![]() Bayer AktiengesellschaftLeverkusenKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2012 bis 31.12.2012Zusammengefasster Lagebericht von Bayer-Konzern und Bayer AG zum 31. Dezember 2012Bericht des AufsichtsratsLiebe Aktionärinnen und Aktionäre,der Aufsichtsrat hat die Arbeit des Vorstands im Geschäftsjahr 2012 auf Grundlage der ausführlichen, in schriftlicher und mündlicher Form erstatteten Berichte des Vorstands regelmäßig überwacht und beratend begleitet. Darüber hinaus fand ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen dem jeweiligen Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden des Vorstands statt. Auf diese Weise war der Aufsichtsrat stets informiert über die beabsichtigte Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung, die Rentabilität der Gesellschaft und den Gang der Geschäfte sowie die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt. Soweit für Entscheidungen oder Maßnahmen der Geschäftsführung aufgrund Gesetzes, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung erforderlich war, prüften die Mitglieder des Aufsichtsrats - teilweise vorbereitet durch die Ausschüsse - die Beschlussvorlagen in den Sitzungen oder verabschiedeten sie aufgrund von schriftlichen Informationen. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Die in den Berichten des Vorstands geschilderte wirtschaftliche Lage und die Entwicklungsperspektiven des Konzerns, der einzelnen Bereiche und der wichtigen Beteiligungsgesellschaften im In- und Ausland waren Gegenstand sorgfältiger Erörterung. Der Aufsichtsrat trat im Jahr 2012 zu sechs Sitzungen zusammen. Mit Ausnahme von Herrn Dr. Jürgen Weber, der länger erkrankt war, nahm kein Mitglied des Aufsichtsrats an weniger als der Hälfte der Sitzungen teil, die während der jeweiligen Dauer seiner Aufsichtsratsmitgliedschaft stattfanden. Die durchschnittliche Teilnahmequote der Aufsichtsratsmitglieder bei den Sitzungen im Geschäftsjahr 2012 betrug knapp 95 Prozent. Die Mitglieder des Vorstands nahmen regelmäßig an den Sitzungen des Aufsichtsrats teil. Bei Bedarf tagte der Aufsichtsrat ohne den Vorstand. Wahlen zum AufsichtsratIm Jahr 2012 erfolgten turnusgemäß Neuwahlen sowohl für die Arbeitnehmerseite als auch für die Anteilseignerseite im Aufsichtsrat. Die Delegiertenversammlung der Arbeitnehmer wählte am 7. Februar 2012 Dr.-Ing. Thomas Fischer, Peter Hausmann, Reiner Hoffmann, Petra Kronen, Thomas de Win und Oliver Zühlke erneut in den Aufsichtsrat. Erstmals in den Aufsichtsrat gewählt wurden André van Broich, Yüksel Karaaslan, Petra Reinbold-Knape und Michael Schmidt-Kiessling. André Aich, Willy Beumann, Hubertus Schmoldt und Roswitha Süßelbeck schieden aus dem Aufsichtsrat aus. Diese Wechsel wurden mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung der Bayer AG am 27. April 2012 wirksam. Die ordentliche Hauptversammlung der Bayer AG wählte folgende Anteilseignervertreter erneut in den Aufsichtsrat: Dr. Paul Achleitner, Dr. Clemens Börsig, Dr. rer. pol. Klaus Kleinfeld, Dr. rer. nat. Helmut Panke, Dr. Manfred Schneider, Prof. Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz, Dr. Klaus Sturany und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ernst-Ludwig Winnacker. Bei der Wiederwahl von Dr. Schneider wurde eine Amtszeit bis zum 30. September 2012 bestimmt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden Thomas Ebeling, Sue H. Rataj sowie mit Wirkung ab dem 1. Oktober 2012 Werner Wenning. Prof. Dr.-Ing. E.h. Hans-Olaf Henkel sowie Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Jürgen Weber schieden aus dem Aufsichtsrat aus. Für die Zeit bis zum 30. September 2012 wählte der Aufsichtsrat Manfred Schneider zu seinem Vorsitzenden und mit Wirkung ab dem 1. Oktober 2012 Werner Wenning. Zum Stellvertretenden Vorsitzenden wählte der Aufsichtsrat Thomas de Win. Schwerpunkte der Beratungen im AufsichtsratIm Vordergrund der Beratungen des Aufsichtsrats standen Fragen der Strategie und der Geschäftstätigkeit des Gesamtkonzerns und der Teilkonzerne. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich in seinen einzelnen Sitzungen schwerpunktmäßig mit folgenden Themen: In seiner Sitzung im Februar behandelte der Aufsichtsrat den Geschäftsbericht 2011 sowie die Tagesordnung für die Hauptversammlung 2012. Weiter befasste sich der Aufsichtsrat ausführlich mit dem Risiko-Managementsystem des Bayer-Konzerns, Fragen der Vorstandsvergütung und der Anlage vorhandener Liquidität. Schließlich beschloss er eine Ergänzung zur Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex. In seiner April-Sitzung erörterte der Aufsichtsrat den Geschäftsverlauf im ersten Quartal sowie die bevorstehende Hauptversammlung. In der konstituierenden Sitzung nach der Hauptversammlung 2012 wählte der Aufsichtsrat seinen Vorsitzenden, den Stellvertretenden Vorsitzenden sowie die Mitglieder der Aufsichtsratsausschüsse. In seiner September-Sitzung erörterte der Aufsichtsrat schwerpunktmäßig die Lage des Konzerns einschließlich neuerer Entwicklungen zur Strategie und zur Wettbewerbsposition sowie die Lage des Teilkonzerns CropScience. Daneben befasste sich der Aufsichtsrat mit der Vorstandsvergütung, den Ergebnissen einer weltweiten Mitarbeiterbefragung sowie mit den Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. In einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung im Oktober behandelte der Aufsichtsrat den geplanten Erwerb der Schiff Nutrition International, Inc. sowie den geplanten Abschluss eines langjährigen Liefervertrags mit Cepsa Chemical, Shanghai. In der Sitzung im Dezember 2012 bestellte der Aufsichtsrat Herrn Michael König zum 1. April 2013 zum Mitglied des Vorstands sowie zum 1. Juni 2013 als Nachfolger von Dr. Richard Pott zum Arbeitsdirektor. Zudem nahm der Aufsichtsrat die turnusmäßige Überprüfung der Festvergütung der Vorstandsmitglieder und der Pensionen der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder vor und fasste einen Beschluss zur D&O-Versicherung von aktiven und ehemaligen Vorstandsmitgliedern. Bei dem letztgenannten Beschluss hat sich Herr Wenning vorsorglich enthalten. In der Sitzung stellte der Vorstand außerdem seine operative Planung sowie die Finanz- und Bilanzplanung für die Jahre 2013 bis 2015 vor. Des Weiteren befasste sich der Aufsichtsrat erneut mit den Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, beschloss eine Änderung seiner Geschäftsordnung und gab die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ab. Außerdem wurden die Ergebnisse der turnusmäßigen Effizienzprüfung des Aufsichtsrats behandelt. Im Anschluss an die Sitzung wurde eine Informations- und Diskussionsveranstaltung über Anlage- und Abstimmungsentscheidungen verschiedener Arten von institutionellen Investoren durchgeführt. Im Juni 2012 fasste der Aufsichtsrat im Wege des schriftlichen Verfahrens Beschlüsse zu den geplanten Erwerben der AgraQuest, Inc. sowie der Teva Animal Health, Inc. Ausschüsse des AufsichtsratsAls Ausschüsse des Aufsichtsrats bestehen ein Präsidium, ein Prüfungsausschuss, ein Personalausschuss und ein Nominierungsausschuss. Die aktuelle Zusammensetzung der Ausschüsse ist auf Seite 288 abgedruckt. Präsidium: Diesem Ausschuss gehören neben dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinem Stellvertreter je ein weiterer Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an. Das Präsidium hat insbesondere die Aufgabe, als Schlichtungsausschuss gemäß Mitbestimmungsgesetz tätig zu werden. Dabei soll es dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern unterbreiten, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aufsichtsratsstimmen nicht erreicht wurde. Daneben sind dem Präsidium bestimmte Entscheidungsbefugnisse im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen übertragen, einschließlich einer Anpassung der Satzung in diesem Zusammenhang. Weiterhin kann das Präsidium bei der Vorbereitung von Aufsichtsratssitzungen tätig werden. Das Präsidium erörterte in einer Telefonkonferenz im Januar Vorschläge zur Anpassung der Aufsichtsratsvergütung. In seiner Eigenschaft als Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz musste das Präsidium im Jahr 2012 nicht zusammentreten. Prüfungsausschuss: Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Vertretern der Anteilseigner und drei Arbeitnehmervertretern. Der im Berichtsjahr amtierende Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Klaus Sturany, erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Unabhängigkeit und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung, die bei einem Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vorliegen müssen. Der Prüfungsausschuss tagt regelmäßig vier Mal im Jahr. Zu seinen Aufgaben gehören u. a. die Prüfung der Rechnungslegung des Unternehmens sowie des vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschlusses, zusammengefassten Lageberichts und des Vorschlags zur Verwendung des Bilanzgewinns der Bayer AG sowie der Quartalsabschlüsse und Zwischenlageberichte des Bayer-Konzerns. Auf der Grundlage des Berichts des Abschlussprüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses von Bayer AG und Bayer-Konzern sowie des zusammengefassten Lageberichts erarbeitet der Prüfungsausschuss Vorschläge für die Billigung der Jahresabschlüsse durch den Aufsichtsrat. Der Prüfungsausschuss ist auch für die Beziehungen der Gesellschaft zum Abschlussprüfer zuständig. Der Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers, bereitet die Erteilung des Prüfungsauftrags an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer vor, regt Prüfungsschwerpunkte an und legt die Vergütung des Abschlussprüfers fest. Ferner überwacht der Ausschuss die Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers. Darüber hinaus befasst sich der Prüfungsausschuss mit dem Internen Kontrollsystem des Unternehmens sowie mit den Verfahren zur Risikoerfassung, zur Risikokontrolle und zum Risikomanagement sowie mit dem internen Revisionssystem. Weiterhin ist der Prüfungsausschuss auch für Fragen der Compliance zuständig und behandelt bei jeder seiner Sitzungen neue Entwicklungen in diesem Bereich. Der Vorstandsvorsitzende und der Finanzvorstand nahmen an den Ausschusssitzungen regelmäßig teil. Der Abschlussprüfer nahm an allen Sitzungen teil und berichtete ausführlich über die Prüfungstätigkeit und die prüferische Durchsicht der Quartalsabschlüsse. Es wurden folgende Themen schwerpunktmäßig behandelt: In seiner Sitzung im Februar befasste sich der Prüfungsausschuss intensiv mit dem Risikobericht, der das Risiko-Managementsystem, Planungs- und Marktrisiken, Rechtsrisiken und Compliance, den Bericht über Prozess- und Organisationsrisiken und das Interne Kontrollsystem sowie den Bericht der Konzernrevision umfasste. Des Weiteren unterbreitete er in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat eine Beschlussempfehlung zur Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung. Schwerpunkte der April-Sitzung waren der Jahresbericht des Compliance-Officer sowie die Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten für den Jahresabschluss 2012. In seiner Sitzung im Oktober behandelte der Prüfungsausschuss Änderungen der IFRS und traf Festlegungen zum Verhältnis von Prüfungsleistungen und Nicht-Prüfungsleistungen des Abschlussprüfers. Personalausschuss: Auch der Personalausschuss ist paritätisch besetzt und besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und drei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsratsplenums vor, das über Bestellung und Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Der Personalausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands. Die Beschlussfassung über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile und die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems liegt jedoch beim Aufsichtsratsplenum, dem der Personalausschuss entsprechende Beschlussempfehlungen unterbreitet. Zudem berät er über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand. Der Personalausschuss trat zu drei Sitzungen zusammen. Gegenstand der Sitzungen waren Fragen der Vorstandsvergütung und der Vorstandsverträge sowie die Vorbereitung der Bestellung von Herrn Michael König zum Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor. Nominierungsausschuss: Der Nominierungsausschuss wird vorbereitend bei Wahlen der Vertreter der Anteilseigner zum Aufsichtsrat tätig. Er schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und dem weiteren Vertreter der Anteilseigner im Präsidium. Die Mitglieder des Nominierungsausschusses erörterten im Berichtsjahr entsprechend ihrer Zuständigkeit mehrfach außerhalb von Sitzungen mögliche Kandidaten für die Wahlen der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat bei der Hauptversammlung 2012. Die Sitzungen und Entscheidungen der Ausschüsse, insbesondere die Sitzungen des Prüfungsausschusses, wurden durch Berichte und andere Informationen des Vorstands vorbereitet. Aus den Sitzungen der Ausschüsse wurde im Plenum berichtet. Corporate GovernanceDer Aufsichtsrat beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung der Corporate-Governance-Grundsätze im Unternehmen und berücksichtigte dabei die Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 15. Mai 2012. Im Februar 2012 wurde eine Abweichung vom Deutschen Corporate Governance Kodex erklärt, die durch die Änderung des Kodex am 15. Mai 2012 wieder obsolet wurde, da die entsprechende Kodex-Empfehlung aufgehoben wurde. Im Dezember wurde von Vorstand und Aufsichtsrat eine neue Entsprechenserklärung abgegeben, die auf Seite 118 abgedruckt ist. Jahres- und Konzernabschluss, AbschlussprüfungDer Jahresabschluss der Bayer AG wurde nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt, der Konzernabschluss nach HGB sowie entsprechend den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und der zusammengefasste Lagebericht nach den Regeln des HGB. Der Abschlussprüfer, die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, hat den Jahresabschluss der Bayer AG, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht geprüft. In seinen Prüfungsberichten erläutert der Abschlussprüfer die Prüfungsgrundsätze. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass Bayer die Regeln des HGB, AktG bzw. die International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, eingehalten hat. Der Jahres- und Konzernabschluss haben den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. Jahresabschluss, Konzernabschluss und zusammengefasster Lagebericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen. Die Abschlussunterlagen wurden im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats - in beiden Gremien in Gegenwart und nach einem Bericht des Abschlussprüfers - ausführlich besprochen. Den Jahresabschluss, den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht haben wir geprüft. Es bestanden keine Einwände. Wir stimmen daher dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss billigen wir. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Mit dem zusammengefassten Lagebericht und insbesondere der Beurteilung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens sind wir einverstanden. Dies gilt auch für die Dividendenpolitik und die Entscheidungen zu den Rücklagen in der Gesellschaft. Dem Gewinnverwendungsvorschlag, der eine Dividende von 1,90 Euro pro Aktie vorsieht, schließen wir uns an. Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre engagierten Leistungen im Geschäftsjahr 2012.
Leverkusen, 26. Februar 2013 Für den Aufsichtsrat WERNER WENNING, Vorsitzender 1. Mission und Werte"Bayer: Science For A Better Life"Bayer ist ein Innovationsunternehmen von Weltrang. Unsere wissenschaftlichen Erfolge sollen helfen, das Leben der Menschen zu verbessern und zur Lösung der großen Herausforderungen unserer Zeit beizutragender wachsenden Weltbevölkerung, der älter werdenden Gesellschaften und der effizienten Nutzung natürlicher Ressourcen:
Wir haben dafür über viele Jahrzehnte hinweg die Grundlagen geschaffen und vereinen als einziges globales Unternehmen Expertise rund um die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanzen sowie für hochqualitative Materialien. Unser Fokus auf Innovation ist der Schlüssel dafür, dass wir auf allen unseren Arbeitsgebieten eine führende Position einnehmen oder erreichen können. Dabei geht es uns um die Schaffung von Wert - und zwar für unsere Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter. Daneben berücksichtigen wir auch die Belange weiterer Interessengruppen in der Gesellschaft. Wir arbeiten nachhaltig und stellen uns unserer Verantwortung als sozial und ethisch handelndes Unternehmen. Unsere Bayer-Werte "Führung" ("Leadership"), "Integrität", "Flexibilität" und "Effizienz", zusammengefasst unter dem Begriff LIFE, sind dabei unsere Richtschnur in der Umsetzung unserer Mission "Bayer: Science For A Better Life". 2. KonzernstrukturIm Bayer-Konzern fungiert die Bayer AG mit Sitz in Leverkusen als strategische Management-Holding. Das operative Geschäft wird in den drei Teilkonzernen HealthCare, CropScience und MaterialScience geführt, unterstützt von unseren drei Servicegesellschaften. Struktur des Bayer-Konzerns[Grafik 3.1] ![]() Im Teilkonzern HealthCare führen wir unser weltweites Gesundheitsgeschäft, das in die Berichtssegmente Pharma und Consumer Health unterteilt ist. Im Segment Pharma konzentrieren wir uns auf verschreibungspflichtige Produkte insbesondere in den Gebieten Frauen- und Herzgesundheit sowie in den Bereichen Onkologie, Hämatologie und Ophthalmologie. Das Segment Consumer Health besteht aus den Divisionen Consumer Care, Medical Care und Animal Health. In der Division Consumer Care liegt der Fokus auf verschreibungsfreien Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln sowie Dermatologieprodukten. Medical Care umfasst die Geschäfte mit Blutzuckermesssystemen und mit Medizingeräten zum Einsatz in der kontrastmittelunterstützten diagnostischen Bildgebung sowie mit hierfür benötigten Kontrastmitteln. Darüber hinaus gehört das Geschäft mit mechanischen Systemen zur Behandlung verengter oder blockierter Blutgefäße zu Medical Care. Unsere Produkte für Nutz- und Haustiere führen wir in der Division Animal Health. CropScience ist auf den Gebieten Saatgut, Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung inner- und außerhalb der Landwirtschaft tätig. Organisatorisch ist das CropScience-Geschäft in die zwei operativen Segmente Crop Protection / Seeds und Environmental Science unterteilt. Crop Protection/ Seeds bietet eine Produktpalette mit hochwertigem Saatgut und Pflanzeneigenschaften, innovativen Pflanzenschutzlösungen auf biologischer und chemischer Basis sowie einen umfassenden Kundenservice für die moderne nachhaltige Landwirtschaft an. Environmental Science fokussiert sich auf nicht-landwirtschaftliche Anwendungen und verfügt über ein breites Portfolio an Produkten und Dienstleistungen zur Kontrolle von Schädlingen in Heim und Garten bis hin zur Forstwirtschaft. MaterialScience entwickelt, produziert und vermarktet hochwertige Produkte im Bereich Polyurethane, Polycarbonate, Lack- und Klebstoffrohstoffe sowie funktionale Folien. Ferner produziert und vermarktet MaterialScience ausgewählte anorganische Grundchemikalien. Organisatorisch ist MaterialScience in die Business Units Polyurethanes, Polycarbonates und Coatings, Adhesives, Specialties sowie den Bereich Industrial Operations unterteilt. Umsätze 2012[Grafik 3.2] ![]() Vorjahreswerte in Klammern Unsere Teilkonzerne werden durch Servicegesellschaften unterstützt. Die Servicegesellschaften Business Services, Technology Services und Currenta werden als "Alle sonstigen Segmente" zusammen mit dem Corporate Center und den Konsolidierungseffekten in der Überleitung ausgewiesen. Kennzahlen nach Teilkonzernen und Segmenten im Überblick[Tabelle 3.1] scroll
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Zur Definition siehe Kapitel 7.2 "Ermittlung
des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
KONZERNSTRUKTURÄNDERUNGENIm August 2012 haben wir organisatorische Veränderungen innerhalb des Segments MaterialScience vorgenommen. Das Vulkollan-Geschäft mit Hochleistungs-Elastomeren ist nicht mehr Bestandteil der Business Unit Polyurethanes, sondern wird unter der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties (CAS) ausgewiesen. Die Vorjahreswerte haben wir entsprechend angepasst. Im September 2012 haben wir innerhalb des Segments CropScience den Geschäftsbereich "BioScience" in "Seeds" umbenannt. Darüber hinaus änderte sich die Bezeichnung des Geschäftsfelds "Seed Treatment" in "SeedGrowth". Seit dem 4. Quartal 2012 entfällt aufgrund organisatorischer Veränderungen innerhalb des Segments Pharma des Teilkonzerns HealthCare die Unterteilung in die Geschäftsfelder General Medicine und Specialty Medicine. 3. StrategieGESCHÄFTSSTRATEGIEAls Innovationsunternehmen mit der Mission "Bayer: Science For A Better Life" setzt Bayer auf seine Kernkompetenz, neue Lösungen in den wachstumsstarken und innovationsgetriebenen Bereichen Gesundheit, Agrarwirtschaft und hochwertige Materialien zu entwickeln. Basierend auf unserer Innovationsfähigkeit sowie weiterer Kernkompetenzen verfolgen wir eine wertschaffende Strategie des nachhaltigen und profitablen Wachstums in den von uns geführten Geschäften. Dabei verfolgen wir konsequent sowohl organische wie auch externe Wachstumsopportunitäten bei gleichzeitiger Optimierung von Strukturen und Prozessen sowie der Verbesserung unserer Kostenposition. Portfolio: Wir wollen auch weiterhin führende Rollen in attraktiven Märkten einnehmen und die vorhandenen starken Positionen stetig ausbauen. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Weiterentwicklung unserer Life-Science-Bereiche. Zudem wollen wir durch ein besseres Verständnis der Biologie von Mensch, Tier und Pflanze Forschungssynergien heben. Im Bereich MaterialScience wollen wir mit führender Prozesstechnologie unsere Marktstellung verteidigen. Investitionen in Kapazitätserweiterungen sowie neue Anlagen tragen mit Skaleneffekten und Kostenführerschaft zur Stärkung unserer Position und Rentabilität bei. Wachstum: Wir investieren konsequent in unsere Innovationsfähigkeiten und maximieren den Wert unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline sowie unserer Technologiekompetenz. Ebenso realisieren wir Opportunitäten in den Wachstumsmärkten. Produktivität: Unter dem Motto "Mehr Innovation - weniger Administration" setzen wir unsere konzernweiten Anstrengungen zur Effizienzverbesserung fort und arbeiten weiter daran, unsere Strukturen und Prozesse zu vereinfachen. HealthCareDer Gesundheitsbereich befindet sich weltweit im Wandel. Vier globale Herausforderungen stehen dabei für uns im Vordergrund: Die fortschreitende Alterung der Bevölkerung, eine steigende Nachfrage nach Gesundheitsprodukten in den Wachstumsmärkten, ein größer werdender Einfluss der Patienten und Verbraucher bei gesundheitsbezogenen Entscheidungen sowie die zunehmende Forderung an die Gesundheitsbranche, einen steigenden Mehrwert neuer Therapien nachzuweisen. Darüber hinaus müssen Gesundheitssysteme weltweit neue Antworten auf den zunehmenden Kostendruck finden und dabei gleichzeitig Qualität und Reichweite der Gesundheitsversorgung sichern sowie weiterentwickeln. Vor diesem Hintergrund verfolgt HealthCare das Ziel, die Lebensqualität der Menschen durch Innovation zu verbessern. Unsere Strategie ist darauf ausgerichtet, ein überdurchschnittliches, profitables und nachhaltiges Wachstum zu erreichen. Dabei konzentrieren wir uns auf Innovationen sowie die weitere Stärkung unserer Stellung in den Wachstumsmärkten. Unsere Forschungspipeline verfügt über Projekte mit dem Potenzial, insbesondere chronische Krankheiten, die vor allem in der weltweit alternden Bevölkerung zunehmen, durch innovative Produkte besser zu behandeln. In ausgewählten Bereichen arbeiten wir an der ganzheitlichen Ergänzung unseres Produktportfolios, unter anderem mit stärker wertbasierten Ansätzen und Services. Hier profitieren wir auch von unserer Kompetenz auf dem Gebiet der verschreibungspflichtigen Arzneimittel und unserer konsumentennahen Produkte. Zudem wollen wir unsere Position unter den führenden Unternehmen im Markt für verschreibungsfreie Medikamente (OTC) weiter ausbauen und die Präsenz in den Wachstumsmärkten verstärken. Eine zentrale Rolle wird auch die Dachmarke "Bayer" spielen, die insbesondere im Gesundheitsbereich weltweit über einen hervorragenden Ruf verfügt. Im Fokus: Wachstum durch InnovationUnser umsatzstärkstes Segment, Pharma, hat sich zum Ziel gesetzt, im Bereich der Herzgesundheit eine führende Position einzunehmen und die schon heute führende Position im Bereich Frauengesundheit weiter auszubauen. Im Bereich der Spezialtherapeutika werden Nischenstrategien verfolgt, um die jeweilige Marktposition zu stärken oder zu behaupten. Der Fokus auf bestimmte Geschäftsbereiche wird ergänzt durch Wachstumsstrategien in den Schlüsselmärkten Brasilien, China und Russland. Innovative Produkte sind für die Nachhaltigkeit des Pharmageschäfts von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund sollen die Investitionen in Forschung und Entwicklung in Zukunft ausgebaut werden. Dabei stehen die Therapiegebiete Onkologie und Herzgesundheit, ergänzt um Aktivitäten in den Bereichen gynäkologische Therapien, Hämatologie, Ophthalmologie und entzündliche Erkrankungen, im Vordergrund. In unserem Segment Consumer Health konzentrieren wir uns auf verschreibungsfreie Medikamente, Dermatologieprodukte, Produkte zur Blutzuckermessung, Medizingeräte, Kontrastmittel sowie auf Arzneimittel und Pflegeprodukte für Nutz- und Haustiere. Ziel der Division Consumer Care ist es, unsere Position im Markt für verschreibungsfreie Medikamente (OTC) weiter auszubauen. Insbesondere setzen wir auf die Expansion in den aufstrebenden Märkten Osteuropas, Lateinamerikas sowie Asiens. Dabei wollen wir primär organisches Wachstumspotenzial aus bewährten Marken wie z. B. Aspirin™, Aleve™ / Naproxen, Bepanthen™ / Bepanthol™ und Canesten™ nutzen. Zusätzlich beabsichtigen wir auch weiterhin, durch Übernahmen und Einlizenzierungen externe Wachstumschancen zu verfolgen. In der Division Medical Care streben wir den Ausbau unserer Wettbewerbsposition in den Kerngebieten Diabetes-Management, Kontrastmittel und Medizingerätetechnik an. Im Bereich Diabetes wollen wir unser Produktangebot durch die Entwicklung neuer Blutzucker-Messsysteme sowie innovativer, kundenorientierter Lösungen erweitern, um Menschen mit Diabetes ein verbessertes Management ihrer Krankheit zu ermöglichen. In der Geschäftseinheit Radiology and Interventional mit Kontrastmitteln, Injektionssystemen für Kontrastmittel sowie Thrombektomie- und Atherektomie-Systemen setzen wir die Entwicklung unserer Produkte fort. Darüber hinaus entwickeln wir neue Software und IT-basierte Service-Lösungen. Damit wollen wir die Kontrastmitteldosierung sowie die klinischen Arbeitsabläufe in der Verarbeitung von Diagnosedaten und -bildern verbessern. In der Division Animal Health wollen wir unsere Position unter den führenden Unternehmen im Haus- und Nutztiermarkt weiter ausbauen. Unsere Strategie zielt darauf, organisches Wachstum durch eine Fokussierung auf Länder und Märkte mit nachhaltigem Umsatzpotenzial sowie durch ein erfolgreiches Lebenszyklus-Management vorhandener Kernmarken zu erreichen. Um einen langfristigen Erfolg sicherzustellen, wollen wir verstärkt auf eigene Neuentwicklungen von Produkten setzen. Zusätzlich verfolgen wir externe Wachstumschancen durch Akquisitionen und Einlizenzierungen. CROPSCIENCEIm Jahr 2050 werden voraussichtlich 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Zeitgleich mit der steigenden Weltbevölkerung werden die natürlichen Ressourcen - vor allem aufgrund unzureichender Anbauflächenreserven, fortschreitender Urbanisierung und voranschreitender Klimaveränderungen - knapper. Um auch bei limitierten Ackerflächen genug Lebensmittel produzieren zu können, werden eine nachhaltige Landwirtschaft sowie die Steigerung der Ernteerträge und -qualität immer wichtiger. CropScience richtet seine Unternehmensplanung an den langfristigen Trends der Agrarmärkte aus. Als führendes innovationsorientiertes Unternehmen bieten wir Produkte und kundenorientierte Lösungen für den zunehmenden Bedarf an hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln, Pflanzenfasern und nachwachsenden Rohstoffen an. Dabei verfolgen wir das Ziel, durch Innovation die Produktivität der Landwirte zu verbessern. Die CropScience-Strategie für zukünftiges Wachstum basiert auf vier Kernelementen: der Stärkung des Pflanzenschutz-Portfolios, der Verbesserung der Kundenorientierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, dem Ausbau der Vorreiterrolle in Innovation und der Expansion des Saatgut-Geschäfts (Seeds). CropScience-Strategie mit vier KernelementenUnser Pflanzenschutz-Portfolio wollen wir durch Innovation, Konzentration auf die Kernmarken und Fokussierung auf integrierte Pflanzenschutzlösungen stärken. In diesem Zusammenhang haben wir alle Insektizidformulierungen der WHO-Klasse I bis Ende 2012 aus dem Pflanzenschutz-Portfolio genommen. Pflanzenschutzmittel dieser Kategorie sollen, im Einklang mit unserem Engagement für eine nachhaltige Landwirtschaft, durch neue, anwenderfreundliche und umweltverträglichere Formulierungen ersetzt werden. Die Akquisition des US-Unternehmens AgraQuest, Inc. ergänzt das Portfolio um biologische Pflanzenschutzlösungen und stärkt unser Geschäft insbesondere im Bereich von Obst und Gemüse. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil unserer Strategie ist, die Kundenorientierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erhöhen und ein verbessertes Management der Vertriebskanäle zu erreichen. Auch das erfolgreiche Geschäftsmodell der Food-Chain-Partnerschaften in Form von Kooperationen mit Lebensmittelherstellern und -händlern wird kontinuierlich ausgebaut. Im Rahmen unserer Innovationsstrategie haben wir eine Neuausrichtung im Bereich der Forschung und Entwicklung vorgenommen. So wollen wir einen Schwerpunkt auf Saatgut und neue Wachstumsgebiete wie die Pflanzengesundheit und Stresstoleranz legen. Ziel der neuen Organisation ist die bessere Nutzung und Weiterentwicklung unserer Expertise, etwa bei abiotischer Stresstoleranz oder Ertragssteigerung für die drei Forschungsbereiche - Saatgut und Züchtung, chemischer Pflanzenschutz und biologischer Pflanzenschutz. Dementsprechend haben wir den Schwerpunkt der neuen Organisation auf die Integration der drei Forschungsbereiche gelegt. Des Weiteren werden zukünftig regulatorische Anliegen in einer gemeinsamen globalen Funktion gesteuert. Ein weiteres wichtiges Kernelement unserer Strategie ist die kontinuierliche Expansion unseres Saatgut-Geschäfts. Dabei wollen wir unsere Positionen in den etablierten Kulturen Gemüse, Reis, Raps / Ölsaaten und Baumwolle sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Zukäufe weiter stärken. Des Weiteren beabsichtigen wir, bei Sojabohnen und Weizen bedeutende Positionen aufzubauen. Wir wollen uns durch Akquisitionen, Einlizenzierungen sowie Partnerschaften langfristigen Zugang zu hochwertigem Zuchtmaterial sichern und bestehende Züchtungskompetenzen kontinuierlich ausbauen. MATERIALSCIENCEDie zunehmende Weltbevölkerung und die damit einhergehende Verknappung fossiler Ressourcen, die steigende Mobilität und das Wachstum der Städte gehören zu den globalen Herausforderungen unserer Zeit. Zudem steigen die Anforderungen hinsichtlich eines modernen Lebensstils und mehr Komfort. MaterialScience trägt mit seinen hochwertigen Materialien und Lösungen zur Bewältigung dieser Herausforderungen bei. Hierzu gehören Bereiche wie Energie- und Ressourceneffizienz, umweltschonende Mobilität sowie nachhaltiges Bauen. Insbesondere in den aufstrebenden Wirtschaftsmärkten wie China, Indien und Brasilien sind diese Wachstumstreiber ausgeprägt. Damit erwarten wir für MaterialScience ein nachhaltiges Absatzwachstum oberhalb des globalen Bruttoinlandsprodukts. MaterialScience trägt zur Bewältigung globaler Herausforderungen beiIm Rahmen unserer Strategie wollen wir profitable Geschäftsopportunitäten in den Wachstumsmärkten in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld nutzen und die bestehenden Wettbewerbspositionen in den angestammten Regionen sichern. Zu unseren Kernkompetenzen zählt die Entwicklung neuer und besserer Herstellungsverfahren für unsere Produkte. Diese Prozessinnovationen sichern uns Kostenvorteile, um mit neuen Anwendungen weitere Märkte zu erschließen und kundennahe Lösungen anbieten zu können. Wir wollen dauerhaft eine Prämie auf unsere Kapitalkosten erzielen und damit eine Steigerung des Unternehmenswerts erreichen. In der Business Unit Polyurethanes (PUR) beabsichtigen wir, unsere globale Marktführerschaft als integrierter Rohstoff- und Systemlieferant mit profitablem Wachstum auszubauen. Zur langfristigen Sicherung unserer Kostenführerschaft konzentrieren wir uns darauf, die Kosteneffizienz unserer Anlagen weiter zu steigern. So haben wir das Elektrolyseverfahren der Sauerstoffverzehrkathode für die Chlorherstellung auf Salzbasis weiterentwickelt. Dieses Verfahren ermöglicht einen deutlich geringeren Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Technologien sowie eine Reduktion indirekter CO2 -Emissionen. Neue Maßstäbe für Klimaschutz und Effizienz setzen wir ebenfalls mit dem neuen Verfahren der Gasphasen-Phosgenierung für die Isocyanat-Produktion. Einen wichtigen Beitrag zum operativen Wachstum des Geschäftsbereichs und zur Verbesserung unserer Kostenposition leisten Investitionen in unsere Produktionskapazitäten. So wollen wir die Produktion von MDI und TDI auf World-Scale-Anlagen konzentrieren. Um die stark wachsende Nachfrage in Asien zu bedienen, wollen wir außerdem unsere MDI-Kapazitäten in Shanghai (China) weiter ausbauen. Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten in der Business Unit Polycarbonates (PCS) liegt ebenfalls in Asien. Mehr als 60 % des globalen Polycarbonat-Marktes, für den ein Mengenwachstum deutlich oberhalb des weltweiten Bruttoinlandsprodukts prognostiziert wird, entfällt auf diesen Markt. Insbesondere in China besteht ein erheblicher Bedarf an diesem Kunststoff. Wir wollen die PCS-Jahreskapazität in Shanghai (China) schrittweise erhöhen. Dabei setzen wir weiter auf die Effizienz unserer Großanlagen. In der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties (CAS) wollen wir die führende Position im Kerngeschäft mit Polyurethan-basierten Rohstoffen für die Lack- und Klebstoffindustrie halten und neue, benachbarte Wachstumsfelder erschließen. Unsere chemische Expertise und unsere langjährige Formulierungserfahrung machen uns zu einem bevorzugten Entwicklungspartner und Lieferanten maßgeschneiderter Kundenlösungen für neuartige Lack- und Klebstoffanwendungen. 4. Wirtschaftliches UmfeldGESAMTWIRTSCHAFTWirtschaftliches Umfeld[Tabelle 3.2] scroll
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reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts,
Quelle: Global Insight, ausgenommen Deutschland, Quelle: Bundeswirtschaftsministerium
Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2012 weiter verlangsamt. Der wichtigste Grund dafür war die Krise im Euro-Raum, die mit einer spürbaren Verunsicherung von Verbrauchern und Investoren einherging. Zudem waren die Regierungen in vielen Industrieländern angesichts der hohen Verschuldung der öffentlichen Haushalte zu einem rigiden Konsolidierungskurs gezwungen. Belastend wirkte darüber hinaus, dass der Ölpreis trotz der konjunkturellen Abschwächung auf hohem Niveau verharrte. Positive Impulse kamen dagegen von der weiterhin sehr expansiven Geldpolitik in den Industrieländern. Wirtschaftliches Umfeld Teilkonzerne[Tabelle 3.3] scroll
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eigene Berechnung, ausgenommen Pharmamarkt,
Quelle: IMS Health. Copyright 2013. Alle Rechte Vorbehalten; währungsbereinigt;
Werte 2012 vorläufig
HealthCareDas Wachstum des Pharmamarktes war in den USA sowie in den großen europäischen Ländern durch die restriktiveren gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen beeinträchtigt. In den Schwellenländern dagegen stieg die Nachfrage nach verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, da die Gesundheitsdienste für immer größere Teile der Bevölkerung verfügbar werden. Das weltweite Wachstum des Consumer-Care-Marktes ging gegenüber dem Vorjahr leicht zurück, insbesondere aufgrund des schwachen zweiten Halbjahres - vor allem in den USA und Europa. In den Schwellenländern wie Brasilien, China und Russland hielt sich die Nachfrage nach rezeptfreien Medikamenten auf hohem Niveau. Zum leichten Anstieg des Medical-Care-Marktes trugen Zuwächse im US-Diabetes-Care-Markt sowie im Kontrastmittel- und Medizingeräte-Markt bei. Der Animal-Health-Markt blieb auf dem durchschnittlichen Wachstumsniveau der vergangenen Jahre. CROPSCIENCEDer globale Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt entwickelte sich im Jahr 2012 weiterhin dynamisch. Die Nachfrage nach hochwertigem Saatgut stieg insgesamt weiter spürbar an, und auch der weltweite Pflanzenschutzmarkt wuchs deutlich. Aufgrund der nach wie vor niedrigen Lagerbestände für die meisten pflanzlichen Agrarrohstoffe profitierten die Landwirte von anhaltend hohen Preisen. Dies regte erneut eine starke Nachfrage nach hochwertigem Saatgut und Pflanzenschutzmitteln an. In Europa wurden vor allem in den osteuropäischen Ländern überdurchschnittliche Wachstumsraten erzielt, während die Nachfrage in Mittelmeerländern sich rückläufig entwickelte. Die weltweit stärksten Wachstumsimpulse im Saatgut- und Pflanzenschutzmittelmarkt gingen im abgelaufenen Jahr wieder von Lateinamerika aus, insbesondere von Brasilien. In Nordamerika wurden 2012, trotz extremer Sommerdürre insbesondere im mittleren Westen der USA, die durchschnittlichen Wachstumsraten der letzten Jahre deutlich übertroffen. Auch in Asien/Pazifik setzte sich 2012 der insgesamt positive Markttrend fort, wenngleich im regionalen Durchschnitt insgesamt eine leichte Abschwächung des Wachstums gegenüber dem Vorjahr spürbar wurde. Am dynamischsten entwickelten sich die Pflanzenschutzmittelmärkte in China und Indien. MATERIALSCIENCEDie Produkte von MaterialScience finden hauptsächlich Anwendung in der Automobil-, Bau-, Elektro- und Möbelindustrie. Die Entwicklung dieser für MaterialScience wichtigen globalen Hauptabnehmerbranchen im Jahr 2012 war trotz der sich verschlechternden Wachstumsperspektiven in Europa insgesamt zufriedenstellend. Besonders die fortschreitende Erholung in Nordamerika und die Stabilisierung der Märkte in Asien haben sich positiv auf unsere Geschäftsentwicklung ausgewirkt. Die Automobilindustrie verzeichnete weiterhin ein robustes globales Wachstum. Die weltweiten Neuzulassungen von Fahrzeugen konnten 2012 ein neues Rekordniveau erreichen. Die Treiber hierfür waren die stark steigende Nachfrage in den asiatischen Ländern sowie die anhaltende sehr positive Entwicklung in Nordamerika. In Westeuropa war die Nachfrage unter dem Niveau von 2011. Eine Erholung ist frühestens ab 2014 zu erwarten. Das Wachstum der globalen Bauwirtschaft lag 2012 auf Vorjahresniveau. Die bedeutenden asiatischen Länder notierten ein robustes, jedoch im Vergleich zum Vorjahr etwas schwächeres Wachstum. Die Bauindustrie in den USA konnte sich in diesem Jahr nicht deutlich erholen, und die Euro-Krise dämpfte weiterhin die Nachfrage in Westeuropa. Die globale Elektroindustrie zeigte im Jahr 2012 durch die starke Diversifikation ein solides Wachstum. Insbesondere in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) nahm die Nachfrage nach Consumer-Elektronik infolge steigender Einkommen weiterhin zu. Bedingt durch den Klimawandel und den daraus resultierenden Einsatz neuer Technologien sowie innovativer Lösungen verzeichnete zudem die Industrie in Westeuropa positive Wachstumsimpulse. Die Entwicklung der globalen Möbelindustrie verlief 2012 regional uneinheitlich. Während sich das Wachstum in Europa wegen einer zunehmenden Eintrübung in der Eurozone verlangsamte, zeigte der Möbelmarkt in Nordamerika deutliches Erholungspotenzial. Trotz etwas schwächerer Wachstumsraten erwiesen sich die Märkte in Asien als weitgehend stabil. MIT NEUEN PRODUKTEN OPTIMISTISCH FÜR DIE ZUKUNFTBayer: Anhaltende Wachstumsdynamik
5. Umsatz, Ertrags- und Finanzlage im ÜberblickZIELERREICHUNG 2012scroll
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währungs- und portfoliobereinigt
GESAMTJAHR 20122012 war ein sehr erfolgreiches Jahr für Bayer. Wir haben unsere Konzernziele erreicht. Operativ erzielten wir bei Umsatz und bereinigtem Ergebnis in allen Teilkonzernen Zuwächse. Besonders dynamisch entwickelten sich unsere Life-Science-Geschäfte. Auch strategisch haben wir erfreuliche Fortschritte gemacht. Unsere Innovationspipeline haben wir weiterentwickelt und neue Produkte auf den Markt gebracht. Darüber hinaus haben wir durch Akquisitionen unsere Life-Science-Geschäfte gezielt verstärkt. Zudem konnten wir unser Geschäft in den Wachstumsmärkten* kräftig ausbauen. Für das Geschäftsjahr 2013 sind wir daher optimistisch und planen eine weitere Verbesserung von Umsatz und Ergebnis. Umsatzveränderung[Tabelle 3.4] scroll
Der Konzernumsatz stieg währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 5,3 % (nominal: +8,8 %) auf den Rekordwert von 39.760 MIO € (Vorjahr: 36.528 MIO €). Der Umsatz von HealthCare erhöhte sich wpb. um 4,2 %. Der CropScience-Umsatz verbesserte sich in einem attraktiven Marktumfeld deutlich um wpb. 12,4 %. MaterialScience konnte seinen Umsatz wpb. um 3,0 % steigern.
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zur Definition siehe Kapitel 6.5 "Geschäftsentwicklung
in den Wachstumsmärkten"
Umsatzerlöse Bayer-Konzern pro Quartal[Grafik 3.3] ![]() Das EBIT des Bayer-Konzerns sank um 4,6 % auf 3.960 MIO € (Vorjahr: 4.149 MIO €). Ergebnisbelastend wirkten sich Sondereinflüsse in Höhe von -1.711 MIO € (Vorjahr: -876 MIO €) aus. Hierin sind Sonderaufwendungen in Höhe von 1.186 MIO € für Rechtsfälle im Zusammenhang mit den oralen Kontrazeptiva Yasmin™/YAZ™ enthalten. Davon betreffen 455 MIO € das 4. Quartal 2012 in erster Linie als weitere Vorsorge für derzeit bekannte und erwartete Fälle venöser Blutgerinnsel. Weitere Sonderaufwendungen in Höhe von 396 MIO € entfallen auf Restrukturierungsmaßnahmen und 289 MIO € auf außerplanmäßige Abwertungen immaterieller Vermögenswerte. Gegenläufig wirken Erträge in Höhe von 158 MIO € aus Veräußerungen sowie 114 MIO € aus der Anpassung von Leistungszusagen. Das EBIT vor Sondereinflüssen betrug 5.671 MIO € (Vorjahr: 5.025 MIO €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 8,8 % auf 8.284 MIO € (Vorjahr: 7.613 MIO €). Hierzu haben neben einer guten Geschäftsentwicklung Einsparungen aus unserem im Jahr 2012 erfolgreich abgeschlossenen Restrukturierungsprogramm beigetragen. Weiterhin wirkten sich Währungseinflüsse in Höhe von insgesamt ca. 400 MIO € positiv auf das Ergebnis aller Teilkonzerne aus. HealthCare verbesserte das EBITDA vor Sondereinflüssen um 7,8 % auf 5.068 MIO € (Vorjahr: 4.702 MIO €). Dies beruhte auf einer positiven Geschäftsentwicklung in beiden Segmenten. Bei CropScience stieg das EBITDA vor Sondereinflüssen vor allem aufgrund von Mengensteigerungen deutlich um 21,4 % auf 2.008 MIO € (Vorjahr: 1.654 MIO €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen von MaterialScience erhöhte sich um 6,8 % auf 1.251 MIO € (Vorjahr: 1.171 MIO €), insbesondere aufgrund gestiegener Absatzmengen. EBIT Bayer-Konzern pro Quartal[Grafik 3.4] ![]() EBITDA vor Sondereinflüssen Bayer-Konzern pro Quartal[Grafik 3.5] ![]() Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -712 MIO € (Vorjahr: -786 MIO €), das ein Zinsergebnis von -252 MIO € (Vorjahr: -335 MIO €) beinhaltete, lag das Ergebnis vor Ertragsteuern bei 3.248 MIO € (Vorjahr: 3.363 MIO €). Nach Abzug eines Steueraufwands von 752 MIO € (Vorjahr: 891 MIO €) sowie nach Anteilen anderer Gesellschafter ergab sich für das Jahr 2012 ein Konzernergebnis von 2.446 MIO € (Vorjahr: 2.470 MIO €). Das Ergebnis je Aktie betrug 2,96 € (Vorjahr: 2,99 €). Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie steigerten wir um 10,8 % auf 5,35 € (Vorjahr: 4,83 €); zur Berechnung siehe Kapitel 7.3 "Bereinigtes Ergebnis je Aktie". Brutto-Cashflow pro Quartal[Grafik 3.6] ![]() Netto-Cashflow pro Quartal[Grafik 3.7] ![]() Der Brutto-Cashflow ging im Jahr 2012 um 11,1 % auf 4.599 MIO € (Vorjahr: 5.172 MIO €) zurück. Der Netto-Cashflow sank um 10,4 % auf 4.532 MIO € (Vorjahr: 5.060 MIO €). Mit der verbesserten operativen Performance einhergehende, erhöhte Cashflows wurden durch eine geschäftsbedingt gestiegene Mittelbindung im Working Capital sowie höhere Auszahlungen für Ertragsteuern mehr als kompensiert. Die Nettofinanzverschuldung blieb mit 7,0 MRD € gegenüber dem 31. Dezember 2011 unverändert. Hierin ist eine Dotierung unserer Pensionsfonds im 4. Quartal 2012 in Höhe von 1,0 MRD € enthalten. Die Nettopensionsverpflichtungen als saldo von Pensionsverpflichtungen und Planvermögen stiegen im Vergleich zum Vorjahr per saldo um 1,5 MRD € auf 9,3 MRD €, im Wesentlichen aufgrund gesunkener langfristiger Kapitalmarktzinsen. 4. QUARTAL 2012Der Konzernumsatz stieg im 4. Quartal 2012 wpb. um 5,5 % auf 9.862 MIO € (nominal +7,3 %). Der Umsatz von HealthCare erhöhte sich wpb. um 5,1 % auf 4.923 MIO € (nominal +7,1 %). Dabei stieg der Umsatz im Segment Pharma wpb. um 4,8 % auf 2.867 MIO € (nominal +7,0 %), insbesondere durch die erfreuliche Geschäftsentwicklung in Nordamerika sowie in den Wachstumsländern, vor allem in China. Bei Consumer Health verzeichneten wir eine Umsatzsteigerung von wpb. 5,4 % auf 2.056 MIO € (nominal +7,4 %). Hierzu trug insbesondere die Division Consumer Care mit Umsatzanstiegen in allen Regionen bei. CropScience konnte den Umsatz im 4. Quartal aufgrund von Mengensteigerungen wpb. um 9,1 % auf 1.856 MIO € erhöhen (nominal +10,7 %). Der Umsatz von MaterialScience lag mit 2.761 MIO € wpb. um 4,8 % über dem Vorjahresquartal (nominal +6,4 %). Hierzu trugen gestiegene Absatzmengen und -preise bei. Das EBIT des Bayer-Konzerns stieg im 4. Quartal 2012 um 16,9 % auf 735 MIO € (Vorjahr: 629 MIO €). Ergebnisbelastend wirkten Sondereinflüsse in Höhe von -424 MIO € (Vorjahr: -215 MIO €). Diese enthalten vor allem Vorsorgen für Rechtsfälle in Höhe von 543 MIO €, Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen von 114 MIO €, Erträge aus Veräußerungen in Höhe von 158 MIO € sowie Erträge von 59 MIO € aus der Anpassung von Leistungszusagen. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 37,3 % auf 1.159 MIO € (Vorjahr: 844 MIO €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen steigerten wir im 4. Quartal 2012 um 18,4 % auf 1.825 MIO € (Vorjahr: 1.541 MIO €). HealthCare erhöhte das bereinigte EBITDA um 13,7 % auf 1.342 MIO € (Vorjahr: 1.180 MIO €). CropScience erreichte ein bereinigtes EBITDA von 289 MIO € (Vorjahr: 273 MIO €, +5,9 %). MaterialScience verzeichnete gegenüber einem schwachen Vorjahresquartal einen Ergebnisanstieg um 140,6 % auf 255 MIO € (Vorjahr: 106 MIO €). Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -161 MIO € (Vorjahr: -178 MIO €) lag das Ergebnis vor Ertragsteuern bei 574 MIO € (Vorjahr: 451 MIO €). Nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter ergab sich ein Konzernergebnis von 374 MIO € (Vorjahr: 397 MIO €). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,45 € (Vorjahr: 0,48 €). Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg auf 1,00 € (Vorjahr: 0,97 €); zur Berechnungsweise siehe Kapitel 7.3 "Bereinigtes Ergebnis je Aktie". Der Brutto-Cashflow des Konzerns sank um 24,8 % auf 755 MIO € (Vorjahr: 1.004 MIO €). Der Netto-Cashflow verringerte sich um 21,6 % auf 903 MIO € (Vorjahr: 1.152 MIO €). Diese Cashflow-Entwicklung ist insbesondere auf höhere Steuerzahlungen und eine niedrigere Mittelfreisetzung im Working Capital zurückzuführen. Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich im 4. Quartal 2012 um 0,2 MRD € auf 7,0 MRD € (30. September 2012: 6,8 MRD €). Hierin ist eine Dotierung unserer Pensionsfonds in Höhe von 1,0 MRD € enthalten. Kennzahlen nach Teilkonzernen und Segmenten im Überblick[Tabelle 3.5] scroll
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Zur Definition siehe Kapitel 7.2 " Ermittlung
des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
6. Geschäftsentwicklung nach Teilkonzernen, Segmenten und Regionen6.1 HealthCareKennzahlen HealthCare[Tabelle 3.6] scroll
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w(p)b. = währungs- (und portfolio)bereinigt (wpb.: Umsatzerlöse und Umsatzerlöse nach Segmenten; wb.: Umsatzerlöse nach Regionen)
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Zur Definition siehe Kapitel 7.2 "Ermittlung
des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
Der Umsatz des Teilkonzerns HealthCare stieg im Berichtsjahr 2012 wpb. um 4,2 % auf 18.612 MIO € (nominal +8,4 %). Hierzu trugen sowohl das Segment Pharma als auch das Segment Consumer Health bei. Insbesondere das Geschäft in den Wachstumsmärkten sowie in Nordamerika entwickelte sich erfreulich. Umsatzerlöse HealthCare pro Quartal[Grafik 3.8] ![]() Das EBIT des Teilkonzerns HealthCare sank im Berichtsjahr 2012 um 32,5 % auf 2.154 MIO €. Zu diesem Ergebnisrückgang haben insbesondere Sondereinflüsse in Höhe von -1.582 MIO € (Vorjahr: -176 MIO €) beigetragen. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 11,0 % auf 3.736 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen konnten wir um 7,8 % auf 5.068 MIO € steigern. Maßgeblich hierfür waren die positive Geschäftsentwicklung in beiden Segmenten - insbesondere aufgrund mengenbedingt höherer Umsatzerlöse - sowie Währungseffekte. EBIT HealthCare pro Quartal[Grafik 3.9] ![]() EBITDA vor Sondereinflüssen HealthCare pro Quartal[Grafik 3.10] ![]() PHARMA Kennzahlen Pharma[Tabelle 3.7] scroll
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w(p)b.= währungs- (und portfolio)bereinigt (wpb.: Umsatzerlöse; wb.: Umsatzerlöse nach Regionen)
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Zur Definition siehe Kapitel 7.2 " Ermittlung
des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
Den Umsatz unseres Segments Pharma konnten wir im Jahr 2012 wpb. um 4,2 % auf 10.803 MIO € erhöhen. Steigerungen erzielten wir hauptsächlich in Nordamerika sowie in den Wachstumsmärkten, insbesondere in China. In Europa verzeichneten wir aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen und gesundheitspolitischen Umfelds insgesamt keine Zuwächse. Umsatzstärkste Pharma-Produkte[Tabelle 3.8] scroll
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wb. = währungsbereinigt Unser Gerinnungshemmer Xarelto™ trug deutlich zu den Umsatzzuwächsen des Segments Pharma bei. Nach weiteren Ausbietungen und Indikationserweiterungen verzeichneten wir in allen Regionen starke Umsatzsteigerungen, insbesondere in Deutschland, den USA und Japan. Das Geschäft mit unserer Hormonspirale Mirena™ entwickelte sich in allen Regionen positiv, hauptsächlich jedoch in den USA bedingt durch Mengensteigerungen. Der Umsatz des Blutgerinnungsmittels Kogenate™ stieg aufgrund von höheren Absatzmengen, vor allem durch Tendergeschäfte in Australien. Der Umsatzanstieg unseres Multiple-Sklerose-Medikamentes Betaferon™ / Betaseron™ war im Wesentlichen auf Preissteigerungen in den USA zurückzuführen. Hingegen mussten wir in anderen Ländern Umsatzeinbußen hinnehmen. Mit dem Krebsmedikament Nexavar™ erzielten wir Umsatzsteigerungen insbesondere in den USA und China. Darüber hinaus trugen Tendergeschäfte in Lateinamerika zum Wachstum bei Nexavar™ bei. Mit Aspirin™ Cardio zur Herzinfarktprävention und unserem oralen Antidiabetikum Glucobay™ konnten wir insbesondere durch die kontinuierliche Ausweitung unserer Vertriebsaktivitäten in China deutliche Umsatzzuwächse erzielen. Auch mit Adalat™ zur Behandlung von Bluthochdruck und koronaren Herzerkrankungen verzeichneten wir ein starkes Wachstum in China. Insgesamt ging der Adalat™-Umsatz währungsbereinigt jedoch leicht zurück, hauptsächlich aufgrund von staatlich verordneten Preissenkungen in Japan. Die Umsätze mit Levitra™, unserem Mittel zur Behandlung der erektilen Dysfunktion, sowie mit dem Antibiotikum Avalox™ / Avelox™ gingen insbesondere in den USA zurück, unter anderem aufgrund der teilweisen Neustrukturierung des Vertriebs für Allgemeinarztprodukte. Bei Avalox™ / Avelox™ konnte dieser Rückgang durch Zuwächse in Westeuropa - im Geschäft mit einem Großkunden - und in China teilweise kompensiert werden. Der Umsatz der oralen Kontrazeptiva YAZ™ / Yasmin™ / Yasminelle™ ging vor allem aufgrund von Generikakonkurrenz in Westeuropa zurück. Positiv entwickelte sich hingegen das Geschäft in der Region Asien/Pazifik. Erste Umsätze mit unserem neuen Krebsmedikament Stivarga™ (Wirkstoff: Regorafenib) in den USA - Umsatz 2012: 32 MIO € - sowie mit Eylea™ (Wirkstoff: Aflibercept) zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makula-Degeneration - Umsatz 2012: 14 MIO € - stärkten unser Pharma-Geschäft. Im Segment Pharma verzeichneten wir im Jahr 2012 einen Rückgang des EBIT um 43,3 % auf 1.075 MIO €. Hierin enthalten sind Sondereinflüsse in Höhe von -1.223 MIO € (Vorjahr: -145 MIO €), die mit -1.160 MIO € hauptsächlich auf bilanzielle Vorsorgen im Zusammenhang mit Rechtsfällen bei Yasmin™/YAZ™ entfallen. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 12,5 % auf 2.298 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen steigerten wir um 7,8 % auf 3.203 MIO €. Zu diesem Ergebniszuwachs trugen insbesondere gestiegene Umsatzerlöse durch Mengenausweitungen sowie positive Währungseinflüsse bei. Dagegen wirkten sich höhere Aufwendungen für die Vermarktung neuer Produkte und Investitionen in die Entwicklung des Geschäfts in den Wachstumsmärkten - hauptsächlich in China - gegenläufig auf das Ergebnis aus. CONSUMER HEALTHKennzahlen Consumer Health[Tabelle 3.9] scroll
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w(p)b. = währungs- (und portfolio)bereinigt (wpb.: Umsatzerlöse; wb.: Umsatzerlöse nach Regionen)
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Zur Definition siehe Kapitel 7.2 "Ermittlung
des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
Den Umsatz unseres Segments Consumer Health konnten wir im Berichtsjahr 2012 wpb. um 4,2 % auf 7.809 MIO € steigern. Alle Regionen und Divisionen trugen zu den Umsatzzuwächsen bei. Besonders positiv entwickelte sich das Consumer-Care-Geschäft in den Wachstumsmärkten. Umsatzstärkste Consumer-Health-Produkte[Tabelle 3.10] scroll
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Vorjahreswerte angepasst wb. = währungsbereinigt Der Aspirin™-Umsatz (inklusive Aspirin™ Complex) inklusive des bei Pharma ausgewiesenen Umsatzes mit Aspirin™ Cardio betrug im Geschäftsjahr 2012 970 MIO € (Vorjahr: 875 MIO €) und wuchs somit um 10,9 % bzw. wb. um 6,4 %. Im 4. Quartal 2012 betrug dieser Umsatz 267 MIO € (Vorjahr: 236 MIO €) und stieg somit um 13,1 % bzw. wb. um 11,0 %. In unserer Division Consumer Care stieg der Umsatz oberhalb des Marktniveaus wpb. um 5,6 % auf 3.853 MIO €. Insbesondere durch verstärkte Marketingaktivitäten konnten wir erfreuliche Umsatzsteigerungen erzielen. So entwickelte sich das Geschäft mit unserem Hautpflegemittel Bepanthen™ / Bepanthol™ vor allem in Russland und Brasilien positiv, und der Umsatz des Antimykotikums Canesten™ stieg insbesondere in Deutschland. Das Umsatzwachstum unseres Analgetikums Aleve™ / Naproxen beruhte im Wesentlichen auf Mengensteigerungen in den USA. Die Umsätze unseres Schmerzmittels Aspirin™ konnten wir, insbesondere durch Neuausbietungen in den USA, leicht steigern. Der Umsatz der Division Medical Care erhöhte sich wpb. um 2,2 % auf 2.653 MIO €. Trotz des Preis- und Erstattungsdrucks hat unser Diabetes-Care-Geschäft mit einer positiven Entwicklung hierzu wesentlich beigetragen. Höhere Umsätze konnten wir im Wesentlichen dank der Blutzucker-Messsysteme der Produktlinie Contour™ erzielen. Hier erreichten wir in allen Regionen Umsatzsteigerungen, die hauptsächlich auf der Neuausbietung von Contour™ Next beruhten. Der Umsatz unseres Kontrastmittel- und Medizingerätegeschäfts lag auf Vorjahresniveau. Dabei konnten wir bei den Kontrastmitteln für die Magnetresonanztomographie (MRT) den Umsatz mit Gadovist™ / Gadavist™ vor allem in den USA erhöhen. Dieser Zuwachs war teilweise auf die Umstellung von Magnevist™ zurückzuführen, dessen Umsatz kontinuierlich sank. Die Division Animal Health erzielte ein Umsatzwachstum von wpb. 4,2 % auf 1.303 MIO €. Das Geschäft mit unserer Advantage™-Produktlinie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln entwickelte sich vor allem in den USA und Europa erfreulich. Das EBIT des Segments Consumer Health ging insbesondere aufgrund von Sondereinflüssen in Höhe von -359 MIO € (Vorjahr: -31 MIO €) um 16,6 % auf 1.079 MIO € zurück. Die Sondereinflüsse resultieren im Wesentlichen aus außerplanmäßigen Abwertungen immaterieller Vermögenswerte, unter anderem des Firmen- bzw. Produktnamens Medrad. Das EBIT vor Sondereinflüssen betrug 1.438 MIO € (+8,5 %). Das EBITDA vor Sondereinflüssen wuchs um 7,8 % auf 1.865 MIO €. Hierzu trugen insbesondere mengenbedingt höhere Umsatzerlöse sowie positive Währungseinflüsse bei. Dagegen wirkten sich gestiegene Marketingaufwendungen negativ auf das Ergebnis aus. 6.2 CropScienceKennzahlen CropScience[Tabelle 3.11] scroll
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w(p)b. = währungs- (und portfolio)bereinigt (wpb.: Umsatzerlöse und Umsatzerlöse nach Geschäftsbereichen; wb.: Umsatzerlöse nach Regionen)
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Zur Definition siehe Kapitel 7.2 "Ermittlung
des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
CropScience steigerte den Umsatz im Geschäftsjahr 2012 in einem attraktiven Marktumfeld wpb. deutlich um 12,4 % auf 8.383 MIO € (nominal +15,5 %). Dieses Wachstum beruhte im Wesentlichen auf dem guten Geschäft mit neuen Produkten bei Crop Protection sowie einer starken Geschäftsexpansion bei Seeds. Environmental Science entwickelte sich ebenfalls positiv. Die Neuausrichtung unserer Vertriebs- und Marketingaktivitäten und unser gestrafftes Produktsortiment trugen zu dem erfreulichen Geschäftsverlauf bei. Umsatzerlöse CropScience pro Quartal[Grafik 3.11] ![]() Bei Crop Protection / Seeds stieg der Umsatz im Jahr 2012 wpb. um 13,1 % auf 7.703 MIO €. Crop Protection wuchs in allen Geschäftsfeldern im zweistelligen Prozentbereich. Besonders profitierten wir vom Ausbau des Geschäftes mit Saatgutbehandlungsmitteln (SeedGrowth) sowie von einem starken Wachstum unserer neuen Produkte wie dem Insektizid Belt™ und dem Fungizid Fox™. Auch bei den Herbiziden erzielten wir eine erfreuliche Umsatzsteigerung. Seeds verzeichnete eine positive Entwicklung mit einer ebenfalls zweistelligen Wachstumsrate. Umsatzerlöse Crop Protection / Seeds[Tabelle 3.12] scroll
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wpb. = Währungs- und portfoliobereinigt Im Bereich Crop Protection trugen alle Regionen zum Umsatzwachstum bei. In Europa stieg der Umsatz wb. um 8,4 % auf 2.350 MIO €. Besonders erfolgreich waren wir dort mit neuen Produkten, deren Anteil am Gesamtumsatz deutlich anstieg. Unser Geschäft mit Saatgutbehandlungsmitteln, vor allem in Getreide, konnten wir infolge günstiger Marktbedingungen signifikant ausbauen. Zudem unterstützten ein starkes Insektizid- und Fungizidgeschäft die Umsatzentwicklung. Bei den Herbiziden verzeichneten wir erfreuliche Umsatzzuwächse, vor allem dank gesteigerter Nachfrage nach Produkten für die Herbstanwendung in Getreide. Der Umsatz in Nordamerika erhöhte sich wb. um 19,2 % auf 1.327 MIO €. Diese Steigerung beruht vor allem auf einer erfolgreichen Marktdurchdringung mit unseren neuen Produkten sowie auf einem insgesamt guten Marktumfeld für Flächenkulturen und relativ hohen Preisen für Agrarrohstoffe. Besonders hohe Umsatzzuwächse erzielten wir mit unseren Herbiziden und Fungiziden zur Anwendung in Mais und Getreide in den USA. Die Geschäftsausweitung bei den Insektiziden basiert im Wesentlichen auf der Nachfrage nach unseren neuen Produkten. Der Umsatz bei den Saatgutbehandlungsmitteln profitierte vor allem von dem erfolgreichen Geschäftsausbau mit Poncho™ / Votivo™, speziell in Mais. In Kanada entwickelten sich die Umsätze ebenfalls positiv, hauptsächlich infolge einer hohen Nachfrage nach unseren Insektiziden und Fungiziden. In der Region Asien/Pazifik wuchs der Umsatz wb. um 8,6 % auf 1.164 MIO €. Wachstumstreiber waren insbesondere unsere Saatgutbehandlungsmittel und Herbizide. Auch unsere Fungizid- und Insektizidgeschäfte verzeichneten ein deutliches Umsatzwachstum. Das Geschäft in unseren bedeutendsten Märkten Indien und Japan verlief positiv. Den höchsten prozentualen Umsatzzuwachs erreichten wir in Australien, hauptsächlich dank gesteigerter Nachfrage nach dem neu eingeführten Herbizid Sakura™. In China erzielten wir sowohl bei Fungiziden als auch bei Saatgutbehandlungsmitteln ein signifikantes Wachstum. Der Umsatz in der Region Lateinamerika / Afrika / Nahost stieg wb. um 13,8 % auf 1.899 MIO €. Das attraktive Marktumfeld ermöglichte einen prozentual zweistelligen Umsatzanstieg in allen Geschäftsfeldern. In Lateinamerika waren wir mit den Insektiziden in Brasilien und Argentinien weiterhin erfolgreich. Unser Geschäft mit Saatgutbehandlungsmitteln konnten wir ebenfalls weiter ausbauen. Bei den Fungiziden erzielten wir - trotz ungünstiger Witterungsbedingungen zu Jahresbeginn - ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum. Unser Herbizid-Geschäft stieg vor allem dank erfreulicher Verkaufssteigerungen bei Produkten für die Anwendung in Mais und Baumwolle in Brasilien. In Afrika erzielten wir ebenfalls ein zweistelliges Umsatzplus, während das Geschäft im Nahen Osten stabil gehalten werden konnte. Im Geschäftsbereich Seeds steigerten wir unseren Umsatz wpb. um 14,1 % auf 962 MIO €. Hierzu trugen alle Regionen bei, insbesondere jedoch Nordamerika. Ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum erreichten wir außerdem in unseren Kernkulturen Raps, Reis und Baumwolle. Demgegenüber war unser Gemüsesaatgutgeschäft unter der Marke Nunhems™ leicht rückläufig, unter anderem aufgrund einer ungünstigen Preisentwicklung auf dem Gemüsemarkt. Der Umsatz im Geschäftsbereich Environmental Science stieg um wpb. 5,3 % auf 680 MIO €. Sowohl das Geschäft mit professionellen Anwendern als auch das Konsumentengeschäft konnten ein Umsatzplus verzeichnen. Die Regionen Lateinamerika / Afrika / Nahost und Nordamerika entwickelten sich positiv, während Europa und Asien/Pazifik auf Vorjahresniveau blieben. EBIT CropScience pro Quartal[Grafik 3.12] ![]() EBITDA vor Sondereinflüssen CropScience pro Quartal[Grafik 3.13] ![]() Das EBIT von CropScience stieg im Jahr 2012 deutlich von 562 MIO € auf 1.539 MIO €. Hierin enthalten sind Sondererträge in Höhe von 13 MIO € (Vorjahr: -606 MIO €). Diese beinhalteten im Wesentlichen Erträge aus dem Verkauf eines Betriebsgeländes in Indien. Demgegenüber standen Sonderaufwendungen für die bilanziellen Vorsorgen im Zusammenhang mit Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen (LL RICE) in den USA sowie für Restrukturierungsmaßnahmen bei Crop Protection. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 30,7 % auf 1.526 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 21,4 % auf 2.008 MIO €. Dieses Wachstum resultierte vor allem aus deutlich gestiegenen Absatzmengen und positiven Währungseinflüssen. Die Herstellungskosten wuchsen unterproportional zur Umsatzentwicklung. Darüber hinaus erzielten wir Einmalerträge in Höhe von 52 MIO € (Vorjahr: 38 MIO €), hauptsächlich im Zusammenhang mit der Auslizenzierung und dem Verkauf von Wirkstoffen bei Crop Protection. 6.3 MaterialScienceKennzahlen MaterialScience[Tabelle 3.13] scroll
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Vorjahreswerte angepasst w(p)b. = währungs- (und portfolio)bereinigt (wpb.: Umsatzerlöse und Umsatzerlöse nach Segmenten; wb.: Umsatzerlöse nach Regionen)
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Zur Definition siehe Kapitel 7.2 "Ermittlung
des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".
Im Geschäftsjahr 2012 stieg der Umsatz im Teilkonzern MaterialScience wpb. um 3,0 % auf 11.503 MIO € (nominal +6,2 %). Dieser Zuwachs ist vor allem auf gestiegene Absatzmengen zurückzuführen. Während der Absatz in Europa auf Vorjahresniveau lag, erzielten wir in den übrigen Regionen eine erfreuliche Ausweitung. Darüber hinaus konnten wir die Preise in allen Regionen mit Ausnahme von Asien/Pazifik leicht erhöhen. Umsatzerlöse MaterialScience pro Quartal[Grafik 3.14] ![]() In der Business Unit Polyurethanes wuchs der Umsatz wpb. um 7,9 % auf 5.995 MIO €. Zu diesem Anstieg trugen höhere Absatzmengen und -preise in allen Produktgruppen und Regionen bei. Insbesondere bei Diphenylmethan-Diisocyanat (mdi) als auch bei Toluylen-Diisocyanat (TDI) erzielten wir erfreuliche Mengen- und Preissteigerungen. Die Business Unit Polycarbonates verzeichnete einen Umsatz von 2.823 MIO € und lag damit wpb. um 7,1 % unter dem Vorjahr. Ausschlaggebend für diesen Rückgang waren weltweit niedrigere Absatzpreise insbesondere aufgrund neuer Produktionskapazitäten. Die Absatzmengen lagen hingegen insgesamt auf Vorjahresniveau. In der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties erhöhte sich der Umsatz wpb. um 3,5 % auf 1.972 MIO €. Dieser Anstieg resultierte aus insgesamt höheren Absatzmengen und -preisen, die wir in nahezu allen Regionen verzeichnen konnten. Der Bereich Industrial Operations erzielte einen Umsatz von 713 MIO € (wpb. +6,1 %), der auf höhere Absatzpreise in Nordamerika und Europa zurückzuführen ist. Die Absatzmengen lagen dagegen leicht unter dem Vorjahresniveau, insbesondere aufgrund von Absatzrückgängen in Asien/Pazifik und Nordamerika. EBIT MaterialScience pro Quartal[Grafik 3.15] ![]() EBITDA vor Sondereinflüssen MaterialScience pro Quartal[Grafik 3.16] ![]() Das EBIT von MaterialScience sank 2012 um 5,7 % auf 597 MIO €. Hierin enthalten sind per saldo Sonderaufwendungen in Höhe von 32 MIO € (Vorjahr: Sonderertrag 44 MIO €). Davon entfielen -50 MIO € auf Restrukturierungsmaßnahmen. Gegenläufig wirkten sich Erträge aus der Anpassung von Leistungszusagen aus. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 6,8 % auf 629 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen wuchs um 6,8 % auf 1.251 MIO €. Dieser Anstieg beruhte vor allem auf gestiegenen Absatzmengen, Einsparungen aus unseren Effizienzsteigerungsmaßnahmen sowie positiven Währungseffekten. Demgegenüber belasteten höhere Rohstoff- und Energiekosten das Ergebnis. 6.4 Geschäftsentwicklung nach RegionenUmsatzerlöse nach Regionen und Segmenten (nach Verbleib)[Tabelle 3.14] scroll
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Vj. = Veränderung zum Vorjahr; wb. = währungsbereinigt 6.5 Geschäftsentwicklung in den WachstumsmärktenDie Wachstumsmärkte haben im Geschäftsjahr 2012 wiederum einen überdurchschnittlichen Beitrag zum Umsatzanstieg geleistet. Hierzu hat im Wesentlichen HealthCare beigetragen. Als Wachstumsmärkte haben wir die Regionen Asien (ohne Japan), Lateinamerika, Osteuropa sowie Afrika und Nahost definiert. Der Umsatz in diesen Märkten stieg im Jahr 2012 wb. um 7,40 % auf 14.796 MIO € (Vorjahr: 13.290 MIO €). Erfreuliche Zuwächse erzielten wir in Lateinamerika, Asien und Osteuropa. Der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz betrug 37,2 % (Vorjahr: 36,4 %). Umsatzentwicklung 2012[Grafik 3.17] ![]() Veränderung währungsbereinigt in Klammern HealthCareIn den Wachstumsmärkten verzeichnete HealthCare im Geschäftsjahr 2012 eine Umsatzsteigerung von wb. 8,2 % auf 6.176 MIO € (Vorjahr: 5.510 MIO €). Den stärksten absoluten Zuwachs erzielten wir dabei in China. Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie haben wir dort die Marketingaktivitäten verstärkt und unser Vertriebsnetz ausgebaut. So konnten wir den Umsatz in China wb. um 23,2 % erhöhen. Auch unser Geschäft in Lateinamerika und Osteuropa, insbesondere Russland, entwickelte sich erfreulich. Der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz von HealthCare betrug 33,2 % (Vorjahr: 32,1 %). CROPSCIENCECropScience steigerte 2012 den Umsatz in den Wachstumsmärkten um wb. 12,2 % auf 3.570 MIO € (Vorjahr: 3.095 MIO €). Besonders deutlich wuchs unser Geschäft in Osteuropa sowie in Lateinamerika. Hier waren wir vor allem in Brasilien und Argentinien erfolgreich, wo wir jeweils ein Umsatzplus von rund 20 % erzielten. Innerhalb Asiens verzeichnete China das stärkste Wachstum. Der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz von CropScience betrug 42,6 % (Vorjahr: 42,7 %). MATERIALSCIENCEMaterialScience verzeichnete in den Wachstumsmärkten 2012 eine Umsatzsteigerung von wb. 3,4 % auf 4.937 MIO € (Vorjahr: 4.574 MIO €). Das stärkste Wachstum erreichten wir dabei in Lateinamerika, vor allem in Mexiko und Brasilien. Darüber hinaus konnten wir in Osteuropa höhere Umsätze realisieren. Der Umsatz in der Region Asien lag auf Vorjahresniveau und war von einem Wachstum in Indien und China getragen. Der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz von MaterialScience stieg im Wesentlichen aufgrund von Portfolioeffekten auf 42,9 % (Vorjahr: 42,2 %). 7. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Bayer-Konzern7.1 Ertragslage Bayer-KonzernGewinn- und Verlustrechnung Bayer-Konzern (Kurzfassung)[Tabelle 3.15] scroll
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EBIT: Ergebnis vor Finanzergebnis und
Steuern
Der Umsatz des Bayer-Konzerns erhöhte sich - insbesondere aufgrund der Steigerungen bei HealthCare und CropScience - gegenüber dem Vorjahr um 8,8 % auf 39.760 MIO €. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte entspricht dies einem Anstieg von 5,3 %. Die Herstellungskosten stiegen um 6,0 % auf 19.059 MIO €. Ursächlich hierfür waren insbesondere höhere Absatzmengen sowie gestiegene Rohstoffkosten bei MaterialScience. Der Anteil der Herstellungskosten am Gesamtumsatz betrug 47,9 % (Vorjahr: 49,2 %). Die Vertriebskosten erhöhten sich um 11,5 % auf 9.987 MIO €. Dies entspricht einem Vertriebskostenanteil von 25,1 % (Vorjahr: 24,5 %). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf höhere Vertriebskosten bei HealthCare zurückzuführen, die vor allem aus der Vermarktung unserer neuen Produkte resultierten. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen mit 3.013 MIO € um 2,8 % über dem Vorjahr. Bezogen auf den Umsatz ergibt sich daraus eine Quote von 7,6 % (Vorjahr: 8,0 %). Bei den allgemeinen Verwaltungskosten verzeichneten wir einen Anstieg von 8,9 % auf 1.866 MIO €. Dies entspricht einem unveränderten Anteil der allgemeinen Verwaltungskosten am Gesamtumsatz von 4,7 % (Vorjahr: 4,7 %). Der deutlich erhöhte negative Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen in Höhe von 1.875 MIO € (Vorjahr: -801 MIO €) resultierte insbesondere aus gestiegenen Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit Rechtsfällen (siehe dazu auch Kapitel 7.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen"). SIEHE KAPITEL 7.2 Das EBIT des Jahres 2012 verringerte sich um 4,6 % auf 3.960 MIO €. Das Finanzergebnis verbesserte sich um 9,4 % auf -712 MIO €. Darin waren u. a. Aufwendungen für die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen von 320 MIO € (Vorjahr: 336 MIO €), ein verbessertes Zinsergebnis von -252 MIO € (Vorjahr: -335 MIO €), ein Kursergebnis von -69 MIO € (Vorjahr: -53 MIO €) sowie ein Beteiligungsergebnis von -52 MIO € (Vorjahr: -45 MIO €) enthalten. Die Verbesserung im Zinsergebnis ist im Wesentlichen auf den Abbau der Finanzverschuldung zurückzuführen. Die Verringerung des Zinsaufwandes im Zusammenhang mit Pensionen und sonstigen Rückstellungen beruht unter anderem auf geringeren Aufwendungen aus der Aufzinsung der Versorgungszusagen aufgrund gesunkener Zinssätze, die mit den erwarteten Erträgen aus dem Pensionsvermögen saldiert ausgewiesen werden. Für das Jahr 2012 haben wir einen Steueraufwand von 752 MIO € berücksichtigt. Das Ergebnis nach Steuern betrug 2.496 MIO €. Der Anteil anderer Gesellschafter am Ergebnis erhöhte sich um 48 MIO € auf 50 MIO €, im Wesentlichen aufgrund von Erträgen aus Veräußerungen, die auf Minderheitsgesellschafter entfallen. Im Geschäftsjahr 2012 erwirtschaftete Bayer ein Konzernergebnis von 2.446 MIO €. 7.2 Ermittlung des EBIT(DA) vor SondereinflüssenFür den Bayer-Konzern bedeutende Kennzahlen sind das EBIT vor Sondereinflüssen und das EBITDA vor Sondereinflüssen. Um eine bessere Beurteilung der operativen Geschäftstätigkeit zu ermöglichen, wurden die Kennzahlen EBIT und EBITDA - wie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt - um Sondereinflüsse bereinigt. Sondereinflüsse sind einmalige bzw. in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende Effekte. "EBITDA", "EBITDA vor Sondereinflüssen" und "EBIT vor Sondereinflüssen" stellen Kennzahlen dar, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Daher sollten sie nur als ergänzende Informationen angesehen werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass das EBITDA vor Sondereinflüssen eine geeignetere Kennzahl für die Beurteilung der operativen Geschäftstätigkeit darstellt, da es weder durch Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen noch durch Sondereinflüsse belastet ist. Das Unternehmen möchte dem Leser mit dieser Kennzahl ein Bild der Ertragslage vermitteln, das im Zeitablauf vergleichbarer und zutreffender informiert. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen, die sich aus der Relation von EBITDA vor Sondereinflüssen zu Umsatzerlösen ergibt, dient als relative Kennzahl zum internen und externen Vergleich der operativen Ertragskraft. Die Abschreibungen stiegen im Geschäftsjahr 2012 um 6,9 % auf 2.960 MIO € (Vorjahr: 2.769 MIO €). Diese setzten sich zusammen aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte von 1.637 MIO € (Vorjahr: 1.425 MIO €) und aus Abschreibungen auf Sachanlagen von 1.323 MIO € (Vorjahr: 1.344 MIO €). Die Abschreibungen beinhalten Wertaufholungen in Höhe von 21 MIO € (Vorjahr: 37 MIO €). Als Sondereinflüsse wurden Abschreibungen in Höhe von 347 MIO € (Vorjahr: 181 MIO €) berücksichtigt, die sich aus außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von 315 MIO € (Vorjahr: 216 MIO €), planmäßigen Abschreibungen von 48 MIO € (Vorjahr: 0 MIO €) und Wertaufholungen von 16 MIO € (Vorjahr: 35 MIO €) zusammensetzen. Überleitung Sondereinflüsse[Tabelle 3.16] scroll
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EBIT: Ergebnis vor Finanzergebnis und
Steuern
7.3 Bereinigtes Ergebnis je AktieDas Ergebnis je Aktie gemäß IFRS wird sowohl durch Effekte aus der Kaufpreisaufteilung für Akquisitionen als auch durch weitere Sondersachverhalte beeinflusst. Um die Vergleichbarkeit unserer Performance im Zeitablauf zu erhöhen, ermitteln wir ein "Bereinigtes Konzernergebnis", das um sämtliche Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und Sondereinflüsse auf das EBITDA sowie der darauf bezogenen Steuereffekte bereinigt ist. Basierend auf diesem bereinigten Konzernergebnis weisen wir analog zum Ergebnis je Aktie ein bereinigtes Ergebnis je Aktie aus, das wir als Basis für unsere Dividendenpolitik verwenden. Im Geschäftsjahr 2012 erzielten wir ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 5,35 € (Vorjahr: 4,83 €). Bereinigtes Ergebnis je Aktie "Core EPS"[Tabelle 3.17] scroll
Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie gemäß IFRS stellen wir im Konzernabschluss, Anhangangabe [16] dar. Das bereinigte Konzernergebnis, das bereinigte Ergebnis je Aktie ("Core EPS") sowie das "Core EBIT" stellen Kennzahlen dar, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. SIEHE KONZERNABSCHLUSS Anhangangabe [16] 7.4 Wertorientierte KonzernsteuerungCASH VALUE ADDED ALS GRUNDKONZEPTEin vorrangiges Ziel des Bayer-Konzerns ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Zur Planung, Steuerung und Kontrolle unserer Geschäfte verwenden wir daher ein konzernweites Wertmanagementsystem. Eine wichtige wertorientierte Steuerungsgröße ist der Cash Value Added (CVA). Der CVA gibt an, inwieweit sowohl die Eigen- und Fremdkapitalkosten als auch der Werteverzehr, d. h. die Abnutzung der Anlagen, verdient werden konnten. Ist er positiv, so hat das Unternehmen bzw. die jeweilige Geschäftseinheit die Mindestanforderungen übertroffen und hat Wert geschaffen. Ist er negativ, konnten die erwarteten Kapitalkosten sowie der Werteverzehr nicht erwirtschaftet werden. Der CVA ist eine einperiodische Kennziffer. Für eine dynamische, d. h. mehrperiodische Betrachtung setzen wir daher den Delta Cash Value Added (Delta CVA) ein. Der Delta CVA gibt die Veränderung des CVA gegenüber der Vorperiode an und stellt die zweite zentrale Steuerungsgröße im Wertmanagement dar. Ist er positiv, so konnte die Wertschaffung des Unternehmens gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die wertorientierten Kennzahlen unterstützen das Management in erster Linie bei strategischen Entscheidungen im Hinblick auf die Optimierung des Portfolios sowie bei der Ressourcenallokation für Akquisitionen und Investitionen. Auf operativer Ebene stehen Werttreiber mit Fokus auf Wachstum (Umsatz), Kosteneffizienz (EBITDA) und Kapitaleffizienz (Working Capital, Investitionsausgaben) im Mittelpunkt, da diese die Wertschaffung unmittelbar beeinflussen. KAPITALKOSTENBESTIMMUNGDie Kapitalkosten werden bei Bayer als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten zum Jahresbeginn berechnet (WAAC= Weighted Average Cost of Capital). Die Eigenkapitalkosten werden als Renditeerwartung der Aktionäre aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet. Als Fremdkapitalkosten legen wir die Finanzierungskonditionen einer zehnjährigen Euro-Anleihe von Industrieunternehmen mit einem Kreditrating "A-" zugrunde. Um den unterschiedlichen Rendite- / Risikoprofilen unserer Tätigkeitsschwerpunkte Rechnung zu tragen, berechnen wir für unsere Teilkonzerne individuelle Kapitalkostensätze nach Ertragsteuern. Sie blieben gegenüber 2011 unverändert und betrugen für HealthCare 8,1 %, für CropScience 7,5 % sowie für MaterialScience 7,1 %. Für den Konzern ergab sich wie im Vorjahr ein Verzinsungsanspruch von insgesamt 7,8 %. Kapitalkostensatz für den Konzern 7,8 %BRUTTO-CASHFLOW, CASH VALUE ADDED UND CASH FLOW RETURN ON INVESTMENT ALS ERFOLGSMASSSTÄBEDer Brutto-Cashflow ist das Maß für unsere Innenfinanzierungskraft und leitet sich direkt aus der Kapitalflussrechnung ab. Bayer hat sich für den Einsatz einer Cashflow-Größe entschieden, da auf diese Weise bilanzielle Einflüsse reduziert werden und sich so die Aussagekraft der Kennzahl zur Performance-Messung erhöht. Unter Berücksichtigung der Kapitalkosten und der Reproduktion des abnutzbaren Anlagevermögens ermitteln wir die Brutto-Cashflow-Hurdle. Wird die Brutto-Cashflow-Hurdle erreicht oder übertroffen, ist der CVA positiv und damit die Verzinsung von Eigen- und Fremdkapital sowie die Anlagen-Reproduktion sichergestellt. Die Rentabilität des Konzerns bzw. der einzelnen Geschäftseinheiten wird anhand des Cash Flow Return on Investment (CFRoI) gemessen. Wir haben im Jahr 2012 die Berechnungsweise des CFRoI geändert, um diesen direkt mit dem Kapitalkostensatz (WAAC) vergleichen zu können. Der CFRoI berechnet sich nun als Brutto-Cashflow abzüglich der Reproduktion des abnutzbaren Anlagevermögens dividiert durch das eingesetzte Kapital, dem sogenannten Investitionswert. Der Investitionswert ist aus der Bilanz abgeleitet und setzt sich grundsätzlich aus unseren betriebsnotwendigen Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten zu Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie unserem Working Capital nach Abzug von zinslosem Fremdkapital (z. B. kurzfristigen Rückstellungen) zusammen. Um Schwankungen des Investitionswerts zu reduzieren, ermitteln wir für unsere Renditeberechnung einen Durchschnittswert für das jeweilige Jahr. Für das Geschäftsjahr 2012 lag die Brutto-Cashflow-Hurdle bei 4.337 MIO € (Vorjahr: 4.339 MIO €). Mit einem Brutto-Cashflow von 4.599 MIO € haben wir die Brutto-Cashflow-Hurdle um 6,0 % übertroffen. Die Kapitalkosten und die Reproduktion konnten wir somit im abgelaufenen Jahr vollständig verdienen. Der positive CVA von 262 MIO € besagt darüber hinaus, dass Bayer im abgelaufenen Geschäftsjahr die Mindestanforderungen an Verzinsung und Reproduktion übertroffen hat und Wert für das Unternehmen geschaffen hat. Bei einem CVA im Geschäftsjahr 2011 von 833 MIO € ergibt sich im Konzern ein negativer Delta Cash Value Added von -571 MIO €. Die Konzernrendite (CFRoI) erreichte im Jahr 2012 8,3 % (Vorjahr: 9,7 %). Positiver CVA = Wertschaffung HealthCare und CropScience haben den Verzinsungsanspruch einschließlich Reproduktion übertroffen und haben zur Steigerung des Unternehmenswertes beigetragen. Für MaterialScience stellen Wachstumsinvestitionen in neue Produktionsanlagen die Grundlage für zukünftiges profitables Wachstum dar. Diese strategischen Investitionen orientieren sich an mittel- und langfristigen Marktentwicklungen und belasteten noch die Wertmanagement-Kennzahlen von MaterialScience. Wertmanagement-Kennzahlen pro Teilkonzern[Tabelle 3.18] scroll
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Vorjahreswerte angepasst
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Zur Definition siehe Kapitel 7.5 "Finanzlage
und Investitionen Bayer-Konzern".
7.5 Finanzlage und Investitionen Bayer-KonzernKapitalflussrechnung Bayer-Konzern (Kurzfassung)[Tabelle 3.19] scroll
ZUFLUSS AUS OPERATIVER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT (NETTO-CASHFLOW)Der Brutto-Cashflow des Jahres 2012 sank im Vergleich zum Vorjahr um 11,1 % auf 4.599 MIO €. Der Netto-Cashflow des Konzerns sank um 10,4 % auf 4.532 MIO €. Mit der gesteigerten operativen Performance einhergehende erhöhte Cashflows wurden durch eine geschäftsbedingt höhere Mittelbindung im Working Capital sowie gestiegene Auszahlungen für Ertragsteuern (2012: 1.667 MIO €; Vorjahr: 932 MIO €) mehr als kompensiert. Darüber hinaus wurde der Netto-Cashflow durch den Erwerb von Wertpapieren zu Handelszwecken, der nach IAS 7 als operativ auszuweisen ist, mit 200 MIO € belastet. ZU- / ABFLUSS AUS INVESTIVER TÄTIGKEITIm Jahr 2012 sind im Rahmen der investiven Tätigkeit insgesamt 818 MIO € abgeflossen. Die Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen um 19,4 % auf 1.929 MIO €. Davon entfielen auf HealthCare 721 MIO € (Vorjahr: 608 MIO €), auf CropScience 376 MIO € (Vorjahr: 280 MIO €) und auf MaterialScience 620 MIO € (Vorjahr: 565 MIO €). Die Ausgaben für Akquisitionen in Höhe von 466 MIO € (Vorjahr: 261 MIO €) entfielen u. a. auf den Erwerb des US-Agro-Unternehmens AgraQuest, Inc., des Wassermelonen- und Melonensaatgutgeschäftes des US-Unternehmens Abbott & Cobb, Inc. sowie den Erwerb des restlichen 50 %-Anteils an der Baulé S.A.S., Frankreich. Zugeflossen sind im Geschäftsjahr 2012 u. a. Einnahmen aus Desinvestitionen in Höhe von 178 MIO € (Vorjahr: 173 MIO €), die hauptsächlich aus dem Verkauf des hämatologischen Onkologieportfolios an Genzyme Corp., USA, stammen, sowie Zins- und Dividendeneinnahmen in Höhe von 104 MIO € (Vorjahr: 75 MIO €). Aus kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerten flossen im Wesentlichen aufgrund der Auflösung von Geldanlagen am Kapitalmarkt 1.068 MIO € zu (Vorjahr: Abfluss von 2.537 MIO €). Die wesentlichen, strategisch relevanten Investitionen in Sachanlagen der operativen Segmente des Bayer-Konzerns der vergangenen zwei Jahre sind in folgender Tabelle dargestellt: Investitionen in Sachanlagen[Tabelle 3.20] scroll
ZU- / ABFLUSS AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEITIm Rahmen der Finanzierungstätigkeit sind im Geschäftsjahr 2012 Mittel in Höhe von 3.782 MIO € abgeflossen. Hierin sind Netto-Kreditrückzahlungen in Höhe von 1.945 MIO € (Vorjahr: 397 MIO €) enthalten. Die Netto-Zinsausgaben sanken um 17,9 % auf 468 MIO € (Vorjahr: 570 MIO €). Die Auszahlungen für "Gezahlte Dividenden und Kapitalertragsteuer" lagen bei 1.366 MIO € (Vorjahr: 1.242 MIO €). FLÜSSIGE MITTEL UND NETTOFINANZVERSCHULDUNGNettofinanzverschuldung[Tabelle 3.21] scroll
Die Nettofinanzverschuldung des Bayer-Konzerns blieb im Geschäftsjahr 2012 unverändert bei 7,0 MRD €. Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit wurden durch Mittelabflüsse für Dividenden, die Dotierung von Pensionsfonds und Akquisitionen kompensiert. Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2012 über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 1,7 MRD € (Vorjahr: 1,8 MRD €). Am Bilanzstichtag belief sich unsere Finanzverschuldung auf 9,1 MRD € (Vorjahr: 11,3 MRD €). Darin enthalten ist die im Juli 2005 begebene nachrangige Hybridanleihe mit 1,4 MRD €. Bei der Beurteilung der Nettofinanzverschuldung ist zu berücksichtigen, dass die Hybridanleihe von Moody's zu 75 % und von Standard & Poor's zu 50 % als Eigenkapital bewertet wird. Verglichen mit klassischem Fremdkapital werden die ratingspezifischen Verschuldungskennziffern des Konzerns daher mit der Hybridanleihe deutlich entlastet. Im Geschäftsjahr 2012 verringerten sich unsere langfristigen Finanzverbindlichkeiten von 8,0 MRD € auf 7,0 MRD €. Gleichzeitig verringerten sich die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten von 3,7 MRD € auf 2,6 MRD €. 7.6 Vermögenslage und Kapitalstruktur Bayer-KonzernBilanz Bayer-Konzern (Kurzfassung)[Tabelle 3.22] scroll
Die Bilanzsumme ging im Geschäftsjahr 2012 um 2,7 % auf 51,3 MRD € zurück. Die langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich um 0,3 MRD € auf 32,4 MRD €. Dies ist vor allem auf die planmäßigen und außerplanmäßigen Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten zurückzuführen. In den langfristigen Vermögenswerten sind Geschäfts- oder Firmenwerte von 9,3 MRD € (Vorjahr: 9,2 MRD €) enthalten. Die Erhöhung beruhte im Wesentlichen auf Akquisitionen. Gegenläufig wirkten sich Wechselkursänderungen aus. Der Bilanzwert der kurzfristigen Vermögenswerte verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,0 MRD € auf 19,0 MRD €. Dieser Rückgang ist insbesondere auf eine niedrigere Liquidität infolge der planmäßigen Rückzahlung mehrerer Anleihen zurückzuführen. Gegenläufig wirkten der geschäftsbedingte Anstieg der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das Eigenkapital verringerte sich um -0,7 MRD € auf 18,6 MRD €. Ursächlich hierfür waren u. a. der Effekt aus der ergebnisneutralen Erhöhung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 2,0 MRD € sowie die Dividendenausschüttung in Höhe von 1,4 MRD € (Vorjahr: 1,2 MRD €). Gegenläufig wirkte sich das Konzernergebnis von 2,4 MRD € aus. Die Eigenkapitalquote lag zum 31. Dezember 2012 bei 36,2 % (Vorjahr: 36,5 %). Das Fremdkapital ging gegenüber dem 31. Dezember 2011 um 0,7 MRD € auf 32,8 MRD € zurück. Dies ist im Wesentlichen auf die Rückzahlung mehrerer Anleihen zurückzuführen. Gegenläufig wirkten sich die Erhöhung des bilanzierten Nettobetrags für Altersversorgungszusagen sowie die Zuführungen zu den Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten aus. Bilanzierter Nettobetrag für Altersversorgungszusagen[Tabelle 3.23] scroll
Im Geschäftsjahr 2012 erhöhte sich der bilanzierte Nettobetrag für Altersversorgungszusagen im Wesentlichen aufgrund gesunkener langfristiger Kapitalmarktzinsen von 7,8 MRD € auf 9,3 MRD €. Hierin enthalten ist eine in 2012 vorgenommene Dotierung unserer Pensionsfonds in Höhe von 1,0 MRD €. Bilanz- und Finanzkennzahlen[Tabelle 3.24] scroll
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Sachanlagevermögen + immaterielle Vermögenswerte
7.7 FinanzstrategieDie finanzielle Steuerung des Konzerns erfolgt durch die strategische Management-Holding Bayer AG. Finanzmittel werden in der Regel als globale Ressource zentral beschafft und konzernintern verteilt. Eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts und die Sicherung der Liquidität sowie der Kreditwürdigkeit des Konzerns sind die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements. Hierzu tragen die Optimierung der Kapitalstruktur und ein effektives Risikomanagement bei. Die Steuerung von Währungs-, Zins-, Rohstoffpreis- und Ausfallrisiken sorgt dabei für die Reduzierung der Ergebnisvolatilität. Die von uns beauftragten Ratingagenturen stufen Bayer wie folgt ein: Rating[Tabelle 3.25] scroll
Diese Bonitätseinstufung spiegelt die gute Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wider und gewährleistet den Zugang zu einer breiten Investorenbasis für die Finanzierung. Zum Erhalt der finanziellen Flexibilität bleibt das Erreichen und Bewahren von Finanzkennzahlen, die ein Rating in der "A"-Kategorie unterstützen, unser Ziel. Dementsprechend sollen Cashflows aus dem operativen Geschäft auch zur Reduzierung der Nettofinanzverschuldung beitragen. Wir verfolgen eine konservative und auf Flexibilität ausgerichtete Verschuldungspolitik mit einem ausgewogen gestalteten Finanzierungsportfolio. Dieses basiert im Kern auf einem Multi-Currency-European-Medium-Term-Notes-Programm, syndizierten Kreditfazilitäten, bilateralen Kreditverträgen sowie einem Global-Commercial-Paper-Programm. Risiken aus dem operativen Geschäft und aus Finanztransaktionen sichern wir durch Finanzderivate ab. Dabei werden grundsätzlich keine Kontrakte ohne zugrunde liegendes Basisgeschäft eingegangen. Grundsätzlich wird durch die Auswahl erstklassiger Handelspartner das Ausfallrisiko reduziert. Sämtliche Transaktionen werden nach konzernweiten Richtlinien vorgenommen und zeitnah überwacht. Für eine genauere Darstellung unserer Risikomanagementziele und -methoden zur Absicherung aller wichtigen Arten von Transaktionen, die im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften erfasst werden, sowie der Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken, jeweils in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten, verweisen wir auf die Erläuterung im Kapitel 16.1 "Chancen- und Risikobericht". SIEHE KAPITEL 16.1 8. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Bayer AGDie Bayer AG ist Mutterunternehmen und strategische Management-Holding des Bayer-Konzerns. Die wesentlichen Leitungsfunktionen des Gesamtunternehmens liegen in der Verantwortung des Holding-Vorstands. Hierzu gehören vor allem die Festlegung der Konzernstrategie und der Ressourcenverteilung sowie das Führungskräfte- und das Finanz-Management. Die Lage der Bayer AG wird im Wesentlichen durch den geschäftlichen Erfolg des Konzerns bestimmt. Der Jahresabschluss der Bayer AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. 8.1 Ertragslage Bayer AGGewinn- und Verlustrechnung Bayer AG nach HGB[Tabelle 3.26] scroll
Im Geschäftsjahr 2012 ist der Jahresüberschuss der Bayer AG um 21 % auf 889 MIO € (Vorjahr: 1.125 MIO €) gesunken. Zu diesem Ergebnisrückgang hat insbesondere ein rückläufiges Beteiligungsergebnis beigetragen. Ergebniserhöhend wirkten hingegen ein verbessertes Zinsergebnis sowie geringere Steuern vom Einkommen und Ertrag. Maßgebend für den Rückgang im Beteiligungsergebnis um 419 MIO € auf 1.719 MIO € (-20 %) war ein um ca. 400 MIO € niedrigeres Organergebnis. Hierin enthalten ist ein Einmalaufwand in Höhe von 256 MIO € aus der Übernahme von gesetzlichen Anpassungsverpflichtungen in Bezug auf die Pensionskassenrenten durch verschiedene Organgesellschaften. Gegenläufig wirkte hingegen der Wegfall eines einmaligen Aufwandes der Bayer Pharma AG im Jahr 2011 in Höhe von 268 MIO € aus der Übertragung von Pensionsverpflichtungen an die Bayer Altersversorgung GmbH. Die Verringerung des Organergebnisses ist im Wesentlichen zurückzuführen auf ein deutlich gesunkenes Ergebnis der Bayer MaterialScience AG sowie auf die fehlende Vereinnahmung des Ergebnisses der Bayer Animal Health GmbH, deren Gewinnabführungsvertrag im Jahr 2011 beendet wurde. Die Bayer Pharma AG hat wie im Vorjahr mit 1.397 MIO € (Vorjahr: 1.170 MIO €) den größten Anteil zum Organergebnis beigesteuert. Positiv wirkten im Geschäftsjahr 2012 der Wegfall des vorgenannten Einmalaufwandes von 268 MIO €. Die Bildung einer Drohverlustrückstellung im Verhältnis zu konzerninternen Kunden belastete hingegen des Ergebnis mit 102 MIO €. Bayer CropScience AG steuerte 446 MIO € (Vorjahr: 551 MIO €) zum Organergebnis bei. Hierin ist ein zusätzlicher Aufwand aus der Bildung von Drohverlustrückstellungen gegenüber Bayer-Gesellschaften in Höhe von rund 72 MIO € enthalten. Bei der Bayer MaterialScience AG, die im Vorjahr einen Gewinn von 95 MIO € abführte, musste im Geschäftsjahr ein Verlust von 179 MIO € ausgeglichen werden. Der Rückgang des Ergebnisses um 274 MIO € resultierte im Wesentlichen aus dem operativen Geschäft. Nennenswerte Ergebnisbeiträge kamen darüber hinaus mit 291 MIO € aus einer Organgesellschaft mit Dividendeneinkünften aus dem Ausland. Das Zinsergebnis von -445 MIO € (Vorjahr: -589 MIO €) hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 144 MIO € verbessert. Hierzu trugen die rückläufige Finanzverschuldung und vor allem das gesunkene Zinsniveau bei. Der verbesserte Zinssaldo wurde in Höhe von 67 MIO € mit Dritten und in Höhe von 77 MIO € mit Gesellschaften des Konzerns erzielt. Der positive Saldo aus übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen belief sich auf 89 MIO € (Vorjahr: 116 MIO €). Er beinhaltete im Wesentlichen Erträge von 183 MIO € (Vorjahr: 121 MIO €) aus der Weiterbelastung von Pensionsaufwendungen für die bei der Bayer AG bei der Ausgliederung des operativen Geschäfts verbliebenen Pensionäre an die Teilkonzern- und Servicegesellschaften. Der korrespondierende Aufwand ist überwiegend im Zinsergebnis erfasst. Das Ergebnis der Bayer AG wurde durch die Übernahme einer Verpflichtung zur Anpassung von Pensionskassenrenten mit 56 MIO € belastet. Aufwendungen von weiteren 33 MIO € ergaben sich aus der Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sowie aus Währungsderivaten. In Wahrnehmung ihrer Aufgaben als Holdinggesellschaft fielen bei der Bayer AG sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen von per saldo -19 MIO € (Vorjahr: -10 MIO €) sowie allgemeine Verwaltungskosten von 228 MIO € (Vorjahr: 195 MIO €) an. Der Gewinn vor Ertragsteuern ging insgesamt um 344 MIO € auf 1.116 MIO € zurück. Der Steueraufwand sank von 335 MIO € auf 227 MIO €. Nach Abzug der Steuern verblieb ein Jahresüberschuss von 889 MIO € (Vorjahr: 1.125 MIO €). Zusammen mit einer Entnahme aus den Gewinnrücklagen von 682 MIO € ergab sich ein Bilanzgewinn von 1.571 MIO €. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 26. April 2013 vorschlagen, den Bilanzgewinn zur Ausschüttung einer Dividende von 1,90 € je Aktie (826.947.808 Stück) auf das dividendenberechtigte Grundkapital von 2.117 MIO € zu verwenden. 8.2 Finanz- und Vermögenslage Bayer AGBilanz Bayer AG nach HGB (Kurzfassung)[Tabelle 3.27] scroll
Die Vermögenssituation der Bayer AG ist geprägt durch ihre Holdingfunktion, d. h. durch das Management von Beteiligungen sowie die Finanzierung der Konzernaktivitäten. Dies drückt sich vor allem in der Höhe des Beteiligungsbesitzes sowie der gegenüber Konzerngesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten aus. Das Gesamtvermögen der Bayer AG beläuft sich auf 36,0 MRD € (Vorjahr: 38,4 MRD €). Damit liegt es um 2,4 MRD € unter dem Stand zu Jahresbeginn. Um 1,7 MRD € ist das Umlaufvermögen, um 0,7 MRD € das Anlagevermögen zurückgegangen. Das Sachanlagevermögen und die immateriellen Vermögensgegenstände sind mit 22 MIO € in Relation zum Gesamtvermögen von untergeordneter Bedeutung. Die Finanzanlagen haben sich im Wesentlichen durch die Übertragung von Beteiligungen auf andere Konzerngesellschaften gemindert. Sie betragen 34,3 MRD € und damit 0,7 MRD € weniger als im Vorjahr. Der hierin enthaltene Beteiligungsbesitz von 33,5 MRD € (Vorjahr: 34,3 MRD €) macht 93,0 % (Vorjahr 89,3 %) des Gesamtvermögens aus. Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beliefen sich auf 0,3 MRD € (Vorjahr: 0,5 MRD €) bzw. 15,9 MRD € (Vorjahr: 15,0 MRD €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt 0,9 % bzw. 44,0 %. In den sonstigen Forderungen haben sich die Forderungen aus mittelfristigen Geldanlagen bei Kreditinstituten um 1,3 MRD € reduziert. Diese Forderungen wurden für die Rückzahlung einer Anleihe verwendet. Das Eigenkapital ist leicht um 475 MIO € zurückgegangen. Die Minderung aufgrund der Dividendenzahlung für 2011 von 1.364 MIO € wurde durch den im Geschäftsjahr erwirtschafteten Jahresüberschuss von 889 MIO € nicht kompensiert. Insgesamt ergibt sich zum Jahresende 2012 ein Eigenkapital von 13,9 MRD € (Vorjahr 14,4 MRD €). Trotz des Rückgangs hat sich die Eigenkapitalquote durch das niedrigere Gesamtvermögen leicht von 37,4 % auf 38,6 % erhöht. Im Jahresverlauf gingen die Rückstellungen um 0,7 MRD € auf 2,7 MRD € zurück. Der Rückgang betrifft mit 0,5 MRD € die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Hier hat sich unter anderem ausgewirkt, dass dem Bayer Pension Trust zusätzliche Mittel zur Deckung der Pensionsverpflichtungen zugeführt wurden und somit die Nettoverpflichtung nach Verrechnung mit dem Deckungsvermögen gesunken ist. Die Steuerrückstellungen sind durch geleistete Zahlungen um 108 MIO € zurückgegangen. Bei den sonstigen Rückstellungen haben im Wesentlichen geringere Risiken aus der Währungsumrechnung zu einer Minderung geführt. Die Verbindlichkeiten sind insbesondere durch eine Rückführung der Finanzschulden um 1,2 MRD € gesunken und belaufen sich auf 19,4 MRD € (Nettobetrag nach Saldierung mit aufrechenbaren Forderungen; Vorjahr: 20,6 MRD €). Der Rückgang der Finanzschulden um 1,5 MRD € auf 20,8 MRD € (Vorjahr: 22,3 MRD €) resultierte im Wesentlichen aus der planmäßigen Rückzahlung einer Anleihe von 2,0 MRD €. Dem steht ein Aufbau der konzerninternen Verschuldung von 0,5 MRD € gegenüber. Die Nettoverschuldung liegt mit 19,9 MRD € (Vorjahr 21,1 MRD €) unter Vorjahr. 9. Beschaffung und ProduktionIm Berichtsjahr hat Bayer in 125 Ländern für rund 18,1 MRD € bei etwa 101.000 Lieferanten Waren und Dienstleistungen eingekauft und im zentralen Bestellsystem berichtet. Um den spezifischen Bedarf optimal zu bedienen, kauft jeder Teilkonzern direkte, produktionsbezogene Materialien selbst ein. Basierend auf zentralen Strategien werden hingegen indirekte, nicht produktionsrelevante Güter und Dienstleistungen von unseren Service-Gesellschaften oder dem Bereich mit dem höchsten Bedarf beschafft. Wir streben verantwortungsvolles Handeln in der gesamten Lieferkette an. Konzernweit sind Nachhaltigkeitsaspekte in unsere Einkaufsprozesse integriert. Hierzu gehören Beschaffungskriterien wie Einhaltung von Gesetzen, Bedarfssicherung, Risikomanagement, konstante Qualität und Kostenreduzierung. Basis für die Zusammenarbeit mit Lieferanten ist der "Bayer Supplier Code of Conduct", der unsere Nachhaltigkeitsanforderungen definiert und die Prinzipien des UN Global Compact umfasst. Unser Kodex ist fester Bestandteil der Lieferantenauswahl und -bewertung und konzernweit in die Bestellsysteme und Verträge rechtsverbindlich integriert. Durch Lieferantenbewertungen und Audits wird die Einhaltung unseres Verhaltenskodex überprüft. 2012 wurden Lieferanten anhand von webbasierten Lieferantenbewertungen und durch externe Audits überprüft. Außerdem nahmen Bayer-Auditoren im Berichtsjahr Audits bei Lieferanten mit Fokus auf Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz (Health, Safety, Environment = HSE) vor. Die Ergebnisse werden ausführlich analysiert und dokumentiert. Im Fall von Mängeln werden gemeinsam mit dem Lieferanten Aktionspläne aufgesetzt mit dem Ziel, die Sozial- oder Umweltstandards beim Lieferanten zu verbessern. HealthCareIn einem weltweiten Produktionsnetzwerk aus eigenen Standorten und Lohnherstellern steuert die Organisationseinheit "Product Supply" des Teilkonzerns HealthCare die gesamte Versorgungskette: vom Einkauf der Rohstoffe über die Herstellung bis hin zur Auslieferung der Produkte. Dadurch wollen wir kontinuierliche Verbesserungen hinsichtlich unserer Kosten, der Flexibilität und der Lieferzuverlässigkeit erzielen und unseren Anspruch erfüllen, den weltweit hohen Anforderungen an Qualität, Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz gerecht zu werden. Für die Herstellung von Arzneimitteln gelten außerordentlich strenge Qualitätsanforderungen. Sie werden unter dem Begriff "Good Manufacturing Practices" (GMP) zusammengefasst. Ihre Einhaltung wird in regelmäßigen Abständen von internen Fachleuten, aber auch von Aufsichtsbehörden und externen Gutachtern geprüft. Produktionsnetzwerk schafft Vorteile Im Segment Pharma werden die Ausgangsstoffe für die Herstellung der Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Arzneimittel in der Regel von externen Lieferanten bezogen. Zur Vermeidung von Lieferengpässen und um größere Preisschwankungen abzumildern, kaufen wir diese Ausgangsstoffe sowie Zwischenprodukte, die wir nicht selbst herstellen, in der Regel auf Basis globaler Verträge und/oder von mehreren durch uns auditierte und genehmigte Lieferanten. Die Herstellung unserer Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Medikamente erfolgt vor allem an den Produktionsstandorten Wuppertal und Bergkamen (Deutschland) sowie Berkeley und Emeryville (USA). Die Wirkstoffe werden weltweit zu fertigen Arzneimitteln verarbeitet und verpackt. Dabei decken wir ein breites Spektrum verschiedener Arzneiformen ab: feste Darreichungsformen wie Tabletten, Dragees oder Pulver, halbfeste Salben und Cremes sowie flüssige Arzneimittel, z. B. zur Anwendung in Injektionen oder Infusionen. Die hormonalen Verhütungsmittel werden außer zu Dragees oder Filmtabletten z. B. auch in Intrauterin-Systemen (Spiralen) verarbeitet. Diese Formulierungs- und Verpackungsaktivitäten erfolgen u. a. in Berlin, Leverkusen und Weimar (Deutschland), Garbagnate (Italien), Peking (China), Sáo Paulo (Brasilien) sowie in Turku (Finnland). In Berkeley wird Kogenate™, das Medikament zur Behandlung der Bluterkrankheit, in einem biotechnologischen Verfahren produziert. In Emeryville wird Betaferon™ / Betaseron™ zur Therapie der Multiplen Sklerose hergestellt. Für die Division Consumer Care des Segments Consumer Health stellen wir bestimmte Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure und Clotrimazol in La Felguera (Spanien) konzernintern her. Die wichtigsten extern zugekauften Rohstoffe sind Naproxen, Zitronensäure, Ascorbinsäure und weitere Vitamine sowie Paracetamol. Zur Minimierung von geschäftlichen Risiken diversifizieren wir unsere Rohstoff-Bezugsquellen weltweit und schließen langfristige Lieferverträge ab. Produktionsstätten der Division befinden sich u. a. in Myerstown (USA), Cimanggis (Indonesien), Lerma (Mexiko), Bitterfeld-Wolfen und Grenzach-Wyhlen (Deutschland) sowie Madrid (Spanien). Die Diabetes-Care-Produkte (z. B. Blutzucker-Messgeräte) unserer Division Medical Care werden hauptsächlich von Original-Equipment-Manufacturer-(OEM-)Lieferanten gefertigt. Preise und Verfügbarkeiten der Materialien sind überwiegend durch langfristige Verträge abgesichert und unterliegen daher keinen größeren Schwankungen. Um unsere Kunden konstant und zuverlässig beliefern zu können, halten wir strategische Reserven bestimmter Materialien und Fertigerzeugnisse vor. Die Kontrastmittel für diagnostische Bildgebungsverfahren werden vor allem in Berlin (Deutschland) hergestellt. Medizinische Geräte wie Kontrastmittelinjektoren und mechanische Systeme zur Behandlung verengter oder blockierter Blutgefäße werden an Standorten nahe Pittsburgh sowie in Coon Rapids (beide USA) produziert. Die meisten der zur Herstellung von Medizingeräten benötigten Materialien und Komponenten werden von externen Lieferanten bezogen. Verfügbarkeit, Qualität sowie Preisstabilität der Materialien werden durch langfristige Verträge, sorgfältige Auswahl der Lieferanten sowie ein aktives Lieferantenmanagement sichergestellt. Die Division Animal Health bezieht die pharmazeutischen Wirkstoffe für ihre Tierarzneimittel sowohl konzernintern als auch weltweit von externen Lieferanten. Die Herstellung unserer weltweit vermarkteten Produkte aus dem Bereich Tiergesundheit erfolgt hauptsächlich an den Standorten Kiel (Deutschland) und Shawnee (USA). CROPSCIENCECropScience steuert die Bereiche Beschaffung und Produktion ebenfalls in einer Organisationseinheit. Dies ermöglicht eine integrierte Lieferkette vom Rohstoffeinkauf über die Produktion von Fertigerzeugnissen bis zum Warenlager und anschließend die Vermarktung über ein zwei- oder dreistufiges Vertriebssystem, entsprechend den lokalen Marktbedingungen. Dadurch wollen wir kontinuierlich unsere Kostenstruktur verbessern, eine erhöhte Flexibilität und schnellere Reaktion auf Marktschwankungen gewährleisten sowie unseren hohen Anspruch an Qualität und Sicherheit erfüllen. Weltweites Beschaffungs- und Produktionsnetzwerk für Pflanzenschutzprodukte und Saatgut bei CropScience Um unserer Strategie Rechnung zu tragen und das Volumenwachstum unseres Geschäfts zu unterstützen, haben wir 2012 unsere Beschaffungsstrukturen weiter optimiert. So werden die wichtigsten Beschaffungsländer, und somit der Großteil unseres Einkaufsvolumens, nun zentral gesteuert. Durch diese Neuausrichtung der Organisationstruktur wollen wir gezielter auf die Beschaffungsmärkte eingehen und unsere Kostenposition optimieren. Zur Minimierung von einkaufsbezogenen Risiken wie Lieferengpässen oder größeren Preisschwankungen erfolgt darüber hinaus die Versorgung mit bedeutenden Einsatzstoffen vorrangig über langfristige Lieferverträge. Durch regelmäßige Überprüfung der Nachhaltigkeit und Qualität unserer Lieferanten können wir zudem sicherstellen, dass interne und externe Standards eingehalten werden. Die Produkte der Bereiche Crop Protection und Environmental Science werden überwiegend an eigenen Produktions- und Formulierungsstandorten hergestellt. Zu den größten Standorten gehören Dormagen, Knapsack und Frankfurt a. M. (Deutschland), Kansas City (USA) sowie Vapi (Indien). Zahlreiche dezentrale Formulier- und Abfüllstandorte ermöglichen ein schnelles Reagieren auf die Bedürfnisse der lokalen Märkte. Dort werden die Wirkstoffe entsprechend den lokalen Anforderungen und den Anwendungsgebieten zu Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden, Saatgutbehandlungsmitteln und Environmental-Science-Produkten weiterverarbeitet, konfektioniert und verpackt. Die Saatgutproduktion des Bereichs Seeds erfolgt kundennah in Europa, Asien, Nord- und Südamerika und wird entweder in eigenen landwirtschaftlichen Betrieben oder über Vertragsanbau ausgeführt. Wir investieren fortlaufend in unser globales Produktionsnetzwerk, um Kapazitäten für neue Produkte und Technologien sowie verbesserte Herstellungsprozesse zu schaffen. Um der fortwährend steigenden Nachfrage am Markt auf wettbewerbsfähige und zeitnahe Weise gerecht zu werden, steigen unsere gesamten Investitionen in Sachanlagen deutlich an. Wir wollen zwischen 2011 und 2016 rund 2 MRD € hierfür aufwenden. Bis Ende 2012 sind bereits Investitionen im Wert von rund 500 MIO € getätigt worden. MATERIALSCIENCEDie Beschaffung des Teilkonzerns MaterialScience wird global durch die Organisationseinheit "Procurement & Trading" gesteuert. Zur Nutzung von Synergien innerhalb von MaterialScience werden die weltweiten Procurement- und Trading-Prozesse zentral koordiniert und verwaltet. Durch Optimierung der Einkaufsstrukturen und -prozesse sollen die bestmöglichen Konditionen für die Beschaffung von Rohstoffen, Energien und Services im Markt erzielt werden. Wesentliche Grundrohstoffe unserer MaterialScience-Produkte sind petrochemische Rohstoffe wie beispielsweise Benzol, Toluol und Phenol. Diese erwerben wir auf den Beschaffungsmärkten überwiegend im Rahmen langfristiger Verträge. Der Betrieb unserer Produktionsanlagen benötigt darüber hinaus in größerem Umfang Energie, vorrangig in Form von Strom und Dampf. Um das Preisänderungsrisiko zu minimieren, setzen wir bei der Strom- und Dampferzeugung auf eine ausbalancierte Diversifikation der Brennstoffe sowie auf einen Mix von externem Einkauf und Eigenerzeugung. Zu den wesentlichen Produktionsstandorten von MaterialScience zählen: Dormagen, Krefeld und Leverkusen (Deutschland) sowie Shanghai (China) und Baytown (USA). Diese sind für alle Business Units von MaterialScience tätig und werden zentral durch den Bereich Industrial Operations gesteuert. Weitere bedeutende Produktionsstandorte befinden sich in Antwerpen (Belgien), Brunsbüttel (Deutschland), Map Ta Phut (Thailand) sowie in Tarragona (Spanien) und werden durch die jeweilige Business Unit geführt. Im Bereich der Commodities (Standard-Produkte mit großem Absatzvolumen) setzen wir zur Kostensenkung auf Produktionsanlagen mit einer großen Fertigungskapazität, die eine länderübergreifende Marktversorgung ermöglichen. Im Rahmen unserer differenzierten Geschäfte betreiben wir in ausgewählten Ländern eine größere Anzahl von Produktionsanlagen. In diesen Anlagen erfolgt die Abmischung und Bereitstellung von kundenindividuellen Polyurethan-Systemen ("Systemhäuser"), die kundennahe Compoundierung von Polycarbonat-Granulaten und die Herstellung von Halbzeugen (Polycarbonat-Platten). Darüber hinaus gibt es regionale Produktionsstätten für funktionale Folien aus Polycarbonat und thermoplastischen Polyurethanen. World-Scale-Anlagen zur Kostensenkung im Bereich Commodities 10. Produkte, Vertrieb und MärkteDie Vertriebsaktivitäten innerhalb des Bayer-Konzerns sind aufgrund des diversifizierten Geschäftsportfolios dezentral organisiert. HealthCareIn unserem Segment Pharma bieten wir verschreibungspflichtige Arzneimittel an. Wir führen Arzneimittel für die Kardiologie wie den Gerinnungshemmer Xarelto™ (Rivaroxaban), Aspirin™Cardio zur Herzinfarktprävention und Adalat™ gegen Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten. Das Produktportfolio umfasst ferner den Bereich Frauengesundheit mit Produkten zur Empfängnisverhütung, z. B. YAZ™ / Yasmin™ / Yasminelle™ und Mirena™, sowie zur Hormonersatztherapie wie Angeliq™. Darüber hinaus bieten wir Spezialpharmazeutika an, die vorwiegend von Fachärzten verordnet werden, u. a. Betaferon™ / Betaseron™ zur Behandlung der Multiplen Sklerose, Kogenate™ zur Behandlung von Patienten mit Hämophilie A und Nexavar™ gegen bestimmte Krebserkrankungen. Zu den wichtigsten Neueinführungen gehören das Krebsmittel Regorafenib (in den USA unter dem Handelsnamen Stivarga™ zugelassen) sowie Eylea™ (Aflibercept) zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makula-Degeneration. Unsere Pharma-Produkte vertreiben wir primär über Großhändler, Apotheken und Krankenhäuser. Co-Promotion- und Co-Marketing-Vereinbarungen dienen der Optimierung unseres Vertriebs. So sichert das Abkommen über die gemeinsame Weiterentwicklung und Vermarktung des Blutgerinnungshemmers Xarelto™ mit den Johnson & Johnson-Tochtergesellschaften Janssen Research & Development, LLC und Janssen Pharmaceuticals die zielgerichtete Entwicklung und bietet den Partnern die Chance, durch regionale Vermarktungsrechte am erwarteten Erfolg teilzuhaben. Breites Produktportfolio im Segment Pharma Das Angebot unseres Segments Consumer Health umfasst im Wesentlichen verschreibungsfreie Produkte. Die Division Consumer Care ist auf rezeptfreie Medikamente, auch als "over the counter" (OTC) bekannt, spezialisiert und zählt zu den führenden Anbietern im OTC-Markt. Wir bieten Produkte in allen bedeutsamen Therapiefeldern an. Dazu zählen die Schmerzmittel Aspirin™ und Aleve™ / Naproxen sowie die medizinischen Hautpflegemittel Bepanthen™ / Bepanthol™ und Canesten™. Das Produktsortiment umfasst ferner Nahrungsergänzungsmittel, z. B. One A Day™, Supradyn™, Berocca™ und Redoxon™, Antacida gegen Magenübersäuerung wie Talcid™ sowie Erkältungspräparate wie Alka-Seltzer Plus™ und White & Black™. Darüber hinaus bieten wir auch verschreibungspflichtige Dermatologieprodukte an. Die Verkaufs- und Vertriebskanäle der Division Consumer Care sind in der Regel Apotheken. In bestimmten wichtigen Märkten - wie den USA - sind auch Supermarktketten und andere Großanbieter von Bedeutung. Segment Consumer Health: verschreibungsfreie Produkte im Fokus In der Division Medical Care vermarkten wir Blutzucker-Messsysteme wie Contour™ mit Einmal-Teststreifen und Breeze™ mit Multi-Teststreifen. Außerdem führen wir Contour™ USB mit einer integrierten Diabetes-Management-Software und möglicher Direktverbindung (plug & play) mit dem PC sowie das A1CNow™-System, mit dem der Langzeit-Blutzuckerwert (A1c) bestimmt wird. Diese Produkte vertreiben wir außerhalb Europas in der Regel über Apotheken, Drogerien, Handelsketten, Krankenhäuser und Großhändler. In Europa erfolgt der Vertrieb vor allem über Apotheken. Im Markt für Blutzucker-Messsysteme gehören wir zu den führenden Unternehmen. Darüber hinaus sind wir globaler Marktführer bei Kontrastmittel-Injektionssystemen für die Diagnose und Therapie beim Röntgen, in der Computertomographie und der Magnetresonanztomographie sowie von mechanischen Systemen zur Entfernung von Thromben aus Blutgefäßen. Für diese Geräte bieten wir auch Serviceleistungen an. Unser Produktportfolio im Bereich von Kontrastmitteln, die in der diagnostischen Bildgebung eingesetzt werden, umfasst z. B. Ultravist™, Gadovist™ / Gadavist™ und Magnevist™. Wir vermarkten unsere Produkte über eine weltweite Direktvertriebsorganisation an Kardiologen, Radiologen sowie Gefäßchirurgen in Krankenhäusern und ambulanten Versorgungszentren. Teilweise ergänzen wir den Vertrieb durch lokale Distributoren. Die Division Animal Health bietet Arzneimittel und Pflegeprodukte für die Gesundheit von Haus- und Nutztieren an. Die umsatzstärkste Produktfamilie umfasst die Präparate von Advantix™ und Advantage™ zur Vorbeugung und Behandlung von Flohbefall bei Hunden und Katzen. Weitere wichtige Produkte sind Baytril™ gegen Infektionskrankheiten, die Entwurmungsmittel Drontal™ und Drontal™ Plus sowie Baycox™ zur Behandlung der Kokzidiose bei Nutztieren. Wir nehmen führende Positionen in einzelnen Ländern und Produktsegmenten ein und sind - gemessen am Umsatz - weltweit das fünftgrößte Unternehmen im Bereich der Tiergesundheit. Je nach nationalen Rechtsvorschriften sind Tierarzneimittel für die Endanwender auf tierärztliche Verordnung oder rezeptfrei bei Veterinären, in Apotheken oder im Einzelhandel erhältlich. CROPSCIENCECropScience bietet ein umfassendes Portfolio an Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Saatgutzüchtung, des Pflanzenschutzes und der verbesserten Pflanzeneigenschaften sowie der Schädlings- und Unkrautbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft an. Diese vermarkten wir entsprechend den lokalen Marktbedingungen. Unser Geschäft unterliegt der Saisonalität der verschiedenen Anbaukulturen und den daraus resultierenden Absatzzyklen. Integriertes Produktportfolio bei CropScience CropScience vertreibt seine Produkte weltweit in mehr als 120 Ländern. Insbesondere in den Wachstumsländern soll das Geschäft in den kommenden Jahren durch den Einsatz von innovativen Spitzentechnologien weiter ausgebaut werden, um die weltweit steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln decken zu können. Das Crop-Protection-Geschäft stützt sich auf ein breites Portfolio an hochwirksamen Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden und Saatgutbehandlungsmitteln. Mit unserer Innovationsstärke und langjährigen Erfahrung mit Pflanzenschutz-Produkten zählen wir zu den weltweit führenden Unternehmen im Markt. So belegen wir im Insektizidmarkt weltweit die Führungsposition. Im globalen Fungizidmarkt ist CropScience auf dem zweiten Platz positioniert. Im weltweiten Markt der Unkrautbekämpfungsmittel (Herbizide) einschließlich der Wachstumsregulatoren nehmen wir die dritte Position ein. Der Bereich SeedGrowth umfasst die Anwendung von Pflanzenschutzsubstanzen, die speziell auf den Schutz von Saatgut und Keimlingen abgestimmt sind. Mit unseren Insektiziden, Fungiziden und Kombinationsprodukten sind wir eines der umsatzstärksten Unternehmen auf dem Gebiet der Saatgutbehandlung. Unsere Pflanzenschutz-Produkte vermarkten wir über ein zwei- oder dreistufiges Vertriebssystem, entweder über Großhändler oder direkt über den Einzelhandel. Im Bereich Seeds konzentrieren sich unsere Vertriebsaktivitäten auf Saatgut in unseren Kernkulturen Raps, Baumwolle, Reis und Gemüse. Hier vertreiben wir hochwertiges Saatgut aus unserer eigenen Forschung und Züchtung. In diesen Kernkulturen haben wir starke Marktpositionen erreicht und sind weltweit vertreten. Zudem vermarkten wir seit 2011 Sojabohnensaatgut in den USA. Unsere wichtigsten Märkte sind für Rapssaatgut Nordamerika, für Baumwollsaatgut Nord- und Lateinamerika, Indien und Südeuropa sowie für Hybridreissaatgut Asien. Mit unseren Gemüsesorten sind wir in mehr als 100 Ländern weltweit präsent. Der Vertrieb unseres Saatguts erfolgt an Landwirte, Züchter, Fachhändler und die verarbeitende Industrie. Die mithilfe moderner Züchtungsmethoden entwickelten Pflanzeneigenschaften ("Traits") integrieren wir entweder in unsere eigenen Saatgutsorten oder vermarkten diese durch Auslizenzierung an andere Saatgutunternehmen. Die Produkte unseres Geschäftsbereichs Environmental Science basieren sowohl auf eigenen als auch auf einlizenzierten Wirkstoffen und sind speziell auf den Einsatz außerhalb der Landwirtschaft ausgerichtet. Hier vermarkten wir Produkte zur Pflanzenpflege und Mittel für Haus und Garten an private Kunden sowie Lösungen für den professionellen Anwender in den Gebieten Landschaftspflege, Schädlingsbekämpfung und zur Kontrolle von Krankheitsüberträgern (Vektorenkontrolle). CropScience zählt gemessen am Umsatz zu den weltweit führenden Anbietern von Pflanzenschutzmitteln in nicht-landwirtschaftlichen Anwendungen. Die Environmental-Science-Produkte werden über verschiedene Vertriebskanäle vermarktet. Produkte für Haus und Garten vertreiben wir über Großhändler und den Facheinzelhandel an den Endverbraucher. Erzeugnisse für professionelle Anwender verkaufen wir über Großhändler. Im Bereich Vektorenkontrolle erfolgt ein Großteil des Geschäfts über Ausschreibungen von Regierungs- und nichtstaatlichen Organisationen. MATERIALSCIENCEMaterialScience zählt zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen und ist ein führender Hersteller und Anbieter von Vorprodukten für harten und weichen Schaumstoff, Kunststoff-Granulaten sowie Rohstoffen für Lacke und Klebstoffe. In diesen Produktgruppen nimmt MaterialScience in allen regionalen Märkten führende Wettbewerbspositionen ein. Des Weiteren produzieren und vermarkten wir Kunststoffplatten und funktionale Folien sowie ausgewählte anorganische Grundchemikalien wie Chlor, Natronlauge, Wasserstoff, Salzsäure und Salpetersäure. Letztere dienen entweder als Einsatzstoffe zur Herstellung unserer Produkte (beispielsweise Chlor) oder entstehen als Nebenprodukte der Kuppelproduktion (wie etwa Natronlauge) und werden an externe Kunden verkauft. MaterialScience: eines der weltweit größten Polymer-Unternehmen Unsere Produkte finden hauptsächlich Anwendung in der Automobil- und Bauindustrie, Elektro- / Elektronikindustrie sowie der Möbel- und Holzindustrie. Weitere Bereiche sind die Textil-, Sport- und Freizeitindustrie, die Medizintechnik und die chemische Industrie. Unsere Polyurethanrohstoffe wie Diphenylmethan-Diisocyanat (mdi), Toluylen-Diisocyanat (TDI) und Polyether (PET) bzw. die aus ihnen bestehenden, am Markt angebotenen Polyurethan-Systeme finden Einsatz als Hart- oder Weichschäume in einer Vielzahl von Anwendungen und Branchen. So werden sie in der Automobilindustrie für Autositze bzw. -bauteile wie Stoßfänger oder Armaturen verarbeitet, im Bauwesen und bei Anwendungen der Kühlkette als Isolier- und Dämmschicht genutzt sowie für harte Gehäuseteile, Matratzen, Polstermöbel oder Schuhsohlen verwendet. Unsere Polycarbonate, die wir u. a. unter den Marken Makrolon™, Bayblend™ oder Makroblend™ vertreiben, kommen beispielsweise bei Gehäusen für Elektrogeräte, CDs / DVDs und Autoscheinwerfern zum Einsatz. Die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties produziert Rohstoffe für Lacke, die z. B. für Automobil- und Großfahrzeuglacke verwendet werden, und Klebstoffe, die z. B. für Schuhe benutzt werden. Zu den Spezialitäten zählen u. a. Folien, die im Fahrzeugbereich oder in Computergehäusen eingesetzt werden, sowie Rohstoffe für Kosmetik- und Medizinprodukte. Die Vermarktung unserer Produkte erfolgt meist über regionale und lokale Vertriebskanäle. Dabei setzen wir im Bereich der Auftragsabwicklung zunehmend auf E-Commerce-Plattformen. Darüber hinaus arbeiten wir mit Handelshäusern und lokalen, für das Geschäft mit Kleinabnehmern zuständigen, Distributoren zusammen. Weltweit operierende Großkunden werden von unseren Key Account Managern direkt betreut. 11. Forschung, Entwicklung, Innovationscroll
Innovationen sind der wesentliche Treiber für das zukünftige Wachstum unseres Unternehmens. Bayer setzt daher auf Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2012 wurden 3.013 MIO € (Vorjahr: 2.932 MIO €) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Dies entspricht einer Forschungskostenquote von 7,6 % (Vorjahr: 8,0 %) bezogen auf den Umsatz. Weltweit arbeiten 12.900 Mitarbeiter in den Forschungs- und Entwicklungsbereichen. Die weltweite Vernetzung und Zusammenarbeit über Bereichs- und Unternehmensgrenzen hinweg gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dementsprechend arbeiten wir insbesondere in den beiden Life-Science-Bereichen HealthCare und CropScience eng zusammen. Aus der gemeinsamen Arbeit an Forschungsprojekten und der gemeinsamen Nutzung von Technologieplattformen erwarten wir neue Innovationsimpulse zur Verbesserung der Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze. Darüber hinaus sind Forschungsvorhaben mit externen Partnern aus Wissenschaft und Industrie fester Bestandteil unserer Innovationsstrategie. Diese Kooperationen und Allianzen mit führenden Hochschulen, öffentlichen Forschungseinrichtungen und Partnerfirmen werden durch Crowdsourcing, Inkubatoren wie dem CoLaborator™ in den USA, und Innovationszentren ("Science Hubs") in Wachstumsregionen wie z. B. in Asien ergänzt, um den Zugang zu externem Innovationspotenzial im Sinne von Open Innovation zu erschließen. Mit einer starken und effizienten Forschung und Entwicklung, einem internationalen Netzwerk von Partnern und einem Fokus auf Wachstumsgebiete und -märkte schaffen wir die Grundlage für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens. Dabei stehen die Bedürfnisse unserer Kunden stets im Zentrum unserer Aktivitäten - ganz im Sinne unserer Mission "Bayer: Science For A Better Life". Forschungs- und Entwicklungskosten 2012[Grafik 3.18] ![]() Vorjahreswerte in Klammern HealthCareIn die Forschung und Entwicklung (F&E) der beiden Segmente Pharma und Consumer Health haben wir im Jahr 2012 1.962 MIO € (Vorjahr: 1.948 MIO €) investiert. Dies entspricht 65,1 % der konzernweiten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen. Für HealthCare selbst lag die Forschungskostenquote bei 10,5 % vom Umsatz (Vorjahr: 11,3 %). Im Bereich der Forschung und Entwicklung des Teilkonzerns HealthCare waren zum Abschlussstichtag rund 7.500 Mitarbeiter beschäftigt. Im Segment Pharma betrugen unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 1.566 MIO € (Vorjahr: 1.556 MIO €), dies entspricht einer Forschungskostenquote von 14,5 % (Vorjahr: 15,6 %). Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung unterstreichen unseren Fokus auf Wachstum durch Innovationen. Bei der Wirkstofffindung im Segment Pharma konzentrieren wir uns auf die Bereiche Kardiologie und Onkologie sowie auf gynäkologische Therapien und Hämatologie. Hinzu kommen die Therapiegebiete Entzündung und Augenheilkunde. Zudem stärken wir unsere etablierten Produkte durch Lebenszyklus-Management-Aktivitäten z. B. mit dem Fokus auf innovativen Darreichungsformen im Bereich der Schwangerschaftsverhütung. Die Forschungsaktivitäten und -kapazitäten sind an den Hauptstandorten Berlin und Wuppertal (Deutschland) sowie Mission Bay/ San Francisco und Berkeley (USA) gebündelt. In Berlin und Wuppertal konzentrieren wir uns im Wesentlichen darauf, neue Wirkstoffe zu finden, zu optimieren und zu entwickeln. Außerdem werden hier Untersuchungen zum Arzneimittelstoffwechsel, zur Pharmakokinetik, Toxikologie und klinischen Pharmakologie unternommen. Unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten an den Standorten Mission Bay und Berkeley konzentrieren sich auf Biologika und Hämatologie. Zudem befindet sich ein Innovationszentrum in Peking (China). Zur Entwicklung neuer Wirkstoffe für Erkrankungen mit hohem medizinischem Bedarf haben wir im Verlauf des Jahres 2012 mit mehreren Arzneimittelkandidaten aus unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline klinische Studien durchgeführt. Wir haben für einige dieser Arzneimittelkandidaten nach Abschluss der erforderlichen Studien Anträge auf Zulassung bzw. auf Erweiterung der bestehenden Zulassung bei einer oder mehreren Behörden gestellt. Allein vier Medikamente beziehungsweise Wirkstoffe davon haben Blockbuster-Potenzial. Besonders hervorzuheben ist dabei unser Gerinnungshemmer Xarelto™ (Rivaroxaban), dessen Markteinführung in weiteren Ländern fortgesetzt wird und für den wir die Zulassung für zusätzliche Indikationen erhalten bzw. bei den entsprechenden Genehmigungsbehörden beantragt haben. Aus dem Bereich der Onkologie ist Regorafenib (in den USA unter dem Handelsnamen Stivarga™ zugelassen) zur Behandlung von fortgeschrittenem Darmkrebs zugelassen oder befindet sich im Zulassungsverfahren. Für Radium-223-Dichlorid (Alpharadin) wurde Ende 2012 die Zulassung zur Therapie von Knochenmetastasen bei Prostatakrebs-Patienten beantragt. Zu den vielversprechenden Launch-Produkten gehört auch Eylea™ (Aflibercept) zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makula-Degeneration. Die wichtigsten noch im Zulassungsprozess befindlichen Arzneimittelkandidaten sind: Einreichungen[Tabelle 3.28] scroll
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Octocog Alfa = Wirkstoff von Kogenate™
In der nachfolgenden Tabelle sind unsere wichtigsten Arzneimittelkandidaten der klinischen Prüfungsphasen II und III dargestellt: Forschungs- und Entwicklungsprojekte (Phase II und III)*[Tabelle 3.29] scroll
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Stand: 11.02.2013
Das Wesen der Arzneimittelforschung und -entwicklung bedingt, dass nicht alle Wirkstoffe das jeweils festgelegte Projektziel erreichen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass einige oder alle der hier aufgeführten Projekte aufgrund wissenschaftlicher und/oder wirtschaftlicher Erwägungen abgebrochen werden und somit nicht zu einem marktfähigen Produkt führen. Zudem ist es möglich, dass die für diese Wirkstoffe erforderliche Zulassung als Arzneimittel durch die Food and Drug Administration (FDA), die European Medicines Agency (EMA) oder eine andere Zulassungsbehörde nicht erteilt wird. Wir überprüfen unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline regelmäßig, um die aussichtsreichsten Pharma-Projekte mit Priorität voranzutreiben. Xarelto™ (Wirkstoff: Rivaroxaban) wird seit 2008 zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach geplanten Hüft- oder Kniegelenkersatz-Operationen eingesetzt. Xarelto™ ist in mehr als 120 Ländern weltweit zugelassen und wird außerhalb der USA von HealthCare in dieser Indikation vermarktet. 2011 wurde Xarelto™ zudem in der Europäischen Union (EU) für die Schlaganfallprophylaxe bei Patienten mit Vorhofflimmern und für die Behandlung von tiefen Venenthrombosen (DVT) sowie die Prävention wiederkehrender DVT und Lungenembolien nach einer akuten tiefen Venenthrombose bei Erwachsenen zugelassen. In Japan wurde Xarelto™ im Januar 2012 zur Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern zugelassen. Mit der Markteinführung wurde im April 2012 begonnen. In den USA, wo Xarelto™ seit 2011 für die Prophylaxe von venösen Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach geplanten Hüft- oder Kniegelenkersatz-Operationen sowie für die Prävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern zugelassen ist, besitzt Janssen Pharmaceuticals, Inc., USA, eine Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson, die Vermarktungsrechte für Xarelto™. HealthCare unterstützt den Vertrieb von Janssen Pharmaceuticals, Inc. in ausgewählten Krankenhäusern und Spezialmärkten in den USA. Basierend auf der erfolgreichen EINSTEIN-PE-Studie beantragten wir im April 2012 bei der europäischen Zulassungsbehörde European Medicines Agency (EMA) die Zulassung für Xarelto™ zur Behandlung der Lungenembolie sowie zur Sekundärprävention rezidivierender tiefer Venenthrombosen und Lungenembolien. Die Zulassung erhielten wir im November 2012. Im Mai 2012 beantragte unser Kooperationspartner Janssen Research & Development, LLC, USA, bei der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA) die Zulassungen für Xarelto™ zur Behandlung tiefer Venenthrombosen oder Lungenembolien sowie zur Sekundärprävention rezidivierender venöser Thromboembolien (VTE). In einem beschleunigten Verfahren erteilte die FDA im November 2012 die Zulassung für diese Anwendungen. In der Indikation Sekundärprävention nach akutem Koronarsyndrom (ACS) stellten wir im Dezember 2011 den Zulassungsantrag für Xarelto™ (Rivaroxaban) bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA. Der Zulassungsantrag bei der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA wurde durch unseren Kooperationspartner Janssen Research & Development, LLC, USA, gestellt. Im Juni 2012 erhielten wir einen "Complete Response Letter" der FDA im Zusammenhang mit der ACS-Indikation. Die angeforderten Informationen wurden im September 2012 durch unseren Kooperationspartner Janssen Research & Development, LLC eingereicht. Gleichzeitig wurde der Zulassungsantrag für Xarelto™ zur Prävention von Stentthrombosen bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom gestellt. Der europäische Zulassungsantrag für die Sekundärprävention nach akutem Koronarsyndrom beinhaltet ebenfalls die Prävention von Stentthrombosen. Xarelto™: Zulassungen für weitere Indikationen Riociguat (sGC Stimulator) ist das erste Präparat einer neuen Klasse von gefäßerweiternden Substanzen - den Stimulatoren der löslichen Guanylatcyclase (sGC). Der als Tablette einzunehmende Wirkstoff wird derzeit als neuer Therapieansatz bei verschiedenen Formen des Lungenhochdrucks untersucht. Die beiden zulassungsrelevanten Phase-III-Studien CHEST-1 und PATENT-1 erreichten im Oktober 2012 ihre jeweiligen primären Endpunkte. Danach konnte Riociguat die körperliche Leistungsfähigkeit von Patienten mit chronisch-thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) bzw. pulmonal-arterieller Hypertonie (PAH) im Vergleich zu Placebo signifikant verbessern. Auf Basis dieser Studien beantragten wir im Februar 2013 in den USA und der Europäischen Union die Zulassung für Riociguat zur Behandlung von CTEPH und PAH. Regorafenib ist ein neuartiger, oral wirksamer Multi-Kinase-Inhibitor, der verschiedene Signalwege hemmt, die für das Tumorwachstum verantwortlich sind. Im Jahr 2012 haben wir die Zulassung für Regorafenib zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem Darmkrebs (mCRC) in den USA, in Europa sowie Japan beantragt. Die Zulassungsanträge beruhen auf den Ergebnissen der weltweit durchgeführten Phase-III-Studie correct. Im September 2012 wurde Regorafenib unter dem Markennamen Stivarga™ von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA in der genannten Indikation zugelassen. Das japanische Gesundheitsministerium Ministry of Health, Labour and Welfare (MHLW) gewährte im Zulassungsverfahren den Status der vorrangigen Prüfung (Priority Review). Im April 2012 erreichte die klinische Phase-III-Studie GRID mit Regorafenib den primären Endpunkt - eine statistisch signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens: In der GRID-Studie wurde Regorafenib bei der Behandlung von Patienten mit metastasierten und/oder inoperablen gastrointestinalen Stroma-Tumoren (GIST) untersucht, bei denen die Erkrankung trotz vorheriger Behandlung mit Imatinib und Sunitinib weiter fortgeschritten war. Im August 2012 erfolgte die Einreichung in der Indikation "GIST" in den USA. Im Oktober 2012 gewährte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA dem Zulassungsantrag den Status der vorrangigen Prüfung. Im Dezember 2012 stellten wir den Zulassungsantrag bei der japanischen Arzneimittelbehörde MHLW. Mit Onyx Pharmaceuticals, Inc., USA, haben wir 2011 eine Vereinbarung getroffen, nach der Onyx Lizenzgebühren auf zukünftige weltweite Umsätze mit Regorafenib im Bereich der Krebsbehandlung erhalten würde. Radium-223-Dichlorid (Alpharadin), das Krebsmedikament aus unserer gemeinsamen Entwicklung mit Algeta ASA, Norwegen, zeigte in einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie (ALSYMPCA) eine signifikante Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit von Patienten mit hormonresistentem Prostatakrebs (CRPC) und Knochenmetastasen. Basierend auf diesen positiven Ergebnissen beantragten wir im Dezember 2012 bei der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA sowie bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung für Radium-223-Dichlorid in der Indikation CRPC. Eylea™ (Wirkstoff: Aflibercept) ist unser gemeinsames Entwicklungsprojekt mit Regeneron Pharmaceuticals, Inc., USA. Aflibercept blockiert den natürlichen Wachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor), wodurch die abnorme Bildung neuer Blutgefäße, die zu Blutungen neigen, verhindert wird. Das Präparat wird lokal ins Auge appliziert. In den USA, wo Eylea™ seit 2011 zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makula-Degeneration (AMD) zugelassen ist, hält Regeneron Pharmaceuticals die alleinigen Rechte. Außerhalb der USA wird Bayer das Präparat vermarkten. Im Laufe des Jahres 2012 erhielt Eylea™ in verschiedenen Ländern die Zulassung zur Behandlung der feuchten AMD, darunter Japan, Australien sowie einige Länder in Lateinamerika. Im November 2012 erteilte die Europäische Kommission die Zulassung. Die Markteinführung von Eylea™ in Australien, Japan und Europa begann im November 2012. Auf Basis der erfolgreichen Phase-III-Studien COPERNICUS und GALILEO erhielt unser Kooperationspartner Regeneron in den USA im September 2012 die Zulassungserweiterung für die Behandlung des Makula-Ödems nach Zentralvenenverschluss der Netzhaut. Im Dezember 2012 reichten wir den Zulassungsantrag in dieser Indikation bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA ein. Im Januar 2013 beantragten wir die Zulassung bei der japanischen Arzneimittelbehörde MHLW. Zusätzlich zu der Indikation "feuchte AMD" laufen derzeit weitere Phase-III-Studien mit Aflibercept zur Behandlung des diabetischen Makula-Ödems (DME) und der durch starke Kurzsichtigkeit bedingten choroidalen Neovaskularisation (mCNV). Für den humanisierten monoklonalen Antikörper Alemtuzumab hat unser Kooperationspartner Genzyme Corp., USA, die Zulassung unter dem Handelsnamen Lemtrada™ für die Indikation Multiple Sklerose beantragt. Die entsprechenden Zulassungsanträge in der Europäischen Union und den USA wurden im 2. Quartal 2012 gestellt. Wir werden am zukünftigen Erfolg von Lemtrada™ über mögliche Lizenzeinnahmen, Meilensteinzahlungen und weltweite Co-Promotion partizipieren. Im Juli 2012 begannen wir eine internationale Phase-III-Studie zur Untersuchung des Entwicklungspräparats BAY94-9027 zur Behandlung der Hämophilie A. Die Studie PROTECT VIII soll untersuchen, ob der rekombinante Gerinnungsfaktor VIII (rFVIII) BAY94-9027 bei prophylaktischer Anwendung den Schutz vor Blutungen über längere Zeiträume aufrechterhalten kann und sich gleichzeitig zur Therapie akuter Blutungen eignet. Für den Patienten könnte das weniger Injektionen bedeuten. Auf dem Gebiet der Frauengesundheit forschen wir im Bereich gynäkologischer Therapien sowie nach weiteren Möglichkeiten zur Empfängnisverhütung. Unser FC-Patch Low (Ethinylestradiol / Gestoden) soll das einzige transparente sowie das kleinste und am niedrigsten dosierte Verhütungspflaster auf dem Markt werden. Im September 2012 beantragten wir die Zulassung in der Europäischen Union. Im Dezember 2012 wurde das europäische Zulassungsverfahren für unsere neue, niedrig dosierte Hormonspirale LCS-12 erfolgreich abgeschlossen. Diese Hormonspirale ist kleiner als Mirena™ und hat eine Wirkdauer von bis zu drei Jahren. Wir planen, die neue Hormonspirale in der EU unter dem Markennamen "Jaydess" zu vermarkten. Im Januar 2013 wurde LCS-12 unter dem Markennamen Skyla ™ in den USA zugelassen. Eine weitere, ebenfalls kleinere Hormonspirale (ICS-16) mit einer Wirkdauer von bis zu fünf Jahren befindet sich noch in der klinischen Phase III. Im Oktober 2012 erklärte die Europäische Kommission ihr Einverständnis zur Zulassung unseres neuen, niedrig dosierten kombinierten oralen Kontrazeptivums Flexyess™ (Drospirenon / Ethinylestradiol). Das flexible, verlängerte Einnahmeschema ermöglicht den Anwenderinnen, ihre Regelblutungen nach ihren jeweiligen Bedürfnissen zu planen. Erste Markteinführungen werden in der zweiten Hälfte des Jahres 2013 erwartet. Um das Spektrum möglicher Anwendungsbereiche von bereits vermarkteten Produkten zu erweitern, investieren wir in ein kontinuierliches Lebenszyklus-Management. Wir wollen damit neue Indikationen identifizieren und verbesserte Darreichungsformen entwickeln. So wurde die Zusatzindikation zur Behandlung von starken und/oder verlängerten Regelblutungen ohne organische Ursache für unser orales Verhütungsmittel Qlaira™ / Natazia™ in den USA im März 2012 zugelassen. Ein weiteres Beispiel ist unser Krebsmedikament Nexavar™ (Wirkstoff: Sorafenib), das wir zusammen mit Onyx Pharmaceuticals, Inc., USA, weiterentwickeln. Der erfolgreiche Wirkstoff Sorafenib, der sowohl die Krebszellen als auch das Gefäßsystem des Tumors angreift, ist seit 2005 in der Indikation fortgeschrittenes Nierenzellkarzinom und seit 2007 in der Indikation Leberzellkarzinom zugelassen. Mit einem breit angelegten Lebenszyklus-Management-Programm wollen wir das Medikament über diese beiden Therapiebereiche hinaus weiterentwickeln. Im Januar 2013 erreichte eine klinische Phase-III-Studie, die Sorafenib als Monotherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem, Radiojod-refraktärem Schilddrüsenkrebs untersucht, ihren primären Endpunkt, eine statistisch signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens. Wir planen, auf Basis dieser Daten die Zulassung zur Behandlung bei Radiojod-refraktärem differenziertem Schilddrüsenkrebs zu beantragen. Darüber hinaus wird Sorafenib in Phase-III-Zulassungsstudien als adjuvante Therapie nach kurativer Tumorresektion bei Patienten mit Nierenzellkarzinom und Leberzellkarzinom geprüft. Außerdem führen wir Phase-III-Zulassungsstudien in Brustkrebs durch. Zwei klinische Phase-III-Studien mit Sorafenib zeigten nicht die gewünschten Ergebnisse. So erreichten eine Studie bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom, die bereits zwei oder drei vorherige Therapien erhalten hatten, sowie eine Kombinationsstudie mit Sorafenib und Erlotinib bei Leberkrebs nicht die primären Studienendpunkte. Lebenszyklus-Management für vermarktete Produkte Im Segment Consumer Health betrugen unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 396 MIO € (Vorjahr: 392 MIO €). Dies entspricht einer Forschungskostenquote von 5,1 % (Vorjahr: 5,4 %). Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Division Consumer Care konzentrieren sich in den Zentren für Produktentwicklung in Morristown (USA) und Gaillard (Frankreich) darauf, rezeptfreie Medikamente, medizinische Hautpflegemittel sowie Nahrungsergänzungsmittel bis zur Marktreife zu entwickeln. Im Vordergrund steht dabei die Unterstützung sowohl bestehender als auch neuer Marken. Unsere auf den Endverbraucher ausgerichteten Entwicklungsstrategien zielen darauf ab, mithilfe modernster Technologien unser Markenportfolio durch neue Produkte, Verpackungen und Darreichungsformen zu erweitern und zu verbessern. Darüber hinaus arbeiten wir an der Neueinstufung von bislang verschreibungspflichtigen Medikamenten als rezeptfreie Produkte. Im Jahr 2012 konnte eine Reihe neuer Produktlinienerweiterungen in verschiedenen Märkten eingeführt werden. Dabei handelt es sich um neue Darreichungsformen und Anwendungsgebiete für bestehende Marken wie Canesten™, Bepanthen™ / Bepanthol™ oder Alka-Seltzer Plus™. In der Division Medical Care forschen wir insbesondere auf den Gebieten der Blutzuckermessung sowie an der Weiterentwicklung von Kontrastmitteln und medizinischen Geräten, die in der Diagnose und Therapie diverser Erkrankungen eingesetzt werden. In unseren vier US-amerikanischen Forschungs- und Entwicklungsstandorten im Bereich Diabetes Care, von denen der größte in Tarrytown liegt, arbeiten wir daran, unsere Produktlinien zu stärken und weitere attraktive Segmente des Diabetesmarkts für uns zu erschließen. Im Geschäftsjahr 2012 haben wir wieder verschiedene innovative Produkte in wichtigen Ländern auf den Markt gebracht, die den individuellen Bedürfnissen von Menschen mit Diabetes gerecht werden. Dazu gehören beispielsweise die neue Generation der Contour™ XT (in den USA unter dem Namen Contour™ Next EZ auf dem Markt) und Contour™ Next USB Messgeräte sowie die neuen Contour™ Next Sensoren, die sich gegenüber Wettbewerbern durch höhere Genauigkeit auszeichnen. Im Bereich unseres Kontrastmittel- und Medizingerätegeschäfts fokussieren wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf die kontinuierliche Verbesserung unserer Kontrastmittel, Kontrastmittel-Injektionsgeräte sowie unserer Systeme zur Entfernung von Thromben aus Blutgefäßen und für andere Gefäßeingriffe. Damit wollen wir unsere Führungsposition weiter ausbauen. Darüber hinaus wollen wir z. B. medizinische Datenmanagementsysteme für Kontrastmittel und Kontrastmittel-Injektoren entwickeln. Unsere Forschungs- und Entwicklungszentren befinden sich in der Nähe von Pittsburgh und in Minneapolis (USA), in Berlin (Deutschland) sowie in Sydney (Australien). Im August 2012 erhielten wir von den europäischen Behörden die Zustimmung zur Zulassungserweiterung für das Kontrastmittel Gadovist™ (Wirkstoff: Gadobutrol) zur Diagnose von Erkrankungen im gesamten Körper mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT). Derzeit laufen weitere klinische Studien mit Gadobutrol in einer Reihe unterschiedlicher Indikationen zur Zulassung in anderen Ländern. Gadovist™ / Gadavist™ erhielt die Erstzulassung 1998 und ist heute in über 90 Ländern zugelassen. Im September 2012 stellten wir auf der Jahrestagung der Cardiovascular and Interventional Radiological Society of Europe (CIRSE) unser Atherektomiesystem Jetstream™ vor. Dieses kann zur Behandlung von Gefäßen unterschiedlichster Durchmesser eingesetzt werden und verfügt über eine aktive Absaugung, die das abgetragene Verschlussmaterial und Gerinnsel kontinuierlich abtransportiert. Als spezielle Technologie, die bei Blutgerinnseln (Thromben), weichen Plaques (Ablagerungen an der Gefäßwand) und verkalkten Läsionen einsetzbar ist, eröffnet Jetstream™ eine zusätzliche Behandlungsmöglichkeit für die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK). Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Division Animal Health am Standort Monheim (Deutschland) konzentrieren sich auf die Bereiche Antibiotika und Anti-Parasitika sowie auf Wirkstoffe zur Behandlung nicht-infektiöser Krankheiten bei Tieren. Seit März 2011 haben wir die Forschung von Animal Health in den BHC-Bereich Global Drug Discovery integriert. Der Vorteil besteht in der gemeinsamen Nutzung der Technologie-Plattformen sowie der Zusammenfassung von Know-how und Erfahrung bei der Wirkstofffindung. Parallel dazu setzen wir die Kooperation mit der CropScience-Forschung fort, insbesondere auf dem Gebiet der Parasitologie. Damit nutzen wir unseren Vorteil als weltweit einziges Unternehmen mit Forschung zur Verbesserung der Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen unter einem Dach. Neben der Entwicklung neuer Produkte gegen bakterielle Erkrankungen und Parasiten bei Haus- und Nutztieren bauen wir das Produktportfolio im Bereich chronischer Nierenerkrankungen bei Katzen weiter aus. Darüber hinaus wurden verschiedene Produktlinienerweiterungen in unterschiedlichen Märkten zugelassen, so z. B. in Europa Seresto™ (Wirkstoffe: Imidaclopiid und Flumethiin). Seresto™ ist ein Halsband für Hunde und Katzen mit einer deutlich verlängerten Wirkungsdauer gegen Zecken und Flöhe. Open InnovationDurch die strategische Zusammenarbeit mit Partnern schaffen wir den Zugang zu komplementären Technologien und zu externem Innovationspotenzial. Dabei arbeitet unser Segment Pharma innerhalb der einzelnen Entwicklungsstadien eines Medikaments mit verschiedenen Partnern zusammen. In der nachfolgenden Tabelle sind einige Beispiele aufgeführt: Strategische Kooperationen in Forschung und Entwicklung Kooperationspartner Pharma[Tabelle 3.30] scroll
Bereits im Jahr 2008 gingen wir eine strategische Allianz mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, ein, das sich auf die Identifizierung und frühe Entwicklung neuer Therapieansätze für Krebserkrankungen konzentriert. Ziel dieser Kooperation ist es, neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Krebsforschung möglichst rasch in die Entwicklung neuer Medikamente oder Therapien umzusetzen. 2011 wurde die Partnerschaft für weitere drei Jahre verlängert. Bislang wurden 19 Projekte initiiert. Seit dem Jahr 2009 betreiben wir die Internet-Plattform "Grants4Targets". Mit diesem Crowdsourcing-Ansatz geben wir Forschern an Universitäten oder anderen Forschungseinrichtungen sowie jungen Firmen die Möglichkeit, über ein Internet-Portal biologische Zielstrukturen, sogenannte "Targets", für eine Zusammenarbeit mit Bayer vorzuschlagen. Wir unterstützen Forscher mit Expertise und finanziellen Mitteln, um neue Therapieansätze in den Bereichen Onkologie, Gynäkologie, Kardiologie und Hämatologie zu entdecken. Durch die Bündelung der Expertise von Industrie und Wissenschaft wollen wir den Übergang von Grundlagenforschung zu neuen vielversprechenden Behandlungsmöglichkeiten beschleunigen. Bislang gingen 825 internetbasierte Anträge ein, von denen 114 Projekte gefördert werden. Seit 2011 arbeiten wir mit dem Ludwig Boltzmann Institut (LBI) für Lungengefäßforschung in Österreich bei der Erforschung von Erkrankungen der Lungengefäße, insbesondere von Lungenhochdruck, zusammen. Eine weitere Kooperation mit einem Ludwig Boltzmann Institut, dem LBI für Translationale Herzinsuffizienzforschung, Österreich, wurde im Oktober 2011 abgeschlossen und dient der Suche nach Ansätzen zur Behandlung der Herzmuskelschwäche. Im März 2012 vereinbarten wir mit der Tsinghua-Universität in Peking, China, eine Kooperation auf dem Gebiet der biomedizinischen Wissenschaften für drei Jahre. Damit bauen wir unsere strategische Zusammenarbeit am bereits bestehenden gemeinsamen Forschungszentrum "Bayer-Tsinghua Joint Research Center for Innovative Drug Discovery" (BTC) weiter aus. Wir erweiterten im April 2012 unsere Kooperation mit der Amgen Research GmbH, München, um die Erforschung, Entwicklung und Vermarktung eines neuen bispezifischen T-cell Engager (BiTE™)-Antikörpers, der sich gegen eine neue, nicht genauer benannte Zielstruktur verschiedener Tumorarten richtet. Gemäß der jetzigen Vereinbarung werden wir mit Amgen von der Forschungsphase bis zum Abschluss möglicher Phase-I-Studien der klinischen Entwicklung zusammenarbeiten. Danach übernehmen wir die vollständige Kontrolle über die weitere Entwicklung und die potenzielle Vermarktung des Antikörpers. Im September 2012 eröffneten wir unter dem Namen "CoLaborator™" in San Franciscos Mission Bay, USA, ein neues Zentrum für junge Firmen aus dem Bereich der Biowissenschaften. Ziel des Inkubator-Konzepts ist es, junge Start-up-Unternehmen akademischer Forscher zu unterstützen. Die Wissenschaftler profitieren neben der Laborinfrastruktur auch von der Expertise der Bayer-Forscher, die z. B. eine professionelle, zielgerichtete Planung von Entwicklungsprogrammen ermöglichen kann. Wir streben dabei gleichzeitig an, für die jungen Unternehmen als erster Ansprechpartner bei deren Suche nach möglichen Kooperationspartnern zu dienen. Im Oktober 2012 gingen wir eine strategische Allianz mit der Evotec AG, Hamburg, ein. Wir werden gemeinsam über fünf Jahre mehrere Endometriose-assoziierte Zielmoleküle erforschen. Ziel ist es, drei Arzneimittelkandidaten für die klinische Entwicklung zur Behandlung der Endometriose zu identifizieren. Mit Qiagen Manchester Ltd., Großbritannien, haben wir im Oktober 2012 vereinbart, gemeinsam molekulare in-vitro-Tests, sogenannte Companion Diagnostics, zu entwickeln. Mithilfe dieser Tests sollen Patienten identifiziert werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf neue Krebsmedikamente von HealthCare ansprechen. CROPSCIENCEEines der Ziele von CropScience ist es, den Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufeinander abgestimmte innovative Lösungen für ausgewählte Kulturpflanzen anzubieten und somit die Landwirtschaft und die Ernährung der Weltbevölkerung zu unterstützen. Um diesem Innovationsanspruch gerecht zu werden, investiert CropScience stark in die Forschung und Entwicklung von neuen Produkten und setzt vermehrt auf Saatgut und neue Wachstumsgebiete, wie Pflanzengesundheit und Stresstoleranz. Des Weiteren nutzt CropScience sein globales Netzwerk an Forschungs- und Industriepartnern, um das Wachstum durch gemeinsame Entwicklungen voranzutreiben. Mit Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 782 MIO € (Vorjahr: 723 MIO €) entfielen 26,0 % der Aufwendungen des Bayer-Konzerns für Forschung und Entwicklung im Jahr 2012 auf CropScience. Dies entspricht einer Forschungskostenquote von 9,3 % (Vorjahr: 10 %) des erzielten Umsatzes des Teilkonzerns. CropScience verfügt über ein weltweites Netz von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, in denen rund 4.400 Mitarbeiter tätig sind. Unsere größten Standorte zur Erforschung und Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln sind Monheim und Frankfurt a. M. (Deutschland) sowie Lyon (Frankreich). In Gent (Belgien), Haelen (Niederlande) sowie Morrisville und Lubbock (USA) befinden sich unsere bedeutendsten Forschungszentren im Bereich Seeds, die sich auf die Verbesserung von Saatgut mittels Saatguttechnologie und -züchtung konzentrieren. Zusätzlich wurde durch die Akquisition von AgraQuest, Inc. ein neuer Standort in Davis (USA) für biologische Pflanzenschutzstoffe in das Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk aufgenommen. Während die Forschungstätigkeiten an einigen zentralen Standorten gebündelt sind, finden die Entwicklungsaktivitäten sowie die Saatgutzüchtung sowohl in zentralen Einrichtungen als auch in zahlreichen Feldversuchsstationen weltweit statt. Dies gewährleistet die Prüfung der zukünftigen Wirkstoffe und Sorten gemäß den spezifischen regionalen Erfordernissen. Um der Entwicklung der globalen Märkte in der Zukunft noch besser Rechnung tragen zu können, investieren wir verstärkt in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich Seeds, mit Saatgut und Pflanzeneigenschaften, sowie in neue Wachstumsbereiche wie Pflanzengesundheit und Stresstoleranz. Im Rahmen der Akquisition des US-Unternehmens AgraQuest, Inc. wird zudem der Forschungsbereich Biologics - biologische Pflanzenschutzmittel - ausgebaut. Insgesamt planen wir, zwischen 2011 und 2016 rund 5 MRD € in die Forschung und Entwicklung zu investieren. Unsere Wissenschaftler aus den Bereichen Saatguttechnologie, Agrarchemie und Biologika arbeiten im Rahmen eines integrierten Forschungsansatzes zunehmend enger zusammen. Die Fachkompetenzen aus der chemischen und biologischen Forschung sowie der Feldentwicklung werden so optimal gebündelt und auf unsere langfristigen Forschungsziele und Geschäftsstrategien in den einzelnen Anbaukulturen ausgerichtet. Im Bereich Crop Protection erforschen und entwickeln wir innovative, sichere und nachhaltige Produkte für den Einsatz als Insektizide, Fungizide, Herbizide und Saatgutbehandlungsmittel in der Landwirtschaft. Hierbei stehen uns moderne Technologien aus den Bereichen der Chemie, Biologie und Biochemie, wie etwa genetische Analysen, Hochdurchsatz-Screening und Bioinformatik, für die Identifizierung neuer chemischer Leitstrukturen zur Verfügung. Kooperationen mit externen Partnern ergänzen unsere eigenen Aktivitäten. Wir erweitern zudem den Einsatzbereich unserer Wirkstoffe durch neue Mischungen oder die Entwicklung innovativer Formulierungen für bereits vermarktete Produkte, um deren Anwendbarkeit auf andere Kulturpflanzen zu ermöglichen oder die Handhabung der Produkte zu verbessern. Unsere integrierte Produktpipeline für Pflanzenschutz und Saatguttechnologie enthält, neben einer Vielzahl von Saatgutsorten, insgesamt über 30 Projekte, die zwischen 2011 und 2016 an den Markt gebracht werden sollen und für die ein Spitzenumsatzpotenzial von über 4 MRD € erwartet wird. Im Bereich Crop Protection soll in diesem Zeitraum mit der Vermarktung von acht Projekten im chemischen Pflanzenschutz sowie einer Reihe biologischer Pflanzenschutzmittel begonnen werden. In unserem Saatgutgeschäft sollen im selben Zeitraum allein für die Flächenkulturen Baumwolle, Raps, Reis, Weizen und Sojabohnen über 15 neue Projekte zur Marktreife gebracht werden. Bei Gemüse planen wir, in diesem Zeitraum mehrere hundert neue Sorten unter der Marke Nunhems™ auf den Markt zu bringen. Im Laufe des Jahres 2012 erreichten wir weitere Fortschritte im Prozess der Marktzulassung von Produkten. Zum einen erhielt das Fungizid Luna™ (Fluopyram) von der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) die Zulassung. Es war in den USA bereits für die Anbausaison 2012 erhältlich. Luna™ wurde zur effektiven Bekämpfung von verschiedenen hartnäckigen Pilzerkrankungen bei Obst und Gemüse entwickelt. Es ermöglicht eine hervorragende Krankheitsbekämpfung und gewährleistet bessere Lagerfähigkeit und längere Haltbarkeit der Erntegüter. Das Produkt leistet somit wichtige Beiträge zur Versorgungssicherheit. Luna™ ist mittlerweile in verschiedenen Ländern in Nordamerika, Europa, Lateinamerika, Asien und Afrika zugelassen. Zum anderen erhielten wir im März 2012 die weltweit erste Zulassung für das neue Saatgutbehandlungsmittel EverGol™ (Penflufen) in Kanada und haben mit der Markteinführung begonnen. Weitere Zulassungen für die Produktfamilie EverGol™ / Emesto™ wurden in den USA erreicht. Die Produkte bieten Landwirten deutlich verbesserte Möglichkeiten zur Kontrolle von Pilzerkrankungen bei sehr geringen Aufwandsmengen. Neben zahlreichen neuen Formulierungen stehen im Zeitraum bis 2016, die erfolgreiche Registrierung vorausgesetzt, drei vielversprechende neue chemische Pflanzenschutzprodukte zur Markteinführung an: Geplante Markteinführung[Tabelle 3.31] scroll
Zudem akquirierte CropScience im Jahr 2012 das Agro-Unternehmen AgraQuest, Inc. mit Sitz im kalifornischen Davis, USA. Die Transaktion wurde im August 2012 abgeschlossen und ermöglicht CropScience den weiteren Ausbau der Forschung und Produktpipeline im Bereich des biologischen Pflanzenschutzes. AgraQuest, Inc. ist ein weltweit tätiger Anbieter von innovativen Lösungen für den biologischen Pflanzenschutz auf Basis natürlicher Mikroorganismen. Die Akquisition soll uns zudem den Aufbau einer führenden Technologie-Plattform für biologische Produkte und die weitere Stärkung des strategisch bedeutsamen Obst- und Gemüsegeschäfts ermöglichen. Im Bereich Seeds forschen wir an der Optimierung von Pflanzeneigenschaften und entwickeln neue Sorten in unseren bisherigen Kernkulturen Baumwolle, Raps und Reis sowie im Gemüsesaatgutbereich. Mittlerweile haben wir unsere Forschungsaktivitäten auch auf Getreide und Sojabohnen als neue Kernkulturen ausgedehnt. Im Fokus unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stehen die agronomischen Eigenschaften dieser Kulturen. Unsere Forscher arbeiten an der Steigerung der Ertragskraft von Nutzpflanzen und der Erhöhung der Pflanzenqualität, z. B. durch veränderte Rapsölprofile oder optimierte Baumwoll-Faserqualitäten. Darüber hinaus entwickeln wir Pflanzen, die eine hohe Toleranz gegenüber externen Stressfaktoren wie extremen Temperaturen und Trockenheit aufweisen. Weitere Schwerpunkte bestehen darin, neue Herbizidtoleranzen auf der Basis alternativer Wirkmechanismen zu entwickeln sowie Insektenresistenz und Krankheitstoleranz zu verbessern. Dabei werden moderne Züchtungsverfahren von der markerunterstützten Zucht bis hin zu Methoden der Pflanzenbiotechnologie genutzt. Neben den eigenen Produktentwicklungen haben wir unseren Geschäftsbereich Seeds auch durch strategische Akquisitionen gestärkt. So haben wir im Jahr 2012 das Wassermelonen- und Melonensaatgutgeschäft des US-amerikanischen Unternehmens Abbott & Cobb Inc. mit Sitz in Feasterville erworben. Die Übernahme unterstützt unser Geschäft mit Gemüsesaatgut. Des Weiteren sind wir in diesem Jahr mehrere Forschungskooperationen, unter anderem mit dem Forschungsinstitut Texas AgriLife Research der Texas A&M University, USA, zur Entwicklung und Vermarktung von Weizen, eingegangen. Diese Partnerschaften werden unseren verstärkten Fokus auf den Bereich Seeds unterstützen. Das Geschäftswachstum im Bereich Seeds wird zudem durch die Einführung neuer Sorten und Pflanzeneigenschaften unterstützt. Im 1. Quartal 2012 begannen wir, konventionelle Raps-Sorten in mehreren europäischen Ländern zu vermarkten. Damit haben wir einen bedeutenden Schritt hinsichtlich der regionalen Expansion in dieser Kultur erreicht. Unser Baumwollsaatgut FiberMax™ ist seit 2011 in den USA auch mit unserer eigenen Glyphosat-Herbizidtoleranz-Technologie GlyTol™ erhältlich. 2014 planen wir, eine neue Kombination von Insektenresistenz sowie Herbizidtoleranz für Baumwolle anzubieten. Diese enthält dann erstmalig sowohl die TwinLink™ - als auch die GlyTol™-Technologie, die den Landwirten eine integrierte Schädlings- und Unkrautkontrolle bietet. Für Raps ist im gleichen Jahr die Einführung einer neuen Hybridsaatgutlinie in Australien vorgesehen. Unter der Marke Arize™ ist die Vermarktung zahlreicher neuer Hybridreissorten mit verbesserten Stress- und Insektenresistenzeigenschaften ab 2014 geplant. Ab 2015 wollen wir Sojabohnen-Erzeugern in Nordamerika ein wegweisendes herbizidtolerantes Saatgut mit einer neuen Wirkungsweise anbieten. Dieses ist sowohl gegen Isoxaflutole- als auch gegen Glyphosat-Herbizide tolerant und wird ein wichtiges Instrument zum Resistenzmanagement sein. Neue Gemüsesaatgutsorten der Marke Nunhems™ bringen wir kontinuierlich auf den Markt - im Jahr 2012 waren es rund 70. Auch für 2013 wird eine vergleichbare Anzahl an Innovationen erwartet. Environmental Science testet und beurteilt Substanzen, die im Bereich Crop Protection sowie mit externen Partnern entwickelt wurden, hinsichtlich einer möglichen Anwendung außerhalb der Landwirtschaft. Zu den aktuellen Entwicklungsprojekten gehören Gele und Köder gegen Schadinsekten, Herbizide, Fungizide, biologische Lösungen sowie Mittel gegen krankheitsübertragende Insekten. 2012 wurde das Environmental-Science-Portfolio in den USA, unter anderem durch den erfolgreichen Vermarktungsbeginn von Esplanade™ , einem auf dem Wirkstoff Indaziflam basierenden Produkt für professionelle Anwender, sowie dem Produkt Durazone™ für Privatkunden, weiter ausgebaut. In Europa wurde das Bayer-Garden™-Geschäft durch Permaclean™ , unser neues Kombi-Präparat mit Langzeitwirkung, gestärkt. Erfreuliche Fortschritte konnte Environmental Science auch mit dem Produkt LifeNet™ erzielen. Für das Moskitonetz wurden weitere Registrierungen erzielt, sodass das Produkt mittlerweile in 19 afrikanischen Ländern zugelassen ist. Open InnovationCropScience verfügt über ein weltweites Netzwerk von Forschungs- und Industriepartnern aus den verschiedensten Bereichen der Agrarwirtschaft, chemischer und biologischer Forschung sowie der Lebensmittelindustrie. Diese industrieübergreifenden Partnerschaften ermöglichen uns, die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser zu verstehen und diesen langfristig gerecht zu werden. Im Rahmen der Forschung arbeitet CropScience weltweit mit einer Vielzahl an Partnern zusammen. So verlängerten wir zum Beispiel die bereits erfolgreiche Forschungsvereinbarung zwischen CropScience und dem britischen IVCC. Das im November 2005 ursprünglich als Forschungskonsortium gegründete IVCC hat sich mittlerweile zu einer Produktentwicklungspartnerschaft (Product Development Partnership, PDP) weiterentwickelt. Das IVCC bringt Know-how und technische Ressourcen mit dem Ziel ein, die Entwicklung von neuen Insektiziden und Informationssystemen zur Bekämpfung von Krankheitsüberträgern (Vektorkontrolle) im Gesundheitswesen gemeinsam voranzutreiben und dadurch neue Wirkstoffe für Produkte zum Schutz der öffentlichen Gesundheit zu entwickeln. Beide Parteien wollen weitere drei Jahre zusammenarbeiten, um neue Substanzen gegen Moskitos zu entwickeln, die Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber übertragen. Im Bereich Seeds stellt die Zusammenarbeit mit der australischen Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) und der australischen Grains Research and Development Corporation (GRDC) eine wichtige Partnerschaft dar. Strategische Kooperationen in der Weizenforschung bestehen zwischen CropScience und CSIRO bereits seit 2009. Das Ziel der Forschungspartnerschaft zwischen CropScience, CSIRO und GRDC ist es, innovative Lösungen zu finden, um den Ertrag von Weizen zu steigern und somit auch die Nachhaltigkeit der globalen Weizenproduktion zu erhöhen. Die im Jahr 2012 angekündigte Partnerschaft resultiert aus der Entwicklung eines biotechnologischen Verfahrens durch CSIRO, mit dem sich in Gewächshausversuchen der Ertrag von Weizen steigern ließ. Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit der gesamten Lebensmittelkette sind besonders unsere "Food Chain Partnerships" hervorzuheben. Unser internes globales Netzwerk an Länderorganisationen ermöglicht es uns, mit anderen in der Lebensmittelkette weltweit tätigen Unternehmen zusammenzuarbeiten und einen Mehrwert, etwa durch Rückverfolgbarkeit und erhöhte Warenqualität, zu generieren. Unsere Expertise im Pflanzenschutz- und Saatgutgeschäft unterstützt somit die Basis für eine gesunde Ernährung, nachhaltigen Anbau von Lebensmitteln und die Einhaltung der Lebensmittelsicherheit. Zu den größten Partnern der insgesamt 240 "Food Chain Partnerships" zählen unter anderem die US-amerikanischen PepsiCo, Inc., und Wal-Mart Stores, Inc., sowie die belgische UNIVEG-Group. Im Rahmen des Projektes mit UNIVEG, einem der weltweit größten Handelshäuser für frisches Obst und Gemüse, sind seit Beginn des Jahres 2012 erste Lieferungen von indischen Qualitäts-Tafeltrauben in Europa erhältlich. Zur besseren Rückverfolgbarkeit und Datenverwaltung hat CropScience einen eigenen Identitätsausweis für teilnehmende Landwirte entwickelt. Durch diesen Identitätsausweis wird sichergestellt, dass UNIVEG in Europa die hohen regulatorischen Anforderungen im Hinblick auf Qualität, Sicherheit, Rückverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit erfüllen kann. Stärkung der Life-Sciences-ForschungBayer ist als einziges globales Unternehmen gleichzeitig in der Forschung zur Verbesserung der Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze aktiv. Aus dieser einzigartigen Aufstellung heraus geht Bayer auch bei der Innovation neue Wege. Durch die systematische und deutlich intensivere Zusammenarbeit der Forscher über die Grenzen der Teilkonzerne hinweg werden damit neue Innovationsimpulse gesetzt. 2012 wurde ein Konzept entwickelt, das den Forschern in den beiden Life-Science-Teilkonzernen HealthCare und CropScience ermöglichen soll, die Chancen der Zusammenarbeit optimal zu nutzen. Dieses Konzept beinhaltet unter anderem auch einen "Life Sciences Fund", der neue Technologieplattformen und Forschungsprojekte in Kooperation mit anderen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen mit rund 30 MIO € pro Jahr unterstützt. Dabei geht es um zentrale Forschungsgebiete wie z. B. Genregulation, Energiestoffwechsel und molekulare Signalwege sowie die verstärkte gemeinsame Nutzung von zukunftsweisenden Technologieplattformen. Bayer wird somit durch die systematische Nutzung von Synergien in den Life Sciences sein Innovationspotenzial für Pharma, Tiergesundheit und das Agrargeschäft weiter stärken. MATERIALSCIENCEMaterialScience konzentriert seine Forschungsaktivitäten zum einen auf die Entwicklung von energie- und ressourcenschonenden Prozessen für die Herstellung von Kunststoffen. Zum anderen werden in enger Zusammenarbeit mit Kunden neue Anwendungsmöglichkeiten für unsere Hightech-Materialien entwickelt, die beispielsweise zur Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz oder auch der Sicherheit beitragen können. In Forschung und Entwicklung investierte MaterialScience im vergangenen Jahr 242 MIO € (Vorjahr: 237 MIO €). Damit entfielen auf MaterialScience rund 8,0 % der konzernweiten Forschungs- und Entwicklungskosten. Für den Teilkonzern selbst lag die Forschungskostenquote bei 2,1 % vom Umsatz (Vorjahr: 2,2 %). Darüber hinaus wandten wir zusätzliche 115 MIO € (Vorjahr: 118 MIO €) für gemeinsame Entwicklungsprojekte mit Kunden auf. Mit Aufgaben im Bereich Forschung und Entwicklung waren 2012 rund 900 Mitarbeiter betraut. Ein Teil von ihnen arbeitet in unseren Innovationszentren in Leverkusen und Pittsburgh (USA) sowie in dem 2011 erweiterten Polymer Research & Development Center in Shanghai (China), das eine wichtige Rolle bei der Entwicklung neuer Produkte für den asiatischen Markt und beim Ausbau der technischen Expertise in der Region spielt. Durch diese lokale Präsenz sollen gleichzeitig die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten enger mit den Kunden in den Wachstumsregionen verknüpft werden. In der Business Unit Polyurethanes (PUR) zielen wir vor allem auf die Weiterentwicklung von Polyurethan-Hartschaum als hocheffizientem Dämmstoff zum Schutz gegen Kälte und Hitze. Dieser leistet insbesondere im Bausektor und in der Kühlkette einen Beitrag zur Senkung des Energieverbrauchs und zum Schutz des Klimas. Mit unseren Innovationen wollen wir neben der Optimierung von Dämmeigenschaften vor allem den Flammschutz weiter verbessern. Eine beispielhafte Innovation für deutlich höhere Energieeffizienz bei Kühlgeräten ist unser Baytherm™ Microcell . Gegenüber den aktuell angewandten Standardlösungen ermöglicht dieses neuartige Material, dank wesentlich kleinerer Poren die Wärmeleitfähigkeit um bis zu 10 % zu senken. Eine funktionierende Kühlkette ist besonders mit Blick auf den Urbanisierungsprozess in Schwellenländern von großer Bedeutung. Die Weiterentwicklung in diesen Ländern wollen wir mit unseren Innovationen auf zahlreichen Ebenen, wie beispielsweise der Mobilität, unterstützen. In der Automobilindustrie nimmt unter anderem die Leichtbauweise und damit verbundene Senkung des Treibstoffverbrauchs einen immer höheren Stellenwert ein. Unser Polyurethan unterstützt diesen Trend. Mit dem neuen System Bayflex™ RIM, das sogar leichter als Wasser ist, lässt sich etwa das Gewicht von Autokarosserieteilen um bis zu 30 % verringern. Darüber hinaus wollen wir auf dem Gebiet der Prozessentwicklung die Effizienz weiter steigern, um so auch langfristig unsere Kostenführerschaft zu sichern. Unser Ziel ist dabei, die Rohstoffe für Polyurethane mit möglichst wenig Energie und Ausstoß von Treibhausgasen herzustellen. So arbeiten wir an der Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und dem Einsatz von CO2 als Baustein für Polymere. Anfang 2011 wurde so beispielsweise am Standort Leverkusen eine weltweit einzigartige Pilotanlage in Betrieb genommen, die durch die Verwertung des Abfallproduktes CO2 die Herstellung von Polyetherpolycarbonatpolyol (PPP) - ein Ausgangsstoff für Polyurethane - ermöglicht. In der Business Unit Polycarbonate (PCS) zielen unsere Forschungs- und Innovationsaktivitäten auf die Entwicklung neuer Produkte, die insbesondere gewichtsreduzierte Anwendungen ermöglichen, neue Maßstäbe für Energieeffizienz und Sicherheit setzen sowie eine höhere Designfreiheit erlauben. Dabei konzentrieren wir uns auf ausgewählte Entwicklungsgebiete. Neue Anwendungen im Bereich Konsumentenelektronik sollen leichter, kompakter, flammgeschützt und gleichzeitig bruchsicher sein. Daher entwickelt MaterialScience gemeinsam mit Kooperationspartnern, unter anderem mit dem Institut für Verbundwerkstoffe in Kaiserslautern (Deutschland), gewichtsreduzierte und glasfaserverstärkte Materialen beispielsweise für sogenannte "Ultramobile Notebooks". Diese Materialien ermöglichen die Herstellung von extrem dünnwandigen und gleichzeitig widerstandsfähigen Gehäuseteilen, die den Gebrauchsgewohnheiten des Konsumenten, aber auch den sehr hohen Flammschutzbestimmungen der IT-Industrie entsprechen. Des Weiteren entwickeln wir Polycarbonat-Materialien für das sogenannte LED-Beleuchtungsmanagement. LEDs finden breite Anwendung - von der Straßenbeleuchtung bis zu Sonderbereichen wie Frontscheinwerfer in Kraftfahrzeugen. Dabei spielen vor allem der erheblich niedrigere Stromverbrauch sowie die Möglichkeit, Lampen mit sehr kleinen Maßen herzustellen, eine wichtige Rolle. Im Fokus unserer Aktivitäten liegt derzeit der Aufbau eines Materialportfolios für diesen Anwendungsbereich. Neben Materialien mit maßgeschneiderten optischen Eigenschaften, beispielsweise für optische Linsen oder Lichtleiter, entwickeln wir ein thermisch leitfähiges Material, um die spezielle Wärmeentwicklung von LEDs aus dem Gehäuse ableiten zu können. Eine Neuerung im Bereich Materialien bietet auch der Einsatz von wiederverwerteten Kunststoffen wie die Polycarbonat-Mischungen vom Typ Bayblend™ GR , die etwa in Laptopgehäusen verwendet werden. In der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties (CAS) treiben wir die Entwicklung von Polyurethan-Rohstoffen für hochwertige Lacke, Kleb- und Dichtstoffe voran. Äußerst beständige Beschichtungen werden unter anderem in Automobilen, Bussen, Bahnen, Schiffen und Flugzeugen eingesetzt. Verwendung finden sie außerdem in Windkraftanlagen, Pipelines und Stahlkonstruktionen. Alle diese Bereiche verzeichnen ein anhaltend starkes Marktwachstum. Der Schwerpunkt unserer Entwicklungsarbeiten liegt in der nächsten Generation umweltverträglicher Beschichtungen, die Ressourcen stärker schonen und in der Anwendung effizienter sind. Dabei konzentrieren wir uns auf lösungsmittelarme und -freie sowie wässrige Systeme. Auch bei der Weiterentwicklung unseres Kleb- und Dichtstoffportfolios zielen wir auf umweltverträgliche und anwenderfreundliche Systeme zur Ablösung von noch immer weitverbreiteten Lösungsmittelsystemen. Neben diesen klassischen Anwendungsgebieten entwickeln wir darüber hinaus unser Portfolio an Produkten und Lösungen in Richtung neuer lukrativer Marktsegmente weiter. Grundlage hierfür bilden die hervorragenden mechanischen und optischen Eigenschaften sowie die große Vielseitigkeit aliphatischer Polyurethansysteme. Im Bereich der funktionalen Folien (Functional Films) stehen zum einen Produkte auf Basis von Polycarbonat bzw. thermoplastischem Polyurethan im Mittelpunkt. Durch die Kombination mit zusätzlichen Oberflächentechniken und die Veränderung von Materialeigenschaften entstehen multifunktionale oder holographische Folien. Diese eröffnen neue Anwendungsfelder in attraktiven Bereichen wie 3D-Flachbildschirmen. Zum anderen konzentrieren wir uns auf das Thema elektroaktive Polymere (EAP) als Plattformtechnologie. Unsere Forschungsarbeit gilt vor allem Polymer-Folien, auf deren Basis wir mit Industriepartnern alternative Motor- und Generatorkonzepte entwickeln und an Sensorfolien arbeiten. Zusätzlich zu den spezifischen Entwicklungsaktivitäten beschäftigen wir uns auch mit einzelnen, sparten-übergreifenden Entwicklungen. Ein Beispiel hierfür ist eine spezielle Systemlösung für die Herstellung beschichteter Teile etwa für den Automobilinnenraum. Sie erfolgt in einem einzigen Herstellschritt, wodurch deutliche Kostenvorteile und eine gesteigerte Produktivität erzielt werden. Open InnovationIm Sinne der Open Innovation setzt MaterialScience zunehmend auf die Zusammenarbeit mit externen wissenschaftlichen Einrichtungen wie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (Deutschland) und der Chinese Academy of Science (China). Daneben erhalten wir wichtige Innovationsimpulse aus Kooperationen mit Kunden bzw. mit anderen Branchen, etwa über das Unternehmensnetzwerk future_bizz (www.future-bizz.de). Unser Ziel ist es, mit den besten Partnern aus den für uns bedeutenden Industriezweigen zusammenzuarbeiten und so Kompetenzen zu vereinen und in Innovationen umzusetzen. Externe Netzwerke in Wissenschaft und Industrie werden sowohl seitens der Geschäftseinheiten als auch zentral durch die Abteilung New Business unterhalten. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Kast GmbH & Co. (Deutschland) und dem Institut für Massivbau und Baustofftechnologie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) stellt die Entwicklung eines Spezialklebstoffes für Gebäude dar. Dieser kann in Verbindung mit einem Glasfasergewebe das Mauerwerk verstärken und so bei einem Erdbeben den Einsturz verzögern. Der Vorteil des Systems mit dem Namen EQ-Top™ ist auch seine einfache Anwendbarkeit, da es sich wie eine Tapete aufbringen lässt. Im Bereich Energieeffizienz entwickelten wir mit der Firma Hella KGaA (Deutschland) das innovative, modulare Straßenbeleuchtungskonzept "Eco StreetLine". Durch den Einsatz effizienter LED-Technologie lässt sich gegenüber herkömmlichen Straßenbeleuchtungen der Energieverbrauch verringern, zudem ermöglicht die lange Lebensdauer der optischen Linsen eine Senkung der Betriebskosten. Darüber hinaus entwickelten wir mit Hella KGaA und dem Fraunhofer-Institut für Lasertechnik in Aachen eine Prozesskette zur Herstellung sogenannter Kunststoff-Freiformoptiken für die Automobilbeleuchtung. Das Projekt wurde durch das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. BAYER TECHNOLOGY SERVICESBayer Technology Services ist ein wichtiger Innovationspartner für Forschung, Entwicklung und Engineering im gesamten Konzern. Bei technologischen Lösungen, insbesondere in den Bereichen der Prozesstechnologie, dem Anlagenbau, der Automatisierung und der Produktentwicklung, arbeiten alle Teilkonzerne weltweit eng mit der Servicegesellschaft zusammen. Technology Services unterstützt alle Teilkonzerne mit Technologieplattformen Bayer Technology Services entwickelt zusammen mit den Teilkonzernen z. B. neue, energie- und rohstoffeffiziente Produktionsverfahren, um Technologie- und Kostenführerschaften nachhaltig zu sichern. Ein Beispiel ist die Polymer-Synthese für MaterialScience. Die zentrale Weiterentwicklung von teilkonzernübergreifenden Querschnittstechnologien - wie z. B. der Nano- und Biotechnologie oder des Knowhows auf dem Gebiet der mathematischen Simulation und der statistischen Datenanalyse - ist wichtig für HealthCare und CropScience, um die Entwicklung von neuen Produkten zu verkürzen. Dazu gehören auch völlig neue Produktionskonzepte, die z. B. im Forschungszentrum INVITE - einer Kooperation von Bayer Technology Services und der Technischen Universität Dortmund - entwickelt werden. Ein Beispiel hierfür sind neue flexible, modular aufgebaute Produktionskonzepte für HealthCare. 12. Übernahmerelevante AngabenERLÄUTERNDER BERICHT GEMÄSS §§ 289 ABSATZ 4, 315 ABSATZ 4 HGBDas Grundkapital der Bayer AG zum 31. Dezember 2012 betrug 2.117 MIO € und war eingeteilt in 826.947.808 nennbetragslose Stückaktien, die auf den Namen lauten. Damit blieben Grundkapital und Zahl der Aktien gegenüber dem Ende des Vorjahres unverändert. Jede Aktie hat ein Stimmrecht. Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme bestehen teilweise zeitliche Verfügungsbeschränkungen für eine geringe Zahl von Aktien, z. B. im Fall von Haltefristen. Der Bayer AG sind im Geschäftsjahr 2012 keine Meldungen hinsichtlich direkter und indirekter Beteiligungen zugegangen, die 10 % der Stimmrechte übersteigen. Damit liegt der Gesellschaft keine Meldung zu einer Beteiligung über 10 % der Stimmrechte vor. INTERNET Stimmrechtsmitteilungen veröffentlichen wir unter: WWW.INVESTOR.BAYER.DE/AKTIE/AKTIONAERSSTRUKTUR Gemäß § 84 Abs. 1 AktG werden die Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat bestellt bzw. abberufen. Da die Bayer AG in den Anwendungsbereich des Mitbestimmungsgesetzes fällt, hat die Bestellung bzw. Abberufung von Vorstandsmitgliedern in einer ersten Abstimmung mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Mitglieder zu erfolgen. Kommt eine solche Mehrheit nicht zustande, kann die Bestellung gem. § 31 Abs. 3 MitbestG in einer zweiten Abstimmung mit der einfachen Mehrheit der Stimmen der Mitglieder erfolgen. Wird auch hierbei die erforderliche Mehrheit nicht erreicht, erfolgt eine dritte Abstimmung, in der ebenfalls die einfache Stimmenmehrheit maßgeblich ist. Dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats stehen in dieser Abstimmung gem. § 31 Abs. 4 MitbestG dann jedoch zwei Stimmen zu. Gemäß § 6 Abs. 1 der Satzung der Bayer AG hat der Vorstand aus mindestens zwei Personen zu bestehen. Werden mehrere Personen zu Vorstandsmitgliedern bestellt, kann der Aufsichtsrat gemäß § 84 Abs. 2 AktG bzw. § 6 Abs. 1 der Satzung ein Mitglied zum Vorsitzenden ernennen. Änderungen der Satzung bedürfen gemäß § 179 Abs. 1 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung, der, soweit die Satzung keine andere Mehrheit vorsieht, gemäß § 179 Abs. 2 AktG eine Mehrheit von drei Vierteln des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals erfordert. Soweit die Änderung des Unternehmensgegenstands betroffen ist, darf die Satzung jedoch nur eine größere Mehrheit vorsehen. Die Satzung der Bayer AG macht in § 17 Abs. 2 von der Möglichkeit der Abweichung gemäß § 179 Abs. 2 AktG Gebrauch und sieht vor, dass Beschlüsse grundsätzlich mit einfacher Stimmenmehrheit und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst werden können. Im Handelsregister der Bayer AG sind Satzungsbestimmungen zu einem Genehmigten Kapital I und einem Genehmigten Kapital II eingetragen. Durch das Genehmigte Kapital I ist der Vorstand bis zum 29. April 2015 berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu 530 MIO € zu erhöhen. Die Ausgabe neuer Aktien kann dabei gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen insgesamt nur um bis zu 423 MIO € erfolgen dürfen. Bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen unter Verwendung des Genehmigten Kapitals I ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren. Von einer Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts bei Ausgabe von Aktien aus dem Genehmigten Kapital I darf der Vorstand maximal in einem Umfang von 20 % des Grundkapitals Gebrauch machen. Vorbehaltlich eines neuen Beschlusses zum Bezugsrechtsausschluss darf der Vorstand auch unter weiteren Ermächtigungen zu Kapitalmaßnahmen (Genehmigtes Kapital II, Options- oder Wandelanleihen, Erwerb und Veräußerung eigener Aktien) insgesamt nur maximal in einem Umfang von 20 % des Grundkapitals ein Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen. Durch das Genehmigte Kapital II ist der Vorstand bis zum 29. April 2015 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital einmal oder mehrmals gegen Bareinlage um bis zu 212 MIO € zu erhöhen. Den Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht zu gewähren, das der Vorstand jedoch mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen kann, soweit die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals ii im Rahmen einer Kapitalerhöhung erfolgt, die 10 % des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung und des zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet. Im Zusammenhang mit einer Ermächtigung zur Ausgabe von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (zusammen "Schuldverschreibungen") in Höhe eines Nennbetrags von insgesamt 6 MRD € bis zum 29. April 2015 besteht ein bedingtes Kapital von 212 MIO €. Das den Aktionären grundsätzlich eingeräumte Recht zum Bezug der Schuldverschreibungen kann vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden, sofern u. a. der anteilige Betrag der zur Bedienung vorgesehenen Aktien 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt; auf diese Grenze von 10 % sind andere Ausgaben von Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts in direkter oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG anzurechnen. Außerdem hat der Vorstand in der Hauptversammlung im Jahr 2010 die Ermächtigung zum Erwerb und zur Veräußerung eigener Aktien bis zu einer Höhe von 10 % des Grundkapitals erhalten. Auch diese Ermächtigung ist bis zum 29. April 2015 befristet. Als wesentliche Vereinbarung, welche unter der Bedingung eines Kontrollwechsels (Change of Control) steht, ist die mit der Bayer AG und deren US-Tochtergesellschaft Bayer Corporation vereinbarte syndizierte Kreditlinie über 3,5 MRD € mit einer um ein Jahr verlängerten Laufzeit bis zunächst 2017 zu nennen. Bayer hat diesen Kredit bislang nicht in Anspruch genommen. Die kreditgewährenden Banken könnten die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels bei Bayer kündigen und alle bis dahin unter dieser Kreditlinie gegebenenfalls in Anspruch genommenen Darlehen fällig stellen. Weiterhin sehen auch die Anleihebedingungen der in den Jahren 2006 bis 2012 unter dem bestehenden Multi-Currency-European-Medium-Term-Notes-Programm von Bayer begebenen Schuldverschreibungen in Höhe von 3,3 MRD € (Stand: 31. Dezember 2012) eine Change-of-Control-Klausel vor. Gläubigern dieser Schuldverschreibungen steht für den Fall eines Kontrollwechsels und einer sich innerhalb von 120 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden Verschlechterung des Kreditratings der Bayer AG das Recht zu, von der Bayer AG den Rückkauf der Schuldverschreibungen zu verlangen. Für die Mitglieder des Vorstands bestehen für den Fall eines Übernahmeangebots für die Bayer AG Vereinbarungen, die mit den Bestimmungen der Ziffer 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex in Einklang stehen. Danach soll eine Zusage für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels maximal drei Jahresvergütungen betragen und die Vergütung für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags nicht überschreiten. 13. Corporate-Governance-BerichtZugleich Bericht gemäß Ziffer 3.10 Deutscher Corporate Governance Kodex 13.1 Erklärung zur Unternehmensführung*
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nicht Teil des geprüften Lageberichts
ERKLÄRUNG DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS DER BAYER AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 15. Mai 2012 gemäß § 161 AktG§ 161 AktG verpflichtet den Vorstand und den Aufsichtsrat der Bayer AG jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" (Kodex) entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Die letzte jährliche Erklärung wurde im Dezember 2011 abgegeben und im Februar 2012 ergänzt. Für die Vergangenheit bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die Kodex-Fassung vom 26. Mai 2010. Für die gegenwärtige und künftige Corporate-Governance-Praxis der Bayer AG bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die Empfehlungen des Kodex in seiner Fassung vom 15. Mai 2012. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Bayer AG erklären gemäß § 161 AktG: 1. Den Empfehlungen des Kodex wurde seit Abgabe der letzten jährlichen Entsprechenserklärung im Dezember 2011 mit der vorübergehenden Ausnahme entsprochen, die in der Ergänzung vom Februar 2012 zur Entsprechenserklärung vom Dezember 2011 genannt ist. Ziffer 5.4.6 Absatz 2 der Kodex-Fassung vom 26. Mai 2010 wurde nicht angewendet. Die Hauptversammlung 2012 hat auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, im Wege der Satzungsänderung nur noch eine feste Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder vorzusehen. Ziffer 5.4.6 Absatz 2 in der Fassung vom Mai 2010 enthielt die Empfehlung, neben der festen Vergütung auch eine erfolgsorientierte Vergütung zu zahlen. Diese Empfehlung ist in der Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 15. Mai 2012 nicht mehr enthalten. 2. Künftig wird allen Empfehlungen entsprochen.
Leverkusen, im Dezember 2012 Für den Vorstand DR. DEKKERS BAUMANN Für den Aufsichtsrat WENNING BAYER IM EINKLANG MIT KODEX-EMPFEHLUNGENDie verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Governance) hat bei Bayer seit jeher einen hohen Stellenwert. Das wird auch in Zukunft so sein. So hat das Unternehmen im Jahr 2012 die Erklärung abgeben können, mit einer vorübergehenden Ausnahme den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Vergangenheit entsprochen zu haben und ihnen in Zukunft wieder voll entsprechen zu wollen. Die mit einer ergänzenden Entsprechenserklärung vom Februar 2012 erklärte Abweichung von Ziff. 5.4.6 Abs. 2 Satz 1 Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 besteht nicht mehr, da die entsprechende Kodex-Empfehlung geändert wurde. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im Berichtsjahr erneut mit der Erfüllung der Vorgaben des Kodex befasst, insbesondere mit den Kodex-Änderungen vom 15. Mai 2012. Als Ergebnis konnte die oben wiedergegebene Entsprechenserklärung vom Dezember 2012 abgegeben werden. Sie ist auf der Internetseite von Bayer ebenso veröffentlicht wie vorhergehende Erklärungen. INTERNET Stimmrechtsmitteilungen veröffentlichen wir unter: WWW.INVESTOR.BAYER.DE/KONZERN/CORPORATE-GOVERNANCE ARBEITSWEISE DES VORSTANDSDer Vorstand leitet das Unternehmen über eine strategische Management-Holding, in eigener Verantwortung mit der Zielsetzung, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und die festgelegten Unternehmensziele zu erreichen. Er führt die Geschäfte nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung und der Geschäftsordnung für den Vorstand und arbeitet vertrauensvoll mit den übrigen Organen der Gesellschaft zusammen. Für den Konzern, seine Teilkonzerne und Servicegesellschaften legt der Vorstand die langfristigen Ziele sowie die Strategien fest und bestimmt die Richtlinien sowie die Grundsätze für die daraus abgeleitete Unternehmenspolitik. Er koordiniert und kontrolliert die bedeutsamen Aktivitäten. Er legt das Portfolio fest, entwickelt und setzt Führungskräfte ein, verteilt die Ressourcen und entscheidet über die finanzielle Steuerung und Berichterstattung des Konzerns. Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Unbeschadet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder die ihnen zugeordneten Bereiche im Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener Verantwortung. Die Verteilung der Aufgaben auf die Mitglieder des Vorstands ergibt sich aus einem schriftlich fixierten Aufgabenverteilungsplan. Der Vorstand in seiner Gesamtheit entscheidet in allen Angelegenheiten von grundsätzlicher und wesentlicher Bedeutung sowie in gesetzlich oder anderweitig verbindlich festgelegten Fällen. Die Geschäftsordnung des Vorstands sieht einen Katalog von Maßnahmen vor, die einer Behandlung und Entscheidung im Gesamtvorstand bedürfen. Vorstandssitzungen finden regelmäßig statt. Sie werden durch den Vorstandsvorsitzenden einberufen. Darüber hinaus kann jedes Mitglied die Einberufung einer Sitzung verlangen. Sofern nicht Einstimmigkeit gesetzlich erforderlich ist, beschließt der Vorstand mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Gemäß Geschäftsordnung und Aufgabenverteilungsplan des Vorstands obliegt dem Vorstandsvorsitzenden insbesondere die Führung und Koordinierung des Konzernvorstands. Er repräsentiert Gesellschaft und Konzern gegenüber Dritten und der Belegschaft in Angelegenheiten, die nicht nur Unternehmens- oder Konzernteile betreffen. Darüber hinaus hat er eine besondere Verantwortlichkeit für bestimmte Corporate-Center-Bereiche und deren Tätigkeitsgebiete. Auch den weiteren drei im Jahr 2012 amtierenden Mitgliedern des Vorstands - dem Vorstandsmitglied zuständig für Finanzen, dem Vorstandsmitglied zuständig für Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit und dem Vorstandsmitglied verantwortlich für Strategie und Personal - sind über den Ressortverteilungsplan besondere fachliche Aufgabengebiete und Zuständigkeiten zugewiesen. In Ergänzung hierzu betreut jedes dieser Mitglieder des Vorstands bestimmte Regionen. Angesichts der geringen Anzahl von Vorstandsmitgliedern und der Funktion der Gesellschaft als strategische Management-Holding sind keine Ausschüsse des Vorstands eingerichtet. AUFSICHTSRAT: FÜHRUNGS- UND KONTROLLARBEITDer Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand zu überwachen und ihn zu beraten. Er besteht aus 20 Mitgliedern, die gemäß dem Mitbestimmungsgesetz jeweils zur Hälfte aus Kreisen der Aktionäre und der Arbeitnehmer stammen. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen ist der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden; er stimmt mit dem Vorstand auch die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ab und erörtert mit ihm regelmäßig den Stand der Umsetzung der Geschäftsstrategie. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Gremiums und leitet die Sitzungen. Im regelmäßigen Gedankenaustausch mit dem Vorstand ist der Aufsichtsrat stets über die Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung und die Strategie informiert. Der Aufsichtsrat stimmt der Jahresplanung und dem Finanzierungsrahmen zu und billigt die Jahresabschlüsse der Bayer AG und des Bayer-Konzerns sowie den zusammengefassten Lagebericht unter Berücksichtigung der Berichte des Abschlussprüfers. AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATSEs bestehen derzeit folgende Ausschüsse des Aufsichtsrats: Präsidium: Diesem Ausschuss des Aufsichtsrats gehören neben dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinem Stellvertreter je ein weiterer Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an. Das Präsidium hat insbesondere die Aufgabe, als Schlichtungsausschuss gemäß Mitbestimmungsgesetz tätig zu werden. Dabei soll es dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern unterbreiten, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aufsichtsratsstimmen nicht erreicht wurde. Daneben sind dem Präsidium bestimmte Entscheidungsbefugnisse im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen übertragen, einschließlich einer Anpassung der Satzung in diesem Zusammenhang. Prüfungsausschuss: Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Vertretern der Anteilseigner und drei Arbeitnehmervertretern. Der im Berichtsjahr amtierende Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Klaus Sturany, erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Unabhängigkeit und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung, die bei einem Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vorliegen müssen. Der Prüfungsausschuss tagt regelmäßig vier Mal im Jahr. Zu seinen Aufgaben gehören u. a. die Prüfung der Rechnungslegung des Unternehmens sowie des vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschlusses, zusammengefassten Lageberichts und des Vorschlags zur Verwendung des Bilanzgewinns der Bayer AG sowie der Quartalsabschlüsse und Zwischenlageberichte des Bayer-Konzerns. Auf der Grundlage des Berichts des Abschlussprüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses von Bayer AG und Bayer-Konzern sowie des zusammengefassten Lageberichts erarbeitet der Prüfungsausschuss Vorschläge für die Billigung der Jahresabschlüsse durch den Aufsichtsrat. Der Prüfungsausschuss ist auch für die Beziehungen der Gesellschaft zum Abschlussprüfer zuständig. Der Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers, bereitet die Erteilung des Prüfungsauftrags an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer vor, regt Prüfungsschwerpunkte an und legt die Vergütung des Abschlussprüfers fest. Ferner überwacht der Ausschuss die Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers. Darüber hinaus befasst sich der Prüfungsausschuss mit dem internen Kontrollsystem des Unternehmens sowie mit den Verfahren zur Risikoerfassung, zur Risikokontrolle und zum Risikomanagement sowie mit dem internen Revisionssystem. Weiterhin ist der Prüfungsausschuss auch für Fragen der Compliance zuständig und behandelt bei jeder seiner Sitzungen neue Entwicklungen in diesem Bereich. Personalausschuss: Auch der Personalausschuss ist paritätisch besetzt und besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und drei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsratsplenums vor, das über Bestellung und Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Der Personalausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands. Die Beschlussfassung über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile und die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems liegt jedoch beim Aufsichtsratsplenum, dem der Personalausschuss entsprechende Beschlussempfehlungen unterbreitet. Zudem berät er über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand. Nominierungsausschuss: Der Nominierungsausschuss wird vorbereitend bei Wahlen der Vertreter der Anteilseigner zum Aufsichtsrat tätig. Er schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und dem weiteren Vertreter der Anteilseigner im Präsidium. Der Bericht des Aufsichtsrats auf Seite 40 ff. dieses Geschäftsberichts informiert über die Einzelheiten der Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse. ZIELE FÜR DIE ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATSDer Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Dabei hat sich der Aufsichtsrat in Hinblick auf die internationale Tätigkeit der Bayer AG das Ziel gesetzt, stets mehrere Aufsichtsratsmitglieder mit internationaler Geschäftserfahrung oder sonstigem internationalen Bezug zu haben. Ziel für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist es weiterhin, dass Aufsichtsratsmitglieder vorbehaltlich besonderer Gründe nicht länger amtieren als bis zum Ende der Hauptversammlung, die auf die Vollendung ihres zweiundsiebzigsten Lebensjahres folgt. In Hinblick auf die Vermeidung potentieller Interessenkonflikte und die Anzahl unabhängiger Aufsichtsratsmitglieder hat sich der Aufsichtsrat das Ziel gesetzt, dass mehr als die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig sind und strebt darüber hinaus bezogen auf den gesamten Aufsichtsrat (Anteilseignervertreter und Arbeitnehmervertreter) einen Anteil der unabhängigen Aufsichtsratsmitglieder von mindestens drei Vierteln an. Die Unabhängigkeit seiner Mitglieder beurteilt der Aufsichtsrat entsprechend der Empfehlung in Ziffer 5.4.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 15. Mai 2012; in seine Beurteilung der Unabhängigkeit bezieht der Aufsichtsrat die in der Empfehlung der Europäischen Kommission vom 15. Februar 2005 genannten Kriterien mit ein1. Weiteres Ziel für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist eine Erhöhung des Gesamtanteils von Frauen im Aufsichtsrat auf mittelfristig mindestens 20 %, und zwar möglichst gleichmäßig auf Anteilseignerseite und Arbeitnehmerseite. Die mittelfristige Zielsetzung soll bei der voraussichtlich im Jahr 2017 stattfindenden Neuwahl des gesamten Aufsichtsrats erreicht werden. Die genannten Ziele beziehen sich, soweit nicht anders bestimmt, auf den Aufsichtsrat insgesamt. Da der Aufsichtsrat aber nur für die Besetzung der Anteilseignerseite Wahlvorschläge unterbreiten kann, kann die Zielsetzung nur bei den Wahlvorschlägen für die Zusammensetzung der Anteilseignerseite berücksichtigt werden. Stand der Umsetzung der ZieleDem Aufsichtsrat gehören mehrere Aufsichtsratsmitglieder mit internationaler Geschäftserfahrung und sonstigem internationalen Bezug an. Das angestrebte Höchstalter von zweiundsiebzig Jahren wird von keinem Aufsichtsratsmitglied überschritten. Ein Aufsichtsratsmitglied, Herr Werner Wenning, war bis 2010 Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft. Ein weiteres Aufsichtsratsmitglied, Herr Ernst-Ludwig Winnacker, gehört dem Aufsichtsrat seit 1997 und damit für mehr als drei Amtsperioden an. Es bestehen aber keine persönlichen oder geschäftlichen Beziehungen von Herrn Wenning oder Herrn Winnacker zu der Gesellschaft oder ihren Organen, die nach Auffassung des Aufsichtsrats einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen. Im Rahmen der Neuwahl des Aufsichtsrats im Jahr 2012 wurde der Frauenanteil im Aufsichtsrat von 10 % auf 15 % gesteigert. AKTIENGESCHÄFTE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRATMitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ihnen nahe stehende Personen sind gesetzlich verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Wertpapieren der Bayer AG offenzulegen, sofern der Wert der Geschäfte im Kalenderjahr 5.000 € erreicht oder übersteigt. Bayer veröffentlicht Angaben zu den Geschäften unverzüglich auf der Internetseite und übersendet der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht einen entsprechenden Beleg; die Information wird dem Unternehmensregister zur Speicherung übermittelt. Der Bayer AG wurden für das Geschäftsjahr 2012 keine derartigen Geschäfte gemeldet. Nach Mitteilung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats an die Gesellschaft ist deren Gesamtbesitz an Aktien der Bayer AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente am Abschlussstichtag kleiner als 1 % der ausgegebenen Aktien. GEMEINSAME WERTE UND FÜHRUNGSPRINZIPIENBayer hat sich auf die Werte Leadership (Führung), Integrität, Flexibilität und Effizienz - kurz "Life" - verpflichtet. Diese Werte stellen für alle Bayer-Mitarbeiter eine Richtschnur sowohl für das geschäftliche Verhalten als auch für die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens dar. Die Ausrichtung ihres Handelns an den LIFE-Werten ist für alle Mitarbeiter verbindlich und wird auch in der Personalentwicklung und den regelmäßigen Leistungsbeurteilungen berücksichtigt. SYSTEMATISCHES RISIKOMANAGEMENTMittels des etablierten Kontrollsystems ist das Unternehmen in der Lage, etwaige geschäftliche und finanzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, um entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen ergreifen zu können. Dieses Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe Risikoüberwachung erfolgt und damit eine korrekte Bilanzierung aller geschäftlichen Transaktionen gewährleistet ist und dass kontinuierlich zuverlässige Daten über die finanzielle Situation des Unternehmens vorliegen. Bei Akquisitionen ist vorgesehen, die internen Kontrollprozeduren der erworbenen Einheiten zügig an die im Bayer-Konzern geltenden Standards anzupassen. Das Kontroll- und Risikomanagementsystem kann jedoch keinen absoluten Schutz gegen Verluste aus geschäftlichen Wagnissen oder gegen betrügerische Handlungen bieten. CORPORATE COMPLIANCEUnser unternehmerisches Handeln orientiert sich an den Rechtsordnungen der verschiedenen Länder und Regionen, aus denen sich für den Bayer-Konzern und seine Mitarbeiter im In- und Ausland vielfältige Pflichten ergeben. Bayer führt das Geschäft verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Regeln der Länder, in denen das Unternehmen tätig ist. Bayer erwartet von allen Mitarbeitern rechtlich und ethisch einwandfreies Handeln im geschäftlichen Alltag. Denn jeder Mitarbeiter beeinflusst durch sein berufliches Verhalten das Ansehen des Unternehmens. Im regelmäßigen Dialog mit den Vorgesetzten sowie in Schulungen unter Mitwirkung der zuständigen Compliance Officer sollen die Mitarbeiter mit den internen Verhaltenskodizes sowie den vielfältigen gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Regeln der Länder, in denen die Mitarbeiter tätig sind und die für sie relevant sind, vertraut gemacht werden. Hierdurch wird die Grundlage gelegt, das Geschäft verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit dem jeweils geltenden Recht zu führen. Der Konzernvorstand hat das uneingeschränkte Bekenntnis zu Corporate Compliance, den Verzicht auf jegliches diesen Grundsätzen entgegenstehendes Geschäft, organisatorische Rahmenbedingungen sowie Themenbereiche, bei denen die Verletzung des geltenden Rechts für das Unternehmen als Ganzes, aber auch für den einzelnen Mitarbeiter im besonderen Maße erhebliche negative Folgen haben kann, in der "Corporate Compliance Policy" zusammengefasst. Die dort verankerten Prinzipien sollen die Mitarbeiter bei ihrem geschäftlichen Handeln leiten und sie vor möglichem Fehlverhalten schützen. Kernbotschaften der "Corporate Compliance Policy" sind u. a.:
Zur Unterstützung und Beratung bei Fragen zum rechtlich korrekten Verhalten in bestimmten geschäftlichen Situationen stehen jedem Mitarbeiter sowohl sein Vorgesetzter als auch verantwortliche Compliance Funktionen zur Verfügung. In den Ländern gibt es jeweils einen zuständigen Compliance Officer und teilweise mehrere lokale Compliance Funktionen mit klar zugewiesenen Verantwortlichkeiten für bestimmte Geschäftseinheiten. Zu den Hauptverantwortlichkeiten jeder lokalen Compliance-Funktion gehören u. a.:
Die lokalen Compliance Officer berichteten an die Konzernzentrale und letztlich an den vom Konzernvorstand der Bayer AG ernannten Group Compliance Officer. Dieser berichtet gemeinsam mit dem Leiter der Konzernrevision mindestens einmal jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über festgestellte Compliance-Verstöße. Das Thema "Integrität" ist in den Zielvereinbarungen aller Leitenden Mitarbeiter und Angestellten fest verankert. Aufgrund ihrer Stellung im Unternehmen sind diese besonders verpflichtet, Vorbild zu sein, die Compliance-Botschaft verstärkt in die Organisation zu tragen sowie deren Durchsetzung durch geeignete organisatorische Maßnahmen sicherzustellen. AUSFÜHRLICHE BERICHTERSTATTUNGUm eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, unterrichten wir unsere Aktionäre, die Finanzanalysten, die Aktionärsvereinigungen, die Medien und die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig und zeitnah über die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche geschäftliche Veränderungen. Damit entspricht die Berichterstattung unseres Unternehmens den im Kodex definierten Regelungen: Bayer informiert seine Aktionäre vier Mal pro Jahr über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sowie über dessen Risiken. Gemäß der gesetzlichen Verpflichtung versichern die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, dass nach bestem Wissen der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermitteln. Der Jahresabschluss der Bayer AG, der Konzernabschluss für den Bayer-Konzern und der zusammengefasste Lagebericht werden innerhalb von 90 Tagen nach Ende des jeweiligen Geschäftsjahres veröffentlicht. Während des Geschäftsjahres werden Anteilseigner und Dritte zusätzlich durch den Halbjahresfinanzbericht sowie im 1. und 3. Quartal durch Quartalsfinanzberichte unterrichtet. Der Halbjahresfinanzbericht wird freiwillig einer prüferischen Durchsicht durch den auch für diesen Zweck durch die Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer unterzogen. Darüber hinaus veröffentlicht Bayer Informationen auch in den Presse- und Analystenkonferenzen. Als stets aktuelle Veröffentlichungsplattform nutzt Bayer auch das Internet. Auf der Internetseite des Konzerns besteht Zugriff auf die Termine der wesentlichen Veröffentlichungen und Veranstaltungen wie Geschäftsbericht, quartalsweise Finanzberichte (Aktionärsbriefe) oder Hauptversammlung. Dem Prinzip des "Fair Disclosure" folgend, behandeln wir alle Aktionäre und wesentliche Zielgruppen bei bewertungsrelevanten Informationen gleich. Informationen zu wichtigen neuen Umständen stellen wir unverzüglich der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Diesen zeitnahen Zugriff haben Aktionäre auch auf Informationen, die Bayer im Ausland aufgrund der jeweiligen kapitalmarktrechtlichen Vorschriften veröffentlicht. Neben der regelmäßigen Berichterstattung informieren wir in Ad-hoc-Mitteilungen über nichtöffentlich bekannte Umstände, die geeignet sind, im Falle ihres Bekanntwerdens den Börsenpreis der Bayer-Aktie erheblich zu beeinflussen. Internet Ausführliche Informationen zum Unternehmen unter: WWW.BAYER.DE 13.2 VergütungsberichtDer Vergütungsbericht erläutert die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie die Höhe individueller Vergütungen. Der Bericht entspricht den Anforderungen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) unter Einbeziehung der Grundsätze des Deutschen Rechnungslegung Standards Nr. 17 (DRS 17), den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) sowie den International Financial Reporting Standards (IFRS). 13.2.1 Vergütung des VorstandsZIELSETZUNGDie Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand der Bayer AG zielt auf eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes und eine erfolgsorientierte Unternehmensführung ab. Zu den Kernelementen des Systems gehören eine feste Jahresvergütung, die Aufgaben und Leistungen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt und eine von der Erreichung der jährlichen Performanceziele des Unternehmens abhängige Incentivierung (STI). Neben der jahresbezogenen Vergütung gibt es zwei langfristig ausgelegte aktienbasierte Komponenten, die unmittelbar mit der Wertentwicklung der Bayer-Aktie im Zusammenhang stehen und somit einen Anreiz für nachhaltiges Engagement für das Unternehmen schaffen sollen. Ein weiteres Ziel bei der Ausgestaltung der Vorstandsvergütung der Bayer AG ist es, deren Attraktivität im Wettbewerb um hochqualifizierte Führungskräfte zu sichern sowie den gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben zu entsprechen. Die Vorstandsvergütung folgt den Grundprinzipien der Vergütungsstruktur des Bayer-Konzerns und ist grundsätzlich sowohl für den Vorstand als auch für die übrigen Führungskräfte, bis in den Bereich der leitenden Mitarbeiter hinein, einheitlich aufgebaut. Die Höhe und Angemessenheit des Vergütungssystems für den Vorstand wird durch den Aufsichtsrat regelmäßig überprüft und ggf. angepasst. VERGÜTUNGSSTRUKTURDie Vorstandsmitglieder erhalten eine Vergütung, die sich aus erfolgsunabhängigen und erfolgsbezogenen Komponenten zusammensetzt. Basierend auf den durchschnittlichen jährlichen Gesamtbezügen eines Vorstandsmitgliedes bei 100-prozentiger Zielerreichung sieht die Vergütungsstruktur des Bayer-Konzerns folgende Aufteilung der Vergütungskomponenten vor: Die erfolgsunabhängige Vergütung besteht aus dem jährlichen Festeinkommen sowie Sachbezügen und sonstigen Leistungen. Zu den Bestandteilen der erfolgsbezogenen Komponenten der Bezüge zählt die variable Vergütung (STI), die zu 50 % aus der kurzfristigen variablen Barvergütung und zu 50 % aus einer langfristigen Barvergütung besteht, die über virtuelle Bayer-Aktien mit dreijähriger Sperrfrist gewährt wird. Eine weitere erfolgsbezogene Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung ist das aktienbasierte Barvergütungsprogramm Aspire mit vierjähriger Sperrfrist. Darüber hinaus erhalten die Vorstandsmitglieder Zusagen für die Alters- und Hinterbliebenenversorgung. Vergütungsstruktur des Vorstands (HGB)*[Grafik 3.19] ![]()
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ohne Sachbezüge, sonstige Leistungen und
Pensionsleistungen
Erfolgsunabhängige KomponentenJährliches FesteinkommenIn der Höhe des jährlichen erfolgsunabhängigen Festeinkommens der Vorstandsmitglieder sind die übertragene Funktion und Verantwortung sowie die Marktbedingungen berücksichtigt. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Höhe des Festeinkommens des Vorstands unter Einbeziehung des Verbraucherpreisindexes und nimmt ggf. Anpassungen vor. Das jährliche Festeinkommen für den Vorstand wird in 12 Monatsraten ausgezahlt. Sachbezüge und sonstige LeistungenSachbezüge und sonstige Leistungen enthalten im Wesentlichen Sachleistungen wie Firmenfahrzeuge mit Fahrer oder Fahrbereitschaftsdienst, Zuschüsse zu Sicherheitseinrichtungen sowie Kostenerstattung einer jährlichen Gesundheitsvorsorgeuntersuchung. Die Sachbezüge und sonstigen Leistungen werden mit den durch steuerliche Vorschriften vorgegebenen Werten berücksichtigt. Erfolgsbezogene KomponentenKurzfristige variable BarvergütungDie kurzfristige variable Vergütung ("Short-term Incentive", STI) basiert auf einem festgelegten Prozentsatz vom jährlichen Festeinkommen (Zielwert). Dieser Betrag wird in Abhängigkeit der Zielerreichung von drei Teilkomponenten - der Konzern-, der Teilkonzern- und der individuellen Komponente - angepasst. Die Konzernkomponente bemisst sich hierbei am bereinigten Ergebnis je Aktie ("core earnings per share", core EPS). Die Teilkonzernkomponente bemisst sich am gewichteten Durchschnitt der Zielerreichung der Teilkonzerne HealthCare, CropScience und MaterialScience. Die jährliche Zielsetzung der Teilkonzerne wird von der jeweiligen Geschäftsstrategie und operativen Prioritäten abgeleitet. Im Januar 2012 wurden die Zielerreichungskriterien der Teilkonzerne angepasst. Während die Zielerreichung für HealthCare und CropScience im Wesentlichen an die Planerreichung in Bezug auf die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge und das Umsatzwachstum gekoppelt ist, wird der Erfolg bei MaterialScience an dem Cash Flow Return on Investment (CFRoI) gemessen. Bis Dezember 2011 bemaß sich die Zielerreichung aller Teilkonzerne an der Planerreichung der um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA-Marge und dem Umsatzwachstum sowie ergänzenden qualitativen Kriterien. Die Zielerreichung für die individuelle Komponente der variablen Vergütung wird durch den Aufsichtsrat in Abhängigkeit von der individuellen Leistung festgestellt. Die Auszahlung von 50 % der STI für ein Geschäftsjahr erfolgt im 2. Quartal des Folgejahres. Die andere Hälfte der STI-Komponente wird in virtuellen Bayer-Aktien gewährt. Komponenten der kurzfristigen variablen Vergütung (STI)[Grafik 3.20] ![]() Langfristige variable Barvergütung über virtuelle Bayer-AktienDer Gegenwert der virtuellen Bayer-Aktien wird nach einer dreijährigen Sperrfrist abhängig von dem Kurs der Bayer-Aktie ausgezahlt. Die Anzahl der zu gewährenden virtuellen Aktien sowie die Höhe der Auszahlung am Ende der Sperrfrist bemessen sich nach dem Durchschnitt der offiziellen Schlusskurse der Bayer-Aktie an den letzten 30 Handelstagen des jeweiligen Geschäftsjahres im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse. Außerdem erhalten die Vorstandsmitglieder zusammen mit der Auszahlung den finanziellen Gegenwert des während der Haltefrist entstandenen Anspruchs auf Dividenden. Nach Ablauf der Dreijahresfrist erfolgt die Auszahlung jeweils im Januar des Folgejahres. Eine Option zur Verlängerung der Haltefrist bzw. Verschiebung der Auszahlung auf Wunsch der Vorstandsmitglieder ist dabei ausgeschlossen. Langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire I)Mitglieder des Vorstands sind zur Teilnahme an den jährlichen Tranchen des langfristigen aktienbasierten Vergütungsprogramms Aspire I ("Aspire") berechtigt, soweit sie nach vorgegebenen Richtlinien eine individuell festgelegte Anzahl an Bayer-Aktien als Eigeninvestment halten und solange sie für den Bayer-Konzern tätig sind. Die aktienbasierte Vergütung Aspire beruht auf dem sogenannten Aspire-Zielbetrag, der als vertraglich vereinbarter Prozentsatz des jährlichen Festeinkommens definiert ist. In Abhängigkeit von der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie sowie von der relativen Performance im Vergleich zum Aktienindex EURO STOXX 50 wird nach Ablauf des Programms an die Teilnehmer ein Betrag zwischen o % und maximal 300 % des Aspire-Zielbetrags für vierjährige Tranchen bzw. 200 % für dreijährige Tranchen ausgezahlt. Um die langfristige Anreizwirkung des Aspire-Programms zu stärken, wurde das Aspire-Programm in 2010 von einer dreijährigen Laufzeit auf eine vierjährige Laufzeit umgestellt. Im Übergangsjahr 2010 wurde zusätzlich zur neuen vierjährigen Performance-Periode zur Hälfte auch eine dreijährige Tranche begeben. Seit 2011 werden nur noch Tranchen mit einer vierjährigen Performance-Periode aufgelegt. Die Auszahlungs- bzw. Performance-Matrix in Abhängigkeit von der absoluten und relativen Kursentwicklung der Bayer-Aktie ist im Internet unter HTTP:// WWW. INVESTOR.BAYER.DE/DE/AKTIE/AKTIENPROGRAMME/ASPIRE verfügbar. INTERNET HTTP:// WWW. INVESTOR.BAYER.DE/DE/AKTIE/AKTIENPROGRAMME/ASPIRE Darstellung der Tranchen des Aspire-Programms[Grafik 3.21] ![]() Bei einem Eintritt in den Ruhestand werden zu diesem Zeitpunkt laufende Tranchen gegebenenfalls gekürzt. Bis zur Tranche 2011 findet eine verhältnismäßige Kürzung in Abhängigkeit von der Dauer der aktiven Vorstandstätigkeit während der Laufzeit der Tranche statt. Ab der Tranche 2012 orientiert sich die Kürzung an der Dauer der aktiven Vorstandstätigkeit während des ersten Jahres der Laufzeit der Tranche. Erweiterte Share Ownership GuidelinesIn Ergänzung zu den Eigeninvestment-Anforderungen aus dem langfristigen Aspire-Programm haben sich die Vorstandsmitglieder verpflichtet, sogenannte "erweiterte Share Ownership Guidelines" einzuhalten. Danach hat der Vorstandsvorsitzende innerhalb einer vierjährigen Frist Bayer-Aktien im Wert von 150 % seines Festeinkommens und die weiteren Vorstandsmitglieder Bayer-Aktien im Wert von 100 % ihres Festeinkommens aufzubauen und bis zum Ablauf der Bestellung als Vorstandsmitglied zu halten. Die im Rahmen der kurzfristigen variablen Vergütung gewährten virtuellen Aktien werden darauf zu 50 % angerechnet. Der Nachweis über die Erfüllung dieser Verpflichtung ist von den Vorstandsmitgliedern erstmalig nach Ablauf der vierjährigen Aufbaufrist zu erbringen und jährlich zu erneuern. Der Wert der zu haltenden Aktien ist im Falle signifikanter Änderungen des Festeinkommens anzupassen. Pensionszusagen (Alters- und Hinterbliebenenversorgung)Die derzeit tätigen Mitglieder des Vorstands sind grundsätzlich berechtigt, nach Ausscheiden aus dem Bayer-Konzern lebenslange Pensionsleistungen zu beziehen, jedoch nicht vor Erreichen des 60. Lebensjahres. Die Auszahlung der Pensionsleistungen erfolgt grundsätzlich in Form einer lebenslangen monatlichen Rente. Bei Herrn Dr. Dekkers besteht eine Option auf Kapitalauszahlung. Der jährliche Pensionsanspruch beruht auf einer endgehaltsabhängigen Zusage und beträgt mindestens 15 % des letzten Festeinkommens. Dieser Prozentsatz kann sich durch weitere im Bayer-Konzern-Vorstand zurückgelegte Dienstjahre auf maximal 60 % erhöhen mit Ausnahme eines vor 2006 bestellten Vorstandsmitglieds, bei dem der Pensionsanspruch auf maximal 80 % steigt. Die Regelungen zur Hinterbliebenenversorgung sehen im Wesentlichen ein Witwengeld in Höhe von 60 % sowie Waisengeld für jedes Kind von 15 % des jeweiligen Pensionsanspruchs vor. Zukünftige Pensionsleistungen werden jährlich überprüft und unter Berücksichtigung der Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst. Der Anspruch auf Pension ruht, solange ein Vorstandsmitglied vor Vollendung des 65. Lebensjahres ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Aufsichtsrats für ein Unternehmen tätig ist, das mit der Bayer AG oder einer sonstigen Bayer-Konzerngesellschaft in Wettbewerb steht. Leistungen bei Beendigung der VorstandstätigkeitAbfindungsregelungenEntsprechend der Empfehlung des DCGK können Zahlungsansprüche von Vorstandsmitgliedern nur im Fall einer vorzeitigen Vertragsbeendigung durch die Gesellschaft ohne wichtigen Grund entstehen und sind der Höhe nach begrenzt. Die Zahlungen einschließlich Nebenleistungen sind in diesem Fall auf den Wert von zwei Jahresvergütungen limitiert (Abfindungs-Cap) und dürfen nicht mehr als die Restlaufzeit des Vorstandsvertrags vergüten. Für die Berechnung des Abfindungs-Caps ist auf das Festeinkommen zuzüglich Zielwert der kurzfristigen variablen Vergütung für das abgelaufene Geschäftsjahr und ggf. auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Jahr abzustellen. Entlassungsentschädigungen oder Abfindungen werden auf die jährliche Pension auf Basis eines auf versicherungsmathematischer Grundlage ermittelten wertgleichen Rentenbetrags angerechnet. Nachvertragliche WettbewerbsverboteMit einem Teil der Vorstandsmitglieder bestehen nachvertragliche Wettbewerbsverbote, die eine von der Gesellschaft zu zahlende Entschädigung für die Dauer des Bestehens des nachvertraglichen Wettbewerbsverbots von zwei Jahren vorsehen. Das ursprünglich mit Herrn Dr. Pott bestehende nachvertragliche Wettbewerbsverbot wurde bei der letzten Verlängerung seines Dienstvertrags mit Wirkung zum 1. Mai 2012 aufgehoben. Für die ab dem 1. Januar 2010 erstmals bestellten Vorstandsmitglieder beträgt diese Entschädigung 100 % des durchschnittlichen Festeinkommens der letzten 12 Monate vor dem Ausscheiden. Die Entschädigung wird auf etwaige Abfindungszahlungen sowie im vollen Umfang auf zeitgleich gewährte Pensionsleistungen angerechnet. Change of ControlFür die Mitglieder des Vorstands bestehen Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels, die unter bestimmten Voraussetzungen Abfindungszahlungen vorsehen. Die mögliche Höhe der Abfindungszahlungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels ist entsprechend der Empfehlung in Nummer 4.2.3 des DCGK auf maximal drei Jahresvergütungen begrenzt. Die verbleibende Vergütung bis zum Ablauf des Dienstvertrages wird dabei nicht überschritten. ArbeitsunfähigkeitIm Falle einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit werden den Vorstandsmitgliedern die vertraglich festgelegten Bezüge weiter bezahlt. Die Bayer AG kann den Dienstvertrag vorzeitig beenden, wenn das Vorstandsmitglied ununterbrochen mindestens 18 Monate arbeitsunfähig ist und voraussichtlich auf Dauer nicht mehr in der Lage ist, die ihm übertragenen Aufgaben uneingeschränkt zu erfüllen (dauernde Arbeitsunfähigkeit). Bei Beendigung des Vertrages mit dem Vorstandsmitglied aufgrund einer dauernden Arbeitsunfähigkeit vor dem 60. Lebensjahr wird eine Invalidenpension gewährt. Die Höhe der Invalidenpension beträgt ähnlich wie die Höhe der Pensionszusagen mindestens 15 % des letzten Festeinkommens und kann sich durch weitere im Bayer-Konzern-Vorstand zurückgelegte Dienstjahre auf maximal 60 % erhöhen. VERGÜTUNG DES VORSTANDS IM GESCHÄFTSJAHRDie Gesamtbezüge für die aktive Vorstandstätigkeit aller Vorstandsmitglieder zusammen beliefen sich im Jahr 2012 insgesamt auf 12.997 T € (Vorjahr: 11.155 T €). Davon entfielen 3.541 T € (Vorjahr: 3.396 T €) auf erfolgsunabhängige Komponenten und 9.456 T € (Vorjahr 7.759 T €) auf erfolgsbezogene Komponenten der Vergütung. Der Dienstzeitaufwand der Pensionszusagen betrug 2012 1.861 T € (Vorjahr: 1.078 T €). Im Geschäftsjahr 2012 blieb die Zusammensetzung des Vorstands gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Vergütung der einzelnen im Jahr 2012 tätigen Vorstandsmitglieder ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen: Gesamtbezüge des Vorstands (HGB)[Tabelle 3.32] scroll
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beizulegender Zeitwert zum Umwandlungszeitpunkt
Jährliches Festeinkommen2012 wurde das Festeinkommen aller Vorstandsmitglieder angepasst und betrug insgesamt 3.394 T € (Vorjahr: 3.139 T €). Kurzfristige variable BarvergütungDie Höhe der kurzfristigen variablen Barvergütung für alle Vorstandsmitglieder betrug nach Abzug des Solidarbeitrags insgesamt für das Jahr 2012 4.247 T € (Vorjahr: 3.379 T €). Gemäß den Vereinbarungen mit den Arbeitnehmervertretern zur Beschäftigungssicherung leisten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den betreffenden Gesellschaften diesen Solidarbeitrag zum Erhalt von Arbeitsplätzen an den deutschen Standorten. Für das Geschäftsjahr 2012 beträgt dieser Beitrag 0,67 % (Vorjahr: 0,91 %) der individuellen STI. Langfristige variable Barvergütung über virtuelle Bayer-AktienFür die Umwandlung von 50 % des STI in virtuelle Bayer-Aktien wurde ein Durchschnittskurs von 70,26 € (Vorjahr: 46,32 €) zugrunde gelegt. Zusätzlich zu je 20 virtuellen Bayer-Aktien erhalten die Herren Prof. Dr. Plischke und Dr. Pott seit 2010 für die Dauer des im Zeitpunkt der Umstellung bestehenden Vorstandsvertrags - als Ausgleich für die Systemumstellung der kurzfristigen variablen Vergütung im Jahr 2010 - eine weitere virtuelle Bayer-Aktie, die der gleichen Haltefrist und Wertentwicklung unterworfen ist. Mit dem neuen seit dem 1. Mai 2012 geltenden Vorstandsvertrag mit Herrn Dr. Pott entfiel diese Regelung für ihn. Der nach HGB in den Gesamtbezügen enthaltene Wert für die langfristige Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien betrug 4.299 T € (Vorjahr: 3.445 T €). Nach IFRS werden darüber hinaus entstandene Wertänderungen bisheriger Ansprüche im Geschäftsjahr von 3.136 T € (Vorjahr: -278 T €) in die Vorstandsvergütung miteinbezogen. Rückstellungen in Höhe von 13.222 T € (Vorjahr: 5.787 T €) wurden für die zukünftigen Auszahlungen der auf virtuellen Bayer-Aktien basierten Ansprüche für die aktiven Vorstandsmitglieder gebildet. In dem Betrag sind auch die jährlichen Dividenden aus den Vorjahren enthalten. Langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire)In den Gesamtbezügen (HGB) ist die langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire) mit dem beizulegenden Zeitwert bei Gewährung in Höhe von 910 T € (Vorjahr: 935 T €) enthalten. Nach IFRS umfasst die Gesamtvergütung den beizulegenden Zeitwert des in dem jeweiligen Geschäftsjahr erdienten Teilanspruchs. Dies bedeutet, dass ab dem Jahr der Gewährung bei einem vierjährigen Erdienungszeitraum der jeweilige beizulegende Zeitwert über vier Jahre aufwandswirksam erfasst wird. Zusätzlich wird die Wertänderung bereits erdienter Anteile der noch laufenden Aspire-Tranchen der Vorjahre als aktienbasierte Entlohnung nach IFRS ausgewiesen. Vorstandsvergütung aufgrund von Aspire (IFRS)[Tabelle 3.33] scroll
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Die langfristige variable Vergütung der
neu erdienten Ansprüche umfasst die Aspire-Programme aus den Jahren
2009, 2010, 2011 und 2012, da diese Vergütungen über einen Zeitraum
von drei bzw. vier Geschäftsjahren erdient werden. Sie sind mit dem
anteiligen beizulegenden Zeitwert während des Erdienungszeitraums
2012 bzw. 2011 bewertet.
Rückstellungen in Höhe von 3.793 T € (Vorjahr: 1.651 T €) wurden für die Aspire-Ansprüche der aktiven Vorstandsmitglieder gebildet. PensionszusagenIm laufenden Jahr wurde für die Vorstandsmitglieder ein Dienstzeitaufwand in Höhe von insgesamt 1.861 T € (Vorjahr: 1.078 T €) nach HGB bzw. 2.501 T € (Vorjahr: 1.134 T €) nach IFRS aufwandswirksam berücksichtigt. Der auf die einzelnen Vorstandsmitglieder entfallende Dienstzeitaufwand und Barwert der Pensionsverpflichtungen ergibt sich aus der nachstehenden Übersicht. Der Dienstzeitaufwand für die Pensionszusagen weicht aufgrund unterschiedlicher Bewertungsansätze für den Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen nach HGB sowie für den Barwert der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen nach IFRS voneinander ab. Pensionszusagen nach HGB und IFRS[Tabelle 3.34] scroll
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inklusive Arbeitgeberbeitrag zur Bayer-Pensionskasse
VVaG
Die Vorstandspensionsbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betrugen 12.673 T € (Vorjahr 13.069 T €). Die Pensionsverpflichtungen für die früheren Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen betrugen 149.746 T € (Vorjahr: 134.179 T €). Die Gesamtvergütung nach IFRS wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: Vorstandsvergütung nach IFRS[Tabelle 3.35] scroll
13.2.2 Vergütungssystem des AufsichtsratsDie Vergütung des Aufsichtsrats richtet sich nach den entsprechenden Satzungsbestimmungen, die durch Beschluss der Hauptversammlung vom 27. April 2012 mit Wirkung zum 28. April 2012 geändert wurden. Die Vergütung für 2012 ergibt sich zeitanteilig aus den jeweils anzuwendenden Satzungsregelungen, die ab dem 28. April 2012 und davor anzuwenden sind. Ab dem Geschäftsjahr 2013 bestimmt sich die Aufsichtsratsvergütung allein nach der geänderten Satzungsregelung. VERGÜTUNGSSTRUKTUR DES AUFSICHTSRATS AB DEM 28. APRIL 2012Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben dem Ersatz ihrer Aufwendungen eine jährliche feste Vergütung von 120.000 €. Gemäß den Empfehlungen des DCGK werden Vorsitz und stellvertretender Vorsitz im Aufsichtsrat sowie Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen gesondert berücksichtigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält eine feste Vergütung von 360 T €, sein Stellvertreter 240 T €, womit auch die Übernahme von Mitgliedschaften bzw. Vorsitzen in Ausschüssen abgegolten sind. Mitgliedern von Ausschüssen steht eine zusätzliche Vergütung zu. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält als zusätzliche Vergütung 120 T € und jedes andere Mitglied des Prüfungsausschusses erhält 60 T €. Der Vorsitzende eines anderen Ausschusses erhält 60 T € und jedes Mitglied eines anderen Ausschusses erhält 30 T €. Für die Mitgliedschaft im Nominierungsausschuss wird keine zusätzliche Vergütung gewährt. Ausschusstätigkeiten werden für höchstens zwei Ausschüsse berücksichtigt, wobei bei Überschreiten dieser Höchstzahl die zwei höchstdotierten Funktionen maßgeblich sind. Veränderungen im Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen während des Geschäftsjahres führen zu einer zeitanteiligen Vergütung. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates für jede persönliche Teilnahme an einer Präsenzsitzung des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse ein Sitzungsgeld von 1 T €. Das Sitzungsgeld ist auf 1 T € pro Tag begrenzt. Im Zusammenhang mit der Anpassung der Aufsichtsratsvergütung durch die Hauptversammlung 2012 haben die ab dem 28. April 2012 amtierenden Aufsichtsratsmitglieder gegenüber dem Aufsichtsrat im Rahmen einer "Selbstverpflichtung" erklärt, dass sie für jeweils 25 % der gewährten festen Vergütung einschließlich der Vergütung für Ausschusstätigkeit (vor Abzug von Steuern) Bayer-Aktien kaufen und jeweils während der Dauer ihrer Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Bayer AG halten werden. Dies gilt nicht, wenn die Mitglieder des Aufsichtsrats ihre feste Vergütung zu mindestens 85 % nach den Richtlinien des Deutschen Gewerkschaftsbundes an die Hans-Böckler-Stiftung oder aufgrund einer dienst- oder arbeitsvertraglichen Verpflichtung an den Arbeitgeber abführen. Wird in diesen Fällen ein geringerer Teil als 85 % der festen Vergütung abgeführt, bezieht sich die Selbstverpflichtung auf den nicht abgeführten Teil. Mit dieser Selbstverpflichtung zur Investition in Bayer-Aktien und zum Halten dieser Aktien wollen die Aufsichtsratsmitglieder ein weiteres Element für die Ausrichtung ihres Interesses auf einen langfristigen, nachhaltigen Unternehmenserfolg schaffen. Die Selbstverpflichtung bezieht sich für das Geschäftsjahr 2012 auf die feste Vergütung, die auf die Zeit ab dem 28. April 2012 entfällt. VERGÜTUNGSSTRUKTUR DES AUFSICHTSRATS BIS ZUM 27. APRIL 2012Die Vergütung des Aufsichtsrats bis zum 27. April 2012 richtete sich nach den entsprechenden Satzungsbestimmungen, die in der Hauptversammlung am 29. April 2005 beschlossen wurden. Danach erhielten die Mitglieder des Aufsichtsrats neben dem Ersatz ihrer Aufwendungen eine feste und eine variable Vergütung. Die jährliche feste Vergütung betrug 60 T €. Die variable Vergütung war erfolgsabhängig und richtete sich nach dem Brutto-Cashflow des Geschäftsjahres, der im Konzernabschluss ausgewiesen war. Je angefangene 50 MIO €, um die der Brutto-Cashflow den Betrag von 3,1 MRD € überstieg, betrug der variable Teil 2 T €, insgesamt jedoch höchstens 30 T €. Gemäß den Empfehlungen des DCGK wurden Vorsitz und stellvertretender Vorsitz im Aufsichtsrat sowie Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen gesondert berücksichtigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhielt das Dreifache, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache des sogenannten einfachen Satzes. Mitgliedern von Ausschüssen stand ein zusätzliches Viertel und Ausschussvorsitzenden ein weiteres Viertel des einfachen Satzes zu. Insgesamt war die Vergütung jedoch auf das Dreifache des einfachen Satzes begrenzt. Für die Mitgliedschaft im Nominierungsausschuss wurde einvernehmlich keine zusätzliche Vergütung gewährt. Veränderungen im Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen während des Geschäftsjahres führten zu einer zeitanteiligen Vergütung. VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS IM GESCHÄFTSJAHRDie nachfolgende Tabelle fasst die Komponenten der Vergütung des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2012 zusammen: Aufsichtsratsvergütung 2012 der Bayer AG[Tabelle 3.36] scroll
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Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich die Werte in dieser Tabelle nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren. Über die Aufsichtsratsvergütung hinaus erhalten die Arbeitnehmervertreter, die Arbeitnehmer im Bayer-Konzern sind, Entgeltleistungen, die nicht in Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit für den Aufsichtsrat stehen. In Summe erhielten die Arbeitnehmervertreter aus solchen Tätigkeiten 670 T € (Vorjahr: 645 T €). Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, bestanden nicht. Daneben hat die Gesellschaft zugunsten der Aufsichtsratsmitglieder eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, welche die gesetzliche Haftpflicht aus der Aufsichtsratstätigkeit abdeckt. 13.2.3 Sonstige AngabenVORSCHÜSSE UND KREDITE AN VORSTANDS- UND AUFSICHTSRATSMITGLIEDERZum 31. Dezember 2012 bestanden, wie im gesamten Jahr und Vorjahr, keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats. PENSIONSZAHLUNGEN FÜR FRÜHERE VORSTANDSMITGLIEDER UND IHRE HINTERBLIEBENENAktuell erhalten pensionierte Mitglieder des Vorstands monatliche Pensionsleistungen auf Basis eines maximal 80-prozentigen Versorgungsgrads. Pensionsleistungen an frühere Vorstände bzw. ihre Hinterbliebenen werden seit dem 1. Januar 2009 jährlich überprüft und unter Berücksichtigung der Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst. Diese Pensionsleistungen werden in Ergänzung zu Ansprüchen aus früheren Arbeitnehmerpensionszusagen gezahlt. Der Barwert der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen für diese Personengruppe betrug nach IFRS 149.746 T € (Vorjahr: 134.179 T €) und der Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen nach HGB 126.424 T € (Vorjahr: 127.078 T €). 14. MitarbeiterMitarbeiter-Kennzahlen[Tabelle 3.37] scroll
Die Anzahl der Mitarbeiter (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird in Vollzeitbeschäftigte (FTE) umgerechnet dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. BELEGSCHAFTSENTWICKLUNGAm 31. Dezember 2012 beschäftigte der Bayer-Konzern weltweit 110.500 Mitarbeiter (Vorjahr: 111.800). Damit ist die Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr 2012 leicht zurückgegangen (-1,2 %). In Deutschland hatten wir 34.600 Mitarbeiter (Vorjahr: 35.800), dies entspricht einem Anteil von 31,3 % am Gesamtkonzern. Die Beschäftigtenzahl von HealthCare lag bei 55.300 (Vorjahr: 55.700). CropScience beschäftigte 20.800 (Vorjahr: 21.000) Mitarbeiter und MaterialScience 14.500 (Vorjahr: 14.800). Die weiteren 19.900 Mitarbeiter (Vorjahr: 20.300) sind überwiegend in den Servicegesellschaften und 700 Mitarbeiter (Vorjahr: 700) davon in der Bayer AG beschäftigt. Darüber hinaus belief sich die Zahl der Auszubildenden, die nicht in der Gesamtsumme enthalten sind, am Bilanzstichtag auf 2.500 (Vorjahr: 2.500). Der Personalaufwand erhöhte sich im Jahr 2012 um 5,5 % auf 9.203 MIO € (Vorjahr: 8.726 MIO €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Währungseinflüsse, einer erhöhten Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg sowie regelmäßige Gehaltsanpassungen zurückzuführen. Mitarbeiter nach Segmenten[Grafik 3.22] ![]() Vorjahreswerte in Klammern NACHHALTIGE PERSONALPOLITIKDie Personalpolitik des Bayer-Konzerns basiert auf den Unternehmenswerten, die unter dem Kürzel "Life" weltweit gelten. Life steht für Leadership (Führung), Integrität, Flexibilität und Effizienz. Aus diesen Werten ergibt sich für uns die Verpflichtung zu einer nachhaltigen Personalpolitik mit einer starken Leistungs- und Entwicklungsorientierung einerseits und einer ausgeprägten sozialen Verantwortung andererseits. Als Ausdruck der großen Bedeutung unserer Unternehmenswerte für das berufliche Handeln unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir die LIFE-Werte im Berichtsjahr fest in unser globales Performance-Management-System integriert. Sämtliche Mitarbeiter des leitenden Bereichs werden künftig auch danach beurteilt, inwieweit sie bei der Erfüllung ihrer beruflichen Ziele die vier Unternehmenswerte angewendet haben. Unsere gemeinsamen Werte: LIFE ENGAGIERTE MITARBEITERWichtige Rückmeldungen und Informationen zur gegenwärtigen Wahrnehmung von Strategie, Kultur und Arbeitsbedingungen innerhalb des Unternehmens lieferte uns im Berichtsjahr die zweite konzernweite Mitarbeiterbefragung, an der sich erneut mehr als 70 % unserer weltweiten Beschäftigten beteiligten. Mit der Befragung erhalten wir in regelmäßigen Abständen eine Bewertung verschiedener Themenfelder durch unsere Beschäftigten, vergleichen uns mit anderen Unternehmen, implementieren auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse geeignete Verbesserungsmaßnahmen und verfolgen die damit erreichten Fortschritte. Die Ergebnisse der Befragung bestätigten abermals, dass sich die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten mit dem Unternehmen und seinen Werten identifiziert und sich in hohem Maße für den Erfolg des Bayer-Konzerns engagiert. TALENT-MANAGEMENTEinen Schwerpunkt unserer Personalpolitik bildet das konzernweite Talent-Management, also die Maßnahmen und Instrumente zur beruflichen und persönlichen Entwicklung unserer Beschäftigten. Um unseren Mitarbeitern noch stärker zu ermöglichen, berufliche Chancen zu nutzen und ihre persönliche Entwicklung im Unternehmen aktiv mitzugestalten, haben wir im vergangenen Jahr das Bayer Global Internal Job Board eingerichtet. In dieser weltweit zugänglichen Stellenbörse werden seitdem offene Stellen bis hin zu höheren Führungspositionen konzernweit ausgeschrieben. Jeder Beschäftigte erhält damit einen transparenten Überblick über den internen Stellenmarkt und kann sich bei geeigneter Qualifikation über Organisationsgrenzen hinweg direkt auf interessante Positionen bewerben. Um die Führungskomponente von LIFE zu stärken und die Leistungsorientierung im Unternehmen zu fördern, haben wir ein innovatives Trainingsprogramm entwickelt. Es soll unsere Führungskräfte dabei unterstützen, ihren Mitarbeitern regelmäßig eine offene und konstruktive Rückmeldung zu den gezeigten Leistungen und Verhaltensweisen zu geben. Ziel ist es, im gesamten Unternehmen eine authentische Feedbackkultur zu etablieren, die die individuellen Stärken der Beschäftigten fördert, vorhandene Defizite adressiert und so die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig verbessert. Nachdem zum Auftakt die Mitglieder des Konzernführungskreises, der obersten Managementebene des Unternehmens, das Training absolviert haben, haben wir im Berichtsjahr etwa 11.000 weitere Manager aller Führungsebenen geschult. FÖRDERUNG VON WISSEN UND FÜHRUNGSKOMPETENZDie kontinuierliche Weiterbildung der Beschäftigten ist ein zentrales Element sowohl innerhalb unseres Talent-Managements als auch unserer Maßnahmen zur Begegnung des demografischen Wandels. Auch im Jahr 2012 haben wir die berufliche Fortbildung unserer Mitarbeiter weltweit auf hohem Niveau fortgesetzt und um verschiedene Neuerungen erweitert. Allein unser bewährtes onlinebasiertes Training zur Sicherheit am Arbeitsplatz "Pegasus" wurde erneut mehr als 36.000 Mal genutzt. An unserem Online-Training zu Compliance und gesetzeskonformem Verhalten im Beruf haben inzwischen mehr als 28.000 Beschäftigte - größtenteils Mitarbeiter des leitenden Bereichs - teilgenommen. Unsere Führungskräftetrainings zu Themen der strategischen Unternehmensentwicklung haben wir im Berichtsjahr unter dem Titel "Leading Innovation" um ein neues Workshop-Format zur Förderung der individuellen Innovationskompetenz ergänzt. Denn Innovation zählt zusammen mit Feedback und Diversity zu den zentralen Bestandteilen der auf die Erbringung von Höchstleistungen ausgerichteten Unternehmenskultur von Bayer. In der Seminarreihe werden die Mitglieder des Konzernführungskreises sowie ausgewählte weitere Führungskräfte zu Strategien und Methoden eines effektiven Innovationsmanagements geschult. Um im Konzern generell ein einheitliches Führungsverständnis zu vermitteln und die bestehenden Fortbildungsangebote systematisch zu verbessern, haben wir im Berichtsjahr zudem das Konzept einer unternehmensweiten Bayer Academy entwickelt, die im Jahr 2013 eingeführt werden wird. Mitarbeiter nach Altersgruppen in %[Grafik 3.23] ![]() VERGÜTUNG UND MITARBEITERBETEILIGUNGEin wichtiger Bestandteil unserer Personalpolitik ist die leistungsgerechte Vergütung unserer Beschäftigten und ihre Beteiligung am Unternehmenserfolg. Auf der Grundlage regelmäßiger Wettbewerbsanalysen und einer weltweit einheitlichen Systematik bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein leistungs- und verantwortungsbezogenes Grundgehalt, das durch erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile sowie umfangreiche Nebenleistungen ergänzt wird. Für das Geschäftsjahr 2012 sind allein im Rahmen des konzernweiten Short-Term-Incentive-Programms über 700 MIO € an variablen Einmalzahlungen an unsere Beschäftigten vorgesehen. Verschiedene Aktienbeteiligungsprogramme ermöglichen unseren Mitarbeitern zudem den vergünstigten Erwerb von Unternehmensanteilen. Sie sind in zahlreichen Ländern Bestandteil unserer umfangreichen Zusatzleistungen und bieten den Beschäftigten eine zusätzliche Möglichkeit, am Unternehmen und seinem wirtschaftlichen Erfolg teilzuhaben. Für das obere und mittlere Management bestehen mit den "Aspire"-Programmen, wie im Konzernabschluss, Anhangangabe [26.6] dargestellt, ebenfalls konzernweit einheitliche aktienbasierte Vergütungsprogramme, die sich durch anspruchsvolle Renditeziele und - im Falle unserer Konzernführungskräfte - ein angemessenes Eigeninvestment auszeichnen. Mitarbeiterbeteiligung über 700 Mio € SIEHE KONZERNABSCHLUSS Anhangangabe [26.6] SOZIALE ABSICHERUNG UND VERANTWORTUNGNachhaltigkeit und soziale Verantwortung spiegeln auch unseren Umgang mit erforderlichen Veränderungen und Restrukturierungsmaßnahmen wider. So haben wir den im November 2010 eingeleiteten Stellenabbau möglichst sozialverträglich gestaltet und bis zum Ende des Berichtsjahrs planmäßig abgeschlossen. In Deutschland, dem mit 34.600 Mitarbeitern größten Standort des Unternehmens, sind betriebsbedingte Kündigungen für den Großteil der Beschäftigten durch eine Ende des Jahres 2011 erneut verlängerte Vereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern bis Ende 2015 ausgeschlossen. Unser soziales Engagement wird ausweislich der Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung von der überwiegenden Mehrheit der Beschäftigten als wichtiger Bestandteil unserer Unternehmensstrategie anerkannt. Vervollständigt wird dieser Aspekt unserer Personalpolitik durch ein hohes Maß an sozialer Absicherung. So sind nahezu alle unsere Beschäftigten entweder gesetzlich krankenversichert oder können entsprechende Angebote des Unternehmens nutzen. 66 % unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zudem Zugang zu einer betrieblichen Altersversorgung. Kollektive Regelungen wie Tarifverträge oder betriebliche Vereinbarungen bestimmen die Arbeitsbedingungen für 53 % unserer Mitarbeiter. In China haben wir die bereits im Jahre 1997 begonnene Einrichtung von gewerkschaftlichen Arbeitnehmervertretungen im Berichtsjahr weiter fortgesetzt. Inzwischen sind dort in elf Konzerngesellschaften gewählte Arbeitnehmervertretungen für insgesamt mehr als 10.000 Beschäftigte etabliert. Damit werden in China mittlerweile mehr als 90 % unserer Belegschaft von der lokalen Gewerkschaft repräsentiert. Die Gesundheit unserer Beschäftigten zu erhalten und zu fördern gehört ebenfalls zu unserem Selbstverständnis als verantwortungsbewusster Arbeitgeber. In allen Ländern, in denen wir tätig sind, bieten wir unseren Mitarbeitern eine Vielzahl gesundheitsfördernder Leistungen. Das Spektrum der Angebote reicht von Vorsorgeuntersuchungen und medizinischer Betreuung im Unternehmen über interne und externe Sportmöglichkeiten bis hin zu Beratungsleistungen und Wiedereingliederungshilfen nach einer überstandenen Erkrankung. Wir leisten damit auch einen wichtigen Beitrag, um die körperliche Leistungsfähigkeit unserer Beschäftigten langfristig zu erhalten, was angesichts einer vielerorts verlängerten Lebensarbeitszeit infolge des demografischen Wandels von wachsender Bedeutung ist. VIELFALT UND INTERNATIONALITÄTEine vielfältige Mitarbeiterstruktur ist für die künftige Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Dies gilt insbesondere für unser konzernweites Management. Denn durch Diversity gewinnen wir ein besseres Verständnis von sich verändernden Märkten und Konsumentengruppen, haben Zugang zu einem größeren Talent-Pool und profitieren von der steigenden Problemlösungs- und Innovationskraft, die mit einer hohen kulturellen Vielfalt innerhalb des Unternehmens nachweislich verbunden ist. Dieses Ziel verfolgen wir insbesondere auch in den Wachstumsländern Asiens und Lateinamerikas, wo wir den Anteil einheimischer Führungskräfte mittelfristig deutlich erhöhen wollen. Von den Angehörigen unseres Konzernführungskreises, in dem aktuell 23 unterschiedliche Nationalitäten vertreten sind, stammen rund 67 % aus dem Land, in dem sie tätig sind. Insgesamt sind im Bayer-Konzern Menschen aus 136 verschiedenen Nationen tätig. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Diversity-Strategie ist es, eine bessere Balance von Frauen und Männern herstellen, insbesondere in unseren Führungsteams. Dabei betrachten wir eine Bandbreite im Geschlechterverhältnis von 30 zu 70 bis 70 zu 30 als akzeptabel. Wir haben uns deshalb freiwillig das Ziel gesetzt, den Frauenanteil in den obersten fünf Vertragsstufen bis zum Jahr 2015 konzernweit in Richtung 30 % zu entwickeln. Derzeit sind in diesem Führungssegment weltweit 23 % Frauen und 77 % Männer beschäftigt. In der Gesamtbelegschaft beträgt das Verhältnis von Frauen und Männern konzernweit 36 % zu 64 %. Mit Workshops wollen wir das Bewusstsein für die Vorteile einer größeren personellen Vielfalt unter unseren Führungskräften schärfen, damit Menschen unabhängig von Geschlecht, Nationalität und anderen Zugehörigkeiten gleichermaßen im Unternehmen Karriere machen und die Bayer-Förderprogramme für Führungskräfte wahrnehmen können. Im Berichtsjahr nahmen die ersten 24 Management-Teams an einem solchen Diversity-Workshop teil. Mitarbeiterstruktur des Bayer-Konzerns 2012[Tabelle 3.38] scroll
AUSBILDUNG UND NACHWUCHSGEWINNUNGBayer hat den Anspruch, weltweit die besten und fähigsten Talente anzusprechen und durch attraktive Entwicklungsmöglichkeiten, ein modernes Arbeitsumfeld sowie eine wettbewerbsfähige Vergütung langfristig an das Unternehmen zu binden. So ist es uns im Berichtsjahr erneut gelungen, weltweit insgesamt mehr als 4.600 akademisch qualifizierte Fach- und Führungskräfte als Mitarbeiter für Bayer zu gewinnen. Allein in Brasilien rekrutierten wir etwa 700 Hochschulabsolventen, in Indien mehr als 600 sowie in China, Deutschland und Russland jeweils rund 400 Akademiker. Über alle Qualifikationen haben wir im vergangenen Jahr konzernweit mehr als 17.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Darüber hinaus stellten wir weltweit insgesamt rund 3.800 anspruchsvolle Berufspraktika zur Verfügung, mit denen wir jungen Talenten bereits während ihres Studiums einen Eindruck von den vielfältigen Möglichkeiten bei Bayer vermitteln und die häufig dem späteren Eintritt in unser Unternehmen vorausgehen. Neben der Einstellung von Hochschulabsolventen gehört die eigene Ausbildung von jungen Menschen zu den wichtigsten Maßnahmen, um einem möglichen Fachkräftemangel aufgrund des demografischen Wandels zu begegnen. Auch im Jahr 2012 begannen daher allein in Deutschland wieder mehr als 900 Jugendliche bei uns eine Ausbildung in einem von über 30 Berufen. In China haben wir vereinbart, die bereits seit 2002 bestehende Ausbildungskooperation mit der lokalen Shanghai Petrochemical Academy im Berichtsjahr um weitere 10 Jahre zu verlängern. Dort begannen im Berichtsjahr rund 40 junge Menschen eine mehrstufige Ausbildung zu Fachkräften für unsere dortigen Unternehmensstandorte. 15. Nachhaltigkeit
15.1 NachhaltigkeitsstrategieNachhaltigkeit bedeutet für uns im Kern Zukunftsfähigkeit und ist daher integraler Bestandteil unserer Geschäftsstrategie (siehe dazu auch Kapitel 3 "Strategie"). Unsere Mission "Bayer: Science For A Better Life" bildet zusammen mit unseren Werten - "Life" - die Basis für unser nachhaltiges Handeln. SIEHE KAPITEL 3 Wir sind davon überzeugt, dass wir unternehmerisch auf Dauer nur erfolgreich sein können, wenn wir wirtschaftliches Wachstum mit ökologischer und gesellschaftlicher Verantwortung in Einklang bringen. Dabei orientieren wir uns an langfristigen Werten. Um dieses Selbstverständnis zu unterstreichen, haben wir uns internationalen Nachhaltigkeitsinitiativen wie dem "UN Global Compact" und der Initiative "Responsible Care™" verpflichtet. Das Ziel unserer Strategie ist klar definiert: Wir wollen durch Nachhaltigkeit für unser Unternehmen sowohl Geschäftschancen schaffen als auch wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Nutzen generieren. Diesem Anspruch wird Bayer durch folgende Elemente gerecht: INTERNET Mehr über die Bayer-Nachhaltigkeitsstrategie erfahren Sie unter: WWW.NACHHALTIGKEIT.BAYER.DE UNSER GESCHÄFTNachhaltigkeit ist elementarer Bestandteil der Konzern- wie auch der Geschäftsstrategie der drei Teilkonzerne und Servicegesellschaften. Vor allem durch innovative Prozesse und Produkte wirkt Nachhaltigkeit im Konzern auf allen Ebenen unternehmerischen Handelns. Gesundheit, Nahrung sowie innovative, hochwertige Materialien, z. B. für Klima- und Ressourcenschutz, sind für das Wohlergehen der Gesellschaft unabdingbar. HealthCare, CropScience und MaterialScience verfügen über ein innovatives und zukunftsfähiges Produktportfolio, das dazu wesentliche Beiträge leisten kann. Unser 2009 initiiertes Nachhaltigkeitsprogramm mit seinen exemplarischen Leuchtturmprojekten stellt die konsequente Ausrichtung unseres Portfolios an den Herausforderungen der Zukunft dar. Schwerpunkte bilden:
UNSERE "LICENSE TO OPERATE"Verantwortungsvolle Unternehmensführung und Geschäftspraktiken bilden das Fundament des operativen Geschäfts. Daraus leitet Bayer seine "License to operate" ab. Schwerpunktthemen sind verantwortungsbewusstes Handeln in den Bereichen Compliance (siehe Kapitel 13.1 "Erklärung zur Unternehmensführung"), Personalpolitik (siehe Kapitel 14 "Mitarbeiter") und Produktverantwortung, in Gesundheit, Umweltschutz und Sicherheit (siehe Kapitel 15.3 "Umweltschutz, Sicherheit und Klimaschutz") sowie Lieferantenmanagement (siehe Kapitel 9 "Beschaffung und Produktion"). Diese Themen werden durch interne Konzernregelungen im operativen Geschäft verankert. Dazu gehören vor allem die "Bayer Sustainable Development Policy", die unser gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit formuliert, unsere Position zu Menschenrechten und Arbeitsbedingungen, die "Corporate Compliance Policy", unser Verhaltenskodex für Lieferanten ("Supplier Code of Conduct") und die neue "Responsible Marketing & Sales Policy" sowie die weiterentwickelte Direktive zur Verfahrens- und Anlagensicherheit. In unserer Strategie werden die Erwartungen unserer Anspruchsgruppen (Stakeholder) berücksichtigt. Dies umfasst auch die Beziehungen zu den Mitarbeitern, den Austausch zwischen Industrie, Wissenschaft und Politik sowie das gesellschaftliche Engagement des Konzerns. Wir greifen die externen und internen Anregungen und Prioritäten der Anspruchsgruppen auf, um rechtzeitig die wesentlichen Handlungsfelder zu erkennen, in denen sich die Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickeln soll. 15.2 Nachhaltigkeitsmanagement und -steuerungFür Steuerung und Ausrichtung unserer konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie ist der Konzernvorstand für Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit sowie ein Konzerngremium unter der Leitung des Konzernbereichsleiters Environment & Sustainability verantwortlich. Das Gremium identifiziert und bewertet die nachhaltigkeitsrelevanten Chancen und Risiken für unser Unternehmen, legt Ziele, Initiativen, Managementsysteme und Regelungen fest und ist für das Monitoring verantwortlich. Ziele und Indikatoren helfen uns dabei, unsere Strategie zu operationalisieren und "greifbar" zu machen. Um die Nachhaltigkeit noch weiter in unsere Geschäftstätigkeit zu integrieren, haben wir uns bis 2015 ambitionierte Ziele entlang der gesamten Wertschöpfungskette gesetzt. Diese schließen auch unsere ehrgeizigen, längerfristig angelegten Klimaziele zur Treibhausgas-Reduzierung ein. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht der Ziele und ihren Status 2012. Nachhaltigkeitsziele 2015*[Tabelle 3.39] scroll
*
soweit nicht anders dargestellt
Mit dem Ziel der konsequenteren Ausrichtung unserer Geschäfte an Nachhaltigkeitskriterien wurde 2009 das Konzern-Nachhaltigkeitsprogramm implementiert, um mit innovativen Lösungen relevante Beiträge zu den drängenden globalen Herausforderungen zu leisten. Aufbauend auf diesem Programm konnte über die vergangenen Jahre die Integration der Nachhaltigkeit in unsere Geschäftsstrategie vorangetrieben werden, wie die daraus für Bayer weltweit resultierenden Wachstumschancen zeigen. Unsere Mission "Bayer: Science For A Better Life" zeigt uns dabei durch die Verbindung der Komponenten "Science" und "Better Life" die Richtung: Basierend auf unserer Innovationsfähigkeit wollen wir wirtschaftlichen Erfolg in Zukunft noch stärker mit der nachhaltigen Ausrichtung unserer Geschäftsaktivitäten verknüpfen und entsprechende Zukunftsmärkte erschließen. Wir werden dieser Entwicklung zukünftig auch im Reporting noch deutlicher Rechnung tragen, indem wir ab dem Berichtsjahr 2013 unsere jährliche Finanzbericht- und Nachhaltigkeitsberichterstattung in einem integrierten Geschäftsbericht zusammenführen werden. Wir möchten auf diese Weise die Wechselwirkungen zwischen finanziellen, ökologischen, sozialen und Governance-Faktoren auf den langfristigen Unternehmenserfolg deutlicher machen. Unser aktueller Bericht erfüllt die international anerkannten G3.1-Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) entsprechend dem höchsten Standard (Level A). In einer Fortschrittsmitteilung entsprechend dem "Blueprint for Corporate Sustainability Leadership" stellen wir auch unsere Maßnahmen, Managementsysteme und Leistungen zur Umsetzung der zehn Prinzipien des UN Global Compact dar. Der Prozess der Datenerhebung und die Aussagen im gesamten Nachhaltigkeitsbericht wird von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfungsunternehmen einer prüferischen Durchsicht unterzogen und auf Konsistenz, Angemessenheit und Glaubwürdigkeit überprüft. INTERNET Den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht finden Sie unter: WWW.NACHHALTIGKEITSBERICHT.BAYER.DE 15.3 Umweltschutz, Sicherheit und KlimaschutzBayer misst dem Schutz der Umwelt und dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen eine große Bedeutung bei. Bayer setzt seine Kompetenzen für die Entwicklung neuer Technologien, optimierter Prozesse und innovativer Produkte ein, die dem Schutz der Umwelt, der Natur und des Klimas dienen. Wir überprüfen regelmäßig unsere Performance in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz anhand von Key-Performance-Indikatoren (KPIs): Key-Performance-Indikatoren[Tabelle 3.40] scroll
a = Jahr
*
(LT)RIR = (Lost Time) Recordable Incident
Rate UMWELTSCHUTZMaterial- und Energieeffizienz sowie Prozess- und Produktinnovationen sind ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Um die Effizienz im Umgang mit Ressourcen zu optimieren, hat Bayer im Rahmen seines Nachhaltigkeitsprogramms den von Technology Services entwickelten Ressourceneffizienz-Check eingeführt. In ausgewählten Pilotprojekten konnten in den letzten drei Jahren in allen drei Teilkonzernen wertvolle Erfolge dieser systematischen Prozessanalyse verzeichnet werden. Investitionsmaßnahmen zur Realisierung der identifizierten Einsparpotenziale an Rohstoffen, Lösemitteln und Abwasser befinden sich derzeit in der Umsetzung. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Pilotprojekten fließen außerdem in aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Verbesserung von Produktionsverfahren ein. Material- und Energieeinsatz sowie Emissionen werden maßgeblich durch die produzierte Verkaufsmenge bestimmt. Wir nutzen diese Referenzgröße zur Bewertung der Energie- und Ressourceneffizienz. Bayer hat im Jahr 2012 die produzierte Verkaufsmenge noch einmal um weitere 2,4 % auf 11,2 MIO Tonnen gesteigert. Trotz dieser Steigerung konnten wir viele KPls verbessern (siehe Tabelle 3.40). Der Primärenergieeinsatz ging im Wesentlichen aufgrund der stufenweisen Schließung unserer Produktion am Standort Institute, USA, zurück. SIEHE TABELLE 3.40 Bei der Berichterstattung der Treibhausgas-Emissionen richtet sich Bayer nach dem internationalen Standard des Greenhouse Gas (GHG) Protocol. Bayer strebt an, die Emissionen des Konzerns bis 2020 trotz Produktionswachstum auf dem Niveau von 2007 zu halten. Die gesamten Treibhausgasemissionen stiegen 2012 um insgesamt 2,6 % an. Bedingt durch den Produktionsanstieg an einem unserer chinesischen Standorte musste vermehrt Energie aus dem öffentlichen Netz bezogen werden, die derzeit noch mit höheren Emissionen verknüpft ist. Aufgrund dieses Sondereffekts stiegen die indirekten Emissionen um 5,1 %, obwohl unser Bedarf an Strom und Dampf leicht zurückging. Die direkten Emissionen konnten nahezu auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Der Trend einer immer energieeffizienteren Produktion, d. h. die Entkopplung des Produktionswachstums vom Energieeinsatz, bleibt bestehen, wenn auch aufgrund des oben genannten Sondereffekts im Berichtsjahr die Treibhausgasemissionen leicht angestiegen sind. Bei den weiteren direkten Emissionen in die Luft konnten wir im Jahr 2012 eine weitere Abnahme der Menge der flüchtigen organischen Verbindungen ("Volatile Organic Compounds" - VOC) verzeichnen. Hier zeigen sich erste Erfolge eines mehrstufigen VOC-Reduktionsprogramms an unseren indischen Standorten in Vapi und Ankleshwar. Unsere Produktionsaktivitäten führten an einigen Standorten zu deutlich gestiegenen Phosphat- und Stickstofffrachten im Abwasser. Der Wassereinsatz bei Bayer ging 2012 gegenüber dem Vorjahr um 6,6 % zurück. Die Emissionswerte organischen Kohlenstoffs ("Total Organic Carbon" - TOC) in Wasser konnten um 5,3 % reduziert werden. Dies ist vor allem auf Verfahrensverbesserungen der Abwasserbehandlung an einem unserer amerikanischen Standorte zurückzuführen. Die Menge gefährlichen Abfalls stieg aufgrund eines Grundwasser- und Bodensanierungsprojektes an einem unserer Standorte in Indien erneut erheblich an. Dieses Sanierungsprojekt konnte vorzeitig, bereits zum Ende des Berichtsjahres, abgeschlossen werden. Die Anzahl der Umweltereignisse stieg auf insgesamt fünf an. Bei den Transportereignissen verzeichneten wir einen leichten Rückgang. Bei Umweltereignissen berichten wir gemäß unserer internen Selbstverpflichtung bereits geringe Produktaustritte: bei Stoffen mit einem hohen Gefährdungspotenzial schon ab 100 kg. Umweltereignisse und Transportunfälle lassen sich trotz unserer umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen und -trainings leider nicht völlig verhindern. Ereignisse und Unfälle werden detailliert analysiert und bewertet, um adäquate Maßnahmen zu ihrer künftigen Vermeidung einleiten zu können. SICHERHEITUnfälle zu vermeiden und die Gesundheit unserer Beschäftigten an ihren Arbeitsplätzen zu erhalten, ist ein wesentlicher Teil unserer Verantwortung. Mit einem vorausschauenden Arbeitssicherheits- und Gesundheitsmanagement senken wir außerdem unsere Kosten, indem wir Schäden und Arbeitsunterbrechungen vermeiden. Daher liegen ein umfassendes Risikomanagement zur Erkennung und Beurteilung von Gefährdungspotenzialen sowie die Gestaltung eines gesunden Arbeitsumfelds im Mittelpunkt unserer Aktivitäten in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität ("Health, Safety, Environment and Quality" - HSEQ). Sowohl die Quote für Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen ("Lost Time Recordable Incident Rate" - LTRIR), die sich auf 200.000 von Mitarbeitern geleistete Arbeitsstunden bezieht und arbeitsbedingte Erkrankungen mit einschließt, als auch die Gesamtquote aller berichtspflichtigen Arbeitsunfälle, die eine medizinische Behandlung erfordern ("Recordable Incident Rate" - RIR), konnte 2012 erneut gesenkt werden (siehe Tabelle 3.40). Einen entscheidenden Beitrag dazu leisteten Maßnahmen in den Teilkonzernen und Servicegesellschaften. Leider mussten wir 2012 zwei tödliche Arbeitsunfälle infolge schwerer Verkehrsunfälle vermelden. SIEHE TABELLE 3.40 Ziel von Bayer ist es, innerhalb des Konzerns weltweit ein angemessenes und gleiches Niveau an HSEQ-Leistung zu erreichen und kontinuierlich zu verbessern. Zur Erfüllung dieses Ziels hat Bayer in allen Teilkonzernen und Servicegesellschaften entsprechende HSEQ-Managementsysteme eingerichtet, die sich an anerkannten internationalen Standards orientieren und regelmäßig überprüft und aktualisiert werden. Rund 99 % unserer Geschäftstätigkeit (bezogen auf den Energieeinsatz) erfolgte an Standorten, die in 2012 über ein durch Bayer auditiertes HSE-Managementsystem verfügten. Mehr als 89 % dieser Geschäftstätigkeit erfolgte an Standorten, die extern nach international anerkannten Regelwerken wie z. B. ISO 14001, EMAS und/oder OHSAS 18001 zertifiziert bzw. validiert sind. Im Rahmen eines konzernweiten Zertifizierungsmasterplans streben wir an, den Abdeckungsgrad mit international anerkannten Standards sowohl zu Umwelt- als auch Arbeitsschutz bis zum Jahr 2017 auf mindestens 80 % in Bezug auf den Energieeinsatz zu erhöhen. Alle Teilkonzerne und Servicegesellschaften verfügen über branchenspezifische Qualitätsmanagementsysteme wie ISO 9001 oder GMP (Good Manufacturing Practice). Hinzu kommen Systeme und Regeln der Teilkonzerne, die produktspezifische Anforderungen aufgreifen. Legt man den Energieverbrauch als Maßstab für das Volumen unserer Tätigkeit zugrunde, dann betrug am Ende des Jahres 2012 der Abdeckungsgrad mit Qualitätsmanagementsystemen konzernweit mehr als 92 %. Bayer hat 2010 eine konzernweite Initiative zur weiteren Steigerung der Verfahrens- und Anlagensicherheit gestartet. Ziel der damit verbundenen Maßnahmen ist es, die Sicherheitskultur und -standards in den Betrieben und Labors weiterzuentwickeln und die Sicherheitstechnik zu optimieren. Dazu wurde eine weltweite Schulungsmaßnahme gestartet. Bis Ende 2012 wurden 26.000 für Verfahrens- und Anlagensicherheit relevante Mitarbeiter geschult. In der 2012 erschienenen, weiterentwickelten Konzern-Regelung "Verfahrens- und Anlagensicherheit" werden die wichtigsten Grundsätze und Organisationsstrukturen festgelegt sowie in einem Anhang das sichere Gestalten und Betreiben von Anlagen geregelt. Die Verträglichkeit unserer Produkte, Gesundheit und Sicherheit ihrer Anwender sowie der Schutz der Umwelt haben für uns höchste Priorität. Ein Kernbereich unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist die umfassende Bewertung der Gesundheits- und Umweltrisiken eines Produkts entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette: von der Forschung und Entwicklung bis hin zur Produktion. Dies schließt verantwortliches Handeln bei der Produktvermarktung, -anwendung und -entsorgung mit ein. Unser nachhaltiges Handeln umfasst neben der Einhaltung gesetzlicher Regelungen auch unser darüber hinausgehendes freiwilliges Engagement. Bei der Wahrnehmung unserer Produktverantwortung orientieren wir uns an der Definition des Vorsorgeprinzips der UN und der EU sowie an der Global Charter der freiwilligen Initiative "Responsible Care™" der Chemischen Industrie. Darüber hinaus unterstützen wir die "Global Product Strategy", die den sicheren Umgang mit chemischen Produkten zum Ziel hat. Nahezu alle von Bayer hergestellten Produkte unterliegen umfassenden gesetzlichen Informationspflichten wie z. B. der EU-weiten Chemikalienverordnung "REACH". Nachdem 2010 die ersten 125 Stoffe bei der Chemikalienagentur (ECHA) eingereicht wurden, erfolgt die zweite Registrierungsphase zum 1. Juni 2013. Auch für viele dieser Stoffe wurden Konsortien mit Wettbewerbern gebildet, um den Datenaustausch zu fördern und zusätzliche Tierversuche zu vermeiden. Bayer ist in dem 2011 parallel gestarteten Zulassungsverfahren mit einigen wenigen Stoffen betroffen. Die Anforderungen des Global Harmonisierten Systems (GHS) zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien werden von uns fristgerecht erfüllt. Wir sind überzeugt, dass sich auch die Produktvermarktung an nachhaltigen Prinzipien orientieren muss. Um unser Bekenntnis zum verantwortlichen Marketing im Konzern transparent zu dokumentieren und noch stärker und fokussierter voranzutreiben, hat das Unternehmen die Grundsätze in einer Konzernposition zu "Responsible Marketing & Sales" zusammengefasst. Parallel dazu haben unsere Teilkonzerne ihr Bekenntnis zu regelkonformem und ethischem Verhalten und zur Einhaltung industriespezifischer Anforderungen bei der Vermarktung von Produkten bekräftigt und in den jeweiligen Teilkonzernregelungen fest verankert. Mit dieser Initiative schaffen wir die Basis für die weitere Betonung des Themas in den fortlaufenden Trainingsmaßnahmen. KLIMASCHUTZBayer berücksichtigt in seiner Strategie den Klimawandel als ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Herausforderung. Ein Kern des Bayer-Klimaprogramms als eine der Säulen des Bayer-Nachhaltigkeitsprogramms sind Steigerungen der Energieeffizienz in der eigenen Produktion mithilfe neuer Technologien und international anerkannten Energiemanagementsystemen. Darüber hinaus wollen wir mit unseren Produkten zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel beitragen. 2012 wurden wir aufgrund der hohen Transparenz in unserer Berichterstattung erneut in den "Carbon Disclosure Leadership Index" (cdli) aufgenommen. Branchenübergreifend erreichten wir in diesem Jahr als weltweit eines von zwei Unternehmen die Maximalzahl von 100 Punkten. Aufgrund unserer Anstrengungen zur CO2 -Reduktion wurde Bayer darüber hinaus in den "Carbon Performance Leadership Index" (CPLI) mit Prädikat "a" aufgenommen. Wir wollen diesen Weg konsequent weitergehen. Unser ambitioniertes Konzernziel ist es, die spezifischen Treibhausgas-Emissionen (direkte und indirekte Emissionen in Relation zur produzierten Verkaufsmenge in Tonnen) von 2005 bis 2020 um 35 % zu senken. Um dies zu erreichen, soll unser energieintensiver Teilkonzern MaterialScience seine spezifischen Emissionen um 40 % reduzieren, während bei HealthCare die absoluten Emissionen um 10 % und bei CropScience um 15 % verringert werden sollen. In unserem Nachhaltigkeitsbericht geben wir ausführliche Erläuterungen über die Entwicklungen. Eine wichtige Maßnahme, um die Energieeffizienz zu verbessern und so zur Verminderung der Treibhausgasemissionen beizutragen, ist das von MaterialScience eingesetzte Energiemanagement-System STRUCTese™ (Structured Efficiency System for Energy), das nach ISO 50001 zertifiziert ist. Bis Ende 2012 konnte es weltweit in 50 energieintensiven Produktionsbetrieben implementiert werden - im Jahr 2013 werden weitere acht Betriebe folgen. STRUCTese™ hat bei MaterialScience weltweit seit 2008 bislang zu einer jährlichen Ersparnis von mehr als einer Million Megawattstunden Primärenergie und einer Verringerung der CO2 -Emissionen um gut 300.000 Tonnen pro Jahr geführt. Wir beabsichtigen, in den kommenden Jahren außerdem in ausgewählten Betrieben von HealthCare und CropScience entsprechende Systeme nach ISO 50001 einzuführen. Auf dem Gebiet der Prozessinnovationen verlief die Umsetzung eines neuartigen klimafreundlichen Verfahrens zur Chlorherstellung, das Bayer mit Partnern entwickelt hat, weiter erfolgreich. In einer Demonstrationsanlage, die seit Mitte 2011 am Standort Krefeld in Betrieb ist, wird Chlor nach dem Prinzip der Sauerstoffverzehrkathoden-Technologie hergestellt, gegenüber dem derzeitigen Standardverfahren mit bis zu 30 % weniger Energieeinsatz. Mit seinen Produkten ist MaterialScience vor allem in zwei für den Klimaschutz wichtigen Segmenten tätig - auf dem Markt für Dämmstoffe und in der Automobilindustrie (siehe dazu auch Kapitel 10 "Produkte, Vertrieb und Märkte"). Dämmstoffe des Unternehmens tragen u. a. zu nachhaltigem Bauen bei. Auf diesem Gebiet wurde auch das "EcoCommercial Building Programm" weiter ausgebaut - ein weltweites Expertennetz unter Führung von MaterialScience, das für energieeffiziente Neubauten und die Sanierung bestehender Gebäude individuelle Komplettlösungen aus einer Hand anbietet. SIEHE KAPITEL 10 Auch CropScience arbeitet im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels an Lösungen. Um den sich ändernden klimatischen Bedingungen zu begegnen, forscht das Unternehmen an stresstoleranteren und ertragreicheren Pflanzen (siehe dazu auch Kapitel 11 "Forschung, Entwicklung, Innovation"). Experten gehen davon aus, dass sich durch den Klimawandel die vektorübertragenen Infektionskrankheiten wie Malaria zunehmend ausbreiten werden. Mit seinen innovativen LifeNet™-Mückennetzen kann Crop-Science zum Schutz vor Malaria beitragen. Der Abschlussbericht des "Pesticide Evaluation Scheme" der Weltgesundheitsorganisation (WHOPES) bestätigte den Bayer-Netzen eine überlegene Wirkung gegen Insekten, die Malaria übertragen. SIEHE KAPITEL 11 Zusätzliche Akzente in unserem Klimaprogramm setzen wir mit Maßnahmen zur Reduktion der durch Dienstfahrzeuge verursachten CO2 -Emissionen (Programm "Bayer Eco-Fleet"), durch den Einsatz neuer Telekommunikationstechniken zur Vermeidung von Geschäftsreisen sowie zur Steigerung der Energieeffizienz im IT-Umfeld (Programm "Green IT"). Im Zeitraum von 2007 bis 2012 haben wir den durchschnittlichen CO2 -Ausstoß unserer Fahrzeugflotte um 20 % gesenkt. Unser Ziel, die Energieeffizienz in den Bayer-Datenzentren in der Zeit von 2009 bis 2012 um 20 % zu steigern, konnte übertroffen werden. 15.4 Gesellschaftliches EngagementGesellschaftliches Engagement ist ein fester Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie und der Unternehmenspolitik von Bayer. Zugleich tragen unsere Förderungsmaßnahmen zu positiven unternehmerischen Rahmenbedingungen bei. Das gesellschaftliche Engagement von Bayer zeigt sich in zahlreichen Projekten in drei Kernbereichen, die das Unternehmen zum Teil seit Jahren in vielen Regionen der Welt umsetzt. Dafür stellte der Konzern im Jahr 2012 rund 49 MIO € (Vorjahr: 54 MIO €) zur Verfügung. 49 Mio € für gemeinnützige Zwecke Ausgaben für gesellschaftliche initiativen[Tabelle 3.41] scroll
Im Rahmen unserer Förderstrategie engagieren wir uns besonders für solche Projekte, die von hoher gesellschaftlicher Relevanz sind und einen konkreten Bedarf decken sowie zugleich eine thematische Nähe zu den Geschäftsfeldern des Unternehmens aufweisen. Denn neben finanzieller Unterstützung wollen wir gezielt unser technologisches und ökonomisches Know-how einbringen. BILDUNG UND FORSCHUNGBayer legt großen Wert auf die Förderung von Bildung und Forschung mit Schwerpunkt auf den Bereichen Naturwissenschaft, Technik, Medizin und Umwelt. Denn als forschungsorientiertes Unternehmen sind wir besonders auf sehr gut ausgebildete Nachwuchskräfte und auf Technikakzeptanz in der Gesellschaft angewiesen. Die "Bayer Science & Education Foundation" deckt mit ihren Förderprogrammen den kompletten wissenschaftlichen Ausbildungs- und Karriereweg ab. So bewilligte die Stiftung im Jahr 2012 Fördergelder in der Gesamt-Höhe von rund 1,6 MIO € für engagierte Schüler und innovative Schulprojekte, ambitionierte Auszubildende, exzellente Studierende, herausragende Nachwuchswissenschaftler und Spitzen-Forscher. Unterstützung für junge Talente und Top-Wissenschaftler Im Jahr 2012 nahm die Stiftung weitere 53 Unterrichts-Projekte im Einzugsgebiet der deutschen Unternehmensstandorte mit einer finanziellen Unterstützung von insgesamt rund 480.000 € in das Bayer-Schulförderprogramm auf. Im Rahmen der eigenen Förderprogramme für Studierende, Auszubildende und Schüler wurden rund 240.000 € für 56 Stipendiaten zur Umsetzung von Auslandsprojekten zugesagt. Die Bayer-Wissenschaftsstiftung zeichnete im Jahr 2012 erneut drei Nachwuchsforscher mit dem mit jeweils 10.000 € dotierten "Bayer Early Excellence in Science Award" aus: Dr. Christiane Opitz vom • Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg in der Kategorie "Biologie" für ihre Beiträge zum besseren Verständnis von Krebstumoren; Dr. Nuno Maulide vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim a.d. Ruhr in der Kategorie "Chemie" für die Entwicklung neuer Wege zur Synthese von hochfunktionellen Kleinring-Molekülen; und Dr. Volker Presser vom INM- Leibniz-Institut für Neue Materialien in Saarbrücken in der Kategorie "Materialien" in Anerkennung der Forschungsbeiträge zu neuen Nanomaterialien, die zur Energie-Speicherung und -Umwandlung genutzt werden können. Den mit 75.000 € dotierten Otto-Bayer-Preis 2012 verlieh die Wissenschafts-Stiftung an Prof. Dr. Benjamin List vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim a.d. Ruhr für dessen herausragende Beiträge auf dem Gebiet der sogenannten Organkatalyse. Die Forschungsleistungen von Professor List liefern Voraussetzungen für effiziente Prozesse und eine ressourcenschonende und nachhaltige Chemie. Der mit 50.000 € dotierte Bayer Climate Award 2012 ging an Prof. Dr. Markku Kulmala von der Universität Helsinki für seine grundlegenden Arbeiten zur Aerosolforschung. Die Klimaforschung verdankt ihm unter anderem die Erkenntnis, dass Aerosole - Gemische aus Gasen und kleinen festen oder flüssigen Partikeln - unter bestimmten Umständen die Temperatur der Erde senken und damit den Klimawandel mildern können. Die internationale Bayer-Bildungsinitiative "Making Science Make Sense" wurde erneut in 14 Ländern auf vier Kontinenten umgesetzt. Zielgruppe sind Grundschüler, denen ehrenamtlich engagierte Bayer-Mitarbeiter in anschaulichen Experimenten die Faszination und praktische Bedeutung der Naturwissenschaften vermitteln. Zusätzlich zum Engagement-Schwerpunkt Naturwissenschaft und Technik setzt sich Bayer im Rahmen seiner globalen Partnerschaft mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ebenfalls für die Stärkung des Umweltwissens von Kindern und Jugendlichen ein. So bot das Unternehmen auch im Jahr 2012 wieder rund 50 umweltengagierten Jugendlichen aus 19 Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens die Möglichkeit, in einer einwöchigen Studienreise nach Deutschland industriellen Umweltschutz in der Praxis kennenzulernen, sich untereinander auszutauschen und Unterstützung für die Umsetzung konkreter Umweltprojekte in den Heimatländern zu erhalten. Junge Menschen in Umweltschutzprojekte einbinden GESUNDHEIT UND SOZIALESBayer engagiert sich weltweit für die Verbesserung der sozialen Lebensverhältnisse und der Gesundheitsversorgung. Dadurch wollen wir zu einem stabilen Umfeld an unseren Unternehmensstandorten beitragen und helfen, globale Gesundheitsaufgaben zu lösen. Ergänzend zu den ökonomischen Aktivitäten im Kerngeschäft Gesundheit engagiert sich Bayer im Rahmen seiner Access-to-medicine (ATM)-Strategie mit der kostenlosen Bereitstellung von Medikamenten im Kampf gegen die sogenannten vernachlässigten tropischen Krankheiten, von denen weltweit rund eine Milliarde Menschen betroffen sind. Die von unserem Unternehmen der Weltgesundheitsorganisation WHO gespendeten Medikamente stehen auf der "WHO Essential Drug List". Die Menge der jährlich zur Verfügung gestellten Lampit™-Tabletten zur Behandlung der in Lateinamerika weit verbreiteten Chagas-Krankheit verdoppelte das Unternehmen im Jahr 2012 für die kommenden fünf Jahre auf eine Million Stück. Zusätzlich unterstützten wir die Logistik und Distribution mit 300.000 USD. Darüber hinaus arbeitet Bayer mit der WHO auch im Kampf gegen die Afrikanische Schlafkrankheit, Tuberkulose und Malaria zusammen. Gemeinsam mit der chinesischen Regierung engagiert sich Bayer für die medizinische Versorgung der Menschen in den ärmeren, ländlichen Regionen im Westen des Landes. Unter dem Titel "Go West" werden Ärzte in Allgemeinmedizin fortgebildet und zudem Krankenhäuser ausgerüstet und ihre Betreiber in Krankenhaus-Management geschult. Im Jahr 2012 nahmen mehr als 4.500 Krankenhausmanager und Ärzte an Trainingskursen teil - seit Programmstart im Jahr 2007 sind es insgesamt über 11.000 Kursteilnehmer in 20 Provinzen. Die "Bayer Cares Foundation", unsere Sozialstiftung, nahm 2012 44 gemeinnützige Projekte im Umfeld der Unternehmensstandorte in Deutschland mit insgesamt rund 128.000 € neu in die Förderung des Ehrenamtsprogramms auf. Analog zum Wissenschaftsbereich will Bayer auch im gesellschaftlichen Bereich Bayer-Innovationen und damit neue Lösungen vorantreiben. Daher fördert die "Bayer Cares Foundation" vorzugsweise ehrenamtliche Projekte von Mitarbeitern und Bürgern, die durch innovative Ansätze konkret die sozialen Lebensverhältnisse im lokalen Umfeld verbessern. Ferner vergab die Stiftung im Jahr 2012 zum dritten Mal den mit insgesamt 35.000 € dotierten "Aspirin Sozialpreis" für innovative Hilfs- und Beratungsangebote im Gesundheitsbereich in Deutschland. Für die Opfer des Hurrikans "Sandy" an der Nordostküste der USA spendete Bayer insgesamt ca. 280.000 USD an das amerikanische Rote Kreuz und die Kinder-Hilfsorganisation "Save the Children". Für die im Jahr 2010 von der Jahrhundertflut betroffene Bevölkerung in Pakistan initiierte die "Bayer Cares Foundation" gemeinsam mit der Hilfsorganisation Dawn Relief und UNICEF ein langfristiges Wiederaufbauprojekt. Die Stiftung unterstützt mit 100.000 € den Bau von rund 60 Einfamilienhäusern und einer Schule sowie die Einrichtung eines Berufsbildungszentrums. SPORT UND KULTURÜber die Angebote der Bayer-Kulturabteilung und der Kulturvereine leistet das Unternehmen seit über 100 Jahren einen Beitrag zur Attraktivität der Unternehmensstandorte, die Mitarbeiter und Bürgern zugutekommt. Für die Förderung des Breiten-, Jugend- und Behindertensports stellte das Unternehmen rund 13 MIO € bereit. Auch im Jahr 2012 setzte Bayer gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) das integrative Programm "Einfach Fußball" in 13 regulären Sportvereinen um: Rund 200 Jungen und Mädchen mit geistiger oder Lern-Behinderung spielten dort regelmäßig Fußball. 16. NachtragsberichtHealthCareIm Januar 2013 erwarben wir das US-amerikanische Tiergesundheitsgeschäft von Teva Pharmaceutical Industries Ltd., USA. Der Kaufpreis setzt sich aus einer Einmalzahlung von 40 MIO € sowie potenziellen Meilensteinzahlungen von maximal 69 MIO €, die an das erfolgreiche und zeitnahe Erreichen bestimmter Produktions- und Umsatzziele geknüpft sind, zusammen. CROPSCIENCEIm Januar 2013 erwarb CropScience die PROPHYTA Biologischer Pflanzenschutz GmbH, einen führenden Anbieter von biologischen Pflanzenschutzmitteln mit Sitz in Malchow, Deutschland. Neben Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen umfasst die Übernahme auch hochmoderne Produktionsstätten und Formulierungsanlagen. Diese Akquisition verstärkt das erfolgreiche Obst- und Gemüsegeschäft von CropScience. Der vorläufige Kaufpreis belief sich auf 25 MIO €. 17. Prognosebericht17.1 Chancen- und Risikobericht
17.1.1 Chancen- und RisikomanagementJedes unternehmerische Handeln ist untrennbar mit Chancen und Risiken verbunden. Aus diesem Grund ist ein wirksames Management von Chancen und Risiken ein bedeutender Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmenswerts. Im Bayer-Konzern ist die Steuerung von Chancen und Risiken integraler Bestandteil des konzernweiten Systems der Unternehmensführung und nicht Aufgabe einer bestimmten organisatorischen Einheit. Zentrale Bestandteile des Chancen- und Risikomanagementsystems sind der Planungs- und Controllingprozess, das konzerninterne Regelwerk und das Berichtswesen. In regelmäßigen Konferenzen zur Geschäftsentwicklung werden die Chancen- und Risikosituation, die in den Strategien der strategischen Geschäftseinheiten und der Regionen qualitativ und quantitativ bewertet wird, aktualisiert und daraus resultierende Ziele und Steuerungsmaßnahmen abgeleitet. Grundlage des Chancenmanagements des Bayer-Konzerns ist die detaillierte Beobachtung und Analyse der individuellen Märkte sowie die frühzeitige Erkennung und Bewertung von Trends, aus denen sich die Identifikation der Chancen ableitet. Dabei werden sowohl gesamtwirtschaftliche, branchenspezifische als auch regionale oder lokale Entwicklungen einbezogen. Zu den Aufgaben der Teilkonzerne und strategischen Geschäftseinheiten gehört es, strategische Chancen auf den Märkten wahrzunehmen, in denen sie tätig sind. Auf Konzernebene werden hierfür der strategische Rahmen gesetzt und die Finanzierung sowie die Liquidität gesichert. Zudem werden chancenorientierte Projekte, die mehrere Teilkonzerne betreffen, zentral koordiniert und verantwortet. Die Grundsätze des Risikomanagements des Bayer-Konzerns sind in einer Richtlinie dokumentiert und im konzernweiten Intranet veröffentlicht. Diese umfasst die Grundsätze zur Früherkennung, Kommunikation und Behandlung von Risiken. Dazu zählen insbesondere gesetzliche Anforderungen, die Handhabung des Risikomanagements bei Bayer sowie Risikomanagementaktivitäten. Das Risikomanagement ist auf Konzernebene dem Finanzvorstand zugeordnet. In den Teilkonzernen, den Servicegesellschaften und den Einheiten der Holding wurden Risikoverantwortliche auf Leitungsebene und Risikomanagementkoordinatoren benannt, um ein effizientes Risikomanagementsystem zu gewährleisten. Der jährliche Risikobericht an den Aufsichtsrat umfasst das Risikomanagementsystem, Rechtsrisiken, Compliance-Themen sowie die Berichte der Konzernrevision und den Bericht über das interne Kontrollsystem. Die Mitglieder des Konzernführungskreises haben jederzeit Zugriff auf die Risikodatenbank, die im Managementinformationssystem abgebildet ist. Die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird in regelmäßigen Abständen von der Konzernrevision geprüft. Dabei folgt die Prüfungsplanung der Konzernrevision einem risikobasierten Ansatz. Darüber hinaus beurteilt der Abschlussprüfer im Rahmen seiner Jahresabschlussprüfung das Risikofrüherkennungssystem und erstattet Konzernvorstand und Aufsichtsrat regelmäßig hierüber Bericht. Die Erkenntnisse aus diesen Prüfungen finden im kontinuierlichen Prozess zur Verbesserung unseres Risikomanagementsystems Berücksichtigung. Der Aufsichtsrat, insbesondere der Prüfungsausschuss, überwacht das Risikomanagementsystem. 17.1.2 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess (Bericht gemäß § § 289 Absatz 5, 315 Absatz 2 Nr. 5 HGB)Bayer verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess, in dem geeignete Strukturen sowie Prozesse definiert und in der Organisation umgesetzt sind. Dies ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte buchhalterische Erfassung aller geschäftlichen Prozesse bzw. Transaktionen gewährleistet ist. Es stellt die Einhaltung der gesetzlichen Normen, der Rechnungslegungsvorschriften und der internen Konzernrichtlinie zur Rechnungslegung sicher, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich ist. Änderungen der Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkungen auf den Konzernabschluss analysiert und die daraus resultierenden Änderungen in den konzerninternen Richtlinien und Systemen angepasst. Grundlagen des internen Kontrollsystems sind neben definierten Kontrollmechanismen, z. B. systemtechnische und manuelle Abstimmprozesse, die Funktionstrennung sowie die Einhaltung von Richtlinien und Arbeitsanweisungen. Die Steuerung des Prozesses der Konzernrechnungslegung erfolgt bei der Bayer AG durch den Zentralbereich Group Accounting and Controlling. Die Konzerngesellschaften erstellen ihre Abschlüsse lokal bzw. unter Nutzung konzerneigener Shared Service Center und übermitteln sie über ein konzernweit einheitlich definiertes Datenmodell, das der Konzernrichtlinie zur Rechnungslegung unterliegt. Die Konzerngesellschaften sind für die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien und Verfahren sowie den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme verantwortlich. Die in den Rechnungslegungsprozess von Konzern- und Jahresabschluss der Bayer AG involvierten Mitarbeiter werden dazu regelmäßig geschult. Im gesamten Rechnungslegungsprozess werden die lokalen Gesellschaften durch zentrale Ansprechpartner unterstützt. Im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses sind Maßnahmen implementiert, die die Regelungskonformität des Konzernabschlusses sicherstellen sollen. Dabei dienen die Maßnahmen der Identifikation und Bewertung der Risiken sowie der Begrenzung erkannter Risiken und deren Überprüfung. Beispielsweise werden wesentliche neu eingegangene Vertragsbeziehungen systematisch erfasst und analysiert. Auf Basis der Daten der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochterunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsmaßnahmen, bestimmte Abstimmarbeiten und die Überwachung der zeitlichen und prozessualen Vorgaben erfolgen durch eine spezielle Konzernabschlussabteilung. Systemtechnische Kontrollen werden durch die Mitarbeiter überwacht und durch manuelle Prüfungen ergänzt. Grundsätzlich gibt es auf jeder Ebene zumindest ein Vier-Augenprinzip. Im gesamten Rechnungslegungsprozess müssen bestimmte Freigabeprozesse durchlaufen werden. Für spezielle fachliche Fragestellungen und komplexe Sachverhalte besteht darüber hinaus eine vom Erstellungsprozess getrennte Grundsatzabteilung. Das interne Kontrollsystem der Finanzberichterstattung des Bayer-Konzerns basiert auf dem COSO (Committee of the Sponsoring Organisations of the Treadway Commission)-Rahmenwerk. Für die IT-Prozesse wurde eine Überleitung zum COBIT (Control Objectives for Information and Related Technology)-Rahmenwerk hergestellt. Die konzernweit verbindlichen Internal-Control-System- (ICS-) Standards wurden daraus abgeleitet, zentral vorgegeben und in den Konzerngesellschaften umgesetzt. Das Management in den Gesellschaften des Konzerns trägt die Verantwortung für die Umsetzung und Überwachung des lokalen ICS. In einem konzernweit genutzten System werden alle ICS-relevanten Geschäftsprozesse sowie deren Risiken und Kontrollen einheitlich und prüfungssicher dokumentiert und in einem zentralen IT-System auf Konzernebene transparent dargestellt. Die Bayer-Konzernrevision nimmt eine unabhängige, objektive Prüfungsfunktion wahr, welche darauf ausgerichtet ist, die Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen und Verträgen zu überprüfen. Damit wird die Sicherung des Betriebsvermögens und die Zuverlässigkeit und Integrität der Daten des Rechnungswesens und anderer betrieblicher Informationen sichergestellt. Sie unterstützt die Organisation bei der Erreichung ihrer Ziele, indem sie mit einem systematischen und zielgerichteten Ansatz Effizienz und Effektivität der Führungs- und Überwachungsprozesse, des Risikomanagements und der Kontrollen objektiv bewertet und diese verbessern hilft. Ihr Tätigkeitsfeld umfasst alle Aktivitäten des Unternehmens weltweit. Die Bayer AG verfügt über ein konzernweit standardisiertes Verfahren zur Überwachung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems. Dieses Verfahren ist an den Risiken einer möglichen Fehlberichterstattung im Konzernabschluss ausgerichtet. Die Wirksamkeitsbeurteilung des rechnungslegungsbezogenen ICS erfolgt auf Grundlage von kaskadierten Selbstbeurteilungen, beginnend bei den Prozessbeteiligten über die wesentlichen Verantwortungsträger im Rechnungslegungsprozess bis zum Konzernvorstand. Die Interne Revision nimmt eine unabhängige, stichprobenhafte Prüfung der Selbstbeurteilungen vor. Der Vorstand der Bayer AG hat die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems und dessen Kriterien beurteilt. Diese Beurteilung ergab, dass das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem für das Geschäftsjahr 2012 funktionsfähig ist. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems wird vom Prüfungsausschuss der Bayer AG gemäß den Anforderungen des im Mai 2009 in Kraft getretenen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes überwacht. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass ein internes Kontrollsystem, unabhängig von der Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit liefert, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden. 17.1.3 ChancenBayer als internationaler Konzern ist mit seinen drei Tätigkeitsfeldern verschiedensten Entwicklungen auf den unterschiedlichen nationalen und internationalen Märkten unterworfen. Auf der Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung und der Unternehmenslage ergeben sich innerhalb der vorliegenden Rahmenbedingungen verschiedene Risiko- und Chancenpotenziale. In den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern wollen wir auch in Zukunft die sich uns eröffnenden Chancen optimal nutzen. Die Evaluierung weiterer Chancenpotenziale erfolgt kontinuierlich in allen Bereichen und ist ein elementarer Teil unserer Strategie, die wir im Kapitel 3 "Strategie" ausführlich darstellen. SIEHE KAPITEL 3 Wesentliche Chancenpotenziale ergeben sich aus der Innovationskraft des Unternehmens. Besonders hier arbeiten wir kontinuierlich daran, neue Produkte zu finden sowie bestehende Produkte weiterzuentwickeln. Unsere diesbezüglichen Aktivitäten sind ausführlich im Kapitel 11 "Forschung, Entwicklung, Innovation" dargestellt. SIEHE KAPITEL 11 Weitere Potenziale sehen wir in den Wachstumsmärkten, die wir in Kapitel 6.5 "Geschäftsentwicklung in den Wachstumsmärkten" näher erläutern. SIEHE KAPITEL 6.5 Verschiedenen - insbesondere finanzwirtschaftlichen - Risiken, die wir im folgenden Abschnitt als Risiken beschrieben haben, stehen bei einer positiven Entwicklung entsprechende Chancen gegenüber. 17.1.4 RisikenRISIKOLAGEAls international tätiges Unternehmen mit heterogenem Portfolio ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Um die finanziellen Auswirkungen eines möglichen Schadens gering zu halten, werden - soweit verfügbar und wirtschaftlich vertretbar - Versicherungen abgeschlossen. Umfang und Höhe dieser Versicherungen werden laufend überprüft. Für den Bayer-Konzern wesentliche Risiken werden in den folgenden Abschnitten beschrieben, wobei deren Reihenfolge keine Wertigkeit der Eintrittswahrscheinlichkeit oder des potenziellen Schadensausmaßes impliziert. RECHTLICHE RISIKENDer Bayer-Konzern ist zahlreichen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder -verfahren ausgesetzt, an denen wir entweder aktuell beteiligt sind oder die sich in der Zukunft ergeben könnten. Dazu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz. Der Ausgang von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren ist nicht vorhersehbar, sodass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse haben können. Ermittlungen und Untersuchungen aufgrund möglicher Verletzungen von gesetzlichen Vorschriften oder regulatorischen Bestimmungen, wie z. B. potenzielle Verstöße gegen Kartellgesetze oder bestimmte Marketing- und Vertriebspraktiken, können straf- und zivilrechtliche Sanktionen inklusive erheblicher monetärer Strafen sowie weitere finanzielle Nachteile zur Folge haben, der Reputation von Bayer schaden und sich letztlich nachteilig auf den Unternehmenserfolg auswirken. Um das Einhalten von Gesetzen und Regeln sicherzustellen, hat der Bayer-Konzern ein globales Corporate Compliance Programm etabliert, welches ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur ist. Das Corporate Compliance Programm umfasst u. a. die Corporate Compliance Policy als Rahmenwerk für regelkonformes Verhalten, eine dedizierte Compliance-Organisation sowie intensive Kommunikations- und Trainingsaktivitäten. Eine Beschreibung der aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken befindet sich im Konzernabschluss, Anhangangabe [32]. SIEHE KONZERNABSCHLUSS Anhangangabe [32] BRANCHENRISIKENDie Preise pharmazeutischer Produkte sind auf vielen Märkten staatlicher Kontrolle und Regulierung ausgesetzt, einige Regierungen nehmen sogar direkt Einfluss auf die Preisbildung. Des Weiteren sind große Anbieter im Gesundheitswesen in einigen Absatzmärkten in der Lage, erheblichen Druck auf die Marktpreise auszuüben. Preisregulierungen und Preisdruck durch Generika-Anbieter, induziert durch staatliche Erstattungssysteme, die preisgünstigere Generika Markenprodukten vorziehen, schmälern die Renditen unserer pharmazeutischen Produkte und könnten im Einzelfall die Markteinführung eines neuen Produkts unrentabel machen. Wir gehen davon aus, dass das jetzige Ausmaß der Preisregulierung und des Preisdrucks weiter bestehen oder sich sogar vergrößern wird. Veränderungen hinsichtlich Preisregulierungen in unseren Hauptabsatzmärkten werden fortlaufend analysiert. Je nach Ausmaß der staatlichen Preisregulierung kann es notwendig sein, unser Geschäftsmodell anzupassen. Die wirtschaftliche Situation unserer Kunden beeinflusst die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns. Bei MaterialScience ist ein eventueller konjunktureller Abschwung durch schwache Nachfrage und Überkapazitäten gekennzeichnet, was zu erhöhtem Preisdruck und intensiverem Wettbewerb führt. Das frühzeitige Erkennen sich abzeichnender Entwicklungen im gesetzlichen und wirtschaftlichen Umfeld sowie ein aktives Portfoliomanagement sind wichtige Bestandteile der Geschäftssteuerung. Sowohl die gegenwärtige weltweite Konjunkturlage als auch die mittelfristigen Wirtschaftsentwicklungen werden quartalsweise analysiert und zur operativen Geschäftsplanung herangezogen. Allerdings bieten auch unsere detaillierten Analysen keine Gewähr dafür, dass ein massiver konjunktureller Abschwung vorhergesehen werden kann. Aktives Portfoliomanagement Eine Kurzfassung unserer Einschätzung ist im Kapitel 17.2 "Konjunkturausblick" verfügbar. SIEHE KAPITEL 17.2 Wenn es uns unter strategischen Gesichtspunkten vorteilhaft erscheint, akquirieren wir Unternehmensteile oder auch ganze Unternehmen. Der Anteil des Goodwill und der sonstigen immateriellen Vermögenswerte im Bayer-Konzernabschluss hat durch die Akquisitionen der vergangenen Jahre deutlich zugenommen. Eine nicht erfolgreiche Geschäftsintegration bzw. unerwartet hohe Integrationskosten können die Realisierung der geplanten quantitativen und qualitativen Ziele wie etwa Synergien gefährden und das Ergebnis negativ beeinflussen. Unsere Akquisitionen werden von Integrationsteams begleitet. Für die Steuerung der Integrationsprozesse werden entsprechend erfahrene Ressourcen bereitgestellt. Ebenso begleiten Expertenteams Projekte im Zusammenhang mit Veräußerungen. PRODUKTENTWICKLUNGSRISIKENDa die Wettbewerbsposition sowie die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Bayer-Konzerns in signifikanter Weise von der Entwicklung kommerziell erfolgreicher Produkte und Produktionstechnologien abhängen, investiert der Bayer-Konzern beträchtliche finanzielle Mittel in die Forschung und Entwicklung. Aufgrund langwieriger Entwicklungsprozesse, technologischer Herausforderungen, regulatorischer Vorgaben und starken Wettbewerbs ist jedoch nicht sichergestellt, dass alle Produkte, die sich zukünftig oder derzeit in unserer Entwicklungspipeline befinden, ihre geplante Marktreife erreichen und sich auf dem Markt kommerziell erfolgreich behaupten werden. Darüber hinaus können mögliche Nebenwirkungen unserer Produkte, die trotz vorheriger intensiver Prüfungen erst nach der Zulassung bzw. Registrierung entdeckt werden, zu einer teilweisen oder kompletten Rücknahme vom Markt führen. Ein solcher Vertriebsstopp kann freiwillig erfolgen oder auch durch rechtliche und behördliche Schritte begründet sein. Auch Gerichtsverfahren und damit verbundene Schadenersatzforderungen wegen möglicher Nebenwirkungen unserer Produkte können das Ergebnis erheblich belasten. Um eine effektive und effiziente Verwendung der in die Forschung und Entwicklung investierten Mittel zu gewährleisten, hat der Bayer-Konzern eine entsprechende Aufbau- und Ablauforganisation mit Fachabteilungen, Arbeitskreisen und Reportingstrukturen zur Überwachung von Entwicklungsprojekten implementiert. REGULATORISCHE RISIKENInsbesondere der Life-Science-Bereich ist strengen behördlichen Vorgaben hinsichtlich der durchzuführenden Studien sowie der Herstellung und Vermarktung einer Vielzahl seiner Produkte unterworfen. In einigen Ländern hat das Ausmaß an regulatorischen Kontrollen stark zugenommen. Wir erwarten, dass sich dieser Trend besonders fortsetzt. Steigende Prüfanforderungen, z. B. an klinische oder (öko-)toxikologische Studien, können die Produktentwicklungskosten erhöhen und die Zeit bis zur (Re-)Registrierung verlängern. Potenziellen Risiken aus gesetzlichen und sonstigen Vorgaben wird dadurch Rechnung getragen, dass wir unsere Entscheidungen und die Gestaltung unserer Geschäftsprozesse auf eine umfassende rechtliche Beratung durch interne und externe Fachleute stützen. In eigens aufgesetzten Projekten wird die Umsetzung neuer Regularien koordiniert und versucht, eventuelle Nachteile für die Geschäftstätigkeit zu verringern. PATENTRISIKENEin Großteil unserer Produkte, insbesondere im Life-Science-Bereich, unterliegt dem Patentschutz. Wir sind derzeit in Gerichtsverfahren involviert, um den Patentschutz für unsere Produkte durchzusetzen. Insbesondere Generika-Anbieter versuchen, Patente vor ihrem Ablauf anzugreifen. Teilweise wird sogar die generische Version eines Produkts auf den Markt gebracht - eine sogenannte "at-risk"-Markteinführung -, bevor ein rechtskräftiges Patenturteil vorliegt. Läuft ein Patent aus oder können wir ein Patent nicht erfolgreich verteidigen, ist in der Regel mit verstärktem Wettbewerb und dem damit verbundenen Preisdruck durch den Markteintritt von Generika-Anbietern zu rechnen. Hinsichtlich der in diesem Zusammenhang stehenden Rechtsstreitigkeiten verweisen wir auf die Beschreibung der Rechtsrisiken im Konzernabschluss, Anhangangabe [32]. SIEHE KONZERNABSCHLUSS Anhangangabe [32] In einzelnen Bereichen müssen wir uns des Weiteren gegen Klagen Dritter aufgrund der Verletzung von Patenten oder sonstiger Schutzrechte verteidigen. Dies könnte die Entwicklung oder Herstellung bestimmter Produkte behindern oder gar stoppen und uns zu Schadenersatz- oder Lizenzzahlungen an Dritte verpflichten. Insbesondere unser Life-Science-Bereich verfügt über ein umfassendes Produkt-Lebenszyklus-Management. Darüber hinaus prüft unsere Patentabteilung in Zusammenarbeit mit den jeweiligen operativen Abteilungen regelmäßig die aktuelle Patentlage und beobachtet mögliche Patentverletzungsversuche, um bei Bedarf rechtliche Schritte einzuleiten. PRODUKTIONS-, BESCHAFFUNGSMARKT- UND UMWELTSCHUTZRISIKENDie Produktionskapazitäten an einigen unserer Standorte könnten z. B. durch technisches Versagen, Naturkatastrophen, regulatorische Rahmenbedingungen oder Lieferunterbrechungen bei Hauptrohstoffen oder Zwischenprodukten, z. B. durch die Abhängigkeit von einem Lieferanten, beeinträchtigt werden. Wegen des sehr komplexen Herstellungsverfahrens gilt dies in besonderem Maße für unsere biotechnologischen Produkte. Gelingt es uns in diesen Fällen nicht, mit der Produktion auf andere Standorte auszuweichen oder die Nachfrage aus Vorräten zu bedienen, wird es zu einem Umsatzrückgang kommen. Die Versorgung mit strategisch wichtigen Rohstoffen wird - soweit möglich - über langfristige Verträge und/oder mit verschiedenen Lieferanten gesichert. Zusätzlich unterliegen sämtliche Schritte der Produktionskette sowie die verwendeten Materialien einer ständigen Kontrolle durch die entsprechenden Fachfunktionen. Absicherung gegen Rohstoffrisiken über langfristige Lieferverträge Die Herstellung von chemischen Produkten birgt Risiken, die mit der Produktion, der Abfüllung, der Lagerung und dem Transport von Rohstoffen, Erzeugnissen und Abfällen verbunden sind. Diese Risiken können Personen-, Sach- und Umweltschäden, Produktionsausfälle und Betriebsunterbrechungen sowie die Verpflichtung zu Schadenersatzzahlungen zur Folge haben. Darüber hinaus kann das Auftreten von Spuren unerwünschter gentechnisch modifizierter Organismen in landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder Lebensmitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden. Produkt- und Umweltschutzrisiken begegnen wir mit entsprechenden Qualitätssicherungsmaßnahmen. So gewährleisten wir Prozesssicherheit durch ein integriertes Qualitäts-, Gesundheits-, Umwelt- und Sicherheitsmanagement. Weiterhin engagieren wir uns im Rahmen der internationalen Initiativen der chemischen Industrie - "Responsible Care" und "Global Product Strategy" - und treiben damit unsere Nachhaltigkeitsstrategie und unser Nachhaltigkeitsmanagement voran. PERSONALRISIKENQualifizierte und engagierte Mitarbeiter sind eine entscheidende Voraussetzung für die Realisierung unserer wachstumsorientierten Unternehmensstrategie. Insbesondere in den aufstrebenden Schwellenländern Asiens und Lateinamerikas ist der Anteil der Arbeitnehmer, deren fachliche Qualifikation und Sprachkenntnisse den Anforderungen anspruchsvoller Tätigkeiten in einem internationalen Industriekonzern entsprechen, weiterhin relativ gering. Diese qualifizierten Fachkräfte werden von den dort vertretenen Unternehmen entsprechend intensiv umworben. Sollte es uns nicht gelingen, in diesen Ländern im erforderlichen Ausmaß Mitarbeiter zu rekrutieren und langfristig an unser Unternehmen zu binden, könnte dies erhebliche negative Auswirkungen auf den künftigen Unternehmenserfolg haben. Wir begegnen diesem Risiko, indem wir uns weltweit als attraktiver Arbeitgeber positionieren und unsere Zielgruppen mit einem umfassenden Personalmarketing von den Vorteilen unseres Unternehmens überzeugen. Hierzu gehören eine wettbewerbsfähige Vergütung mit erfolgsabhängigen Komponenten sowie umfangreiche Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Zudem verfolgen wir eine auf personelle Vielfalt (Diversity) ausgerichtete Personalpolitik, mit der wir das gesamte Potenzial des Arbeitsmarktes ausschöpfen und für unser Unternehmen interessieren wollen. IT-RISIKENDie Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie die interne bzw. externe Kommunikation des Bayer-Konzerns basieren zunehmend auf Informationstechnologien. Eine wesentliche Störung oder gar ein Ausfall der globalen und regionalen Geschäftssysteme kann zu einem Datenverlust und einer Beeinträchtigung der Geschäfts- und Produktionsprozesse führen. Mit der Etablierung einer umfassenden Organisation für das IT-Risikomanagement, der Verabschiedung eines Regelwerks mit der Festlegung entsprechender Rollen und Verantwortlichkeiten sowie der Implementierung eines periodischen Berichtssystems wurden die Grundlagen für ein kontinuierliches und nachhaltiges Risikomanagementsystem für diesen Bereich gelegt. Dazu wurde ein konzernübergreifendes Gremium eingerichtet, das die grundsätzliche Strategie, Architektur und Sicherheitsmaßnahmen für den Konzern beschließt. Diese werden durch die Teilkonzerne und Servicegesellschaften in Abstimmung mit dieser zentralen Organisation entsprechend umgesetzt. In Zusammenarbeit mit unserem internen IT-Dienstleister wurden technische Vorkehrungen, wie beispielsweise Datenwiederherstellungs- und Kontinuitätspläne, entwickelt. KAPITALMARKTENTWICKLUNGEN ALS RISIKO FÜR PENSIONSVERPFLICHTUNGENDer Bayer-Konzern hat Verpflichtungen gegenüber jetzigen und früheren Mitarbeitern aus Pensions- und anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen. Veränderungen relevanter Bewertungsparameter, wie Zinssatz, Sterbewahrscheinlichkeiten und Gehaltssteigerungsraten, können eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen bedingen, was zusätzliche Aufwendungen für Pensionspläne erforderlich machen kann oder infolge der unmittelbar erfolgsneutral mit dem Eigenkapital zu verrechnenden versicherungsmathematischen Verluste zu einem niedrigeren Eigenkapital führen kann. Ein Großteil der Pensionsverpflichtungen ist durch das Planvermögen gedeckt, welches aus festverzinslichen Wertpapieren, Aktien, Immobilien und anderen Vermögensanlagen besteht. Rückläufige oder gar negative Erträge aus diesen Anlagen können sich ungünstig auf den zukünftig beizulegenden Zeitwert des Planvermögens auswirken und somit die Entwicklung des Eigenkapitals negativ beeinflussen und/oder zusätzliche Beiträge des Unternehmens notwendig machen. Einzelheiten hierzu werden im Konzernabschluss, Anhangangabe [25] erläutert. SIEHE KONZERNABSCHLUSS Anhangangabe [25] Dem Risiko von Marktwertschwankungen des Planvermögens begegnen wir durch eine ausgewogene strategische Anlagenallokation und eine ständige Analyse der Anlagerisiken im Hinblick auf unsere weltweiten Pensionsverpflichtungen. FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKENManagement von Finanz- und RohstoffpreisrisikenAls weltweit agierender Konzern ist Bayer im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken sowie verschiedenen Marktpreisrisiken ausgesetzt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Im Rahmen der Unternehmenspolitik sind die aus dem operativen Geschäft sowie den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen entstehenden Marktpreisrisiken in einem zentralen Risikomanagementprozess zu ermitteln, zu analysieren und durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente zu eliminieren bzw. zu begrenzen. Derivative Finanzinstrumente werden dabei fast ausschließlich zur Absicherung von gebuchten und geplanten Transaktionen abgeschlossen. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten unterliegt strengen internen Kontrollen, die im Rahmen zentral festgelegter Mechanismen und einheitlicher Richtlinien erfolgen. Es werden vor allem außerhalb der Börse (d. h. OTC) gehandelte Devisentermin- und -optionsgeschäfte, Zinsswaps sowie Zins- /Währungsswaps, Warenswaps und Warenoptionen mit Banken, denen wir bonitätsabhängige Kontrahentenlimite zuteilen, abgeschlossen. Erläuterungen zu den derivativen Finanzinstrumenten finden sich im Konzernabschluss in Anhangangabe [30.3]. SIEHE KONZERNABSCHLUSS Anhangangabe [30.3] Im Folgenden wird auf die einzelnen Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten sowie deren Management eingegangen. Kredit- und landesspezifische RisikenDie Werthaltigkeit von Forderungen und anderen finanziellen Vermögenswerten kann beeinträchtigt werden, wenn Transaktionspartner ihren Verpflichtungen zur Bezahlung oder sonstigen Erfüllung nicht nachkommen. Der Bayer-Konzern schließt für nicht-derivative Finanzinstrumente mit seinen Kunden keine Master-Netting-Vereinbarungen ab. Hier stellt der Gesamtbetrag der finanziellen Vermögenswerte das maximale Ausfallrisiko dar. Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten können bei Vorliegen entsprechender Rahmenvereinbarungen mit negativen Marktwerten saldiert werden. Zur effektiven Steuerung der Kreditrisiken aus offenen Handelsforderungen hat Bayer einen einheitlichen Risikomanagementprozess etabliert und eine entsprechende konzernweite Richtlinie verfasst. Bei den fakturierenden Gesellschaften sind jeweils verantwortliche Credit Manager benannt. Diese führen regelmäßig Bonitätsanalysen der Kunden durch. Sicherheiten liegen für einen Teil dieser Forderungen vor und werden in Abhängigkeit von den lokalen Rahmenbedingungen genutzt. Hierzu zählen insbesondere Kreditversicherungen, Anzahlungen, Akkreditive und Bürgschaften. Grundsätzlich wird der Eigentumsvorbehalt mit unseren Kunden vereinbart. Für alle Kunden werden Kreditlimite festgelegt. Darüber hinaus werden alle Limite für Schuldner mit einem Gesamtrisikoexposure von 10 MIO € und mehr sowohl vom lokalen Kreditmanagement beurteilt als auch dem konzernweiten Risiko-Komitee Finanzen vorgelegt. Zur Minimierung der Kreditrisiken werden Finanztransaktionen nur im Rahmen festgelegter Limite mit Banken und Partnern getätigt, die ein "Investment Grade" besitzen. Die Risikolimite werden auf Basis von methodischen Modellen entwickelt und deren Einhaltung laufend beobachtet. Die Länderrisiken aus Warenlieferungen und Konzernkrediten sowie die Bonität der Länder werden kontinuierlich beobachtet, methodisch bewertet und zentral gesteuert. LiquiditätsrisikenDas Liquiditätsrisiko, d. h. das Risiko, aufgrund einer unzureichenden Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln bestehende oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen zu können, wird im Bayer-Konzern zentral gesteuert. Damit die Zahlungssicherheit jederzeit sichergestellt werden kann, werden liquide Mittel bereitgehalten, um konzernweit sämtliche geplanten Zahlungsverpflichtungen zur jeweiligen Fälligkeit erfüllen zu können. Diese bestehen sowohl in operativen Zahlungsströmen als auch in der Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten. Darüber hinaus wird eine Reserve für ungeplante Mindereingänge oder Mehrausgänge vorgehalten. Hierfür werden auf Basis historischer Zeitreihen, adjustiert um Veränderungen in der Geschäftsstruktur, Plan-Ist-Abweichungsanalysen durchgeführt. Daraus wird die Liquiditätsreserve ermittelt, die mit einer festgelegten Wahrscheinlichkeit eine negative Abweichung von den geplanten Zahlungsströmen abdecken kann. Die Höhe dieser Reserve wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die Liquidität wird hauptsächlich in Form von Tages- und Termingeldanlagen vorgehalten. Darüber hinaus stehen Bankkreditlinien, insbesondere eine nicht in Anspruch genommene syndizierte Kreditlinie in Höhe von 3,5 MRD €, zur Verfügung. Die im Jahr 2013 fälligen Anleihen wollen wir aus der Liquidität und dem Free-Operating-Cashflow bedienen. MarktrisikenDas Marktrisiko besteht darin, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Zum Marktrisiko zählen das Währungsrisiko, das Zinsrisiko und das sonstige Preisrisiko (insbesondere das Rohstoffpreisrisiko). Zur Abschätzung von Marktpreisrisiken führen wir eine Sensitivitätsanalyse pro Marktpreiskategorie (z. B. Zinsen) durch, bei der durch eine hypothetische Veränderung von Risikovariablen (z. B. Zinskurven) potenzielle Effekte auf das Eigenkapital und die Gewinn- und Verlustrechnung abgeschätzt werden können. Wir setzen die Sensitivitätsanalyse ein, da sie leicht verständlichen Risikoschätzungen auf der Grundlage direkter Annahmen (z. B. einer Zinserhöhung) gestattet. Weiterhin nutzen wir Marktinformationen und zusätzliche Analysedaten, um unsere Risiken zu steuern und die Einschränkungen unserer Sensitivitätsanalyse abzuschwächen. Die in der Sensitivitätsanalyse verwendeten Annahmen und Parameter werden regelmäßig überprüft. Die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Sensitivitätsanalysen stellen den hypothetischen Verlust von Cashflows aus Finanzinstrumenten und derivativen Finanzinstrumenten dar, die wir zum 31. Dezember 2012 sowie zum 31. Dezember 2011 gehalten haben. Das Spektrum der Sensitivitäten, das wir für diese Analysen ausgewählt haben, spiegelt unsere Sicht der Veränderungen von Wechselkursen, Rohstoffpreisen und Zinssätzen wider, die in einem Zeitraum von einem Jahr und unter Zugrundelegung angemessener Maßstäbe möglich sind. WährungsrisikenDa der Bayer-Konzern einen signifikanten Anteil seines Geschäfts außerhalb der Euroländer tätigt, können Währungsschwankungen das Ergebnis wesentlich beeinflussen. Währungsrisiken aus Finanzinstrumenten bestehen bei Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, die nicht in der funktionalen Währung einer Gesellschaft bestehen. Das Währungsrisiko aus Finanzinstrumenten ist im Bayer-Konzern insbesondere für den US-Dollar, den japanischen Yen, den kanadischen Dollar und den chinesischen Renminbi bedeutsam. Das gebuchte Fremdwährungsexposure aus operativer Geschäftstätigkeit und aus finanziellen Positionen, d. h. aus Forderungen und Verbindlichkeiten resultierend, wird in der Regel für liquide Währungen in voller Höhe währungskursgesichert. Das in den nächsten 12 Monaten zu erwartende Fremdwährungsexposure aus geplanten Geschäften wird gemäß den zwischen Holdingvorstand, Konzernfinanzen und operativen Einheiten abgestimmten Vorgaben gesichert. Die Absicherung für einen wesentlichen Teil der vertraglichen und vorhersehbaren Währungsrisiken erfolgt vor allem durch die Nutzung von Devisentermingeschäften und Devisenoptionen. Zur Ermittlung der Sensitivitäten haben wir eine hypothetische ungünstige Veränderung der Wechselkurse um 10 % zugrunde gelegt und sind dabei von einer gleichzeitigen Abwertung des Euros gegenüber allen Währungen, basierend auf den Jahresendkursen dieser Währungen, ausgegangen. Der geschätzte hypothetische Verlust von Cashflows aus derivativen und nicht-derivativen Finanzinstrumenten würde zum 31. Dezember 2012 256 MIO € betragen (31. Dezember 2011: 305 MIO €). Von diesen 256 MIO € beziehen sich 127 MIO € auf den US-Dollar, 32 MIO € auf den japanischen Yen, 31 MIO € auf den kanadischen Dollar und 66 MIO € auf andere Währungen. 296 MIO € des geschätzten hypothetischen Verlusts in Höhe von 256 MIO € stammen aus Derivaten, die zur Absicherung unseres antizipierten Exposure aus geplanten Umsätzen in Fremdwährung eingesetzt wurden. Diese Transaktionen erfüllen die Voraussetzungen für das Hedge-Accounting, die entsprechenden Wertveränderungen werden im Eigenkapital (Other Comprehensive Income) ausgewiesen. Die Gegenposition von 40 MIO € ist im Wesentlichen Kontensalden in Fremdwährung zuzuordnen. ZinsrisikenEin Zinsrisiko liegt für den Bayer-Konzern vor allem bei finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit Laufzeiten von über einem Jahr vor. Aus dem Risiko sich verändernder Kapitalmarktzinsen resultiert bei festverzinslichen Finanzinstrumenten (z. B. festverzinsliche Anleihen) ein Fair-Value-Risiko, da die beizulegenden Zeitwerte in Abhängigkeit von Zinssätzen schwanken. Bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten besteht ein Cashflow-Risiko, da die Zinszahlungen zukünftig zu- oder abnehmen könnten. Das Zinsrisiko wird über die vom Management festgelegte Duration gesteuert, die implizit auch das Verhältnis zwischen festverzinslicher und variabel verzinslicher Verschuldung beinhaltet. Die Ziel-Duration unterliegt einer regelmäßigen Überprüfung. Um die angestrebte Zielstruktur des Portfolios zu erhalten, werden Derivate abgeschlossen, bei denen es sich vorwiegend um Zins- bzw. Zinswährungsswaps sowie Zinsoptionen handelt. Die Finanzverbindlichkeiten einschließlich Derivaten beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf 9.528 MIO € (31. Dezember 2011: 11.663 MIO €). Die Sensitivitätsanalyse wurde auf Basis unserer variabel verzinslichen Verbindlichkeiten zum Jahresende 2012 sowie unter Berücksichtigung der Zinssätze, die für unsere Verbindlichkeiten in allen wesentlichen Währungen relevant sind, durchgeführt. Eine hypothetische Erhöhung dieser Zinssätze ab 1. Januar 2012 um 100 Basispunkte bzw. 1 Prozentpunkt (bei konstanten Wechselkursen) hätte zu einem Anstieg unserer Zinsaufwendungen zum 31. Dezember 2012 in Höhe von 46 MIO € geführt (2011 auf Basis der variabel verzinslichen Verbindlichkeiten zum Jahresende 2011: 68 MIO €). Sonstige Preisrisiken (insbesondere Rohstoffpreisrisiken)Der Bayer-Konzern benötigt signifikante Mengen an petrochemischen Rohstoffen und Energien für die verschiedenen Produktionsprozesse. Die Einkaufspreise für Rohstoffe und Energien können je nach Marktsituation erheblich schwanken. Wie schon in der Vergangenheit kann es Zeiten geben, in denen wir gestiegene Rohstoffkosten nicht über Preisanpassungen an unsere Kunden weitergeben können. Dies trifft in besonderem Maße für das MaterialScience-Geschäft zu. Zur Sicherung der Rohstoffpreise haben wir langfristige Verträge mit verschiedenen Lieferanten abgeschlossen. Das operative Management der Rohstoffpreisrisiken liegt in der Verantwortung der Einkaufsabteilungen der Teilkonzerne und erfolgt im Rahmen zentraler Vorgaben und Limite. Zum Betrieb unserer Produktionsanlagen wird in größerem Umfang Energie benötigt, größtenteils in Form von Strom und Dampf. Um das Preisänderungsrisiko bei Energien zu minimieren, setzen wir bei der Dampferzeugung auf eine ausbalancierte Diversifikation der Brennstoffe sowie beim Strom auf einen Mix von externem Einkauf und Eigenerzeugung. GESAMTBEURTEILUNG DER RISIKENDie Risikolandschaft des Bayer-Konzerns hat sich im Berichtszeitraum nicht wesentlich gegenüber dem Vorjahr verändert. Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Einzelrisiken. Aus heutiger Sicht zeichnen sich keine den Fortbestand des Bayer-Konzerns gefährdenden Risiken, auch in Verbindung mit anderen Risiken, ab. 17.2 KonjunkturausblickGESAMTWIRTSCHAFTKonjunkturausblick[Tabelle 3.42] scroll
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reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts,
Quelle: Global Insight, ausgenommen Deutschland, Quelle: Bundeswirtschaftsministerium
Das Wachstum der Weltwirtschaft wird im Jahr 2013 voraussichtlich in etwa auf Vorjahresniveau bleiben. Zu den wichtigsten Belastungsfaktoren gehören nach wie vor die Wirtschaftskrise in Europa und die hohe Staatsverschuldung in einigen Industrieländern, vor allem in den USA. Es gibt allerdings erste Anzeichen dafür, dass die globale Wachstumsschwäche im Verlauf des Jahres langsam überwunden werden könnte. Voraussetzung dafür ist, dass sich insbesondere die Lage in Europa weiter stabilisiert. Die Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken dürfte stark expansiv bleiben und somit zur Stützung der Konjunktur beitragen. Für die Europäische Union erwarten wir, dass sich die wirtschaftliche Lage im Jahresverlauf leicht verbessert. Dabei dürfte der Rückgang der Wirtschaftsleistung in den südeuropäischen Ländern weniger stark ausfallen als im Vorjahr. Für die deutsche Wirtschaft rechnen wir angesichts des andauernd schwierigen Umfelds mit einem geringeren Wachstum. In den USA werden die angespannte Haushaltslage und die erforderliche fiskalische Konsolidierung das Wachstum voraussichtlich weiter belasten. Dagegen dürfte die Zunahme der Beschäftigung, die schon Mitte des vergangenen Jahres eingesetzt hat, die Konsumnachfrage in den USA stärken. Auch deutet einiges darauf hin, dass sich die Lage am Immobilienmarkt langsam weiter verbessert. Für die Schwellenländer rechnen wir weiterhin mit einem vergleichsweise kräftigen Wachstum. Es dürfte aber insgesamt nur wenig höher ausfallen als im Vorjahr, da viele Länder noch immer stark vom Export abhängig sind und daher unter der Nachfrageschwäche in vielen Industrieländern leiden. Nach einem relativ schwachen Vorjahr dürften insbesondere China und Brasilien im Jahr 2013 wieder stärker wachsen. Konjunkturausblick Teilkonzerne[Tabelle 3.43] scroll
HealthCareDas Wachstum des Pharmamarktes dürfte im Jahr 2013 weiterhin von den Schwellenländern wie China, Brasilien, Indien und Russland getrieben sein. In den USA und einigen europäischen Ländern rechnen wir aufgrund der weiterhin restriktiven gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen mit einem Rückgang. Für das Jahr 2013 erwarten wir für den Consumer-Care-Markt ein leicht abgeschwächtes Wachstum im Vergleich zu 2012. Dabei dürften höheren Steigerungsraten in den Schwellenländern eine Abschwächung des Wachstums in Europa und den USA gegenüberstehen. Der Medical-Care-Markt dürfte 2013 leicht unter Vorjahr liegen. Hier erwarten wir einen Rückgang des Diabetes-Care-Marktes. Hingegen dürfte der Markt für Kontrastmittel und Medizingeräte wachsen. Für den Animal-Health-Markt erwarten wir für 2013 trotz schwächerer konjunktureller Aussichten insgesamt ein Wachstum auf dem Niveau der vergangenen Jahre. CROPSCIENCENachdem sich der globale Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt 2012, im zweiten Jahr in Folge, mit einer Wachstumsrate von über 10 % entwickelt hat, gehen wir auch für das kommende Jahr von einem weiterhin freundlichen, aber dennoch volatilen Marktumfeld aus. Die prognostizierten, weltweit relativ niedrigen Lagerbestände für die meisten pflanzlichen Agrarrohstoffe und die kontinuierlich steigende Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln lassen zumindest für die erste Jahreshälfte ein vergleichsweise hohes Preisniveau erwarten. Die wirtschaftlichen Aussichten der Landwirte dürften somit positiv bleiben und Investitionen in hochwertiges Saatgut und Pflanzenschutzmittel anregen. Davon sollte der globale Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt profitieren. Dennoch rechnen wir für 2013 mit einer im Vergleich zum Vorjahr insgesamt geringeren Wachstumsrate von mindestens 5 %. Die größten Zuwächse erwarten wir nach wie vor in Lateinamerika. Der dortige Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt wird hauptsächlich von einer kontinuierlichen Ausweitung des Sojabohnenanbaus getrieben, welcher nunmehr fast 40 % der Anbaufläche in der Region ausmacht. Auch in Asien/Pazifik rechnen wir - wenn auch mit deutlich geringeren Wachstumsraten als in Lateinamerika - mit einer weiteren Ausweitung der landwirtschaftlichen Produktion. Die Entwicklung in dieser Region wird vor allem von Getreide und Reis, aber auch vom Anbau von Sonderkulturen wie Obst und Gemüse bestimmt. Weitere Regionen mit überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial - wenngleich auf relativ niedrigem absolutem Niveau - sehen wir in Osteuropa und Teilen von Afrika. Für die Märkte in den industrialisierten Regionen der nördlichen Hemisphäre prognostizieren wir dagegen im Vergleich zu 2012 ein deutlich geringeres Wachstum. MATERIALSCIENCEFür 2013 gehen wir von einem weiterhin stabilen, dennoch mit Risiken behafteten Wachstum der für MaterialScience wichtigen globalen Hauptabnehmerbranchen aus. Vor allem die anhaltende Krise in der Eurozone könnte das Konsumentenverhalten weiterhin belasten. Eine allmähliche Erholung der Märkte in den USA dürfte dagegen positive Impulse bringen. Unverändert setzen wir auf die wirtschaftliche Wachstumsdynamik in Asien. In der Automobilindustrie erwarten wir ein deutlich schwächeres globales Wachstum als im Jahre 2012. Von einem Rückgang des Absatzes muss gegenwärtig für Westeuropa ausgegangen werden, da die Nachfrage in fast allen Ländern unverändert schwach bleibt und die Autoproduktion in Deutschland stark von den Exportmärkten abhängig ist. Indien und China dürften hingegen ihre sehr dynamische Entwicklung fortsetzen. In den übrigen Regionen ist mit einem stabilen Wachstum zu rechnen. Die globale Bauindustrie wird 2013 voraussichtlich auf Vorjahresniveau wachsen. Hierbei treffen zunehmende Erholungstendenzen der Bauinvestitionen in den USA auf eine weiterhin schwache Entwicklung in Westeuropa. Das Wachstum in den bedeutendsten asiatischen Ländern dürfte relativ stabil bleiben. Auch für die Elektroindustrie wird für 2013 ein robustes Wachstum prognostiziert. Insbesondere in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) dürfte die Nachfrage in fast allen Sparten steigen. In Westeuropa rechnen wir dagegen mit einer deutlich schwächeren Entwicklung aufgrund der anhaltenden Schuldenkrise und reserviertem Kaufverhalten der Konsumenten. In der globalen Möbelindustrie gehen wir auch für 2013 von einem regional uneinheitlichen Wachstum aus. Während das reservierte Kaufverhalten in Westeuropa Auswirkungen auf die Produktion in Osteuropa und Asien haben könnte, erwarten wir in Nordamerika eine Fortsetzung der leichten Marktbelebung. In Asien setzen wir neben einer allmählichen Erholung der Überseemärkte besonders auf die weitere Stabilisierung der Binnennachfrage. 17.3 Umsatz- und ErgebnisprognoseAuf der Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung ergeben sich unter Abwägung der Risiko- und Chancenpotenziale die folgenden Prognosen. BAYER-KONZERNWir erwarten auf Währungs- und portfoliobereinigter Basis einen Umsatzanstieg von 4 - 5 %. Wir rechnen mit einem Konzernumsatz von ca. 41 MRD €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir im mittleren einstelligen Prozentbereich zu steigern. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie (Core EPS, zur Berechnungsweise siehe Kapitel 7.3 "Bereinigtes Ergebnis je Aktie") wollen wir einen Zuwachs im oberen einstelligen Prozentbereich erzielen. scroll
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währungs- und portfoliobereinigt
Die für 2013 getroffenen Währungsannahmen entsprechen in etwa dem durchschnittlichen Kursniveau im 4. Quartal 2012, z. B. einem Euro-US-Dollar-Kurs von 1,29. Im Vergleich zu den Währungsverhältnissen im Geschäftsjahr 2012 wirken sich die getroffenen Währungsannahmen belastend auf das für 2013 geplante, um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA aus. Eine Aufwertung (Abwertung) des Euro um 1 % gegenüber allen anderen Währungen führt zu einem Rückgang (Anstieg) des Umsatzes um etwa 270 MIO € sowie zu einer Verringerung (Steigerung) des um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA um ca. 70 MIO €. Nach erfolgreichem Abschluss der großen Restrukturierungsprojekte im Jahr 2012 wollen wir auch weiterhin effizienzsteigernde Maßnahmen durchführen. Dafür rechnen wir in 2013 mit Sonderaufwendungen in der Größenordnung von etwa 200 MIO €. Forschungs- und Entwicklungs-Budget 2013[Grafik 3.24] ![]() Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte - Budget 2013[Grafik 3.25] ![]() Für Forschung und Entwicklung erwarten wir erhöhte Aufwendungen von etwa 3,2 MRD €. Sachanlageinvestitionen haben wir mit rund 1,9 MRD € geplant und Investitionen in immaterielle Vermögenswerte mit 0,4 MRD €. Die planmäßigen Abschreibungen beziffern wir auf etwa 2,6 MRD €, davon 1,3 MRD € auf immaterielle Vermögenswerte. Wir erwarten ein Finanzergebnis von etwa -0,8 MRD €; darin sind die Anpassungen aus IAS 19 (rev.) berücksichtigt. Wir planen eine Steuerquote von etwa 26 %. In Bezug auf die Finanzlage gehen wir zum Jahresende 2013 von einer Netto-Finanzverschuldung von weniger als 7,0 MRD € aus. In unserer Prognose für 2014 planen wir für den Bayer-Konzern einen weiteren Anstieg von Umsatz, EBITDA vor Sondereinflüssen und bereinigtem Ergebnis je Aktie. Wir erwarten, dass hierzu auch unsere neuen Produkte bei Pharma beitragen. Sachanlageinvestitionen und Investitionen in immaterielle Vermögenswerte planen wir in der Größenordnung von 2013. Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erwarten wir auf dem Niveau des Jahres 2013 und planen unsere Projekte gemäß der Darstellung in Kapitel 11 "Forschung, Entwicklung, Innovation" weiterzuentwickeln. Für 2014 gehen wir von einem weiteren Rückgang der Netto-Finanzverschuldung aus. HealthCareFür HealthCare hat 2013 weiterhin die erfolgreiche Vermarktung der neuen Pharma-Produkte Priorität. Wir erwarten währungs- und portfoliobereinigte Umsatzzuwächse im mittleren einstelligen Prozentbereich auf rund 19 MRD €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir zu steigern. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass negative Währungseffekte und höhere Marketingaufwendungen für die Einführung unserer neuen Produkte das Ergebnis belasten dürften. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen wollen wir leicht verbessern. Im Segment Pharma erwarten wir im Jahr 2013 währungs- und portfoliobereinigt eine Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich auf rund 11 MRD €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir zu steigern. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen wollen wir leicht verbessern. Im Segment Consumer Health rechnen wir mit einem währungs- und portfoliobereinigten Wachstum des Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich auf rund 8 MRD €. Wir erwarten einen Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen sowie eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen auf dem Niveau des Vorjahres. Im Jahr 2014 wollen wir in beiden HealthCare-Segmenten an Wachstumsdynamik gewinnen und den Umsatz sowie das EBITDA vor Sondereinflüssen steigern. CROPSCIENCEFür das Jahr 2013 rechnen wir mit weiterhin guten Marktbedingungen für unser CropScience-Geschäft. Wir gehen davon aus, über dem Markt zu wachsen. Wir erwarten eine währungs- und portfoliobereinigte Steigerung des Umsatzes im oberen einstelligen Prozentbereich in Richtung 9 MRD €. Bei dem um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA planen wir ebenfalls einen Zuwachs im oberen einstelligen Prozentbereich. 2014 wollen wir den Umsatz und das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA weiter verbessern. MATERIALSCIENCEFür das Jahr 2013 planen wir eine währungs- und portfoliobereinigte leichte Steigerung des Umsatzes auf rund 12 MRD €. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA wollen wir weiter verbessern. Für das 1. Quartal 2013 rechnen wir gegenüber dem Vorquartal mit einer währungs- und portfoliobereinigten Steigerung des Umsatzes. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA erwarten wir auf dem Niveau des Vorquartals. Für 2014 planen wir - ein positives Marktumfeld vorausgesetzt - den Umsatz und das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA zu erhöhen. BAYER AGAls Obergesellschaft des Konzerns erhält die Bayer AG Erträge insbesondere von ihren Beteiligungsgesellschaften. Durch die Anbindung der großen operativen Tochtergesellschaften in Deutschland über Gewinnabführungsverträge werden deren Ergebnisse direkt bei der Bayer AG vereinnahmt. Die erwartete positive Geschäftsentwicklung im Konzern wirkt sich auch im Ergebnis der Bayer AG aus. Zudem ist durch eine gezielte innerkonzernliche Dividendenpolitik sichergestellt, dass ausreichend ausschüttungsfähiges Kapital zur Verfügung steht. Für das Zinsergebnis erwarten wir bei sinkender Finanzverschuldung und weiterhin niedrigen Zinssätzen eine weitere Verbesserung. Insgesamt gehen wir daher davon aus, bei der Bayer AG einen Bilanzgewinn zu erzielen, der es ermöglicht, unsere Aktionäre auch im kommenden Jahr angemessen am Ergebnis des Konzerns zu beteiligen. KonzernabschlussGewinn- und VerlustrechnungBayer-Konzern[Tabelle 4.1] scroll
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EBIT: Ergebnis vor Finanzergebnis und
Steuern
GesamtergebnisrechnungBayer-Konzern[Tabelle 4.2] scroll
BilanzBayer-Konzern[Tabelle 4.3] scroll
KapitalflussrechnungBayer-Konzern[Tabelle 4.4] scroll
EigenkapitalveränderungsrechnungBayer-Konzern[Tabelle 4.5] scroll
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Ohne versicherungsmathematische Gewinne
und Verluste; diese sind als "Erfolgsneutral erfasste Veränderungen"
unter Gewinnrücklagen inkl. Konzernergebnis erfasst.
AnhangBayer-Konzern1. Kennzahlen nach Segmenten und RegionenKennzahlen nach Segmenten[Tabelle 4.6] scroll
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Vorjahreswerte angepasst, siehe Lagebericht,
Kapitel 7.4
Kennzahlen nach Regionen[Tabelle 4.7] scroll
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2. Allgemeine AngabenDer von der Bayer Aktiengesellschaft (Bayer AG) aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 ist nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee sowie den zusätzlich nach § 315 a HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt worden. Die Bayer AG ist ein in Deutschland ansässiges, international aufgestelltes Unternehmen mit Sitz in der Kaiser-Wilhelm-Allee 1, 51368 Leverkusen. Die wesentlichen Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Gesundheit, Agrarwirtschaft und hochwertige Materialien erfolgen in den drei Teilkonzernen HealthCare, CropScience und MaterialScience. Die Aktivitäten der einzelnen Segmente sind in Anhangangabe [5] erläutert. SIEHE ANHANGANGABE [5] Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht worden. Der Vorstand der Bayer AG stellte den Konzernabschluss am 18. Februar 2013 auf. In seiner Sitzung vom 25. Februar 2013 befasste sich der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Bayer AG mit dem Konzernabschluss. Der Aufsichtsrat billigte den Konzernabschluss in seiner Sitzung vom 26. Februar 2013. In der Gewinn- und Verlustrechnung und der Gesamtergebnisrechnung, der Bilanz, der Kapitalflussrechnung sowie in der Eigenkapitalveränderungsrechnung des Bayer-Konzerns werden einzelne Posten zur Verbesserung der Klarheit zusammengefasst. Sie werden im Anhang erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt worden. Die Bilanzgliederung erfolgt nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie innerhalb eines Jahres oder aber innerhalb des normalen Geschäftszyklus des Unternehmens bzw. Konzerns - beginnend mit der Beschaffung der für den Leistungserstellungsprozess notwendigen Ressourcen bis zum Erhalt der Zahlungsmittel bzw. Zahlungsmitteläquivalente als Gegenleistung für die Veräußerung der in diesem Prozess erstellten Produkte oder Dienstleistungen - fällig sind oder veräußert werden sollen. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte werden grundsätzlich als kurzfristige Posten ausgewiesen. Latente Steueransprüche bzw. -verbindlichkeiten werden ebenso wie Pensionsrückstellungen grundsätzlich als langfristig dargestellt. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (MIO €) angegeben. Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren und dass sich Prozentangaben nicht exakt aus den dargestellten Werten ergeben. Die Einzelabschlüsse der konsolidierten Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. 3. Auswirkungen von neuen RechnungslegungsstandardsIM LAUFENDEN GESCHÄFTSJAHR ERSTMALS ANGEWENDETE RECHNUNGSLEGUNGSVORSCHRIFTENIm Geschäftsjahr 2012 fanden die folgenden Rechnungslegungsstandards, deren Änderungen und Interpretationen erstmals Anwendung. Diese neuen Rechnungslegungsvorschriften hatten keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie. Im Oktober 2010 veröffentlichte das IASB Änderungen an IFRS 7 (Financial Instruments: Disclosures). Diese Änderungen fordern zusätzliche Angaben zur Übertragung von finanziellen Vermögenswerten einschließlich eines Einblicks in mögliche Auswirkungen der noch beim abgebenden Unternehmen verbliebenen Risiken. Außerdem werden zusätzliche Angaben gefordert, wenn ein unverhältnismäßig großer Anteil von Übertragungen am Ende einer Berichtsperiode auftritt oder wenn bei vollständiger Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswerts Rechte und Pflichten zurückbehalten bzw. im Rahmen der Transaktion übernommen werden. Im Dezember 2010 hat das IASB eine Änderung an IAS 12 (Income Taxes) veröffentlicht, durch die widerlegbar vermutet wird, dass der Buchwert eines Vermögenswerts im Normalfall durch Veräußerung realisiert wird und nicht durch Nutzung des Vermögenswerts. Diese Festlegung ist insbesondere für die Berechnung von latenten Steuern in Ländern relevant, in denen unterschiedliche Ertragsteuersätze auf Gewinne aus Veräußerungen und z. B. auf laufende Mieteinnahmen anzuwenden sind. In diesem Zusammenhang wurde SIC-21 (Income Taxes - Recovery of Revalued Non-Depreciable Assets) in IAS 12 (Income Taxes) integriert - soweit er sich nicht auf als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien bezieht. VERÖFFENTLICHTE, ABER NOCH NICHT ANGEWENDETE RECHNUNGSLEGUNGSVORSCHRIFTENDas IASB bzw. IFRS Interpretations Committee hat nachfolgende Standards, Änderungen von Standards bzw. Interpretationen herausgegeben, deren Anwendung jedoch bislang nicht verpflichtend ist. Die Anwendung dieser IFRSs bzw. Interpretationen setzt voraus, dass sie im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens (Endorsement) durch die EU angenommen werden. Im November 2009 veröffentlichte das IASB IFRS 9 (Financial Instruments) mit Regeln zur Kategorisierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte und im Oktober 2010 Regeln zur Kategorisierung und Bewertung von finanziellen Verbindlichkeiten. Die Veröffentlichungen stellen den Abschluss des ersten Teils eines dreiphasigen Projekts zur vollständigen Überarbeitung der Bilanzierung von Finanzinstrumenten dar. IFRS 9 definiert zwei anstatt vier Bewertungskategorien für aktivische Finanzinstrumente. Die Kategorisierung basiert zum einen auf dem Geschäftsmodell des Unternehmens, zum anderen auf den Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme des jeweiligen finanziellen Vermögenswerts. Für Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, besteht beim erstmaligen Ansatz das einmalige Wahlrecht, die zukünftigen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts im sonstigen Gesamtergebnis zu erfassen. Die verpflichtende Erstanwendung des IFRS 9 wurde durch eine im Dezember 2011 verabschiedete Änderung zum "Mandatory Effective Date of IFRS 9" auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen, verschoben. Gleichzeitig wurden die Erläuterungspflichten zur Erstanwendung von IFRS 9 in IFRS 7 geändert. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Diese Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Im Mai 2011 veröffentlichte das IASB IFRS 10 (Consolidated Financial Statements), IFRS 11 (Joint Arrangements) und IFRS 12 (Disclosure of Interests in Other Entities). Zusätzlich wurden Änderungen an zwei bereits bestehenden Standards, IAS 27 (Separate Financial Statements) und IAS 28 (Investments in Associates and Joint Ventures), veröffentlicht. Die Erstanwendung dieser Standards und Änderungen ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, verpflichtend vorzunehmen. In der EU sind diese Standards und Änderungen spätestens für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. IFRS 10 (Consolidated Financial Statements) führt Prinzipien zur Aufstellung und Darstellung von Konzernabschlüssen für Unternehmen ein, die ein oder mehrere andere Unternehmen beherrschen. Der Standard gibt ein für sämtliche Unternehmensformen einheitlich anzuwendendes Beherrschungskonzept vor, welches die Basis zur Abgrenzung des Vollkonsolidierungskreises bildet. Das Beherrschungskonzept wird durch umfangreiche Anwendungshinweise konkretisiert, welche bei der Beurteilung des Bestehens eines Beherrschungsverhältnisses heranzuziehen sind. IFRS 10 ersetzt die entsprechenden Regelungen aus IAS 27 (Consolidated and Separate Financial Statements) und SIC-12 (Consolidation - Special Purpose Entities). Die Anwendung von IFRS 10 wird nicht zu materiellen Effekten durch die Änderung des Konsolidierungskreises führen. IFRS 11 (Joint Arrangements) regelt die Bilanzierung von gemeinschaftlichen Vereinbarungen, durch die die gemeinschaftliche Kontrolle zusammen mit einem Dritten ausgeübt werden kann. Die Bilanzierung orientiert sich an den aus der gemeinschaftlichen Vereinbarung entstehenden Rechten und Pflichten und nicht mehr an der rechtlichen Form. Die gemeinschaftlichen Vereinbarungen lassen sich in gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operations) und Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) unterscheiden. Bei gemeinschaftlichen Tätigkeiten sind zukünftig die anteiligen Vermögenswerte und Schulden sowie Erlöse und Aufwendungen entsprechend den Rechten und Pflichten des Einzelnen zu bilanzieren. Der Anteil an einem Gemeinschaftsunternehmen ist zukünftig durch einen Partner nach der Equity-Methode zu bilanzieren. Die Regelungen des IAS 31 (Interests in Joint Ventures) zur Bilanzierung von Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen und SIC-13 (Jointly Controlled Entities - Non-Monetary Contributions by Venturers) werden durch IFRS 11 ersetzt. Gleichzeitig wurde in diesem Zusammenhang auch IAS 28 (Investments in Associates and Joint Ventures) angepasst, welcher neben der Bilanzierung von Anteilen an assoziierten Unternehmen nun auch die Bilanzierung von Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode regelt. Die Änderungen werden insgesamt zu einer Verbesserung des Ergebnisses aus at-equity bewerteten Beteiligungen in einer voraussichtlichen Bandbreite von 25 MIO € bis 35 MIO € bei gleichzeitiger Verminderung des EBIT führen. In IFRS 12 (Disclosure of Interests in Other Entities) werden die Anhangangaben geregelt, die im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen sowie zu gemeinschaftlichen Vereinbarungen und nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen anzugeben sind. Die Angaben sollen ermöglichen, die Art der genannten Unternehmensbeziehungen und die damit verbundenen Risiken einzuschätzen sowie den Einfluss auf die Bilanz nachzuvollziehen. Infolge der Änderungen durch IFRS 10 (Consolidated Financial Statements) und IFRS 12 (Disclosure of Interests in Other Entities) veröffentlichte das IASB eine überarbeitete Fassung von IAS 27 (Separate Financial Statements), die nun ausschließlich die Bilanzierung von Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen im IFRS-Einzelabschluss regelt. Darüber hinaus veröffentlichte das IASB im Mai 2011 mit IFRS 13 (Fair Value Measurement) eine einheitliche Definition und Ermittlungsgrundsätze des beizulegenden Zeitwertes sowie damit verbundene Anhangangaben. Geregelt wird dabei nicht wann, sondern wie eine Fair-Value-Bewertung durchzuführen ist, wobei der Fair-Value als Preis definiert wird, der beim Verkauf eines Vermögenswerts zu erzielen oder bei Übertragung einer Schuld zu zahlen wäre. IFRS 13 ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Die Erstanwendung ist prospektiv vorzunehmen. Die Anwendung von IFRS 13 wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Im Juni 2011 veröffentlichte das IASB Änderungen an IAS 1 (Presentation of Financial Statements). Diese Änderungen fordern eine separate Darstellung der erfolgsneutral erfassten Posten innerhalb des "Other Comprehensive Income", je nachdem, ob sie zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliedern sind oder nicht. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Ebenfalls im Juni 2011 veröffentlichte das IASB Änderungen zu IAS 19 (Employee Benefits). So wurde die vom Bayer-Konzern seit 2005 nicht mehr angewendete sogenannte Korridormethode, d. h. das nachträgliche erfolgswirksame Erfassen von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten in Folgeperioden, abgeschafft. Zukünftig ist die Nettopensionsverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen vollständig und deren Veränderung aufgrund von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten unmittelbar erfolgsneutral zu erfassen. Zudem wird der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Pensionsplänen auf Basis einer Nettoverbindlichkeit, d. h. dem Saldo aus Pensionsverpflichtung und dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens, ermittelt. Dies bedeutet, dass der Zinssatz für die ergebniswirksam zu erfassenden erwarteten Erträge aus dem Planvermögen zukünftig nicht mehr geschätzt werden muss, sondern dem Abzinsungssatz der Pensionsverpflichtungen zu entsprechen hat. Die Kriterien zur Ermittlung dieses Zinssatzes werden gegenüber dem bisherigen Vorgehen unverändert bleiben. Im Falle von zukünftigen Planänderungen wird der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand sofort ergebniswirksam zu erfassen sein. Des Weiteren gelten veränderte Ansatz- und Bewertungsvorschriften für Abfindungsleistungen gegenüber Arbeitnehmern. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Die Auswirkungen auf das Geschäftsjahr der erstmaligen Anwendung können nur bedingt quantifiziert werden, da diese u. a. auch vom Ausmaß zukünftiger Planänderungen und zukünftig neu abgeschlossener Altersteilzeitvereinbarungen abhängen. Bei für 2013 erwarteten Erträgen (expected returns) von ca. 620 MIO € aus Planvermögen wird sich durch die Anwendung des "Net Interest Approach" nach IAS 19 (2011) das Finanzergebnis in 2013 um einen Betrag von ca. 170 MIO € verschlechtern bei einem gleichzeitigen latenten Steuerertrag von 55 MIO €. Die versicherungsmathematischen Verluste und zugehörigen latenten Steuern, die in 2013 ergebnisneutral zu buchen wären, werden im gleichen Maße durch die Standardänderung entlastet. Der zukünftig unmittelbar aufwandswirksam zu erfassende nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand wird in 2013 voraussichtlich nur unwesentliche Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Der nun zukünftig über einen Erdienungszeitraum zu erfassende Aufwand für die Aufstockungsverpflichtung aus Altersteilzeitverträgen führt voraussichtlich zu einer operativen Ergebnisverschlechterung in 2013 von 6 MIO € und einer Verschlechterung des Ergebnisses nach Steuern um 4 MIO €. Gleichzeitig wird sich hieraus voraussichtlich ein latenter Steuerertrag von 2 MIO € ergeben. Darüber hinaus wird IAS 19 (revised 2011) zum 1. Januar 2013 dazu führen, dass die Rückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen um ca. 8 MIO € sinken, die passiven latenten Steuern um 2 MIO € und das Eigenkapital um 6 MIO € steigen. Die Interpretation IFRIC 20 (Stripping Costs in the Production Phase of a Surface Mine) wurde im Oktober 2011 veröffentlicht. IFRIC 20 regelt den Ansatz, die Erst- und die Folgebewertung von Vermögenswerten im Zusammenhang mit Abraumbeseitigungsmaßnahmen in der Produktionsphase im Tagebau, um Zugang zu Erz- oder Mineralienvorkommen zu erhalten. Die Interpretation tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Diese Änderung wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Im Dezember 2011 veröffentlichte das IASB die Ergänzungen "Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities" in Bezug auf IAS 32 (Financial Instruments: Presentation) sowie "Disclosures - Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities" in Bezug auf IFRS 7 (Financial Instruments: Disclosures). Die Ergänzung zu IAS 32 stellt Details im Zusammenhang mit den Kriterien "unbedingtes Recht zur Aufrechnung" und "zeitgleiches Settlement" klar. Die IFRS 7-Ergänzung verpflichtet zukünftig Brutto- und Nettobeträge aus der bilanziellen Saldierung sowie andere bestehende Saldierungsrechte, die nicht die bilanziellen Saldierungskriterien erfüllen, tabellarisch darzustellen, soweit nicht eine andere Darstellungsform angemessener ist. Diese Ergänzungen sind für Zwischenperioden und Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2013 (IFRS 7-Ergänzung) bzw. 1. Januar 2014 (IAS 32-Klarstellungen) verpflichtend und rückwirkend anzuwenden. Im Mai 2012 veröffentlichte das IASB im Rahmen des jährlichen "Improvement"-Projektes den vierten Sammelband "Annual Improvements to IFRSs". Die Änderungen präzisieren den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von Geschäftsvorfällen, vereinheitlichen Terminologien und sind im Wesentlichen als redaktionelle Korrekturen zu bestehenden Standards zu verstehen. Die Änderungen treten für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Die im Juni 2012 vom IASB veröffentlichten Änderungen "Consolidated Financial Statements, Joint Arrangements and Disclosure of Interest in Other Entities: Transition Guidance" zu IFRS 10, 11 und 12 dienen der Klarstellung und Erleichterung bezüglich der Erstanwendung dieser Standards und sind erstmalig anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Das IASB hat im Oktober 2012 mit "Investment Entities" Änderungen zu IFRS 10, 12 und IAS 27 für Investmentgesellschaften veröffentlicht. Diese werden von der Pflicht zur Konsolidierung von bestimmten Tochtergesellschaften nach IFRS 10 befreit. Sie haben diese stattdessen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Darüber hinaus werden die Anhangangaben für Investmentgesellschaften in IFRS 12 erweitert. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Diese Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. 4. Grundlagen und Methoden sowie Unsicherheiten aufgrund von SchätzungenDen Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Der Konzernabschluss basiert auf dem Grundsatz historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten, mit Ausnahme der Positionen, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden, wie zu Handelszwecken gehaltene oder zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und Derivate. Im Konzernabschluss müssen durch das Management in einem bestimmten Umfang Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen werden, die einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Hauptanwendungsbereiche für Annahmen, Schätzungen sowie die Ausübung von Ermessensspielräumen liegen in der Festlegung der Nutzungsdauer von langfristigen Vermögenswerten, der Ermittlung abgezinster Cashflows im Rahmen von Werthaltigkeitstests und Kaufpreisallokationen, der Bildung von Rückstellungen beispielsweise für Rechtsverfahren, Versorgungsleistungen für Arbeitnehmer und entsprechende Leistungen, Steuern, Umweltschutz, Preisnachlässe, Produkthaftungen sowie Garantien. In den weiteren Abschnitten dieses Kapitels werden jeweils schätz- und prämissensensitive Bilanzierungsgrundsätze und deren Auswirkungen zu den einzelnen Bereichen thematisiert. Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als angemessen erachtet werden. Sie werden laufend überprüft, können aber von den tatsächlichen Werten abweichen. Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund von überarbeiteten und neuen Standards erfolgen rückwirkend, sofern für einen Standard keine abweichende Regelung vorgesehen ist. Die Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres und die Eröffnungsbilanz dieser Vergleichsperiode werden so angepasst, als ob die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden schon immer angewendet worden wären. KONSOLIDIERUNGDer Konzernabschluss beinhaltet Tochterunternehmen, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen. Tochterunternehmen sind diejenigen Gesellschaften, bei denen die Bayer AG über eine Beherrschungsmöglichkeit verfügt. Diese beruht in der Regel auf einer mittel- oder unmittelbaren Stimmrechtsmehrheit der Bayer AG. Sogenannte Zweckgesellschaften, bei denen der Bayer-Konzern einen Stimmrechtsanteil bzw. einen Anteilsbesitz von 50 % oder weniger hält, werden konsolidiert, wenn der Bayer-Konzern mehrheitlich den wirtschaftlichen Nutzen ziehen kann bzw. die Risiken tragen muss. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht. Sie endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung nicht mehr besteht. Umsätze, Erträge und Aufwendungen sowie Gewinne und Verluste, die durch Transaktionen innerhalb des Konsolidierungskreises begründet sind, sowie die zwischen konsolidierten Gesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert. Bei den Konsolidierungsvorgängen werden die latenten ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt. Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung werden die Beteiligungsbuchwerte an den Tochterunternehmen mit dem anteiligen Eigenkapital dieser Tochterunternehmen verrechnet. Im Falle eines Unternehmenserwerbs wird nach der Erwerbsmethode das anteilige Eigenkapital des erworbenen Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt unter Berücksichtigung der beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten, latenter Steuern und eines eventuellen Geschäfts- oder Firmenwerts zu diesem Zeitpunkt ermittelt. Die Anschaffungskosten von erworbenen ausländischen Gesellschaften werden zum Erwerbszeitpunkt mit dem jeweiligen Kurs in Euro umgerechnet. Werden Anteile von anderen Gesellschaftern erworben, so ist dies als Eigenkapitaltransaktion darzustellen. Das heißt, die Differenz zwischen dem erworbenen anteiligen Eigenkapital von anderen Gesellschaftern und dem Kaufpreis wird direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Gemeinschaftsunternehmen sind Unternehmen, bei denen der Bayer-Konzern zusammen mit einem Dritten eine gemeinsame Führung ausübt. Gemeinsame Führung ist nur dann gegeben, wenn die mit der Geschäftstätigkeit verbundenen strategischen finanziellen und betrieblichen Entscheidungen die einstimmige Zustimmung der an der gemeinschaftlichen Führung beteiligten Parteien erfordern. Gemeinschaftsunternehmen liegen in der Regel bei einer paritätischen Stimmrechtsverteilung zwischen zwei Gesellschaftern oder aufgrund einer gesellschaftsrechtlichen Vereinbarung vor. Die Konsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen geschieht anteilig nach denselben Grundsätzen wie bei Tochterunternehmen. Nach der Equity-Methode werden assoziierte Unternehmen bewertet, bei denen die Bayer AG in der Regel aufgrund eines Anteilsbesitzes zwischen 20 % und 50 % einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Bei Beteiligungen, die at-equity in den Konzernabschluss einbezogen sind, wird der Buchwert jährlich um die dem Bayer-Kapitalanteil entsprechenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Bei der erstmaligen Einbeziehung von Beteiligungen nach der Equity-Methode werden Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung entsprechend den Grundsätzen der Vollkonsolidierung behandelt. Die erfolgswirksamen Veränderungen des anteiligen Eigenkapitals werden einschließlich außerplanmäßiger Abschreibungen eines Geschäfts- oder Firmenwerts im Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen berücksichtigt. Zwischengesellschaftliche Gewinne und Verluste waren bei diesen Gesellschaften in den Jahren 2012 und 2011 unbedeutend. Beteiligungen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt unwesentlich ist, werden zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen in den Konzernabschluss einbezogen. WÄHRUNGSUMRECHNUNGDie in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der konsolidierten Gesellschaften werden in deren funktionaler Währung aufgestellt. Die funktionale Währung ist die Währung, in der überwiegend Zahlungsmittel erwirtschaftet bzw. verwendet werden. Bei der Mehrzahl der Beteiligungen ist die funktionale Währung die jeweilige Landeswährung, da diese Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben. Forderungen und Verbindlichkeiten in einer Währung, die nicht die funktionale Währung darstellt, werden im Einzelabschluss der Konzerngesellschaften mit dem Kurs am Bilanzstichtag bewertet. Aus der Bewertung von Fremdwährungspositionen resultierende Kursdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst. Im Konzernabschluss werden Vermögenswerte und Schulden der Auslandsgesellschaften zum Jahresbeginn und zum Jahresende mit den jeweiligen Stichtagskursen, sämtliche Veränderungen während des Jahres sowie Aufwendungen, Erträge und Zahlungsströme mit Monatsdurchschnittskursen in Euro umgerechnet. Eigenkapitalbestandteile werden zu historischen Kursen zu den Zeitpunkten ihrer jeweiligen aus Konzernsicht erfolgten Zugänge umgerechnet. Die sich gegenüber der Umrechnung zu Stichtagskursen ergebenden Unterschiedsbeträge werden im Eigenkapital sowie in den Anhangtabellen gesondert als "Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochterunternehmen" bzw. als "Währungsänderungen" ausgewiesen. Im Eigenkapital während der Konzernzugehörigkeit erfasste Währungsumrechnungsdifferenzen werden beim Ausscheiden von Konzernunternehmen aus dem Konsolidierungskreis erfolgswirksam aufgelöst. Die Wechselkurse wichtiger Währungen zum Euro veränderten sich wie folgt: Wechselkurse wichtiger Währungen[Tabelle 4.8] scroll
Tochterunternehmen, deren funktionale Währung in den vergangenen drei Jahren in Summe eine Inflationsrate von 100 % überschritten hat, wendeten die Vorschriften gemäß IAS 29 (Financial Reporting in Hyperinflationary Economies) zur Inflationsbilanzierung an. UMSATZERLÖSE BZW. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGEAls Umsatzerlöse werden alle Erträge im Zusammenhang mit Produktverkäufen, erbrachten Dienstleistungen und Lizenzeinnahmen erfasst. Andere operative Erträge werden als sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen. Umsatzerlöse werden erfolgswirksam, wenn die maßgeblichen Risiken und Chancen aus dem Eigentum an den Gütern auf den Kunden übertragen wurden, dem Unternehmen weder ein weiter bestehendes Verfügungsrecht, wie es gewöhnlich mit dem Eigentum verbunden ist, noch eine wirksame Verfügungsmacht über die verkauften Waren und Erzeugnisse verbleibt, die Höhe der Erträge und angefallenen bzw. noch anfallenden Kosten verlässlich bestimmt werden kann und es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft zufließen wird. Umsatzerlöse werden nach Abzug von Umsatzsteuern und anderen Steuern sowie nach Abzug von Erlösminderungen zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen bzw. zu erhaltenden Gegenleistung ausgewiesen. So werden zum Zeitpunkt der Umsatzrealisierung auch geschätzte Beträge für Rabatte, Skonti und Produktrückgaben umsatzmindernd erfasst und zurückgestellt. Schätzungen bezüglich der Erlösminderungen basieren vor allem auf Erfahrungen aus der Vergangenheit, spezifischen Vertragsbedingungen und Erwartungen hinsichtlich der künftigen Umsatzentwicklung. Es ist nicht wahrscheinlich, dass andere als die angeführten Faktoren eine wesentliche Auswirkung auf Erlösminderungen des Bayer-Konzerns haben. Anpassungen der in vorherigen Perioden gebildeten Rückstellungen für Rabatte, Skonti und Produktrückgaben waren für das Ergebnis vor Steuern der berichteten Geschäftsjahre von untergeordneter Bedeutung. Die Rückstellungen für Rabatte beliefen sich im Geschäftsjahr 2012 auf 2,4 % der gesamten Umsatzerlöse (2011: 2,3 %). Neben Rabatten wurden in einigen Ländern Skonti für sofortige Bezahlung gewährt. Unsere Rückstellungen für Skonti betrugen zum 31. Dezember 2012 und zum 31. Dezember 2011 weniger als 0,1 % der gesamten Umsatzerlöse. Umsatzerlöse werden um die bilanzielle Vorsorge für zu erwartende Retouren fehlerhafter Ware oder in Verbindung mit vertraglichen Vereinbarungen über die Rückgabe verkaufsfähiger Produkte zum Zeitpunkt des Verkaufs oder zum Zeitpunkt, an dem die Höhe künftiger Rückgaben verlässlich bestimmt werden kann, gekürzt. Die Rückstellungen für Produktrückgaben beliefen sich für das Geschäftsjahr 2012 auf 0,3 % der gesamten Umsatzerlöse (2011: 0,2 %). Können künftige Produktrückgaben nicht verlässlich bestimmt werden und sind sie wesentlich für die Verkaufstransaktion, werden sowohl die Umsatzerlöse als auch die damit verbundenen Umsatzkosten bis zu dem Zeitpunkt abgegrenzt, an dem eine zuverlässige Schätzung vorgenommen werden kann oder das Rückgaberecht für die Waren abgelaufen ist. Ein Teil der Erlöse im Bayer-Konzern wird aufgrund von Lizenzverträgen erzielt, in denen Dritten Rechte an einigen Produkten und Technologien übertragen wurden. Erhaltene oder erwartete Zahlungen, die sich auf den Verkauf oder die Auslizenzierung von Technologien oder technologischem Wissen beziehen, werden, sobald die entsprechenden Vereinbarungen in Kraft treten, erfolgswirksam, wenn aufgrund der vertraglichen Regelungen sämtliche Rechte und Pflichten in Bezug auf die betreffenden Technologien aufgegeben werden. Bestehen dagegen weiterhin Rechte an der Technologie fort oder sind noch Pflichten aus dem Vertragsverhältnis zu erfüllen, werden die ggf. erhaltenen Zahlungen sachgerecht abgegrenzt. Vertraglich vereinbarte Vorauszahlungen und andere ähnliche nicht rückzahlbare Zahlungen werden als sonstige Verbindlichkeiten passiviert und über den geschätzten Zeitraum der Erbringung der vertraglich vereinbarten Gegenleistung ergebniswirksam aufgelöst. Lizenzverträge und Forschungs- und Entwicklungskooperationsverträge können aus verschiedenen Teilvereinbarungen bestehen und unterschiedliche Vergütungsregelungen wie Voraus- und Meilensteinzahlungen oder ähnliche Zahlungen enthalten, sodass zu prüfen ist, ob ggf. mehrere separate Realisationszeitpunkte für (Teil-)Umsätze von sogenannten Rechnungslegungseinheiten zu berücksichtigen sind. Voraussetzung für eine getrennte Umsatzerfassung einzelner Rechnungslegungseinheiten ist, dass die einzelnen Komponenten einen selbstständigen Nutzen haben, der Marktwert der noch nicht gelieferten Waren oder nicht erbrachten Leistung verlässlich ermittelt werden kann, die Lieferung und Leistung der noch ausstehenden Komponenten wahrscheinlich ist und im Wesentlichen im Einflussbereich des Bayer-Konzerns liegt. Sonstige betriebliche Erträge können auch beim Tausch von immateriellen Vermögenswerten entstehen. Bemessungsgrundlage ist in der Regel der beizulegende Zeitwert des hingegebenen Vermögenswerts. Dieser wird grundsätzlich nach der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Sollten die hingegebenen Vermögenswerte selbst erstellt sein, so entspricht der Gewinn aus dem Tausch in der Regel dem beizulegenden Zeitwert des hingegebenen Vermögenswerts. FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTENFür die Zwecke der Rechnungslegung werden Forschungsaufwendungen als Kosten im Zusammenhang mit laufenden oder geplanten Untersuchungen definiert, die neue wissenschaftliche oder technische Erkenntnisse und Einsichten liefern sollen. Entwicklungsaufwendungen werden als Kosten im Zusammenhang mit der Anwendung von Forschungsergebnissen oder Fachkenntnissen in der Produktion, den Produktionsverfahren, den Leistungen oder Waren vor Beginn der kommerziellen Produktion oder Verwendung definiert. Forschungs- und Entwicklungskosten fallen im Bayer-Konzern bei internen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten sowie bei zahlreichen Forschungs- und Entwicklungskooperationen und Partnerschaften mit Dritten an. Die Forschungs- und Entwicklungskosten betreffen im Wesentlichen die Kosten für die Wirkstofffindung, die Kosten für klinische Studien, wie auch für anwendungs- und ingenieurtechnische Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten, Kosten für Feldversuche sowie die Kosten für behördliche Zulassungen und Zulassungserweiterungen. Forschungskosten sind nicht aktivierungsfähig und Entwicklungskosten nur bei Vorliegen bestimmter, genau bezeichneter Voraussetzungen aktivierungspflichtig. Eine Aktivierung ist demnach immer dann erforderlich, wenn die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Sicherheit zu künftigen Finanzmittelzuflüssen führt, die auch die entsprechenden Entwicklungskosten abdecken. Da eigene Entwicklungsprojekte häufig behördlichen Genehmigungsverfahren und anderen Unwägbarkeiten unterliegen, sind die Bedingungen für eine Aktivierung der vor der Genehmigung entstandenen Kosten in der Regel nicht erfüllt. Bei Forschungs- und Entwicklungskooperationen werden in der Regel Zahlungen bei Vertragsabschluss, Vorauszahlungen, Zahlungen beim Erreichen bestimmter "Meilensteine" (d. h. beim Erreichen von Entwicklungsstufen) und Kostenerstattungen für geleistete Tätigkeiten unterschieden. Wird im Zusammenhang mit einer dieser Zahlungsverpflichtungen ein immaterieller Vermögenswert (z. B. das Nutzungsrecht an einem Wirkstoff) erworben, so wird die jeweilige Zahlung aktiviert, selbst wenn Unsicherheiten darüber bestehen, ob die weitere Entwicklung letztlich zur Produktion eines verkaufsfähigen Produkts führen wird. Handelt es sich um eine Kostenerstattung von Forschungs- und Entwicklungsarbeit, werden diese Kosten im Aufwand erfasst. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTEEin Geschäfts- oder Firmenwert wird im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses als Vermögenswert im Erwerbszeitpunkt angesetzt. Er wird mit seinen Anschaffungskosten bewertet, die als Überschuss des Kaufpreises für Anteile an einem Unternehmen und dem erworbenen anteiligen Nettovermögen hergeleitet werden. Das Nettovermögen entspricht dem Saldo aus den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, der übernommenen Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten. Geschäfts- und Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf Wertminderung geprüft. Details zu den jährlichen Impairmenttests werden im Abschnitt zur Vorgehensweise und den Auswirkungen der weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen erläutert. Bei einem einmal abgeschriebenen Geschäfts- oder Firmenwert erfolgt keine Zuschreibung in den Folgeperioden. SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTEEin sonstiger immaterieller Vermögenswert ist ein identifizierbarer, nicht monetärer Vermögenswert ohne physische Substanz (z. B. ein Patent, eine Marke, ein Vermarktungsrecht), bei dem es sich nicht um einen Geschäfts- oder Firmenwert handelt. Er wird aktiviert, wenn der künftig zu erwartende wirtschaftliche Nutzen aus dem Vermögenswert wahrscheinlich zufließen wird und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verlässlich ermittelt werden können. Sonstige immaterielle Vermögenswerte werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Soweit sie eine bestimmbare Nutzungsdauer haben, werden sie dieser entsprechend über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren linear abgeschrieben, sofern nicht durch den tatsächlichen Werteverzehr ein anderer Abschreibungsverlauf geboten ist. Die Festlegung der voraussichtlichen Nutzungsdauern und der Abschreibungsverläufe beruht auf Schätzungen des Zeitraums der Mittelzuflüsse aus den immateriellen Vermögenswerten. Bei Vorliegen eines Hinweises einer möglichen Wertminderung wird ein Wertminderungstest durchgeführt. Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer (z. B. das "Bayer-Kreuz") sowie immaterielle Vermögenswerte, die noch nicht nutzungsbereit sind (z. B. Forschungs- und Entwicklungsprojekte), werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern werden jährlich auf Wertminderung geprüft. Soweit eine Wertminderung festgestellt wurde, wird diese durch eine außerplanmäßige Abschreibung berücksichtigt. Bei Fortfall der Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung wird eine entsprechende Zuschreibung vorgenommen, welche die fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten nicht übersteigt. SACHANLAGENDie Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen sowie gegebenenfalls außerplanmäßige Wertminderungen. Die Anschaffungskosten setzen sich aus dem Anschaffungspreis, den Anschaffungsnebenkosten und nachträglichen Anschaffungskosten abzüglich erhaltener Anschaffungspreisminderungen zusammen. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten. Besteht eine Verpflichtung, einen Vermögenswert des Sachanlagevermögens zum Ende der Nutzungsdauer stillzulegen oder rückzubauen oder einen Standort wiederherzustellen, wird bei Fertigstellung der Barwert der hierfür anfallenden zukünftigen Zahlungen zusammen mit den Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten aktiviert und in gleicher Höhe eine Verpflichtung passiviert. Erstreckt sich die Bauphase von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens über einen beträchtlichen Zeitraum, werden die bis zur Fertigstellung anfallenden Fremdkapitalzinsen als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten in Übereinstimmung mit den Bedingungen des IAS 23 (Borrowing Costs) aktiviert. Fallen Kosten im Zusammenhang mit regelmäßig durchgeführten, umfangreichen Wartungsarbeiten (wie z. B. der Generalüberholung einer technischen Anlage) an, so werden die zugehörigen Kosten als separate Komponente aktiviert, sofern diese die Ansatzkriterien erfüllen. Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden über die erwartete Nutzungsdauer nach der linearen Methode vorgenommen, sofern nicht durch den tatsächlichen Werteverzehr ein nutzungsbedingter Abschreibungsverlauf geboten ist. Folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern werden zugrunde gelegt: Nutzungsdauer Sachanlagen[Tabelle 4.9] scroll
Wesentliche Komponenten einer Sachanlage, die unterschiedliche Nutzungsdauern haben, werden separat bilanziert und abgeschrieben. Gibt es Hinweise für eine Wertminderung eines einzelnen Sachanlagevermögenswerts, wird geprüft, ob dessen erzielbarer Betrag über dem Buchwert liegt. Sollte dies nicht der Fall sein, so wird eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe der Differenz zwischen Buchwert und erzielbarem Betrag erfasst. Bei Fortfall der Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung wird eine entsprechende Zuschreibung vorgenommen, welche die fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten nicht übersteigt. Wenn Sachanlagen verkauft, stillgelegt oder verschrottet werden, wird der Gewinn bzw. Verlust als Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umfassen nicht operativ oder administrativ genutzte Grundstücke und Gebäude. Die Bewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien erfolgt gemäß dem Anschaffungskostenmodell. Der im Anhang ausgewiesene beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien des Konzerns wird unter Anwendung des Discounted-Cash-Flow-Verfahrens, dem Vergleich mit aktuellen Marktwerten vergleichbarer Immobilien bzw. durch externe Gutachten ermittelt. LEASINGAls Leasingverhältnis gilt eine Vereinbarung, bei der der Leasinggeber dem Leasingnehmer gegen eine Zahlung oder eine Reihe von Zahlungen das Recht auf Nutzung eines Vermögenswerts für einen vereinbarten Zeitraum überträgt. Es wird zwischen Finanzierungsleasing und Operating Leasing unterschieden. Als Finanzierungsleasing werden Leasingtransaktionen behandelt, bei denen der Leasingnehmer im Wesentlichen alle mit dem Eigentum eines Vermögenswerts verbundenen Risiken und Chancen trägt. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating Leasing bezeichnet. Ob es sich bei der Vereinbarung um ein Leasingverhältnis handelt oder eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis beinhaltet, wird zu Vertragsabschluss beurteilt. Ist der Bayer-Konzern Leasingnehmer in einem Finanzierungsleasing, wird in der Bilanz der niedrigere Wert aus beizulegendem Zeitwert des Vermögenswerts und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen zu Beginn des Leasingverhältnisses aktiviert und gleichzeitig unter den Finanzverbindlichkeiten passiviert. Die Mindestleasingzahlungen werden in einen Tilgungsanteil der Restschuld und in Finanzierungskosten, die nach der Effektivzinsmethode ermittelt werden, aufgeteilt. Der Leasinggegenstand wird linear über die geschätzte Nutzungsdauer oder die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben. Bei einem Operating Leasing erfasst der Bayer-Konzern die als Leasingnehmer zu zahlende Leasingrate als Aufwand bzw. die als Leasinggeber erhaltene Leasingrate als Ertrag. Der verleaste Vermögenswert wird weiterhin in der Bilanz des Bayer-Konzerns als Sachanlage erfasst. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTEDie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand, erhaltene Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten und Unternehmen. Zahlungsmitteläquivalente sind kurzfristige äußerst liquide Finanzinvestitionen, die nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen und leicht in einen festen Zahlungsmittelbetrag umgewandelt werden können. Sie haben bei Erwerb oder im Anlagezeitpunkt eine maximale Laufzeit von drei Monaten. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTEDie finanziellen Vermögenswerte setzen sich aus gegebenen Ausleihungen und Forderungen, erworbenen Eigenkapital- und Schuldtiteln, Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsmitteläquivalenten und Derivaten mit positiven beizulegenden Zeitwerten zusammen. Die Bilanzierung und Bewertung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nach IAS 39 (Financial Instruments: Recognition and Measurement). Demnach werden finanzielle Vermögenswerte in der Konzernbilanz angesetzt, wenn dem Bayer-Konzern ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einer anderen Partei zu erhalten. Marktübliche Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden grundsätzlich zum Erfüllungstag bilanziert. Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten anfallen, werden unmittelbar aufwandswirksam erfasst. Unverzinsliche oder unterverzinsliche Forderungen werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem Barwert der erwarteten zukünftigen Cashflows angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt gemäß der Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte zu den nachstehenden Kategorien nach IAS 39, für die jeweils unterschiedliche Bewertungsregeln gelten. Die Zuordnung erfolgt zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes: Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte umfassen die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte. Diese finanziellen Vermögenswerte wurden hauptsächlich mit der Absicht erworben, um im Rahmen des Liquiditätsmanagements kurzfristig verkauft zu werden. Dieser Bewertungskategorie werden zudem die in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Forderungen aus Warentermingeschäften und Forderungen aus sonstigen Derivaten zugeordnet, die nicht in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung stehen. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts finanzieller Vermögenswerte dieser Kategorie werden zum Zeitpunkt der Wertsteigerung bzw. Wertminderung erfolgswirksam erfasst. Ausleihungen und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Sie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dieser Bewertungskategorie werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Ausleihungen und Forderungen, die in den sonstigen Forderungen ausgewiesenen weiteren finanziellen Forderungen sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zugeordnet. Der Zinsertrag aus Positionen dieser Kategorie wird unter Anwendung der Effektivzinsmethode ermittelt. Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen und einer festen Laufzeit, die der Bayer-Konzern bis zur Endfälligkeit halten will und kann. Diese werden - unter Anwendung der Effektivzinsmethode - mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen sind Teil der sonstigen finanziellen Vermögenswerte. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte umfassen diejenigen nichtderivativen finanziellen Vermögenswerte, die nicht einer der zuvor genannten Kategorien zugeordnet wurden. Dies sind insbesondere Eigenkapitaltitel (z. B. Aktien) und nicht bis zur Endfälligkeit zu haltende Schuldtitel, welche in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthalten sind. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden nach ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei unrealisierte Gewinne und Verluste erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden. Eine Umgliederung aus dem Eigenkapital erfolgt erst bei Veräußerung oder bei Vorliegen objektiver Hinweise für eine Wertminderung, indem der kumulierte Verlust erfolgswirksam erfasst wird. Als objektiver Hinweis für das Vorliegen einer Wertminderung zählt eine signifikante oder länger anhaltende Abnahme des beizulegenden Zeitwerts eines Eigenkapitalinstruments unter dessen Anschaffungskosten. Eine Zuschreibung erfolgt bei Wegfall der Gründe für die Wertminderung. Bei einem Eigenkapitalinstrument ist eine Zuschreibung erfolgsneutral, bei einem Fremdkapitalinstrument hingegen erfolgswirksam vorzunehmen. In Fällen, in denen der Marktwert von Eigenkapital- und Schuldtiteln bestimmt werden kann, wird dieser als beizulegender Zeitwert angesetzt. Existiert kein notierter Marktpreis und kann keine verlässliche Schätzung des beizulegenden Zeitwerts vorgenommen werden, werden diese finanziellen Vermögenswerte mit Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Liegen bei finanziellen Vermögenswerten der Kategorien Ausleihungen und Forderungen, bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen und zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte objektive und substanzielle Anzeichen für eine Wertminderung vor, erfolgt ein Wertminderungstest. Hinweise auf Wertminderung sind u. a. die hohe Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz, eine wesentliche Verschlechterung der Bonität, eine besondere Vertragsverletzung, ein mehrjähriger operativer Verlust in einer Gesellschaft, eine Minderung des Marktwerts, eine finanzielle Restrukturierung des Schuldners oder das Verschwinden eines aktiven Markts. Bei Ausleihungen und Forderungen sowie bei bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen wird im Rahmen eines Wertminderungstests der Buchwert mit dem Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelflüsse, die mit dem ursprünglichen Effektivzins abgezinst werden, verglichen. Sollte der Buchwert über dem Barwert liegen, wird eine erfolgswirksame Wertberichtigung in Höhe der Differenz vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für zuvor vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen, nicht jedoch über die fortgeführten Anschaffungskosten hinaus, getätigt. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden. DERIVATEDerivate werden im Bayer-Konzern zur Reduzierung des Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisrisikos z. B. in Form von Devisentermingeschäften und Zinsswaps eingesetzt. Die Bilanzierung erfolgt zum Handelstag. Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nicht finanzieller Güter entsprechend dem eigenen Bedarf abgeschlossen werden, werden nicht als Derivate bilanziert, sondern als schwebende Geschäfte behandelt. Sofern eingebettete separierungspflichtige Derivate in solchen Geschäften identifiziert werden, werden diese losgelöst von den schwebenden Geschäften bilanziert. In geringem Umfang können - um Marktchancen zu nutzen bzw. potenzielle Bedarfsspitzen zu decken - Geschäfte getätigt werden, bei denen die unmittelbare Weiterveräußerung nicht ausgeschlossen werden kann. Diese Geschäfte werden mit dem Erwerb gesonderten Portfolios zugeordnet und entsprechend nach IAS 39 als Derivate bilanziert. Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Soweit diese zum Stichtag einen positiven beizulegenden Zeitwert haben, werden sie als finanzielle Vermögenswerte angesetzt, anderenfalls als finanzielle Verbindlichkeiten. Die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte dieser Derivate werden direkt erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt, soweit keine bilanzielle Sicherungsbeziehung besteht. Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von Devisentermingeschäften und -optionen zur Absicherung bilanzieller Risiken werden im Kursergebnis innerhalb der sonstigen finanziellen Aufwendungen und Erträge ausgewiesen, während Wertänderungen von Zinsswaps und Zinsoptionen Bestandteil des Zinsergebnisses sind. Veränderungen beizulegender Zeitwerte von Warentermingeschäften und -optionen sowie von Devisentermingeschäften zur Sicherung von geplanten Umsätzen in Fremdwährung werden im sonstigen betrieblichen Ergebnis erfasst. Die beizulegenden Zeitwerte der Derivate entsprechen entweder den Marktdaten oder sie werden mit marktüblichen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt einzelfallbezogen und mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Die beizulegenden Zeitwerte von Instrumenten zur Sicherung von Zinsrisiken ergeben sich durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsmittelzu- und -abflüsse. Zur Abzinsung dienen marktübliche Zinssätze, die über die Restlaufzeit der Instrumente angewendet werden. Für jede einzelne Transaktion von Zins- und Zins- / Währungsswaps wird zum Bilanzstichtag jeweils der Barwert ermittelt. Die Erfassung der Zinserträge erfolgt erfolgswirksam zum Fälligkeitszeitpunkt. Marktwertänderungen der als Fair-Value-Hedges designierten Derivate werden ebenso wie die Buchwertanpassung der dazugehörigen Grundgeschäfte ergebniswirksam erfasst. Der Ausweis von Marktwertänderungen des effektiven Teils von als Cashflow-Hedges designierten Derivaten erfolgt zunächst erfolgsneutral im kumulierten übrigen Comprehensive Income. Erst zum Zeitpunkt der Realisierung des Grundgeschäfts wird der Erfolgsbeitrag des Sicherungsgeschäfts in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Wird ein entsprechendes Derivat veräußert oder sind die Voraussetzungen für eine bilanzielle Sicherungsbeziehung nicht mehr erfüllt, verbleibt dessen Wertänderung bis zum Eintreten der geplanten Transaktion im kumulierten übrigen Comprehensive Income. Wird mit dem Eintritt der geplanten Transaktion nicht mehr gerechnet, ist das bisher im kumulierten übrigen Comprehensive Income ausgewiesene Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliedern. Der ineffektive Teil des Gewinns und Verlusts von als Cashflow-Hedges designierten Derivaten wird in Abhängigkeit vom Grundgeschäft im sonstigen betrieblichen Ergebnis oder im Finanzergebnis ausgewiesen. Die im Finanzergebnis ausgewiesenen Aufwendungen bzw. Erträge aus den entsprechenden Grundgeschäften und aus den zugrunde liegenden Derivaten werden separat gezeigt. Eine Verrechnung der entsprechenden Aufwendungen und Erträge erfolgt nicht. VORRÄTEUnter den Vorräten werden gemäß IAS 2 (Inventories) diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die im Rahmen der Produktion oder bei der Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe), die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden (unfertige Erzeugnisse), die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Erzeugnisse und Waren) sowie Anzahlungen auf Vorräte. Die Bewertung der Vorräte erfolgt zum niedrigeren Wert aus auf Basis der Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten (produktionsbezogener Vollkosten) und ihrem Nettoveräußerungswert, d. h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten. ERTRAGSTEUERNAls Ertragsteuern werden die in den einzelnen Ländern erhobenen Steuern auf den steuerpflichtigen Gewinn sowie die erfolgswirksame Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die ausgewiesenen Ertragsteuern werden auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen in der Höhe erfasst, wie sie voraussichtlich bezahlt werden müssen. Gemäß IAS 12 (Income Taxes) werden latente Steuern auf zeitlich begrenzte Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS-Bilanz und der Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf wahrscheinlich nutzbare Verlustvorträge und Steuergutschriften ermittelt. Aktive latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen, Steuergutschriften und steuerliche Verlustvorträge werden insoweit aktiviert, als es wahrscheinlich ist, dass für deren Nutzung ein zu versteuerndes Ergebnis zukünftig verfügbar sein wird. Passive latente Steuern werden gebildet auf zukünftig noch zu versteuernde temporäre Differenzen. Der Berechnung liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen. Latente Steueransprüche und -schulden werden saldiert, sofern diese gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und ein einklagbares Recht zur Aufrechnung vorliegt. Materielle Auswirkungen von Steuersatz- oder Steuergesetzänderungen auf die aktiven und passiven latenten Steuern werden grundsätzlich in der Periode, in der das Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist, berücksichtigt. Im Regelfall erfolgt dies ergebniswirksam. Eine Erfassung über das Eigenkapital erfolgt bei latenten Steuern, die vormals über das übrige Comprehensive Income gebildet wurden. Latente und laufende Steuern werden grundsätzlich aufwandswirksam erfasst, es sei denn sie beziehen sich auf erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Sachverhalte. Dann werden sie ebenfalls erfolgsneutral erfasst. Die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern, die aus zeitlichen Unterschieden und Verlustvorträgen resultieren, unterliegt unternehmensindividuellen Prognosen, u. a. über die zukünftige Ertragssituation in der betreffenden Konzerngesellschaft. Auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen werden passive latente Steuern angesetzt. Soweit in absehbarer Zeit keine Dividendenausschüttung geplant ist, wird auf den Unterschiedsbetrag zwischen anteiligem IFRS-Eigenkapital und dem steuerlichen Beteiligungswert keine passive latente Steuer gebildet. PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGENDie betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl beitrags- als auch leistungsorientiert. Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind als Aufwand des jeweiligen Jahres in den Funktionsbereichen und damit im EBIT ausgewiesen. Alle übrigen Altersversorgungssysteme sind leistungsorientiert, wobei zwischen rückstellungs- und fondsfinanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird. Der Barwert der Versorgungsverpflichtungen für die leistungsorientierten Altersversorgungssysteme sowie der daraus resultierende Aufwand wird gemäß IAS 19 (Employee Benefits) nach der Projected-Unit-Credit-Methode (Anwartschaftsbarwertverfahren) ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bewertet und über die gesamte Beschäftigungszeit der Mitarbeiter verteilt. Hier sind spezifische Annahmen, die die Berechtigtenstruktur und das ökonomische Umfeld abbilden, zu treffen. Dies sind im Wesentlichen der Abzinsungssatz, die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen, die Gehalts- und Rentenentwicklung, die Entwicklung der Krankheitskosten sowie Fluktuations- und Sterberaten. Die Bestimmung der Abzinsungssätze basiert auf währungsspezifischen, hochwertigen Anleiheportfolios, deren Zahlungsströme den erwarteten Zahlungsabflüssen aus den Pensionsplänen näherungsweise entsprechen. Der aus dieser Zinsstruktur abgeleitete einheitliche Abzinsungssatz orientiert sich somit an den Stichtagsrenditen entsprechender AA-gerateter Unternehmensanleihen. Als Richtgröße für den einheitlichen Abzinsungssatz gilt die Rendite solcher Anleihen, deren gewichtete Restlaufzeit der Duration des entsprechenden Portfolios zur Abdeckung der gesamten Verpflichtung in etwa entspricht. Der erwartete langfristige Ertrag aus der Vermögensanlage wird auf der Grundlage von öffentlich zugänglichen und internen Kapitalmarktstudien und -voraussagen für jede Kategorie von Vermögenswerten bestimmt. Die erwartete Rendite wird jeweils zum Jahresanfang auf den beizulegenden Zeitwert des Planvermögens angewandt. Die Auswirkungen von Änderungen wesentlicher Parameter sind in Anhangangabe [25] dargestellt. SIEHE ANHANGANGABE [25] Von dem Barwert der Versorgungsverpflichtungen wird der beizulegende Zeitwert des Planvermögens abgezogen. Die Verpflichtungen und das Planvermögen werden in regelmäßigen Abständen bewertet. Ein Zeitraum von drei Jahren wird dabei nicht überschritten. Für alle bedeutenden Versorgungspläne werden jährlich umfassende versicherungsmathematische Berechnungen zum 31. Dezember erstellt. Der Anwartschaftsbarwert - nach Abzug des Fondsvermögens - weicht von der Rückstellung in Höhe des noch nicht ertragswirksam erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands ab. Überschreitet das Fondsvermögen die entsprechende Versorgungsverpflichtung, wird der darüber hinausgehende Betrag unter Berücksichtigung der in IAS 19 (Employee Benefits) vorgegebenen Obergrenze als sonstige Forderung ausgewiesen. Im Rahmen der Bilanzierung der leistungsorientierten Pensionspläne im Bayer-Konzernabschluss werden, mit Ausnahme der Zinskomponente und der erwarteten Erträge aus dem Planvermögen, sämtliche Aufwendungen und Erträge per saldo im EBIT erfasst. Die Zinsaufwendungen werden, ebenso wie die erwarteten Erträge aus Planvermögen, in den sonstigen finanziellen Aufwendungen im Finanzergebnis gezeigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen sowie Kürzungsbeträge aus der Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral über die Eigenkapitalveränderungsrechnung und die Gesamtergebnisrechnung erfasst sowie vollständig in der Pensionsrückstellung ausgewiesen. Vorruhestandsleistungen und sonstige Altersversorgungsleistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die den Charakter einer pensionsähnlichen Verpflichtung aufweisen, sind ebenfalls Bestandteil der Pensionsrückstellungen. Die tatsächlich zukünftig entstehenden Aufwendungen und Verpflichtungen können aufgrund veränderter Markt- und Wirtschaftsbedingungen wesentlich von den Schätzungen abweichen, die auf der Basis versicherungsmathematischer Annahmen getroffen worden sind. Das Planvermögen besteht überwiegend aus festverzinslichen Wertpapieren und Aktien. Deshalb kann es bei sinkenden Renditen auf den Renten- und Aktienmärkten erforderlich sein, zusätzliche Beiträge zu den Versorgungsplänen zu leisten, um laufenden und künftigen Pensionsverpflichtungen nachkommen zu können. Eine höhere oder niedrigere Mitarbeiterfluktuation oder eine längere oder kürzere Lebensdauer der Teilnehmer als angenommen können ebenfalls einen Einfluss auf die Höhe der Aufwendungen für die Versorgungsverpflichtungen haben. ANDERE RÜCKSTELLUNGENAndere Rückstellungen werden für gegenwärtige, rechtliche oder faktische Verpflichtungen gebildet, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren, die wahrscheinlich zu einer künftigen wirtschaftlichen Belastung führen werden und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Bewertung der anderen Rückstellungen erfolgt nach IAS 37 (Provisions, Contingent Liabilities and Contingent Assets) oder ggf. auch nach IAS 19 (Employee Benefits). Soweit bei Verpflichtungen erst nach mehr als einem Jahr mit Mittelabflüssen gerechnet wird, werden die Rückstellungen mit dem Barwert der voraussichtlichen Mittelabflüsse angesetzt. Erstattungsansprüche gegenüber Dritten werden getrennt von den Rückstellungen als sonstige Forderung aktiviert, wenn ihre Realisation nahezu sicher ist. Resultiert aus einer geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung anteilig aufgelöst und der Ertrag in den Funktionsbereichen erfasst, die ursprünglich bei der Bildung der Rückstellung mit dem Aufwand belastet waren. Um die Aussagekraft im Bereich der Schätzungsergebnisse zu erhöhen, werden für bestimmte Rückstellungen, die wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben könnten, die Folgen von Parameteränderungen auf die bilanzierten Rückstellungsbeträge untersucht. Zur Untersuchung der Unsicherheit hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeiten wurden die Auswirkungen der Änderung von jeweils fünf Prozentpunkten der individuell angesetzten Eintrittswahrscheinlichkeiten analysiert. Wesentliche Abweichungen der anderen Rückstellungen zu den bereits im Bayer-Konzern berücksichtigten Werten haben sich im Rahmen dieser Sensitivitätsanalyse nicht ergeben. Es bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Auslegung komplexer Steuervorschriften sowie der Höhe und des Zeitpunkts künftiger zu versteuernder Einkünfte. Insbesondere vor dem Hintergrund der vielfältigen internationalen Verflechtungen sowie der Langfristigkeit und Komplexität bestehender Vertragsbeziehungen können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und unseren Annahmen oder künftige Änderungen dieser Annahmen Auswirkungen auf zukünftige Steueraufwendungen und -erträge haben. Für in ihrer Höhe und der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens nach nicht sichere Verpflichtungen gegenüber den jeweiligen nationalen Finanzbehörden werden Steuerrückstellungen auf Basis angemessener Schätzungen gebildet. Berücksichtigt werden dabei Faktoren wie Erfahrungen aus früheren Betriebsprüfungen sowie unterschiedliche Rechtsauslegungen zwischen Steuerpflichtigen und Finanzverwaltungen im Hinblick auf den jeweiligen Sachverhalt. Rückstellungen für Umweltschutz werden gebildet, wenn zukünftige Mittelabflüsse zur Erfüllung von Umweltauflagen oder für Sanierungsmaßnahmen wahrscheinlich sind, die Kosten hinreichend zuverlässig geschätzt werden können und die Maßnahmen keinen künftigen Nutzenzufluss erwarten lassen. Die Schätzung der künftigen Kosten für Umweltschutz- und Sanierungsmaßnahmen ist mit vielen Unsicherheiten behaftet, insbesondere mit rechtlichen Unsicherheiten, die sich auf Gesetze und Verordnungen beziehen, sowie mit Unsicherheiten über die tatsächlichen Verhältnisse in den verschiedenen Ländern und Standorten. Die Schätzung der Kosten stützt sich insbesondere auf frühere Erfahrungen in ähnlichen Fällen, Schlussfolgerungen aus von uns zu unseren Umweltprogrammen eingeholten Gutachten, laufende Kosten und neue Entwicklungen mit Einfluss auf die Kosten, die Auslegung der geltenden Umweltgesetze und -vorschriften durch die Unternehmensleitung, die Anzahl und die Finanzlage Dritter, die verpflichtet sein könnten, sich gesamtschuldnerisch an eventuellen Sanierungskosten zu beteiligen, und auf die wahrscheinlich zur Anwendung kommenden Sanierungsmethoden. Änderungen dieser Annahmen können sich auf das künftige Ergebnis des Unternehmens auswirken. Unter Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen mit ähnlichen Umweltschutzsituationen geht der Konzern davon aus, dass die vorhandenen Rückstellungen - auf der Grundlage der heute vorhandenen Informationen - ausreichend sind. Es gab keine wesentlichen Änderungen der Schätzungen und Annahmen, welche die Gewinn- und Verlustrechnung in den Vorjahren beeinflusst hätten. Angesichts der den Geschäften, in denen der Konzern tätig ist, inhärenten Schwierigkeiten, Umweltschutzverpflichtungen zutreffend abzuschätzen - was vor allem für die Bereiche gilt, in denen das Risiko von Umweltschäden relativ betrachtet höher ist (CropScience und MaterialScience) -, können unter Umständen wesentliche zusätzliche Kosten über die zurückgestellten Beträge hinaus anfallen. So ist es möglich, dass während einer Sanierungsmaßnahme über die bereits bestehenden Rückstellungen hinaus zusätzliche Aufwendungen über einen längeren Zeitraum und in einem Ausmaß erforderlich werden, die nicht vernünftig abgeschätzt werden können. Die Rückstellungen für Restrukturierung beinhalten nur die den Restrukturierungsmaßnahmen direkt zuordenbaren Aufwendungen, die notwendig für die Restrukturierung sind und nicht mit dem zukünftigen operativen Geschäft in Verbindung stehen. Dies sind z. B. Aufwendungen für Abfindungszahlungen an Mitarbeiter und Ausgleichszahlungen für nicht mehr nutzbare angemietete Immobilien. Zu Restrukturierungsmaßnahmen gehören u. a. der Verkauf oder die Beendigung eines Geschäftsbereichs, die Stilllegung von Standorten, die Verlegung von Geschäftsaktivitäten an einen anderen Ort oder die grundsätzliche Umorganisation von Geschäftsbereichen. Rückstellungen werden hierfür zu dem Zeitpunkt gebildet, in dem ein detaillierter Restrukturierungsplan vorliegt, der von der jeweils entscheidungsbefugten Managementebene beschlossen und den Mitarbeitern bzw. deren Vertretern kommuniziert wurde. Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden mit dem Barwert der zukünftigen Mittelabflüsse angesetzt. Zu den Rückstellungen, die den Kunden- und Lieferantenverkehr betreffen, gehören insbesondere Verpflichtungen für Rabatte und Skonti, Produktretouren sowie erhaltene Dienstleistungen und Waren, die noch nicht in Rechnung gestellt wurden. Als international tätiges Unternehmen mit heterogenen Geschäftsfeldern ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht sowie Umweltschutz gehören. Für anhängige bzw. künftige juristische Verfahren wird, vorbehaltlich einer entsprechenden Einzelfallprüfung, durch den Ansatz von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten bilanzielle Vorsorge getroffen. Die wahrscheinlichen Ergebnisse solcher Rechtsstreitigkeiten werden anhand der vorliegenden Informationen und in Rücksprache mit den für den Bayer-Konzern tätigen Rechtsanwälten bewertet. Soweit nach vernünftigem Ermessen eine Verpflichtung aus einem Verfahren wahrscheinlich zu zukünftigen Mittelabflüssen führen wird, wird der Barwert der erwarteten Mittelabflüsse, soweit diese als verlässlich messbar betrachtet werden, passiviert. Diese Rückstellungen decken die geschätzten Zahlungen an Kläger, die Gerichtskosten, die Kosten für Rechtsanwälte sowie eventuelle Vergleichskosten ab. Zu jedem Bilanzstichtag wird der aktuelle Stand der Rechtsstreitigkeiten bei der Beurteilung zugrunde gelegt, wobei geprüft wird, ob die Ansatzkriterien für eine Rückstellung erfüllt sind und in welcher Höhe eine Rückstellung zu bilden ist. Wertaufhellende Informationen werden bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses berücksichtigt. Rechtsstreitigkeiten und andere rechtliche Verfahren werfen grundsätzlich komplexe Fragen auf und sind mit zahlreichen Unwägbarkeiten und Schwierigkeiten verbunden, u. a. aufgrund des Sachverhalts und der Umstände jedes einzelnen Falls, des Gerichts, bei dem die Klage anhängig ist sowie aufgrund von Unterschieden im anwendbaren Recht. Somit sind die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren nicht vorhersagbar. Durch das Urteil in einem Gerichtsverfahren oder durch einen Vergleich können dem Bayer-Konzern Kosten entstehen, die über die hierfür vorgesehene Rückstellung und Versicherungsdeckung hinausgehen. In den Personalrückstellungen wird bilanzielle Vorsorge vor allem für Jahressonderzahlungen, variable und individuelle Einmalzahlungen, Zahlungen aufgrund von Mitarbeiterjubiläen, Überschüsse auf Langzeitkonten sowie sonstige Personalkosten getroffen. Ferner sind hier die Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungen mit Barausgleich ausgewiesen. FINANZIELLE VERBINDLICHKEITENDie finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich aus originären Verbindlichkeiten und den negativen beizulegenden Zeitwerten von Derivaten zusammen. Originäre Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn der Bayer-Konzern eine vertragliche Pflicht hat, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte auf eine andere Partei zu übertragen. Der erstmalige Ansatz einer originären Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Die Folgebewertung erfolgt bei den originären Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind. SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERBINDLICHKEITENRechnungsabgrenzungen und andere nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Ihre Auflösung erfolgt linear bzw. entsprechend der Leistungserbringung. Von Dritten gewährte Zuwendungen, die der Investitionsförderung dienen, werden in Anwendung von IAS 20 (Accounting for Government Grants and Disclosure of Government Assistance) unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der betreffenden Investitionen ertragswirksam aufgelöst. ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTEDie zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umfassen langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen (ggf. zusammen mit Rückstellungen und Verbindlichkeiten), bei denen der Buchwert überwiegend durch ein höchstwahrscheinliches Veräußerungsgeschäft innerhalb der nächsten 12 Monate oder durch ein bereits abgewickeltes Veräußerungsgeschäft realisiert wird und nicht durch die fortgesetzte Nutzung. Im Zeitpunkt der Klassifizierung als "zur Veräußerung gehalten" werden diese Vermögenswerte insgesamt zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt und die planmäßige Abschreibung ausgesetzt. UNTERNEHMENSERWERBEDie Bilanzierung eines Unternehmenserwerbs erfolgt mithilfe der Erwerbsmethode, die eine Bewertung der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der erstmaligen Beherrschung vorsieht. Die mit dem Unternehmenserwerb im Zusammenhang stehenden Kosten werden als Aufwand in den Perioden erfasst, in denen sie anfallen. Die Anwendung der Erwerbsmethode erfordert bestimmte Schätzungen und Beurteilungen, vor allem in Bezug auf die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen, der übernommenen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Erwerbs sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen. Die Bewertung basiert in großem Umfang auf antizipierten Zahlungsmittelzu- und -abflüssen. Abweichungen zwischen den tatsächlichen und den bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zugrunde gelegten Zahlungsmittelzu- und -abflüssen können die zukünftigen Konzernergebnisse wesentlich beeinflussen. Insbesondere der Schätzung der abgezinsten Zahlungsmittelzu- und -abflüsse aus in Entwicklung befindlichen immateriellen Vermögenswerten, patentierten und nicht patentierten Technologien sowie Markennamen liegen Annahmen z. B. in Bezug auf die folgenden Aspekte zugrunde:
Die Kaufpreisaufteilung wesentlicher Akquisitionen erfolgt unter der Mithilfe externer unabhängiger Gutachter. Die damit zusammenhängenden Bewertungen basieren auf dem Kenntnisstand zum Erwerbszeitpunkt. Gemäß IFRS 3 (Business Combinations) ist bei sukzessiven Unternehmenskäufen, bei denen ein Unternehmen in mehreren Tranchen erworben wird, zum Zeitpunkt der Erlangung der Kontrolle über das betreffende Unternehmen eine erfolgswirksame Neubewertung des bisherigen Gesellschaftsanteils zum beizulegenden Zeitwert notwendig. Im Anschluss daran findet eine Buchwertanpassung der bereits bilanzierten Vermögenswerte und Schulden auf ihren beizulegenden Zeitwert statt. VORGEHENSWEISE UND AUSWIRKUNGEN DER WELTWEITEN WERTHALTIGKEITSPRÜFUNGENNeben den Werthaltigkeitsprüfungen (Impairmenttests) bei einzelnen Sachanlagevermögenswerten und immateriellen Vermögenswerten werden Werthaltigkeitsprüfungen auf Ebene von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (sogenannten Cash Generating Units - "CGU") bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durchgeführt. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit stellt die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten dar, die weitestgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten oder Gruppen von Vermögenswerten Mittelzuflüsse erzeugt. Im Bayer-Konzern werden die strategischen Geschäftseinheiten bzw. Gruppen von strategischen Geschäftseinheiten wie auch einzelne Produktfamilien als zahlungsmittelgenerierende Einheiten angesehen und unterliegen weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen. Die strategischen Geschäftseinheiten stellen die zweite Berichtsebene unterhalb der Berichtssegmente dar. Innerhalb des Geschäftsjahres 2012 wurde die Ebene für den weltweiten Werthaltigkeitstest für die Geschäfts- und Firmenwerte im Berichtssegment Pharma aufgrund einer Änderung in der Geschäftssteuerung geändert. Der weltweite Werthaltigkeitstest wird seitdem auf dem operativen Segment Pharma durchgeführt. Eine Vergleichsrechnung auf Basis der bisherigen Steuerung hat zum Zeitpunkt der Umstellung stattgefunden. Diese ergab auf Basis der bisherigen Steuerung keine Indikation für eine Wertminderung. Eine weltweite Werthaltigkeitsprüfung einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird entweder bei Vorliegen eines Anhaltspunktes für eine Wertminderung vorgenommen oder mindestens jährlich, wenn einer strategischen Geschäftseinheit oder Gruppe von strategischen Geschäftseinheiten ein Goodwill zugeordnet ist. Bei einer Werthaltigkeitsprüfung werden die Restbuchwerte der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. der zu testenden Sachanlagen bzw. immateriellen Vermögenswerte mit ihrem jeweiligen erzielbaren Betrag, d. h. dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert, verglichen. In den Fällen, in denen der Buchwert höher als ihr erzielbarer Betrag ist, liegt in der Höhe der Differenz ein Wertberichtigungsbedarf vor. In diesem Fall wird bei einer strategischen Geschäftseinheit bzw. Gruppe von strategischen Geschäftseinheiten im ersten Schritt der Geschäfts- oder Firmenwert abgeschrieben. Ein eventuell verbleibender Restbetrag wird buchwertproportional auf die anderen Vermögenswerte der jeweiligen strategischen Geschäftseinheit bzw. Gruppe von strategischen Geschäftseinheiten verteilt. Der Wertberichtigungsaufwand wird in dem jeweiligen Funktionsbereich erfasst, in dem auch die planmäßige Abschreibung berichtet wird. Sofern die Kriterien für einen Sondereinfluss erfüllt sind, wird der Wertberichtigungsaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Dies gilt analog auch für Erträge aus einer Wertaufholung. Grundsätzlich erfolgt die Ermittlung des erzielbaren Betrags auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten. Der Barwert der künftigen Netto-Zahlungsmittelzuflüsse (Cashflows) wird zugrunde gelegt, da in der Regel keine Marktpreise für die einzelnen Einheiten vorliegen. Die Prognose der künftigen Netto-Zahlungsmittelzuflüsse zur Ermittlung des erzielbaren Betrags stützt sich auf die aktuellen Planungen des Bayer-Konzerns, die im Regelfall einen Planungshorizont von drei bis fünf Jahren haben. Hierfür werden vor allem Annahmen über künftige Verkaufspreise bzw. -mengen und Kosten getroffen. Beim Ansatz des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird die Bewertung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten aus Sicht eines unabhängigen Marktteilnehmers vorgenommen. Beim Ansatz des Nutzungswerts wird die zahlungsmittelgenerierende Einheit bzw. Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. der Einzelvermögenswert in ihrer bzw. seiner bisherigen Nutzung bewertet. Netto-Zahlungsmittelzuflüsse jenseits der Planungsperiode werden für beide Methoden unter Anwendung individueller, jeweils aus Marktinformationen abgeleiteten Wachstumsraten auf Basis langfristiger Geschäftserwartungen bestimmt. Die Netto-Zahlungsmittelzuflüsse werden mit den Kapitalkostensätzen abgezinst. Die Kapitalkostensätze werden bei Bayer als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkostensätze berechnet. Um den unterschiedlichen Rendite- / Risikoprofilen der Tätigkeitsschwerpunkte des Bayer-Konzerns Rechnung zu tragen, werden für die Teilkonzerne individuelle Kapitalkostensätze nach Ertragsteuern sowie eine teilkonzernspezifische Kapitalstruktur anhand von Vergleichsunternehmen derselben Branche festgelegt. Die Eigenkapitalkostensätze entsprechen den Renditeerwartungen der Aktionäre. Die verwendeten Fremdkapitalkostensätze stellen die langfristigen Finanzierungskonditionen der Vergleichsunternehmen dar. Beide Komponenten werden aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet. Die für die Werthaltigkeitsprüfungen in 2012 und 2011 verwendeten Wachstumsraten und die zur Diskontierung der prognostizierten Cashflows herangezogenen Kapitalkostensätze können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden: Parameter Werthaltigkeitsprüfung[Tabelle 4.10] scroll
In der Vergangenheit wurde für die strategische Geschäftseinheit Seeds and Traits, welche dem operativen Segment Crop Protection / Seeds zugeordnet ist, ein Risikoaufschlag von 3,5 Prozentpunkten auf die Kapitalkosten veranschlagt. Dieses Risiko wurde bei der Werthaltigkeitsprüfung des abgelaufenen Geschäftsjahres in den zukünftigen Netto-Zahlungsmittelzuflüssen (Cashflows) berücksichtigt. Aufgrund der jährlichen weltweiten Werthaltigkeitsprüfungen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurde im Berichtsjahr keine außerplanmäßige Abschreibung auf den Geschäfts- oder Firmenwert vorgenommen (Vorjahr: 21 MIO €). Unter Berücksichtigung von Wertaufholungen in Höhe von 21 MIO € (Vorjahr: 37 MIO €) ergab sich insgesamt eine Wertberichtigung auf immaterielle Vermögenswerte sowie Sachanlagen in Höhe von 347 MIO € (Vorjahr: 248 MIO €). Detaillierte Erläuterungen sind in den Anhangangaben [17] und [18] enthalten. SIEHE ANHANGANGABEN [17], [18] Die vorgenommenen Schätzungen werden in Bezug auf die voraussichtliche Nutzungsdauer bestimmter Vermögenswerte, die Annahmen über makroökonomische Rahmenbedingungen und Entwicklungen in den Branchen, in denen der Bayer-Konzern tätig ist, und die Schätzung der Barwerte künftiger Cashflows für angemessen erachtet. Gleichwohl können geänderte Annahmen oder veränderte Umstände Korrekturen notwendig machen, die zu zusätzlichen außerplanmäßigen Abschreibungen oder, falls sich die erwarteten Entwicklungen umkehren sollten, zu Wertaufholungen führen können, sofern es sich nicht um Geschäfts- oder Firmenwerte handelt. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für zahlungsmittelgenerierende Einheiten bzw. Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, wurde eine Minderung der zukünftigen Cashflows und eine Erhöhung der gewichteten Kapitalkosten um jeweils 10 % angenommen, da eine Veränderung bis zu dieser Höhe nach vernünftigem Ermessen besonders auf langfristige Sicht möglich ist. Auf dieser Grundlage kamen wir zu dem Ergebnis, dass sich für keine der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ein Wertminderungsbedarf ergeben würde. 5. Erläuterungen zur SegmentberichterstattungDie Ressourcenallokation und die Bewertung der Ertragskraft der Geschäftssegmente werden bei Bayer durch den Vorstand als Hauptentscheidungsträger wahrgenommen. Die Segment- und Regionenabgrenzung sowie die Auswahl der dargestellten Kennzahlen erfolgen in Übereinstimmung mit den internen Steuerungs- und Berichtssystemen ("Management Approach"). Es werden dieselben Rechnungslegungsvorschriften zugrunde gelegt, wie sie für den Konzern in Anhangangabe [4] beschrieben sind. SIEHE ANHANGANGABE [4] Der Bayer-Konzern wird über strategische Geschäftseinheiten in Form von Divisionen (HealthCare), Geschäftsbereichen (CropScience) und Business Units (MaterialScience) gesteuert, die aufgrund der wirtschaftlichen Merkmale des Geschäfts, der Art der Produkte und Produktionsprozesse, der Art der Kundenbeziehung sowie der Charakteristika der Vertriebsorganisation und des regulatorischen Umfelds in berichtspflichtige Segmente zusammengefasst werden. Zum 31. Dezember 2012 besteht der Konzern aus drei Teilkonzernen, die sich in vier berichtspflichtige Segmente aufteilen. Die Segmente umfassen die folgenden Aktivitäten: Aktivitäten je Segment[Tabelle 4.11] scroll
Geschäftsaktivitäten, die keinem anderen Segment zugeordnet werden können, sind unter "Alle sonstigen Segmente" ausgewiesen. Hierzu zählen vor allem die Dienstleistungen der Servicebereiche Business Services, Technology Services und Currenta. Die Bayer-Holding Gesellschaften und die Eliminierung der Intersegment-Umsatzerlöse werden in der Segmentberichterstattung als "Corporate Center und Konsolidierung" dargestellt. In der Überleitung der Tabelle Kennzahlen nach Regionen werden konzerninterne Posten und Transaktionen eliminiert (Interregionen-Umsatzerlöse) sowie Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden, die den Regionen nicht direkt zuzuordnen sind, ausgewiesen. Hierzu gehört insbesondere das Corporate Center. Die Segmentdaten wurden auf folgende Weise ermittelt:
Die nachfolgenden Tabellen enthalten die Überleitungsrechnungen des EBITDA vor Sondereinflüssen, des EBIT vor Sondereinflüssen und des EBIT zum Ergebnis vor Ertragsteuern des Konzerns sowie die Überleitung des Vermögens und der Verbindlichkeiten der Segmente zum Konzernvermögen bzw. zu den Konzernverbindlichkeiten. Überleitung vom EBITDA vor Sondereinflüssen der Segmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern des Konzerns[Tabelle 4.12] scroll
Überleitung vom Segment- zum Konzernvermögen[Tabelle 4.13] scroll
Überleitung von den Segment- zu den Konzernverbindlichkeiten[Tabelle 4.14] scroll
Hinsichtlich der Überleitungsrechnung der Segmentumsätze zu den Konzernumsätzen wird auf die Darstellung innerhalb der Kennzahlen nach Segmenten verwiesen (Anhangangabe [1]). SIEHE ANHANGANGABE [1] INFORMATIONEN ÜBER GEOGRAFISCHE GEBIETEDie Außenumsätze nach Verbleib sowie die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen teilten sich regional wie folgt auf: Informationen über geografische Gebiete[Tabelle 4.15] scroll
INFORMATIONEN ÜBER WICHTIGE KUNDENIm Geschäftsjahr 2012 und im Vorjahr wurden mit keinem Kunden mehr als 10 % der Umsatzerlöse des Bayer-Konzerns getätigt. 6. Konsolidierungskreis und Beteiligungen6.1 Entwicklung des KonsolidierungskreisesDer Konsolidierungskreis entwickelte sich im Geschäftsjahr 2012 wie folgt: Veränderung der Anzahl konsolidierter Unternehmen[Tabelle 4.16] scroll
Der Anstieg der Anzahl der konsolidierten Gesellschaften in 2012 ist im Wesentlichen auf die Neugründung von Gesellschaften zurückzuführen. In der obigen Tabelle sind zum 31. Dezember 2012 drei Gemeinschaftsunternehmen enthalten, welche entsprechend IAS 31 (Interests in Joint Ventures) anteilsmäßig konsolidiert wurden (Vorjahr: vier Gemeinschaftsunternehmen). Die verbleibenden 50 %-Anteile am Systemhaus-Joint-Venture Baulé S.A.S., das in 2011 noch anteilsmäßig einbezogen wurde, sind zum 31. März 2012 vollständig übernommen worden. Die Gemeinschaftsunternehmen hatten auf Vermögen und Schulden sowie auf Erträge und Aufwendungen des Konzerns folgenden Einfluss: Vermögen, Schulden und Ergebnis der Gemeinschaftsunternehmen[Tabelle 4.17] scroll
Das Ergebnis nach Steuern der Gemeinschaftsunternehmen enthält den bis einschließlich 31. März 2012 anteilsmäßig einbezogenen Anteil am Ergebnis nach Steuern der Baulé S.A.S. in Höhe von 19 MIO €. Zusätzlich wurden vier assoziierte Unternehmen im Konzernabschluss nach der Equity-Methode berücksichtigt (Vorjahr: vier assoziierte Unternehmen). Entsprechende Ergebnis- und Bilanzdaten sind in Anhangangabe [19] dargestellt. SIEHE ANHANGANGABE [19] 86 Tochterunternehmen (Vorjahr: 88 Tochterunternehmen) und 14 assoziierte bzw. Gemeinschaftsunternehmen (Vorjahr: 15 assoziierte bzw. Gemeinschaftsunternehmen) von insgesamt untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wurden nicht konsolidiert, sondern stattdessen zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die Finanzdaten der unwesentlichen Tochterunternehmen machten weniger als 0,3 % des Konzernumsatzes, weniger als 0,3 % des Eigenkapitals und weniger als 0,3 % der Bilanzsumme aus. Die folgenden Angaben zum Beteiligungsbesitz entsprechen den Anforderungen des § 313 HGB. In der folgenden Tabelle sind die vollkonsolidierten Beteiligungsgesellschaften aufgeführt: Vollkonsolidierte Beteiligungsgesellschaften[Tabelle 4.18] scroll
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Gemäß IAS 27 i. V. m. SIC-12 voll zu konsolidierende
Zweckgesellschaft.
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Gemäß IAS 27.4 i. V. m. IAS 27.13 voll
zu konsolidierendes Tochterunternehmen.
Außerdem wurden die folgenden drei Gemeinschaftsunternehmen anteilsmäßig in den Konzernabschluss einbezogen: Gemeinschaftsunternehmen[Tabelle 4.19] scroll
Assoziierte Unternehmen, die im Konzernabschluss nach der Equity-Methode berücksichtigt wurden, sind die Folgenden: Assoziierte Unternehmen[Tabelle 4.20] scroll
Folgende Tochterunternehmen wurden aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Konzernabschluss einbezogen: Tochterunternehmen von untergeordneter Bedeutung[Tabelle 4.21] scroll
Die folgenden assoziierten bzw. Gemeinschaftsunternehmen wurden aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt: Assoziierte oder Gemeinschaftsunternehmen von untergeordneter Bedeutung[Tabelle 4.22] scroll
An den folgenden gemäß § 267 Absatz 3 HGB großen Kapitalgesellschaften hielt der Bayer-Konzern zwischen 5 % und 20 % der Stimmrechte: Übrige Beteiligungen an großen Kapitalgesellschaften[Tabelle 4.23] scroll
Folgende inländische Tochtergesellschaften machten im Geschäftsjahr 2012 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Absatz 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch: Befreite inländische Tochterunternehmen[Tabelle 4.24] scroll
6.2 Akquisitionen und sonstige ErwerbeAKQUISITIONEN IM GESCHÄFTSJAHRAkquisitionen wurden nach der Erwerbsmethode ausgewiesen, wonach die Ergebnisse der erworbenen Unternehmen vom jeweiligen Erwerbszeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen werden. Die Anschaffungskosten von erworbenen ausländischen Gesellschaften wurden zum Erwerbszeitpunkt mit dem jeweiligen Kurs in Euro umgerechnet. Die Erwerbskosten der im Jahr 2012 getätigten Akquisitionen betrugen 502 MIO € (Vorjahr: 227 MIO €). Die Kaufpreise der erworbenen Gesellschaften bzw. Geschäfte wurden im Wesentlichen durch die Übertragung von Zahlungsmitteln beglichen. Insgesamt entstand dabei ein Geschäfts- oder Firmenwert von 190 MIO € (Vorjahr: 103 MIO €). Dieser resultierte im Wesentlichen aus folgenden Transaktionen: Am 31. März 2012 wurden die restlichen Anteile in Höhe von 50 % am Systemhaus-Joint-Venture Baulé S.A.S., Frankreich, erworben. Das Joint Venture wurde 2008 von MaterialScience und der Michel Baulé s.a. gegründet, die später in EXIMIUM S.A.S. umfirmierte. Baulé S.A.S. ist ein weltweit führendes Unternehmen auf dem Gebiet der Entwicklung, Formulierung und Verarbeitung von Polyurethan-Gießelastomeren. Der Kaufpreis in Höhe von 50 MIO € entfiel im Wesentlichen auf Kundenbeziehungen und einen Geschäfts- oder Firmenwert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde im 1. Quartal 2012 letztmalig quotal konsolidiert. Die Vermögenswerte und Schulden der Baulé S.A.S. wurden zum 31. März 2012 erstmals im Rahmen der Vollkonsolidierung erfasst. Nach der Kaufpreisallokation ergaben sich folgende Vermögenswerte und Schulden: Geschäfts- oder Firmenwert (39 MIO €), sonstige immaterielle Vermögenswerte (55 MIO €), sonstige langfristige Vermögenswerte (3 MIO €), Vorräte und sonstige kurzfristige Vermögenswerte (21 MIO €), Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (5 MIO €), sonstige Verbindlichkeiten (8 MIO €) und passive latente Steuern (16 MIO €). Aus der Neubewertung im Wesentlichen zuvor gehaltener gemeinschaftlich geführter immaterieller Vermögenswerte ergab sich ein sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe von 19 MIO €. Der beizulegende Zeitwert des bisherigen Anteils betrug zum Erwerbszeitpunkt 49 MIO €. Seit dem Erwerbszeitpunkt der restlichen Anteile erzielte Baulé S.A.S. einen Umsatz von 34 MIO €. Am 2. Juli 2012 übernahm CropScience das Wassermelonen- und Melonensaatgutgeschäft des US-Unternehmens Abbott & Cobb Inc. mit Sitz in Feasterville, Pennsylvania. Abbott & Cobb hat eine starke Position auf dem US-Markt für Wassermelonen und wachsenden Erfolg in Mexiko, Australien und Asien. Durch die Übernahme baut CropScience seine Präsenz in dem Markt für Wassermelonen und Melonen deutlich aus. Zusätzlich wird durch das Melonen-Geschäft und das Zuchtmaterial das bestehende Portfolio erweitert und die Basis für neue Hybriden geschaffen. Es wurde ein Nettokaufpreis in Höhe von 43 MIO € vereinbart, der im Wesentlichen auf Zuchtmaterial, Kundenbeziehungen und einen Geschäfts- oder Firmenwert entfällt. Seit dem Erwerbszeitpunkt wurde ein Umsatz von 8 MIO € erzielt. Am 3. Juli 2012 unterzeichnete CropScience einen Vertrag über den Erwerb des US-Agro-Unternehmens AgraQuest, Inc. mit Sitz im kalifornischen Davis. AgraQuest, Inc. ist ein weltweit tätiger Anbieter von innovativen Lösungen für den biologischen Pflanzenschutz auf Basis natürlicher Mikroorganismen. AgraQuest, Inc. hat sich auf die Erforschung, Herstellung und Vermarktung von hochwirksamen Produkten für die biologische Schädlings- und Krankheitsbekämpfung zur Sicherung und Erhöhung der landwirtschaftlichen Erträge spezialisiert. Die Akquisition ermöglicht CropScience den Aufbau einer führenden Technologieplattform für biologische Produkte und die weitere Stärkung des strategisch wichtigen Obst- und Gemüsegeschäfts. Es wurde ein Kaufpreis von 375 MIO € vereinbart, der im Wesentlichen auf die Technologieplattform und einen Geschäfts- oder Firmenwert entfällt. Der Kaufpreis setzt sich aus einer Einmalzahlung sowie potenziellen Meilensteinzahlungen in Höhe eines beizulegenden Zeitwerts von 31 MIO € zusammen. Die Genehmigung der Übernahme durch die zuständigen Behörden wurde erteilt, sodass die Übernahme am 15. August 2012 abgeschlossen wurde. Seit dem Erwerbszeitpunkt erzielte AgraQuest, Inc. einen Umsatz von 11 MIO €. Im Berichtsjahr trugen die oben genannten erworbenen Geschäfte in Höhe von 42 MIO € zum Umsatz des Bayer-Konzerns bei. Diese Portfolioänderungen hatten keinen wesentlichen Effekt auf das EBIT im Geschäftsjahr 2012. Das seit dem Erstkonsolidierungszeitpunkt erwirtschaftete Ergebnis der erworbenen Geschäfte nach Steuern betrug -2 MIO €. Hierin enthalten sind die seit dem Zeitpunkt der Akquisition angefallenen Finanzierungskosten. Wären die erläuterten Akquisitionen bereits zum 1. Januar 2012 erfolgt, so wiese der Bayer-Konzern im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 39.789 MIO € aus. Das Ergebnis nach Steuern würde 2.478 MIO € betragen. Hierin sind Ergebniseffekte aus Finanzierungskosten für das Gesamtjahr enthalten. Ein Erwerb der genannten Geschäfte zum Jahresbeginn 2012 hätte das Ergebnis pro Aktie unwesentlich beeinflusst. Die genannten sowie weitere kleinere Transaktionen und Kaufpreisanpassungen aus Transaktionen der Vorjahre wirkten sich zum jeweiligen Erwerbs- und Anpassungszeitpunkt auf Vermögen und Schulden des Konzerns im Berichtsjahr wie folgt aus und führten unter Berücksichtigung der übernommenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu folgendem Mittelabfluss (bisher quotal erfasste Vermögenswerte und Schulden blieben dabei unberücksichtigt): Erworbene Vermögenswerte und Schulden[Tabelle 4.25] scroll
AKQUISITIONEN NACH DEM BILANZSTICHTAGAm 2. Januar 2013 hat HealthCare in den USA Teva Animal Health Inc. übernommen. Mit der Akquisition verstärkt HealthCare sein Produktangebot im Bereich Antiinfektiva-Lösungen für das Nutztier-Geschäft und erweitert sein bestehendes Produktportfolio um Fortpflanzungshormone. Zusätzlich baut das Unternehmen sein Portfolio durch dermatologische Produkte im Bereich Haustiere, Wellness-Produkte für Tiere sowie Nutrazeutika aus. Es wurden eine vorläufige Einmalzahlung in Höhe von 40 MIO € sowie potenzielle Meilensteinzahlungen in Höhe von bis zu 69 MIO € vereinbart. Die Meilensteinzahlungen hängen im Wesentlichen vom Erreichen verschiedener Umsatzziele sowie Produktzulassungen ab. Der Kaufpreis entfiel im Wesentlichen auf Produktmarken. Am 18. Januar 2013 erwarb CropScience die PROPHYTA Biologischer Pflanzenschutz GmbH, einen führenden Anbieter biologischer Pflanzenschutzmittel mit Sitz in Malchow auf der Insel Poel, Mecklenburg-Vorpommern. Neben Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen umfasst die Übernahme auch hochmoderne Produktionsstätten und Formulierungsanlagen in Wismar. Die Akquisition ergänzt das Portfolio von CropScience und trägt dazu bei, eine führende Angebotspalette integrierter Kulturlösungen aufzubauen. Es wurde eine vorläufige Einmalzahlung in Höhe von 25 MIO € vereinbart. Der Kaufpreis entfiel im Wesentlichen auf Technologien, Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie einen Geschäfts- oder Firmenwert. Die Kaufpreisallokationen für die Teva Animal Health Inc. und die PROPHYTA Biologischer Pflanzenschutz GmbH sind derzeit noch nicht abgeschlossen, da die Erstellung und Prüfung der zugrunde liegenden finanziellen Informationen noch andauert. AKQUISITIONEN IM VORJAHRIm Vorjahr wurden folgende Akquisitionen nach den Vorschriften des IFRS 3 ausgewiesen: Am 7. Januar 2011 erwarb HealthCare das Tiergesundheitsunternehmen Bomac mit Sitz in Neuseeland. Die Unternehmensgruppe verfügt über ein breites Arzneimittelangebot für den Nutztiersektor. Der Nettokaufpreis in Höhe von 73 MIO € entfiel im Wesentlichen auf Kundenbeziehungen und einen Geschäfts- oder Firmenwert. Am 1. April 2011 erwarb CropScience das Saatgutunternehmen Hornbeck Seed Company, Inc., USA. Hornbeck bietet in den Südstaaten der USA Sojabohnen-, Reis- und Weizensorten an und verfügt über ein eigenes Zuchtprogramm für Sojabohnen sowie ein eigenes Keimplasma. Es wurde ein Nettokaufpreis in Höhe von 30 MIO € gezahlt, der im Wesentlichen auf Forschungs- und Entwicklungsprojekte und einen Geschäfts- oder Firmenwert entfiel. Am 31. August 2011 erwarb HealthCare über ihre Tochtergesellschaft MEDRAD, Inc. das Unternehmen Pathway Medical Technologies, Inc., USA. Pathway Medical Technologies ist ein Hersteller von Produkten zur mechanischen Entfernung von Ablagerungen in der Arterie. Der Nettokaufpreis in Höhe von 88 MIO € entfiel im Wesentlichen auf Patente und einen Geschäfts- oder Firmenwert. Am 6. Oktober 2011 erwarb CropScience das Raps-Saatgutgeschäft des mittelständischen Saatgut-Unternehmens Raps GbR, Deutschland. Dazu zählen vor allem Raps-Sorten, die bereits vermarktet werden, sowie das Zuchtmaterial des Unternehmens. Der Nettokaufpreis in Höhe von 26 MIO € entfiel überwiegend auf patentierte Technologien und einen Geschäfts- oder Firmenwert. Im Vorjahr wirkten sich die genannten sowie weitere kleinere Akquisitionen zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt auf Vermögen und Schulden des Konzerns wie folgt aus und führten unter Berücksichtigung der übernommenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu folgendem Mittelabfluss: Erworbene Vermögenswerte und Schulden (Vorjahr)[Tabelle 4.26] scroll
6.3 Desinvestitionen und zur Veräußerung gehaltene VermögenswerteDESINVESTITIONEN IM GESCHÄFTSJAHRDesinvestitionen des Geschäftsjahres 2012 sowie aus Vorjahren wirkten sich im Geschäftsjahr 2012 wie folgt aus: Am 15. April 2012 wurde der Vertrag über den Verkauf aller PET-Tracersubstanzen an Piramal Imaging SA., Schweiz, unterzeichnet. Dazu gehört auch der PET-Tracer Florbetaben, der sich derzeit in der Entwicklung zum Nachweis von Alzheimer-Erkrankungen, der häufigsten Demenz-Form, befindet. Es wurden umsatzabhängige Meilenstein- und Lizenzzahlungen vereinbart. Die im März 2009 bekannt gegebene Vereinbarung mit Genzyme Corp., USA, umfasste die im Mai 2009 vollzogene Übertragung des hämatologischen Onkologieportfolios auf Genzyme. Zusätzlich wurde die Übertragung des Produktionsstandorts für Leukine™ nach erfolgreicher Abnahme durch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) vereinbart. Diese Abnahme erfolgte im März 2012. Am 29. Mai 2012 wurde der Vertrag über den Verkauf des Produktionsstandortes inklusive Vorräte unterzeichnet. Es wurde ein Kaufpreis in Höhe von 71 MIO € vereinbart. Aus der oben genannten Übertragung des hämatologischen Onkologieportfolios auf Genzyme Corp., USA, erhielten wir im Geschäftsjahr 2012 umsatzabhängige Zahlungen in Höhe von 99 MIO €. Die genannten sowie eine weitere kleinere Desinvestition und eine erhaltene Zahlung aus einer Vorjahrestransaktion wirkten sich im Geschäftsjahr 2012 wie folgt aus: Desinvestitionen[Tabelle 4.27] scroll
DESINVESTITIONEN IM VORJAHREnde Oktober 2011 wurde der Vertrag zum Verkauf der Viverso GmbH an die Nuplex Industries Ltd., Neuseeland, unterzeichnet. Der Vertragspartner ist ein führender Hersteller von Polymerharzen mit Sitz in Neuseeland und Australien. Damit trennt sich Bayer von dem Geschäft mit bestimmten konventionellen Lackharzen. Zum Umfang der Transaktion gehören neben der Viverso GmbH einschließlich ihrer Anlagen und Anlagegüter auch ausgewählte Produktgruppen sowie Marken. Als Verkaufspreis ergab sich ein Betrag in Höhe von 69 MIO €. ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE UND RÜCKSTELLUNGEN IN DIREKTEM ZUSAMMENHANG MIT ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENEN VERMÖGENSWERTENSämtliche zum 31. Dezember 2011 zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte wurden im Geschäftsjahr 2012 veräußert. Innerhalb des Geschäftsjahres 2012 wurden die Vermögenswerte des Produktionsstandorts für Leukine™ als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte klassifiziert und veräußert. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Rückstellungen in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten[Tabelle 4.28] scroll
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung7. UmsatzerlöseUmsätze werden im Wesentlichen aus Produktlieferungen erzielt. Die Umsatzerlöse stiegen gegenüber 2011 um 3.232 MIO € bzw. 8,8 % auf 39.760 MIO €. Der Anstieg resultierte aus den folgenden Faktoren: Faktoren der Umsatzveränderung[Tabelle 4.29] scroll
Die Umsätze und ihre Entwicklung nach Segmenten und Regionen sind aus der Übersicht in der Anhangangabe [1] ersichtlich. SIEHE ANHANGANGABE [1] 8. VertriebskostenZu den Vertriebskosten zählen alle Aufwendungen in der Berichtsperiode, die durch Verkauf, Lagerhaltung und Transport verkaufsfähiger Produkte, durch Werbung und Beratung der Abnehmer sowie durch Marktforschung verursacht werden. Die Vertriebskosten enthielten im Wesentlichen Aufwendungen für den Vertriebsinnen- und -außendienst in Höhe von 4.600 MIO € (Vorjahr: 4.141 MIO €), Werbung und Kundenberatung in Höhe von 2.273 MIO € (Vorjahr: 2.078 MIO €) sowie physische Distribution und Lagerhaltung der Fertigprodukte in Höhe von 1.322 MIO € (Vorjahr: 1.173 MIO €). Provisions- und Lizenzaufwendungen betrugen 680 MIO € (Vorjahr: 553 MIO €), sonstige Vertriebskosten 1.112 MIO € (Vorjahr: 1.013 MIO €). 9. Forschungs- und EntwicklungskostenDie Anhangangabe [4] enthält eine ausführliche Beschreibung der Zusammensetzung der Forschungs- und Entwicklungskosten. Die Aufteilung der Forschungs- und Entwicklungskosten auf die Segmente und Regionen ist der Anhangangabe [1] zu entnehmen. SIEHE ANHANGANGABEN [4], [1] 10. Sonstige betriebliche ErträgeDie sonstigen betrieblichen Erträge setzten sich wie folgt zusammen: Sonstige betriebliche Erträge[Tabelle 4.30] scroll
In den Gewinnen aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten ist im Wesentlichen ein Gewinn in Höhe von 158 MIO € aus dem Verkauf eines Grundstücks in Indien enthalten. Darüber hinaus ist ein Betrag von 24 MIO € aus dem Verkauf des Fungizidwirkstoffes Fluoxastrobin an Arysta LifeScience Corporation, Japan, erfasst. Aus der Veräußerung des Insektizidwirkstoffes Carbaryl an Tessenderlo Kerley Inc., USA, erzielten wir einen Gewinn von 10 MIO €. Darüber hinaus entfiel ein Ertrag von 22 MIO € aus dem Verkauf des Onkologie-Produktes Clastoban an Bioprojet Pharma S.A.R.L., Frankreich, auf den Teilkonzern HealthCare. In den übrigen betrieblichen Erträgen sind eine Wertaufholung für eine Produktfamilie im Berichtssegment Pharma in Höhe von 16 MIO € sowie Erträge aus Anpassungen von Leistungszusagen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in den USA in Höhe von 114 MIO € enthalten. Darüber hinaus ist ein Ertrag von 17 MIO € aus der Zahlung einer Break-up Fee für die nicht zustande gekommene Akquisition von Schiff Nutrition International, Inc., USA, erzielt worden. Hier enthalten ist auch ein Betrag von 18 MIO € aus Versicherungsentschädigungen für einen Brandschaden in Dormagen. Im Vorjahr enthielten die Gewinne aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten Gewinne aus dem Verkauf der Fungizidwirkstoffe Iprodione und Prochloraz an die FMC Corporation, USA, in Höhe von insgesamt 76 MIO € sowie einen Gewinn aus dem Verkauf des Herbizidwirkstoffes Benfuresate an die Otsuka AgriTechno Co. Ltd., Japan in Höhe von 16 MIO €. Ein Gewinn von 44 MIO € aus dem Verkauf der Viverso GmbH an die Nuplex Industries Ltd., Neuseeland, entfiel auf den Teilkonzern MaterialScience. Darüber hinaus erzielte HealthCare Gewinne von insgesamt 36 MIO € aus dem Verkauf des Produkts Control™ an Laboratorio Farmaceutico SIT, Italien, sowie aus der Veräußerung des Standorts Mishawaka, USA, an Siemens. Die übrigen betrieblichen Erträge enthielten im Vorjahr einen Betrag in Höhe von 35 MIO € aus der Wertaufholung für eine Produktfamilie im Berichtssegment Pharma sowie Erträge aus der Anpassung der Bewertungsparameter bei den Pensionsrückstellungen in Großbritannien in Höhe von 35 MIO €. Aus der Beilegung eines Patentstreits entfielen 22 MIO € auf den Teilkonzern HealthCare. Die folgende Tabelle zeigt den Funktionskostenbezug der als Sondereinfluss ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Erträge. Funktionskostenbezug Sondereinflüsse[Tabelle 4.31] scroll
11. Sonstige betriebliche AufwendungenDie sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich wie folgt zusammen: Sonstige betriebliche Aufwendungen[Tabelle 4.32] scroll
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich wie im Vorjahr vor allem aus Aufwendungen für wesentliche rechtliche Risiken sowie aus übrigen betrieblichen Aufwendungen zusammen. Die Aufwendungen für wesentliche rechtliche Risiken in Höhe von 1.298 MIO € resultierten überwiegend aus bilanziellen Vorsorgen im Zusammenhang mit Rechtsfällen bei Yasmin™/YAZ™ sowie aus einem Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen (LL RICE). Die übrigen betrieblichen Aufwendungen enthielten Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 396 MIO €, die sich überwiegend aus Personalaufwendungen und außerplanmäßigen Abschreibungen zusammensetzten. Auf den Teilkonzern HealthCare entfiel dabei ein Betrag von 182 MIO €, der im Wesentlichen aus Abfindungszahlungen bestand. Die Restrukturierungsaufwendungen im Teilkonzern CropScience in Höhe von 83 MIO € setzten sich aus Personalaufwendungen (15 MIO €), Abschreibungen (13 MIO €) sowie sonstigen Aufwendungen (55 MIO €) zusammen. Auf Restrukturierungsmaßnahmen bei MaterialScience entfielen 50 MIO €. Weitere Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 81 MIO € entfielen auf die Servicebereiche. Darüber hinaus beinhalteten die übrigen betrieblichen Aufwendungen eine außerplanmäßige Abschreibung auf den Produktnamen "Medrad" in Höhe von 175 MIO € und auf ein Patent in Höhe von 130 MIO €. Der übrige Betrag setzte sich wie im Vorjahr aus einer Vielzahl im Einzelnen unwesentlicher Sachverhalte in den Tochtergesellschaften zusammen. Die folgende Tabelle zeigt den Funktionskostenbezug der als Sondereinfluss ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Funktionskostenbezug Sondereinflüsse[Tabelle 4.33] scroll
12. Personalaufwand und MitarbeiterDer Personalaufwand erhöhte sich im Jahr 2012 um 477 MIO € auf 9.203 MIO € (Vorjahr: 8.726 MIO €). Zu diesem Anstieg haben höhere variable Vergütungen mit 186 MIO € beigetragen. Die Veränderungen der Währungskurse erhöhten den Personalaufwand um 220 MIO €. Personalaufwand[Tabelle 4.34] scroll
Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung der Personalrückstellungen, insbesondere der Pensionsrückstellungen, ergeben. Sie sind als Bestandteil des Finanzergebnisses unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen ausgewiesen (Anhangangabe [13.3]). SIEHE ANHANGANGABE [13.3] Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten teilte sich wie folgt auf die Funktionsbereiche auf: Mitarbeiter[Tabelle 4.35] scroll
In der Gesamtzahl sind die Mitarbeiter von Gemeinschaftsunternehmen entsprechend dem jeweiligen Beteiligungsanteil enthalten. Insgesamt waren dort 474 Personen beschäftigt (Vorjahr: 283 Personen). Die Anzahl der Mitarbeiter (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird in Vollzeitbeschäftigte (FTE) umgerechnet dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Auszubildende sind in dieser Kennzahl nicht enthalten. 13. FinanzergebnisDas Finanzergebnis belief sich im Geschäftsjahr 2012 auf -712 MIO € (Vorjahr: -786 MIO €) und setzte sich aus -46 MIO € at-equity-Ergebnis (Vorjahr: -45 MIO €), 1.168 MIO € finanziellen Aufwendungen (Vorjahr: 1.327 MIO €) und 502 MIO € finanziellen Erträgen (Vorjahr: 586 MIO €) zusammen. Details zu den einzelnen Kategorien des Finanzergebnisses sind im Folgenden dargestellt. 13.1 BeteiligungsergebnisDas Beteiligungsergebnis setzte sich wie folgt zusammen: Beteiligungsergebnis[Tabelle 4.36] scroll
Das Beteiligungsergebnis beinhaltete im Wesentlichen das at-equity-Ergebnis von zwei Gemeinschaftsunternehmen, die von Lyondell betrieben werden, in Höhe von -50 MIO € (Vorjahr: -48 MIO €). Weitere Erläuterungen zu den at-equity bilanzierten Beteiligungen finden sich in der Anhangangabe [19]. SIEHE ANHANGANGABE [19] 13.2 ZinsergebnisDas Zinsergebnis setzte sich wie folgt zusammen: Zinsergebnis[Tabelle 4.37] scroll
In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen waren Zinsaufwendungen aus nicht finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 29 MIO € (Vorjahr: 44 MIO €) enthalten. In den Zinsen und ähnlichen Erträgen waren Zinserträge aus nicht finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 10 MIO € (Vorjahr: 108 MIO €) enthalten. Der Rückgang der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beruhte u. a. auf der Reduzierung der Bruttofinanzverschuldung von 11,3 MRD € auf 9,1 MRD € und dem niedrigeren Euro-Zinsniveau. Für andere Gesellschafter, denen gegenüber eine Rückzahlungsverpflichtung aus dem Gesamtvermögen besteht, wird der Betrag der auf sie entfallenden anteiligen Wertänderung der Abfindungsverpflichtung im Zinsergebnis ausgewiesen. Im laufenden Jahr wurden in diesem Zusammenhang Wertänderungen in Höhe von -27 MIO € als Zinsertrag erfasst (Vorjahr: -5 MIO €). 13.3 Sonstige finanzielle Aufwendungen und ErträgeDie sonstigen finanziellen Aufwendungen und Erträge setzten sich wie folgt zusammen: Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge[Tabelle 4.38] scroll
Die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen betrafen im Wesentlichen die Pensionsrückstellungen in Höhe von 271 MIO € (Vorjahr: 308 MIO €). Diese enthielten 871 MIO € (Vorjahr: 876 MIO €) Aufzinsungsaufwand aus Versorgungsansprüchen und 600 MIO € (Vorjahr: 568 MIO €) erwartete Erträge aus Planvermögen. 14. ErtragsteuernDie Ertragsteueraufwendungen gliederten sich nach ihrer Herkunft wie folgt: Ertragsteueraufwendungen nach Herkunft[Tabelle 4.39] scroll
Die latenten Steuerabgrenzungen resultierten aus den folgenden Bilanzpositionen: Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten[Tabelle 4.40] scroll
Latente Steuerforderungen aus erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten aus leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen führten zu einem eigenkapitalerhöhenden Effekt in Höhe von 876 MIO € (Vorjahr: 416 MIO €). Erfolgsneutrale Veränderungen beizulegender Zeitwerte von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sowie von zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivaten hatten einen eigenkapitalreduzierenden Effekt aus latenten Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 65 MIO € (Vorjahr: einen eigenkapitalerhöhenden Effekt aus latenten Steuerforderungen in Höhe von 16 MIO €). Die genannten Eigenkapitaleffekte sind in der Gesamtergebnisrechnung enthalten. Die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge führte im Jahr 2012 zu einer Minderung der gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern um 48 MIO € (Vorjahr: 44 MIO €). Durch die Nutzung von Steuergutschriften konnten die gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern um 20 MIO € (Vorjahr: 14 MIO €) reduziert werden. Von den gesamten Verlustvorträgen in Höhe von 1.302 MIO € (Vorjahr: 962 MIO €) können voraussichtlich Beträge in Höhe von 922 MIO € (Vorjahr: 582 MIO €) innerhalb eines angemessenen Zeitraums genutzt werden. Deshalb wurden hierauf aktive latente Steuern in Höhe von 212 MIO € (Vorjahr: 146 MIO €) gebildet, davon im Berichtsjahr 18 MIO € (Vorjahr: 30 MIO €) erfolgsneutral aus Kaufpreisallokationen. Für Verlustvorträge in Höhe von 380 MIO € (Vorjahr: 380 MIO €) bestanden gesetzliche oder wirtschaftliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Deshalb wurden hierfür keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Wäre eine Nutzbarkeit der Verlustvorträge in voller Höhe möglich, hätten theoretisch aktive latente Steuern in Höhe von 73 MIO € (Vorjahr: 124 MIO €) angesetzt werden müssen. Steuergutschriften in Höhe von 93 MIO € (Vorjahr: 92 MIO €) wurden als aktive latente Steuern ausgewiesen, davon waren 0 MIO € (Vorjahr: 1 MIO €) im Berichtsjahr erfolgsneutral gebildet. Für Steuergutschriften in Höhe von 49 MIO € (Vorjahr: 54 MIO €) bestanden gesetzliche oder wirtschaftliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit, weshalb hierfür keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden. Die Verfallbarkeit der nicht nutzbaren Steuergutschriften und steuerlichen Verlustvorträge stellte sich wie folgt dar: Verfallbarkeit nicht nutzbarer Steuergutschriften und steuerlicher Verlustvorträge[Tabelle 4.41] scroll
Im Jahr 2012 bestanden in Tochtergesellschaften, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschafteten, latente Steuerforderungsüberhänge auf temporäre Differenzen und auf Verlustvorträge in Höhe von 289 MIO € (Vorjahr: 268 MIO €). Diese wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften von zukünftigen steuerlichen Gewinnen ausgegangen wird. Auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen wurden im Berichtsjahr 23 MIO € (Vorjahr: 9 MIO €) passive latente Steuern angesetzt. Für temporäre Differenzen aus thesaurierten Ergebnissen von Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen in Höhe von 10.911 MIO € (Vorjahr: 10.017 MIO €) wurden keine passiven latenten Steuern gebildet, da der Bayer-Konzern in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung zu steuern und sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren. Der ausgewiesene Steueraufwand des Jahres 2012 von 752 MIO € (Vorjahr: 891 MIO €) wich um 64 MIO € (Vorjahr: 107 MIO €) von dem erwarteten Steueraufwand von 816 MIO € (Vorjahr: 998 MIO €) ab, der sich bei Anwendung eines gewichteten erwarteten Durchschnittssteuersatzes auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben hätte. Dieser Durchschnittssatz wurde aus den erwarteten Steuersätzen der einzelnen Konzerngesellschaften ermittelt und lag 2012 bei 25,1 % (Vorjahr: 29,7 %). Der gewichtete erwartete Durchschnittssteuersatz wich aufgrund der unterschiedlichen regionalen Verteilung des Vorsteuerergebnisses in Verbindung mit unterschiedlichen lokalen Steuersätzen in einzelnen Ländern deutlich vom Vorjahr ab. Der effektive Steuersatz betrug 23,1 % (Vorjahr: 26,5 %). Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem erwarteten und dem ausgewiesenen Steueraufwand sowie dem erwarteten und dem effektiven Steuersatz im Konzern stellten sich wie folgt dar: Steuerüberleitungsrechnung[Tabelle 4.42] scroll
15. Auf andere Gesellschafter entfallendes ErgebnisDie den anderen Gesellschaftern zustehenden Gewinne beliefen sich auf 51 MIO € (Vorjahr: 12 MIO €), die entsprechenden Verluste auf 1 MIO € (Vorjahr: 10 MIO €). Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus dem Verkauf eines Grundstücks in Indien. 16. Ergebnis je AktieDas Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 (Earnings per Share) mittels Division des Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Stammaktien innerhalb des abgelaufenen Geschäftsjahres errechnet. Ergebnis je Aktie[Tabelle 4.43] scroll
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Erläuterungen zur Bilanz17. Geschäfts- oder Firmenwerte sowie sonstige immaterielle VermögenswerteDie immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2012 wie folgt: Entwicklung immaterielle Vermögenswerte[Tabelle 4.44] scroll
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Innerhalb der sonstigen Rechte und geleisteten Anzahlungen werden u. a. eigene Softwareentwicklungen ausgewiesen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Kosten für intern entwickelte Software, die in der Phase der Anwendungsentwicklung anfallen, in Höhe von 6 MIO € (Vorjahr: 25 MIO €) aktiviert. Der Buchwert der intern entwickelten Software betrug 71 MIO € (Vorjahr: 94 MIO €). Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte enthalten 94 MIO € für den Wirkstoff Alemtuzumab gegen Multiple Sklerose, für den Bayer die Lizenz für die weltweite Vermarktung nach Zulassung an Genzyme Corp., USA, zurückgegeben hat. Bayer beteiligt sich weiterhin an der gemeinsamen Entwicklung und hat bei erfolgreichem Abschluss die Möglichkeit einer weltweiten Co-Promotion sowie Anspruch auf Lizenzgebühren und umsatzabhängige Meilensteinzahlungen. Insgesamt wurden bei den immateriellen Vermögenswerten außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 327 MIO € vorgenommen. Im Zuge einer neuen Markenstrategie wurde im Berichtssegment Consumer Health der Firmenname "Medrad" mit einer bis dato unbestimmbaren Nutzungsdauer in einen Produktnamen umklassifiziert, daraus resultierte eine Teilabschreibung in Höhe von 175 MIO €. Ebenfalls im Berichtssegment Consumer Health wurde ein Patent aufgrund der derzeitigen Einschätzung des Marktumfeldes als nicht mehr werthaltig betrachtet und in Höhe von 130 MIO € außerplanmäßig abgeschrieben. Außerdem entfielen außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in den Berichtssegmenten Consumer Health (12 MIO €), CropScience (5 MIO €) und Pharma (4 MIO €) sowie sonstige Segmente (1 MIO €). Eine veränderte Einschätzung in Bezug auf eine Produktfamilie im Berichtssegment Pharma ergab eine Wertaufholung in Höhe von 16 MIO €. Des Weiteren wurde eine Wertaufholung auf ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt in Höhe von 5 MIO € im Berichtssegment CropScience vorgenommen. Erläuterungen zu Akquisitionen und Desinvestitionen sowie zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten sind in den Anhangangaben [6.2] und [6.3] enthalten. Einzelheiten zur Vorgehensweise bei der Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie der immateriellen Vermögenswerte sind in der Anhangangabe [4] erläutert. SIEHE ANHANGANGABEN [6.2], [6.3], [4] Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2011 wie folgt: Entwicklung immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr)[Tabelle 4.45] scroll
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Die Geschäfts- oder Firmenwerte der Berichtssegmente entwickelten sich im Geschäftsjahr 2012 bzw. im Vorjahr wie folgt: Geschäfts- oder Firmenwerte nach Berichtssegmenten[Tabelle 4.46] scroll
Für den Bayer-Konzern wesentliche Geschäfts- oder Firmenwerte oder immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer sind den folgenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet: Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer[Tabelle 4.47] scroll
Da Unsicherheit darüber besteht, ob akquirierte oder einlizenzierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte letztlich zur Produktion verkaufsfähiger Produkte führen, ist der Zeitraum, über den ein daraus resultierender aktivierter Vermögenswert erwartungsgemäß einen Nutzenzufluss an das Unternehmen generieren wird, nicht bestimmbar. Zum Ende des Geschäftsjahres 2012 waren in Entwicklung befindliche Projekte mit einem Betrag von 893 MIO € (Vorjahr: 779 MIO €) aktiviert. Als immaterieller Vermögenswert mit unbestimmter Nutzungsdauer wird das im Jahr 1994 für die Region Nordamerika zurückerworbene "Bayer-Kreuz", das infolge von Reparationsleistungen nach dem Ersten Weltkrieg an die USA und Kanada fiel, berücksichtigt. Der Zeitraum, über den dieser Firmenname ökonomischen Nutzen stiftet, ist nicht bestimmbar, da die fortwährende Nutzung durch den Bayer-Konzern beabsichtigt ist. Das "Bayer-Kreuz" ist mit einem Buchwert von 107 MIO € aktiviert. PATENTE UND TECHNOLOGIENDer Bayer-Konzern strebt in den bedeutenden Märkten Patentschutz für seine Produkte und Technologien an. In Abhängigkeit von der Rechtsordnung des jeweiligen Landes kann Patentschutz beispielsweise erlangt werden für:
Der Schutz, den ein Patent bietet, ist von Land zu Land unterschiedlich und hängt von Art und Umfang des erteilten Patentanspruchs sowie von den jeweils bestehenden Möglichkeiten zur Geltendmachung unserer Rechte ab. Der Bayer-Konzern verfügt gegenwärtig über ca. 76.000 Patente und Patentanmeldungen. Obwohl in unserem Pharma-Segment insbesondere die Patente für Avalox™ / Avelox™, Betaferon™ / Betaseron™, Eylea™/ Eylia™, Kogenate™, Levitra™, Magnevist™, Mirena™, Nexavar™, Stivarga™, Xarelto™, YAZ™, Yasmin™ und Yasminelle™ für unser Geschäft wichtig sind, sind wir der Auffassung, dass kein einzelnes Patent (oder eine Gruppe zusammengehöriger Patente) für unser Geschäft insgesamt entscheidend ist. LAUFZEIT UND ABLAUF VON PATENTENPatentlaufzeiten unterscheiden sich in Abhängigkeit von den Gesetzen des Landes, das das Patent erteilt hat. In einigen Ländern bestimmt sich die Dauer des Patentschutzes nach dem Zeitpunkt, zu dem die Patentanmeldung eingereicht wurde, in anderen bestimmt sie sich nach dem Zeitpunkt der Patenterteilung. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft, die USA, Japan und einige weitere Länder verlängern die Patentlaufzeit oder gewähren ergänzende Schutzzertifikate zur Kompensation eines Verlusts von Patentlaufzeit aufgrund der arzneimittelrechtlichen Zulassungsverfahren und der erheblichen Investitionen in Produktforschung und -entwicklung. Wir streben eine derartige Verlängerung überall dort an, wo dies möglich ist. Neben Stoff- und Erzeugnispatenten verfolgen wir weiterhin:
Die folgende Tabelle enthält die Ablaufdaten in unseren wesentlichen Märkten für die bedeutendsten Patente zu Avalox™ / Avelox™, Betaferon™ / Betaseron™, Eylea™, Kogenate™, Levitra™, Magnevist™, Mirena™, Nexavar™, Stivarga™, Xarelto™, YAZ™, Yasmin™ und Yasminelle™: Patentablaufdaten[Tabelle 4.48] scroll
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a
Derzeitiger Patentablauf. Patentlaufzeitverlängerung
beantragt.
Ausgewählte patentbezogene Rechtsstreitigkeiten sind in Anhangangabe [32] beschrieben. SIEHE ANHANGANGABE [32] MARKENGrundsätzlich streben wir umfassenden markenrechtlichen Schutz für unsere Produkte in allen Ländern an, in denen diese Produkte vermarktet werden oder in naher Zukunft vermarktet werden sollen. Dabei werden insbesondere Produktnamen, daneben aber auch Slogans sowie Logos, grafische Elemente und Aufmachungen als Marken weltweit geschützt, soweit diese im Einzelfall über besondere Kennzeichnungskraft verfügen. Die Registrierung von Marken erfolgt - soweit möglich - über supranationale Markenschutzsysteme wie europäische Gemeinschaftsmarken und internationale Marken, daneben auch über die nationalen Markenämter. Der konkrete Schutzbereich einer Marke kann im Einzelfall von Land zu Land variieren, abhängig von der Kennzeichnungskraft der jeweiligen Marke. Zu unseren Produktmarken gehören u. a.: HealthCare: Adalat™, Advantage™, Aleve™ / Flanax™ / Apronax™, Alka-Seltzer™, Aspirin™, Avalox™ / Avelox™, Baytril™, Bepanthen™ / Bepanthol™, Berocca™, Betaferon™ / Betaseron™, Canesten™, Ciprobay™ / Ciproxin™ / Baycip™ / Cipro™, Contour™, Diane™, Eylea™/Eylia™, Gadovist™, Glucobay™, Kogenate™, Levitra™, Magnevist™, Mirena™, Nexavar™, One A Day™, Redoxon™, Rennie™, Stivarga™, Supradyn™, Ultravist™, Xarelto™, YAZ™, Yasmin™, Yasminelle™ und Zetia™. CropScience: Basta™ / Liberty™, Bayer Garden™ / Bayer Advanced™, Belt™, Confidor™, FiberMax™ / Stoneville™, Fox™, Gaucho™, InVigor™, Movento™, Nativo™, Nunhems™, Poncho™, Prosaro™, Sakura™, Votivo™ und Xpro™. MaterialScience: Bayblend™, Desmodur™, Desmopan™, Desmophen™, Makrolon™ und Vulkollan™. Gegenwärtig halten wir über 61.000 nationale Markenregistrierungen und -anmeldungen. Hinzu kommen über 800 europäische Gemeinschaftsmarken (mit Schutz in allen Mitgliedsstaaten der EU) sowie annähernd 1.900 internationale Marken (mit Schutz in diversen Ländern). Besondere Bedeutung entfalten unsere Marken gerade auch bei patentfreien Produkten, die einem hohen Wettbewerbsdruck durch generische Produkte ausgesetzt sind. Allerdings gehen wir nicht davon aus, dass mit Ausnahme unserer Unternehmenskennzeichen "Bayer" und "Bayer-Kreuz" einzelne Marken für unser Geschäft insgesamt entscheidend sind. 18. SachanlagenDie Sachanlagen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2012 wie folgt: Entwicklung Sachanlagen[Tabelle 4.49] scroll
Insgesamt wurden bei den Sachanlagen außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 41 MIO € vorgenommen. Davon entfielen 17 MIO € auf einen pharmazeutischen Forschungsstandort in den USA. Darüber hinaus wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen in den Berichtssegmenten CropScience (10 MIO €), MaterialScience (7 MIO €), Consumer Health (3 MIO €), Pharma (2 MIO €) sowie sonstige Segmente (2 MIO €) erfasst. Davon entfielen 10 MIO € auf Restrukturierungsprogramme der Teilkonzerne. Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von 1.570 MIO € (Vorjahr: 1.232 MIO €) entfielen 218 MIO € (Vorjahr: 221 MIO €) auf China. Im Berichtsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 20 MIO € als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten in den Sachanlagen aktiviert (Vorjahr: 23 MIO €). Der dabei angewandte Finanzierungskostensatz betrug im Durchschnitt 3,8 % (Vorjahr: 4,5 %). Sachanlagen, die im Wege von Finanzierungsleasingverträgen genutzt werden, sind in den bilanzierten Sachanlagen mit 447 MIO € (Vorjahr: 463 MIO €) enthalten. Ihre Anschaffungs- und Herstellungskosten betrugen zum Bilanzstichtag 1.185 MIO € (Vorjahr: 1.177 MIO €). Hierbei handelt es sich um technische Anlagen und Maschinen mit einem Buchwert von 204 MIO € (Vorjahr: 216 MIO €), Gebäude mit einem Buchwert von 126 MIO € (Vorjahr: 135 MIO €) sowie sonstige Sachanlagen mit einem Buchwert von 117 MIO € (Vorjahr: 112 MIO €). Zu den aus dem Finanzierungsleasing entstandenen Verbindlichkeiten siehe Anhangangabe [27]. SIEHE ANHANGANGABE [27] Für gemietete Sachanlagen, bei denen ein Operating-Leasing im Sinne von IAS 17 (Leases) vorliegt, wurden im Geschäftsjahr 2012 Mietzahlungen von 226 MIO € (Vorjahr: 239 MIO €) geleistet. Aus Operating-Leasing-Verträgen im Sinne von IAS 17 (Leases) werden im Folgejahr Leasingzahlungen für vermietete Sachanlagen in Höhe von 6 MIO € erwartet. In den Jahren 2014-2017 werden Leasingzahlungen in Höhe von insgesamt 7 MIO € erwartet, nach 2017 Leasingzahlungen in Höhe von insgesamt 2 MIO €. Bayer hat im Jahr 2008 ein Nutzungsrecht in Form eines im Grundbuch eingetragenen Nießbrauchs an Immobilien, die einen Restbuchwert von 140 MIO € (Vorjahr: 146 MIO €) haben, an eine Leasinggesellschaft verkauft und - unter Vereinbarung eines Rückkaufsrechts am Ende der Laufzeit - unmittelbar zurückgeleast. Diese Transaktion, die als besicherte Darlehensaufnahme bilanziert worden ist, führt zu keiner Einschränkung in der operativen Nutzung der Immobilien. ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIENIm Geschäftsjahr 2012 wurde das Nutzungskonzept von Grundstücken und Gebäuden im Rahmen der Umstrukturierung der Bayer Real Estate, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Bayer AG, neu strukturiert. Dadurch ergibt sich erstmalig eine eindeutige Zuordnung, der für den Konzern nicht operativ genutzten Freiflächen und Immobilien. Zum 31. Dezember 2012 beträgt der Buchwert der von Bayer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 90 MIO €. Diese betreffen im Wesentlichen extern vermietete Gebäude bzw. ungenutzte Freiflächen außerhalb der Chemieparks. Der beizulegende Zeitwert dieser Immobilien beträgt 236 MIO €. Aus der Vermietung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien resultieren Mieterträge von 21 MIO € sowie betriebliche Aufwendungen von 4 MIO €. Die Sachanlagen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2011 wie folgt: Entwicklung Sachanlagen (Vorjahr)[Tabelle 4.50] scroll
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die bedeutendsten Standorte je Teilkonzern: Bedeutendste Standorte je Teilkonzern[Tabelle 4.51] scroll
19. Anteile an at-equity bewerteten BeteiligungenDie Buchwerte der at-equity bewerteten Beteiligungen des Konzerns an assoziierten Gesellschaften veränderten sich folgendermaßen: Buchwerte at-equity bewertete Beteiligungen[Tabelle 4.52] scroll
Die Beteiligungen betreffen ausschließlich den Teilkonzern MaterialScience, der diese aus strategischen Motiven hält. Im Jahr 2000 wurden das Polyol-Geschäft sowie Anteile der Produktion von Propylenoxid (PO) von Lyondell Chemicals mit dem Ziel übernommen, den Zugang zu patentgeschützten Technologien sowie eine langfristige wirtschaftliche Versorgung mit Po als Vorprodukt zu Polyurethanen zu sichern. Im Zuge dieser strategischen Entwicklung wurden zwei Unternehmen zur gemeinschaftlichen Produktion von Po gegründet (Po JV, LP, USA, Bayer-Anteil 39,7 %, sowie Lyondell Bayer Manufacturing Maasvlakte VOF, Niederlande, Bayer-Anteil 50 %). Beide Anlagen werden von Lyondell betrieben. Bayer stehen aus diesen Betrieben langfristig feste Abnahmequoten bzw. Mengen von Po bei fixierten Preiskomponenten zu. Die folgenden Tabellen zeigen eine Zusammenfassung der aggregierten Gewinn- und Verlustrechnungen sowie der Bilanzen der at-equity bilanzierten Beteiligungen im Bayer-Konzernabschluss. Aggregierte Ergebnisdaten at-equity bewertete Beteiligungen[Tabelle 4.53] scroll
Aggregierte Bilanzdaten at-equity bewertete Beteiligungen[Tabelle 4.54] scroll
Unter Sonstige werden überwiegend Anpassungen an die einheitlichen Bilanzierungsgrundsätze von Bayer, Unterschiedsbeträge im Rahmen einer Kaufpreisaufteilung und deren ergebniswirksame Fortschreibung ausgewiesen. 20. Sonstige finanzielle VermögenswerteDie sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzten sich wie folgt zusammen: Sonstige finanzielle Vermögenswerte[Tabelle 4.55] scroll
Die Ausleihungen und Forderungen enthielten ein Gründungsstockdarlehen im Nominalvolumen von 595 MIO € (Vorjahr: 595 MIO €) und ein Genussrechtskapital im Nominalvolumen von 150 MIO € (Vorjahr: 150 MIO €) gegenüber der Bayer-Pensionskasse VVaG (Bayer-Pensionskasse). Die Anlagen bei Banken reduzierten sich auf 19 MIO € (Vorjahr: 1.905 MIO €). Die Reduzierung diente unter anderem der Tilgung der EMTN-Anleihe im Nominalvolumen von 2.000 MIO € im April 2012. In den Schuldtiteln der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" waren im Wesentlichen Schatzanweisungen der Bundesrepublik Deutschland in Höhe von 125 MIO € (Vorjahr: 127 MIO €) enthalten. Diese Schatzanweisungen wurden an eine Bank verliehen und werden weiterhin als "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" bilanziert, da Chancen und Risiken bei Bayer verbleiben. Bei Fälligkeit bzw. Rückgabe der Schatzanweisungen ist Bayer bis zum Jahr 2016 verpflichtet, diese durch Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland zu ersetzen. In den Eigenkapitaltiteln der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" waren Eigenkapitaltitel in Höhe von 32 MIO € (Vorjahr: 41 MIO €) enthalten, deren beizulegender Zeitwert weder aus einem Börsen- oder Marktpreis noch durch Diskontierung zuverlässig ermittelbarer zukünftiger Cashflows abgeleitet werden konnte. Diese Eigenkapitaltitel wurden zu Anschaffungskosten bewertet. Im Jahr 2012 wurden bei den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten -6 MIO € (Vorjahr: -12 MIO €) als Wertminderung ergebniswirksam erfasst. Die in den zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen nicht-derivativen Wertpapiere in Höhe von 196 MIO € (Vorjahr: 0 MIO €) dienten der Diversifikation im Rahmen der kurzfristigen Kapitalanlage zur zeitnahen Veräußerung im Rahmen des Liquiditätsmanagements. Zum Bilanzstichtag waren 10 MIO € (Vorjahr: 5 MIO €) der nicht wertgeminderten sonstigen finanziellen Vermögenswerte überfällig. Nähere Erläuterungen der Forderungen aus Derivaten werden in Anhangangabe [30] gegeben. SIEHE ANHANGANGABE [30] Bei den Leasingforderungen handelt es sich um Finanzierungsleasingverträge, bei denen Bayer der Leasinggeber und der Kunde der wirtschaftliche Eigentümer der Leasinggegenstände ist. Den Leasingforderungen liegen erwartete Leasingzahlungen von 75 MIO € (Vorjahr: 77 MIO €) und ein darin enthaltener Zinsanteil von 41 MIO € (Vorjahr: 42 MIO €) zugrunde. 26 MIO € der erwarteten Leasingzahlungen sind innerhalb eines Jahres fällig (Vorjahr: 2 MIO €), 4 MIO € innerhalb der nachfolgenden vier Jahre (Vorjahr: 30 MIO €) und 45 MIO € in den Folgejahren (Vorjahr: 45 MIO €). 21. VorräteDie Vorräte setzten sich wie folgt zusammen: Vorräte[Tabelle 4.56] scroll
Die Wertberichtigungen auf Vorräte, die in den Herstellungskosten ausgewiesen werden, entwickelten sich folgendermaßen: Wertberichtigungen auf Vorräte[Tabelle 4.57] scroll
22. Forderungen aus Lieferungen und LeistungenDie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Wertberichtigungen betrugen zum Bilanzstichtag 7.431 MIO € (Vorjahr: 7.061 MIO €) und setzten sich wie folgt zusammen: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen[Tabelle 4.58] scroll
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich folgendermaßen: Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen[Tabelle 4.59] scroll
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 7.320 MIO € (Vorjahr: 6.984 MIO €) waren nicht einzelwertgemindert. Für diese nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestanden zum Bilanzstichtag Überfälligkeiten bzw. sofortige Fälligkeiten in Höhe von 1.095 MIO € (Vorjahr: 1.048 MIO €). Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassend die Aufteilung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach den Kriterien der Wertminderung und der Überfälligkeiten. Wertminderung und Überfälligkeiten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen[Tabelle 4.60] scroll
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Bei den einzelwertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug der Bruttobuchwert 248 MIO € (Vorjahr: 180 MIO €), die zugehörige Wertminderung lag bei 137 MIO € (Vorjahr: 103 MIO €), sodass sich ein Nettobuchwert von 111 MIO € (Vorjahr: 77 MIO €) ergab. Der nicht wertgeminderte Forderungsbestand wurde aufgrund etablierter Kreditmanagementprozesse und individueller Beurteilung der einzelnen Kundenrisiken als werthaltig erachtet. Das künftige Ausfallrisiko der bestehenden Forderungen wurde in den Wertberichtigungen angemessen berücksichtigt. Die Forderungen gegenüber staatlichen Institutionen des Gesundheitswesens, insbesondere in Griechenland, Italien, Portugal und Spanien, stehen aufgrund der Staatsschuldenkrise unter besonderer Beobachtung. Auch wenn bei diesen Forderungen in 2012 und 2011 keine wesentlichen Zahlungsausfälle eingetreten sind, könnte die weitere Entwicklung in diesen Ländern dazu führen, dass Zahlungen nicht fristgerecht geleistet werden oder teilweise ausfallen. Dies könnte zur Folge haben, dass Wertberichtigungen im Rahmen einer Neubewertung aufgrund neuer Ereignisse zu erfassen wären, die über der bisher bilanzierten Vorsorge liegen. Gegenüber staatlichen Institutionen des Gesundheitswesens bestanden in den oben angegebenen Ländern am Jahresende Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von insgesamt 240 MIO € (Vorjahr: 341 MIO €). Für ausgewählte Kreditportfolios der Teilkonzerne HealthCare (10 % des Umsatzes) und CropScience (19 % des Umsatzes) lagen Absicherungen durch Kreditversicherer vor, wobei der Umfang der Absicherungen regional variierte. Daneben waren Absicherungen durch Anzahlungen, Akkreditive, Bürgschaften und Garantien vereinbart sowie Forderungen in Brasilien in Höhe von 255 MIO € (Vorjahr: 273 MIO €) durch Pfandrechte auf Grundstücke und Gebäude sowie auf Ernteerträge besichert. 23. Sonstige ForderungenDie sonstigen Forderungen abzüglich Wertberichtigung in Höhe von 60 MIO € (Vorjahr: 61 MIO €) setzten sich folgendermaßen zusammen: Sonstige Forderungen[Tabelle 4.61] scroll
Die Versicherungsansprüche in Höhe von 607 MIO € (Vorjahr: 425 MIO €) bezogen sich im Wesentlichen auf Erstattungsansprüche aus Produkthaftung. Weiterhin bestand aus dem Verkauf des hämatologischen Onkologieportfolios Campath™ /MabCampath™, Fludara™ und Leukine™ an die Genzyme Corp., USA, eine übrige Forderung in Höhe von 25 MIO € (Vorjahr: 124 MIO €). Der Rückgang des Forderungsbetrags beruhte vor allem auf den während des Jahres erhaltenen, vom Umsatz abhängigen Zahlungen. Von den sonstigen Forderungen entfiel ein Betrag von 633 MIO € (Vorjahr: 713 MIO €) auf finanzielle Forderungen. Davon waren Forderungen in Höhe von 605 MIO € (Vorjahr: 582 MIO €) nicht wertgemindert. Für diese Forderungen bestanden zum Bilanzstichtag Überfälligkeiten bzw. sofortige Fälligkeiten in Höhe von 221 MIO € (Vorjahr: 157 MIO €). Der Bruttobuchwert der einzelwertgeminderten Forderungen betrug 88 MIO € (Vorjahr: 192 MIO €), die zugehörige Wertminderung lag bei 60 MIO € (Vorjahr: 61 MIO €), sodass sich ein Nettobuchwert von 28 MIO € (Vorjahr: 131 MIO €) ergab. Die Tabelle zeigt zusammenfassend die Aufteilung der in den sonstigen Forderungen enthaltenen finanziellen Forderungen nach den Kriterien der Wertminderung und der Überfälligkeiten. Wertminderung und Überfälligkeiten finanzielle sonstige Forderungen[Tabelle 4.62] scroll
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24. EigenkapitalEine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts, die allen Anspruchsgruppen des Unternehmens zugutekommt, die Sicherung der Liquidität sowie der Kreditwürdigkeit des Bayer-Konzerns sind die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements. Die Reduzierung der Kapitalkosten trägt hierzu ebenso bei wie die Optimierung der Kapitalstruktur und der Zahlungsmittelzu- und -abflüsse aus Finanzierungstätigkeit sowie ein effektives Risikomanagement. In Bezug auf die Kreditqualität beurteilen die beauftragten Ratingagenturen den Bayer-Konzern wie folgt: Rating[Tabelle 4.63] scroll
Diese Investment Grade Ratings spiegeln eine gute Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wider und gewährleisten den Zugang zu einer breiten Investorenbasis für die Finanzierung. Das Kapitalmanagement des Konzerns basiert auf den von Ratingagenturen veröffentlichten Verschuldungskennziffern, die (mit unterschiedlicher Ausgestaltung) die Zahlungsmittelzu- und -abflüsse einer Periode in Relation zur Verschuldung setzen. Die Finanzstrategie des Bayer-Konzerns zielt auf eine A-Ratingkategorie und den Erhalt der finanziellen Flexibilität ab. Neben der Reduzierung der Nettofinanzverschuldung durch Zahlungsmittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft dienen zur Umsetzung der Finanzstrategie u. a. die im Juli 2005 begebene nachrangige Hybridanleihe sowie das durch die Hauptversammlungsbeschlüsse bereits genehmigte und das bedingte Kapital bzw. ein mögliches Aktienrückkaufprogramm. Bayer unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen. Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung in den Jahren 2011 und 2012 ergeben sich aus der Eigenkapitalveränderungsrechnung des Bayer-Konzerns. GEZEICHNETES KAPITALDas gezeichnete Kapital der Bayer AG belief sich am 31. Dezember 2012 auf 2.117 MIO € (Vorjahr: 2.117 MIO €), eingeteilt in 826.947.808 Stück (Vorjahr: 826.947.808 Stück) auf den Namen lautende Aktien, und war voll eingezahlt. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht. GENEHMIGTES KAPITALDurch die Hauptversammlung vom 30. April 2010 ist ein genehmigtes Kapital in Höhe von 530 MIO € beschlossen worden, das bis zum 29. April 2015 befristet ist. Es kann zur Erhöhung des gezeichneten Kapitals durch Ausgabe neuer nennbetragsloser Namensaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen verwendet werden, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen auf einen Betrag von insgesamt 423 MIO € begrenzt sind (Genehmigtes Kapital I). Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von diesem Bezugsrecht auszunehmen und es auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Gläubigern der von der Bayer AG oder ihren Konzerngesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung ihres Options- oder Wandlungsrechts bzw. nach Erfüllung einer Options- oder Wandlungspflicht zustünde. Weiterhin ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, sofern die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder sonstiger Vermögensgegenstände erfolgt. Der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf Aktien entfällt, die in den vorgenannten Fällen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gegen Bar- oder Sacheinlagen ausgegeben werden, darf insgesamt 20 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigen. Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 30. April 2010 wurde ein weiteres genehmigtes Kapital beschlossen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum 29. April 2015 durch Ausgabe neuer nennbetragsloser Namensaktien gegen Bareinlagen um bis zu insgesamt 212 MIO € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II). Der Beschluss der Hauptversammlung sieht vor, dass den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren ist. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei ein- oder mehrmaliger Ausnutzung des Genehmigten Kapitals ii bis zu einem Kapitalerhöhungsbetrag auszuschließen, der 10 % des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung und des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet, um die neuen Aktien gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag auszugeben, der den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft derselben Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags nicht wesentlich unterschreitet. Auf die vorgenannte 10 %-Grenze werden alle eigenen Aktien angerechnet, die aufgrund einer Ermächtigung der Hauptversammlung erworben und gemäß § 71 Absatz 1 Nr. 8 Satz 5 AktG i. V. m. § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung veräußert werden. Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ausgegeben wurden bzw. auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibung während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in entsprechender Anwendung des § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG ausgegeben wurden. Beide zuvor beschriebenen genehmigten Kapitalia wurden bislang nicht in Anspruch genommen. BEDINGTES KAPITALDie Hauptversammlung vom 30. April 2010 fasste Beschlüsse zu einem Bedingten Kapital 2010 und erhöhte das Grundkapital bedingt um bis zu 212 MIO € durch Ausgabe von bis zu 82.694.750 Aktien. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von auf den Namen lautenden Aktien an die Inhaber von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) jeweils mit Options- /Wandlungsrechten/ -pflichten, die aufgrund von Ermächtigungen der Hauptversammlung vom 30. April 2010 bis zum 29. April 2015 von der Bayer AG oder einer Konzerngesellschaft ausgegeben werden, an der die Bayer AG unmittelbar oder mittelbar zu mindestens 90 % beteiligt ist. Diese Ermächtigungen zur Ausgabe der Instrumente sind auf einen Gesamtnennbetrag von insgesamt 6 MRD € begrenzt. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die Instrumente zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht auszuschließen, wenn die Ausgabe der Instrumente zu einem Kurs erfolgt, der den Marktwert der Instrumente nicht wesentlich unterschreitet. Die nach § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG sinngemäß geltende Grenze für Bezugsrechtsausschlüsse von 10 % des Grundkapitals darf nicht überschritten werden. Auf diese Grenze werden sowohl Aktien als auch solche Instrumente angerechnet, die in direkter oder sinngemäßer Anwendung des § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden. Insgesamt wird der Vorstand - vorbehaltlich einer erneuten Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss durch die Hauptversammlung - die bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals unter Bezugsrechtsausschluss aus dem Genehmigten Kapital und aus dem Bedingten Kapital nur zu Kapitalerhöhungen um maximal 20 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 30. April 2010 bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft nutzen. Auf diese 20 %-Grenze sind alle Ausgaben bzw. Veräußerungen von Aktien oder von Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten, die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erfolgen, anzurechnen. GEWINNRÜCKLAGENDie Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Die Gewinnrücklagen beinhalten zudem sämtliche nicht ergebniswirksam erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen sowie die Effekte aus der Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte im Pensionsvermögen. KUMULIERTES ÜBRIGES COMPREHENSIVE INCOMEIm kumulierten übrigen Comprehensive Income werden die Währungsänderungen, die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte von zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten (Cashflow-Hedges) sowie von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten und die Neubewertungsrücklage erfasst. Diese resultiert aus der in 2005 erfolgten Übernahme des restlichen 50-prozentigen Roche-Anteils des im Geschäftsjahr 1996 gegründeten OTC-Joint-Ventures in den USA sowie aus der Übernahme des restlichen 50-prozentigen Anteils an der Bayer MaterialScience Oldenburg GmbH & Co. KG, Oldenburg, im Geschäftsjahr 2008. Im Berichtsjahr erfolgte zudem in Höhe von 5 MIO € (Vorjahr: 6 MIO €) eine Umbuchung von der Neubewertungsrücklage in die Gewinnrücklage für den Teil, der ergebniswirksam im Rahmen der planmäßigen Abschreibung der entsprechenden Vermögenswerte berücksichtigt wurde. DIVIDENDENach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn, der in dem gemäß Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Bayer AG ausgewiesen wird. Aus dem Konzernergebnis wurde für das Geschäftsjahr 2011 pro Aktie eine Dividende von 1,65 € gezahlt. Die vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2012 beträgt 1,90 € pro Aktie, was einem Ausschüttungsvolumen von 1.571 MIO € entspricht. Die vorgeschlagene Dividende ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher nicht als Verbindlichkeit im Konzernabschluss erfasst. ANTEILE ANDERER GESELLSCHAFTERDie Entwicklung des Anteils anderer Gesellschafter am Eigenkapital in den Jahren 2012 und 2011 ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung. Entwicklung Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital[Tabelle 4.64] scroll
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen im Wesentlichen das Eigenkapital der Bayer CropScience Limited, Indien, Bayer Pearl Polyurethane Systems FZCO, Vereinigte Arabische Emirate, Bayer Jinling Polyurethane Co. Ltd., China, Bayer East Africa Ltd., Kenia, Bayer s.a., Peru, Bayer CropScience Ltd., Bangladesch, Bayer MaterialScience Taiwan Ltd., Taiwan, und der Sumika Bayer Urethane Co. Ltd., Japan. 25. Pensionsrückstellungen und ähnliche VerpflichtungenFür Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde zum Bilanzstichtag im In- und Ausland gemäß folgender Aufstellung bilanzielle Vorsorge getroffen: Pensionen und ähnliche Verpflichtungen[Tabelle 4.65] scroll
Die Aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne sowie für andere Leistungszusagen enthielten die folgenden Bestandteile: Aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne[Tabelle 4.66] scroll
Aufwendungen für andere Leistungszusagen[Tabelle 4.67] scroll
Die Entwicklung der rückstellungs- und fondsfinanzierten Versorgungsverpflichtungen stellte sich wie folgt dar: Entwicklungrückstellungs- und fondsfinanzierte Versorgungsverpflichtungen[Tabelle 4.68] scroll
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Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen, die sich auf Pensionsverpflichtungen und auf andere Leistungszusagen beziehen, beliefen sich auf 1.275 MIO € (Vorjahr: 582 MIO €) bzw. 45 MIO € (Vorjahr: 15 MIO €). Sie entsprechen dem Saldo aus den erwarteten Erträgen aus Planvermögen und den versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten in Bezug auf das Planvermögen. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr versicherungsmathematische Gewinne (+) und Verluste (-) sowie Effekte aus der Berücksichtigung der Obergrenze für Vermögenswerte von -2.849 MIO € (Vorjahr: -1.241 MIO €) ergebnisneutral berücksichtigt. Diese beziehen sich im Wesentlichen mit -2.881 MIO € (Vorjahr: -1.180 MIO €) auf Pensionsverpflichtungen und mit 33 MIO € (Vorjahr: -61 MIO €) auf andere Leistungszusagen. Die in den vergangenen Jahren inkl. des laufenden Geschäftsjahrs erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinne (+) und Verluste (-) beliefen sich auf -9.296 MIO € (Vorjahr: -6.448 MIO €). Der Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen für Pensionen und der anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen sowie der Deckungsstatus der fondsfinanzierten Verpflichtungen wird in der folgenden Tabelle dargestellt. Anwartschaftsbarwert und Deckungsstatus[Tabelle 4.69] scroll
Für selektive Versorgungszusagen in Deutschland hat ein Wechsel von rein rückstellungsfinanzierten hin zu fondsfinanzierten Pensionsplänen stattgefunden. Da die Verpflichtungen noch nicht in voller Höhe durch das Fondsvermögen gedeckt sind, erklärt sich der Anstieg der Unterdeckung der fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen. Insofern sind in Deutschland vormals rückstellungsfinanzierte Versorgungsverpflichtungen in Höhe von 5.653 MIO € nun durch die teilweise Hinterlegung mit Fondsvermögen in den Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen, (BPT), als fondsfinanziert auszuweisen. Im Geschäftsjahr 2012 wurden kurz laufende Wertpapiere im Volumen von 1.000 MIO € (Vorjahr: 260 MIO €) in den BPT eingebracht. Des Weiteren wirkten sich versicherungsmathematische Verluste aufgrund gesunkener Abzinssungssätze aus. Das teilweise Funding der Pensionspläne führt zu einer zukünftigen Entlastung des operativen Cashflows zur Bedienung der Pensionsverpflichtungen. Im Vorjahr haben wir das Planvermögen in den USA um zusätzliche 217 MIO € erhöht. PENSIONSPLÄNE UND ANDERE LEISTUNGSZUSAGENFür die meisten Mitarbeiter wird für die Zeit nach der Pensionierung durch den Konzern direkt oder durch Beitragszahlungen an private und öffentliche Einrichtungen Vorsorge getroffen. Die Leistungen des Konzerns variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und basieren in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Entgelt der Mitarbeiter. Die Verpflichtungen umfassen sowohl solche aus bereits laufenden Pensionen als auch aus Anwartschaften auf künftig zu zahlende Pensionen. Der Bayer-Konzern hat für die Mitarbeiter in vielen Ländern fondsfinanzierte Versorgungspläne eingerichtet. Da sich die rechtlichen und steuerlichen Anforderungen sowie die wirtschaftlichen Gegebenheiten zwischen den einzelnen Ländern stark unterscheiden können, hat das Vermögensmanagement individuellen landesspezifischen Grundsätzen zu folgen. Für das Planvermögen werden mithilfe von Risikomanagementsystemen Stress-Szenarien simuliert sowie weitere Risikoanalysen (z. B. Value at Risk) durchgeführt. Des Weiteren sind Risikostreuung, Portfolio-Effizienz und ein angemessenes Chancen-Risiken-Verhältnis (sowohl landesspezifisch als auch im weltweiten Zusammenhang), das insbesondere die Zahlung sämtlicher zukünftiger Versorgungsleistungen gewährleisten soll, relevante Determinanten der verwendeten Anlagestrategien. Den mit Abstand bedeutendsten Versorgungsplan stellt die Bayer-Pensionskasse VVaG, Leverkusen, (Bayer-Pensionskasse) dar. Die rechtlich selbstständige Bayer-Pensionskasse ist ein Lebensversicherungsunternehmen und unterliegt daher dem Versicherungsaufsichtsgesetz. Die zugesagten Leistungen, die über die Bayer-Pensionskasse abgedeckt sind, umfassen Altersrenten, Hinterbliebenenversorgung und Invalidenrenten. Der Pensionsplan finanziert sich aus Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträgen. Dieser Plan ist für Neueintritte ab dem 1. Januar 2005 geschlossen. Für Neueintritte ab dem 1. Januar 2005 werden Pensionszusagen über die Rheinische Pensionskasse VVaG, Leverkusen, gewährt. Die zukünftigen Pensionszahlungen orientieren sich bei diesen Zusagen an den geleisteten Beitragszahlungen und den erwirtschafteten Renditen unter Berücksichtigung einer Garantieverzinsung. Die Kapitalanlagepolitik der Bayer-Pensionskasse richtet sich neben der Einhaltung aufsichtsrechtlicher Rahmenvorgaben an der aus den eingegangenen Verpflichtungen resultierenden Risikostruktur aus. Hierauf basierend hat die Bayer-Pensionskasse vor dem Hintergrund der Kapitalmarktentwicklung ein risikoadäquates strategisches Zielportfolio entwickelt. Der Schwerpunkt dieser Anlagestrategie liegt in erster Linie in einem stringenten Down-side-Risikomanagement und weniger in einer absoluten Renditemaximierung. Es ist zu erwarten, dass die so definierte Anlagepolitik in der Lage ist, eine Kapitalverzinsung zu erwirtschaften, welche langfristig die dauerhafte Erfüllung der Verpflichtungen gewährleistet. Ein weiteres bedeutendes Versorgungsvehikel stellt der BPT dar. 2011 wurden auch die Pensionsverpflichtungen der Bayer Pharma AG, Berlin, im Rahmen des BPT mit Vermögen gedeckt. Diese waren bis dahin im Schering Altersversorgungs Treuhand e. V. verwaltet worden. Neben diesen Versorgungsverpflichtungen werden weitere Versorgungskomponenten des Bayer-Konzerns, wie z. B. Deferred Compensation und Teile anderer Direktzusagen, gedeckt. Auch hier orientiert sich die Anlagestrategie an der Struktur der korrespondierenden Verpflichtungen. Sie gestattet auch den Einsatz von Derivaten. Währungsrisiken werden annähernd vollständig abgesichert. Bayer garantiert nach deutschem Recht im Rahmen der Subsidiärhaftung die vertraglichen Verpflichtungen aus Pensionszusagen in Deutschland, soweit sie durch ein Versorgungsvehikel zu erfüllen sind. Weitere wesentliche Pensionspläne gibt es in den USA und Großbritannien. Diese Pläne sind für Neueintritte geschlossen. Für das Planvermögen im Ausland bilden ebenfalls insbesondere die Struktur der Versorgungszusagen und das Risikoprofil die wesentlichen Entscheidungskriterien für die Entwicklung der zugrunde liegenden Anlagestrategie. Die anderen Leistungszusagen in Deutschland betrafen vor allem Vor- und Frühruhestandsleistungen. Im Ausland betrafen die anderen Leistungszusagen im Wesentlichen Unterstützung zur medizinischen Versorgung von Rentnern in den USA. Die gewichtete Zusammensetzung des Planvermögens zur Deckung der Pensionsverpflichtungen sowie zur Deckung der anderen Leistungszusagen stellte sich zum jeweiligen Bilanzstichtag wie folgt dar: Planvermögen zur Deckung der Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember[Tabelle 4.70] scroll
Planvermögen zur Deckung anderer Leistungszusagen zum 31. Dezember[Tabelle 4.71] scroll
In dem beizulegenden Zeitwert des inländischen Planvermögens waren von Bayer gemietete Immobilien mit ihren Marktwerten in Höhe von 71 MIO € (Vorjahr: 74 MIO €) sowie über Fonds gehaltene Bayer-Aktien mit einem Marktwert in Höhe von 37 MIO € (Vorjahr: 26 MIO €) enthalten. Unter dem sonstigen Planvermögen sind insbesondere begebene Baudarlehen, sonstige Forderungen, Festgeldguthaben, Alternative Investmentprodukte sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgewiesen. BEWERTUNGSPARAMETER UND DEREN SENSITIVITÄTENDie folgenden gewichteten Parameter wurden zur Bewertung der Versorgungsverpflichtungen zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres sowie zur Bewertung des Versorgungsaufwands im jeweiligen Berichtsjahr zugrunde gelegt: Parameter Versorgungsverpflichtungen[Tabelle 4.72] scroll
Das Verfahren zur Ermittlung des Pensionsabzinsungssatzes im europäischen Währungsraum wurde zum 31. Dezember 2012 modifiziert. Die Ermittlung des Abzinsungssatzes auf Basis eines Referenzportfolios des iBoxx wurde aufgegeben, da eine hinreichende Diversifikation von Anleihen als nicht mehr gegeben angesehen wurde. Es wurde ein neues Referenzportfolio - unter Beibehaltung der Kriterien für die Kreditqualität (auf Basis veröffentlichter Ratings) -, welches eine größere Anzahl von Anleihen umfasst, auf Basis von in Bloomberg veröffentlichten Daten festgelegt. Der so ermittelte Abzinsungssatz beläuft sich auf 3,2 %. Unter Beibehaltung des bisherigen Referenzportfolios (iBoxx) wäre der ermittelte Abzinsungssatz 3,0 % gewesen. Bei Anwendung eines Abzinsungssatzes von 3,0 % wäre die Pensionsrückstellung um ca. 540 MIO € höher gewesen. Parameter Versorgungsaufwand[Tabelle 4.73] scroll
Eine Änderung der einzelnen Parameter um 0,5 Prozentpunkte hätte bei ansonsten konstant gehaltenen Annahmen folgende Auswirkungen auf die Versorgungsverpflichtungen zum Ende des laufenden Geschäftsjahres: Sensitivitäten Versorgungsverpflichtungen[Tabelle 4.74] scroll
Wegen ihres Versorgungscharakters werden insbesondere die Verpflichtungen der US-Tochtergesellschaften für die Krankheitskosten der Mitarbeiter nach deren Eintritt in den Ruhestand ebenfalls unter den pensionsähnlichen Verpflichtungen ausgewiesen. Für die Krankheitskosten wurde dabei eine Kostensteigerungsrate von 8,0 % (Vorjahr: 8,5 %) unterstellt, die sich bis zum Jahr 2018 schrittweise auf 5,0 % (Vorjahr: 5,0 %) reduziert. Eine Änderung der zugrunde gelegten Kostensteigerungsraten der Krankheitskosten um einen Prozentpunkt hätte folgende Auswirkungen: Sensitivität Krankheitskosten[Tabelle 4.75] scroll
GELEISTETE UND ZUKÜNFTIGE ZAHLUNGENFolgende Auszahlungen entsprechen den getätigten bzw. erwarteten Arbeitgeberbeiträgen für fondsfinanzierte und rückstellungsfinanzierte Versorgungspläne: Gezahlte und erwartete Arbeitgeberbeiträge[Tabelle 4.76] scroll
Die zukünftig zu zahlenden Versorgungsleistungen werden wie folgt geschätzt: Zukünftige Versorgungsleistungen[Tabelle 4.77] scroll
FÜNF-JAHRESENTWICKLUNG DER VERSICHERUNGSMATHEMATISCHEN GEWINNE UND VERLUSTEDie außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in der Eigenkapitalveränderungsrechnung und Gesamtergebnisrechnung erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in Bezug auf die Versorgungsverpflichtungen und das Planvermögen stellten sich wie folgt dar: Entwicklung versicherungsmathematische Gewinne und Verluste in Bezug auf Versorgungsverpflichtungen und Planvermögen[Tabelle 4.78] scroll
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Bei den anderen Leistungszusagen in Deutschland bestanden bislang keine nicht realisierten versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste. 26. Andere RückstellungenDie einzelnen Rückstellungskategorien entwickelten sich im Geschäftsjahr 2012 wie folgt: Entwicklung Andere Rückstellungen[Tabelle 4.79] scroll
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Für die im Geschäftsjahr 2012 bilanzierten Rückstellungen werden die folgenden Mittelabflüsse erwartet: Erwartete Mittelabflüsse Andere Rückstellungen[Tabelle 4.80] scroll
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Den Rückstellungen standen Erstattungsansprüche in Höhe von 594 MIO € (Vorjahr: 406 MIO €) gegenüber, die als Forderung aktiviert wurden. Sie bezogen sich im Wesentlichen auf Erstattungsansprüche aus Produkthaftung sowie auf Umweltschutzmaßnahmen. 26.1 SteuernDie Rückstellungen für Steuern umfassten Rückstellungen für Ertragsteuern in Höhe von 725 MIO € (Vorjahr: 886 MIO €) sowie Rückstellungen für sonstige Steuerarten in Höhe von 136 MIO € (Vorjahr: 116 MIO €). Weitere Ertragsteuerverpflichtungen gemäß IAS 12 (Income Taxes) bestanden zum Ende des Berichtsjahres in Höhe der bilanzierten Ertragsteuerverbindlichkeiten von 72 MIO € (Vorjahr: 76 MIO €). 26.2 UmweltschutzDie Rückstellungen für Umweltschutz betrafen im Wesentlichen die Sanierung von kontaminierten Standorten, die Nachrüstung von Deponien sowie Rekultivierungs- und Wasserschutzmaßnahmen. 26.3 RestrukturierungenVon den Rückstellungen für Restrukturierungen entfielen 237 MIO € (Vorjahr: 315 MIO €) auf Abfindungen und 70 MIO € (Vorjahr: 115 MIO €) auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen, die sich im Wesentlichen aus sonstigen mit der Aufgabe von Produktionseinrichtungen verbundenen Kosten zusammensetzten. Im Teilkonzern HealthCare wurde im November 2010 ein Restrukturierungsprogramm begonnen, das zur nachhaltigen Steigerung der Effizienz des Teilkonzerns führen soll. Die Maßnahmen betreffen alle Funktionsbereiche und sollen neben einer langfristigen Kostenentlastung auch zu einer Verschiebung von Aktivitäten aus den gesättigten Märkten in die Wachstumsländer führen. Wesentliche Einzelmaßnahmen fanden in Deutschland, Japan, Frankreich und den USA statt. Hierzu gehörte u. a. die Umstrukturierung des Funktionsbereichs "Global Chemical and Pharmaceutical Development" zur besseren Nutzung der kostenintensiven Infrastruktur und zur verstärkten Ausrichtung auf innovative Produktentwicklung. Für die genannten und weitere Maßnahmen bestanden zum 31. Dezember 2012 Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 136 MIO €. Davon entfielen 129 MIO € auf Abfindungen und 7 MIO € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen. Im Laufe des Jahres 2011 wurde im Teilkonzern CropScience ein Restrukturierungsprogramm zur Verbesserung der Kosteneffizienz und zur Steigerung der Flexibilität gestartet. Wesentliche Einzelmaßnahmen fanden in den USA, in Deutschland und in Frankreich statt. Die im Vorjahr in den USA begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen, bei denen mehrere Produktionsanlagen für die Herstellung von Carbamaten in Institute im Bundesstaat West Virginia außer Betrieb genommen und der Formulierungsstandort in Woodbine im Bundesstaat Georgia geschlossen wurden, wurden unter Inanspruchnahme der hierfür gebildeten Rückstellungen weiter umgesetzt. Die Restrukturierungsrückstellungen für die genannten und weitere Maßnahmen betrugen zum 31. Dezember 2012 119 MIO €. Davon entfielen 67 MIO € auf Abfindungen und 52 MIO € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen. Die im Teilkonzern MaterialScience durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen betrafen im Wesentlichen die Optimierung einzelner Standorte in den USA zur Verbesserung der Kosteneffizienz sowie die Neuausrichtung des Systemhaus-Geschäfts in Europa und die damit verbundene Konsolidierung von Produktionsstätten. Die Restrukturierungsrückstellungen betrugen zum 31. Dezember 2012 25 MIO €. Davon entfielen 16 MIO € auf Abfindungen und 9 MIO € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen. Im Bereich Business Services bezogen sich wesentliche Einzelmaßnahmen auf die im Vorjahr begonnene Ausgliederung eines Teils der IT-Infrastrukturdienstleistungen in Deutschland. Von den Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 10 MIO € entfielen 8 MIO € auf Abfindungen und 2 MIO € auf sonstige Restrukturierungsaufwendungen. Weiterhin wurden konzernweit Restrukturierungsmaßnahmen zur Einführung von Länder-Plattformen sowie weitere Effizienzsteigerungsmaßnahmen durchgeführt, um eine stärkere Bündelung von Zentralfunktionen zu erreichen. Die Restrukturierungsrückstellungen hierfür betrugen zum 31. Dezember 2012 17 MIO €, die auf Abfindungen entfielen. 26.4 Kunden- und LieferantenverkehrDie Rückstellungen für Kunden- und Lieferantenverkehr umfassten Rückstellungen für Rabatte, Skonti und andere Verkaufspreisanpassungen, Produktrücknahmen, ausstehende Eingangsrechnungen sowie drohende Verluste bzw. belastende Verträge. 26.5 RechtsstreitigkeitenDie aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken und deren Entwicklung werden in Anhangangabe [32] dargestellt. SIEHE ANHANGANGABE [32] 26.6 PersonalMit den Personalrückstellungen wird bilanzielle Vorsorge vor allem für variable und individuelle Einmalzahlungen, Überschüsse auf Langzeitkonten, Zahlungen aufgrund von Mitarbeiterjubiläen, Vorruhestandsregelungen und Altersteilzeitvereinbarungen sowie sonstige Personalkosten getroffen. Ferner sind hier die Verpflichtungen aus aktienbasierter Entlohnung ausgewiesen. Abfindungsleistungen aus Restrukturierungen sind unter Rückstellungen für Restrukturierungen ausgewiesen. AKTIENPROGRAMMEDie Aktienprogramme des Bayer-Konzerns sind nach Mitarbeitergruppen differenzierte Kollektivzusagen. Grundsätzlich werden - wie für Vergütungssysteme mit Barausgleich gemäß IFRS 2 (Share-based Payment) vorgesehen - alle Verpflichtungen, die aus den aktienbasierten Programmen hervorgehen, durch Rückstellungen berücksichtigt, deren Höhe zum Bilanzstichtag dem beizulegenden Zeitwert der erdienten Anteile der jeweiligen Zusagen an die Mitarbeitergruppen entspricht. Alle daraus resultierenden Wertänderungen werden aufwandswirksam erfasst. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der für die jeweiligen Programme gebildeten Rückstellungen: Entwicklung Rückstellungen für aktienbasierte Programme[Tabelle 4.81] scroll
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Der Wert der Aspire-Programme, die zum Jahresende 2012 vollständig erdient waren und zu Beginn des Jahres 2013 zur Auszahlung kamen, betrug 46 MIO € (Vorjahr: 75 MIO €). Der Gesamtperiodenaufwand für alle aktienorientierten Vergütungsprogramme betrug 163 MIO € (Vorjahr: 55 MIO €). Die Höhe des beizulegenden Zeitwerts der Verpflichtungen aus den aktienbasierten Programmen wurde auf der Grundlage einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt, die auf folgenden wesentlichen Parametern basierte: Parameter Monte-Carlo-Simulation[Tabelle 4.82] scroll
LANGFRISTIGES VERGÜTUNGSPROGRAMM FÜR MITGLIEDER DES VORSTANDS SOWIE FÜR DIE OBERE FÜHRUNGSEBENE (ASPIRE I)Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der oberen Führungsebene sind seit dem Jahr 2005 zur Teilnahme an Aspire I berechtigt, soweit sie nach vorgegebenen Richtlinien eine individuell festgelegte Anzahl an Bayer-Aktien erwerben und dieses Eigeninvestment über die Programmlaufzeit halten. Bemessungsbasis für Aspire I ist ein individueller, positionsabhängiger Prozentwert vom jährlichen Grundgehalt (Aspire-Zielbetrag). In Abhängigkeit von der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie sowie von der relativen Performance im Vergleich zum Aktienindex EURO STOXX 50, jeweils bezogen auf eine dreijährige bzw. - seit der im Jahr 2010 aufgelegten regulären Tranche - vierjährige Performance-Periode, wird nach Ablauf des Programms an die Teilnehmer ein Betrag von maximal 300 % des Aspire-Zielbetrags für vierjährige Tranchen bzw. 200 % für dreijährige Tranchen ausgezahlt. Im Jahr 2010 wurde zusätzlich letztmalig eine Tranche mit dreijähriger Performance-Periode aufgelegt. Diese endete mit Ablauf des Geschäftsjahres und wurde zu Beginn des Jahres 2013 in maximaler Höhe (200 %) ausgezahlt. LANGFRISTIGES VERGÜTUNGSPROGRAMM FÜR DAS MITTLERE MANAGEMENT (ASPIRE II)Für die übrigen Führungskräfte und für das mittlere Management wird seit dem Jahr 2005 Aspire II angeboten. Das Programm wurde 2012 auf weitere leitende Angestellte ausgedehnt. Es entspricht in seinen Grundzügen Aspire I. Im Gegensatz zu diesem ist ein Eigeninvestment in Bayer-Aktien allerdings nicht erforderlich. Zudem wird die Performance ausschließlich an der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie gemessen. Der maximal erreichbare Ertrag ist auf 250 % des Aspire-Zielbetrags für vierjährige Tranchen bzw. auf 150 % für dreijährige Tranchen begrenzt. Die im Jahr 2010 letztmalig ausgegebene dreijährige Tranche endete mit Ablauf des Geschäftsjahres und wurde zu Beginn des Jahres 2013 in maximaler Höhe (150 %) ausgezahlt. BAYSHARE 2012Allen Managementebenen und Tarifmitarbeitern wurde unter dem Namen "BayShare" ein Aktien-Beteiligungsprogramm angeboten, bei dem Bayer einen Zuschuss zu einem Eigeninvestment in Bayer-Aktien gewährt. Die Höhe des Zuschusses, der jährlich neu festgelegt wird, belief sich auf 20 % (Vorjahr: 20 %) des Zeichnungsbetrags. Die Mitarbeiter gaben einen festen Betrag an, für den sie Aktien zeichnen wollten. Je nach Position des Mitarbeiters war der Gesamtbetrag für den Aktienerwerb in Deutschland auf 2.500 € (Vorjahr: 2.500 €) bzw. 5.000 € (Vorjahr: 5.000 €) begrenzt. Die erworbenen Aktien unterliegen einer Veräußerungssperre, die jeweils am 31. Dezember des Jahres endet, das dem Jahr des Aktienerwerbs folgt. Diese ist unabhängig vom Verbleib des Mitarbeiters im Konzern. Im Jahr 2012 wurden im Rahmen des BayShare-Programms insgesamt rund 304.500 Aktien (Vorjahr: 501.000 Aktien) durch die Mitarbeiter erworben. Der hieraus für Bayer entstandene Aufwand betrug 4 MIO € (Vorjahr: 5 MIO €). AKTIENPROGRAMME DER JAHRE 2002 - 2004Die in den Jahren 2002 bis 2004 aufgelegten Aktienprogramme basieren auf ähnlichen Grundstrukturen für die jeweilige Mitarbeitergruppe. Veränderungen der entsprechenden Verpflichtungen werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert im Abschluss berücksichtigt. Der Anspruch auf Ausschüttungen aus diesen Programmen ist an die Bedingung geknüpft, dass die Bayer-Aktien über die Programmlaufzeit gehalten werden. Die Tranchen aus dem Jahr 2002 liefen im Geschäftsjahr 2012 aus. Die bis 2004 ausgegebenen noch laufenden Programme, für die zum 31.12.2012 Rückstellungen in Höhe von 6 MIO € gebildet wurden, sind in der folgenden Übersicht zusammengefasst: Aktienprogramme der Jahre 2003 - 2004[Tabelle 4.83] scroll
AKTIEN-INCENTIVEPROGRAMMFür das mittlere Management wurde bis 2004 ein Aktien-Incentiveprogramm begeben. Die Teilnehmer erhalten zu definierten Zeitpunkten während der jeweils zehnjährigen Programmlaufzeit den Gegenwert einer bestimmten Anzahl von Bayer-Aktien. Für je zehn Aktien, die die Mitarbeiter als Eigeninvestment in das Programm eingebracht haben, sind dies nach zwei Jahren zwei Aktien, nach sechs bzw. zehn Jahren jeweils vier weitere Aktien. Die Bedingung für die Incentivierung ist, dass die Programmteilnehmer die eingebrachten Aktien am betreffenden Incentivierungszeitpunkt in einem hierfür eingerichteten Mitarbeiter-Depot halten und der seit Programmauflegung erzielte prozentuale Kursanstieg der Bayer-Aktie über dem des Aktienindex EURO STOXX 50 liegt. Die durch die Mitarbeiter eingebrachten Aktien können während der Programmlaufzeit verkauft werden, wobei die verkauften Aktien vom folgenden Incentivierungstermin an nicht mehr incentivierungsberechtigt sind. Die Zahl der Aktien, die vom einzelnen Mitarbeiter in das Programm eingebracht werden konnten, war wertmäßig auf die Hälfte seiner leistungsabhängigen Bonuszahlung für das jeweilige vorangegangene Geschäftsjahr begrenzt. AKTIEN-BETEILIGUNGSPROGRAMMDas bis einschließlich 2004 geltende Aktien-Beteiligungsprogramm für die weiteren Mitarbeitergruppen entspricht in seiner Struktur dem Aktien-Incentiveprogramm, wobei sich die Incentivierung ausschließlich an der Haltedauer der als Eigeninvestment der Mitarbeiter in das Programm eingebrachten Bayer-Aktien orientiert. Die Incentivierungsleistung ist gegenüber dem Aktien-Incentiveprogramm halbiert. Nach zwei Jahren Haltedauer wird je zehn Aktien Eigeninvestment der Gegenwert einer Bayer-Aktie gewährt, nach sechs bzw. zehn Jahren der Gegenwert jeweils zwei weiterer Aktien. 26.7 SonstigeDie sonstigen Rückstellungen enthalten Rückstellungen für Gewährleistungen, Produkthaftung, Entsorgungsverpflichtungen - sofern nicht als Rückstellung für Umweltschutz erfasst -, Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen sowie Rückstellungen für sonstige Verbindlichkeiten. 27. FinanzverbindlichkeitenInsgesamt setzten sich die Finanzverbindlichkeiten wie folgt zusammen: Finanzverbindlichkeiten[Tabelle 4.84] scroll
Die Finanzverbindlichkeiten haben nach ihren vertraglichen Bestimmungen die folgenden Fälligkeiten: Fälligkeiten der Finanzverbindlichkeiten[Tabelle 4.85] scroll
Die Finanzverbindlichkeiten des Bayer-Konzerns sind im Wesentlichen unbesichert und - mit Ausnahme der nachrangigen Hybridanleihe in Höhe von 1.300 MIO € - von gleichem Rang. Neben Schuldscheinen in Höhe von 370 MIO € (Vorjahr: 370 MIO €) sind die folgenden Anleihen durch den Bayer-Konzern begeben worden: Anleihen[Tabelle 4.86] scroll
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Variabel verzinslicher Kupon von Drei-Monats-JPY-LIBOR
plus 56 Basispunkte
MULTI-CURRENCY-EUROPEAN-MEDIUM-TERM-NOTES-PROGRAMMEin wesentliches externes Finanzierungsinstrument bilden im Rahmen des Multi-Currency-European-Medium-Term-Notes-Programm (EMTN-Programm) begebene Anleihen. Im Berichtszeitraum und Vorjahr wurden folgende Transaktionen getätigt. Von der Bayer AG wurde im Januar 2011 die im Dezember 2008 begebene EMTN-Anleihe im Nominalvolumen von 200 MIO € und im April 2011 die im April 2007 begebene EMTN-Anleihe im Nominalvolumen von 200 MIO € planmäßig getilgt. Die im April 2002 emittierte EMTN-Anleihe im Nominalvolumen von 2.000 MIO € wurde im April 2012 von der Bayer AG planmäßig getilgt. Im Juni 2012 wurden die von der Bayer Holding Ltd. im Juni 2007 emittierten EMTN-Anleihen im Nominalvolumen von 15 MRD JPY und 30 MRD JPY planmäßig getilgt und im April 2012 wurde eine EMTN-Anleihe im Nominalvolumen von 30 MRD JPY begeben. NACHRANGIGE ANLEIHENDie Bayer AG emittierte im Juli 2005 eine 100-jährige, nachrangige Hybridanleihe im Nominalvolumen von 1.300 MIO €. Die Anleihe wird im Jahr 2105 fällig und verzinst sich in den ersten zehn Jahren mit einem festen Kupon von 5,0 %. Danach schließt sich für die weitere Laufzeit eine variable, vierteljährliche Verzinsung an (Drei-Monats-EURIBOR plus 280 Basispunkte). Die Bayer AG hat nach den ersten zehn Jahren vierteljährlich die Möglichkeit, die Anleihe zum Nominalwert zu kündigen. Die Kuponzahlungen sind jeweils nachträglich fällig. Die Anleihe wird von Moody's zu 75 % und von Standard & Poor's zu 50 % als Eigenkapital bewertet und verbessert dadurch die ratingrelevanten Verschuldungskennziffern des Konzerns. Alle durch Tochtergesellschaften begebenen Anleihen werden von der Bayer AG garantiert. LEASINGVERBINDLICHKEITENIn den Folgejahren sind aus Finanzierungsleasing an die jeweiligen Leasinggeber 622 MIO € (Vorjahr: 657 MIO €) Leasingraten zu zahlen; der hierin enthaltene Zinsanteil beläuft sich auf 80 MIO € (Vorjahr: 103 MIO €). Nach Fälligkeit gliedern sich die Leasingverbindlichkeiten wie folgt: Leasingverbindlichkeiten[Tabelle 4.87] scroll
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SONSTIGESAm 31. Dezember 2012 standen dem Konzern insgesamt Kreditlinien über 6,3 MRD € (Vorjahr: 6,3 MRD €) zur Verfügung. Genutzt wurden davon 2,8 MRD € (Vorjahr: 2,7 MRD €), während 3,5 MRD € (Vorjahr: 3,6 MRD €) ungenutzt sind und damit für unbesicherte Kreditaufnahmen zur Verfügung stehen. Nähere Erläuterungen zu den Verbindlichkeiten aus Derivaten werden in Anhangangabe [30] gegeben. SIEHE ANHANGANGABE [30] 28. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und LeistungenVerbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 4.267 MIO € (Vorjahr: 3.730 MIO €) waren innerhalb eines Jahres und 28 MIO € (Vorjahr: 49 MIO €) nach mehr als einem Jahr fällig. 29. Sonstige VerbindlichkeitenDie sonstigen Verbindlichkeiten teilten sich wie folgt auf: Sonstige Verbindlichkeiten[Tabelle 4.88] scroll
Die Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern betrafen wie im Vorjahr einen Abfindungsanspruch aus dem Gesamtvermögen der Currenta GmbH & Co. OHG, da ein gesetzliches Kündigungsrecht der Gesellschafter nicht ausgeschlossen werden kann. Von den Rechnungsabgrenzungen entfielen 65 MIO € (Vorjahr: 72 MIO €) auf Zuwendungen der öffentlichen Hand, von denen im Geschäftsjahr 14 MIO € (Vorjahr: 14 MIO €) ertragswirksam aufgelöst wurden. In den übrigen Verbindlichkeiten waren Verbindlichkeiten aus derivativen Sicherungsgeschäften in Höhe von 54 MIO € (Vorjahr: 172 MIO €) enthalten. 30. Berichterstattung zu FinanzinstrumentenDas Risikomanagementsystem des Bayer-Konzerns für das Kreditrisiko, das Liquiditätsrisiko und die einzelnen Marktrisiken (Zinsrisiken, Währungsrisiken und sonstige Preisrisiken) wird einschließlich seiner Ziele, Methoden und Prozesse im Risikobericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt. 30.1 Informationen zu Finanzinstrumenten nach KategorienDie nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Kategorie von Finanzinstrumenten dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzpositionen über. Da die Bilanzpositionen Sonstige Forderungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstige Verbindlichkeiten sowohl Finanzinstrumente als auch nicht finanzielle Vermögenswerte bzw. nicht finanzielle Verbindlichkeiten (z. B. sonstige Steuerforderungen oder Vorauszahlungen für zukünftig zu erhaltende Leistungen) enthalten, dient die Spalte "Nicht finanzielle Vermögenswerte / Verbindlichkeiten" einer entsprechenden Überleitung. Buchwerte und beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente[Tabelle 4.89] scroll
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In Ausleihungen und Forderungen sowie in Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten sind auch Finanzierungs-Leasingforderungen bzw. Finanzierungs-Leasingverbindlichkeiten enthalten, bei denen Bayer der Leasinggeber bzw. Leasingnehmer ist, und die folglich nach IAS 17 bewertet werden. Der beizulegende Zeitwert von Forderungen, Ausleihungen, bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen oder originären Verbindlichkeiten wird als Barwert der zukünftigen Zahlungsmittelzu- oder -abflüsse ermittelt. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes unter Berücksichtigung der Bonität des Kontrahenten. Sollte ein börsennotierter Preis vorhanden sein, wird dieser als beizulegender Zeitwert angesetzt. Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten weichen die Buchwerte am Bilanzstichtag nicht signifikant von den beizulegenden Zeitwerten ab. Die Aufwendungen, Erträge, Verluste und Gewinne aus Finanzinstrumenten lassen sich den folgenden Kategorien zuordnen: Aufwendungen, Erträge, Verluste und Gewinne aus Finanzinstrumenten[Tabelle 4.90] scroll
Aufwendungen, Erträge, Verluste und Gewinne aus Finanzinstrumenten (Vorjahr)[Tabelle 4.91] scroll
Die Zinsaufwendungen in Höhe von 558 MIO € (Vorjahr: 682 MIO €) aus originären Verbindlichkeiten beinhalteten auch die Erträge und Aufwendungen aus Zinsswaps, die Bestandteil einer bilanziellen Sicherungsbeziehung waren. Die Zinserträge der finanziellen Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, betrugen 178 MIO € (Vorjahr: 82 MIO €). Zinserträge aus Zinsderivaten, die Bestandteil einer bilanziellen Sicherungsbeziehung waren, betrugen 129 MIO € (Vorjahr: 198 MIO €). Die Fair-Value-Änderungen der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte resultierten im Wesentlichen aus Warentermingeschäften. Die Entwicklung der auf individuellen Bewertungsparametern basierenden und zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten stellte sich per Saldo wie folgt dar: Entwicklung der auf individuellen Bewertungsparametern basierenden und zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Saldo)[Tabelle 4.92] scroll
Darüber hinaus fielen Veräußerungsgewinne in Höhe von 0 MIO € (Vorjahr: 1 MIO €) an. Ergebniswirksame Veränderungen wurden in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen erfasst. 30.2 FälligkeitsanalyseDas Liquiditätsrisiko, welchem der Bayer-Konzern aus seinen Finanzinstrumenten ausgesetzt ist, setzt sich aus Verpflichtungen aus zukünftigen Zins- und Tilgungszahlungen für finanzielle Verbindlichkeiten und dem Liquiditätsrisiko aus Derivaten zum Bilanzstichtag - wie in der Tabelle in Anhangangabe [30.3] dargestellt - zusammen. SIEHE ANHANGANGABE [30.3] Daneben bestand ein Liquiditätsrisiko aus einem noch nicht eingezahlten Teil des Gründungsstocks bei der Bayer-Pensionskasse VVaG in Höhe von 1.005 MIO € (Vorjahr: 205 MIO €), der in den Folgejahren zu weiteren Auszahlungen bei der Bayer AG führen kann. Dieser Betrag wurde unter Darlehenszusagen ausgewiesen. Fälligkeitsanalyse der Finanzinstrumente[Tabelle 4.93] scroll
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30.3 Informationen zu DerivatenAus sich ändernden Wechselkursen, Zinssätzen und Rohstoffpreisen ergeben sich Risiken für die beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten wie auch für zukünftige Zahlungsmittelzu- und abflüsse. Zur Reduzierung dieser Risiken werden Derivate eingesetzt, die teilweise als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting designiert werden. WÄHRUNGSRISIKOFremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit Fremdwährungsderivaten gesichert, ohne dass diese in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung stehen. Eine Fremdwährungsanleihe in britischen Pfund der Bayer AG wurde zum Emissionszeitpunkt mit einem Zinswährungsswap in eine festverzinsliche Euro-Anleihe getauscht. Dieser Zinswährungsswap wurde als Cashflow-Absicherung im Rahmen einer bilanziellen Sicherungsbeziehung designiert. Zusätzlich wurden einzelne Devisentermingeschäfte und Zinswährungsswaps zur Absicherung von konzerninternen Darlehen im Rahmen von bilanziellen Sicherungsbeziehungen als Cashflow-Absicherung designiert. Schwankungen künftiger Zahlungsmittelzu- und -abflüsse durch nicht-bilanzielle Fremdwährungsrisiken werden teilweise durch den Abschluss von Derivaten, die zum Großteil im Rahmen bilanzieller Sicherungsbeziehungen als Cashflow-Hedges designiert sind, vermieden. ZINSRISIKOZur Steuerung des Zinsrisikos werden teilweise bei festverzinslichen Finanzschulden Zinsswaps eingesetzt. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um die 200 MIO $-Anleihe aus dem Jahr 1995, die 350 MIO $-Anleihe aus dem Jahr 1998, die 1,3 MRD €-Anleihe aus dem Jahr 2005, die 1 MRD €-Anleihe aus dem Jahr 2006 und die 1,3 MRD €-Anleihe aus dem Jahr 2009. Die entsprechenden Finanzschulden und Sicherungsgeschäfte stehen in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung (Fair-Value-Hedge). In Bezug auf Fair-Value-Hedges sind hinsichtlich des Sicherungsinstruments im Berichtszeitraum 30 MIO € Gewinn (Vorjahr: 54 MIO €) angefallen. Dem gesicherten Grundgeschäft sind 27 MIO € Verlust (Vorjahr: 54 MIO €) zuzuordnen. ROHSTOFFPREISRISIKOAuch für Preisänderungsrisiken von Beschaffungsgeschäften erfolgt eine teilweise Begrenzung von Schwankungen künftiger Zahlungsmittelzu- und -abflüsse durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften. WEITERE ANGABEN ZU CASHFLOW-HEDGESDas kumulierte übrige Comprehensive Income hat sich nach Steuern durch Veränderungen der beizulegenden Marktwerte von Derivaten, die als Cashflow-Hedges designiert sind, in 2012 um einen Betrag von 28 MIO € erhöht (Vorjahr: 41 MIO € vermindert). Im Berichtsjahr sind zunächst erfolgsneutral im kumulierten übrigen Comprehensive Income erfasste Marktwertänderungen von Derivaten, die als Cashflow-Hedges designiert waren, in Höhe von 148 MIO € als Aufwand (Vorjahr: 3 MIO € Ertrag) realisiert worden. Analog wurden entsprechende anteilige latente Steuern von 43 MIO € als Steuerertrag (Vorjahr: 1 MIO € Steueraufwand) und nicht mehr im kumulierten übrigen Comprehensive Income erfasst. Im Berichtsjahr sind ebenso wie im Vorjahr keine wesentlichen ineffektiven Teile der Sicherungsbeziehungen ergebniswirksam geworden. Die aus bilanziellen Sicherungsbeziehungen (Cashflow-Hedges) erfassten Beträge im übrigen Comprehensive Income resultierten überwiegend aus Gewinnen in Höhe von 89 MIO € (Vorjahr: 120 MIO € Verluste) im Zusammenhang mit der Fremdwährungsabsicherung geplanter zukünftiger Umsätze in Fremdwährung. Davon werden 71 MIO € Gewinne (Vorjahr: 113 MIO € Verluste) innerhalb eines Jahres und 18 MIO € Gewinne (Vorjahr: 7 MIO € Verluste) in den darauf folgenden Jahren durch Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam. Zum Jahresende bestanden die folgenden nach wesentlichen Kategorien geordneten Geschäfte mit den angegebenen beizulegenden Zeitwerten: Beizulegende Zeitwerte der Derivate[Tabelle 4.94] scroll
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Der Nominalwert wird als Brutto-Volumen
ausgewiesen, welches auch wirtschaftlich geschlossene Positionen beinhaltet.
31. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle VerpflichtungenHAFTUNGSVERHÄLTNISSEZum Bilanzstichtag bestanden folgende Haftungsverhältnisse aus Gewährleistungsverträgen, Bürgschaften und sonstigen Eventualverbindlichkeiten: Haftungsverhältnisse / Eventualverbindlichkeiten[Tabelle 4.95] scroll
SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGENDie sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzten sich aus Operating-Leasingverträgen, Bestellobligo, einem nicht eingezahlten Gründungsstockdarlehen gegenüber der Bayer-Pensionskasse VVaG, einer Garantieerklärung gegenüber der Trustee-Gesellschaft der britischen Pensionspläne und Verpflichtungen aus Kooperationsvereinbarungen zusammen. Die nicht abgezinsten künftigen Mindestleasing- und -mietzahlungen aus Operating-Leasing belaufen sich auf 604 MIO € (Vorjahr: 656 MIO €). Die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen sind folgendermaßen fällig: Operating-Leasing[Tabelle 4.96] scroll
Aus bereits erteilten Aufträgen für begonnene oder geplante Investitionsvorhaben (Bestellobligo) bestanden Verpflichtungen in Höhe von 632 MIO € (Vorjahr: 341 MIO €). Der nicht eingezahlte Teil des Gründungsstockdarlehens gegenüber der Bayer-Pensionskasse VVaG belief sich auf 1.005 MIO € (Vorjahr: 205 MIO €). Der Anstieg ist auf eine Erhöhung des Gründungsstockdarlehens im April 2012 um 800 MIO € zurückzuführen. Darüber hinaus hat die Bayer AG im Juni 2012 eine Garantieerklärung gegenüber der Trustee-Gesellschaft der britischen Pensionspläne für die Pensionsverbindlichkeiten der Bayer Public Limited Company und der Bayer CropScience Ltd. unterschrieben. Damit garantiert die Bayer AG zusätzlich zu den beiden Gesellschaften die Einzahlung weiterer finanzieller Mittel, sofern eine Zahlungsaufforderung seitens der Trustees ergeht. Zum 31. Dezember 2012 betrug die Nettoverpflichtung nach IAS 19 aus den Pensionsplänen der o. a. Gesellschaften 171 MIO €. Der Konzern hat Kooperationen mit externen Partnern vereinbart, im Rahmen derer verschiedene Forschungs- und Entwicklungsprojekte finanziert werden oder - in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Ziele ("Meilensteine") oder anderer fest vereinbarter Bedingungen - Zahlungen zu leisten sind. Falls alle Zahlungen zu leisten sind, wird die in der nachfolgenden Tabelle dargestellte zeitliche Verteilung der Zahlungen für Forschungs- und Entwicklungsmeilensteine zum 31. Dezember 2012 erwartet. Die Beträge stellen die maximal zu leistenden Zahlungen dar und sind in dieser Höhe unwahrscheinlich. Da das Erreichen der Bedingungen zur Zahlung einer hohen Unsicherheit unterliegt, können die tatsächlichen Zahlungen sowohl in Bezug auf die Höhe als auch in Bezug auf den zeitlichen Anfall deutlich davon abweichen. Andere Verpflichtungen[Tabelle 4.97] scroll
Neben diesen Verpflichtungen bestanden umsatzabhängige Meilensteinzahlungsverpflichtungen in Höhe von 2.005 MIO € (Vorjahr: 1.265 MIO €), die in Höhe von 1.886 MIO € (Vorjahr: 1.156 MIO €) erst 2018 (Vorjahr: 2017) oder später erwartet werden. Diese unterliegen ebenfalls einer hohen Unsicherheit. Sollte das Erreichen der Meilensteine bzw. der festgelegten Bedingungen hinreichend wahrscheinlich werden, führt dies zur Passivierung einer Rückstellung bzw. Verbindlichkeit sowie ggf. zum Ansatz eines immateriellen Vermögenswerts in gleicher Höhe. Laufende umsatzabhängige Lizenzzahlungen sind in der obigen Tabelle nicht enthalten. Die Tabelle beinhaltet auch keine zukünftigen Zahlungen, die wahrscheinlich und daher bereits bilanziell erfasst sind. 32. Rechtliche RisikenAls international tätiges Unternehmen mit einem heterogenen Portfolio ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse haben können. Die nachfolgend beschriebenen Rechtsverfahren stellen die aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken dar und sind nicht als abschließende Auflistung zu verstehen. HealthCare:PRODUKTBEZOGENE AUSEINANDERSETZUNGENMagnevist™: Am 12. Februar 2013 waren in den USA ca. 40 Klagen bezüglich des gadoliniumhaltigen Kontrastmittels Magnevist™ anhängig und Bayer zugestellt. Diese oder gleichgelagerte Klagen wurden auch gegen drei weitere Hersteller von gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln in den USA erhoben. Die Kläger machen geltend, dass Patienten infolge der Anwendung von Magnevist™ bei bildgebenden diagnostischen Verfahren an nephrogener systemischer Fibrose (NSF) erkrankt seien. NSF ist eine seltene, schwere Erkrankung, die zu Lähmungen führen und in manchen Fällen auch tödlich verlaufen kann. Die Kläger behaupten insbesondere, das Produkt sei fehlerhaft, Bayer habe die mit Magnevist™ verbundenen Risiken gekannt oder hätte sie kennen müssen und habe nicht angemessen vor diesen gewarnt. Sie verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und begründen dies u. a. mit einer Haftung unabhängig vom Vorliegen eines konkreten Verschuldens, aus Fahrlässigkeit sowie Gewährleistungsbruch. Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (mdl) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Am 12. Februar 2013 hatte Bayer mit ca. 300 Klägern ohne Anerkennung einer Haftung Vergleiche erzielt. Von Fall zu Fall wird Bayer eine vergleichsweise Beilegung von einzelnen Rechtsstreitigkeiten weiterhin in Betracht ziehen. Bayer ist jedoch überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und wird sich weiterhin entschieden gegen alle Ansprüche zur Wehr setzen, für die ein Vergleich nicht in Frage kommt. Bayer hat angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen. Trasylol™ (Aprotinin) ist ein Medikament zur Kontrolle des Blutverlustes bei koronaren Bypass-Operationen. Am 12. Februar 2013 waren insgesamt ca. 25 in den USA erhobene Klagen sowie drei Sammelklagen aus Kanada zugestellt und anhängig. Die Kläger machen insbesondere geltend, die Verabreichung von Trasylol™ habe zu Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Nierenversagen oder zum Tode und zu wirtschaftlichen Schäden geführt. Die Kläger verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und behaupten u. a., Bayer habe diese Risiken gekannt oder hätte sie kennen müssen. Bayer hafte, da vor den Risiken bei der Verwendung von Trasylol™ nicht angemessen gewarnt worden sei. Sämtliche vor US-Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (mdl) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Bei einem US-Gericht in New Jersey ist eine sogenannte Qui-Tam-Klage eines ehemaligen Bayer-Mitarbeiters zu Vermarktungspraktiken bei Trasylol™ und Avelox™ anhängig. Die US-Regierung hat eine Beteiligung bislang abgelehnt. Ohne Anerkennung einer Haftung hat Bayer bis zum 12. Februar 2013 mit ca. 1.100 Klägern in den USA Vergleichsvereinbarungen geschlossen. Von Fall zu Fall wird Bayer eine vergleichsweise Beilegung von einzelnen Rechtsstreitigkeiten auch zukünftig in Betracht ziehen. Bayer ist jedoch überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und wird sich weiterhin entschieden gegen alle Ansprüche zur Wehr setzen, für die ein Vergleich nicht in Frage kommt. Bayer hat angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen. Yasmin™ /YAZ™: Am 12. Februar 2013 waren in den USA ca. 10.000 Klagen anhängig und Bayer zugestellt. Darüber hinaus bestanden rund 1.200 außergerichtlich erhobene und noch offene Ansprüche. Die Gesamtzahl der gerichtlichen und außergerichtlichen Anspruchstellerinnen belief sich auf etwa 13.600 (nach Abzug bereits verglichener Fälle). Die Anspruchstellerinnen machen geltend, drospirenonhaltige orale Kontrazeptiva wie Yasmin™ und/oder YAZ™ bzw. Ocella™ und/oder Gianvi™, von Barr Laboratories Inc. in den USA vermarktete generische Versionen von Yasmin™ bzw. YAZ™, hätten bei Anwenderinnen zu Gesundheitsschäden geführt, in Einzelfällen auch mit Todesfolge. Die Anspruchstellerinnen verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und behaupten insbesondere, dass Bayer die angeblichen Risiken kannte oder hätte kennen müssen, und dass Bayer hafte, da Bayer die Risiken bei der Verwendung nicht offengelegt oder nicht angemessen vor diesen Risiken gewarnt habe. Sämtliche vor Bundesgerichten in den USA anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (mdl) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. 13 weitere Sammelklagen wurden Bayer bis zum 12. Februar 2013 in Kanada zugestellt. 2011 setzte das MDL-Gericht das erste zur mündlichen Verhandlung terminierte Verfahren aus und ordnete ein Mediationsverfahren zwischen den Parteien an. Bis zum 12. Februar 2013 hat Bayer ohne Anerkennung einer Haftung Vergleiche mit etwa 4.800 Anspruchstellerinnen in den USA für insgesamt rund 1 MRD US-Dollar vereinbart. Bayer vergleicht lediglich Ansprüche in den USA wegen Erkrankungen infolge von venösen Blutgerinnseln wie tiefen Venenthrombosen oder Lungenembolien nach einer fortlaufenden fallspezifischen Analyse der medizinischen Unterlagen. Derartige Erkrankungen werden von ca. 3.200 Anspruchstellerinnen behauptet (nach Abzug bereits verglichener Fälle). Von Fall zu Fall wird Bayer weiterhin die Möglichkeit eines Vergleichs einzelner Rechtsstreitigkeiten in den USA in Betracht ziehen. Die New Yorker Aufsichtsbehörden haben eine Untersuchung eingeleitet hinsichtlich einer angeblichen Vermarktung von YAZ™ und Yasmin™ außerhalb der zugelassenen Indikationen. Bayer arbeitet mit den Behörden zusammen. Mit zusätzlichen Verfahren ist zu rechnen. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und wird sich weiterhin entschieden gegen alle Ansprüche zur Wehr setzen, für die ein Vergleich nicht in Frage kommt. Für erwartete Verteidigungskosten sowie vereinbarte und erwartete zukünftige Vergleiche hat Bayer auf der Grundlage der vorliegenden Informationen und der Zahl der wegen behaupteter venöser Blutgerinnsel offenen und vermuteten künftigen Ansprüche angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen. Im Zusammenhang mit der Bilanzierung des Yasmin™ / YAZ™ Gesamtkomplexes erfolgten zum Jahresende Schätzungsänderungen gegenüber der unterjährigen Bilanzierung. Weitergehende Angaben hierzu, insbesondere der in diesem Zusammenhang getroffenen Maßnahmen, werden gem. IAS 37.92 nicht gemacht. Im Zusammenhang mit den oben genannten Angelegenheiten zu Magnevist™, Trasylol™ und Yasmin™ / YAZ™ ist Bayer in industrieüblichem Umfang gegen Produkthaftungsrisiken versichert. Die getroffenen bilanziellen Vorsorgemaßnahmen hinsichtlich der Yasmin™ / YAZ™-Ansprüche übersteigen allerdings den bestehenden Versicherungsschutz. WETTBEWERBSRECHTLICHE VERFAHRENCipro™: Gegen Bayer sind seit 2000 in den USA zahlreiche Sammelklagen im Zusammenhang mit Cipro™ anhängig gemacht worden, einem Medikament zur Behandlung von Infektionskrankheiten. Die Kläger warfen Bayer und anderen Beklagten vor, dass ein zwischen Bayer und der Firma Barr Laboratories, Inc. im Jahr 1997 geschlossener Vergleich zur Beendigung eines Patentrechtsstreits wettbewerbswidrig gewesen sei. Alle vor Bundesgerichten erhobenen Klagen wurden abgewiesen. Zwei Bundes-Berufungsgerichte haben die Klageabweisungen bestätigt und der oberste Gerichtshof der USA hat zweimal Rechtsmittel der Kläger verworfen. Die bundesgerichtlichen Verfahren sind damit beendet. Vor einigen bundesstaatlichen Gerichten sind weitere Klagen anhängig. Die Abweisung einer vor einem bundesstaatlichen Gericht in Kalifornien anhängigen Sammelklage von indirekten Käufern aus Kalifornien wurde durch das kalifornische Berufungsgericht bestätigt. Der oberste Gerichtshof von Kalifornien hat diesen Fall nun zur Prüfung angenommen. Das Verfahren wurde ausgesetzt bis zu einer Entscheidung des U.S. Supreme Court in einem anderen Fall, an dem Bayer nicht beteiligt ist. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen. PATENTRECHTLICHE AUSEINANDERSETZUNGENYasmin™: 2005 hat Bayer vor einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Barr Pharmaceuticals, Inc. und Barr Laboratories, Inc. eingereicht. Darin wird Barr wegen seiner angestrebten generischen US-Version des oralen Verhütungsmittels Yasmin™ von Bayer Patentverletzung vorgeworfen. 2008 hat das US-Bundesgericht das Patent '531 von Bayer für Yasmin™ für ungültig erklärt. Dieses Urteil hat das zuständige US-Berufungsgericht bestätigt. 2010 hat der U.S. Supreme Court das Rechtsmittel von Bayer zurückgewiesen. Bayer und Barr Laboratories, Inc. haben 2008 eine Liefer- und Lizenzvereinbarung über eine generische Version von Yasmin™ unterzeichnet, die Barr unter der Marke Ocella™ ausschließlich in den USA vermarktet. Bayer erhält für die Produktlieferung einen feststehenden Prozent-Anteil an den hiermit von Barr erzielten Umsätzen. 2008 hat Bayer zwei und 2010 drei weitere Mitteilungen über einen abgekürzten Zulassungsantrag für ein neues Arzneimittel (Abbreviated New Drug Application - "ANDA") erhalten, mit dem die Firmen Watson Laboratories Inc., Sandoz Inc., Lupin Ltd., Famy Care Ltd. und Sun Pharma Global FZE jeweils die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version des oralen Kontrazeptivums Yasmin™ von Bayer in den Vereinigten Staaten verfolgen. Bayer hat deswegen vor einem US-Bundesgericht Patentverletzungsklage gegen Watson, Sandoz und Lupin eingereicht. In ihren Klageerwiderungen behaupten Watson und Sandoz u. a., verschiedene Bayer-Patente seien unwirksam. 2010 hat das US-Bundesgericht die Patentverletzungsklage von Bayer gegen Watson, Sandoz und Lupin abgewiesen. Im April 2012 hat das zuständige US-Berufungsgericht diese Urteile bestätigt. Bayer hat gegen diese Entscheidung kein Rechtsmittel eingelegt. Damit sind die Klagen von Bayer endgültig abgewiesen. Im Juni 2012 haben Watson Pharmaceuticals, Inc., Watson Laboratories, Inc. und Watson Pharma, Inc. vor einem Gericht im US-Bundesstaat New York eine Klage gegen Bayer eingereicht. Watson verlangt Schaden- und Strafschadenersatz wegen angeblicher böswilliger Rechtsverfolgung, unerlaubter Beeinträchtigung und ungerechtfertigter Bereicherung von Bayer im Zusammenhang mit den Patentverletzungsverfahren. Der Fall ist jetzt vor einem US-Bundesgericht anhängig. YAZ™: 2007 und 2008 erhielt Bayer Mitteilungen, dass Barr Laboratories, Inc., Watson Laboratories Inc. und Sandoz Inc., 2010 auch Lupin Ltd. und Sun Pharma Global FZE jeweils ein ANDA-Zulassungsverfahren hinsichtlich einer generischen Version des oralen Verhütungsmittels YAZ™ von Bayer in den USA eingeleitet haben. 2011 und 2012 erhielt Bayer derartige Mitteilungen auch von Famy Care und Pharmaceutics International Inc. Bayer hat vor US-Bundesgerichten Patentverletzungsklagen gegen Watson, Sandoz, Lupin, Sun Pharma Global und Famy Care eingereicht, die die Verletzung bestimmter Bayer-Patente geltend machen. Rechtliche Schritte gegen Phamaceutics International behält sich Bayer vor. In den Patentverletzungsverfahren gegen Watson, Sandoz und Lupin hat das US-Bundesgericht im März 2012 entschieden, dass die Patente von Bayer rechtsbeständig und durchsetzbar sind. Die Beklagten haben die Bayer-Patente auch verletzt, was sie bereits zu einem früheren Zeitpunkt eingeräumt haben. Watson, Sandoz und Lupin haben Berufung eingelegt. In den Verfahren gegen Watson und Sandoz hat das US-Bundesgericht im Februar 2013 zudem entschieden, dass das Zulassungsdatum der ANDA-Anträge von Watson und Sandoz zu YAZ™ auf den Patentablauf im Juni 2014 zu verschieben ist. Watson und Sandoz haben eine Aussetzung der Entscheidung beantragt und Berufung eingelegt. Bayer wird seine Ansprüche zur Verteidigung seiner Rechte nachdrücklich verfolgen. 2008 haben Bayer und Barr eine Lizenz- und Belieferungsvereinbarung abgeschlossen. Barr darf danach in den USA Gianvi™ vermarkten, eine generische Version von YAZ™, und Bayer beliefert Barr seit 2010 mit dem Medikament für Gianvi™. Beyaz™: Im Januar 2012 erhielt Bayer eine Mitteilung von Watson Laboratories Inc., dass Watson ein ANDA-Zulassungsverfahren hinsichtlich einer generischen Version des oralen Verhütungsmittels Beyaz™ von Bayer in den USA eingeleitet hat. Bayer hat vor einem US-Bundesgericht Patentverletzungsklage gegen Watson eingereicht. Im September 2012 hat das US-Bundesgericht die Klage abgewiesen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte festgestellt, dass Watsons ANDA nicht vollständig war. Watsons Mitteilung an Bayer hatte folglich keine rechtliche Wirkung. Yasmin™ /Yasminelle™ / YAZ™: 2011 hat eine Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts ein Formulierungspatent ("Mikronisierung") für Yasmin™, Yasminelle™ und YAZ™ widerrufen. Der Antrag von Bayer auf Überprüfung der Entscheidung durch die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts wurde im November 2012 zurückgewiesen. 2004 hatte die Hexal Pharmaforschung GmbH Einspruch gegen das Patent von Bayer eingelegt. Eine Einspruchsabteilung des Europäischen Patentamts hatte den Einspruch 2006 zunächst abgewiesen. Die jüngste Entscheidung beruht auf einer Beschwerde von Hexal gegen die Abweisung von 2006. Das andere Formulierungspatent ("Dissolution") für Yasmin™, Yasminelle™ und YAZ™ hat das Europäische Patentamt 2011 widerrufen. Bayer hat Beschwerde eingelegt. Die Beschwerde hat aufschiebende Wirkung. Betaferon™ / Betaseron™: 2010 hat Bayer eine Klage bei einem Bundesgericht in den USA gegen Biogen Idec MA Inc. eingereicht. Bayer beantragt die gerichtliche Feststellung, dass ein im Jahr 2009 der Firma Biogen erteiltes Patent unwirksam ist und mit Produktion und Vermarktung von Betaseron™ durch Bayer nicht verletzt wird. Betaseron™ ist ein Bayer-Medikament zur Behandlung von Multipler Sklerose. Biogen behauptet, Bayer verletze das Patent mit der Produktion und dem Vertrieb von Betaseron™ und Extavia™, und hat Bayer entsprechend verklagt. Betaseron™ wird in den USA von Bayer hergestellt und vertrieben. Extavia™ ist ebenfalls ein Medikament zur Behandlung von Multipler Sklerose und wird von Bayer hergestellt, aber in den USA von Novartis Pharmaceuticals Corporation vertrieben, einer weiteren Beklagten in diesem Verfahren. Finacea™: Im Januar 2013 erhielt Bayer eine Mitteilung von Glenmark Generics Ltd., dass Glenmark ein ANDA-Zulassungsverfahren hinsichtlich einer generischen Version von Finacea™ in den Vereinigten Staaten eingeleitet hat. Finacea™ ist ein Gel von Bayer zur äußerlichen Anwendung. Bayer prüft die Informationen in dem Schreiben von Glenmark. Staxyn™: Im April 2012 reichte Bayer bei einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Watson Laboratories, Inc. ein. Im März 2012 hatte Bayer eine Mitteilung über einen abgekürzten Zulassungsantrag für ein neues Arzneimittel (ANDA) erhalten, mit dem Watson die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version von Staxyn™ vor Patentablauf in den Vereinigten Staaten verfolgt. Staxyn™ ist ein Bayer-Arzneimittel zur Behandlung erektiler Dysfunktion. Es handelt sich dabei um eine oral lösliche Formulierung von Levitra™. Beide Arzneimittel enthalten denselben Wirkstoff, der in den USA durch zwei Patente bis 2018 geschützt wird. In den oben genannten patentrechtlichen Auseinandersetzungen ist Bayer überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. WEITERE RECHTLICHE VERFAHRENGroßhandelspreise in den USA: Bayer ist wie eine Reihe anderer Pharma-Gesellschaften in den USA in mehreren Verfahren auf Schadenersatz, Strafschadenersatz und Herausgabe von Gewinn verklagt worden. Die Klagen werden mit der angeblichen Manipulation bei der Angabe von Großhandelspreisen bzw. dem günstigsten Preis für verschreibungspflichtige pharmazeutische Produkte begründet. Kläger sind u. a. auch Bundesstaaten. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. In geeigneten Fällen hat Bayer Vergleiche geschlossen und wird diese Möglichkeit auch künftig in Betracht ziehen. Verfahren mit ehemaligen Aktionären der Bayer Pharma AG : 2008 wurde der Squeeze-out der ehemaligen Minderheitsaktionäre der Bayer Pharma AG (ehemals firmierend als Bayer Schering Pharma AG) wirksam. Wie in solchen Fällen üblich, haben mehrere Aktionäre Spruchverfahren eingeleitet, um die Angemessenheit der von Bayer für die Übertragung der Aktien im Rahmen des Squeeze-out geleisteten Barabfindung gerichtlich prüfen zu lassen. Die Angemessenheit von Barabfindung und Ausgleich, die Bayer im Zusammenhang mit dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag der Bayer Pharma AG aus dem Jahr 2006 gezahlt hat, wird ebenfalls gerichtlich geprüft. Kogenate™FS: Eine Streitigkeit mit der Recoly NV und der mit Recoly verbundenen Zilip Pharma BV betrifft die Beendigung des sogenannten KG-Lip-Projektes (lang wirksamer Gerinnungsfaktor VIII, der Recolys Liposomen-Technologie verwendet) durch Bayer. Bayer beantragt die schiedsgerichtliche Feststellung, dass Bayer sich im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren nach besten Kräften bemüht hat, das Produkt zu entwickeln, und dass Bayer nicht vertraglich zur Zahlung einer Gebühr für die Beendigung oder zur Fortsetzung der Produktentwicklung verpflichtet ist. Recoly verlangt Schadenersatz von Bayer. Vor Kurzem hat das Schiedsgericht die Sache vollständig zu Gunsten von Bayer entschieden. Die Entscheidung ist rechtskräftig. Compliance-Untersuchung: Bayer hat die US-Regierung freiwillig informiert über eine interne Untersuchung, ob eine frühere operative Einheit einer US-Tochtergesellschaft dem US-Gesetz gegen korrupte Praktiken im Ausland (Foreign Corrupt Practices Act) entsprochen hat. Im November 2012 hat das US-Justizministerium auf Basis seiner eigenen Untersuchung und der von Bayer zur Verfügung gestellten Informationen sein Verfahren eingestellt, ohne weitere Maßnahmen zu ergreifen. Newark Bay Umweltschutzverfahren: In den USA haben verschiedene Umweltschutzbehörden eine Reihe von Ansprüchen erhoben, in die Bayer und zahlreiche weitere Parteien involviert sind. Die Ansprüche beruhen auf Aktivitäten von Unternehmen, die früher in der Nähe der Newark Bay oder von umliegenden Gewässern betrieben wurden, oder die gefährliche Abfallstoffe in diese Gewässer oder nahegelegenes Land emittiert haben sollen. Bayer und die anderen potenziell verantwortlichen Parteien werden aufgefordert, Altlasten zu beseitigen und anteilig für Kosten und Schäden früherer und künftiger Abhilfe- und Wiederherstellungsmaßnahmen zu zahlen. Diese Verfahren sind in einem frühen Stadium. CropScience:Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen: Insgesamt waren Bayer am 12. Februar 2013 ca. 80 Klagen mit insgesamt rund 1.200 Klägern bekannt, die gegen verschiedene Bayer-Gesellschaften im Zusammenhang mit gentechnisch verändertem Reis in den USA anhängig sind. Ein hoher Prozentsatz dieser Fälle wird sich mit Inkrafttreten des nachfolgend erörterten Vergleiches mit Reisfarmern erledigen. Die Kläger bringen vor, sie hätten wirtschaftliche Verluste erlitten, nachdem Spuren von gentechnisch verändertem Reis in Stichproben von konventionellem, in den USA angebautem Langkornreis festgestellt wurden. Bei der Entwicklung des gentechnisch veränderten Reises ("LL RICE") wurden von 1998 bis 2001 in Zusammenarbeit mit Dritten in den USA Freilandversuche durchgeführt. Der gentechnisch veränderte Reis wurde nie vermarktet. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA und die US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA haben bestätigt, dass der gentechnisch veränderte Reis sicher für die Gesundheit, für den Einsatz in Nahrungs- und Futtermitteln wie auch für die Umwelt ist. Von 2009 bis 2011 hat Bayer sieben Verfahren vor amerikanischen Geschworenengerichten verhandelt. In allen Verfahren wurde Bayer zur Zahlung kompensatorischen Schadenersatzes verurteilt. In drei der Verfahren an Gerichten in Arkansas wurde außerdem von den Jurys Strafschadenersatz festgesetzt. In einem dieser Verfahren wurde ein Strafschadenersatz von 125 MIO US-Dollar festgesetzt zu Gunsten von Riceland Foods, Inc., einer großen Reismühle in den USA. Bayer hat einem Vergleich mit Riceland Foods zugestimmt. Damit wurden nunmehr sämtliche dieser Verfahren verglichen. Ohne Anerkennung einer Haftung hat Bayer 2011 Vergleichsvereinbarungen mit Erzeugern von Langkornreis in den USA abgeschlossen. Mehr als 94 % der in Betracht kommenden Reis-Anbauflächen werden in den Vergleich einbezogen. Bayer hat unter der Vergleichsvereinbarung inzwischen mehr als 694 MIO US-Dollar an Reisfarmer ausgezahlt. Sobald alle Ansprüche geprüft wurden, wird es in den nächsten Monaten weitere Zahlungen geben, bis die vollen in der Vergleichsvereinbarung vorgesehenen 750 MIO US-Dollar ausgezahlt sind. Das Vergleichsprogramm war für alle US-Landwirte offen, die in der Zeit von 2006 bis 2010 Langkornreis angebaut haben. Ohne Anerkennung einer Rechtspflicht hat Bayer ferner die Ansprüche von 25 überwiegend nicht zu den Erzeugern zählenden Anspruchstellern zu einem Gesamtbetrag von rund 270 MIO US-Dollar verglichen. Das betraf europäische Reisimporteure, US-Reisexporteure, US-Reismühlen oder Reis-Trocknungsbetriebe, Reis-Saatgutverkäufer und mehrere Farmer außerhalb der 750 MIO US-Dollar Rahmen-Vergleichsvereinbarung. Der Betrag von 270 MIO US-Dollar beinhaltet auch die Vergleiche sämtlicher zunächst gerichtlich ausgetragener Verfahren. 16 Fälle mit Geschäftsbetrieben, die nicht Teil des Vergleichsprogramms sind, bleiben in den USA weiter anhängig. Das Unternehmen hofft, dass viele dieser Fälle ebenfalls verglichen werden können. Bayer wird sich aber weiterhin in allen Fällen entschieden zur Wehr setzen, in denen angemessene Einigungen nicht möglich sind. Einer der verbliebenen Fälle betrifft Ansprüche von BASF auf Ersatz der angeblich durch eine Verunreinigung der BASF-Reissorte "Clearfield 131" mit LL RICE erlittenen Schäden. In diesem Fall hat Bayer Ansprüche gegen BASF mit der Begründung erhoben, dass BASF mit Clearfield 131 fahrlässig umgegangen ist, und dass diese Fahrlässigkeit zu den angeblich erlittenen Schäden von Reisfarmern, Reismühlen und sonstigen Klägern in den anderen Gerichtsverfahren beigetragen hat. Bayer verlangt von BASF Ersatz eines Teils der Beträge, die Bayer für Vergleiche in diesen Gerichtsverfahren aufgewendet hat. Termin zur Gerichtsverhandlung ist im September 2013. Bayer hat angemessene bilanzielle Maßnahmen für das Vergleichsprogramm sowie für erwartete Rechts- und Verteidigungskosten ergriffen. Asbest: Ein weiteres Risiko kann aus Asbest-Klagen in den USA erwachsen. In vielen Fällen behaupten die Kläger, Bayer und andere Beklagte hätten Dritte in zurückliegenden Jahrzehnten auf dem eigenen Werksgelände beschäftigt, ohne vor den bekannten Gefahren von Asbest hinreichend gewarnt oder geschützt zu haben. Außerdem ist eine Bayer-Beteiligungsgesellschaft in den USA Rechtsnachfolgerin von Gesellschaften, die bis 1976 Asbest-Produkte verkauften. Im Falle einer Haftung besteht insoweit eine vollständige Freistellung durch Union Carbide. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen. Erläuterungen zur KapitalflussrechnungDie Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Liquidität) des Bayer-Konzerns im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse veränderten. In Übereinstimmung mit IAS 7 (Statement of Cash Flows) wird zwischen Zahlungsströmen aus operativer und investiver Tätigkeit sowie aus Finanzierungstätigkeit unterschieden. Auswirkungen der Veränderung des Konsolidierungskreises werden gesondert ausgewiesen. Von den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten waren 131 MIO € (Vorjahr: 26 MIO €) aufgrund von Kapitaltransferbeschränkungen verfügungsbeschränkt. Diese waren auf Basis bisheriger Erfahrungen kurzfristig. Der Betrag enthielt 100 MIO € (Vorjahr: 5 MIO €) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus Venezuela. Die von den ausländischen Konzerngesellschaften berichteten Zahlungsströme werden zu Monatsdurchschnittskursen umgerechnet. Hiervon abweichend werden die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Stichtagskurs angesetzt. Der Einfluss von Wechselkursänderungen auf die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente wird als "Veränderung aus Wechselkursänderungen" ausgewiesen. 33. Zu- / Abfluss aus operativer GeschäftstätigkeitDer Brutto-Cashflow in Höhe von 4.599 MIO € (Vorjahr: 5.172 MIO €) zeigt den betrieblichen Einnahmenüberschuss vor jeglicher Mittelbindung. Er wird in der Anhangangabe [1] nach Segmenten gegliedert. SIEHE ANHANGANGABE [1] Im Zufluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) von 4.532 MIO € (Vorjahr: 5.060 MIO €) wurden zusätzlich zum Brutto-Cashflow die Veränderungen der übrigen operativen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2012 wurden ertragsteuerlich bedingte Zahlungsmittelabflüsse in Höhe von 1.667 MIO € im Netto-Cashflow erfasst (Vorjahr: 932 MIO €). Die Veränderungen der Ertragsteuerverbindlichkeiten, -rückstellungen und -erstattungsansprüche werden in der Zeile "Veränderung übriges Nettovermögen / Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge" ausgewiesen. Die Übertragung von Anleihen in Pensionsfonds in Höhe von insgesamt 1.000 MIO € war nicht zahlungswirksam und führte somit nicht zu einem operativen Cashabfluss (Vorjahr: 477 MIO €). Der Netto-Cashflow wurde durch den Erwerb von Wertpapieren zu Handelszwecken, der nach IAS 7 als operativ ausgewiesen werden muss, mit 200 MIO € belastet. 34. Zu- / Abfluss aus investiver TätigkeitIm Rahmen der investiven Tätigkeit sind im Jahr 2012 Mittel in Höhe von 818 MIO € abgeflossen (Vorjahr: 3.890 MIO €). Für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten wurde im Jahr 2012 ein Betrag von 1.929 MIO € (Vorjahr: 1.615 MIO €) aufgewendet. Diesen Ausgaben standen Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und anderen Vermögenswerten in Höhe von 227 MIO € (Vorjahr: 275 MIO €) gegenüber. Des Weiteren wurden Auszahlungen für Akquisitionen in Höhe von 466 MIO € (Vorjahr: 261 MIO €) vorgenommen. Dies betraf u. a. den Erwerb des US-Agro-Unternehmens AgraQuest, Inc., des Wassermelonen- und Melonensaatgutgeschäftes des US-Unternehmens Abbott & Cobb, Inc. sowie den Erwerb des restlichen 50 %-Anteils an der Baulé S.A.S., Frankreich. Der Vorjahreswert umfasste im Wesentlichen den Erwerb des Tiergesundheitsunternehmens Bomac, Neuseeland, der Hornbeck Seed Company, Inc., USA, und der Pathway Medical Technologies, Inc., USA. Weitere Erläuterungen zu Akquisitionen und Desinvestitionen erfolgen in der Anhangangabe [6.2/6.3]. SIEHE ANHANGANGABEN [6.2], [6.3] Aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten flossen insgesamt 1.068 MIO € zu (Vorjahr: Abfluss von 2.537 MIO €). Die Übertragung von Anleihen in Pensionsfonds in Höhe von insgesamt 1.000 MIO € war nicht zahlungswirksam und führte somit nicht zu einem investiven Cashzufluss (Vorjahr: 477 MIO €). 35. Zu- /Abfluss aus FinanzierungstätigkeitAus Finanzierungstätigkeit sind 3.782 MIO € abgeflossen (Vorjahr: 2.213 MIO €). Die Netto-Kreditrückzahlung belief sich auf 1.945 MIO € (Vorjahr: 397 MIO €). Für Dividendenzahlungen sind 1.366 MIO € (Vorjahr: 1.242 MIO €) abgeflossen. Die Netto-Zinsausgaben einschließlich Ausgaben und Einnahmen aus Zinssicherungsgeschäften sanken auf 468 MIO € (Vorjahr: 570 MIO €). Sonstige Erläuterungen36. Honorare des AbschlussprüfersFür die erbrachten Dienstleistungen der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden: Honorare des Abschlussprüfers[Tabelle 4.98] scroll
Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen umfassen vor allem Vergütungen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Abschlüsse der Bayer AG und ihrer inländischen Tochterunternehmen. Honorare für andere Bestätigungsleistungen beziehen sich in erster Linie auf die Prüfung von Pro-Forma-Finanzinformationen, Prüfungen des internen Kontrollsystems einschließlich projektbegleitender Prüfungen im Zusammenhang mit der Einführung neuer EDV-Systeme sowie die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen. 37. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und PersonenNahe stehende Unternehmen und Personen im Sinne des IAS 24 (Related Party Disclosures) sind juristische oder natürliche Personen, die auf die Bayer AG und deren Tochterunternehmen Einfluss nehmen können oder der Kontrolle oder einem maßgeblichen Einfluss durch die Bayer AG bzw. deren Tochterunternehmen unterliegen. Dazu gehören insbesondere nicht konsolidierte Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen sowie Versorgungspläne und ferner die Organmitglieder der Bayer AG, deren Bezüge der Anhangangabe [38] sowie dem Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht zu entnehmen sind. SIEHE ANHANGANGABE [38] Geschäfte mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen sowie Versorgungsplänen werden zu Bedingungen durchgeführt, wie sie zwischen fremden Dritten üblich sind. Die folgende Tabelle stellt das Lieferungs- und Leistungsvolumen mit nahe stehenden Unternehmen, die im Bayer-Konzernabschluss anteilsmäßig oder at-equity einbezogen oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurden, sowie mit Versorgungsplänen dar: Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen[Tabelle 4.99] scroll
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Gegenüber der Bayer-Pensionskasse VVaG hat sich die Bayer AG zur Bereitstellung eines Genussrechtskapitals im Nominalvolumen von 150 MIO € verpflichtet, das zum 31. Dezember 2012 weiterhin in voller Höhe begeben war. Das der Bayer-Pensionskasse VVaG im Jahr 2008 erstmals gewährte Gründungsstockdarlehen betrug zum 31. Dezember 2012 595 MIO € (Vorjahr: 595 MIO €). Die ausstehenden Forderungen werden durchschnittlich mit einem Zinssatz von 4 % verzinst. Im Geschäftsjahr 2012 wurden wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen auf Forderungen gegenüber nahe stehenden Unternehmen und Personen erfasst. 38. Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie gewährte KrediteDie Vorstandsvergütung umfasst kurzfristige fällige Leistungen, aktienbasierte Leistungen und Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Die nachfolgende Tabelle stellt die einzelnen Komponenten der Vorstandsvergütung nach IFRS dar: Vorstandsvergütung (nach IFRS)[Tabelle 4.100] scroll
Zusätzlich zu der obigen Vergütung wurden im Rahmen der Pensionsverpflichtungen gegenüber den aktiven Vorstandsmitgliedern 7.553 T € (Vorjahr: 1.610 T €) an versicherungsmathematischen Verlusten erfolgsneutral im Wesentlichen aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus erfasst. Zur näheren Erläuterung siehe Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht. SIEHE LAGEBERICHT 13.2 Vergütungsbericht Für die zukünftige Auszahlung der langfristigen aktienbasierten Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien wurden für die aktiven Vorstandsmitglieder 13.222 T € (Vorjahr: 5.787 T €) zurückgestellt. Für die zukünftige Auszahlung der langfristigen aktienbasierten Barvergütung für die Aspire-Ansprüche der aktiven Vorstandsmitglieder wurden 3.793 T € (Vorjahr: 1.651 T €) zurückgestellt. Der Barwert der leistungsorientierten Pensionsverpflichtung zum 31.12.2012 belief sich auf 33.448 T € (Vorjahr: 22.339 T €). Die Vorstandspensionsbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betrugen 12.673 T € (Vorjahr 13.069 T €). Die Pensionsverpflichtungen für die früheren Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen betrugen 149.746 T € (Vorjahr: 134.179 T €). Die Bezüge des Aufsichtsrats betrugen 2.974 T € (Vorjahr: 2.295 T €). Hiervon entfielen auf variable Vergütungsbestandteile 218 T € (Vorjahr: 765 T €). Über die Aufsichtsratsvergütung hinaus erhalten die Arbeitnehmervertreter, die Arbeitnehmer im Bayer-Konzern sind, Entgeltleistungen, die nicht in Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit für den Aufsichtsrat stehen. In Summe erhielten die Arbeitnehmervertreter aus solchen Tätigkeiten 670 T € (Vorjahr: 645 T €). Gegenüber den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat bestanden Pensionsverpflichtungen in Höhe von 1.265 T € (Vorjahr: 855 T €). Zum 31. Dezember 2012 bestanden, wie im gesamten Jahr und im Vorjahr, keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder des Vorstands bzw. des Aufsichtsrats.
Leverkusen, 18. Februar 2013 Bayer Aktiengesellschaft Der Vorstand Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Bayer-Konzerns sowie der Bayer AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Bayer-Konzerns bzw. der Bayer AG beschrieben sind.
Leverkusen, 18. Februar 2013 Bayer Aktiengesellschaft Der Vorstand Dr. Marijn Dekkers, Vorsitzender Werner Baumann Prof. Dr. Wolfgang Plischke Dr. Richard Pott Bestätigungsvermerk des KonzernabschlussprüfersAn die Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen VERMERK ZUM KONZERNABSCHLUSSWir haben den beigefügten Konzernabschluss der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, und ihrer Tochtergesellschaften - bestehend aus Konzerngewinn- und Verlustrechnung und Konzerngesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz, Konzernkapitalflussrechnung, Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012 - geprüft. Verantwortung des Vorstands für den KonzernabschlussDer Vorstand der Bayer Aktiengesellschaft ist verantwortlich für die Aufstellung dieses Konzernabschlusses. Diese Verantwortung umfasst, dass dieser Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt wird und unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Der Vorstand ist auch verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Verantwortung des AbschlussprüfersUnsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Konzernabschluss abzugeben. Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Danach haben wir die Berufspflichten einzuhalten und die Abschlussprüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist. Eine Abschlussprüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Konzernabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, das relevant ist für die Aufstellung eines Konzernabschlusses, der ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt. Ziel hierbei ist es, Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Eine Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden und der Vertretbarkeit der von dem Vorstand ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. PrüfungsurteilGemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des Konzernabschlusses zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2012 sowie der Ertragslage für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr. VERMERK ZUM ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTWir haben den beigefügten Konzernlagebericht der Bayer Aktiengesellschaft, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012 geprüft. Der Vorstand der Bayer Aktiengesellschaft ist verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 2 HGB und unter Beachtung der für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Danach ist die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der zusammengefasste Lagebericht mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Abschlussprüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des zusammengefassten Lageberichts zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung des Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts gewonnenen Erkenntnisse steht der zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Essen, 26. Februar 2013 PricewaterhouseCoopers Dr. Peter Bartels, Wirtschaftsprüfer Anne Böcker, Wirtschaftsprüferin Weitere InformationenOrgane der GesellschaftAufsichtsratDie Mitglieder des Aufsichtsrats bekleiden die nachstehenden Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen (Stand: 31 Dezember 2012; bei Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat während des Geschäftsjahres beziehen sich die Angaben auf das Datum des Ausscheidens): WERNER WENNING Leverkusen (geb. 21 .10.1946) Vorsitzender des Aufsichtsrats seit Oktober 2012 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG und Vorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON SE Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:
THOMAS DE WIN Köln (geb. 21.11.1958) Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002 Vorsitzender des Konzernbetriebsrats Bayer Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Bayer Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
DR. PAUL ACHLEITNER München (geb. 28.9.1956) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Bank AG Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:
ANDRÉ AICH Berlin (geb. 17.2.1969) Mitglied des Aufsichtsrats bis April 2012 Mitglied des Betriebsrats Bayer - Standort Berlin WILLY BEUMANN Wuppertal (geb. 12.4.1956) Mitglied des Aufsichtsrats bis April 2012 Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Elberfeld Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
DR. CLEMENS BÖRSIG Frankfurt am Main (geb. 27.7.1948) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:
ANDRÉ VAN BROICH Dormagen (geb. 19.6.1970) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Dormagen Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
THOMAS EBELING Muri bei Bern, Schweiz (geb. 9.2.1959) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Vorsitzender des Vorstands der ProSiebenSat.1 Media AG DR.-ING. THOMAS FISCHER Krefeld (geb. 27.8.1955) Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2005 Vorsitzender des Konzernsprecherausschusses Bayer Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
PETER HAUSMANN Winsen / Aller (geb. 13.2.1954) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2006 Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG Bergbau, Chemie, Energie Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
PROF. DR.-ING. E.H. HANS-OLAF HENKEL Berlin (geb. 14.3.1940) Mitglied des Aufsichtsrats bis April 2012 Honorarprofessor an der Universität Mannheim Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:
REINER HOFFMANN Wuppertal (geb. 30.5.1955) Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2006 Landesbezirksleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie Nordrhein Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
YÜKSEL KARAASLAN Hohen Neuendorf (geb. 1.3.1968) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Berlin Stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Bayer Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
DR. RER. POL. KLAUS KLEINFELD New York, USA (geb. 6.11.1957) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2005 Chairman und Chief Executive Officer der Alcoa Inc. Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:
PETRA KRONEN Krefeld (geb. 22.8.1964) Mitglied des Aufsichtsrats seit Juli 2000 Vorsitzende des Betriebsrats Bayer - Standort Uerdingen Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
DR. RER. NAT. HELMUT PANKE München (geb. 31.8.1946) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:
SUE H. RATAJ Sebastopol, USA (geb. 8.1.1957) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Mitglied im Board of Directors (non-executive) der Cabot Corporation, Boston, USA PETRA REINBOLD-KNAPE Gladbeck (geb. 16.4.1959) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Landesbezirksleiterin Nordost der IG Bergbau, Chemie, Energie Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:
MICHAEL SCHMIDT-KIESSLING Schwelm (geb. 24.3.1959) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Elberfeld Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
HUBERTUS SCHMOLDT Soltau (geb. 14.1.1945) Mitglied des Aufsichtsrats bis April 2012 Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
DR. MANFRED SCHNEIDER Köln (geb. 21.12.1938) Vorsitzender des Aufsichtsrats bis September 2012 Mitgliedschaften in anderen gesetzlichen zu bildenden Aufsichtsräten:
PROF. DR.-ING. EKKEHARD D. SCHULZ Krefeld (geb. 24.7.1941) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2005 Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
DR. KLAUS STURANY * Ascona, Schweiz (geb. 23.10.1946) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:
ROSWITHA SÜSSELBECK Leichlingen (geb. 19.3.1954) Mitglied des Aufsichtsrats bis April 2012 Stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats Bayer - Standort Leverkusen Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
DIPL.-ING. DR.-ING. E.H. JÜRGEN WEBER Hamburg (geb. 17.10.1941) Mitglied des Aufsichtsrats bis April 2012 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Lufthansa AG Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:
PROF. DR. DR. H.C. MULT. ERNST-LUDWIG WINNACKER München (geb. 26.7.1941) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 1997 Generalsekretär des Human Frontier Science Program (Straßburg) Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
OLIVER ZÜHLKE Solingen (geb. 11.12.1968) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Leverkusen Vorsitzender Bayer Europa-Forum Ständige Ausschüsse des Aufsichtsrats der Bayer AG (Stand: 31. Dezember 2012) PRÄSIDIUM / VERMITTLUNGSAUSSCHUSS Wenning (Vorsitz), Achleitner, Hausmann, de Win PRÜFUNGSAUSSCHUSS Sturany* (Vorsitz), Fischer, Hoffmann, Schulz, Wenning, de Win PERSONALAUSSCHUSS Wenning (Vorsitz), Achleitner, Kronen, Zühlke NOMINIERUNGSAUSSCHUSS Wenning (Vorsitz), Achleitner
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Unabhängiges und sachverständiges Mitglied
im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG.
HERMANN JOSEF STRENGER Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG, Leverkusen VorstandMitglieder des Vorstands bekleiden die nachstehend genannten Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen (Stand: 31. Dezember 2012): DR. MARIJN DEKKERS (geb. 22.9.1957) Vorsitzender (seit 1.10.2010) Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31.12.2014
WERNER BAUMANN (geb. 6.10.1962) Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31.12.2017
PROF. DR. WOLFGANG PLISCHKE (geb. 15.9.1951) Mitglied des Vorstands seit 1.3.2006, bestellt bis 28.2.2014
DR. RICHARD POTT (geb. 11.5.1953) Mitglied des Vorstands seit 1.5.2002, bestellt bis 31.5.2013 Arbeitsdirektor
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Arbeitsdirektor
Stand: 1. März 2013 |
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