiervon jedoch kein Gebrauch gemacht. Kursrisiken sowie Erträge aus den zur Sicherheit übertragenen Papieren fallen in die wirtschaftliche Verantwortung des Sicherungsgebers.

In den Schuldtiteln der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" waren im Wesentlichen Anlagen in Geldmarktfonds in Höhe von 450 MIO € (Vorjahr: 300 MIO €) sowie Schatzanweisungen der Bundesrepublik Deutschland in Höhe von 127 MIO € (Vorjahr: 0 MIO €) enthalten. Diese Schatzanweisungen wurden an eine Bank verliehen und werden weiterhin als "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" bilanziert, da Chancen und Risiken bei Bayer verbleiben. Bei Fälligkeit bzw. Rückgabe der Schatzanweisungen ist Bayer bis zum Jahr 2016 verpflichtet, diese durch Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland zu ersetzen. US-Schuldverschreibungen wurden zum Bilanzstichtag nicht mehr gehalten (Vorjahr: 224 MIO €).

In den Eigenkapitaltiteln der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" waren Eigenkapitaltitel in Höhe von 41 MIO € (Vorjahr: 54 MIO €) enthalten, deren beizulegender Zeitwert weder aus einem Börsen- oder Marktpreis noch durch Diskontierung zuverlässig ermittelbarer zukünftiger Cashflows abgeleitet werden konnte. Diese Eigenkapitaltitel wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Im Jahr 2011 wurden bei den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 12 MIO € (Vorjahr: 11 MIO €) als Wertminderung ergebniswirksam erfasst. Zum Bilanzstichtag waren 5 MIO € (Vorjahr: 4 MIO €) der nicht wertgeminderten sonstigen finanziellen Vermögenswerte überfällig.

Nähere Erläuterungen der Forderungen aus Derivaten werden in Anhangangabe [30] gegeben.

Bei den Leasingforderungen handelt es sich um Finanzierungsleasingverträge, bei denen Bayer der Leasinggeber und der Kunde der wirtschaftliche Eigentümer der Leasinggegenstände ist. Den Leasingforderungen liegen erwartete Leasingzahlungen von 77 MIO € (Vorjahr: 77 MIO €) und ein darin enthaltener Zinsanteil von 42 MIO € (Vorjahr: 44 MIO €) zugrunde. 2 MIO € der erwarteten Leasingzahlungen sind innerhalb eines Jahres fällig (Vorjahr: 3 MIO €), 30 MIO € innerhalb der nachfolgenden vier Jahre (Vorjahr: 30 MIO €) und 45 MIO € in den Folgejahren (Vorjahr: 44 MIO €).

21. Vorräte

Die Vorräte setzten sich wie folgt zusammen:

Vorräte

[Tabelle 4.56]

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  31.12.2010
in Mio €
31.12.2011
in Mio €
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.064 1.223
Erzeugnisse und Handelswaren 5.033 5.138
Geleistete Anzahlungen 7 7
Gesamt 6.104 6.368

Die Wertberichtigungen auf Vorräte, die in den Herstellungskosten ausgewiesen werden, entwickelten sich folgendermaßen:

Wertberichtigungen auf Vorräte

[Tabelle 4.57]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Kumulierte Wertberichtigungen zum 1.1. -331 -374
Konzernkreisänderungen - -
Aufwand in der Berichtsperiode -136 -185
Wertaufholung / Inanspruchnahme 112 154
Währungsänderungen -19 1
Kumulierte Wertberichtigungen zum 31.12. -374 -404

22. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Wertminderungen betrugen zum Bilanzstichtag 7.061 MIO € (Vorjahr: 6.668 MIO €). Von diesen Forderungen waren 7.049 MIO € (Vorjahr: 6.655 MIO €) innerhalb eines Jahres und 12 MIO € (Vorjahr: 13 MIO €) nach einem Jahr fällig.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich folgendermaßen:

Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

[Tabelle 4.58]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Kumulierte Wertberichtigungen zum 1.1. -271 -278
Konzernkreisänderungen - -
Aufwand in der Berichtsperiode -76 -52
Wertaufholung / Inanspruchnahme 94 77
Währungsänderungen -25 10
Kumulierte Wertberichtigungen zum 31.12. -278 -243

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 6.984 MIO € (Vorjahr: 6.541 MIO €) waren nicht einzelwertgemindert. Für diese nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestanden zum Bilanzstichtag Überfälligkeiten bzw. sofortige Fälligkeiten in Höhe von 1.048 MIO € (Vorjahr: 920 MIO €).

Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassend die Aufteilung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach den Kriterien der Wertminderung und der Überfälligkeiten.

Wertminderung und Überfälligkeiten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

[Tabelle 4.59]

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  Buchwert
in Mio €
davon: zum Bilanzstichtag weder wertgemindert noch überfällig
in Mio €
31.12.2011 7.061 5.936
31.12.2010 6.668 5.621
scroll
  davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig bis zu 3 Monate
in Mio €
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig 3 - 6 Monate
in Mio €
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig 6 - 12 Monate
in Mio €
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig länger als 12 Monate
in Mio €
davon: zum Bilanzstichtag wertgemindert
in Mio €
31.12.2011 595 156 121 176 77
31.12.2010 583 108 101 128 127

* Die Spalte "bis zu 3 Monate" beinhaltet auch sofort fällige Forderungen.

Bei den einzelwertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug der Bruttobuchwert 180 MIO € (Vorjahr: 204 MIO €), die zugehörige Wertminderung lag bei 103 MIO € (Vorjahr: 77 MIO €), sodass sich ein Nettobuchwert von 77 MIO € (Vorjahr: 127 MIO €) ergab.

Der nicht wertgeminderte Forderungsbestand wurde aufgrund etablierter Kreditmanagementprozesse und individueller Beurteilung der einzelnen Kundenrisiken als werthaltig erachtet. Das künftige Ausfallrisiko der bestehenden Forderungen wurde in den Wertberichtigungen angemessen berücksichtigt.

Die Forderungen gegenüber staatlichen Institutionen des Gesundheitswesens, insbesondere in Griechenland, Italien, Portugal und Spanien, stehen aufgrund der Staatsschuldenkrise unter besonderer Beobachtung. Auch wenn bei diesen Forderungen in 2011 und 2010 keine wesentlichen Zahlungsausfälle eingetreten sind, könnte die weitere Entwicklung in diesen Ländern dazu führen, dass Zahlungen nicht fristgerecht geleistet werden oder teilweise ausfallen. Dies könnte zur Folge haben, dass Wertberichtigungen im Rahmen einer Neubewertung aufgrund neuer Ereignisse zu erfassen wären, die über der bisher bilanzierten Vorsorge liegen. Gegenüber staatlichen Institutionen des Gesundheitswesens bestanden in den oben angegebenen Ländern am Jahresende Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von insgesamt 341 MIO €, hiervon entfielen 22 MIO € auf Griechenland.

Für ausgewählte Kreditportfolios der Teilkonzerne HealthCare (10 % des Umsatzes) und CropScience (19 % des Umsatzes) lagen Absicherungen durch Kreditversicherer vor, wobei der Umfang der Absicherungen regional variierte. Daneben waren Absicherungen durch Anzahlungen, Akkreditive, Bürgschaften und Garantien vereinbart sowie Forderungen in Brasilien in Höhe von 273 MIO € durch Pfandrechte auf Grundstücke und Gebäude sowie auf Ernteerträge besichert.

23. Sonstige Forderungen

Die sonstigen Forderungen abzüglich Wertberichtigungen in Höhe von 61 MIO € (Vorjahr: 64 MIO €) setzten sich folgendermaßen zusammen:

Sonstige Forderungen

[Tabelle 4.60]

scroll
  31.12.2010 Gesamt
in Mio €
31.12.2010 davon kurzfristig
in Mio €
31.12.2011 Gesamt
in Mio €
31.12.2011 davon kurzfristig
in Mio €
Vermögenswerte aus überdotierten Pensionsplänen 76 - 72 -
Forderungen gegenüber Mitarbeitern 55 54 46 46
Forderungen aus sonstigen Steuern 422 355 480 414
Rechnungsabgrenzungen 233 202 246 216
Übrige Forderungen 1.048 725 1.209 952
Gesamt 1.834 1.336 2.053 1.628

In den übrigen Forderungen waren Versicherungsansprüche in Höhe von 425 MIO € (Vorjahr: 159 MIO €) enthalten. Diese bezogen sich im Wesentlichen auf Erstattungsansprüche aus Produkthaftung. Darüber hinaus bestand aus dem Verkauf des hämatologischen Onkologieportfolios Campath™ / MabCampath™, Fludara™ und Leukine™ an die Genzyme Corp., USA, eine übrige Forderung in Höhe von 124 MIO € (Vorjahr: 228 MIO €). Der Rückgang dieses Forderungsbetrags beruhte vor allem auf den während des Jahres erhaltenen, vom Umsatz abhängigen Zahlungen. Im Vorjahr wurde eine außerplanmäßige Wertberichtigung in Höhe von 56 MIO € auf diese Forderung vorgenommen.

Von den in den sonstigen Forderungen enthaltenen finanziellen Forderungen mit dem Betrag von 713 MIO € (Vorjahr: 823 MIO €) waren Forderungen in Höhe von 582 MIO € (Vorjahr: 588 MIO €) nicht wertgemindert. Für diese nicht wertgeminderten Forderungen bestanden zum Bilanzstichtag Überfälligkeiten bzw. sofortige Fälligkeiten in Höhe von 157 MIO € (Vorjahr: 138 MIO €).

Die Tabelle zeigt zusammenfassend die Aufteilung der in den sonstigen Forderungen enthaltenen finanziellen Forderungen nach den Kriterien der Wertminderung und der Überfälligkeiten.

Wertminderung und Überfälligkeiten finanzielle sonstige Forderungen

[Tabelle 4.61]

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  Buchwert
in Mio €
davon: zum Bilanzstichtag weder wertgemindert noch überfällig
in Mio €
31.12.2011 713 425
31.12.2010 823 450
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  davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig bis zu 3 Monate
in Mio €
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig 3 - 6 Monate
in Mio €
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig 6 - 12 Monate
in Mio €
davon: zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert, aber überfällig länger als 12 Monate
in Mio €
davon: zum Bilanzstichtag wertgemindert
in Mio €
31.12.2011 84 14 31 28 131
31.12.2010 100 8 11 19 235

* Die Spalte "bis zu 3 Monate" beinhaltet auch sofort fällige Forderungen.

24. Eigenkapital

Eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts, die allen Anspruchsgruppen des Unternehmens zugutekommt, die Sicherung der Liquidität sowie der Kreditwürdigkeit des Bayer-Konzerns sind die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements. Die Reduzierung der Kapitalkosten trägt hierzu ebenso bei wie die Optimierung der Kapitalstruktur und der Zahlungsmittelzu- und -abflüsse aus Finanzierungstätigkeit sowie ein effektives Risikomanagement.

In Bezug auf die Kreditqualität beurteilen die beauftragten Ratingagenturen den Bayer-Konzern wie folgt:

Rating

[Tabelle 4.62]

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  Langfrist-Rating Ausblick Kurzfrist-Rating
Standard & Poor's A- stabil A-2
Moody's A3 stabil P-2

Diese Investment Grade Ratings spiegeln eine gute Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wider und gewährleisten den Zugang zu einer breiten Investorenbasis für die Finanzierung. Das Kapitalmanagement des Konzerns basiert auf den von Ratingagenturen veröffentlichten Verschuldungskennziffern, die (mit unterschiedlicher Ausgestaltung) die Zahlungsmittelzu- und -abflüsse einer Periode in Relation zur Verschuldung setzen. Die Finanzstrategie des Bayer-Konzerns zielt auf eine A-Ratingkategorie und den Erhalt der finanziellen Flexibilität ab. Neben der Reduzierung der Nettofinanzverschuldung durch Zahlungsmittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft dienen zur Umsetzung der Finanzstrategie u. a. die im Juli 2005 begebene nachrangige Hybridanleihe sowie das durch die Hauptversammlungsbeschlüsse bereits genehmigte und das bedingte Kapital bzw. ein mögliches Aktienrückkaufprogramm. Bayer unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen.

Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung in den Jahren 2010 und 2011 ergeben sich aus der Eigenkapitalveränderungsrechnung des Bayer-Konzerns.

GEZEICHNETES KAPITAL

Das gezeichnete Kapital der Bayer AG belief sich am 31. Dezember 2011 auf 2.117 MIO € (Vorjahr: 2.117 MIO €), eingeteilt in 826.947.808 Stück (Vorjahr: 826.947.808 Stück) auf den Namen lautende Aktien, und war voll eingezahlt. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht.

GENEHMIGTES KAPITAL

Durch die Hauptversammlung vom 30. April 2010 ist ein genehmigtes Kapital in Höhe von 530 MIO € beschlossen worden, das bis zum 29. April 2015 befristet ist. Es kann zur Erhöhung des gezeichneten Kapitals durch Ausgabe neuer nennbetragsloser Namensaktien gegen Bar- und / oder Sacheinlagen verwendet werden, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen auf einen Betrag von insgesamt 423 MIO € begrenzt sind (Genehmigtes Kapital I). Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von diesem Bezugsrecht auszunehmen und es auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Gläubigern der von der Bayer AG oder ihren Konzerngesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung ihres Options- oder Wandlungsrechts bzw. nach Erfüllung einer Options- oder Wandlungspflicht zustünde. Weiterhin ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, sofern die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder sonstiger Vermögensgegenstände erfolgt. Der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf Aktien entfällt, die in den vorgenannten Fällen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gegen Bar- oder Sacheinlagen ausgegeben werden, darf insgesamt 20 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigen.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 30. April 2010 wurde ein weiteres genehmigtes Kapital beschlossen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum 29.April 2015 durch Ausgabe neuer nennbetragsloser Namensaktien gegen Bareinlagen um bis zu insgesamt 212 MIO € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II). Der Beschluss der Hauptversammlung sieht vor, dass den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren ist. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei ein- oder mehrmaliger Ausnutzung des Genehmigten Kapitals II bis zu einem Kapitalerhöhungsbetrag auszuschließen, der 10 % des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung und des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet, um die neuen Aktien gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag auszugeben, der den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft derselben Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags nicht wesentlich unterschreitet. Auf die vorgenannte 10 %-Grenze werden alle eigenen Aktien angerechnet, die aufgrund einer Ermächtigung der Hauptversammlung erworben und gemäß § 71 Absatz 1 Nr. 8 Satz 5 AktG i. V. m. § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung veräußert werden. Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ausgegeben wurden bzw. auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibung während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in entsprechender Anwendung des § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG ausgegeben wurden.

Beide zuvor beschriebenen genehmigten Kapitalia wurden bislang nicht in Anspruch genommen.

BEDINGTES KAPITAL

Die Hauptversammlung vom 30. April 2010 fasste Beschlüsse zu einem Bedingten Kapital 2010 und erhöhte das Grundkapital bedingt um bis zu 212 MIO € durch Ausgabe von bis zu 82.694.750 Aktien. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von auf den Namen lautenden Aktien an die Inhaber von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) jeweils mit Options- / Wandlungsrechten / -pflichten, die aufgrund von Ermächtigungen der Hauptversammlung vom 30. April 2010 bis zum 29. April 2015 von der Bayer AG oder einer Konzerngesellschaft ausgegeben werden, an der die Bayer AG unmittelbar oder mittelbar zu mindestens 90 % beteiligt ist. Diese Ermächtigungen zur Ausgabe der Instrumente sind auf einen Gesamtnennbetrag von insgesamt 6 MRD € begrenzt. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die Instrumente zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht auszuschließen, wenn die Ausgabe der Instrumente zu einem Kurs erfolgt, der den Marktwert der Instrumente nicht wesentlich unterschreitet. Die nach § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG sinngemäß geltende Grenze für Bezugsrechtsausschlüsse von 10 % des Grundkapitals darf nicht überschritten werden. Auf diese Grenze werden sowohl Aktien als auch solche Instrumente angerechnet, die in direkter oder sinngemäßer Anwendung des § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden.

Insgesamt wird der Vorstand - vorbehaltlich einer erneuten Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss durch die Hauptversammlung - die bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals unter Bezugsrechtsausschluss aus dem Genehmigten Kapital und aus dem Bedingten Kapital nur zu Kapitalerhöhungen um maximal 20 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 30. April 2010 bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft nutzen. Auf diese 20 %-Grenze sind alle Ausgaben bzw. Veräußerungen von Aktien oder von Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten, die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erfolgen, anzurechnen.

GEWINNRÜCKLAGEN

Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Die Gewinnrücklagen beinhalten zudem sämtliche nicht ergebniswirksam erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen.

KUMULIERTES ÜBRIGES COMPREHENSIVE INCOME

Im kumulierten übrigen Comprehensive Income werden die Währungsänderungen, die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte von zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten (Cash-flow-Hedges) sowie von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten und die Neubewertungsrücklage erfasst. Diese resultiert aus der in 2005 erfolgten Übernahme des restlichen 50-prozentigen Roche-Anteils des im Geschäftsjahr 1996 gegründeten OTC-Joint-Ventures in den USA sowie aus der Übernahme des restlichen 50-prozentigen Anteils an der Bayer MaterialScience Oldenburg GmbH & Co. KG, Oldenburg, im Geschäftsjahr 2008. Im Berichtsjahr erfolgte zudem in Höhe von 6 MIO € (Vorjahr: 5 MIO €) eine Umbuchung von der Neubewertungsrücklage in die Gewinnrücklage für den Teil, der ergebniswirksam im Rahmen der planmäßigen Abschreibung der entsprechenden Vermögenswerte berücksichtigt wurde.

DIVIDENDE

Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn, der in dem gemäß Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Bayer AG ausgewiesen wird. Aus dem Konzernergebnis wurde für das Geschäftsjahr 2010 pro Aktie eine Dividende von 1,50 € gezahlt. Die vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2011 beträgt 1,65 € pro Aktie, was einem Ausschüttungsvolumen von 1.364 MIO € entspricht. Die vorgeschlagene Dividende ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher nicht als Verbindlichkeit im Konzernabschluss erfasst.

ANTEILE ANDERER GESELLSCHAFTER

Die Entwicklung des Anteils anderer Gesellschafter am Eigenkapital in den Jahren 2011 und 2010 ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung.

Entwicklung Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital

[Tabelle 4.63]

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  2010
in Mio €
2011
in Mio €
1.1. 54 63
Nicht ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen    
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts aus der Marktbewertung von Wertpapieren und Cashflow-Hedges - -
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne / Verluste aus leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen - -
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften 6 -5
Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital verrechnete Wertänderungen - -
Sonstige Eigenkapitalveränderungen -3 1
Dividendenzahlungen -3 -2
Ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen 9 2
31.12. 63 59

Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen im Wesentlichen das Eigenkapital der Bayer CropScience Limited, Indien, Bayer Jinling Polyurethane Co. Ltd., China, Bayer S.A., Peru, Bayer East Africa Ltd., Kenia, Bayer Pearl Polyurethane Systems FZCO, Vereinigte Arabische Emirate, Bayer Polyurethanes Taiwan Ltd., Taiwan, Bayer CropScience Ltd., Bangladesch, und der Sumika Bayer Urethane Co. Ltd., Japan.

25. Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde zum Bilanzstichtag im In- und Ausland gemäß folgender Aufstellung bilanzielle Vorsorge getroffen:

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

[Tabelle 4.64]

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  Pensionen 31.12.2010
in Mio €
Pensionen 31.12.2011
in Mio €
Andere Leistungszusagen 31.12.2010
in Mio €
Andere Leistungszusagen 31.12.2011
in Mio €
Gesamt 31.12.2010
in Mio €
Gesamt 31.12.2011
in Mio €
Inland 5.632 5.970 67 87 5.699 6.057
Ausland 1.143 1.254 463 559 1.606 1.813
Gesamt 6.775 7.224 530 646 7.305 7.870

Die Aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne sowie für andere Leistungszusagen enthielten die folgenden Bestandteile:

Aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne

[Tabelle 4.65]

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  Inland 2010
in Mio €
Inland 2011
in Mio €
Ausland 2010
in Mio €
Ausland 2011
in Mio €
Gesamt 2010
in Mio €
Gesamt 2011
in Mio €
Laufender Dienstzeitaufwand 144 170 49 59 193 229
Dienstzeitaufwand für frühere Jahre -2 12 - -40 -2 -28
Aufzinsung der Versorgungsansprüche 593 579 257 252 850 831
Erwartete Erträge aus Planvermögen -305 -280 -248 -264 -553 -544
Plankürzungen - -4 2 -1 2 -5
Planabgeltungen - - - - - -
Gesamt 430 477 60 6 490 483

Aufwendungen für andere Leistungszusagen

[Tabelle 4.66]

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  Inland 2010
in Mio €
Inland 2011
in Mio €
Ausland 2010
in Mio €
Ausland 2011
in Mio €
Gesamt 2010
in Mio €
Gesamt 2011
in Mio €
Laufender Dienstzeitaufwand 11 38 22 19 33 57
Dienstzeitaufwand für frühere Jahre - - - 1 - 1
Aufzinsung der Versorgungsansprüche 8 2 49 43 57 45
Erwartete Erträge aus Planvermögen - - -26 -24 -26 -24
Plankürzungen - - 2 1 2 1
Planabgeltungen - - - - - -
Gesamt 19 40 47 40 66 80

Die Entwicklung der rückstellungs- und fondsfinanzierten Versorgungsverpflichtungen stellte sich wie folgt dar:

Entwicklung rückstellungs- und fondsfinanzierte Versorgungsverpflichtungen

[Tabelle 4.67]

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Inland Leistungszusagen Pensionen 2010
in Mio €
Inland Leistungszusagen Pensionen 2011
in Mio €
Inland Leistungszusagen andere 2010
in Mio €
Inland Leistungszusagen andere 2011
in Mio €
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 1.1. 10.937 11.953 71 67
Desinvestitionen / Konzernkreisänderungen -2 -12 - -
Laufender Dienstzeitaufwand 144 170 11 38
Aufzinsung der Versorgungsansprüche 593 579 8 2
Arbeitnehmerbeiträge 34 33 - -
Dienstzeitaufwand für frühere Jahre -2 12 - -
Planabgeltungen - - - -
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) 834 741 - -
Gezahlte Versorgungsleistungen -585 -599 -23 -20
Plankürzungen - -4 - -
Währungsänderungen - - - -
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 31.12. 11.953 12.873 67 87
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. 6.092 6.342 - -
Desinvestitionen / Konzernkreisänderungen - -9 - -
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen 305 280 - -
Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (-) -14 68 - -
Planabgeltungen - - - -
Arbeitgeberbeiträge 510 812 23 20
Arbeitnehmerbeiträge 34 33 - -
Gezahlte Versorgungsleistungen -585 -599 -23 -20
Währungsänderungen - - - -
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 6.342 6.927 - -
Nettoverpflichtung zum 31.12. -5.611 -5.946 -67 -87
Anpassungsbetrag aufgrund nicht realisierten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands - - - -
Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte - - - -
Ausgewiesener Nettobetrag zum 31.12. -5.611 -5.946 -67 -87
In der Bilanz ausgewiesene Beträge        
Vermögenswerte aus überdotierten Pensionsplänen 21 24 - -
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen -5.632 -5.970 -67 -87
Ausgewiesener Nettobetrag zum 31.12. -5.611 -5.946 -67 -87
scroll
Ausland Leistungszusagen Pensionen 2010
in Mio €
Ausland Leistungszusagen Pensionen 2011
in Mio €
Ausland Leistungszusagen andere 2010
in Mio €
Ausland Leistungszusagen andere 2011
in Mio €
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 1.1. 4.173 4.880 750 799
Desinvestitionen / Konzernkreisänderungen - -11 - -
Laufender Dienstzeitaufwand 49 59 22 19
Aufzinsung der Versorgungsansprüche 257 252 49 43
Arbeitnehmerbeiträge 5 5 - -
Dienstzeitaufwand für frühere Jahre 4 -38 - -
Planabgeltungen -2 - - -
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) 335 477 -48 52
Gezahlte Versorgungsleistungen -224 -260 -39 -37
Plankürzungen 2 -1 2 1
Währungsänderungen 281 96 63 14
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 31.12. 4.880 5.459 799 891
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. 3.137 3.805 304 339
Desinvestitionen / Konzernkreisänderungen - -7 - -
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen 248 264 26 24
Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (-) 153 -30 15 -9
Planabgeltungen -2 - - -
Arbeitgeberbeiträge 276 393 9 10
Arbeitnehmerbeiträge 5 5 - -
Gezahlte Versorgungsleistungen -224 -260 -39 -37
Währungsänderungen 212 94 24 9
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 3.805 4.264 339 336
Nettoverpflichtung zum 31.12. -1.075 -1.195 -460 -555
Anpassungsbetrag aufgrund nicht realisierten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands 2 5 -3 -4
Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte -15 -16 - -
Ausgewiesener Nettobetrag zum 31.12. -1.088 -1.206 -463 -559
In der Bilanz ausgewiesene Beträge        
Vermögenswerte aus überdotierten Pensionsplänen 55 48 - -
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen -1.143 -1.254 -463 -559
Ausgewiesener Nettobetrag zum 31.12. -1.088 -1.206 -463 -559
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Gesamt Leistungszusagen Pensionen 2010
in Mio €
Gesamt Leistungszusagen Pensionen 2011
in Mio €
Gesamt Leistungszusagen andere 2010
in Mio €
Gesamt Leistungszusagen andere 2011
in Mio €
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 1.1. 15.110 16.833 821 866
Desinvestitionen / Konzernkreisänderungen -2 -23 - -
Laufender Dienstzeitaufwand 193 229 33 57
Aufzinsung der Versorgungsansprüche 850 831 57 45
Arbeitnehmerbeiträge 39 38 - -
Dienstzeitaufwand für frühere Jahre 2 -26 - -
Planabgeltungen -2 - - -
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) 1.169 1.218 -48 52
Gezahlte Versorgungsleistungen -809 -859 -62 -57
Plankürzungen 2 -5 2 1
Währungsänderungen 281 96 63 14
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 31.12. 16.833 18.332 866 978
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. 9.229 10.147 304 339
Desinvestitionen / Konzernkreisänderungen - -16 - -
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen 553 544 26 24
Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (-) 139 38 15 -9
Planabgeltungen -2 - - -
Arbeitgeberbeiträge 786 1.205 32 30
Arbeitnehmerbeiträge 39 38 - -
Gezahlte Versorgungsleistungen -809 -859 -62 -57
Währungsänderungen 212 94 24 9
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 10.147 11.191 339 336
Nettoverpflichtung zum 31.12. -6.686 -7.141 -527 -642
Anpassungsbetrag aufgrund nicht realisierten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands 2 5 -3 -4
Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte -15 -16 - -
Ausgewiesener Nettobetrag zum 31.12. -6.699 -7.152 -530 -646
In der Bilanz ausgewiesene Beträge        
Vermögenswerte aus überdotierten Pensionsplänen 76 72 - -
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen -6.775 -7.224 -530 -646
Ausgewiesener Nettobetrag zum 31.12. -6.699 -7.152 -530 -646

Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen, die sich auf Pensionsverpflichtungen und auf andere Leistungszusagen beziehen, beliefen sich auf 582 MIO € (Vorjahr: 692 MIO €) bzw. 15 MIO € (Vorjahr: 41 MIO €). Sie entsprechen dem Saldo aus den erwarteten Erträgen aus Planvermögen und den versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten in Bezug auf das Planvermögen.

Insgesamt wurden versicherungsmathematische Gewinne (+) und Verluste (-), die sich auf Pensionsverpflichtungen und auf andere Leistungszusagen beziehen, mit -1.180 MIO € (Vorjahr: -1.030 MIO €) bzw. -61 MIO € (Vorjahr: 63 MIO €) ergebnisneutral berücksichtigt.

Der Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen für Pensionen und der anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen sowie der Deckungsstatus der fondsfinanzierten Verpflichtungen wird in der folgenden Tabelle dargestellt.

Anwartschaftsbarwert und Deckungsstatus

[Tabelle 4.68]

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    2010
in Mio €
2011
in Mio €
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen für Pensionen   16.833 18.332
  davon rückstellungsfinanziert 5.487 5.451
  davon fondsfinanziert 11.346 12.881
Anwartschaftsbarwert der anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen   866 978
  davon rückstellungsfinanziert 190 210
  davon fondsfinanziert 676 768
Deckungsstatus der fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen      
  Überdeckung 92 79
  Unterdeckung 1.291 1.769
Deckungsstatus der übrigen fondsfinanzierten pensionsähnlichen Verpflichtungen      
  Überdeckung - -
  Unterdeckung 337 432

Die rückstellungsfinanzierten pensionsähnlichen Leistungszusagen betrafen vor allem Vor- und Frühruhestandsleistungen in Deutschland.

Für die meisten Mitarbeiter wird für die Zeit nach der Pensionierung durch den Konzern direkt oder durch Beitragszahlungen an private und öffentliche Einrichtungen Vorsorge getroffen. Die Leistungen des Konzerns variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und basieren in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Entgelt der Mitarbeiter. Die Verpflichtungen umfassen sowohl solche aus bereits laufenden Pensionen als auch aus Anwartschaften auf künftig zu zahlende Pensionen.

Der Bayer-Konzern hat für die Mitarbeiter in vielen Ländern fondsfinanzierte Versorgungspläne eingerichtet. Da sich die rechtlichen und steuerlichen Anforderungen sowie die wirtschaftlichen Gegebenheiten zwischen den einzelnen Ländern stark unterscheiden können, hat das Vermögensmanagement individuellen landesspezifischen Grundsätzen zu folgen. Für das Planvermögen werden mithilfe von Risikomanagementsystemen Stress-Szenarien simuliert sowie weitere Risikoanalysen (z. B. Value at Risk) durchgeführt. Des Weiteren sind Risikostreuung, Portfolio-Effizienz und ein angemessenes Chancen-Risiken-Verhältnis (sowohl landesspezifisch als auch im weltweiten Zusammenhang), das insbesondere die Zahlung sämtlicher zukünftiger Versorgungsleistungen gewährleisten soll, relevante Determinanten der verwendeten Anlagestrategien.

Den mit Abstand bedeutendsten Versorgungsplan stellt die Bayer-Pensionskasse VVaG (Bayer-Pensionskasse) dar. Die rechtlich selbstständige Bayer-Pensionskasse ist eine private Versicherungsgesellschaft und unterliegt daher dem Versicherungsaufsichtsgesetz. Bayer garantiert nach deutschem Recht im Rahmen der Subsidiärhaftung die vertraglichen Verpflichtungen aus Pensionszusagen in Deutschland. Für die Bilanzierung nach IFRS wird die Bayer-Pensionskasse als leistungsorientiertes Altersversorgungssystem eingestuft.

Die Kapitalanlagepolitik der Bayer-Pensionskasse richtet sich neben der Einhaltung aufsichtsrechtlicher Rahmenvorgaben an der aus den eingegangenen Verpflichtungen resultierenden Risikostruktur aus. Hierauf basierend hat die Bayer-Pensionskasse vor dem Hintergrund der Kapitalmarktentwicklung ein risikoadäquates strategisches Zielportfolio entwickelt. Der Schwerpunkt dieser Anlagestrategie liegt in erster Linie in einem stringenten Down-side-Risikomanagement und weniger in einer absoluten Renditemaximierung. Es ist zu erwarten, dass die so definierte Anlagepolitik in der Lage ist, eine Kapitalverzinsung zu erwirtschaften, welche langfristig die dauerhafte Erfüllung der Verpflichtungen gewährleistet.

Die Versorgungsverpflichtungen der im Geschäftsjahr 2006 erworbenen Bayer Pharma AG, Berlin, werden - neben anderen Versorgungskomponenten des Bayer Konzerns - zu einem erheblichen Teil durch den Bayer Pension Trust e. V. gedeckt. Der Schering Altersversorgungs Treuhand Verein, welcher bislang das diesen Verpflichtungen entsprechende Treuhandvermögen hielt, ist 2011 mit dem Bayer Pension Trust e. V. fusioniert worden. Auch hier orientiert sich die Anlagestrategie an der Struktur der korrespondierenden Verpflichtungen. Sie gestattet auch den Einsatz von Derivaten. Währungsrisiken werden annähernd vollständig abgesichert.

Für das Planvermögen im Ausland bilden ebenfalls insbesondere die Struktur der Versorgungszusagen und das Risikoprofil die wesentlichen Entscheidungskriterien für die Entwicklung der zugrunde liegenden Anlagestrategie.

Die gewichtete Zusammensetzung des Planvermögens zur Deckung der Pensionsverpflichtungen sowie zur Deckung der anderen Leistungszusagen stellte sich zum jeweiligen Bilanzstichtag wie folgt dar:

Planvermögen zur Deckung der Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember

[Tabelle 4.69]

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  Inland 2010
in %
Inland 2011
in %
Ausland 2010
in %
Ausland 2011
in %
Aktien 19 18 39 37
Festverzinsliche Wertpapiere 60 64 49 51
Immobilien und Immobilienfonds 8 7 2 3
Sonstiges 13 11 10 9
Gesamt 100 100 100 100

Planvermögen zur Deckung anderer Leistungszusagen zum 31. Dezember

[Tabelle 4.70]

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  Inland 2010
in %
Inland 2011
in %
Ausland 2010
in %
Ausland 2011
in %
Aktien - - 37 34
Festverzinsliche Wertpapiere - - 40 43
Immobilien und Immobilienfonds - - - -
Sonstiges - - 23 23
Gesamt - - 100 100

In dem beizulegenden Zeitwert des inländischen Planvermögens waren von Bayer gemietete Immobilien mit ihren Marktwerten in Höhe von 74 MIO € (Vorjahr: 74 MIO €) sowie über Fonds gehaltene Bayer-Aktien mit einem Marktwert in Höhe von 26 MIO € (Vorjahr: 24 MIO €) enthalten. Unter dem sonstigen Planvermögen sind insbesondere begebene Baudarlehen, sonstige Forderungen, Festgeldguthaben sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgewiesen.

Die folgenden gewichteten Parameter wurden zur Bewertung der Versorgungsverpflichtungen zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres sowie zur Bewertung des Versorgungsaufwands im jeweiligen Berichtsjahr zugrunde gelegt:

Parameter Versorgungsverpflichtungen

[Tabelle 4.71]

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  Inland 2010
in %
Inland 2011
in %
Ausland 2010
in %
Ausland 2011
in %
Leistungszusagen Pensionen        
Abzinsungssatz 4,90 4,50 5,40 4,60
davon USA     5,20 4,10
davon Großbritannien     5,50 4,70
Erwartete Einkommensentwicklung 3,00 3,00 4,25 3,65
Erwartete Rentenentwicklung 1,75 1,75 3,50 3,15
Andere Leistungszusagen        
Abzinsungssatz 3,10 3,50 5,70 4,80
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  Gesamt 2010
in %
Gesamt 2011
in %
Leistungszusagen Pensionen    
Abzinsungssatz 5,05 4,50
davon USA 5,20 4,10
davon Großbritannien 5,50 4,70
Erwartete Einkommensentwicklung 3,35 3,20
Erwartete Rentenentwicklung 2,25 2,15
Andere Leistungszusagen    
Abzinsungssatz 5,50 4,70

Parameter Versorgungsaufwand

[Tabelle 4.72]

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  Inland 2010
in %
Inland 2011
in %
Ausland 2010
in %
Ausland 2011
in %
Gesamt 2010
in %
Gesamt 2011
in %
Leistungszusagen Pensionen            
Abzinsungssatz 5,50 4,90 5,90 5,40 5,60 5,05
Erwartete Einkommensentwicklung 2,50 3,00 4,15 4,25 2,95 3,35
Erwartete Rentenentwicklung 1,75 1,75 3,50 3,50 2,25 2,25
Erwarteter Vermögensertrag 4,60 4,20 7,25 6,70 5,60 5,15
Andere Leistungszusagen            
Abzinsungssatz 3,10 3,10 6,20 5,70 5,95 5,50
Erwarteter Vermögensertrag - - 7,95 7,65 7,95 7,65

Eine Änderung der einzelnen Parameter um 0,5 Prozentpunkte hätte bei ansonsten konstant gehaltenen Annahmen folgende Auswirkungen auf die Versorgungsverpflichtungen zum Ende des laufenden Geschäftsjahres:

Sensitivitäten Versorgungsverpflichtungen

[Tabelle 4.73]

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  Inland Zunahme um 0,5%-Punkte
in Mio €
Inland Abnahme um 0,5 %-Punkte
in Mio €
Ausland Zunahme um 0,5 %-Punkte
in Mio €
Ausland Abnahme um 0,5 %-Punkte
in Mio €
Gesamt Zunahme um 0,5%-Punkte
in Mio €
Gesamt Abnahme um 0,5 %-Punkte
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen            
Änderung des Abzinsungssatzes -874 985 -358 393 -1.232 1.378
Änderung der erwarteten Einkommensentwicklung 95 -85 41 -38 136 -123
Änderung der erwarteten Rentenentwicklung 620 -571 87 -70 707 -641
Andere Leistungszusagen            
Änderung des Abzinsungssatzes -1 1 -50 56 -51 57

Eine Änderung der einzelnen Parameter um 0,5 Prozentpunkte hätte bei ansonsten konstant gehaltenen Annahmen folgende Auswirkungen auf den Versorgungsaufwand des nachfolgenden Jahres:

Sensitivitäten Versorgungsaufwand

[Tabelle 4.74]

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  Inland Zunahme um 0,5 %- Punkte
in Mio €
Inland Abnahme um 0,5 %- Punkte
in Mio €
Ausland Zunahme um 0,5 %- Punkte
in Mio €
Ausland Abnahme um 0,5 %- Punkte
in Mio €
Gesamt Zunahme um 0,5 %- Punkte
in Mio €
Gesamt Abnahme um 0,5 %- Punkte
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen            
Änderung des Abzinsungssatzes -3 3 4 -5 1 -2
Änderung der erwarteten Einkommensentwicklung 10 -9 4 -4 14 -13
Änderung der erwarteten Rentenentwicklung 36 -33 6 -4 42 -37
Änderung des erwarteten Vermögensertrags -34 34 -21 21 -55 55
Andere Leistungszusagen            
Änderung des Abzinsungssatzes - - - - - -
Änderung des erwarteten Vermögensertrags - - -2 2 -2 2

Wegen ihres Versorgungscharakters werden insbesondere die Verpflichtungen der US-Tochtergesellschaften für die Krankheitskosten der Mitarbeiter nach deren Eintritt in den Ruhestand ebenfalls unter den pensionsähnlichen Verpflichtungen ausgewiesen. Für die Krankheitskosten wurde dabei eine Kostensteigerungsrate von 8,5 % (Vorjahr: 9,0 %) unterstellt, die sich bis zum Jahr 2018 schrittweise auf 5,0 % (Vorjahr: 5,0 %) reduziert. Eine Änderung der zugrunde gelegten Kostensteigerungsraten der Krankheitskosten um einen Prozentpunkt hätte folgende Auswirkungen:

Sensitivität Krankheitskosten

[Tabelle 4.75]

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  Zunahme um einen Prozentpunkt
in Mio €
Abnahme um einen Prozentpunkt
in Mio €
Auswirkungen auf die sonstigen Versorgungsverpflichtungen 101 -84
Auswirkungen auf den Versorgungsaufwand 8 -6

Folgende Auszahlungen entsprechen den getätigten bzw. erwarteten Arbeitgeberbeiträgen für fondsfinanzierte und rückstellungsfinanzierte Versorgungspläne:

Gezahlte und erwartete Arbeitgeberbeiträge

[Tabelle 4.76]

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  Inland 2010
in Mio €
Inland 2011
in Mio €
Inland 2012 erwartet
in Mio €
Ausland 2010
in Mio €
Ausland 2011
in Mio €
Ausland 2012 erwartet
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen 510 812 418 276 393 132
Andere Leistungszusagen 23 20 22 9 10 20
Gesamt 533 832 440 285 403 152

Die zukünftig zu zahlenden Versorgungsleistungen werden wie folgt geschätzt:

Zukünftige Versorgungsleistungen

[Tabelle 4.77]

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  Inland Leistungszusagen Pensionen
in Mio €
Inland Leistungszusagen andere
in Mio €
Ausland Leistungszusagen Pensionen
in Mio €
Ausland Leistungszusagen andere
in Mio €
Gesamt Leistungszusagen Pensionen
in Mio €
Gesamt Leistungszusagen andere
in Mio €
2012 622 22 243 46 865 68
2013 624 21 245 47 869 68
2014 625 15 257 49 882 64
2015 633 11 266 52 899 63
2016 646 8 283 54 929 62
2017 - 2021 3.384 10 1.465 299 4.849 309

Die außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in der Eigenkapitalveränderungsrechnung bzw. Gesamtergebnisrechnung erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen und das Planvermögen stellten sich wie folgt dar:

Entwicklung versicherungsmathematische Gewinne und Verluste in Bezug auf Versorgungsverpflichtungen und Planvermögen

[Tabelle 4.78]

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  Leistungszusagen Pensionen Inland 2007
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Inland 2008
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Inland 2009
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Inland 2010
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Inland 2011
in Mio €
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen 10.458 10.319 10.937 11.953 12.873
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 6.165 6.032 6.092 6.342 6.927
Nettovermögen / -verpflichtung -4.293 -4.287 -4.845 -5.611 -5.946
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+) / Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen          
1.1. -2.293 -1.197 -910 -1.342 -2.176
Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen 1 - - - 2
Neu entstanden aufgrund veränderter versicherungsmathematischer Parameter 1.097 450 -396 -892 -708
Neu entstanden aufgrund von Erfahrungsanpassungen -2 -163 -36 58 -33
Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften - - - - -
Währungsänderungen - - - - -
31.12. -1.197 -910 -1.342 -2.176 -2.915
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+) / Verluste (-) in Bezug auf das Planvermögen          
1.1. -846 -920 -1.133 -1.147 -1.161
Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen 4 - - - -1
Neu entstanden -78 -213 -14 -14 68
Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften - - - - -
Währungsänderungen - - - - -
31.12. -920 -1.133 -1.147 -1.161 -1.094
31.12. Versicherungsmathematische Gewinne (+)/ Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen und das Planvermögen -2.117 -2.043 -2.489 -3.337 -4.009
scroll
  Leistungszusagen Pensionen Ausland 2007
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Ausland 2008
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Ausland 2009
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Ausland 2010
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Ausland 2011
in Mio €
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen 3.705 3.752 4.173 4.880 5.459
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 3.568 2.651 3.137 3.805 4.264
Nettovermögen / -verpflichtung -137 -1.101 -1.036 -1.075 -1.195
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+) / Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen          
1.1. -657 -403 -513 -822 -1.157
Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen - - - - 1
Neu entstanden aufgrund veränderter versicherungsmathematischer Parameter 299 40 -368 -311 -484
Neu entstanden aufgrund von Erfahrungsanpassungen -29 -178 59 -24 7
Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften - - - - -
Währungsänderungen -16 28 - - -
31.12. -403 -513 -822 -1.157 -1.633
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+) / Verluste (-) in Bezug auf das Planvermögen          
1.1. 15 7 -886 -606 -453
Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen - - - - -1
Neu entstanden -9 -893 280 153 -30
Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften - - - - -
Währungsänderungen 1 - - - -
31.12. 7 -886 -606 -453 -484
31.12. Versicherungsmathematische Gewinne (+)/ Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen und das Planvermögen -396 -1.399 -1.428 -1.610 -2.117
scroll
  Leistungszusagen andere Ausland 2007
in Mio €
Leistungszusagen andere Ausland 2008
in Mio €
Leistungszusagen andere Ausland 2009
in Mio €
Leistungszusagen andere Ausland 2010
in Mio €
Leistungszusagen andere Ausland 2011
in Mio €
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen 718 730 750 799 891
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 339 251 304 339 336
Nettovermögen / -verpflichtung -379 -479 -446 -460 -555
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+) / Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen          
1.1. -311 -221 -195 -199 -151
Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen - - - - -
Neu entstanden aufgrund veränderter versicherungsmathematischer Parameter 33 -10 -8 19 -81
Neu entstanden aufgrund von Erfahrungsanpassungen 64 36 4 29 29
Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften - - - - -
Währungsänderungen -7 - - - -
31.12. -221 -195 -199 -151 -203
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+) / Verluste (-) in Bezug auf das Planvermögen          
1.1. -24 -25 -162 -124 -109
Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen - - - - -
Neu entstanden -1 -137 38 15 -9
Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften - - - - -
Währungsänderungen - - - - -
31.12. -25 -162 -124 -109 -118
31.12. Versicherungsmathematische Gewinne (+)/ Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen und das Planvermögen -246 -357 -323 -260 -321
scroll
  Leistungszusagen Pensionen Gesamt 2007
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Gesamt 2008
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Gesamt 2009
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Gesamt 2010
in Mio €
Leistungszusagen Pensionen Gesamt 2011
in Mio €
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen 14.163 14.071 15.110 16.833 18.332
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 9.733 8.683 9.229 10.147 11.191
Nettovermögen / -verpflichtung -4.430 -5.388 -5.881 -6.686 -7.141
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+) / Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen          
1.1. -2.950 -1.600 -1.423 -2.164 -3.333
Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen 1 - - - 3
Neu entstanden aufgrund veränderter versicherungsmathematischer Parameter 1.396 490 -764 -1.203 -1.192
Neu entstanden aufgrund von Erfahrungsanpassungen -31 -341 23 34 -26
Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften - - - - -
Währungsänderungen -16 28 - - -
31.12. -1.600 -1.423 -2.164 -3.333 -4.548
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+) / Verluste (-) in Bezug auf das Planvermögen          
1.1. -831 -913 -2.019 -1.753 -1.614
Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen 4 - - - -2
Neu entstanden -87 -1.106 266 139 38
Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften - - - - -
Währungsänderungen 1 - - - -
31.12. -913 -2.019 -1.753 -1.614 -1.578
31.12. Versicherungsmathematische Gewinne (+)/ Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen und das Planvermögen -2.513 -3.442 -3.917 -4.947 -6.126
scroll
  Leistungszusagen andere Gesamt 2007
in Mio €
Leistungszusagen andere Gesamt 2008
in Mio €
Leistungszusagen andere Gesamt 2009
in Mio €
Leistungszusagen andere Gesamt 2010
in Mio €
Leistungszusagen andere Gesamt 2011
in Mio €
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen 859 839 821 866 978
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 339 251 304 339 336
Nettovermögen / -verpflichtung -520 -588 -517 -527 -642
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+) / Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen          
1.1. -311 -221 -195 -199 -151
Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen - - - - -
Neu entstanden aufgrund veränderter versicherungsmathematischer Parameter 33 -10 -8 19 -81
Neu entstanden aufgrund von Erfahrungsanpassungen 64 36 4 29 29
Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften - - - - -
Währungsänderungen -7 - - - -
31.12. -221 -195 -199 -151 -203
Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne (+) / Verluste (-) in Bezug auf das Planvermögen          
1.1. -24 -25 -162 -124 -109
Veränderungen aufgrund von Desinvestitionen und Konzernkreisänderungen - - - - -
Neu entstanden -1 -137 38 15 -9
Zuordnung zu den zur Veräußerung gehaltenen Geschäften - - - - -
Währungsänderungen - - - - -
31.12. -25 -162 -124 -109 -118
31.12. Versicherungsmathematische Gewinne (+)/ Verluste (-) in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen und das Planvermögen -246 -357 -323 -260 -321

Bei den anderen Leistungszusagen in Deutschland bestanden bislang keine nicht realisierten versicherungsmathematischen Gewinne / Verluste.

26. Andere Rückstellungen

Die einzelnen Rückstellungskategorien entwickelten sich im Geschäftsjahr 2011 wie folgt:

Entwicklung Andere Rückstellungen

[Tabelle 4.79]

scroll
  Steuern
in Mio €
Umweltschutz
in Mio €
Restrukturierung
in Mio €
Kunden und Lieferantenverkehr
in Mio €
31.12.2010 903 281 129 1.028
Konzernkreisänderungen 2 - - -
Zuführung 553 54 357 1.051
Inanspruchnahme -359 -33 -57 -829
Auflösung -97 -16 -11 -58
Aufzinsung - 4 - -
Währungsänderungen - -3 12 25
31.12.2011 1.002 287 430 1.217
scroll
  Rechtsstreitigkeiten
in Mio €
Personal
in Mio €
Sonstige
in Mio €
Summe
in Mio €
31.12.2010 907 1.729 371 5.348
Konzernkreisänderungen - -1 -29 -28
Zuführung 540 1.328 164 4.047
Inanspruchnahme -731 -1.077 -162 -3.248
Auflösung -56 -67 -43 -348
Aufzinsung - 23 - 27
Währungsänderungen 27 11 -3 69
31.12.2011 687 1.946 298 5.867

Für die im Geschäftsjahr 2011 bilanzierten Rückstellungen werden die folgenden Mittelabflüsse erwartet:

Erwartete Mittelabflüsse Andere Rückstellungen

[Tabelle 4.80]

scroll
  Steuern
in Mio €
Umweltschutz
in Mio €
Restrukturierung
in Mio €
Kunden und Lieferantenverkehr
in Mio €
2012 612 56 301 1.176
2013 6 34 62 32
2014 88 35 23 4
2015 - 8 9 2
2016 129 4 7 2
2017 und später 167 150 28 1
Gesamt 1.002 287 430 1.217
scroll
  Rechtsstreitigkeiten
in Mio €
Personal
in Mio €
Sonstige
in Mio €
Summe
in Mio €
2012 477 1.394 202 4.218
2013 136 77 21 368
2014 12 77 4 243
2015 7 113 - 139
2016 3 46 19 210
2017 und später 52 239 52 689
Gesamt 687 1.946 298 5.867

Den Rückstellungen standen Erstattungsansprüche in Höhe von 406 MIO € (Vorjahr: 137 MIO €) gegenüber, die als Forderung aktiviert wurden. Sie bezogen sich im Wesentlichen auf Erstattungsansprüche aus Produkthaftung sowie auf Umweltschutzmaßnahmen.

26.1 Steuern

Die Rückstellungen für Steuern umfassten Rückstellungen für Ertragsteuern in Höhe von 886 MIO € (Vorjahr: 772 MIO €) sowie Rückstellungen für sonstige Steuerarten in Höhe von 116 MIO € (Vorjahr: 131 MIO €).

Weitere Ertragsteuerverpflichtungen gemäß IAS 12 (Income Taxes) bestanden zum Ende des Berichtsjahres in Höhe der bilanzierten Ertragsteuerverbindlichkeiten von 76 MIO € (Vorjahr: 62 MIO €).

26.2 Umweltschutz

Die Rückstellungen für Umweltschutz betrafen im Wesentlichen die Sanierung von kontaminierten Standorten, die Nachrüstung von Deponien sowie Rekultivierungs- und Wasserschutzmaßnahmen.

26.3 Restrukturierungen

Von den Rückstellungen für Restrukturierungen entfielen 315 MIO € (Vorjahr: 109 MIO €) auf Abfindungen und 115 MIO € (Vorjahr: 20 MIO €) auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen, die sich im Wesentlichen aus sonstigen mit der Aufgabe von Produktionseinrichtungen verbundenen Kosten zusammensetzten.

Im Teilkonzern HealthCare wurde im November 2010 ein Restrukturierungsprogramm begonnen, das zur nachhaltigen Steigerung der Effizienz des Teilkonzerns führen soll. Die Maßnahmen betreffen alle Funktionsbereiche und sollen neben einer langfristigen Kostenentlastung auch zu einer Verschiebung von Aktivitäten aus den gesättigten Märkten in die Wachstumsländer führen. Wesentliche Einzelmaßnahmen fanden in Deutschland, Japan, Frankreich und den USA statt. Für die genannten und weitere Maßnahmen bestanden zum 31. Dezember 2011 Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 194 MIO €. Davon entfielen 185 MIO € auf Abfindungen und 9 MIO € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen.

Im Laufe des Jahres 2011 wurde im Teilkonzern CropScience ein Restrukturierungsprogramm zur Verbesserung der Kosteneffizienz und zur Steigerung der Flexibilität gestartet. Wesentliche Einzelmaßnahmen fanden in den USA, in Deutschland und in Frankreich statt. In den USA wurden mehrere Produktionsanlagen für die Herstellung von Carbamaten in Institute im Bundesstaat West Virginia außer Betrieb genommen und der Formulierungsstandort in Woodbine im Bundesstaat Georgia geschlossen. Die Restrukturierungsrückstellungen für die genannten und weitere Maßnahmen betrugen zum 31. Dezember 2011 186 MIO €. Davon entfielen 107 MIO € auf Abfindungen und 79 MIO € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen.

Die im Teilkonzern MaterialScience durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen betrafen im Wesentlichen die Optimierung des Produktionsstandorts in New Martinsville in den USA. Die Restrukturierungsrückstellungen betrugen zum 31. Dezember 2011 7 MIO € und entfielen auf Abfindungen.

Im Bereich Business Services bezogen sich wesentliche Einzelmaßnahmen auf die Schließung der werkseigenen Druckerei Dynevo GmbH und die Ausgliederung eines Teils der IT-Infrastrukturdienstleistungen in Deutschland. Von den Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 34 MIO € entfielen 7 MIO € auf Abfindungen und 27 MIO € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen.

26.4. Kunden- und Lieferantenverkehr

Die Rückstellungen für Kunden- und Lieferantenverkehr umfassten Rückstellungen für Rabatte, Skonti und andere Verkaufspreisanpassungen, Produktrücknahmen, ausstehende Eingangsrechnungen sowie drohende Verluste bzw. belastende Verträge.

26.5 Rechtsstreitigkeiten

Die aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken und deren Entwicklung werden in Anhangangabe [32] dargestellt.

26.6 Personal

Mit den Personalrückstellungen wird bilanzielle Vorsorge vor allem für variable und individuelle Einmalzahlungen, Überschüsse auf Langzeitkonten, Zahlungen aufgrund von Mitarbeiterjubiläen, Vorruhestandsregelungen und Altersteilzeitvereinbarungen sowie sonstige Personalkosten getroffen. Ferner sind hier die Verpflichtungen aus aktienbasierter Entlohnung ausgewiesen. Abfindungsleistungen aus Restrukturierungen sind unter Rückstellungen für Restrukturierungen ausgewiesen.

AKTIENPROGRAMME

Die Aktienprogramme des Bayer-Konzerns sind nach Mitarbeitergruppen differenzierte Kollektivzusagen. Grundsätzlich werden - wie für Vergütungssysteme mit Barausgleich gemäß IFRS 2 (Share-based Payment) vorgesehen - alle Verpflichtungen, die aus den aktienbasierten Programmen hervorgehen, durch Rückstellungen berücksichtigt, deren Höhe zum Bilanzstichtag dem beizulegenden Zeitwert der jeweils erdienten Anteile der jeweiligen Zusagen an die Mitarbeitergruppen entspricht. Alle daraus resultierenden Wertänderungen werden aufwandswirksam erfasst.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der für die jeweiligen Programme gebildeten Rückstellungen:

Entwicklung Rückstellungen für aktienbasierte Programme

[Tabelle 4.81]

scroll
  Aktien-Incentiveprogramm
in Mio €
Aktien-Beteiligungsprogramm
in Mio €
Aspire I dreijähriges Programm
in Mio €
Aspire II dreijähriges Programm
in Mio €
31.12.2010 2 10 29 30
Zuführung - 3 22 21
Inanspruchnahme -1 -4 -9 -1
Auflösung - -3 -4 -3
Währungsänderungen - - - 1
31.12.2011 1 6 38 48
scroll
  Aspire I vierjähriges Programm
in Mio €
Aspire II vierjähriges Programm
in Mio €
Summe
in Mio €
31.12.2010 5 7 83
Zuführung 5 4 55
Inanspruchnahme - - -15
Auflösung - -1 -11
Währungsänderungen - 1 2
31.12.2011 10 11 114

Der Gesamtperiodenaufwand für alle aktienorientierten Vergütungsprogramme betrug 55 MIO € (Vorjahr: 42 MIO €).

Die Höhe des beizulegenden Zeitwerts der Verpflichtungen aus den aktienbasierten Programmen wurde auf der Grundlage einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt, die auf folgenden wesentlichen Parametern basierte:

Parameter Monte-Carlo-Simulation

[Tabelle 4.82]

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  2010 2011
Dividendenrendite 2,69 % 3,38 %
Risikoloser Zinssatz dreijähriges Programm 1,12 % 0,32 %
Risikoloser Zinssatz vierjähriges Programm 1,50 % 0,56 %
Volatilität Bayer-Aktie 34,43 % 29,77 %
Volatilität EURO STOXX 50 31,09 % 26,85 %
Korrelation zwischen dem Bayer-Aktienkurs und dem EURO STOXX 50 0,69 0,68

LANGFRISTIGES VERGÜTUNGSPROGRAMM FÜR MITGLIEDER DES VORSTANDS SOWIE FÜR DIE OBERE FÜHRUNGSEBENE (ASPIRE I)

Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der oberen Führungsebene sind seit dem Jahr 2005 zur Teilnahme an Aspire I berechtigt, soweit sie nach vorgegebenen Richtlinien eine individuell festgelegte Anzahl an Bayer-Aktien erwerben und dieses Eigeninvestment über die Programmlaufzeit halten. Bemessungsbasis für Aspire I ist ein individueller, positionsabhängiger Prozentwert vom jährlichen Grundgehalt (Aspire-Zielbetrag). In Abhängigkeit von der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie sowie von der relativen Performance im Vergleich zum Aktienindex Dow Jones EURO STOXX 50, jeweils bezogen auf eine dreijährige bzw. - seit der im Jahr 2010 aufgelegten regulären Tranche - vierjährige Performance-Periode, wird nach Ablauf des Programms an die Teilnehmer ein Betrag von maximal 300 % des Aspire-Zielbetrags für vierjährige Tranchen bzw. 200 % für dreijährige Tranchen ausgezahlt. Im Jahr 2010 wurde zusätzlich letztmalig eine Tranche mit dreijähriger Performance-Periode aufgelegt.

LANGFRISTIGES VERGÜTUNGSPROGRAMM FÜR DAS MITTLERE MANAGEMENT (ASPIRE II)

Für die übrigen Führungskräfte und für das mittlere Management wird seit dem Jahr 2005 Aspire II angeboten. Es entspricht in seinen Grundzügen Aspire I. Im Gegensatz zu diesem ist ein Eigeninvestment in Bayer-Aktien allerdings nicht erforderlich. Zudem wird die Performance ausschließlich an der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie gemessen. Der maximal erreichbare Ertrag ist auf 250 % des Aspire-Zielbetrags für vierjährige Tranchen bzw. auf 150 % für dreijährige Tranchen begrenzt.

BAYSHARE 2011

Allen Managementebenen und Tarifmitarbeitern wurde unter dem Namen "BayShare" ein Aktien-Beteiligungsprogramm angeboten, bei dem Bayer einen Zuschuss zu einem Eigeninvestment in Bayer-Aktien gewährt. Die Höhe des Zuschusses, der jährlich neu festgelegt wird, belief sich auf 20 % (Vorjahr: 20 %) des Zeichnungsbetrags. Die Mitarbeiter gaben einen festen Betrag an, für den sie Aktien zeichnen wollten. Je nach Position des Mitarbeiters war der Gesamtbetrag für den Aktienerwerb auf 2.500 € (Vorjahr: 2.500 €) bzw. 5.000 € (Vorjahr: 5.000 €) begrenzt. Die erworbenen Aktien unterliegen einer Veräußerungssperre, die jeweils am 31. Dezember des Jahres endet, das dem Jahr des Aktienerwerbs folgt.

Im Jahr 2011 wurden im Rahmen des BayShare-Programms insgesamt rund 501.000 Aktien (Vorjahr: 405.000 Aktien) durch die Mitarbeiter erworben.

AKTIENPROGRAMME DER JAHRE 2001 - 2004

Die in den Jahren 2001 bis 2004 aufgelegten Aktienprogramme basieren jeweils auf ähnlichen Grundstrukturen für die jeweilige Mitarbeitergruppe. Veränderungen der entsprechenden Verpflichtungen werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert im Abschluss berücksichtigt. Der Anspruch auf Ausschüttungen aus diesen Programmen ist an die Bedingung geknüpft, dass die Bayer-Aktien über die Programmlaufzeit gehalten werden. Die Tranchen aus dem Jahr 2001 liefen im Geschäftsjahr 2011 aus.

Die bis 2004 ausgegebenen noch laufenden Programme, für die Rückstellungen in Höhe von 7 MIO € gebildet wurden, sind in der folgenden Übersicht zusammengefasst:

Aktienprogramme der Jahre 2002 - 2004

[Tabelle 4.83]

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  Aktien-Incentiveprogramm Aktien-Beteiligungsprogramm
Ausgabejahr 2002 - 2004 2002 - 2004
Ursprüngliche Laufzeit in Jahren 10 10
Sperrfrist bzw. Zuteilungstermine ab Ausgabe in Jahren 2 / 6 / 10 2 / 6 / 10
Basiskurs - -
Performance-Kriterium ja nein

AKTIEN-INCENTIVEPROGRAMM

Für das mittlere Management wurde bis 2004 ein Aktien-Incentiveprogramm begeben. Die Teilnehmer erhalten zu definierten Zeitpunkten während der jeweils zehnjährigen Programmlaufzeit den Gegenwert einer bestimmten Anzahl von Bayer-Aktien. Für je zehn Aktien, die die Mitarbeiter als Eigeninvestment in das Programm eingebracht haben, sind dies nach zwei Jahren zwei Aktien, nach sechs und zehn Jahren jeweils vier weitere Aktien. Die Bedingung für die Incentivierung ist, dass die Programmteilnehmer die eingebrachten Aktien am betreffenden Incentivierungszeitpunkt in einem hierfür eingerichteten Mitarbeiter-Depot halten und der seit Programmauflegung erzielte prozentuale Kursanstieg der Bayer-Aktie über dem des Aktienindex Dow Jones EURO STOXX 50 liegt. Die durch die Mitarbeiter eingebrachten Aktien können während der Programmlaufzeit verkauft werden, wobei die verkauften Aktien vom folgenden Incentivierungstermin an nicht mehr incentivierungsberechtigt sind. Die Zahl der Aktien, die vom einzelnen Mitarbeiter in das Programm eingebracht werden konnten, war wertmäßig auf die Hälfte seiner leistungsabhängigen Bonuszahlung für das jeweilige vorangegangene Geschäftsjahr begrenzt.

AKTIEN-BETEILIGUNGSPROGRAMM

Das bis einschließlich 2004 geltende Aktien-Beteiligungsprogramm für die weiteren Mitarbeitergruppen entspricht in seiner Struktur dem Aktien-Incentiveprogramm, wobei sich die Incentivierung ausschließlich an der Haltedauer der als Eigeninvestment der Mitarbeiter in das Programm eingebrachten Bayer-Aktien orientiert. Die Incentivierungsleistung ist gegenüber dem Aktien-Incentiveprogramm halbiert. Nach zwei Jahren Haltedauer wird je zehn Aktien Eigeninvestment der Gegenwert einer Bayer-Aktie gewährt, nach sechs bzw. zehn Jahren der Gegenwert jeweils zwei weiterer Aktien.

26.7 Sonstige

Die sonstigen Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Gewährleistungen, Produkthaftung, Entsorgungsverpflichtungen - sofern nicht als Rückstellung für Umweltschutz erfasst -, Eventualverbindlichkeiten aus Akquisitionen sowie Rückstellungen für sonstige Verbindlichkeiten.

27. Finanzverbindlichkeiten

Insgesamt setzten sich die Finanzverbindlichkeiten wie folgt zusammen:

Finanzverbindlichkeiten

[Tabelle 4.84]

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31.12.2010 Gesamt
in Mio €
31.12.2010 davon kurzfristig
in Mio €
31.12.2011 Gesamt
in Mio €
31.12.2011 davon kurzfristig
in Mio €
Anleihen / Schuldscheindarlehen 8.209 650 7.710 2.453
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.271 760 2.657 729
Leasingverbindlichkeiten 562 50 554 53
Verbindlichkeiten aus Warentermingeschäften 66 55 17 17
Verbindlichkeiten aus sonstigen Derivaten 529 240 513 268
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 196 134 228 164
Gesamt 11.833 1.889 11.679 3.684

Die Finanzverbindlichkeiten haben nach ihren vertraglichen Bestimmungen die folgenden Fälligkeiten:

Fälligkeiten der Finanzverbindlichkeiten

[Tabelle 4.85]

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Fälligkeit 31.12.2010
in Mio €
Fälligkeit 31.12.2011
in Mio €
2011 1.889 2012 3.684
2012 2.893 2013 1.579
2013 1.513 2014 1.788
2014 1.770 2015 903
2015 815 2016 398
2016 und später 2.953 2017 und später 3.327
Gesamt 11.833 Gesamt 11.679

Die Finanzverbindlichkeiten des Bayer-Konzerns sind im Wesentlichen ungesichert und - mit Ausnahme der nachrangigen Hybridanleihe in Höhe von 1.300 MIO € - von gleichem Rang.

Neben Schuldscheinen in Höhe von 370 MIO € (Vorjahr: 620 MIO €) sind die folgenden Anleihen durch den Bayer-Konzern begeben worden:

Anleihen

[Tabelle 4.86]

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Effektivzins Nominalzins   Nominalvolumen 31.12.2010
in Mio €
31.12.2011
in Mio €
    Bayer AG      
6,075 % 6,000 % EMTN-Anleihe 2002 / 2012 2.000 Mio EUR 2.030 2.005
5,155 % 5,000 % Hybridanleihe 2005 / 2105 (2015) 1.300 Mio EUR 1.303 1.344
4,621 % 4,500 % EMTN-Anleihe 2006 / 2013 1.000 Mio EUR 1.003 1.001
5,774 % 5,625 % EMTN-Anleihe 2006 / 2018 250 Mio GBP 287 297
5,541 % 5,625 % EMTN-Anleihe 2006/ 2018 (Aufstockung) 100 Mio GBP 117 120
4,464 % 4,375 % EMTN-Anleihe 2007 / 2011 200 Mio EUR 200 -
4,038 % 4,000 % EMTN-Anleihe 2008 / 2011 200 Mio EUR 200 -
    Bayer Capital Corporation B. V.      
4,750 % 4,625 % EMTN-Anleihe 2009/ 2014 1.300 Mio EUR 1.293 1.292
    Bayer Corporation      
7,180 % 7,125 % Anleihe 1995 / 2015 200 Mio US$ 162 170
6,670 % 6,650 % Anleihe 1998 / 2028 350 Mio US$ 260 314
    Bayer Holding Ltd.      
2,006 % 1,955 % EMTN-Anleihe 2007 / 2012 15 Mrd JPY 138 149
Variabel Variabel EMTN-Anleihe 2007 / 2012 30 Mrd JPY 275 299
Variabel Variabel EMTN-Anleihe 2008 / 2013 10 Mrd JPY 92 100
3,654 % 3,575 % EMTN-Anleihe 2008 / 2018 15 Mrd JPY 137 149
1,459 % 1,459 % EMTN-Anleihe 2010 / 2017 10 Mrd JPY 92 100
    Gesamt   7.589 7.340

Im Juni 2010 legte die Bayer Holding Ltd. unter dem Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Notes-Programm (EMTN-Programm) eine Anleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren im Nominalvolumen von 10 MRD JPY und einem Kupon von 1,459 % auf.

Die Bayer Capital Corporation B.V. emittierte unter dem EMTN-Programm im März 2009 eine Unternehmensanleihe mit einem Nominalvolumen in Höhe von 1.300 MIO € und einer Laufzeit von fünfeinhalb Jahren. Diese ist mit einem Kupon von 4,625 % ausgestattet.

Im Dezember 2008 legte die Bayer AG unter dem EMTN-Programm eine Anleihe im Nominalwert von 200 MIO €, einem Kupon von 4 % und einer Laufzeit bis zum 27. Januar 2011 auf. Die Anleihe wurde planmäßig getilgt.

Die Bayer Holding Ltd. hat im Juni 2008 unter dem EMTN-Programm eine variabel verzinsliche Anleihe im Nominalwert von 10 MRD JPY und einer fünfjährigen Laufzeit begeben. Die Anleihe trägt einen variabel verzinslichen Kupon von Drei-Monats-JPY-LIBOR plus 56 Basispunkte. Unter dem gleichen Programm hat die Bayer Holding Ltd. im Dezember 2008 eine Anleihe im Nominalwert von 15 MRD JPY mit einem Kupon von 3,575 % und einer Laufzeit bis zum 19. Dezember 2018 aufgelegt.

Im Juni 2007 emittierte die Bayer Holding Ltd. unter dem EMTN-Programm eine Anleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren im Nominalvolumen von 15 MRD JPY und einem Kupon von 1,955 %, eine variabel verzinsliche Anleihe im Nominalvolumen von 30 MRD JPY mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Kupon von Drei-Monats-JPY-LlBOR plus 26 Basispunkte.

Im April 2007 begab die Bayer AG unter dem EMTN-Programm eine Anleihe mit einem Nominalvolumen von 200 MIO €, einer Laufzeit von vier Jahren und einem Kupon von 4,375 %, die im April 2011 planmäßig getilgt wurde.

Im Mai 2006 emittierte die Bayer AG zur teilweisen Finanzierung der Schering-Akquisition unter dem EMTN-Programm eine Anleihe mit einem Nominalvolumen von 1.000 MIO €, einer Laufzeit von sieben Jahren und einem Kupon von 4,5 %. Darüber hinaus wurde eine Anleihe in britischen Pfund (GBP) in einer Höhe von 250 MIO GBP begeben. Diese Anleihe wurde im selben Jahr um 100 MIO GBP erhöht. Die Anleihe hat einen Kupon von 5,625 %, eine Laufzeit bis 2018 und wurde vollständig in Euro geswapt.

Die Bayer AG emittierte im Juli 2005 eine 100-jährige, nachrangige Hybridanleihe im Volumen von 1.300 MIO €. Die Anleihe wird im Jahr 2105 fällig und verzinst sich in den ersten zehn Jahren mit einem festen Kupon von 5 %. Danach schließt sich für die weitere Laufzeit eine variable, vierteljährliche Verzinsung an (Drei-Monats-EURIBOR plus 280 Basispunkte). Die Bayer AG hat nach den ersten zehn Jahren vierteljährlich die Möglichkeit, die Anleihe zum Nominalwert zu kündigen. Die Kuponzahlungen sind jeweils nachträglich fällig. Die Anleihe wird von Moody's zu 75 % und von Standard & Poor's zu 50 % als Eigenkapital bewertet und verbessert dadurch die ratingrelevanten Verschuldungskennziffern des Konzerns.

Im April 2002 emittierte die Bayer AG unter dem EMTN-Programm eine Anleihe im Nominalvolumen von 2.000 MIO € mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem festen Kupon von 6 %. Die Zinszahlungen erfolgen nachträglich jährlich.

Im Februar 1998 legte die Bayer Corporation eine Anleihe im Volumen von 350 MIO US-Dollar für zeichnungsberechtigte institutionelle Anleger mit einer Laufzeit von 30 Jahren, einem Kupon von 6,65 % und halbjährlichen Zinsen auf. Darüber hinaus wurde im September 1995 eine 7,125-prozentige Anleihe über 200 MIO US-Dollar aufgelegt. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 20 Jahren und wird im Oktober 2015 fällig. Die Zinszahlungen erfolgen halbjährlich im April und Oktober.

Alle durch die Tochtergesellschaften begebenen Anleihen werden von der Bayer AG garantiert.

Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalteten im Wesentlichen Bankkredite ausländischer Tochtergesellschaften.

Am 31. Dezember 2011 standen dem Konzern insgesamt Kreditlinien über 6,3 MRD € (Vorjahr: 6,6 MRD €) zur Verfügung. Genutzt wurden davon 2,7 MRD € (Vorjahr: 2,3 MRD €), während 3,6 MRD € (Vorjahr: 4,3 MRD €) ungenutzt sind und damit für ungesicherte Kreditaufnahmen zur Verfügung stehen.

In den Folgejahren sind aus Finanzierungsleasing an die jeweiligen Leasinggeber 657 MIO € (Vorjahr: 704 MIO €) Leasingraten zu zahlen; der hierin enthaltene Zinsanteil beläuft sich auf 103 MIO € (Vorjahr: 142 MIO €).

Nach Fälligkeit gliedern sich die Leasingverbindlichkeiten wie folgt:

Leasingverbindlichkeiten

[Tabelle 4.87]

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Fälligkeit 31.12.2010 Leasingraten
in Mio €
31.12.2010 Hierin enthaltener Zinsanteil
in Mio €
31.12.2010 Leasingverbindlichkeiten
in Mio €
2011 79 29 50
2012 66 25 41
2013 236 20 216
2014 40 12 28
2015 34 11 23
2016 und später 249 45 204
Gesamt 704 142 562
scroll
Fälligkeit 31.12.2011 Leasingraten
in Mio €
31.12.2011 Hierin enthaltener Zinsanteil
in Mio €
31.12.2011 Leasingverbindlichkeiten
in Mio €
2011 77 24 53
2012 245 19 226
2013 42 11 31
2014 36 11 25
2015 35 10 25
2016 und später 222 28 194
Gesamt 657 103 554

Nähere Erläuterungen zu den Verbindlichkeiten aus Derivaten werden in Anhangangabe [30] gegeben.

28. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3.730 MIO € (Vorjahr: 3.461 MIO €) waren innerhalb eines Jahres und 49 MIO € (Vorjahr: 36 MIO €) nach mehr als einem Jahr fällig.

29. Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten teilten sich wie folgt auf:

Sonstige Verbindlichkeiten

[Tabelle 4.88]

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31.12.2010 Gesamt
in Mio €
31.12.2010 davon kurzfristig
in Mio €
31.12.2011 Gesamt
in Mio €
31.12.2011 davon kurzfristig
in Mio €
Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung 257 246 227 218
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 143 120 175 153
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 174 152 161 141
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 264 264 358 303
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern 67 - 61 -
Rechnungsabgrenzungen 341 103 389 136
Übrige Verbindlichkeiten 742 632 733 679
Gesamt 1.988 1.517 2.104 1.630

Die Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern in Höhe von 61 MIO € (Vorjahr: 67 MIO €) enthielten das auf Fremdanteile entfallende anteilige Eigenkapital der Currenta GmbH & Co. OHG und ihrer Tochtergesellschaften Chemion Logistik GmbH und TECTRION GmbH.

Von den Rechnungsabgrenzungen entfielen 72 MIO € (Vorjahr: 77 MIO €) auf Zuwendungen der öffentlichen Hand, von denen im Geschäftsjahr 14 MIO € (Vorjahr: 9 MIO €) ertragswirksam aufgelöst wurden.

In den übrigen Verbindlichkeiten waren Verbindlichkeiten aus derivativen Sicherungsgeschäften in Höhe von 172 MIO € (Vorjahr: 116 MIO €) enthalten. Weiterhin entfielen 79 MIO € auf eine von der Agile Real Estate Pvt. Ltd., Indien, erhaltene Anzahlung im Rahmen der Grundstücksveräußerung in Thane, Indien.

30. Berichterstattung zu Finanzinstrumenten

Das Risikomanagementsystem des Bayer-Konzerns für das Kreditrisiko, das Liquiditätsrisiko und die einzelnen Marktrisiken (Zinsrisiken, Währungsrisiken und sonstige Preisrisiken) wird einschließlich seiner Ziele, Methoden und Prozesse im Risikobericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt.

30.1 Informationen zu Finanzinstrumenten nach Kategorien

Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Kategorie von Finanzinstrumenten dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzpositionen über. Da die Bilanzpositionen Sonstige Forderungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstige Verbindlichkeiten sowohl Finanzinstrumente als auch nicht finanzielle Vermögenswerte bzw. nicht finanzielle Verbindlichkeiten (z. B. sonstige Steuerforderungen oder Vorauszahlungen für zukünftig zu erhaltende Leistungen) enthalten, dient die Spalte "Nicht finanzielle Vermögenswerte / Verbindlichkeiten" einer entsprechenden Überleitung.

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente

[Tabelle 4.89]

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31.12.2010 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet Buchwert 31.12.2010
in Mio €
31.12.2010 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet Nachrichtlich: beizulegender Zeitwert
in Mio €
31.12.2010 Zum beizulegenden Zeitwert bewertet Auf Basis öffentlich notierter Marktpreise Buchwert
in Mio €
31.12.2010 Zum beizulegenden Zeitwert bewertet Auf Basis marktnaher, direkt ableitbarer Werte Buchwert
in Mio €
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen   6.668      
  Ausleihungen und Forderungen 6.668 6.668    
Sonstige finanzielle Vermögenswerte   971   701 476
  Ausleihungen und Forderungen 816 821    
  Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 54   701  
  Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 101 105    
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung       201
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung       275
Sonstige Forderungen   823      
  Ausleihungen und Forderungen 823 823    
  Nicht finanzielle Vermögenswerte        
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente   2.840      
  Ausleihungen und Forderungen 2.840 2.840    
Finanzielle Vermögenswerte gesamt   11.302   701 476
  davon: Ausleihungen und Forderungen 11.147      
Finanzverbindlichkeiten   11.238     595
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 11.238 12.061    
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung       252
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung       343
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   3.165      
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 3.165 3.165    
  Nicht finanzielle Verbindlichkeiten        
Sonstige Verbindlichkeiten   1.029     111
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 1.029 1.029    
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung       86
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung       25
  Nicht finanzielle Verbindlichkeiten        
Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt   15.432     706
  davon: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 15.432      
  davon: Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung       338
  davon: Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung       368
scroll
31.12.2010 Zum beizulegenden Zeitwert bewertet Auf Basis individueller Bewertungs-
parameter Buchwert
in Mio €
31.12.2010 Nicht finanzielle Vermögenswerte/
Verbindlichkeiten Buchwert
in Mio €
31.12.2010 Buchwert in der Bilanz
in Mio €
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen       6.668
  Ausleihungen und Forderungen     6.668
Sonstige finanzielle Vermögenswerte   24   2.172
  Ausleihungen und Forderungen     816
  Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 3   758
  Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen     101
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung     201
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 21   296
Sonstige Forderungen     1.011 1.834
  Ausleihungen und Forderungen     823
  Nicht finanzielle Vermögenswerte   1.011 1.011
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente       2.840
  Ausleihungen und Forderungen     2.840
Finanzielle Vermögenswerte gesamt   24   12.503
  davon: Ausleihungen und Forderungen     11.147
Finanzverbindlichkeiten       11.833
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet     11.238
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung     252
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung     343
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen     332 3.497
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet     3.165
  Nicht finanzielle Verbindlichkeiten   332 332
Sonstige Verbindlichkeiten   5 843 1.988
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet     1.029
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung     86
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 5   30
  Nicht finanzielle Verbindlichkeiten   843 843
Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt   5   16.143
  davon: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet     15.432
  davon: Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung     338
  davon: Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 5   373
scroll
31.12.2011 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet Buchwert 31.12.2011
in Mio €
31.12.2011 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet Nachrichtlich: beizulegender Zeitwert
in Mio €
31.12.2011 Zum beizulegenden Zeitwert bewertet Auf Basis öffentlich notierter Marktpreise Buchwert
in Mio €
31.12.2011 Zum beizulegenden Zeitwert bewertet Auf Basis marktnaher, direkt ableitbarer Werte Buchwert
in Mio €
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen   7.061      
  Ausleihungen und Forderungen 7.061 7.053    
Sonstige finanzielle Vermögenswerte   2.920   716 477
  Ausleihungen und Forderungen 2.770 2.781    
  Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 41   716  
  Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen 109 114    
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung       220
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung       257
Sonstige Forderungen   713      
  Ausleihungen und Forderungen 713 712    
  Nicht finanzielle Vermögenswerte        
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente   1.770      
  Ausleihungen und Forderungen 1.770 1.770    
Finanzielle Vermögenswerte gesamt   12.464   716 477
  davon: Ausleihungen und Forderungen 12.314      
Finanzverbindlichkeiten   11.149     530
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 11.149 11.861    
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung       211
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung       319
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   3.466      
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 3.466 3.466    
  Nicht finanzielle Verbindlichkeiten        
Sonstige Verbindlichkeiten   953     167
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 953 954    
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung       140
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung       27
  Nicht finanzielle Verbindlichkeiten        
Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt   15.568     697
  davon: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 15.568      
  davon: Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung       351
  davon: Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung       346
scroll
31.12.2011 Zum beizulegenden Zeitwert bewertet Auf Basis individueller Bewertungs-
parameter Buchwert
in Mio €
31.12.2011 Nicht finanzielle Vermögenswerte/
Verbindlichkeiten Buchwert
in Mio €
31.12.2011 Buchwert in der Bilanz
in Mio €
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen       7.061
  Ausleihungen und Forderungen     7.061
Sonstige finanzielle Vermögenswerte   35   4.148
  Ausleihungen und Forderungen     2.770
  Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte     757
  Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen     109
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung     220
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 35   292
Sonstige Forderungen     1.340 2.053
  Ausleihungen und Forderungen     713
  Nicht finanzielle Vermögenswerte   1.340 1.340
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente       1.770
  Ausleihungen und Forderungen     1.770
Finanzielle Vermögenswerte gesamt   35   13.692
  davon: Ausleihungen und Forderungen     12.314
Finanzverbindlichkeiten       11.679
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet     11.149
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung     211
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung     319
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen     313 3.779
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet     3.466
  Nicht finanzielle Verbindlichkeiten   313 313
Sonstige Verbindlichkeiten   5 979 2.104
  Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet     953
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung     140
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 5   32
  Nicht finanzielle Verbindlichkeiten   979 979
Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt   5   16.270
  davon: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet     15.568
  davon: Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung     351
  davon: Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 5   351

In Ausleihungen und Forderungen sowie in Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten sind auch Finanzierungs-Leasingforderungen bzw. Finanzierungs-Leasingverbindlichkeiten enthalten, bei denen Bayer der Leasinggeber bzw. Leasingnehmer ist, und die folglich nach IAS 17 bewertet werden.

Der beizulegende Zeitwert von Forderungen, Ausleihungen, bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen oder originären Verbindlichkeiten wird als Barwert der zukünftigen Zahlungsmittelzu- oder -abflüsse ermittelt. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes unter Berücksichtigung der Bonität des Kontrahenten. Sollte ein börsennotierter Preis vorhanden sein, wird dieser als beizulegender Zeitwert angesetzt.

Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten weichen die Buchwerte am Bilanzstichtag nicht signifikant von den beizulegenden Zeitwerten ab.

Die Aufwendungen, Erträge, Verluste und Gewinne aus Finanzinstrumenten lassen sich den folgenden Kategorien zuordnen:

Aufwendungen, Erträge, Verluste und Gewinne aus Finanzinstrumenten

[Tabelle 4.90]

scroll
  2011 Ausleihungen und Forderungen
in Mio €
2011 Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen
in Mio €
2011 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
in Mio €
2011 Zu Handelszwecken gehalten (nur Derivate)
in Mio €
2011 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten
in Mio €
2011 Gesamt
in Mio €
Zinserträge 75 3 4 175 198 455
Zinsaufwendungen - - - -172 -682 -854
Beteiligungserträge - - 2 - - 2
Fair-Value-Änderungen - - - 42 - 42
Aufwendungen aus Wertminderungen -62 - -12 - - -74
Erträge aus Zuschreibungen 42 - - - - 42
Gewinne / Verluste aus Währungsumrechnung 97 - - -25 -158 -86
Gewinne / Verluste aus Abgängen - - 10 - - 10
Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge -1 - -1 - -3 -5
Nettoergebnis 151 3 3 20 -645 -468

Aufwendungen, Erträge, Verluste und Gewinne aus Finanzinstrumenten (Vorjahr)

[Tabelle 4.91]

scroll
  2010 Ausleihungen und Forderungen
in Mio €
2010 Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen
in Mio €
2010 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
in Mio €
2010 Zu Handelszwecken gehalten (nur Derivate)
in Mio €
2010 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten
in Mio €
2010 Gesamt
in Mio €
Zinserträge 56 3 1 152 119 331
Zinsaufwendungen - - - -180 -636 -816
Beteiligungserträge - - 6 - - 6
Fair-Value-Änderungen - - - -16 - -16
Aufwendungen aus Wertminderungen -141 - -11 - - -152
Erträge aus Zuschreibungen 53 - - - - 53
Gewinne / Verluste aus Währungsumrechnung 165 - -1 -152 -86 -74
Gewinne / Verluste aus Abgängen - - 2 - - 2
Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge -1 - - - -3 -4
Nettoergebnis 132 3 -3 -196 -606 -670

Die Zinserträge und Zinsaufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten beinhalten auch die Erträge und Aufwendungen aus Zinsswaps, die Bestandteil einer bilanziellen Sicherungsbeziehung sind. Die Fair-Value-Änderungen der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte resultierten im Wesentlichen aus Warentermingeschäften.

Die Entwicklung der auf individuellen Bewertungsparametern basierenden und zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten stellte sich per Saldo wie folgt dar:

Entwicklung der auf individuellen Bewertungsparametern basierenden und zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Saldo)

[Tabelle 4.92]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Buchwerte 1.1. 38 19
Ergebniswirksame Veränderungen 5 14
davon zum Bilanzstichtag gehaltene Vermögenswerte / Verbindlichkeiten 6 6
Ergebnisneutrale Veränderungen 4 -
Zugänge - -
Abgänge -28 -3
Umgliederungen - -
Buchwerte 31.12. 19 30

Darüber hinaus fielen Veräußerungsgewinne in Höhe von 1 MIO € (Vorjahr: 2 MIO €) an.

30.2 Fälligkeitsanalyse

Das Liquiditätsrisiko, welchem der Bayer-Konzern aus seinen Finanzinstrumenten ausgesetzt ist, setzt sich aus Verpflichtungen aus zukünftigen Zins- und Tilgungszahlungen für finanzielle Verbindlichkeiten und dem Liquiditätsrisiko aus Derivaten zum Bilanzstichtag - wie in der Tabelle in Anhangangabe [30.3] dargestellt - zusammen.

Daneben bestand ein Liquiditätsrisiko aus einem noch nicht eingezahlten Teil des Gründungsstocks bei der Bayer-Pensionskasse VVaG in Höhe von 205 MIO € (Vorjahr: 390 MIO €), der in den Folgejahren zu weiteren Auszahlungen bei der Bayer AG führen kann. Dieser Betrag wurde unter Darlehenszusagen ausgewiesen.

Fälligkeitsanalyse der Finanzinstrumente

[Tabelle 4.93]

scroll
    31.12.2011 Buchwert
in Mio €
Cashflows Jan-März 2012 Zinsen
in Mio €
Cashflows Jan-März 2012 Tilgung
in Mio €
Cashflows Apr-Dez 2012 Zinsen
in Mio €
Cashflows Apr-Dez 2012 Tilgung
in Mio €
Finanzverbindlichkeiten            
  Anleihen / Schuldscheindarlehen* 7.710 6 - 170 2.449
  Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.657 18 444 68 285
  Restliche Verbindlichkeiten 782 10 180 16 37
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   3.466 - 3.301 - 115
Sonstige Verbindlichkeiten            
  Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung 227 39 - 179 -
  Restliche Verbindlichkeiten 726 2 491 1 141
Verbindlichkeiten aus Derivaten            
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 351 - 24 - 152
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 351 3 161 42 56
Forderungen aus Derivaten            
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 220 -12 10 72 14
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 292 -13 68 73 51
Darlehenszusagen   - - - - 205
Finanzgarantien   - - 16 - 2
scroll
    Cashflows 2013 Zinsen
in Mio €
Cashflows 2013 Tilgung
in Mio €
Cashflows 2014 Zinsen
in Mio €
Cashflows 2014 Tilgung
in Mio €
Finanzverbindlichkeiten          
  Anleihen / Schuldscheindarlehen* 249 1.100 201 1.550
  Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 69 194 63 155
  Restliche Verbindlichkeiten 19 227 12 34
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   - 32 - 5
Sonstige Verbindlichkeiten          
  Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung 1 - 1 -
  Restliche Verbindlichkeiten - 6 - 7
Verbindlichkeiten aus Derivaten          
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung - 14 - 42
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 16 41 15 1
Forderungen aus Derivaten          
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 42 - 43 -
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 13 38 21 17
Darlehenszusagen   - - - -
Finanzgarantien   - - - -
scroll
    Cashflows 2015 Zinsen
in Mio €
Cashflows 2015 Tilgung
in Mio €
Cashflows 2016 Zinsen
in Mio €
Cashflows 2016 Tilgung
in Mio €
Finanzverbindlichkeiten          
  Anleihen / Schuldscheindarlehen* 131 1.455 55 75
  Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 60 643 31 268
  Restliche Verbindlichkeiten 11 78 10 26
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   - 2 - 12
Sonstige Verbindlichkeiten          
  Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung 1 - 1 -
  Restliche Verbindlichkeiten - 4 - 6
Verbindlichkeiten aus Derivaten          
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung - - 2 22
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 28 1 - -
Forderungen aus Derivaten          
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 38 - 3 -
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 14 2 - 2
Darlehenszusagen   - - - -
Finanzgarantien   - - - -
scroll
    Cashflows nach 2016 Zinsen
in Mio €
Cashflows nach 2016 Tilgung
in Mio €
Finanzverbindlichkeiten      
  Anleihen / Schuldscheindarlehen* 273 984
  Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 36 672
  Restliche Verbindlichkeiten 28 204
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   - -
Sonstige Verbindlichkeiten      
  Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung 5 -
  Restliche Verbindlichkeiten - 72
Verbindlichkeiten aus Derivaten      
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 4 98
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung - 2
Forderungen aus Derivaten      
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 22 -
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung - 8
Darlehenszusagen   - -
Finanzgarantien   - -
scroll
    31.12.2010 Buchwert
in Mio €
Cashflows Jan - März 2011 Zinsen
in Mio €
Tilgung
in Mio €
Cashflows Apr-Dez 2011 Zinsen
in Mio €
Tilgung
in Mio €
Finanzverbindlichkeiten            
  Anleihen / Schuldscheindarlehen* 8.209 4 200 176 450
  Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.271 9 254 40 506
  Restliche Verbindlichkeiten 758 13 140 20 44
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   3.165   2.984   162
Sonstige Verbindlichkeiten            
  Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung 257 60 - 186 -
  Restliche Verbindlichkeiten 772 7 576 1 64
Verbindlichkeiten aus Derivaten            
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 338 - 53 13 73
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 373 -8 146 76 47
Forderungen aus Derivaten            
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 201 -10 13 74 52
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 296 -7 33 67 75
Darlehenszusagen           390
Finanzgarantien   - - 12 - 103
scroll
    Cashflows 2012 Zinsen
in Mio €
Cashflows 2012 Tilgung
in Mio €
Cashflows 2013 Zinsen
in Mio €
Cashflows 2013 Tilgung
in Mio €
Finanzverbindlichkeiten          
  Anleihen / Schuldscheindarlehen* 368 2.414 246 1.092
  Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 45 266 47 192
  Restliche Verbindlichkeiten 25 42 20 218
  Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 12 - 6
Sonstige Verbindlichkeiten          
  Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung 2 - 1 -
  Restliche Verbindlichkeiten 1 31 - 10
Verbindlichkeiten aus Derivaten          
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 5 40 1 3
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 76 10 13 1
Forderungen aus Derivaten          
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 52 2 20 -
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 70 23 12 2
Darlehenszusagen   - - - -
Finanzgarantien   - - - -
scroll
    Cashflows 2014 Zinsen
in Mio €
Cashflows 2014 Tilgung
in Mio €
Cashflows 2015 Zinsen
in Mio €
Cashflows 2015 Tilgung
in Mio €
Finanzverbindlichkeiten          
  Anleihen / Schuldscheindarlehen* 199 1.550 126 1.450
  Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 41 131 35 616
  Restliche Verbindlichkeiten 12 61 11 43
  Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1 - -
Sonstige Verbindlichkeiten          
  Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung 1 - 1 -
  Restliche Verbindlichkeiten - 5 - 6
Verbindlichkeiten aus Derivaten          
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 1 36 3 -
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 7 - 8 -
Forderungen aus Derivaten          
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 5 - - -
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung 6 3 7 2
Darlehenszusagen   - - - -
Finanzgarantien   - - - -
scroll
    Cashflows nach 2015 Zinsen
in Mio €
Cashflows nach 2015 Tilgung
in Mio €
Finanzverbindlichkeiten      
  Anleihen / Schuldscheindarlehen* 311 1.019
  Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 19 307
  Restliche Verbindlichkeiten 44 215
  Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - -
Sonstige Verbindlichkeiten      
  Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzung 6 -
  Restliche Verbindlichkeiten - 80
Verbindlichkeiten aus Derivaten      
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung 9 110
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung - 1
Forderungen aus Derivaten      
  Derivate mit bilanzieller Sicherungsbeziehung - -
  Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung - 12
Darlehenszusagen   - -
Finanzgarantien   - -

* Die Tilgung der 100-jährigen Hybridanleihe in Höhe von 1.300 MIO € ist zum ersten möglichen Rückzahlungszeitpunkt im Jahr 2015 ausgewiesen.

30.3 Informationen zu Derivaten

Aus sich ändernden Wechselkursen, Zinssätzen und Rohstoffpreisen ergeben sich Risiken für die beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten wie auch für zukünftige Zahlungsmittelzu- und abflüsse. Zur Reduzierung dieser Risiken werden Derivate eingesetzt, die teilweise als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting designiert werden.

WÄHRUNGSRISIKO

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit Fremdwährungsderivaten gesichert, ohne dass diese in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung stehen. Eine Fremdwährungsanleihe in britischen Pfund der Bayer AG wurde zum Emissionszeitpunkt mit einem Zinswährungsswap in eine festverzinsliche Euro-Anleihe getauscht. Dieser Zinsswap wurde als Cashflow-Absicherung im Rahmen einer bilanziellen Sicherungsbeziehung designiert. Zusätzlich wurden einzelne Devisentermingeschäfte und Zinswährungsswaps zur Absicherung von konzerninternen Darlehen im Rahmen von bilanziellen Sicherungsbeziehungen als Cashflow-Absicherung designiert.

Schwankungen künftiger Zahlungsmittelzu- und -abflüsse durch nicht-bilanzielle Fremdwährungsrisiken werden teilweise durch den Abschluss von Derivaten, die zum Großteil im Rahmen bilanzieller Sicherungsbeziehungen als Cashflow-Hedges designiert sind, vermieden.

ZINSRISIKO

Zur Steuerung des Zinsrisikos werden teilweise bei festverzinslichen Finanzschulden Zinsswaps eingesetzt. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um die 200 MIO $-Anleihe aus dem Jahr 1995, die 350 MIO $-Anleihe aus dem Jahr 1998, die 2 MRD €-Anleihe aus dem Jahr 2002, die 1,3 MRD €-Anleihe aus dem Jahr 2005, die 1 MRD €-Anleihe aus dem Jahr 2006 und die 1,3 MRD €-Anleihe aus dem Jahr 2009. Die entsprechenden Finanzschulden und Sicherungsgeschäfte stehen in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung (Fair-Value-Hedge).

In Bezug auf Fair-Value-Hedges sind hinsichtlich des Sicherungsinstruments im Berichtszeitraum 54 MIO € Gewinn (Vorjahr: 25 MIO €) angefallen. Dem gesicherten Grundgeschäft sind 54 MIO € Verlust (Vorjahr: 25 MIO €) zuzuordnen.

ROHSTOFFPREISRISIKO

Auch für Preisänderungsrisiken von Beschaffungsgeschäften erfolgt eine teilweise Begrenzung von Schwankungen künftiger Zahlungsmittelzu- und -abflüsse durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften, die zum Teil als Cashflow-Hedges designiert werden.

WEITERE ANGABEN ZU CASHFLOW-HEDGES

Das kumulierte übrige Comprehensive Income hat sich nach Steuern durch negative Veränderungen der beizulegenden Marktwerte von Derivaten, die als Cashflow-Hedges designiert sind, in 2011 um einen Betrag von 41 MIO € vermindert (Vorjahr: 75 MIO €). Im Berichtsjahr sind zunächst erfolgsneutral im kumulierten übrigen Comprehensive Income erfasste Marktwertänderungen von Derivaten, die als Cash-flow-Hedges designiert waren, in Höhe von 3 MIO € als Ertrag (Vorjahr: 18 MIO € Aufwand) realisiert worden. Analog wurden entsprechende anteilige latente Steuern von 1 MIO € als Steueraufwand (Vorjahr: 6 MIO € Steuerertrag) und nicht mehr im kumulierten übrigen Comprehensive Income erfasst.

Im Berichtsjahr sind ebenso wie im Vorjahr keine wesentlichen ineffektiven Teile der Sicherungsbeziehungen ergebniswirksam geworden.

Die aus bilanziellen Sicherungsbeziehungen (Cashflow-Hedges) erfassten Beträge im übrigen Comprehensive Income resultierten im Wesentlichen aus Verlusten in Höhe von 120 MIO € (Vorjahr: 26 MIO €) im Zusammenhang mit der Fremdwährungsabsicherung geplanter zukünftiger Umsätze in Fremdwährung. Davon wird der überwiegende Teil durch Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung innerhalb eines Jahres erfolgswirksam.

Zum Jahresende bestanden die folgenden nach wesentlichen Kategorien geordneten Geschäfte mit den angegebenen Marktwerten:

Marktwerte der Derivate

[Tabelle 4.94]

scroll
31.12.2010 Nominalwert*
in Mio €
31.12.2010 Marktwerte Positiver Marktwert
in Mio €
31.12.2010 Marktwerte Negativer Marktwert
in Mio €
Währungssicherung bilanzieller Risiken   8.759 56 -363
Devisentermingeschäfte   6.251 47 -107
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges 371 7 -
Zinswährungsswaps   2.508 9 -256
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges 2.173 9 -240
Währungssicherung nicht-bilanzieller Risiken   4.399 68 -93
Devisentermingeschäfte   3.631 59 -86
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges 3.631 59 -86
Devisenoptionen   768 9 -7
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges - - -
Zinssicherung bilanzieller Risiken   8.169 275 -166
Zinsswaps   8.169 275 -166
  davon Fair-Value-Hedges 3.467 126 -
  davon Cashflow-Hedges 1 - -
Zinsoptionen   - - -
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges - - -
Rohstoffpreissicherung   173 21 -66
Warentermingeschäfte   138 4 -52
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges 19 - -12
Warenoptionsgeschäfte   35 17 -14
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges - - -
Gesamt   21.500 420 -688
davon kurzfristige Derivate   11.072 237 -380
  für Währungssicherung 10.906 105 -258
  für Zinssicherung** - 113 -67
  für Warensicherung 166 19 -55
scroll
31.12.2011 Nominalwert*
in Mio €
31.12.2011 Marktwerte Positiver Marktwert
in Mio €
31.12.2011 Marktwerte Negativer Marktwert
in Mio €
Währungssicherung bilanzieller Risiken   10.375 89 -422
Devisentermingeschäfte   8.327 88 -205
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges 360 3 -
Zinswährungsswaps   2.048 1 -217
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges 1.746 - -211
Währungssicherung nicht-bilanzieller Risiken   4.494 31 -157
Devisentermingeschäfte   3.750 25 -146
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges 3.721 17 -140
Devisenoptionen   744 6 -11
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges - - -
Zinssicherung bilanzieller Risiken   8.564 306 -92
Zinsswaps   8.564 306 -92
  davon Fair-Value-Hedges 3.834 200 -
  davon Cashflow-Hedges - - -
Zinsoptionen   - - -
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges - - -
Rohstoffpreissicherung   153 20 -17
Warentermingeschäfte   153 20 -17
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges - - -
Warenoptionsgeschäfte   - - -
  davon Fair-Value-Hedges - - -
  davon Cashflow-Hedges - - -
Gesamt   23.586 446 -688
davon kurzfristige Derivate   15.484 228 -417
  für Währungssicherung 11.841 89 -355
  für Zinssicherung** 3.490 119 -45
  für Warensicherung 153 20 -17

* Der Nominalwert wird als Brutto-Volumen ausgewiesen, welches auch wirtschaftlich geschlossene Positionen beinhaltet.
** Der Marktwert aus langfristigen Zinsswaps, der aus kurzfristigen Zinszahlungen resultierte, wurde als kurzfristig ausgewiesen.

31. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Haftungsverhältnisse aus Gewährleistungsverträgen, Bürgschaften und sonstigen Eventualverbindlichkeiten:

Haftungsverhältnisse

[Tabelle 4.95]

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  31.12.2010
in Mio €
31.12.2011
in Mio €
Gewährleistungsverträge 53 49
Sonstige 247 263
Gesamt 300 312

SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzten sich aus Operating-Leasingverträgen, Bestellobligo, einem nicht eingezahlten Gründungsstockdarlehen gegenüber der Bayer-Pensionskasse VVaG und Verpflichtungen aus Kooperationsvereinbarungen zusammen.

Die nicht abgezinsten künftigen Mindestleasing- und -mietzahlungen aus Operating-Leasing belaufen sich auf 656 MIO € (Vorjahr: 595 MIO €). Die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen sind folgendermaßen fällig:

Operating-Leasing

[Tabelle 4.96]

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Fälligkeit im Jahr 31.12.2010
in Mio €
Fälligkeit im Jahr 31.12.2011
in Mio €
2011 182 2012 201
2012 132 2013 149
2013 94 2014 111
2014 71 2015 78
2015 49 2016 52
2016 und später 67 2017 und später 65
Gesamt 595 Gesamt 656

Aus bereits erteilten Aufträgen für begonnene oder geplante Investitionsvorhaben (Bestellobligo) bestanden Verpflichtungen in Höhe von 341 MIO € (Vorjahr: 231 MIO €).

Der nicht eingezahlte Teil des Gründungsstockdarlehens gegenüber der Bayer-Pensionskasse VVaG belief sich auf 205 MIO € (Vorjahr: 390 MIO €).

Der Konzern hat Kooperationen mit externen Partnern vereinbart, im Rahmen derer verschiedene Forschungs- und Entwicklungsprojekte finanziert werden oder - in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Ziele ("Meilensteine") oder anderer fest vereinbarter Bedingungen - Zahlungen zu leisten sind. Falls alle Zahlungen zu leisten sind, wird die in der nachfolgenden Tabelle dargestellte zeitliche Verteilung der Zahlungen für Forschungs- und Entwicklungsmeilensteine zum 31. Dezember 2011 erwartet. Die Beträge stellen die maximal zu leistenden Zahlungen dar und sind in dieser Höhe unwahrscheinlich. Da das Erreichen der Bedingungen zur Zahlung einer hohen Unsicherheit unterliegt, können die tatsächlichen Zahlungen sowohl in Bezug auf die Höhe als auch in Bezug auf den zeitlichen Anfall deutlich davon abweichen.

Andere Verpflichtungen

[Tabelle 4.97]

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Fälligkeit im Jahr 31.12.2010
in Mio €
Fälligkeit im Jahr 31.12.2011
in Mio €
2011 119 2012 314
2012 235 2013 101
2013 154 2014 135
2014 200 2015 135
2015 120 2016 83
2016 und später 547 2017 und später 574
Gesamt 1.375 Gesamt 1.342

Vorjahreswerte angepasst

Neben diesen Verpflichtungen bestanden umsatzabhängige Meilensteinzahlungsverpflichtungen in Höhe von 1.265 MIO € (Vorjahr: 1.186 MIO €), die in Höhe von 1.156 MIO € (Vorjahr: 1.141 MIO €) erst 2017 (Vorjahr: 2016) oder später erwartet werden. Diese unterliegen ebenfalls einer hohen Unsicherheit.

Sollte das Erreichen der Meilensteine bzw. der festgelegten Bedingungen hinreichend wahrscheinlich werden, führt dies zur Passivierung einer Rückstellung bzw. Verbindlichkeit sowie ggf. zum Ansatz eines immateriellen Vermögenswerts in gleicher Höhe. Laufende umsatzabhängige Lizenzzahlungen sind in der obigen Tabelle nicht enthalten. Die Tabelle beinhaltet auch keine zukünftigen Zahlungen, die wahrscheinlich und daher bereits bilanziell erfasst sind.

32. Rechtliche Risiken

Als international tätiges Unternehmen mit einem heterogenen Portfolio ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse haben können.

Die nachfolgend beschriebenen Rechtsverfahren stellen die aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken dar und sind nicht als abschließende Auflistung zu verstehen.

HealthCare:

PRODUKTBEZOGENE AUSEINANDERSETZUNGEN

Magnevist™: Am 1. Februar 2012 waren in den USA ca. 130 Klagen bezüglich des gadoliniumhaltigen Kontrastmittels Magnevist™ anhängig und Bayer zugestellt. Diese oder gleichgelagerte Klagen wurden auch gegen drei weitere Hersteller von gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln in den USA erhoben.

Die Kläger machen geltend, dass Patienten infolge der Anwendung von Magnevist™ bei bildgebenden diagnostischen Verfahren an nephrogener systemischer Fibrose (NSF) erkrankt seien. NSF ist eine seltene, schwere Erkrankung, die zu Lähmungen führen und in manchen Fällen auch tödlich verlaufen kann. Die Kläger behaupten insbesondere, das Produkt sei fehlerhaft, Bayer habe die mit Magnevist™ verbundenen Risiken gekannt oder hätte sie kennen müssen und habe nicht angemessen vor diesen gewarnt. Sie verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und begründen dies u. a. mit einer Haftung unabhängig vom Vorliegen eines konkreten Verschuldens, aus Fahrlässigkeit sowie Gewährleistungsbruch.

Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (MDL) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Am 1. Februar 2012 hatte Bayer mit ca. 270 Klägern ohne Anerkennung einer Haftung Vergleiche erzielt. Von Fall zu Fall wird Bayer eine vergleichsweise Beilegung von einzelnen Rechtsstreitigkeiten weiterhin in Betracht ziehen. Bayer ist jedoch überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und wird sich weiterhin entschieden gegen alle Ansprüche zur Wehr setzen, für die ein Vergleich nicht in Frage kommt. Bayer hat angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen.

Trasylol™ (Aprotinin) ist ein Medikament zur Kontrolle des Blutverlustes bei koronaren Bypass-Operationen. Am 1. Februar 2012 waren insgesamt ca. 360 in den USA erhobene Klagen sowie drei Sammelklagen aus Kanada zugestellt und anhängig. Die Kläger machen insbesondere geltend, die Verabreichung von Trasylol™ habe zu Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Nierenversagen oder zum Tode und zu wirtschaftlichen Schäden geführt. Die Kläger verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und behaupten u. a., Bayer habe diese Risiken gekannt oder hätte sie kennen müssen. Bayer hafte, da vor den Risiken bei der Verwendung von Trasylol™ nicht angemessen gewarnt worden sei. Sämtliche vor US-Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (MDL) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt.

Ohne Anerkennung einer Haftung hat Bayer bis zum 1. Februar 2012 mit ca. 950 Klägern in den USA Vergleichsvereinbarungen geschlossen. Von Fall zu Fall wird Bayer eine vergleichsweise Beilegung von einzelnen Rechtsstreitigkeiten auch zukünftig in Betracht ziehen. Bayer ist jedoch überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und wird sich weiterhin entschieden gegen alle Ansprüche zur Wehr setzen, für die ein Vergleich nicht in Frage kommt. Bayer hat angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen.

Yasmin™ / YAZ™: Bis zum 1. Februar 2012 wurden Bayer ca. 11.300 in den USA anhängige Klagen bezüglich Bayers oraler Kontrazeptiva Yasmin™ und YAZ™ zugestellt. In den Klagen wird geltend gemacht, Yasmin™ und / oder YAZ™ bzw. Ocella™ und / oder Gianvi™, von Barr Laboratories Inc. in den USA vermarktete generische Versionen von Yasmin™ bzw. YAZ™, hätten bei Anwenderinnen zu Gesundheitsschäden geführt, in Einzelfällen auch mit Todesfolge (Einzelheiten zu den generischen Versionen von Yasmin™ und YAZ™ nachfolgend unter "Patentrechtliche Auseinandersetzungen"). Nach Vereinbarungen von 2008 und 2010 betreibt Bayer die Produkthaftungsverfahren für Ocella™ und Gianvi™, Bayer behält mit bestimmten Ausnahmen die Produkthaftung für das von Bayer gelieferte Ocella™-Medikament, und die Parteien haben die potenzielle Produkthaftung hinsichtlich des von Bayer gelieferten Gianvi™-Medikaments aufgeteilt. Die Klägerinnen verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und behaupten insbesondere, dass Bayer die angeblichen Risiken kannte oder hätte kennen müssen, und dass Bayer hafte, da Bayer die Risiken bei der Verwendung von Yasmin™ und / oder YAZ™ nicht offengelegt oder nicht angemessen vor diesen Risiken gewarnt habe. Sämtliche vor Bundesgerichten in den USA anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (MDL) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Außerdem wurden Bayer drei Sammelklagen vor Bundesgerichten zugestellt. Das MDL-Gericht wies eine Sammelklage von Dritt-Verpflichteten (Krankenversicherer etc.) ab. Eine Berufung haben die Kläger nicht eingelegt. Das Gericht wies auch Ansprüche auf Zulassung einer US-weiten Sammelklage zurück, die von Konsumentinnen erhoben wurden, und die auch Ansprüche wegen körperlicher Schäden beinhalteten. Eine dritte Sammelklage kalifornischer Konsumentinnen auf Ersatz wirtschaftlicher Schäden bleibt anhängig. 13 weitere Sammelklagen wurden Bayer bis zum 1. Februar 2012 in Kanada zugestellt.

Im Dezember 2011 setzte das MDL-Gericht das erste zur mündlichen Verhandlung terminierte Verfahren aus und ordnete ein Mediationsverfahren zwischen den Parteien an. Bis zum 13. Februar 2012 hat Bayer ohne Anerkennung einer Haftung eine grundsätzliche Vergleichsvereinbarung mit ca. 70 Klägerinnen in den USA zu Konditionen getroffen, die Bayer für sachgerecht hält. Von Fall zu Fall wird Bayer weiterhin die Möglichkeit eines Vergleichs einzelner Rechtsstreitigkeiten in den USA in Betracht ziehen.

Mit zusätzlichen Verfahren ist zu rechnen. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und wird sich weiterhin entschieden gegen alle Ansprüche zur Wehr setzen, für die ein Vergleich nicht in Frage kommt. Für erwartete Verteidigungskosten und vereinbarte Vergleiche hat Bayer auf der Grundlage der vorliegenden Informationen angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen.

Im Zusammenhang mit den oben genannten Angelegenheiten zu Magnevist™, Trasylol™ und Yasmin™ / YAZ™ ist Bayer in industrieüblichem Umfang gegen Produkthaftungsrisiken versichert. Abhängig vom weiteren Verlauf der Yasmin™ / YAZ™-Klagen ist es allerdings möglich, dass der bestehende Versicherungsschutz nicht ausreichen könnte, um sämtliche Verteidigungskosten und etwaige Schadenersatzleistungen aus diesen Klagen vollständig abzudecken.

WETTBEWERBSRECHTLICHE VERFAHREN

Cipro™: Gegen Bayer sind seit 2000 in den USA zahlreiche Sammelklagen im Zusammenhang mit Cipro™ anhängig gemacht worden, einem Medikament zur Behandlung von Infektionskrankheiten. Die Kläger warfen Bayer und anderen Beklagten vor, dass ein zwischen Bayer und der Firma Barr Laboratories, Inc. im Jahr 1997 geschlossener Vergleich zur Beendigung eines Patentrechtsstreits wettbewerbswidrig gewesen sei. Alle vor Bundesgerichten erhobenen Klagen wurden abgewiesen. Zwei Bundes-Berufungsgerichte haben die Klageabweisungen bestätigt und der oberste Gerichtshof der USA hat zweimal Rechtsmittel der Kläger verworfen. Die bundesgerichtlichen Verfahren sind damit beendet.

Vor einigen bundesstaatlichen Gerichten sind weitere Klagen anhängig. Die Abweisung einer vor einem bundesstaatlichen Gericht in Kalifornien anhängigen Sammelklage von indirekten Käufern aus Kalifornien wurde durch das kalifornische Berufungsgericht bestätigt. Der oberste Gerichtshof von Kalifornien hat diesen Fall nun zur Prüfung angenommen. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen.

PATENTRECHTLICHE AUSEINANDERSETZUNGEN

Yasmin™: 2005 hat Bayer vor einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Barr Pharmaceuticals, Inc. und Barr Laboratories, Inc. eingereicht. Darin wird Barr wegen seiner angestrebten generischen US-Version des oralen Verhütungsmittels Yasmin™ von Bayer Patentverletzung vorgeworfen. 2008 hat das US-Bundesgericht Bayers Patent '531 für Yasmin™ für ungültig erklärt. Dieses Urteil hat das zuständige US-Berufungsgericht 2009 bestätigt. 2010 hat der U.S. Supreme Court Bayers Rechtsmittel zurückgewiesen.

Bayer und Barr Laboratories, Inc. haben 2008 eine Liefer- und Lizenzvereinbarung über eine generische Version von Yasmin™ unterzeichnet, die Barr unter der Marke Ocella™ ausschließlich in den USA vermarktet. Bayer erhält für die Produktlieferung einen feststehenden Prozent-Anteil an den hiermit von Barr erzielten Umsätzen. Die Vereinbarung wird von der amerikanischen Wettbewerbsaufsicht (Federal Trade Commission - "FTC") untersucht.

2008 hat Bayer zwei und 2010 drei weitere Mitteilungen über einen abgekürzten Zulassungsantrag für ein neues Arzneimittel (Abbreviated New Drug Application - "ANDA") erhalten, mit dem die Firmen Watson Laboratories Inc., Sandoz Inc., Lupin Ltd., Famy Care Ltd. und Sun Pharma Global FZE jeweils die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version von Bayers oralem Kontrazeptivum Yasmin™ in den Vereinigten Staaten verfolgen. Bayer hat deswegen vor einem US-Bundesgericht Patentverletzungsklage gegen Watson, Sandoz und Lupin eingereicht. In ihren Klageerwiderungen behaupten Watson und Sandoz u. a., verschiedene Bayer-Patente seien unwirksam. Sandoz behauptet außerdem, dass Bayer und Barr Vereinbarungen getroffen haben, die wettbewerbswidrig seien und gegen US-amerikanisches Kartell- und Wettbewerbsrecht verstoßen würden; das US-Bundesgericht hat die darauf gestützten Ansprüche 2011 abgewiesen. 2010 hat das US-Bundesgericht Bayers Patentverletzungsklage gegen Watson, Sandoz und Lupin abgewiesen. Bayer hat Berufung gegen diese Entscheidungen eingelegt. Das zuständige US-Berufungsgericht hat die Verfahren zusammengefasst. Die mündliche Verhandlung fand im Dezember 2011 statt.

YAZ™: 2007 und 2008 erhielt Bayer Mitteilungen, dass Barr Laboratories, Inc., Watson Laboratories Inc. und Sandoz Inc., 2010 auch Lupin Ltd. und Sun Pharma Global FZE jeweils ein ANDA-Zulassungsverfahren hinsichtlich einer generischen Version des oralen Verhütungsmittels YAZ™ von Bayer in den USA eingeleitet haben. 2011 und 2012 erhielt Bayer derartige Mitteilungen auch von Famy Care und Pharmaceutics International Inc. Bayer hat vor US-Bundesgerichten Patentverletzungsklagen gegen Watson, Sandoz, Lupin, Sun Pharma Global und Famy Care eingereicht, die die Verletzung bestimmter Bayer-Patente geltend machen. Rechtliche Schritte gegen Pharmaceutics International behält sich Bayer vor. In der Klageerwiderung behauptet Sandoz u. a., dass Bayer und Barr Vereinbarungen getroffen haben, die wettbewerbswidrig seien und gegen US-amerikanisches Kartell- und Wettbewerbsrecht verstoßen würden. Sandoz hat diese Anschuldigungen 2011 zurückgenommen.

2008 haben Bayer und Barr vereinbart, dass Bayer Barr die Lizenz erteilt, ab Juli 2011 in den USA eine generische Version von YAZ™ vermarkten zu können. Bayer wird dafür das Medikament liefern. Bayer erhält festgelegte Prozent-Anteile an den hiermit von Barr erzielten Umsätzen. Im Dezember 2008 wurde Barr von Teva Pharmaceutical Industries Ltd. übernommen. 2010 verkündete Teva den Beginn der Vermarktung von Gianvi™ in den USA, einer generischen Version von YAZ™. Rechtsstreitigkeiten zwischen Bayer und Teva / Barr vor mehreren Bundesgerichten in den USA wegen Verletzung bestimmter Bayer-Patente durch den Vertrieb von Gianvi™ wurden im Jahr 2010 verglichen. Bayer und Barr haben die o. a. - derzeit ebenfalls von der FTC untersuchte - Lizenz- und Belieferungsvereinbarung von 2008 ergänzt, und Bayer beliefert Barr seit Dezember 2010 mit dem Medikament für Gianvi™.

Beyaz™: 2012 erhielt Bayer eine Mitteilung von Watson Laboratories Inc., dass Watson ein ANDA-Zulassungsverfahren hinsichtlich einer generischen Version des oralen Verhütungsmittels Beyaz™ von Bayer in den USA eingeleitet hat. Bayer hat vor einem US-Bundesgericht Patentverletzungsklage gegen Watson eingereicht.

Yasmin™ / Yasminelle™ / YAZ™: Im Juli 2011 hat eine Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts ein Formulierungspatent ("Mikronisierung") für Yasmin™, Yasminelle™ und YAZ™ widerrufen. Bayer hat einen Antrag auf Überprüfung der Entscheidung durch die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts eingereicht. 2004 hatte die Hexal Pharmaforschung GmbH Einspruch gegen Bayers Patent eingelegt. Eine Einspruchsabteilung des Europäischen Patentamts hatte den Einspruch 2006 zunächst abgewiesen. Die jüngste Entscheidung beruht auf einer Beschwerde von Hexal gegen die Abweisung von 2006. Das andere Formulierungspatent ("Dissolution") für Yasmin™, Yasminelle™ und YAZ™ hat das Europäische Patentamt im Dezember 2011 widerrufen. Bayer wird Beschwerde einlegen. Die Beschwerde wird aufschiebende Wirkung haben.

Blutzuckermessgeräte: 2007 haben Roche Diagnostics Operations und Corange International in den USA u. a. gegen Bayer wegen angeblicher Verletzung zweier Roche-Patente durch Blutzuckermessgeräte Klage erhoben. Zwei der von den Vorwürfen betroffenen Geräte verkauft Bayer als Teil seiner Breeze™-2- und Contour™-Systeme. Nach Auffassung von Bayer sind diese Patente Bestandteil einer Lizenzvereinbarung zwischen den Parteien. Die Klagen wurden nach dieser früheren Lizenzvereinbarung an ein Schiedsgericht verwiesen. Roche hat vier weitere Patente in das Schiedsgerichtsverfahren eingeführt und behauptet, Contour™-Systeme von Bayer würden diese Patente verletzen. Das Schiedsverfahren und die darin ergehenden Entscheidungen sind vertraulich. Zum jetzigen Zeitpunkt glaubt Bayer nicht, dass der Ausgang des Schiedsverfahrens einen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse von Bayer haben wird.

Betaferon™ / Betaseron™: 2010 hat Bayer eine Klage bei einem Bundesgericht in den USA gegen Biogen Idec MA Inc. eingereicht. Bayer beantragt die gerichtliche Feststellung, dass ein im Jahr 2009 der Firma Biogen erteiltes Patent unwirksam ist und mit Bayers Produktion und Vermarktung von Betaseron™, ein Bayer-Medikament zur Behandlung von Multipler Sklerose, nicht verletzt wird. Biogen behauptet, Bayer verletze das Patent mit der Produktion und dem Vertrieb von Betaseron™ und Extavia™, und hat Bayer entsprechend verklagt. Betaseron™ wird in den USA von Bayer hergestellt und vertrieben. Extavia™ ist ebenfalls ein Medikament zur Behandlung von Multipler Sklerose und wird von Bayer hergestellt, aber in den USA von Novartis Pharmaceuticals Corporation vertrieben, einer weiteren Beklagten in diesem Verfahren.

Levitra™: 2009 reichte Bayer bei einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Teva Pharmaceuticals USA Inc. und Teva Pharmaceutical Industries Ltd. ein. Zuvor hatte Bayer 2009 eine Mitteilung über einen ANDA-Antrag erhalten, mit dem Teva die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version von Levitra™ vor Auslaufen des Patents in den Vereinigten Staaten verfolgt. Levitra™ ist Bayers Arzneimittel zur Behandlung erektiler Dysfunktion. Bayer hat sich mit Teva geeinigt, den Patentstreit außergerichtlich beizulegen. Danach darf Teva seine generische Version von Levitra™ in den USA bereits kurze Zeit vor dem Patentablauf im Oktober 2018 vertreiben. Die Auswirkungen auf das Levitra™-Geschäft in den USA werden voraussichtlich unerheblich sein. Teva erkennt die Gültigkeit und Durchsetzbarkeit der von Bayer geltend gemachten Patente an.

In den oben genannten patentrechtlichen Auseinandersetzungen ist Bayer überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen.

WEITERE RECHTLICHE VERFAHREN

Großhandelspreise in den USA: Bayer ist wie eine Reihe anderer Pharma-Gesellschaften in den USA in mehreren Verfahren auf Schadenersatz, Strafschadenersatz und Herausgabe von Gewinn verklagt worden. Die Klagen werden mit der angeblichen Manipulation bei der Angabe von Großhandelspreisen bzw. dem günstigsten Preis für verschreibungspflichtige pharmazeutische Produkte begründet. Kläger sind u. a. auch Bundesstaaten. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. In geeigneten Fällen hat Bayer Vergleiche geschlossen und wird diese Möglichkeit auch künftig in Betracht ziehen.

Verfahren mit ehemaligen Aktionären der Bayer Pharma AG: 2008 wurde der Squeeze-out der ehemaligen Minderheitsaktionäre der Bayer Pharma AG (ehemals firmierend als Bayer Schering Pharma AG) wirksam. Wie in solchen Fällen üblich, haben mehrere Aktionäre Spruchverfahren eingeleitet, um die Angemessenheit der von Bayer für die Übertragung der Aktien im Rahmen des Squeeze-out geleisteten Barabfindung gerichtlich prüfen zu lassen. Die Angemessenheit von Barabfindung und Ausgleich, die Bayer im Zusammenhang mit dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag der Bayer Pharma AG aus dem Jahr 2006 gezahlt hat, wird ebenfalls gerichtlich geprüft.

Kogenate™FS: Eine Streitigkeit mit der Recoly NV und der mit Recoly verbundenen Zilip Pharma BV betrifft die Beendigung des sogenannten KG-Lip-Projektes (lang wirksamer Gerinnungsfaktor VIII, der Recolys Liposomen-Technologie verwendet) durch Bayer. Bayer beantragt die schiedsgerichtliche Feststellung, dass Bayer sich im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren nach besten Kräften bemüht hat, das Produkt zu entwickeln, und dass Bayer nicht vertraglich zur Zahlung einer Gebühr für die Beendigung oder zur Fortsetzung der Produktentwicklung verpflichtet ist. Recoly verlangt Schadenersatz von Bayer.

Compliance-Untersuchung: Bayer untersucht intern, ob eine frühere operative Einheit einer US-Tochtergesellschaft dem US-Gesetz gegen korrupte Praktiken im Ausland (Foreign Corrupt Practices Act) entsprochen hat. Dieses Gesetz verbietet u. a. Korruptionszahlungen von in den USA ansässigen Personen an Regierungsbeamte außerhalb der Vereinigten Staaten. Die Einheit, die Bayers Geschäft mit Plasmaderivaten betrieben hatte, wurde 2005 verkauft. Ursprünglich lag der Schwerpunkt der internen Untersuchung auf Verkäufen dieser Einheit an bestimmte Länder in Osteuropa und im Mittleren Osten. Um die Compliance-Bemühungen von Bayer zu bewerten, prüft Bayer auch Verkaufspraktiken in anderen Einheiten und Ländern. Bayer hat die US-Regierung freiwillig über die interne Untersuchung informiert. Die US-Regierung hat nicht mitgeteilt, ob und ggf. welche Maßnahmen sie gegen Bayer oder einzelne Personen ergreifen oder ob sie ihre eigene Untersuchung einleiten will. Da die interne Untersuchung noch andauert, können noch keine Aussagen über die Ergebnisse und daraus eventuell für Bayer erwachsende Belastungen getroffen werden.

CropScience:

Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen: Insgesamt waren Bayer am 1. Februar 2012 ca. 420 Klagen mit insgesamt rund 12.200 Klägern bekannt, die gegen verschiedene Bayer-Gesellschaften im Zusammenhang mit gentechnisch verändertem Reis in den USA anhängig sind. Ein hoher Prozentsatz dieser Fälle wird sich mit Inkrafttreten des nachfolgend erörterten Vergleiches mit Reisfarmern erledigen. Die Zahl der Kläger wurde anhand der Gesamtzahl der in den Schriftsätzen als Kläger genannten Personen berechnet. Die Zahl der Kläger erlaubt jedoch keine Rückschlüsse auf die Zahl der betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe. Reisfarmen in den Vereinigten Staaten bestehen oft aus mehreren rechtlichen Einheiten. In einigen Fällen hat nur eine einzelne Person geklagt, in anderen treten sämtliche dieser rechtlichen Einheiten als Kläger auf. Außerdem werden sowohl Personengesellschaften als auch deren einzelne Gesellschafter gezählt, wenn sie als Kläger in den Klageschriften aufgeführt werden.

Die Kläger bringen vor, sie hätten wirtschaftliche Verluste erlitten, nachdem Spuren von gentechnisch verändertem Reis in Stichproben von konventionellem, in den USA angebautem Langkornreis festgestellt wurden. Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren sind 2006 im Rahmen einer Multidistrict Litigation (MDL) zur Koordination an ein Bundesgericht in St. Louis, Missouri, verwiesen worden. Der Antrag der Kläger auf Zulassung einer Sammelklage wurde 2008 von diesem Gericht abgelehnt und eine Zwischenberufung der Kläger hiergegen vom Berufungsgericht nicht zugelassen.

Bei der Entwicklung des gentechnisch veränderten Reises ("LL RICE") wurden von 1998 bis 2001 in Zusammenarbeit mit Dritten in den USA Freilandversuche durchgeführt. Der gentechnisch veränderte Reis wurde nie vermarktet. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA und die US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA haben bestätigt, dass der gentechnisch veränderte Reis sicher für die Gesundheit, für den Einsatz in Nahrungs- und Futtermitteln wie auch für die Umwelt ist. Außerdem hat die USDA 2007 einen Bericht über ihre Untersuchung darüber veröffentlicht, wie der gentechnisch veränderte Reis in die kommerzielle Reisversorgung gelangt sein könnte. Die USDA konnte keine Ursache ermitteln und hat entschieden, dass sie keine rechtlichen Maßnahmen gegen Bayer oder andere Personen ergreifen werde.

2009 und 2010 hat Bayer sechs Verfahren vor amerikanischen Geschworenengerichten verhandelt, drei in dem oben erwähnten MDL-Verfahren und drei in Gerichten im US-Bundesstaat Arkansas. In allen sechs Verfahren wurde Bayer zur Zahlung kompensatorischen Schadenersatzes verurteilt. In zwei der Verfahren an Gerichten in Arkansas wurde außerdem von den Jurys Strafschadenersatz festgesetzt (0,5 MIO US-Dollar in dem ersten Verfahren und rund 42 MIO US-Dollar in dem zweiten Verfahren). Das Gericht in dem zweiten Arkansas-Verfahren hielt das Gesetz von Arkansas, das eine Höchstgrenze für Strafschadenersatz festlegt, für verfassungswidrig und erließ ein Urteil über den vollen Strafschadenersatz von 42 MIO US-Dollar.

Im März 2011 hat Bayer den siebten Fall vor Geschworenengerichten in Arkansas verhandelt. Dieser Fall betraf Riceland Foods, Inc., eine große Reismühle in den USA, und mehrere landwirtschaftsnahe Unternehmen. Kurz vor Beginn der Verhandlung hat sich Bayer mit den landwirtschaftsnahen Unternehmen für 4 MIO US-Dollar verglichen. In der Verhandlung setzte die Jury einen kompensatorischen Schadenersatz von 11,8 MIO US-Dollar sowie einen Strafschadenersatz von 125 MIO US-Dollar fest. Im Juni 2011 hat das Gericht, vor dem die Geschworenen-Verhandlung stattfand, das Arkansas-Gesetz über die Höchstgrenze beim Strafschadenersatz für verfassungsmäßig erklärt und den Strafschadenersatz auf den gesetzlichen Höchstbetrag von 1 MIO US-Dollar herabgesetzt.

Im Dezember 2011 bestätigte das oberste Gericht von Arkansas das Urteil im zweiten GeschworenenVerfahren über Strafschadenersatz in Höhe von 42 MIO US-Dollar mit der Begründung, das Arkansas-Gesetz über die Höchstgrenze beim Strafschadenersatz sei verfassungswidrig. Dieser Fall wurde für 53,5 MIO US-Dollar verglichen. Alle anderen Berufungsverfahren mit Ausnahme des Riceland-Foods-Falles sind beendet worden.

Bayer erwartet, dass das oberste Gericht von Arkansas in Anbetracht seiner jüngsten Entscheidung den Riceland-Foods-Fall an das Gericht erster Instanz zurückverweisen wird, um dort zu entscheiden, inwiefern der von der Jury festgesetzte Strafschadenersatz von 125 MIO US-Dollar den verfassungsmäßigen Schutz des ordnungsgemäßen Gerichtsverfahrens verletzt, und um ein Urteil über Strafschadenersatz zu erlassen, dessen Höhe sich derzeit nicht voraussehen lässt.

Ohne Anerkennung einer Haftung hat Bayer im Juli 2011 Vergleichsvereinbarungen mit zwei Gruppen von Anwälten abgeschlossen, die Erzeuger von Langkornreis in den LL RICE-Verfahren vertreten. Eine Vereinbarung betrifft die in der Multidistrict Litigation (MDL) am Bundesgericht zusammengefassten Fälle; die andere betrifft die Fälle an einzelstaatlichen Gerichten. Nach den Vereinbarungen wird Bayer insgesamt bis zu 750 MIO US-Dollar für Ansprüche zahlen, die von Reiserzeugern erhoben worden sind. Das Vergleichsprogramm ist offen für alle US-Landwirte, die in der Zeit von 2006 bis 2010 Langkornreis angebaut haben. Die Vergleiche stehen unter der Bedingung, dass sich eine hinreichende Zahl von Landwirten daran beteiligt, die 85 % der Anbaufläche für Langkornreis in den USA in dem fraglichen Zeitraum repräsentiert. Die Beteiligungsschwelle ist erreicht worden. Die endgültige Größe der an dem Vergleich teilnehmenden Flächen steht zwar noch nicht fest, sie wird aber mehr als 90 % der insgesamt in Frage kommenden Reisanbauflächen umfassen.

Zwei ursprünglich für August 2011 terminierte Fälle, die ca. 25 Landwirte umfassten, sind freiwillig zurückgenommen worden und wurden zu den Konditionen des Vergleichsprogramms verglichen.

18 Fälle mit Geschäftsbetrieben, die nicht Teil des Vergleichsprogramms sind, bleiben in den USA weiter anhängig. In mehreren Fällen sind für 2012 Termine zur Gerichtsverhandlung angesetzt. Das Unternehmen hofft, dass viele dieser Fälle ebenfalls verglichen werden können. Bayer wird sich aber weiterhin in allen Fällen entschieden zur Wehr setzen, in denen angemessene Einigungen nicht möglich sind, und wird das Berufungsverfahren in dem Riceland-Foods-Fall fortsetzen.

Einer der verbliebenen Fälle betrifft Ansprüche von BASF auf Ersatz der angeblich durch eine Verunreinigung der BASF-Reissorte "Clearfield 131" mit LL RICE erlittenen Schäden. In diesem Fall hat Bayer Ansprüche gegen BASF mit der Begründung erhoben, dass BASF mit Clearfield 131 fahrlässig umgegangen ist und dass diese Fahrlässigkeit zu den angeblich erlittenen Schäden von Reisfarmern, Reismühlen und sonstigen Klägern in den anderen Gerichtsverfahren beigetragen hat. Bayer verlangt von BASF Ersatz sämtlicher oder eines Teils der Beträge, die Bayer für Vergleiche in diesen Gerichtsverfahren aufgewendet hat. Bayer hat auch Riceland Foods an diesem Verfahren beteiligt, wirft Riceland Fahrlässigkeit vor und verlangt deshalb ebenfalls eine Beteiligung an den Schadenersatzzahlungen.

Ohne Anerkennung einer Rechtspflicht hat Bayer ferner die Ansprüche von sechs europäischen Reisimporteuren, einem US-Reisexporteur und vier US-Reismühlen oder Reis-Trocknungsbetrieben, zwei Reis-Saatgutverkäufern und mehreren Farmern außerhalb der 750 MIO US-Dollar Rahmen-Vergleichsvereinbarung zu einem Gesamtbetrag von rund 133 MIO US-Dollar verglichen, einschließlich des Vergleichs über 53,5 MIO US-Dollar in dem zweiten oben genannten Geschworenenverfahren in Arkansas.

Bayer hat angemessene bilanzielle Maßnahmen für das Vergleichsprogramm sowie für erwartete Rechts- und Verteidigungskosten ergriffen.

Asbest : Ein weiteres Risiko kann aus Asbest-Klagen in den USA erwachsen. In vielen Fällen behaupten die Kläger, Bayer und andere Beklagte hätten Dritte in zurückliegenden Jahrzehnten auf dem eigenen Werksgelände beschäftigt, ohne vor den bekannten Gefahren von Asbest hinreichend gewarnt oder geschützt zu haben. Außerdem ist eine Bayer-Beteiligungsgesellschaft in den USA Rechtsnachfolgerin von Gesellschaften, die bis 1976 Asbest-Produkte verkauften. Im Falle einer Haftung besteht insoweit eine vollständige Freistellung durch Union Carbide. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen.

MaterialScience:

KARTELLVERFAHREN KAUTSCHUKPRODUKTE

Gegen Gesellschaften des Bayer-Konzerns sind zivilrechtliche Schadenersatzklagen in Europa wegen angeblicher kartellrechtlicher Verstöße auf dem Gebiet verschiedener Kautschukprodukte anhängig. Die zugrunde liegenden Sachverhalte waren im Wesentlichen Gegenstand mittlerweile beendeter behördlicher Untersuchungen.

Seit 2008 hat eine vorwiegend aus Reifenherstellern bestehende Klägergruppe bei dem High Court of Justice in London Schadenersatzklagen gegen Bayer und andere Hersteller von Butadien-Kautschuk und Emulsionsstyrol-Butadien-Kautschuk erhoben. Die Kläger verlangen Schadenersatz aufgrund angeblicher Verstöße gegen europäisches Wettbewerbsrecht auf den Märkten für Butadien-Kautschuk und Emulsionsstyrol-Butadien-Kautschuk. In einem Verfahren vor einem Mailänder Gericht, dem Bayer als Nebenintervenient beigetreten war, sollte das Fehlen einer Haftung festgestellt werden. Das Gericht hat den Antrag abgewiesen, Bayer hat Berufung eingelegt. Der englische High Court hat sich hinsichtlich der Klagen für zuständig erklärt, und das Hauptverfahren befindet sich in der Phase der Sachverhaltsermittlung.

Die früher dargestellte Sammelklage in Australien wurde verglichen.

Bayer verteidigt sich gegen die in Europa anhängigen Klagen. Das finanzielle Risiko aus diesen Verfahren ist noch nicht endgültig bezifferbar. Bayer hat angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere zivilrechtliche Schadenersatzklagen im Zusammenhang mit früher berichteten, mittlerweile beendeten behördlichen Kartellverfahren erhoben werden.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Liquidität) des Bayer-Konzerns im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse veränderten. In Übereinstimmung mit IAS 7 (Statement of Cash Flows) wird zwischen Zahlungsströmen aus operativer und investiver Tätigkeit sowie aus Finanzierungstätigkeit unterschieden. Auswirkungen der Veränderung des Konsolidierungskreises werden gesondert ausgewiesen.

Die von den ausländischen Konzerngesellschaften berichteten Zahlungsströme werden zu Monatsdurchschnittskursen umgerechnet. Hiervon abweichend werden die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Stichtagskurs angesetzt. Der Einfluss von Wechselkursänderungen auf die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente wird als "Veränderung aus Wechselkursänderungen" ausgewiesen.

33. Zu- / Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit

Der Brutto-Cashflow in Höhe von 5.172 MIO € (Vorjahr: 4.771 MIO €) zeigt den betrieblichen Einnahmenüberschuss vor jeglicher Mittelbindung. Er wird in der Anhangangabe [1] nach Segmenten gegliedert.

Im Zufluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) von 5.060 MIO € (Vorjahr: 5.773 MIO €) wurden zusätzlich zum Brutto-Cashflow die Veränderungen der übrigen operativen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge berücksichtigt.

Im Geschäftsjahr 2011 wurden ertragsteuerlich bedingte Zahlungsmittelabflüsse in Höhe von 932 MIO € im Netto-Cashflow erfasst (Vorjahr: 838 MIO €). Die Veränderungen der Ertragsteuerverbindlichkeiten, -rückstellungen und -erstattungsansprüche werden in der Zeile "Veränderung übriges Nettovermögen / Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge" ausgewiesen. Die Übertragung von Staatsanleihen in Pensionsfonds in den USA und in Deutschland in Höhe von insgesamt 477 MIO € war nicht zahlungswirksam und führte somit nicht zu einem operativen Cashabfluss.

34. Zu- / Abfluss aus investiver Tätigkeit

Im Rahmen der investiven Tätigkeit sind im Jahr 2011 Mittel in Höhe von 3.890 MIO € abgeflossen (Vorjahr: 2.414 MIO €).

Für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten wurde im Jahr 2011 ein Betrag von 1.615 MIO € (Vorjahr: 1.514 MIO €) aufgewendet. In den Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sind u. a. Ausgaben im Zusammenhang mit dem Ausbau des chinesischen Standorts in Shanghai, China, für die Herstellung von Polymer-Produkten sowie für Vermarktungsrechte im Pharmabereich enthalten. Diesen Ausgaben standen Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und anderen Vermögenswerten in Höhe von 275 MIO € (Vorjahr: 61 MIO €) gegenüber.

Des Weiteren wurden Auszahlungen für Akquisitionen in Höhe von 261 MIO € (Vorjahr: 31 MIO €) vorgenommen. Dies betraf u. a. den Erwerb des Tiergesundheitsunternehmens Bomac, Neuseeland, der Hornbeck Seed Company, Inc., USA, und der Pathway Medical Technologies, Inc., USA. Der Vorjahreswert umfasste im Wesentlichen den Erwerb der Artificial Muscle, Inc., USA. Weitere Erläuterungen zu Akquisitionen und Desinvestitionen erfolgen in der Anhangangabe [6.2 / 6.3].

Für lang- und kurzfristige finanzielle Vermögenswerte wurden 2.537 MIO € (Vorjahr: 1.084 MIO €) gezahlt. Die Übertragung von Staatsanleihen in Pensionsfonds in den USA und in Deutschland in Höhe von insgesamt 477 MIO € war nicht zahlungswirksam und führte somit nicht zu einem investiven Cashzufluss.

35. Zu- / Abfluss aus Finanzierungstätigkeit

Aus Finanzierungstätigkeit sind 2.213 MIO € abgeflossen (Vorjahr: 3.230 MIO €). Die Netto-Kreditrückzahlung belief sich auf 397 MIO € (Vorjahr: 1.544 MIO €).

Für Dividendenzahlungen sind 1.242 MIO € (Vorjahr: 1.160 MIO €) abgeflossen. Die Netto-Zinsausgaben einschließlich Ausgaben und Einnahmen aus Zinssicherungsgeschäften erhöhten sich auf 570 MIO € (Vorjahr: 517 MIO €).

Sonstige Erläuterungen

36. Honorare des Abschlussprüfers

Für die erbrachten Dienstleistungen der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:

Honorare des Abschlussprüfers

[Tabelle 4.98]

scroll
  2010
in Mio €
2011
in Mio €
Abschlussprüfungsleistungen 5 5
Andere Bestätigungsleistungen 2 2
Steuerberatungsleistungen - 1
Sonstige Leistungen 1 -
Gesamt 8 8

Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen umfassen vor allem Vergütungen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Abschlüsse der Bayer AG und ihrer inländischen Tochterunternehmen. Honorare für andere Bestätigungsleistungen beziehen sich in erster Linie auf Prüfungen des internen Kontrollsystems einschließlich projektbegleitender Prüfungen im Zusammenhang mit der Einführung neuer EDV-Systeme sowie die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen.

37. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Nahe stehende Unternehmen und Personen im Sinne des IAS 24 (Related Party Disclosures) sind juristische oder natürliche Personen, die auf die Bayer AG und deren Tochterunternehmen Einfluss nehmen können oder der Kontrolle oder einem maßgeblichen Einfluss durch die Bayer AG bzw. deren Tochterunternehmen unterliegen. Dazu gehören insbesondere nicht konsolidierte Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen sowie Versorgungspläne und ferner die Organmitglieder der Bayer AG, deren Bezüge der Anhangangabe [38] sowie dem Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht zu entnehmen sind.

Geschäfte mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen sowie Versorgungsplänen werden zu Bedingungen durchgeführt, wie sie zwischen fremden Dritten üblich sind.

Die folgende Tabelle stellt das Lieferungs- und Leistungsvolumen mit nahe stehenden Unternehmen, die im Bayer-Konzernabschluss anteilsmäßig oder at-equity einbezogen oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurden, sowie mit Versorgungsplänen dar:

Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

[Tabelle 4.99]

scroll
  2010 Erträge
in Mio €
2010 Forderungen
in Mio €
2010 Verbindlichkeiten
in Mio €
2011 Erträge
in Mio €
2011 Forderungen
in Mio €
2011 Verbindlichkeiten
in Mio €
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen 12 8 -37 17 6 -29
Gemeinschaftsunternehmen 35 2 - 44 11 -
Assoziierte Unternehmen 31 10 -37 22 4 -33
Versorgungspläne - 560 -84 - 745 -78

Gegenüber der Bayer-Pensionskasse VVaG hat sich die Bayer AG zur Bereitstellung eines Genussrechtskapitals in Höhe von 150 MIO € verpflichtet, das zum 31. Dezember 2011 weiterhin in voller Höhe begeben war. Das der Bayer-Pensionskasse VVaG im Jahr 2008 erstmals gewährte Gründungsstockdarlehen betrug zum 31. Dezember 2011 595 MIO € (Vorjahr: 410 MIO €).

Im Geschäftsjahr 2011 wurden wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen auf Forderungen gegenüber nahe stehenden Unternehmen und Personen erfasst.

38. Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie gewährte Kredite

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Vorstandsvergütung gemäß IFRS. Diese umfasst neben der direkt geleisteten Vergütung den beizulegenden Zeitwert der auf der kurzfristigen variablen Vergütung basierten aktienkursindizierten Vergütung, der ca. 50 % der kurzfristigen variablen Vergütung für das Jahr 2011 entspricht. Die Gesamtvergütung gemäß IFRS umfasst im Gegensatz zu den Gesamtbezügen nach HGB nicht den beizulegenden Zeitwert der neu gewährten aktienorientierten Entlohnung, sondern die im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung zuzüglich der Wertänderung bisheriger noch nicht ausgezahlter Ansprüche aus aktienorientierter Entlohnung. Darüber hinaus sind die Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen hinzuzurechnen.

Vorstandsvergütung (nach IFRS)

[Tabelle 4.100]

scroll
  2010
in T€
2011
in T€
Summe direkt geleisteter Vergütung 10.019 6.775
Beizulegender Zeitwert der auf der kurzfristigen variablen Vergütung basierten, aktienkursindizierten Vergütung 2.621 3.445
Langfristige variable Vergütung (im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) 1.079 732
Wertänderung bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung -226 -275
Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen 2.847 1.134
Gesamtvergütung (nach IFRS) 16.340 11.811

Zur näheren Erläuterung siehe Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht.

Für die zukünftige Auszahlung der aktienkursindizierten kurzfristigen variablen Vergütung wurde für die aktiven Vorstandsmitglieder ein Betrag von 5.718 T € bilanziell berücksichtigt.

Die Vorstandspensionsbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betrugen 13.069 T € (Vorjahr: 14.116 T €). Der Betrag für 2010 enthielt Zahlungen zur Abgeltung von Ansprüchen auf Pensionsurlaub eines ehemaligen Vorstandsmitglieds in Höhe von 1.850 T €. Die Pensionsrückstellungen für die früheren Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen betrugen 134.179 T € (Vorjahr: 131.599 T €).

Die Bezüge des Aufsichtsrats betrugen 2.295 T € (Vorjahr: 2.290 T €). Hiervon entfielen auf variable Vergütungsbestandteile 765 T € (Vorjahr: 763 T €).

Zum 31. Dezember 2011 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Vorstands bzw. des Aufsichtsrats. Im Berichtsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen.

Leverkusen, 14. Februar 2012

Bayer Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Bayer-Konzerns sowie der Bayer AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Bayer-Konzerns bzw. der Bayer AG beschrieben sind.

 

Leverkusen, 14. Februar 2012

Bayer Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Marijn Dekkers, Vorsitzender

Werner Baumann

Prof. Dr. Wolfgang Plischke

Dr. Richard Pott

Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers

An die Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen

VERMERK ZUM KONZERNABSCHLUSS

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, und ihrer Tochtergesellschaften - bestehend aus Konzerngewinn- und Verlustrechnung und Konzerngesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz, Konzernkapitalflussrechnung, Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011 - geprüft.

Verantwortung des Vorstands

Der Vorstand der Bayer Aktiengesellschaft ist verantwortlich für die Aufstellung dieses Konzernabschlusses. Diese Verantwortung umfasst, dass dieser Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt wird und unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Der Vorstand ist auch verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Verantwortung des Abschlussprüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Konzernabschluss abzugeben. Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Danach haben wir die Berufspflichten einzuhalten und die Abschlussprüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist.

Eine Abschlussprüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Konzernabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, das relevant ist für die Aufstellung eines Konzernabschlusses, der ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt. Ziel hierbei ist es, Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Eine Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden und der Vertretbarkeit der von dem Vorstand ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Prüfungsurteil

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des Konzernabschlusses zu keinen Einwendungen geführt hat.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2011 sowie der Ertragslage für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr.

VERMERK ZUM ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHT

Wir haben den beigefügten Konzernlagebericht der Bayer Aktiengesellschaft, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011 geprüft. Der Vorstand der Bayer Aktiengesellschaft ist verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 2 HGB und unter Beachtung der für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Danach ist die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der zusammengefasste Lagebericht mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Abschlussprüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des zusammengefassten Lageberichts zu keinen Einwendungen geführt hat.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung des Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts gewonnenen Erkenntnisse steht der zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Essen, 23. Februar 2012

PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Armin Slotta, Wirtschaftsprüfer

Anne Böcker, Wirtschaftsprüferin

Weitere Informationen

Organe der Gesellschaft

Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrats bekleiden die nachstehend genannten Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen (Stand: 31.12.2011):

DR. MANFRED SCHNEIDER

Köln

(geb. 21.12.1938)

Vorsitzender des Aufsichtsrats seit April 2002

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Daimler AG (bis April 2011)

Linde AG (Vorsitz)

RWE AG (Vorsitz)

TUI AG (bis Februar 2011)

THOMAS DE WIN

Köln

(geb. 21.11.1958)

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002

Vorsitzender des Konzernbetriebsrats Bayer

Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Bayer

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Bayer MaterialScience AG

DR. PAUL ACHLEITNER

München

(geb. 28.9.1956)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002

Mitglied des Vorstands der Allianz SE

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Allianz Global Investors AG

Allianz Investment Management SE, Vorsitzender des Verwaltungsrats

Daimler AG

RWE AG

ANDRÉ AICH

Berlin

(geb. 17.2.1969)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007

Mitglied des Betriebsrats der Bayer Pharma AG

WILLY BEUMANN

Wuppertal

(geb. 12.4.1956)

Mitglied des Aufsichtsrats seit Februar 2007

Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Wuppertal

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Bayer Pharma AG

DR. CLEMENS BÖRSIG

Frankfurt am Main

(geb. 27.7.1948)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Bank AG

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Daimler AG

Deutsche Bank AG (Vorsitz)

Linde AG

Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:

Emerson Electric Co.

DR.-ING. THOMAS FISCHER

Krefeld

(geb. 27.8.1955)

Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2005

Vorsitzender des Konzernsprecherausschusses Bayer Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Bayer MaterialScience AG

PETER HAUSMANN

Winsen / Aller

(geb. 13.2.1954)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2006

Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG Bergbau, Chemie, Energie

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Evonik Services GmbH (bis Dezember 2011)

PROF. DR.-ING. E.H. HANS-OLAF HENKEL

Berlin

(geb. 14.3.1940)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002

Honorarprofessor an der Universität Mannheim Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Continental AG

Daimler Luft- und Raumfahrt Holding AG

Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA

SMS GmbH (bis April 2011)

SMS Holding GmbH (ab April 2011)

Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:

Ringier AG

REINER HOFFMANN

Wuppertal

(geb. 30.5.1955)

Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2006

Landesbezirksleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie Nordrhein

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Evonik Services GmbH

SASOL Germany GmbH

DR. RER. POL. KLAUS KLEINFELD

New York, USA

(geb. 6.11.1957)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2005

Chairman und Chief Executive Officer der ALCOA Inc.

PETRA KRONEN

Krefeld

(geb. 22.8.1964)

Mitglied des Aufsichtsrats seit Juli 2000

Vorsitzende des Betriebsrats Bayer - Standort Uerdingen

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Bayer MaterialScience AG (stellv. Vorsitz)

DR. RER. NAT. HELMUT PANKE

München

(geb. 31.8.1946)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte

Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:

Microsoft Corporation

Singapore Airlines Limited

UBS AG

HUBERTUS SCHMOLDT

Soltau

(geb. 14.1.1945)

Mitglied des Aufsichtsrats seit Januar 1995

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Dow Olefinverbund GmbH (stellv. Vorsitz)

E.ON AG

RAG AG (stellv. Vorsitz)

RAG Deutsche Steinkohle AG (stellv. Vorsitz)

PROF. DR.-ING. EKKEHARD D. SCHULZ

Krefeld

(geb. 24.7.1941)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2005

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

AXA Konzern AG

MAN SE (stellv. Vorsitz)

RWE AG

ThyssenKrupp AG (bis Dezember 2011)

ThyssenKrupp Elevator AG (bis Januar 2011)

ThyssenKrupp Steel Europe AG (bis Januar 2011)

DR. KLAUS STURANY *

Dortmund

(geb. 23.10.1946)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Hannover Rückversicherung AG (stellv. Vorsitz)

Heidelberger Druckmaschinen AG

Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:

Österreichische Industrieholding AG

Sulzer AG

ROSWITHA SÜSSELBECK

Leichlingen

(geb. 19.3.1954)

Mitglied des Aufsichtsrats seit Juli 2010

Stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats Bayer - Standort Leverkusen

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Bayer CropScience AG (stellv. Vorsitz)

* Unabhängiges und sachverständiges Mitglied im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG.

DIPL.-ING. DR.-ING. E.H. JÜRGEN WEBER

Hamburg

(geb. 17.10.1941 )

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2003

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Lufthansa AG

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Allianz Lebensversicherungs AG

Deutsche Lufthansa AG (Vorsitz)

Loyalty Partner GmbH (Vorsitz)

Voith GmbH

Willy Bogner GmbH & Co. KGaA (Vorsitz)

Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:

Tetra Laval Group

PROF. DR. DR. H.C. MULT. ERNST-LUDWIG WINNACKER

München

(geb. 26.7.1941 )

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 1997

Generalsekretär des Human Frontier Science Program (Straßburg)

Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:

Medigene AG (Vorsitz)

Wacker Chemie AG

OLIVER ZÜHLKE

Solingen

(geb. 11.12.1968)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007

Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Leverkusen

Vorsitzender Bayer Europa-Forum

Ständige Ausschüsse des Aufsichtsrats der Bayer AG

(Stand: 31.12.2011)

PRÄSIDIUM / VERMITTLUNGSAUSSCHUSS

Schneider (Vorsitz), Achleitner, Schmoldt, de Win

PRÜFUNGSAUSSCHUSS

Sturany* (Vorsitz), Fischer, Hausmann, Henkel, Schneider, de Win

PERSONALAUSSCHUSS

Schneider (Vorsitz), Beumann, Kronen, Weber

NOMINIERUNGSAUSSCHUSS

Schneider (Vorsitz), Achleitner

HERMANN JOSEF STRENGER

Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG, Leverkusen

Vorstand

Mitglieder des Vorstands bekleiden die nachstehend genannten Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen (Stand: 31.12.2011):

DR. MARIJN DEKKERS

(geb. 22.9.1957)

Vorsitzender (seit 1.10.2010)

Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31 .12.2014

WERNER BAUMANN

(geb. 6.10.1962)

Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31.12.2012

Bayer Business Services GmbH (Vorsitz)

Bayer CropScience AG (Vorsitz)

PROF. DR. WOLFGANG PLISCHKE

(geb. 15.9.1951 )

Mitglied des Vorstands seit 1.3.2006, bestellt bis 28.2.2014

Bayer MaterialScience AG (Vorsitz)

Bayer Technology Services GmbH (Vorsitz)

Bayer Innovation GmbH, Gesellschafterausschuss (Vorsitz)

Bayer Real Estate GmbH, Gesellschafterausschuss (Vorsitz)

DR. RICHARD POTT

(geb. 11.5.1953)

Mitglied des Vorstands seit 1.5.2002, bestellt bis 31.5.2013

Arbeitsdirektor

Bayer Chemicals AG (Vorsitz)

Bayer HealthCare AG (Vorsitz)

Bayer Pharma AG (Vorsitz)

Currenta Geschäftsführungs-GmbH (Vorsitz)

Bayer Innovation GmbH, Gesellschafterausschuss