BayWa AGMünchenQuartalsmitteilung Q1-3 / BayWa-KonzernVorbemerkungen zu dieser QuartalsmitteilungLaufendes Sanierungs- und RestrukturierungsverfahrenZu Beginn des zweiten Halbjahres 2024 geriet der BayWa-Konzern in eine Liquiditäts-,
Ergebnis- und Strategiekrise, die eine umfassende Überprüfung der wirtschaftlichen
Lage erforderlich machte. In der Folge wurde ein Sanierungskonzept entwickelt, das
die Grundlage für weiterführende Maßnahmen bildete. Auf Basis des aus dem Sanierungskonzept
abgeleiteten Sanierungsgutachtens konnte der BayWa-Konzern am 30. Juni 2025 eine rechtsverbindliche
Sanierungsvereinbarung mit den wesentlichen Finanzgläubigern sowie ergänzende Vereinbarungen
mit den beiden Ankeraktionären Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG und Raiffeisen
Agrar Invest AG abschließen. Das Sanierungsgutachten bestätigte die grundsätzliche
Sanierungsfähigkeit des Konzerns und bildet die Grundlage für die Umsetzung der eingeleiteten
Restrukturierungsmaßnahmen. Weiterführende Informationen zur Sanierungssituation des BayWa-Konzerns finden sich
im BayWa-Konzernfinanzbericht 2024, im Konzernlagebericht und im Konzernanhang. BayWa AG nimmt Prognose für laufendes Geschäftsjahr 2025 wegen BayWa r.e. AG zurückDie BayWa AG wurde im Berichtsquartal von der BayWa r.e. AG darüber informiert, dass
sich aufgrund der sich weiter verschärfenden regulatorischen Rahmenbedingungen für
die Förderung erneuerbarer Energien in den USA infolge des sogenannten One Big Beautiful
Bill Act (OBBBA) Auswirkungen auf das bereinigte EBITDA der BayWa r.e. AG im laufenden
Geschäftsjahr 2025 ergeben können (vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 23. September 2025).
Die veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen für die Förderung von erneuerbaren
Energien in den USA umfassen auch weitreichende Anpassungen im Bereich der steuerlichen
Behandlung internationaler Konzernstrukturen. So sollen insbesondere Steuervorteile
für Projekte mit Beteiligung ausländischer Einheiten wegfallen. Wind- und Solarprojekte
müssen bis spätestens 31. Dezember 2027 in Betrieb genommen werden, um weiterhin Anspruch
auf die Produktions- bzw. Investitionssteuergutschriften zu haben. Vor diesem Hintergrund
sah sich der Vorstand der BayWa AG veranlasst, die Ergebnisprognosen für das Segment
Regenerative Energien und für den BayWa-Konzern für das laufende Geschäftsjahr 2025
zurückzuziehen (vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 6. Oktober 2025). Die Prüfungen der möglichen
Auswirkungen auf die Ergebniserwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2025 dauern
derzeit noch an. BayWa verhandelt mit neuem Investor über Erwerb der Cefetra Group B.V.Zum Sanierungskonzept und zur Neuausrichtung des BayWa-Konzerns sowie zur Stärkung
seiner finanziellen Stabilität gehört auch der Verkauf ausländischer Tochtergesellschaften,
die nicht den Kernsegmenten des BayWa-Konzerns zuzuordnen sind, wie die geplante Veräußerung
der Cefetra Group B.V. (Cefetra). Obwohl mit der First Dutch Group bereits im Juni
2025 ein Kaufvertrag unterzeichnet wurde, konnte die Käuferseite die Finanzierung
des Erwerbs nicht rechtzeitig sicherstellen, um den Vollzug (Closing) des Verkaufs
von Cefetra wie im Kaufvertrag vereinbart zu ermöglichen. Die BayWa AG befindet sich
in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einer neuen Investorengruppe, die plant, den
Kaufpreis mit Eigenkapital zu finanzieren, den bestehenden Kaufvertrag im Wesentlichen
zu übernehmen und die Transaktion auf dieser Basis zu vollziehen. Hinsichtlich der
Refinanzierung der Cefetra Group ist eine Übernahme der bereits entwickelten Refinanzierungsstruktur
durch die neue Investorengruppe geplant. Die involvierten Banken haben signalisiert,
den Prozess (vorbehaltlich der erforderlichen regulatorischen Prüfungen und Kreditentscheidungen)
weiter zu unterstützen und die Finanzierung der Cefetra längerfristig konstruktiv
zu begleiten. Der Abschluss der Verhandlungen und der Vollzug der Transaktion werden
zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Quartalsmitteilung im Laufe des vierten
Quartals 2025 angestrebt. Hinweise
Kapitalerhöhung der BayWa AG erfolgreich abgeschlossenDie BayWa AG hat im Rahmen des Sanierungskonzepts die vorgesehene Bezugsrechts-Barkapitalerhöhung
erfolgreich abgeschlossen. Die Maßnahme wurde in zwei Tranchen umgesetzt. Im Zuge
der zweiten Tranche der Kapitalerhöhung waren die Aktionäre im Streubesitz im Verhältnis
1 zu 2 bezugsberechtigt, das heißt, für je eine bestehende Aktie konnten zwei neue
Aktien gezeichnet werden. Der Bezugspreis wurde auf 2,79 Euro je neuer Aktie festgesetzt
(vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 1. Juli 2025). Damit die Erlöse aus der ersten Tranche frühzeitig an die BayWa AG fließen konnten,
wurden die neuen Aktien aus der ersten Tranche in Höhe von 125 Mio. Euro (44.802.868
neue Aktien) bereits im Juli 2025 ausschließlich von den beiden Ankeraktionären Bayerische
Raiffeisen-Beteiligungs-AG und Raiffeisen Agrar Invest AG gezeichnet. In der zweiten
Tranche wurden in der Bezugsfrist vom 28. Oktober 2025 bis zum 10. November 2025 insgesamt
27.368.508 neue Aktien angeboten. Anschließend wurden ca. 9,7 Mio. der neuen Aktien,
die in der zweiten Tranche angeboten, aber nicht bezogen wurden, im Wege einer sogenannten
Rumpfplatzierung angeboten, wovon rund 1,6 Mio. neue Aktien zusätzlich platziert wurden
(vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 10. November 2025). Die Kapitalerhöhung war darauf ausgerichtet, einen Bruttoemissionserlös von mindestens
150 Mio. Euro und bis zu 201,6 Mio. Euro zu erzielen. Insgesamt wurden aus beiden
Tranchen, einschließlich der Rumpfplatzierung, rund 179 Mio. Euro erlöst. Dies entspricht
einer Gesamtzeichnungsquote von rund 89 Prozent. Die Notierungsaufnahme der neuen
Aktien aus den beiden Tranchen der Kapitalerhöhung -das heißt insgesamt 64.199.046
neue Aktien - erfolgte am 18. November 2025 am Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse
(Prime Standard) und am Regulierten Markt der Börse München. BaFin schließt Anlassprüfung abDie Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat ihre im November 2024
bekannt gegebene Anlassprüfung der Rechnungslegung des offengelegten Konzernabschlusses
zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2023 und des zugehörigen Konzernlageberichts für
das Geschäftsjahr 2023 der BayWa AG abgeschlossen. Die BaFin hat festgestellt, dass
bestimmte, das Unternehmen betreffende Umstände und Einschätzungen im Konzernlagebericht
2023 nach ihrer Bewertung nicht zutreffend dargestellt wurden. Diese Einschätzung
bezieht sich ausschließlich auf den Konzernlagebericht und nicht auf den finanziellen
Teil des Konzernabschlusses 2023, wie etwa die Konzernbilanz oder die Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung. Die Einschätzung betrifft auch nicht die aktuelle Finanzberichterstattung
der BayWa AG, sondern nur jene für das Geschäftsjahr 2023. Die BayWa AG hält die Feststellungen der BaFin nicht für richtig und hat deshalb gegen
die Entscheidung der BaFin Widerspruch eingelegt. Damit sind die Fehlerfeststellungen
nicht bestandskräftig. Aus der Tatsache, dass sich die Lage des BayWa-Konzerns ab
dem Sommer 2024 abweichend von der Einschätzung des früheren Vorstands im März 2024
entwickelt hat, kann in der Rückschau nicht abgeleitet werden, dass eine Risikoberichterstattung
fehlerhaft war, die aus damaliger Perspektive den Vorschriften für die Berichterstattung
entsprach. Überblick über den Geschäftsverlauf des BayWa-Konzerns vom 1. Januar bis 30. September 2025Fortschritte im Restrukturierungsprozess - wachsendes Marktvertrauen
Der BayWa-Konzern weist für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres 2025
einen Umsatzrückgang um 22,2 Prozent auf insgesamt 9,6 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum
aus (Vorjahr: 12,3 Mrd. Euro). Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf Entkonsolidierungseffekte
zurückzuführen, insbesondere durch den Verkauf der RWA, der mehr als die Hälfte des
Rückgangs ausmacht. Weitere kleinere Tochtergesellschaften trugen ebenfalls zum Rückgang
bei. Neben den strukturellen Maßnahmen haben auch operative Schritte wie Standortschließungen
sowie der bewusste Verzicht auf den Handel mit margenschwächeren Produktgruppen in
nahezu allen Kernsegmenten zu niedrigeren Umsätzen geführt. Zudem ist insbesondere
im dritten Quartal das Preisniveau wichtiger Rohstoff- und Produktgruppen spürbar
zurückgegangen. Diese Preisrückgänge haben ebenfalls zum Umsatzrückgang beigetragen. Trotz des Rückgangs zeigen die eingeleiteten Maßnahmen bereits deutliche Wirkungen
und tragen zu einer klaren Verbesserung der Umsatzrentabilität bei. Mit dem weiteren
Ausrollen des Transformationsprogramms sowie zusätzlichen Effizienzsteigerungen im
Einkauf und in der Logistik, Optimierungen in der Standort- und Personalstruktur und
mit der konsequenten Reduktion von Gemeinkosten konnten substanzielle Fortschritte
erzielt werden. Besonders in den vier Kernsegmenten des Konzerns, auf die das zukünftige
Geschäft maßgeblich aufbaut, sind bereits spürbare operative Verbesserungen erkennbar.
Diese Entwicklungen stärken die Leistungsfähigkeit des Konzerns und bestätigen die
Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen. Eine weitere erfreuliche Entwicklung ist das wiedererstarkte Vertrauen in die BayWa
seitens der Kunden und Lieferanten. Zahlreiche Vertriebsinitiativen sowie Investitionen
in neue Absatzkanäle haben zur Vertrauensbildung beigetragen. Dies spiegelt sich u.
a. in einem deutlich höheren Wareneingang wider, vor allem durch gesteigerte Getreidevolumina,
die seitens der landwirtschaftlichen Betriebe angedient wurden. Damit sichert sich
der BayWa-Konzern ein solides Vermarktungsvolumen für das Folgejahr. Mit diesem klaren Kurs und den zahlreichen umgesetzten und eingeleiteten Maßnahmen
hat das Unternehmen wichtige Fortschritte auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit erzielt. Geschäftsverlauf in den Segmenten vom 1. Januar bis 30. September 2025Segment BayWa AgrarDas Segment Agrar umfasst im Wesentlichen den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen
und Betriebsmitteln. Segment BayWa TechnikDas Segment Technik handelt mit landtechnischen Maschinen und Anlagen und bietet umfangreiche
Serviceleistungen an. Die Zulassungszahlen für Traktoren in Deutschland gingen in den ersten neun Monaten
2025 um 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Nach den starken Absätzen
der Vorjahre kommt diese Entwicklung nicht unerwartet. Zudem dürfte die verhaltene
Investitionsbereitschaft der Landwirte auf gefallene Preise für landwirtschaftliche
Erzeugnisse, höhere Finanzierungskosten für Maschinen sowie unsichere wirtschaftliche
Aussichten aufgrund von Zoll- und Handelskonflikten zurückzuführen sein. Der Gebrauchtmaschinenmarkt
entwickelte sich dagegen weitgehend stabil. Positive Impulse werden von der Agritechnica
erwartet, die im November in Hannover stattfand. Als eine der weltweit führenden Landtechnikmessen
könnte sie mit technologischen Innovationen Investitionsanreize schaffen. Im Segment BayWa Technik spiegelte sich die Marktentwicklung wider. Das Neumaschinengeschäft
war trotz Vertriebsaktionen von einer rückläufigen Nachfrage gekennzeichnet, während
der Gebrauchtmaschinenhandel zulegen konnte. Der Handel mit Gebrauchtmaschinen und
die BayWa-Servicewerkstätten konnten die Rückgänge im Neumaschinengeschäft nur teilweise
kompensieren, sodass sich der Umsatz insgesamt verringerte. Das Segment BayWa Technik
verzeichnete bis Ende des dritten Quartals 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
einen Umsatzrückgang um 12 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,6 Mrd. Euro). Segment BayWa Wärme & MobilitätDas Segment Wärme & Mobilität umfasst den Handel mit fossilen und nachwachsenden Brenn-,
Kraft- und Schmierstoffen und bietet Lösungen für Wärme und Mobilität. Der Rohölmarkt stand im bisherigen Jahresverlauf 2025 insgesamt unter Druck, geprägt
von einem anhaltenden Überangebot und einer verhaltenen globalen Nachfrageentwicklung.
Der Rohölpreis überschritt im Berichtszeitraum nur zu Jahresbeginn die Marke von 70
US-Dollar je Barrel (159 Liter) und blieb anschließend weitgehend darunter. Im Vorjahr
lag er dagegen über weite Strecken über 70 bzw. 80 US-Dollar je Barrel. Entsprechend
lagen auch die Heizölpreise in Deutschland in den ersten neun Monaten 2025 unter dem
Niveau des Vorjahreszeitraums. Die relativ niedrigen Preise führten im BayWa Segment
Wärme & Mobilität zu einer stabilen Nachfrage nach Wärme- und Kraftstoffen, während
der Absatz von Schmierstoffen infolge der konjunkturellen Schwäche zurückging. Ab
dem zweiten Halbjahr wurden Kunden erstmals mit dem klimafreundlichen Biokraftstoff
HVO 100 (HVO - Hydrotreated Vegetable Oil) beliefert, der einen wichtigen Beitrag
zur CO2-Reduzierung im Mobilitätssektor leistet. Der Holzpelletmarkt konnte sich nach
dem Preis- und Nachfrageeinbruch des Vorjahres deutlich erholen. Sowohl Preise als
auch Nachfrage zogen im Berichtszeitraum an. Die positive Entwicklung im Bereich Holzpellets
trug maßgeblich dazu bei, die preisbedingten Umsatzrückgänge in anderen Produktbereichen
weitgehend zu kompensieren. Insgesamt erzielte das Segment BayWa Wärme & Mobilität
einen um 5,9 Prozent geringeren Umsatz von 1,0 Mrd. Euro und lag damit nahezu auf
dem Niveau des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: 1,1 Mrd. Euro). Segment BayWa BaustoffeDas Segment Baustoffe umfasst im Wesentlichen den Handel mit Baustoffen, ergänzt durch
Aktivitäten im Rahmen der Bau- und Projektentwicklung. Bei den Umsätzen verzeichnete das Bauhauptgewerbe in Deutschland bis August 2025 ein
reales Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dieser geringe Anstieg
wurde vor allem durch eine volatile Nachfrage im Bereich öffentlicher Großprojekte
getragen. Trotz eines deutlichen Anstiegs der Baugenehmigungen um rund 11,7 Prozent
gegenüber dem Vorjahr blieb die Bautätigkeit im Wohnungsbau verhalten. Entsprechend
war auch die Nachfrage nach klassischen Baustoffen für diesen Bereich weiterhin gedämpft.
Verbesserte Zinskonditionen und Förderprogramme führen zwar zu einer leichten Belebung
der Nachfrage, eine nachhaltige Trendwende ist jedoch noch nicht erkennbar. Zudem
dürften die Preise für energieintensive Baumaterialien wie Zement oder Asphalt weiterhin
auf einem hohen Niveau verharren. Hoffnung macht der neue "Bau-Turbo" der Bundesregierung,
der seit Ende Oktober 2025 gilt und durch vereinfachte und beschleunigte Baugenehmigungsverfahren
zusätzliche Anreize für eine Belebung der Bauwirtschaft schaffen soll. Davon sollte
auch der Baustoffhandel profitieren. Das Segment BayWa Baustoffe konnte sich der allgemein
verhaltenen Marktentwicklung nicht entziehen. Geschäftsgelegenheiten, die sich dem
Baustoffhandel zu Jahresbeginn boten, konnten aufgrund von Liquiditätseinschränkungen
im Zuge der Sanierung des BayWa-Konzerns nicht vollumfänglich genutzt werden und werden
im Jahresverlauf nicht mehr aufzuholen sein. Zudem führten Sortimentsanpassungen zugunsten
margenstärkerer Produkte zu einem geringeren Umsatzvolumen. Insgesamt verringerte
sich der Umsatz im Segment BayWa Baustoffe gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,9
Prozent auf 883,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mrd. Euro). Segment BayWa SonstigesDer Umsatz im Segment BayWa Sonstiges umfasst im Wesentlichen die Beteiligung "UNSER
LAGERHAUS" WARENHANDELSGESELLSCHAFT m.b.H. (WHG) und betrug zum 30. September 2025
398,7 Mio. Euro (Vorjahr: 420,2 Mio. Euro). Zum Ende des dritten Quartals ist das
Signing für den geplanten Verkauf der WHG erfolgt. Die Raiffeisen Landesbank Kärnten
und 16 Kärntner Lagerhäuser übernehmen für rund 20 Mio. Euro die Mehrheit an der WHG.
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der zuständigen Wettbewerbs-
und Investitionskontrollbehörden und soll bis Ende 2025 vollzogen werden. Segment Regenerative EnergienDas Segment Regenerative Energien deckt wesentliche Teile der Wertschöpfungskette
im Bereich der erneuerbaren Energien ab. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 entwickelte sich insbesondere
der Markt für Photovoltaikkomponenten verhalten. Bei Solarmodulen und Wechselrichtern
verzeichnete die Einheit Solar Trade rückläufige Absätze vor allem wegen der geringeren
Nachfrage im Bereich Wohngebäude. Zudem richtete sich der Fokus verstärkt auf Umsätze
mit höheren Margen. Die Absatzmengen, gemessen in installierter Leistung in Megawatt
(MW), gingen bei Solarmodulen um 17,8 Prozent und bei Wechselrichtern um 14,3 Prozent
gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Im Berichtszeitraum wurden in Europa zehn Solar-, elf Wind- sowie ein Batteriespeicherprojekt
und in der Asien-Pazifik-Region zwei Solar- und ein Windprojekt mit einer Gesamtleistung
von rund 1.751 MW veräußert. Dabei handelt es sich überwiegend um den Verkauf von
Projektrechten. Im Vorjahreszeitraum lag die realisierte Gesamtleistung bei 615 MW,
die vorwiegend durch den Verkauf schlüsselfertiger Projekte mit anschließender Umsetzung
des Projekts als Generalübernehmer erzielt wurde. Das Umsatzvolumen wird zudem stark durch den Bereich Energy Trading beeinflusst, der
aufgrund rückläufiger Preise und eines kleineren Portfolios unter dem Vorjahresniveau
liegt. Insgesamt reduzierte sich der Umsatz im Segment um 17,6 Prozent auf 2,4 Mrd.
Euro (Vorjahr: 2,9 Mrd. Euro). Segment Global ProduceDas Segment Global Produce fasst sämtliche Aktivitäten des Konzerns im Bereich Obst-
und Gemüseanbau und den Handel mit diesen Produkten zusammen. Das Segment Global Produce verzeichnete im Berichtszeitraum eine positive Geschäftsentwicklung,
die insbesondere durch die Apfelernte in Neuseeland gestützt wurde: Der Eigenanbau
übertraf die Ernteerwartungen und wies überdurchschnittliche Produktqualitäten auf.
Diese Entwicklung führte zu einer guten Vermarktung, vor allem in den asiatischen
Absatzmärkten wie Vietnam, Thailand, Taiwan und China. Nach einem verhaltenen Start
zu Jahresbeginn entwickelte sich das lokale Obstgeschäft von T&G Global Limited im
weiteren Jahresverlauf stabil und verzeichnete eine robuste Nachfrage. In den Niederlanden
konnte die Tochtergesellschaft TFC Holland ihre Marktposition im Handel mit exotischen
Früchten durch die Erschließung neuer Absatzkanäle festigen und dürfte vor allem im
anstehenden Weihnachtsgeschäft davon profitieren, nachdem die Sommermonate konjunkturbedingt
verhaltener verlaufen sind. Die überdurchschnittliche Apfelernte in Deutschland im
Herbst 2025 übt derzeit Druck auf die Vermarktungspreise aus. Gleichzeitig schafft
die höhere Ernte gute Voraussetzungen für Absatzsteigerungen im kommenden Jahr. Insgesamt
erzielte das Segment Global Produce im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 704,1
Mio. Euro (Vorjahr: 676,9 Mio. Euro), was einer Steigerung von rund 4 Prozent entspricht.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Umsatz gemäß IFRS 15 sowohl im laufenden als
auch im Vorjahr bei einer US-Tochtergesellschaft nur in Höhe der erhaltenen Provision
erfasst wurde, da die Gesellschaft als Agent handelt. Segment Cefetra GroupDas Segment Cefetra Group ist auf den internationalen Handel mit Getreide und Ölsaaten
spezialisiert und deckt als Supply Chain Manager die gesamte Wertschöpfungskette vom
Einkauf über die Logistik bis zum Vertrieb ab. Segment RWADas Segment RWA ist als Produzent, Dienstleister und Händler in den Geschäftsfeldern
Agrar, Technik, Energie, Baustoffe sowie Haus und Garten in Österreich und in ausgewählten
osteuropäischen Ländern tätig. AusblickDie Auswirkungen des sogenannten One Big Beautiful Bill Act (OBBBA) in den USA auf
das Segment Regenerative Energien sowie auf den BayWa-Konzern insgesamt sind derzeit
noch nicht abschließend beurteilbar. Aufgrund noch offener Bewertungs- und Steuerfragen
ist eine belastbare Ergebnisprognose derzeit nicht möglich. Vor diesem Hintergrund
hält der Vorstand der BayWa AG die im Zwischenlagebericht des BayWa-Halbjahresfinanzberichts
2025 bestätigten und im Prognosebericht des BayWa-Konzernfinanzberichts 2024 kommunizierten
Ergebnisprognosen für das Segment Regenerative Energien und für den BayWa-Konzern
für nicht mehr belastbar und zieht diese zurück (vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 6. Oktober
2025). Ungeachtet dessen zeigt sich der Vorstand zuversichtlich, dass die eingeleiteten Maßnahmen
zur Stabilisierung und Sanierung planmäßig umgesetzt werden können und die BayWa ihr
weitreichendes Transformationskonzept in eine nachhaltige Zukunft mit Fokus auf die
vier Kerngeschäftsbereiche Agrar, Technik, Wärme & Mobilität sowie Baustoffe erfolgreich
umsetzen kann. Über die BayWa AGDie BayWa AG wurde 1923 gegründet und hat ihren Hauptsitz in München. Aus ihren Wurzeln
im genossenschaftlichen Landhandel heraus hat sich die BayWa durch stetiges Wachstum
und den kontinuierlichen Ausbau ihres Leistungsspektrums zu einem international tätigen
Konzern entwickelt. Der Konzern ist mit über 20.000 Mitarbeitern, eigenen Tochterunternehmen
und internationalen Beteiligungen weltweit aktiv. Die Geschäftstätigkeit des BayWa-Konzerns
umfasst Aktivitäten wie Projektierung, Groß- und Einzelhandel, Logistik sowie umfangreiche
ergänzende Beratungs- und Dienstleistungen. Die BayWa versorgt unterschiedlichste
Kundengruppen mit innovativen Produkten und Dienstleistungen und bedient dabei essenzielle
menschliche Grundbedürfnisse nach Ernährung, Energie, Mobilität und Wohnen. Weitere
Informationen unter www.baywa.com. München, 26. November 2025 BayWa Aktiengesellschaft Der Vorstand
KontaktBayWa AG |
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