Bayer Aktiengesellschaft

Leverkusen

Habjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2020


Halbjahresfinanzbericht 2020

Q2

Bayer: Solide Geschäftsentwicklung trotz COVID-19-Einfluss

Konzernumsatz wpb. um 2,5 % auf 10,1 Mrd. € gesunken

EBITDA vor Sondereinflüssen auf 2,9 Mrd. € erhöht (+5,6 %)

Crop Science mit operativen Zuwächsen

Umsatz und Ergebnis bei Pharmaceuticals vor allem durch volumenbasierte Einkaufspolitik in China und COVID-19 belastet

Consumer Health mit wpb. leichtem Umsatzrückgang nach starker Nachfrage im Vorquartal

Konzernergebnis durch Sondereinflüsse aus Rechtsfällen bei -9,5 Mrd. € - Vereinbarungen in maßgeblichen Monsanto-Verfahrenskomplexen

Bereinigtes Ergebnis je Aktie 1,59 € (+5,3 %)

Free Cashflow auf 1,4 Mrd. € gestiegen

Prognose COVID-19-bedingt angepasst

Sicherheit von Mitarbeitern und Aufrechterhaltung der Lieferketten haben weiter höchste Priorität

Kennzahlen Bayer-Konzern

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in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 Veränderung in % H1 2019 H1 2020 Veränderung in %
Umsatzerlöse 10.713 10.054 -6,2 22.965 22.899 -0,3
Veränderung (währungs- und portfoliobereinigt)1 -2,5 2,0
Umsatzveränderungen1
Menge 0,7 % 0,6 % 2,3 % 3,8 %
Preis 0,4 % -3,1 % 0,2 % -1,8 %
Währung 1,1 % -2,0 % 1,2 % -0,8 %
Portfolio 20,8 % -1,7 % 30,4 % -1,5 %
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa/Nahost/Afrika 3.318 2.942 -11,3 7.271 7.180 -1,3
Nordamerika 3.985 3.858 -3,2 9.041 9.175 1,5
Asien/Pazifik 2.240 2.159 -3,6 4.363 4.271 -2,1
Lateinamerika 1.170 1.095 -6,4 2.290 2.273 -0,7
EBITDA1 2.314 -9.604 . 5.253 -5.828 .
Sondereinflüsse1 -416 -12.487 -1.460 -13.102
EBITDA vor Sondereinflüssen1 2.730 2.883 5,6 6.713 7.274 8,4
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 25,5 % 28,7 % 29,2 % 31,8 %
EBIT1 785 -10.784 . 2.565 -8.285 .
Sondereinflüsse1 -834 -12.511 -1.877 -13.150
EBIT vor Sondereinflüssen1 1.619 1.727 6,7 4.442 4.865 9,5
Finanzergebnis -455 -276 -39,3 -753 -928 23,2
Konzernergebnis (aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft) 404 -9.548 . 1.645 -8.059 .
Ergebnis je Aktie1 aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft (in €) 0,41 -9,72 . 1,68 -8,20 .
Bereinigtes Ergebnis je Aktie1 aus fortzuführendem Geschäft (in €) 1,51 1,59 5,3 3,94 4,26 8,1
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit (aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft) 1.600 2.414 50,9 2.679 2.185 -18,4
Free Cashflow (aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft) 751 1.402 86,7 1.259 609 -51,6
Nettofinanzverschuldung (Stichtag) 38.808 35.993 -7,3 38.808 35.993 -7,3
Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Investitionen) (aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft) 458 585 27,7 853 976 14,4
Forschungs- und Entwicklungskosten 1.304 1.167 -10,5 2.621 2.469 -5,8
Abschreibungen, Wertminderungen, Wertaufholungen 1.529 1.180 -22,8 2.688 2.457 -8,6
Mitarbeiter2 (Stichtag) 106.231 101.168 -4,8 106.231 101.168 -4,8
Personalaufwand (einschl. Altersversorgung) 2.838 2.423 -14,6 6.116 5.183 -15,3
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in Mio. € Gesamtjahr
2019
Umsatzerlöse 43.545
Veränderung (währungs- und portfoliobereinigt)1 3,5 %
Umsatzveränderungen1
Menge 2,6 %
Preis 0,9 %
Währung 1,5 %
Portfolio 13,5 %
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa/Nahost/Afrika 13.185
Nordamerika 15.087
Asien/Pazifik 8.610
Lateinamerika 6.663
EBITDA1 9.529
Sondereinflüsse1 -1.945
EBITDA vor Sondereinflüssen1 11.474
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 26,3 %
EBIT1 4.162
Sondereinflüsse1 -2.813
EBIT vor Sondereinflüssen1 6.975
Finanzergebnis -1.309
Konzernergebnis (aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft) 4.091
Ergebnis je Aktie1 aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft (in €) 4,17
Bereinigtes Ergebnis je Aktie1 aus fortzuführendem Geschäft (in €) 6,38
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit (aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft) 8.207
Free Cashflow (aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft) 4.214
Nettofinanzverschuldung (Stichtag) 34.068
Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Investitionen) (aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft) 2.650
Forschungs- und Entwicklungskosten 5.301
Abschreibungen, Wertminderungen, Wertaufholungen 5.367
Mitarbeiter2 (Stichtag) 103.824
Personalaufwand (einschl. Altersversorgung) 11.788

Vorjahreswerte angepasst

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".
2 Mitarbeiter auf Vollzeitkräfte umgerechnet

Konzernzwischenlagebericht zum 30. Juni 2020

Wesentliche Ereignisse

Vereinbarungen in maßgeblichen Monsanto-Verfahrenskomplexen getroffen

Am 24. Juni gaben wir bekannt, Vereinbarungen zu dem Produkthaftungsverfahren in Sachen Roundup (Wirkstoff: Glyphosat) und den Verfahren zu Verwehungen von Dicamba sowie zu PCB (polychlorierte Biphenyle) in Gewässern getroffen zu haben (Einzelheiten hierzu im Konzernzwischenabschluss, Abschnitt "Rechtliche Risiken").

Glyphosat

Im Juni 2020 hat Monsanto ohne Eingeständnis einer Haftung eine Grundsatzvereinbarung mit den Klägern getroffen, um die meisten der aktuellen Roundup-Rechtsstreitigkeiten, etwa 75 % der insgesamt ca. 125.000 bekannten gerichtlich eingereichten und nicht eingereichten Ansprüche, beizulegen und einen Mechanismus zur Beilegung möglicher zukünftiger Klagen einzurichten.

Für die vorgesehenen Vergleiche bestehender Klagen für alle ausstehenden Ansprüche werden derzeit Gesamtkosten von bis zu 9,6 Mrd. USD1 erwartet. Das Unternehmen geht davon aus, dass eine beträchtliche Anzahl der ausstehenden Ansprüche in den kommenden Monaten beigelegt werden kann.

Mögliche zukünftige Rechtsstreitigkeiten zu Roundup sollen über eine gesonderte Sammelklägervereinbarung zwischen Monsanto und den Klägeranwälten geregelt werden. Diese Vereinbarung will Bayer mit einer zusätzlichen Zahlung von 1,25 Mrd. USD2 ausstatten.

Monsanto kann sich aus den verschiedenen Vergleichsvereinbarungen zurückziehen, wenn bestimmte Quoten zur Anspruchsberechtigung und Beteiligung der Kläger nicht erfüllt werden. Kläger, die sich gegen einen Vergleich entscheiden, haben das Recht, ihre Ansprüche gegen das Unternehmen separat zu verfolgen.

Am 6. Juli 2020 erließ der für die Vereinbarung zuständige Richter Chhabria vom U.S. District Court for the Northern District of California einen Beschluss, in dem er Bedenken gegen bestimmte Bestandteile der Sammelklägervereinbarung äußerte und anmerkte, dass er dazu neigt, den Antrag abzulehnen. Die Parteien haben beschlossen, ihren Antrag zurückzuziehen, um sich umfassend mit den Fragen des Gerichts zu dem Vorschlag der Sammelklägergruppe befassen zu können. Bayer setzt sich weiterhin nachdrücklich für eine Lösung ein, die gleichzeitig sowohl die gegenwärtigen Rechtsstreitigkeiten zu vernünftigen Bedingungen beilegt als auch Führung und Beilegung künftiger Rechtsstreitigkeiten in tragfähiger Weise regelt.

Die drei Fälle, die bisher vor Gericht verhandelt wurden - Johnson, Hardeman und Pilliod -, werden in den jeweiligen Berufungsinstanzen fortgeführt und sind nicht von dem Vergleich umfasst.

Am 20. Juli 2020 hat das kalifornische Berufungsgericht das Urteil zu Johnson dem Grunde nach bestätigt, aber die Schadenersatzsumme von insgesamt 78,5 Mio. USD auf etwa 20,5 Mio. USD reduziert. Das Gericht hat den kompensatorischen Schadenersatz von 39,3 Mio. USD auf etwa 10,25 Mio. USD reduziert und den Strafschaden auf denselben Betrag gesenkt. Monsanto ist weiterhin der Meinung, dass sowohl das Jury-Urteil als auch die Schadenersatzzahlungen nicht mit den im Verfahren vorgebrachten Beweisen und der Rechtslage vereinbar sind und wird seine rechtlichen Optionen prüfen, einschließlich einer Revision zum Supreme Court of California.

1 Dies entspricht mit dem USD-zu-€-Umrechnungskurs zum 30. Juni rund 8,6 Mrd. €.
2 Dies entspricht mit dem USD-zu-€-Umrechnungskurs zum 30. Juni rund 1,1 Mrd. €.

Dicamba

Wir haben eine Einigung in Zusammenhang mit den bereits kommunizierten Produkthaftungsklagen wegen Verwehungen von Dicamba erzielt, in denen es um vermeintliche Ernteschäden geht. Wir werden insgesamt bis zu 400 Mio. USD3bezahlen, um die konsolidierten Gerichtsverfahren (Multidistrict Litigation) beizulegen, die vor einem Bundesgericht in Missouri anhängig sind und Klagen für die Erntejahre 2015 bis 2020 umfassen.

Der einzige Fall zu Verwehungen von Dicamba, der vor Gericht verhandelt wurde (Bader Farms), ist nicht Teil der Einigung. Wir halten das Urteil im Fall Bader Farms für unvereinbar mit den vorgelegten Beweisen sowie mit der geltenden Rechtslage. Wir haben erstinstanzlich Rechtsbehelfe (Post-Trial Motions) eingelegt und werden, wenn nötig, in Berufung gehen.

3Dies entspricht mit dem USD-zu-€-Umrechnungskurs zum 30. Juni rund 360 Mio. €.

PCB

Im Verfahrenskomplex um Auswirkungen von PCB in Gewässern trafen wir eine Vereinbarung für einen Sammelvergleich (Class Settlement) zur Beilegung von Klagen von ca. 2.500 kommunalen Regierungsbehörden in den Vereinigten Staaten gegen eine Gesamtzahlung von ca. 650 Mio. USD4, einschließlich Zahlungen für die Mitglieder des Sammelvergleichs und Anwaltskosten. Diese Vereinbarung bedarf einer gerichtlichen Zustimmung, bevor sie in Kraft tritt.

Zugleich haben wir mit den Generalstaatsanwälten der Bundesstaaten New Mexico und Washington sowie des District of Columbia gesonderte Vereinbarungen getroffen, ähnliche Klagen in Zusammenhang mit PCB beizulegen. Im Rahmen dieser Vereinbarungen werden wir insgesamt etwa 170 Mio. USD5 zahlen.

4 Dies entspricht mit dem USD-zu-€-Umrechnungskurs zum 30. Juni rund 580 Mio. €.
5 Dies entspricht mit dem USD-zu-€-Umrechnungskurs zum 30. Juni rund 150 Mio. €.

Finanzierung

Es wird erwartet, dass die Zahlungen im Rahmen der Vergleiche im Jahr 2020 beginnen werden. Wir gehen zurzeit davon aus, dass der mögliche Mittelabfluss 5 Mrd. USD im laufenden Jahr nicht übersteigen wird und der weit überwiegende restliche Teil im Jahr 2021 erfolgen wird. Die Auszahlungen sind im Zeitpunkt des Mittelabflusses weitestgehend steuermindernd zu berücksichtigen. Zur Finanzierung der Zahlungen können wir zurückgreifen auf die bestehende Liquidität, den künftigen Free Cashflow und auf die Einnahmen aus der Veräußerung des Animal-Health-Geschäfts. Zusätzlich wurde Anfang Juli eine Anleihe über 6 Mrd. € emittiert, um die für diese Zahlungen wie auch für bevorstehende Anleihefälligkeiten erforderliche finanzielle Flexibilität sicherzustellen. Die Anleihe umfasst vier Tranchen von je 1,5 Mrd. € mit Laufzeiten von 4 Jahren, 6,5 Jahren, 9,5 Jahren und 12 Jahren und richtet sich ausschließlich an institutionelle Investoren. Sie war rund 2,5-fach überzeichnet. Die Kupons der Tranchen betragen 0,375 % p. a., 0,75 % p. a., 1,125 % p. a. und 1,375 % p. a. Die Anleihen erhielten die Ratings Baa1, BBB bzw. BBB+ durch Moody's, Standard & Poor's bzw. Fitch.

Neues Vergütungssystem

Mit Beschluss durch die ordentliche Hauptversammlung 2020 wurde das Vergütungssystem für den Vorstand geändert. Zum einen wird ein stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt, die im Jahr 2020 noch in die kurzfristige variable Barvergütung (STI) einfließt, bevor ab 2021 die langfristige variable Barvergütung (LTI) um eine entsprechende Komponente ergänzt wird.

Zum anderen wird noch stärker auf Liquidität und Rentabilität als finanzielle Leistungskennzahlen gesetzt. Das bedeutet, dass das STI als Konzernkomponenten nunmehr neben dem bereinigten Ergebnis je Aktie auch den Free Cashflow beinhaltet. Zudem wird im LTI nun auch der Return on Capital Employed neben dem Total Shareholder Return berücksichtigt. Bei der Bestimmung der Zielerreichungen hat der Aufsichtsrat die Möglichkeit, wesentliche außerordentliche Effekte, die nicht oder nur anders in der Zielsetzung berücksichtigt werden konnten und als nicht Performance-relevant für die Incentivierung bewertet werden, anzupassen. Für weitere Informationen zur neuen Vorstandsvergütung verweisen wir auf die Einladung zur Hauptversammlung, die unter www.bayer.de abgerufen werden kann.

Besetzung des Nachhaltigkeitsrats

Im Mai gaben wir die Besetzung des unabhängigen Nachhaltigkeitsrats mit neun international anerkannten Experten bekannt. Dieser wird künftig den Vorstand der Bayer AG und weitere Unternehmensfunktionen in allen Fragen der Nachhaltigkeit beraten.

Verkauf der Animal-Health-Geschäftseinheit

Anfang Juni gab die Europäische Kommission bekannt, die geplante Übernahme unserer Tiergesundheitssparte durch Elanco Animal Health Inc., Greenfield, USA unter Auflagen zu genehmigen. Ebenso folgte Mitte Juli die Freigabe seitens der amerikanischen Federal Trade Commission, ebenfalls unter Auflagen. Weitere Kartellbehörden, darunter Australien, Neuseeland, China und Kanada, haben der Übernahme ebenfalls bereits zugestimmt. Der Abschluss der Transaktion wird Anfang August stattfinden.

Registrierungsentscheidung zu Dicamba in den USA

Anfang Juni bestimmte der U.S. Court of Appeals for the Ninth Circuit, dass die aktuellen US-Registrierungen von bestimmten schwerflüchtigen Dicamba-Produkten, darunter unser Produkt XtendiMax, aufgehoben werden. In Reaktion darauf verfügte die US-Umweltbehörde EPA im Juni u. a., dass bestehende Vorräte gemäß den Anwendungsbestimmungen durch Landwirte und kommerzielle Anwender bis Ende Juli aufgebraucht werden können. Die initiale Gerichtsentscheidung betrifft spezifisch die Registrierungsentscheidung der EPA aus 2018, welche im Dezember 2020 ausläuft. Derzeit prüft die EPA in einem neuen Zulassungsverfahren XtendiMax für den Einsatz in den folgenden Jahren.

COVID-19-Pandemie

Unser vorrangiges Ziel in der Corona-Pandemie ist es weiterhin, die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Gesellschaft, in der wir leben und arbeiten, zu schützen.

Ebenso setzen wir die notwendigen Maßnahmen um, um die kontinuierliche Fortführung unserer Betriebsabläufe in diesen herausfordernden Zeiten zu sichern und Krankenhäuser, Ärzte, Patienten, Verbraucher und Landwirte sicher mit unseren Produkten und Dienstleistungen zu versorgen. Mit unserer Expertise in den Bereichen Gesundheit und Ernährung helfen wir weltweit im Kampf gegen COVID-19. So arbeiten wir mit Regierungs- und Gesundheitsbehörden sowie anderen Organisationen zusammen, um mit verschiedenen Maßnahmen gegen das Virus vorzugehen. Neben finanzieller Hilfe spenden wir zudem weiterhin verschreibungspflichtige und frei verkäufliche Arzneimittel, medizinische Schutzausrüstung und bieten diagnostische Geräte und Räumlichkeiten.

Wie bereits in den ersten drei Monaten des Jahres wurden unsere Geschäftsaktivitäten auch im 2. Quartal in unterschiedlicher Art durch die Pandemie und die damit einhergehenden Unsicherheiten beeinflusst. In der Division Pharmaceuticals führten die weltweiten Schutz- und Kontaktmaßnahmen zu reduzierten bzw. verschobenen Arztbesuchen infolge dessen vor allem nicht akute Behandlungen nicht durchgeführt wurden. Nach dem sehr starken Vorquartal hatten hohe Lagerbestände im Handel und Vorräte bei den Konsumenten einen leichten Geschäftsrückgang in unserer Consumer-Health-Division zur Folge. In der Division Crop Science führten Unsicherheiten teilweise zu Nachfrageverschiebungen in bestimmten Regionen und Produktbereichen, wobei sich negative Effekte vermehrt im 2. Halbjahr niederschlagen dürften.

1. Umsatz, Ertrags- und Finanzlage im Überblick⁶

Die Finanzinformationen werden in Übereinstimmung mit IFRS 5 (Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche) für das fortzuführende Geschäft angegeben, sofern nicht explizit anders vermerkt. Dabei ist zu beachten, dass sowohl das zuvor berichtspflichtige Segment Animal Health als auch für 2019 das Currenta-Geschäft seit den jeweiligen Vertragsunterzeichnungen als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesen werden. Die Werte für die vergangenen Perioden wurden entsprechend angepasst. Wie im Geschäftsbericht 2019 beschrieben, wurden die konzerninternen Werteflüsse zum Jahresbeginn 2020 angepasst. Details zu den Auswirkungen im 2. Quartal und im ersten Halbjahr sind im verkürzten Konzernzwischenabschluss ("Modifiziertes Werteflusskonzept") ab Seite 34 ausgeführt.

6 Für die Definition der alternativen Leistungskennzahlen verweisen wir auf den Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

1.1 Ertragslage

2. Quartal 2020

Konzernumsatz

Der Konzernumsatz verminderte sich im 2. Quartal 2020 wpb. um -2,5 % auf 10.054 Mio. € (nominal: -6,2 %). Davon entfielen 528 Mio. € auf Deutschland.

Crop Science erzielte einen wpb. Umsatzanstieg um 3,2 % auf 4.802 Mio. €, wobei Rückgänge in der Region Europa/Nahost/Afrika durch Wachstum in den übrigen Regionen überkompensiert wurden. Bei Pharmaceuticals sank der Umsatz um wpb. 8,8 % auf 3.992 Mio. €, dabei war das Geschäft sowohl durch nicht durchgeführte bzw. verschobene nicht akute Behandlungen aufgrund der COVID-19-Pandemie sowie der Umsetzung neuer Tenderverfahren in China negativ beeinträchtigt. Bei Consumer Health ging der Umsatz wpb. um 1,9 % auf 1.201 Mio. € zurück, vor allem bedingt durch den Abbau der im 1. Quartal aufgebauten Lagerbestände im Handel und die Auswirkungen der Quarantäne- und Schutzmaßnahmen in verschiedenen Regionen.

EBITDA vor Sondereinflüssen

Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Konzerns stieg um 5,6 % auf 2.883 Mio. €. Hierin enthalten waren negative Währungseffekte in Höhe von 12 Mio. €. Bei Crop Science erhöhte sich das EBITDA vor Sondereinflüssen um 28,4 % auf 1.365 Mio. €, vor allem durch eine beschleunigte Realisierung der Kostensynergien aus der voranschreitenden Integration der erworbenen Geschäfte sowie Mengenausweitungen. Bei Pharmaceuticals ging das EBITDA vor Sondereinflüssen um 7,1 % auf 1.368 Mio. € zurück, vor allem infolge des Umsatzrückgangs. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health ging um 10,9 % auf 254 Mio. € zurück, vor allem durch COVID-19-bedingte Mengenrückgänge infolge der starken Bevorratung im 1. Quartal und durch die fehlenden Ergebnisbeiträge der 2019 verkauften Geschäfte.

Abschreibungen

Die Abschreibungen und Wertminderungen beliefen sich auf 1.180 Mio. € (Vorjahr: 1.529 Mio. €), wovon 665 Mio. € (Vorjahr: 1.071 Mio. €) auf immaterielle Vermögenswerte und 515 Mio. € (Vorjahr: 458 Mio. €) auf Sachanlagen entfielen. Die Wertminderungen und Wertaufholungen betrugen in Summe 36 Mio. € (Vorjahr: 430 Mio. €). Davon entfielen 9 Mio. € (Vorjahr: 424 Mio. €) auf immaterielle Vermögenswerte. Im Vorjahr enthielten die Wertminderungen insbesondere 422 Mio. €, die im Zuge der Desinvestition der Marke Dr. Scholl's erfasst wurden. Auf Sachanlagen entfielen 27 Mio. € (Vorjahr: 6 Mio. €). Darin waren Wertminderungen in Höhe von 26 Mio. € für die Produktionsanlage "Dicamba" (Bereich Herbizide) enthalten. Wertminderungen und Wertaufholungen in Höhe von im Saldo 24 Mio. € (Vorjahr: 418 Mio. €) sowie beschleunigte Abschreibungen in Höhe von 1 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €) wurden als Sonderaufwendungen erfasst.

EBIT und Sondereinflüsse

Das EBIT des Bayer-Konzerns betrug -10.784 Mio. € (Vorjahr: 785 Mio. €). Hierin sind per saldo Sonderaufwendungen in Höhe von 12.511 Mio. € (Vorjahr: 834 Mio. €) enthalten. Diese standen im Wesentlichen in Verbindung mit den Rückstellungen für die getroffenen Vereinbarungen in Bezug auf Glyphosat und Dicamba (beide in der Division Crop Science) sowie PCB (in der Überleitung). Zudem resultierten Sonderaufwendungen aus Aufwendungen für Rechtsfälle bei Pharmaceuticals im Wesentlichen in Zusammenhang mit Essure, aus dem laufenden Restrukturierungsprogramm, aus Wertminderungen in Verbindung mit der Produktionsanlage "Dicamba" und aus der Integration von Monsanto. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 6,7 % auf 1.727 Mio. € (Vorjahr: 1.619 Mio. €).

Zur Ermittlung von EBIT und EBITDA haben wir folgende Sondereinflüsse berücksichtigt:

A1

Sondereinflüsse nach Kategorien¹

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EBIT EBIT EBIT EBIT EBITDA EBITDA
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 H1 2019 H1 2020 Q2 2019 Q2 2020
Summe Sondereinflüsse -834 -12.511 -1.877 -13.150 -416 -12.487
Crop Science -100 -10.212 -716 -10.491 -99 -10.187
Pharmaceuticals 14 -1.286 -2 -1.538 13 -1.300
Consumer Health -468 -11 -495 32 -51 -11
Überleitung -280 -1.002 -664 -1.153 -279 -989
Sondereinflüsse nach Kategorien
Restrukturierung -248 -237 -640 -367 -248 -238
davon in der Überleitung -250 -184 -615 -313 -249 -171
Akquisition/Integration -112 -53 -604 -156 -112 -54
davon in der Überleitung -8 - -14 - -8 -
Desinvestitionen 21 -7 -87 -21 22 -7
davon in der Überleitung - -4 - -13 - -4
Rechtsfälle/Rechtliche Risiken -77 -12.051 -128 -12.419 -77 -12.051
davon in der Überleitung -22 -814 -35 -827 -22 -814
Wertminderung/Wertaufholung2 -418 -163 -418 -187 -1 -137
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EBITDA EBITDA
in Mio. € H1 2019 H1 2020
Summe Sondereinflüsse -1.460 -13.102
Crop Science -715 -10.388
Pharmaceuticals -3 -1.552
Consumer Health -78 -22
Überleitung -664 -1.140
Sondereinflüsse nach Kategorien
Restrukturierung -641 -368
davon in der Überleitung -615 -300
Akquisition/Integration -604 -156
davon in der Überleitung -14 -
Desinvestitionen -86 -21
davon in der Überleitung - -13
Rechtsfälle/Rechtliche Risiken -128 -12.419
davon in der Überleitung -35 -827
Wertminderung/Wertaufholung2 -1 -138

Vorjahreswerte angepasst

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".
2 Sofern diese nicht bereits in den anderen Sondereinfluss-Kategorien enthalten sind.

A2

Sondereinflüsse nach Funktionskosten¹

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EBIT EBIT EBIT EBIT EBITDA EBITDA
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 H1 2019 H1 2020 Q2 2019 Q2 2020
Summe Sondereinflüsse -834 -12.511 -1.877 -13.150 -416 -12.487
Herstellungskosten -64 -207 -506 -299 -64 -196
Vertriebskosten -239 -25 -249 9 -30 -25
Forschungs- und Entwicklungskosten - -10 -11 -30 - -10
Allgemeine Verwaltungskosten -259 -189 -731 -359 -258 -188
Sonstige betriebliche Erträge/ Aufwendungen -272 -12.080 -380 -12.471 -64 -12.068
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EBITDA EBITDA
in Mio. € H1 2019 H1 2020
Summe Sondereinflüsse -1.460 -13.102
Herstellungskosten -507 -210
Vertriebskosten -40 -45
Forschungs- und Entwicklungskosten -11 -30
Allgemeine Verwaltungskosten -730 -358
Sonstige betriebliche Erträge/ Aufwendungen -172 -12.459

Vorjahreswerte angepasst

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

Ergebnis nach Ertragsteuern aus nicht fortgeführtem Geschäft

Das Ergebnis nach Ertragsteuern aus nicht fortgeführtem Geschäft belief sich auf 71 Mio. € (Vorjahr: 85 Mio. €) und entfiel auf Animal Health. Im Vorjahr war hierin auch das Geschäft der Currenta-Gruppe enthalten.

Animal Health steigerte den Umsatz gegenüber einem schwachen Vorjahresquartal wpb. um 8,4 % auf 488 Mio. € (Vorjahr: 454 Mio. €). Der Anstieg ist vor allem auf höhere Absatzmengen von sowohl der Advantage-Produktfamilie (144 Mio. €, wpb. +7,0 %) als auch Seresto (122 Mio. €, wpb. +9,4 %) zurückzuführen. Hierzu trugen auch Bevorratungseffekte u. a. im Zusammenhang mit der aktuellen COVID-19-Pandemie bei. In Nordamerika verzeichnete die Geschäftseinheit einen Zuwachs um wpb. 9,5 % auf 240 Mio. €. Ebenfalls deutlich ausgeweitet wurde das Geschäft in Asien/Pazifik (96 Mio. €, wpb. +10,7 %) und Europa/Nahost/Afrika (119 Mio. €, wpb. +7,4 %). In Lateinamerika stieg der Umsatz um wpb. 0,3 % auf 33 Mio. €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Animal Health stieg um 17,7 % auf 153 Mio. € (Vorjahr: 130 Mio. €), im Wesentlichen infolge des Umsatzwachstums durch erhöhte Absatzmengen.

Konzernergebnis

Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -276 Mio. € (Vorjahr: -455 Mio. €) lag das Ergebnis vor Ertragsteuern bei -11.060 Mio. € (Vorjahr: 330 Mio. €). Das Finanzergebnis beinhaltete insbesondere das Beteiligungsergebnis von 54 Mio. € (Vorjahr: -32 Mio. €), das Zinsergebnis von -344 Mio. € (Vorjahr: -354 Mio. €) sowie Aufwendungen für die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen von 1 Mio. € (Vorjahr: 82 Mio. €). Innerhalb des Finanzergebnisses sind per saldo Sondereinflüsse von 67 Mio. € (Vorjahr: -51 Mio. €) ausgewiesen, die im Wesentlichen aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der Covestro-Beteiligung resultierten. Nach Addition eines Ertrags aus Ertragsteuern von 1.450 Mio. € (Vorjahr: Aufwand von 10 Mio. €) und unter Berücksichtigung von Anteilen anderer Gesellschafter ergab sich für das 2. Quartal 2020 ein Konzernergebnis von -9.548 Mio. € (Vorjahr: +404 Mio. €).

Bereinigtes Konzernergebnis je Aktie

Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft stieg um 5,3 % auf 1,59 € (Vorjahr: 1,51 €), vor allem durch den Ergebnisbeitrag von Crop Science. Das Ergebnis je Aktie (Gesamt) sank im 2. Quartal 2020 auf -9,72 € (Vorjahr: 0,41 €), im Wesentlichen bedingt durch die Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit den genannten Vereinbarungen in den Monsanto-Verfahrenskomplexen.

A3

Bereinigtes Ergebnis je Aktie "Core EPS" ¹

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in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 H1 2019 H1 2020
EBIT (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) 785 -10.784 2.565 -8.285
Abschreibungen/Wertminderungen/Wertaufholungen von Geschäfts- oder Firmenwerten und sonstigen immateriellen Vermögenswerten 1.071 664 1.773 1.431
Wertminderungen/Wertaufholungen von Sachanlagen und in den Sondereinflüssen enthaltene beschleunigte Abschreibungen 7 25 5 105
Sondereinflüsse (ohne Abschreibungen/Wertminderungen/Wertaufholungen) 416 12.487 1.460 13.102
"Core EBIT" 2.279 2.392 5.803 6.353
Finanzergebnis (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) -455 -276 -753 -928
Sondereinflüsse Finanzergebnis 51 -67 -3 92
Ertragsteuern (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) -10 1.450 -368 971
Sondereinflüsse Ertragsteuern - - - -
Steuereffekte bezogen auf Abschreibungen/Wertminderungen/Wertaufholungen und Sondereinflüsse -382 -1.925 -821 -2.291
Ergebnis nach Ertragsteuern auf nicht beherrschende Anteile entfallend (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) -1 -9 4 -8
Auf andere Gesellschafter entfallender Anteil der oben dargestellten Anpassungen 1 - -1 -1
Bereinigtes Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft 1.483 1.565 3.861 4.188
in Mio. Stück
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien 981,73 982,42 980,95 982,42
in €
Bereinigtes Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft "Core EPS" 1,51 1,59 3,94 4,26

Vorjahreswerte angepasst

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

Personalaufwand und Mitarbeiter

Die Zahl der Beschäftigten des Bayer-Konzerns ging im Stichtagsvergleich um 4,8 % auf 101.168 Mitarbeiter (Vorjahr: 106.231 Mitarbeiter) zurück. Der Personalaufwand sank im 2. Quartal um 14,6 % auf 2.423 Mio. € (Vorjahr: 2.838 Mio. €). Dies ist vor allem auf niedrigere Aufwendungen für Restrukturierungen sowie Anpassungen der Rückstellung für variable Vergütung zurückzuführen.

1. Halbjahr 2020

Konzernumsatz

Der Konzernumsatz stieg im 1. Halbjahr 2020 wpb. um 2,0 % auf 22.899 Mio. € (nominal: -0,3 %). Davon entfielen 1.271 Mio. € auf Deutschland.

Der Umsatz von Crop Science stieg wpb. um 4,6 % auf 11.636 Mio. €. Der Umsatz von Pharmaceuticals ging wpb. um 2,5 % auf 8.538 Mio. € zurück. Consumer Health steigerte den Umsatz wpb. um 5,7 % auf 2.599 Mio. €.

EBITDA vor Sondereinflüssen

Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Bayer-Konzerns stieg um 8,4 % auf 7.274 Mio. € (Vorjahr: 6.713 Mio. €). Ergebnissteigernd wirkten positive Währungseffekte in Höhe von 29 Mio. €. Bei Crop Science erzielten wir einen Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen um 18,2 % auf 3.976 Mio. €, insbesondere durch Kostensynergien aus der voranschreitenden Integration der erworbenen Geschäfte und gestiegene Absatzmengen. Bei Pharmaceuticals lag das EBITDA vor Sondereinflüssen mit 2.962 Mio. € (+0,1 %) auf Vorjahresniveau. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health sank um 3,5 % auf 555 Mio. €, wobei die fehlenden Ergebnisbeiträge der 2019 verkauften Geschäfte das operative Wachstum überwogen.

Abschreibungen

Die Abschreibungen und Wertminderungen beliefen sich in den ersten sechs Monaten 2020 auf 2.457 Mio. € (Vorjahr: 2.688 Mio. €). Die Abschreibungen und Wertminderungen setzten sich zusammen aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte von 1.432 Mio. € (Vorjahr: 1.773 Mio. €) und aus Abschreibungen auf Sachanlagen von 1.025 Mio. € (Vorjahr: 915 Mio. €).

In den Abschreibungen waren per saldo Wertminderungen und Wertaufholungen in Höhe von 81 Mio. € (Vorjahr: 428 Mio. €) enthalten. Davon entfielen im Saldo Wertaufholungen von 26 Mio. € (Vorjahr Wertminderungen: 425 Mio. €) auf immaterielle Vermögenswerte. Für die Marke Afrin wurde eine Wertaufholung von 54 Mio. € erfasst, während auf die Produktionsanlage "Dicamba" (Bereich Herbizide) eine Wertminderung von 103 Mio. € entfiel. Im Vorjahr enthielten die Wertminderungen insbesondere 422 Mio. €, die im Zuge der Desinvestition der Marke Dr. Scholl's erfasst wurden. Wertminderungen und Wertaufholungen in Höhe von 47 Mio. € (Vorjahr: 418 Mio. €) sowie beschleunigte Abschreibungen in Höhe von 1 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €) wurden als Sonderaufwendungen erfasst.

EBIT und Sondereinflüsse

Das EBIT des Bayer-Konzerns belief sich auf -8.285 Mio. € (Vorjahr: 2.565 Mio. €). Die Sondereinflüsse beliefen sich per saldo auf -13.150 Mio. € (Vorjahr: -1.877 Mio. €). Diese standen im Wesentlichen in Verbindung mit Rückstellungen für die genannten Vereinbarungen im Rahmen der Monsanto-Verfahrenskomplexe, Aufwendungen für Rechtsfälle bei Pharmaceuticals im Wesentlichen in Zusammenhang mit Essure, dem laufenden Restrukturierungsprogramm sowie Wertminderungen in Verbindung mit der Produktionsanlage "Dicamba". Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 9,5 % auf 4.865 Mio. € (Vorjahr: 4.442 Mio. €).

Ergebnis nach Ertragsteuern aus nicht fortgeführtem Geschäft

Das Ergebnis nach Ertragsteuern aus nicht fortgeführtem Geschäft ging um 3,0 % auf 191 Mio. € (Vorjahr: 197 Mio. €) zurück und resultierte aus der Geschäftstätigkeit von Animal Health. Im Vorjahr war hier noch die Currenta-Gruppe enthalten.

Der Umsatz von Animal Health erhöhte sich im ersten Halbjahr wpb. um 12,6 % auf 984 Mio. € mit Wachstum in allen Regionen. Hierzu trugen auch Bevorratungseffekte u. a. im Zusammenhang mit der aktuellen COVID-19-Pandemie bei. Insbesondere das Geschäft in Nordamerika konnte (454 Mio. €, wpb. +20,4 %), nach einem Nachfragerückgang im Vorjahreszeitraum, wieder deutlich ausgebaut werden. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Animal Health stieg um 27,9 % auf 353 Mio. € (Vorjahr: 276 Mio. €), vor allem bedingt durch positive Geschäftsentwicklung.

Konzernergebnis

Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -928 Mio. € (Vorjahr: -753 Mio. €) erzielten wir ein Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von -9.213 Mio. € (Vorjahr: 1.812 Mio. €). Das Finanzergebnis beinhaltete ein Beteiligungsergebnis von -112 Mio. € (Vorjahr: 30 Mio. €), ein Zinsergebnis von -708 Mio. € (Vorjahr: -689 Mio. €), Aufwendungen für die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen von 66 Mio. € (Vorjahr: 141 Mio. €) sowie ein Kursergebnis in Höhe von -41 Mio. € (Vorjahr: -8 Mio. €). Im Finanzergebnis sind per saldo Sondereinflüsse von -92 Mio. € (Vorjahr: 3 Mio. €) enthalten, die im Wesentlichen aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der Covestro-Beteiligung resultieren. Nach Abzug eines Steuerertrags von 971 Mio. € (Vorjahr Steueraufwand: 368 Mio. €) erreichten wir ein Ergebnis nach Ertragsteuern von -8.242 Mio. € (Vorjahr: +1.444 Mio. €). Unter Berücksichtigung des Ergebnisses nach Steuern aus nicht fortgeführtem Geschäft und Anteilen anderer Gesellschafter ergab sich insgesamt ein Konzernergebnis von -8.059 Mio. € (Vorjahr: 1.645 Mio. €).

Bereinigtes Konzernergebnis je Aktie

Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft stieg um 8,1 % auf 4,26 € (Vorjahr: 3,94 €). Das Ergebnis je Aktie (Gesamt) ging auf -8,20 € (Vorjahr: 1,68 €) zurück.

1.2 Geschäftsentwicklung in den Divisionen

Crop Science

A4

Kennzahlen Crop Science

scroll
in Mio. € Veränderung in %1
Q2 2019 Q2 2020 nominal wpb. H1 2019 H1 2020
Umsatzerlöse 4.788 4.802 0,3 3,2 11.232 11.636
Umsatzveränderungen1
Menge -3,4 % 3,5 % 0,1 % 4,6 %
Preis 0,3 % -0,3 % 1,0 % 0,0 %
Währung 1,1 % -2,9 % 0,7 % -1,0 %
Portfolio 61,0 % 0,0 % 89,5 % 0,0 %
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa/Nahost/Afrika 1.092 958 -12,3 -9,6 2.856 2.852
Nordamerika 2.397 2.501 4,3 2,2 5.921 6.214
Asien/Pazifik 533 575 7,9 11,4 921 991
Lateinamerika 766 768 0,3 18,9 1.534 1.579
EBITDA1 964 -8.822 . 2.649 -6.412
Sondereinflüsse1 -99 -10.187 -715 -10.388
EBITDA vor Sondereinflüssen1 1.063 1.365 28,4 3.364 3.976
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 22,2 % 28,4 % 30,0 % 34,2 %
EBIT1 294 -9.600 . 1.272 -8.100
Sondereinflüsse1 -100 -10.212 -716 -10.491
EBIT vor Sondereinflüssen1 394 612 55,3 1.988 2.391
Cashflows aus operativer
Geschäftstätigkeit
872 1.537 76,3 387 -224
Investitionen 197 322 63,5 420 485
Forschungs- und Entwicklungskosten 576 511 -11,3 1.140 1.071
scroll
in Mio. € Veränderung in %1
nominal wpb.
Umsatzerlöse 3,6 4,6
Umsatzveränderungen1
Menge
Preis
Währung
Portfolio
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa/Nahost/Afrika -0,1 1,1
Nordamerika 4,9 2,4
Asien/Pazifik 7,6 10,0
Lateinamerika 2,9 16,6
EBITDA1 .
Sondereinflüsse1
EBITDA vor Sondereinflüssen1 18,2
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1
EBIT1 .
Sondereinflüsse1
EBIT vor Sondereinflüssen1 20,3
Cashflows aus operativer
Geschäftstätigkeit
.
Investitionen 15,5
Forschungs- und Entwicklungskosten -6,1

Vorjahreswerte angepasst; wpb. = währungs- und portfoliobereinigt

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

2. Quartal 2020

Umsatzerlöse

Im 2. Quartal 2020 erzielte Crop Science einen wpb. Umsatzanstieg um 3,2 % auf 4.802 Mio. €. Hierzu trugen die Regionen Lateinamerika, Asien/Pazifik und Nordamerika bei, während wir in Europa/Nahost/ Afrika deutliche Rückgänge verzeichneten.

Im Bereich Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften erzielten wir Zuwächse, insbesondere durch erhebliche Mengenausweitungen in Brasilien. In Nordamerika lag der Umsatz auf dem Niveau des Vorjahresquartals, u. a. durch Nachfrageverschiebungen ins Vorquartal. Zusätzlich erholten sich die Anbauflächen geringer als erwartet nach einem durch nachteilige Wetterbedingungen beeinträchtigten Vorjahresquartal.

Bei den Herbiziden konnten wir das Geschäft insgesamt ausweiten. Deutliche Umsatzanstiege erzielten wir in Lateinamerika, wo wir von Mengenausweitungen und Nachfrageverschiebungen aus dem Folgequartal profitierten. Auch in Nordamerika konnten wir das Geschäft merklich ausweiten, vor allem aufgrund unseres kombinierten Produktportfolios und gestiegener Marktanteile gegenüber einem schwachen Vorjahresquartal. In Europa/Nahost/Afrika verzeichneten wir dagegen merkliche Rückgänge aufgrund geringerer Absatzmengen, u. a. durch Nachfrageverschiebungen in das Vorquartal.

Ein Umsatzplus verzeichneten wir auch bei den Fungiziden. In Lateinamerika profitierten wir vor allem von geringeren Retouren in Brasilien. Darüber hinaus konnten wir den Markt erfolgreich auf Fox Xpro umstellen. In Nordamerika erzielten wir Mengenzuwächse, insbesondere durch normalisierte Wetterbedingungen in Kanada nach Trockenheit im Vorjahresquartal. In Asien/Pazifik stiegen die Umsätze vor allem durch die Auswirkungen von COVID-19: In China konnten wir das Geschäft nach Einschränkungen im Vorquartal ausbauen, in Indien führte die Unsicherheit zu vorgezogener Nachfrage. In Europa/Nahost/ Afrika führten Nachfrageverschiebungen in das Vorquartal zu einem Umsatzrückgang.

Einen erfreulichen Umsatzanstieg erreichten wir im Bereich Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften. In Nordamerika führten ein Anstieg der Anbauflächen und Nachfrageverschiebungen aus dem 1. Quartal aufgrund von Unsicherheiten in Verbindung mit COVID-19 zu einer Erholung nach einem schwachen Vorjahresquartal. In Lateinamerika wirkte sich eine höhere Marktdurchdringung positiv aus.

Bei den Insektiziden erreichten wir Umsatzanstiege in den Regionen Lateinamerika und Asien/Pazifik. Diese konnten Umsatzrückgänge in Europa/Nahost/Afrika durch Nachfrageverschiebungen in das Vorquartal überkompensieren.

Bei Environmental Science konnten wir unsere Umsätze ebenfalls ausweiten. Im Konsumentengeschäft erreichten wir wetterbedingt deutliche Zuwächse im Vergleich zum Vorjahresquartal, während das Geschäft mit professionellen Anwendern in Nordamerika und Europa/Nahost/Afrika rückläufig war.

Im Bereich Gemüsesaatgut ging der Umsatz zurück. Betroffen war vor allem die Region Nordamerika, wo sich Nachfrageverschiebungen in die Folgequartale und die COVID-19-Pandemie negativ auswirkten.

Die Umsätze in der Berichtseinheit Sonstige waren in Summe leicht rückläufig. In Nordamerika ging der Umsatz mit Baumwollsaatgut aufgrund geringerer Anbauflächen infolge der Auswirkungen von COVID-19 und geringerer Rohstoffpreise deutlich zurück. Ein Umsatzplus erreichten wir im Zusammenhang mit den Liefervereinbarungen mit BASF in Verbindung mit den Desinvestitionen im Jahr 2018. Zudem konnten wir das Geschäft mit Rapssaatgut in Nordamerika durch Nachfrageverschiebungen aus dem Vorquartal merklich ausbauen.

A5

Umsatzerlöse nach strategischen Geschäftseinheiten

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Veränderung in %1
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 nominal wpb. H1 2019 H1 2020
Crop Science 4.788 4.802 0,3 3,2 11.232 11.636
Maissaatgut und
Pflanzeneigenschaften
941 948 0,7 2,7 3.315 3.598
Herbizide 1.337 1.324 -1,0 3,3 2.710 2.744
Fungizide 661 648 -2,0 3,7 1.358 1.433
Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften 481 532 10,6 9,3 1.085 1.100
Insektizide 388 386 -0,5 4,5 724 768
Environmental Science 286 296 3,5 3,8 538 579
Gemüsesaatgut 178 167 -6,2 -5,0 346 313
Sonstige 516 501 -2,9 -1,0 1.156 1.101
scroll
Veränderung in %1
in Mio. € nominal wpb.
Crop Science 3,6 4,6
Maissaatgut und
Pflanzeneigenschaften
8,5 7,8
Herbizide 1,3 4,1
Fungizide 5,5 9,0
Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften 1,4 -0,1
Insektizide 6,1 9,5
Environmental Science 7,6 7,2
Gemüsesaatgut -9,5 -9,1
Sonstige -4,8 -3,8

wpb. = währungs- und portfoliobereinigt

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

Ergebnis

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science erhöhte sich im 2. Quartal 2020 um 28,4 % auf 1.365 Mio. € (Vorjahr: 1.063 Mio. €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf eine beschleunigte Realisierung von Kostensynergien aus der voranschreitenden Integration der erworbenen Geschäfte sowie Mengenausweitungen zurückzuführen. Ergebniserhöhend wirkten zudem die genannten geringeren Retouren in Brasilien, während wir im Vorjahr von entsprechenden Maßnahmen im 3. Quartal profitierten. Zusätzlich war das Vorjahresquartal durch Wertminderungen auf Vorräte und höhere Wertberichtigungen von Forderungen belastet.

Das EBIT betrug -9.600 Mio. € (Vorjahr: 294 Mio. €). Hierin enthalten sind Sonderaufwendungen in Höhe von 10.212 Mio. € (Vorjahr: 100 Mio. €), im Wesentlichen in Verbindung mit den Rückstellungen für die getroffenen Vereinbarungen in Bezug auf Glyphosat und Dicamba. Darüber hinaus resultierten Sonderaufwendungen vor allem aus Wertminderungen der Produktionsanlage "Dicamba" im Bereich Herbizide in Luling, Louisiana, USA, deren Bau gestoppt wurde, und der Integration von Monsanto.

A6

Sondereinflüsse¹ Crop Science

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EBIT EBIT EBIT EBIT EBITDA EBITDA
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 H1 2019 H1 2020 Q2 2019 Q2 2020
Akquisition/Integration -104 -53 -590 -156 -104 -54
Desinvestitionen 44 -3 -55 -8 45 -3
Rechtsfälle/
Rechtliche Risiken
-40 -9.992 -71 -10.086 -40 -9.992
Wertminderung/ Wertaufholung - -164 - -241 - -138
Summe Sondereinflüsse -100 -10.212 -716 -10.491 -99 -10.187
scroll
EBITDA EBITDA
in Mio. € H1 2019 H1 2020
Akquisition/Integration -590 -156
Desinvestitionen -54 -8
Rechtsfälle/
Rechtliche Risiken
-71 -10.086
Wertminderung/ Wertaufholung - -138
Summe Sondereinflüsse -715 -10.388

Vorjahreswerte angepasst

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

1. Halbjahr 2020

Umsatzerlöse

Im 1. Halbjahr 2020 erhöhte Crop Science den Umsatz wpb. um 4,6 % auf 11.636 Mio. €. Alle Regionen trugen hierzu bei, wobei wir in Lateinamerika und in Asien/Pazifik signifikante Anstiege erzielten. Im Bereich Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften verzeichneten wir einen Umsatzanstieg in Lateinamerika, Nordamerika und Europa/Nahost/Afrika auf Basis gestiegener Marktanteile. Ein Umsatzplus verzeichneten wir auch in Fungiziden und Herbiziden, wo wir u. a. von Synergieeffekten aus dem kombinierten Produktangebot, von einer Normalisierung der Wetterverhältnisse in Nordamerika gegenüber dem Vorjahr und bei den Fungiziden zusätzlich von einer erfolgreichen Marktdurchdringung von Fox Xpro profitierten. Einen erfreulichen Umsatzanstieg erreichten wir bei den Insektiziden in allen Regionen. Im Bereich Gemüsesaatgut war der Umsatz insbesondere in Nordamerika durch Nachfrageverschiebungen in das Vorjahr und den Einfluss von COVID-19 stark rückläufig. In der Berichtseinheit Sonstige war der Umsatz mit Baumwollsaatgut vor allem in Nordamerika infolge der Auswirkungen von COVID-19 rückläufig.

Ergebnis

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science erhöhte sich im 1. Halbjahr 2020 um 18,2 % auf 3.976 Mio. € (Vorjahr: 3.364 Mio. €). Der Anstieg ist insbesondere auf Kostensynergien aus der voranschreitenden Integration der erworbenen Geschäfte und gestiegene Absatzmengen zurückzuführen. Ergebniserhöhend wirkten zudem die genannten geringeren Retouren in Brasilien, während wir im Vorjahr von entsprechenden Maßnahmen im 3. Quartal profitierten. Zusätzlich resultierte ein Ergebniszuwachs aus geringeren Wertberichtigungen von Forderungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und aus einem positiven Währungseffekt in Höhe von 36 Mio. €.

Das EBIT belief sich auf -8.100 Mio. € (Vorjahr: +1.272 Mio. €). Hierin enthalten sind Sonderaufwendungen in Höhe von 10.491 Mio. € (Vorjahr: 716 Mio. €), im Wesentlichen in Verbindung mit den Rückstellungen für die getroffenen Vereinbarungen in Bezug auf Glyphosat und Dicamba. Darüber hinaus resultierten Sonderaufwendungen vor allem aus Wertminderungen der Produktionsanlage "Dicamba" im Bereich Herbizide und der Integration von Monsanto.

Pharmaceuticals

A7

Kennzahlen Pharmaceuticals

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Veränderung in %1
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 nominal wpb. H1 2019 H1 2020
Umsatzerlöse 4.422 3.992 -9,7 -8,8 8.776 8.538
Umsatzveränderungen1
Menge 4,0 % -0,8 % 5,2 % 2,9 %
Preis -0,1 % -8,0 % -0,6 % -5,4 %
Währung 1,2 % -0,9 % 1,4 % -0,2 %
Portfolio -0,2 % 0,0 % -0,2 % 0,0 %
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa/Nahost/Afrika 1.695 1.554 -8,3 -7,3 3.370 3.353
Nordamerika 984 861 -12,5 -13,6 1.909 1.870
Asien/Pazifik 1.499 1.387 -7,5 -8,1 3.028 2.891
Lateinamerika 244 190 -22,1 -3,5 469 424
EBITDA1 1.486 68 -95,4 2.955 1.410
Sondereinflüsse1 13 -1.300 -3 -1.552
EBITDA vor Sondereinflüssen1 1.473 1.368 -7,1 2.958 2.962
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 33,3 % 34,3 % 33,7% 34,7 %
EBIT1 1.220 -165 . 2.401 924
Sondereinflüsse1 14 -1.286 -2 -1.538
EBIT vor Sondereinflüssen1 1.206 1.121 -7,0 2.403 2.462
Cashflows aus operativer
Geschäftstätigkeit
719 531 -26,1 1.989 1.488
Investitionen 135 187 38,5 215 307
Forschungs- und Entwicklungskosten 670 595 -11,2 1.366 1.281
scroll
Veränderung in %1
in Mio. € nominal wpb.
Umsatzerlöse -2,7 -2,5
Umsatzveränderungen1
Menge
Preis
Währung
Portfolio
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa/Nahost/Afrika -0,5 -0,2
Nordamerika -2,0 -3,9
Asien/Pazifik -4,5 -5,4
Lateinamerika -9,6 5,7
EBITDA1 -52,3
Sondereinflüsse1
EBITDA vor Sondereinflüssen1 0,1
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1
EBIT1 -61,5
Sondereinflüsse1
EBIT vor Sondereinflüssen1 2,5
Cashflows aus operativer
Geschäftstätigkeit
-25,2
Investitionen 42,8
Forschungs- und Entwicklungskosten -6,2

Vorjahreswerte angepasst

wpb. = währungs- und portfoliobereinigt

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

2. Quartal 2020

Umsatzerlöse

Der Umsatz von Pharmaceuticals fiel im 2. Quartal 2020 wpb. um 8,8 % auf 3.992 Mio. € (Vorjahr: 4.422 Mio. €). Die Kontaktbeschränkungs- und Schutzmaßnahmen, die im Rahmen der COVID-19-Pandemie weltweit ergriffen wurden, führten zu einer reduzierten Anzahl bzw. Verschiebung nicht akuter Behandlungen in Arztpraxen und Kliniken, wodurch insbesondere unsere Produkte in den Bereichen Frauengesundheit, Augenheilkunde und Radiologie betroffen waren. Hier konnten wir jedoch zum Ende des 2. Quartals leichte Erholungstendenzen erkennen.

In China wurde die Geschäftsentwicklung durch die Umsetzung neuer Tenderverfahren weiter belastet.

Mit unserem oralen Gerinnungshemmer Xarelto erzielten wir einen Umsatzzuwachs, insbesondere durch höhere Absatzmengen in China, Russland und Deutschland. Unsere als Umsatz erfassten Lizenzeinnahmen in den USA, wo Xarelto von einer Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson vermarktet wird, lagen leicht über dem Vorjahresniveau.

Der Umsatz mit unserem Augenmedikament Eylea fiel gegenüber dem Vorjahr. Dies ist zurückzuführen auf eine reduzierte Anzahl von Behandlungen wegen teilweise geschlossener Augenkliniken und -praxen sowie der Ausdehnung des Behandlungsintervalls durch Patienten infolge der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen in Europa. Diese Entwicklung wurde neben dem Launch der Eylea-Fertigspritze in Europa und Japan auch durch insgesamt höhere Absatzmengen in Japan infolge des angepassten Bestellverhaltens aufgrund von Preisreduzierungen abgemildert.

Einen deutlichen Umsatzrückgang mussten wir im Geschäft mit unseren Hormonspiralen Mirena/ Kyleena/Jaydess hinnehmen. Vor allem in den USA wurden deutlich weniger Produkte eingesetzt, bedingt durch ausbleibende oder verschobene Arztbesuche in Zusammenhang mit der Pandemie.

Das Geschäft mit unserem Krebsmedikament Stivarga konnten wir weiterhin deutlich ausbauen, hauptsächlich in den USA und China. Vorteilhaft wirkte dabei u. a. die orale Formulierung des Medikaments, die es ermöglicht, die Behandlung auch außerhalb von Kliniken und Arztpraxen weiterzuführen.

Den Umsatz mit unserem Medikament zur Behandlung von Lungenhochdruck, Adempas, steigerten wir signifikant. Insbesondere in den USA stieg die Nachfrage. Die Umsätze beinhalteten wie bisher auch die anteilige Erfassung der Vorab- und Meilensteinzahlungen aus der sGC-Kooperation mit Merck & Co., USA.

Die Umsätze mit unseren MRT-Kontrastmitteln der Gadovist-Produktfamilie waren deutlich rückläufig, vor allem in den USA und Europa. Grund hierfür war eine niedrigere Anzahl von MRT-Scans durch die Pandemie.

Einen starken Umsatzrückgang verzeichneten wir mit unserem Antidiabetikum Glucobay, hauptsächlich aufgrund der Umsetzung der volumenbasierten Einkaufspolitik in China, welche mit einer erheblichen Preisreduzierung einhergeht, die nicht durch das resultierende Mengenwachstum kompensiert werden kann.

A8

Umsatzstärkste Pharmaceuticals-Produkte

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Veränderung in %1
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 nominal wpb. H1 2019 H1 2020
Xarelto 1.007 1.057 5,0 6,8 1.944 2.172
Eylea 604 568 -6,0 -6,4 1.187 1.161
Mirena/Kyleena/Jaydess 297 185 -37,7 -37,0 619 504
Kogenate/Kovaltry/Jivi 221 205 -7,2 -8,1 434 442
YAZ/Yasmin/Yasminelle 167 158 -5,4 -3,1 326 335
Nexavar 177 169 -4,5 -3,5 361 332
Adalat 170 154 -9,4 -7,6 345 316
Aspirin Cardio 142 145 2,1 5,4 298 316
Stivarga 103 129 25,2 24,8 200 250
Adempas 101 125 23,8 23,6 196 248
Betaferon/Betaseron 120 112 -6,7 -6,5 221 214
CT Fluid Delivery2 101 88 -12,9 -13,0 194 190
Gadovist-Produktfamilie 105 67 -36,2 -36,2 210 179
Glucobay 155 40 -74,2 -73,8 342 156
Ultravist 89 68 -23,6 -21,4 170 147
Summe umsatzstärkste Produkte 3.559 3.270 -8,1 -7,3 7.047 6.962
Anteil am Pharmaceuticals-Umsatz 80 % 82 % 80% 82%
scroll
Veränderung in %1
in Mio. € nominal wpb.
Xarelto 11,7 12,6
Eylea -2,2 -2,7
Mirena/Kyleena/Jaydess -18,6 -19,0
Kogenate/Kovaltry/Jivi 1,8 0,6
YAZ/Yasmin/Yasminelle 2,8 4,1
Nexavar -8,0 -7,5
Adalat -8,4 -7,9
Aspirin Cardio 6,0 8,3
Stivarga 25,0 24,3
Adempas 26,5 25,0
Betaferon/Betaseron -3,2 -3,9
CT Fluid Delivery2 -2,1 -3,1
Gadovist-Produktfamilie -14,8 -14,8
Glucobay -54,4 -54,4
Ultravist -13,5 -11,9
Summe umsatzstärkste Produkte -1,2 -1,0
Anteil am Pharmaceuticals-Umsatz

wpb. = währungs- und portfoliobereinigt

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".
2 Die Produktfamilie CT Fluid Delivery umfasst Injektionssysteme, vor allem die Marke Stellant.

Ergebnis

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals sank im 2. Quartal 2020 um 7,1 % auf 1.368 Mio. € (Vorjahr: 1.473 Mio. €). Dies ist vor allem auf die rückläufige Umsatzentwicklung zurückzuführen. Hinzu kam ein negativer Währungseffekt in Höhe von 13 Mio. €. Gegenläufig wirkten geringere Marketingkosten und eine Verschiebung von Aufwendungen im Forschungs- und Entwicklungsbereich, bedingt durch die COVID-19-Pandemie.

Das EBIT sank auf -165 Mio. € (Vorjahr: 1.220 Mio. €). Hierin enthalten sind Sonderaufwendungen in Höhe von -1.286 Mio. € (Vorjahr: Sonderertrag 14 Mio. €), vor allem für den Rechtsfall Essure und für Restrukturierungen.

A9

Sondereinflüsse¹ Pharmaceuticals

scroll
EBIT EBIT EBIT EBIT EBITDA EBITDA
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 H1 2019 H1 2020 Q2 2019 Q2 2020
Restrukturierung 30 -42 21 -32 29 -56
Rechtsfälle/Rechtliche Risiken -15 -1.245 -22 -1.506 -15 -1.245
Wertminderung/Wertaufholung -1 1 -1 - -1 1
Summe Sondereinflüsse 14 -1.286 -2 -1.538 13 -1.300
scroll
EBITDA EBITDA
in Mio. € H1 2019 H1 2020
Restrukturierung 20 -46
Rechtsfälle/Rechtliche Risiken -22 -1.506
Wertminderung/Wertaufholung -1 -
Summe Sondereinflüsse -3 -1.552

Vorjahreswerte angepasst

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

1. Halbjahr 2020

Umsatzerlöse

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 sank der Umsatz von Pharmaceuticals wpb. um 2,5 % auf 8.538 Mio. € (Vorjahr: 8.776 Mio. €). Der Rückgang beruht im Wesentlichen auf den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf unser Geschäft, insbesondere im Hinblick auf nicht durchgeführte bzw. verschobene Behandlungen. Des Weiteren beeinträchtigte die Einführung und Umsetzung neuer Tenderverfahren in China das Geschäft.

Ergebnis

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals lag im 1. Halbjahr 2020 mit 2.962 Mio. € (Vorjahr: 2.958 Mio. €) auf Vorjahresniveau.

Das EBIT sank um 61,5 % auf 924 Mio. €. Hierin enthalten sind Sondereinflüsse in Höhe von 1.538 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €), im Wesentlichen in Verbindung mit Aufwendungen in Bezug auf den Rechtsfall Essure.

Consumer Health

A10

Kennzahlen Consumer Health

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Veränderung in %1
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 nominal wpb. H1 2019 H1 2020
Umsatzerlöse 1.442 1.201 -16,7 -1,9 2.837 2.599
Umsatzveränderungen1
Menge 0,2 % -4,3 % -0,5 % 3,4 %
Preis 1,9 % 2,4 % 0,9 % 2,3 %
Währung 1,3 % -2,3 % 1,4 % -1,2 %
Portfolio -1,3 % -12,5 % -1,3 % -12,9 %
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa/Nahost/Afrika 476 384 -19,3 -8,2 936 874
Nordamerika 600 485 -19,2 -0,6 1.203 1.068
Asien/Pazifik 207 196 -5,3 1,3 413 388
Lateinamerika 159 136 -14,5 8,1 285 269
EBITDA1 234 243 3,8 497 533
Sondereinflüsse1 -51 11 -78 -22
EBITDA vor Sondereinflüssen1 285 254 -10,9 575 555
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 19,8 % 21,1 % 20,3 % 21,4 %
EBIT1 -271 162 . -90 425
Sondereinflüsse1 -468 -11 -495 32
EBIT vor Sondereinflüssen1 197 173 -12,2 405 393
Cashflows aus operativer
Geschäftstätigkeit
208 386 85,6 447 533
Investitionen 32 24 -25,0 57 51
Forschungs- und Entwicklungskosten 50 46 -8,0 101 96
scroll
Veränderung in %1
in Mio. € nominal wpb.
Umsatzerlöse -8,4 5,7
Umsatzveränderungen1
Menge
Preis
Währung
Portfolio
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa/Nahost/Afrika -6,6 2,9
Nordamerika -11,2 6,6
Asien/Pazifik -6,1 3,7
Lateinamerika -5,6 14,4
EBITDA1 7,2
Sondereinflüsse1
EBITDA vor Sondereinflüssen1 -3,5
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1
EBIT1 .
Sondereinflüsse1
EBIT vor Sondereinflüssen1 -3,0
Cashflows aus operativer
Geschäftstätigkeit
19,2
Investitionen -10,5
Forschungs- und Entwicklungskosten -5,0

Vorjahreswerte angepasst

wpb. = währungs- und portfoliobereinigt

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

2. Quartal 2020

Umsatzerlöse

Der Umsatz von Consumer Health ging im 2. Quartal 2020 wpb. um 1,9 % auf 1.201 Mio. € zurück. Nach einem sehr starken Vorquartal zeigte das 2. Quartal wie erwartet einen Abbau des Lagerbestandes im Handel und der Vorräte bei den Konsumenten. Des Weiteren waren die Auswirkungen der Quarantäne- und Schutzmaßnahmen in verschiedenen Regionen ausschlaggebend für den Rückgang.

In Europa/Nahost/Afrika sank der Umsatz wpb. um 8,2 % auf 384 Mio. €. Merkliche Rückgänge verzeichneten wir in den Kategorien Magen-Darm-Gesundheit, Dermatologie sowie Allergie und Erkältung, in denen sich der Abbau der Lagerbestände und die Quarantäne- und Schutzmaßnahmen, die u. a. die Anzahl von Arztbesuchen minderten, negativ auswirkten. Das Geschäft in der Kategorie Nahrungsergänzung war weiterhin auf Wachstumskurs.

In Nordamerika lagen die Umsätze mit 485 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahresquartals (wpb. -0,6 %). Vor allem in der Kategorie Allergie und Erkältung waren die Umsätze merklich rückläufig, bedingt durch die starke Bevorratung im Vorquartal vor Beginn der Allergiesaison. In der Kategorie Nahrungsergänzung erzielten wir dagegen prozentual zweistellige Anstiege durch eine anhaltend starke Nachfrage, insbesondere mit unserem Vitaminpräparat One A Day, bei dem sich Produktlinienerweiterungen positiv auswirkten.

In Asien/Pazifik wuchs der Umsatz wpb. um 1,3 % auf 196 Mio. €. Deutliche Steigerungen erreichten wir in der Kategorie Dermatologie nach Lieferbeeinträchtigungen im Vorquartal in Verbindung mit COVID-19 in China. Auch das Geschäft in der Kategorie Nahrungsergänzung zeigte ein signifikantes Wachstum aufgrund der weiteren starken Nachfrage, während wir bei Allergie und Erkältung sowie Schmerz und Kardio durch die Auswirkungen der Quarantäne- und Schutzmaßnahmen merkliche Rückgänge verzeichneten, insbesondere in Australien.

In Lateinamerika stieg der Umsatz um wpb. 8,1 % auf 136 Mio. €. Insbesondere in den Kategorien Nahrungsergänzung sowie Schmerz und Kardio erhöhte sich der Umsatz durch eine starke Nachfrage. Darüber hinaus verzeichneten wir über alle Kategorien hinweg inflationsbedingte Preisanstiege in Argentinien.

A11

Umsatzerlöse nach Kategorien

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Veränderung in %1
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 nominal wpb. H1 2019 H1 2020
Consumer Health 1.442 1.201 -16,7 -1,9 2.837 2.599
Nahrungsergänzung 288 318 10,4 14,4 554 669
Allergie und Erkältung 272 225 -17,3 -17,2 582 586
Dermatologie 287 281 -2,1 0,9 553 559
Schmerz und Kardio 205 193 -5,9 -1,3 387 407
Magen-Darm-Gesundheit 190 171 -10,0 -10,1 359 352
Sonstige2 200 13 -93,5 -1,3 402 26
scroll
Veränderung in %1
in Mio. € nominal wpb.
Consumer Health -8,4 5,7
Nahrungsergänzung 20,8 23,7
Allergie und Erkältung 0,7 -0,3
Dermatologie 1,1 2,7
Schmerz und Kardio 5,2 8,5
Magen-Darm-Gesundheit -1,9 -2,3
Sonstige2 -93,5 -1,7

wpb. = währungs- und portfoliobereinigt

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".
2 Das verkaufte Geschäft mit Sonnenschutzmitteln ist bis zum Übergang am 30. August 2019 enthalten, das verkaufte verschreibungspflichtige Dermatologiegeschäft außerhalb der USA ist bis zum Übergang am 1 . Juli 2019 enthalten und das verkaufte Geschäft mit Fußpflegeprodukten ist bis zum Übergang am 1. November 2019 enthalten.

Ergebnis

Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging im 2. Quartal 2020 um 10,9 % auf 254 Mio. € (Vorjahr: 285 Mio. €) zurück, vor allem durch die COVID-19-bedingten Mengenrückgänge, die fehlenden Ergebnisbeiträge der 2019 verkauften Geschäfte von etwa 35 Mio. € per saldo und einen negativen Währungseffekt von 9 Mio. €. Dem standen positive Beiträge des Ende 2018 initiierten Effizienzprogramms gegenüber.

Das EBIT betrug 162 Mio. € (Vorjahr: -271 Mio. €). Hierin enthalten sind Sonderaufwendungen von 11 Mio. € in Verbindung mit dem genannten Effizienzprogramm (Vorjahr: per saldo Sonderaufwendungen von 468 Mio. €).

A12

Sondereinflüsse¹ Consumer Health

scroll
EBIT EBIT EBIT EBIT EBITDA EBITDA
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 H1 2019 H1 2020 Q2 2019 Q2 2020
Restrukturierung -28 -11 -46 -22 -28 -11
Desinvestitionen -23 - -32 - -23 -
Wertminderung/Wertaufholung -417 - -417 54 - -
Summe Sondereinflüsse -468 -11 -495 32 -51 -11
scroll
EBITDA EBITDA
in Mio. € H1 2019 H1 2020
Restrukturierung -46 -22
Desinvestitionen -32 -
Wertminderung/Wertaufholung - -
Summe Sondereinflüsse -78 -22

Vorjahreswerte angepasst

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

1. Halbjahr 2020

Umsatzerlöse

In den ersten sechs Monaten 2020 stieg der Umsatz von Consumer Health wpb. um 5,7 % auf 2.599 Mio. €. Das Wachstum wurde maßgeblich durch einen erheblichen Anstieg der Nachfrage in allen Regionen gestützt, insbesondere in den Kategorien Nahrungsergänzung sowie Schmerz und Kardio, beeinflusst durch die COVID-19-Pandemie.

Ergebnis

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health ging im 1. Halbjahr 2020 um 3,5 % auf 555 Mio. € (Vorjahr: 575 Mio. €) zurück. Ergebnismindernd wirkten vor allem die fehlenden Ergebnisbeiträge der 2019 verkauften Geschäfte von etwa 90 Mio. € per saldo und ein negativer Währungseffekt von 11 Mio. €. Positive Beiträge resultierten dementgegen aus dem Umsatzwachstum und dem genannten Effizienzprogramm.

Das EBIT betrug 425 Mio. € (Vorjahr: -90 Mio. €). Hierin enthalten sind per saldo Sondererträge in Höhe von 32 Mio. € (Vorjahr: per saldo Sonderaufwendungen von 495 Mio. €). Sondererträgen aus Zuschreibungen bei unserer Marke Afrin im 1. Quartal standen Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit dem genannten Effizienzprogramm gegenüber.

1.3 Finanz- und Vermögenslage Bayer-Konzern

Kapitalflussrechnung

A13

Kapitalflussrechnung Bayer-Konzern (Kurzfassung)

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in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 H1 2019 H1 2020
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit im fortzuführenden Geschäft 1.470 2.251 2.515 2.062
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit im nicht fortgeführten Geschäft 130 163 164 123
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit 1.600 2.414 2.679 2.185
Zu-/Abfluss aus investiver Tätigkeit -544 -421 -467 -1.019
Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit -1.735 -1.126 -2.903 -1.090
Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit -679 867 -691 76
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenanfang 4.062 2.319 4.052 3.185
Veränderung aus Wechselkurs-/Konzernkreisänderungen -2 -31 20 -106
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenende 3.381 3.155 3.381 3.155

Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit

Im 2. Quartal 2020 betrug der Cashflow aus operativer Tätigkeit aus fortzuführendem Geschäft 2.251 Mio. € (Vorjahr: 1.470 Mio. €). Zu dem Anstieg gegenüber dem Vorjahr trugen insbesondere niedrigere Steuerzahlungen bei. Im Vorjahresquartal waren u. a. Steuerzahlungen für den Gewinn aus den Desinvestitionen an BASF enthalten.

Außerdem wirkten sich ein geringerer Forderungsaufbau im Vergleich zur Vorjahresperiode sowie hohe Mittelzuflüsse aus der Begleichung von Kundenforderungen aus.

Im Vorjahreszeitraum waren zudem variable Einmalzahlungen an Mitarbeiter in den USA enthalten, welche aufgrund einer Änderung des Zahlungsmusters in diesem Jahr bereits im 1. Quartal anfielen.

Der Cashflow aus operativer Tätigkeit (Gesamt) belief sich auf 2.414 Mio. € (Vorjahr: 1.600 Mio. €).

Im 1. Halbjahr 2020 verzeichneten wir einen Rückgang des Cashflows aus operativer Tätigkeit aus fortzuführendem Geschäft um 18,0 % auf 2.062 Mio. €.

Cashflows aus investiver Tätigkeit

Der Cashflow aus investiver Tätigkeit lag im 2. Quartal 2020 bei -421 Mio. € (Vorjahr: -544 Mio. €).

In Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte investierten wir 585 Mio. € (Vorjahr: 458 Mio. €).

Aus langfristigen finanziellen Vermögenswerten flossen per saldo 64 Mio. € zu (Vorjahr: 28 Mio. €).

Der investive Cashflow betrug im 1. Halbjahr 2020 -1.019 Mio. € (Vorjahr: -467 Mio. €). Die deutlich höheren Auszahlungen sind insbesondere auf Investments in Money Market Funds zurückzuführen.

Cashflows aus Finanzierungstätigkeit

Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit ergaben sich per saldo Auszahlungen in Höhe von 1.126 Mio. € (Vorjahr: 1.735 Mio. €).

Aus der Nettokreditaufnahme resultierte ein Mittelzufluss in Höhe von 2.066 Mio. € (Vorjahr: 1.325 Mio. €).

Im 2. Quartal zahlten wir als Dividende 2.751 Mio. € aus.

Die Nettozinsausgaben betrugen 441 Mio. € (Vorjahr: 449 Mio. €).

Aus Finanzierungstätigkeit resultierte im 1. Halbjahr 2020 ein Mittelabfluss von 1.090 Mio. € (Vorjahr: 2.903 Mio. €).

Free Cashflow

Der Free Cashflow (Gesamt) als Summe des operativen Cashflows (Gesamt) abzüglich Investitionen zuzüglich erhaltener Zinsen und Dividenden abzüglich gezahlter Zinsen belief sich im 2. Quartal 2020 auf 1.402 Mio. € (Vorjahr: 751 Mio. €).

Im 1. Halbjahr 2020 betrug der Free Cashflow (Gesamt) 609 Mio. € (Vorjahr: 1.259 Mio. €).

Nettofinanzverschuldung

A14

Nettofinanzverschuldung¹

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in Mio. € 31.12.2019 31.03.2020 30.06.2020 Veränderung zum 31.03.
in %
Anleihen/Schuldscheindarlehen 33.569 34.150 32.678 -4,3
davon Hybridanleihen2 4.528 4.529 4.530 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten3 4.062 4.305 4.075 -5,3
Leasingverbindlichkeiten 1.251 1.216 1.186 -2,5
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten4 123 113 202 78,8
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 89 228 3.178 .
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten4 -76 -371 -243 -34,5
Finanzverschuldung 39.018 39.641 41.076 3,6
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -3.185 -2.289 -3.148 -37,5
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte5 -1.765 -1.953 -1.935 -0,9
Nettofinanzverschuldung 34.068 35.399 35.993 +1,7

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".
2 Nach IFRS Fremdkapital
3 Darin enthalten sind neben finanziellen auch nicht finanzielle Verbindlichkeiten.
4 Darin enthalten sind Marktwerte aus der Zins- und Währungssicherung bilanzieller Risiken.
5 Darin enthalten sind kurzfristige Forderungen gegenüber Banken und anderen Unternehmen mit einer Laufzeit > 3 Monate und < 12 Monate, Finanzinvestitionen in Schuldtitel sowie Eigenkapitaltitel, die beim erstmaligen Ansatz als kurzfristig ausgewiesen werden, und Covestro-Aktien.

Die Nettofinanzverschuldung des Bayer-Konzerns erhöhte sich im 2. Quartal 2020 um 0,6 Mrd. € auf 36,0 Mrd. € (Stand zum 31. März 2020: 35,4 Mrd. €). Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit und positive Währungseffekte haben die Auszahlungen für die Dividendenausschüttung weitgehend kompensiert.

In der Finanzverschuldung sind drei nachrangige Hybridanleihen mit insgesamt 4,5 Mrd. € enthalten, die von den Ratingagenturen zu 50 % als Eigenkapital bewertet werden. Demnach werden die ratingspezifischen Verschuldungskennziffern des Konzerns aufgrund der Hybridanleihen entlastet.

Die Bayer AG hat im Juni 2020 Schuldverschreibungen (Umtauschanleihe) im Nominalvolumen von 1,0 Mrd. € in Geld zurückgezahlt.

Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten zum 30. Juni 2020 enthielten Commercial Paper in Höhe von 2,9 Mrd. €.

Unter Einbeziehung der angekündigten Vergleichsvereinbarungen werden wir von den Ratingagenturen wie folgt bewertet:

A15

Rating

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Ratingagentur Langfrist-Rating Kurzfrist-Rating Ausblick
S&P Global Ratings BBB A2 stabil
Moody's Baa1 P2 stabil
Fitch Ratings BBB+ F2 stabil

Vermögenslage und Kapitalstruktur

A16

Bilanz Bayer-Konzern (Kurzfassung)

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in Mio. € 31.12.2019 31.03.2020 30.06.2020 Veränderung
zum 31.03. in %
Langfristige Vermögenswerte 93.735 92.477 90.916 -1,7
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 1.137 1.264 1.192 -5,7
Übrige kurzfristige Vermögenswerte 31.302 31.733 31.559 -0,5
Kurzfristige Vermögenswerte 32.439 32.997 32.751 -0,7
Gesamtvermögen 126.174 125.474 123.667 -1,4
Eigenkapital 47.433 48.781 35.866 -26,5
Langfristiges Fremdkapital 55.526 54.373 51.258 -5,7
Verbindlichkeiten in direktem Zusammenhang mit zur
Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
662 641 536 -16,4
Übriges kurzfristiges Fremdkapital 22.553 21.679 36.007 66,1
Kurzfristiges Fremdkapital 23.215 22.320 36.543 63,7
Fremdkapital 78.741 76.693 87.801 14,5
Gesamtkapital 126.174 125.474 123.667 -1,4

Vorperioden angepasst

Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2020 reduzierte sich gegenüber dem 31. März 2020 um 1,8 Mrd. € auf 123,7 Mrd. €.

Die langfristigen Vermögenswerte sanken um 1,6 Mrd. € auf 90,9 Mrd. €. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus planmäßigen Abschreibungen und Währungseffekten.

Die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte sank um 0,2 Mrd. € auf 32,8 Mrd. €. Diese Veränderung resultierte vor allem aus dem saisonbedingten Abbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 1,2 Mrd. € sowie der Erhöhung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 0,9 Mrd. €.

Das Eigenkapital reduzierte sich gegenüber dem 31. März 2020 um 12,9 Mrd. € auf 35,9 Mrd. €. Der Effekt resultiert überwiegend aus dem negativen Quartalsergebnis sowie der Dividendenauszahlung. Die Eigenkapitalquote sank zum 30. Juni 2020 auf 29,0 % (31. März 2020: 38,9 %).

Das Fremdkapital erhöhte sich zum 30. Juni 2020 um 11,1 Mrd. € auf 87,8 Mrd. €, mit einem Anstieg von 14,2 Mrd. € aus kurzfristigem und einem Rückgang aus 3,1 Mrd. € aus langfristigem Fremdkapital. Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung von Rückstellungen für Rechtsfälle um 12,0 Mrd. €.

2. Forschung, Entwicklung, Innovation

Leaps by Bayer

Im Juli gaben wir bekannt, dass wir gemeinsam mit mehr als 20 führenden Biopharmaunternehmen den AMR Action Fund gegründet haben. Dabei handelt es sich um eine zukunftsweisende Partnerschaft, die darauf abzielt, gemeinsam mit gemeinnützigen Organisationen, Entwicklungsbanken und multilateralen Organisationen Patienten bis zum Jahr 2030 zwei bis vier neue Antibiotika zur Verfügung zu stellen. Diese Medikamente werden dringend benötigt, um dem rapiden Anstieg antibiotikaresistenter Infektionen - auch als Antibiotikaresistenz oder AMR bezeichnet - entgegenzuwirken. Die Unternehmen haben sich verpflichtet, fast 1 Mrd. USD an neuen Finanzmitteln aufzubringen, um die klinische Entwicklung von innovativen neuen Antibiotika zu ermöglichen.

Ebenfalls im Juli gaben wir bekannt, dass wir uns über "Leaps by Bayer" am neu gegründeten Unternehmen Vesigen Therapeutics, Massachusetts, USA, beteiligen, um die Entwicklung effizienter Transporttechnologie für Therapieoptionen der nächsten Generation, inklusive Zell- und Gentherapien, voranzutreiben. Diese Technologie hat das Potenzial, heilende Behandlungen in einem großen Spektrum von Krankheitsgebieten zu ermöglichen.

Crop Science

Kooperationen

Bayer und Atomwise Inc., tätig im Bereich künstliche Intelligenz (KI) für die Wirkstoffforschung, gaben im Januar bekannt, dass sie die Entwicklung von zwei Pflanzenschutzprogrammen fortsetzen. Die Pflanzenschutzforschung wird so um Erkenntnisse aus der Datenwissenschaft erweitert, dass etablierte Methoden in ein integriertes System überführt werden können, welches auf eine beschleunigte, hypothesengetriebene Entwicklung ausgerichtet ist. Vor dem Hintergrund zunehmender Resistenzen gegenüber aktuellen Produkten sind neue Wirkungsmechanismen erforderlich, um integrierte Schädlingsbekämpfungssysteme zu stärken. Bayer wird die aus dieser Partnerschaft resultierenden Verbindungen für Feldversuche und weitere Entwicklungen verwenden.

Bayer und Meiogenix haben im Februar angekündigt, dass sie die Technologien von Meiogenix im Bereich der Pflanzenzüchtung und Genom-Editierung gemeinsam weiterentwickeln wollen. Mit den Technologien wird der Austausch von Genombereichen zwischen Chromosomen von Pflanzenzellen während der Meiose angeregt - also während des Prozesses, der bei der Pflanzenzucht auf natürliche Weise für genetische Diversität sorgt. Auf der meiotischen Rekombination basierende Verfahren können die genetische Biodiversität von Nutzpflanzen erhöhen und sie mit komplexen Merkmalen ausstatten, die eine bessere Nahrungsmittelqualität, eine höhere Resistenz der Pflanzen gegenüber Krankheiten und Schädlingen und ein höheres Ertragspotenzial zur Folge haben.

Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionskapazitäten

Im März eröffneten wir unsere neue, moderne und weitgehend automatisierte Gewächshausanlage in Marana im US-Bundesstaat Arizona. Forscher arbeiten dort an innovativen Lösungen und Landwirte werden demnächst von hier mit nachhaltigem und hochwertigem Saatgut beliefert. Die etwa 89 Mio. € teure Anlage dient als globales Produktdesignzentrum für Mais. Die Züchtungsstation wird von innovativen Lösungen in den Bereichen Saatgutbeprobung (Chipping), fortschrittliche Marker-Technologie, Automatisierung und Datenwissenschaft profitieren. Die Gewächshäuser, die sich über fast 28.000 Quadratmeter Anbaufläche erstrecken, sind für eine nachhaltige Betriebsmittelnutzung während des gesamten Prozesses ausgelegt, einschließlich Recycling des Wassers, Kompostierung der Ernteabfälle und des reduzierten Einsatzes von Pestiziden durch Nützlinge. Der Standort in der Wüste von Arizona ermöglicht es, von drei bis vier Erntezyklen jährlich zu profitieren.

Pharmaceuticals

Mit mehreren Arzneimittelkandidaten aus unserer Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline führen wir klinische Studien durch.

Klinische Prüfungsphase-II-Projekte

Die wichtigsten Arzneimittelkandidaten der klinischen Prüfungsphase II sind:

A17

Forschungs- und Entwicklungsprojekte (Phase II)¹

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Projekte Indikation
Aflibercept High Dose (VEGF-Inhibitor)2 Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)
Fulacimstat (Chymase-Inhibitor) Chronische Nierenkrankheit
Osocimab (Anti-FXIa Antibody) Prävention von Thrombosen
BAY 1817080 (P2X3 Antagonist) Chronischer Husten
BAY 2306001 (IONIS-FXIRx)3 Prävention von Thrombosen
BAY 2433334 (FXIa Inhibitor) Prävention von Schlaganfall in Patienten mit Vorhofflimmern
BAY 2433334 (FXIa Inhibitor) Sekundäre Prävention von Schlaganfall
BAY 2433334 (FXIa Inhibitor) Prävention schwerer kardialer Ereignisse (MACE)
BAY 2586116 (Task Channel Blocker) Obstruktive Schlafapnoe
Pecavaptan (Vasopressin Receptor Antagonist) Herzinsuffizienz mit Stauungssymptomatik
Levonorgestrel (Progestin) + Indomethacin (NSAID) combi IUS Kontrazeption
Regorafenib + Nivolumab Kombination4 Metastasiertes Kolorektalkarzinom
Rogaratinib (pan-FGFR-Inhibitor) Urothelialkrebs
Vilaprisan (S-PRM) Endometriose

1 Stand: 3. Juli 2020
2 In Zusammenarbeit mit Regeneron Pharmaceuticals, Inc., USA
3 Durchgeführt von Ionis Pharmaceuticals, Inc., USA
4 In Zusammenarbeit mit Bristol-Myers Squibb, USA, und Ono Pharmaceutical Co., Ltd., Japan

Das Wesen der Arzneimittelforschung und -entwicklung bedingt, dass nicht alle Wirkstoffe das jeweils festgelegte Projektziel erreichen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass einige oder alle der hier aufgeführten Projekte aufgrund wissenschaftlicher und/oder wirtschaftlicher Erwägungen abgebrochen werden und so nicht zu einem marktfähigen Produkt führen. Zudem ist es möglich, dass die für diese Wirkstoffe erforderliche Zulassung als Arzneimittel durch die Food and Drug Administration (FDA), die European Medicines Agency (EMA) oder eine andere Zulassungsbehörde nicht erteilt wird. Darüber hinaus überprüfen wir unsere Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline regelmäßig, um die aussichtsreichsten Pharmaceuticals-Projekte mit Priorität voranzutreiben.

Im Februar beendeten wir die Entwicklung von BAY 1902607, einem der zwei P2X3-Antagonisten. Die Einstellung des Projektes erfolgte aus wissenschaftlichen Gründen auf Basis der Ergebnisse einer Phase-IIa-Studie, die die Wirksamkeit und Sicherheit von BAY 1902607 in Patienten mit refraktärem chronischen Husten untersuchte.

Die Entwicklung unseres zweiten P2X3-Antagonisten, BAY 1817080, treiben wir unverändert weiter voran.

Als Teil des Heart Failure Association (HFA) Discoveries Program präsentierten wir im Juni Daten der Phase-IIb-Studie VITALITY-HFpEF unseres sGC-Stimulators Vericiguat bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion. Der primäre Endpunkt der Studie wurde nicht getroffen.

Klinische Prüfungsphase-III-Projekte

Die wichtigsten Arzneimittelkandidaten der klinischen Prüfungsphase III sind:

A18

Forschungs- und Entwicklungsprojekte (Phase III)¹

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Projekte Indikation
Aflibercept (VEGF-Inhibitor)2 Frühgeborenenretinopathie
Aflibercept High Dose (VEGF-Inhibitor)2 Diabetisches Makulaödem
Copanlisib (PI3K-Inhibitor) Verschiedene Arten von Non-Hodgkin-Lymphom (NHL)
Regorafenib (Multi-Kinase Inhibitor) Neu diagnostizierte oder rezidivierte Glioblastome
Darolutamid (ODM-201, AR-Antagonist) Hormonsensitives, metastasiertes Prostatakarzinom
Darolutamid (ODM-201, AR-Antagonist) Adjuvante Behandlung bei lokalisiertem Prostatakrebs mit sehr hohem Rezidivrisiko
Finerenon (MR-Antagonist) Chronische Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes
Rivaroxaban (FXa Inhibitor) Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Vilaprisan (S-PRM) Symptomatische Gebärmuttermyome

1 Stand: 3. Juli 2020
2 In Zusammenarbeit mit Regeneron Pharmaceuticals, Inc., USA

Das Wesen der Arzneimittelforschung und -entwicklung bedingt, dass nicht alle Wirkstoffe das jeweils festgelegte Projektziel erreichen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass einige oder alle der hier aufgeführten Projekte aufgrund wissenschaftlicher und/oder wirtschaftlicher Erwägungen abgebrochen werden und somit nicht zu einem marktfähigen Produkt führen. Zudem ist es möglich, dass die für diese Wirkstoffe erforderliche Zulassung als Arzneimittel durch die Food and Drug Administration (FDA), die European Medicines Agency (EMA) oder eine andere Zulassungsbehörde nicht erteilt wird. Darüber hinaus überprüfen wir unsere Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline regelmäßig, um die aussichtsreichsten Pharmaceuticals-Projekte mit Priorität voranzutreiben.

Im März präsentierten wir beim virtuellen Kongress des American College of Cardiology (ACC) Daten der Phase-III-Studie VICTORIA, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Vericiguat bei Patienten mit sich verschlechternder chronischer Herzinsuffizienz und verminderter Auswurfleistung prüfte. Die Daten belegten, dass Vericiguat das Risiko des kombinierten primären Endpunkts aus kardiovaskulärem Tod oder Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz signifikant verringerte und darüber hinaus gut verträglich war, die Rate unerwünschter Ereignisse war mit Placebo vergleichbar.

Ebenfalls auf dem Kongress des ACC stellte Bayer Daten der Phase-III-Studie VOYAGER PAD vor. Diese zeigten, dass der Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban (Xarelto) in der vaskulären Dosierung plus ASS 100 mg das kombinierte Risiko einer Extremitätenischämie und schwerer kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten mit symptomatischer peripherer arterieller Verschlusskrankheit nach Revaskularisierung signifikant senkte. Zusätzlich ergab die Studie für Rivaroxaban keinen Anstieg der Rate an schweren Blutungen nach der TIMI-Definition, dem Hauptkriterium zur Beurteilung der Sicherheit in dieser Studie.

Zusätzlich präsentierte Bayer auf dem ACC Ergebnisse der klinischen Phase-IIIb-Studie PRONOMOS. Diese prüfte Rivaroxaban im Vergleich zu Enoxaparin bei erwachsenen Patienten, die nach einer mittleren orthopädischen Operation mit moderatem Risiko der unteren Extremitäten für einige Zeit immobilisiert waren. Rivaroxaban senkte das Risiko schwerer venöser Thrombosen im Vergleich zu Enoxaparin. Die Blutungsraten waren niedrig und unterschieden sich statistisch nicht zwischen den Behandlungsgruppen.

Im April begann eine Phase-III-Studie mit Darolutamid bei adjuvantem Prostatakrebs, die von der australischen und neuseeländischen Urogenital- und Prostatakrebs-Studiengruppe (ANZUP) gesponsert und von Bayer unterstützt wird. Zweck dieser Studie ist es, die Wirksamkeit von Darolutamid in Kombination mit einem luteinisierenden Hormon-Releasing-Hormon-Analogon (LHRHA) bei Männern zu bestimmen, die eine Strahlentherapie bei lokalisiertem Prostatakrebs mit sehr hohem Rezidivrisiko erhalten. An der Studie werden rund 1.100 Teilnehmer aus Australien, Neuseeland, Europa und Nordamerika teilnehmen.

Im Mai stellten wir auf dem virtuellen ASCO-Kongress die finalen Daten aus der Phase-III-Studie ARAMIS vor, die zeigten, dass Darolutamid, ein nicht steroidaler Androgenrezeptor-Antagonist, in Kombination mit Androgendeprivationstherapie (ADT) bei Männern mit nicht metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakarzinom im Vergleich zu Placebo in Kombination mit ADT das Gesamtüberleben signifikant verbessert.

Auf dem ASCO-Kongress präsentierten wir zudem neue Daten zu Larotrectinib (Vitrakvi), die die hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit dieses präzisionsonkologischen Medikamentes sowie eine anhaltende Verbesserung der Lebensqualität bei Patienten mit TRK-Fusionstumoren bestätigen.

Im Juni starteten wir gemeinsam mit Regeneron Pharmaceuticals, Inc. die Phase-III-Studie PHOTON, die verlängerte Behandlungsintervalle mit einer neuen Aflibercept-Formulierung von 8 mg zur intravitrealen Injektion bei Erwachsenen mit Verschlechterung der Sehschärfe aufgrund eines diabetischen Makulaödems (DMÖ) untersucht. Aflibercept 2 mg ist bereits unter dem Markennamen Eylea in mehr als 100 Ländern für fünf Indikationen zugelassen.

Im Juli gaben wir bekannt, dass die Phase-III-Studie FIDELIO-DKD zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit der Prüfsubstanz Finerenon ihren primären Endpunkt erreichte. Die Ergebnisse zeigten, dass Finerenon gegenüber Placebo das Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung verzögerte, indem es eine signifikante Reduzierung zeigte für das kombinierte Risiko der Zeit bis zum ersten Auftreten eines Nierenversagens, einem Rückgang der geschätzten glomerulären Filtrationsrate von mindestens 40 % gegenüber dem Ausgangswert (über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen) oder renalem Tod. Finerenon reduzierte zudem signifikant das Risiko für den wichtigsten sekundären Endpunkt, einer Kombination aus der Zeit bis zum ersten Auftreten von kardiovaskulärem Tod oder dem Auftreten nicht tödlicher kardiovaskulärer Ereignisse (d. h. nicht tödlicher Myokardinfarkt, nicht tödlicher Schlaganfall oder Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz).

Einreichungen und Zulassungen

Die wichtigsten noch im Zulassungsprozess befindlichen Arzneimittelkandidaten sind:

A19

Wesentliche Einreichungen¹

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Projekte Indikation
Darolutamide (ODM-201, AR-Antagonist) China2: kastrationsresistentes, nicht metastasiertes Prostatakarzinom
Larotrectinib (LOXO-101, TRK Fusion Inhibitor) Japan: solide Tumore mit NTRK-Genfusionen
Radium-223-Dichlorid China2: kastrationsresistenter Prostatakrebs
Rivaroxaban (FXa Inhibitor) China2: Prävention schwerer kardialer Ereignisse (MACE)
Rivaroxaban (FXa Inhibitor) EU, Japan: VTE-Behandlung bei Kindern
Molidustat (HIF-PH-Inhibitor) Japan: renale Anämie
Vericiguat (sGC-Stimulator)3 EU, USA, Japan: chronische Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF)

1 Stand: 3. Juli 2020
2 Einreichungen in China werden erstmalig ab Q2 2020 explizit aufgeführt; die Projekte wurden in der jeweiligen Indikation bereits in vorherigen Quartalen zur Zulassung eingereicht.
3 Gemeinsame Entwicklung mit Merck & Co., Inc., USA

Im Januar wurde Darolutamid unter dem Markennamen Nubeqa in Japan zur Behandlung von Patienten mit nicht metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakarzinom (nmCRPC) zugelassen. Die Zulassung basiert auf der Phase-III-Studie ARAMIS, in der die Wirksamkeit und Sicherheit von Darolutamid plus Androgendeprivationstherapie (ADT) mit der von Placebo plus ADT verglichen wurde. Darolutamid ist ein nicht steroidaler Androgenrezeptor-Inhibitor, der gemeinsam mit Orion Corporation, einem pharmazeutischen Unternehmen aus Finnland, entwickelt wird.

Im Februar stellten wir einen Antrag auf Zulassung bei den japanischen Arzneimittelbehörden für Molidustat, das wir als eine neue therapeutische Option bei renaler Anämie entwickeln. Molidustat stimuliert die Produktion von Erythrozyten, indem es die physiologische Reaktion nachahmt, die auftritt, wenn sich der menschliche Körper an hypoxische Zustände, wie z. B. in hohen Lagen, anpasst. Grundlage für den Zulassungsantrag bildeten Daten aus klinischen Studien, einschließlich des klinischen Phase-III-Studienprogramms MIYABI an Nichtdialysepatienten mit chronischer Nierenerkrankung und Dialysepatienten in Japan.

Ebenfalls im Februar stellten wir den Zulassungsantrag bei der japanischen Arzneimittelbehörde für Rivaroxaban (XareltoTM) zur Behandlung von Kindern mit venösen Thromboembolien.

Im März erhielten wir für die Europäische Union die Zulassung für Darolutamid zur Behandlung von Patienten mit nicht metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakarzinom und hohem Metastasierungsrisiko.

Im April hat die Europäische Arzneimittel-Agentur eine Änderungsanzeige für die Eylea(Aflibercept)-Injektionslösung in einer Fertigspritze für alle zugelassenen Indikationen genehmigt. Im Juni wurde diese Fertigspritze auch in Japan auf dem Markt eingeführt.

Im Mai beantragten wir in Japan die Zulassung für das präzisionsonkologische Medikament Larotrectinib, einen oralen TRK-Inhibitor, der speziell zur Behandlung von erwachsenen und pädiatrischen Patienten mit lokal fortgeschrittenen oder metastasierten soliden Tumoren entwickelt wurde, die eine seltene genomische Veränderung aufweisen, die als NTRK-Genfusion (neurotrophe Tyrosin-Rezeptor-Kinase) bezeichnet wird. Das Produkt ist bereits in mehreren Ländern unter dem Markennamen Vitrakvi zugelassen, darunter in den USA, Brasilien, Kanada und Ländern der Europäischen Union (EU).

Im Juni verkündeten wir die Einreichung der Zulassungsanträge von Vericiguat bei den Zulassungsbehörden für Arzneimittel in der EU und Japan zur Behandlung bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz. Im Juli gaben wir bekannt, dass die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA den Antrag zur Prüfung von Vericiguat angenommen und den Status der vorrangigen Prüfung ("Priority Review") gewährt hat. Vericiguat wird von Bayer in Kooperation mit MSD (ein Handelsname von Merck & Co., Inc., Kenilworth, USA) entwickelt

und ist ein einmal täglich oral einzunehmender Wirkstoff, der in der Phase-III-Studie VICTORIA in Kombination mit verfügbaren Herzinsuffizienz-Therapien bei Patienten mit symptomatischer chronischer Herzinsuffizienz und verminderter Auswurfleistung von weniger als 45 % nach einem Verschlechterungsereignis positive Ergebnisse gezeigt hat.

Kooperationen

Neben den im Januar geschlossenen Kooperationen mit Evotec SE, Hamburg, Deutschland, Exscientia Ltd., Oxford, Großbritannien und Daré Bioscience, Inc., San Diego, USA, über die wir bereits im Geschäftsbericht 2019 berichteten, vereinbarten wir im ersten Halbjahr folgende weitere Kooperationen:

Im März haben wir mit dem indischen Arzneimittelforschungsunternehmen Curadev Pvt. Ltd. eine Forschungskooperation begründet sowie eine Lizenzvereinbarung für Curadevs STING(Stimulator of Interferon Genes)-Antagonisten-Programm abgeschlossen. Ziel ist die Identifizierung und Entwicklung neuer Arzneimittelkandidaten zur Behandlung von Lungen-, Herz-Kreislauf- und anderen entzündlichen Erkrankungen.

Im Mai gaben wir bekannt, zukünftig mit ArcherDX, Inc., einem Diagnostik-Unternehmen mit Sitz in Boulder, Colorado, USA, zusammenzuarbeiten. Bei der Kooperation geht es um die weltweite Entwicklung und Vermarktung therapiebegleitender diagnostischer Tests, sogenannter Companion Diagnostics (CDx), für Vitrakvi (Larotrectinib) auf der Basis von Next-Generation-Sequenzierung.

Consumer Health

Im März haben wir insgesamt vier Produktlinienerweiterungen unseres Vitaminpräparats One A Day auf dem US-amerikanischen Markt angeboten. Sie zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie auf natürlichen Früchten basieren, zur Stärkung des Immunsystems mit hierfür essenziellen Vitaminen angeboten werden oder durch eine verkleinerte Darreichungsform einfacher eingenommen werden können. Zudem konnte durch die Zugabe des Wirkstoffes Cholin ein weiteres Pränatalvitamin angeboten werden, welches die kognitive Entwicklung unterstützt.

3. Prognose, Chancen und Risiken

3.1 Prognosebericht

3.1.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

A20

Konjunkturausblick¹

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Wachstum
2019
Ausblick Wachstum 2020
Welt 2,6 % -5,5 %
EU2 1,5 % -8,2 %
davon Deutschland 0,6 % -6,0 %
USA 2,3 % -6,1 %
Schwellenländer3 4,1 % -3,5 %

1 Reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Quelle: IHS Markit
2 EU exkl. Vereinigtem Königreich, Vorjahreswert angepasst
3 Darin enthalten sind rund 50 Länder, die IHS Markit in Anlehnung an die Weltbank als Schwellenländer definiert.

Stand: Juli 2020

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben die Weltwirtschaft im 2. Quartal 2020 in eine tiefe Rezession gestürzt. Handel und Konsum brachen ein, die Arbeitslosigkeit nahm deutlich zu. Auch wenn zu erwarten ist, dass sich die Wirtschaft in vielen Ländern - auch aufgrund der massiven Unterstützung durch die Geld- und Fiskalpolitik - im weiteren Verlauf des Jahres etwas erholt, dürften die Auswirkungen der Rezession noch lange nachwirken. Für das Gesamtjahr ist mit einem deutlichen Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung zu rechnen, insbesondere in Europa und den USA, aber auch in vielen Schwellenländern. Durch die noch nicht hinreichend abschätzbaren Auswirkungen sind jedoch alle Konjunkturprognosen, einschließlich jener für die Divisionen, mit erheblichen Unsicherheiten verbunden.

A21

Konjunkturausblick der divisionsspezifischen Märkte¹

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Wachstum
2019
Ausblick Wachstum 2020
Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt1 1 % 1 %
Pharmaceuticals-Markt2 6 % 3 %
Consumer-Health-Markt3 4 % 4 %

1 Eigene Berechnung (Stand: Juli 2020)
2 Quelle: IQVIA Market Prognosis (Stand: Mai 2020); alle Rechte vorbehalten; währungsbereinigt
3 Quelle Ausblick: Nicholas Hall (Stand: Juli 2020); alle Rechte vorbehalten; 2019: eigene Berechnung; beide währungsbereinigt

Im Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt rechnen wir für das Jahr 2020 nun mit einem reduzierten Wachstum von 1 % (zuvor: +2 %). Dies ist vor allem auf den Ausbruch und die Entwicklung der COVID-19-Pandemie zurückzuführen, die einen erheblichen Einfluss auf das Nachfrageverhalten nach Biokraftstoffen hat und zum Teil auch nach Futtermitteln.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen, insbesondere infolge der COVID-19-Pandemie, erwarten wir momentan auf Basis eigener Einschätzung ein Gesamtmarktwachstum im Pharmaceutical-Markt von 1-2 % (zuvor: +5 %) für das Geschäftsjahr. Dabei wirken sich lokale Maßnahmen, die weltweit zur Eindämmung der Pandemie getroffen wurden, wie Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und die Verschiebung elektiver, nicht akuter Behandlungen ebenso aus wie die mögliche verzögerte Einführung neuer Produkte.

Für den Consumer-Health-Markt gehen wir weiterhin von einem Wachstum von 4 % für das Jahr 2020 aus. Das merkliche Wachstum in der ersten Jahreshälfte basierte in beträchtlichem Maße auf der Bevorratung der Konsumenten aufgrund von COVID-19. Diese Bevorratung dürfte sich, gepaart mit Schutz- und Quarantänemaßnahmen sowie geringerer Liquidität, auf die zweite Jahreshälfte auswirken.

3.1.2 Unternehmensausblick

Die im Februar 2020 veröffentlichte Prognose wurde ohne Berücksichtigung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie erstellt. Die finanziellen Auswirkungen sind weiterhin nur schwer einzuschätzen. Wir passen die Prognose daher auf Basis der Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr und mit Unsicherheit behafteter Annahmen zum weiteren Jahresverlauf wie folgt an:

Wir erwarten für Pharmaceuticals und Consumer Health insgesamt eine Normalisierung des Geschäfts, bei Pharmaceuticals gehen wir jedoch nicht davon aus, dass das ursprünglich angenommene Wachstum erreicht wird. In der Division Crop Science rechnen wir mit einem verhaltenen Start in die neue Saison 2021 in Nordamerika, zum einen infolge der pandemiebedingten reduzierten Nachfrage nach Bioenergie, Futtermitteln und Fasern, welche zu einem Rückgang der erwarteten Anbauflächen führen dürfte, sowie zum anderen bedingt durch die anhaltende Wettbewerbsdynamik im Sojabohnenmarkt.

Für die finanziellen Kennzahlen des Bayer-Konzerns ergeben sich dadurch insgesamt folgende Änderungen. Der Umsatz soll sich nun währungsbereinigt auf 43 bis 44 Mrd. € erhöhen (bisher: 44 bis 45 Mrd. €). Dies entspricht jetzt währungs- und portfoliobereinigt einem Anstieg von 0 bis 1 % (bisher: Anstieg um etwa 3 bis 4 %). Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge soll weiterhin währungsbereinigt auf etwa 28 % steigen. Unter Zugrundelegung der genannten Umsätze entspricht dies nun einem währungsbereinigten EBITDA vor Sondereinflüssen von etwa 12,1 Mrd. € (bisher: 12,3 bis 12,6 Mrd. €). Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll jetzt währungsbereinigt auf 6,70 bis 6,90 € steigen (bisher: Anstieg auf 7,00 bis 7,20 €).

Die angepasste Prognose für die Divisionen sowie weitere Kennzahlen ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle:

A22

Prognose 2020

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Ursprüngliche Prognose für 2020 im
GB 2019
Angepasste Prognose 2020
in Mrd. € wpb. Veränderung in % in Mrd. € wpb. Veränderung in %
Umsatz 44 bis 45 +3 bis 4 43 bis 44 0 bis +1
Crop Science ~ +4 ~ +2
Pharmaceuticals +3 bis 4 ~ -1
Consumer Health +2 bis 3 ~ +4
Marge in % Marge in %
EBITDA vor Sondereinflüssen1 ~ 28 ~ 28
Crop Science ~ 26 ~ 25
Pharmaceuticals ~ 33 34 bis 35
Consumer Health 22 bis 23 22 bis 23
Finanzergebnis ("Core")2 ~ -1,5 ~ -1,6
Steuerquote ("Core")3 ~ 23 % ~ 23 %
Free Cashflow1 ~ 5 -0,5 bis 0
Nettofinanzverschuldung1 ~ 27 ~ 33
Sondereinflüsse im EBITDA ~ -0,9 ~ -14
in € in €
Bereinigtes Ergebnis je Aktie "Core EPS"1 7,00 bis 7,20 6,70 bis 6,90

wpb. = währungs- und portfoliobereinigt

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".
2 Finanzergebnis vor Sondereinflüssen
3 (Ertragsteuern + Sondereinflüsse Ertragsteuern + Steuereffekte auf Anpassungen) / (Core EBIT + Finanzergebnis + Sondereinflüsse Finanzergebnis)

Wir planen jetzt für das Jahr 2020 währungsbereinigte Sonderaufwendungen von insgesamt etwa 14 Mrd. € (bisher: etwa 0,9 Mrd. €), wovon voraussichtlich 11,5 Mrd. € auf die genannten Vereinbarungen im Zusammenhang mit den Monsanto-Verfahrenskomplexen entfallen und etwa 0,8 Mrd. € auf Restrukturierungsmaßnahmen.

Für den Free Cashflow erwarten wir nun eine Belastung aus Zahlungen für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 4,5 Mrd. €, die in unserer ursprünglichen Planung noch nicht enthalten war und die als außerplanmäßig und aperiodisch einzuschätzen ist. Wir rechnen damit, dass sich die Nettofinanzverschuldung durch die Finanzierung dieser Zahlungen nur auf etwa 33 Mrd. € reduziert (bisher: auf etwa 27 Mrd. €).

3.2 Chancen und Risiken

Als international agierendes Unternehmen mit einem diversifizierten Portfolio ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von internen und externen Entwicklungen oder Ereignissen ausgesetzt, die das Erreichen unserer finanziellen und nicht finanziellen Ziele in wesentlichem Maße beeinflussen können.

Das Chancen- und Risikomanagement ist bei Bayer integraler Bestandteil des konzernweiten Systems der Unternehmensführung. Für eine ausführliche Darstellung unserer Chancen- und Risikomanagementprozesse und der grundlegenden Chancen- und Risikolage verweisen wir auf den Geschäftsbericht 2019, A 3.2 "Chancen- und Risikobericht".

Das grundsätzliche Risiko einer Pandemie haben wir in der Risikokategorie "Sicherheit" im Geschäftsbericht 2019 beschrieben. Die anhaltende COVID-19-Pandemie hat zu weltweiten Einschränkungen geführt, welche die plötzliche Einstellung verschiedener ökonomischer Aktivitäten weltweit nach sich gezogen haben. Die derzeitige Pandemie birgt Risiken wie einen anhaltenden signifikanten globalen Nachfragerückgang sowie ungünstige geopolitische und makroökonomische Effekte. Solche Entwicklungen könnten Konsequenzen für Bayer wie einen weiteren Umsatzrückgang, Unterbrechungen unserer Lieferkette einschließlich der Unfähigkeit, bestimmte Materialien zu beziehen, Erhöhung der Einstandspreise, Verzögerungen von Produktregistrierungen oder eine Zunahme des regulatorischen Drucks nach sich ziehen. Unser Ergebnis, Working Capital, Cash Flow sowie die Fähigkeit, strategische Ziele zu erreichen, könnten negativ beeinflusst werden.

Gesamtbeurteilung durch den Vorstand

Wir sehen eine Intensivierung unserer Risikolage im Vergleich zu unserer Darstellung im Geschäftsbericht 2019 aufgrund steigender Volatilität in unserem Umfeld in Kombination mit einer sinkenden Vorhersehbarkeit von Veränderungen, insbesondere im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie.

Nach heutiger Einschätzung sehen wir weder Einzelrisiken noch eine Kombination bzw. Wechselwirkung mehrerer Risiken, die zu einer Bestandsgefährdung des Bayer-Konzerns führen könnten.

Die im Vergleich zur Darstellung im Geschäftsbericht 2019 (Anhangangabe [29]) eingetretenen wesentlichen Entwicklungen im Bereich der rechtlichen Risiken sind im verkürzten Anhang zum Zwischenabschluss Bayer-Konzern unter "Rechtliche Risiken" dargestellt. Zudem verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt "Wesentliche Ereignisse" dieses Konzernzwischenlageberichts.

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2020

Gewinn- und Verlustrechnung Bayer-Konzern

B1

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in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 H1 2019 H1 2020
Umsatzerlöse 10.713 10.054 22.965 22.899
Herstellungskosten -4.043 -4.018 -8.910 -8.674
Bruttoergebnis vom Umsatz 6.670 6.036 14.055 14.225
Vertriebskosten -3.392 -2.907 -6.359 -5.930
Forschungs- und Entwicklungskosten -1.304 -1.167 -2.621 -2.469
Allgemeine Verwaltungskosten -832 -769 -1.915 -1.583
Sonstige betriebliche Erträge 343 299 476 722
Sonstige betriebliche Aufwendungen -700 -12.276 -1.071 -13.250
EBIT1 785 -10.784 2.565 -8.285
Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen -18 -16 -37 -24
Finanzielle Erträge 66 44 236 80
Finanzielle Aufwendungen -503 -304 -952 -984
Finanzergebnis -455 -276 -753 -928
Ergebnis vor Ertragsteuern 330 -11.060 1.812 -9.213
Ertragsteuern -10 1.450 -368 971
Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortzuführendem Geschäft 320 -9.610 1.444 -8.242
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend 1 9 -4 8
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend 319 -9.619 1.448 -8.250
Ergebnis nach Ertragsteuern aus nicht fortgeführtem Geschäft 85 71 197 191
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend - - - -
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend 85 71 197 191
Ergebnis nach Ertragsteuern 405 -9.539 1.641 -8.051
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend 1 9 -4 8
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend (Konzernergebnis) 404 -9.548 1.645 -8.059
in €
Ergebnis je Aktie
aus fortzuführendem Geschäft
unverwässert 0,32 -9,79 1,48 -8,40
verwässert 0,32 -9,79 1,48 -8,40
aus nicht fortgeführtem Geschäft
unverwässert 0,09 0,07 0,20 0,20
verwässert 0,09 0,07 0,20 0,20
aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft
unverwässert 0,41 -9,72 1,68 -8,20
verwässert 0,41 -9,72 1,68 -8,20

Vorjahreswerte angepasst

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

Gesamtergebnisrechnung Bayer-Konzern

B2

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in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 H1 2019 H1 2020
Ergebnis nach Ertragsteuern 405 -9.539 1.641 -8.051
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend 1 9 -4 8
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend 404 -9.548 1.645 -8.059
Neubewertungen der Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen -1.009 238 -1.201 905
Ertragsteuern 345 -25 421 -312
Sonstiges Ergebnis aus Neubewertungen der Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen -664 213 -780 593
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts des eigenen Ausfallrisikos von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verpflichtungen -1 - -3 -
Ertragsteuern - - 1 -
Sonstiges Ergebnis aus dem eigenen Ausfallrisiko von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verpflichtungen -1 - -2 -
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten 56 34 105 -6
Ertragsteuern -3 -3 -5 -3
Sonstiges Ergebnis von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten 53 31 100 -9
Sonstiges Ergebnis, das anschließend nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wird -612 244 -682 584
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von Cashflow-Hedges 64 140 -120 38
In die Gewinn- und Verlustrechnung umgebuchter Betrag 38 -112 108 21
Ertragsteuern -24 -3 10 -11
Sonstiges Ergebnis aus Cashflow-Hedges 78 25 -2 48
Sonstiges Ergebnis aus Währungsumrechnung -400 -880 449 -1.384
Sonstiges Ergebnis at-equity bewerteter Beteiligungen 1 - - -
Sonstiges Ergebnis, das anschließend in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wird, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind -321 -855 447 -1.336
Sonstiges Ergebnis1 -933 -611 -235 -752
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend -1 -5 4 -13
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend -932 -606 -239 -739
Gesamtergebnis -528 -10.150 1.406 -8.803
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend - 4 - -5
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend -528 -10.154 1.406 -8.798

1 Das sonstige Ergebnis wird im Eigenkapital erfolgsneutral erfasst.

Bilanz Bayer-Konzern

B3

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in Mio. € 01.01.2019 30.06.2019 31.12.2019 30.06.2020
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwerte 38.442 38.368 39.126 38.466
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 36.696 34.904 34.709 33.722
Sachanlagen 12.943 13.689 12.479 11.850
Anteile an at-equity bewerteten Beteiligungen 515 629 522 524
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.212 2.227 1.536 1.498
Sonstige Forderungen 526 572 751 745
Latente Steuern 4.369 5.262 4.612 4.111
95.703 95.651 93.735 90.916
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 11.012 10.271 10.650 10.128
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11.714 14.243 11.678 13.103
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.166 869 2.326 2.560
Sonstige Forderungen 1.958 1.537 1.811 1.465
Ertragsteuererstattungsansprüche 809 778 1.652 1.155
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 4.052 3.343 3.185 3.148
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 234 1.609 1.137 1.192
30.945 32.650 32.439 32.751
Gesamtvermögen 126.648 128.301 126.174 123.667
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 2.387 2.387 2.515 2.515
Kapitalrücklagen 18.388 18.388 18.261 18.261
Sonstige Rücklagen 25.118 23.917 26.477 14.928
Aktionären der Bayer AG zurechenbarer Anteil am Eigenkapital 45.893 44.692 47.253 35.704
Nicht beherrschende Anteile 171 171 180 162
46.064 44.863 47.433 35.866
Langfristiges Fremdkapital
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen 8.717 9.799 8.213 7.390
Andere Rückstellungen 3.418 4.012 3.766 5.108
Rückerstattungsverbindlichkeiten 160 164 105 142
Vertragsverbindlichkeiten 986 892 733 647
Finanzverbindlichkeiten 37.712 36.652 36.912 33.947
Ertragsteuerverbindlichkeiten 1.433 1.567 1.603 1.644
Sonstige Verbindlichkeiten 366 323 439 525
Latente Steuern 4.667 4.567 3.755 1.855
57.459 57.976 55.526 51.258
Kurzfristiges Fremdkapital
Andere Rückstellungen 3.365 3.023 3.251 13.714
Rückerstattungsverbindlichkeiten 3.622 6.668 4.134 6.378
Vertragsverbindlichkeiten 3.235 816 3.319 787
Finanzverbindlichkeiten 3.682 6.676 2.182 7.372
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.038 5.384 6.426 5.098
Ertragsteuerverbindlichkeiten 1.050 735 758 835
Sonstige Verbindlichkeiten 2.121 2.127 2.483 1.823
Verbindlichkeiten in direktem Zusammenhang mit zur
Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
12 33 662 536
23.125 25.462 23.215 36.543
Gesamtkapital 126.648 128.301 126.174 123.667

Vorjahreswerte angepasst

Kapitalflussrechnung Bayer-Konzern

B4

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in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 H1 2019 H1 2020
Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortzuführendem Geschäft 320 -9.610 1.444 -8.242
Ertragsteuern 10 -1.450 368 -971
Finanzergebnis 455 276 753 928
Gezahlte Ertragsteuern -886 -314 -1.367 -289
Abschreibungen und Wertminderungen 1.529 1.180 2.688 2.457
Veränderung Pensionsrückstellungen -107 -78 -203 -144
Gewinne (-)/Verluste (+) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten -62 -12 51 -4
Zu-/Abnahme Vorräte 138 -177 613 219
Zu-/Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -81 915 -2.224 -2.034
Zu-/Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -279 -184 -427 -1.256
Veränderung übriges Nettovermögen/sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge 433 11.705 819 11.398
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit im fortzuführenden Geschäft 1.470 2.251 2.515 2.062
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit im nicht fortgeführten Geschäft 130 163 164 123
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit 1.600 2.414 2.679 2.185
Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -458 -585 -853 -976
Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und anderen Vermögenswerten 51 82 65 121
Einnahmen/Ausgaben aus Desinvestitionen abzüglich übertragener Zahlungsmittel -57 -62 -8 -65
Einnahmen aus langfristigen finanziellen Vermögenswerten 148 114 148 321
Ausgaben für langfristige finanzielle Vermögenswerte -120 -50 -199 -77
Ausgaben für Akquisitionen abzüglich übernommener Zahlungsmittel -64 - -64 -106
Zins- und Dividendeneinnahmen 58 14 82 37
Einnahmen/Ausgaben aus kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten -102 66 362 -274
Zu-/Abfluss aus investiver Tätigkeit -544 -421 -467 -1.019
Gezahlte Dividenden -2.611 -2.751 -2.611 -2.751
Kreditaufnahme 3.678 3.276 4.171 4.731
Schuldentilgung -2.353 -1.210 -3.814 -2.433
Zinsausgaben einschließlich Zinssicherungsgeschäften -453 -448 -659 -654
Zinseinnahmen aus Zinssicherungsgeschäften 4 7 10 17
Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit -1.735 -1.126 -2.903 -1.090
Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit -679 867 -691 76
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenanfang 4.062 2.319 4.052 3.185
Veränderung aus Konzernkreisänderungen - - -1 -7
Veränderung aus Wechselkursänderungen -2 -31 21 -99
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenende 3.381 3.155 3.381 3.155

Vorjahreswerte angepasst

Eigenkapitalveränderungsrechnung Bayer-Konzern

B5

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in Mio. € Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklagen Sonstige Rücklagen Aktionären der Bayer AG zurechenbarer Anteil am Eigenkapital Nicht beherrschende Anteile Eigenkapital
Anpassung Werteflusskonzept -84 -84 -84
01.01.2019 2.387 18.388 25.118 45.893 171 46.064
Eigenkapital-Transaktionen
mit Anteilseignern
Dividendenausschüttung -2.611 -2.611 -2.611
Sonstige Veränderungen 4 4 4
Gesamtergebnis 1.406 1.406 1.406
30.06.2019 2.387 18.388 23.917 44.692 171 44.863
01.01.2020 2.515 18.261 26.477 47.253 180 47.433
Eigenkapital-Transaktionen
mit Anteilseignern
Dividendenausschüttung -2.751 -2.751 -14 -2.765
Sonstige Veränderungen 1 1
Übrige Veränderungen
Gesamtergebnis -8.798 -8.798 -5 -8.803
30.06.2020 2.515 18.261 14.928 35.704 162 35.866

Vorjahreswerte angepasst

Verkürzter Anhang Bayer-Konzern

Erläuterungen zum verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2020

Grundlagen und Methoden

Der Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 ist in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 34 in verkürzter Form nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board, London, sowie den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee erstellt worden.

Die Erläuterungen im Anhang des Konzernabschlusses 2019 gelten - mit Ausnahme der im laufenden Geschäftsjahr erstmals angewendeten Rechnungslegungsvorschriften oder geänderter Bilanzierungsmethoden - insbesondere im Hinblick auf die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechend.

Ab dem 1. Januar 2020 wurde im Bayer-Konzern ein modifiziertes Werteflusskonzept angewendet, welches eine Anpassung der vorherigen Perioden erforderte. Im Folgenden ist dieses im Detail dargestellt.

Modifiziertes Werteflusskonzept

Anlass für das gesamtheitlich im Bayer-Konzern angewendete neue Werteflusskonzept ist das Effizienzprogramm Bayer 2022. Im Rahmen dieses Programms sind unter anderem Steuerungs- und Controlling-Konzepte und Verantwortlichkeiten überarbeitet und vereinfacht worden. So trägt nun die jeweilige Enabling Function globale Verantwortung für ihre Primärkosten. Dementsprechend werden die Leistungen der Enabling Function zukünftig auf Divisions- statt auf Landesebene geplant und abgestimmt.

Um diese Steuerung zu ermöglichen, werden die Primärkosten der Enabling Function nicht mehr über eine Vielzahl lokaler Verteilungsschlüssel, sondern über eine standardisierte, zentral angewendete Verrechnungslogik in die Ergebnisrechnungen der Divisionen bzw. Segmente geleitet.

Dadurch ergeben sich Verschiebungen in Bezug auf Kostenzurechnungen zu einzelnen Divisionen bzw. dem Bereich Sonstige Segmente/Konsolidierung sowie zwischen den Funktionskosten. Für den Gesamtkonzern ändert sich die Ergebnissituation - bis auf einen sehr geringen Anteil, der sich auf die veränderte Höhe von aktivierten Vorräten bezieht - nicht.

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Effekte auf die Funktionskosten wie auch auf die divisionale Allokation.

B6

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Crop Science Pharmaceuticals Consumer Health
Berichtet Angepasst Berichtet Angepasst Berichtet Angepasst
in Mio. € Q2 2019 Q2 2019 Q2 2019 Q2 2019 Q2 2019 Q2 2019
Herstellungskosten -2.567 -2.600 -853 -854 -517 -518
Bruttoergebnis vom Umsatz 2.221 2.188 3.569 3.568 925 924
Vertriebskosten -964 -1.018 -1.495 -1.493 -889 -874
Forschungs- und Entwicklungskosten -597 -576 -663 -670 -53 -50
Allgemeine Verwaltungskosten -315 -261 -137 -150 -55 -50
Sonstige betriebliche Erträge 224 224 37 38 16 16
Sonstige betriebliche Aufwendungen -265 -263 -73 -73 -237 -237
EBIT 304 294 1.238 1.220 -293 -271
EBIT vor Sondereinflüssen 405 394 1.224 1.206 175 197
EBITDA 974 964 1.513 1.486 219 234
EBITDA vor Sondereinflüssen 1.075 1.063 1.500 1.473 270 285
Ergebnis nach Steuern 413 403 1.152 1.134 -209 -187
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit 880 872 741 719 198 208
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Überleitung
Alle sonstigen Segmente Enabling Functions und Konsolidierung Konzern
Berichtet Angepasst Berichtet Angepasst Berichtet Änderung
in Mio. € Q2 2019 Q2 2019 Q2 2019 Q2 2019 Q2 2019 Q2 2019
Herstellungskosten -35 -35 -39 -36 -4.011 32
Bruttoergebnis vom Umsatz 14 14 -27 -24 6.702 -32
Vertriebskosten -2 -2 7 -5 -3.343 49
Forschungs- und Entwicklungskosten 0 1 -2 -9 -1.315 -11
Allgemeine Verwaltungskosten -22 -35 -365 -336 -894 -62
Sonstige betriebliche Erträge 43 9 22 56 342 1
Sonstige betriebliche Aufwendungen -72 -3 -54 -124 -701 -1
EBIT -40 -17 -418 -441 791 -6
EBIT vor Sondereinflüssen -17 -19 -160 -159 1.627 -8
EBITDA -23 0 -364 -370 2.319 -5
EBITDA vor Sondereinflüssen 0 1 -108 -92 2.737 -7
Ergebnis nach Steuern -336 -310 -697 -720 323 -3
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit 572 594 -916 -923 1.475 -5
scroll
Konzern Nicht fortgeführtes Geschäft
Angepasst Berichtet Änderung Angepasst
in Mio. € Q2 2019 Q2 2019 Q2 2019 Q2 2019
Herstellungskosten -4.043 -388 -1 -387
Bruttoergebnis vom Umsatz 6.670 384 1 385
Vertriebskosten -3.392 -169 -5 -164
Forschungs- und Entwicklungskosten -1.304 -36 0 -36
Allgemeine Verwaltungskosten -832 -41 0 -41
Sonstige betriebliche Erträge 343 4 0 4
Sonstige betriebliche Aufwendungen -700 -7 0 -7
EBIT 785 135 6 141
EBIT vor Sondereinflüssen 1.619 158 6 164
EBITDA 2.314 167 6 173
EBITDA vor Sondereinflüssen 2.730 190 6 196
Ergebnis nach Steuern 320 81 4 85
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit 1.470 125 5 130

B7

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Crop Science Pharmaceuticals Consumer Health
Berichtet Angepasst Berichtet Angepasst Berichtet Angepasst
in Mio. € H1 2019 H1 2019 H1 2019 H1 2019 H1 2019 H1 2019
Herstellungskosten -5.981 -6.046 -1.748 -1.749 -1.000 -1.005
Bruttoergebnis vom Umsatz 5.251 5.186 7.028 7.027 1.837 1.832
Vertriebskosten -1.859 -1.967 -2.879 -2.883 -1.524 -1.495
Forschungs- und Entwicklungskosten -1.180 -1.140 -1.352 -1.366 -107 -101
Allgemeine Verwaltungskosten -686 -585 -273 -291 -103 -92
Sonstige betriebliche Erträge 307 307 72 73 28 28
Sonstige betriebliche Aufwendungen -533 -529 -159 -159 -263 -262
EBIT 1.300 1.272 2.437 2.401 -132 -90
EBIT vor Sondereinflüssen 2.019 1.988 2.439 2.403 364 405
EBITDA 2.678 2.649 3.009 2.955 470 497
EBITDA vor Sondereinflüssen 3.397 3.364 3.012 2.958 549 575
Ergebnis nach Steuern 1.503 1.475 2.420 2.384 -60 -18
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit 409 387 2.034 1.989 430 447
scroll
Überleitung
Alle sonstigen Segmente Enabling Functions und Konsolidierung Konzern
Berichtet Angepasst Berichtet Angepasst Berichtet Änderung
in Mio. € H1 2019 H1 2019 H1 2019 H1 2019 H1 2019 H1 2019
Herstellungskosten -61 -61 -59 -49 -8.849 61
Bruttoergebnis vom Umsatz 37 37 -37 -27 14.116 -61
Vertriebskosten -2 -2 10 -12 -6.254 105
Forschungs- und Entwicklungskosten 0 1 -3 -15 -2.642 -21
Allgemeine Verwaltungskosten -59 -59 -921 -888 -2.042 -127
Sonstige betriebliche Erträge 53 19 15 49 475 1
Sonstige betriebliche Aufwendungen -74 -5 -46 -116 -1.075 -4
EBIT -46 -10 -981 -1.008 2.578 -13
EBIT vor Sondereinflüssen -11 -12 -351 -342 4.460 -18
EBITDA -12 24 -880 -872 5.265 -12
EBITDA vor Sondereinflüssen 23 24 -252 -208 6.729 -16
Ergebnis nach Steuern -905 -866 -1.504 -1.531 1.454 -10
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit 568 604 -917 -912 2.524 -9
scroll
Konzern Nicht fortgeführtes Geschäft
Angepasst Berichtet Änderung Angepasst
in Mio. € H1 2019 H1 2019 H1 2019 H1 2019
Herstellungskosten -8.910 -806 -1 -805
Bruttoergebnis vom Umsatz 14.055 729 1 730
Vertriebskosten -6.359 -294 -10 -284
Forschungs- und Entwicklungskosten -2.621 -65 0 -65
Allgemeine Verwaltungskosten -1.915 -62 -2 -60
Sonstige betriebliche Erträge 476 5 0 5
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.071 -15 0 -15
EBIT 2.565 298 13 311
EBIT vor Sondereinflüssen 4.442 325 13 338
EBITDA 5.253 359 12 371
EBITDA vor Sondereinflüssen 6.713 386 12 398
Ergebnis nach Steuern 1.444 191 6 197
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit 2.515 155 9 164

Darüber hinaus hat die Änderung der o.a. Werteflüsse auch zu einer veränderten Verrechnung der Gemeinkosten in die Vorräte geführt. Als Folge dessen ergibt sich eine reduzierte Kapitalisierung von Gemeinkosten c.p. in die Vorräte in Höhe von 120 Mio. € sowie eine Erhöhung der aktiven latenten Steuern von 36 Mio. €.

Diese Werte sowie das Eigenkapital wurden zum 1. Januar 2019 entsprechend angepasst. Signifikante Auswirkungen auf die Folgequartale haben sich dadurch nicht ergeben.

Auswirkungen von COVID-19

Im Dezember 2019 wurde ein neuer Erregerstamm des Coronavirus (SARS-CoV-2) identifiziert und im März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation den COVID-19-Ausbruch zu einer Pandemie. Die COVID-19-Pandemie geht mit erheblichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft einher. Zu den Regierungsmaßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit, mit denen versucht wird, die Auswirkungen der Pandemie in den Griff zu bekommen, gehören Reisebeschränkungen, Einschränkungen des Versammlungsrechts, Ausgangsbeschränkungen und Zwangsschließungen.

Wie bereits in den ersten drei Monaten des Jahres wurden unsere Geschäftsaktivitäten auch im 2. Quartal in unterschiedlicher Art durch die Pandemie und die damit einhergehenden Unsicherheiten beeinflusst. In der Division Pharmaceuticals führten die weltweiten Schutz- und Kontaktmaßnahmen zu reduzierten bzw. verschobenen Arztbesuchen infolge dessen vor allem nicht akute Behandlungen nicht durchgeführt wurden. Nach dem sehr starken Vorquartal hatten hohe Lagerbestände im Handel und Vorräte bei den Konsumenten einen leichten Geschäftsrückgang in unserer Consumer-Health-Division zur Folge. In der Division Crop Science führten Unsicherheiten teilweise zu Nachfrageverschiebungen in bestimmten Regionen und Produktbereichen, wobei sich negative Effekte vermehrt im 2. Halbjahr niederschlagen dürften.

Im 4. Quartal 2019 haben wir den Geschäfts- und Firmenwert sowie die immateriellen Vermögenswerte einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Wegen der allgemeinen Unsicherheit und Änderungen bei den gewichteten Kapitalkosten aufgrund der Pandemie haben wir diese Prüfung erneut durchgeführt. Es ergaben sich keine Wertminderungen unserer zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und immateriellen Vermögenswerte.

Auch weitere Vermögenswerte, insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie unsere Vorräte, wurden geprüft. Unsere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen im Wesentlichen aus unbezahlten Rechnungen für gelieferte Produkte. Im Zuge der Überprüfung sind uns keine Sachverhalte in Zusammenhang mit unserem Forderungsportfolio aufgefallen, die in den ersten sechs Monaten des aktuellen Geschäftsjahres Anzeichen einer Wertminderung in erheblichem Umfang erkennen lassen. Wir überwachen unsere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hinsichtlich einer möglichen Eintrübung durch die COVID-19-Pandemie fortwährend.

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert auf Basis der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert ausgewiesen. Im 1. Halbjahr konnten wir keinen Anstieg von selten gehandelten, veralteten oder abgelaufenen Vorräten feststellen, der auf eine signifikante Minderung des Nettoveräußerungswerts schließen ließe.

Als Reaktion auf die Pandemie und gemäß den Vorgaben der zuständigen Behörden haben wir einige Standorte temporär geschlossen und die Mitarbeiter gingen per Fernzugriff ihrer Arbeit nach. Die Schließungen betrafen vorrangig Verwaltungsstandorte, da Produktion, Vertrieb und Logistik in Betrieb gehalten wurden.

Die Entwicklung der COVID-19-Pandemie ist nach wie vor dynamisch, was zu erhöhten Risiken hinsichtlich der Wertschöpfung mit und der Werthaltigkeit von Vermögenswerten führen könnte, z. B. in Verbindung mit möglichen Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts und immateriellen Vermögenswerten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräten. Die in der Weltwirtschaft vorherrschende Unsicherheit könnte Zulieferer, Kunden und andere Geschäftspartner belasten und zu einer Unterbrechung unserer Lieferkette, Zahlungsausfällen und betrieblichen Änderungen führen. Eine verlässliche Einschätzung der langfristigen Auswirkungen der Pandemie ist zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht möglich. Wir werden die Auswirkungen der Pandemie weiterhin sorgfältig überwachen, darunter fallen auch die Auswirkungen auf unsere Vorräte und Forderungen gegenüber Kunden sowie signifikante Annahmen in Bezug auf Geschäfts- oder Firmenwerte und das immaterielle Vermögen.

Änderungen zugrunde liegender Parameter

Änderungen in den zugrunde liegenden Parametern beziehen sich vor allem auf die Wechselkurse sowie auf die Zinssätze für die Ermittlung der Pensionsverpflichtungen. Die Wechselkurse wichtiger Währungen zum Euro ergeben sich wie folgt:

B8

Wechselkurse wichtiger Währungen

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Stichtagskurs Durchschnittskurs
31.12.2019 30.06.2019 30.06.2020 H1 2019 H1 2020
BRL Brasilien 4,52 4,35 6,09 4,34 5,33
CAD Kanada 1,46 1,49 1,53 1,51 1,50
CNY China 7,82 7,82 7,92 7,68 7,76
GBP Großbritannien 0,85 0,90 0,91 0,87 0,87
JPY Japan 121,87 122,52 120,63 124,33 119,22
RUB Russland 69,94 71,57 79,56 73,78 76,19
USD USA 1,12 1,14 1,12 1,13 1,10

Seit dem 1. Juli 2018 wird Argentinien als Hochinflationsland eingeschätzt und deshalb der IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) für die Bayer S. A. in Argentinien angewandt. Die sich daraus ergebenden Effekte für die laufende Bilanzierung sind bislang unwesentlich für den Konzern.

Für die Ermittlung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen wurden folgende wesentliche Abzinsungssätze zugrunde gelegt:

B9

Abzinsungssatz Pensionsverpflichtungen

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in % 31.12.2019 31.03.2020 30.06.2020
Deutschland 1,00 1,70 1,50
Großbritannien 1,95 2,10 1,35
USA 3,20 3,00 2,60

Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

Der Bayer-Konzern besteht zum 30. Juni 2020 aus dendrei berichtspflichtigen Segmenten Crop Science, Pharmaceuticals und Consumer Health.

B10

Kennzahlen nach Segmenten

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Crop Science Pharmaceuticals Consumer Health
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 Q2 2019 Q2 2020 Q2 2019 Q2 2020
Außenumsatzerlöse 4.788 4.802 4.422 3.992 1.442 1.201
Veränderung, währungs- und portfoliobereinigt1 -3,1 % 3,2% 3,9 % -8,8 % 2,1 % -1,9 %
Intersegment-Umsatzerlöse 10 1 11 2 2 -
Umsatzerlöse (Gesamt) 4.798 4.803 4.433 3.994 1.444 1.201
EBIT1 294 -9.600 1.220 -165 -271 162
EBITDA vor Sondereinflüssen1 1.063 1.365 1.473 1.368 285 254
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit 872 1.537 719 531 208 386
Abschreibungen, Wertminderungen, Wertaufholungen 670 778 266 233 505 81
scroll
Überleitung
Alle sonstigen Segmente Enabling Functions und Konsolidierung Konzern
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 Q2 2019 Q2 2020 Q2 2019 Q2 2020
Außenumsatzerlöse 49 42 12 17 10.713 10.054
Veränderung, währungs- und portfoliobereinigt1 -12,2 % -4,5 % - - 1,2 % -2,5 %
Intersegment-Umsatzerlöse 45 41 -68 -44 - -
Umsatzerlöse (Gesamt) 94 83 -56 -27 10.713 10.054
EBIT1 -17 -10 -441 -1.171 785 -10.784
EBITDA vor Sondereinflüssen1 1 8 -92 -112 2.730 2.883
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit 594 392 -923 -595 1.470 2.251
Abschreibungen, Wertminderungen, Wertaufholungen 18 18 70 70 1.529 1.180

Vorjahreswerte angepasst

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

B11

Kennzahlen nach Segmenten

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Crop Science Pharmaceuticals Consumer Health
in Mio. € H1 2019 H1 2020 H1 2019 H1 2020 H1 2019 H1 2020
Außenumsatzerlöse 11.232 11.636 8.776 8.538 2.837 2.599
Veränderung, währungs- und portfoliobereinigt1 1,1 % 4,6% 4,6 % -2,5 % 0,4 % 5,7%
Intersegment-Umsatzerlöse 24 4 21 2 3 0
Umsatzerlöse (Gesamt) 11.256 11.640 8.797 8.540 2.840 2.599
EBIT1 1.272 -8.100 2.401 924 - 90 425
EBITDA vor Sondereinflüssen1 3.364 3.976 2.958 2.962 575 555
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit 387 -224 1.989 1.488 447 533
Abschreibungen, Wertminderungen, Wertaufholungen 1.377 1.688 554 486 587 108
scroll
Überleitung
Alle sonstigen Segmente Enabling Functions und Konsolidierung Konzern
in Mio. € H1 2019 H1 2020 H1 2019 H1 2020 H1 2019 H1 2020
Außenumsatzerlöse 98 96 22 30 22.965 22.899
Veränderung, währungs- und portfoliobereinigt1 -14,0 % 5,0% - - 2,6 % 2,0%
Intersegment-Umsatzerlöse 78 79 -126 -85 - -
Umsatzerlöse (Gesamt) 176 175 -104 -55 22.965 22.899
EBIT1 -10 -23 -1.008 -1.511 2.565 -8.285
EBITDA vor Sondereinflüssen1 24 13 -208 -232 6.713 7.274
Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit 604 303 -912 -38 2.515 2.062
Abschreibungen, Wertminderungen, Wertaufholungen 34 36 136 139 2.688 2.457

Vorjahreswerte angepasst

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

In den Segmentkennzahlen sind Leasingverhältnisse zwischen vollkonsolidierten Gesellschaften auch nach Erstanwendung von
IFRS 16 am 1. Januar 2019 im Konzernabschluss wie Operating-Leasingverhältnisse nach IAS 17 abgebildet, um den Konsolidierungsvorgang zu vereinfachen. Die Auswirkungen auf die davon betroffenen Kennzahlen haben keine Relevanz für die Steuerung und die interne Berichterstattung an den Vorstand als Hauptentscheidungsträger.

Die nachfolgende Tabelle enthält die Überleitungsrechnung des EBITDA vor Sondereinflüssen der oben genannten Segmente sowie die Überleitung zum Ergebnis vor Ertragsteuern des Konzerns aus fortzuführendem Geschäft:

B12

Überleitung vom EBITDA vor Sondereinflüssen der Segmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern des Konzerns

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in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 H1 2019 H1 2020
EBITDA vor Sondereinflüssen der Segmente 2.822 2.995 6.921 7.506
EBITDA vor Sondereinflüssen Corporate Functions und Konsolidierung -92 -112 -208 -232
EBITDA vor Sondereinflüssen1 2.730 2.883 6.713 7.274
Abschreibungen vor Sondereinflüssen der Segmente -1.044 -1.098 -2.137 -2.282
Abschreibungen vor Sondereinflüssen Corporate Functions und Konsolidierung -67 -58 -134 -127
Abschreibungen vor Sondereinflüssen -1.111 -1.156 -2.271 -2.409
EBIT vor Sondereinflüssen der Segmente 1.778 1.897 4.784 5.224
EBIT vor Sondereinflüssen Corporate Functions und Konsolidierung -159 -170 -342 -359
EBIT vor Sondereinflüssen1 1.619 1.727 4.442 4.865
Sondereinflüsse der Segmente -552 -11.510 -1.211 -11.998
Sondereinflüsse Corporate Functions und Konsolidierung -282 -1.001 -666 -1.152
Sondereinflüsse1 -834 -12.511 -1.877 -13.150
EBIT der Segmente 1.226 -9.613 3.573 -6.774
EBIT Corporate Functions und Konsolidierung -441 -1.171 -1.008 -1.511
EBIT1 785 -10.784 2.565 -8.285
Finanzergebnis -455 -276 -753 -928
Ergebnis vor Ertragsteuern 330 -11.060 1.812 -9.213

Vorjahreswerte angepasst

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

In den in Q2 2020 ausgewiesenen Sondereinflüssen sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen Rechtskosten für Settlements und Verteidigungskosten in Höhe von 12.050 Mio. € für die Rechtsfälle Glyphosat (Crop Science), Dicamba (Crop Science), Essure (Pharmaceuticals) und PCB (Überleitung) enthalten. Hierfür wurden Rückstellungen in entsprechender Höhe gebildet. Für die Kosten aus den Settlements wurde in Q2 2020 eine aktive latente Steuer in Höhe von 1.727 Mio. € (1.943 Mio. USD) auf die in der Zukunft steuerlich abzugsfähigen Aufwendungen gebildet.

Konsolidierungskreis

Entwicklung des Konsolidierungskreises

Zum 30. Juni 2020 wurden insgesamt 382 Gesellschaften konsolidiert (31. Dezember 2019: 392 Gesellschaften). Ferner sind fünf Gemeinschaftsunternehmen (31. Dezember 2019: fünf Gemeinschaftsunternehmen) und 15 assoziierte Unternehmen (31. Dezember 2019: zwölf assoziierte Unternehmen) im Konzernabschluss nach der Equity-Methode gemäß IAS 28 (Investments in Associates and Joint Ventures) berücksichtigt worden.

Akquisitionen, Desinvestitionen und nicht fortgeführtes Geschäft

Akquisitionen im Vorjahr

Am 20. September 2019 hat Bayer seinen Anteil am Joint Venture BlueRock Therapeutics L.P., Cambridge, Massachusetts, USA, von 40,8 % auf 100 % erhöht. Bayer hat dafür eine Einmalzahlung von 201 Mio. € geleistet. Weitere Zahlungen von bis zu 325 Mio. € werden bei Erreichung vorab festgelegter forschungsbasierter Meilensteine fällig, für die eine Verbindlichkeit in Höhe von 185 Mio. € gebildet wurde. In der Folge wurde die Bilanzierung von der Equity-Methode auf die Vollkonsolidierung umgestellt. Aus der Neubewertung der bisher nach der Equity-Methode bilanzierten Anteile ergab sich ein Betrag in Höhe von 296 Mio. €. Der sich nach Ausbuchung des Buchwerts nach der Equity-Methode ergebende Gewinn von 245 Mio. € wurde im Finanzergebnis erfasst. Die übertragene Gegenleistung entfiel auf einen Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 505 Mio. €, selbst erstelltes IP R&D in Höhe von 114 Mio. € und weitere Nettovermögenswerte in Höhe von 63 Mio. €. Der Geschäfts- oder Firmenwert entfällt im Wesentlichen auf das erwartete Innovationspotenzial. BlueRock Therapeutics ist dem Segment Pharmaceuticals zugeordnet und konzentriert sich auf die Entwicklung von Zelltherapien in den Bereichen Neurologie, Kardiologie und Immunologie unter Verwendung einer proprietären Plattform (CELL+GENE platform) für induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC). Der seit dem Erstkonsolidierungszeitpunkt erwirtschaftete Umsatz des erworbenen Geschäfts betrug 0 €, das Ergebnis nach Steuern betrug -14 Mio. €. Wäre die zuvor genannte Akquisition bereits zum 1. Januar 2019 erfolgt, hätten sich aufgrund der Ausgestaltung des bisherigen Joint-Venture-Vertrags zur Gewinnrealisierung keine Auswirkungen auf die Umsatzerlöse, das Ergebnis nach Steuern oder das Ergebnis pro Aktie des Bayer-Konzerns ergeben.

Am 21. Juni 2019 erwarb Bayer 28 % der Anteile an Century Therapeutics LLC, Philadelphia, Pennsylvania, USA. Der Kaufpreis betrug 129 Mio. €. Davon entfielen 67 Mio. € auf eine initiale Zahlung, während 62 Mio. € als Verbindlichkeit passiviert wurden. Bei Erreichen bestimmter Meilensteine wird eine weitere Zahlung in Höhe von 62 Mio. € fällig und der Anteil an Century Therapeutics LLC auf 36 % erhöht. Aufgrund des maßgeblichen Einflusses wird die Investition als assoziiertes Unternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Das von Versant Ventures, San Francisco, USA, und Fujifilm Cellular Dynamics, Inc., Madison, USA, im Jahr 2018 gegründete Unternehmen entwickelt allogene Immunzelltherapien gegen Krebs. Die innovative Technologie beruht auf induzierten pluripotenten Stammzellen, die sich unbegrenzt selbst erneuern.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und nicht fortgeführtes Geschäft

Am 20. August 2019 haben Bayer und Elanco Animal Health LLC (Elanco), Greenfield, Indiana, USA, einen Kaufvertrag geschlossen, demgemäß Elanco den Geschäftsbereich Animal Health für einen Kaufpreis von 6.845 Mio. € - vorbehaltlich transaktionstypischer Kaufpreisanpassungen - erwirbt. Die Summe besteht zu 4.792 Mio. € aus einer Barkomponente, die transaktionstypischen Kaufpreisanpassungen unterliegt. Hinzu kommen 2.053 Mio. € in Aktien von Elanco, basierend auf dem unbeeinflussten volumengewichteten 30-Tages-Durchschnittskurs zum 6. August 2019 in Höhe von 33,60 USD. Der Wert der Aktienkomponente ist bis zu einer Abweichung von 7,5 % vertraglich abgesichert. Dies bedeutet, dass die Anzahl der Elanco-Aktien, die Bayer erhält, sich erhöht (reduziert), wenn der Aktienkurs sich innerhalb des Korridors zwischen 31,26 USD und 36,32 USD verringert (erhöht). Basierend auf dem Stichtagskurs der Elanco-Aktie zum 30. Juni 2020 von 21,45 USD hätte sich der Wert der Aktienkomponente um 654 Mio. € reduziert. Basierend auf diesem Aktienkurs würde Bayer 73 Mio. Elanco-Aktien erhalten.

Am 29. November 2019 hat Bayer die Veräußerung seiner Anteile am Chemieparkbetreiber Currenta abgeschlossen. Am 6. August 2019 hatte Bayer einen Vertrag geschlossen, nach dem der Anteil an Currenta an InfraChem Holdings S.à r.l., Luxemburg, Luxemburg, veräußert werden sollte. InfraChem Holdings S.à r.l. ist eine von Macquarie Infrastructure and Real Assets geführte Gesellschaft. Currenta managt und betreibt Infrastruktur, Energieversorgung und weitere wesentliche Dienstleistungen in den Chemieparks in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen. Der vorläufige Verkaufspreis für Bayers Anteil an Currenta beträgt 1.104 Mio. €. Zusätzlich veräußerte Bayer ein Immobilien- und Infrastrukturportfolio für 180 Mio. € an Currenta. Im desinvestierten Nettovermögen waren insbesondere Pensionsrückstellungen in Höhe von 1.584 Mio. € enthalten. Der vorläufige Veräußerungsgewinn beträgt 1.637 Mio. €.

Ab dem 3. Quartal 2019 sowie für alle Vorperioden werden Animal Health und Currenta in der Gewinn- und Verlustrechnung als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesen.

Im Einzelnen setzt sich das Ergebnis aus dem nicht fortgeführten Geschäft wie folgt zusammen:

B13

Gewinn- und Verlustrechnung aus nicht fortgeführtem Geschäft

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Currenta Animial Health Gesamt
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 Q2 2019 Q2 2020 Q2 2019 Q2 2020
Umsatzerlöse 318 - 454 488 772 488
Herstellungskosten -262 - -125 -134 -387 -134
Bruttoergebnis vom Umsatz 56 - 329 354 385 354
Vertriebskosten -2 - -162 -162 -164 -162
Forschungs- und Entwicklungskosten -1 - -35 -35 -36 -35
Allgemeine Verwaltungskosten -13 - -28 -50 -41 -50
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge -2 - -1 5 -3 5
EBIT1 38 - 103 112 141 112
Finanzergebnis -23 - - -5 -23 -5
Ergebnis vor Ertragsteuern 15 - 103 107 118 107
Ertragsteuern -9 - -24 -36 -33 -36
Ergebnis nach Ertragsteuern 6 - 79 71 85 71
davon auf andere Gesellschafter entfallend - - - - - -
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend (Konzernergebnis) 6 - 79 71 85 71

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

B14

Gewinn- und Verlustrechnung aus nicht fortgeführtem Geschäft

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Currenta Animal Health Gesamt
in Mio. € H1 2019 H1 2020 H1 2019 H1 2020 H1 2019 H1 2020
Umsatzerlöse 660 - 875 984 1.535 984
Herstellungskosten -557 - -248 -273 -805 -273
Bruttoergebnis vom Umsatz 103 - 627 711 730 711
Vertriebskosten -5 - -279 -286 -284 -286
Forschungs- und Entwicklungskosten -1 - -64 -67 -65 -67
Allgemeine Verwaltungskosten -18 - -42 -103 -60 -103
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge -4 - -6 9 -10 9
EBIT1 75 - 236 264 311 264
Finanzergebnis -39 - -1 -6 -40 -6
Ergebnis vor Ertragsteuern 36 - 235 258 271 258
Ertragsteuern -15 - -59 -67 -74 -67
Ergebnis nach Ertragsteuern 21 - 176 191 197 191
davon auf andere Gesellschafter entfallend - - - - - -
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend (Konzernergebnis) 21 - 176 191 197 191

1 Zur Definition siehe Geschäftsbericht 2019, A 2.3 "Alternative Leistungskennzahlen des Bayer-Konzerns".

Die Kapitalflüsse aus nicht fortgeführtem Geschäft setzten sich im 2. Quartal 2020 wie folgt zusammen:

B15

Kapitalflüsse aus nicht fortgeführtem Geschäft

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Currenta Animal Health Gesamt
in Mio. € Q2 2019 Q2 2020 Q2 2019 Q2 2020 Q2 2019 Q2 2020
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit 52 - 78 163 130 163
Zu-/Abfluss aus investiver Tätigkeit -31 - -16 -14 -47 -14
Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit -21 - -62 -149 -83 -149
Veränderung Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - - - - - -

Im Halbjahr 2020 wirkte sich das nicht fortgeführte Geschäft wie folgt auf die Kapitalflussrechnung aus:

B16

Kapitalflüsse aus nicht fortgeführtem Geschäft

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Currenta Animal Health Gesamt
in Mio. € H1 2019 H1 2020 H1 2019 H1 2020 H1 2019 H1 2020
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit 64 - 100 123 164 123
Zu-/Abfluss aus investiver Tätigkeit -54 - -29 -26 -83 -26
Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit -10 - -71 -97 -81 -97
Veränderung Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - - - - - -

Da den nicht fortgeführten Geschäften keine Zahlungsmittel zuzuordnen sind, werden die erwirtschafteten Zahlungsmittel im Finanzierungshaushalt wieder abgeführt.

Nachfolgend sind die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden dargestellt, die im Wesentlichen die an Elanco zu veräußernden Geschäfte enthalten:

B17

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

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in Mio. € 30.06.2020
Geschäfts- oder Firmenwerte 97
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 139
Sachanlagen 356
Latente Steuern 107
Vorräte 337
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8
Sonstige Forderungen 43
Ertragsteuererstattungsansprüche 98
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 1.192
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen 193
Andere Rückstellungen 64
Rückerstattungsverpflichtungen 54
Finanzverbindlichkeiten 8
Ertragsteuerverbindlichkeiten 142
Latente Steuern 10
Sonstige Verbindlichkeiten 16
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 49
Verbindlichkeiten im direkten Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 536

Desinvestitionen

Am 11. Februar 2020 gab Bayer eine Vereinbarung mit der Nuvisan ICB GmbH, Neu-Ulm, Deutschland, bekannt, die einen großen Teil der in Berlin ansässigen Forschung auf dem Gebiet kleinmolekularer Wirkstoffe übernimmt. Die Nuvisan Gruppe ist ein internationaler Dienstleister im Bereich der klinischen Studien, Labordienstleistungen und der Auftragsfertigung für die pharmazeutische Industrie. Bayer wird dadurch die Flexibilität und Produktivität der Forschung und Entwicklung weiter erhöhen. Am 30. Juni 2020 wurde die Transaktion abgeschlossen. Der vorläufige Basisverkaufspreis beträgt 0 Mio. €, der vorläufige Veräußerungsverlust 19 Mio.€.

Desinvestitionen im Vorjahr

Am 13. Dezember 2019 haben Bayer und CRISPR Therapeutics AG, Zug, Schweiz, vereinbart, ihre Zusammenarbeit im Joint Venture Casebia, das 2015 gegründet worden war, zu beenden. Als Teil der Vereinbarung übertrug Bayer seine Anteile an dem Joint Venture auf CRISPR und erhielt Co-Vermarktungsrechte sowie eine Zahlung von 14 Mio. €. Außerdem muss eine von Bayer zugesagte, aber ausstehende Kapitaleinlage in Höhe von 59 Mio. €, die zuvor passiviert war, nicht mehr geleistet werden.

Am 1. November 2019 hat Bayer die Veräußerung seines Dr.-Scholl's-Geschäfts abgeschlossen.

Am 19. Juli 2019 hatte Yellow Wood Partners LLC, Boston, USA, eine Vereinbarung zum Erwerb des Dr.-Scholl's-Geschäfts von Bayer unterzeichnet. Gemäß IFRS 5 wurden die mit dem Geschäft verbundenen Vermögenswerte und Schulden seit dem 2. Quartal 2019 als zur Veräußerung gehalten ausgewiesen. Auf die Veräußerungsgruppe wurden Wertminderungen in Höhe von 429 Mio. € ergebniswirksam erfasst, davon 208 Mio. € auf Geschäfts- oder Firmenwerte. Der finale Kaufpreis beträgt 516 Mio. € und entspricht dem Buchwert des abgehenden Nettovermögens.

Am 30. August 2019 hat Bayer den Verkauf des Coppertone-Geschäfts an die Beiersdorf AG, Hamburg, Deutschland, abgeschlossen. Die beiden Unternehmen hatten im Mai 2019 eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Gemäß IFRS 5 wurden die mit dem Geschäft verbundenen Vermögenswerte und Schulden im 2. Quartal 2019 als zur Veräußerung gehalten ausgewiesen. Der finale Kaufpreis beträgt 498 Mio. € und entspricht dem Buchwert des abgehenden Nettovermögens.

Am 27. Juli 2018 hatte Bayer die Verträge zum Verkauf des Geschäfts mit verschreibungspflichtigen Dermatologieprodukten mit dem Käufer LEO Pharma A/S, Ballerup, Dänemark, unterzeichnet. Am 4. September 2018 wurde das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Dermatologieprodukten des Segments Consumer Health in den USA auf den Käufer LEO Pharma A/S, Ballerup, Dänemark, übertragen. Der finale Kaufpreis betrug 58 Mio. €, der finale Veräußerungsgewinn 35 Mio. €. Das verbliebene globale Geschäft außerhalb der USA wurde am 1. Juli 2019 auf den Käufer übertragen. Das veräußerte Portfolio umfasst verschreibungspflichtige Marken wie u. a. Advantan, Skinoren und Travocort. Der finale Kaufpreis beträgt 617 Mio. €, der finale Veräußerungsgewinn 347 Mio. €.

Finanzinstrumente

Die nachfolgenden Tabellen stellen die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Kategorie von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 9 dar und leiten diese auf die entsprechenden Bilanzpositionen über. Da die Bilanzpositionen "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen", "Sonstige Forderungen", "Finanzverbindlichkeiten" und "Sonstige Verbindlichkeiten" sowohl Finanzinstrumente als auch nicht finanzielle Vermögenswerte bzw. nicht finanzielle Verbindlichkeiten (z. B. sonstige Steuerforderungen) enthalten, dient die Spalte "Nicht finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten" einer entsprechenden Überleitung.

B18

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente

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30.06.2020
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet [Nachrichtlich: beizulegender Zeitwert4]
Bewertungskategorien (IFRS 9)1 Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet
Auf Basis öffentlich notierter Marktpreise (Stufe 1) Auf Basis beobachtbarer Marktdaten (Stufe 2) Auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren (Stufe 3) Nicht finanzielle
Vermögenswerte/
Verbindlichkeiten
in Mio. € Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Gesamt
Forderungen LuL 12.998 105 13.103
AC 12.998 12.998
Nicht finanzielle Vermögenswerte 105 105
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 197 2.207 457 1.197 4.058
AC 197 [197] 197
FVTPL, verpflichtend2 2.168 18 926 3.112
FVTOCI (kein Recycling), designiert3 37 259 296
Derivate 2 439 12 453
Sonstige Forderungen 316 66 1.828 2.210
AC 316 [316] 316
FVTPL, verpflichtend2 66 66
Nicht finanzielle Vermögenswerte 1.828 1.828
Zahlungsmittel/-äquivalente 3.148 3.148
AC 3.148 [3.148] 3.148
Finanzielle Vermögenswerte, gesamt 16.659 2.207 457 1.263 20.586
davon: AC 16.659 16.659
davon: FVTPL 2.168 18 992 3.178
Finanzverbindlichkeiten 41.041 202 76 41.319
AC 41.041 [31.566] [12.897] 41.041
Derivate 202 202
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten 76 76
Verbindlichkeiten LuL 5.098 5.098
AC 5.098 5.098
Sonstige Verbindlichkeiten 1.060 2 238 204 844 2.348
AC 1.060 [1.060] 1.060
FVTPL (nicht derivativ), verpflichtend2 198 198
Derivate 2 238 6 246
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten 844 844
Finanzielle Verbindlichkeiten, gesamt 47.199 2 440 204 47.845
davon: AC 47.199 47.199
davon: Derivate 2 440 6 448

1 AC: at Amortized Cost (zu fortgeführten Anschaffungskosten),
FVTOCI: at Fair Value through Other Comprehensive Income (zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral), FVTPL: at Fair Value through Profit or Loss (zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam)
2 Eine erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 9 ist verpflichtend.
3 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral gemäß IFRS 9, Paragraph 5.7.5
4 Beizulegender Zeitwert der Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung von IFRS 7, Paragraph 29 (a)

B19

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente

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31.12.2019
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet [Nachrichtlich: beizulegender Zeitwert5]
Bewertungskategorien (IFRS 9)1 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet Auf Basis öffentlich notierter Marktpreise (Stufe 1) Auf Basis beobachtbarer Marktdaten (Stufe 2) Auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren (Stufe 3) Nicht finanzielle
Vermögenswerte/
Verbindlichkeiten
in Mio. € Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Gesamt
Forderungen LuL 11.430 80 168 11.678
AC 11.430 11.430
FVTPL, verpflichtend2 80 80
Nicht finanzielle Vermögenswerte 168 168
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 809 1.692 195 1.166 3.862
AC 809 [809] 809
FVTPL, verpflichtend2 1.353 29 922 2.304
FVTOCI (kein Recycling), designiert3 336 232 568
Derivate 3 166 12 181
Sonstige Forderungen 287 65 2.210 2.562
AC 287 [287] 287
FVTPL, verpflichtend2 65 65
Nicht finanzielle Vermögenswerte 2.210 2.210
Zahlungsmittel/-äquivalente 3.185 3.185
AC 3.185 [3.185] 3.185
Finanzielle Vermögenswerte, gesamt 15.711 1.692 275 1.231 18.909
davon: AC 15.711 15.711
davon: FVTPL 1.353 109 987 2.449
Finanzverbindlichkeiten 37.896 1.001 123 74 39.094
AC 37.896 [33.285] [6.774] 37.896
FVTPL (nicht derivativ), designiert4 1.001 1.001
Derivate 123 123
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten 74 74
Verbindlichkeiten LuL 6.426 6.426
AC 6.426 6.426
Sonstige Verbindlichkeiten 1.156 3 211 198 1.354 2.922
AC 1.156 [1.156] 1.156
FVTPL (nicht derivativ), verpflichtend2 193 193
Derivate 3 211 5 219
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten 1.354 1.354
Finanzielle Verbindlichkeiten, gesamt 45.478 1.004 334 198 47.014
davon: AC 45.478 45.478
davon: FVTPL (nicht derivativ) 1.001 193 1.194
davon: Derivate 3 334 5 342

1 AC: at Amortized Cost (zu fortgeführten Anschaffungskosten),
FVTOCI: at Fair Value through Other Comprehensive Income (zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral), FVTPL: at Fair Value through Profit or Loss (zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam)
2 Eine erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 9 ist verpflichtend.
3 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral gemäß IFRS 9, Paragraph 5.7.5
4 Beim erstmaligen Ansatz gemäß IFRS 9 als FVTPL designiert
5 Beizulegender Zeitwert der Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung von IFRS 7, Paragraph 29 (a)

In der Kategorie "AC - zu fortgeführten Anschaffungskosten" innerhalb der sonstigen finanziellen Vermögenswerte sowie in den Finanzverbindlichkeiten sind auch Finanzierungs-Leasingforderungen bzw. Leasingverbindlichkeiten enthalten, bei denen Bayer der Leasinggeber bzw. Leasingnehmer ist und die folglich nach IFRS 16 bewertet werden.

Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (LuL), sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten weichen die Buchwerte am Bilanzstichtag nicht signifikant von den beizulegenden Zeitwerten ab.

Der nachrichtlich angegebene beizulegende Zeitwert der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten wird als Barwert der zukünftigen Zahlungsmittelzu- oder -abflüsse ermittelt. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes, ggf. unter Berücksichtigung der Bonität des Kontrahenten. Sollte ein börsennotierter Preis vorhanden sein, wird dieser als beizulegender Zeitwert angesetzt.

Die beizulegenden Zeitwerte von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten entsprechen notierten Preisen auf aktiven Märkten (Stufe 1) oder werden mit Bewertungstechniken basierend auf beobachtbaren Marktdaten zum Bilanzstichtag (Stufe 2) bzw. als Barwert der zukünftigen Zahlungsmittelzu- oder -abflüsse auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren (Stufe 3) ermittelt.

Sofern keine öffentlich notierten Marktpreise auf aktiven Märkten (Stufe 1) existieren, werden für Derivate die beizulegenden Zeitwerte mit Bewertungstechniken basierend auf beobachtbaren Marktdaten zum Bilanzstichtag ermittelt (Stufe 2). Bei der Anwendung von Bewertungstechniken wird das Kreditrisiko der Vertragspartner bzw. unser Kreditrisiko durch die Ermittlung von Credit Value Adjustments bzw. Debt Value Adjustments berücksichtigt.

Die Bewertung der Devisen- und Warentermingeschäfte erfolgt einzelfallbezogen und mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Die beizulegenden Zeitwerte von Instrumenten zur Sicherung von Zinsrisiken sowie von Zinswährungsswaps ergeben sich durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsmittelzu- und -abflüsse, ggf. unter Berücksichtigung einer Fremdwährungsumrechnung zum Stichtag. Zur Abzinsung dienen Marktzinssätze, die über die Restlaufzeit der Instrumente angewendet werden.

Sofern beizulegende Zeitwerte auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren geschätzt wurden, werden sie innerhalb der Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie ausgewiesen. Dies betrifft bestimmte Schuld- und Eigenkapitaltitel, teilweise die beizulegenden Zeitwerte eingebetteter Derivate sowie die Verpflichtungen für bedingte Gegenleistungen im Rahmen von Unternehmensakquisitionen. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Schuldtitel innerhalb der Kategorie "FVTPL - zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam" ist häufig das Kreditrisiko der wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktor, der im Discounted-Cashflow-Ansatz zur Anwendung kommt. Hierbei werden Credit Spreads von vergleichbaren Emittenten angewendet. Ein signifikanter Anstieg des Kreditrisikos könnte in einem niedrigeren beizulegenden Zeitwert resultieren, während ein signifikanter Rückgang zu einem höheren beizulegenden Zeitwert führen könnte. Eine relative Veränderung des Credit Spread um 10 % hat jedoch keine wesentliche Auswirkung auf den beizulegenden Zeitwert.

Eingebettete Derivate werden von den jeweiligen Basisverträgen - sofern diese keine Finanzinstrumente sind - separiert. Bei den Basisverträgen handelt es sich in der Regel um Absatz- oder Bezugsverträge aus dem operativen Geschäft. Die Zahlungsströme aus dem Vertrag ändern sich aufgrund der eingebetteten Derivate beispielsweise in Abhängigkeit von Wechselkursschwankungen bzw. Preisschwankungen. Die intern durchgeführte Bewertung von eingebetteten Derivaten erfolgt insbesondere mit der Discounted-Cashflow-Methode, die auf individuellen nicht beobachtbaren Inputfaktoren - u. a. geplanten Absatz- und Bezugsmengen sowie aus Marktdaten abgeleiteten Preisen - basiert. Basierend auf diesen beizulegenden Zeitwerten erfolgt ein regelmäßiges Monitoring im Rahmen der quartalsweisen Berichterstattung.

Die Bayer AG hat im Juni 2020 die Umtauschanleihe im Nominalvolumen von 1,0 Mrd. €, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurde, in Geld zurückgezahlt.

Die Entwicklung der auf nicht beobachtbaren Inputfaktoren basierenden und zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Stufe 3) für jede einzelne Kategorie von Finanzinstrumenten stellte sich wie folgt dar:

B20

Entwicklung der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Stufe 3)

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in Mio. € Vermögens-
werte - FVTPL1
FVTOCI1 (kein Recycling) Derivate (Saldo) Verbindlichkeiten -FVTPL1
(nicht derivativ)
Gesamt
Nettobuchwerte 01.01.2020 987 232 7 -193 1.033
Ergebniswirksam erfasste Gewinne/
Verluste (-)
4 - -1 -6 -3
davon zum Bilanzstichtag gehaltene Vermögenswerte/Verbindlichkeiten 4 - -1 -6 -3
Ergebnisneutral erfasste Gewinne/
Verluste (-)
- 19 - - 19
Zugänge von Vermögenswerten/
Verbindlichkeiten (-)
1 2 - - 3
Abgänge von Vermögenswerten (-)/
Verbindlichkeiten
- -1 - 1 -
Abgänge aus Desinvestitionen/
Konzernkreisänderungen
- 7 - - 7
Nettobuchwerte 30.06.2020 992 259 6 -196 1.059

1 Zur Bezeichnung der Bewertungskategorien siehe Tabelle B 18.

B21

Entwicklung der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Stufe 3)

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in Mio. € Vermögens-
werte - FVTPL1
FVTOCI1 (kein Recycling) Derivate (Saldo) Verbindlichkeiten -FVTPL1
(nicht derivativ)
Gesamt
Nettobuchwerte 01.01.2019 937 186 32 -20 1.135
Ergebniswirksam erfasste Gewinne/
Verluste (-)
25 - 30 - 55
davon zum Bilanzstichtag gehaltene
Vermögenswerte/Verbindlichkeiten
25 - 30 - 55
Ergebnisneutral erfasste Gewinne/
Verluste (-)
- 2 - - 2
Zugänge von Vermögenswerten/
Verbindlichkeiten (-)
- 25 - - 25
Abgänge von Vermögenswerten(-)/
Verbindlichkeiten
- - - 6 6
Nettobuchwerte 30.06.2019 962 213 62 -14 1.223

1 Zur Bezeichnung der Bewertungskategorien siehe Tabelle B 19.

Ergebniswirksame Veränderungen wurden in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen sowie im Finanzergebnis in den Zinserträgen, im Kursergebnis und in den sonstigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen erfasst.

Zum 30. Juni 2020 bestehen Eventualverbindlichkeiten von rund 3,1 Mrd. € wie zum Jahresende 2019. Im Wesentlichen sind diese auf steuerrechtliche, arbeitsrechtliche und sonstige Sachverhalte unter anderem in den USA, Brasilien, Indien, Griechenland und Italien zurückzuführen.

Rechtliche Risiken

Hinsichtlich der Angaben zu den rechtlichen Risiken des Bayer-Konzerns verweisen wir auf die Darstellung in Anhangangabe [30] im Bayer-Geschäftsbericht 2019. Der Bayer-Geschäftsbericht 2019 steht unter www.bayer.de kostenlos zum Herunterladen bereit. Seit diesem Geschäftsbericht hat es folgende wesentliche Veränderungen im Bereich der rechtlichen Risiken gegeben:

Produktbezogene Auseinandersetzungen

Essure: Bis zum 24. Juli 2020 wurden Bayer US-Klagen von etwa 32.000 Anwenderinnen von Essure, einem Medizinprodukt zur permanenten Verhütung ohne operativen Eingriff, zugestellt. Die Klägerinnen machen Gesundheitsschäden im Zusammenhang mit Essure geltend, wie beispielsweise Hysterektomie, Perforation, Schmerzen, Blutungen, Gewichtszunahme, Nickelallergie, Depression oder ungewollte Schwangerschaft, und verlangen Schaden- und Strafschadenersatz. In jüngerer Zeit wurden Gespräche über mögliche Vergleiche intensiviert; diese haben in den vergangenen Wochen gute Fortschritte gemacht. Gleichzeitig halten wir weiterhin an der Sicherheit und Wirksamkeit von Essure fest und sind bereit, dieses Medizinprodukt in Rechtsstreitigkeiten energisch zu verteidigen.

Roundup (Glyphosat): Bis zum 24. Juli 2020 wurden Monsanto, einer Tochtergesellschaft von Bayer, in den USA Klagen von etwa 56.200 Klägern zugestellt. Die Kläger tragen vor, sie seien mit von Monsanto hergestellten glyphosathaltigen Produkten in Berührung gekommen. Glyphosat ist der in bestimmten Herbiziden von Monsanto einschließlich der Roundup-Produkte enthaltene Wirkstoff. Die Kläger tragen vor, ihr Kontakt mit diesen Produkten habe zu Gesundheitsschäden geführt, u. a. zu Erkrankungen wie dem Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) und dem multiplen Myelom, und sie verlangen Schaden- und Strafschadenersatz. Mit weiteren Klagen ist zu rechnen.

Im Juni 2020 hat Monsanto ohne Eingeständnis einer Haftung eine Grundsatzvereinbarung mit den Klägern getroffen, um die meisten der aktuellen Roundup-Rechtsstreitigkeiten, etwa 75 % der insgesamt ca. 125.000 bekannten gerichtlich eingereichten und nicht eingereichten Ansprüche, beizulegen und einen Mechanismus zur Beilegung möglicher zukünftiger Klagen einzurichten.

Als Gesamtkosten für die vorgesehenen Vergleiche bestehender Klagen für alle ausstehenden Ansprüche werden derzeit bis zu 9,6 Milliarden USD erwartet. Monsanto geht davon aus, dass eine beträchtliche Anzahl der ausstehenden Ansprüche in den kommenden Monaten beigelegt werden kann. Mögliche zukünftige Rechtsstreitigkeiten zu Roundup sollen über eine gesonderte Sammelklägervereinbarung (Class Settlement Agreement) zwischen Monsanto und den Klägeranwälten geregelt werden. Diese Vereinbarung will Monsanto mit einer zusätzlichen Zahlung von 1,25 Mrd. USD ausstatten. Monsanto kann sich aus den verschiedenen Vergleichsvereinbarungen zurückziehen, wenn bestimmte Quoten zur Anspruchsberechtigung und Beteiligung der Kläger nicht erfüllt werden. Kläger, die sich gegen einen Vergleich entscheiden, haben das Recht, ihre Ansprüche gegen das Unternehmen separat zu verfolgen. Am 6. Juli 2020 erließ Richter Chhabria einen Beschluss, in dem er Bedenken gegen bestimmte Bestandteile der Sammelklägervereinbarung äußerte und anmerkte, dass er dazu neigt, den Antrag abzulehnen. Die Parteien haben beschlossen, ihren Antrag zurückzuziehen, um sich umfassend mit den Fragen des Gerichts zu dem Vorschlag der Sammelklägergruppe befassen zu können. Bayer setzt sich weiterhin nachdrücklich für eine Lösung ein, die gleichzeitig sowohl die gegenwärtigen Rechtsstreitigkeiten zu vernünftigen Bedingungen beilegt als auch Führung und Beilegung künftiger Rechtsstreitigkeiten in tragfähiger Weise regelt.

Die drei Fälle, die bisher vor Gericht verhandelt wurden - Johnson, Hardeman und Pilliod -, werden in den jeweiligen Rechtsmittelinstanzen fortgeführt und sind nicht von dem Vergleich umfasst. Am 20. Juli 2020 hat das kalifornische Berufungsgericht das Urteil zu Johnson dem Grunde nach bestätigt, aber die Schadenersatzsumme von insgesamt 78,5 Millionen USD auf etwa 20,5 Millionen USD reduziert. Das Gericht hat den kompensatorischen Schadenersatz von 39,3 Millionen USD auf etwa 10,25 Millionen USD reduziert und den Strafschaden auf denselben Betrag gesenkt. Die mündliche Verhandlung vor dem Berufungsgericht im ersten Verfahren, das vor einem Bundesgericht verhandelt wurde (Hardeman), wird voraussichtlich im September-November 2020 stattfinden. Das schriftliche Vorverfahren im dritten Berufungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Wir glauben, dass die Urteile nicht durch die im Prozess vorgelegten Beweise und die Rechtslage gestützt werden, und beabsichtigen daher, die Rechtsmittel energisch zu verfolgen.

Bis zum 24. Juli 2020 wurden Monsanto neun kanadische Klagen im Zusammenhang mit Roundup zugestellt, in denen jeweils die Zulassung einer Sammelklage beantragt wird.

Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, die Sicherheit von Glyphosat und unseren glyphosatbasierten Herbiziden entschieden zu verteidigen.

Dicamba: Bis zum 24. Juli 2020 wurden Monsanto, einer Tochtergesellschaft von Bayer, und der ebenfalls verklagten BASF in den USA Klagen von etwa 250 Klägern vor bundesstaatlichen Gerichten und vor Bundesgerichten zugestellt. Die Kläger behaupten, Verwehungen des Herbizids Xtendimax von Monsanto sowie andere Dicamba enthaltende Produkte, angewandt auf Dicamba-tolerante Xtend-Pflanzen, hätten Pflanzenschäden verursacht. Zudem tragen die Kläger u. a. vor, Monsanto und BASF hätten gewusst oder wissen müssen, dass die Anwendung von Dicamba auf Dicamba-tolerante Xtend-Pflanzen solche Schäden verursachen würde, und sie hätten versäumt, dieses zu verhindern. Mit weiteren Klagen ist zu rechnen. 2018 wurden 35 Fälle zur vorprozessualen Koordination in einer sogenannten Multidistrict Litigation ("MDL") vor einem Bundesgericht in Missouri zusammengefasst; zum 24. Juli 2020 betrug die Zahl der Fälle in der MDL etwa 40. Im Februar 2020 bekam ein Kläger in dem ersten Jury-Verfahren vor dem MDL-Gericht (Bader Farms) Schadenersatz in Höhe von 265 Mio. USD zugesprochen, von denen 15 Mio. USD auf kompensatorischen Schadenersatz und 250 Mio. USD auf sogenannten Strafschadenersatz entfallen. Monsanto und BASF haften gesamtschuldnerisch für den Gesamtbetrag von 265 Mio. USD. Wir halten das Urteil für falsch und haben erstinstanzlich Rechtsbehelfe (sogenannte Post Trial Motions) eingelegt und beantragt, das gesamte Urteil aufzuheben oder ansonsten die Verhandlung zu wiederholen und/oder die Höhe des Strafschadenersatzes wesentlich zu reduzieren. Im Fall der Bader Farms gab es keinen qualifizierten Beweis dafür, dass Produkte von Monsanto auf der Plantage vorhanden und/oder für die behaupteten Verluste verantwortlich waren. Wir sind überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigen, uns in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen. Falls das Prozessgericht den erstinstanzlich eingereichten Anträgen nicht stattgibt, werden wir Berufung einlegen.

Im Juni 2020 erzielte Monsanto eine Vereinbarung mit den Klägern zur Beilegung der Dicamba-Gerichtsverfahren. Der Vergleich sieht die Befriedigung begründeter Ansprüche von Farmern aus dem Anbau von Sojabohnen in den Erntejahren 2015-2020 vor, die einen Ertragsverlust aufgrund der Anwendung von Dicamba-Produkten auf einer Xtend-Kultur nachweisen können. Dieser Teil des Vergleichs ist auf 300 Millionen USD begrenzt. Der Vergleich beinhaltet zusätzliche Mittel in Höhe von bis zu 100 Millionen USD, um für Ansprüche wegen Dicamba-Schäden von Landwirten anderer, nicht aus Sojabohnen stammender Kulturen sowie für Anwaltskosten, Prozesskosten und die Verwaltung des Vergleichs aufzukommen. Der Vergleich sieht eine Mindestbeteiligungsquote von 97 % der bestehenden Dicamba-Klagen und Forderungen vor. Anderenfalls kann Monsanto die Vergleichsvereinbarung kündigen. Der Fall Bader Farms wird nicht in den Vergleich einbezogen. Die Parteien erwarten, dass die Bearbeitung der Klagen im 4. Quartal 2020 beginnt.

Versicherung gegen Produkthaftungsansprüche

Im Zusammenhang mit den oben und im Bayer-Geschäftsbericht 2019 genannten produktbezogenen Auseinandersetzungen ist Bayer in jeweils industrieüblichem Umfang gegen gesetzliche Produkthaftungsansprüche versichert und hat auf Grundlage der derzeit vorliegenden Informationen angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen für erwartete Verteidigungskosten getroffen bzw. wird dies zu gegebener Zeit für die oben dargestellten Vergleiche ebenfalls tun. Die bilanziellen Vorsorgemaßnahmen hinsichtlich der Ansprüche zu Essure, Dicamba und Roundup (Glyphosat) übersteigen allerdings den bestehenden Versicherungsschutz.

Patentrechtliche Auseinandersetzungen

Xarelto: Im Mai 2020 reichten Bayer und Janssen Pharmaceuticals bei einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Unichem, Inc. und Unichem Pharmaceuticals (USA), Inc. (zusammen "Unichem") ein. Im März 2020 hatte Bayer eine Mitteilung über einen abgekürzten Zulassungsantrag für ein neues Arzneimittel erhalten, mit dem Unichem die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version von Xarelto in den Vereinigten Staaten vor Ablauf des Patentschutzes für den Wirkstoff bis 2024 verfolgt. Xarelto ist ein oraler Gerinnungshemmer zur Behandlung und Prävention von Blutgerinnseln. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen.

Weitere rechtliche Verfahren

PCB: Monsanto, eine Tochtergesellschaft von Bayer, wurde in Klageverfahren von verschiedenen staatlichen Stellen in den USA benannt. Diese behaupten, Monsanto, Pharmacia und Solutia seien gemeinsam als Produzent von PCB für verschiedene PCB-bedingte Schäden in der Umwelt verantwortlich, u. a. in Gewässern. Es sei gleichgültig, wie die PCBs dorthin gelangt seien. PCBs sind künstlich hergestellte Chemikalien, die für verschiedene Zwecke weit verbreitet waren, ehe die Herstellung von PCBs von der Umweltschutzbehörde Environmental Protection Agency (EPA) in den USA 1979 verboten wurde. Wir sind davon überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigen, uns in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen.

Im Juni 2020 traf Bayer eine Vereinbarung für einen Sammelvergleich (Class Settlement) zur Beilegung von Klagen von ca. 2.500 kommunalen Regierungsbehörden in den Vereinigten Staaten gegen eine Gesamtzahlung von ca. 650 Millionen USD, einschließlich Zahlungen für die Mitglieder des Sammelvergleichs und Anwaltskosten. Dieser Vergleich geht von einer Mindestbeteiligungsquote von 98 % aller zum Vergleich berechtigten kommunalen Körperschaften aus, anderenfalls hat Monsanto die Möglichkeit, die Vergleichsvereinbarung zu annullieren. Diese Vereinbarung bedarf einer gerichtlichen Zustimmung, bevor sie in Kraft tritt. Darüber hinaus hat Bayer im Juni 2020 Vereinbarungen zur Beilegung einzelner Klagen der Generalstaatsanwälte der Bundesstaaten New Mexico und Washington sowie des District of Columbia für einen Gesamtbetrag von ca. 170 Millionen USD getroffen. Sollten diese Vergleiche wirksam werden, werden sie den Großteil der anhängigen Klagen von Regierungsbehörden beseitigen. Bayer wird sich in allen noch anhängigen Verfahren weiterhin energisch verteidigen. Monsanto ist darüber hinaus mit einer Vielzahl von Klagen wegen des Gebrauchs von und der Exposition gegenüber PCB-Produkten konfrontiert, in denen Gesundheits- und Vermögensschäden geltend gemacht werden. Wir sind davon überzeugt, auch in diesen Verfahren gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigen, uns entschieden zur Wehr zu setzen.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Im 2. Quartal 2020 betrug der Cashflow aus operativer Tätigkeit aus fortzuführendem Geschäft 2.251 Mio. € (Vorjahr: 1.470 Mio. €). Der Anstieg resultiert insbesondere aus niedrigeren Steuerzahlungen. Die Bewegung des übrigen Nettovermögens ist im Wesentlichen auf die Passivierung der Rückstellungen für die genannten Vereinbarungen zur Beilegung der Rechtsstreitigkeiten zurückzuführen und neutralisiert den korrespondierenden Effekt im EBIT. Der Cashflow aus operativer Tätigkeit (Gesamt) betrug im 2. Quartal 2.414 Mio. € (Vorjahr: 1.600 Mio. €).

Im Rahmen der investiven Tätigkeit sind im 2. Quartal 2020 421 Mio. € abgeflossen (Vorjahr: 544 Mio. €). In Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte investierten wir 585 Mio. € (Vorjahr: 458 Mio. €). Aus kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten flossen 66 Mio. € zu (Vorjahr: Abfluss 102 Mio. €).

Aus Finanzierungstätigkeit ergaben sich per saldo Auszahlungen in Höhe von 1.126 Mio. € (Vorjahr: 1.735 Mio. €). Die darin enthaltene Nettokreditaufnahme betrug 2.066 Mio. € (Vorjahr: 1.325 Mio. €). Als Dividende zahlten wir 2.751 Mio. € aus.

Beziehung zu nahestehenden Personen

Nahestehende Unternehmen und Personen im Sinne des IAS 24 (Related-Party-Disclosures) sind juristische oder natürliche Personen, die auf die Bayer AG und deren Tochterunternehmen Einfluss nehmen können oder der Kontrolle, der gemeinschaftlichen Führung oder einem maßgeblichen Einfluss durch die Bayer AG bzw. deren Tochterunternehmen unterliegen. Dazu gehören insbesondere nicht konsolidierte Tochtergesellschaften, zu Anschaffungskosten oder nach der Equity-Methode einbezogene Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen sowie Versorgungspläne und ferner die Organmitglieder der Bayer AG.

Die Verkäufe an nahestehende Unternehmen und Personen sind aus Sicht des Bayer-Konzerns nicht von materieller Bedeutung. Die Verbindlichkeiten gegenüber Versorgungsplänen sind im Vergleich zum Jahresende 2019 (0,2 Mrd. €) um 0,2 Mrd. € gestiegen.

Sonstige Angaben

Die Hauptversammlung hat am 28. April 2020 der von der Verwaltung vorgeschlagenen Dividende von 2,80 € je dividendenberechtigter Aktie für das Geschäftsjahr 2019 zugestimmt.

Den im Geschäftsjahr 2019 amtierenden Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats ist gemäß den Vorschlägen der Verwaltung Entlastung erteilt worden.

Die Hauptversammlung hat entsprechend der Vorschläge des Aufsichtsrats drei Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner gewählt und das vom Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Januar 2020 beschlossene Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder gebilligt.

Die in § 12 der Satzung der Gesellschaft festgelegte Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder hat die Hauptversammlung gemäß des Vorschlags von Vorstand und Aufsichtsrat bestätigt.

Die Hauptversammlung hat entsprechend des Vorschlags von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, § 8 Absatz 2 der Satzung der Gesellschaft hinsichtlich der Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder anzupassen.

Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, ist auf Vorschlag des Aufsichtsrats als Jahres- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 sowie als Prüfer für eine etwaige prüferische Durchsicht des verkürzten Abschlusses und Zwischenlageberichts zum 30. Juni 2020 sowie etwaiger verkürzter Abschlüsse und Zwischenlageberichte zum 30. September 2020 und zum 31. März 2021 gewählt worden.

Nachtragsbericht

Anleihenbegebung

Die Bayer AG hat am 6. Juli 2020 Anleihen über insgesamt 6 Mrd. € platziert. Die Emission bestand aus vier Tranchen von je 1,5 Mrd. € und Laufzeiten von 4 Jahren, 6,5 Jahren, 9,5 Jahren und 12 Jahren. Die Coupons der Tranchen betragen 0,375 %, 0,75 %, 1,125 % und 1,375 %.

Leverkusen, 27. Juli 2020

Bayer Aktiengesellschaft

Der Vorstand

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Werner Baumann
Liam Condon Wolfgang Nickl
Stefan Oelrich Heiko Schipper

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Leverkusen, 27. Juli 2020

Bayer Aktiengesellschaft

Der Vorstand

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Werner Baumann
Liam Condon Wolfgang Nickl
Stefan Oelrich Heiko Schipper

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Bilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, verkürzter Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2020, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen sowie unter ergänzender Beachtung des International Standard on Review Engagements 2410 "Review of Interim Financial Information performed by the Independent Auditor of the Entity" vorgenommen. Danach haben wir die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft sowie auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der Konzernzwischenabschluss der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WPHG aufgestellt worden ist.

München, den 28. Juli 2020

Deloitte GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Prof. Dr. Frank Beine Michael Mehren
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Finanzkalender

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Quartalsmitteilung 3. Quartal 2020 3. November 2020
Berichterstattung 2020 25. Februar 2021
Hauptversammlung 2021 27. April 2021
Quartalsmitteilung 1. Quartal 2021 12. Mai 2021

Impressum

Herausgeber
Bayer AG, 51368 Leverkusen, Bundesrepublik Deutschland

Redaktion
Jörg Schäfer, Tel. +49 214 30 39136
E-Mail:joerg.schaefer@bayer.com

Investor Relations
Peter Dahlhoff, Tel. +49 214 30 33022
E-Mail: peter.dahlhoff@bayer.com

Veröffentlichungstag
Dienstag, 4. August 2020

Bayer im Internet
www.bayer.com

Grundlagen der Berichterstattung

Dieser Zwischenbericht der Bayer AG ist ein Halbjahresfinanzbericht, der den Vorgaben des § 115 Abs. 2 Nr. 1 und 2, Abs. 3 und Abs. 4 WpHG entspricht. Bayer hat den verkürzten Konzernzwischenabschluss im Einklang mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie die Europäische Union (EU) übernommen hat. Der Bericht sollte zusammen mit dem Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2019 und den darin enthaltenen Zusatzinformationen über das Unternehmen gelesen werden. Den Geschäftsbericht 2019 finden Sie auf unserer Webseite www.bayer.com.

Zukunftsgerichtete Aussagen:

Dieser Halbjahresfinanzbericht kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Bayer beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Webseite www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

Markenrechtshinweis:

Bei den mit gekennzeichneten Produktnamen handelt es sich um Marken des Bayer-Konzerns bzw. unserer Vertriebspartner, die in vielen Ländern als eingetragene Marken geschützt sind.