![]() Bayerische Motoren Werke AktiengesellschaftMünchenKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016GESCHÄFTSBERICHT 2016Eine neue ÄraBMW GROUP IN ZAHLEN01 Bedeutsamste nichtfinanzielle Leistungsindikatorenscroll
02 Weitere nichtfinanzielle Kennzahlenscroll
1
Werte ohne ruhende Arbeitsverhältnisse, ohne
Mitarbeiter in Freizeitphase der Altersteilzeit, ohne Geringverdiener 03 Bedeutsamste finanzielle Leistungsindikatorenscroll
04 Weitere finanzielle Kennzahlenscroll
BERICHT DES AUFSICHTSRATSSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,im abgelaufenen Jahr feierte die BMW AG ihr hundertjähriges Bestehen. Das Jubiläumsjahr konnte BMW mit einem Rekordergebnis abschließen. Für die kommenden Jahre hat die BMW Group die Strategie NUMBER ONE> NEXT entwickelt, um sich den Herausforderungen durch Digitalisierung und Elektrifizierung zu stellen und den technologischen Wandel in der Automobilindustrie aktiv zu gestalten. Schwerpunkte der Überwachungs- und Beratungstätigkeit des AufsichtsratsWir haben die dem Aufsichtsrat nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben sorgfältig wahrgenommen. Wir haben die Geschäftsführung des Vorstands fortlaufend überwacht und den Vorstand bei wichtigen Vorhaben und Planungen beraten. Einen Schwerpunkt der Berichterstattung und unserer Beratungen bildete 2016 die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie. Wir haben uns darüber hinaus eingehend mit der Nachfolgeplanung für den Vorstand beschäftigt. Einen weiteren Themenschwerpunkt bildete die Unternehmensplanung. Die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage haben wir in jeder unserer fünf Aufsichtsratssitzungen ausführlich behandelt. Auch außerhalb der Sitzungen haben wir die geschäftliche Entwicklung des Unternehmens aufmerksam verfolgt. Der Vorstand hat uns regelmäßig über die aktuellen Vertriebs- und Personalzahlen informiert. Über wichtige aktuelle geschäftliche Vorgänge und wesentliche Vorhaben berichtete mir der Vorsitzende des Vorstands jeweils zeitnah direkt. Ebenso stand Herr Dr. Karl-Ludwig Kley, der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, bei Bedarf mit Herrn Dr. Friedrich Eichiner, dem für Finanzen zuständigen Mitglied des Vorstands, außerhalb der Sitzungen im direkten Austausch. Zu Jahresbeginn präsentierte uns der Vorstand die neuen Modelle und Modellüberarbeitungen, die 2016 für die Markteinführung vorgesehen waren. In den Sitzungen berichtete uns der Vorstand regelmäßig und ausführlich über die Lage des Unternehmens. Dabei ging der Vorstand auf die Absatzentwicklung und die Wettbewerbssituation in den Segmenten Automobile und Motorräder sowie die Entwicklung der Personalzahlen ein. Er unterrichtete uns über die konjunkturelle Entwicklung in wichtigen Regionen der Welt und die jeweiligen wirtschaftlichen Prognosen. Der Vorstand zeigte uns regelmäßig die Entwicklung des Neugeschäfts mit Endkunden und das Geschäftsvolumen im Segment Finanzdienstleistungen auf. Dabei erläuterte der Vorstand jeweils auch Planungsabweichungen. Im Rahmen der Berichte zur Lage informierte uns der Vorstand über wichtige aktuelle Vorhaben und Vorgänge, die dann in der darauf folgenden Aussprache vertieft wurden. So unterrichtete der Vorstand uns etwa über die Kooperation mit Mobileye und Intel zur Entwicklung von Technologien für das hoch und voll automatisierte Fahren sowie über das geplante Joint Venture mit anderen Automobilherstellern zum Aufbau einer markenunabhängigen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Darüber hinaus waren beispielsweise der vollständige Erwerb des Parkplatzdienstleisters ParkMobile sowie die Erweiterung des Gesellschafterkreises bei dem Kartendienst HERE Gegenstand der Berichterstattung. Der Vorstand informierte uns auch über die Auswirkungen eines Erdbebens in Japan auf die Versorgungssicherheit für bestimmte Bauteile. Mit der geschäftlichen Entwicklung in wichtigen Märkten, insbesondere China und den USA, haben wir uns eingehend beschäftigt. Aus Anlass des Volksentscheids im Vereinigten Königreich zum Austritt aus der Europäischen Union haben wir uns vom Vorstand die möglichen Konsequenzen für die BMW Group aufzeigen lassen. Der Vorstand berichtete uns zeitnah über die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie. Aufbauend auf einer gründlichen Analyse der veränderten Umfeldbedingungen stellte uns der Vorstand die Stoßrichtungen der Strategie NUMBER ONE > NEXT vor, die operative Exzellenz und Investitionen in Zukunftsthemen bei stabiler Konzernprofitabilität vereinen soll. Im Anschluss haben wir einzelne strategische Fragestellungen, zum Beispiel zur Digitalisierung, zur Elektromobilität und zum Leichtbau mit dem Vorstand erörtert. Eine Aufsichtsratssitzung fand in Goodwood, England, am Sitz und Werkstandort von Rolls-Royce Motor Cars statt. In dieser Sitzung befassten wir uns unter anderem mit einem Bericht des Vorstands zur Produktqualität und Kundenzufriedenheit. Der Vorstand erläuterte unterschiedliche bestehende und geplante Emissionsanforderungen in wichtigen Märkten und stellte Maßnahmen zur Einhaltung der Vorgaben vor, einschließlich der weiteren Elektrifizierung der Fahrzeugflotte. Zudem erläuterte uns der Vorstand Strategie und Risikomanagement bei der Konzernfinanzierung. Bei der Besichtigung des Rolls-Royce Fahrzeugwerks informierten wir uns unter anderem darüber, wie individuelle Kundenwünsche im Sinne der Kundenorientierung umgesetzt werden. Schwerpunkte einer zweitägigen Sitzung waren die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie und die Längerfristige Unternehmensplanung. Im ersten Teil der Sitzung befassten wir uns vertieft mit der Strategie NUMBER ONE > NEXT und den vom Vorstand erarbeiteten Umsetzungsmaßnahmen. So erläuterte der Vorstand beispielsweise für das Handlungsfeld Technologien die getroffenen Maßnahmen für definierte Kernbereiche, etwa für den Bereich Efficient Dynamics NEXT. Auch die Digitalisierung im Vertrieb und in der Produktion und die damit verbundenen Anforderungen haben wir mit dem Vorstand eingehend erörtert. Nach gründlicher Beratung haben wir die Strategie NUMBER ONE > NEXT im Aufsichtsrat bestätigt. Wir nahmen die Gelegenheit wahr, auf einer Teststrecke unterschiedliche Serienfahrzeuge, wie aktuelle BMW Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge und einzelne Entwicklungsfahrzeuge, selbst zu fahren. Zusätzlich wurden uns ausgewählte Fahrzeuge als Modell präsentiert und erläutert. Die neue Markenstrategie, ein zentrales Element der Strategie NUMBER ONE > NEXT, wurde in diesem Rahmen näher erörtert. Am zweiten Tag der Sitzung stand die Längerfristige Unternehmensplanung für die Jahre 2017 bis 2022 im Mittelpunkt der Beratung. Der Vorstand zeigte dabei auch verschiedene Risikoszenarien auf, wie etwa eine weitere Verschärfung der Emissionsregulierung. Nach eingehender Prüfung und Beratung stimmten wir der Planung zu. Wir bestärkten den Vorstand, zur Sicherung der nötigen Zukunftsinvestitionen die Fixkosten und die Profitabilität weiter sorgfältig zu überwachen. Der Vorstand berichtete uns ausführlich zur geschäftlichen Entwicklung, zur Risikosituation sowie zur strategischen Ausrichtung des Segments Finanzdienstleistungen. Ferner erläuterte er den aktuellen Stand eines aufsichtsbehördlichen Verfahrens gegen eine lokale Finanzdienstleistungsgesellschaft. Mit der vom Vorstand zum Ende des Berichtsjahres vorgestellten Jahresplanung für das Geschäftsjahr 2017 haben wir uns intensiv befasst. Die Chancen und Risiken für die Planung haben wir sorgfältig geprüft und mit dem Vorstand erörtert. Im Personalausschuss und im Aufsichtsrat haben wir die Struktur und die Höhe der Vergütung der Vorstandsmitglieder überprüft. Dabei haben wir die Entwicklung des Unternehmens mit der Entwicklung der Vorstandsvergütung über mehrere Jahre verglichen. Ferner berücksichtigten wir die Vergütung der oberen Führungskräfte und der inländischen Belegschaft der BMW AG insgesamt in ihrer zeitlichen Entwicklung. Darüber hinaus zogen wir die Expertise eines vom Vorstand und vom Unternehmen unabhängigen Vergütungsberaters hinzu und werteten Vergütungsstudien für den DAX aus. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass die Höhe der Vorstandsvergütung einschließlich der Pensionszusagen angemessen ist. Daher wurden 2016 keine Änderungen des Systems der Vorstandsvergütung beschlossen. Nähere Informationen zur Vorstandsvergütung sind im Vergütungsbericht zu finden (siehe Kapitel Erklärung zur Unternehmensführung, Corporate Governance). Zusammen mit dem Vorstand haben wir uns intensiv mit den Corporate Governance Standards der BMW Group und den Regelungen des Deutschen Corporate Governance Kodex befasst. Die aktuelle Entsprechenserklärung vom Dezember 2016 ist im Geschäftsbericht abgedruckt. Wir erörterten mit dem Vorstand auch voraussichtliche Auswirkungen des Technologiewandels auf den Personalbedarf und informierten uns über Maßnahmen zur Verankerung der Strategie NUMBER ONE > NEXT in der Unternehmenskultur sowie über die Aktivitäten des Unternehmens zur Gewinnung von Talenten. Der Vorstand berichtete uns darüber hinaus über erfolgte und geplante Einstellungen in definierten Zukunftsfeldern. Der aktuelle Stand des Diversity-Konzepts bei der BMW Group war ebenfalls Gegenstand der Berichterstattung. Dabei ging der Vorstand auch auf den Anteil der weiblichen Führungskräfte im Unternehmen ein, insbesondere den Anteil auf den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands sowie auf die vom Vorstand festgelegten Zielgrößen und den Stand der Zielerreichung für diese Ebenen. Für den Frauenanteil im Vorstand haben wir erneut eine Zielgröße und Zielerreichungsfrist beschlossen. Als Zielgröße für die Zeit vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2020 haben wir festgelegt, dass dem Vorstand weiterhin mindestens eine Frau angehören soll. Wir halten es für wünschenswert, den Vorstand auch mit einem höheren Frauenanteil besetzen zu können. Wir unterstützen die Aktivitäten des Vorstands, dafür den Frauenanteil auch auf den höchsten Führungsebenen im Unternehmen weiter zu steigern. Ferner haben wir für die Besetzung des Vorstands ein Diversitätskonzept erarbeitet. Die Besetzungsziele für den Aufsichtsrat, die die Grundlage eines Diversitätskonzepts bilden, wurden im Geschäftsjahr 2016 nicht geändert. Die Erfüllung der festgelegten Besetzungsziele zum 31. Dezember 2016 haben wir mit einer Selbstüberprüfung festgestellt. Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern traten im zurückliegenden Geschäftsjahr nicht auf. Wesentliche Geschäfte mit Aufsichtsratsmitgliedern und weiteren nahestehenden Personen im Sinne des IAS 24, einschließlich Familienangehöriger und zwischengeschalteter Unternehmen, werden regelmäßig quartalsweise überprüft. Der Aufsichtsrat hat auch die Effizienz seiner Tätigkeit überprüft, um Abläufe und Gremienarbeit weiter zu verbessern. Zu diesem Zweck habe ich auch Einzelgespräche mit den Aufsichtsratsmitgliedern geführt. Diese Überprüfung war ebenso Gegenstand einer Aussprache im Aufsichtsratsplenum. Als Ergebnis wurden zum Beispiel weitere Berichtsthemen festgelegt. Die Teilnahme an den fünf Aufsichtsratssitzungen, die individuell anhand der gezahlten Sitzungsgelder im Vergütungsbericht nachvollzogen werden kann, lag im abgelaufenen Geschäftsjahr im Durchschnitt bei über 90 %. Kein Mitglied des Aufsichtsrats nahm während seiner Mandatszeit im abgelaufenen Geschäftsjahr nur an der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats, des Präsidiums und der Ausschüsse, denen das Mitglied angehört, oder weniger teil. Aus der Arbeit des Präsidiums und der AusschüsseDer Aufsichtsrat hat ein Präsidium und vier Ausschüsse eingerichtet. Die Vorsitzenden der Ausschüsse berichteten dem Aufsichtsrat in der nächsten Sitzung des Plenums ausführlich über die Sitzungen der Gremien. Über die Beratungen im Nominierungsausschuss informierte ich die Anteilseignervertreter jeweils zeitnah. Im Corporate Governance Bericht sind die Aufgaben, die Besetzung und die Arbeitsweise der Ausschüsse näher beschrieben. Das Präsidium kam im Berichtsjahr zu vier Sitzungen zusammen. Soweit kein anderer Ausschuss zuständig war, befassten wir uns mit der inhaltlichen Vorbereitung der Plenarsitzungen. Wir bereiteten umfangreiche Themen durch Berichte und Aussprachen mit Mitgliedern des Vorstands und Bereichsleitern sorgfältig vor. Auch setzten wir weitere Themen für die Plenarsitzungen fest und gaben Anregungen für die Berichterstattung an den Aufsichtsrat. Der Prüfungsausschuss kam im Geschäftsjahr 2016 zu vier Sitzungen zusammen und hielt drei Telefonkonferenzen ab. Im Rahmen der Telefonkonferenzen erörterten wir mit dem Vorstand jeweils die Quartalsberichte vor ihrer Veröffentlichung. An der Telefonkonferenz zum Halbjahresfinanzbericht nahmen auch Vertreter des Abschlussprüfers teil. Die Vorbereitung der Bilanzaufsichtsratssitzung war der Schwerpunkt der Sitzung des Prüfungsausschusses im Frühjahr 2016. Bevor wir dem Aufsichtsratsplenum empfahlen, der Hauptversammlung 2016 die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Abschlussprüfer vorzuschlagen, holten wir eine Unabhängigkeitserklärung der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ein. Auch mit dem Umfang und der Zusammensetzung der Nichtprüfungsleistungen einschließlich Steuerberatungsleistungen, die im Konzern von KPMG Unternehmen erbracht worden sind, haben wir uns beschäftigt. Wir haben dabei keine Anhaltspunkte für Ausschluss- oder Befangenheitsgründe oder für eine Gefährdung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers festgestellt. Die Honorarangebote für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2016 und die prüferische Durchsicht des Halbjahresberichts 2016 hielten wir für angemessen. Nach der Hauptversammlung 2016 erteilten wir der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft daher die entsprechenden Aufträge und legten Prüfungsschwerpunkte fest. Wie in den Vorjahren berichtete der Leiter Konzerncontrolling im Geschäftsjahr 2016 zur aktuellen Risikosituation der BMW Group und erläuterte uns die Weiterentwicklung des Risikomanagements im Hinblick auf neue interne und externe Anforderungen. Über das Interne Kontrollsystem (IKS) in der Finanzberichterstattung informierte uns der Leiter Konzernberichtswesen und erläuterte die Fortentwicklung des IKS. Es konnten keine materiellen IKS-Schwächen festgestellt werden, die die Wirksamkeit des IKS gefährden würden. Der Vorsitzende des BMW Group Compliance Committee informierte uns über den Status der Compliance im Unternehmen und die erfolgte Weiterentwicklung der BMW Group Compliance Organisation zur Stärkung des lokalen Compliance-Managements und die damit zusammenhängenden nächsten Schritte. Über die Tätigkeit der Konzernrevision informierte uns der Leiter dieses Bereichs. Er erläuterte die wesentlichen Ergebnisse der durchgeführten Prüfungen sowie die Programmschwerpunkte für künftige Prüfungen im Industrie- und Finanzdienstleistungsgeschäft. Mit den Neuregelungen zur Abschlussprüfung, insbesondere den Anforderungen zur Erbringung von Nichtprüfungsleistungen durch den Abschlussprüfer und dem Verfahren zum Wechsel des Abschlussprüfers, haben wir uns im Prüfungsausschuss wiederholt beschäftigt. Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben haben wir einen Katalog von Nichtprüfungsleistungen, die durch den Abschlussprüfer erbracht werden können, gebilligt. Des Weiteren haben wir uns mit der durchgeführten Pflichtprüfung nach § 20 WpHG zum außerbörslichen Handel mit Derivaten befasst. Die Wirksamkeit des bei der BMW AG bestehenden Systems zur Einhaltung der regulatorischen Anforderungen wurde durch einen Wirtschaftsprüfer bestätigt. Darüber hinaus stimmten wir im Prüfungsausschuss der Entscheidung des Vorstands zu, das Grundkapital der Gesellschaft gemäß § 4 Ziffer 5 der Satzung (Genehmigtes Kapital 2014) um 305.000 € zu erhöhen und eine entsprechende Anzahl neuer, auf den Inhaber lautender Vorzugsaktien ohne Stimmrecht im Nennbetrag von 1 € für die Zwecke des Belegschaftsaktienprogramms zu vergünstigten Konditionen an Mitarbeiter auszugeben. Der Personalausschuss kam im Geschäftsjahr 2016 zu fünf Sitzungen zusammen. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit war die Vorbereitung von Entscheidungen des Aufsichtsratsplenums zur Besetzung des Vorstands. In einzelnen Fällen stimmten wir der Übernahme eines konzernexternen Mandats durch Mitglieder des Vorstands zu. Im Geschäftsjahr 2016 fanden zwei Sitzungen des Nominierungsausschusses statt. In diesen Sitzungen berieten wir über die Nachfolge für Mandate der Anteilseignervertreter und beschlossen unter Berücksichtigung der aufgestellten Besetzungsziele eine Empfehlung für einen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung 2017. Der gesetzlich vorgesehene Vermittlungsausschuss musste im Geschäftsjahr 2016 nicht zusammentreten. Besetzung und Organisation des VorstandsIm Rahmen einvernehmlich geplanter Nachfolgen hat sich die Zusammensetzung des Vorstands geändert: Mit Wirkung ab dem 1. Oktober 2016 haben wir Herrn Markus Duesmann zum Mitglied des Vorstands bestellt. Herr Duesmann verfügt über langjährige Leitungserfahrung in der Automobilindustrie und ist seit 2007 bei BMW tätig. Zuletzt war er für den Bereich und die Prozesskette Antrieb im Entwicklungsressort verantwortlich. Herr Duesmann übernahm die Leitung des Ressorts Einkauf und Lieferantennetzwerk von Herrn Dr. Klaus Draeger, dessen Mandat zum Ablauf des 30. September 2016 endete. Mit Wirkung zum 1. Januar 2017 bestellten wir Herrn Dr. Nicolas Peter zum Mitglied des Vorstands. Herr Dr. Peter ist 1991 in die BMW AG eingetreten und leitete zuletzt den Bereich Vertrieb Europa. Er übernahm die Leitung des Finanzressorts von Herrn Dr. Friedrich Eichiner, der mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2016 aus dem Vorstand ausschied. Für ihren langjährigen Einsatz zum Wohl der BMW Group - in erfolgreichen Jahren wie auch während der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise - sowie für ihren persönlichen Beitrag zum nachhaltigen Erfolg des Unternehmens sprechen wir Herrn Dr. Draeger und Herrn Dr. Eichiner unseren besonderen Dank aus. Besetzung des Aufsichtsrats, des Präsidiums und der AusschüsseDie Hauptversammlung hat Frau Simone Menne 2016 für eine Amtszeit von fünf Jahren in den Aufsichtsrat wiedergewählt. Herr Ulrich Kranz hat sein Mandat als Vertreter der leitenden Angestellten mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2016 niedergelegt. An seiner Stelle ist Herr Ralf Hattler als gewähltes Ersatzmitglied zum 1. Januar 2017 in den Aufsichtsrat nachgerückt. Wir danken Herrn Kranz für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit im Aufsichtsrat. Die Besetzung des Präsidiums und der Ausschüsse blieb im abgelaufenen Geschäftsjahr unverändert. Eine Übersicht über die Besetzung des Aufsichtsrats und seiner Gremien enthält der Corporate Governance Bericht. Prüfung der Rechnungslegung und des GewinnverwendungsvorschlagsDie KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den verkürzten Konzernzwischenabschluss und Konzernzwischenlagebericht für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2016 einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Ergebnisse haben die Vertreter der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft dem Prüfungsausschuss ergänzend erläutert. Es wurden keine Sachverhalte festgestellt, die zu der Annahme veranlasst hätten, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss oder der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den maßgeblichen Vorschriften aufgestellt wurden. Den vom Vorstand am 14. Februar 2017 aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss der Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2016 sowie den mit dem Lagebericht zusammengefassten Konzernlagebericht hat die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist Abschlussprüfer für die BMW AG und den BMW Konzern. Den Bestätigungsvermerk unterzeichnen als Wirtschaftsprüfer Herr Christian Sailer seit dem Geschäftsjahr 2016 und als für die Auftragsdurchführung verantwortlicher Wirtschaftsprüfer Herr Andreas Feege seit dem Geschäftsjahr 2014. Die Abschlüsse und der zusammengefasste Lagebericht, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor. In der Sitzung am 24. Februar 2017 hat zunächst der Prüfungsausschuss diese Unterlagen sorgfältig geprüft und eingehend erörtert. In der Sitzung am 9. März 2017 haben wir uns eingehend mit den Vorlagen des Vorstands befasst, nachdem der Ausschussvorsitzende über die Sitzung des Prüfungsausschusses berichtet hatte. Der Vorstand erläuterte die aufgestellten Finanzberichte in beiden Sitzungen ausführlich. An beiden Sitzungen nahmen auch Vertreter des Abschlussprüfers teil, berichteten über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung und beantworteten ergänzende Fragen der Aufsichtsratsmitglieder. Die Vertreter des Abschlussprüfers bestätigten, dass das vom Vorstand eingerichtete Risikomanagementsystem geeignet ist, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten. Sie erklärten, dass keine wesentlichen Schwächen des Internen Kontrollsystems und Risikomanagementsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess festgestellt wurden. Während der Abschlussprüfung haben die Prüfer auch keine Tatsachen festgestellt, die der Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat widersprechen. Dem Ergebnis der Abschlussprüfung haben wir uns nach eigener gründlicher Überprüfung im Prüfungsausschuss und im Aufsichtsrat angeschlossen. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Prüfungsausschuss und den Aufsichtsrat sind keine Einwendungen zu erheben. Den vom Vorstand für das Geschäftsjahr 2016 aufgestellten Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss der Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft haben wir daraufhin in unserer Sitzung am 9. März 2017 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Auch den Vorschlag des Vorstands, den Bilanzgewinn für die Ausschüttung einer gegenüber dem Vorjahr erhöhten Dividende in Höhe von 3,50 € pro dividendenberechtigte Stammaktie und 3,52 € pro dividendenberechtigte Vorzugsaktie ohne Stimmrecht zu verwenden, haben wir geprüft. Wir halten diesen Vorschlag für angemessen und schließen uns diesem Vorschlag an. Dank des AufsichtsratsDer Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BMW Group weltweit für ihre Anstrengungen und Leistungen, mit denen sie zu dem Erfolg der BMW Group im Jubiläumsjahr beigetragen haben. Aktive Gestaltung des WandelsDie BMW Unternehmenskultur, der Innovationsgeist und die Leidenschaft unserer Belegschaft bilden ein starkes Fundament. Darauf aufbauend wird die BMW Group beim Technologiewandel weiterhin eine gestaltende, führende Rolle einnehmen mit dem Ziel, aus diesem grundlegenden Wandel als Sieger hervorzugehen.
München, 9. März 2017 Für den Aufsichtsrat Norbert Reithofer, Vorsitzender des Aufsichtsrats Vorwort des VorstandsvorsitzendenSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,für Ihr Unternehmen hat eine neue Zeitrechnung begonnen: Im 101. Jahr unserer Geschichte brechen wir auf in eine neue Ära der individuellen Mobilität. Alles, was wir tun, tun wir für unsere Kunden. Für sie schaffen wir eine neue Premiummobilität, die ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist und sie begeistert. Unsere Visionsfahrzeuge faszinieren Menschen in aller Welt2016 war unser Jubiläumsjahr. "Die BMW Group ruht sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit aus. Sie gestaltet aktiv die Zukunft" - so lautete der Tenor in vielen Medien. "Die Visionsfahrzeuge der BMW Group sind mit nichts zu vergleichen, was es derzeit gibt" - so haben viele Menschen reagiert, als sie unsere Visionsfahrzeuge der Marken BMW, MINI, Rolls-Royce und BMW Motorrad zum ersten Mal gesehen haben. Ich habe diese Faszination in München, Peking und Los Angeles selbst erlebt. Wir geben einen Ausblick auf die Mobilität nach 2030. Autonomes Fahren, Konnektivität, Elektromobilität und Services werden dann selbstverständlich sein. Mit Strategie NUMBER ONE > NEXT zur Tech Company für Premiummobilität und PremiumservicesMit unternehmerischem Mut und bahnbrechenden Innovationen hat die BMW Group die individuelle Mobilität geprägt. Dabei hat sich das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt. Mit der Strategie NUMBER ONE sind wir von einem Hersteller von Premiumautomobilen zu einem Anbieter von Premiummobilität und Mobilitätsdienstleistungen gewachsen. Unsere Strategie NUMBER ONE > NEXT beschreibt den weiteren Weg des Unternehmens zu einem Technologieunternehmen für Premiummobilität und Premiumservices. Dazu bauen wir unsere Mobilitätsdienstleistungen mit DriveNow, ReachNow, ParkNow und ChargeNow weiter aus. Kooperationen fördern schnelle technologische DurchbrücheIn der Strategie NUMBER ONE > NEXT ist unser Anspruch verankert: Wir wollen Technologieführer sein. Das erfordert unsere Fähigkeit zur guten Zusammenarbeit. Im digitalen Zeitalter drängen neue Anbieter aus der IT-Welt mit ihrem Geschäftsmodell in den Automobilsektor. Dies zeigt einmal mehr: Die individuelle Mobilität ist ein attraktives Zukunftsfeld. Nach der Übernahme des Kartendienstes HERE mit den anderen deutschen Premiumherstellern haben wir 2016 eine weitere strategische Entscheidung getroffen: Zusammen mit Intel und dem Sensorikspezialisten Mobileye treiben wir das hoch automatisierte und autonome Fahren voran. Autonomes Fahren eröffnet neue Freiräume für die KundenAutonomes Fahren gilt als eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft der Mobilität. Dadurch eröffnen sich für unsere Kunden völlig neue Möglichkeiten. Vor allem gewinnen sie zusätzliche Zeit, die sie bisher konzentriert am Steuer verbracht haben. Mit unseren Produkten und Dienstleistungen bieten wir eine Vielfalt an Mobilität, die individuelle Freude und zugleich neue Freiräume schenkt, intuitiv zu bedienen ist und sich voll in das Leben des Kunden integriert. Das Fahrzeug lernt seinen Besitzer oder seine Besitzerin immer besser kennen und unterbreitet passgenaue Vorschläge, die den Alltag erleichtern. Teilautomatisiertes Fahren im neuen BMW 7er und 5 erBeim Übergang zum vollautonomen Fahren wird die Verantwortung in fünf Stufen vom Fahrer zur Maschine verlagert. Schon heute haben wir rund 8,5 Millionen vernetzte Fahrzeuge auf der Straße. Unsere Kunden profitieren bereits von modernsten Fahrerassistenzsystemen im BMW 7er und im neuen BMW 5er. Mit Hochdruck arbeiten wir am nächsten technologischen Sprung. Hoch automatisiertes Fahren, inklusive weiterer Zukunftstechnologien, bringen wir mit dem iNext ab 2021 auf die Straße. Campus für hoch automatisiertes und autonomes FahrenIn unserem neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum für autonomes Fahren bei München entwickeln und erproben wir hoch automatisierte und autonome Fahrzeuge. Das ist eine Entscheidung aus der Strategie NUMBER ONE > NEXT. Im Jahr 2017 testen wir autonomes Fahren im Innenstadtbereich mit einer Flotte von 40 computergesteuerten Fahrzeugen. Entscheidend ist: Für uns steht die Sicherheit unserer Kunden immer im Mittelpunkt. Konsequent auf Kurs zur nachhaltigen MobilitätNeben der Digitalisierung ist die emissionsfreie Mobilität eine große Aufgabe für unsere Branche. 15 bis 25 Prozent des Absatzes der BMW Group Flotte sollen im Jahr 2025 elektrifiziert sein. Dazu bauen wir den Anteil von E-Modellen und Plug-in-Hybriden über alle Marken und Baureihen weiter aus. Mit mehr Modellen und mehr Reichweite steigt die Nachfrage. Das gilt zum Beispiel für unseren BMW i3 mit der neuen Batterie mit 94 Amperestunden. Insgesamt haben wir im Jahr 2016 über 62.000 BMW i Fahrzeuge und BMW Plug-in-Hybride ausgeliefert. Der BMW i3 gehört zu den erfolgreichsten Elektroautos; der X5 ist der absatzstärkste Plug-in-Hybrid im Markt. Bei unserem Carsharing-Service DriveNow zusammen mit der Sixt SE stellt der i3 bereits 20 Prozent der Flotte in Europa. Für uns eine gute Möglichkeit, um vor allem junge Menschen für elektrisches Fahren zu begeistern. Unser Ziel: 100.000 verkaufte elektrifizierte Fahrzeuge im Jahr 2017Seit Einführung des i3 haben wir von 2013 bis 2016 über 100.000 BMW i Modelle und BMW Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid-Antrieb verkauft. 2017 legen wir eine Schippe drauf: In diesem Jahr wollen wir 100.000 elektrifizierte Fahrzeuge ausliefern. Unsere Kunden können hier zwischen sieben verfügbaren Modellen wählen. Aktuell ist die BMW Group der weltweit erfolgreichste Premiumhersteller von Plug-in-Hybriden. 2017 kommen zwei weitere Modelle mit Plug-in-Hybrid-Antrieb auf den Markt, nämlich der BMW 5er iPerformance und der MINI Countryman. 2018 folgt der BMW i8 Roadster. Ein Jahr später bringen wir einen vollelektrischen MINI heraus und 2020 den vollelektrischen BMW X3. Um Verbrennungsmotoren mit Efficient Dynamics Technologie und die Elektrifizierung über alle Marken und Baureihen effizient zu industrialisieren, schaffen wir gemeinsame Plattformen und Architekturen. BMW Group bleibt 2016 weltweit führender PremiumherstellerIm Jubiläumsjahr 2016 hat die BMW Group ihre erfolgreiche Geschäftsentwicklung fortgesetzt. Beim Absatz haben wir einen neuen Bestwert erzielt - der sechste in Folge. Ein Plus von 5,3 Prozent auf über 2,3 Millionen verkaufte Automobile bedeutet einen soliden Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Der Konzern bleibt der führende Hersteller im weltweiten Premiumsegment. Neue Bestwerte für die Marken BMW, Mini und BMW MotorradDie Marke BMW konnte zum ersten Mal in einem Jahr über zwei Millionen Fahrzeuge absetzen. Besonders gefragt waren die X Modelle, die 2er Reihe und der neue 7er. Auch die Marke MINI erreichte eine neue Bestmarke mit 360.233 Fahrzeugen ebenso wie BMW Motorrad mit 145.032 Motorrädern und Scootern. Rolls-Royce übergab exakt 4.011 Fahrzeuge in Kundenhand und verzeichnet das zweitbeste Vertriebsergebnis seiner 113-jährigen Geschichte. Das Unternehmen profitiert weiterhin vom Ansatz einer ausgewogenen Absatzverteilung der drei großen Marktregionen Europa, Asien und Amerika. Wir investieren gezielt in unser Produktionsnetzwerk aus 31 Standorten in 14 Ländern auf fünf Kontinenten und stärken so dessen Leistungsfähigkeit und Flexibilität. Die Begehrlichkeit unserer Marken und Produkte zeigt sich nicht zuletzt in Rankings und Auszeichnungen. Vom Fortune Magazine wird die BMW Group 2017 bei den "World's Most Admired Companies" erneut als der am besten platzierte Automobilhersteller gelistet und ist zugleich das einzige deutsche Unternehmen in den Top 50. Mit dem "World Car Award" und dem Titel "Best Car" für den BMW 7er sowie dem "Goldenen Lenkrad" für den BMW i3 gingen im Jahr 2016 einige der weltweit begehrtesten Auszeichnungen an die BMW Group. Ziele im Geschäftsjahr 2016 erreichtUnsere gesetzten Ziele für das Jahr 2016 haben wir erreicht. Das ist uns gelungen, obwohl die Unwägbarkeiten im wirtschaftlichen und politischen Umfeld weiter zugenommen haben und die weltweiten Automobilmärkte hart umkämpft sind. Die Umsatzerlöse des Konzerns stiegen 2016 auf einen neuen Höchstwert von über 94,1 Milliarden Euro. Auch das Ergebnis vor Steuern erreichte mit mehr als 9,6 Milliarden Euro einen neuen Bestwert. Es erhöhte sich - wie prognostiziert - leicht um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Jahresüberschuss stieg um 8,0 Prozent auf über 6,9 Milliarden Euro. Die EBIT-Marge im Segment Automobile liegt bei 8,9 Prozent und damit im angestrebten Zielkorridor. Das Unternehmen zählt auch zu den führenden Finanzdienstleistern im Automobilsektor. Über 1,8 Millionen Neuverträge mit Endkunden wurden 2016 durch Financial Services abgeschlossen. Zum ersten Mal hat das Segment Finanzdienstleistungen ein Vorsteuerergebnis von über 2,1 Milliarden Euro erzielt und erneut einen starken Beitrag zum Konzernergebnis geleistet. Hoch motivierte Mitarbeiter ermöglichen unseren Erfolg124.729 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigte das Unternehmen Ende 2016. Das entspricht einem leichten Zuwachs von 2,0 Prozent gegenüber dem Jahresabschluss 2015. Neben Fachkräften für alternative Antriebe und autonomes Fahren rekrutieren wir Experten für das Finanzdienstleistungsgeschäft und den Ausbau unserer Mobilitätsdienstleistungen. Das Unternehmen gilt unverändert als hochattraktiver Arbeitgeber, wie viele Rankings unter Ingenieur-, IT- und Business-Absolventen zeigen. Dies hilft uns, junge Talente zu gewinnen, die wir im Zuge der Digitalisierung aller Geschäftsfelder benötigen. In die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter haben wir im Jahr 2016 erneut über 350 Millionen Euro investiert. Zudem bildet die BMW Group über 4.600 junge Menschen aus. Das entspricht unserem Verständnis von Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen. Persönlich sowie im Namen des gesamten Vorstands möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit sehr herzlich für ihren Einsatz im Geschäftsjahr 2016 bedanken. Mein Dank gilt gleichermaßen unseren Geschäftspartnern, Zulieferern und der gesamten Handelsorganisation. Sie alle haben direkten Anteil an unserem Erfolg. Modelloffensive im Jahr 2017Im Geschäftsjahr 2017 bieten wir unseren Kunden über 20 Neuheiten bei BMW, MINI und Rolls-Royce. Für BMW steht das aktuelle Geschäftsjahr ganz im Zeichen der innovativsten BMW 5er Reihe aller Zeiten. Preise wie "Best Connected Car of the Year" für den neuen 5er bestätigen das. Unser Angebot für den Kunden reicht von der Plug-in-Hybrid-Variante bis hin zum M Performance Modell. Bei MINI ist unser neu ausgerichtetes Portfolio jung und prägnant mit fünf charakterstarken Modellen, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Der neue MINI Countryman wird eine zweite Speerspitze im schnell wachsenden Segment der Premiumkompakten. Und die Fans von Zweirädern können sich auf 14 Markteinführungen bei BMW Motorrad freuen. Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,in den vielfältigen Herausforderungen der Mobilität von morgen sehen wir Chancen für weiteres Wachstum und technologischen Fortschritt, den wir im Sinne unserer Kunden vorantreiben. Dabei vereinen wir neues Denken, operative Exzellenz und Profitabilität. Seit sieben Jahren befindet sich die EBIT-Marge im Segment Automobile innerhalb unseres Zielkorridors von 8 bis 10 Prozent oder darüber. Anfang 2017 hat die Ratingagentur Moody's das Langfristrating auf A1 angehoben. Damit besitzt die BMW Group das beste Rating aller europäischen Automobilhersteller und das zweitbeste weltweit. Diese finanzielle Stärke ist unser Fundament für die Investitionen in die Zukunft. Unsere Anteilseigner sollen an unserem Erfolg teilhaben. Im 101. Jahr der BMW AG werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2016 die höchste Dividende in der Geschichte des Unternehmens auszuschütten - in Summe 2,3 Milliarden Euro. Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BMW AG am Standort Deutschland erhalten eine Erfolgsbeteiligung und partizipieren so an der positiven Entwicklung des Unternehmens. Ich danke all unseren Anteilseignern und Fremdkapitalinvestoren. Sie, verehrte Aktionäre und Investoren, begleiten das Unternehmen beim Aufbruch in ein neues Zeitalter der Mobilität. Wir haben Ihnen den Weg mit unserer Strategie aufgezeigt und setzen die Maßnahmen konsequent um. Durch Ihr Engagement bringen Sie uns Ihre Wertschätzung entgegen und schenken uns Ihr Vertrauen. Wir setzen alles daran, dass die BMW AG auch weiterhin ein attraktives Investment und ein verlässliches und zukunftsorientiertes Unternehmen bleibt und damit Ihr Vertrauen rechtfertigt.
Harald Krüger, Vorsitzender des Vorstands ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHTGRUNDLAGEN DES KONZERNSTHE NEXT 100 YEARS -die Zukunft gestaltenVertriebsnetz erweitertDigitalisierung und Vernetzung konsequent ausgebaut→ www.bmwgroup.com/unternehmen ORGANISATORISCHER AUFBAU UND GESCHÄFTSMODELLDer vorliegende Bericht fasst die Lageberichte der Bayerische Motorenwerke Aktiengesellschaft (BMW AG) und des BMW Konzerns (BMW Group) zusammen. Grundlagen des KonzernsNachfolgend sind die Grundlagen der BMW Group dargestellt. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich keine wesentlichen Änderungen ergeben. Organisatorischer Aufbau und GeschäftsmodellDie Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft (BMW AG) mit Sitz in München ist das Mutterunternehmen des BMW Konzerns (BMW Group). Gegenstand des Unternehmens sind die Entwicklung, die Herstellung und der Vertrieb von Motoren und allen damit ausgestatteten Fahrzeugen, deren Zubehör sowie von Erzeugnissen der Maschinen- und Metallindustrie und die Erbringung von Dienstleistungen, die mit den vorgenannten Gegenständen im Zusammenhang stehen. Die BMW Group gliedert sich in die Segmente Automobile, Motorräder, Finanzdienstleistungen und das Segment Sonstige Gesellschaften (im Wesentlichen Holding- und Konzernfinanzierungsgesellschaften). Die BMW Group ist global tätig und in mehr als 150 Ländern vertreten. Insgesamt waren zum Ende des Jahres 124.729 Mitarbeiter in der BMW Group beschäftigt . Gegründet als Bayerische Flugzeugwerke AG (BFW) im Jahr 1916, entstand 1917 die Bayerische Motoren Werke G.m.b.H., die 1918 schließlich in die Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Die BMW Group umfasst neben der BMW AG sämtliche Tochtergesellschaften, auf die die BMW AG direkt oder indirekt beherrschenden Einfluss ausüben kann. Zudem übernimmt die BMW AG die Steuerung der BMW Group. Im März 2016 feierte das Unternehmen unter dem Motto THE NEXT 100 YEARS, begleitet von einem großen Festakt, das 100-jährige Bestehen. Besondere öffentliche Aufmerksamkeit erlangten im Verlauf des Jahres vor allem die vier Visionsfahrzeuge von BMW, MINI, Rolls-Royce und BMW Motorrad, die einen Blick in die Zukunft der individuellen Mobilität gewähren. Gleichzeitig stellte das Unternehmen auch die Strategie NUMBER ONE > NEXT vor. Sie baut auf der bestehenden Strategie auf, jedoch sind die Inhalte vor dem Hintergrund neuester Entwicklungen zu erweitern. Im Mittelpunkt von NUMBER ONE > NEXT steht ein konsequent zukunftsorientiertes Handeln sowie die Entwicklung von Produkten, Marken und Dienstleistungen im Premiumsegment der individuellen Mobilität. Weitere Schwerpunkte liegen auf neuen Technologien, der Digitalisierung und Vernetzung sowie der gesellschaftlichen Verantwortung. Die BMW Group ist weltweit einer der erfolgreichsten Hersteller von Automobilen und Motorrädern und zählt zu den größten Industrieunternehmen in Deutschland. Sie verfügt mit BMW, MINI und Rolls-Royce über drei der stärksten Premiummarken in der Automobilbranche. Die Fahrzeuge setzen höchste Standards hinsichtlich Ästhetik, Dynamik, Technik und Qualität und sind Ausdruck höchster Technologie- und Innovationskompetenz. Im Forschungs- und Innovationsnetzwerk unterhält das Unternehmen weltweit 13 Standorte in fünf Ländern. Neben einer starken Marktposition im weltweiten Motorradgeschäft ist das Unternehmen auch im Geschäft mit Finanzdienstleistungen erfolgreich. Darüber hinaus hat sich die BMW Group in den letzten Jahren zu einem der führenden Anbieter von Premium-Dienstleistungen für individuelle Mobilität entwickelt. → Langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln bilden seit jeher die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolgs der BMW Group. Das Unternehmen hat ökologische und soziale Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette, umfassende Produktverantwortung sowie ein klares Bekenntnis zur Schonung von Ressourcen fest in seiner Strategie verankert. Seit vielen Jahren gehört die BMW Group zu den nachhaltigsten Unternehmen der Automobilbranche. → Siehe Abschnitte Personal und Nachhaltigkeit → Zudem arbeitet die BMW Group mit Connected Drive an einem ganzheitlichen digitalen Konzept zur Vernetzung von Fahrer und Fahrzeug. Das Fahrzeug wird dabei zum intelligenten Begleiter, der nahtlos digital eingebunden und auf die individuellen Bedürfnisse jedes Nutzers abgestimmt ist. 2021 soll der BMW iNEXT auf die Straßen kommen, elektrisch angetrieben, autonom fahrend und voll vernetzt. → Siehe Abschnitt Forschung und Entwicklung → Die Kernmarke BMW deckt ein breites Feld an Kundenwünschen ab: sowohl verbrauchsoptimierte und innovative Modelle mit Efficient Dynamics als auch effiziente Hochleistungsautomobile von BMW M, die Motorsport auf die Straße bringen. Gleichzeitig entwickelt die BMW Group mit BMW i das Verständnis des Begriffs Premium weiter. BMW i ist noch stärker von Nachhaltigkeit geprägt und steht für zukunftsweisende Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb, intelligentem Leichtbau und außergewöhnlichem Design sowie neu entwickelte Mobilitätsdienstleistungen. → Siehe Abschnitte Segment Automobile und Vertrieb und Marketing Die Marke MINI verfügt im Premium-Kleinwagensegment über eine Ikone, die in ihrer Klasse konkurrenzlosen Fahrspaß bietet. Rolls-Royce hat in der absoluten Luxusklasse eine weit über einhundertjährige Tradition. Das weltweite Vertriebsnetz für das Automobilgeschäft umfasst gegenwärtig rund 3.400 BMW, 1.580 MINI und 140 Rolls-Royce Handelsbetriebe. In Deutschland erfolgt der Vertrieb durch die Niederlassungen der BMW Group sowie selbstständige Vertragshändler. Der Auslandsvertrieb wird überwiegend von Tochterunternehmen sowie in einigen Märkten von unabhängigen Importeuren übernommen. Das Handels- und Agenturnetz für BMW i umfasst derzeit über 1.300 Standorte. → Auch im Motorradgeschäft konzentriert sich die BMW Group mit ihrem Angebot auf das Premiumsegment. Die Modellpalette umfasst derzeit Fahrzeuge aus den Bereichen Sport, Tour, Roadster, Heritage, Adventure und Urban Mobility. Zudem bietet BMW Motorrad zahlreiche Ausstattungsmöglichkeiten an, die die Sicherheit und den Komfort des Fahrers erhöhen. Das Vertriebsnetz im Motorradgeschäft ist ähnlich wie der Automobilvertrieb organisiert. Aktuell gibt es weltweit rund 1.180 BMW Motorrad Handelsbetriebe. → Siehe Abschnitt Segment Motorräder → Das Unternehmen zählt auch zu den führenden Finanzdienstleistern im Automobilsektor. Das Finanzdienstleistungsgeschäft umfasst weltweit über 50 Gesellschaften und Kooperationen mit lokalen Finanzdienstleistern und Importeuren. Das größte Geschäftsfeld bilden dabei die Kreditfinanzierung und das Leasing von Automobilen und Motorrädern der Konzernmarken durch Privatkunden. Darüber hinaus können Kunden aus einer Vielzahl von ausgewählten Versicherungs- und Bankprodukten wählen. Unter der Markenbezeichnung Alphabet bietet die BMW Group im internationalen markenübergreifenden Flottengeschäft die Fuhrparkfinanzierung von Großkunden sowie das umfassende Management von Firmenflotten in 19 Ländern an. In der Mehrmarkenfinanzierung werden unter der Markenbezeichnung Alphera Kreditfinanzierungen, Leasing und sonstige Dienstleistungen an Endkunden vermittelt. Die Unterstützung der Handelsorganisation, zum Beispiel durch die Finanzierung des Fahrzeugbestands in den Händlerbetrieben, rundet das Leistungsspektrum des Segments ab. → Siehe Abschnitt Segment Finanzdienstleistungen 09 BMW Group Standorte weltweit43 ↗ Vertriebsstandorte und Standorte Finanzdienstleistungen weltweit31 ↗ Produktionsstandorte13 ↗ Forschungs- und EntwicklungsstandorteDas Produktionsnetzwerk umfasste zum Stichtag insgesamt 31 Standorte in 14 Ländern. Zu den 31 Standorten gehören 19 Werke der BMW Group, fünf Joint Ventures/Operations, fünf Partnerwerke und zwei Auftragsfertigungen. Weltweit gelten für alle Werke im Produktionsnetzwerk der BMW Group die gleichen Standards für Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Zu den 19 BMW Group Werken zählen 13 Automobil- und Motorenwerke, zwei Werke für BMW Motorräder, drei Standorte zur Fertigung von Komponenten, Pressteilen und Werkzeugen sowie ein Versorgungszentrum. scroll
Die Werke in Shenyang (China) werden mit Brilliance China Automotive Holdings Ltd. im Rahmen eines Joint Ventures betrieben und produzieren ausschließlich für den chinesischen Markt. Der Produktionsstandort Shenyang umfasst die Automobilwerke Dadong und Tiexi sowie ein Motorenwerk mit angeschlossener Gießerei. scroll
SGL Automotive Carbon Fibers (SGL ACF) ist ein Joint Venture der BMW Group und der SGL Group. Am Standort Moses Lake im US-Bundesstaat Washington werden Karbonfasern hergestellt, aus denen in Wackersdorf Karbonfasergelege produziert werden. scroll
Die vier Automobil-Partnerwerke der BMW Group bedienen vor allem die entsprechenden regionalen Märkte. Im Berichtszeitraum wurden BMW und MINI Automobile in Kaliningrad (Russland), Kairo (Ägypten), Jakarta (Indonesien) sowie Kulim (Malaysia) gefertigt. Hinzu kommt die Produktion von BMW Motorrädern beim Partner TVS Motor Company in Hosur (Indien). scroll
Zusätzlich vergibt die BMW Group an externe Partner Aufträge zur Serienfertigung einzelner Fahrzeugtypen. Im Berichtszeitraum wurden verschiedene MINI Modelle bei Magna Steyr Fahrzeugtechnik in Graz (Österreich) und bei VDL Nedcar in Born (Niederlande) produziert. scroll
STEUERUNGSSYSTEMDas betriebswirtschaftliche Steuerungssystem der BMW Group folgt einem wertorientierten Ansatz. Im Mittelpunkt stehen dabei Profitabilität, ein stetiges Wachstum, die Wertsteigerung für die Kapitalgeber und die Sicherung von Arbeitsplätzen. Um die angestrebte unternehmerische Eigenständigkeit auch langfristig zu sichern, ist das im Unternehmen verfügbare Kapital rentabel einzusetzen. Die grundlegende Basis wird geschaffen, indem der erwirtschaftete Gewinn die Kosten des zur Verfügung gestellten Eigen- und Fremdkapitals dauerhaft übersteigt. Das konzerninterne Steuerungssystem der BMW Group ist mehrstufig aufgebaut und weist in Abhängigkeit vom Aggregationsniveau unterschiedliche Detaillierungsgrade auf. Die operative Steuerung erfolgt dabei im Wesentlichen auf Segmentebene. Zur Steuerung der langfristigen Unternehmensentwicklung und zur Beurteilung strategischer Belange werden darüber hinaus auf Konzernebene zusätzliche Kennzahlen im Steuerungssystem berücksichtigt. In diesem Zusammenhang ist künftig die Umsatzrendite vor Steuern eine Berichtsgröße für die Ergebnisqualität im gesamten Unternehmen. Sie wird ab dem Berichtsjahr 2017 eingeführt. Der Wertbeitrag dient unverändert als Indikator für den im Geschäftsjahr geleisteten Beitrag zum Unternehmenswert. Dieser Anspruch wird auf Konzern- sowie auf Segmentebene durch bedeutsamste finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren (Werttreiber) operationalisiert. Der vereinfachte Zusammenhang zwischen dem Wertbeitrag und seinen relevanten Werttreibern ist in der nachfolgenden Abbildung dargestellt. Aufgrund des sehr hohen Aggregationsniveaus ist eine betriebswirtschaftlich gezielte Steuerung auf Basis des Wertbeitrags nur schwer möglich. Daher dient diese Kennzahl ausschließlich als Berichtsgröße. Für jede Steuerungsebene sind relevante Werttreiber definiert, die wesentlichen Einfluss auf den Unternehmenserfolg und schließlich die Entwicklung des Unternehmenswerts haben. Im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Steuerung handelt es sich bei diesen finanziellen und nichtfinanziellen Werttreibern um die bedeutsamsten Leistungsindikatoren im Unternehmen. Bei Projektentscheidungen korrespondiert das System mit einer projektorientierten Steuerungslogik auf der Basis von Wert- beziehungsweise Renditekennzahlen. Sie bieten damit eine wesentliche Entscheidungsgrundlage. Operative Steuerung auf Segmentebene→ Auf Segmentebene erfolgt die höchste operative Steuerung auf der Grundlage von Kapitalrenditen. Je nach Geschäftsmodell werden die Segmente dabei nach Gesamt- oder Eigenkapitalrendite gemessen. Spezifische Renditekennzahlen sind für die Segmente Automobile und Motorräder der Return on Capital Employed (RoCE) sowie für Finanzdienstleistungen der Return on Equity (RoE). In diesen Kennzahlen ist mit der Profitabilität (Umsatzrendite) und der Kapitaleffizienz (Kapitalumschlag) eine Vielzahl relevanter wirtschaftlicher Informationen zu Einflussgrößen auf den Segmenterfolg und die Entwicklung des Unternehmenswerts verknüpft. → Siehe Abschnitte Leistungsindikatoren und Prognosebericht Segment AutomobileDie am stärksten verdichtete Kennzahl für das Segment Automobile ist die Gesamtkapitalrendite RoCE. Sie liefert Informationen über die Rentabilität des eingesetzten Kapitals beziehungsweise des operativen Geschäfts. Der RoCE berechnet sich aus dem Segmentergebnis vor Finanzergebnis und dem durchschnittlich eingesetzten operativen Kapital im Segment. Der strategische Zielwert für den RoCE beträgt 26 %. RoCE Automobile = Ergebnis vor Finanzergebnis / Durchschnittlich eingesetztes Kapital 12 Return on Capital Employedscroll
Das eingesetzte Kapital entspricht der Summe aller kurz- und langfristigen operativen Vermögenswerte, bereinigt um das Abzugskapital. Beim Abzugskapital handelt es sich um die Kapitalanteile, die dem operativen Geschäft zinslos zur Verfügung stehen. Dazu gehören beispielsweise Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Rückstellungen. Aufgrund seiner besonderen Bedeutung für den Gesamtkonzern werden zur Steuerung des Segments Automobile zusätzliche Kennzahlen mit unterschiedlichen Detaillierungsgraden herangezogen, die einen wesentlichen Einfluss auf die Kapitalrendite und somit auf den Segmenterfolg haben. Bei diesen Werttreibern handelt es sich um die Anzahl der Auslieferungen, den Segmentumsatz sowie die operative Umsatzrendite (EBIT-Marge: Ergebnis vor Finanzergebnis bezogen auf die Umsatzerlöse) als Kennzahl für die Profitabilität im Segment. Des Weiteren berücksichtigt die Steuerung die durchschnittlichen CO2 -Emissionen der Flotte, die insbesondere über ihren Einfluss auf die laufenden Entwicklungskosten sowie langfristig aufgrund regulatorischer Vorgaben einen signifikanten Einfluss auf das Unternehmensergebnis haben können. Die CO2 -Emissionen entsprechen dem durchschnittlichen Emissionswert der in den EU-28-Staaten verkauften Flotte. Durch die korrespondierende Steuerung auf Basis wesentlicher Werttreiber lassen sich die Ursachen einer Veränderung des RoCE besser identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Einflussnahme auf seine Entwicklung definieren. Segment MotorräderDie Steuerung im Segment Motorräder erfolgt analog zum Segment Automobile auf Basis der Gesamtkapitalrendite RoCE. Das eingesetzte Kapital wird entsprechend der Vorgehensweise für das Segment Automobile ermittelt. Der strategische Zielanspruch für den RoCE im Segment Motorräder beträgt 26 %. RoCE Motorräder = Ergebnis vor Finanzergebnis / Durchschnittlich eingesetztes Kapital 13 Return on Capital Employedscroll
Aufgrund der zunehmenden strategischen Bedeutung des Segments wird ab dem Jahr 2017 die operative Umsatzrendite als bedeutsamer finanzieller Leistungsindikator zusätzlich berichtet. In Verbindung mit der Anzahl der Auslieferungen als nichtfinanziellem Werttreiber ist eine detailliertere Einflussnahme auf die Entwicklung des RoCE möglich. Segment FinanzdienstleistungenDas Segment Finanzdienstleistungen wird, wie im Bankensektor üblich, über die Eigenkapitalrendite RoE gesteuert. Die Renditekennzahl RoE ist definiert als das Segmentergebnis vor Steuern bezogen auf das durchschnittlich im Segment Finanzdienstleistungen gebundene Eigenkapital. Die dauerhaft angestrebte Zielrendite für das eingesetzte Eigenkapital beträgt mindestens 18 %. RoE Finanzdienstleistungen = Ergebnis vor Steuern / Durchschnittliches Eigenkapital 14 Return on Equityscroll
Strategische Steuerung auf KonzernebeneDie strategische Steuerung und die Quantifizierung der finanziellen Auswirkungen im Rahmen der langfristigen Unternehmensplanung erfolgen im Wesentlichen auf Konzernebene. Die bedeutsamsten Leistungsindikatoren hier sind das Konzernergebnis vor Steuern sowie die Mitarbeiterzahl im Konzern am Jahresende. Das Konzernergebnis vor Steuern bietet einen umfassenden Blick auf den gesamthaften Unternehmenserfolg nach Konsolidierungseffekten und ermöglicht einen transparenten Vergleich insbesondere im Zeitablauf. Die Mitarbeiterzahl des Konzerns wird als zusätzlicher nichtfinanzieller Leistungsindikator betrachtet. Die Informationen, die die beiden Leistungsindikatoren bieten, werden mit den Kennzahlen Umsatzrendite vor Steuern und Wertbeitrag berichtet. Der Wertbeitrag als sehr hoch aggregierte Kennzahl liefert zusätzliche Aussagen zu Kapitaleffizienz beziehungsweise (Opportunitäts-)Kosten für das zur Erzielung des Ergebnisses benötigte Kapital: Der Wertbeitrag entspricht dem über die Kapitalkosten hinaus erwirtschafteten Ergebnis. Er zeigt an, ob der Konzern die Mindestrenditeforderungen der Kapitalgeber erfüllt. Ein positiver Wertbeitrag bedeutet, dass ein Unternehmen über die Kapitalkosten hinaus zusätzlichen Wert generiert. scroll
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Das eingesetzte Kapital beinhaltet das durchschnittlich über das gesamte Jahr eingesetzte Konzerneigenkapital, die Finanzverbindlichkeiten der Segmente Automobile und Motorräder sowie die Pensionsrückstellungen. Die Ergebnisgröße entspricht dem Konzernergebnis vor Steuern, bereinigt um die Zinsaufwendungen aus Pensionsrückstellungen und Finanzverbindlichkeiten der Segmente Automobile und Motorräder (Ergebnis vor Zinsaufwand und Steuern). Der Kapitalkostensatz stellt die Mindestrendite-forderung der Kapitalgeber für die Bereitstellung des eingesetzten Kapitals dar. Da das eingesetzte Kapital aus Eigen- (zum Beispiel Aktien) und Fremdkapitalanteilen (zum Beispiel Anleihen) besteht, wird der Kapitalkostensatz als gewichteter Durchschnitt aus Eigen- und Fremdkapitalkostensatz bestimmt. Diese werden mittels marktüblicher Verfahren ermittelt. Der durchschnittliche gewichtete Kapitalkostensatz der BMW Group betrug 2016 wie im Vorjahr 12 % vor Steuern. Wertmanagement in der ProjektsteuerungDas operative Geschäft in den Segmenten Automobile und Motorräder ist wesentlich durch seinen lebenszyklusabhängigen Projektcharakter geprägt. Die Projekte haben einen erheblichen Einfluss auf die zukünftige Geschäftsentwicklung. Projektentscheidungen sind daher wichtige Bestandteile der finanziellen Steuerung in der BMW Group. Die Grundlage von Projektentscheidungen stellen Projektrechnungen dar, die aus den prognostizierten Zahlungsströmen des einzelnen Projekts abgeleitet werden. Der Betrachtungszeitraum dieser Berechnungen ist jeweils die Projektlaufzeit, das heißt die zukünftigen Jahre, in denen aus dem Projekt Zahlungsströme zu erwarten sind. Die Projektentscheidungen werden auf Basis des Kapitalwerts und der internen Rendite der Projektrechnung getroffen. Der Kapitalwert gibt an, inwiefern das Projekt zukünftig in der Lage sein wird, einen positiven Ergebnisbeitrag über die eigenen Kapitalkosten hinaus zu leisten. Ein Projekt mit positivem Kapitalwert steigert die zukünftigen Wertbeiträge des Unternehmens und erhöht so den Unternehmenswert. Die interne Rendite des Projekts entspricht der durchschnittlichen Rendite auf das im Projekt eingesetzte Kapital. Inhaltlich entspricht die interne Rendite damit dem mehrjährigen Durchschnitt der Kapitalrendite RoCE für ein einzelnes Projekt. Somit ist sie konsistent zu einem der bedeutsamsten Leistungsindikatoren. Bei sämtlichen Projektentscheidungen werden neben den Entscheidungskriterien auch die langfristigen periodischen Ergebniseffekte dargestellt und in die langfristige Konzernplanung übernommen. Dadurch lassen sich die Auswirkungen jeder Projektentscheidung auf die Periodensteuerung, das heißt auf die Ergebnis- und Renditeentwicklung in den einzelnen Jahren der Projektlaufzeit, abbilden. Insgesamt ergibt sich so ein in sich stimmiges Steuerungsmodell. WIRTSCHAFTSBERICHT100-jähriges Jubiläum beschert erfolgreichstes GeschäftsjahrHöchstwerte bei Automobil- und Motorradabsatz -Erwartungen übertroffenOperative Segmente mit Rekordergebnis↗ 9.665 Mio. €+4,8%Konzernergebnis markiert neuen BestwertGESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGENGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenWeitgehend stabil hinsichtlich äußerer Einflüsse entwickelte sich die Weltwirtschaft im Berichtsjahr 2016 mit einer Wachstumsrate von 3,1 % positiv. Vor dem Hintergrund der vielfältigen politischen Unsicherheiten erscheint das Wirtschaftswachstum derzeit relativ widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen. Die Eurozone setzte auch begünstigt durch ein freundliches Umfeld auf dem Arbeitsmarkt die moderate wirtschaftliche Erholung fort. In China verlangsamte sich die wirtschaftliche Dynamik zwar, aber nur mit einem geringfügigen Rückgang der Wachstumsrate. Die USA verzeichneten 2016 ein leichtes Wachstum. In den Schwellenländern Russland und Brasilien hingegen schrumpfte auch 2016 die Wirtschaftsleistung, obwohl Russland von den steigenden Rohstoffpreisen profitierte. In der Eurozone legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Berichtsjahr um 1,7 % zu. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) blieb expansiv. In Deutschland wuchs die Wirtschaft nicht zuletzt durch den starken Export und die robuste heimische Nachfrage um 1,8 % und verzeichnete damit das höchste Wachstum seit fünf Jahren. Frankreich (+1,2 %) und Italien (+ 0,9 %) bewegten sich jeweils auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Wachstumsfördernde Strukturreformen befinden sich in beiden Ländern nach wie vor in der Umsetzung. In Großbritannien stand das Jahr 2016 im Zeichen der Brexit-Entscheidung. Wirtschaftlich werden sich die Auswirkungen den Erwartungen zufolge erst ab 2017 zeigen. Für das Berichtsjahr konnte noch ein robustes BIP-Wachstum von 2,0 % erreicht werden. Die politische Unsicherheit hat die Konsumfreude der privaten Haushalte bisher nicht getrübt. Unterstützt wurde die Dynamik von einer sinkenden Arbeitslosenquote. Die Investitionen der Unternehmen legten deutlich weniger stark zu als in den Vorjahren und auch die Staatsausgaben stiegen nur unterdurchschnittlich. Trotz der massiven Abwertung des britischen Pfund nach dem Referendum konnte der Export nicht annähernd an die hohe Wachstumsrate des Vorjahres anknüpfen. In China stellte die Neuausrichtung der dortigen Wirtschaft die Regierung vor große Herausforderungen. Nachdem die Aktienmärkte zu Beginn des Jahres eingebrochen waren und das Wirtschaftswachstum sich deutlich zu verlangsamen drohte, ergriff die Regierung Maßnahmen zur Konjunkturförderung. Mit einem BIP-Anstieg um 6,7 % für das Gesamtjahr 2016 lag die chinesische Wirtschaft etwas unter dem Vorjahresniveau, aber im angestrebten Zielkorridor. Die US-amerikanische Wirtschaft befand sich im Jahr 2016 mit einem Wachstum von 1,6 % in einer soliden Verfassung. Die Arbeitslosenquote sank um 0,4 Prozentpunkte auf 4,9 %. Gleichzeitig verringerte sich jedoch der Anstieg beim heimischen Konsum leicht im Vergleich zum Vorjahr. Der Exportsektor legte infolge des starken US-Dollar nur leicht zu. Vor diesem Hintergrund und der Erwartung einer steigenden Inflationsrate hob die US-Notenbank (Fed) den Leitzins noch im Dezember 2016 an. In Japan belasteten im Berichtszeitraum vor allem der hohe Schuldenstand und die Aufwertung des Yen die heimische Wirtschaft. Nach zwei Jahren rückläufigen Konsums stiegen die Ausgaben der Privathaushalte nur moderat. Hinzu kam ein schwacher Export. Einzig die staatlichen Konjunkturprogramme verhinderten eine Stagnation in Japan. Das BIP-Wachstum blieb mäßig und betrug 0,9 %. Aufgrund der wirtschaftsfördernden Reformen erreichte Indien das dritte Jahr in Folge ein BIP-Wachstum von mindestens 7 % (+ 7,0 %). Russland und Brasilien dagegen konnten auch im Berichtszeitraum die Rezession nicht überwinden. In Russland gelang es zwar, die Industrieproduktion mäßig anzukurbeln, dafür schrumpfte der inländische Konsum deutlich und das Land beendete das Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung (- 0,6 %). Brasilien hingegen erlebte das zweite tiefe Rezessionsjahr in Folge (- 3,4 %). Die Konsumausgaben der privaten Haushalte und der öffentlichen Hand sowie die Investitionen der Wirtschaft erreichten neue Tiefststände. DevisenmärkteDas britische Pfund wurde von der Brexit-Entscheidung stark in Mitleidenschaft gezogen. Notierte es noch in den ersten sechs Monaten des Jahres bei durchschnittlich 0,78 Pfund je Euro, verlor es in der zweiten Jahreshälfte deutlich an Wert (0,86 Pfund je Euro). Die Bank of England reagierte auf die zunehmende Unsicherheit nach dem Referendum mit einer Zinssenkung und begünstigte dadurch die Abschwächung des Pfund. Der chinesische Renminbi verlor im Vergleich zum Vorjahr an Wert und notierte im Durchschnitt mit einem Kurs von 7,35 Renminbi je Euro. Der Wechselkurs des US-Dollar lag ungeachtet unterjähriger Volatilität unverändert zum Vorjahr auch 2016 bei durchschnittlich 1,11 US-Dollar je Euro. Die Fed wich im Berichtszeitraum nur moderat von ihrer lockeren Geldpolitik ab. Der japanische Yen verteuerte sich 2016 trotz der Geldmengenausweitung der Bank of Japan um rund 10 %. Die Währung erreichte im Berichtszeitraum ein durchschnittliches Niveau von 120,25 Yen je Euro. Ein uneinheitliches Bild gaben die Währungen der Schwellenländer ab. Während der Euro gegenüber dem brasilianischen Real um etwa 4 % an Wert zulegte, verlor er gegenüber dem russischen Rubel nach einer starken Aufwertung im Vorjahr rund 9 %. RohstoffpreiseDer für Europa maßgebliche Preis für die Rohölsorte Brent fiel zu Jahresbeginn kurzzeitig unter die Marke von 30 US-Dollar je Barrel. Es folgte im Jahresverlauf eine volatile Aufwärtsbewegung bis zu einem Niveau von 57 US-Dollar je Barrel. Gestützt wurde der Preisanstieg durch die Einigung der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) und Russlands, die Rohölförderung zu kürzen. Im Jahresdurchschnitt verringerte sich der Ölpreis trotzdem auf 44 US-Dollar je Barrel nach 52 US-Dollar im Vorjahr. Eine ähnliche Entwicklung konnte man für die US-Rohölsorte WTI beobachten. Nachdem die Edelmetallpreise zum Jahreswechsel 2015/2016 den Tiefpunkt durchschritten hatten, stabilisierten sie sich im Jahr 2016 auf höheren Niveaus. Die gesunkenen Preise aus den Vorjahren haben dazu geführt, dass die Produzenten Überkapazitäten abgebaut haben. Gleichzeitig hat sich die Nachfrage erholt. Auf den Stahlmärkten kam es zu teilweise deutlichen Preisanstiegen. Im Laufe des Jahres wurden von den USA und der EU Antidumpingzölle auf asiatische Stahlprodukte, von den USA auch auf europäische Stahlerzeugnisse erhoben. Hinzu kam, dass die chinesische Regierung die Betriebszeiten der Kohleminen reduzierte. Als Folge daraus stieg der Kohlepreis als ein wesentlicher Kostenfaktor für Stahl stark an. AutomobilmärkteAuf den internationalen Automobilmärkten setzte sich der positive Trend aus dem Vorjahr auch 2016 fort. Weltweit legte die Zahl der Zulassungen von PKW und leichten Nutzfahrzeugen um 5,9 % auf 87,4 Mio. Fahrzeuge zu. Aus China (24,1 Mio. Einheiten/+17,4 %) und Europa (15,2 Mio. Einheiten/+ 6,6 %) kamen dabei starke Impulse, die maßgeblich zum Anstieg beitrugen. In den USA war hingegen nur ein leichter Zuwachs zu verzeichnen (17,6 Mio. Einheiten/+ 0,4 %). Auf den einzelnen Automobilmärkten in Europa war eine heterogene Entwicklung zu beobachten. Großbritannien verzeichnete nach dem starken Vorjahr nur vergleichsweise niedrige Zuwachsraten bei den Zulassungen (2,7 Mio. Fahrzeuge/+ 2,3 %). Der Automobilmarkt in Frankreich präsentierte sich im Berichtszeitraum mit einem Plus von 5,3 % auf 2,0 Mio. Einheiten in besserer Verfassung als noch im Vorjahr. Deutschland (3,4 Mio. Einheiten) lag mit einer Wachstumsrate von 4,5 % hinter Frankreich. Italien (1,8 Mio. Einheiten/+16,2 %) und Spanien (1,1 Mio. Einheiten/ + 10,9 %) legten jeweils im zweistelligen Prozentbereich zu. Japan konnte den Negativtrend aus dem Vorjahr nicht umkehren. Der dortige Markt entwickelte sich mit 1,6 % auf 4,8 Mio. Einheiten wiederum rückläufig. Die Automobilmärkte der großen Schwellenländer litten auch 2016 unter der Rezession. In Russland war ein Rückgang um 4,7 % auf 1,2 Mio. Einheiten zu beobachten. Die Zulassungen in Brasilien brachen 2016 um fast ein Drittel (- 32,2 %) auf 1,7 Mio. Fahrzeuge ein. MotorradmärkteSeit dem Berichtsjahr 2016 wird die Marktbetrachtung von der Halbliterklasse (500 ccm) auf die Hubraumklasse ab 250 ccm ausgedehnt. Grund dafür ist, dass BMW Motorrad mit dem Einsteigermodell G 310 R in der Klasse ab 250 ccm ein neues Marktsegment erschließt. Die globalen Motorradmärkte im Hubraumsegment über 250 ccm blieben im Geschäftsjahr 2016 vor allem aufgrund der zum Teil schwachen Überseemärkte auf dem Vorjahresniveau (+/- 0,0 %). In Europa legte der Markt in erster Linie begünstigt durch die deutliche Erholung in Südeuropa gegenüber dem Vorjahr um 12,4 % zu. Während bereits in Frankreich (+ 6,7 %) ein erfreuliches Wachstum zu verzeichnen war, waren die Märkte in Deutschland (+13,9 %), Italien (+12,8 %) und Spanien (+ 23,5 %) sogar zweistellig im Plus. Der US-Markt lag um 3,8 % unter dem Vorjahr. FinanzdienstleistungsmärkteDie Weltwirtschaft expandierte im vergangenen Jahr in moderatem Tempo und wurde von eher günstigen Bedingungen für das Finanzdienstleistungsgeschäft begleitet. In den Industrienationen blieb das Zinsniveau weiterhin niedrig. Die amerikanische Notenbank sah zunächst von einer weiteren geldpolitischen Straffung ab und entschied erst im Dezember eine Anhebung des Leitzinses um 0,25 %. Die Europäische Zentralbank (EZB) beschloss im März eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik. Das umfangreiche Maßnahmenpaket soll unter anderem Wachstumsimpulse durch günstige Kreditvergabe schaffen. Um eine starke Konjunkturabkühlung nach der Brexit-Entscheidung zu verhindern, senkte die britische Zentralbank im August den Leitzins und beschloss zusätzliche expansive Maßnahmen wie die Ausdehnung des Anleihekaufprogramms. Hohe Staatsausgaben und die expansive Geldpolitik der chinesischen Notenbank konnten die konjunkturelle Abkühlung in China nur teilweise abfangen, sodass sich im Jahresverlauf die Normalisierung der BIP-Entwicklung fortsetzte. Um die Wirtschaft anzukurbeln und deflationäre Tendenzen umzukehren, weitete die japanische Notenbank ihre expansive Geldpolitik 2016 aus. Zu Beginn des Berichtsjahres 2016 war im Premiumsegment der kontinentaleuropäischen Gebrauchtwagenmärkte ein leichter Preisanstieg zu beobachten, der sich im weiteren Verlauf auf einem im Vergleich zum Vorjahr stabilen Niveau einpendelte. Der Gebrauchtwagenmarkt in Großbritannien bewegte sich indes auf einem im Vergleich zum Vorjahr leicht niedrigeren Niveau. Auf den asiatischen Märkten blieben die Preise stabil. In Nordamerika setzte sich der leichte Rückgang der Gebrauchtwagenpreise trotz stärkerer Sommermonate fort. GESAMTAUSSAGEGesamtaussage zum GeschäftsverlaufDie BMW Group blickt trotz der zunehmenden Unwägbarkeiten im internationalen Umfeld und der erhöhten Wettbewerbsintensität auf einen erfreulichen Geschäftsverlauf im Jahr 2016 zurück. In der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage ergibt sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ein positives Gesamtbild. Insgesamt hat die Geschäftsentwicklung die Erwartungen der Unternehmensleitung damit erfüllt. Diese Einschätzung berücksichtigt auch Erkenntnisse nach dem Ende des Geschäftsjahres. FINANZIELLE UND NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATORENNachfolgend wird über die bedeutsamsten finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren für das Unternehmen und die Segmente berichtet. Sie werden zur internen Steuerung der BMW Group herangezogen. Zur Analyse des Geschäftsverlaufs und der Lage des Konzerns werden die im Vorjahr berichteten Prognosen für das Geschäftsjahr 2016 mit der tatsächlichen Geschäftsentwicklung 2016 verglichen. BMW GroupErgebnis vor Steuern: leichter AnstiegZur Sicherung der Zukunftsfähigkeit investierte die BMW Group auch im Jahr 2016 in innovative Technologien und den Ausbau des Produktionsnetzwerks. Dennoch hielt das Unternehmen auch bei der Ergebnisentwicklung Kurs und erzielte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 9.665 Mio. € (2015: 9.224 Mio. €/+ 4,8 %). Trotz des unverändert intensiven Wettbewerbs auf den internationalen Automobilmärkten wurde damit ein neuer Bestwert markiert. Neben der guten Absatzsituation wirkte sich auch ein verbessertes Finanzergebnis auf die positive Ertragslage des Konzerns aus. Wie für das Geschäftsjahr 2016 prognostiziert, lag das Konzernergebnis vor Steuern leicht über dem Vorjahr und damit im Rahmen der Erwartungen. Zahl der Mitarbeiter am Jahresende: leichter AnstiegZum 31. Dezember 2016 waren weltweit 124.729 Mitarbeiter in der BMW Group beschäftigt (2015: 122.244/+ 2,0 %). Der unternehmensweit leichte Anstieg in der Zahl der Beschäftigten ist sowohl auf den Bedarf an qualifizierten Fachkräften für die Weiterentwicklung der Elektromobilität und anderer Technologiefelder als auch auf die Dynamik im Finanzdienstleistungsgeschäft zurückzuführen. Hinzu kommt der konsequente Ausbau von Mobilitätsdienstleistungen, der zum Anstieg der Beschäftigtenzahl beitrug. Wie für das Geschäftsjahr 2016 prognostiziert, stieg die Zahl der Mitarbeiter im Konzern leicht und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Segment AutomobileAuslieferungen: solider AnstiegDie BMW Group erzielte im Jahr 2016 zum sechsten Mal in Folge einen Bestwert beim Automobilabsatz. Ein dynamisches Marktumfeld vor allem in Europa hat den Automobilabsatz stärker als erwartet positiv beeinflusst. Trotz der Brexit-Entscheidung war die Konsumlaune in Großbritannien stabil. Hinzu kam, dass sich in den südeuropäischen Ländern der Aufwärtstrend aus dem Vorjahr fortgesetzt hat. Trotz der zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Unwägbarkeiten im internationalen Umfeld stiegen die Auslieferungen solide um 5,3 % auf insgesamt 2.367.6031 Automobile der Konzernmarken BMW, MINI und Rolls-Royce (2015: 2.247.4851 Automobile). Die Kernmarke BMW legte im Berichtsjahr 2016 solide um 5,2 % auf 2.003.3591 Automobile zu (2015: 1.905.2341 Automobile) und übertraf erstmals in ihrer Geschichte auf Jahresbasis die 2-Mio.-Marke. MINI erzielte ebenfalls ein solides Plus von 6,4 % auf 360.233 Einheiten (2015: 338.466 Automobile). Rolls-Royce Motor Cars lieferte 4.011 Fahrzeuge an Kunden aus (2015: 3.785 Automobile/+ 6,0 %). Im Geschäftsbericht 2015 war für das Gesamtjahr 2016 noch von einem leichten Anstieg der Auslieferungen ausgegangen worden. Die allgemein gute Stimmung bei den Verbrauchern vor allem in Europa, aber auch in Asien hat dazu beigetragen, dass die ursprüngliche Prognose übertroffen wurde. Flottenemissionen2 CO2: leichter RückgangDurch den flottenweiten Einsatz von Efficient Dynamics Technologien, zu denen auch die Elektrifizierung des Antriebs zählt, werden die CO2 -Fahrzeugemissionen wirksam reduziert. Der CO2 -Ausstoß der in Europa ausgelieferten Fahrzeugflotte (EU-28) verringerte sich im Berichtsjahr leicht und lag bei 124 g CO2 / km (2015: 127 g CO2 / km /- 2,4 %). Wie für das Gesamtjahr 2016 erwartet, gingen die CO2 -Emissionen der Fahrzeugflotte leicht zurück und lagen damit im Rahmen der Prognosen. Umsatzerlöse: leichter AnstiegDie Umsatzerlöse im Segment Automobile lagen mit 86.424 Mio. € leicht um 1,0 % über dem Vorjahr und erreichten einen neuen Höchstwert (2015: 85.536 Mio. €). Umrechnungseffekte von Fremdwährungen wirkten sich dämpfend auf den Umsatzanstieg im Segment aus. Damit bestätigte sich die im Geschäftsbericht 2015 abgegebene Prognose, die von einem leichten Anstieg der Umsatzerlöse im Segment Automobile ausgegangen war. EBIT-Marge im Zielkorridor von 8 bis 10 %Die EBIT-Marge im Segment Automobile (Ergebnis vor Finanzergebnis bezogen auf die Umsatzerlöse) betrug im Berichtszeitraum 8,9 % (2015: 9,2 %/- 0,3 Prozentpunkte). Wie für das Geschäftsjahr 2016 prognostiziert, bewegte sich die EBIT-Marge im Automobilgeschäft damit im Zielkorridor von 8 bis 10 % und lag im Rahmen der Erwartungen. Return on Capital Employed: leichter AnstiegDer Return on Capital Employed (RoCE) erreichte 74,3 % (2015: 72,2 %/+ 2,1 Prozentpunkte). Positiv auf den RoCE im Segment Automobile wirkten sich unter anderem Transaktionen mit anderen Segmenten sowie die Ausweitung des Geschäfts mit Service- und Connected Drive Verträgen aus. Damit konnte die Prognose für den RoCE, die bereits im Quartalsbericht zum 30. Juni 2016 von einem moderaten Rückgang auf einen leichten Rückgang angehoben worden war, erneut übertroffen werden. Im Geschäftsbericht 2015 wurde noch ein moderater Rückgang erwartet. Die Kapitalrendite im Automobilgeschäft blieb damit auch 2016 deutlich über dem Mindestanspruch in Höhe von 26 %. Segment MotorräderAuslieferungen: solider AnstiegBMW Motorrad erzielte im Geschäftsjahr 2016 in einem vor allem in Europa sehr freundlichen Marktumfeld mit 145.032 Fahrzeugen ein solides Plus von 5,9 % (2015: 136.963 Motorräder). Diese Entwicklung wurde hauptsächlich durch die über den ursprünglichen Erwartungen liegenden Verkaufszahlen in Europa und Lateinamerika begünstigt. Damit bestätigte sich der Ausblick, der im Quartalsbericht zum 30. Juni 2016 für das Berichtsjahr von leicht auf solide angepasst worden war. Im Geschäftsbericht 2015 wurde bei den Auslieferungen im Segment Motorräder noch von einem leichten Anstieg ausgegangen. Return on Capital Employed: leichter AnstiegDer Return on Capital Employed (RoCE) im Segment Motorräder lag im Berichtsjahr bei 33,0 % (2015: 31,6 %/+1,4 Prozentpunkte) und damit leicht über dem Vorjahr. Für den RoCE-Anstieg war neben der konsequenten Steuerung des Working Capital auch die positive Ergebnisentwicklung verantwortlich. Hinzu kamen Effekte aus dem Kundentrend zu hochwertigen Modellen und aus der bereits im Jahr 2014 eingeleiteten Neuausrichtung des Markenauftritts. Damit konnte die Prognose für den RoCE, die bereits im Quartalsbericht zum 30. Juni 2016 von einem leichten Rückgang auf "Vorjahresniveau" angehoben worden war, erneut übertroffen werden. Im Geschäftsbericht 2015 wurde noch ein leichter Rückgang erwartet. Segment FinanzdienstleistungenReturn on Equity: leichter AnstiegDer erfolgreiche Geschäftsverlauf und die gute Entwicklung der Risikosituation im Segment Finanzdienstleistungen hatten im Jahr 2016 einen positiven Effekt auf die Eigenkapitalrendite des Segments. Die Eigenkapitalrendite entwickelte sich damit leicht besser als erwartet und stieg im Berichtszeitraum auf 21,2 % (2015: 20,2 %/+1,0 Prozentpunkte). Im Geschäftsbericht 2015 wurde von einem RoE auf dem Niveau des Vorjahres ausgegangen. Wie erwartet lag er über der langfristigen Zielgröße von 18 %. Für die bedeutsamsten Leistungsindikatoren der BMW Group und ihrer Segmente ergibt sich zusammenfassend folgendes Bild: 19 Vergleich Prognoseaussagen für 2016 mit tatsächlicher Geschäftsentwicklung 2016scroll
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enthält Automobile aus dem Joint Venture BMW
Brilliance Automotive Ltd., Shenyang (2016: 316.200 Automobile) GESCHÄFTSVERLAUFSegment AutomobileAutomobilabsatz mit solidem PlusDie BMW Group setzte im Jahr 2016 weltweit 2.367.603* Automobile der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce ab und erzielte damit zum sechsten Mal in Folge eine neue Bestmarke (2015: 2.247.485* Automobile/ 5,3 %). Bei BMW stiegen die Auslieferungen solide um 5,2 % auf 2.003.359* Einheiten und übertrafen damit erstmals die 2-Mio.-Grenze (2015: 1.905.234* Automobile). MINI wuchs ebenfalls solide um 6,4 % auf 360.233 Fahrzeuge (2015: 338.466 Automobile). Rolls-Royce Motor Cars lieferte im Berichtszeitraum 4.011 Luxuslimousinen an Kunden aus (2015: 3.785 Automobile/+ 6,0 %). Damit wurde nicht nur auf Konzernebene, sondern auch bei BMW und MINI jeweils ein neues Allzeithoch erzielt. Europa und Asien mit dynamischem Wachstum, Herausforderung im US-MarktIn Europa setzte die BMW Group im Jahr 2016 in einem überwiegend freundlichen Marktumfeld zum zweiten Mal in Folge über 1 Mio. Automobile der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce ab (1.092.155 Automobile; 2015: 1.000.427 Automobile/+ 9,2 %). In Deutschland übertrafen die Verkaufszahlen den Vorjahreswert mit 298.928 Einheiten um 4,5 % (2015: 286.098 Automobile). Auch Großbritannien entwickelte sich trotz der Brexit-Entscheidung im Berichtszeitraum positiv. Dort verkaufte das Unternehmen 252.205 Fahrzeuge an Kunden (2015: 230.982 Automobile/+ 9,2 %). Die Dynamik in Asien legte im Jahr 2016 wieder zu. Insgesamt wurden dort 747.291* Fahrzeuge der drei Konzernmarken ausgeliefert (2015: 685.792* Automobile/ 9,0 %). In China stieg die Zahl der Auslieferungen im Vorjahresvergleich mit 516.785* Fahrzeugen deutlich um 11,4 % (2015: 464.086* Automobile). In einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld auf dem amerikanischen Kontinent erreichte der Absatz der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce die Vorjahreswerte nicht. Dort waren die Verkaufszahlen mit 460.398 Einheiten rückläufig (2015: 495.897 Automobile/- 7,2 %). Die USA verzeichneten mit 366.493 Automobilen einen moderaten Rückgang um 9,7 % (2015: 405.715 Automobile). 21 BMW Group Auslieferungen Automobile nach Regionen und Märktenscroll
BMW* übertrifft die 2-Mio.-Marke und belegt erneut einen Spitzenplatz im PremiumsegmentIm Jahr 2016 übertraf die Marke BMW mit weltweit 2.003.359 Auslieferungen erstmals in einem Jahr die 2-Mio.-Grenze. Der BMW 1er verfehlte im Berichtsjahr das Vorjahresniveau mit 176.032 Fahrzeugen nur knapp (2015: 182.158 Automobile/- 3,4 %). Die BMW 2er Baureihe übertraf dagegen mit 196.183 Auslieferungen das Vorjahr um rund ein Viertel (2015: 157.144 Automobile/ 24,8 %). Die Verkaufszahlen des BMW 3er gingen auf 411.844 Einheiten zurück (2015: 444.338/- 7,3 %). Am Ende seines Lebenszyklus erreichte der BMW 5er mit 331.410 Fahrzeugen den hohen Vorjahreswert nicht mehr ganz (2015: 347.096 Automobile/- 4,5 %). Im Berichtsjahr setzte die BMW Group vom neuen BMW 7er weltweit gut zwei Drittel mehr Fahrzeuge ab als im Vorjahr (61.514 Automobile; 2015: 36.364 Auto-mobile/+ 69,2 %). Auch die BMW X Familie erfreute sich 2016 einer großen Beliebtheit. Weltweit stieg der Absatz um mehr als ein Fünftel auf 644.992 X Modelle (2015: 527.319 Automobile/ 22,3 %). Besonders deutlich legte der BMW X1 mit einem Plus von 83,6 % auf 220.378 Automobile zu (2015: 120.011 Automobile). Auch der BMW X3 ging deutlich häufiger an Kunden als im Vorjahr (157.017 Automobile; 2015: 137.810 Automobile/+13,9 %). Der Absatz des BMW X5 lag mit 166.219 Einheiten nur leicht unter dem Vorjahresniveau (2015: 168.143 Automobile/-1,1 %). 22 Auslieferungen BMW Automobile nach Modellreihen*scroll
MINI setzt neue BestmarkeAuch MINI verzeichnete 2016 einen neuen Höchstwert beim Absatz. Mit insgesamt 360.233 Automobilen konnte der Wert aus dem Vorjahr übertroffen werden (2015: 338.466 Automobile/ + 6,4 %). Dazu trugen vor allem das neue Cabrio (29.758 Automobile; 2015: 14.145 Automobile) und der neue Clubman (63.509 Automobile; 2015: 8.003 Automobile) bei. Der MINI Hatch (3- und 5-Türer) konnte mit 198.373 Einheiten das hohe Vorjahresniveau nicht erreichen (2015: 221.982 Automobile/-10,6 %). 23 Auslieferungen MINI Automobile nach Modellenscroll
Starkes Jahr für Rolls-RoyceMit 4.011 ausgelieferten Luxuslimousinen erreichte Rolls-Royce Motor Cars das zweitbeste Jahr in seiner Unternehmensgeschichte (2015: 3.785 Automobile/+ 6,0 %). Dazu trug vor allem das vierte Quartal mit einem neuen Allzeithoch bei (1.386 Automobile; 2015: 1.181 Automobile/+17,4 %). Einen hohen Anteil daran hatte der neue Rolls-Royce Dawn. Seit seiner Markteinführung in der Jahresmitte 2016 wurde er weltweit 1.283-mal an Kunden ausgeliefert. 24 Auslieferungen Rolls-Royce Automobile nach Modellenscroll
Hohe Auslastung im gesamten ProduktionsnetzwerkIm Jahr 2016 haben die hohe Kundennachfrage und der Anlauf neuer Modelle zu einer sehr guten Auslastung des Produktionsnetzwerks der BMW Group geführt. Gleichzeitig ist auch der Ausbau der internationalen Produktionsstandorte zügig vorangegangen. Zum Produktionsnetzwerk zählen weltweit 31 Standorte in 14 Ländern. Das Produktionsvolumen erreichte im Berichtsjahr neue Höchstwerte und lag bei 2.359.756* Automobilen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce (2015: 2.279.503* Automobile/ + 3,5 %). Dabei entfielen auf BMW 2.002.997* Fahrzeuge (2015: 1.933.647* Automobile/ + 3,6 %), auf MINI 352.580 Einheiten (2015: 342.008 Automobile/ + 3,1 %) und auf Rolls-Royce Motor Cars 4.179 Automobile (2015: 3.848 Automobile/+ 8,6 %). 25 Automobilproduktion der BMW Group nach Werkenscroll
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Joint Venture BMW Brilliance Automotive Ltd.,
Shenyang Flexibilität, Qualität und Effizienz sind wesentliche Faktoren des Produktionssystems: Eine hohe Flexibilität macht eine schnelle Reaktion auf Marktveränderungen und regionale Absatzschwankungen durch Anpassungen des Produktionsprogramms möglich. Die Digitalisierung, standardisierte Baukästen und eine intelligente Mischbauweise stellen die hohe Leistungsfähigkeit des Produktionsnetzwerks unter Beweis. Gleichzeitig bietet das System dem Kunden einen sehr hohen Individualisierungsgrad und lässt Änderungen von Kundenwünschen noch bis zu sechs Tage vor Auslieferung zu. Die Produktionskompetenz der BMW Group stellt damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar und trägt zur Profitabilität und zum nachhaltigen Erfolg des Unternehmens bei. Starke Produktionsbasis in DeutschlandDie Werke in Deutschland übernehmen eine führende Rolle innerhalb des internationalen Netzwerks. Bereits zum sechsten Mal in Folge produzierte die BMW Group über eine Million Fahrzeuge in den deutschen Werken München, Dingolfing, Regensburg und Leipzig. Im BMW Group Werk Dingolfing wird seit November 2016 auch die siebte Generation der BMW 5er Reihe produziert. Zur Vorbereitung auf das neue Modell gab es zahlreiche Um- und Neubaumaßnahmen. Dingolfing bleibt damit das Kompetenzzentrum für die Fertigung der oberen BMW Baureihen. Auch im Münchener Stammwerk schreiten die Ausbaumaßnahmen voran. Bis Mitte 2017 entsteht eine moderne Lackierstraße, die höchste Ansprüche an Wirtschaftlichkeit und effizienter Ressourcennutzung erfüllt. Der Neubau ist Bestandteil eines Investitionsprojekts, das zudem die Erweiterung des Karosseriebaus und der Fahrzeugmontage sowie Teile der Logistik umfasst. Das BMW Group Werk Regensburg feierte im vergangenen Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Dort werden auf einer Linie insgesamt acht Modelle gefertigt. Im Berichtszeitraum konnte das Produktionsvolumen gegenüber dem Vorjahr um rund 14 % auf über 346.000 Einheiten erhöht werden. Das BMW Group Werk Leipzig hat im Berichtszeitraum über 29.000 BMW i Fahrzeuge gebaut. Der BMW i3 befindet sich unter den Top 3 der meistverkauften Elektrofahrzeuge weltweit. Neben dem Werk in München ist Leipzig der zweite Standort, der für Materialtransporte im öffentlichen Straßenverkehr einen Elektro-LKW einsetzt. Er wird ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Quellen geladen. Insgesamt liefen im Jahr 2016 in Leipzig 246.550 Fahrzeuge vom Band, ein neuer Bestwert für das Werk. Seit der Eröffnung des neuen Leichtbauzentrums am Standort Landshut forschen dort rund 160 Ingenieure an innovativen Hightechwerkstoffen und Mischbaukonzepten für die Fahrzeuge der Zukunft. Die Denkfabrik in unmittelbarer Nähe zur Produktion bündelt das Leichtbau-Know-how am Standort Landshut. Der Innovationspark Wackersdorf ist der logistische Knotenpunkt für die Materialsteuerung und die sequenzgenaue Lieferung an BMW Group Standorte in zehn Ländern. In Wackersdorf wird erstmals eine Flotte von zehn selbstfahrenden Transportrobotern eingesetzt. Der Transportroboter fährt frei durch die Logistikhalle und kann Lasten bis zu 500 Kilogramm transportieren. Ebenfalls in Wackersdorf ansässig ist SGL Automotive Carbon Fibers (SGL ACF), die Joint Operation der BMW Group mit der SGL Group. SGL ACF unterhält in Moses Lake (USA) ein mit Energie aus Wasserkraft betriebenes Karbonfaserwerk und liefert die Karbonfasern an das SGL ACF Werk in Wackersdorf. Dort werden sie zu textilen Gelegen verarbeitet. Im BMW Group Werk Eisenach wurde im Berichtsjahr eine Servo-Einarbeitspresse in Betrieb genommen. Eisenach ist einer von weltweit drei Standorten des Unternehmens für den Bau von Presswerkzeugen. Die insgesamt rund 250 Mitarbeiter erstellen zudem einen Großteil der Außenhautteile aus Stahlblech, Aluminium und Edelstahl für die Rolls-Royce-Manufaktur in Goodwood (Großbritannien) sowie Teile für die BMW Motorradfertigung in Berlin. Weltweit vier Standorte zur MotorenproduktionIn Shenyang (China) eröffnete das Joint Venture BBA Anfang 2016 ein neues Motorenwerk zur Produktion der jüngsten Generation von BMW TwinPower Turbo 3- und 4-Zylinder Ottomotoren. Die gleichzeitig neu eröffnete Leichtmetallgießerei steht für eine nachhaltige Produktion. Sowohl das Motorenwerk als auch die Leichtmetallgießerei entsprechen modernsten Produktionsstandards und beliefern die BMW Brilliance Automobilwerke Dadong und Tiexi. Damit produziert die BMW Group an nunmehr insgesamt vier Standorten Motoren: in München, Hams Hall (Großbritannien), Steyr (Österreich) und Shenyang (China). Im größten Motorenwerk der BMW Group in Steyr werden 3-, 4- und 6-Zylinder-Dieselmotoren sowie 3-, 4- und 6-Zylinder-Benzinmotoren produziert. In mehr als der Hälfte aller BMW und in über einem Drittel aller MINI Fahrzeuge ist ein Motor aus Steyr verbaut. Das Entwicklungszentrum für Dieselmotoren, das dem Werk angeschlossen ist, hat im September 2016 die ersten Motorenprüfstände der neuesten Generation in Betrieb genommen. Mit 1.261.449 Motoren hat das Werk Steyr 2016 einen neuen Produktionsrekord aufgestellt. Die BMW Group entwickelt und produziert an insgesamt fünf Standorten des Produktionsnetzwerks Batteriezellmodule, Hochvoltspeicher und Elektromotoren. Die wichtigsten elektrischen Antriebstechnologien und -komponenten werden im Münchner Prototypenbau entwickelt und in Dingolfing und Landshut hergestellt. Das Werk Dingolfing fertigt dabei Batteriezellmodule und verbaut sie in Hochvoltspeicher für den BMW i3, den BMW i8 sowie für die Plug-in-Hybrid-Modelle der BMW Group. Im Werk Landshut entsteht der Elektromotor sowie der Range Extender für die BMW i Modelle. Das Werk Spartanburg in den USA produziert und verbaut die Hochvoltspeicher für den BMW X5 iPerformance. Das Joint Venture BBA errichtet in Shenyang derzeit ein neues Zentrum für Hochvoltspeicher. Internationalisierung des Produktionsnetzwerks schreitet voranMit dem Ausbau ihres internationalen Produktionsnetzwerks folgt die BMW Group der globalen Marktentwicklung und sorgt für eine ausgeglichene Verteilung der Wertschöpfung. In Nordamerika wurde die Erweiterung des Werks in Spartanburg (USA) fortgesetzt. 2016 erreichte die Jahresproduktion einen neuen Höchstwert von über 411.000 Einheiten. Gemessen am Produktionsvolumen ist das Werk Spartanburg damit das größte Werk der BMW Group. Im mexikanischen San Luis Potosí laufen die Vorbereitungen für den Bau des neuen Werks planmäßig. Ein lokales Trainingszentrum wurde bereits eröffnet. Die Inbetriebnahme des Werks ist für 2019 geplant. In Europa ist der britische Werkeverbund mit dem Werk Oxford, dem Presswerk in Swindon und dem Motorenwerk in Hams Hall ein wesentliches Element im Produktionsnetzwerk der BMW Group. Um weitere Kapazitäten für das geplante Wachstum zu sichern, werden der MINI 3-Türer, das MINI Cabrio und der MINI Countryman im Auftrag der BMW Group auch bei VDL Nedcar im niederländischen Born gefertigt. In der Rolls-Royce Manufaktur in Goodwood (Großbritannien) fanden im Berichtszeitraum wichtige Baumaßnahmen für den Umbau und die Erweiterung des Werks statt. Für zukünftige Modelle investiert das Unternehmen dort in ein neues Produktionssystem auf einer Linie. Das neue Technologie- und Logistikzentrum in Bognor Regis in der Nähe von Goodwood wurde im Januar 2016 eröffnet. In Rosslyn (Südafrika) laufen bereits die Vorbereitungen für die Produktion der nächsten Generation des BMW X3. Im Mai 2016 erfolgte der Spatenstich für den neuen Karosseriebau, der die vorhandenen Kapazitäten um 50 % erweitert wird. In Shenyang (China) produzierten die BBA-Werke in Dadong und Tiexi über 305.000 Einheiten und erreichten damit einen neuen Höchstwert. Der Ausbau des Werks Dadong wurde im Berichtszeitraum fortgesetzt. Die Erweiterung erhöht die Flexibilität des Werks und bereitet es auf zukünftige Modelle vor. Die BMW Group Werke in Chennai (Indien) und Rayong (Thailand) vervollständigen das internationale BMW Group Produktionsnetzwerk. Im vergangenen Jahr produzierte das Werk in Indien den 50.000. BMW für den lokalen Markt. Das BMW Group Werk in Thailand ist der einzige Standort innerhalb des Produktionsnetzwerks, der neben BMW und MINI Automobilen auch BMW Motorräder fertigt. In Partnerwerken, die vor allem die jeweiligen regionalen Märkte bedienen, wurden im Berichtszeitraum insgesamt 32.256 Fahrzeuge gefertigt. Segment MotoräderBMW Motorrad erzielt solides AbsatzplusDas Segment Motorräder profitierte im Berichtszeitraum von einem positiven Marktumfeld vor allem in Europa und Lateinamerika und markierte zum sechsten Mal in Folge einen neuen Absatzbestwert. Weltweit stiegen die Auslieferungen solide um 5,9 % auf 145.032 BMW Motorräder (2015: 136.963 Motorräder). Dynamisches Wachstum in EuropaIn Europa übertraf der Motorradabsatz im Jahr 2016 mit 87.983 Einheiten den Vorjahreswert um 7,5 % (2015: 81.834 Motorräder). In Deutschland lieferte BMW Motorrad 24.894 Fahrzeuge an Kunden aus (2015: 23.823 Motorräder/ + 4,5 %). Italien lag mit 12.300 Einheiten und einem Plus von 10,3 % deutlich über dem Vorjahr (2015: 11.150 Motorräder). Auch in Frankreich wurde mit 13.350 Auslieferungen der Vorjahreswert übertroffen (2015: 12.550 Motor-räder/+ 6,4 %). In den USA ging der Motorradabsatz in einem sehr schwierigen Marktumfeld auf 13.730 Fahrzeuge deutlich zurück (2015: 16.501 Motorräder/-16,8 %). Internationalisierung fortgesetztIm Jahr 2016 lief die Fertigung der G 310 R beim Kooperationspartner TVS Motor Company in Indien an. Zudem wurden die Aktivitäten im Partnerwerk in Thailand ausgeweitet. Mit der Übernahme der Produktion in Manaus (Brasilien) verfügt BMW Motorrad seit Oktober 2016 über die erste eigene Produktionsstätte außerhalb Europas. Motorradproduktion leicht unter VorjahrIm Jahr 2016 liefen insgesamt 145.555 Motorräder vom Band (2015: 151.004 Motorräder/- 3,6 %). Der leichte Rückgang ist insbesondere auf die im Vergleich zum Vorjahr höhere Zahl von Produktionsanläufen neuer Modelle im zweiten Halbjahr zurückzuführen. Der im Jahr 2015 begonnene Ausbau des BMW Group Werks Berlin wurde im Berichtszeitraum fortgesetzt. Neben Maßnahmen zur Ausweitung des Produktionsvolumens entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft des Berliner Werks ein hochmodernes Logistikzentrum, das voraussichtlich Ende 2017 in Betrieb geht. Segment FinanzdienstleistungenFinanzdienstleistungsgeschäft legt weiter zuWie im Jahr zuvor konnte sich das Segment Finanzdienstleistungen in einem volatilen Marktumfeld sehr gut behaupten und blieb auch 2016 auf Erfolgskurs. Das bilanzielle Geschäftsvolumen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,0 % auf 123.394 Mio. € (2015: 111.191 Mio. €). Zum 31. Dezember 2016 umfasste der betreute Vertragsbestand insgesamt 5.114.906 Verträge und wuchs damit gegenüber dem Vorjahr um 8,4 % (2015: 4.718.970 Verträge). Neugeschäft setzt Wachstum fortDas Finanzierungs- und Leasinggeschäft mit Endkunden ist wie in den vergangenen Jahren ein maßgeblicher Erfolgsfaktor des Segments Finanzdienstleistungen. Im Berichtszeitraum Januar bis Dezember 2016 wurden 1.811.157 neue Finanzierungs- und Leasingverträge mit Kunden abgeschlossen. Dies entspricht einem soliden Anstieg um 9,4 % (2015: 1.655.961 Verträge). Die Kreditfinanzierung erhöhte sich dabei deutlich um 11,1 %, während das Leasinggeschäft einen Anstieg an Neuverträgen um solide 6,2 % verzeichnen konnte. Insgesamt betrug der Leasinganteil am gesamten Neugeschäft 34,2 % (2015: 35,3 %). Der Anteil des Finanzierungsgeschäfts hingegen lag bei 65,8 % (2015: 64,7 %). Im Geschäftsjahr 2016 wurde beinahe jedes zweite BMW Group Neufahrzeug (49,6 %) durch das Segment Finanzdienstleistungen verleast oder finanziert. Dies entspricht einer Erhöhung um 3,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr (2015: 46,3 %).* In der Gebrauchtwagenfinanzierung und im Gebrauchtwagenleasing der Marken BMW und MINI verzeichnete das Segment im Berichtszeitraum einen deutlichen Anstieg um 10,5 % auf 361.928 neue Verträge (2015: 327.391 Verträge). Das Neugeschäftsvolumen aller Finanzierungs- und Leasingverträge, die bis zum Ende des Berichtsjahres mit Endkunden abgeschlossen wurden, erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 9,3 % auf 55.327 Mio. € (2015: 50.606 Mio. €). Das Wachstum im Finanzierungs- und Leasinggeschäft mit Endkunden spiegelt sich auch im Vertragsgesamtbestand wider. So wurden zum 31. Dezember 2016 im Segment Finanzdienstleistungen insgesamt 4.703.417 Verträge mit Endkunden betreut (2015: 4.326.631 Verträge/+ 8,7 %). Regional betrachtet konnte die Region Asien/Pazifik ihr deutliches Wachstum fortsetzen und vor allem durch die starke Entwicklung in China getrieben ihren Vertragsbestand im Vorjahresvergleich um 18,0 % steigern. Ebenso legten die Regionen Europa/Mittlerer Osten/Afrika (+ 8,6 %), Amerika (+ 7,1 %) sowie die EU Bank* (+ 5,3 %) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Flottengeschäft wird weiter ausgebautDie BMW Group gehört zu Europas führenden Leasing- und Full-Service-Anbietern. Unter der Markenbezeichnung Alphabet bietet das Segment Finanzdienstleistungen im Flottenmanagement gewerblichen Kunden Finanzierungs- und Leasingverträge sowie spezifische Serviceleistungen an. Im Geschäftsjahr 2016 stieg die Anzahl an Flottenverträgen um 7,0 %. Damit betreute das Segment zum 31. Dezember 2016 einen Gesamtbestand von 644.420 Flottenverträgen (2015: 602.303 Verträge). Rückgang in der MehrmarkenfinanzierungIn der Mehrmarkenfinanzierung verzeichnete das Segment Finanzdienstleistungen im Geschäftsjahr 2016 bei der Zahl der Neuabschlüsse einen moderaten Rückgang von 5,9 %. Die Anzahl der Neuverträge reduzierte sich im Jahr 2016 auf 153.297 Abschlüsse (2015: 162.870 Verträge). Zum 31. Dezember 2016 lag der gesamte Vertragsbestand mit 466.436 Verträgen auf dem Vorjahresniveau (2015: 470.150 Verträge/- 0,8 %). Händlerfinanzierung über VorjahrDas Geschäftsvolumen in der Händlerfinanzierung konnte auch im Geschäftsjahr 2016 gesteigert werden. Insgesamt stieg das Volumen zum 31. Dezember 2016 um 6,7 % auf 18.307 Mio. € (2015: 17.156 Mio. €). Einlagengeschäft auf VorjahresniveauEine wichtige Refinanzierungsquelle im Segment Finanzdienstleistungen stellen die Kundeneinlagen dar. Zum Ende des Berichtszeitraums lag das Einlagenvolumen mit 13.512 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (2015: 13.509 Mio. €/+/- 0,0 %). Zuwachs im VersicherungsgeschäftDie hohe Nachfrage nach Versicherungsprodukten blieb auch im Geschäftsjahr 2016 ungebrochen. Mit einem Plus von 4,6 % im Jahr 2016 stieg das Neugeschäft auf 1.262.973 Versicherungsabschlüsse (2015: 1.207.196 Verträge). Zum 31. Dezember 2016 belief sich der Bestand auf insgesamt 3.411.872 Verträge (2015: 3.200.742 Verträge/+ 6,6 %). Risikoentwicklung positivTrotz der anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sowie der Entscheidung Großbritanniens, aus der EU auszutreten, hat die nach wie vor stabile Entwicklung der Weltwirtschaft auch 2016 dazu beigetragen, dass sich die Risikosituation des Gesamtportfolios im Segment Finanzdienstleistungen gut entwickelt hat. Auch die Risikosituation im Kreditportfolio entwickelte sich weiterhin leicht positiv. Die Kreditausfallraten für das gesamte Kreditportfolio sanken zum 31. Dezember 2016 auf 0,32 % und bewegten sich leicht unter dem Vorjahresniveau (2015: 0,37 %). Die durchschnittlichen Vermarktungserlöse je Gebrauchtfahrzeug der Marken BMW und MINI bewegten sich analog zu den etwas angespannteren Verhältnissen auf den internationalen Gebrauchtwagenmärkten und lagen somit leicht unter dem Vorjahresniveau. Verglichen mit dem Vorjahr stiegen die Restwertverluste bei der Wiedervermarktung dieser Fahrzeuge moderat an. Im Wesentlichen resultiert dieser Anstieg aus der erhöhten Wettbewerbsintensität in Nordamerika. Weitere Informationen zur Risikosituation sind dem Risiko- und Chancenbericht zu entnehmen. Forschung und Entwicklung→ www.bmwgroup.com/innovation Für die BMW Group als Premiumhersteller sind Forschung und Entwicklung von zentraler Bedeutung. Im Rahmen von Efficient Dynamics wird kontinuierlich an der weiteren Verbesserung der Energieeffizienz und der Senkung der Emissionen aller angebotenen Automobile und Motorräder gearbeitet. Unter dem Stichwort Connected Drive arbeitet die BMW Group an der Vernetzung von Fahrer, Fahrzeug und Außenwelt. Beim autonomen Fahren wird eine Führungsposition angestrebt. Im globalen Forschungs- und Innovationsnetzwerk der BMW Group arbeiteten am 31. Dezember 2016 insgesamt 13.103 Mitarbeiter an 13 Standorten in fünf Ländern. Im Berichtsjahr lagen die Forschungs- und Entwicklungsleistungen mit 5.164 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (2015: 5.169 Mio. €/- 0,0 %). Auch die Forschungs- und Entwicklungsquote war mit 5,5 % nahezu unverändert zum Vorjahr (2015: 5,6 %). Der Anteil der aktivierten Entwicklungskosten an den gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten der Periode (Aktivierungsquote) lag bei 40,5 % (2015: 39,9 %). Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten wurden in Höhe von 1.222 Mio. € vorgenommen (2015: 1.166 Mio. €/+ 4,8 %). Nähere Informationen zu den Forschungs- und Entwicklungsleistungen finden sich in der Analyse der finanzwirtschaftlichen Situation (Ertragslage) und im Konzernanhang unter der → Textziffer [7]. Vor dem Hintergrund des technologischen Wandels ist eine Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Entwicklung in der Automobilindustrie üblich. Auch die BMW Group geht gezielt Kooperationen mit ausgewählten Partnern ein. Ziel der auch branchenübergreifenden Forschung und Entwicklung ist es, innovative Lösungen für die individuelle Mobilität aktiv mitzugestalten. Im Mittelpunkt stehen dabei Zukunftstechnologien wie die Digitalisierung und alternative Antriebe. Hohe Kompetenz in der AntriebstechnikDas Produktportfolio elektrifizierter Fahrzeuge wird bei der BMW Group konsequent ausgebaut. Ende 2016 umfasste es mit dem BMW i3 ein rein batterieelektrisches Fahrzeug, dazu sechs Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge für den Weltmarkt und einen zusätzlichen Plug-in-Hybrid ausschließlich für China. Der BMW i3 wurde 2016 in einer zusätzlichen Modellvariante mit deutlich erweiterter Batteriekapazität eingeführt. Auch diese ist sowohl mit als auch ohne Range-Extender erhältlich. Im Berichtsjahr wurden die Weichen gestellt, sowohl für den ersten rein elektrischen MINI als auch für einen BMW X3 mit elektrischem Antrieb. Für 2017 sind der neue BMW 5er und der MINI Countryman als Plug-in-Hybride vorgesehen. Zusätzlich wurde für 2018 eine Roadster-Variante des BMW i8 angekündigt. Mit dem C-evolution stellte BMW Motorrad 2016 die zweite Auflage eines rein elektrisch betriebenen Maxi-Scooters mit deutlich optimierter Reichweite und höherer Endgeschwindigkeit vor. Mittel- und langfristig arbeitet die BMW Group auch an der Entwicklung eines Brennstoffzellenfahrzeugs (FCEV). Der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroantrieb, bei dem Wasserstoff in elektrische Energie und Wasserdampf umgewandelt wird, ermöglicht lokal emissionsfreies elektrisches Fahren mit markentypischer Dynamik, hoher Langstreckentauglichkeit und kurzen Betankungszeiten. In einem Fahrzeug können Batterie- und Brennstoffzellentechnologie kombiniert werden. Parallel dazu entwickelt die BMW Group die bereits hocheffizienten Verbrennungsmotoren weiter. 2016 wurde der neue BMW 7er mit einem vollständig neu entwickelten Reihen-6-Zylinder-Dieselmotor eingeführt, der hohe Leistung mit günstigem Kraftstoffkonsum verbindet. Die M Performance Modelle der BMW 1er und BMW 2er Reihe wurden 2016 mit einem neuen kraftvollen Reihen-6-Zylinder-Ottomotor vorgestellt. Fahrerassistenzsysteme, hoch automatisiertes und voll automatisiertes FahrenDurch eine Vielzahl von Assistenzsystemen bietet die neue BMW 5er Reihe dem Fahrer weitreichende Unterstützung. Serienmäßig verfügt der neue 5er über eine Stereokamera, die im Zusammenspiel mit optionalen Radar- und Ultraschallsensoren die Umgebung des Fahrzeugs beobachtet. Neu in der BMW 5er Reihe sind neben einer Ausweichhilfe und der Querverkehrswarnung auch der Spurwechselassistent sowie der Spurhalteassistent mit aktivem Seitenkollisionsschutz. Letzterer überwacht die Fahrspuren und das Verkehrsgeschehen neben dem Fahrzeug und unterstützt den Fahrer bei drohenden Kollisionen aktiv mit einem korrigierenden Lenkeingriff. Mit erweiterten Funktionen der optional verfügbaren Aktiven Geschwindigkeitsregelung (Active Cruise Control, ACC) und des Lenk- und Spurführungsassistenten geht die BMW 5er Reihe ebenfalls einen Schritt weiter hin zu automatisiertem Fahren. Dazu gehört die Erkennung von Geschwindigkeitsbeschränkungen, die der optionale Speed Limit Assist dem Fahrer anzeigt. Dieses Assistenzsystem unterstützt den Fahrer bei Geschwindigkeiten von bis zu 210 km/h beim Abstandhalten, Beschleunigen und Bremsen. Insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten und zähflüssigem Verkehr bietet dies einen deutlichen Komfortgewinn. Mit dem optionalen Remote Parking kann die BMW 5er Limousine über den Fahrzeugschlüssel ferngesteuert in engste Parklücken manövriert werden. Gleichzeitig forscht die BMW Group an hoch automatisierten Systemen, die vom Fahrer nicht dauerhaft überwacht werden müssen, und voll automatisierten Systemen, die vom Fahrer gar nicht mehr überwacht werden müssen. Ende 2016 arbeiteten rund 600 Mitarbeiter der BMW Group an der Entwicklung des hoch automatisierten Fahrens. Ab 2017 wird die BMW Group alle Kompetenzen für Fahrzeugvernetzung und automatisiertes Fahren an einem Standort bündeln. Digitale Plattform BMW Connected vorgestelltMit BMW Connected stellte die BMW Group ein ganzheitliches digitales Konzept vor, das die individuelle Mobilität unterstützt. Auf Basis einer flexiblen Plattform bindet BMW Connected das Fahrzeug über Endgeräte wie Smartphones nahtlos in das digitale Leben des Nutzers ein. Die Funktionen bereits bestehender Apps von BMW ConnectedDrive werden in BMW Connected zusammengeführt. Grundsätzlich haben dabei Datensicherheit und -anonymisierung sowohl im Unternehmen als auch für den Kunden höchste Priorität. Die digitale Vernetzung hält auch im Zweiradbereich Einzug. BMW Motorrad hat angekündigt, 2017 mit der Sonderausstattung "Intelligenter Notruf" erstmals eCall für schnelle Hilfe bei Unfällen und in Notsituationen im Motorradbereich zu realisieren. Nächste Generation des virtuellen Touchscreens AirTouchAuf dem Gebiet der Interaktion zwischen Fahrer und Fahrzeug machte die BMW Group im Berichtsjahr weitere Fortschritte. Nachdem die BMW Gestiksteuerung bereits im neuen BMW 7er und BMW 5er verfügbar ist, stellte das Unternehmen 2016 mit dem System AirTouch eine Weiterentwicklung vor. Hier genügen einfache Gesten mit der flachen Hand, um Befehlsfelder auf einem großen Panoramadisplay in der Armaturentafel zu aktivieren. Erstmals wurde Anfang 2017 das System BMW HoloActive Touch der Öffentlichkeit präsentiert. Die innovative Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug gleicht einem virtuellen Touchscreen, dessen frei im Raum schwebende Anzeige mit Fingergesten bedient wird. Extremer Leichtbau bei der BMW HP4Wie sich extremer Leichtbau auf Basis der Kohlefasertechnologie realisieren lässt, zeigte BMW Motorrad an dem Versuchsträger des exklusiven Motorrads BMW HP4 RACE. Dieses rennstreckentaugliche Motorrad besitzt unter anderem eine hochinnovative Tragstruktur aus Voll-Carbon für den Hauptrahmen und Carbon-Felgen. Zahlreiche Auszeichnungen für InnovationenIm Berichtsjahr wurde die BMW Group mit über 50 nationalen und internationalen Preisen und Auszeichnungen prämiert. Unter anderem wurde im Rahmen der renommierten World Car Awards die BMW 7er Reihe zum World Luxury Car gekürt. Beim weltweit wichtigsten Motorenwettbewerb International Engine of the Year Award sicherte sich der Antrieb des BMW i8 den Klassensieg in der Kategorie zwischen 1,4 und 1,8 Liter Hubraum. Beim Automotive Innovations Award, der gemeinsam vom Center of Automotive Management und der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers verliehen wird, wurden die Antriebe von BMW modellübergreifend als innovationsstärkste konventionelle Antriebe prämiert. Der BMW i3 hat das Goldene Lenkrad in der Kategorie Alternative Antriebe gewonnen. Die BMW Group wurde 2016 mit einer Vielzahl von Designpreisen prämiert, darunter International Forum Design Awards für den Rolls-Royce Dawn, MINI Clubman, MINI Cabrio, BMW M2, BMW X1 und BMW 7er. Einkauf und LieferantennetzwerkAgieren in einem volatilen UmfeldDas Einkaufs- und Lieferantennetzwerk stellt auch in dem zunehmend volatileren Umfeld sicher, dass bei der Beschaffung von Produktionsmaterial, Rohstoffen und Investitionsgütern sowie Dienstleistungen flexibel auf Nachfrageschwankungen reagiert werden kann. Dabei stehen hohe Anforderungen an Qualität, Innovation, eine flexible und zuverlässige Versorgungsstruktur und wettbewerbsfähige Kosten im Mittelpunkt. Vernetzung der BeschaffungsmärkteDie kontinuierliche Zunahme beim Fahrzeugabsatz und bei den Produktionsvolumina außerhalb Europas verändert auch die regionale Verteilung des Einkaufsvolumens. Beispiele hierfür sind der Ausbau der Produktionskapazitäten im US-Werk in Spartanburg oder der Aufbau des BMW Group Werks in San Luis Potosí, Mexiko, das 2019 in Betrieb gehen wird. Die BMW Group folgt damit unverändert ihrer Strategie, das Wachstum von Absatz, Produktion und Einkaufsvolumen in einem regional ausgewogenen Verhältnis zu halten. Dies ist auch ein wichtiger Beitrag zur natürlichen Absicherung gegen Währungsschwankungen. Investitionen sichern hohe Produktivitäts- und TechnologiekompetenzEine weitere Aufgabe besteht in der Fertigung wichtiger Komponenten für den Fahrzeugbau in der BMW Group. Investitionen in modernste Fertigungsanlagen und effiziente Strukturen sichern die Wettbewerbsfähigkeit der internen Komponentenfertigung. Im Berichtszeitraum wurde im wichtigsten Komponentenwerk in Landshut ein neues Leichtbauzentrum eröffnet. Dort wird in Zukunft technologieübergreifend an neuen Werkstoffen, Mischbaukonzepten und Fertigungsverfahren für künftige Fahrzeuggenerationen geforscht. Vertrieb und Marketing→ www.bmwgroup.com/marken Das weltweite Vertriebsnetz umfasst gegenwärtig rund 3.400 BMW, 1.580 MINI und 140 Rolls-Royce Handelsbetriebe. Der Vertrieb erfolgt durch selbstständige Vertragshändler, Niederlassungen der BMW Group, Tochterunternehmen sowie unabhängige Importeure in einzelnen Märkten. Für BMW i umfasst das Handels- und Agenturnetz derzeit über 1.300 Standorte. 100-jähriges Bestehen des UnternehmensIm März 2016 feierte das Unternehmen das 100-jährige Bestehen unter dem Motto THE NEXT 100 YEARS. Startpunkt in das Jubiläumsjahr war ein großer Festakt in München für Mitarbeiter und die Öffentlichkeit. Einen Blick in die Zukunft der individuellen Mobilität erlaubten dabei vor allem die vier Visionsfahrzeuge von BMW, MINI, Rolls-Royce und BMW Motorrad, die im Verlauf des Jahres der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurden. Der BMW VISION NEXT 100 zeigt, wie die Freude am Fahren in Zukunft aussehen könnte. Der MINI VISION NEXT 100 bietet eine individualisierte, stets und überall verfügbare Form der urbanen Mobilität. Der Rolls-Royce VISION NEXT 100 gewährt einen Einblick in die zukünftige Welt des maßgeschneiderten automobilen Luxus. Grenzenlose Freiheit verspricht die zukünftige Fahrfreude mit dem BMW Motorrad VISION NEXT 100. Digitalisierung fortgesetztIm Jahr 2016 hat die BMW Group die Digitalisierung der Prozesse im Vertrieb und im Marketing ausgebaut. Ziel ist es, eine frühere Kundenansprache zu ermöglichen und im Fahrzeugverkauf und bei Dienstleistungen individualisierte Angebote zu machen. Der Online-Vertrieb ermöglicht darüber hinaus, neue Kundengruppen zu gewinnen. So wurde beispielsweise bereits Ende 2015 in Großbritannien ein flächendeckendes Online-Pilotprojekt gestartet. Dort hat sich der Verkauf von neuen Automobilen im Internet im Verlauf des Berichtsjahres als weiterer Vertriebskanal in Ergänzung zum stationären Handel etabliert. Kunden können dort jedes BMW Modell auch online kaufen. Dieses Angebot umfasst dabei alle Aspekte des Fahrzeugkaufs von der Auswahl des passenden Modells über die individuelle Fahrzeugkonfiguration bis zur Finanzierung und Bezahlung. Auch die Inzahlungnahme eines Gebrauchtfahrzeugs kann online erfolgen. Bei Bedarf können Kunden persönliche Unterstützung durch einen Fahrzeugspezialisten (BMW Product Genius) erhalten oder mit einem Händler direkt in Kontakt treten. BMW i etabliert sich weiterUnter der Marke BMW i bietet die BMW Group Lösungen rund um die elektrische Mobilität an. Sie umfasst neben Automobilen auch Dienstleistungen wie zum Beispiel die verkehrsmittelübergreifende Navigation und das Aufladen von Elektrofahrzeugen. Seit Einführung der Marke BMW i wurden bereits über 100.000 elektrische und elektrifizierte Fahrzeuge an Kunden übergeben. BMW i Fahrzeuge werden mittlerweile in 52 Ländern angeboten. Seit dem Verkaufsstart 2013 hat sich der BMW i3 an der Spitze seines Segmentes etabliert. Mehr als 80 % der Käufer eines BMW i3 sind neue Kunden für die BMW Group. Seit Sommer 2016 ist der BMW i3 auf Wunsch mit einer Batterie erhältlich, die eine um 50 % vergrößerte Kapazität hat und rund 300 km Reichweite im europäischen Fahrzyklus bietet. Der BMW i8 Plug-in Hybrid-Sportwagen ist seit seiner Markteinführung 2014 unverändert das meistverkaufte Fahrzeug seiner Klasse. Die eDrive Technologie des BMW i8 wird auch in den neuen BMW iPerformance Modellen der 2er, 3er und 7er Baureihe sowie dem X5 eingesetzt. Das globale Handels- und Agenturnetz für BMW i umfasst derzeit über 1.300 Standorte. Zusätzlich werden die BMW i Modelle über neue Kanäle wie das Customer Interaction Center angeboten. Darüber hinaus ist der mobile Verkäufer (Mobile Sales Advisor) fester Bestandteil des Vertriebsmodells in sechs Märkten. Mit dem BMW i Online Store haben Kunden in den Niederlanden, Belgien/Luxemburg, Österreich und Italien die Möglichkeit, ihren BMW i3 auch im Internet zu bestellen. Unter dem Begriff 360° ELECTRIC bietet BMW i weltweit ein umfassendes Produkt- und Serviceangebot für rein batteriebetriebene Fahrzeuge sowie Plug-inHybride an. Für einfaches und schnelles Aufladen zu Hause wurde eine neue Generation der BMW i Wallbox eingeführt. Sie lädt das Fahrzeug nun bis zu dreimal schneller. Für unterwegs bietet BMW i den Ladeservice ChargeNow mit mehr als 65.000 Ladepunkten in 29 Ländern an. Premium-Dienstleistungen für individuelle MobilitätSeit 2011 baut die BMW Group das Angebot von Mobilitätsdienstleistungen unter der Marke NOW auf. Mittlerweile bietet das Unternehmen Kunden in Europa, den USA und China individuelle Lösungen für urbane Mobilität. Das Angebot umfasst unter anderem das Carsharing wie DriveNow und ReachNow als Angebote zur bedarfsorientierten Mobilität sowie Park- und Ladelösungen (ParkNow, ChargeNow). Der Premium-Carsharing-Service DriveNow, ein Gemeinschaftsunternehmen der BMW AG und der Sixt SE, hat mittlerweile über 750.000 Kunden in sieben Ländern und ist in elf europäischen Metropolen vertreten. Der Anteil an Elektrofahrzeugen bei DriveNow beträgt europaweit etwa 20 % und soll weiter ausgebaut werden. Mit Alphacity bietet die BMW Group auch Carsharing für Unternehmen an. Unter ReachNow führte die BMW Group im April 2016 in Seattle (USA) ein weiterentwickeltes Carsharing ein. Die ReachNow Flotte in Seattle und Portland umfasst mittlerweile 800 Fahrzeuge der Marken BMW und MINI. 20 % der Gesamtflotte entfallen auf den BMW i3 und sind damit Elektrofahrzeuge. Über Seattle und Portland hinaus ist im November 2016 Brooklyn/New York als dritte US-Metropole gestartet. Die Mitgliederzahlen in den drei Städten belaufen sich derzeit auf mehr als 32.000. Seit Dezember 2016 bietet ReachNow in Seattle das neue Mobilitätsangebot Ride an. Es ermöglicht, ein Fahrzeug auch mit Fahrer zu bestellen. Fleet Solutions bietet in Wohnanlagen die exklusive Nutzung einer Flotte von Premiumfahrzeugen, die dauerhaft am Ort verfügbar sind. Über ReachNow Reserve kann man für einen längeren Zeitraum zwischen zwei und fünf Tagen ein bestimmtes Fahrzeug buchen und zur Wunschzeit an den Wunschort zustellen lassen. Besitzer eines MINI können ihr Fahrzeug über ReachNow Share künftig verleihen, wenn sie es einmal selbst nicht benötigen. ParkNow ist eine ganzheitliche Parklösung für Web, App und Navigationssystem. Beim Straßenparken erfolgt die Bezahlung bargeldlos via Smartphone. Beim Parken in Parkgaragen unterstützt ParkNow die Suche, das Reservieren, Buchen und Bezahlen von Parkplätzen. ParkNow wurde im Berichtsjahr in Deutschland, Österreich und in Frankreich eingeführt. Mit ChargeNow bietet die BMW Group einen einfachen Zugang zu einem stetig wachsenden Netz öffentlicher Ladestationen mit aktuell mehr als 65.000 Ladepunkten in 29 Ländern. Kunden können die BMW i Partner Ladestationen direkt über das im Fahrzeug integrierte Navigationssystem, über die ChargeNow App oder Internetseite finden. ChargeNow führt Ladestationen verschiedener Betreiber zu einem großen und expandierenden Netzwerk zusammen. BMW setzt mit iPerformance Elektrifizierung fortIm Frühjahr 2016 präsentierte BMW mit der Plug-in-Hybrid-Variante der 3er Reihe das erste iPerformance-Modell. Mit Emissionen von nur 44 g CO2 /km und einer elektrischen Reichweite von bis zu 40 km vereint die iPerformance Limousine die Fahrdynamik der 3er Reihe mit den Vorteilen des elektrischen Antriebs. Im Juli erfolgte die Markteinführung einer Plug-in-Hybrid-Version der aktuellen 7er Reihe. Der effiziente sowie leistungsstarke 4-Zylinder-Motor setzt mit einem Wert von 45 g CO2 /km neue Maßstäbe im Segment der Luxusklasse. Auch der BMW 2er Active Tourer wird als iPerformance-Modell angeboten. Mit einem 3-Zylinder-Verbrennungsmotor und einer Leistung von 100 kW/136 PS sowie einem Elektromotor mit 65 kW/88 PS emittiert er 46 g CO2 /km. Seit Juli 2016 ist die Modellüberarbeitung des BMW 3er Gran Turismo verfügbar. Die neuen Baukastenmotoren und Connected Drive Angebote kombinieren die BMW typische Sportlichkeit mit hoher Effizienz und einem hohen Grad der Vernetzung. Ebenfalls seit Juli 2016 sind die BMW 1er Baureihe sowie das 2er Cabrio und Coupe als M Performance Modelle verfügbar. Im Jahresverlauf gingen erstmals sowohl der BMW X1 als auch die 1er Baureihe in China an den Start. Seit Herbst 2016 ist das BMW M2 Coupe als Angebot im Segment der kompakten Hochleistungssportler für Kunden erhältlich. Mitte Oktober 2016 wurden die ersten offiziellen Informationen zur siebten Generation des neuen BMW 5er veröffentlicht. Die Weltpremiere der neuen 5er Limousine fand im Januar 2017 in Detroit statt. Seit Mitte Februar 2017 ist der neue 5er im Handel verfügbar. Die Erfolgsgeschichte der BMW 5er Reihe in der sportlichen Businessklasse wird mit dem dynamischen, effizienten und innovativen Fahrzeug weitergeführt. Als erste sichtbare Schritte in der Umsetzung der Strategie NUMBER ONE > NEXT wurden der Öffentlichkeit zahlreiche neue Konzepte und Innovationen vorgestellt. So feierte der BMW i8 Spyder auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas seine Weltpremiere. Das M Performance Modell des BMW 7er folgte auf dem Genfer Automobilsalon. Die China-Version des BMW X1 wurde auf der Messe in Peking präsentiert und der BMW Concept X2 auf dem Mondial de l'Automobile in Paris. MINI mit neuem CabrioSeit März 2016 ist das neue MINI Cabrio für Kunden erhältlich. Die Markteinführung erfolgte mit fünf Modellvarianten der neuen Motorengeneration mit MINI TwinPower Turbo Technologie. Die sportliche Variante, das MINI John Cooper Works Cabrio, ging im Mai an den Start. Das neue MINI Cabrio setzt die Tradition der hohen Fahrdynamik fort und bietet unverändert das MINI typische Gokart-Feeling. Rolls-Royce Dawn im Markt eingeführtSeit Jahresmitte ist der neue Rolls-Royce Dawn im Handel verfügbar. Seit März 2016 wurde der Dawn bereits den Medien vorgestellt und erhielt hohe Anerkennung. Das Luxuscabrio verfügt über ein eigens entwickeltes Dach, das die Innengeräusche auf ein Minimum reduziert. Zum Ende seines Lebenszyklus wurden im Berichtsjahr 50 Fahrzeuge des Rolls-Royce Phantom in einer speziellen Sonderedition - der Phantom Zenith Collection - aufgelegt. Personal→ www.bmwgroup.com/karriere Mitarbeiterzahl leicht gestiegenZum 31. Dezember 2016 waren weltweit insgesamt 124.729 Mitarbeiter bei der BMW Group beschäftigt, 2,0 % mehr als im Jahr zuvor (2015: 122.244 Mitarbeiter). Der Anstieg ist hauptsächlich durch den Ausbau des internationalen Produktionsnetzwerks und des Finanzdienstleistungsgeschäfts verursacht. Außerdem wurden verstärkt Fachkräfte und IT-Spezialisten für Zukunftsfelder wie zum Beispiel Softwarearchitektur und -entwicklung sowie künstliche Intelligenz und autonomes Fahren eingestellt. 33 Mitarbeiter der BMW Groupscroll
Duale Berufsausbildung weltweit ausgedehntDie BMW Group hat im Berichtsjahr ihre internationalen Ausbildungsaktivitäten ausgeweitet. Dies ist unter anderem auf eine erhöhte Zahl von in Ausbildung befindlichen Mitarbeitern an den Werksstandorten in den USA und Thailand zurückzuführen. Die Zahl der Berufseinsteiger an den deutschen Standorten blieb mit 1.200 konstant. Zum Stichtag beschäftigte die BMW Group 4.613 junge Menschen in der Berufsausbildung und in den Nachwuchsförderprogrammen (2015: 4.700). Investitionen in Mitarbeiterqualifikationen auf hohem NiveauIm Berichtsjahr lagen die Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung mit 352 Mio. € unverändert auf einem hohen Niveau. Mit der Qualifizierung seiner Mitarbeiter wie zum Beispiel in der Elektromobilität, bei Wasserstoff und Brennstoffzelle, im Leichtbau und in der Robotertechnik schafft das Unternehmen wichtige Voraussetzungen für die Zukunft. Hohe Attraktivität als ArbeitgeberDie BMW Group war auch im Jahr 2016 einer der attraktivsten Arbeitgeber weltweit. Im aktuellen Ranking World's Most Attractive Employers der Agentur Universum wurde das Unternehmen zum wiederholten Mal branchenübergreifend zum besten deutschen Arbeitgeber und weltweit attraktivsten Automobilkonzern gewählt. Im Trendence Young Professional Barometer Germany belegte die BMW Group das fünfte Jahr in Folge den ersten Rang. In der Trendence Absolventen Studie Deutschland verbesserte sich das Unternehmen speziell bei der stark umworbenen Zielgruppe der IT-Fachleute nochmals und belegt jetzt den zweiten Platz. Zudem bestätigte das Unternehmen in der Universum Young Professionals Study Germany mit ersten Plätzen in den Kategorien Engineering und Business und einem dritten Platz bei der IT das gute Ergebnis aus dem Vorjahr. Damit ist die BMW Group insgesamt das bestplatzierte Unternehmen der Studie. BMW Zusatzvorsorge und JubiläumssonderzuwendungDie demografischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Altersversorgung verändern sich immer schneller. Daher hat die BMW Group im Berichtsjahr die betriebliche Altersvorsorge nachhaltig und zukunftsfähig weiterentwickelt. Anlässlich des Jubiläums erhielten nahezu alle Beschäftigten der BMW Group eine einmalige Jubiläumssonderzuwendung. Die Mitarbeiter der BMW AG bekamen diese Zuwendung überwiegend als Startbaustein der neuen BMW Zusatzvorsorge, einer zusätzlichen Komponente der betrieblichen Altersvorsorge. Vielfalt als WettbewerbsfaktorVielfalt stellt auch in der Zukunft ein zentrales Element der Wettbewerbsfähigkeit der BMW Group dar. Mit dem Geschlecht, dem kulturellen Hintergrund sowie dem Alter beziehungsweise der Erfahrung stehen dabei drei Dimensionen im Mittelpunkt. Ziel ist es, für alle Mitarbeiter Chancengleichheit sicherzustellen. Im Jahr 2016 wurden auch zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die Vielfalt in der Belegschaft zu fördern und davon zu profitieren. Der Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft, in Führungsfunktionen und in Nachwuchsprogrammen konnte im Berichtszeitraum weiter erhöht werden. In der Gesamtbelegschaft der BMW Group liegt der Wert mit 18,7 % (BMW AG: 15,8 %) über dem selbst gesetzten Zielkorridor von 15 bis 17 %. In Führungspositionen stieg der Frauenanteil in der BMW Group auf 15,3 % (BMW AG: 13,3 %). Bei den Nachwuchsgruppen lag der Frauenanteil im Berichtsjahr bei rund 44 % im Traineeprogramm und bei rund 29 % in den studentischen Förderprogrammen. Gleichzeitig wird auch die Belegschaft in Deutschland internationaler. Allein am Standort München arbeiten Mitarbeiter aus über 100 Nationen erfolgreich zusammen. Zudem fördert eine ausgewogene Altersstruktur in der Belegschaft den Austausch zwischen den Generationen und wirkt dem Wissensverlust bei Altersaustritten entgegen. Nachhaltigkeit→ www.bmwgroup.com/verantwortung Wirtschaftlicher Erfolg, der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung bilden die Grundlage langfristigen Wachstums in der BMW Group. Durch nachhaltiges Handeln sichert das Unternehmen die Zukunftsfähigkeit seines Geschäftsmodells. In der Nachhaltigkeit konzentriert sich die BMW Group auf drei Themenfelder:
Mit den Maßnahmen zur Nachhaltigkeit unterstützt die BMW Group auch die Erreichung der UN-Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals/SDG), die im September 2015 verabschiedet wurden. Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit in der BMW Group und zu den Themenfeldern finden sich im Nachhaltigkeitsbericht im Internet unter → www.bmwgroup.com. Der Sustainable Value Report 2016 wurde in Übereinstimmung mit der Leitlinie der Global Reporting Initiative (GRI G4) erstellt, der weltweit am häufigsten verwendeten Leitlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Der Bericht entspricht der Option "umfassend", in der zu den als wesentlich identifizierten Aspekten alle relevanten Sachverhalte und Indikatoren berichtet werden, und erscheint gleichzeitig mit dem Geschäftsbericht 2016. Gesellschaftlicher Dialog und Wesentlichkeitsanalyse als Grundlage des NachhaltigkeitsmanagementsDie BMW Group steht in einem kontinuierlichen Austausch mit einer Vielzahl von Stakeholdern im In- und Ausland. Der Dialog unterstützt dabei, globale Trends frühzeitig zu erkennen, Nachhaltigkeitsziele besser zu erreichen und gesellschaftliches Engagement zu vertiefen. In diesen Gesprächen erhält das Unternehmen ein konkretes Bild darüber, wie aktuelle Trends das Geschäftsumfeld verändern und welche Rolle der BMW Group dabei zufällt. Im Berichtszeitraum wurden beispielsweise Dialogveranstaltungen (Stakeholderdialoge) zur urbanen Mobilität in Seattle, Boston, Madrid, Tokio und Barcelona durchgeführt. Um bedeutende Nachhaltigkeitsthemen frühzeitig zu erkennen, führt die BMW Group darüber hinaus regelmäßig eine Wesentlichkeitsanalyse durch. Dazu werden gesellschaftliche Herausforderungen hinsichtlich ihrer Bedeutung sowohl aus Sicht externer als auch interner Stakeholder kontinuierlich beobachtet und analysiert. Aus der Wesentlichkeitsanalyse wird eine Materialitätsmatrix abgeleitet, auf deren Grundlage die Ausrichtung des Nachhaltigkeitsmanagements überprüft wird. Die Materialitätsmatrix ist im Nachhaltigkeitsbericht 2016 detaillierter beschrieben. Spitzenplätze in NachhaltigkeitsratingsAuch im Jahr 2016 belegte die BMW Group wieder Spitzenplätze in renommierten Ratings zur Nachhaltigkeit und behauptete damit ihre führende Position als nachhaltiges Automobilunternehmen. Im Rating 2016 für die Dow Jones Sustainability Indizes (DJSI) erreichte die BMW Group erneut die Branchenführerschaft im Sektor Automobile und ist somit als einziges Unternehmen der Automobilbranche seit Bestehen des Index ununterbrochen gelistet. Im Carbon Disclosure Project (CDP) erzielte das Unternehmen die Bestbewertung hinsichtlich ihrer Anstrengungen zum Klimaschutz. Die BMW Group ist damit eines von weltweit nur zwei Unternehmen, die zum siebten Mal in Folge hier die höchste Kategorie erreichten. Darüber hinaus war die BMW Group im Jahr 2016 erneut im britischen FTSE4Good Index gelistet. CO2-Flottenemissionen gesunkenDie Entwicklung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen ist Teil des Geschäftsmodells der BMW Group. Durch den flottenweiten Einsatz von Efficient Dynamics Technologien werden die CO2 -Emissionen kontinuierlich gesenkt. Die Elektrifizierung der Flotte ist auch 2016 weiter vorangeschritten. Der Jahresabsatz der elektrifizierten BMW Fahrzeuge legte im Jahresverlauf dank der Ausweitung der Modellpalette stark zu und übertraf 2016 die Marke von 62.000 Einheiten. Diese Maßnahmen bilden die Grundlage dafür, dass künftige gesetzlich vorgegebene CO2 - und Verbrauchsgrenzwerte erfüllt werden können. Zwischen 1995 und 2016 ist der durchschnittliche CO2 -Ausstoß der in Europa verkauften Automobile der drei Konzernmarken um 41,0 % gesunken. Im Jahr 2016 verbrauchte die europäische Neufahrzeugflotte der BMW Group (EU-28) im Durchschnitt 4,6 l Diesel/100 km beziehungsweise 5,6 l Benzin/100 km. Die durchschnittlichen CO2 -Emissionen lagen bei 124 g CO2 /km. Saubere ProduktionDurch ein integriertes Nachhaltigkeitsmanagement in den Fertigungsprozessen wird gewährleistet, dass Ressourcen effizient genutzt werden können. Seit dem Jahr 2006 wurden der Ressourcenverbrauch und die Emissionen in der Produktion je produziertes Fahrzeug im Durchschnitt um 50,0 % verringert. Im Einzelnen ergeben sich: scroll
Im Jahr 2016 stieg der Energieverbrauch in der Fahrzeugproduktion mit 2,21 MWh pro produziertes Fahrzeug gegenüber dem Vorjahr leicht an (2015: 2,19 MWh/+ 0,9 %). Dies ist unter anderem auf den Anlauf des neuen Motorenwerks in Shenyang, China, zurückzuführen. Hinzu kam, dass der Aufbau einer neuen, effizienteren Lackieranlage in München zwischenzeitlich einen Parallelbetrieb von zwei Lackierereien erforderlich machte. Trotz des leicht gestiegenen Energieverbrauchs pro Fahrzeug gingen die produktionsbezogenen CO2 -Emissionen je produziertes Fahrzeug im Berichtszeitraum durch die Nutzung hocheffizienter und ökologisch nachhaltiger Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) und den Einsatz von Strom aus regenerativen Quellen an den Produktionsstandorten gegenüber dem Vorjahr weiter um 5,3 % auf 0,54 t zurück (2015: 0,57 t). Der Wasserverbrauch lag 2016 mit 2,25 m3 je produziertes Fahrzeug trotz Hitzerekordjahr und teilweise langer Hitzeperioden an Werksstandorten auf dem Vorjahresniveau (2015: 2,24 m3 /+ 0,4 %). Mit 0,42 m3 ist das anfallende Prozessabwasser je produziertes Fahrzeug um 6,7 % gesunken (2015: 0,45 m3 ). Der nicht zu verwertende Abfall aus der Produktion konnte im Berichtszeitraum auf 3,51 kg je produziertes Fahrzeug weiter reduziert werden (2015: 4,00 kg /-12,3 %). Die Lösungsmittelemissionen sind im Jahr 2016 um 6,6 % auf 1,14 kg je produziertes Fahrzeug gesunken (2015: 1,22 kg). Obwohl der Energie- und Wasserverbrauch je produziertes Fahrzeug leicht gestiegen sind, haben sich der Ressourceneinsatz und die Emissionen in der Produktion je produziertes Fahrzeug im Jahr 2016 um durchschnittlich 4,9 % reduziert. Durch den leichten Anstieg beim Energie- und Wasserverbrauch je produziertes Fahrzeug war aber eine Kostenmehrung um insgesamt 2,8 Mio. € zu verzeichnen. Die Verringerung von Ressourcenverbrauch und Emissionen in der Produktion je produziertes Fahrzeug seit 2006 entspricht insgesamt einer Kosteneinsparung in Höhe von 155,3 Mio. €. Nachhaltigkeit in der WertschöpfungsketteNachhaltigkeitskriterien spielen auch bei der Auswahl und Bewertung von Zulieferern sowie in der Transportlogistik eine wesentliche Rolle. Hierzu hat die BMW Group ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement in die Einkaufsprozesse integriert. In den vergangenen Jahren ist durch die positive Geschäftsentwicklung auch der weltweite Transportbedarf deutlich gestiegen. Der Grundsatz in der BMW Group, dass die Produktion dem Markt folgt, ist ein wirksames Mittel, Transportbewegungen deutlich zu reduzieren und damit CO2 -Emissionen so gering wie möglich zu halten. Nachhaltigkeit in der PersonalpolitikIm Jahr 2016 konnte die BMW Group ihre Position als einer der attraktivsten Arbeitgeber weltweit weiter festigen. Eine führende Rolle in der Nachhaltigkeit trägt wesentlich zur hohen Bindung von Mitarbeitern an die BMW Group bei. Dies ist zum Beispiel einer der Gründe für die niedrige Fluktuationsquote von Mitarbeitern. Sie ermöglicht es, Aufwendungen zur Personalbeschaffung tendenziell niedrig zu halten. Nähere Informationen zur Fluktuationsquote finden sich im Abschnitt Personal. Wesentlich für den nachhaltigen Erfolg und ein Beispiel für die hohe Identifikation der Mitarbeiter sind das persönliche Engagement und die Ideen der Mitarbeiter. Das zeigen unter anderem die Einsparungen in Höhe von 25,1 Mio. €, die im Jahr 2016 im Rahmen des Ideenmanagements CREATE erzielt wurden. Engagement für die GesellschaftIm Jahr 2016 setzte die BMW Group für ihr gesellschaftliches Engagement insgesamt 87,8 Mio. € (2015: 39,1 Mio. €) ein. Davon entfielen 70,4 Mio. € (2015: 17,1 Mio. €) auf Spenden. Die deutliche Erhöhung zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens beruht im Wesentlichen auf einer Spende an eine BMW Stiftung. ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGEErtragslageIm Geschäftsjahr 2016 hat die BMW Group erneut den Umsatz, den Absatz sowie das Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Der Automobilabsatz stieg solide um 5,3 % auf 2.367.603* Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce. 38 BMW Group Gewinn-und-Verlust-Rechnungscroll
Das im Geschäftsjahr 2016 erzielte Ergebnis vor Steuern liegt leicht über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums. Die Umsatzrendite vor Steuern beträgt 10,3 % (2015: 10,0 %) und liegt auf Vorjahresniveau. Die BMW Group konnte im Geschäftsjahr mit einer leichten Steigerung von 2,2 % gegenüber dem Vorjahr einen Umsatz von 94.163 Mio. € erreichen (2015: 92.175 Mio. €). Wesentliche Treiber waren das gestiegene Absatzvolumen aus dem Verkauf von Fahrzeugen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce sowie die Ausweitung des Vertragsbestands im Segment Finanzdienstleistungen. Die weiterhin hohe Wettbewerbsintensität und die negativen Währungseffekte haben das Wachstum der Umsatzerlöse gedämpft. Die negativen Währungseffekte resultieren vor allem aus der Entwicklung der Durchschnittskurse des britischen Pfund, des chinesischen Renminbi sowie des südafrikanischen Rand. Der Konzernumsatz verteilt sich wie folgt über die Regionen: 39 BMW Group Umsatz nach Regionenscroll
40 BMW Group Umsatzkostenscroll
Die Umsatzkosten des Konzerns sind volumen- und portfoliobedingt gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Die das Finanzdienstleistungsgeschäft betreffenden Kosten des Konzerns haben sich aufgrund der Portfolioentwicklung um 1.274 Mio. € auf 20.723 Mio. € erhöht. Die Forschungs- und Entwicklungskosten liegen auf dem Niveau des Vorjahres. Das Verhältnis zu den Umsatzerlösen entspricht mit 4,6 % dem Vorjahreswert. Die gesamten Forschungs- und Entwicklungsleistungen betrugen im Geschäftsjahr 5.164 Mio. € (2015: 5.169 Mio. €); sie bestehen aus Forschungs- und nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten, bereinigt um planmäßige Abschreibungen, sowie aus Investitionen in aktivierungspflichtige Entwicklungskosten. Durch die kontinuierliche Erweiterung und Erneuerung der Modellreihen liegen die Forschungs- und Entwicklungsleistungen auf einem konstanten Niveau. Dies führt zu einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 5,5 % (2015: 5,6 %). Die Aktivierungsquote beträgt 40,5 % (2015: 39,9 %). In den Gewährleistungsaufwendungen sind Vorsorgen für Rückrufaktionen enthalten, deren erwartete Aufwendungen die bisher berücksichtigten Beträge übersteigen. Entsprechend erfolgte eine Zuführung zur Gewährleistungsrückstellung in Höhe von 678 Mio. €, unter anderem im Zusammenhang mit Airbags der Unternehmensgruppe Takata, dem ISOFIX Befestigungssystem für Kindersitze sowie der Bereitstellung des Netzwerkservice für Telematikdienste (2G). Die Umsatzkosten für Telematik und Pannenhilfe haben sich vor allem durch die Ausweitung der Serviceverträge und Connected Drive Angebote erhöht. Das Bruttoergebnis vom Umsatz liegt bei 18.721 Mio. € und ist aufgrund des höheren Fahrzeugabsatzes sowie der Ausweitung des Geschäftsvolumens im Segment Finanzdienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr leicht um 3,2 % gestiegen. Die Bruttomarge beträgt 19,9 % (2015: 19,7 %). Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten sind gegenüber dem Vorjahr um 525 Mio. € auf 9.158 Mio. € gestiegen. Das Verhältnis zu den Umsatzerlösen beträgt 9,7 % (2015: 9,4 %). Die Kosten sind unter anderem aufgrund eines höheren Personalstands sowie höherer Kosten für IT-Projekte gestiegen. Die in den Umsatzkosten sowie den Vertriebskosten und allgemeinen Verwaltungskosten enthaltenen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betragen insgesamt 4.806 Mio. € (2015: 4.659 Mio. €). Der leichte Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf in Vorperioden getätigte Investitionen und Aktivierungen von Entwicklungskosten zurückzuführen. Der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen ist von 94 Mio. € auf -177 Mio. € gesunken. Diese Entwicklung liegt im Wesentlichen in geringeren Erträgen aus dem Abgang von Vermögenswerten sowie höheren Dotierungen von Rückstellungen begründet. Auch hat eine Spende an eine BMW Stiftung die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöht. Das Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) beträgt im Berichtsjahr 9.386 Mio. € (2015: 9.593 Mio. €) und liegt leicht unter dem Wert des Vorjahreszeitraums, da der positiven Geschäftsentwicklung die höheren Kosten sowie die geringeren sonstigen betrieblichen Erträge gegenüberstehen. Das Finanzergebnis liegt bei 279 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr fällt es um 648 Mio. € besser aus. Dies ist insbesondere auf positive Effekte aus Rohstoffderivaten sowie geringere Belastungen aus Währungsderivaten zurückzuführen. Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen haben sich aufgrund geringerer Zinsaufwendungen für Pensionsverpflichtungen sowie geringerer sonstiger Refinanzierungskosten gegenüber dem Vorjahr um 129 Mio. € auf - 489 Mio. € verbessert. Das At-Equity-Ergebnis enthält das anteilige Ergebnis aus den Joint Ventures BMW Brilliance Automotive Ltd. und den DriveNow Gesellschaften DriveNow GmbH & Co. KG und DriveNow Verwaltungs GmbH. Des Weiteren ist darin das anteilige Ergebnis aus dem assoziierten Unternehmen THERE Holding B.V. enthalten. Gegenüber dem Vorjahr ist das At-Equity-Ergebnis um 77 Mio. € auf 441 Mio. € zurückgegangen. Diese Entwicklung ist vorrangig auf die Einbeziehung der THERE Holding B.V. zurückzuführen, die das At-Equity-Ergebnis um 56 Mio. € reduziert hat, im Wesentlichen aufgrund der planmäßigen Abschreibung von im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten Vermögenswerten sowie der angefallenen Transaktionskosten. Der Beitrag von BMW Brilliance Automotive Ltd. liegt - bedingt durch die Währungsumrechnung - mit 507 Mio. € leicht unter dem Vorjahr (2015: 522 Mio. €), da Kosten für die Modellerneuerung der bereits lokalisierten Fahrzeuge (BMW X1 und BMW 5er) sowie für die Lokalisierung weiterer Produkte angefallen sind. Das Beteiligungsergebnis des laufenden Geschäftsjahres wird insbesondere durch Wertminderungen auf sonstige Finanzanlagen in Höhe von 192 Mio. € (2015: 25 Mio. €) belastet. Das Ergebnis vor Steuern hat sich auf 9.665 Mio. € (2015: 9.224 Mio. €) erhöht. Neben der Ausweitung des Geschäftsvolumens wirkt sich vor allem das verbesserte Finanzergebnis positiv aus. Die Ertragsteuern betragen 2.755 Mio. € (2015: 2.828 Mio. €). Die Steuerquote beläuft sich auf 28,5 % (2015: 30,7 %). Zu dem im Vergleich zum Vorjahr geringeren Steueraufwand tragen unter anderem Verrechnungspreisthemen sowie die Neubewertung von Steuerpositionen bei. Die Umsatzrendite nach Steuern beträgt 7,3 % (2015: 6,9 %). Ertragslage nach Segmenten41 Umsatzerlöse nach Segmentenscroll
42 Ergebnis vor Steuern nach Segmentenscroll
Segment AutomobileIm Segment Automobile haben sich die Umsatzerlöse volumenbedingt leicht erhöht. Dagegen dämpfte die Währungsentwicklung die Umsatzerlöse. Die Bruttomarge liegt mit 17,9 % leicht über dem Vorjahr (2015: 17,7 %). Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten sind gegenüber dem Vorjahr um 385 Mio. € auf 7.604 Mio. € gestiegen. Die allgemeinen Verwaltungskosten sind unter anderem aufgrund eines höheren Personalstands, einer neuen Zuordnung von internen Bereichen sowie höherer Kosten für IT-Projekte gestiegen. Das Verhältnis zu den Umsatzerlösen beträgt 8,8 % (2015: 8,4 %). Der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen hat sich im Vorjahresvergleich um 70 Mio. € auf -152 Mio. € vermindert. Diese Entwicklung liegt im Wesentlichen in geringeren Erträgen aus dem Abgang von Vermögenswerten sowie höheren Dotierungen von Rückstellungen begründet. Zudem hat eine Spende an eine BMW Stiftung die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöht. Durch die beschriebenen Effekte liegt das Ergebnis vor Finanzergebnis im Berichtsjahr mit 7.695 Mio. € (2015: 7.836 Mio. €) leicht unter dem Vorjahr. Die EBIT-Marge liegt bei 8,9 % (2015: 9,2 %). Wesentliche Ursachen für diese Entwicklung waren Belastungen durch die gestiegene Wettbewerbsintensität und höhere Kosten. Positiv wirkte dagegen der Volumenanstieg. In Summe ergibt sich ein solider Anstieg des Ergebnisses vor Steuern. Diese Entwicklung resultiert vornehmlich aus dem Finanzergebnis, das sich insbesondere vor dem Hintergrund positiver Effekte aus Rohstoffderivaten, geringerer Refinanzierungskosten sowie geringerer Zinsaufwendungen für Pensionsverpflichtungen gegenüber dem Vorjahr verbessert hat. Segment MotorräderDie Umsatzerlöse im Segment Motorräder sind gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Die Bruttomarge ist von 22,5 % auf 20,8 % gesunken. Dies ist insbesondere auf höhere Kosten aufgrund von Projekten zur Umsetzung der neuen Strategie und den Ausbau des Modellportfolios zurückzuführen. Die Erhöhung der Mitarbeiterzahl zeigt sich in einem Anstieg der Vertriebs- und Verwaltungskosten. Durch Erträge aus der Auflösung von Wertminderungen ist das Ergebnis vor Steuern im Segment Motorräder im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Segment FinanzdienstleistungenDie Umsatzerlöse des Segments Finanzdienstleistungen haben sich aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung solide erhöht. Hier spiegelt sich die positive Entwicklung des Vertragsbestands wider. Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten sind im Segment Finanzdienstleistungen um 130 Mio. € auf 1.294 Mio. € gestiegen, im Wesentlichen aufgrund eines höheren Personalstands sowie höherer Kosten für neue IT-Projekte. Ein höheres Geschäftsvolumen und eine leicht verbesserte Risikosituation im Kreditbereich haben dazu beigetragen, dass das Ergebnis vor Steuern im Segment Finanzdienstleistungen solide über dem Vorjahr liegt. Segment Sonstige Gesellschaften/KonsolidierungenDas Ergebnis vor Steuern im Segment Sonstige Gesellschaften liegt deutlich unter dem Wert des Vorjahres. Das sonstige betriebliche Ergebnis hat sich im Wesentlichen aufgrund geringerer Auflösungen von Rückstellungen im laufenden Geschäftsjahr von 192 Mio. € auf 7 Mio. € verringert. Durch die positive Entwicklung des Zinsergebnisses, bedingt durch günstigere Refinanzierungskosten, wurde dieser Rückgang gemildert. Die segmentübergreifenden Konsolidierungen haben das Ergebnis vor Steuern im Konzern vermindert. Bedingt ist dies unter anderem durch höhere Eliminierungen aufgrund des wachsenden Leasingneugeschäfts bei den vermieteten Erzeugnissen. FinanzlageDie Kapitalflussrechnungen des Konzerns und der Segmente Automobile und Finanzdienstleistungen zeigen die Herkunft und Verwendung der Zahlungsströme der Geschäftsjahre 2016 beziehungsweise 2015. Dabei werden Zahlungsströme aus der betrieblichen Tätigkeit sowie aus der Investitions- und der Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der in den Kapitalflussrechnungen betrachtete Finanzmittelfonds entspricht den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten in der Bilanz. Die Zahlungsströme aus der betrieblichen Tätigkeit werden, ausgehend vom Jahresüberschuss des Konzerns und der Segmente, indirekt abgeleitet. Die Zahlungsströme aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden dagegen zahlungsbezogen ermittelt. 43 BMW Group Finanzlagescroll
Der Anstieg des Mittelzuflusses aus der betrieblichen Tätigkeit im Konzern kann vor allem auf den höheren Jahresüberschuss (514 Mio. €), höhere Abschreibungen (312 Mio. €) und Rückstellungen (587 Mio. €) sowie die Veränderung der sonstigen betrieblichen Aktiva und Passiva (679 Mio. €) zurückgeführt werden. Der geringere Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit des Konzerns liegt im Wesentlichen in den niedrigeren Nettoinvestitionen in Wertpapiere und Investmentanteile in Zusammenhang mit der Liquiditätsreserve (1.369 Mio. €) begründet. Die Nettoinvestitionen setzen sich aus den Zahlungsausgängen für Investitionen in Wertpapiere und Investmentanteile sowie den Zahlungseingängen aus dem Verkauf von Wertpapieren und Investmentanteilen zusammen. Im Bereich der Finanzierungstätigkeit des Konzerns gingen durch Transaktionen im Zusammenhang mit Anleihen 967 Mio. € zu, dagegen flossen 1.466 Mio. € ab. Im Geschäftsjahr 2016 übersteigt der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit den Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit um 2.690 Mio. €. Im Vorjahreszeitraum war hier ebenfalls eine Unterdeckung in Höhe von 6.643 Mio. € zu verzeichnen. Im Konzern ergibt sich aus der Entwicklung der einzelnen Cashflows, nach Bereinigung um wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Effekte in Höhe von 55 Mio. € (2015: 73 Mio. €), eine Erhöhung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 1.758 Mio. € (2015: Verringerung um 1.566 Mio. €). Für den Free Cashflow des Segments Automobile ergibt sich folgendes Bild: scroll
Der Mittelabfluss aus der betrieblichen Tätigkeit im Segment Finanzdienstleistungen wird im Wesentlichen durch die Cashflows aus vermieteten Erzeugnissen und Forderungen aus Finanzdienstleistungen getrieben und beträgt - 9.844 Mio. € (2015: -10.351 Mio. €). Beim Cashflow aus der Investitionstätigkeit ergibt sich ein Mittelabfluss in Höhe von -102 Mio. € (2015: -140 Mio. €). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit erhöht sich um 1.573 Mio. € auf 11.601 Mio. € und ist im Wesentlichen durch die Veränderung sonstiger Finanzverbindlichkeiten beeinflusst. Das Nettofinanzvermögen des Segments Automobile stellt sich wie folgt dar: scroll
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ohne derivative Finanzinstrumente RefinanzierungZur Finanzierung der weltweiten Geschäftsaktivitäten wird ein breites Instrumentarium an den internationalen Geld- und Kapitalmärkten eingesetzt. Die aufgenommenen Finanzmittel dienen dabei fast ausschließlich der Finanzierung des Finanzdienstleistungsgeschäfts. Das übergeordnete Ziel der Konzernfinanzierung besteht darin, die Zahlungsfähigkeit der BMW Group jederzeit sicherzustellen. Daraus ergeben sich drei Zielfelder: 1. Handlungsfähigkeit durch den dauerhaften Zugang zu strategisch wichtigen Kapitalmärkten 2. Unabhängigkeit durch Diversifikation von Refinanzierungsinstrumenten und Investoren 3. Wertorientierung durch die Optimierung von Finanzierungskosten Die zentral durchgeführten Finanzierungsmaßnahmen stellen den operativen Tochtergesellschaften Liquidität zu marktüblichen Konditionen bereit und sichern einheitliche Kreditbedingungen. Die Beschaffung der Finanzmittel folgt einer vorgegebenen Zielverbindlichkeitsstruktur und setzt sich aus einem abgestimmten Mix unterschiedlicher Finanzierungsinstrumente zusammen. Durch die Finanzierung des Finanzdienstleistungsgeschäfts mit länger laufenden Finanzierungsinstrumenten sowie eine ausreichend hohe Liquiditätsreserve wird ein portfolioimmanentes Liquiditätsrisiko vermieden. Das somit erreichte konservative Finanzierungsprofil unterstützt zusätzlich das Rating des Unternehmens. Für nähere Informationen wird auf den Abschnitt Liquiditätsrisiken im Prognose-, Risiko- und Chancenbericht verwiesen. Neben der fortlaufenden Emission von Commercial Paper am Geldmarkt tritt die BMW Group mit ihren Finanzierungsgesellschaften auch als Emittentin von Inhaberschuldverschreibungen auf. Ferner werden Forderungen aus der Kunden- und Händlerfinanzierung sowie Rechte und Pflichten aus Leasingverträgen im Rahmen der Asset-Backed-Securities-Finanzierung (ABS) verbrieft. Bankspezifische Finanzierungsinstrumente, wie zum Beispiel Kundeneinlagen der konzerneigenen Banken in Deutschland und in den USA, ergänzen die Refinanzierung. Darüber hinaus werden Darlehen international tätiger Banken in Anspruch genommen. Aufgrund des guten Ratings sowie der hohen Kapitalmarktakzeptanz konnte sich die BMW Group im Berichtszeitraum an den Fremdkapitalmärkten finanzieren. Neben Anleihen und Schuldscheindarlehen sowie Privatplatzierungen wurden auch Commercial Paper begeben. Zusätzliche Finanzmittel wurden sowohl durch neue Verbriefungen als auch durch die Verlängerung bestehender Transaktionen beschafft. Sämtliche Emissionen wurden wie bereits in den Vorjahren nicht nur von privaten Anlegern, sondern auch sehr stark von institutionellen Investoren nachgefragt. Im Berichtszeitraum emittierte die BMW Group am europäischen Kapitalmarkt vier Euro-Benchmarkanleihen mit einem Gesamtemissionsvolumen von 2,75 Mrd. € sowie erstmals Anleihen am amerikanischen Kapitalmarkt mit einem Gesamtwert von 6,25 Mrd. US-Dollar. Darüber hinaus wurden Anleihen in britischen Pfund, chinesischen Renminbi, kanadischen und australischen Dollar sowie norwegischen Kronen über insgesamt 1,9 Mrd. € begeben. Ferner wurden Privatplatzierungen im Wert von 4,3 Mrd. € emittiert. Im Jahr 2016 wurden insgesamt zwölf öffentliche ABS-Transaktionen vorgenommen, davon drei Transaktionen in den USA, jeweils zwei in Deutschland, Südafrika und in China und jeweils eine in Kanada, Südkorea und Frankreich, mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet 7,3 Mrd. €. Zudem wurde über neue ABS-Conduit-Transaktionen ein Finanzierungsvolumen in Höhe von 1,4 Mrd. € in Japan und den USA realisiert. Darüber hinaus sind weitere Bestandstransaktionen unter anderem in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, Südkorea, Südafrika und Australien vorhanden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Ausnutzung* von bestehenden Geld- und Kapitalmarktprogrammen der BMW Group zum 31. Dezember 2016: scroll
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bewertet zu Wechselkursen per 31.12.2016 Zum 31. Dezember 2016 liegt die Liquidität der BMW Group mit 13,2 Mrd. € weiterhin auf einem soliden Niveau. Darüber hinaus verfügt sie über eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 6 Mrd. € mit einer Laufzeit bis Oktober 2018. Diese wird von einem Konsortium aus 38 international tätigen Banken zur Verfügung gestellt und wurde zum Stichtag nicht in Anspruch genommen. Nähere Angaben zu den Finanzverbindlichkeiten der BMW Group sind im Konzernanhang unter den → Textziffern [29], [33] und [37] zu finden. Vermögenslage47 BMW Group verkürzte Bilanz zum 31. Dezemberscroll
Die Konzernbilanzsumme ist gegenüber dem 31. Dezember 2015 solide gestiegen. Die währungsbereinigte Veränderung einzelner Bilanzpositionen resultiert vor allem aus der Kursentwicklung insbesondere von US-Dollar, britischem Pfund, südafrikanischem Rand und chinesischem Renminbi gegenüber dem Euro. Die Ausweitung des Geschäftsvolumens im Bereich Finanzdienstleistungen spiegelt sich nicht nur im deutlichen Anstieg der Forderungen aus Finanzdienstleistungen, sondern auch im soliden Anstieg der vermieteten Erzeugnisse wider. Im Kundengeschäft (Leasing und Finanzierung) wurden 1.811.157 Verträge neu abgeschlossen. Dies entspricht einem Anstieg von 9,4 % gegenüber dem Vorjahr. Der Vertragsbestand in der Kreditfinanzierung stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,5 % auf 3.022.904 Verträge. Das Wachstum fand hier vor allem in China und den USA statt. Der Leasingvertragsbestand erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2015 um 7,3 % auf 1.680.513 Verträge. Die Vorräte sind gegenüber dem Jahresende 2015 solide gestiegen. Der Anstieg bezieht sich im Wesentlichen auf fertige Erzeugnisse und ist insbesondere auf die Geschäftsentwicklung und Bevorratungseffekte der Märkte zurückzuführen. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stiegen im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 1.758 Mio. €. Die Konzernliquidität befindet sich zum Bilanzstichtag weiterhin auf einem soliden Niveau. Das Konzerneigenkapital stieg um 4.599 Mio. € auf 47.363 Mio. €. Eigenkapitalerhöhend wirkten im Wesentlichen der Ergebnisanteil der Aktionäre der BMW AG in Höhe von 6.863 Mio. € sowie die positive Marktwertentwicklung der derivativen Finanzinstrumente in Höhe von 2.008 Mio. €. Verringerungen des Eigenkapitals resultierten insbesondere aus der Dividendenausschüttung in Höhe von 2.102 Mio. € und negativen Effekten aus Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von 1.858 Mio. €, im Wesentlichen aufgrund der gesunkenen Abzinsungssätze in Deutschland und Großbritannien. Die Eigenkapitalquote des Konzerns beträgt 25,1 % (31. Dezember 2015: 24,8 %). Die Eigenkapitalquote des Segments Automobile beträgt 41,3 % (31. Dezember 2015: 40,1 %), die des Segments Finanzdienstleistungen 8,0 % (31. Dezember 2015: 8,2 %). Die Rückstellungen für Pensionen haben sich im Vergleich zum Jahresabschluss 2015 deutlich erhöht. Wesentliche Ursache hierfür sind gesunkene Abzinsungssätze in Deutschland und Großbritannien. Die sonstigen Rückstellungen sind im Vergleich zum 31. Dezember 2015 deutlich gestiegen. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Gewährleistungsrückstellungen für Rückrufaktionen zurückzuführen, deren erwartete Aufwendungen die bisher berücksichtigten Beträge übersteigen. Entsprechend erfolgte eine Zuführung zur Gewährleistungsrückstellung in Höhe von 678 Mio. €, unter anderem im Zusammenhang mit Airbags der Unternehmensgruppe Takata, dem ISOFIX Befestigungssystem für Kindersitze sowie der Bereitstellung des Netzwerkservice für Telematikdienste (2G). Der solide Anstieg der Finanzverbindlichkeiten im Vergleich zum Jahresende 2015 ist im Wesentlichen auf die Emission von Anleihen und höhere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zurückzuführen, um langfristig von den aktuell günstigen Refinanzierungskonditionen zu profitieren. Des Weiteren wurden unter anderem in den USA und Deutschland neue ABS-Transaktionen begeben. Gegenläufig wirkt der Rückgang der Commercial Paper sowie die positivere Entwicklung von Derivaten. Der deutliche Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten ist auf eine Ausweitung der Serviceverträge und Connected Drive Angebote, Anzahlungen von Kunden im Leasinggeschäft und eine Erhöhung der erwarteten Zahlungen an Händler und Importeure aus Boni, Rabatten und sonstigen Preisnachlässen zurückzuführen. Der solide Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wird im Wesentlichen durch die Ausweitung der Produktion beeinflusst. Insgesamt hat sich die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der BMW Group im abgelaufenen Geschäftsjahr weiterhin positiv entwickelt. WertschöpfungsrechnungDie Wertschöpfungsrechnung zeigt die von der BMW Group im Geschäftsjahr erbrachte Unternehmensleistung abzüglich der Vorleistungen. Im Rahmen der Netto-Wertschöpfung werden die Abschreibungen ebenso wie der Materialaufwand und die sonstigen Aufwendungen als Vorleistungen angesehen. Mit der Verteilungsrechnung wird der Anteil der am Wertschöpfungsprozess Beteiligten ausgewiesen. Der größte Anteil der Netto-Wertschöpfung kommt den Mitarbeitern zugute. Der im Konzern verbleibende Anteil wird zur Finanzierung der zukünftigen Geschäftstätigkeiten zurückbehalten. Die Brutto-Wertschöpfung betrachtet die Abschreibungen als eine Komponente der Wertschöpfung, die im Rahmen der Verteilungsrechnung als Innenfinanzierung auszuweisen wäre. Die Netto-Wertschöpfung der BMW Group im Jahr 2016 befindet sich weiterhin auf hohem Niveau. 50 BMW Group Wertschöpfungsrechnungscroll
ERLÄUTERUNGEN ZUR BMW AGDie Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft (BMW AG) mit Sitz in München ist das Mutterunternehmen des BMW Konzerns (BMW Group). Die voranstehenden Erläuterungen zur BMW Group beziehungsweise zum Segment Automobile sind für die BMW AG zutreffend, sofern im Nachfolgenden keine abweichende Darstellung erfolgt. Der Jahresabschluss der BMW AG wird nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) sowie ergänzend nach den Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die für die BMW AG bedeutsamsten finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren sind im Wesentlichen identisch und gleichlaufend mit denen des Segments Automobile der BMW Group. Diese werden ausführlich im Wirtschaftsbericht des zusammengefassten Lageberichts beschrieben. Unterschiede zwischen den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nach HGB und den International Financial Reporting Standards (IFRS), nach denen der Konzernabschluss der BMW Group aufgestellt wird, ergeben sich vor allem bei der Aktivierung von immateriellen Vermögensgegenständen, der Bildung von Bewertungseinheiten, dem Ansatz und der Bewertung von Finanzinstrumenten und Rückstellungen sowie der Aktivierung latenter Steuern. Darüber hinaus ergeben sich Unterschiede im Ausweis von Vermögensgegenständen und Schulden sowie von Positionen der Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) wurde mit Beginn des Geschäftsjahres 2016 angewandt. Sofern sich hieraus Änderungen im Ausweis von Bilanzposten oder in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ergeben, wurden die Vorjahresbeträge nicht angepasst. Weitere Informationen im Zusammenhang mit den Auswirkungen des BilRUG sowie der Vergleichbarkeit einzelner Posten der Gewinn-und-Verlust-Rechnung des Geschäftsjahres 2016 mit den Vorjahreswerten befinden sich im Anhang zum Jahresabschluss der BMW AG. Rahmenbedingungen und GeschäftsverlaufDie gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen der BMW AG stimmen im Wesentlichen mit denen des Konzerns überein und werden im Wirtschaftsbericht des zusammengefassten Lageberichts beschrieben. Die BMW AG entwickelt, fertigt und vertreibt eigene, von ausländischen Tochterunternehmen und von Zulieferern im Auftrag gefertigte Automobile und Motorräder sowie Ersatzteile und Zubehör und erbringt mit diesen Gegenständen im Zusammenhang stehende Dienstleistungen. Der Vertrieb erfolgt vor allem über Niederlassungen, Tochterunternehmen, selbstständige Händler sowie Importeure. Der Automobilabsatz wurde im Geschäftsjahr 2016 um 80.359 Einheiten auf 2.355.726 Einheiten gesteigert. Darin enthalten waren 305.726 Einheiten aus der Serienteileversorgung an BMW Brilliance Automotive Ltd., Shenyang, die mit 17.971 Einheiten über Vorjahresniveau liegen. Die Anzahl der am 31. Dezember 2016 bei der BMW AG beschäftigten Mitarbeiter stieg um 894 auf 85.754. Ertragslage52 BMW AG Gewinn-und-Verlust-Rechnungscroll
Durch die Erstanwendung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) im Geschäftsjahr ist die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreswerten in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung eingeschränkt. Insbesondere die Positionen Umsatzerlöse, Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen, Funktionskosten und sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen sind von der neuen erweiterten Begriffsdefinition der Umsatzerlöse und der Umgliederung der damit im Zusammenhang stehenden Aufwendungen betroffen. Die Umsatzerlöse erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 %. Dieser Anstieg war im Wesentlichen auf höhere Absatzzahlen der Modellreihen BMW X1 und BMW 7er zurückzuführen. Geografisch entfiel der wesentliche Anstieg auf die Regionen Asien und Europa. Auf den Umsatz von 75.350 Mio. € entfiel ein konzerninterner Anteil von 56.412 Mio. €; dies entspricht einer Quote von 74,9 %. Der Anstieg der Herstellungskosten um 5,5 % auf 60.946 Mio. € resultierte weitgehend aus erhöhten Materialkosten. Das Bruttoergebnis vom Umsatz verringerte sich dadurch um 216 Mio. € auf 14.404 Mio. €. Insgesamt lagen die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten über Vorjahresniveau. Ein höherer Personalstand sowie IT-Projekte wirkten dabei aufwandserhöhend. Forschungs- und Entwicklungskosten entfielen hauptsächlich auf neue Fahrzeugmodelle (unter anderem Anlauf der neuen BMW 5er Modellreihe), Aufwendungen für die Entwicklung von Antrieben sowie Innovationen. Sie verminderten sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 %. Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen sanken um 321 Mio. € auf -137 Mio. €. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr beruhte vor allem auf der Umgliederung von Erlösen aus sonstigen Dienstleistungen in die Umsatzerlöse durch die Erstanwendung des BilRUG. Gegenläufig wirkten höhere Auflösungen sowie geringere Dotierungen von Rückstellungen, insbesondere für Risiken aus Rohstoff- und Währungsgeschäften. Im Beteiligungsergebnis war ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, der auf geringere Ergebnisabführungen von Konzerngesellschaften zurückzuführen war. Das Finanzergebnis hingegen verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 1.008 Mio. €, im Wesentlichen bedingt durch höhere Erträge aus der Zeitwertänderung des entsprechenden Deckungsvermögens sowie geringere Zinsaufwendungen aus Pensionsverpflichtungen. Letzteres beruhte auf einer gesetzlichen Änderung zur Ermittlung des durchschnittlichen Diskontierungssatzes für Pensionsrückstellungen. Der Aufwand aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag resultierte überwiegend aus der laufenden Steuerberechnung für das Geschäftsjahr. Nach Abzug von Steuern ergab sich ein Jahresüberschuss von 3.277 Mio. € gegenüber 2.741 Mio. € im Vorjahr. Finanz- und Vermögenslage53 BMW AG Bilanz zum 31. Dezemberscroll
Im Geschäftsjahr wurden 2.346 Mio. € (2015: 2.748 Mio. €) in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen investiert. Dies entspricht einer Minderung von 14,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Abschreibungen beliefen sich auf 2.233 Mio. € (2015: 2.072 Mio. €). Die Finanzanlagen betrugen 3.238 Mio. € und lagen auf Vorjahresniveau (2015: 3.250 Mio. €). Im Geschäftsjahr wurden weitere Aktien an der SGL Carbon SE, Wiesbaden, erworben. Aufgrund der Wertminderung am Bilanzstichtag wurde zudem eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 64 Mio. € (2015: 13 Mio. €) auf den niedrigeren Marktwert der Aktien an der SGL Carbon SE vorgenommen. Die Vorräte lagen mit 4.260 Mio. € (2015: 4.267 Mio. €) auf Vorjahresniveau. Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen war ein leichter Rückgang um 228 Mio. € auf 6.001 Mio. € zu verzeichnen. Die Forderungen resultierten überwiegend aus konzerninternen Finanzforderungen. Der Anstieg der übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände auf 2.525 Mio. € (2015: 1.820 Mio. €) war vor allem auf gestiegene Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, zurückzuführen. Ebenso erhöhten sich die Steuerforderungen sowie der Bestand an echten Pensionsgeschäften. Die BMW AG steuert auf Grundlage eines konzernweit geltenden Liquiditätskonzepts zentral die Liquidität der BMW Group. Dieses Konzept beinhaltet, dass ein Großteil der Konzernliquidität bei der BMW AG konzentriert wird. Ein wichtiges Instrument ist in diesem Zusammenhang der bei der BMW AG angesiedelte Cashpool. Die Höhe der Liquiditätsposition der BMW AG spiegelt somit die globalen Geschäftstätigkeiten der BMW AG und weiterer Konzerngesellschaften wider. Die flüssigen Mittel nahmen um 198 Mio. € auf 2.676 Mio. € zu, gleichzeitig reduzierten sich die konzerninternen Refinanzierungen der BMW AG. Das Eigenkapital stieg um 1.195 Mio. € auf 14.122 Mio. €. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich somit von 37,0 % auf 38,9 %. Zur Sicherung von Verpflichtungen aus Altersteilzeitverhältnissen und Pensionsverpflichtungen wurden Anteile an Fondsvermögen in Höhe von 490 Mio. € im Rahmen von Contractual Trust Arrangements (CTA) treuhänderisch auf den BMW Trust e.V., München, übertragen. Eine Saldierung des Deckungsvermögens mit den gesicherten Verpflichtungen wurde vorgenommen. Sofern dieses die zu sichernde Verpflichtung überstieg, wurde der resultierende Überhang als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen. Unter dem Motto THE NEXT 100 YEARS erhielten nahezu alle Beschäftigten der BMW AG im Rahmen des 100-jährigen Bestehens des Unternehmens eine Jubiläumssonderzuwendung. Diese wurde überwiegend als Startbaustein der BMW Altersvorsorge zugeführt. Künftig werden 10 % der jährlichen Erfolgsbeteiligung vom Arbeitgeber in diese beitragsorientierte Zusage mit Mindestverzinsung einbezahlt. Die Rückstellungen für Pensionen erhöhten sich nach Saldierung der Pensionsverpflichtungen mit dem Deckungsvermögen von 82 Mio. € auf 93 Mio. €. Die übrigen Rückstellungen lagen auf Vorjahresniveau. Sie enthalten vor allem Verpflichtungen aus dem Personalbereich, Vorsorgen für Garantieverpflichtungen, Verpflichtungen aus dem Vertriebsbereich, Prozess- und Haftungsrisiken und Risiken aus Rohstoff- und Währungsgeschäften. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verminderten sich durch die Rückzahlung projektbezogener Darlehen. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten erhöhte sich um 517 Mio. € auf 2.066 Mio. € und enthält im Wesentlichen Abgrenzungen für noch nicht erbrachte Teilleistungen im Zusammenhang mit Service- und Wartungsverträgen. Risiken und ChancenDie Geschäftsentwicklung der BMW AG hängt maßgeblich von den Risiken und Chancen der BMW Group ab, die ausführlich im Prognose-, Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt sind. Die BMW AG partizipiert grundsätzlich an den Risiken ihrer Beteiligungen und Tochterunternehmen entsprechend der jeweiligen Anteilsquote. Die BMW AG ist in das konzernweite Risikomanagementsystem und das interne Kontrollsystem der BMW Group eingebunden. Für nähere Informationen wird auf das Kapitel Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem bezogen auf die Rechnungslegungsprozesse im zusammengefassten Lagebericht verwiesen. AusblickDie Erwartungen für die BMW AG hinsichtlich ihrer finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren entsprechen im Wesentlichen - aufgrund ihrer Bedeutung im Konzern und ihrer Verflechtungen mit den Konzerngesellschaften - den Prognosen der BMW Group für das Segment Automobile, die ausführlich im Prognose-, Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts beschrieben werden. Der von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Abschluss der BMW AG, aus dem hier insbesondere die Bilanz und die Gewinn-und-Verlust-Rechnung wiedergegeben sind, wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und ist über die Internetseite des Unternehmensregisters zugänglich. Dieser Abschluss kann bei der BMW AG, 80788 München, angefordert werden. PROGNOSE-, RISIKO- UND CHANCENBERICHTPositive Geschäftsentwicklung auch 2017 erwartetAutomobil- und Motorradabsatz sollen auf neue Höchstwerte steigenAusblick sieht Anstieg bei Umsatz und GewinnWeltwirtschaft trotz Risiken mit WachstumsaussichtenPROGNOSEBERICHTDer Prognose-, Risiko- und Chancenbericht gibt die voraussichtliche Entwicklung der BMW Group mit ihren wesentlichen Risiken und Chancen aus der Sicht der Konzernleitung wieder. Der Prognosebericht erstreckt sich entsprechend der konzerninternen Steuerung über ein Jahr. Risiken und Chancen hingegen werden im Unternehmen auf der Basis einer zweijährigen Betrachtung gesteuert. Daher umfasst der Risiko- und Chancenbericht einen Zeitraum von zwei Jahren. Der Prognose-, Risiko- und Chancenbericht enthält zukunftsbezogene Angaben. Sie basieren auf Erwartungen und Einschätzungen der BMW Group und unterliegen Unwägbarkeiten. Diese können dazu führen, dass die tatsächliche Geschäftsentwicklung, unter anderem wegen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sowohl positiv als auch negativ von den nachfolgend beschriebenen Erwartungen abweicht. Nähere Informationen finden sich im Risiko- und Chancenbericht. PrognoseannahmenDer nachfolgende Ausblick bezieht sich auf den Prognosezeitraum von einem Jahr und basiert auf der Zusammensetzung der BMW Group in diesem Zeitraum. Er berücksichtigt alle zum Zeitpunkt der Aufstellung vorliegenden Erkenntnisse, die einen Einfluss auf den Geschäftsverlauf der BMW Group haben könnten. Die im Prognosebericht enthaltenen Erwartungen beziehen sich auf die Planung der BMW Group für das Jahr 2017 und geben den aktuellen Stand wieder. Die Grundlagen und wesentlichen Annahmen der Planung sind nachfolgend dargestellt. Sie enthalten die Konsensmeinung führender Organisationen wie Wirtschaftsforschungsinstitute und Banken. Diese Annahmen fließen in die Planungsprämissen für die BMW Group ein. Der kontinuierliche Planungsprozess stellt sicher, dass auch Chancen, die sich kurzfristig ergeben, schnell und konsequent genutzt werden können und auch auf unerwartete Risiken entsprechend reagiert werden kann. Die wesentlichen Risiken und Chancen sind im Risiko- und Chancenbericht ausführlich beschrieben. Die dort näher erläuterten Risiken und Chancen betreffen sämtliche Leistungsindikatoren und können dazu führen, dass deren tatsächliche Entwicklung von der Prognose abweicht. KonjunkturaussichtenTrotz der gestiegenen politischen Unsicherheit dürfte das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2017 bei etwa 3,4 % leicht über dem Vorjahr liegen. Dabei lässt eine Reihe von Faktoren eine anhaltende Ungewissheit über die weitere wirtschaftliche und politische Entwicklung erwarten. Dazu zählen unter anderem die Austrittsverhandlungen zwischen Großbritannien und der EU nach dem Brexit-Votum sowie der künftige Kurs der neuen US-Regierung. Hinzu kommt, dass sich die bestehenden Risiken für die Finanzstabilität durch eine zu hohe Staatsverschuldung in Europa und Japan, eine restriktivere Geldpolitik in den USA und die Verschuldungssituation der Unternehmen in China gegenüber dem Vorjahr nicht verringert haben. Nähere Informationen zu politischen und weltwirtschaftlichen Risiken finden sich im Risiko- und Chancenbericht. In der Eurozone wird für das Jahr 2017 eine leichte Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik auf 1,5 % prognostiziert. In der gleichen Größenordnung dürfte sich auch das Plus in Deutschland als Europas größter Volkswirtschaft bewegen (+1,5 %). In den übrigen Ländern der Eurozone sind die gesamtwirtschaftlichen Aussichten den Erwartungen zufolge ebenfalls positiv. Frankreich (+1,3 %) und Italien (+ 0,8 %) werden im Prognosezeitraum voraussichtlich mit einem ähnlichen BIP-Wachstum wie im Jahr zuvor beitragen können. Spanien dürfte dynamisch mit erwarteten 2,4 % über dem Durchschnitt der Eurozone expandieren. Auch Griechenland sollte mit einem Anstieg von 1,7 % wieder zulegen können. Gegenwärtig wird davon ausgegangen, dass die britische Regierung das Austrittsgesuch an die EU im ersten Halbjahr 2017 stellen wird und damit die offiziellen Verhandlungen beginnen. Die Unsicherheit über die zukünftigen Beziehungen bestimmen derzeit in Großbritannien die Investitions- und Konsumausgaben. Die aktuellen Rahmenbedingungen lassen erwarten, dass sich die Dynamik in der britischen Wirtschaft merklich abkühlen wird. Die Wachstumsrate dürfte mit 1,2 % deutlich unter dem Vorjahr liegen. Das Wirtschaftswachstum in China wird im aktuellen Jahr voraussichtlich erneut leicht an Dynamik verlieren und in einer Größenordnung von 6,4 % liegen. Der Abbau von Überkapazitäten in verschiedenen Industriesektoren und die kontrollierte Rückführung der Überschuldung werden die chinesische Regierung 2017 vor große Herausforderungen stellen. Das Risiko eines deutlichen Wirtschaftsabschwungs in China erscheint dabei nicht ausgeschlossen. Für die USA wird trotz der Ungewissheit über den künftigen politischen und wirtschaftlichen Kurs des Landes mit einem höheren BIP-Anstieg als im Vorjahr gerechnet (+ 2,3 %). Die US-Notenbank wird aller Voraussicht nach die Politik der moderaten Zinsanpassungen auch 2017 fortsetzen. Nachdem die Industrieproduktion im Vorjahr noch rückläufig war, wird für 2017 mit einem deutlich positiven Impuls gerechnet. Japan kann 2017 nach den Prognosen mit einem BIP-Wachstum von 1,0 % rechnen. Es sollte vor allem ein Anziehen der Exporte der japanischen Wirtschaft neuen Auftrieb geben können. Die privaten Haushalte werden voraussichtlich ihre Ausgaben erhöhen und damit auch einen Beitrag zur konjunkturellen Belebung in Japan leisten. Indiens Wirtschaft dürfte in diesem Jahr, begleitet von der schrittweisen Umsetzung unternehmensfreundlicher Strukturreformen, mit 7,4 % expandieren. Nach schweren Rezessionsjahren könnte in Russland (+1,2 %) und Brasilien (+ 0,6 %) 2017 wieder ein Wachstum zu beobachten sein. Die anziehenden Rohstoffpreise sollten diese Entwicklung unterstützen. DevisenmärkteFür die BMW Group sind im internationalen Umfeld vor allem der chinesische Renminbi, der US-Dollar, das britische Pfund und der japanische Yen von besonderer Bedeutung. Bei diesen Hauptwährungen sind auch im Jahr 2017 deutliche Schwankungen nicht auszuschließen. Da eine gleichgerichtete Bewegung des chinesischen Renminbi mit dem US-Dollar kurzfristig bestehen bleiben dürfte, ist für 2017 mit einer leichten Aufwertung gegenüber dem Euro zu rechnen. Sollte die chinesische Notenbank jedoch auf dem Devisenmarkt eingreifen, ist auch eine relativ enge Schwankungsbreite denkbar. Eine restriktivere Geldpolitik in den USA würde dem US-Dollar Auftrieb gegenüber dem Euro verleihen. Eine fortgesetzte wirtschaftliche Erholung in der Eurozone und damit verbunden eine steigende Teuerungsrate könnte die EZB jedoch dazu veranlassen, ihre Staatsanleihekäufe schrittweise zu verringern. Damit würde der Euro im Verhältnis zum US-Dollar gegebenenfalls weniger stark an Wert verlieren. Die politisch unsichere Lage in Großbritannien nach dem Brexit-Votum könnte Kapitalexporte begünstigen und die Bank of England zu einer Beibehaltung ihrer expansiven Geldpolitik veranlassen. Sollte die britische Wirtschaft 2017 stärker als erwartet an Schwung verlieren, könnten weitere Schritte der britischen Notenbank zur Expansion der Geldmenge folgen. Das britische Pfund dürfte sich vor diesem Hintergrund auf dem gegenwärtigen Niveau stabilisieren beziehungsweise kurzfristig noch weiter abschwächen. Die Notenbank in Japan könnte auf absehbare Zeit an ihrer stark expansiven Geldpolitik festhalten. Dies dürfte dazu führen, dass sich der Yen gegenüber dem Euro kaum verändert beziehungsweise tendenziell eher an Wert verliert, zumal eine Ausweitung der europäischen Geldpolitik gegenwärtig unwahrscheinlich ist. Die Währungen zahlreicher Schwellenländer werden voraussichtlich wegen der beginnenden Normalisierung der US-Geldpolitik kurzfristig unter Druck stehen. Dies gilt vor allem für jene rohstoffexportierenden Länder, die Leistungsbilanz- und Fiskaldefizite aufweisen, wie etwa Südafrika oder Brasilien. Ein Anstieg der Rohstoffpreise wirkt sich tendenziell positiv auf diese Staaten aus. AutomobilmärkteDie Automobilmärkte dürften im laufenden Jahr weltweit geringfügig um etwa 1,8 % auf rund 89,0 Mio. Einheiten wachsen. Dabei wird für die USA ein Wachstum um 0,3 % auf 17,6 Mio. Einheiten erwartet. In China wird den Erwartungen zufolge ein Anstieg der PKW-Zulassungen um rund 5,7 % auf etwa 25,5 Mio. Einheiten zu beobachten sein. Dabei tragen die aufholenden Binnenprovinzen in erheblichem Maße zum Wachstum bei. In Europa dürfte trotz der fortschreitenden wirtschaftlichen Erholung der Fahrzeugmarkt nicht signifikant wachsen. Für Deutschland wird mit einer stagnierenden Entwicklung gerechnet (3,4 Mio. Einheiten). Für Frankreich wird ein leichter Rückgang der Zulassungen um 1,7 % auf rund 1,95 Mio. Einheiten vorausgesagt. In Italien sollte der Automobilmarkt nach einem starken Vorjahr um 0,7 % auf rund 1,86 Mio. Einheiten nur mäßig wachsen. In Japan wird der Fahrzeugmarkt im Jahr 2017 weiter schrumpfen. Die Zahl der Zulassungen dürfte bei 4,7 Mio. Einheiten und damit um etwa 1,6 % unter dem Vorjahr liegen. In den großen Schwellenländern ist nach den Rückgängen im Vorjahr eine Gegenbewegung zu erwarten: Für Russland wird im Jahr 2017 mit einem Wachstum um rund 4,1 % auf 1,3 Mio. Einheiten gerechnet. In Brasilien wird für das laufende Jahr ein Anstieg der Zulassungen um rund 3,0 % auf 1,7 Mio. Einheiten prognostiziert. MotorradmärkteFür die Motorradmärkte über 250 ccm wird im Jahr 2017 weltweit ein leichtes Wachstum erwartet. Die positive Marktentwicklung in den großen europäischen Märkten Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien dürfte sich dabei fortsetzen. Für die USA geht die BMW Group davon aus, dass sich der Motorradmarkt etwa auf Vorjahresniveau bewegen wird. FinanzdienstleistungsmärkteIm Jahr 2017 sollte die Weltwirtschaft leicht an Dynamik gewinnen. Mit Ausnahme der USA dürften die Notenbanken in den Industrienationen auf Expansionskurs bleiben. Von der Fed wird erwartet, dass sie 2017 ihren Zinserhöhungspfad fortsetzen wird. Die Europäische Zentralbank dürfte ihre expansive Geldpolitik 2017 mit leicht reduziertem Volumen bei den monatlichen Anleihekäufen fortführen. Als Folge des Brexit-Votums wird eine größere Belastung der britischen Wirtschaft erwartet. Die britische Notenbank hat angekündigt, bei Bedarf entsprechend einzugreifen. Chinas Wachstum sollte sich auch 2017 weiter abkühlen. Die chinesische Zentralbank wird voraussichtlich über weitreichende Maßnahmen den Transformationsprozess der heimischen Wirtschaft begleiten. Japans Zentralbank dürfte zwischenzeitlich alle Instrumente zur Stimulierung von Wirtschaft und Inflation ausgeschöpft haben. Es wird daher mit höheren Staatsausgaben gerechnet, die das Wachstum in Schwung bringen sollen. Auswirkungen auf die BMW GroupDie voraussichtliche Entwicklung auf den internationalen Automobilmärkten hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die BMW Group. Während sich in rückläufigen Märkten der Wettbewerb intensivieren könnte, eröffnen sich in wachstumsstarken Regionen zusätzliche Möglichkeiten. Die Herausforderungen im Wettbewerbsumfeld werden in einigen Ländern die Absatzentwicklung wesentlich beeinflussen. Auf den europäischen Märkten dürfte sich die Dynamik nicht in gleichem Umfang fortsetzen. Für Amerika wird damit gerechnet, dass sich die Nachfrage stabilisiert. In Asien sollte erneut eine erfreuliche Entwicklung zu beobachten sein. Die BMW Group ist durch ihr global ausgerichtetes Geschäftsmodell jederzeit in der Lage, sich ergebende Chancen auch kurzfristig zu nutzen. Das abgestimmte Zusammenspiel von Vertriebs- und Produktionsnetz erlaubt es ferner, unvorhersehbare Entwicklungen in einzelnen Regionen auszugleichen. Investitionen auch in wichtige Zukunftsmärkte legen die Basis für weiteres Wachstum. Gleichzeitig wird damit die globale Präsenz der BMW Group ausgebaut. Dank der drei starken Konzernmarken BMW, MINI und Rolls-Royce sollte sich der erfolgreiche Kurs auch im laufenden Jahr fortsetzen. Erwartungen der BMW Group BMW GroupBMW GroupErgebnis vor Steuern: leichter Anstieg erwartetAuch im laufenden Jahr wird der Wettbewerb auf den internationalen Automobilmärkten intensiv bleiben. Hinzu kommen politische und wirtschaftliche Unsicherheiten in Europa sowie die noch nicht absehbaren Auswirkungen der Brexit-Entscheidung in Großbritannien. Ferner ist noch nicht absehbar, welchen wirtschaftspolitischen Kurs die neue Regierung in den USA verfolgt. Nähere Informationen finden sich im Risiko- und Chancenbericht im Abschnitt Politische und weltwirtschaftliche Risiken. Dennoch strebt die BMW Group im Jahr 2017 an, ihren Wachstumskurs fortzusetzen. Neue Automobile wie der neue BMW 5er und der neue MINI Countryman, Motorräder wie die beiden neuen R NineT Modelle und Dienstleistungen sollten einen Beitrag zu einer positiven Ergebnisentwicklung leisten. Investitionen in Zukunftsprojekte unter anderem im Zusammenhang mit der Elektrifizierung von Automobilen, der Digitalisierung und dem Ausbau des Produktionsnetzwerks werden dem Aufwärtstrend jedoch entgegenwirken. Insgesamt wird das Konzernergebnis vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr leicht steigen (2016: 9.665 Mio. €). Zahl der Mitarbeiter am Jahresende: leichter Anstieg erwartetNach derzeitiger Einschätzung wird die Zahl der Beschäftigten in der BMW Group auch 2017 leicht steigen (2016: 124.729 Mitarbeiter). Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Projekte zur Zukunftssicherung, das Wachstum im Automobil- und Motorradgeschäft sowie der Ausbau von Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen. Segment AutomobileAuslieferungen Automobile: leichter Anstieg erwartetDie BMW Group erwartet, dass sich die positive Absatzentwicklung der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce im Jahr 2017 fortsetzen wird. Damit strebt die BMW Group auch für das Jahr 2017 weltweit wieder einen Spitzenplatz im Premiumsegment an. Ein ausgewogenes Wachstum in den großen Absatzregionen unterstützt dabei, Volatilitäten in einzelnen Märkten auszugleichen. Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht verschlechtern, erwartet das Unternehmen bei den Auslieferungen ein leichtes Wachstum auf einen neuen Höchstwert (2016: 2.367.6031 Automobile). Vor allem die neuen Modelle werden einen wichtigen Beitrag zum fortgesetzten Wachstum leisten. Seit Mitte Februar 2017 ist die neue BMW 5er Limousine für Kunden verfügbar. Anfang März folgten die Modelle BMW 5er iPerformance und M Performance. Als iPerformance verfügt der neue 5er nun weltweit über einen Plug-in-Hybrid-Antrieb. Im März gehen die Modellüberarbeitungen des BMW 4er sowie das BMW M4 Coupe und Cabrio an den Start. Mitte Juni 2017 erfolgt dann die Markteinführung des neuen BMW 5er Touring. Für MINI steht seit Februar mit dem Countryman die zweite Generation des Erfolgsmodells am Start. Mitte des Jahres wird der MINI Countryman um eine John Cooper Works und eine Plug-in-Hybrid-Variante erweitert. Darüber hinaus sind für die zweite Hälfte des Jahres 2017 weitere neue Modelle geplant. CO2-Flottenemissionen2 : leichter Rückgang erwartetDie BMW Group arbeitet auch in Zukunft intensiv an der Verringerung von Kraftstoffverbrauch und CO2 -Emissionen. Den Erwartungen zufolge werden die CO2 -Emissionen in der Fahrzeugflotte im Prognosezeitraum leicht sinken und damit den rückläufigen Trend der vergangenen Jahre fortsetzen (2016: 124 g CO2 /km). Umsatzerlöse: leichter Anstieg erwartetDer prognostizierte leichte Anstieg beim Automobilabsatz wird sich auch in den Umsatzerlösen des Segments Automobile entsprechend auswirken. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Segmentumsatz im Jahr 2017 leicht steigen wird (2016: 86.424 Mio. €). EBIT-Marge im Zielkorridor von 8 bis 10 % erwartetFür die EBIT-Marge im Segment Automobile wird unverändert ein Wert im Zielkorridor von 8 bis 10 % angestrebt (2016: 8,9 %). Return on Capital Employed: leichter Rückgang erwartetDer RoCE im Automobilgeschäft dürfte sich 2017 leicht rückläufig entwickeln (2016: 74,3 %). Der langfristige Zielwert von mindestens 26 % für das Segment Automobile wird aber deutlich übertroffen werden. Segment MotorräderAuslieferungen: deutlicher Anstieg erwartetDie BMW Group erwartet, dass sich der positive Geschäftsverlauf im Segment Motorräder fortsetzen wird. Während der internationalen Herbstmessen 2016sind neue Modelle wie die R NineT Pure, die R NineT Racer, die K 1600 B und die G 310 GS vorgestellt worden. Zusammen mit den Modellüberarbeitungen der R 1200 GS, der S 1000 R, der S 1000 RR sowie der K 1600 GT und der Luxusversion GTL werden sie das Produktportfolio erweitern und neue Kundengruppen ansprechen. Es wird daher davon ausgegangen, dass die Auslieferungen von BMW Motorrädern deutlich über dem Vorjahr liegen werden (2016: 145.032 Motorräder). EBIT-Marge im Zielkorridor von 8 bis 10 % erwartetAb dem Berichtsjahr 2017 zählt die EBIT-Marge auch im Segment Motorräder zu den bedeutsamsten Leistungsindikatoren. Entsprechend wird das Segment künftig auch über die operative Umsatzrendite gesteuert. Nähere Informationen finden sich in den Grundlagen des Konzerns im Abschnitt Steuerungssystem. Entsprechend wurde auch für das Motorradgeschäft ein Zielkorridor von 8 bis 10 % definiert. Für das Jahr 2017 wird davon ausgegangen, dass die EBIT-Marge im Segment Motorräder innerhalb des Zielkorridors liegen wird (2016: 9,0 %). Return on Capital Employed auf Vorjahresniveau erwartetEs wird davon ausgegangen, dass der RoCE im Segment Motorräder im Jahr 2017 auf Vorjahresniveau liegen wird (2016: 33,0 %). Der langfristige Zielwert von 26 % für das Segment Motorrad wird damit übertroffen. Segment FinanzdienstleistungenReturn on Equity: leichter Rückgang erwartetDen Erwartungen nach wird sich im Segment Finanzdienstleistungen der erfolgreiche Geschäftsverlauf auch im Geschäftsjahr 2017 fortsetzen. Jedoch ist von erhöhten regulatorischen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung und einer sich normalisierenden Risikosituation im Prognosezeitraum auszugehen. Der RoE des Segments wird daher aller Voraussicht nach leicht unter dem Vorjahresniveau liegen (2016: 21,2 %). Der Zielwert von mindestens 18 % sollte aber unverändert übertroffen werden. Gesamtaussage der KonzernleitungFür das Geschäftsjahr 2017 wird von einer positiven Geschäftsentwicklung ausgegangen. Die Einführung zahlreicher neuer Automobil- und Motorradmodelle sowie die Ausweitung der Dienstleistungen rund um die individuelle Mobilität lassen auch im laufenden Jahr ein profitables Wachstum erwarten. Für das Konzernergebnis vor Steuern wird trotz der bereits genannten Herausforderungen ein leichter Anstieg erwartet. Im Segment Automobile sollten die Umsatzerlöse leicht zulegen, Grundlage dafür ist ein leichter Zuwachs bei den Fahrzeugauslieferungen. Gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass bei den CO2 -Emissionen in der Fahrzeugflotte ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Die Ziele sollen mit einer ebenfalls leicht höheren Mitarbeiterzahl erreicht werden. Die EBIT-Marge im Segment Automobile soll sich auch 2017 im Zielkorridor von 8 bis 10 % bewegen. Für den RoCE im Segment Automobile wird ein leichter Rückgang prognostiziert. Der RoE im Finanzdienstleistungsgeschäft wird ebenfalls leicht rückläufig sein. Beide Leistungsindikatoren werden aber über dem jeweils langfristigen Zielwert von 26 % (RoCE) beziehungsweise 18 % (RoE) liegen. Im Segment Motorräder sollten die Auslieferungen im Prognosezeitraum deutlich steigen, die EBIT-Marge sollte im Zielkorridor von 8 bis 10 % und der RoCE auf Vorjahresniveau liegen. Der tatsächliche Geschäftsverlauf kann abhängig von politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den nachfolgend aufgeführten Risiken und Chancen von den aktuellen Erwartungen abweichen. 54 Bedeutsamste Leistungsindikatorenscroll
1
enthält Automobile aus dem Joint Venture BMW
Brilliance Automotive Ltd., Shenyang (2016: 316.200 Automobile) RISIKO- UND CHANCENBERICHTAls ein weltweit führender Anbieter von Premiumautomobilen und Motorrädern sowie Mobilitätsdienstleistungen ist die BMW Group zahlreichen Unsicherheiten und Veränderungen ausgesetzt. Die konsequente Nutzung der sich aus den Veränderungen ergebenden Chancen ist Grundlage für den unternehmerischen Erfolg der BMW Group. Um Wachstum, Profitabilität, Effizienz und nachhaltiges Handeln auch in Zukunft zu realisieren, geht die BMW Group bewusst Risiken ein. Das Management von Chancen und Risiken stellt eine Grundvoraussetzung dar, um auf Änderungen politischer, rechtlicher, technischer oder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen adäquat zu reagieren. Sofern es wahrscheinlich ist, dass die identifizierten Chancen beziehungsweise Risiken eintreten, sind sie im Prognosebericht enthalten. Die nachfolgenden Abschnitte konzentrieren sich auf die möglichen künftigen Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für die BMW Group positiven (Chancen) beziehungsweise negativen (Risiken) Prognoseabweichung führen können. Die Ergebnisauswirkungen von Chancen und Risiken werden grundsätzlich getrennt dargestellt und nicht miteinander verrechnet. Prinzipiell gilt für die Einschätzung der Chancen und Risiken ein mittelfristiger Betrachtungszeitraum von zwei Jahren. Im Rahmen des Risikomanagements werden alle das Unternehmen bedrohenden Verlustgefahren (Einzelrisiken und kumulierte Risiken) überwacht und gesteuert. Bestandsgefährdende Risiken werden grundsätzlich vermieden. Sofern kein Segment explizit hervorgehoben wird, betreffen die Chancen und Risiken das Segment Automobile. Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses der BMW Group. RisikomanagementsystemZiel des Risikomanagementsystems und zentrale Aufgabe der Risikoberichterstattung ist es, die Erreichung der Unternehmensziele gefährdende Risiken innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu identifizieren, zu erfassen und aktiv zu beeinflussen. Gegenstand des Risikomanagementsystems ist die Gesamtheit aller für den Konzern wesentlichen und bestandsgefährdenden Risiken. Hinsichtlich der Struktur gilt, dass die Verantwortung für die Risikoberichterstattung nicht bei einer zentralen Instanz liegt, sondern - bezogen auf die individuelle Funktion -Teil der Aufgabe jedes einzelnen Mitarbeiters und jeder einzelnen Führungskraft ist. Insbesondere ist jeder Mitarbeiter und jede Führungskraft verpflichtet, Risiken im Rahmen der vorgesehenen Berichtswege zu melden. Diese Regelung ist in einem konzernweit gültigen Grundsatz verankert. Das Konzernrisikomanagement besteht aus einem unternehmensweiten dezentralen Netzwerk, das durch eine zentrale Risikomanagementfunktion gesteuert wird. Jedes Ressort der BMW Group ist über Netzwerkbeauftragte im Risikomanagementnetzwerk repräsentiert. Das Netzwerk ist formal organisatorisch verankert. Dies stärkt die Sichtbarkeit des Netzwerks im Unternehmen und unterstreicht die Bedeutung des Risikomanagements in der BMW Group. Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten und Aufgaben der zentralen Steuerstelle sowie der Netzwerkbeauftragten sind dezidiert beschrieben, hinterlegt und angenommen. Das Konzernrisikomanagement ist an den drei Kriterien Wirksamkeit, Zweckmäßigkeit und Vollständigkeit ausgerichtet. Vor dem Hintergrund der dynamischen Geschäftsentwicklung der BMW Group und ihres zunehmend volatilen Umfelds war ein Schwerpunkt der Weiterentwicklung die Beurteilung der Gesamtrisikolage für die BMW Group. Es wurde ein Risikotragfähigkeitsmodell für die BMW Group entwickelt, das sich an den im Segment Finanzdienstleistungen sowie im Bankensektor etablierten Steuerungsmodellen zur Sicherstellung der Risikotragfähigkeit orientiert. Unterstützt durch eine monatliche Limitsteuerung für wesentliche Risiken im Finanzbereich wird sichergestellt, dass die vorhandene Risikodeckungsmasse in Form von Eigenkapital und geplantem Konzernergebnis der nächsten zwölf Monate stets größer ist als die aktuelle Risikolage und das Risikoniveau der derzeit verfolgten Geschäftsstrategie. Dadurch können die den Fortbestand der Gesellschaft gefährdenden Entwicklungen frühzeitiger erkannt werden. Die Ergebnisse der Risikotragfähigkeit fließen in die Beurteilung der Gesamtrisikolage ein. Regelmäßig werden die angewandten Prozesse und Methoden der Risikoberichterstattung überprüft. Im Geschäftsjahr 2016 wurde der drei Jahre zuvor eingeführte Risikokatalog auf Wirksamkeit und Angemessenheit überprüft und angepasst. Mithilfe des Risikokatalogs werden die identifizierten Risiken in Risikokategorien zusammengefasst. Durch die Überarbeitung der Meldewege wird frühzeitiger als bisher eine systematische Risikosteuerung erreicht. Außerdem erhöht sich die Transparenz in der externen Darstellung, so wird zum Beispiel durch die Ergänzung der zusätzlichen Kategorie "Marktentwicklung" zur Kategorie "Vertrieb" zwischen branchentypischen Marktrisiken und operativen Risiken aus dem BMW Group spezifischen Vertriebsnetz differenziert. Das übergreifende Risikomanagement umfasst neben dem Risikomanagementsteuerkreis das Compliance Committee, das Interne Kontrollsystem und die Konzernrevision. RisikomanagementprozessDer Risikomanagementprozess gilt unternehmensweit und umfasst die frühzeitige Identifizierung und Durchdringung von Risiken, die umfassende Analyse und Risikobewertung, den abgestimmten Einsatz geeigneter Steuerungsinstrumente sowie die Überwachung und Evaluierung der Maßnahmen. Aus dem Netzwerk gemeldete Risiken werden zunächst dem Steuerkreis Risikomanagement unter Vorsitz des Konzerncontrollings zur Prüfung vorgelegt. Nach erfolgter Prüfung werden die Risiken an den Vorstand und den Aufsichtsrat berichtet. Wesentliche und bestandsgefährdende Risiken sind nach dem Grad ihrer Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage klassifiziert. Die Risikohöhen werden jeweils nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Maßnahmen zur Risikoreduzierung ermittelt. Das Risikomanagement der BMW Group wird durch die interne Revision regelmäßig überprüft. Ein fortlaufender Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen stellt sicher, dass neue Erkenntnisse in das Risikomanagement der BMW Group einfließen und dadurch eine kontinuierliche Weiterentwicklung gewährleistet ist. Darüber hinaus sind regelmäßige Schulungen, Weiterbildungsmaßnahmen und Informationsveranstaltungen in der BMW Group und insbesondere im Risikomanagementnetzwerk ein wesentliches Element, um die Prozessbeteiligten auf neue oder zusätzliche Anforderungen vorzubereiten. Neben einem umfassenden Risikomanagement ist nachhaltiges Wirtschaften eines der zentralen strategischen Unternehmensprinzipien. Im Nachhaltigkeitskreis werden aus Nachhaltigkeitsaspekten resultierende Risiken und Chancen diskutiert. Strategische Optionen und Maßnahmen, die sich daraus für die BMW Group ergeben, werden dem Nachhaltigkeitsboard, dem alle Mitglieder des Vorstands angehören, vorgelegt. Diskutierte Risikoaspekte werden in das unternehmensweite Risikonetzwerk integriert. Durch die personelle Zusammensetzung des Steuerkreises Risikomanagement und des Nachhaltigkeitskreises ist eine enge Verzahnung von Risiko- und Nachhaltigkeitsmanagement gewährleistet. Im Segment Finanzdienstleistungen berücksichtigt der Risikomanagementprozess zusätzlich die Anforderungen des regulatorischen Umfelds wie zum Beispiel Basel III. Die internen Methoden zur Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung der Risiken im Segment Finanzdienstleistungen entsprechen nationalen und internationalen Standards. Die Grundlage für das Risikomanagement im Segment Finanzdienstleistungen bildet die Risikostrategie sowie ein Regelwerk aus strategischen Grundsätzen und Richtlinien. Organisatorisch wird der Risikomanagementprozess durch eine klare Trennung der Bereiche Markt und Marktfolge sowie ein durchgängiges internes Kontrollsystem sichergestellt. Das zentrale Steuerungsinstrument der Risiken im Segment Finanzdienstleistungen ist die Sicherstellung der Risikotragfähigkeit. Dabei müssen zu jeder Zeit alle Risiken im Sinne unerwarteter Verluste durch entsprechende aus der Risikoneigung abgeleitete Risikodeckungsmassen in Form von Eigenkapital abgedeckt sein. Die unerwarteten Verluste werden durch verschiedene in regelmäßigen Abständen validierte Value-at-Risk-Modelle gemessen. Die Aggregation der Risiken erfolgt unter Berücksichtigung von Korrelationseffekten. Darüber hinaus ergänzen Stressszenarien die Betrachtung der Risikotragfähigkeit im Normalfall. Durch ein integriertes Limitsystem für die einzelnen Risikoarten wird die Risikotragfähigkeit regelmäßig überwacht. RisikobewertungUm zu ermitteln, welche Risiken möglicherweise von Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage sowie die Entwicklung der Leistungsindikatoren der BMW Group sind, erfolgt die Einteilung der Risiken nach hoch, mittel oder gering. Die Betrachtung und Darstellung der Auswirkungen von Risiken erfolgt unter Berücksichtigung von Maßnahmen zur Risikoreduzierung (Nettobetrachtung). Bei Eintritt des Risikos wird die Gesamtwirkung auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage über den zweijährigen Betrachtungszeitraum in die folgenden Kategorien eingeteilt: scroll
In den nachfolgenden Abschnitten wird einheitlich der Begriff Ergebnisauswirkung verwendet, um die Gesamtwirkung auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage zu kategorisieren. Die Festlegung der Bedeutung der Risiken für die BMW Group erfolgt auf Basis der Risikohöhe. In die Berechnung der Risikohöhe fließen sowohl die Ergebnisauswirkungen - nach Berücksichtigung geeigneter Maßnahmen - als auch die jeweilige Eintrittswahrscheinlichkeit ein. Für Risiken, die durch Value-at-Risk-/Cashflow-at-Risk-Modelle bewertet werden, wird die Risikohöhe näherungsweise bestimmt. Diese Näherungswerte fließen in die Bewertung der Bedeutung der Risiken ein. Gegenüber dem Vorjahr erhöht sich damit die Vergleichbarkeit zwischen den Risikokategorien. Insgesamt gelten für die Klassifizierung der Risikohöhe folgende Beurteilungsmaßstäbe: scroll
Chancenmanagementsystem und ChancenidentifikationIm dynamischen Marktumfeld der BMW Group ergeben sich ständig neue Chancen. Die BMW Group überwacht in enger Taktung sowohl gesamtwirtschaftliche Trends als auch die Entwicklung des branchenspezifischen sowie generellen Umfelds, wie externe Regulierungen, Lieferanten, Kunden und Wettbewerber. Die Identifikation von Chancen ist in den Strategie- und Planungsprozessen der BMW Group integriert. Auf Basis dieser Analysen wird die Ausrichtung des Produkt- und Serviceportfolios permanent überprüft und es werden beispielsweise Produktprojekte zur Erweiterung des Angebots dem Vorstand zur Entscheidung vorgelegt. Die kontinuierliche Optimierung wichtiger Geschäftsprozesse sowie eine strikte Kostenkontrolle sind von essenzieller Bedeutung, um eine hohe Profitabilität und Kapitalrendite zu gewährleisten. Wahrscheinliche Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität sind bereits in der Prognose unterstellt. Ein Beispiel ist die Umsetzung der Baukasten- und Architekturansätze. Sie ermöglichen eine weitere Erhöhung der fahrzeug- und produktlinienübergreifenden Kommunalität und steigern die Profitabilität durch die Reduzierung von Entwicklungskosten und Investitionen bei der Serienentwicklung neuer Fahrzeuge. So können positive Skaleneffekte bei den Herstellkosten genutzt und die Flexibilität in der Fertigung kann erhöht werden. Durch eine wettbewerbsfähige Kostenbasis bietet sich zusätzlich die Möglichkeit, neue Marktsegmente zu erschließen. Die Umsetzung der identifizierten Chancen erfolgt dezentral in den Fachstellen. Die Beurteilung der Bedeutung der Chancen für die BMW Group erfolgt in den Kategorien "wesentlich" und "unwesentlich". Risiken und ChancenDie folgende Übersicht dient dem Gesamtüberblick über alle Risiken und Chancen und zeigt deren Bedeutung für die BMW Group auf. Gesamthaft bestehen für die BMW Group weder zum Bilanzstichtag noch zum Zeitpunkt der Aufstellung bestandsgefährdende Risiken. Nachfolgend werden Risiken und Chancen beschrieben, die aus heutiger Sicht die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der BMW Group wesentlich beeinflussen können. scroll
Volkswirtschaftliche Risiken und ChancenDie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben Einfluss auf die Geschäftstätigkeit und somit auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der BMW Group. Unvorhersehbare Störungen innerhalb der globalen Wirtschaftsverflechtungen können zu schwer abschätzbaren Auswirkungen führen. Die wirtschaftlichen Risiken führen potenziell zu einer Reduzierung der Kaufkraft in den betroffenen Ländern und Regionen und können damit einen Rückgang der Nachfrage nach angebotenen Produkten und Dienstleistungen der BMW Group bewirken. Volkswirtschaftliche Risiken könnten wegen der damit verbundenen Absatzschwankungen mit hohen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Insgesamt werden die mit volkswirtschaftlichen Risiken verbundenen Risikohöhen als hoch klassifiziert. Die Ermittlung der volkswirtschaftlichen Risiken basiert auf der Analyse historischer Daten und erfolgt mittels eines Cashflow-at-Risk-Ansatzes, der mit Szenarioanalysen ergänzt wird. Aktuell herrscht aufgrund der politischen Ereignisse des letzten Jahres eine hohe Unsicherheit über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung in der Welt, insbesondere über mögliche Einschränkungen des globalen Handels. So könnten das Ergebnis der USA-Wahlen im November 2016, der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU sowie mögliche Wahlsiege globalisierungskritischer Parteien in EU-Ländern in den kommenden Jahren zu verstärkten tarifären und nicht tarifären Handelshemmnissen führen. Die mögliche Einführung von Handelshemmnissen durch die neue US-Regierung könnte sich durch erschwerte Bedingungen für den Import von Fahrzeugen negativ auf die Geschäftstätigkeit der BMW Group auswirken. Zusätzlich könnten Gegenmaßnahmen der amerikanischen Handelspartner die globale wirtschaftliche Entwicklung hemmen und die Exporte der in den USA produzierten Fahrzeuge negativ beeinflussen. Die BMW Group Strategie "Produktion folgt dem Markt" beinhaltet lokale Herstellung sowohl in den USA als auch bei anderen großen Handelspartnern. Die regionale Produktion reduziert das bestehende Risiko der Handelshemmnisse, trotzdem würden sie sich negativ auf die BMW Group auswirken. Der geplante Brexit könnte der BMW Group langfristig insbesondere durch das Entstehen von Handelshemmnissen zum europäischen Binnenmarkt schaden. Auch kurz- bis mittelfristig könnte die Unsicherheit über den Ausgang der Verhandlungen mit der EU zu Kaufzurückhaltung der Kunden sowie zusätzlichen negativen Währungseffekten führen. Die ungelösten strukturellen Probleme der Eurozone, eine potenziell verstärkt globalisierungskritische politische Stimmung und eine mögliche erneute Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage haben das Potenzial, die Wachstumsaussichten für die BMW Group zu verringern. Die europäische Integration mit einem einheitlichen Wirtschafts- und Währungsraum ist ein wichtiger Pfeiler einer stabilen konjunkturellen Lage in Europa. Die eingeleitete Transformation der chinesischen Wirtschaft von einer investitions- zu einer konsumorientierten Volkswirtschaft ist mit einem nachlassenden Wirtschaftswachstum und erhöhter Finanzmarktinstabilität verbunden. Sollte das chinesische Wirtschaftswachstum deutlich niedriger als erwartet ausfallen, könnte zusätzlich zu einem Rückgang des Automobilabsatzes auch eine gemäßigtere Nachfrage nach Rohstoffen folgen, die sich vor allem auf die Konjunktur von Schwellenländern wie Brasilien und Russland negativ auswirken würde. Ein erneuter Verfall der Rohstoffpreise könnte damit für die BMW Group zu einer reduzierten Nachfrage in diesen Ländern führen. Verwerfungen auf dem chinesischen Immobilien-, Aktien- und Bankenmarkt bergen ebenso wie ein zu rascher Zinsanstieg der US-amerikanischen Zentralbank ein nicht unerhebliches Risiko für die weltweite Finanzmarktstabilität. Zusätzlich können zunehmende politische und militärische Konflikte sowie terroristische Aktivitäten, Naturkatastrophen oder Pandemien die Weltwirtschaft und die internationalen Kapitalmärkte nachhaltig negativ beeinflussen. Die BMW Group begegnet volkswirtschaftlichen Risiken im Wesentlichen mit der Internationalisierung von Vertriebs- und Produktionsstrukturen, die die Ergebnisabhängigkeit von Risiken in einzelnen Ländern und Regionen minimieren. Zusätzlich bietet die Flexibilität der Vertriebs- und Produktionsprozesse in der BMW Group die Möglichkeit, kurzfristig auf regionale konjunkturelle Entwicklungen zu reagieren. Sollte sich die Weltwirtschaft deutlich besser als in der Prognose dargestellt entwickeln, könnten sich volkswirtschaftliche Chancen für den Umsatz und das Ergebnis der BMW Group ergeben. Ein stärkeres chinesisches Wachstum, konjunkturfördernde Strukturreformen innerhalb der Eurozone, Wachstumsimpulse durch ein verstärktes Infrastruktur-Investitionsprogramm in den USA oder ein robusteres Konsumverhalten US-amerikanischer Haushalte trotz sich verteuernder Finanzierungskosten könnten sowohl zu einem deutlich stärkeren Absatzwachstum als auch zu einer Reduzierung des Wettbewerbsdrucks und einer damit einhergehenden verbesserten Preisdurchsetzung führen. Volkswirtschaftliche Chancen, die die Ertragslage der BMW Group nachhaltig positiv beeinflussen können, werden derzeit von der BMW Group als unwesentlich eingestuft. Strategische und branchenspezifische Risiken und ChancenÄnderungen von Gesetzen und RegulierungEin bedeutendes Risiko für die Automobilindustrie besteht in kurzfristigen Verschärfungen von Gesetzen und Regulierungen, insbesondere in Bezug auf Emissions-, Sicherheits- und Verbraucherschutzbestimmungen sowie regionale Fahrzeugerwerbs- und -gebrauchssteuern. Auch länder- oder branchenspezifische Handelshemmnisse können sich kurzfristig verändern. Kurzfristige Verschärfungen können deutlich erhöhte Investitionen sowie laufende Kosten nach sich ziehen oder das Kundenverhalten beeinflussen. Der Eintritt von Risiken durch Änderungen von Gesetzen und Regulierung könnte mit geringen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Die damit einhergehenden Risikohöhen werden als mittel eingestuft. Derzeit sieht die BMW Group insbesondere bei den konventionellen Antrieben eine zunehmende Verschärfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich der Emissionen, nicht nur in den entwickelten Märkten Europas und Nordamerikas, sondern auch in Wachstumsmärkten wie zum Beispiel China. Insbesondere die Kombination der Einführung von neuen Messverfahren zur Abbildung eines normierten Fahrzyklus mit signifikanten Verschärfungen der Emissionsgrenzen stellt die Automobilbranche vor große Herausforderungen. Die BMW Group begegnet diesem Risiko mit dem Efficient Dynamics Konzept und nimmt eine Vorreiterrolle bei der Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen im Premiumsegment ein. Bereits seit 2013 ergänzen elektrische Antriebe in BMW i Fahrzeugen und seit 2015 - mit der Einführung des X5 - Plug-in-Hybrid-Technologien in einer wachsenden Anzahl von Serienmodellen zunehmend das Angebot und tragen zur Erfüllung gesetzlicher Vorgaben und Anforderungen hinsichtlich CO2 -Emissionen bei. Weitere Risiken können aus Verschärfungen bestehender Import- und Exportbestimmungen resultieren. Diese führen in erster Linie zu zusätzlichen Aufwendungen, können aber auch den Import beziehungsweise Export von Fahrzeugen und Teilen einschränken. Zunehmend werden zudem in einzelnen Regionen Diskussionen über die Einführung von erhöhten Steuern für hochwertige Konsumgüter beobachtet. Derartige Steuern in wichtigen Märkten der BMW Group, wie zum Beispiel China, können regional negative Folgen für die Nachfrage und Marge von BMW Group Fahrzeugen aus den betroffenen Automobilsegmenten haben. Die Festlegung der regulatorischen Rahmenbedingungen für innovative Mobilitätsangebote sowie staatliche Förderung sind notwendige Basis für den Ausbau von Mobilitätsdienstleistungen und die Einführung von Produktinnovationen wie dem autonomen Fahren. Sollten die benötigten staatlichen Maßnahmen schneller als erwartet global umgesetzt werden, bieten sich für die BMW Group Chancen zu einem schnelleren Ausbau neuer Geschäftsfelder. Alternative Mobilitätsdienstleistungen wie DriveNow, ChargeNow und ParkNow können von fördernden regulatorischen Maßnahmen profitieren. Dazu zählt beispielsweise eine konsequente Umsetzung des im September 2017 in Kraft tretenden Carsharing-Gesetzes durch deutsche Großstädte. Für die mit Efficient Dynamics Technologien ausgestatteten BMW Group Fahrzeuge sowie die BMW i und iPerformance Fahrzeuge mit alternativen Antrieben könnten Restriktionen für ineffiziente Fahrzeuge mit geringeren Umweltstandards einen Wettbewerbsvorteil und somit eine Chance bedeuten. Die Akzeptanz und der Absatz der geplanten zukünftigen beziehungsweise erst kürzlich eingeführten Produktinnovationen könnten besser sein als in der Prognose erwartet. Dazu zählen die Umsetzung des 360° ELECTRIC Portfolios im Rahmen der Elektromobilität, das Wachstum im Bereich Mobilitätsdienstleistungen sowie die Kooperation mit Toyota im Bereich Wasserstoff als Antriebstechnologie. Zusätzlich können als Folge von Änderungen handelspolitischer Rahmenbedingungen kurz- bis mittelfristig positive Ergebniseffekte für die BMW Group entstehen. Ein möglicher Abbau von tarifären Handelshemmnissen, Importbeschränkungen oder eine Herabsetzung von direkten Verbrauchssteuern bieten das Potenzial sowohl preiswerterer Materialkosten für die BMW Group als auch die Möglichkeit, Produkte und Dienstleistungen dem Kunden günstiger anzubieten. Zusätzliche Chancen aus Änderungen von Gesetzen und Regulierung werden gegenüber der Prognose für die Ertragslage der BMW Group als unwesentlich eingestuft. MarktentwicklungNeben ökonomischen und branchenspezifischen politischen Rahmenbedingungen könnte auch eine weiter steigende Wettbewerbsintensität unter den etablierten Anbietern sowie der Marktzugang neuer Konkurrenten zu schwer abschätzbaren Auswirkungen führen. Auch nicht vorhergesehene Konsumentenpräferenzen und eine veränderte Markenwahrnehmung können sowohl Chancen als auch Risiken bergen. Der Eintritt von Marktrisiken könnte mit hohen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Die Risikohöhe ist als hoch einzustufen. Eine hohe Wettbewerbsintensität, insbesondere in Westeuropa, den USA und China, ist ein möglicher Grund für eine Reduzierung der Nachfrage sowie für Schwankungen in der regionalen Aufteilung und Zusammensetzung der Nachfrage nach Fahrzeugen und Mobilitätsdienstleistungen. Mit einer potenziellen Steigerung der Wettbewerbsintensität könnte Druck auf die Preise und Margen einhergehen. Dabei kann verändertes Kundenverhalten auch durch Veränderungen von Einstellungen, Werten, Umwelteinflüssen sowie Kraftstoff- beziehungsweise Energiepreisen induziert sein. Zur Ermittlung der Preis- und Margenrisiken wird eine Szenariobewertung angewandt. Diese basiert auf einer Bottom-up-Abfrage der Hauptabsatzmärkte und einer Analyse historischer Daten. Die Vertriebs- und Produktionsprozesse in der BMW Group bieten durch ihre Flexibilität die Möglichkeit, die damit einhergehenden Risiken zu reduzieren sowie sich ergebende Chancen in Markt- oder Produktsegmenten zu nutzen. Branchenspezifische lokale Einschränkungen der Produktnutzung können die BMW Group auf einzelnen Märkten in ihrem Absatz limitieren. So werden in urbanen Gebieten vereinzelt lokale Maßnahmen eingeführt, darunter Einfahrbeschränkungen, Straßennutzungsgebühren oder teilweise stark restriktive Zulassungsbeschränkungen. Dies kann sich lokal auf die Nachfrage betroffener BMW Group Fahrzeuge auswirken und somit negative Folgen für den Absatz, die Margen und gegebenenfalls die Restwerte dieser Fahrzeuge beinhalten. Die BMW Group begegnet diesem Risiko unter anderem durch ein Angebot lokal emissionsfreier Fahrzeuge, wie zum Beispiel des BMW i3, die staatlich gefördert werden und für die Ausnahmeregelungen gelten. Kontinuierlich wird aktiv nach neuen Chancen gesucht, um den Mehrwert für die Kunden noch stärker als derzeit erwartet zu steigern und dabei wesentliche Chancen bezüglich Absatzwachstum und Preisdurchsetzung zu realisieren. Der weitere Ausbau des Produkt- und Mobilitätsportfolios sowie die Expansion in Wachstumsregionen tragen die wichtigsten mittel- bis langfristigen Wachstumschancen für die BMW Group. Die Fortsetzung des Wachstumskurses hängt vor allem von der Fähigkeit ab, innovative Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Im Jahr 2016 wurde das Angebot an Dienstleistungen weiter ausgeweitet. So wurden beispielsweise neue Mobilitätsangebote von ReachNow in Nordamerika etabliert und das Angebot von DriveNow wurde in zusätzlichen europäischen Metropolen eingeführt. Darüber hinaus wurden fahrzeugbezogene Dienstleistungen im Markt eingeführt. Zum Beispiel bieten die neuen BMW 5er und 7er Modelle mit dem optionalen Driving Assistant Plus als zukunftsweisende Produktinnovation teilautonomen Fahrkomfort an. Die BMW Group schätzt im Betrachtungszeitraum - gegenüber den in der Prognose bereits unterstellten Ansätzen - die Bedeutung für die Ertragslage als unwesentlich ein. Risiken und Chancen aus betrieblichen AufgabenbereichenRisiken und Chancen aus Produktion und TechnologieRisiken aus Produktion und Technologie finden sich insbesondere in Quellen möglicher Produktionsunterbrechungen oder Mehrkosten für die Einhaltung von Qualitätsstandards unter geänderten Umfeldbedingungen. Der Eintritt von Risiken aus Produktion und Technologie könnte mit hohen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Die Risikohöhen resultierend aus Produktion und Technologie werden als hoch eingeschätzt. Produktionsunterbrechungen und -ausfälle vor allem aufgrund von Brand, aber auch aufgrund von Maschinen- und Werkzeugbruchereignissen, IT-Störungen, Unterbrechungen der Stromversorgung sowie Störungen in Transport und Logistik, stellen Risiken dar, denen die BMW Group mit entsprechender Vorsorge begegnet. Bereits in der Planung von Produktionsstrukturen und -prozessen werden Maßnahmen getroffen, die sowohl auf Schadenshöhen als auch auf Eintrittswahrscheinlichkeiten reduzierend wirken. Neben dem technischen Brandschutz sind die Grundstücksaufbereitung unter Berücksichtigung von Überflutungsrisiken bei Werkserweiterungen oder -neubauten, die Austauschflexibilität einzelner Fertigungsanlagen, deren vorbeugende Instandhaltung und das Ersatzteilemanagement im Werkeverbund sowie die präventive Planung alternativer Transportwege zu nennen. Risikomindernd wirken außerdem flexible Arbeitszeitmodelle und Arbeitszeitkonten sowie die Fähigkeit, je nach Bedarf einzelne Split-Modelle oder auch Motorentypen zusätzlich in weiteren Werken zu bauen. Dadurch können Rückstände aufgrund einer Produktionsunterbrechung zeitnah aufgeholt werden. Risiken aus Betriebsunterbrechung und Produktionsausfall infolge von Brand sind zudem durch Verträge mit Versicherungsunternehmen hoher Bonität wirtschaftlich sinnvoll gedeckt. Um den hohen Anspruch an die Produktqualität zu erfüllen und dementsprechend gute Ergebnisse in externen Ratings zu erzielen (zum Beispiel zu Produktsicherheit) sowie Gewährleistungs- und Kulanzverpflichtungen zu reduzieren, können höhere Aufwendungen als in der Prognose unterstellt notwendig sein. Zusätzlich kann die Verfügbarkeit von Produkten insbesondere bei den Produktionsanläufen neuer Fahrzeugprojekte eingeschränkt werden. Risikomindernd wirken sich regelmäßige Überwachungsaudits und die kontinuierliche Verbesserung des Qualitätsmanagements aus, die den hohen Qualitätsstandard absichern. Darüber hinaus bildet die BMW Group angemessene Rückstellungen für Gewährleistungs- und Kulanzverpflichtungen. Sie reduzieren das Ergebnisrisiko, da sie bereits in der Prognose berücksichtigt sind. Ergänzende Informationen zu Risiken im Zusammenhang mit Rückstellungen für Gewährleistungs- und Kulanzverpflichtungen sind im Konzernanhang unter → Textziffer [31] enthalten. Die BMW Group sieht Chancen aus Produktion und Technologie vor allem in Wettbewerbsvorteilen durch die Beherrschung neuer und komplexer Technologien. Es besteht die Möglichkeit, dass durch weitere technische Innovationen im Bereich Produkte/Prozesse sowie durch organisatorische Änderungen Chancen entstehen, die Effizienzsteigerungen darstellen und zu einer erhöhten Wettbewerbsfähigkeit der BMW Group führen könnten. Zum Beispiel wurde im Bereich Leichtbau beim BMW i3 erstmals der Werkstoff Carbon in der Automobilindustrie in hohen Stückzahlen eingesetzt. Seit 2015 wird der Werkstoff Carbon auch im BMW 7er eingesetzt. Dies trug zur Senkung des Fahrzeuggewichts bei und verschaffte der BMW Group einen Wettbewerbsvorteil hinsichtlich Verbrauch und Fahrdynamik. Aufgrund des zeitlichen Vorlaufs zur Entwicklung neuer Produkte und Prozesse werden die zusätzlichen Chancen im Betrachtungszeitraum als unwesentlich für die Ertragslage der BMW Group bewertet. Risiken und Chancen aus dem EinkaufRisiken aus dem Einkauf beziehen sich vor allem auf Versorgungsrisiken durch Lieferantenausfälle sowie Risiken bezüglich der Qualität gelieferter Teile. Produktionsprobleme bei den Lieferanten können zu erhöhten Aufwendungen für die BMW Group bis hin zu Produktionsunterbrechungen mit entsprechender Reduzierung des Fahrzeugabsatzes führen. Die zunehmende Komplexität im Lieferantennetzwerk insbesondere bei den nur indirekt durch die BMW Group steuerbaren n-Tier-Lieferanten ist eine weitere mögliche Ursache für den Ausfall von direkten Lieferantenstandorten. Der Eintritt von Einkaufsrisiken könnte mit hohen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Die Risikohöhe resultierend aus Einkaufsrisiken wird als mittel klassifiziert. Die in der Automobilindustrie eng verzahnte Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Zulieferern bei der Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen und dem Angebot von Dienstleistungen und Services schafft neben den ökonomischen Vorteilen auch erhöhte Abhängigkeiten. Mögliche Gründe für den Ausfall einzelner Lieferanten wären Verstöße gegen Nachhaltigkeits- oder Qualitätsstandards, fehlende finanzielle Leistungsfähigkeit der Lieferanten, das Auftreten von Naturgefahren, IT-Risiken oder Bränden oder eine ungenügende Rohstoffversorgung. Schon bei der Vorauswahl ihrer Lieferanten achtet die BMW Group auf Erfüllung ihres Nachhaltigkeitsstandards für das Lieferantennetzwerk. Hierzu gehören unter anderem die Achtung international anerkannter Menschenrechte sowie Arbeits- und Sozialstandards. Wichtigste Maßnahme zur Sicherstellung der Nachhaltigkeitsstandards ist ein dreistufiges Nachhaltigkeitsrisikomanagement. Darüber hinaus werden insbesondere für die Baukastenumfänge die Zulieferer auf ihre technische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit hin überprüft. Die Lieferantenstandorte werden hinsichtlich Naturgefahren wie Überschwemmungen oder Erdbeben bewertet, um Risiken bei der Teile- und Materialversorgung frühzeitig zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern. Weiterhin werden für die Serienlieferanten die Brandrisiken mittels Fragebogen und punktuell durch Vor-Ort-Begehungen evaluiert. Um Risiken bei der Rohstoffversorgung zu reduzieren, arbeitet die BMW Group an Maßnahmen zur Reduzierung des Rohstoffeinsatzes oder der Substitution durch alternative Rohstoffe. Die BMW Group achtet besonders auf die Qualität der in den Fahrzeugen verwendeten Teile. Für die Erreichung des sehr hohen Qualitätsniveaus könnte es notwendig sein, in neue technische Konzepte zu investieren oder geplante Neuerungen nicht weiter zu verfolgen mit der Konsequenz, dass die Materialkosten über dem in der Prognose berücksichtigten Niveau liegen. Durch Beobachtung und Entwicklung der globalen Lieferantenmärkte ist die BMW Group kontinuierlich bestrebt, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens durch die Zusammenarbeit mit den weltweit besten Anbietern für Produkte und Dienstleistungen zu optimieren. Chancen entstehen im Ressort Einkauf und Lieferantennetzwerk vor allem aus dem globalen Sourcing und der daraus resultierenden Effizienzsteigerung und der Nutzung von Innovationen der Lieferanten, die zu einer Erweiterung des Produktangebots führen können. Die Einführung neuer, innovativer Fertigungstechnologien und die Erschließung von standortspezifischen Faktorkostenvorteilen, Letzteres insbesondere im Zuge des Aufbaus von lokalen Lieferantenstrukturen im Umfeld neuer und bestehender BMW Fertigungsstätten, könnten zu niedrigeren Materialkosten für die BMW Group führen. Weitere Chancen könnten durch die Integration bisher nicht identifizierter Innovationen aus dem Lieferantenmarkt in das Produktangebot des Unternehmens entstehen. Die BMW Group bietet innovativen Lieferanten eine Vielzahl an Möglichkeiten zur passgenauen Vertragsgestaltung, um die Attraktivität für Anbieter innovativer Lösungen zu erhöhen. Die BMW Group ehrt die innovativsten Zulieferunternehmen in regelmäßigen Abständen mit dem Supplier Innovation Award. Die BMW Group schätzt im Betrachtungszeitraum -gegenüber den in der Prognose bereits unterstellten Ansätzen - die Bedeutung für die Ertragslage als unwesentlich ein. Risiken und Chancen aus dem VertriebDie BMW Group nutzt für den Absatz ihrer Produkte und Dienstleistungen ein weltweites Vertriebsnetz, das vor allem aus selbstständigen Händlern, Niederlassungen, Tochterunternehmen sowie Importeuren besteht. Sollte eine Bedrohung für den Fortbestand von Teilen des Vertriebsnetzes bestehen, würden Risiken für die BMW Group entstehen. Der Eintritt von Vertriebsrisiken über den zweijährigen Betrachtungszeitraum ist mit geringen Ergebnisauswirkungen verbunden. Die Risikohöhe ist als gering einzustufen. Insbesondere der Fortschritt im Bereich der digitalen Kommunikation und Vernetzung bietet Chancen für die Marken der BMW Group. Sollten neue Vertriebswege zu einer gegenüber der Planung größeren Ausweitung der Reichweite zu zusätzlichen Kundengruppen beitragen, könnten zusätzliche Chancen entstehen. Durch digitale Kommunikation und Vernetzung kann mit Konsumenten gezielter und intensiver in Kontakt getreten und eine langfristige Beziehung und Markentreue aufgebaut werden. Es kann ein intensiveres Produkt- und Markenerlebnis beim Kunden entstehen, das sich durch erhöhten Absatz positiv auf den Umsatz und das Ergebnis auswirken könnte. Die BMW Group investiert in die Weiterentwicklung des Vermarktungskonzepts, um die Kundenbeziehungen zu intensivieren. So können die Kunden in Großbritannien seit 2016 auf eine Online-Vertriebsplattform zugreifen, auf der sie ihr Fahrzeug aussuchen, finanzieren und online kaufen können. Die Marken der BMW Group sind zudem auf zahlreichen Plattformen wie Facebook, YouTube und Twitter präsent. Die BMW Group schätzt im Betrachtungszeitraum - gegenüber den in der Prognose bereits unterstellten Ansätzen - die Bedeutung für die Ertragslage als unwesentlich ein. Informations-, Datenschutz und ITDurch die zunehmende Digitalisierung in allen Geschäftsbereichen steigen die Anforderungen an die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von elektronisch verarbeiteten Informationen und an den damit verbundenen Einsatz von Informationstechnologie (IT). Mit der gestiegenen Bedrohung durch Cyberkriminalität hat sich die Risikosituation für die BMW Group verändert. Nicht nur vor dem Diebstahl geistigen Eigentums muss sich das Unternehmen schützen, sondern auch vor Angriffen auf die Integrität und die Verfügbarkeit von Daten. Gleichzeitig steigen die regulatorischen Anforderungen für den Umgang mit personenbezogenen Daten, beispielsweise mit der Verabschiedung der EU-Datenschutz-Grundverordnung im Europäischen Parlament im April 2016. Der Eintritt von Informations-, Datenschutz- und IT-Risiken könnte mit hohen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Risikohöhen im Zusammenhang mit Informations-, Datenschutz- und IT-Sicherheitsrisiken werden als hoch eingestuft. Die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten und Systemen ist außer durch IT-Attacken und direkt physische Eingriffe auch durch fehlendes Bewusstsein und Fehlverhalten von Mitarbeitern gefährdet. Unmittelbare Folgen von Informations-, Datenschutz- und IT-Risiken sind im Wesentlichen Aufwendungen zur zeitnahen Wiederherstellung der Informationen, Daten und Systeme. Aber auch negative Auswirkungen der Leistungsseite aufgrund der Nichtverfügbarkeit von Produkten und Services bis hin zu Ausfällen in der Produktion von Teilen und Fahrzeugen sind vorstellbar. Eine weitere mittelbare Folge könnten Reputationsschäden sein. Der Schutz der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Geschäftsinformationen sowie Mitarbeiter- und Kundendaten, zum Beispiel gegen unberechtigte Zugriffe und Missbrauch, hat einen sehr hohen Stellenwert. Die Informationssicherheit ist fester Bestandteil der Geschäftsprozesse und richtet sich nach der internationalen Norm ISO/IEC 27001. Im Rahmen des Risikomanagements werden Datenschutz-, Informations- und IT-Risiken systematisch erfasst, von den Fachstellen mit Maßnahmen versehen und hinsichtlich Bedrohungslage und Risikoreduktion dauerhaft überwacht. Regelmäßige Analysen und Kontrollen sowie ein konsequentes Sicherheitsmanagement gewährleisten ein adäquates Sicherheitsniveau. Trotz kontinuierlicher Überprüfung und vorbeugender Sicherheitsmaßnahmen können Risiken in diesem Umfeld aber nicht vollständig ausgeschlossen werden. Alle Mitarbeiter sind zum sorgfältigen Umgang mit Informationen wie vertraulichen Geschäfts-, Kunden- und Mitarbeiterdaten, zur sicheren Nutzung von Informationssystemen und zu einem transparenten Umgang mit Risiken verpflichtet. Die konzernweit gültigen Vorgaben sind in einem umfassenden Regelwerk aus Grundsätzen, Richtlinien und Anweisungen dokumentiert, wie zum Beispiel den Binding Corporate Rules für den Umgang mit Mitarbeiterdaten. Regelmäßige Kommunikations- und Sensibilisierungsmaßnahmen schaffen ein hohes Sicherheitsverständnis und Risikobewusstsein bei allen Beteiligten. Darüber hinaus werden die Mitarbeiter für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und interner Regelungen geschult. Bei Kooperationen und Partnerbeziehungen schützt die BMW Group ihr geistiges Eigentum und die Kundenbeziehungsweise Beschäftigtendaten durch klar definierte Vorgaben zum Informations- und Datenschutz sowie zur Nutzung der Informationstechnologie. Informationen, die Kernkompetenzen darstellen, sowie sensible personenbezogene Informationen unterliegen besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen. Technische Schutzmaßnahmen umfassen industrieweite Standards und Best Practices. Die Verantwortung für den Datenschutz sowie den Informationsschutz liegt in jeder Konzerngesellschaft beim Vorstand beziehungsweise bei der jeweiligen Geschäftsführung. Durch den Einsatz der Informationstechnologie in neuen Produkten und Dienstleistungen, der Produktion oder der Kundenkommunikation ergeben sich neue Chancen. Unter dem Begriff Industrie 4.0 werden neue Ansätze in der Produktion untersucht, die unter anderem zu deutlichen Prozess- und Energieeffizienzsteigerungen führen können. Über BMW ConnectedDrive wird ständig das Angebot an Diensten und Apps für den Kunden erweitert und aktualisiert. Der Erwerb des Unternehmens HERE in Gemeinschaft mit anderen Partnern schafft die Grundlage für die nächste Generation von Mobilitätsdienstleistungen und zusätzlichen ortsbezogenen Diensten. Für die Automobilindustrie ist dies die Basis für neue kundenwerte Funktionen, wie zum Beispiel neuartige Assistenzsysteme bis hin zum voll automatisierten Fahren. Die BMW Group schätzt im Betrachtungszeitraum - gegenüber der in der Planung inkludierten Prognose - die Bedeutung zusätzlicher Chancen für die Ertragslage als unwesentlich ein. Finanzrisiken und Risiken aus der Verwendung von FinanzinstrumentenWährungsrisiken und -chancenDie BMW Group schließt als international tätiger Konzern Geschäfte in verschiedenen Währungen ab, woraus grundsätzlich Währungsrisiken und -chancen resultieren. Ein beträchtlicher Anteil der Konzernumsätze und der Material- und Finanzmittelbeschaffung erfolgt außerhalb der Eurozone (vor allem in China und den USA). Zur Ermittlung der Währungsrisiken und -chancen werden Cashflow-at-Risk-Modelle und Szenarioanalysen eingesetzt. Der Eintritt von Währungsrisiken könnte mit hohen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Währungsrisiken sind mit einer mittleren Risikohöhe verbunden. Bei einer für die BMW Group positiven Währungsentwicklung resultieren daraus wesentliche Chancen. Die Analyseergebnisse der Währungsrisiken bilden die Entscheidungsgrundlage für das operative Währungsmanagement. Währungsrisiken steuert die BMW Group sowohl strategisch (mittel- und langfristig) als auch operativ (kurz- und mittelfristig). Mittel- und langfristig sind als Maßnahmen sowohl die Erhöhung der Produktion in Fremdwährungsländern als auch die Steigerung der Einkaufsvolumen im Fremdwährungsraum zu nennen (Natural Hedging). Die Sicherung auf den Finanzmärkten dient der operativen beziehungsweise kurz- und mittelfristigen Steuerung von Währungsrisiken. Die Sicherungsgeschäfte werden ausschließlich mit Finanzmarktpartnern hoher Bonität abgeschlossen. Zum Chancenerhalt werden in bestimmten Marktphasen auch Optionen eingesetzt. Rohstoffrisiken und -chancenAls produzierendes Industrieunternehmen ist die BMW Group Preisrisiken, insbesondere hinsichtlich der für die Fahrzeugherstellung notwendigen Rohstoffe, ausgesetzt. Die Ausgangsbasis für die Analyse des Rohstoffpreisrisikos sind die geplanten Einkäufe für Rohstoffe oder Komponenten mit Rohstoffinhalten. Der Eintritt von Rohstoffrisiken könnte mit geringen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Rohstoffrisiken sind mit einer geringen Risikohöhe verbunden. Bei einer für die BMW Group positiven Entwicklung der Rohstoffpreise resultieren daraus wesentliche Chancen. Die Änderung von Rohstoffpreisen überwacht die BMW Group mittels eines umfangreich definierten Steuerungsprozesses. Die wesentliche Zielsetzung dieses Steuerungsprozesses ist eine Erhöhung der Planungssicherheit für die BMW Group. Die Preisschwankungen für Edelmetalle (Platin, Palladium, Rhodium), Buntmetalle (Aluminium, Kupfer, Blei), teilweise Stahl beziehungsweise Stahlgrundstoffe (Eisenerz, Koks-Kohle) und Energie (Gas, Strom) werden durch Finanzderivate beziehungsweise Lieferverträge mit Preisbindungen abgesichert. LiquiditätsrisikenDas Finanzierungs- und Leasinggeschäft im Segment Finanzdienstleistungen wird zum größten Teil durch den Kapitalmarkt refinanziert. Liquiditätsrisiken können zum einen in Form steigender Refinanzierungskosten, zum anderen als eingeschränkte Mittelverfügbarkeit aufgrund der generellen Marktsituation oder durch den Ausfall einzelner Banken eintreten. Der Eintritt von Liquiditätsrisiken könnte mit geringen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Die Risikohöhe bei Risikoeintritt in Zusammenhang mit Liquiditätsrisiken einschließlich der Gefahr einer Verschlechterung des Ratings, das mit einer Verteuerung der Refinanzierungskonditionen verbunden wäre, wird als gering eingeschätzt. Auf Basis der Erkenntnisse aus der Finanzkrise wurde ein Konzept zur Mindestliquidität erarbeitet, das konsequent eingehalten wird. Bei der Finanzierung des Geschäfts im Segment Finanzdienstleistungen werden Liquiditätsrisiken durch das Matched-Funding-Prinzip weitestgehend vermieden. Die konzernweite Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit der BMW Group wird durch das Vorhalten einer Liquiditätsreserve sowie durch eine breite Streuung der Refinanzierungsquellen gewährleistet. Dabei wird durch regelmäßige Messung und Überwachung sichergestellt, dass sich Cashinflows und Cashoutflows in den unterschiedlichen Laufzeiten und Währungen ausgleichen. Diese Vorgehensweise ist in das Zielliquiditätskonzept der BMW Group eingebunden. Die Liquiditätssituation wird fortwährend überwacht und durch eine konzernweite Planung des Finanzbedarfs sowie der Finanzmittelbeschaffung erfasst und gesteuert. Die diversifizierte Refinanzierungsstrategie reduziert dabei die Abhängigkeit von einzelnen Instrumenten. Zudem führt die solide Finanz- und Ertragssituation der BMW Group zu der von international anerkannten Ratingagenturen bestätigten hohen Bonität des Unternehmens. Die Methoden der Risikomessung und der Sicherung im Zusammenhang mit den Währungs- und Rohstoffrisiken werden im Konzernanhang unter → Textziffer [37] beschrieben. Die von der BMW Group hierfür eingesetzten Derivate werden, sofern die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, grundsätzlich auch bilanziell als Sicherungsbeziehungen abgebildet. Ergänzende Informationen zu Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten sind im Konzernanhang unter → Textziffer [37] enthalten. Risiken und Chancen aus PensionsverpflichtungenInsbesondere die Marktschwankungen der Rendite von Unternehmensanleihen, aber auch andere volkswirtschaftliche und demografische Parameter beeinflussen die Höhe der Pensionsverpflichtungen. Je nach Veränderung dieser Parameter resultieren daraus Chancen oder Risiken. Der Eintritt von Pensionsrisiken könnte mit hohen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Die Risikohöhen aus Pensionsverpflichtungen werden als mittel klassifiziert. Der zur Ertragsgenerierung dienende Teil des Pensionsvermögens bietet in einem günstigen Kapitalmarktumfeld die Chance, dass die Entwicklung des Pensionsvermögens die Erwartungen übersteigt und somit das Pensionsdefizit reduziert, was die Vermögenslage der BMW Group wesentlich positiv beeinflussen könnte. Für die Abzinsung künftiger Pensionszahlungen werden Renditen von Unternehmensanleihen mit hoher Bonität herangezogen. Die Renditen unterliegen Marktschwankungen und beeinflussen damit die Höhe der Pensionsverpflichtungen. Auch Veränderungen weiterer Parameter wie beispielsweise steigende Inflationsraten und höhere Lebenserwartung haben Einfluss auf die Höhe der Pensions- beziehungsweise Zahlungsverpflichtungen. Pensionsverpflichtungen der BMW Group werden größtenteils rechtlich getrennt vom Unternehmensvermögen in Pensionsfonds oder Treuhandkonstrukten verwaltet. Der künftige Mittelbedarf für Pensionszahlungen aus dem operativen Geschäft wird dadurch erheblich reduziert, dass diese primär aus dem Pensionsvermögen beglichen werden. Das Pensionsvermögen der BMW Group besteht aus verzinslichen Wertpapieren, Aktien sowie Immobilien und sonstigen Anlageklassen. Das Anlagevermögen der Pensionsfonds beziehungsweise der Treuhandkonstrukte wird fortlaufend unter Risiko- und Ertragsgesichtspunkten überwacht und gesteuert. Eine breite Streuung der Vermögensanlagen trägt zur weiteren Risikoreduzierung bei. Um Schwankungen der Pensionsdefizite zu verringern, wird die Anlagestruktur an den Laufzeiten der Pensionszahlungen sowie an der erwarteten Entwicklung der Pensionsverpflichtungen ausgerichtet. Neubewertungseffekte auf Verpflichtungs- und Fondsvermögensseite werden unter Berücksichtigung latenter Steuern im sonstigen Ergebnis erfasst und bilanziell in den Gewinnrücklagen im Eigenkapital der BMW Group dargestellt. Ergänzende Informationen zu Risiken im Zusammenhang mit Rückstellungen für Pensionen sind im Konzernanhang unter → Textziffer [30] enthalten. Risiken und Chancen aus dem Segment FinanzdienstleistungenDie Risikoarten im Finanzdienstleistungsgeschäft umfassen das Kredit- beziehungsweise Adressenausfallrisiko, das Restwertrisiko, das Zinsänderungsrisiko, operationelle Risiken und das Liquiditätsrisiko. Die Bewertung des Liquiditätsrisikos des Segments Finanzdienstleistungen ist in der Kategorie Liquidität des Gesamtkonzerns inkludiert. Im Geschäftsjahr 2016 waren die Risiken im Segment zu jeder Zeit ausreichend durch Risikodeckungsmassen gedeckt. Somit war die Risikotragfähigkeit des Segments Finanzdienstleistungen sichergestellt. Kredit- beziehungsweise Adressenausfallrisiken und -chancenKredit- beziehungsweise Adressenausfallrisiken entstehen im Segment Finanzdienstleistungen dadurch, dass ein Vertragspartner, zum Beispiel ein Kunde oder Händler, seine Vertragsverpflichtungen nicht oder nur teilweise erfüllen kann und deshalb weniger Ertrag beziehungsweise Verluste generiert werden. Der Eintritt von Kredit- beziehungsweise Adressenausfallrisiken könnte mit mittleren Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Die Risikohöhe wird als mittel eingestuft. Potenzielle Chancen in diesem Bereich stuft die BMW Group als wesentlich ein. Im Kredit- oder Adressenausfallrisikomanagement verfügt das Segment Finanzdienstleistungen über unterschiedliche Ratingsysteme, anhand derer die Bonität der Vertragspartner beurteilt wird. Die Steuerung der Kreditrisiken erfolgt zum einen durch eine bereits zum Zeitpunkt der Kreditentscheidung durchgeführte Kalkulation barwertiger Standardrisikokosten, zum anderen werden während der Kreditlaufzeit entstehende Bonitätsveränderungen der Kunden durch Risikovorsorgeverfahren abgedeckt. Hierbei werden die einzelnen Kunden in Abhängigkeit von ihrem aktuellen Vertragsstatus monatlich eingestuft und entsprechend der jeweiligen Einstufung mit unterschiedlichen Werten in der Risikovorsorge berücksichtigt. Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen, die über der Prognose liegen, können zu geringeren Ausfallraten und damit zu positiven Ergebnisauswirkungen führen. Restwertrisiken und -chancenIm Zusammenhang mit Leasingverträgen entstehen Risiken und Chancen, wenn der Vermarktungswert eines Leasingfahrzeugs am Ende der Vertragslaufzeit von der ursprünglich bei Vertragsabschluss kalkulierten und der Leasingrate unterstellten Restwertprognose abweicht. Ein Restwertrisiko besteht, sobald der erwartete Marktwert des Fahrzeugs am Ende der Vertragslaufzeit geringer ist als die bei Vertragsabschluss kalkulierte Restwertprognose. Der Eintritt von Restwertrisiken könnte aus Konzernsicht mit hohen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. In den betroffenen Segmenten Finanzdienstleistungen und Automobile ergäben sich hohe beziehungsweise mittlere Ergebnisauswirkungen. Die Risikohöhe für den Gesamtkonzern wird als mittel klassifiziert. Chancen können sich aus einer positiven Abweichung von der Restwertprognose ergeben. Die potenzielle Bedeutung der Restwertchance stuft die BMW Group als wesentlich ein. Für jedes Fahrzeug wird eine Restwertprognose auf der Basis historischer externer und interner Daten ermittelt. Diese Basisschätzung bildet den erwarteten Marktwert des Fahrzeugs zum Ende der Vertragslaufzeit ab. Bei der Steuerung der Restwertrisiken werden ebenfalls zu Vertragsbeginn barwertige Risikokosten kalkuliert. Während der Vertragslaufzeit wird die Marktentwicklung stetig beobachtet und die Risikobewertung aktualisiert. Zinsänderungsrisiken und -chanenZinsänderungsrisiken im Segment Finanzdienstleistungen umfassen potenzielle Verluste durch die Veränderung von Marktzinsen. Sie können entstehen, wenn Zinsbindungsfristen zwischen der Aktiv- und Passivseite der Bilanz nicht kongruent sind. Der Eintritt von Zinsänderungsrisiken könnte mit mittleren Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Die Risikohöhe wird als gering klassifiziert. Positive Zinsentwicklungen im Vergleich zu der Prognose stellen Zinsänderungschancen dar, die die BMW Group als wesentlich einstuft. Im Finanzdienstleistungsgeschäft werden Zinsänderungsrisiken durch eine weitgehend fristenkongruente Aufnahme von Refinanzierungsmitteln sowie den Einsatz von Zinsderivaten gesteuert. Die von der BMW Group eingesetzten Derivate werden, sofern die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, grundsätzlich auch bilanziell als Sicherungsbeziehungen abgebildet. Ergänzende Informationen zu Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten sind im Konzernanhang unter → Textziffer [37] enthalten. Operationelle Risiken im Segment FinanzdienstleistungenOperationelle Risiken werden im Segment Finanzdienstleistungen als die Gefahr von Verlusten definiert, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren (Prozessrisiken), Menschen (Personalrisiken) und Systemen (Infrastruktur- und IT-Risiken) oder infolge externer Ereignisse (externe Risiken) eintreten. In diesen vier Risikokategorien ist das damit verbundene Rechtsrisiko beziehungsweise Reputationsrisiko inkludiert. Durch die Erfassung und Bewertung von Risikoszenarien und Schadensfällen sowie Gegenmaßnahmen in dem operationellen Risikomanagementsystem wird die systematische Analyse und Steuerung potenzieller beziehungsweise eingetretener operationeller Risiken ermöglicht. Zusätzlich werden jährliche Self-Assessments durchgeführt. Der Eintritt von operationellen Risiken könnte mit geringen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Die Risikohöhe wird als gering eingestuft. Rechtliche RisikenRechtmäßiges Handeln ist eine der Grundvoraussetzungen für den Erfolg der BMW Group. Das geltende Recht bildet dabei den verbindlichen Rahmen für die weltweiten Aktivitäten der BMW Group. Durch ihre weltweite Geschäftstätigkeit kann die BMW Group mit unterschiedlichen rechtlichen Risiken konfrontiert werden. Der Eintritt von rechtlichen Risiken könnte mit hohen Ergebnisauswirkungen über den zweijährigen Betrachtungszeitraum verbunden sein. Die Risikohöhen der identifizierten wesentlichen rechtlichen Risiken werden als mittel eingestuft. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass neue, derzeit nicht absehbare rechtliche Risiken eintreten, die zusätzlich hohe Ergebnisauswirkungen auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten. Durch die fortschreitende Internationalisierung der Geschäftstätigkeit der BMW Group und der allgemeinen Wirtschaftsverflechtungen sowie die Vielzahl und Komplexität rechtlicher Vorschriften, unter anderem verstärkt zu Import- und Exportbestimmungen, steigt die Gefahr, dass es bereits aus mangelnder Kenntnis zu Rechtsverstößen kommen kann. Die BMW Group verfügt über eine Compliance Organisation, um rechtmäßiges Handeln ihrer Organe, Führungskräfte und Mitarbeiter dauerhaft sicherzustellen. Nähere Informationen zur Compliance Organisation in der BMW Group finden sich im Abschnitt Corporate Governance. Wie jedes weltweit tätige Unternehmen ist die BMW Group mit Rechtsstreitigkeiten, behaupteten Ansprüchen, insbesondere aus Gewährleistungs- und Produkthaftungsumfängen oder Schutzrechtsverletzungen und behördlichen Verfahren, konfrontiert. Diese können sich unter anderem auf die Reputation des Konzerns auswirken. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Verfahren, die branchentypisch oder Folge der Anpassung der Produkt- oder Einkaufsstrategie an veränderte Marktbedingungen sind. Vor allem im US-amerikanischen Markt können sich aus Sammelklagen und Produkthaftungsrisiken erhebliche finanzielle Auswirkungen und Imageschäden ergeben. Eine mögliche schärfere Anwendung oder Auslegung bestehender Verbraucherschutzregelungen könnte zu einer Zunahme bei den Rückrufen führen. Risikomindernd wirkt sich der hohe Qualitätsstandard der Produkte aus, der durch regelmäßige Überwachungsaudits und kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen sichergestellt wird. Die BMW Group bildet für rechtliche Verfahren angemessene Rückstellungen. Soweit wirtschaftlich sinnvoll, wird ein Teil der Risiken zudem über Versicherungen abgedeckt. Einige Risiken können jedoch nicht oder nur begrenzt eingeschätzt werden oder führen nur in einem wenig wahrscheinlichen Fall zu Belastungen. Solche Belastungen werden von den sonstigen Eventualverbindlichkeiten erfasst. Es kann dennoch nicht ausgeschlossen werden, dass Schäden eintreten können, die nicht oder nicht vollständig durch eine Versicherung oder Rückstellung abgedeckt sind oder in den sonstigen Eventualverbindlichkeiten berücksichtigt werden. Zu Rechtsrisiken werden gemäß IAS 37 Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen geforderte Angaben nicht gemacht, sofern das Unternehmen zu dem Schluss kommt, dass diese Angaben das Ergebnis des jeweiligen rechtlichen Verfahrens ernsthaft beeinträchtigen können. Ergänzende Informationen zu Eventualverbindlichkeiten sind im Konzernanhang unter → Textziffer [36] enthalten. Gesamtbild der Risiko- und ChancenlageDie Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Risiken und Chancen. Im Wesentlichen ist die Risikolage der einzelnen Risikokategorien stabil. Im Bereich Informations-, Datenschutz und IT sieht die BMW Group ein erhöhtes Schutzbedürfnis vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung von Daten und IT-Systemen für die Geschäftstätigkeit der BMW Group. Aufgrund dieser Änderungen hat sich die Gesamtrisikolage für die BMW Group gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. Im Gesamtbild ergibt sich keine wesentliche Änderung der Chancenlage gegenüber dem Vorjahr. Neben den beschriebenen Risikokategorien gibt es unvorhersehbare Ereignisse, die sich negativ auf die Geschäftstätigkeit und somit auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der BMW Group sowie die Reputation des Konzerns auswirken können. Um die Beherrschung dieser Risiken zu gewährleisten, hat die BMW Group ein umfangreiches Risikomanagementsystem geschaffen. Aus heutiger Sicht sieht das Management der BMW Group den Bestand des Unternehmens nicht gefährdet. Die derzeit bestehenden Risiken werden wie im Vorjahr als beherrschbar angesehen, können sich aber - ähnlich wie die Chancen - bei einem Eintreten auf die Prognosen auswirken. Die finanzielle Ausstattung des Konzerns ist stabil, der Bedarf an liquiden Mitteln ist gegenwärtig durch vorhandene Liquidität und freie Kreditlinien gedeckt. INTERNES KONTROLLSYSTEM* UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM BEZOGEN AUF DIE RECHNUNGSLEGUNGSPROZESSEDas Interne Kontrollsystem der BMW Group hat die Aufgabe, die Wirksamkeit der Geschäftstätigkeit zu sichern. Es trägt zur Einhaltung der für die BMW Group maßgeblichen rechtlichen Vorschriften sowie zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung bei. Damit leistet es einen signifikanten Beitrag zum Management der Prozessrisiken. Im Folgenden werden die wesentlichen Merkmale des Internen Kontrollsystems und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie den Konzernrechnungslegungsprozess dargestellt.
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Angaben nach den §§ 289 Abs. 5, 315 Abs. 2
Nr. 5 HGB Information und KommunikationEine Komponente des Internen Kontrollsystems ist die Information und Kommunikation. So wird gewährleistet, dass die zur Erreichung der Ziele des Internen Kontrollsystems erforderlichen Informationen in zeitgerechter und in geeigneter Form den verantwortlichen Stellen im Unternehmen zur Verfügung stehen. Die Bereitstellung der für die Rechnungslegungsprozesse der BMW AG und der sonstigen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie für den Konzernrechnungslegungsprozess der BMW Group erforderlichen Informationen erfolgt im Wesentlichen durch Organisationshandbücher, Richtlinien zur internen und externen Rechnungslegung sowie Bilanzierungsanweisungen und Schulungen. Auf diese Informationen kann über das Intranet der BMW Group unternehmensweit zugegriffen werden. Sie bilden den Rahmen für eine einheitliche Anwendung der relevanten Vorschriften in allen Konzerngesellschaften. Die Qualität dieser Informationen wird durch eine regelmäßige Überprüfung der Aktualität sowie durch einen kontinuierlichen Austausch zwischen den verantwortlichen Fachbereichen sichergestellt. Organisatorische MaßnahmenDie Rechnungslegungsprozesse sowie Konzernrechnungslegungsprozesse sind organisatorisch konsequent nach dem Prinzip der Funktionstrennung strukturiert. Diese Funktionstrennungen tragen dazu bei, dass Fehler frühzeitig entdeckt werden oder mögliches Fehlverhalten verhindert wird. So stellt beispielsweise auch die regelmäßige Abstimmung von interner Planungsrechnung und externer Rechnungslegung die Qualität der Finanzberichterstattung sicher. Darüber hinaus gibt es als unternehmensinterne prozessunabhängige Funktion die interne Revision. Diese prüft und beurteilt im Rahmen ihrer Tätigkeit regelmäßig die Funktionsfähigkeit des Internen Kontrollsystems und leitet bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ein. KontrollenIn allen Rechnungslegungsprozessen und Konzernrechnungslegungsprozessen werden umfangreiche Kontrolltätigkeiten durch die Führungskräfte und Mitarbeiter durchgeführt. Damit wird gewährleistet, dass die gesetzlichen Vorschriften und internen Richtlinien eingehalten werden sowie eine ordnungsmäßige Geschäftstätigkeit sichergestellt wird. Zur Vermeidung der Prozessrisiken werden darüber hinaus Kontrollen mithilfe von IT-Anwendungen ausgeführt. Überdies findet ein Monitoring in Bezug auf die Kontrollabdeckung risikobehafteter Konten statt. IT-BerechtigungenDie im Rechnungslegungsprozess und Konzernrechnungslegungsprozess eingesetzten IT-Anwendungen sind mit Zugangsbeschränkungen versehen. Diese erlauben lediglich den berechtigten Personen einen kontrollierten System- und Datenzugang. Die Zugangsberechtigungen werden jeweils gemäß der Aufgabenstellung vergeben. Außerdem wird bei der IT-Prozessgestaltung und der Vergabe der Berechtigungen das Vieraugenprinzip angewendet, sodass zum Beispiel die Stellung und Freigabe eines Antrags nicht durch die gleiche Person erfolgen können. Die Sicherstellung angemessener Berechtigungen in den IT-Systemen wird auch technisch sowie durch interne Revisionsprüfungen überwacht. MitarbeiterqualifizierungAlle Mitarbeiter werden ihren Aufgaben entsprechend ausgebildet und insbesondere bezüglich Änderungen in den Vorschriften oder den Prozessen regelmäßig geschult. Zur weiteren Risikosensibilisierung werden den Führungskräften und Mitarbeitern umfangreiche Best-Practice-Beschreibungen für die Risiken und Kontrollen in den Prozessen zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht es, das Interne Kontrollsystem regelmäßig zu evaluieren und weiter zu verbessern. Darüber hinaus können sich alle Mitarbeiter jederzeit und selbstständig über Methoden und Gestaltung von Kontrollen auf einer konzernweit verfügbaren Informationsplattform weiterbilden. Beurteilung der Wirksamkeit des Internen KontrollsystemsDie Verantwortung für die Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems im Rechnungslegungsprozess sowie Konzernrechnungslegungsprozess ist klar geregelt und liegt bei den jeweiligen Führungskräften und Prozessverantwortlichen. Die BMW Group beurteilt Aufbau und Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems anhand von internen Prüfungen, zum Beispiel Management-Self-Audits, sowie Erkenntnissen der internen Revision. Darüber hinaus werden Instrumente aus der Datenanalyse eingesetzt, um Risiken aus den Geschäftsvorfällen zu identifizieren. Durch die kontinuierliche Überarbeitung und Weiterentwicklung wird die Funktionsfähigkeit des Internen Kontrollsystems gewährleistet. Im Rahmen eines implementierten Berichtswesens (Finanzberichtswesen) wird durch die Konzerneinheiten regelmäßig die Funktionsfähigkeit des Internen Kontrollsystems bestätigt. Bei Auftreten und Meldung von Schwächen werden wirksame Maßnahmen eingeleitet. ÜBERNAHMERELEVANTE ANGABEN* UND ERLÄUTERUNGEN
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Angaben gemäß der §§ 289 Abs. 4, 315 Abs.
4 HGB Zusammensetzung des Gezeichneten KapitalsDas Gezeichnete Kapital (Grundkapital) der BMW AG belief sich zum 31. Dezember 2016 auf 657.109.600 € (2015: 656.804.600 €) und ist gemäß § 4 Ziffer 1 der Satzung eingeteilt in 601.995.196 (91,61 %) (2015: 601.995.196/91,66 %) Stammaktien im Nennbetrag von 1 € und 55.114.404 (8,39 %) (2015: 54.809.404/8,34 %) Vorzugsaktien ohne Stimmrecht im Nennbetrag von 1 €. Die Aktien der Gesellschaft lauten auf den Inhaber. Die Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich aus dem Aktiengesetz (AktG) in Verbindung mit der Satzung der Gesellschaft, die unter → www.bmwgroup.com im Volltext zur Verfügung steht. Der Anspruch der Aktionäre auf Verbriefung ihrer Aktien ist satzungsgemäß ausgeschlossen. Das Stimmrecht jeder Aktie entspricht ihrem Nennbetrag. Je 1 € Nennbetrag des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals gewährt eine Stimme (§ 18 Ziffer 1 der Satzung). Die Vorzugsaktien der Gesellschaft sind Aktien im Sinne der §§ 139 ff. AktG, die mit einem nachzuzahlenden Vorzug bei der Verteilung des Gewinns ausgestattet sind und für die das Stimmrecht ausgeschlossen wurde. Das heißt, sie verleihen das Stimmrecht nur in den gesetzlich vorgesehenen Ausnahmefällen, insbesondere wenn der Vorzugsbetrag in einem Jahr nicht oder nicht vollständig gezahlt und der Rückstand im nächsten Jahr nicht neben dem vollen Vorzug dieses Jahres nachgezahlt wird. Mit Ausnahme des Stimmrechts gewähren die Vorzugsaktien die jedem Aktionär aus der Aktie zustehenden Rechte. Den Vorzugsaktien ohne Stimmrecht stehen bei der Verteilung des Bilanzgewinns die in § 24 der Satzung bestimmten Vorrechte zu. Danach wird der Bilanzgewinn in der Reihenfolge verwendet, dass (a) etwaige Rückstände von Gewinnanteilen auf die Vorzugsaktien ohne Stimmrecht in der Reihenfolge ihrer Entstehung nachgezahlt werden, (b) auf die Vorzugsaktien ohne Stimmrecht ein Vorabgewinnanteil von 0,02 € je 1 € Nennwert gezahlt wird und (c) etwaige weitere Gewinnanteile gleichmäßig auf die Stamm- und Vorzugsaktien gezahlt werden, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung beschließt. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffenDie Gesellschaft hat neben Stammaktien auch Vorzugsaktien ohne Stimmrecht ausgegeben. Nähere Informationen finden sich unter: Zusammensetzung des Gezeichneten Kapitals. Soweit die Gesellschaft im Rahmen ihres Belegschaftsaktienprogramms Vorzugsaktien ohne Stimmrecht an Mitarbeiter ausgegeben hat, unterliegen diese Aktien grundsätzlich einer firmenseitigen privatrechtlichen Veräußerungssperre von vier Jahren, gerechnet ab dem Beginn des Kalenderjahres der Ausgabe. Darüber hinaus bestehen vertragliche Vereinbarungen mit den Vorstandsmitgliedern und bestimmten Bereichsleitern über Haltefristen für Stammaktien, die diese im Rahmen aktienbasierter Vergütungsprogramme erwerben (Vergütungsbericht im Kapitel Corporate Governance; Konzernanhang, → Textziffer [39]). Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreitenEs bestanden nach Kenntnis der Gesellschaft zum angegebenen Stichtag folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am stimmberechtigten Kapital, die zum Bilanzstichtag 10 % der Stimmrechte überschreiten:1 scroll
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freiwillige Bestandsmitteilungen der aufgeführten
Aktionäre zum Stichtag 31. Dezember 2016 Bei den genannten Stimmrechtsanteilen können sich nach dem angegebenen Zeitpunkt Veränderungen ergeben haben, die der Gesellschaft gegenüber nicht meldepflichtig waren. Da die Aktien der Gesellschaft Inhaberaktien sind, werden der Gesellschaft Veränderungen beim Aktienbesitz grundsätzlich nur bekannt, soweit sie Meldepflichten unterliegen. Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihenAktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen bei der Gesellschaft nicht. Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausübenDie Mitarbeiter üben ihre Kontrollrechte aus Aktien, die sie im Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms und/oder des aktienbasierten Vergütungsprogramms erworben haben, wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen und der Satzung aus. Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und die Änderung der SatzungDie Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84 f. AktG in Verbindung mit § 31 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG). Bei Satzungsänderungen sind die §§ 179 ff. AktG zu beachten. Über Satzungsänderungen hat die Hauptversammlung zu entscheiden (§§ 119 Abs. 1 Nr. 5, 179 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat ist befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen (§ 14 Ziffer 3 der Satzung). Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Abweichendes bestimmt, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen beziehungsweise, soweit eine Kapitalmehrheit vorgeschrieben ist, mit der einfachen Mehrheit des vertretenen Kapitals gefasst (§ 20 Ziffer 1 der Satzung). Befugnisse des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufenDer Vorstand ist in den in § 71 AktG gesetzlich geregelten Fällen zum Rückkauf von Aktien und zur Veräußerung zurückgekaufter Aktien befugt, beispielsweise zur Abwendung eines schweren, unmittelbar bevorstehenden Schadens und/oder um die Aktien Personen zum Erwerb anzubieten, die im Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen stehen oder standen. Darüber hinaus wurde der Vorstand durch Beschluss der Hauptversammlung vom 15. Mai 2014 ermächtigt, bis zum 14. Mai 2019 über die Börse Vorzugsaktien ohne Stimmrecht der Gesellschaft bis zu insgesamt 1 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Der von der Gesellschaft gezahlte Gegenwert je Vorzugsaktie ohne Stimmrecht (ohne Erwerbsnebenkosten) darf den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Kurs der Aktie im Xetra-Handel (oder einem funktional vergleichbaren Nachfolgesystem) nicht um mehr als 10 % überschreiten und nicht um mehr als 10 % unterschreiten. Der Vorstand wurde ferner ermächtigt, die zurückerworbenen eigenen Vorzugsaktien ohne Stimmrecht zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken zu verwenden, insbesondere sie im Umfang von bis zu insgesamt 5 Mio. € anteiligem Grundkapital Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen stehen, zum Erwerb anzubieten und zu übertragen. Das Bezugsrecht der Aktionäre auf die zu dem zuletzt genannten Zweck verwendeten eigenen Vorzugsaktien ohne Stimmrecht wurde ausgeschlossen. Die Ermächtigungen können auch mehrmals in Teilen ausgeübt werden. Gemäß § 4 Ziffer 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital für die Zwecke eines Belegschaftsaktienprogramms in der Zeit bis zum 14. Mai 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats gegen Bareinlagen um bis zu 4.145.383 € durch Ausgabe neuer Vorzugsaktien ohne Stimmrecht, die den bisher ausgegebenen Vorzugsaktien ohne Stimmrecht gleichstehen, zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2014). Das Bezugsrecht der Aktionäre auf die neuen Aktien ist ausgeschlossen. Ein bedingtes Kapital besteht zum Berichtszeitpunkt nicht. Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehenDie BMW AG ist Partei folgender wesentlicher Vereinbarungen, die Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels beziehungsweise Kontrollerwerbs infolge eines Übernahmeangebots enthalten:
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen sindEntschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots hat die Gesellschaft nicht getroffen. BMW AKTIE UND KAPITALMARKT IM JAHR 2016→ www.bmwgroup.com/ir Im Verlauf des vergangenen Jahres sind die Kapitalmärkte und auch die BMW Aktien von den großen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten beeinflusst worden. Aufgrund einer konsequenten Zukunftsorientierung und solider Finanzkennzahlen verfügt die BMW Group weiterhin über das beste Rating unter den europäischen Automobilherstellern und eine hohe Akzeptanz auf den internationalen Kapitalmärkten. Politische Unsicherheiten belasten die AktienmärkteDas Börsenjahr 2016 war von Sorgen um das politische Umfeld geprägt. Zum einen hat in der ersten Jahreshälfte die bevorstehende Brexit-Entscheidung die internationalen Finanzmärkte belastet. Zum anderen hat die US-Wahl am 8. November für Unruhe zum Jahresende gesorgt. Bestehende Unsicherheiten um die wirtschaftliche Lage Chinas haben die Anlegerstimmung zusätzlich beeinträchtigt. Die aktive Rolle der Zentralbanken im Laufe des Jahres konnte diesen Ereignissen entgegenwirken, sodass viele Börsen nach einem volatilen Jahr über dem Vorjahresniveau schlossen. Am Jahresanfang haben die Spekulationen über die Abkühlung der chinesischen Konjunktur die Börsenindizes weltweit stark belastet. Der deutsche Aktienindex DAX erreichte seinen Jahrestiefststand am 11. Februar bei 8.753 Punkten und somit 18,5 % unter dem Schlusskurs vom 31. Dezember 2015. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, ihre expansive Geldpolitik fortzuführen und ab dem 8. Juni Euro-Unternehmensanleihen mit guter Bonität zu kaufen, hat die Anlegerstimmung verbessert. Doch nach dem Brexit-Votum vom 23. Juni und den damit verbundenen Unsicherheiten sind weltweit die Indizes erneut eingebrochen. In den Sommermonaten haben sich die Aktienmärkte von der schwierigen ersten Jahreshälfte erholt. Die aktive Rolle der Bank of England wurde von den Anlegern positiv aufgenommen. Die Leitzinssenkung auf ein Rekordtief von 0,25 % und die Entscheidung der Notenbank, britische Staatsanleihen im Volumen von 60 Mrd. Pfund zu kaufen, wurden als positive Signale interpretiert. Die guten Arbeitsmarktdaten aus den USA und aus Großbritannien haben im Sommer für weitere Kursgewinne gesorgt. In den letzten drei Monaten des Jahres standen die US-Wahl und die Verlängerung des Anleihekaufprogramms der EZB bis Dezember 2017 im Vordergrund. Die Aktienmärkte haben sich in dieser Periode überwiegend positiv entwickelt, sodass der DAX trotz turbulentem Auftakt im Gesamtjahr ein Kursplus von 6,9 % verzeichnete und am 30. Dezember bei 11.481 Punkte schloss. Der EURO STOXX 50 verzeichnete im Börsenjahr 2016 ein Plus von 0,7 % und schloss am 30. Dezember bei 3.291 Punkten. Der Prime Automobile Index verlor angesichts einer zurückhaltenden Nachfrage nach Automobilaktien zur Jahresmitte rund ein Drittel seines Werts. In der zweiten Jahreshälfte steigerte er sich und konnte somit den Berichtszeitraum mit 1.506 Punkten abschließen. Der Branchenindex lag demnach um 5,6 % unter dem Schlusskurs vom 30. Dezember 2015. In der ersten Jahreshälfte folgte die BMW Stammaktie dem Abwärtstrend des Automobilindexes und notierte teilweise 33 % unter dem Vorjahresschlusskurs. Im Verlauf des zweiten Halbjahres zeigte sie einen deutlich positiveren Verlauf und konnte dank starker Kursgewinne das Jahr mit einem Kurs von 88,75 € beenden (- 9,1 %). Die BMW Vorzugsaktie verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Kursrückgang von 6,1 %. Sie beendete das Börsenjahr 2016 bei 72,70 €. Zum Jahresende 2016 gehörte die BMW Group mit einer Marktkapitalisierung von rund 57 Mrd. € zu den Top 10 der wertvollsten börsennotierten deutschen Unternehmen. BelegschaftsaktienprogrammSeit über 40 Jahren beteiligt die BMW AG ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Unternehmenserfolg, seit 1989 in Form eines Belegschaftsaktienprogramms. Im Rahmen dieses Programms wurden im Jahr 2016 insgesamt 305.029 Stück Vorzugsaktien an die Mitarbeiter ausgegeben. Dazu hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital von 656.804.600 € auf 657.109.600 € um 305.000 € durch Ausgabe von 305.000 Stück neuen Vorzugsaktien ohne Stimmrecht erhöht. Dies geschah auf der Grundlage des Genehmigten Kapitals 2014 in § 4 Ziffer 5 der Satzung. Die neuen Vorzugsaktien stehen den bisher ausgegebenen Vorzugsaktien gleich. Die neu ausgegebenen Mitarbeitervorzugsaktien sind ab dem Geschäftsjahr 2017 dividendenberechtigt. Zusätzlich wurden 29 Vorzugsaktien über die Börse zurückgekauft. Dividendenerhöhung vorgeschlagenVorstand und Aufsichtsrat schlagen aufgrund der guten Ergebnisentwicklung der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn der BMW AG in Höhe von 2.300 Mio. € (2015: 2.102 Mio. €) zur Ausschüttung einer Dividende von 3,50 € je Stammaktie (2015: 3,20 €) und einer Dividende von 3,52 € je Vorzugsaktie (2015: 3,22 €) zu verwenden. Die Ausschüttungsquote für das Jahr 2016 beträgt damit 33,3 % (2015: 32,9 %). 58 Die BMW Aktiescroll
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Xetra-Schlusskurse Rating bleibt auf SpitzenniveauDie BMW Group verfügt unverändert über die besten Ratings unter allen europäischen Automobilherstellern. Seit Dezember 2013 bewertet die Ratingagentur Standard & Poor's die BMW AG mit dem Langfristrating A+ (Ausblick stabil) und dem Kurzfristrating A-1. Das ist derzeit die höchste Note, die Standard & Poor's an einen europäischen Automobilhersteller vergeben hat. scroll
Am 25. Januar 2017 hob Moody's das Langfristrating der BMW AG von A2 (positiver Ausblick) auf A1 (stabiler Ausblick). Das P-1 Kurzfristrating wurde bestätigt. Die nochmals verbesserte Einschätzung ist vor allem auf die bevorstehenden attraktiven Produkteinführungen, die gute Positionierung im Hinblick auf die anstehenden Herausforderungen in der Automobilindustrie sowie die konstant starke operative Leistung und solide Finanz- und Kapitalstruktur zurückzuführen. Die Ratingeinschätzungen untermauern das solide Finanzprofil und die sehr gute Bonität der BMW Group. Dadurch verfügt das Unternehmen nicht nur über einen guten Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten, sondern profitiert auch von attraktiven Refinanzierungskonditionen. Intensive Kommunikation mit dem Kapitalmarkt fortgeführtDie BMW Group informierte auch 2016 durch die regelmäßige Quartals- und Jahresberichterstattung sowohl Analysten und Anleger als auch Ratingagenturen. Zusätzlich ergänzten zahlreiche Einzel- und Gruppengespräche, spezielle Socially-Responsible-Investment (SRI)-Roadshows für Investoren, die Nachhaltigkeitskriterien in ihre Anlageentscheidung mit einbeziehen, sowie Debt-Roadshows für Fremdkapitalinvestoren und Kreditanalysten die umfassende Ansprache der relevanten Kapitalmarktteilnehmer. Im Mittelpunkt der Kommunikation standen die neue Strategie NUMBER ONE > NEXT, die Profitabilität zukünftiger Geschäftsmodelle, die Digitalisierung und andere Technologietrends in der Automobilindustrie und die Relevanz alternativer Antriebe. Im Laufe des Jahres fanden neben der Teilnahme an diversen Konferenzen und Roadshows auch Produktpräsentationen und ein Technologieworkshop für Analysten und Investoren statt. KonzernabschlussBMW GROUPGEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNGEN DES KONZERNS UND DER SEGMENTE GESAMTERGEBNISRECHNUNG DES KONZERNS59 Gewinn-und-Verlust-Rechnungen des Konzerns und der Segmentescroll
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60 Gesamtergebnisrechnung des Konzernsscroll
BMW GROUPKonzernbilanz UND SEGMENTBILANZEN ZUM 31. DEZEMBER 2016AKTIVAscroll
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BMW GROUPKAPITALFLUSSRECHNUNGEN DES KONZERNS UND DER SEGMENTEscroll
BMW GROUPENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALSscroll
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BMW GROUPKonzernanhangGRUNDSÄTZE01 GrundlagenDer Konzernabschluss der Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft (BMW AG Konzernabschluss oder der Konzernabschluss) zum 31. Dezember 2016 ist nach den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, sowie den ergänzenden Vorschriften des § 315 a Abs. 1 Handelsgesetzbuch (HGB) aufgestellt. Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht werden beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und sind über die Internetseite des Unternehmensregisters zugänglich. Die Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft mit Sitz in München, Petuelring 130, ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter der Registernummer HRB 42243 eingetragen. Die Konzernwährung lautet auf Euro. Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Die Gewinn-und-Verlust-Rechnungen des Konzerns und der Segmente sind nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. Um einen besseren Einblick in die Ertrags-, Finanz-und Vermögenslage des BMW Konzerns (BMW Group) zu ermöglichen, wird der Konzernabschluss über die Anforderungen des IFRS 8 (Geschäftssegmente) hinaus um Gewinn-und-Verlust-Rechnungen und Bilanzen der Segmente Automobile, Motorräder, Finanzdienstleistungen und Sonstige Gesellschaften ergänzt. Die Kapitalflussrechnung des Konzerns ist um Kapitalflussrechnungen der Segmente Automobile und Finanzdienstleistungen erweitert. Bei den Ergänzungen handelt es sich jeweils um ungeprüfte Zusatzinformationen. Die zwischen den Segmenten bestehenden Beziehungen betreffen hauptsächlich interne Verkäufe von Produkten, die konzerninterne Mittelbeschaffung sowie damit verbundene Zinsen. Diese werden in der Spalte Konsolidierungen eliminiert. Eine Beschreibung der Art der Geschäftstätigkeiten und der Hauptaktivitäten der BMW Group Segmente ist den Erläuterungen zur Segmentberichterstattung unter der → Textziffer [44] zu entnehmen. Am 14. Februar 2017 wurde die Freigabe zur Veröffentlichung des Konzernabschlusses vom Vorstand erteilt. 02 Konsolidierungskreis und -grundsätzeIn den Konzernabschluss werden die BMW AG, ihre wesentlichen Tochterunternehmen einschließlich eines Spezialfonds und 40 strukturierter Unternehmen, über die die BMW AG mittel- oder unmittelbar die Beherrschung ausübt, einbezogen. Über die strukturierten Unternehmen werden ausschließlich Asset-Backed-Finanzierungen der BMW Group abgewickelt. Alle konsolidierten Tochterunternehmen - mit Ausnahme der BMW India Private Ltd. und der BMW India Financial Services Private Ltd., deren Abschlussstichtag aufgrund lokaler rechtlicher Anforderungen der 31. März ist - haben einen mit der BMW AG übereinstimmenden Abschlussstichtag. Für die Beurteilung, ob es sich um ein Beherrschungsverhältnis, ein assoziiertes Unternehmen, eine gemeinschaftliche Tätigkeit (Joint Operation) oder ein Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) handelt, werden nicht nur die Struktur und rechtliche Form der Gesellschaft, sondern auch die vertraglichen Vereinbarungen sowie sonstige Umstände berücksichtigt. Im Zuge dessen kann es zu Ermessensentscheidungen kommen. Falls Hinweise existieren, die zu Änderungen bei der Beurteilung einer (gemeinsamen) Beherrschung führen, nimmt die BMW Group eine Neubeurteilung vor. Beherrschung eines Unternehmens liegt vor, sofern die BMW AG mittel- oder unmittelbar die Verfügungsgewalt über dieses hat, schwankenden Renditen ausgesetzt ist beziehungsweise das Anrecht darauf hat und die Höhe der Rendite beeinflussen kann. Es handelt sich um ein assoziiertes Unternehmen, sofern die BMW AG mittel- oder unmittelbar die Möglichkeit hat, einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik auszuüben. Ein maßgeblicher Einfluss wird in der Regel vermutet, wenn zwischen 20 % und 50 % der Stimmrechte an den assoziierten Unternehmen gehalten werden. Joint Operations und Joint Ventures sind Formen gemeinsamer Vereinbarungen. Eine solche Vereinbarung liegt vor, wenn eine Gesellschaft der BMW Group auf Basis einer vertraglichen Vereinbarung mit einem Dritten die Aktivitäten gemeinschaftlich führt. Bei einer Joint Operation haben die Parteien, die eine gemeinschaftliche Führung ausüben, Rechte an den der Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden. Die Vermögenswerte und Schulden sowie Erlöse und Aufwendungen einer Joint Operation werden auf Basis der Rechte und Pflichten der Gesellschaft der BMW Group anteilsmäßig in den Konzernabschluss einbezogen (Quotenkonsolidierung). Gesellschaften der BMW Group betreiben zusammen mit der SGL Carbon SE drei Joint Operations zur Herstellung von Carbonfasern beziehungsweise Carbonfasergelegen für die Fahrzeugproduktion. Die BMW Group betreibt zudem zur Entwicklung eines Sportwagens eine Kooperation mit der Toyota Motor Corporation, Toyota City. Diese Kooperation wird als Joint Operation bilanziert. Bei einem Joint Venture haben die Parteien, die die gemeinschaftliche Führung innehaben, lediglich Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung. Assoziierte Unternehmen sowie Joint Ventures werden grundsätzlich nach der Equity-Methode einbezogen und bei erstmaligem Ansatz mit den Anschaffungskosten bewertet. Im Geschäftsjahr 2016 ergab sich folgende Veränderung bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften: scroll
03 Fremdwährungsumrechnung und -bewertungDie Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Demnach werden Vermögenswerte und Schulden mit dem Stichtagskurs, Aufwendungen und Erträge mit dem Durchschnittskurs umgerechnet. Die sich aus der Umrechnung ergebenden Unterschiedsbeträge werden im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen. In den Einzelabschlüssen der BMW AG und der Tochterunternehmen werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten bei Zugang mit dem zu diesem Zeitpunkt gültigen Kurs erfasst. Zum Bilanzstichtag werden die Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit dem Stichtagskurs bewertet. Die daraus resultierenden Bewertungseffekte sowie eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Abwicklung der Transaktionen werden entsprechend dem wirtschaftlichen Gehalt erfolgswirksam berücksichtigt. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse mit wesentlichem Einfluss auf den Konzernabschluss stellen sich wie folgt dar: scroll
04 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sowie Annahmen, Ermessensentscheidungen und SchätzungenUmsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten werden zum Zeitpunkt des Eigentums- beziehungsweise Gefahrenübergangs an den Händler oder Kunden erfasst, sofern die Höhe der Umsatzerlöse verlässlich bestimmt werden kann, es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft dem Unternehmen zufließt und die im Zusammenhang mit dem Verkauf angefallenen oder noch anfallenden Kosten verlässlich bestimmt werden können. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Boni und Rabatten ausgewiesen. Umfasst der Verkauf von Produkten einen bestimmbaren Teilbetrag für Dienstleistungen (Mehrkomponentenverträge), werden die darauf entfallenden Umsatzerlöse abgegrenzt und über den Dienstleistungszeitraum erfolgswirksam vereinnahmt. Die Auflösung erfolgt in der Regel proportional zum Kostenverlauf. Erlöse aus dem Verkauf von Fahrzeugen, für die Rückkaufverpflichtungen (Buy-back-Vereinbarungen) von Konzerngesellschaften bestehen, werden nicht sofort realisiert. Die Differenz zwischen Verkaufs- und Rückkaufpreis wird passivisch abgegrenzt und über den Vertragszeitraum ratierlich in den Umsatzerlösen erfasst. Erlöse aus Operating-Lease-Verhältnissen werden linear über die Leasingvertragslaufzeit erfasst. Zinserträge aus Finance-Lease-Verhältnissen, Kunden- und Händlerfinanzierungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Sie werden erfolgswirksam in den Umsatzkosten ausgewiesen und grundsätzlich in den Perioden verrechnet, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen kompensiert werden sollen. Das Ergebnis je Aktie wird wie folgt ermittelt: Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich, indem sowohl für Stamm- als auch für Vorzugsaktien der auf die jeweilige Aktiengattung entfallende Konzernjahresüberschuss nach Minderheitenanteilen durch die durchschnittliche Anzahl der jeweiligen Aktien dividiert wird. Das Konzernergebnis ist demzufolge auf die verschiedenen Aktiengattungen aufzuteilen. Im Rahmen der Aufteilung wird der nicht für eine Ausschüttung vorgesehene Teil des Konzernergebnisses den Aktiengattungen in dem Verhältnis der jeweiligen Aktienzahl zugeordnet. Die zur Ausschüttung vorgesehenen Gewinne ergeben sich unmittelbar aus den beschlossenen Dividenden für Stamm- und Vorzugsaktien. Ein verwässertes Ergebnis je Aktie (Diluted Earnings per Share) wird im Einklang mit IAS 33 ermittelt und gesondert angegeben. Erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig bestimmt werden können. Sie werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten, in der Regel ohne Fremdkapitalkosten, angesetzt und bei begrenzter Nutzungsdauer entsprechend der Dauer ihrer Nutzung linear abgeschrieben. Die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte, mit Ausnahme von aktivierten Entwicklungskosten, erfolgt grundsätzlich über eine Nutzungsdauer zwischen drei und 20 Jahren. Entwicklungskosten für Fahrzeug- und Motorenprojekte werden zu Herstellungskosten aktiviert, soweit die zurechenbaren Kosten (einschließlich entwicklungsbezogener Gemeinkosten) verlässlich ermittelt werden können und sowohl die technische Realisierbarkeit als auch die erfolgreiche Vermarktung sichergestellt sind. Die Entwicklungstätigkeit muss ferner mit hinreichender Wahrscheinlichkeit einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzeugen. Aktivierte Entwicklungskosten werden ab dem Produktionsstart linear über den erwarteten Produktlebenszyklus von in der Regel vier bis elf Jahren abgeschrieben. Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich im Rahmen der Erstkonsolidierung als positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs und dem Anteil am Nettozeitwert der während der Akquisition identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten. Liegen Anhaltspunkte vor, die auf eine Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten hindeuten, oder ist eine jährliche Überprüfung auf Wertminderung erforderlich (immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer, immaterielle Vermögenswerte in der Entwicklungsphase und Geschäfts- und Firmenwert), wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Jeder Vermögenswert wird einzeln überprüft, es sei denn, er erzeugt keine weitestgehend von anderen Vermögenswerten oder anderen Gruppen von Vermögenswerten unabhängigen Zahlungsmittelzuflüsse. In diesem Fall erfolgt die Prüfung der Werthaltigkeit auf Ebene einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Zur Durchführung des Werthaltigkeitstests wird der Buchwert eines Vermögenswerts (beziehungsweise einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit) mit dem erzielbaren Betrag verglichen. Für diesen Vergleich wird im ersten Schritt der Nutzungswert ermittelt. Sollte der Nutzungswert den Buchwert unterschreiten, wird im zweiten Schritt der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bestimmt und mit dem Buchwert verglichen. Ist der beizulegende Zeitwert geringer als der Buchwert, wird eine entsprechende Wertminderung auf den höheren Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten erfasst. Entfällt der Grund für eine zu einem früheren Zeitpunkt durchgeführte Wertminderung, erfolgt eine Zuschreibung auf den erzielbaren Betrag, jedoch nicht über die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten hinaus. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht zugeschrieben. Im Rahmen der Beurteilung der Werthaltigkeit sind Einschätzungen sowie Annahmen insbesondere hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzu- und Zahlungsmittelabflüsse sowie des Planungszeitraums zu treffen, die von den tatsächlichen Werten abweichen können. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die genannten Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen entwickeln. Die BMW Group ermittelt den Nutzungswert mithilfe eines Kapitalwertkalküls. Die zur Berechnung herangezogenen Zahlungsströme basieren auf der vom Management verabschiedeten langfristigen Unternehmensplanung. Diese baut auf Detailplanungen der operativen Ebene auf und entspricht mit einem Planungshorizont von sechs Jahren weitestgehend einem Produktlebenszyklus. Zur Ermittlung der Zahlungsströme über diesen Unternehmensplanungszeitraum hinaus wird ein Restwert angesetzt, der kein Wachstum berücksichtigt. Die zugrunde gelegten Planungsprämissen werden stets dem aktuellsten Kenntnisstand angepasst und regelmäßig mit externen Informationsquellen abgeglichen. Diese Planungsprämissen berücksichtigen insbesondere Erwartungen bezüglich der Rentabilität des Produktportfolios, der zukünftigen Marktanteilsentwicklungen, volkswirtschaftlicher Entwicklungen (wie zum Beispiel Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisentwicklungen) und rechtlicher Rahmenbedingungen sowie Erfahrungswerte. Die Diskontierung erfolgt in den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Automobile und Motorräder anhand eines risikoangepassten Kapitalkostensatzes (WACC) vor Steuern. Für die zahlungsmittelgenerierende Einheit Finanzdienstleistungen wird ein branchenüblicher Eigenkapitalkostensatz vor Steuern herangezogen. Folgende Diskontierungszinssätze wurden zugrunde gelegt: scroll
Dem auf Basis des CAPM-Modells ermittelten risikoangepassten Zinssatz liegen spezifische Peer-Group-Informationen für Beta-Faktoren, Kapitalstrukturdaten und Fremdkapitalkosten zugrunde. Für die Werthaltigkeitstests der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden für die wesentlichen Annahmen Sensitivitätsanalysen durchgeführt, um auszuschließen, dass für möglich gehaltene Änderungen an den Prämissen zur Bestimmung des erzielbaren Betrags zu einem Wertminderungsbedarf führen würden. Das gesamte Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Die Herstellungskosten von selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen, anteilige Verwaltungskosten sowie die anteiligen Kosten des sozialen Bereichs. Finanzierungskosten werden in der Regel nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, es sei denn, sie sind dem Vermögenswert direkt zuzurechnen. Abnutzbares Sachanlagevermögen wird um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen über die entsprechende Nutzungsdauer, in der Regel linear, abgewertet. Die Abschreibung wird grundsätzlich in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. Es bestehen folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern: scroll
Für im Mehrschichtbetrieb eingesetzte Maschinen werden die Abschreibungen durch Schichtzuschläge entsprechend erhöht. Liegen Anhaltspunkte vor, die auf eine Wertminderung von Sachanlagen hindeuten, wird analog den immateriellen Vermögenswerten ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Hinsichtlich der im Konzern abgeschlossenen Leasingverhältnisse sind Ermessensentscheidungen insbesondere im Hinblick auf den Übergang des wirtschaftlichen Eigentums an dem Leasinggegenstand zu treffen. Gemietete Sachanlagen, deren wirtschaftliches Eigentum der BMW Group zuzuordnen ist (Finance Leases), werden im Zugangszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert, soweit die Barwerte der Mindestleasingzahlungen nicht niedriger sind. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer beziehungsweise über die kürzere Vertragslaufzeit. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden mit ihrem Barwert unter den sonstigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Eigenerzeugnisse, die als vermietete Erzeugnisse (Operating-Lease-Verhältnisse) bei Gesellschaften der BMW Group aktiviert sind, werden mit den Herstellungskosten inklusive anfänglicher direkter Kosten, alle übrigen vermieteten Erzeugnisse zu Anschaffungskosten bewertet. Alle vermieteten Erzeugnisse werden linear über die Vertragslaufzeit auf den erwarteten Restwert abgeschrieben. Änderungen der Restwerterwartungen werden durch eine prospektive Anpassung der planmäßigen Abschreibungen über die Restlaufzeit des Leasingvertrags erfasst, sofern der erzielbare Betrag über dem Restbuchwert liegt. Liegt der erzielbare Betrag unter dem Restbuchwert, wird eine Wertminderung in Höhe des Unterschiedsbetrags vorgenommen. Zu jedem Bilanzstichtag wird geprüft, ob eine in früheren Perioden erfasste Wertminderung nicht länger besteht oder sich vermindert hat. In diesen Fällen wird der Buchwert auf den erzielbaren Betrag erhöht, jedoch maximal bis zum planmäßig fortgeführten Buchwert. Hinsichtlich der künftigen Restwerte sind Annahmen zu treffen, da diese einen wesentlichen Teil der zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse darstellen. Hierzu werden sowohl intern verfügbare Daten über historische Erfahrungswerte und aktuelle Marktdaten herangezogen als auch Prognosen von externen Instituten berücksichtigt. Die Annahmen werden regelmäßig durch einen Abgleich mit externen Daten validiert. At Equity bewertete Beteiligungen werden mit ihrem anteiligen, neu bewerteten Eigenkapital bilanziert, sofern keine Wertminderung vorliegt. Die in den sonstigen Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, nicht konsolidierten Joint Operations und nicht at Equity bewerteten assoziierten Unternehmen, Joint Ventures und Beteiligungen werden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und bewertet. Soweit dieser Wert nicht verfügbar ist beziehungsweise nicht verlässlich bestimmt werden kann, werden die Beteiligungen zu Anschaffungskosten bewertet. Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Die Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt grundsätzlich zum Erfüllungstag (Settlement Date). Bei erstmaliger Erfassung werden die finanziellen Vermögenswerte mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dabei werden Transaktionskosten mit einbezogen, sofern die finanziellen Vermögenswerte nicht der Kategorie der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte (At Fair Value through Profit or Loss) zugeordnet werden. Die finanziellen Vermögenswerte des Konzerns sind entweder den Barmitteln oder den Kategorien Kredite und Forderungen, zur Veräußerung verfügbar, zu Handelszwecken gehalten oder der Fair-Value-Option zugeordnet. In der BMW Group wird die Fair-Value-Option für Wertpapiere des Anlagevermögens mit eingebetteten Derivaten genutzt. Die zugehörigen Bewertungsergebnisse werden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung im Posten Übriges Finanzergebnis, zugehörige Zinserträge und -aufwendungen im Zinsergebnis erfasst. Nach dem erstmaligen Ansatz werden zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale), finanzielle Vermögenswerte, für die die Fair-Value-Option angewendet wird, und zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Held for Trading) mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die dargestellten Marktwerte werden anhand der am Bilanzstichtag vorhandenen Marktinformationen, auf Basis quotierter Preise der Kontrahenten oder anhand geeigneter Bewertungsverfahren, zum Beispiel Discounted-Cashflow-Methoden, ermittelt. Den zur Veräußerung verfügbaren Vermögenswerten werden diejenigen nicht derivativen finanziellen Vermögenswerte zugeordnet, die weder als Kredite und Forderungen (Loans and Receivables) noch als bis zur Endfälligkeit zu haltende (Held to Maturity) oder als zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende (At Fair Value through Profit or Loss) finanzielle Vermögenswerte klassifiziert sind. Finanzielle Vermögenswerte, die als Kredite und Forderungen klassifiziert wurden, bewertet die BMW Group unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten (Amortised Cost). Alle finanziellen Vermögenswerte, die über keinen notierten Marktwert auf einem aktiven Markt verfügen und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann, sind mit den Anschaffungskosten bewertet. Es wird regelmäßig ermittelt, ob objektive substanzielle Hinweise darauf schließen lassen, dass eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts oder eines Portfolios von Vermögenswerten stattgefunden hat. Zur Beurteilung möglicher Wertminderungen bezieht das Unternehmen alle verfügbaren Informationen ein, wie Marktbedingungen und Preise sowie Dauer und Ausmaß des Wertrückgangs. Bei börsennotierten Eigenkapitalinstrumenten wird unter anderem ein signifikantes (mehr als 20 %) oder dauerhaftes (mehr als 5 % über neun Monate) Absinken des Fair Values unter die Anschaffungskosten als Hinweis auf eine Wertminderung angenommen. Die Forderungen aus Finanzdienstleistungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Wertberichtigungen werden sowohl auf Einzel- als auch auf Gruppenbasis vorgenommen. Die hierzu herangezogenen Faktoren umfassen im Wesentlichen historische Erfahrungswerte, aktuelle Marktdaten (wie beispielsweise Überfälligkeiten im Finanzierungsgeschäft) sowie Ratingklassen- und Scoringinformationen. Einzelwertberichtigungen werden gebildet, wenn ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt. Im Kundenfinanzierungs- und Leasinggeschäft geben die aktuelle Überfälligkeit einer Forderung oder entsprechende Vorkommnisse in der Vergangenheit einen solchen Hinweis. Bei Überfälligkeit wird in Abhängigkeit von der Dauer der Überfälligkeit stets eine Wertberichtigung auf Einzelbasis gebildet. Bei den Forderungen im Händlerfinanzierungsgeschäft stellt die Zuordnung zu einer entsprechenden Ratingklasse einen objektiven Hinweis auf eine Wertminderung dar. Liegt kein objektiver Hinweis für eine Wertminderung vor, werden Wertberichtigungen im Rahmen einer Portfoliobetrachtung auf der Basis homogener Portfolios vorgenommen. Zur Bemessung der Höhe der Wertberichtigungen dienen gesellschaftsspezifische Ausfallwahrscheinlichkeiten und Ausfallquoten für homogene Teilportfolios, die auf der Basis historischer Daten ermittelt werden. Für Wertberichtigungen auf Forderungen im industriellen Geschäft wird soweit möglich der im Finanzdienstleistungsgeschäft genutzte Prozess zur Bildung von Wertberichtigungen ebenfalls angewendet. Die Wertberichtigungen werden auf separaten Wertberichtigungskonten erfasst. Sie werden zum selben Zeitpunkt wie die entsprechende wertberichtigte Forderung ausgebucht. Derivative Finanzinstrumente werden in der BMW Group zu Sicherungszwecken eingesetzt, um Währungs-, Zins-, Marktwert- und Marktpreisrisiken aus dem operativen Geschäft beziehungsweise aus den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen zu reduzieren. Alle derivativen Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die Fair Values der derivativen Finanzinstrumente werden auf Basis von Bewertungsmodellen berechnet und unterliegen damit dem Risiko, dass sie von den durch Veräußerung erzielbaren Marktwerten abweichen. Am Finanzmarkt zu beobachtende Marktpreisspreads werden in der Bewertung berücksichtigt. Die Modelldatenversorgung zur Berechnung der Fair Values berücksichtigt auch Tenor- und Währungsbasisspreads. Zudem wird das eigene beziehungsweise das Ausfallrisiko des Kontrahenten mit laufzeitadäquaten, am Markt beobachtbaren Credit-Default-Swap-Werten berücksichtigt. Die BMW Group macht von dem Wahlrecht Gebrauch, Kreditrisiken für eine Gruppe finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten auf Basis des Nettogesamtbetrags der Kaufbeziehungsweise Verkaufsposition zu berücksichtigen. Die Allokation der portfoliobasierten Wertanpassungen auf die einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfolgt mithilfe des Relative Fair Value Approach nach der Nettomethode. Die Marktwertveränderungen der derivativen Finanzinstrumente, bei denen Hedge Accounting angewendet wird, werden entweder in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung oder im sonstigen Ergebnis als Bestandteil des kumulierten übrigen Eigenkapitals ausgewiesen, je nachdem, ob es sich bei der Sicherungsbeziehung um einen Fair Value Hedge oder einen Cash Flow Hedge handelt. Bei einem Fair Value Hedge werden die Ergebnisse aus der Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente und der dazugehörigen Grundgeschäfte ergebniswirksam gebucht. Mit Fair Value Hedges werden im Wesentlichen die Marktwerte von Anleihen, sonstigen Finanzverbindlichkeiten sowie von Forderungen aus Finanzdienstleistungen abgesichert. Bei Cash Flow Hedges wird der effektive Teil der Marktwertveränderung des derivativen Finanzinstruments erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen. Der ineffektive Teil der Marktwertveränderung wird in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. Die im übrigen Eigenkapital aufgelaufenen Beträge werden zeitgleich mit der Ergebniswirkung des Grundgeschäfts beziehungsweise des externen Umsatzgeschäfts in die Gewinn- und-Verlust-Rechnung umgebucht. Kann entgegen der bei der BMW Group üblichen Praxis kein Hedge Accounting angewendet werden, wird die Marktwertveränderung derivativer Finanzinstrumente ergebniswirksam erfasst. Latente Ertragsteuern werden für sämtliche temporären Differenzen zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen sowie auf Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung wahrscheinlich (probable) ist. Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden Einkommens und des Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Hierzu werden die geplanten operativen Geschäftsergebnisse und die Ergebniswirkungen aus der Umkehr von zu versteuernden temporären Differenzen berücksichtigt. Da jedoch die zukünftigen Geschäftsentwicklungen unsicher sind und teilweise von der BMW Group nicht beeinflusst werden können, ist die Bewertung der latenten Steuern mit Unsicherheiten verbunden. Die Ermittlung der laufenden Ertragsteuern in der BMW Group erfolgt unter Berücksichtigung der in den jeweiligen Ländern gültigen gesetzlichen Anforderungen. Soweit bei Ansatz und Bewertung der im Abschluss dargestellten Steuerpositionen Ermessensspielräume ausgeübt wurden, besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer abweichenden Positionierung lokaler Steuerbehörden. Die Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Handelswaren werden grundsätzlich mit ihren durchschnittlichen Anschaffungskosten unter Beachtung niedrigerer Nettoveräußerungswerte bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Beachtung niedrigerer Nettoveräußerungswerte angesetzt. Sie enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen, anteilige Verwaltungskosten sowie anteilige Kosten des sozialen Bereichs. Die Finanzierungskosten werden bei den Vorräten nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen im Wesentlichen Kassenbestände und Bankguthaben mit einer Ursprungslaufzeit von bis zu drei Monaten, bewertet zum Nennwert. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden gemäß IFRS 5 gesondert in der Bilanz ausgewiesen, wenn ihre Buchwerte überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch eine fortgesetzte Nutzung realisiert werden. Dies trifft nur für den Fall zu, dass diese Vermögenswerte in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar sind, ihre Veräußerung erwartungsgemäß innerhalb eines Jahres ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung abgeschlossen und ihre Veräußerung höchst wahrscheinlich ist. Im Zeitpunkt der Klassifizierung werden zur Veräußerung gehaltene Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte beziehungsweise Veräußerungsgruppen mit dem niedrigeren Wert aus ihrem Buchwert und ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet und nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Ausgenommen davon sind jene Posten in der Veräußerungsgruppe, die nicht unter die Bewertungsregeln von IFRS 5 fallen. Gleichzeitig werden auf der Passivseite die mit der Veräußerung direkt in Verbindung stehenden Verbindlichkeiten gesondert als Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten ausgewiesen. Die Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) gebildet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrundlagen. Die Pensionsverpflichtung wird bei einem fondsgedeckten Versorgungssystem mit dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Fondsvermögen saldiert. Übersteigt das Fondsvermögen die Verpflichtung aus der Pensionszusage, erfolgt eine Prüfung der Werthaltigkeit des Aktivüberhangs. Hat das Unternehmen einen Anspruch auf Rückerstattung oder Minderung künftiger Beitragszahlungen an den Fonds, so erfolgt der Ausweis eines Aktivpostens unter den sonstigen Finanzforderungen. Die Höhe des Aktivpostens bestimmt sich anhand des Barwerts der mit dem Planvermögen verbundenen wirtschaftlichen Vorteile. Ein Passivposten wird bei fondsgedeckten Versorgungssystemen durch Pensionsrückstellungen ausgewiesen, soweit die Verpflichtung aus der Pensionszusage das Fondsvermögen übersteigt. Für die Ermittlung der Rückstellungshöhe sind Annahmen hinsichtlich der Abzinsungsfaktoren, der Gehaltstrends, der Mitarbeiterfluktuation sowie der Lebenserwartung der Mitarbeiter zu treffen. Die Abzinsungsfaktoren werden auf Grundlage der Renditen ermittelt, die am Abschlussstichtag für hochwertige festverzinsliche Unternehmensanleihen am Markt erzielt werden. Der Gehaltstrend umfasst erwartete zukünftige Gehaltssteigerungen, die unter anderem in Abhängigkeit von der Inflation und der Karriereentwicklung im Unternehmen jährlich geschätzt werden. Der Nettozinsaufwand auf die Nettoschuld sowie der Nettozinsertrag auf das Nettovermögen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen werden gesondert im Finanzergebnis ausgewiesen. Alle übrigen Aufwendungen aus der Dotierung der Pensionsverpflichtungen werden den Kosten der betroffenen Funktionsbereiche zugeordnet. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand entsteht, wenn ein Unternehmen der BMW Group einen leistungsorientierten Plan einführt oder Leistungen aus einem bestehenden Plan ändert. Dieser wird sofort aufwandswirksam erfasst. Gewinne oder Verluste bei Abgeltung werden ebenfalls sofort erfolgswirksam erfasst. Aus Änderungen des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung, des beizulegenden Zeitwerts des Fondsvermögens oder der Vermögensobergrenze können Neubewertungen auf die Nettoschuld entstehen. Diese Neubewertungen resultieren unter anderem aus Änderungen der finanziellen und demografischen Berechnungsparameter sowie Änderungen, die sich aus der aktualisierten Bestandsentwicklung ergeben. Sie werden sofort im sonstigen Ergebnis erfasst und bilanziell in den Gewinnrücklagen im Eigenkapital der BMW Group dargestellt. Sonstige Rückstellungen werden gebildet, wenn eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung aus einem Ereignis der Vergangenheit gegenüber Dritten besteht, deren Inanspruchnahme wahrscheinlich ist, und die voraussichtliche Höhe der Verpflichtung zuverlässig schätzbar ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem Barwert angesetzt. Die Bildung von Rückstellungen für Gewährleistungs- und Kulanzverpflichtungen ist mit Schätzungen verbunden. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Herstellergewährleistungen bietet die BMW Group verschiedene Arten von Garantien je nach Produkt und Absatzmarkt an. Diese Rückstellungen werden zum Zeitpunkt des Gefahrenübergangs des Fahrzeugs an den Händler beziehungsweise den Endkunden oder bei Einführung einer neuen Gewährleistungsart erfasst. Hinsichtlich der Höhe des Rückstellungsbetrags werden insbesondere Einschätzungen basierend auf Erfahrungswerten über in der Vergangenheit erfolgte Schadensfälle und -verläufe getroffen. Des Weiteren werden künftige potenzielle Reparaturkosten und Preissteigerungen pro Produkt und Markt berücksichtigt. Die Rückstellungen für Gewährleistungs- und Kulanzverpflichtungen werden regelmäßig für alle Gesellschaften der BMW Group an neue Erkenntnisse angepasst und etwaige Änderungen erfolgswirksam erfasst. Weiterhin sind auch konkrete und erwartete Sachverhalte wie beispielsweise Rückrufaktionen für ausgelieferte Fahrzeuge enthalten. Ähnliche Schätzungen werden in Bezug auf die Bewertung von erwarteten Erstattungsansprüchen vorgenommen, die als separate Vermögenswerte ausgewiesen werden. Bei der Bildung von Rückstellungen für Prozess- und Haftungsrisiken sind Annahmen zu treffen, die zur Bestimmung der Haftungswahrscheinlichkeit, der Höhe der Inanspruchnahme und der Prozessdauer herangezogen werden. Diese Annahmen, insbesondere die Annahme hinsichtlich des Ausgangs des Verfahrens, sind mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Sofern die Ansatz- und Bewertungsvorschriften für Rückstellungen nicht erfüllt sind und die Möglichkeit eines Abflusses bei der Erfüllung nicht unwahrscheinlich ist, erfolgt die Angabe als Eventualverbindlichkeit. Die Finanzverbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Hierbei werden, außer bei der Kategorie der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden Finanzverbindlichkeiten (At Fair Value through Profit or Loss), auch die Transaktionskosten berücksichtigt. In der Folge werden die Verbindlichkeiten mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. In den Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen finden sich Informationen zu Personen oder Unternehmen, die die BMW Group beherrschen oder von ihr beherrscht werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den BMW AG Konzernabschluss einbezogen werden. Beherrschung liegt hierbei vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte an der BMW AG hält oder kraft Satzungsbestimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements der BMW Group zu steuern. Darüber hinaus erstreckt sich die Angabepflicht auf Geschäfte mit assoziierten Unternehmen, Joint Ventures sowie mit Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik der BMW Group ausüben, einschließlich naher Familienangehöriger oder zwischengeschalteter Unternehmen. Ein maßgeblicher Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik der BMW Group wird bei einem Stimmrechtsanteil an der BMW AG von 20 % oder mehr vermutet. Zusätzlich finden die Regelungen des IAS 24 auf alle Personen in Schlüsselpositionen des Unternehmens sowie deren nahe Familienangehörige oder zwischengeschaltete Unternehmen Anwendung. Für die BMW Group trifft dies auf die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats zu. Als nahestehende Personen der BMW Group gelten zudem verbundene, nicht konsolidierte Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen. Details zu diesen Unternehmen können der Anteilsbesitzliste in → Textziffer [45] entnommen werden. Aktienbasierte Vergütungsprogramme, die eine Erfüllung in Aktien vorsehen, werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Gewährungsstichtag bewertet, im Personalaufwand erfolgswirksam über den Erdienungszeitraum erfasst und gegen die Kapitalrücklage verrechnet. Aktienbasierte Vergütungsprogramme, die eine Erfüllung in bar vorsehen, werden vom Gewährungszeitpunkt an bis zu ihrem Ausgleich an jedem Bilanzstichtag sowie am Erfüllungstag zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet, im Personalaufwand erfolgswirksam über den Erdienungszeitraum erfasst und als Rückstellung ausgewiesen. Das aktienbasierte Programm zur Vorstands- und Bereichsleitervergütung sieht ein Wahlrecht aufseiten der BMW AG vor, eine Erfüllung in bar oder in Stammaktien der BMW AG vorzunehmen. Aufgrund der Ausübung des Wahlrechts zur Erfüllung in bar werden die aktienbasierten Vorstands- und Bereichsleitervergütungsprogramme wie aktienbasierte Vergütungsprogramme mit Barausgleich bilanziert. Weitere Informationen zu den aktienbasierten Vergütungsprogrammen finden sich unter → Textziffer [39]. 05 Rechnungslegungsvorschriften(a) Für die BMW Group wesentliche und im Geschäftsjahr 2016 erstmals angewendete Standards beziehungsweise Überarbeitungen von Standards: scroll
Die Änderungen an IAS 1 (Darstellung des Abschlusses) beziehen sich im Wesentlichen auf Klarstellungen in Bezug auf die Darstellung des Abschlusses und auf die Anhangangaben. Demnach gilt insbesondere der Grundsatz, dass Angaben nur dann notwendig sind, wenn ihr Informationsgehalt wesentlich für die Abschlussadressaten ist, auch für jene Fälle, in denen bestimmte Angaben in einem IFRS ausdrücklich als Mindestanforderungen definiert werden. Die BMW Group hat ihren Konzernanhang und den zusammengefassten Lagebericht vor diesem Hintergrund untersucht und die Erkenntnisse entsprechend in diesem Jahresabschluss umgesetzt. Im Wesentlichen wurde die Darstellung überarbeitet und Redundanzen wurden eliminiert. (b) Vom IASB herausgegebene, aber noch nicht angewendete Rechnungslegungsvorschriften, die für die BMW Group wesentlich sind: scroll
IFRS 9 (Finanzinstrumente) enthält zunächst neue Regelungen zur Klassifizierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte, die zum einen auf dem Geschäftsmodell des Unternehmens und zum anderen auf den Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme (Solely Payments of Principal and Interest; SPPI) basieren. IFRS 9 führt zudem ein neues Modell zur Ermittlung von Wertminderungen ein, das auf den erwarteten Kreditausfällen basiert. Darüber hinaus wurden die Vorschriften für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) überarbeitet mit der Zielsetzung, eine stärkere Annäherung an das Risikomanagement zu erreichen. Derzeit werden die Auswirkungen der Anwendung des IFRS 9 auf den Konzernabschluss untersucht. Nach den bisherigen Analysen könnte es bei bestimmten finanziellen Vermögenswerten wegen der Nichterfüllung der Zahlungsstromkriterien zu einer Änderung der Bewertungsmethode von der Kategorie fortgeführte Anschaffungskosten zur Kategorie Fair Value kommen. Nach derzeitiger Einschätzung betrifft dies jedoch nur einen begrenzten Umfang von Vermögenswerten, sodass daraus keine wesentlichen Bewertungseffekte erwartet werden. Die Umsetzung des neuen Wertminderungsmodells erfordert insbesondere im Segment Finanzdienstleistungen umfangreiche Prozess- und Systemanpassungen. Diese Anpassungen sind zentralseitig und in den Tochtergesellschaften weitgehend implementiert. Der Gesamteffekt kann allerdings noch nicht verlässlich beziffert werden, da der Datenanlieferungsprozess der Tochtergesellschaften noch validiert werden muss und wesentliche Umsetzungselemente des neuen Standards, insbesondere das Transferkriterium für die Wertberichtigungsstufen, erst im Laufe des Geschäftsjahres 2017 final festgelegt werden. Nach den bisherigen Erkenntnissen ist nicht mit wesentlichen Änderungen bei den Wertberichtigungen zu rechnen. Hinsichtlich der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen wird nach bisheriger Einschätzung insbesondere erwartet, dass ein größerer Teil der Rohstoffsicherungsgeschäfte nach den Regelungen für Hedge Accounting abgebildet werden kann. Überdies sind Veränderungen der Zeitwerte von Optionen als Kosten der Sicherungsmaßnahmen (Cost of Hedging) während der Laufzeit als Bestandteil des kumulierten übrigen Eigenkapitals zu erfassen. Damit kann die Volatilität im Finanz- und Konzernergebnis signifikant reduziert werden. Noch nicht abschließend geklärt ist der Ausweis der Cost of Hedging in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Dadurch könnte es zu Verschiebungen zwischen dem Ergebnis vor Finanzergebnis und dem Finanzergebnis kommen. IFRS 9 verlangt im Bereich Klassifizierung und Bewertung eine retrospektive Anwendung, während die neuen Regelungen für Hedge Accounting grundsätzlich prospektiv anzuwenden sind. Die BMW Group beabsichtigt, von der Ausnahme Gebrauch zu machen, Vergleichsinformationen für vorhergehende Perioden hinsichtlich der Änderungen der Klassifizierung und Bewertung (einschließlich der Wertminderung) nicht anzupassen. Der neue Standard IFRS 15 (Umsatzerlöse aus Kundenverträgen) verfolgt das Ziel, die Vielzahl der Regelungen und Interpretationen zur Umsatzrealisierung in einem Standard zusammenzuführen. Ebenso wurden durch den neuen Standard einheitliche Grundprinzipien für alle Branchen und alle Kategorien festgelegt. Der neue Standard basiert auf einem Fünfstufenmodell, das den Umsatz aus Kundenverträgen regelt. Diese Umsätze sind entweder zeitraumbezogen oder zu einem bestimmten Zeitpunkt zu realisieren. Ein deutlicher Unterschied zum bisherigen Standard ist der erhöhte Spielraum für Schätzungen und die Einführung von Schwellenwerten, was die Höhe und den Zeitpunkt der Umsatzrealisierung beeinflusst. Für die BMW Group ergibt sich aus der Bilanzierung von Rückkaufvereinbarungen und Rückgaberechten für Verkäufe von Fahrzeugen, die das Segment Finanzdienstleistungen zukünftig vermietet, ein früherer Zeitpunkt für die Konsolidierungen. Die Anwendung des IFRS 15 führt zu einer einmaligen Eigenkapitalminderung, die zu Beginn der ersten Periode, die nach den neuen Regeln dargestellt wird, rückwirkend erfasst wird. Die Höhe dieses Umstellungseffekts ist im Wesentlichen abhängig vom Fahrzeugportfolio im Händlerbestand, von der erwarteten Zahl abzuschließender Leasingverträge und den zu eliminierenden Zwischenergebnissen im Zeitpunkt der Umstellung. Nach bisheriger Analyse wird auf Grundlage dieser Parameter zum 31. Dezember 2016 eine Eigenkapitalminderung in Höhe von 650 Mio. € geschätzt. In der Periode der Erstanwendung sowie in den nachfolgenden Perioden werden keine wesentlichen Auswirkungen in der Bilanzierung erwartet. Bei Mehrkomponentenverträgen mit variablen Gegenleistungsbestandteilen kommt es durch eine Änderung in der Allokation der Transaktionspreise zu einer höheren Umsatzrealisierung aus Fahrzeugverkäufen und zu einer niedrigeren Umsatzabgrenzung für die Serviceverträge. Jedoch führt diese zeitliche Verschiebung der Umsatzrealisierung weder im Umstellungszeitpunkt noch in den Folgeperioden zu wesentlichen Effekten in der Bilanzierung. Bei Rückkaufvereinbarungen mit Kunden kann sich im Einzelfall eine unterschiedliche Bilanzierung ergeben, die zu einer zeitlichen Verschiebung der Umsatzrealisierung führt. Auch hieraus werden keine bedeutenden Effekte in der Bilanzierung erwartet. Es wird beabsichtigt, den neuen Standard im Zeitpunkt der Umstellung vollständig retrospektiv anzuwenden. Der neue Standard IFRS 16 (Leasingverhältnisse) erfordert für Leasingnehmer einen vollkommen neuen Ansatz für die bilanzielle Abbildung von Leasingverhältnissen. War nach IAS 17 für die bilanzielle Erfassung eines Leasingverhältnisses die Übertragung wesentlicher Chancen und Risiken am Leasingobjekt entscheidend, so ist künftig grundsätzlich jedes Leasingverhältnis beim Leasingnehmer als Finanzierungsvorgang in der Bilanz abzubilden. Anwendungserleichterungen sind für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingvermögenswerte von geringem Wert möglich. Für Leasinggeber sind die Bilanzierungsvorschriften, insbesondere im Hinblick auf die weiterhin erforderliche Klassifizierung von Leasingverhältnissen, weitgehend unverändert geblieben. Da sich die BMW Group noch in einer sehr frühen Phase der Einführung von IFRS 16 befindet, sind die Auswirkungen des Standards auf den Konzernabschluss aus Leasingnehmer- und Leasinggebersicht noch nicht gänzlich absehbar. Auch die Entscheidung hinsichtlich der Methode der erstmaligen Anwendung des Standards steht noch aus. Eine vorzeitige Anwendung ist für alle neuen IFRS-Regelungen zulässig. Die BMW Group wird nach bisherigem Stand keine der neuen Regelungen vorzeitig anwenden. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN-UND- VERLUST-RECHNUNG06 UmsatzerlöseDie Umsatzerlöse ergeben sich aus folgenden Tätigkeiten: scroll
Die Gliederung der Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen ist aus der Segmentberichterstattung unter der → Textziffer [44] ersichtlich. 07 UmsatzkostenDie Umsatzkosten setzen sich wie folgt zusammen: scroll
In den Gewährleistungsaufwendungen sind Vorsorgen für Rückrufaktionen enthalten, deren erwartete Aufwendungen die bisher berücksichtigten Beträge übersteigen. Entsprechend erfolgte eine Zuführung zur Gewährleistungsrückstellung in Höhe von 678 Mio. €, unter anderem im Zusammenhang mit Airbags der Unternehmensgruppe Takata, dem ISOFIX Befestigungssystem für Kindersitze sowie der Bereitstellung des Netzwerkservices für Telematikdienste (2G). Die Herstellungskosten werden durch öffentliche Beihilfen in Form von geringeren Substanz- und Verbrauchsteuern in Höhe von 69 Mio. € (2015: 71 Mio. €) gemindert. Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen entwickeln sich wie folgt: scroll
08 Vertriebskosten und allgemeine VerwaltungskostenDie Vertriebskosten betragen 6.030 Mio. € (2015: 5.758 Mio. €). Sie enthalten vor allem Aufwendungen für Marketing, Werbung und Vertriebspersonal. Die allgemeinen Verwaltungskosten betragen 3.128 Mio. € (2015: 2.875 Mio. €) und resultieren im Wesentlichen aus Personal- sowie IT-Kosten. 09 Sonstige betriebliche Erträge und AufwendungenDie sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen beinhalten folgende Positionen: scroll
Die Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen und Aufwendungen aus der Bildung von Wertberichtigungen umfassen im Wesentlichen Wertberichtigungen auf Forderungen. 10 Zinsergebnisscroll
11 Übriges Finanzergebnisscroll
12 ErtragsteuernDie Ertragsteuern der BMW Group gliedern sich nach ihrer Herkunft wie folgt: scroll
In den laufenden Steueraufwendungen sind Erträge in Höhe von 174 Mio. € (2015: Aufwendungen in Höhe von 164 Mio. €) aus früheren Geschäftsperioden enthalten. Der Betrag der Minderung des Steueraufwands, der durch die Nutzung von Verlustvorträgen, für die bislang keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden, sowie bisher unberücksichtigte temporäre Differenzen und Steuergutschriften entstanden ist, beläuft sich auf 49 Mio. € (2015*: 41 Mio. €). Der Steueraufwand aus der Veränderung von Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern auf Verlust-vorträge und temporäre Differenzen beträgt 38 Mio. € (2015*: 82 Mio. €). Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gültig oder angekündigt sind. Unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Gewerbesteuer-Hebesatzes in Höhe von 425,0 % (2015: 425,0 %) ergibt sich der zugrunde gelegte inländische Ertragsteuersatz wie folgt: scroll
Bei den ausländischen Gesellschaften werden die latenten Steuern auf Basis der entsprechenden länderspezifischen Steuersätze berechnet. Sie liegen im Geschäftsjahr 2016 zwischen 12,5 % und 45,0 % (2015: zwischen 12,5 % und 46,9 %). Steuersatzänderungen führten in der Berichtsperiode zu einem latenten Steueraufwand von 70 Mio. € (2015: 36 Mio. €). Der Unterschied zwischen dem auf Basis des inländischen Steuersatzes ermittelten erwarteten Ertragsteueraufwand und dem ausgewiesenen Ertragsteueraufwand ist auf Ursachen zurückzuführen, die folgender Überleitungsrechnung zu entnehmen sind: scroll
Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen und Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Steuermehrungen gehen unverändert insbesondere auf Effekte aus nicht anrechenbaren Quellensteuern sowie auf laufende Verrechnungspreisthemen zurück. Der Steuerertrag für Vorjahre resultiert insbesondere aus Anpassungen bei Ertragsteuerforderungen und -rückstellungen für Vorjahre. Die sonstigen Abweichungen beinhalten diverse Überleitungspositionen, die unter anderem auch den Ergebnisanteil von at Equity bewerteten Gesellschaften beinhalten. Die Aufteilung der aktiven und passiven latenten Steuern auf Bilanzpositionen zum 31. Dezember geht aus nachfolgender Aufstellung hervor: scroll
Steuerliche Verlustvorträge, die im Wesentlichen unbegrenzt nutzbar sind, beliefen sich auf 637 Mio. € (2015: 468 Mio. €). Darin ist ein Teilbetrag von 464 Mio. € (2015: 345 Mio. €) enthalten, auf den aktive latente Steuern in Höhe von 158 Mio. € (2015: 100 Mio. €) wertberichtigt sind. In den Gesellschaften mit steuerlichen Verlustvorträgen werden latente Steuerforderungen ausgewiesen, die die latenten Steuerverbindlichkeiten um 90 Mio. € (2015: 104 Mio. €) übersteigen. Grundlage für den Ansatz der latenten Steuern ist die Einschätzung des Managements, dass es wahrscheinlich ist, dass die jeweiligen Gesellschaften zukünftig zu versteuernde Ergebnisse erzielen werden, mit denen die abzugsfähigen temporären Differenzen verrechnet werden können. Veräußerungsverluste (Capital Losses) in Großbritannien, die nicht im Zusammenhang mit der operativen Geschäftstätigkeit stehen, sanken währungsbedingt auf 1.926 Mio. € (2015: 2.234 Mio. €). Die aktiven latenten Steuern auf diese Verlustvorträge, die 327 Mio. € (2015: 402 Mio. €) betragen, sind wie in den Vorjahren vollständig abgewertet, da sie nur im Fall von Gewinnen aus Veräußerungen genutzt werden können. Die Saldierung umfasst die aktiven und passiven latenten Steuern der jeweiligen Gesellschaften beziehungsweise der jeweiligen steuerlichen Einheiten, sofern diese sich auf dieselbe Steuerbehörde beziehen. Die erfolgsneutral im Eigenkapital verrechneten latenten Steuern belaufen sich auf 1.812 Mio. € (2015: 2.004 Mio. €). Zusammenfassend stellt sich die Veränderung der Bestände latenter Steuern wie folgt dar: scroll
Aus Währungsumrechnung sind die erfolgsneutral erfassten latenten Steuern im Eigenkapital im laufenden Geschäftsjahr zusätzlich um 29 Mio. € gesunken (2015: um 43 Mio. € gestiegen). Latente Steuern auf einbehaltene Gewinne bei ausländischen Tochtergesellschaften in Höhe von 38,7 Mrd. € (2015: 33,7 Mrd. €) werden nicht berechnet, da vorgesehen ist, diese Gewinne zum Zwecke der Substanzerhaltung und Ausweitung des Geschäftsvolumens in den Unternehmen einzusetzen. Von einer Ermittlung der potenziellen steuerlichen Auswirkungen wurde wegen des unverhältnismäßig hohen Aufwands abgesehen. Die Steuererklärungen der Gesellschaften der BMW Group werden regelmäßig von inländischen und ausländischen Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren -unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit - sind, soweit ersichtlich und wahrscheinlich, in ausreichendem Umfang Rückstellungen für zukünftig mögliche Steuerverpflichtungen gebildet worden. 13 Ergebnis je Aktiescroll
Beim Ergebnis je Vorzugsaktie wurden nur die für das jeweilige Geschäftsjahr dividendenberechtigten Vorzugsaktien berücksichtigt. Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht wie im Vorjahr dem unverwässerten Ergebnis je Aktie. 14 PersonalaufwendungenIn den Kostenpositionen sind folgende Personalaufwendungen enthalten: scroll
Der Personalaufwand beinhaltet 61 Mio. € (2015: 48 Mio. €) an Aufwendungen für Personalanpassungen. Die Summe der beitragsorientierten Pensionsaufwendungen beträgt 90 Mio. € (2015: 71 Mio. €). Die Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung belaufen sich auf 607 Mio. € (2015: 571 Mio. €). Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer gliedert sich wie folgt: scroll
Für die Mitarbeiterzahlen zum Jahresende wird auf den zusammengefassten Lagebericht verwiesen. 15 Honoraraufwand des KonzernabschlussprüfersDer im Geschäftsjahr 2016 für den Konzernabschlussprüfer und sein Netzwerk erfasste Honoraraufwand nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB beträgt 23 Mio. € (2015: 23 Mio. €) und gliedert sich wie folgt: scroll
Die Honoraraufwendungen der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, umfassen ausschließlich Dienstleistungen für die BMW AG und ihre deutschen Tochtergesellschaften. 16 Zuwendungen der öffentlichen HandIm Geschäftsjahr 2016 wurden Zuwendungen für Vermögenswerte in Höhe von 31 Mio. € (2015: 33 Mio. €) sowie erfolgsbezogene Zuwendungen in Höhe von 126 Mio. € (2015: 132 Mio. €) erfolgswirksam erfasst. Im Wesentlichen beinhalten diese Zuwendungen öffentliche Mittel zur Strukturförderung und Zuschüsse für Werksaufbauten. ERLÄUTERUNGEN ZUR GESAMTERGEBNISRECHNUNG17 Angaben zur GesamtergebnisrechnungDas sonstige Ergebnis nach Steuern setzt sich wie folgt zusammen: scroll
Die latenten Steuern auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses stellen sich wie folgt dar: scroll
Das sonstige Ergebnis aus at Equity bewerteten Beteiligungen wird in der Darstellung der Entwicklung des Konzerneigenkapitals in Höhe von - 73 Mio. € (2015: 90 Mio. €) bei der Währungsumrechnung und in Höhe von 87 Mio. € (2015: -15 Mio. €) bei den zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten ausgewiesen. ERLÄUTERUNG ZUR BILANZ18 Entwicklung des Konzernanlagevermögens 2016scroll
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einschließlich Erstkonsolidierungen. Entwicklung des Konzernanlagevermögens 2015scroll
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einschließlich Verschmelzungen 19 Immaterielle VermögenswerteUnter den immateriellen Vermögenswerten werden hauptsächlich die aktivierten Entwicklungskosten für Fahrzeug- und Motorenprojekte sowie Zuschüsse für Werkzeugkosten, Lizenzen, erworbene Entwicklungsleistungen, Software und erworbene Kundenstämme ausgewiesen. In den übrigen immateriellen Vermögenswerten ist ein Markenrecht in Höhe von 42 Mio. € (2015: 48 Mio. €) enthalten. Dieses ist dem Segment Automobile zuzuordnen und unterliegt keiner planmäßigen Abschreibung, da die zeitliche Nutzung unbegrenzt ist. Die Abweichung zum Vorjahr ist ausschließlich währungsbedingt. Des Weiteren beinhalten die immateriellen Vermögenswerte einen aktivierten Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 33 Mio. € (2015: 33 Mio. €) in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Automobile sowie einen aktivierten Geschäfts- oder Firmenwert in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Finanzdienstleistungen in Höhe von 331 Mio. € (2015: 331 Mio. €). Immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 42 Mio. € (2015: 48 Mio. €) sind mit einem beschränkten Eigentumsrecht verbunden. Wie im Vorjahr ergab sich kein Wertberichtigungs- oder Wertaufholungsbedarf für immaterielle Vermögenswerte. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden für immaterielle Vermögenswerte wie im Vorjahr keine Fremdkapitalkosten aktiviert. 20 SachanlagenIm Geschäftsjahr 2016 ergab sich kein Wertberichtigungsbedarf (2015: 3 Mio. €). Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden wie im Vorjahr für Sachanlagen keine Fremdkapitalkosten aktiviert. In diesem Posten sind Grundstücke und Betriebsgebäude in Höhe von insgesamt 107 Mio. € (2015: 110 Mio. €) enthalten, deren wirtschaftliches Eigentum dem Konzern zugeordnet wird (Finance Lease). Die Leasingverträge der BMW AG mit einem Restbuchwert in Höhe von 90 Mio. € (2015: 102 Mio. €) haben Laufzeiten bis maximal 2030. Für die Verträge bestehen Preisanpassungsklauseln in Form von Indexmieten sowie Verlängerungs- und Kaufoptionen. Die Mindestleasingzahlungen stellen sich wie folgt dar: scroll
21 Vermietete ErzeugnisseDie Fälligkeiten der Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Lease-Verhältnissen in Höhe von 17.850 Mio. € (2015: 16.527 Mio. €) stellen sich wie folgt dar: scroll
An bedingten Leasingzahlungen, vor allem in Abhängigkeit von der Fahrleistung, wurden 46 Mio. € (2015: 54 Mio. €) vereinnahmt. Die Verträge beinhalten zum Teil Verlängerungs- und Kaufoptionen. Aufgrund von Änderungen der Restwerterwartungen ergeben sich bei den vermieteten Erzeugnissen Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 384 Mio. € (2015: 119 Mio. €) und keine Erträge aus Wertaufholungen (2015: 24 Mio. €). 22 At Equity bewertete BeteiligungenDie at Equity bewerteten Beteiligungen umfassen die Anteile an den Joint Ventures BMW Brilliance Automotive Ltd. (BMW Brilliance), an den Joint Ventures DriveNow GmbH & Co. KG und DriveNow Verwaltungs GmbH (DriveNow) sowie die Anteile an dem assoziierten Unternehmen THERE Holding B.V. (THERE). BMW Brilliance (Eigenkapitalanteil 50,0 %) produziert hauptsächlich Modelle der Marke BMW für den chinesischen Markt und verfügt des Weiteren über eine Motorenfertigung, mit der die zwei dort betriebenen Werke mit Benzinmotoren versorgt werden. DriveNow (Kapitalanteil 50,0 %) bietet als Carsharing-Unternehmen individuelle Mobilitätsdienstleistungen in großen deutschen Städten und im Ausland an. Die BMW AG, die Daimler AG, Stuttgart, und die AUDI AG, Ingolstadt, haben im August 2015 mit der Nokia Corporation, Helsinki, vereinbart, deren Geschäft für Karten und ortsbezogene Dienste (HERE-Gruppe) zu übernehmen. Die digitalen Karten der HERE-Gruppe schaffen die Grundlage für die nächste Generation der Mobilität und ortsbezogener Dienste. Sie bilden die Basis für neue Assistenzsysteme bis hin zum voll automatisierten Fahren. Zum Zweck des Unternehmenserwerbs wurden die THERE Holding B.V. sowie deren 100%ige Tochter HERE International B.V. (bis 28. Januar 2016: THERE Acquisition B.V.) gegründet. Die HERE International B.V. hat 100 % der Anteile an der HERE-Gruppe erworben. Die BMW Group ist über die BMW International Holding B.V. zu 33,3 % an der THERE Holding B.V. beteiligt. Mit Wirkung zum 4. Dezember 2015 hat THERE die HERE-Gruppe erworben. Vom Kaufpreis in Höhe von 2,6 Mrd. € wurden 2,0 Mrd. € über die Verwendung von Kapitaleinlagen und 0,6 Mrd. € über Bankkredite der HERE International B.V. finanziert. Der auf die BMW Group entfallende Anteil des Kaufpreises betrug rund 0,67 Mrd. €. THERE wird als assoziiertes Unternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss der BMW AG einbezogen und im Rahmen der Segmentberichterstattung dem Segment Automobile zugeordnet. Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Bilanzstichtag sowie aus Wesentlichkeitsgründen erfolgte keine Neubewertung des Equity-Ansatzes zum 31. Dezember 2015. Die Anteile wurden zu Anschaffungskosten im Abschluss zum 31. Dezember 2015 aktiviert. Die Einbeziehung des anteiligen Ergebnisses erfolgte 2016 mit einem Monat Zeitversatz, der zum 31. Dezember 2016 aufgehoben wurde. Die Kaufpreisallokation wurde im ersten Quartal 2016 abgeschlossen. Im Dezember 2016 unterzeichnete die THERE Holding B.V. Verträge zum Verkauf von insgesamt 25 % der Anteile an der HERE International B.V. Der Verkauf eines Anteils von 15 % an die Intel Holdings B.V., Schiphol-Rijk, wurde im Januar 2017 vollzogen. Des Weiteren wurde ein Anteil von 10 % an ein Konsortium, bestehend aus NavInfo Co. Ltd., Peking, Tencent Holdings Ltd., Shenzhen, und GIC Private Ltd., Singapur, veräußert. Der Vollzug der Transaktion wird nach Zustimmung der entsprechenden Behörden im ersten Halbjahr 2017 erwartet. In den folgenden Tabellen werden Finanzinformationen zu at Equity bewerteten Beteiligungen zusammengefasst: scroll
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1
entspricht dem von den Gesellschaftern zur
Verfügung gestellten konsolidierten Kapital der DriveNow GmbH &
Co. KG und ihrer Tochtergesellschaften 23 Forderungen aus FinanzdienstleistungenDie Forderungen aus Finanzdienstleistungen setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Es bestehen nicht garantierte Restwerte in Höhe von 118 Mio. € (2015: 165 Mio. €), die zugunsten des Leasinggebers anfallen. Wertberichtigungenscroll
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Finanzdienstleistungen, die ausschließlich im Segment Finanzdienstleistungen anfallen, entwickelten sich wie folgt: scroll
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geänderter Anfangsbestand aufgrund erstkonsolidierter
Gesellschaften scroll
Der geschätzte Marktwert der Sicherheiten, die für wertberichtigte Forderungen gehalten werden, beträgt zum Bilanzstichtag 30.542 Mio. € (2015: 26.992 Mio. €). Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Fahrzeuge. Der Bilanzansatz der Vermögenswerte, die als Sicherheiten gehalten und aufgrund eines Zahlungsausfalls in Anspruch genommen wurden, beträgt 153 Mio. € (2015: 40 Mio. €). Den Finance Leases liegen folgende Details zugrunde: scroll
24 FinanzforderungenDie Finanzforderungen setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Der die Altersteilzeitverpflichtung (Erfüllungsrückstand) übersteigende Wert der Investmentanteile von 17 Mio. € (2015: 12 Mio. €) wird unter den sonstigen Finanzforderungen ausgewiesen. Der Sicherung von Verpflichtungen aus Altersteilzeitverhältnissen dienen Investmentanteile, die im Rahmen von Contractual Trust Arrangements (CTA) durch den BMW Trust e.V., München, verwaltet und deshalb mit dem Erfüllungsrückstand aus Altersteilzeitverpflichtungen saldiert werden. Die Wertpapiere und Investmentanteile umfassen kurzfristig zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und beinhalten: scroll
Die vertraglichen Restlaufzeiten des Bestands an Schuldtiteln ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle: scroll
Wertberichtigungen und KreditrisikoDie Forderungen aus dem Kreditkartengeschäft setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus dem Kreditkartengeschäft entwickelten sich wie folgt: scroll
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25 ErtragsteueransprücheErtragsteueransprüche von 1.938 Mio. € (2015: 2.381 Mio. €) beinhalten Ansprüche in Höhe von 351 Mio. € (2015: 519 Mio. €), deren Begleichung in einem Zeitraum von mehr als einem Jahr erwartet wird. Abhängig vom Verlauf der zugrunde liegenden Verfahren kann der Ausgleich der Ansprüche auch zu einem früheren Zeitpunkt erfolgen. 26 Sonstige VermögenswerteDie sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Aktive Rechnungsabgrenzungen ergeben sich im Wesentlichen durch Vorauszahlungen für Zinsen und Händlerprovisionen. Vom ausgewiesenen Betrag sind 1.018 Mio. € (2015: 795 Mio. €) innerhalb eines Jahres fällig. Die Sicherheitsleistungen umfassen im Wesentlichen geschäftsübliche Sicherheiten in Form von Bankeinlagen für den Verkauf von Forderungen. 27 VorräteDer ausgewiesene Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen: scroll
Von dem Gesamtbetrag der zum 31. Dezember 2016 bilanzierten Vorräte sind 871 Mio. € (2015: 1.054 Mio. €) zu ihrem Nettoveräußerungswert bilanziert. Die im Geschäftsjahr 2016 erfassten Wertminderungen auf den Nettoveräußerungswert betragen 101 Mio. € (2015: 486 Mio. €). Die Wertminderungen aus dem Vorjahr resultierten vor allem aus Unfällen und Naturkatastrophen. Aus den Vorräten wurden im Geschäftsjahr 2016 Umfänge in Höhe von 55.129 Mio. € (2015: 55.536 Mio. €) als Aufwand erfasst. 28 Forderungen aus Lieferungen und LeistungenDie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt: scroll
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Des Weiteren bestehen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die überfällig, aber nicht wertberichtigt sind. Die Überfälligkeiten gliedern sich in die folgenden Zeitbänder: scroll
Bei den Forderungen, die im Zeitraum zwischen einem und 30 Tagen überfällig sind, treten in der Regel keine Zahlungsausfälle ein, da die Überfälligkeiten im Wesentlichen auf zeitlichen Buchungsunterschieden beruhen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden generell Sicherheiten in Form von einbehaltenen Fahrzeugdokumenten und Bankbürgschaften gehalten, sodass das Ausfallrisiko sehr begrenzt ist. 29 EigenkapitalZahl der ausgegebenen Aktienscroll
Sämtliche Aktien lauten auf den Inhaber und haben einen Nennwert von 1,00 €. Die Vorzugsaktien, die kein Stimmrecht haben, sind mit einem Vorabgewinn (Mehrdividende) in Höhe von 0,02 € je Aktie ausgestattet. Im Rahmen eines Belegschaftsaktienprogramms wurden im Jahr 2016 an die Mitarbeiter 305.029 Vorzugsaktien zu einem Vorzugskurs von 44,14 € je Aktie veräußert. Diese sind erst für das Geschäftsjahr 2017 dividendenberechtigt. Für das Belegschaftsaktienprogramm wurden 29 Vorzugsaktien am Kapitalmarkt zurückgekauft. Das Grundkapital stieg in Höhe von 0,3 Mio. € durch die Ausgabe von 305.000 Vorzugsaktien ohne Stimmrecht an die Belegschaft. Damit beträgt die Anzahl der genehmigten Aktien beziehungsweise das Genehmigte Kapital der BMW AG, das befristet bis zum 14. Mai 2019 zur Ausgabe von 5 Mio. stimmrechtslosen Vorzugsaktien in Höhe von nominal 5,0 Mio. € ermächtigt, am Bilanzstichtag noch 4,2 Mio. Stück beziehungsweise 4,2 Mio. €. KapitalrücklageDie Kapitalrücklage enthält Agios aus der Ausgabe von Aktien und beträgt 2.047 Mio. € (2015: 2.027 Mio. €). Die Veränderung ergibt sich aus der Kapitalerhöhung zur Ausgabe von Vorzugsaktien an Mitarbeiter in Höhe von 20,1 Mio. €. GewinnrücklagenDie Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Darüber hinaus werden die Neubewertungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen in den Gewinnrücklagen ausgewiesen. Es wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2016 der BMW AG in Höhe von 2.300 Mio. € wie folgt zu verwenden:
Die vorgeschlagene Ausschüttung wurde nicht als Verbindlichkeit im Konzernabschluss bilanziert. Kumuliertes übriges EigenkapitalIm kumulierten übrigen Eigenkapital sind die Differenzen aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen, die Effekte aus der erfolgsneutralen Marktbewertung von derivativen Finanzinstrumenten und Wertpapieren sowie erfolgsneutral erfasste latente Steuern auf diese Positionen ausgewiesen. Angaben zum KapitalmanagementDas Kapitalmanagement der BMW Group verfolgt das Ziel, langfristig die Unternehmensfortführung zu sichern und angemessene Renditen für die Anteilseigner zu erwirtschaften. Die Kapitalstruktur wird dahin gehend gesteuert, dass sie den Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie Risiken aus den zugrunde liegenden Vermögenswerten Rechnung trägt. Für die BMW Group existieren keine einheitlichen externen Mindesteigenkapitalanforderungen, jedoch befinden sich im Segment Finanzdienstleistungen einzelne Gesellschaften, die den Eigenkapitalanforderungen der jeweiligen Bankenaufsicht unterliegen. Als Instrumente zur Kapitalsteuerung dienen unter anderem Dividendenzahlungen an Anteilseigner und Aktienrückkäufe. Überdies verfügt die BMW Group über ein aktives Fremdkapitalmanagement. In seinem Rahmen wird die Fremdkapitalbeschaffung anhand einer Zielverbindlichkeitenstruktur (Target Debt Structure) gesteuert. Bei der Auswahl der Finanzinstrumente steht eine fristenkongruente Finanzierung im Vordergrund, die über die Steuerung der Laufzeiten erreicht wird. Um unsystematische Risiken zu reduzieren, verfügt die BMW Group über eine Diversifikation von Finanzinstrumenten an den weltweiten Kapitalmärkten. Die Kapitalstruktur stellt sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar: scroll
Der Eigenkapitalanteil der Aktionäre der BMW AG stieg im Geschäftsjahr um 0,8 Prozentpunkte. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Gewinnrücklagen zurückzuführen. 30 Rückstellungen für PensionenBei leistungsorientierten Versorgungsplänen (Defined Benefit Plans) besteht die Verpflichtung des Unternehmens darin, die zugesagten Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter zu erfüllen, wobei zwischen rückstellungs- und fondsgedeckten Versorgungssystemen unterschieden wird. In Deutschland sind die Versorgungszusagen zum Großteil durch das in den BMW Trust e.V., München, eingebrachte Vermögen im Rahmen eines Contractual Trust Arrangement (CTA) gedeckt. Des Weiteren bestehen fondsgedeckte Versorgungspläne insbesondere in den Ländern Großbritannien, USA, Schweiz, Niederlande, Belgien und Japan. Inzwischen sind die meisten leistungsorientierten Versorgungspläne für Neuzugänge geschlossen. Für die Bewertung der Höhe der Pensionsverpflichtung (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen beziehungsweise Defined Benefit Obligation) spielen insbesondere die nachstehenden Parameter eine Rolle, die von der wirtschaftlichen Situation des jeweiligen Landes abhängen. Für Deutschland, Großbritannien und die übrigen Länder sind hierfür folgende gewichtete Durchschnitte angegeben: scroll
In den Ländern, in denen leistungsorientierte Versorgungspläne mit wesentlichem Umfang bestehen, kommen die folgenden Sterbetafeln zur Anwendung: scroll
In Deutschland ist darüber hinaus der Festbetragstrend eine wesentliche versicherungsmathematische Prämisse für die Ermittlung der zu erwartenden Leistung im Renteneintritt. Der Festbetragstrend beträgt wie im Vorjahr 2,0 %. Unter Berücksichtigung der Berechnungsgrundlagen nach IAS 19 resultieren die folgenden Bilanzwerte der Pensionszusagen: scroll
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In der BMW Group bestehen zahlreiche leistungsorientierte Versorgungspläne. Unter dem Motto THE NEXT 100 YEARS erhielten nahezu alle Beschäftigten der BMW Group im Rahmen des 100-jährigen Bestehens des Unternehmens eine Jubiläumssonderzuwendung. Entsprechend den jeweiligen länderspezifischen Möglichkeiten wurde sie in den jeweiligen Pensionsplan eingebracht beziehungsweise einmalig ausbezahlt. Nachfolgend sind die Versorgungspläne mit wesentlichem Umfang beschrieben. DeutschlandIn Deutschland bestehen sowohl arbeitgeber- als auch arbeitnehmerfinanzierte Versorgungspläne. Die Versorgungsleistungen umfassen neben dem Altersruhegeld auch Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen. Beim Persönlichen Vorsorgekapital handelt es sich um einen arbeitnehmerfinanzierten, beitragsorientierten Versorgungsplan mit Mindestverzinsung. Aufgrund der Mindestverzinsung wird der Plan als leistungsorientiert eingestuft. Für die Mitarbeiter besteht im Rahmen dieses Plans die Möglichkeit, auf Entgeltbestandteile zugunsten einer Versorgungszusage zu verzichten. Bei Eintritt des Versorgungsfalls wird der höhere Wert aus aktuellem Depotwert und garantiertem Mindestbetrag ausgezahlt. Weiterhin bestehen leistungsorientierte Versorgungszusagen, bei denen die Höhe der Versorgungsleistung durch Multiplikation eines Festbetrags mit der Anzahl der vollendeten Dienstjahre ermittelt wird. Darüber hinaus bestehen endgehaltsabhängige Zusagen. Die leistungsorientierten Pläne wurden für Neuzugänge geschlossen. Diese erhalten seit 1. Januar 2014 eine beitragsorientierte Zusage mit Mindestverzinsung. Unter dem Motto THE NEXT 100 YEARS wurde die beitragsorientierte Zusage mit Mindestverzinsung durch eine Jubiläumssonderzuwendung als Startbaustein für Mitarbeiter erweitert. Das Vermögen der deutschen Pensionspläne wird treuhänderisch vom BMW Trust e.V., München, über ein CTA verwaltet. Die Organe des Vereins umfassen den Vorstand und die Mitgliederversammlung. Der BMW Trust e.V., München, verfügt derzeit über sieben Mitglieder und drei von der Mitgliederversammlung gewählte Vorstände. Der Vorstand verantwortet grundsätzlich die Kapitalanlage des BMW Trust e.V., München, erstellt und beschließt die Anlagerichtlinien und überwacht deren Umsetzung. Mitglieder des Vereins können Arbeitnehmer, leitende Angestellte sowie Mitglieder des Vorstands sein. Einmal im Kalenderjahr findet eine ordentliche Mitgliederversammlung statt, zu deren Aufgaben insbesondere die Entgegennahme des Rechenschaftsberichts und die Entlastung des Vorstands sowie Satzungsänderungen gehören. GroßbritannienIn Großbritannien bestehen leistungsorientierte Versorgungspläne, die vorwiegend arbeitgeberfinanziert sind und arbeitnehmerfinanzierte Bestandteile mittels Entgeltumwandlung beinhalten. Diese unterliegen den in Großbritannien geltenden gesetzlichen Mindestdotierungsverpflichtungen. Die Versorgungsleistungen der Pläne umfassen Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen. Die leistungsorientierten Versorgungspläne wurden für Neuzugänge geschlossen. Diese werden seit 1. Januar 2014 in einen beitragsorientierten Versorgungsplan aufgenommen. Die Planverwaltung obliegt den Treuhandgesellschaften BMW Pension Trustees Limited, Hams Hall, beziehungsweise BMW (UK) Trustees Limited, Hams Hall, die unabhängig von der BMW Group agieren. Die BMW (UK) Trustees Limited, Hams Hall, wird von elf Treuhändern vertreten, die BMW Pension Trustees Limited, Hams Hall, von fünf Treuhändern. Mindestens ein Drittel der Treuhänder muss von den Planteilnehmern gewählt werden. Die Treuhänder vertreten die Interessen der Planteilnehmer und entscheiden über Anlagestrategien. Nachdotierungen werden nach Abstimmung mit der BMW Group festgelegt. Die bilanzielle Entwicklung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen lässt sich wie folgt herleiten: scroll
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Der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand ergibt sich aus einer Plananpassung der leistungsorientierten Zusage in Deutschland. Künftig werden jährlich zwölf monatliche Rentenzahlungen an den Anspruchsberechtigten und eine Erhöhung der laufenden Versorgungsleistungen mit 1 % p.a. für Versorgungszusagen, die seit 1999 erteilt wurden, garantiert. Die Mittelanlage der Pensionsfonds orientiert sich an dem Cashflow-Profil sowie an der Risikostruktur der Pensionsverpflichtungen und erfolgt in verschiedenen Anlageklassen. Das Fondsvermögen in Deutschland, Großbritannien und den übrigen Ländern setzt sich wie folgt zusammen: scroll
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Die Einzahlungen des Arbeitgebers in das Planvermögen werden im folgenden Jahr voraussichtlich 1.190 Mio. € betragen. Für die BMW Group ergeben sich Risiken aus den Pensionszusagen von leistungsorientierten Pensionsplänen sowie aus beitragsorientierten Pensionsplänen mit Mindestgarantie. Die Abzinsungssätze zur Berechnung der Pensionsverpflichtung unterliegen Marktschwankungen und beeinflussen damit deren Höhe. Auch eine Veränderung anderer versicherungsmathematischer Parameter, wie beispielsweise der Inflationserwartungen, wirkt sich auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen aus. Um das Währungsrisiko gering zu halten, wird ein Großteil des Vermögens entweder in der Währung des jeweiligen Plans investiert oder mittels Währungsderivaten abgesichert. Im Rahmen der internen Risikoberichterstattung und zur internen Steuerung werden die finanziellen Risiken der Pensionspläne in Form eines Defizit-Value-at-Risk berichtet. Weiterhin wird die Anlagestrategie regelmäßig in Zusammenarbeit mit externen Beratern überprüft mit dem Ziel, die Anlagestruktur an den Laufzeiten der Pensionszahlungen sowie an der erwarteten Entwicklung der Pensionsverpflichtungen auszurichten. Auf diese Weise werden Schwankungen der Pensionsdefizite verringert. Die Anwartschaftsbarwerte der Versorgungszusagen teilen sich wie folgt auf aktive Mitarbeiter, unverfallbar ausgeschiedene Mitarbeiter und Rentner auf: scroll
Die im Folgenden dargestellte Sensitivitätsbetrachtung zeigt, wie die Veränderung einzelner Faktoren am Abschlussstichtag die Anwartschaftsbarwerte beeinflusst hätte. Eine Aggregation der Sensitivitäten ist folglich nur eingeschränkt möglich. Da die Verpflichtungsveränderung einem nicht linearen Verlauf unterliegt, sind Schätzungen auf Basis der angegebenen Sensitivitäten nur unter dieser Restriktion möglich. Die Berechnung der Sensitivitäten mit anderen als den jeweils angegebenen Bandbreiten kann daher zu einer nicht proportionalen Veränderung der Anwartschaftsbarwerte führen. scroll
In Großbritannien erfolgt die Berechnung der Sensitivität des Rententrends unter Berücksichtigung von Beschränkungen durch Caps und Floors. 31 Sonstige RückstellungenDie sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt: scroll
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In den Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Personal- und Sozialbereich sind im Wesentlichen Verpflichtungen für erfolgsabhängige Entgeltbestandteile, für Altersteilzeit sowie Jubiläumsaufwendungen enthalten. Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb enthalten überwiegend Vorsorgen für Gewährleistungsverpflichtungen. Die Inanspruchnahme kann sich je nach Eintreten des Anspruchs über den gesamten Garantie- und Gewährleistungszeitraum erstrecken. Die erwarteten Erstattungsansprüche zum 31. Dezember 2016 betragen 779 Mio. € (2015: 711 Mio. €). Daneben werden erwartete Zahlungen aus Boni, Rabatten und sonstigen Preisnachlässen erfasst. Die Rückstellungen für andere Verpflichtungen betreffen eine Vielzahl erkennbarer Einzelrisiken und ungewisser Verpflichtungen, im Wesentlichen aus Prozess- und Haftungsrisiken. Von der Auflösung werden 480 Mio. € (2015: 550 Mio. €) in den Umsatzkosten sowie den Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten ausgewiesen. 32 ErtragsteuerverpflichtungenLaufende Ertragsteuerverpflichtungen in Höhe von 1.074 Mio. € (2015: 1.441 Mio. €) beinhalten Verpflichtungen in Höhe von 33 Mio. € (2015: 485 Mio. €), deren Begleichung in einem Zeitraum von mehr als zwölf Monaten erwartet wird. Abhängig vom Verlauf der zugrunde liegenden Verfahren kann der Ausgleich der Verpflichtungen auch zu einem früheren Zeitpunkt erfolgen. Von den laufenden Ertragsteuerverpflichtungen in Höhe von 1.074 Mio. € (2015: 1.441 Mio. €) entfallen 269 Mio. € (2015: 288 Mio. €) auf Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern und 805 Mio. € (2015: 1.153 Mio. €) auf Rückstellungen für Ertragsteuern. 33 FinanzverbindlichkeitenUnter den Finanzverbindlichkeiten werden sämtliche Verpflichtungen der BMW Group aus dem Finanzverkehr ausgewiesen, die zum jeweiligen Bilanzstichtag bestanden. Sie setzen sich wie folgt zusammen: scroll
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Die Verbindlichkeiten aus dem Einlagengeschäft sind auf die Geschäftstätigkeit der konzerneigenen Banken - im Wesentlichen in Deutschland und den USA - zurückzuführen, die sowohl Anlage- als auch Investmentprodukte anbieten. Die Anleihen setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Den Commercial Paper liegen folgende Details zugrunde: scroll
34 Sonstige VerbindlichkeitenDie sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten folgende Themen: scroll
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Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Boni für bereits erbrachte Leistungen sowie Verkaufshilfen, Provisionen und Kundenguthaben. Die passiven Rechnungsabgrenzungen entfallen auf folgende Themen: scroll
In den Abgrenzungen aus Serviceverträgen werden Service- und Reparaturleistungen sowie Telematikdienste und Pannenhilfe, die bei dem Verkauf eines Fahrzeugs als Nebenleistung vereinbart werden, bilanziert (Mehrkomponentenverträge). In den Abgrenzungen aus Leasingfinanzierung sind im Wesentlichen Leasingsonderzahlungen enthalten. Die Zuschüsse und Zulagen umfassen zum Großteil öffentliche Mittel zur Strukturförderung, die in die Produktionsstätten in Brasilien, Mexiko, Leipzig und Berlin investiert sind. Diese sind zum Teil an Auflagen hinsichtlich Haltefristen für die geförderten Vermögenswerte von bis zu fünf Jahren und/oder Mindestbeschäftigtenzahlen geknüpft. Die Zuschüsse und Zulagen werden über die Nutzungsdauer der geförderten Anlagegegenstände ertragswirksam aufgelöst. 35 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und LeistungenDie Restlaufzeit der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar: scroll
SONSTIGE ANGABEN36 Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle VerpflichtungenEventualverbindlichkeitenEs bestehen folgende Eventualverbindlichkeiten: scroll
In den sonstigen Eventualverbindlichkeiten sind im Wesentlichen Rechtsstreitigkeiten sowie Steuer- und Zollrisiken enthalten. Die BMW Group wurde bei verschiedenen Fahrzeugmodellen behördlich zu Rückrufaktionen aufgefordert, die im Zusammenhang mit Airbags der Unternehmensgruppe Takata stehen. Hierfür wurden Vorsorgen im Rahmen von Gewährleistungsrückstellungen getroffen. Jedoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere BMW Group Fahrzeuge von zukünftigen Rückrufaktionen betroffen sein können. Weitere Angaben nach IAS 37.86 können zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der andauernden technischen Untersuchungen nicht gemacht werden. Im Juni 2016 führte das Bundeskartellamt Durchsuchungen im Bereich Stahleinkauf bei mehreren Automobilherstellern und Zulieferern, unter anderem auch bei der BMW AG, durch. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Weiter gehende Angaben sind derzeit nicht möglich. Die BMW Group trifft anhand der zum Erstellungszeitpunkt vorhandenen Erkenntnisse eine bestmögliche Schätzung der Eventualverbindlichkeiten. Diese Einschätzung kann sich im Zeitablauf verändern und wird regelmäßig den neuen Erkenntnissen und Gegebenheiten angepasst. Ein Teil der Risiken wird über Versicherungen abgedeckt. Die BMW Group sieht nach IAS 37 von Angaben zu Rechtsstreitigkeiten sowie Steuer- und Zollrisiken ab, sofern diese Angaben das Ergebnis des jeweiligen Verfahrens ernsthaft beeinträchtigen können oder eine Angabe nicht praktikabel ist. Zum heutigen Zeitpunkt erwartet die BMW Group aus diesen Verfahren keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage. Sonstige finanzielle VerpflichtungenNeben Verbindlichkeiten, Rückstellungen und Haftungsverhältnissen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen insbesondere aus Miet- und Leasingverträgen für Gebäude, Grundstücke, Maschinen, Werkzeuge, Büro- und sonstige Einrichtungen. Die Verträge haben Laufzeiten von einem bis zu 85 Jahren und beinhalten zum Teil Verlängerungs- und Kaufoptionen sowie Preisanpassungsklauseln in Form von Index- und Staffelmieten, unter anderem auf Inflationsausgleich. Im Geschäftsjahr 2016 wurde für Zahlungen aus Operating Leases ein Betrag in Höhe von 432 Mio. € (2015: 315 Mio. €) aufwandswirksam erfasst. Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Mietverträgen und Operating Leases setzt sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammen: scroll
Des Weiteren bestehen für die BMW Group zum Stichtag folgende Verpflichtungen: scroll
37 FinanzinstrumenteDie Buchwerte von Finanzinstrumenten sind in der nachfolgenden Darstellung den IAS-39-Kategorien und den Barmitteln zugeordnet: * AKTIVAscroll
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PASSIVAscroll
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Die folgende Tabelle stellt die beizulegenden Zeitwerte sowie die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar, die zu Anschaffungskosten oder fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wurden und deren Buchwerte vom beizulegenden Zeitwert abweichen. Für einige Bilanzpositionen wird aufgrund ihrer überwiegend kurzen Laufzeit angenommen, dass der Marktwert dem Buchwert entspricht. scroll
Marktwertbewertung von FinanzinstrumentenDer Diskontierung zum 31. Dezember 2016 liegen folgende Zinsstrukturen zugrunde: scroll
Falls notwendig, wurden die Zinssätze der Zinsstrukturkurven entsprechend Bonität und Risiko des zugrunde liegenden Finanzinstruments angepasst. Der Bewertung von Rohstoffderivaten liegen folgende Quotierungen zugrunde: scroll
Zum Fair Value bilanzierte Finanzinstrumente werden gemäß IFRS 13 in verschiedene Bewertungslevel eingeteilt. Hierbei handelt es sich um Finanzinstrumente, die 1. zu aktuellen Marktpreisen in einem aktiven Markt für identische Finanzinstrumente bewertet werden (Level 1), 2. zu aktuellen Marktpreisen in einem aktiven Markt für vergleichbare Finanzinstrumente oder mit Bewertungsmodellen, deren wesentliche Inputfaktoren auf beobachtbare Marktdaten zurückzuführen sind, bewertet werden (Level 2) oder 3. mithilfe von Inputfaktoren bewertet werden, die nicht auf beobachtbaren Marktpreisen basieren (Level 3). Die Einteilung in Bewertungslevel stellt sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar: scroll
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Sonstige Finanzanlagen (zur Veräußerung verfügbar) werden in Höhe von 347 Mio. € (2015: 184 Mio. €) zu Anschaffungskosten bewertet, da notierte Marktpreise nicht verfügbar sind oder nicht verlässlich bestimmt werden können. Sie werden deswegen nicht in die Levelhierarchie eingeordnet. Darüber hinaus werden sonstige Finanzanlagen in Höhe von 213 Mio. € (2015: 244 Mio. €) zum beizulegenden Zeitwert bewertet, da notierte Marktpreise verfügbar sind. Diese werden in Level 1 ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2016 haben wie im Vorjahr keine Umgliederungen innerhalb der Levelhierarchie stattgefunden. Bei den Finanzinstrumenten, für die ein Fair Value lediglich für die Anhangangaben berechnet wurde, wurde er mithilfe der Discounted-Cashflow-Methode und unter Berücksichtigung des eigenen Ausfallrisikos ermittelt. Die Marktwerte können daher dem Level 2 zugeordnet werden. Saldierung von FinanzinstrumentenIn der BMW Group ist die Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten bei derivativen Finanzinstrumenten zu berücksichtigen. Eine bilanzielle Saldierung erfolgt aufgrund von Nichterfüllung notwendiger Voraussetzungen jedoch nicht. Da einklagbare Globalverrechnungsverträge oder ähnliche Vereinbarungen vorliegen, wäre eine Saldierung beispielsweise im Insolvenzfall grundsätzlich möglich. Sie hätte folgende Auswirkung auf die Bilanzwerte der Derivate: scroll
Gewinne und Verluste aus FinanzinstrumentenDie folgende Tabelle enthält die aus den verwendeten Kategorien von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 resultierenden Nettogewinne und -verluste: scroll
Das Ergebnis aus dem Einsatz von Derivaten enthält im Wesentlichen Marktwertänderungen von alleinstehenden Derivaten. Bei Finanzinstrumenten unter Anwendung der Fair-Value-Option liegen im Geschäftsjahr 2016 sowie kumuliert keine wesentlichen Änderungen der Zeitwerte vor, die auf Änderungen des Ausfallrisikos zurückzuführen sind. Diese kreditrisikobedingten Änderungen der beizulegenden Zeitwerte werden im Wesentlichen als Änderung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich solcher Änderungen der Marktbedingungen, die das Marktrisiko beeinflussen, ermittelt. Die Nettozinsaufwendungen aus Zins- und Zinswährungsswaps belaufen sich auf 120 Mio. € (2015: 22 Mio. €). Aus erfolgsneutral abgegrenzten, zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren, die als Beteiligung bilanziert sind, ergeben sich im Geschäftsjahr ergebniswirksame Wertminderungen in Höhe von 76 Mio. € (2015: 13 Mio. €); ergebnisneutrale Wertaufholungen auf Wertpapiere fanden wie im Vorjahr nicht statt. Die Offenlegung von kalkulatorischen Zinserträgen aus der Aufzinsung zukünftig erwarteter Zahlungseingänge kommt lediglich zur Anwendung, wenn im Rahmen der Wertberichtigungsbildung der finanziellen Vermögenswerte abgezinst wurde. Aufgrund der Annahme, dass der Großteil der Verwertungserlöse in der Regel innerhalb eines Jahres realisiert wird, wird bei der Bemessung der Wertberichtigungen aus Wesentlichkeitsgründen auf die Abzinsung verzichtet. Cash Flow HedgesDie Effekte aus Cash Flow Hedges im kumulierten übrigen Eigenkapital stellen sich wie folgt dar: scroll
Die im kumulierten übrigen Eigenkapital erfassten Marktwertänderungen der Derivate werden bei deren Fälligkeit in die Umsatzkosten umgegliedert. In der Berichtsperiode wurden Effekte aus Forecasting Errors und daraus resultierenden Währungsübersicherungen in Höhe von 2 Mio. € (2015: 8 Mio. €) als Verlust im Finanzergebnis erfasst. Verluste aus Ineffektivitäten wurden in Höhe von 11 Mio. € im Finanzergebnis erfasst (2015: Gewinne in Höhe von 9 Mio. €). In der aktuellen Periode wurden wie im Vorjahr keine Effekte aus Forecasting Errors im Rahmen des Cash Flow Hedgings aus Rohstoffsicherungen im Finanzergebnis erfasst. Gewinne aus Ineffektivitäten in Höhe von 17 Mio. € (2015: Verluste in Höhe von 13 Mio. €) wurden im Finanzergebnis erfasst. Zum 31. Dezember 2016 hat die BMW Group derivative Finanzinstrumente, hauptsächlich Devisentermingeschäfte, im Bestand, um Währungsrisiken aus zukünftigen Transaktionen oder bereits bestehenden Grundgeschäften abzusichern. Mit diesen Derivaten werden geplante Verkäufe in Fremdwährung der nächsten 44 Monate (2015: 55 Monate) gesichert. Die gesicherten Cashflows werden, abhängig von der externen Umsatzlegung, grundsätzlich in der gleichen Periode erfolgswirksam. Voraussichtlich werden während des nächsten Geschäftsjahres 113 Mio. € Nettoverluste, die zum Stichtag im Eigenkapital ausgewiesen werden, in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umgegliedert (2015: 623 Mio. €). Zum 31. Dezember 2016 hat die BMW Group keine derivativen Finanzinstrumente, die als Cash Flow Hedges designiert sind, im Bestand, um Zinsrisiken abzusichern. Zum 31. Dezember 2016 hat die BMW Group derivative Finanzinstrumente, im Wesentlichen Rohstoffswaps, mit einer maximalen Laufzeit von 58 Monaten (2015: 58 Monate) im Bestand, um Rohstoffpreisrisiken abzusichern. Die gesicherten Cashflows werden grundsätzlich in der gleichen Periode erfolgswirksam, in der das Derivat fällig ist. Voraussichtlich werden während des nächsten Geschäftsjahres 94 Mio. € Nettoverluste, die zum Stichtag im Eigenkapital ausgewiesen werden, in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umgegliedert (2015: 127 Mio. €). Fair Value HedgesFolgende Tabelle enthält die Ergebnisse aus Fair-Value-Hedge-Beziehungen für die Sicherungsinstrumente und die zugrunde liegenden Grundgeschäfte: scroll
Die Abweichungen zwischen den Ergebnissen aus Sicherungsinstrumenten, mehrheitlich Zinsswaps sowie kombinierte Zins- und Währungsswaps, und den Ergebnissen aus den gesicherten Grundgeschäften resultieren aus Ineffektivitäten im Rahmen des Fair Value Hedgings. AusfallrisikoUngeachtet bestehender Sicherheiten berücksichtigt die bilanzierte Höhe der finanziellen Vermögenswerte grundsätzlich das maximale Ausfallrisiko für den Fall, dass Kontrahenten ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Des Weiteren besteht ein maximales Ausfallrisiko aus unwiderruflichen Kreditzusagen in Höhe von 1.461 Mio. € (2015: 2.011 Mio. €), die aus dem Kreditkartengeschäft resultieren, sowie aus unwiderruflichen Kreditzusagen in Höhe von 27.494 Mio. € (2015: 24.733 Mio. €), die sich aus dem Bereich der Händlerfinanzierung ergeben. Für alle den originären Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Leistungsbeziehungen gilt, dass zur Minimierung des Ausfallrisikos in Abhängigkeit von Art und Höhe der jeweiligen Leistung Sicherheiten verlangt, Kreditauskünfte und Referenzen eingeholt oder historische Daten aus der bisherigen Geschäftsbeziehung, insbesondere dem Zahlungsverhalten, genutzt werden. Im Finanzdienstleistungsgeschäft dienen im Einzelkunden- und Händlerbereich die finanzierten Gegenstände wie beispielsweise Fahrzeuge, Einrichtungen und Immobilien als erstrangige und werthaltige Sicherheiten. Des Weiteren erfolgen Sicherheitenstellungen per Sicherungsübereignung, Verpfändung und erstrangigen Grundschulden, die gegebenenfalls um Bürgschaften und Garantien ergänzt werden. Wird ein vorher als Sicherheit gehaltener Vermögenswert erworben, so durchläuft er einen mehrstufigen Prozess zur Sicherstellung und Verwertung in Abhängigkeit von den rechtlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Märkten. Da es sich bei diesen Vermögenswerten im Wesentlichen um Fahrzeuge handelt, sind sie über die Handelsorganisation jederzeit in Zahlungsmittel umwandelbar. Soweit bei den einzelnen finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertminderungen erfasst. Dabei wird eine speziell entwickelte Wertberichtigungsmethodik angewendet. Für detaillierte Informationen zu dieser Methodik wird auf die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze unter → Textziffer [4] verwiesen. Die Prüfung der Bonität ist ein wesentlicher Bestandteil des Adressenausfallrisikomanagements der BMW Group. Zu diesem Zweck führt die BMW Group eine Beurteilung der Bonität eines jeden Kreditnehmers bei sämtlichen Kredit- und Leasingverträgen durch. Im Rahmen der Kundenfinanzierung erfolgt die Bonitätsbeurteilung über die Integration von validierten Scoringsystemen in den Ankaufsprozess. Im Bereich der Händlerfinanzierung stellt dies das laufende Kreditmonitoring sowie ein internes Ratingverfahren sicher, das nicht nur die materielle Kreditwürdigkeit, sondern auch qualitative Faktoren wie zum Beispiel die Zuverlässigkeit der Geschäftsbeziehung bei der Ermittlung der Bonitätseinstufung berücksichtigt. Das im Zusammenhang mit derivativen Finanzinstrumenten bestehende Kreditrisiko wird dadurch minimiert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern erstklassiger Bonität abgeschlossen werden. Aus diesem Grund wird das allgemeine Kreditrisiko aus den eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten nicht für wesentlich gehalten. Grundsätzlich ist im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten eine Konzentration von Ausfallrisiken aus Geschäftsbeziehungen zu einzelnen Schuldnern beziehungsweise Schuldnergruppen nicht erkennbar. Für weitere Angaben zum Ausfallrisiko, speziell im Hinblick auf vorgenommene Wertberichtigungen, wird auf die Erläuterungen zu den entsprechenden Forderungen in den → Textziffern [23], [24] und [28] verwiesen. LiquiditätsrisikoDie folgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur der vertraglichen, undiskontierten und erwarteten Zahlungsströme aus finanziellen Verbindlichkeiten: scroll
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Die Zahlungsströme bestehen aus den Tilgungszahlungen und den entsprechenden Zinsen. In der Position Derivate sind ausschließlich Zahlungsströme aus den Derivaten enthalten, die zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert aufgewiesen haben. Zudem hat die BMW Group zum 31. Dezember 2016 unwiderrufliche Kreditzusagen in Höhe von 9.194 Mio. € (2015: 7.552 Mio. €) im Rahmen der Händlerfinanzierung gewährt, die zu diesem Zeitpunkt nicht in Anspruch genommen wurden. Zur Gewährleistung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit erfolgt die Steuerung und Überwachung der Liquiditätssituation im Rahmen einer rollierenden Kapitalbedarfsplanung. Der daraus resultierende Kapitalbedarf wird im Sinne der Risikominimierung überwiegend durch fristenkongruente Finanzierung und in Abhängigkeit von einer dynamischen Zielverbindlichkeitenstruktur über verschiedene Instrumente an den weltweiten Finanzmärkten sichergestellt. Die BMW Group verfügt über einen guten Zugang zum Kapitalmarkt durch eine anhaltend solide Finanzsituation sowie eine diversifizierte Refinanzierungsstrategie. Abhängig vom Finanzmittelbedarf und von den jeweiligen Marktkonditionen emittiert die BMW Group Commercial Paper auf dem Geldmarkt, Anleihen sowie Asset-Backed-Finanzierungen in verschiedenen Währungen. Die Refinanzierung wird durch Kundeneinlagen der konzerneigenen Banken ergänzt. Dies wird durch die seit Jahren soliden Lang- und Kurzfristratings bei Moody's und Standard & Poor's unterstützt. Darüber hinaus stehen der BMW Group zur weiteren Risikominimierung gesicherte und ungesicherte Kreditlinien bei internationalen Banken unter anderem in Form einer syndizierten Kreditlinie in Höhe von 6 Mrd. € (2015: 6 Mrd. €) zur Verfügung. Konzerninterne Zahlungsstromschwankungen werden durch ein tägliches Cash Pooling ausgeglichen. MarktrisikenDie wesentlichen Marktrisiken, denen die BMW Group ausgesetzt ist, sind das Währungs-, Zinsänderungs- und Rohstoffpreisrisiko. Eine Absicherung gegen die genannten Risiken ergibt sich zunächst aufgrund natürlich geschlossener Positionen, bei denen sich die Werte oder die Zahlungsströme originärer Finanzinstrumente zeitlich und betragsmäßig ausgleichen (Netting). Die nach dem Netting verbleibenden Risiken werden durch den Einsatz handelsüblicher derivativer Finanzinstrumente reduziert. Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente erfolgt ausschließlich zur Absicherung bestehender Grundgeschäfte oder geplanter Transaktionen. Der Handlungsrahmen, die Verantwortlichkeiten, die finanzwirtschaftliche Berichterstattung und die Kontrollmechanismen für Finanzinstrumente sind in konzerninternen Richtlinien detailliert festgelegt. Insbesondere gehört hierzu eine klare Funktionstrennung zwischen Handel und Abwicklung. Die Währungs-, Zinsänderungs- und Rohstoffpreisrisiken der BMW Group werden zentral gesteuert. Für weitere Angaben wird auf die Ausführungen im zusammengefassten Lagebericht (Abschnitt Prognose-, Risiko- und Chancenbericht) verwiesen. WährungsrisikenDie BMW Group schließt als weltweit tätiger Konzern Geschäfte in verschiedenen Währungen ab, woraus sich Währungsrisiken ergeben. Da ein wesentlicher Anteil der Konzernumsätze außerhalb des Euro-Währungsraums anfällt und die Beschaffung des Produktionsmaterials und der Finanzmittel ebenfalls weltweit erfolgt, hat das Währungsrisiko eine erhebliche Bedeutung für das Unternehmensergebnis. Zur Absicherung der Währungsrisiken bestehen zum 31. Dezember 2016 derivative Finanzgeschäfte, insbesondere in Form von Devisentermingeschäften. Das Management dieses Risikos wird im zusammengefassten Lagebericht beschrieben. Zur Messung der Währungsrisiken verwendet die BMW Group ein Cashflow-at-Risk-Modell. Die Ausgangsbasis für die Analyse des Währungsrisikos in diesem Modell sind die geplanten Fremdwährungstransaktionen, die sogenannten Exposures. Die wesentlichen Exposures stellen sich zum Bilanzstichtag für das jeweils darauffolgende Geschäftsjahr wie folgt dar: scroll
Gegen diese Exposures werden alle getätigten Absicherungen gestellt. Der per saldo verbleibende Netto-Cashflow stellt die noch offene Risikoposition dar. Im verwendeten Cashflow-at-Risk-Ansatz werden die Auswirkungen möglicher Währungsschwankungen auf die operativen Cashflows als Wahrscheinlichkeitsverteilungen dargestellt. Dabei dienen die Volatilitäten und Korrelationen als Inputfaktoren zur Schätzung der jeweiligen Wahrscheinlichkeitsverteilung. Die potenziellen negativen Effekte auf das Ergebnis werden pro Währung auf Basis der jeweiligen aktuellen Kurse und Exposures mit einem Konfidenzniveau von 95 % und einer Haltedauer von bis zu einem Jahr für das darauffolgende Geschäftsjahr zum Stichtag ermittelt. Bei der Aggregation der Risiken werden Korrelationen zwischen den einzelnen Währungen risikomindernd berücksichtigt. Die nachfolgende Tabelle zeigt die mit dem Cash-flow-at-Risk-Ansatz ermittelten möglichen negativen Effekte für die BMW Group aufgrund negativer Wechselkursbewegungen. Sie betragen für die Hauptwährungen für das jeweils darauffolgende Geschäftsjahr: scroll
Das Währungsrisiko der BMW Group konzentriert sich auf die genannten Währungen. ZinsrisikenIm Rahmen des Finanzmanagements werden gängige originäre Finanzinstrumente, wie zum Beispiel kurzfristige Geldanlagen, Anlagen in variable und festverzinsliche Wertpapiere sowie Wertpapierfonds, genutzt. Damit ist die BMW Group auch Risiken aus der Änderung von Zinssätzen ausgesetzt. Zinsrisiken entstehen durch Geldaufnahmen und Geldanlagen mit unterschiedlichen Zinsbindungsfristen und unterschiedlichen Laufzeiten. Dem Zinsrisiko unterliegen bei der BMW Group sämtliche verzinslichen Positionen. Zinsrisiken sind nicht auf eine Bilanzseite beschränkt, sondern können sowohl die Aktiv- als auch die Passivseite betreffen. Die Marktwerte der fünf größten Zinsportfolios stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar: scroll
Die Zinsrisiken lassen sich durch den Einsatz von Zinsderivaten steuern. Die zur Sicherung eingesetzten Zinssicherungskontrakte enthalten im Wesentlichen Swapgeschäfte, die - sofern Hedge Accounting angewendet wird - als Fair Value Hedge bilanziert sind. Das Management des Zinsrisikos wird im zusammengefassten Lagebericht beschrieben. Wie darin bereits erwähnt, verwendet die BMW Group konzernweit zur internen Berichterstattung und zum Management der Zinsrisiken einen Value-at-Risk-Ansatz, basierend auf einer modernen historischen Simulation, bei der die potenziellen künftigen Marktwertverluste der Zinsportfolios gegenüber dem Erwartungswert auf Basis einer Haltedauer von 250 Tagen und eines Konfidenzniveaus von 99,98 % konzernweit gemessen werden. Bei dieser Aggregation werden risikomindernde Effekte identifiziert, die auf Korrelationen zwischen den einzelnen Portfolios zurückzuführen sind. Die nachfolgende Tabelle zeigt die mit dem Value-at-Risk-Ansatz ermittelten möglichen Marktwertschwankungen gegenüber dem Erwartungswert für die zinssensitiven Positionen der BMW Group: scroll
RohstoffpreisrisikenDas Unternehmen ist Rohstoffpreisrisiken ausgesetzt. Das Management dieser Risiken wird im zusammengefassten Lagebericht beschrieben. Die Ausgangsbasis für die Analyse des Rohstoffpreisrisikos sind die geplanten Einkäufe für Rohstoffe oder Komponenten mit Rohstoffinhalten, das sogenannte Exposure. Es beträgt zum Bilanzstichtag für das jeweils darauffolgende Geschäftsjahr: scroll
Gegen dieses Exposure werden alle getätigten Absicherungen gestellt. Der per saldo verbleibende Netto-Cashflow stellt die noch offene Risikoposition dar. Im verwendeten Cashflow-at-Risk-Ansatz werden die Auswirkungen möglicher Rohstoffpreisschwankungen auf die operativen Cashflows als Wahrscheinlichkeitsverteilungen dargestellt. Dabei dienen die Volatilitäten und Korrelationen als Inputfaktoren zur Schätzung der jeweiligen Wahrscheinlichkeitsverteilung. Die potenziellen negativen Effekte auf das Ergebnis werden pro Rohstoffart auf Basis der jeweiligen aktuellen Preise und des Exposures mit einem Konfidenzniveau von 95 % und einer Haltedauer von bis zu einem Jahr für das darauffolgende Geschäftsjahr zum Stichtag ermittelt. Bei der Aggregation der Risiken werden Korrelationen zwischen den einzelnen Rohstoffarten risikomindernd berücksichtigt. Die nachfolgende Tabelle zeigt die mit dem Cash-flow-at-Risk-Ansatz ermittelten möglichen negativen Materialkosteneffekte für die BMW Group aufgrund von Rohstoffpreisschwankungen über alle Rohstoffarten. Das zum Bilanzstichtag bestehende Risiko für das jeweils darauffolgende Geschäftsjahr beträgt: scroll
38 Beziehungen zu nahestehenden PersonenDie Transaktionen der Konzernunternehmen mit nahestehenden Personen sind ausnahmslos der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der jeweils beteiligten Parteien zuzurechnen und wurden zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen. Der wesentliche Anteil der Transaktionen der BMW Group mit nahestehenden Personen entfällt auf das Joint Venture BMW Brilliance Automotive Ltd. und das assoziierte Unternehmen THERE Holding B. V. scroll
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Die Geschäftsbeziehungen der BMW Group mit weiteren assoziierten Unternehmen und Joint Ventures sowie zu verbundenen, nicht konsolidierten Tochtergesellschaften sind von geringem Umfang. Herr Stefan Quandt, Deutschland, ist Aktionär und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der BMW AG. Er ist darüber hinaus alleiniger Gesellschafter und Vorsitzender des Aufsichtsrats der DELTON AG, Bad Homburg v.d.H., die über ihre Tochtergesellschaften im Geschäftsjahr 2016 für die BMW Group Dienstleistungen im Bereich der Logistik erbracht hat. Außerdem haben die Unternehmen der DELTON-Gruppe von der BMW Group Fahrzeuge im Wege des Leasings erhalten. Des Weiteren ist Herr Stefan Quandt, Deutschland, mittelbarer Mehrheitsgesellschafter der SOLARWATT GmbH, Dresden. Zwischen der BMW AG und der SOLARWATT GmbH, Dresden, besteht eine Kooperation im Rahmen der Elektromobilität. Hierbei steht die Vermittlung von Fotovoltaik-Komplettlösungen für Carports und Dachanlagen an Kunden von BMW i Modellen im Mittelpunkt. Im Geschäftsjahr 2016 hat die SOLARWATT GmbH, Dresden, Fahrzeuge von der BMW Group im Wege des Leasings bezogen. Frau Susanne Klatten, Deutschland, ist Aktionärin und Mitglied des Aufsichtsrats der BMW AG sowie Aktionärin und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der ALTANA AG, Wesel. Die ALTANA AG, Wesel, hat im Geschäftsjahr 2016 von der BMW Group Fahrzeuge vorwiegend im Wege des Leasings erhalten. Des Weiteren ist Frau Susanne Klatten, Deutschland, alleinige Gesellschafterin und Vorsitzende des Aufsichtsrats der UnternehmerTUM GmbH, Garching. Im Geschäftsjahr 2016 hat die BMW Group Leistungen von der UnternehmerTUM GmbH, Garching, vorwiegend in Form von Beratungsdienstleistungen und Werkstattleistungen bezogen. Die Transaktionen aus Sicht der Konzernunternehmen mit oben genannten Gesellschaften weisen folgende Umfänge auf: scroll
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Darüber hinaus haben Unternehmen der BMW Group mit Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats der BMW AG, abgesehen von Fahrzeugleasing- und Fahrzeugfinanzierungsverträgen zu üblichen Konditionen, keine weiteren Geschäfte vorgenommen. Dies gilt auch für nahe Familienangehörige dieses Personenkreises. Der BMW Trust e.V., München, verwaltet treuhänderisch das Fondsvermögen zur Sicherung der Pensionsverpflichtungen und Verpflichtungen aus Altersteilzeit in Deutschland und ist dadurch eine nahestehende Person der BMW Group nach IAS 24. Der Verein besitzt kein eigenes Vermögen. Er hat im laufenden Geschäftsjahr weder Einnahmen erzielt noch Ausgaben getätigt. Die BMW AG trägt in unwesentlichem Umfang Aufwendungen und erbringt Serviceleistungen für den BMW Trust e.V., München. Bezüglich der Angaben zur Vergütung der Mitglieder des Managements wird auf → Textziffer [42] und den Vergütungsbericht verwiesen. 39 Aktienbasierte VergütungDie BMW Group verfügt über drei aktienbasierte Programme: das Belegschaftsaktienprogramm für berechtigte Mitarbeiter der BMW Group, aktienbasierte Zusagen für die Mitglieder des Vorstands und aktienbasierte Zusagen für die Bereichsleiter der BMW AG. Im Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms wurden im Geschäftsjahr 2016 Vorzugsaktien ohne Stimmrecht der BMW AG an berechtigte Mitarbeiter der BMW Group zu vergünstigten Konditionen gewährt (zu Anzahl und Kurs der ausgegebenen Vorzugsaktien siehe → Textziffer [29]). Für diese Aktien gilt eine Haltefrist bis zum 31. Dezember 2019. Zum 31. Dezember 2016 erfasste die BMW Group einen Personalaufwand aus dem Belegschaftsaktienprogramm in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen dem Marktpreis und dem vergünstigten Preis der von Mitarbeitern gekauften Vorzugsaktien in Höhe von 7 Mio. € (2015: 6 Mio. €). Der Vorstand behält sich vor, jedes Jahr neu über ein Belegschaftsaktienprogramm zu entscheiden. Die BMW AG hat für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2011 für die Mitglieder des Vorstands eine aktienbasierte Vergütungskomponente zum bestehenden Vergütungssystem für Vorstandsmitglieder eingeführt. Jedes Vorstandsmitglied hat jährlich 20 % seiner Gesamttantieme nach Steuern in Stammaktien der BMW AG zu investieren, die in ein Depot des Vorstandsmitglieds eingebucht werden (Jahrestranche). Jede Jahrestranche unterliegt einer vierjährigen Haltefrist. Nach Erfüllung der Haltefrist gewährt die BMW AG für je drei gehaltene Stammaktien eine zusätzliche Stammaktie der BMW AG oder den Gegenwert in bar (aktienbasierte Vergütungskomponente). Für den Fall des Todes, der Invalidität des Vorstandsmitgliedes oder der vorzeitigen Beendigung des Vertragsverhältnisses vor Erfüllung der Haltefrist bestehen besondere Vereinbarungen. Seit dem Geschäftsjahr 2012 können sich auch teilnahmeberechtigte Bereichsleiter für eine aktienbasierte Vergütungskomponente entscheiden. Die aktienbasierte Vergütung für Bereichsleiter ist mit jener der Vorstandsmitglieder weitestgehend vergleichbar. Die aktienbasierte Vergütungskomponente wird vom Gewährungszeitpunkt an bis zu ihrem Ausgleich an jedem Bilanzstichtag sowie am Erfüllungstag zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet, im Personalaufwand erfolgswirksam über den Erdienungszeitraum linear erfasst und als Rückstellung ausgewiesen. Der Barausgleich der aktienbasierten Vergütungskomponente ist mit dem beizulegenden Zeitwert (Schlusskurs der BMW AG Stammaktie im Xetra-Handel am 31. Dezember 2016) zum Bilanzstichtag bewertet. Der Gesamtbuchwert der Rückstellung für die aktienbasierte Vergütungskomponente der teilnahmeberechtigten aktiven und ehemaligen Vorstandsmitglieder und Bereichsleiter beträgt zum 31. Dezember 2016 5.473.219 € (2015: 4.989.668 €). Der Gesamtaufwand aus der aktienbasierten Vergütungskomponente für teilnahmeberechtigte aktive und ehemalige Vorstandsmitglieder und Bereichsleiter beläuft sich im Geschäftsjahr 2016 auf 1.443.227 € (2015: 1.892.994 €). Der beizulegende Zeitwert der Programme für Vorstandsmitglieder und Bereichsleiter beträgt zum Zeitpunkt der Gewährung der aktienbasierten Vergütungskomponente 1.950.853 € (2015: 1.605.147 €). Hierbei wurden 21.201 (2015: 18.143) Stammaktien der BMW AG beziehungsweise ein entsprechender Barausgleich zum jeweiligen Kurs zum Tag der Gewährung zugrunde gelegt. Weitere Einzelheiten zur Vorstandsvergütung finden sich im Vergütungsbericht des BMW Group Geschäftsberichts 2016. 40 Erklärung zum Corporate Governance KodexDer Vorstand und Aufsichtsrat der Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft haben die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung abgegeben. Sie ist im Geschäftsbericht 2016 der BMW Group abgedruckt und wird darüber hinaus den Aktionären auf der Homepage unter → www.bmwgroup.com/ir dauerhaft zugänglich gemacht. 41 Aktienbesitz von Mitgliedern des Vorstands und des AufsichtsratsDie Mitglieder des Aufsichtsrats der BMW AG halten in Summe 27,99 % (2015: 43,00 %) der Stamm- und Vorzugsaktien. Auf Herrn Stefan Quandt, Deutschland, entfallen 16,25 % (2015: 31,26 %) und auf Frau Susanne Klatten, Deutschland, 11,73 % (2015: 26,74 %). Der Unterschied zum Vorjahr resultiert fast ausschließlich daraus, dass die Zurechnung der von der Johanna Quandt GmbH & Co. KG für Automobilwerte, Bad Homburg v. d. Höhe, gehaltenen Aktien zu Herrn Quandt und Frau Klatten nach Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft entfallen ist. Der Aktienbesitz der Mitglieder des Vorstands der BMW AG beläuft sich wie im Vorjahr insgesamt auf weniger als 1 % der ausgegebenen Aktien. 42 Vergütung für Mitglieder des Vorstands und des AufsichtsratsDie im Geschäftsjahr 2016 nach IFRS erfassten Aufwendungen für die Vergütung der aktiven Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats betragen insgesamt 46,9 Mio. € (2015: 43,6 Mio. €) und gliedern sich wie folgt: scroll
Die Gesamtbezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betragen 6,5 Mio. € (2015: 8,0 Mio. €). Die Pensionsverpflichtungen gegenüber aktiven Mitgliedern des Vorstands sind nach IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) mit 23,6 Mio. € (2015: 23,2 Mio. €) zurückgestellt. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen ist nach IAS 19 eine Rückstellung in Höhe von 86,4 Mio. € (2015: 71,8 Mio. €) gebildet. Die Vergütungssysteme für Mitglieder des Aufsichtsrats enthalten keine Aktienoptionen, Wertzuwachsrechte, die Aktienoptionen nachgebildet sind, und keine anderen aktienbasierten Vergütungskomponenten. Abgesehen von Fahrzeugleasing- und Fahrzeugfinanzierungsverträgen zu üblichen Konditionen wurden Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats von der BMW AG oder von Tochtergesellschaften weder Kredite oder Vorschüsse gewährt noch wurden zu ihren Gunsten Haftungsverhältnisse eingegangen. Weitere Einzelheiten zu den Bezügen der aktiven Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats finden sich im Vergütungsbericht, der ein Teil des zusammengefassten Lageberichts ist. 43 NachtragsberichtNach dem Ende des Geschäftsjahres sind keine Ereignisse eingetreten, die eine besondere Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der BMW AG und des Konzerns haben. SEGMENTINFORMATIONEN44 Erläuterungen zur SegmentberichterstattungInformationen zu den berichtspflichtigen SegmentenIm Rahmen der Segmentberichterstattung werden die Aktivitäten der BMW Group gemäß IFRS 8 (Geschäftssegmente) nach Geschäftssegmenten abgegrenzt. Die Aufgliederung orientiert sich an der internen Steuerung sowie Berichterstattung und berücksichtigt die organisatorische Ausrichtung der BMW Group auf Basis unterschiedlicher Produkte und Dienstleistungen der berichtspflichtigen Segmente. Die Aktivitäten der BMW Group werden in die Geschäftssegmente Automobile, Motorräder, Finanzdienstleistungen und Sonstige Gesellschaften aufgeteilt. Im Segment Automobile entwickelt, fertigt, montiert und vertreibt die BMW Group unter den Marken BMW, MINI und Rolls-Royce Personenwagen einschließlich geländegängiger Fahrzeuge sowie Ersatzteile, Zubehör und Mobilitätsdienstleistungen. Der Vertrieb von Produkten der Marken BMW und MINI erfolgt in Deutschland durch die Niederlassungen der BMW AG und rechtlich selbstständige Vertragshändler. Der Auslandsvertrieb wird überwiegend von Tochterunternehmen sowie in einigen Märkten von unabhängigen Importeuren übernommen. Der Vertrieb von Fahrzeugen der Marke Rolls-Royce erfolgt in den USA, China und Russland über Tochterunternehmen, in den übrigen Märkten durch selbstständige Vertragshändler. Im Segment Motorräder sind die Entwicklung, Fertigung, Montage und der Vertrieb von Motorrädern einschließlich des Ersatzteil- und Zubehörgeschäfts ausgewiesen. Dem Segment Finanzdienstleistungen sind im Wesentlichen das Leasing von Automobilen, das Flottengeschäft, das Mehrmarkengeschäft, die Kreditfinanzierung für Kunden und Händler, das Einlagengeschäft sowie das Versicherungsgeschäft zugeordnet. Im Segment Sonstige Gesellschaften werden die Holding- und Konzernfinanzierungsgesellschaften ausgewiesen. Ferner sind in diesem Segment die operativen, nicht den übrigen Segmenten zugeordneten Gesellschaften BMW Services Ltd., BMW (UK) Investments Ltd., Bavaria Lloyd Reisebüro GmbH und MITEC Mikroelektronik Mikrotechnik Informatik GmbH enthalten. Interne Steuerung und BerichterstattungDen Segmentinformationen liegen grundsätzlich die gleichen Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zugrunde. Ausnahmen hiervon bilden segmentübergreifende Garantien, für die die entsprechende Ergebnisauswirkung nach der internen Steuerung den Segmenten Automobile und Finanzdienstleistungen zugeordnet werden, und segmentübergreifende Wertminderungen auf verbundene Unternehmen. Forderungen und Verbindlichkeiten, Rückstellungen, Erträge und Aufwendungen sowie Ergebnisse zwischen den Segmenten werden in den Konsolidierungen eliminiert. Konzerninterne Umsätze erfolgen zu marktüblichen Preisen. Entscheidungsträger im Hinblick auf die Ressourcen-allokation und die Bewertung der Ertragskraft der berichtspflichtigen Segmente ist der Gesamtvorstand. In den jeweiligen Geschäftssegmenten werden hierzu unterschiedliche Erfolgs- und Vermögensgrößen herangezogen. Die Segmente Automobile und Motorräder werden auf Basis der Gesamtkapitalrendite RoCE (Return on Capital Employed) gesteuert. Somit ist das Ergebnis vor Finanzergebnis die maßgebliche Segmentergebnisgröße. Als korrespondierende Segmentvermögensgröße zur Beurteilung der Ressourcenallokation dient das eingesetzte Kapital. Das eingesetzte Kapital besteht aus dem eingesetzten Vermögen, das die operativen langfristigen und kurzfristigen Vermögenswerte beinhaltet, bereinigt um das Abzugskapital. Das Abzugskapital umfasst die Kapitalanteile, die dem operativen Geschäft zinslos zur Verfügung stehen, wie beispielsweise Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Im Segment Finanzdienstleistungen wird der Erfolg anhand der Eigenkapitalrendite RoE (Return on Equity) gemessen. Die maßgebliche Segmentergebnisgröße ist somit das Ergebnis vor Steuern. Basis für die Beurteilung der Ressourcenallokation stellt das Nettovermögen dar. Das Nettovermögen (Segmentvermögenswerte) umfasst sämtliche Vermögenswerte abzüglich der Gesamtschulden. Der Erfolg des Segments Sonstige Gesellschaften wird nach dem Ergebnis vor Steuern beurteilt. Der korrespondierende Segmentvermögenswert zur Steuerung der sonstigen Gesellschaften sind die Aktiva abzüglich der aktiven Ertragsteuerpositionen und der konzerninternen Finanzanlagen. Die Segmentinformationen nach Geschäftsfeldern stellen sich wie folgt dar: scroll
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Die in den Vorräten im Geschäftsjahr 2016 erfassten Wertminderungen auf den Nettoveräußerungswert belasten das Segmentergebnis des Segments Automobile in Höhe von 101 Mio. € (2015: 486 Mio. €). Die Wertminderungen aus dem Vorjahr resultierten vor allem aus Unfällen und Naturkatastrophen. Die im Finanzergebnis erfassten Wertminderungsaufwendungen sowie die negativen Marktwertänderungen auf sonstige Finanzanlagen in Höhe von 174 Mio. € (2015: 17 Mio. €) des Segments Automobile fließen nicht in das Segmentergebnis ein. Das Segmentergebnis des Segments Finanzdienstleistungen wurde in Höhe von 384 Mio. € (2015: 406 Mio. €) durch Wertminderungsaufwendungen in den vermieteten Erzeugnissen belastet. Bei den vermieteten Erzeugnissen fanden Wertaufholungen in Höhe von 211 Mio. € (2015: 81 Mio. €) statt. Im Geschäftsjahr 2016 gab es keine Wertminderungen auf sonstige Finanzanlagen (2015: 3 Mio. €). Im Segmentergebnis des Segments Sonstige Gesellschaften sind Zinsen und ähnliche Erträge in Höhe von 1.250 Mio. € (2015: 1.177 Mio. €) sowie Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 1.006 Mio. € (2015: 1.080 Mio. €) enthalten. Das Segmentergebnis beinhaltet Wertminderungsaufwendungen auf sonstige Finanzanlagen in Höhe von 18 Mio. € (2015: 7 Mio. €). Die Angaben zu den Investitionen und Abschreibungen beziehen sich auf die langfristigen Vermögenswerte Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und vermietete Erzeugnisse. Die Überleitungen der Summen der Segmentgrößen auf die entsprechenden Konzerngrößen stellen sich wie folgt dar: scroll
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Bei den Informationen nach Regionen richten sich die Außenumsätze nach dem Sitz der Kunden. Umsätze mit Großkunden bestehen nur in unwesentlichem Umfang. Die Angaben zu den langfristigen Vermögenswerten beziehen sich auf die Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerte und vermieteten Erzeugnisse. Die Konsolidierungen bei den langfristigen Vermögenswerten betreffen die vermieteten Erzeugnisse. scroll
AUFSTELLUNG DES ANTEILSBESITZES ZUM 31. DEZEMBER 201645 Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2016Nachfolgend wird der Anteilsbesitz der BMW AG gemäß den §§ 285 und 313 HGB dargestellt. Die Angaben für Eigenkapital und Ergebnis unterbleiben, soweit sie nach § 286 Absatz 3 Satz 1 Nummer 1 HGB für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der BMW AG von untergeordneter Bedeutung sind oder soweit von einer Gesellschaft noch kein Jahresabschluss vorliegt. Zudem ist in dieser Aufstellung kenntlich gemacht, welche Tochterunternehmen die Befreiungsmöglichkeiten gemäß § 264 Abs. 3 beziehungsweise § 264 b HGB für die Offenlegung der Abschlüsse oder die Erstellung eines Lageberichts beziehungsweise Anhangs in Anspruch nehmen (Fußnote 5, 6). Für diese Gesellschaften ist der Konzernabschluss der BMW AG der befreiende Konzernabschluss. 61 Verbundene Unternehmen der BMW AG zum 31. Dezember 2016scroll
62 Nicht konsolidierte Unternehmen der BMW AG zum 31. Dezember 2016scroll
63 Assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und gemeinschaftliche Tätigkeiten der BMW AG zum 31. Dezember 2016scroll
64 Beteiligungen der BMW AG zum 31. Dezember 2016scroll
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Die Werte bei den inländischen verbundenen
Unternehmen entsprechen den nach HGB-Vorschriften aufgestellten Abschlüssen.
München, den 14. Februar 2017 Bayerische Motoren Werke Der Vorstand Harald Krüger Milagros Caiña Carreiro-Andree Markus Duesmann Klaus Fröhlich Dr. Nicolas Peter Dr. Ian Robertson (HonDSc) Peter Schwarzenbauer Oliver Zipse CORPORATE GOVERNANCEERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG, CORPORATE GOVERNANCECorporate Governance, das Handeln nach den Prinzipien verantwortungsvoller, an nachhaltiger Wertschöpfung orientierter Unternehmensführung, ist für die BMW Group ein umfassender Anspruch, der alle Bereiche des Unternehmens einbezieht. Transparente Berichterstattung und Unternehmenskommunikation, eine an den Interessen aller Stakeholder ausgerichtete Unternehmensführung, die vertrauensvolle Zusammenarbeit sowohl von Vorstand und Aufsichtsrat als auch der Mitarbeiter untereinander sowie die Einhaltung geltenden Rechts sind wesentliche Eckpfeiler der Unternehmenskultur. Vorstand und Aufsichtsrat berichten in dieser Erklärung gemäß §§ 289 a, 315 Abs. 5 HGB und Ziffer 3.10 Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) über wichtige Aspekte der Unternehmensführung. Grundlegendes zur UnternehmensverfassungDie Bezeichnung BMW Group umfasst die Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft (BMW AG) und ihre Konzerngesellschaften. Die BMW AG ist eine Aktiengesellschaft gemäß deutschem Aktiengesetz mit dem Sitz in München. Sie hat drei Organe: Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand. Deren Aufgaben und Befugnisse ergeben sich aus dem Aktiengesetz und der Satzung der BMW AG. Die Aktionäre als die Eigentümer des Unternehmens üben ihre Rechte in der Hauptversammlung aus. Die Hauptversammlung entscheidet insbesondere über die Verwendung des Bilanzgewinns, die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats, die Bestellung des Abschlussprüfers, Satzungsänderungen sowie bestimmte Kapitalmaßnahmen und wählt Vertreter der Aktionäre in den Aufsichtsrat. Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung. Dabei wird er vom Aufsichtsrat überwacht und beraten. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands und kann sie - falls ein wichtiger Grund vorliegt - jederzeit abberufen. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat und berichtet ihm regelmäßig, zeitnah und umfassend entsprechend den Grundsätzen einer gewissenhaften und getreuen Rechenschaft nach Maßgabe des Gesetzes und der vom Aufsichtsrat festgelegten Berichtspflichten. Der Vorstand bedarf für bestimmte, wichtige Geschäfte der Zustimmung des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat ist jedoch nicht befugt, Maßnahmen der Geschäftsführung zu ergreifen. Das enge Zusammenspiel zwischen Vorstand und Aufsichtsrat zum Wohl des Unternehmens wird auch als duales Führungssystem (Two-Tier Board Structure) bezeichnet. Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" gemäß § 161 AktGVorstand und Aufsichtsrat der Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft ("BMW AG") erklären zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex": 1. Seit Abgabe der letzten Erklärung im Dezember 2015 hat die BMW AG sämtlichen am 12.Juni 2015 im Bundesanzeiger amtlich bekannt gemachten Empfehlungen (Kodexfassung vom 5. Mai 2015) entsprochen, wie angekündigt mit Ausnahme der Ziffer 4.2.5 Satz 5 und Satz 6. 2. Die BMW AG wird künftig sämtlichen am 12.Juni 2015 im Bundesanzeiger amtlich bekannt gemachten Empfehlungen (Kodexfassung vom 5. Mai 2015) entsprechen, mit Ausnahme der Ziffer 4.2.5 Satz 5 und Satz 6. 3. Gemäß Ziffer 4.2.5 Satz 5 und Satz 6 des Kodex sollen im Vergütungsbericht bestimmte Informationen zur Vorstandsvergütung in vorgegebenen Mustertabellen angegeben werden. Von diesen Empfehlungen wurde und wird abgewichen, weil neben Unklarheiten in der Auslegung auch Zweifel bestehen, ob die zusätzliche Verwendung der Mustertabellen die vom Unternehmen unter Beachtung der Anforderungen der Rechnungslegung angestrebte Übersichtlichkeit und Allgemeinverständlichkeit des Vergütungsberichts (vgl. Ziffer 4.2.5 Satz 3 des Kodex) fördert.
München, im Dezember 2016 Bayerische Motoren Werke Für den Aufsichtsrat Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Norbert Reithofer Vorsitzender Für den Vorstand Harald Krüger Vorsitzender MITGLIEDER DES VORSTANDSHarald Krüger (*1965)Vorsitzender Milagros Caiña Carreiro-Andree (*1962)Personal- und Sozialwesen, Arbeitsdirektorin Dr.-Ing. Klaus Draeger (*1956)Einkauf und Lieferantennetzwerk (bis 30. September 2016) Mandate a) TÜV SÜD AG (seit 15. Juli 2016) Markus Duesmann (*1969)Einkauf und Lieferantennetzwerk (seit 1. Oktober 2016) Mandate b) BMW Motoren GmbH (bis 7. November 2016) Dr. Friedrich Eichiner (*1955)Finanzen (bis 31. Dezember 2016) Mandate a) Allianz Deutschland AG (bis 30. Juni 2016) a) Allianz SE (seit 4. Mai 2016) a) FESTO Aktiengesellschaft b) BMW Brilliance Automotive Ltd. (stellv. Vorsitzender, bis 1. Januar 2017) b) FESTO Management Aktiengesellschaft Klaus Fröhlich (*1960)Entwicklung Mandate b) HERE International B.V. Dr. Nicolas Peter (*1962)Finanzen (seit 1. Januar 2017) Mandate b) BMW Brilliance Automotive Ltd. (stellv. Vorsitzender, seit 1. Januar 2017) Dr. Ian Robertson (HonDSc) (*1958)Vertrieb und Marketing BMW, Vertriebskanäle BMW Group Mandate b) Weybourne Limited (seit 3. Januar 2017) b) Weybourne Group Limited (seit 25. Februar 2( b) Weybourne Investments Holdings (seit 25. Februar 2016) b) Weybourne Management Limited (seit 25. Februar 2016) Peter Schwarzenbauer (*1959)MINI, Motorrad, Rolls-Royce, Aftersales BMW Group Mandate b) Rolls-Royce Motor Cars Limited (Vorsitzender Oliver Zipse (*1964)Produktion Mandate b) BMW (South Africa) (Pty) Ltd. (Vorsitzender) b) BMW Motoren GmbH (Vorsitzender) Chefsyndikus: Dr. Jürgen Reul
a)
Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu
bildenden Aufsichtsräten MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATSDr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Norbert Reithofer (*1956)Mitglied seit 2015 Vorsitzender ehem. Vorsitzender des Vorstands der BMW AG Mandate a) Siemens Aktiengesellschaft b) Henkel AG & Co. KGaA (Gesellschafterausschuss) Manfred Schoch1 (*1955)Mitglied seit 1988 stellv. Vorsitzender Vorsitzender des Euro- und des Gesamtbetriebsrats Dipl.-Wirtschaftsingenieur Stefan Quandt (*1966)Mitglied seit 1997 stellv. Vorsitzender Unternehmer Mandate a) DELTON AG (Vorsitzender) b) AQTON SE (Vorsitzender) b) Entrust Datacard Corp. Stefan Schmid1 (*1965)Mitglied seit 2007 stellv. Vorsitzender Vorsitzender des Betriebsrats Standort Dingolfing Dr. jur. Karl-Ludwig Kley (*1951)Mitglied seit 2008 stellv. Vorsitzender Vorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON SE (seit 8. Juni 2016) Mandate a) E.ON SE (Vorsitzender, seit 8. Juni 2016) a) Bertelsmann Management SE (bis 9. Mai 2016) a) Bertelsmann SE & Co. KGaA (bis 9. Mai 2016) a) Deutsche Lufthansa Aktiengesellschaft b) Verizon Communications Inc. Christiane Benner2 (*1968)Mitglied seit 2014 Zweite Vorsitzende der IG Metall Mandate a) Robert Bosch GmbH Franz Haniel (*1955)Mitglied seit 2004 Unternehmer Mandate a) DELTON AG (stellv. Vorsitzender) a) Franz Haniel & Cie. GmbH (Vorsitzender) a) Heraeus Holding GmbH b) TBG Limited Ralf Hattler3 (*1968)Mitglied seit 1. Januar 2017 Bereichsleiter Indirekter Einkauf Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Reinhard Hüttl (*1957)Mitglied seit 2008 Vorsitzender des Vorstands des Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum - GFZ Universitätsprofessor Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E.h. Henning Kagermann (*1947)Mitglied seit 2010 Präsident acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e.V. Mandate a) Deutsche Bank AG a) Deutsche Post AG a) Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München Susanne Klatten (*1962)Mitglied seit 1997 Unternehmerin Mandate a) ALTANA AG (stellv. Vorsitzende) a) SGL Carbon SE (Vorsitzende) b) UnternehmerTUM GmbH (Vorsitzende) Prof. Dr. rer. pol. Renate Köcher (*1952)Mitglied seit 2008 Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach Gesellschaft zum Studium der öffentlichen Meinung mbH Mandate a) Allianz SE (bis 3. Mai 2017) a) Infineon Technologies AG a) Nestle Deutschland AG a) Robert Bosch GmbH Ulrich Kranz3 (*1958)Mitglied von 2014 bis 31. Dezember 2016 Bereichsleiter Produktlinie BMW i Dr. h.c. Robert W. Lane (*1949)Mitglied seit 2009 ehem. Chairman und Chief Executive Officer der Deere & Company Mandate b) General Electric Company Horst Lischka2 (*1963)Mitglied seit 2009 1. Bevollmächtigter der IG Metall München Mandate a) KraussMaffei Group GmbH a) MAN Truck & Bus AG a) Städtisches Klinikum München GmbH Willibald Löw1 (*1956)Mitglied seit 1999 Vorsitzender des Betriebsrats Standort Landshut Simone Menne (*1960)Mitglied seit 2015 Mitglied der Unternehmensleitung der Boehringer Ingelheim Gruppe, Bereich Finanzen (seit 1. September 2016) Mandate a) Delvag Luftfahrtversicherungs-AG (Vorsitzende) (bis 31. August 2016) a) Deutsche Post AG a) LSG Lufthansa Service Holding AG (Vorsitzende) (bis 31. Dezember 2016) a) Lufthansa Cargo AG (bis 31. Dezember 2016) a) Lufthansa Technik AG (bis 31. Dezember 2016) c) FWB Frankfurter Wertpapierbörse (Börsenrat) (bis 31. August 2016) c) Miles & More GmbH (Beirat, Vorsitzende) (bis 31. August 2016) Dr. Dominique Mohabeer1 (*1963)Mitglied seit 2012 Mitglied des Betriebsrats Standort München Brigitte Rödig1 (*1963)Mitglied seit 2013 Mitglied des Betriebsrats Standort Dingolfing Jürgen Wechsler2 (*1955)Mitglied seit 2011 Bezirksleiter der IG Metall Bezirk Bayern Mandate a) Schaeffler AG (stellv. Vorsitzender) a) Siemens Healthcare GmbH (stellv. Vorsitzender) Werner Zierer1 (*1959)Mitglied seit 2001 Vorsitzender des Betriebsrats Standort Regensburg
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Arbeitnehmervertreter, die Arbeitnehmer des
Unternehmens sind. ZUSAMMENSETZUNG UND ARBEITSWEISE DES VORSTANDS DER BMW AG UND SEINER AUSSCHÜSSEDer Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung. Dies beinhaltet die Berücksichtigung der Belange der Aktionäre, der Arbeitnehmer und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Gruppen (Stakeholder). Der Vorstand legt die strategische Ausrichtung des Unternehmens fest, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und setzt sie um. Der Vorstand sorgt auch für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien. Näheres zur Compliance bei der BMW Group findet sich im Kapitel Erklärung zur Unternehmensführung, Corporate Governance. Der Vorstand trägt auch für ein angemessenes Risikomanagement und Risikocontrolling im Unternehmen Sorge. Vorstandsmitglieder der BMW AG unterliegen während ihrer Tätigkeit für die BMW Group einem umfassenden Wettbewerbsverbot. Sie sind dem Unternehmensinteresse verpflichtet und dürfen bei ihren Entscheidungen keine persönlichen Interessen verfolgen, insbesondere nicht Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Sie dürfen Nebentätigkeiten, insbesondere Aufsichtsratsmandate außerhalb der BMW Group, nur mit Zustimmung des Personalausschusses des Aufsichtsrats übernehmen. Jedes Vorstandsmitglied der BMW AG ist verpflichtet, Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen und die anderen Vorstandsmitglieder hierüber zu informieren. Im Zusammenhang mit der Bestellung eines Vorstandsmitglieds informiert der Corporate-Governance-Beauftragte das neue Vorstandsmitglied über wesentliche Rahmenbedingungen der Amtsführung, insbesondere den BMW Group Corporate Governance Kodex und persönliche Mitwirkungspflichten im Fall von Sachverhalten, die Meldepflichten auslösen oder der Zustimmung des Aufsichtsrats unterliegen. Die Beratung und Entscheidungsfindung des Vorstands als Kollegialorgan erfolgt in der Vorstandssitzung, im Nachhaltigkeitsboard, im Vorstandsausschuss Operations sowie im Vorstandsausschuss Führungskräfte. Dabei definiert die Vorstandssitzung den Strategie- und Ressourcenrahmen und entscheidet alle Maßnahmen zur Strategieumsetzung und Themen mit besonderer Bedeutung für die BMW Group. Des Weiteren entscheidet der Gesamtvorstand markenübergreifend über die automobile Produktstrategie und alle Produktprojekte im Grundsatzstadium. Bedarfsorientiert und themenbezogen können der Vorstand und seine Ausschüsse weitere beratende, nicht stimmberechtigte Teilnehmer zu ihren Sitzungen hinzuziehen. Die vom Vorstand verabschiedete Geschäftsordnung enthält einen Geschäftsverteilungsplan über die Ressortaufteilung zwischen den einzelnen Mitgliedern des Vorstands. Ferner ist der Grundsatz der gemeinsamen Verantwortung des Gesamtvorstands und seiner Zuständigkeit für alle Angelegenheiten von besonderer Bedeutung und Tragweite niedergelegt. Im Übrigen führt jedes Mitglied des Vorstands das ihm zugewiesene Ressort eigenverantwortlich, wobei für ressortübergreifende Projekte Einzelfallregelungen getroffen werden können. Die Vorstandsmitglieder unterrichten den Vorstandsvorsitzenden laufend über alle wesentlichen Vorgänge und den Gang der Geschäfte in ihren Ressorts. Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die ressortbezogenen Vorgänge mit den Gesamtzielen und -plänen der Gesellschaft; er schaltet die anderen Vorstandsmitglieder ein, soweit deren Ressorts betroffen sind. Der Vorstand fasst seine Beschlüsse in üblicherweise wöchentlich stattfindenden Vorstandssitzungen, die vom Vorsitzenden des Vorstands einberufen, koordiniert und geleitet werden. Auf Anordnung des Vorsitzenden können Beschlüsse auch außerhalb von Sitzungen gefasst werden, wenn kein Mitglied diesem Verfahren widerspricht. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder rechtzeitig eingeladen sind. Auch abwesende Mitglieder können ihre Stimme schriftlich, fernschriftlich oder fernmündlich abgeben. Fernmündliche Stimmabgaben sind schriftlich zu bestätigen. Über Angelegenheiten aus dem Ressort eines nicht anwesenden Mitglieds wird - außer in dringenden Fällen - nur mit seiner Zustimmung verhandelt und beschlossen. Der Vorstand beschließt, soweit nicht durch Gesetz oder Satzung andere Mehrheiten vorgeschrieben sind, in Sitzungen mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, außerhalb von Sitzungen mit einfacher Mehrheit seiner Mitglieder. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorstandsvorsitzenden den Ausschlag. Änderungen der Geschäftsordnung bedürfen der Einstimmigkeit. Eine Sitzung findet nur statt, wenn mehr als die Hälfte der Mitglieder anwesend sind. Im Fall der Abwesenheit oder Verhinderung des Vorstandsvorsitzenden wird dieser durch das für das Finanzressort zuständige Vorstandsmitglied vertreten. Über Sitzungen und Beschlüsse des Vorstands werden Niederschriften angefertigt, die vom Vorsitzenden unterzeichnet werden. Entscheidungen des Vorstands sind verbindliche Vorgaben zur Umsetzung für alle Mitarbeiter. Die Regelungen zu Sitzungen und Beschlussfassung des Gesamtvorstands gelten für Ausschüsse entsprechend. Die nicht in einem Ausschuss vertretenen Mitglieder des Vorstands werden durch die Tagesordnung und Sitzungsprotokolle über die Ausschusssitzungen informiert. In der Vorstandssitzung werden Ausschussangelegenheiten behandelt, wenn der Ausschuss es für zweckmäßig hält oder ein Vorstandsmitglied dies verlangt. Zur Unterstützung des Vorsitzenden und der übrigen Mitglieder des Vorstands bei der Vor- und Nachbereitung der Sitzungen ist ein Büro für Vorstandsangelegenheiten eingerichtet. Der in der Regel zweiwöchentlich tagende Vorstandsausschuss Operations entscheidet konzernweit über automobile Produktprojekte auf Basis der von der Vorstandssitzung vorgegebenen strategischen Ausrichtung und innerhalb des durch die Vorstandssitzung festgelegten Entscheidungsrahmens. Mitglieder des Vorstandsausschusses Operations sind das für das Ressort Entwicklung zuständige Mitglied des Vorstands, das zugleich den Vorsitz innehat, das für Einkauf und Lieferantennetzwerk zuständige Mitglied des Vorstands, das für Produktion zuständige Mitglied des Vorstands, das für Vertrieb und Marketing BMW, Vertriebskanäle BMW Group zuständige Mitglied des Vorstands und das für MINI, Motorrad, Rolls-Royce, Aftersales BMW Group zuständige Mitglied des Vorstands. Im Fall der Abwesenheit oder Verhinderung des Vorsitzenden wird dieser durch das für das Ressort Produktion zuständige Mitglied des Vorstands vertreten. In den Sitzungen des Vorstandsausschusses Operations werden alle Beschlüsse online verabschiedet. Als Nachhaltigkeitsboard tritt der Gesamtvorstand in der Regel bis zu zweimal pro Jahr zusammen, um den Strategie- und Ressourcenrahmen zur Nachhaltigkeit zu definieren und Maßnahmen zur Strategieumsetzung zu entscheiden. An diesen Sitzungen nehmen beratend der Bereichsleiter Konzernkommunikation und die Leiterin der Hauptabteilung Nachhaltigkeit und Umweltschutz teil. Der Vorstandsausschuss Führungskräfte beschäftigt sich gesamthaft mit unternehmensweit relevanten Themen, die die Führungskräfte der BMW Group insgesamt oder individuell betreffen (wie etwa mit der Führungskräftestruktur, der Potenzialsituation, der Ernennung zu oder der Beförderung von Oberen Führungskräften). Der Vorstandsausschuss Führungskräfte hat dabei sowohl eine beratende, vorbereitende Rolle (zum Beispiel bei Vorschlägen an die Vorstandssitzung für Beförderungen in die beiden Entgeltgruppen unterhalb der Vorstandsebene und der Vorbereitung von Entscheidungen der Vorstandssitzung zu Grundsätzen der Personalpolitik mit dem Schwerpunkt Führungskräfte) als auch die Funktion eines Entscheidungsgremiums (wie zum Beispiel bei Ernennungen zu Oberen Führungskräften und Beförderungen in die nächsthöhere Entgeltgruppe oder der Ausgestaltung der vom Gesamtvorstand beschlossenen Grundsätze der Personalpolitik). Stimmberechtigte Mitglieder des Ausschusses sind der Vorsitzende des Vorstands, der auch den Ausschussvorsitz innehat, und das für Personal- und Sozialwesen zuständige Mitglied des Vorstands. Darüber hinaus nehmen an den Sitzungen der Bereichsleiter Personalmanagement und -services sowie die Bereichsleiterin Personalwesen Obere Führungskräfte mit beratender Funktion teil. Auf Anordnung des Vorsitzenden können Beschlüsse auch außerhalb von Sitzungen durch schriftliche, fernschriftliche oder fernmündliche Stimmabgabe gefasst werden, wenn das andere stimmberechtigte Mitglied nicht unverzüglich widerspricht. Jährlich finden bis zu sechs Sitzungen des Vorstandsausschusses Führungskräfte statt. Gegenüber dem Aufsichtsrat wird der Vorstand durch den Vorsitzenden des Vorstands vertreten. Dieser steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und berichtet ihm unverzüglich in allen Angelegenheiten von besonderem Gewicht. Der Aufsichtsrat hat die Informations- und Berichtspflichten des Vorstands durch Beschluss näher festgelegt. Die gesetzlichen Berichte des Vorstands an den Aufsichtsrat werden in der Regel in Textform erstattet. Entscheidungsnotwendige Unterlagen werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats möglichst rechtzeitig vor der Sitzung zugeleitet. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung hat der Aufsichtsrat durch Beschluss Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats festgelegt. Der Vorstandsvorsitzende holt, soweit erforderlich, die Zustimmung des Aufsichtsrats ein und trägt für die Erfüllung der Berichtspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat Sorge. Bei der Erfüllung dieser Aufgaben wird der Vorstandsvorsitzende von allen Vorstandsmitgliedern unterstützt. Bei der Berichterstattung an den Aufsichtsrat lässt sich der Vorstand von dem Grundgedanken leiten, dass der Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance sowie auch über eventuelle Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen und die Gründe dafür informiert sein soll. ZUSAMMENSETZUNG UND ARBEITSWEISE DES AUFSICHTSRATS DER BMW AG UND SEINER AUSSCHÜSSEDer Aufsichtsrat der BMW AG besteht aus jeweils zehn von der Hauptversammlung gewählten Vertretern der Aktionäre und zehn nach dem Mitbestimmungsgesetz gewählten Vertretern der Arbeitnehmer. Die zehn Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer setzen sich zusammen aus sieben unternehmensangehörigen Arbeitnehmern, einschließlich eines leitenden Angestellten, sowie drei Aufsichtsratsmitgliedern, die auf Vorschlag von Gewerkschaften gewählt werden. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand bei der Leitung der BMW Group zu beraten und zu überwachen. Er wird in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für die BMW Group eingebunden. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands und setzt ihre Vergütung fest. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vorstandsmitglied widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Der Aufsichtsrat hält mindestens zwei Sitzungen im Kalenderhalbjahr ab. In der Regel finden fünf Plenarsitzungen pro Kalenderjahr statt. Eine Sitzung pro Jahr ist mehrtägig ausgerichtet und dient unter anderem einem vertieften Austausch zu strategischen und technischen Themen. Die Schwerpunkte der Sitzungen im abgelaufenen Geschäftsjahr sind im Bericht des Aufsichtsrats zusammengefasst. In der Regel bereiten die Vertreter der Aktionäre und die Vertreter der Arbeitnehmer die Sitzungen des Aufsichtsrats jeweils gesondert vor, gegebenenfalls mit Mitgliedern des Vorstands. Aufsichtsratsmitglieder sind gesetzlich insbesondere zur Verschwiegenheit über erhaltene vertrauliche Berichte und vertrauliche Beratungen verpflichtet. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, beruft dessen Sitzungen ein und leitet sie; er nimmt die Belange des Aufsichtsrats nach außen wahr und vertritt den Aufsichtsrat gegenüber dem Vorstand. Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder eingeladen wurden und mindestens die Hälfte der Mitglieder, aus denen er insgesamt zu bestehen hat, an der Beschlussfassung teilnimmt. Die Beschlussfassung über einen Gegenstand der Tagesordnung, der in der Einladung nicht enthalten war, ist nur zulässig, wenn kein anwesendes Mitglied des Aufsichtsrats der Beschlussfassung widerspricht und mindestens zwei Drittel der Mitglieder anwesend sind. Beschlüsse des Aufsichtsrats werden grundsätzlich mit einfacher Mehrheit gefasst. Besondere gesetzliche Mehrheitserfordernisse und Verfahrensbestimmungen bestehen im Mitbestimmungsgesetz insbesondere für Fälle der Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern sowie für die Wahl eines Aufsichtsratsvorsitzenden und stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden. Ergibt eine Abstimmung im Aufsichtsrat Stimmengleichheit, so hat bei einer erneuten Abstimmung im Aufsichtsrat, wenn auch sie Stimmengleichheit ergibt, der Aufsichtsratsvorsitzende zwei Stimmen. In der Praxis werden die Beschlüsse des Aufsichtsrats und der Ausschüsse regelmäßig in den Sitzungen gefasst. Ein abwesendes Aufsichtsratsmitglied kann seine Stimme auch schriftlich, per Telefax oder in elektronischer Form durch ein anderes Aufsichtsratsmitglied überreichen lassen. Dies gilt auch für die Abgabe der zweiten Stimme des Aufsichtsratsvorsitzenden. Der Aufsichtsratsvorsitzende kann binnen einer von ihm gesetzten Frist auch eine nachträgliche Stimmabgabe für alle abwesenden Mitglieder zulassen. Möglich ist in besonderen Fällen auch eine Beschlussfassung außerhalb von Sitzungen, insbesondere schriftlich, per Telefax oder mittels elektronischer Medien. Über die Beschlüsse und Sitzungen werden Niederschriften angefertigt, die vom jeweiligen Vorsitzenden unterzeichnet werden. Im Anschluss an seine Sitzungen lässt sich der Aufsichtsrat meistens im Rahmen einer Kurzpräsentation neue Fahrzeugmodelle zeigen und erläutern. Bei Übernahme eines Aufsichtsratsmandats informiert der Corporate-Governance-Beauftragte das neue Aufsichtsratsmitglied über wesentliche Rahmenbedingungen der Amtsführung, insbesondere den BMW Group Corporate Governance Kodex und persönliche Mitwirkungspflichten im Fall von Sachverhalten, die Meldepflichten auslösen oder der Zustimmung des Aufsichtsrats unterliegen. Jedes Aufsichtsratsmitglied der BMW AG achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines Mandats genügend Zeit zur Verfügung steht. Sofern Mitglieder des Aufsichtsrats der BMW AG dem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehören, nehmen sie insgesamt nicht mehr als drei weitere konzernexterne Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Gesellschaften oder in Aufsichtsgremien mit vergleichbaren Anforderungen wahr. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit. Zu diesem Zweck finden eine gemeinsame Aussprache im Plenum und persönliche Gespräche mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden statt, die anhand eines vorab verteilten, vom Aufsichtsrat erarbeiteten Fragebogens vorbereitet werden. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats der BMW AG ist dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Es darf bei seinen Entscheidungen weder persönliche Interessen verfolgen noch Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind verpflichtet, Interessenkonflikte, insbesondere solche, die aufgrund einer Beratung oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern entstehen können, dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen, damit dieser in seinem Bericht an die Hauptversammlung über ihre Behandlung informieren kann. Wesentliche und nicht nur vorübergehende Interessenkonflikte eines Aufsichtsratsmitglieds führen zur Beendigung des Mandats. Bei Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern wird darauf geachtet, dass der Aufsichtsrat insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügt. Der Aufsichtsrat hat für seine Zusammensetzung konkrete Ziele benannt (im Abschnitt Besetzungsziele des Aufsichtsrats). Die Mitglieder des Aufsichtsrats nehmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahr. Dabei unterstützt sie die Gesellschaft in angemessener Weise. Unter Berücksichtigung der spezifischen Gegebenheiten der BMW Group und der Anzahl seiner Mitglieder hat der Aufsichtsrat der BMW AG ein Präsidium und vier Ausschüsse gebildet, nämlich einen Personal-, Prüfungs-, Nominierungs- und Vermittlungsausschuss (vergleiche Übersicht Gremien des Aufsichtsrats und ihre Zusammensetzung im Überblick). Diese dienen der Steigerung der Effizienz der Aufsichtsratsarbeit und der Behandlung komplexer Sachverhalte. Die Bildung und Funktion eines Vermittlungsausschusses ist gesetzlich vorgesehen. Die Ausschussvorsitzenden berichten in jeder Plenarsitzung des Aufsichtsrats ausführlich über die Ausschussarbeit. Die Besetzung von Präsidium und Ausschüssen erfolgt nach Maßgabe von Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung sowie Corporate-Governance-Grundsätzen, insbesondere unter Berücksichtigung der fachlichen Qualifikation der Mitglieder. Der Aufsichtsratsvorsitzende ist kraft dieser Funktion gemäß der Geschäftsordnung Mitglied und Vorsitzender des Präsidiums, des Personalausschusses und des Nominierungsausschusses. Die Anzahl der Sitzungen von Präsidium und Ausschüssen ist bedarfsabhängig. Präsidium, Personal- und Prüfungsausschuss kommen in der Regel zu mehreren Sitzungen jährlich zusammen (zur Zahl der Sitzungen im abgelaufenen Geschäftsjahr siehe Bericht des Aufsichtsrats). Für die Arbeit des Präsidiums und der Ausschüsse hat der Aufsichtsrat in Anlehnung an die Regularien für die Tätigkeit des Plenums Regelungen zur Geschäftsordnung getroffen. Die Ausschüsse sind nur beschlussfähig, wenn alle Mitglieder mitwirken. Beschlüsse der Ausschüsse werden mit einfacher Stimmenmehrheit gefasst, soweit gesetzlich nichts anderes vorgesehen ist. Die Aufsichtsratsmitglieder können ihre Aufgaben nicht durch andere wahrnehmen lassen. Zur Beratung über einzelne Gegenstände können Aufsichtsrat, Präsidium und Ausschüsse Sachverständige und Auskunftspersonen zu ihren Sitzungen hinzuziehen. Aufsichtsrat, Präsidium und Ausschüsse tagen bei Bedarf auch ohne den Vorstand. Die Gesellschaft sorgt dafür, dass der Aufsichtsrat und seine Gremien mit angemessenen Mitteln ausgestattet sind, um ihre Aufgaben wahrnehmen zu können. Dazu gehört auch die Einrichtung eines zentralen Aufsichtsratsbüros zur Unterstützung der Vorsitzenden bei ihren Koordinationsaufgaben. Das Präsidium des Aufsichtsrats setzt sich gemäß der Geschäftsordnung aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinen Stellvertretern zusammen. Das Präsidium bereitet die Aufsichtsratssitzungen vor, soweit die Themen nicht in den Aufgabenbereich eines Ausschusses fallen. Dies betrifft zum Beispiel die Vorbereitung der jährlichen Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex sowie der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats. Der Personalausschuss bereitet die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Bestellung und gegebenenfalls Abberufung von Vorstandsmitgliedern vor und sorgt gemeinsam mit dem Aufsichtsratsplenum und dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung. Darüber hinaus bereitet der Personalausschuss die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Vergütung sowie die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems für den Vorstand vor. Im Rahmen der Festsetzungen des Aufsichtsrats zur Vergütung von Vorstandsmitgliedern ist der Personalausschuss beauftragt, Anstellungsverträge mit Mitgliedern des Vorstands abzuschließen, zu ändern und aufzuheben und gegebenenfalls sonstige Verträge mit Mitgliedern des Vorstands vorzubereiten und abzuschließen. Ferner ist dem Personalausschuss die Befugnis übertragen, in bestimmten Fällen anstelle des Aufsichtsrats über die erforderliche Zustimmung zu einem bestimmten Geschäft zu entscheiden. Dazu gehören insbesondere Fälle der Kreditgewährung an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder, bestimmte Vertragsabschlüsse mit Mitgliedern des Aufsichtsrats, jeweils auch unter Berücksichtigung nahestehender Personen/Unternehmen, sowie Nebentätigkeiten von Vorstandsmitgliedern, insbesondere die Übernahme von Aufsichtsratsmandaten außerhalb des Unternehmens. Der Prüfungsausschuss befasst sich insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, des Revisionssystems und der Compliance sowie der Wahrnehmung der Aufgaben des Aufsichtsrats in Zusammenhang mit Prüfungen gemäß § 20 WpHG. Ferner überwacht er die Abschlussprüfung, die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und die vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen. Er bereitet den Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers an die Hauptversammlung vor und gibt dazu eine Empfehlung ab, erteilt den Prüfungsauftrag, vereinbart Prüfungsschwerpunkte sowie das Honorar des Abschlussprüfers. Der Prüfungsausschuss bereitet die Beschlussfassung des Aufsichtsrats über den Jahres- und den Konzernabschluss vor und erörtert mit dem Vorstand die Zwischenberichte vor ihrer Veröffentlichung. Darüber hinaus entscheidet der Prüfungsausschuss über die Zustimmung des Aufsichtsrats zur Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2014 (§ 4 Ziffer 5 der Satzung) sowie über Änderungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen. In Einklang mit den Regelungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ist der Vorsitzende des Prüfungsausschusses unabhängig und kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft; er verfügt über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren. Er erfüllt zugleich die Anforderungen an einen Finanzexperten im Sinne der §§ 100 Abs. 5, 107 Abs. 4 AktG. Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, geeignete Kandidaten für die Wahl in den Aufsichtsrat als Vertreter der Aktionäre zu ermitteln und dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung vorzuschlagen. Gemäß der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex ist der Nominierungsausschuss ausschließlich mit Vertretern der Aktionäre besetzt. Die Bildung und Besetzung eines Vermittlungsausschusses ist im deutschen Mitbestimmungsgesetz vorgesehen. Der Vermittlungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zu unterbreiten, wenn ein Beschluss über die Bestellung eines Vorstandsmitglieds nicht die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Mitglieder erreicht hat. Dem Vermittlungsausschuss gehören gemäß den gesetzlichen Bestimmungen der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats sowie je ein von den Vertretern der Aktionäre und den Vertretern der Arbeitnehmer gewähltes Mitglied an. Gremien des Aufsichtsrats und ihre Zusammensetzung im Überblickscroll
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Vorsitz Nachfolgeplanung für den Vorstand, DiversitätskonzeptGemeinsam mit dem Personalausschuss und dem Vorstand sorgt der Aufsichtsrat für eine langfristige Nachfolgeplanung. Bei der Sichtung von Kandidaten und Kandidatinnen für eine Vorstandsposition stellen deren fachliche Qualifikation für das zu übernehmende Ressort, überzeugende Führungsqualitäten, bisherige Leistungen sowie Kenntnisse über das Unternehmen aus Sicht des Aufsichtsrats die grundlegenden Eignungskriterien dar. Der Aufsichtsrat hat für die Zusammensetzung des Vorstands ein Diversitätskonzept verabschiedet, das auch die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex berücksichtigt. Im Rahmen der Abwägung, welche Persönlichkeit den Vorstand als Gremium am besten ergänzen würde, achtet der Aufsichtsrat auch auf Vielfalt (Diversity). Unter Vielfalt als Entscheidungsgesichtspunkt versteht der Aufsichtsrat insbesondere unterschiedliche, sich gegenseitig ergänzende Profile, Berufs- und Lebenserfahrungen, auch im internationalen Bereich, sowie eine angemessene Vertretung beider Geschlechter. Im Rahmen seiner Entscheidung berücksichtigt der Aufsichtsrat auch nachfolgende Aspekte:
Mit welcher Persönlichkeit eine konkrete Vorstandsposition besetzt werden soll, entscheidet der Aufsichtsrat im Unternehmensinteresse und unter Würdigung aller Umstände des Einzelfalls. Besetzungsziele des Aufsichtsrats, DiversitätskonzeptDer Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen. Zu diesem Zweck hat der Aufsichtsrat der BMW AG die nachfolgenden konkreten Besetzungsziele verabschiedet, die auch die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex berücksichtigen. Diese beschreiben zugleich das Konzept, mit dem insgesamt eine vielfältige Besetzung angestrebt wird (Diversitätskonzept):
Der Aufsichtsrat hat für die obigen Besetzungsziele einen Zeitrahmen bis zum 31. Dezember 2017 zugrunde gelegt. Wahlvorschläge des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung sollen diese Ziele, soweit sie Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner betreffen, in der Weise berücksichtigen, dass eine Umsetzung durch entsprechende Wahlbeschlüsse der Hauptversammlung unterstützt wird. Die Hauptversammlung ist jedoch an Wahlvorschläge nicht gebunden. Auch die Wahlfreiheit der Arbeitnehmer bei der Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer ist geschützt. Im Verfahren nach dem Mitbestimmungsgesetz zur Wahl von Arbeitnehmervertretern hat der Aufsichtsrat kein Vorschlagsrecht. Die Besetzungsziele, die sich der Aufsichtsrat gibt, verstehen sich daher nicht als Vorgaben an die Wahlberechtigten oder Beschränkungen ihrer Wahlfreiheit. Die Besetzung des Aufsichtsrats zum 31. Dezember 2016 (Stichtag) entspricht nach Selbsteinschätzung des Aufsichtsrats den oben genannten Besetzungszielen. Um einen Abgleich mit den Besetzungszielen zu erleichtern, sind Kurzlebensläufe der amtierenden Aufsichtsratsmitglieder auf der Internetseite der Gesellschaft unter → www.bmwgroup.com verfügbar. Angaben zu den ausgeübten Berufen und Mandaten in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen sowie zur Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat sind im Abschnitt Erklärung zur Unternehmensführung, Corporate Governance zu finden. Daraus wird ersichtlich, dass der Aufsichtsrat der BMW AG sehr vielfältig besetzt ist: Über internationale Erfahrung oder besonderen Sachverstand in einem oder mehreren für das Unternehmen wichtigen Märkten außerhalb Deutschlands verfügen deutlich mehr als die angestrebten vier Mitglieder des Aufsichtsrats. Vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen aus dem Unternehmen bringen sieben Arbeitnehmervertreter sowie der Aufsichtsratsvorsitzende in die Aufsichtsratsarbeit ein. Dem Aufsichtsrat gehört lediglich ein früheres Mitglied des Vorstands an. Erfahren in der Führung eines anderen Unternehmens sind mindestens vier Mitglieder des Aufsichtsrats. Dem Aufsichtsrat gehören auch drei Unternehmer an. Erfahrung in der Überwachung eines anderen mittelgroßen oder großen Unternehmens hat ein großer Teil der Aufsichtsratsmitglieder, darunter auch Arbeitnehmervertreter. Des Weiteren verfügen mehr als drei Mitglieder des Aufsichtsrats über Erfahrung und Sachverstand auf einem der vom Aufsichtsrat als besonders zukunftsrelevant eingestuften Gebiete wie Kundenbedürfnisse, Mobilität, Ressourcen und Nachhaltigkeit sowie Informationstechnologie. Bei der Überprüfung der Unabhängigkeit seiner Mitglieder orientiert sich der Aufsichtsrat am Deutschen Corporate Governance Kodex. Weder ein substanzieller Aktienbesitz noch die Bestellung als Arbeitnehmervertreter noch eine frühere Mitgliedschaft im Vorstand schließen nach Einschätzung des Aufsichtsrats für sich genommen die Unabhängigkeit eines Aufsichtsratsmitglieds aus. Ein wesentlicher und nicht nur vorübergehender Interessenkonflikt im Sinne von Ziffer 5.4.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex liegt bei keinem Mitglied des Aufsichtsrats vor. Die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat sind durch die geltenden Gesetze bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben geschützt. Jedenfalls alle übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats verfügen über eine hinreichende wirtschaftliche Unabhängigkeit vom Unternehmen. Geschäfte mit Unternehmen, bei denen Aufsichtsratsmitglieder eine Funktion bekleiden, erfolgen zu Bedingungen wie unter fremden Dritten. Im Ergebnis hat der Aufsichtsrat alle Mitglieder des Aufsichtsrats als unabhängig eingestuft. Mindestens drei Mitglieder erfüllen die Anforderungen an einen unabhängigen Finanzexperten. Zum Stichtag gehören dem Aufsichtsrat sechs Frauen an (30 %), darunter drei Vertreterinnen der Anteilseigner und drei Vertreterinnen der Arbeitnehmer. Dem Aufsichtsrat gehören insgesamt 14 Männer an (70 %), darunter sieben Vertreter der Anteilseigner und sieben Vertreter der Arbeitnehmer. Die Gesellschaft erfüllt somit die für sie seit dem 1. Januar 2016 in Deutschland geltende gesetzliche Geschlechterquote von mindestens 30 %. Derzeit ist kein Aufsichtsratsmitglied älter als 70 Jahre. ANGABEN NACH DEM TEILHABEGESETZ - ZIELE FÜR DEN FRAUENANTEIL IM VORSTAND UND DIE FRAUENANTEILE AUF DEN FÜHRUNGSEBENEN I UND IIIn Deutschland hat der Gesetzgeber 2015 das Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst verabschiedet (Teilhabegesetz). Danach ist der Aufsichtsrat der Gesellschaft verpflichtet, eine Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand sowie eine Frist zur Erreichung dieses Ziels festzulegen. Ebenso ist der Vorstand der Gesellschaft verpflichtet, für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands Zielgrößen und Fristen zur Erreichung der Zielgrößen festzulegen. Als Zielgröße für den Vorstand für die Zeit bis zum 31. Dezember 2016 hatte der Aufsichtsrat festgelegt, dass dem Vorstand weiterhin mindestens eine Frau angehören soll. Dieses Ziel wurde erreicht. Dem Vorstand gehört eine Frau an (12,5 %). Als Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand für die Zeit vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2020 hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft bestätigt, dass dem Vorstand weiterhin mindestens eine Frau angehören soll. Dies entspricht im Fall einer Besetzung des Vorstands mit weiterhin acht Mitgliedern einem Anteil von mindestens 12,5 %. Der Aufsichtsrat hält es für wünschenswert, den Vorstand auch mit einem höheren Frauenanteil zu besetzen, und unterstützt die Aktivitäten des Vorstands, dafür den Frauenanteil auch auf den höchsten Führungsebenen im Unternehmen weiter zu steigern. Für die erste Zielerreichungsfrist bis zum 31. Dezember 2016 hatte der Vorstand für die Führungsebene I den Zielkorridor von 10 -12 %, für die Führungsebene II den Zielkorridor von 6 - 8 % festgelegt. Zum 31. Dezember 2016 liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte auf der Führungsebene I bei 10,2 %, auf der Führungsebene II bei 6,3 %. Somit sind die Zielsetzungen innerhalb der gesetzten Frist erreicht. Für die nächste Zielerreichungsfrist, die bis zum 31. Dezember 2020 gewählt wurde, hat der Vorstand für die Führungsebene I einen Zielkorridor von 10,2 -12 %, für die Führungsebene II einen Zielkorridor von 8 -10 % festgelegt. Die Führungsebene drückt sich als Funktionsebene aus und basiert auf einer durchgängigen Systematik der Funktionsbewertung nach Mercer. Die BMW Group stärkt durch Vielfalt die Wettbewerbsfähigkeit und steigert die Innovationskraft. Die Zusammenarbeit in gemischten, sich ergänzenden Teams erhöht sowohl die Leistungsstärke als auch die Kundenorientierung. Die Förderung eines angemessenen Verhältnisses zwischen den Geschlechtern ist dabei ein wesentlicher Baustein des Diversity-Konzepts der BMW Group. Ziel des Vorstands bleibt es daher, den Anteil von Frauen weiterhin zu erhöhen. Durch die nachhaltige Verankerung von Maßnahmen, Dialog- und Informationsveranstaltungen ist der Frauenanteil sowohl in der Gesamtbelegschaft als auch in Führungspositionen auch im Berichtszeitraum gestiegen. Nähere Informationen zum Thema Vielfalt in der BMW Group finden sich im Abschnitt Personal. ANGABEN ZU UNTERNEHMENSFÜHRUNGSPRAKTIKEN, DIE ÜBER DIE GESETZLICHEN ANFORDERUNGEN HINAUS ANGEWANDT WERDENKernwerte und HandlungsprinzipienInnerhalb der BMW Group richten Vorstand, Aufsichtsrat und Mitarbeiter ihr Handeln an fünf Kernwerten aus, in denen die Basis für den Erfolg der BMW Group liegt: VerantwortungWir treffen konsequente Entscheidungen und stehen persönlich dafür ein. Dies eröffnet Freiräume für unternehmerisches Handeln. WertschätzungWir hinterfragen uns selbst und zeigen gegenseitigen Respekt, Klarheit im Feedback und die Anerkennung von Leistung. TransparenzWir beschönigen nicht und zeigen Widersprüche konstruktiv auf. Wir handeln integer. VertrauenWir verlassen uns aufeinander. Nur so sind wir schnell und erreichen unsere Ziele. OffenheitWir denken in Chancen und sind mutig für Veränderungen. Wir wachsen an unseren Fehlern. Soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und in der LieferketteDie BMW Group stellt sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Unsere Unternehmenskultur verbindet Erfolgsorientierung mit Weltoffenheit, Vertrauen und Transparenz. Dabei sind wir uns der sozialen Verantwortung bewusst. Als Leitplanken für den sozial nachhaltigen Umgang mit den Mitarbeitern und die generelle Sicherstellung sozialer Standards dienen verschiedene international anerkannte Richtlinien. So bekennt sich die BMW Group zu den Leitsätzen für multinationale Unternehmen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und zu den Inhalten der ICC Business Charter for Sustainable Development. Die Inhalte dieser Richtlinien und weitere Informationen hierzu können unter → www.oecd.org und → www.iccwbo.org abgerufen werden. Mit Unterzeichnung des UN Global Compact durch den Vorstand der BMW Group im Jahr 2001 und der "Gemeinsamen Erklärung über Menschenrechte und Arbeitsbedingungen in der BMW Group", die 2005 durch Vorstand und Arbeitnehmervertretungen verabschiedet und 2010 erneut bestätigt wurde, haben wir uns ebenfalls zur weltweiten Einhaltung der international anerkannten Menschenrechte und der Kernarbeitsnormen der International Labour Organization (ILO) verpflichtet. Hierzu gehören insbesondere die freie Wahl der Beschäftigung, das Diskriminierungsverbot, die Versammlungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen, das Verbot von Kinderarbeit, eine angemessene Bezahlung, regelkonforme Arbeitszeiten sowie der Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Inhalte des UN Global Compact und die Vorgaben der ILO sowie weitere Informationen zu dem Thema sind unter → www.unglobalcompact.org und → www.ilo.org zu finden. Die "Gemeinsame Erklärung über Menschenrechte und Arbeitsbedingungen in der BMW Group" ist unter → www.bmwgroup.com unter dem Menüpunkt "Downloads" und "Verantwortung" verfügbar. Die weltweite Einhaltung dieser grundlegenden Prinzipien und Rechte ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Durch zahlreiche Kommunikationsmaßnahmen wurden unsere Mitarbeiter deshalb seit 2005 zu dem Thema sensibilisiert und auch zu den neuesten Entwicklungen in diesem Bereich geschult. Für Anfragen oder Beschwerden zu Menschenrechtsthemen stehen unseren Mitarbeitern die Helpline Compliance Contact sowie die BMW Group SpeakUP Line zur Verfügung. Seit 2016 sind Menschenrechte integraler Bestandteil des weltweiten BMW Group Compliance Management Systems. Dies ist ein weiterer Schritt zur konsequenten Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Weitere Informationen zur sozialen Verantwortung gegenüber Mitarbeitern finden Sie im Kapitel Personal. Nachhaltiges Wirtschaften kann jedoch nur dann wirken, wenn es die gesamte Wertschöpfungskette umfasst. Daher stellt die BMW Group nicht nur höchste Anforderungen an sich selbst, sondern fordert ökologische und soziale Standards auch von ihren Lieferanten und Partnern und arbeitet kontinuierlich daran, ihre Prozesse, Maßnahmen und Aktivitäten zu verbessern. Sukzessive verpflichten wir zum Beispiel unsere Händler und Importeure vertraglich zur Einhaltung ökologischer und sozialer Standards. Des Weiteren sind zur Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in den Beschaffungsprozess basierend auf dem BMW Group Nachhaltigkeitsstandard entsprechende Kriterien durchgängig in unseren Anfrageunterlagen, im branchenweiten OEM Nachhaltigkeitsfragebogen, in den Einkaufsbedingungen sowie in der Lieferantenbewertung verankert. Die BMW Group erwartet, dass ihre Zulieferer die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien der BMW Group wiederum auch bei ihren Unterlieferanten sicherstellen. Die Einkaufsbedingungen sowie weitere Informationen zum Thema Einkauf finden sich im öffentlichen Bereich des Partner Portals der BMW Group unter → https://b2b.bmw.com. Darüber hinaus pflegen wir mit allen unseren Lieferanten eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und fördern Engagement im Bereich Nachhaltigkeit. COMPLIANCE IN DER BMW GROUPVerantwortungsvolles und rechtmäßiges Handeln ist eine der Grundvoraussetzungen für den unternehmerischen Erfolg der BMW Group. Dies ist fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur und bildet die Basis für das Vertrauen, das uns Kunden, Aktionäre, Geschäftspartner und auch die Öffentlichkeit entgegenbringen. Der Vorstand und alle Mitarbeiter der BMW Group sind zu verantwortungsbewusstem Verhalten und zur Einhaltung geltender Vorschriften verpflichtet. Dieses Prinzip ist seit vielen Jahren in den BMW Group internen Verhaltensregeln verankert. Um die Vermeidung von Rechts- und Reputationsrisiken systematisch abzusichern, hat der Vorstand bereits vor mehreren Jahren ein Compliance Committee eingerichtet und die Einführung eines Compliance-Management-Systems in der BMW Group veranlasst. Das BMW Group Compliance Committee besteht aus den Leitern der Bereiche Recht und Patente, Konzernkommunikation und Politik, Konzernrevision, Konzernberichtswesen, Organisationsentwicklung sowie Konzernpersonalwesen. Es steuert und überwacht die erforderlichen Aktivitäten zur Vermeidung von Rechtsverstößen. Hierzu gehören Trainings-, Informations- und Kommunikationsmaßnahmen sowie Compliance-Kontrollen und die Verfolgung von Rechtsverstößen. Das BMW Group Compliance Committee berichtet dem Vorstand regelmäßig über alle Compliance-relevanten Themen. Neben den Fortschritten bei der Weiterentwicklung des BMW Group Compliance Management Systems gehören hierzu etwa durchgeführte Untersuchungen, bekannt gewordene Verstöße und deren Sanktion sowie Korrektur- und Präventionsmaßnahmen. Dabei ist sichergestellt, dass dem Vorstand etwaige besonders relevante Vorgänge sofort zur Kenntnis gebracht werden. Die Entscheidungen des BMW Group Compliance Committee werden im BMW Group Compliance Committee Office konzeptionell vorbereitet und operativ umgesetzt. Das BMW Group Compliance Committee Office ist mit 13 Mitarbeitern besetzt und organisatorisch dem Ressort des Vorstandsvorsitzenden zugeordnet. Der Vorsitzende des BMW Group Compliance Committee berichtet dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats regelmäßig und auch fallbezogen über den aktuellen Stand der Compliance-Aktivitäten in der BMW Group. Auf der Grundlage der Compliance-Berichterstattung und der Beratung durch das BMW Group Compliance Committee verfolgt und analysiert der Vorstand Compliance-relevante Entwicklungen und Trends. Auf dieser Basis werden erforderliche Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems veranlasst. Zur Stärkung des lokalen Compliance-Managements wurden 2016 in 69 Konzerngesellschaften lokale Compliance-Funktionen eingerichtet, deren Aktivitäten einem einheitlich definierten Managementprozess mit klar definierten Aufgaben- und Verantwortungsprofilen folgen. Das Compliance-Management in der BMW Group verfügt über ein Programm von Instrumenten und Maßnahmen, die darauf abzielen, rechtmäßiges Handeln der BMW Group, ihrer Organe, Führungskräfte und Mitarbeiter sicherzustellen. Einen Schwerpunkt bilden dabei Maßnahmen zur Vermeidung von Kartellrechts- und Korruptionsrisiken. Die Compliance-Maßnahmen werden ergänzt durch eine Regelungslandschaft aus internen Grundsätzen, Richtlinien und Anweisungen, die teilweise die geltenden rechtlichen Vorschriften konkretisieren. Besonders hervorzuheben sind dabei der BMW Group Grundsatz "Korruptionsvermeidung" sowie die BMW Group Anweisung "Corporate Hospitality und Geschenke", die den rechtmäßigen Umgang mit Zuwendungen erläutern und angemessene Bewertungsmaßstäbe sowie Genehmigungsvorbehalte für bestimmte Handlungen festlegen. Zusätzlich wurde 2016 ein neuer BMW Group Grundsatz "Kartell-rechts-Compliance" eingeführt, der konzernweit in verbindlicher Weise für alle Mitarbeiter der BMW Group Verhaltensregeln zur Vermeidung von unzulässigen Wettbewerbsbeschränkungen vorgibt. Die Ausgestaltung und Priorisierung der Compliance-Maßnahmen erfolgen auf der Grundlage einer konzernweiten Compliance-Risikobewertung, die jährlich aktualisiert wird und weltweit alle 340 Organisationseinheiten und Funktionen der BMW Group umfasst. Die Realisierung der Maßnahmen geschieht über ein regional strukturiertes Compliance-Management, das alle Teile der BMW Group abdeckt und mit dem ein Netzwerk von über 210 Compliance Verantwortlichen gesteuert wird. Die einzelnen Bestandteile des BMW Group Compliance Management Systems sind in der Grafik auf der vorhergehenden Seite dargestellt und gelten weltweit für alle Organisationseinheiten der BMW Group. Soweit in einzelnen Ländern oder Geschäftsbereichen zusätzliche Compliance-Anforderungen bestehen, wird diesen durch ergänzende Compliance-Maßnahmen Rechnung getragen. Basis des Compliance-Management-Systems ist der BMW Group Verhaltenskodex, in dem sich der Vorstand der BMW AG zu Compliance als gemeinsamer Aufgabe bekennt ("Tone from the Top"). Der im Jahr 2016 aktualisierte und erweiterte Verhaltenskodex erläutert die Bedeutung von Legal Compliance und gibt einen Überblick über die für die BMW Group relevanten rechtlichen Themenbereiche. Er steht in Deutsch und Englisch als Broschüre und zum Download zur Verfügung. Darüber hinaus werden Übersetzungen in neun weiteren Sprachen im BMW Group Intranet angeboten. Bei der Vermeidung von Rechtsverstößen kommt den Führungskräften eine besondere Verantwortung und Vorbildfunktion zu. Hierzu bekennen sich alle Führungskräfte der BMW Group durch eine schriftliche Erklärung und verpflichten sich, ihre Mitarbeiter über Inhalt und Bedeutung des Verhaltenskodex zu informieren und für Rechtsrisiken zu sensibilisieren. Führungskräfte haben aus eigener Initiative regelmäßig die Beachtung des geltenden Rechts zu überprüfen und suchen hierzu das Gespräch mit ihren Mitarbeitern. Falls es Anhaltspunkte für Rechtsverstöße gibt, ist ihnen konsequent nachzugehen. Seit der Einführung des BMW Group Compliance Management Systems wurden weltweit über 32.500 Führungskräfte und Mitarbeiter über die Grundlagen von Compliance geschult. Die Schulung wird auf einer internetbasierten Trainingsplattform in Deutsch und Englisch angeboten und enthält einen Abschlusstest. Die erfolgreiche Teilnahme an dem Training wird mit einem Zertifikat bestätigt und ist für alle Führungskräfte der BMW Group verpflichtend. Durch geeignete Personalprozesse wird sichergestellt, dass bei allen Neueinstellungen von Führungskräften und bei entsprechenden Beförderungen ein Compliance-Training absolviert wird. Insgesamt erreicht die BMW Group damit bei ihren Führungskräften eine vollständige Trainingsabdeckung. Ergänzend zu dieser Grundlagenschulung werden zielgruppenspezifische Trainingsmaßnahmen zu bestimmten Compliance-Themen durchgeführt. So wurden seit 2013 im Rahmen einer erweiterten Kartellrechtsschulung, die sich an Mitarbeiter richtet, die aufgrund ihrer Funktion im Vertrieb, im Einkauf, in der Produktion oder in der Entwicklung mit kartellrechtlichen Fragen in Berührung kommen, Mitarbeiter geschult. Rund 16.900 Mitarbeiter haben diese Schulung bereits absolviert. Darüber hinaus wurden im Jahr 2016 in den betreffenden Ressorts weiterführende Maßnahmen und Prozesse im Bereich Kartellrechts-Compliance umgesetzt beziehungsweise intensiviert, um Mitarbeiter, die an Austauschtreffen mit Wettbewerbern teilnehmen sowie mit Zulieferern oder Vertriebspartnern zusammenarbeiten, ausreichend für Kartellrechtsrisiken zu sensibilisieren. Zusätzlich werden Compliance Market Coachings bei den internationalen Vertriebs- und Finanzdienstleistungsstellen durchgeführt. Dabei wird im Rahmen von mehrtägigen Präsenzveranstaltungen das Verständnis von Compliance in ausgewählten Organisationseinheiten gestärkt sowie die Zusammenarbeit zwischen dem zentralen BMW Group Compliance Committee Office und den dezentralen Compliance-Stellen gefestigt. Im Jahr 2016 fanden Market Coachings in den Märkten Italien, Belgien, Österreich, China und Japan statt. Um Rechtsrisiken zu vermeiden, können sich alle Mitarbeiter mit ihren Fragen an ihre Führungskräfte und an die zuständigen Fachstellen der BMW Group wenden, insbesondere an die Rechtsabteilung, die Konzernrevision und die Konzernsicherheit. Ergänzend hierzu gibt es den BMW Group Compliance Contact als weitere Anlaufstelle, an die sich Mitarbeiter und Externe mit Compliance-relevanten Fragen wenden können. Darüber hinaus bietet die BMW Group ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, Hinweise auf mögliche Rechtsverstöße im Unternehmen anonym und vertraulich über die BMW Group SpeakUP Line abzugeben. Die BMW Group SpeakUP Line ist in sämtlichen Ländern, in denen BMW Group Mitarbeiter tätig sind, über lokale kostenfreie Rufnummern in insgesamt 34 Sprachen zu erreichen. Compliance-Anfragen und -Hinweise werden im BMW Group Compliance Committee Office mithilfe eines elektronischen Case-Management-Systems dokumentiert und bearbeitet. Erforderlichenfalls werden für die Fallbearbeitung die Konzernrevision, die Konzernsicherheit, der Betriebsrat oder die rechtsberatenden Fachstellen zur Unterstützung herangezogen. Im Rahmen des konzernweiten Compliance-Berichtswesens informieren die Compliance Verantwortlichen aller Organisationseinheiten das BMW Group Compliance Committee regelmäßig und erforderlichenfalls ad hoc über Compliance-relevante Themen. Gegenstand der Berichterstattung sind der Compliance-Status der jeweiligen Organisationseinheiten, möglicherweise festgestellte Rechtsrisiken oder -verstöße sowie ergriffene Korrektur- oder Präventivmaßnahmen. Die Beachtung und Umsetzung des Verhaltenskodex ist Gegenstand regelmäßiger Prüfungen der Konzernrevision sowie von Kontrollmaßnahmen der Konzernsicherheit und des BMW Group Compliance Committee Office. Die Konzernrevision führt hierzu im Rahmen ihrer regulären Tätigkeit Vor-Ort-Prüfungen durch. Darüber hinaus beauftragt das BMW Group Compliance Committee die Konzernrevision mit der Durchführung von Compliance-spezifischen Prüfungen. Ergänzend wurden im Jahr 2016 drei BMW Group Compliance Spot Checks (Stichproben-Audits, die speziell auf die Identifizierung möglicher Korruptionsrisiken ausgelegt sind) durchgeführt. Die Koordination der Compliance-Kontrollaktivitäten erfolgt durch den BMW Group Ausschuss Compliance Kontrollen. Etwaige Folgemaßnahmen werden durch das BMW Group Compliance Committee Office gesteuert. Für die Compliance der BMW Group ist es unerlässlich, dass ihre Mitarbeiter die für sie relevanten Rechtspflichten kennen und einhalten. Die BMW Group ist nicht bereit, etwaige Rechtsverstöße ihrer Mitarbeiter hinzunehmen. Schuldhafte Rechtsverletzungen ziehen arbeitsrechtliche Sanktionen nach sich und können eine persönliche Haftung des Mitarbeiters zur Folge haben. Um dies zu vermeiden, werden die Mitarbeiter der BMW Group über verschiedene interne Medien umfassend über die Instrumente und Maßnahmen des Compliance-Management-Systems informiert. Seit 2014 erhalten neue Mitarbeiter bei ihrem Einstieg in das Unternehmen eine Compliance-Begrüßungs-E-Mail, die das besondere Engagement der BMW Group im Bereich Compliance verdeutlicht. Zentrales Kommunikationsmittel ist die Compliance-Homepage im BMW Group Intranet, wo die Mitarbeiter der BMW Group alle Informationen und Trainingsangebote in Deutsch und Englisch finden. Auf der Homepage befindet sich auch ein spezieller Servicebereich, in dem den Mitarbeitern verschiedene praktische Hilfsmittel für typische Situationen mit Compliance-Relevanz angeboten werden. Die Mitarbeiter der BMW Group haben dort seit Mitte 2015 auch Zugang zu einem IT-System, das die Mitarbeiter bei der Prüfung der rechtlichen Zulässigkeit, Genehmigung und Dokumentation von Zuwendungen unterstützt, insbesondere im Rahmen von Corporate Hospitality. Ebenso wie sich die BMW Group zu verantwortungsvollem und rechtmäßigem Handeln bekennt, erwartet sie dies von ihren Geschäftspartnern. Um die Verlässlichkeit ihrer Geschäftsbeziehungen abzusichern, hat die BMW Group im Jahr 2012 ein Programm mit der Bezeichnung Business Relations Compliance entwickelt, mit dem relevante Geschäftspartner untersucht und hinsichtlich möglicher Compliance-Risiken bewertet werden. Relevant ist dies vor allem für Vertriebspartner und Dienstleister, wie etwa Agenturen und Berater. Auf dieser Grundlage werden Maßnahmen zur Vorbeugung von Compliance-Risiken getroffen, wie zum Beispiel Kommunikationsmittel, Schulungen und auch mögliche Monitoringmaßnahmen. Das Business-Relations-Compliance-Programm wurde seit seiner Einführung bereits in 37 Organisationseinheiten gestartet und soll in den kommenden Jahren sukzessive in der weltweiten Vertriebsorganisation der BMW Group ausgerollt werden. Darüber hinaus wurde zur Absicherung von Vertragsbeziehungen im Jahr 2016 die Einbindung von Compliance-Klauseln in die Händler- und Importeursverträge fortgesetzt. Im Zuge der Weiterentwicklung der Geldwäscheprävention wurde ein IT-System zur Integritätsprüfung von Kunden erstellt und in 20 Märkten eingeführt. Die BMW Group bekennt sich zur Achtung der international anerkannten Menschenrechte, wie sie insbesondere in den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, den zehn Prinzipien des UN Global Compact und den ILO-Kernarbeitsnormen beschrieben sind. Dabei konzentriert sie sich auf Themen und Handlungsfelder, in denen sie ihren Einfluss als Wirtschaftsunternehmen geltend machen kann. Die BMW Group hat ihre Position bereits im Jahr 2005 mit der "Gemeinsamen Erklärung über Menschenrechte und Arbeitsbedingungen in der BMW Group" deutlich gemacht und im Anschluss daran systematisch Maßnahmen zum Schutz von Menschenrechten etabliert und weiterentwickelt. Diese bereits in der Organisation verankerten Maßnahmen wurden nun 2016 in das konzernweite Compliance-Management-System der BMW Group integriert. Compliance ist auch ein wesentlicher Faktor für die Zukunftssicherung der Beschäftigten der BMW Group. Aus diesem Grund hat sich die Unternehmensleitung mit den nationalen und internationalen Arbeitnehmervertretungen der BMW Group verbindlich auf Gemeinsame Grundsätze für rechtmäßiges Handeln verständigt. Darin bekennen sich die Beteiligten zu den Prinzipien des BMW Group Verhaltenskodex und zur vertrauensvollen Zusammenarbeit in Sachen Compliance. Dementsprechend werden die Arbeitnehmervertretungen regelmäßig in die laufende Weiterentwicklung der Compliance-Maßnahmen in der BMW Group eingebunden. Zum Schutz der Anleger und um unternehmensintern einen gesetzeskonformen Umgang mit möglichen Insiderinformationen zu gewährleisten, wurde bereits 1994 durch den Vorstand ein Ad-hoc-Gremium eingesetzt, in dem Vertreter verschiedener Fachbereiche Sachverhalte auf ihre Ad-hoc-Relevanz überprüfen. Sämtliche Personen, die für das Unternehmen tätig sind und bestimmungsgemäß Zugang zu Insiderinformationen haben, wurden und werden in ein regelmäßig aktualisiertes Insiderverzeichnis aufgenommen und über die sich aus dem Insiderrecht ergebenden Pflichten belehrt. Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte (Eigengeschäfte von Führungskräften)Gemäß Art. 19 EU-Marktmissbrauchsverordnung (MAR) müssen insbesondere Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und Personen, die zu ihnen in einer engen Beziehung stehen, Eigengeschäfte mit Anteilen oder Schuldtiteln der BMW AG oder damit verbundenen Derivaten oder anderen damit verbundenen Finanzinstrumenten der BMW AG und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht melden, wenn die Gesamtsumme der Geschäfte in einem Kalenderjahr einen Betrag von 5.000 € erreicht oder übersteigt. Die BMW AG veröffentlicht entsprechende Informationen unverzüglich und übermittelt sie dem Unternehmensregister zur Speicherung. Sie teilt der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Veröffentlichung mit. Im Geschäftsjahr 2016 mitgeteilte Wertpapiergeschäfte sind zudem auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Aktienbesitz von Vorstand und AufsichtsratDie Mitglieder des Aufsichtsrats der BMW AG halten in Summe 27,99 % der Stamm- und Vorzugsaktien der Gesellschaft (2015: 43,00 %). Auf Herrn Stefan Quandt, Deutschland, entfallen 16,25 % (2015: 31,26 %) und auf Frau Susanne Klatten, Deutschland, 11,73 % (2015: 26,74 %). Der Unterschied zum Vorjahr resultiert fast ausschließlich daraus, dass die Zurechnung der von der Johanna Quandt GmbH & Co. KG für Automobilwerte gehaltenen Aktien zu Herrn Quandt und Frau Klatten nach Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft entfallen ist. Der Aktienbesitz der Mitglieder des Vorstands beläuft sich auf insgesamt weniger als 1 % der Aktien. Aktienbasierte Programme für Mitarbeiter und VorstandsmitgliederDie BMW AG verfügte im Berichtsjahr über drei aktienbasierte Programme: das Belegschaftsaktienprogramm, mit dem die BMW AG seit 1989 berechtigte Mitarbeiter über Vorzugsaktien ohne Stimmrecht an der Unternehmensentwicklung beteiligt, ein aktienbasiertes Vergütungsprogramm für die Mitglieder des Vorstands und ein Programm für Bereichsleiter. Die beiden zuletzt genannten Programme beziehen sich auf Stammaktien. Das aktienbasierte Vergütungsprogramm für Mitglieder des Vorstands ist im Vergütungsbericht näher erläutert (siehe dazu auch Abschnitt Aktienbasiertes Vergütungsprogramm im Vergütungsbericht und im Konzernanhang, → Textziffer [39]). Das für die Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2012 für teilnahmeberechtigte Bereichsleiter eingeführte aktienbasierte Vergütungsprogramm ist angelehnt an das aktienbasierte Vergütungsprogramm für Vorstandsmitglieder und soll im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung langfristiges unternehmerisches Handeln honorieren. Im Rahmen dieses Programms verpflichten sich die Teilnehmer, einen Betrag in Höhe von 20 % ihrer Ergebnistantiemen in Stammaktien der BMW AG zu investieren und die erworbenen Aktien vier Jahre zu halten. Hierfür gewährt die BMW AG einen Betrag in Höhe von 100 % des Investmentbetrags als Nettozuschuss. Nach Erfüllung der vierjährigen Halteverpflichtung erhalten die Teilnehmer für je drei gehaltene Stammaktien nach Wahl der Gesellschaft eine zusätzliche Stammaktie oder den Gegenwert in Geld. Im Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms konnten Mitarbeiter im Berichtsjahr nach ihrer Wahl Pakete zwischen vier und elf Vorzugsaktien ohne Stimmrecht mit einem Abschlag von jeweils 22,72 € (2015: 20,83 €) je Aktie gegenüber dem Börsenkurs (durchschnittlicher Schlusskurs im Xetra-Handel im Zeitraum vom 4. November bis 9. November 2016: 66,86 €) erwerben. Teilnahmeberechtigt waren alle Mitarbeiter der BMW AG und Mitarbeiter inländischer direkter oder indirekter 100%iger Tochtergesellschaften, soweit deren Geschäftsführung entschieden hat, an dem Programm teilzunehmen. Die Mitarbeiter mussten zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des Programms mindestens seit einem Jahr ununterbrochen in einem gegenwärtigen Arbeitsverhältnis zur BMW AG oder zur jeweiligen Tochtergesellschaft stehen. Die im Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms erworbenen Vorzugsaktien unterliegen einer Sperrfrist von vier Jahren, gerechnet vom 1. Januar des Jahres, in dem die Mitarbeiter die Vorzugsaktien erworben haben. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 305.029 (2015: 309.944) Stück Vorzugsaktien an die Mitarbeiter weitergegeben; davon stammten 305.000 (2015: 309.860) aus dem Genehmigten Kapital 2014, die übrigen waren über die Börse zurückgekauft worden. Über eine Fortsetzung des Programms entscheidet der Vorstand der BMW AG jährlich neu. Weitere Angaben sind im Konzernanhang unter den → Textziffern [29] und [39] zu finden. VERGÜTUNGSBERICHTIm Folgenden werden die Prinzipien beschrieben, die für die Vergütung des Vorstands gelten, sowie die Festlegungen der Satzung für die Vergütung des Aufsichtsrats. Neben dem System der Vergütung wird auch das Verhältnis der Vergütungsbestandteile in Zahlen erläutert. Darüber hinaus wird die Vergütung jedes Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieds für das Geschäftsjahr 2016 individualisiert und nach Bestandteilen aufgegliedert ausgewiesen. 1. Vergütung des VorstandsZuständigkeitDie Festlegung und regelmäßige Überprüfung der Vorstandsvergütung ist eine Aufgabe des Aufsichtsratsplenums. Der Personalausschuss des Aufsichtsrats übernimmt bei der Festlegung und Überprüfung der Vorstandsvergütung eine vorbereitende Funktion. Grundsätze der VergütungBei BMW ist die Struktur der Vorstandsvergütung darauf ausgerichtet, eine Unternehmensführung zu fördern, die sich an einer nachhaltigen Entwicklung der BMW Group orientiert. Ein weiterer Grundsatz bei der Gestaltung der BMW Vergütungssysteme ist das Prinzip der Durchgängigkeit. Dies bedeutet, dass die Vergütungssysteme für den Vorstand, die Führungskräfte und die Mitarbeiter der BMW AG auf ähnlichen Gestaltungselementen beruhen. Für den Vorstand überprüft der Aufsichtsrat regelmäßig, dass sämtliche Vergütungsbestandteile für sich und insgesamt angemessen sind und den Vorstand nicht zum Eingehen unangemessener Risiken für das Unternehmen verleiten. Gleichzeitig soll das Vergütungsmodell für den Vorstand im Wettbewerb um hoch qualifizierte Führungspersönlichkeiten attraktiv sein. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsratsplenum unter Anrechnung etwaiger Bezüge bei Konzerngesellschaften aufgrund von Leistungskriterien festgelegt, die insbesondere den Aufgaben und der Mandatsausübung des Vorstandsmitglieds, der wirtschaftlichen Lage, dem Erfolg und den Zukunftsaussichten der BMW Group Rechnung tragen. Für die variablen Vergütungsteile legt der Aufsichtsrat anspruchsvolle relevante Parameter zugrunde. Ferner achtet er darauf, dass durch variable Komponenten mit mehrjähriger Bemessungsgrundlage positive wie auch negative Entwicklungen berücksichtigt werden und insgesamt ein langfristiger Verhaltensanreiz entsteht. Eine nachträgliche Änderung von Erfolgszielen oder Vergleichsparametern ist ausgeschlossen. Der Aufsichtsrat überprüft das Vergütungssystem jährlich auf seine Angemessenheit. Zur Vorbereitung zieht der Personalausschuss des Aufsichtsrats auch Vergütungsstudien hinzu. Zur Überprüfung der Üblichkeit der Vergütung in horizontaler Hinsicht stellt der Aufsichtsrat Vergütungsvergleiche insbesondere innerhalb der DAX-Unternehmen an; in vertikaler Hinsicht vergleicht er die Vorstandsvergütung mit den Bezügen der Oberen Führungskräfte und mit den durchschnittlichen Bezügen der bei der BMW AG im Inland angestellten Arbeitnehmer auch in der zeitlichen Entwicklung. Auch Empfehlungen eines unabhängigen externen Vergütungsexperten sowie Anregungen aus Kreisen der Investoren und Analysten werden in die Beratung einbezogen. Vergütungssystem, VergütungselementeDie Vergütung des Vorstands enthält feste und variable Barbezüge sowie eine aktienbasierte Vergütungskomponente. Ferner bestehen Zusagen für die Alters- und Hinterbliebenenversorgung. Feste BezügeDie festen Bezüge setzen sich aus einer Grundvergütung, die monatlich als Gehalt ausgezahlt wird, sowie aus sonstigen Bezügen zusammen. Die sonstigen Bezüge bestehen im Wesentlichen aus der Nutzung von Dienst- und Mietfahrzeugen, Versicherungsprämien, Zuschüssen zu Sicherheitseinrichtungen und einer jährlichen medizinischen Vorsorgeuntersuchung. Mitglieder des Vorstands sind außerdem berechtigt, zu den jeweils auch für Mitarbeiter geltenden Konditionen Fahrzeuge und sonstige Produkte sowie Dienstleistungen der BMW Group zu erwerben beziehungsweise zu beziehen. Die Grundvergütungen der Mitglieder des Vorstands blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Grundvergütung beträgt 0,75 Mio. € p. a. für ein Vorstandsmitglied in der ersten Bestellperiode, 0,9 Mio. € p. a. für ein Vorstandsmitglied ab der zweiten Bestellperiode oder dem vierten Mandatsjahr und für den Vorsitzenden des Vorstands 1,5 Mio. € p. a. Variable BezügeDie variablen Bezüge des Vorstands bestehen aus variablen Barbezügen sowie einer aktienbasierten Vergütungskomponente. Variable Barbezüge, insbesondere TantiemeDie variablen Barbezüge setzen sich zusammen aus der Tantieme sowie einer zur Investition in Stammaktien der Gesellschaft vorgesehenen Barvergütungskomponente in Höhe von 20 % der Gesamttantiemen eines Vorstandsmitglieds nach Steuern, die das Vorstandsmitglied zuzüglich Steuern und Sozialabgaben vom Unternehmen erhält. Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat in begründeten Fällen auf freiwilliger Basis zusätzlich eine Sonderzuwendung festsetzen. Die Tantieme setzt sich in der Zielausprägung hälftig aus zwei Komponenten zusammen, einer Ergebnistantieme und einer Leistungstantieme. Die Zieltantieme (100 %) eines Vorstandsmitglieds liegt für beide Komponenten der variablen Vergütung in Summe bei 1,5 Mio. € p. a., ab der zweiten Bestellperiode oder dem vierten Mandatsjahr bei 1,75 Mio. € p. a. Für den Vorsitzenden des Vorstands liegt sie bei 3 Mio. € p. a. Für alle Mitglieder des Vorstands sind Obergrenzen der Tantieme festgelegt. Diese liegen bei 200 % der jeweiligen Zieltantieme. Als Messgrößen für die Berechnung der Ergebnistantieme dienen einerseits der Konzernjahresüberschuss der BMW Group und die Konzernumsatzrendite nach Steuern, die gemeinsam in einen Ergebnisfaktor einfließen, sowie andererseits die Dividende (Stammaktie). Die Ergebnistantieme ergibt sich aus einem für jedes Vorstandsmitglied festgelegten Zielwert, multipliziert mit dem Ergebnisfaktor und dem Dividendenfaktor. Bei außergewöhnlichen Umständen, zum Beispiel wesentlichen Zu- oder Verkäufen, kann der Aufsichtsrat eine Anpassung der Ergebnistantieme vornehmen. Bei einem Ergebnis- und einem Dividendenfaktor von 1,00 ergäbe sich für das Geschäftsjahr 2016 eine Ergebnistantieme in Höhe von 0,75 Mio. € für ein Vorstandsmitglied in der ersten Bestellperiode, eine Ergebnistantieme in Höhe von 0,875 Mio. € in der zweiten Bestellperiode beziehungsweise ab dem vierten Mandatsjahr und für den Vorstandsvorsitzenden eine entsprechende Tantieme von 1,5 Mio. €. Der Ergebnisfaktor nimmt den Wert 1,00 bei einem Konzernjahresüberschuss von 3,1 Mrd. € und einer Konzernumsatzrendite nach Steuern von 5,6 % an. Der Dividendenfaktor liegt bei 1,00, wenn die ausgezahlte Dividende für die Stammaktie 101 bis einschließlich 110 Cent beträgt. Bei einem Konzernjahresüberschuss unter 2 Mrd. € oder einer Konzernumsatzrendite nach Steuern kleiner als 2 % würde der Ergebnisfaktor für das Geschäftsjahr 2016 0 betragen. Somit wäre in diesem Fall keine Ergebnistantieme zahlbar. Die Leistungstantieme ergibt sich aus einem für jedes Vorstandsmitglied festgelegten Zielwert, multipliziert mit einem Performance-Faktor. Den Performance-Faktor legt der Aufsichtsrat anhand einer Bewertung des Beitrags des Vorstands zur nachhaltigen und langfristigen Entwicklung des Unternehmens fest. Dabei werden Leistungen und Entscheidungen in den vorangegangenen Planungszeiträumen ebenso berücksichtigt wie Weichenstellungen für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens, die Effektivität und Effizienz von Anpassungsmaßnahmen, die als Reaktion auf sich verändernde externe Rahmenbedingungen getroffen wurden, sowie sonstige Aktivitäten zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, die sich nicht unmittelbar in Messwerten abbilden. Zu den Kriterien für den Performance-Faktor zählen demnach insbesondere die Innovationsleistung (ökonomisch und ökologisch, zum Beispiel bei der Reduzierung der CO2 -Emissionen), die Kundenorientierung, die Wandlungsfähigkeit, die Führungsleistung, die Unternehmenskultur und Förderung der Integrität, der Beitrag zur Attraktivität als Arbeitgeber, Fortschritte bei der Umsetzung des Diversity-Konzepts sowie Aktivitäten zur Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung (Corporate Social Responsibility). Die Zieltantiemen und die der Ergebnistantieme zugrunde liegenden Kennzahlen werden jeweils für den Zeitraum von drei Geschäftsjahren im Voraus festgelegt. Eine nachträgliche Änderung der Zieltantiemen oder der zugrunde liegenden Kennzahlen ist innerhalb dieses Zeitraums ausgeschlossen. Aktienbasiertes VergütungsprogrammDas Vergütungssystem beinhaltet auch ein von der Höhe der ausbezahlten Tantieme abhängiges aktienbasiertes Vergütungsprogramm. Dadurch sollen im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung weitere langfristige Verhaltensanreize gesetzt werden. Dieses Programm sieht vor, dass die Vorstandsmitglieder verpflichtet sind, jeweils einen Betrag in Höhe von 20 % der Gesamttantiemen nach Steuern, den sie zuzüglich Steuern und Sozialabgaben als zusätzliche Barvergütung vom Unternehmen erhalten, in Stammaktien der Gesellschaft zu investieren. Diese Stammaktien müssen die Vorstandsmitglieder grundsätzlich über mindestens vier Jahre halten. Im Rahmen eines Matching-Plans erhält das Vorstandsmitglied von der Gesellschaft im Regelfall nach Ablauf der Haltefrist für jeweils drei gehaltene Stammaktien nach Wahl der Gesellschaft entweder eine zusätzliche Stammaktie oder den Gegenwert in Geld (aktienbasierte Vergütungskomponente/Matching-Komponente). Für den Fall des Todes, der Invalidität des Vorstandsmitglieds oder der vorzeitigen Beendigung des Vertragsverhältnisses vor Erfüllung der Haltefrist bestehen besondere Vereinbarungen. Alters- und HinterbliebenenversorgungDie Alters- und Hinterbliebenenversorgung der Mitglieder des Vorstands wurde bereits zum 1. Januar 2010 in ein beitragsorientiertes System mit garantierter Mindestrendite überführt, wobei im Hinblick auf zuvor erteilte Zusagen zum Teil Bestandsschutz besteht und amtierenden Vorstandsmitgliedern, die erstmals vor dem 1. Januar 2010 bestellt wurden, ein Wahlrecht zwischen dem alten und dem neuen System eingeräumt wurde. Für den Fall der Beendigung des Mandatsverhältnisses bestehen gegenüber einigen Vorstandsmitgliedern, die erstmals vor dem 1. Januar 2010 bestellt wurden, nach einem älteren Altersvorsorgemodell Ruhegeldzusagen in Form einer leistungsorientierten Zusage (Defined Benefit). Ein Anspruch auf ein Ruhegeld besteht im Rahmen der leistungsorientierten Zusage frühestens bei Vollendung des 60. Lebensjahres oder im Fall der Invalidität. Die Höhe des Ruhegelds setzt sich aus einem monatlichen Grundbetrag von 10.000 € und einem Festbetrag zusammen. Der Festbetrag beträgt für jedes volle Jahr der Betriebszugehörigkeit vor der Vorstandstätigkeit rund 75 € und für jedes volle Jahr bis maximal 15. Jahr der Vorstandstätigkeit 400 bis 600 €. Die laufenden Ruhegeldzahlungen werden in Anlehnung an die Anpassung der Beamtenpensionen bei Veränderungen der Besoldungsstufe B6 (ohne Zuschläge) um mehr als 5 % beziehungsweise entsprechend dem Betriebsrentengesetz angepasst. Vergütungssystem und Vergütungselemente im Überblickscroll
BETRAGSMÄSSIGE HÖCHSTGRENZEN (MAXIMALVERGÜTUNGEN)scroll
Für den Fall der Beendigung des Mandatsverhältnisses bestehen nach dem neuen, beitragsorientierten System Zusagen, die (a) im Todes- oder Invaliditätsfall als Einmal- oder Ratenzahlungen zur Auszahlung kommen können oder (b) nach Eintritt in den Ruhestand wahlweise als lebenslange monatliche Rente, als Einmal- oder Ratenzahlungen oder in Mischformen (zum Beispiel Kombination von Einmalzahlung und anteilig reduziertem lebenslangem Ruhegeld) zur Auszahlung gelangen können. Ausgeschiedene Vorstandsmitglieder haben frühestens Anspruch auf die Altersleistung, wenn sie das 60. oder, im Fall von Versorgungszusagen ab 1. Januar 2012, das 62. Lebensjahr vollendet haben. Die Höhe der Leistungen richtet sich nach der Höhe des individuellen Ansparkontos des jeweiligen Vorstandsmitglieds. Dieses ergibt sich aus den jährlich eingebrachten Beiträgen sowie einer jährlichen Verzinsung in Abhängigkeit von der Kapitalanlageform. Für den Fall, dass ein anspruchsberechtigtes Vorstandsmitglied vor Eintritt des Versorgungsfalls verstirbt, hat ein hinterbliebener Ehegatte, andernfalls haben, in Abhängigkeit von Alter und Ausbildung, hinterbliebene Kinder Anspruch auf eine Hinterbliebenenleistung. Für den Todes- oder Invaliditätsfall ist eine Mindestleistung in Höhe der bis zum 60. Lebensjahr möglichen - maximal jedoch zehn - jährlichen Versorgungsbeiträge zugesagt. Ferner wird im Fall des Todes eines Vorstandsmitglieds nach dem Eintritt in den Ruhestand bei Wahl einer lebenslangen Rente ein Ruhegeld in Höhe von 60 % als Witwen- oder Witwerrente gezahlt. Die laufenden Ruhegeldzahlungen werden jährlich um mindestens 1 % angepasst. Der von der Gesellschaft zugesagte Jahresbeitrag beträgt für ein Mitglied des Vorstands unter Berücksichtigung der Dauer der Vorstandszugehörigkeit und vorangegangenen Tätigkeit 350.000 € bis 400.000 € und für den Vorstandsvorsitzenden 500.000 €. Die garantierte Mindestverzinsung p. a. entspricht dem in der Deckungsrückstellungsverordnung festgelegten Höchstzinssatz für die Berechnung der Deckungsrückstellungen für Kapitallebensversicherungen (Garantiezins für Kapitallebensversicherungen). Bei der Erteilung von Versorgungszusagen berücksichtigt der Aufsichtsrat das jeweils angestrebte Versorgungsniveau und den sich daraus ergebenden Aufwand für das Unternehmen. Die im Rahmen des beitragsorientierten Altersvorsorgemodells einbezahlten Beträge wurden im Rahmen eines auch für Pensionsverbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern bestehenden Treuhandmodells ausfinanziert. Einkünfte aus selbstständiger und nicht selbstständiger Arbeit, die vor Vollendung des 63. Lebensjahres erzielt werden, können auf ein Ruhegeld und eine Ratenzahlung angerechnet werden. Es sind ferner bestimmte Tatbestände vereinbart, in denen die Leistungspflicht der Gesellschaft ganz entfallen kann. Ein Übergangsgeld wird nicht mehr gewährt. Vorstandsmitglieder, die unmittelbar aus der aktiven Vorstandstätigkeit in den Ruhestand treten und Ruhegeld beziehen, sind berechtigt, zu den jeweils auch für BMW Rentner geltenden Konditionen Fahrzeuge und sonstige Produkte der BMW Group zu erwerben und Dienstleistungen zu beziehen sowie Fahrzeuge der BMW Group entsprechend den Richtlinien zu mieten, die für Bereichsleiter der obersten Einstufung gelten. Für Vorstandsvorsitzende im Ruhestand besteht die Möglichkeit, entsprechend einem Bereichsleiter der obersten Einstufung ein Fahrzeug der BMW Group als Dienstfahrzeug sowie im Rahmen der Verfügbarkeit und gegen Verrechnung den BMW Fahrdienst zu nutzen. Zusagen im Zusammenhang mit der vorzeitigen Beendigung der Tätigkeit im Vorstand, Zusagen DritterIm Zusammenhang mit der einvernehmlichen vorzeitigen Beendigung seines Vorstandsmandats zum Ablauf des 31. Dezember 2016 hat die Gesellschaft mit Herrn Dr. Eichiner auch eine Anpassung seines Dienstvertrags vereinbart, der am 31. Mai 2017 endet. Für die Zeit ab Beendigung seines Mandats bis zum 31. Mai 2017 stehen ihm unverändert seine festen Bezüge in Höhe von 0,38 Mio. € zu. Zur Abgeltung aller weiteren Vergütungsansprüche betreffend die restliche Vertragslaufzeit wurde eine Zahlung in Höhe von 0,75 Mio. € vereinbart, zahlbar im Jahr 2017. Die Gesellschaft entrichtet für Herrn Dr. Eichiner letztmalig für das Geschäftsjahr 2017 einen anteiligen Versorgungsbeitrag in Höhe von 0,167 Mio. €. Zusagen für den Fall einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels (Change of Control) oder Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht. Auch hat kein Mitglied des Vorstands im abgelaufenen Geschäftsjahr Leistungen oder entsprechende Zusagen von Dritten im Hinblick auf seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied erhalten. Betragsmäßige HöchstgrenzenDer Aufsichtsrat hat betragsmäßige Höchstgrenzen für variable Vergütungskomponenten und die Vergütung der Vorstandsmitglieder insgesamt festgelegt. Diese Obergrenzen sind in der Tabelle Vergütungssystem und Vergütungselemente im Überblick ausgewiesen. Vorstandsvergütung für das Geschäftsjahr 2016 (2015) insgesamtDie Bezüge für die im Geschäftsjahr 2016 amtierenden Mitglieder des Vorstands der BMW AG betragen insgesamt 37,6 Mio. € (2015: 35,5 Mio. €). Davon entfallen auf feste Bestandteile einschließlich der sonstigen Bezüge 7,8 Mio. € (2015: 7,7 Mio. €). Auf variable Barbestandteile entfallen 29,0 Mio. € (2015: 27,1 Mio. €) sowie auf die aktienbasierte Vergütungskomponente 0,8 Mio. € (2015: 0,7 Mio. €). scroll
Vorstandsvergütung für das Geschäftsjahr 2016 (2015), individualisiertscroll
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vorläufige Anzahl beziehungsweise vorläufiger
Geldwert, errechnet zum Zeitpunkt der Gewährung (Zeitpunkt der rechtsverbindlichen
Zusage). Die endgültige Anzahl der Matching-Aktien steht jeweils erst
zum Zeitpunkt der Erfüllung der Investverpflichtung in Stammaktien
der Gesellschaft fest. Zur Bilanzierung der aktienbasierten Vergütungskomponente
vgl. Konzernanhang, Textziffer [39]. Für im Geschäftsjahr 2016 amtierende Mitglieder des Vorstands sind im Berichtsjahr Leistungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses in Höhe von 2,8 Mio. € (2015: 2,6 Mio. €) angefallen. Hierbei handelt es sich um Aufwendungen für die Dotierung von Pensionsrückstellungen. Die Gesamtbezüge der früheren Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen betragen für das Geschäftsjahr 2016 insgesamt 6,5 Mio. € (2015: 8,0 Mio. €). Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und deren Hinterbliebenen sind nach IAS 19 mit 86,4 Mio. € (2015: 71,8 Mio. €) zurückgestellt. Aktienbasierte Vergütungskomponente für das Geschäftsjahr 2016 (2015), individualisiert scroll
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vorläufige Anzahl beziehungsweise vorläufiger
Geldwert errechnet auf Basis des Schlusskurses der BMW Stammaktie
im Xetra-Handel am 30. Dezember 2016 (88,75 €) (beizulegender Zeitwert
zum Bilanzstichtag) Versorgungszusagenscroll
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Mitglied des Vorstands seit 1. Oktober 2016 2. Vergütung des AufsichtsratsZuständigkeit, SatzungsregelungDie Vergütung des Aufsichtsrats wird durch Beschluss der Aktionäre in der Hauptversammlung oder in der Satzung festgelegt. Die für das Berichtsjahr anwendbare Vergütungsregelung wurde von der Hauptversammlung am 14. Mai 2013 beschlossen und ist in § 15 der Satzung niedergelegt. Die Satzung der BMW AG ist unter → www.bmwgroup.com/ir unter den Menüpunkten "Fakten zur BMW Group" und "Corporate Governance" verfügbar. Vergütungsgrundsätze, VergütungselementeDie Vergütung des Aufsichtsrats der BMW AG enthält feste Bezüge sowie einen erfolgsorientierten Bestandteil, der auf die nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet ist. Für den erfolgsorientierten Bestandteil ist der Durchschnitt der Ergebnisse je Stammaktie im Vergütungsjahr und in den beiden vorangegangenen Geschäftsjahren maßgeblich. Die festen Bezüge und die erfolgsorientierte Vergütungskomponente sollen in ihrem Zusammenwirken gewährleisten, dass die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder insgesamt sowohl zu den Aufgaben der Aufsichtsratsmitglieder als auch zur jeweiligen Lage der Gesellschaft in einem angemessenen Verhältnis steht und die Vergütung darüber hinaus die Unternehmensentwicklung über mehrere Jahre berücksichtigt. Satzungsgemäß erhält jedes Aufsichtsratsmitglied der BMW AG neben dem Ersatz seiner angemessenen Auslagen eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung von 70.000 € sowie eine nach der ordentlichen Hauptversammlung des Folgejahres zahlbare erfolgsorientierte Vergütung von 170 € je volle 0,01 €, um die der Durchschnitt der (unverwässerten) Ergebnisse je Stammaktie (Earnings per Share, EPS) in den Konzernabschlüssen für das Vergütungsjahr und die beiden vorangegangenen Geschäftsjahre einen Mindestbetrag von 2,00 € übersteigt. Für die erfolgsorientierte Vergütung ist eine Obergrenze in Höhe des Zweifachen der festen Vergütung, das sind für ein Mitglied des Aufsichtsrats ohne vergütungsrelevante Zusatzfunktion 140.000 €, vorgesehen. Mit festen Vergütungselementen und einem auf die nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichteten erfolgsorientierten Vergütungsbestandteil entspricht die Vergütungsstruktur für den Aufsichtsrat der BMW AG der Empfehlung in Ziffer 5.4.6 Abs. 2 Satz 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex zur Aufsichtsratsvergütung in der Fassung vom 5. Mai 2015. Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt in Ziffer 5.4.6 Abs. 1 Satz 2 außerdem, den Vorsitz und stellvertretenden Vorsitz im Aufsichtsrat sowie den Vorsitz und die Mitgliedschaft in den Ausschüssen bei der Vergütung zu berücksichtigen. Dementsprechend sieht die Satzung der BMW AG vor, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats das Dreifache und jeder Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrats das Doppelte der Vergütung eines Aufsichtsratsmitglieds erhält. Der Vorsitzende eines Ausschusses des Aufsichtsrats erhält das Doppelte und jedes Mitglied eines Ausschusses das Eineinhalbfache der Vergütung eines Aufsichtsratsmitglieds, sofern der Ausschuss an mindestens drei Tagen des Geschäftsjahres zu einer Sitzung zusammengekommen ist. Soweit ein Mitglied des Aufsichtsrats jedoch mehrere der vorgenannten Funktionen ausübt, bemisst sich seine Vergütung ausschließlich nach der Funktion, die unter diesen am höchsten vergütet wird. Darüber hinaus erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats für jede Sitzung des Aufsichtsrats (Plenum), an der es teilgenommen hat, ein nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbares Sitzungsgeld von 2.000 € pro Sitzung. Mehrere Sitzungen am selben Tag werden nicht separat vergütet. Ferner erstattet die Gesellschaft jedem Aufsichtsratsmitglied seine angemessenen Auslagen sowie die auf seine Bezüge entfallende Umsatzsteuer. Die im Folgenden ausgewiesenen Beträge sind Nettobeträge. Dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats stehen für die Wahrnehmung seiner Aufgaben ein Büro mit Assistenz und die BMW Fahrbereitschaft zur Verfügung. Aufsichtsratsvergütung im Geschäftsjahr 2016 insgesamtGemäß § 15 der Satzung erhält der Aufsichtsrat für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2016 insgesamt 5,4 Mio. € (2015: 5,1 Mio. €). Davon sind 2,0 Mio. € feste Bezüge (2015: 2,0 Mio. €) und 3,4 Mio. € variable Bezüge (2015: 3,1 Mio. €). scroll
Aufsichtsratsmitglieder haben vom Unternehmen im Berichtsjahr keine weiteren Vergütungen beziehungsweise Vorteile für persönlich erbrachte Beratungs- oder Vermittlungsleistungen erhalten. Aufsichtsratsvergütung für das Geschäftsjahr 2016 (2015), individualisiertscroll
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Diese Arbeitnehmervertreter haben erklärt,
ihre Vergütung entsprechend den Richtlinien des Deutschen Gewerkschaftsbunds
an die Hans-Böckler-Stiftung abzuführen. 3. SonstigesAbgesehen von Fahrzeugleasing- und Fahrzeugfinanzierungsverträgen zu üblichen Konditionen wurden Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats von der BMW AG oder von Tochtergesellschaften weder Kredite oder Vorschüsse gewährt noch wurden zu ihren Gunsten Haftungsverhältnisse eingegangen. BMW GROUPVERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETERErklärung gemäß § 37 y Nr. 1 WpHG i.V.m. §§ 297 Abs. 2 Satz 4 und 315 Abs. 1 Satz 6 HGB"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind."
München, den 14. Februar 2017 Bayerische Motoren Werke Der Vorstand Harald Krüger Milagros Caiña Carreiro-Andree Markus Duesmann Klaus Fröhlich Dr. Nicolas Peter Dr. Ian Robertson (HonDSc) Peter Schwarzenbauer Oliver Zipse BMW GROUPBestätigungsvermerk des AbschlussprüfersWir haben den von der Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft aufgestellten Konzernabschluss -bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns sowie Gesamtergebnisrechnung des Konzerns, Konzernbilanz, Kapitalflussrechnung des Konzerns, Entwicklung des Konzerneigenkapitals und Konzernanhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
München, den 24. Februar 2017 KPMG AG Sailer, Wirtschaftsprüfer Feege, Wirtschaftsprüfer |
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