Blue Cap AG

München

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018

Aktiva

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31.12.2018 Vorjahr
EUR EUR EUR TEUR
A. Anlagevermögen        
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 439.040,23     809
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte 5.632.787,61     0 5.986
3. Geschäfts- oder Firmenwert 97.926,75     200
4. Geleistete Anzahlungen 87.637,27     159
    6.257.391,86   7.154
II. Sachanlagen        
1. Grundstücke und Bauten 37.950.022,62     30.022
2. Technische Anlagen und Maschinen 19.665.682,42     2.822
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.928.620,51     1.570
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.333.077,00     1.121
    62.877.402,55   35.535
III. Finanzanlagen        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 47.693,18     48
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 2.186.207,56     1.586
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 49.818,89     50
4. Beteiligungen 950.480,66     903
    3.234.200,29   2.587
      72.368.994,70 45.276
B. Umlaufvermögen        
I. Vorräte        
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 11.513.135,37     7.543
2. Unfertige Erzeugnisse 6.859.071,94     3.365
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 11.290.076,86     10.323
4. Geleistete Anzahlungen 760.133,83     883
Abzüglich: Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen -4.458.741,22     -3.184
    25.963.676,78   18.930
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände        
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18.124.029,89     19.100
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 108.070,13     147
3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 971.977,46     44
4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 245.918,00     224
5. Sonstige Vermögensgegenstände 3.876.069,47     3.929
    23.326.064,95   23.444
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten   28.832.100,40   36.434
      78.121.842,13 78.808
C. Rechnungsabgrenzungsposten     524.758,09 484
D. Aktive latente Steuern     0,00 381
      151.015.594,92 124.949

Passiva

       
      31.12.2018 Vorjahr
    EUR EUR TEUR
A. Eigenkapital        
I. Ausgegebenes Kapital        
Gezeichnetes Kapital   3.980.000,00   3.980
Bedingtes Kapital: EUR 1.810.000,00        
II. Kapitalrücklage   5.082.220,49   5.082
III. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung   -27.934,13   77
IV. Konzernbilanzgewinn   48.629.707,93   48.041
V. Nicht beherrschende Anteile   145.153,95   100
      57.809.148,24 57.280
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung     10.344.163,41 2.397
C. Rückstellungen        
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen   2.853.896,50   2.208
2. Steuerrückstellung en   2.787.450,82   3.995
3. Sonstige Rückstellungen   6.665.659,98   3.550
      12.307.007,30 9.753
D. Verbindlichkeiten        
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten   55.843.939,49   47.716
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   6.566.234,41   4.902
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen   23.614,34   27
4. Sonstige Verbindlichkeiten   4.606.167,02   2.838
      67.039.955,26 55.483
E. Rechnungsabgrenzungsposten     0,00 36
F. Passive latente Steuern     3.515.320,71 0
      151.015.594,92 124.949

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018

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2018 Vorjahr
EUR EUR EUR TEUR
1. Umsatzerlöse     176.114.017,60 141.763
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen     1.922.159,87 3.457
3. Andere aktivierte Eigenleistungen     58.005,68 149
4. Sonstige betriebliche Erträge     8.367.191,81 40.966
      186.461.374,96 186.335
5. Materialaufwand        
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren   -95.449.803,36   -74.649
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen   -1.630.073,99   -1.208
      -97.079.877,35 -75.857
      89.381.497,61 110.478
6. Personalaufwand        
a) Löhne und Gehälter -40.485.382,15     -33.057
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -8.203.108,08     -6.546
    -48.688.490,23   -39.603
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen   -5.035.556,28   -3.676
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen   -29.718.169,99   -23.436
      -83.442.216,50 -66.715
      5.939.281,11 43.763
9. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 388.959,81     276
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 74.571,70     33
    463.531,51   309
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,00     -426
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.869.623,23     -1.761
    -1.869.623,23   -2.187
      -1.406.091,72 -1.878
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag     445.084,18 -1.474
14. Ergebnis nach Steuern     4.978.273,57 40.411
15. Sonstige Steuern     -361.112,07 -397
16. Konzernjahresüberschuss     4.617.161,50 40.014
17. Nicht beherrschende Anteile     -48.433,09 -120
18. Konzerngewinn     4.568.728,41 39.894
19. Gewinnvortrag     44.060.979,52 8.147
20. Konzernbilanzgewinn     48.629.707,93 48.041

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2018

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2018
TEUR
Konzernjahresüberschuss 4.617
Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens 4.863
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen 779
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-) -2.745
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -837
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -3.197
Gewinn (-)/Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 175
Gewinn (-)/Verlust (+) aus der Veräußerung eines Unternehmens -1.767
Zinsaufwendungen (+)/Zinserträge (-) 1.795
Aufwendungen (+)/Erträge (-) von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung 744
Einzahlungen im Zusammenhang mit Erträgen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung 52
Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung -1.633
Ertragsteueraufwand (+)/-ertrag (-) -445
Gezahlte Ertragsteuern (-)/erhaltene Ertragsteuern (+) -2.123
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 278
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -672
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 2.513
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -4.025
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 1
Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis 4.364
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis -12.283
Erhaltene Zinsen 75
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -10.027
Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 15.271
Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten -6.848
Gezahlte Zinsen -1.812
Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens -3.980
Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter -3
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 2.628
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -7.121
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 0
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds -158
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 24.379
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 17.100

Konzern-Eigenkapitalspiegel im Geschäftsjahr 2018

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Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Erwirtschaftetes Konzern-
eigenkapital
Eigenkapitaldifferenz aus der Währungs-
umrechnung
TEUR TEUR TEUR TEUR
Stand am 31. Dezember 2016 Gezeichnetes Kapital 3.980      
  Rechnerischer Wert eigener Anteile 0      
  Ausgegebenes Kapital 3.980 5.605 9.918 154
Erwerb von Anteilen an konsolidierten Unternehmen 0 -523 -2.120 0
Verkauf von Anteilen an konsolidierten Unternehmen 0 0 349 0
Entnahme aus Rücklagen   0 0 0 0
Konzernjahresüberschuss   0 0 39.894 0
Gewinnausschüttungen   0 0 0 0
Währungsbedingte Veränderungen   0 0 0 -77
Stand am 31. Dezember 2017 Gezeichnetes Kapital 3.980      
  Rechnerischer Wert eigener Anteile 0      
  Ausgegebenes Kapital 3.980 5.082 48.041 77
Änderungen des Konsolidierungskreises   0 0 0 411
Konzernjahresüberschuss   0 0 4.569 0
Gewinnausschüttungen   0 0 -3.980 0
Währungsbedingte Veränderungen   0 0 0 6
Stand am 31. Dezember 2018 Gezeichnetes Kapital 3.980      
  Rechnerischer Wert eigener Anteile 0      
  Ausgegebenes Kapital 3.980 5.082 48.630 -28
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Eigenkapital Mutterunter-
nehemen
Nicht beherrschende Anteile Konzern-
eigenkapital
TEUR TEUR TEUR
Stand am 31. Dezember 2016 Gezeichnetes Kapital      
  Rechnerischer Wert eigener Anteile      
  Ausgegebenes Kapital 19.657 1.467 21.124
Erwerb von Anteilen an konsolidierten Unternehmen -2.643 -987 -3.630
Verkauf von Anteilen an konsolidierten Unternehmen 349 2 351
Entnahme aus Rücklagen   0 -447 -447
Konzernjahresüberschuss   39.894 120 40.014
Gewinnausschüttungen   0 -53 -53
Währungsbedingte Veränderungen   -77 -2 -79
Stand am 31. Dezember 2017 Gezeichnetes Kapital      
  Rechnerischer Wert eigener Anteile      
  Ausgegebenes Kapital 57.180 100 57.280
Änderungen des Konsolidierungskreises   411 0 411
Konzernjahresüberschuss   4.569 48 4.617
Gewinnausschüttungen   -3.980 -3 -3.983
Währungsbedingte Veränderungen   6 0 6
Stand am 31. Dezember 2018 Gezeichnetes Kapital      
  Rechnerischer Wert eigener Anteile      
  Ausgegebenes Kapital 57.664 145 57.809

Konzernanhang für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018

der Blue Cap AG, München

A. Konzernrechnungslegungspflicht

Der Konzernabschluss der Blue Cap AG mit Sitz in der Ludwigstraße 11 in 80539 München (kurz: Blue Cap AG, Gesellschaft oder Mutterunternehmen), ist wie im Vorjahr nach den geltenden handels- und aktienrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die Blue Cap AG wird beim Amtsgericht München unter HRB 162 137 eingetragen.

B. Abgrenzung des Konsolidierungskreises

In den Konzernabschluss der Blue Cap AG zum 31. Dezember 2018 sind neben dem Jahresabschluss des Mutterunternehmens die Jahresabschlüsse von siebenundzwanzig Tochterunternehmen (zwanzig inländische und sieben ausländische) im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen worden. Im Geschäftsjahr 2018 wurden acht verbundene Unternehmen gemäß § 296 Abs. 2 HGB und ein verbundenes Unternehmen gemäß § 296 Abs. 1 Nr. 1 HGB nicht konsolidiert. Der Konsolidierungskreis stellt sich wie folgt dar:

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Nr. Gesellschaft Sitz Beteiligungsquote Beteiligt über Grund der Nichteinbeziehung
% Nr.
  Mutterunternehmen        
1. Blue Cap AG München - -  
  Direkte Beteiligungen        
2. Biolink Grundstücksgesellschaft mbH München 100,00 1.  
3. Blue Cap 09 GmbH München 100,00 1. § 296 Abs. 2 HGB
4. Blue Cap Asset Management GmbH München 94,00 1.  
5. Carl Schaefer Gold- und Silberscheideanstalt GmbH Pforzheim 100,00 1.  
6. em-tec Verwaltungsgesellschaft mbH Finning 100,00 1.  
7. Gämmerler GmbH Geretsried-Gelting 100,00 1.  
8. Knauer Uniplast Management GmbH (vormals: Blue Cap 08 GmbH) Dettingen an der Erms (vormals: München) 100,00 1.  
9. Neschen Coating GmbH Bückeburg 100,00 1.  
10. nokra Optische Prüftechnik und Automation GmbH Baesweiler 90,00 1.  
11. Planatol GmbH Rohrdorf-Thansau 100,00 1.  
12. SMB-David finishing lines GmbH Geretsried-Gelting 100,00 1.  
13. SMB-David GmbH i. I. Herrsching 70,00 1. § 296 Abs. 1 Nr. 1 HGB
14. WISAP Medical Technology GmbH Hofolding 100,00 1. 1

1 Die Gesellschaft wurde mit Wirkung zum 30. September 2018 veräußert und zu diesem Zeitpunkt entkonsolidiert.

  Indirekte Beteiligungen        
15. em-tec GmbH Finning 100,00 6.  
16. em-tec Flow GmbH Finning 100,00 15. § 296 Abs. 2 HGB
17. em-tec Flow Technology Inc. New York City/USA 100,00 16. § 296 Abs. 2 HGB
18. Filmolux Deutschland GmbH Bückeburg 100,00 9.  
19. Filmolux Austria GmbH Wien/Österreich 100,00 9.  
20. Filmolux Benelux B.V. Raalte/Niederlande 100,00 9.  
21. Fimolux Italia s.r.l. Bagnolo/Italien 100,00 9.  
22. Filmolux Sarl Paris/Frankreich 100,00 9.  
23. Gammerler S.à.r.l. Bonneuil-surMarne/Frankreich (vormals: Athis-Mons/ Frankreich) 100,00 7.  
24. Grundstücksgesellschaft Knauer UG Dettingen an der Erms 100,00 25. § 296 Abs. 2 HGB
25. Knauer Holding GmbH & Co. KG Dettingen an der Erms 100,00 8.  
26. Knauer Holding Verwaltungs GmbH Dettingen an der Erms 100,00 8.  
27. Nokra Inc. St. Charles/USA 100,00 10. § 296 Abs. 2 HGB
28. Planatol Adhesive India Prt. Ltd. Pune/Indien 100,00 1. § 296 Abs. 2 HGB
29. PLANATOL France S.à.r.l. Bonneuil-surMarne/Frankreich 100,00 11.  
30. PLANATOL-Società Italiana Forniture Arti Grafiche S.I.F.A.G. S.à.r.l. Mailand/Italien 67,33 11.  
31. PLANATOL System GmbH Rohrdorf-Thansau 100,00 11.  
32. PLANAX GmbH Kolbermoor 100,00 11.  
33. Polylog GmbH & Co.KG Dettingen an der Erms 100,00 25.  
34. Polylog Verwaltungs GmbH Dettingen an der Erms 100,00 25.  
35. Sauter & Schulte Bauherren GmbH & Co.KG Dettingen an der Erms 100,00 24. § 296 Abs. 2 HGB
36. Sauter & Schulte Verwaltungs GmbH Dettingen an der Erms 100,00 24. § 296 Abs. 2 HGB
37. Uniplast Knauer GmbH & Co.KG Dettingen an der Erms 100,00 25.  
38. Uniplast Knauer Verwaltungs GmbH Dettingen an der Erms 100,00 25.  
  Assoziierte Unternehmen        
39. Gämmerler Limited York/Vereinigtes Königreich 50,00 7.  
40. GammerlerTech Corporation (vormals: Gammerler (U.S.) Corporation) Palmetto/ USA 49,00 7.  
41. inheco Industrial Heating and Cooling GmbH Planegg 41,96 1.

Das direkt von der Blue Cap AG vormals gehaltene Unternehmen WISAP Medical Technology GmbH wurde mit Wirkung zum 30. September 2018 verkauft. Im Rahmen der Entkonsolidierung der Gesellschaft sind alle Vermögensgegenstände und Schulden zum 30. September 2018 abgegangen. Zum 31. Dezember 2017 waren in der Konzernbilanz immaterielle Vermögensgegenstände von TEUR 353, Sachanlagen von TEUR 29, Vorräte von TEUR 884, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände von TEUR 340, liquide Mittel von TEUR 3, aktive Rechnungsabgrenzungsposten von TEUR 10, Rückstellungen von TEUR 71 und Verbindlichkeiten von TEUR 661 enthalten. In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2018 sind Umsatzerlöse von TEUR 1.831 (i. Vj. TEUR 2.918), eine Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen von TEUR 106 (i. Vj. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen von TEUR 126), andere aktvierte Eigenleistungen von TEUR 52 (i. Vj. TEUR 123), sonstige betriebliche Erträge von TEUR 129 (i Vj. TEUR 317), Materialaufwendungen von TEUR 928 (i. Vj. TEUR 1.304), Personalaufwendungen von TEUR 688 (i. Vj. TEUR 940), Abschreibungen von TEUR 40 (i. Vj. TEUR 52), sonstige betriebliche Aufwendungen von TEUR 351 (i. Vj. TEUR 415), sonstige Zinsen und Erträge von TEUR 0 (i. Vj. TEUR 1), Zinsen und ähnliche Aufwendungen von TEUR 25 (i. Vj. TEUR 78), Steuern vom Einkommen und Ertrag von TEUR 29 (i. Vj. TEUR 119) und sonstigen Steuern von TEUR 1 (i. Vj. TEUR 5) enthalten.

Mit Kaufvertrag vom 20. April 2018 wurde die Knauer Holding GmbH & Co. KG, Dettingen an der Erms, samt ihrer Komplementärin und ihrer Tochterunternehmen mit Wirkung zum 1. Mai 2018 im Zuge eines Share-Deals erworben. Durch die Erstkonsolidierung zum 1. Mai 2018 wurde die Knauer Uniplast-Gruppe in den Konzernabschluss aufgenommen. Der Teilkonzern Grundstücksgesellschaft Knauer UG, der in der Konzernstruktur der Knauer Uniplast-Gruppe enthalten ist, wurde wegen der nach dem Gesamtbild aller Umstände untergeordneter Bedeutung für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (§296 Abs. 2 HGB) nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Durch die Konsolidierung der Knauer Uniplast Management GmbH und ihrer Tochterunternehmen enthält der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 immaterielle Vermögensgegenstände von TEUR 80, Sachanlagen von TEUR 28.064, Beteiligungen von TEUR 65, Vorräte von TEUR 7.686, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände von TEUR 835, liquide Mittel von TEUR 2.583, aktive Rechnungsabgrenzungsposten von TEUR 29, Rückstellungen von TEUR 4.237, Verbindlichkeiten von TEUR 16.566 und passive latente Steuern von TEUR 3.902.

Im Rahmen der Erstkonsolidierung der Knauer Uniplast-Gruppe entstand ein passiver Unterschiedsbetrag von TEUR 11.390. Dieser hat in Höhe von TEUR 2.000 Fremdkapitalcharakter und wird mit anfallenden Restrukturierungsaufwendungen bei deren Entstehen verrechnet. Der verbleibende Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 9.390 hat Eigenkapitalcharakter. Der Unterschiedsbetrag mit Eigenkapitalcharakter wird über die gewichtete durchschnittliche Restnutzungsdauer der erworbenen abnutzbaren Vermögensgegenstände vereinnahmt, welche sich auf sieben Jahre beläuft. Zum Stichtag valutiert der Teil des passiven Unterschiedsbetrags mit Eigenkapitalcharakter auf TEUR 8.496. Im Geschäftsjahr 2018 entstanden in der Knauer Uniplast-Gruppe TEUR 1.298 Restrukturierungsaufwendungen, wodurch der passive Unterschiedsbetrag mit Fremdkapitalcharakter zum 31. Dezember 2018 noch mit TEUR 702 valutiert.

Während des Zeitraums seit der Erstkonsolidierung zum 1. Mai 2018 bis zum Berichtsjahresende verzeichnete der Teilkonzern Knauer-Uniplast Umsatzerlöse von TEUR 37.741, eine Minderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen von TEUR 292, sonstige betriebliche Erträge von TEUR 3.607, Materialaufwendungen von TEUR 21.288, Personalaufwendungen von TEUR 12.387, Abschreibungen von TEUR 2.190, sonstige betriebliche Aufwendungen von TEUR 7.116, Zinsen und ähnliche Erträge von TEUR 13, Zinsen und ähnliche Aufwendungen von TEUR 357, Erträge aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von TEUR 1.324 und sonstigen Steuern von TEUR 36.

Im Rahmen der Erstkonsolidierung der Filmolux Austria GmbH und der Filmolux Benelux B.V. zum 1. Dezember 2016 entstanden aktive Unterschiedsbeträge in Höhe von TEUR 198, die als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und über einen Zeitraum von drei Jahren abgeschrieben werden. Zum Stichtag beträgt der Saldo TEUR 64. Bei der bilanziellen Abbildung des Asset Deals der Neschen Coating GmbH zum 1. Dezember 2016 entstand ein passiver Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 3.751. Dieser hat Eigenkapitalcharakter und wird daher planmäßig über die gewichtete durchschnittliche Restnutzungsdauer der erworbenen abnutzbaren Vermögensgegenstände über einen Zeitraum von dementsprechend drei Jahren vereinnahmt. Zum Stichtag beträgt der Saldo noch TEUR 1.146.

Das über die PLANATOL Holding GmbH (nunmehr verschmolzen auf die Blue Cap AG) vormals gehaltene Unternehmen Biolink Gesellschaft für Verbindungstechnologien mbH wurde mit Wirkung zum 30. Juni 2017 verkauft. Im Rahmen der Entkonsolidierung der Gesellschaft sind alle Vermögensgegenstände und Schulden zum 30. Juni 2017 abgegangen. In der Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2017 sind Umsatzerlöse von TEUR 9.306, eine Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen von TEUR 7, sonstige betriebliche Erträge von TEUR 188, Materialaufwendungen von TEUR 3.148, Personalaufwendungen von TEUR 2.247, Abschreibungen von TEUR 115, sonstige betriebliche Aufwendungen von TEUR 1.639, Zinsen und ähnliche Aufwendungen von TEUR 10 und Steuern von TEUR 15 enthalten.

Die Tochterunternehmen Planatol Adhesive India Prt. Ltd., Pune/Indien, sowie die Nokra Inc., St. Charles/USA, sind Vertriebsgesellschaften, die nach dem Gesamtbild aller Umstände wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (§ 296 Abs. 2 HGB) nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden.

Das Tochterunternehmen em-tec Flow GmbH, Finning, und das dadurch mit einbezogene Unternehmen em-tec Flow Technology Inc., New York City/USA, wurden im Juni 2015 erworben. Diese Unternehmen wurden wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (§ 296 Abs. 2 HGB) nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Tochterunternehmen Grundstücksgesellschaft Knauer UG, Dettingen an der Erms, Sauter & Schulte Bauherren GmbH & Co. KG, Dettingen an der Erms, Sauter & Schulte Verwaltungs GmbH, Dettingen an der Erms, welche zum 1. Mai 2018 erworben wurden, sowie die Blue Cap 09 GmbH, München, werden wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (§ 296 Abs. 2 HGB) nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Das Tochterunternehmen SMB-David GmbH i.I., Herrsching, bei dem Ende September 2011 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, wird gemäß § 296 Abs. 1 Nr. 1 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Gämmerler GmbH hielt bis 30. April 2018 100 % der Tochtergesellschaft Gammerler (U.S.) Corporation. Mit Verschmelzungsvertrag vom 28. März 2018 wurde zum 30. April 2018 die GamTech Corporation auf die Gammerler (U.S.) Corporation verschmolzen. Durch diesen Vorgang wurde die Beteiligungsquote der Gämmerler GmbH an dem neu entstandenen Unternehmen GammerlerTech Corporation auf 49 % reduziert. Im Zuge der Veränderung der Beteiligungsquote geht die Gammerler (U.S.) Corporation durch eine vorzunehmende Entkonsolidierung aus dem Blue Cap Konzern ab. Die GammerlerTech Corporation wird seitdem als assoziiertes Unternehmen mit den fortgeführten Buchwerten in den Konzernabschluss aufgenommen.

Am 31. Dezember 2017 waren Sachanlagen von TEUR 6, Vorräte von TEUR 735, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände von TEUR 497, liquide Mittel von TEUR 212, aktive Rechnungsabgrenzungsposten von TEUR 15, aktive latente Steuern von TEUR 84, Rückstellungen von TEUR 19 und Verbindlichkeiten von TEUR 1.121 der Gammerler (U.S.) Corporation in der Konzernbilanz enthalten. Bis zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung zum 30. April 2018 sind im Geschäftsjahr 2018 Umsatzerlöse von TEUR 1.018 (i. Vj. TEUR 2.851), Materialaufwendungen von TEUR 538 (i. Vj. TEUR 1.384), Personalaufwendungen von TEUR 257 (i. Vj. TEUR 868), Abschreibungen von TEUR 1, (i. Vj. TEUR 2), sonstige betriebliche Aufwendungen von TEUR 260 (i. Vj. TEUR 871), sonstige Zinsen und ähnliche Erträge von TEUR 1 (i.Vj. TEUR 0), Zinsen und ähnliche Aufwendungen von TEUR 0 (i Vj. TEUR 26), Erträge aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von TEUR 0 (i. Vj. TEUR 55) und sonstige Steuern von TEUR 1 (i. Vj. TEUR 1) der Gammerler (U.S.) Corporation in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung eingegangen.

Die Gämmerler Limited, York/Vereinigtes Königreich, an dem über Nr. 7 50 % der Geschäftsanteile gehalten werden, sowie die inheco Industrial Heating and Cooling GmbH, Planegg, an der die Blue Cap AG 41,96 % der Anteile hält, werden wie in Vorjahren als assoziierte Unternehmen einbezogen.

Daneben besteht seit dem Geschäftsjahr 2017 eine Beteiligung der Blue Cap AG an der Greiffenberger AG, Augsburg, in einer Höhe von 9,6 % am Kapital. Zum 31. Dezember 2017 weist die Gesellschaft ein Eigenkapital in Höhe von TEUR 8.625 (i. Vj. TEUR 6.810) und ein Jahresergebnis von TEUR 575 (i. Vj. TEUR 1.988) aus.

Hinsichtlich weiterer bestehender Beteiligungen macht die Gesellschaft bezüglich der Angaben nach § 313 Abs. 2 Nr. 4 HGB von dem Wahlrecht gemäß § 313 Abs. 3 Satz 4 HGB Gebrauch, da diese Beteiligungen für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage einzeln und insgesamt von untergeordneter Bedeutung sind.

C. Konsolidierungsgrundsätze

Bei der Konsolidierung, Bilanzierung und Bewertung sind die Vorschriften des HGB angewandt worden.

Dem Konzernabschluss liegen die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen zugrunde.

Bei sämtlichen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen deckt sich der Stichtag des Jahresabschlusses mit dem Stichtag des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2018.

Die Kapitalkonsolidierung der voll einbezogenen Unternehmen erfolgte nach der Erwerbsmethode (purchase method), die zwischen Erstkonsolidierung und Folgekonsolidierung differenziert.

Die Kapitalkonsolidierung wird gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB nach der Neubewertungsmethode durchgeführt. Danach wird der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals der Tochtergesellschaften verrechnet. Soweit Teilkonzerne erworben wurden, erfolgt die Verrechnung mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Teilkonzerns. Das Eigenkapital ist dabei entsprechend der Neubewertungsmethode mit dem Betrag anzusetzen, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten entspricht, der diesen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt beizulegen ist. Rückstellungen sind nach § 253 Abs. 1 Satz 2 und 3, Abs. 2 HGB und latente Steuern nach § 274 Abs. 2 HGB zu bewerten.

Die Verrechnung erfolgt gemäß § 301 Abs. 2 Satz 3 HGB zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss bzw. hinsichtlich der im Geschäftsjahr gegründeten oder erworbenen Tochtergesellschaften gemäß § 301 Abs. 2 Satz 1 HGB zu dem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist (Gründungs- bzw. Erwerbszeitpunkt).

Der Empfehlung des DRS 23.3 folgend, werden Asset Deals aufgrund der wirtschaftlichen Vergleichbarkeit analog zu Unternehmenserwerben abgebildet.

Hinzuerwerbe und Veräußerungen von Anteilen an Tochterunternehmen, ohne dass hierdurch der Status als Tochterunternehmen verloren geht, werden als Kapitalvorgang abgebildet.

Tochterunternehmen werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem Anteile an dem Tochterunternehmen veräußert werden und dadurch das Tochterunternehmen aus dem Vollkonsolidierungskreis ausscheidet.

Die aus der Kapitalkonsolidierung resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung sowie die aus der Kapitalkonsolidierung innerhalb der Teilkonzerne übernommenen Geschäfts- oder Firmenwerte werden planmäßig abgeschrieben. Geschäfts- und Firmenwerte, die vor dem 1. Januar 2016 entstanden sind, werden über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben. Geschäfts- und Firmenwerte die nach dem 31. Dezember 2015 entstanden sind und für die die Nutzungsdauer nicht verlässlich ermittelt werden kann, werden über einen Zeitraum von zehn Jahren abgeschrieben. Geschäfts- und Firmenwerte, die nach dem 31. Dezember 2015 entstanden sind und für die die Nutzungsdauer ermittelt werden kann, werden über die jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben.

Die nicht beherrschenden Anteile bemessen sich grundsätzlich am Eigenkapital der jeweiligen Einzelgesellschaft unter Berücksichtigung der einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen im Sinne des § 311 HGB, bei denen ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik ausgeübt werden kann, werden gemäß § 312 Abs. 1 i. V. m. Abs. 4 HGB mit den fortgeführten Buchwerten angesetzt.

Auf die Anpassung der in dem Jahresabschluss des assoziierten Unternehmens angewandten abweichenden Bewertungsmethoden an die konzerneinheitliche Bewertung wurde gemäß § 312 Abs. 5 HGB verzichtet.

Die gegenseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften wurden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung untereinander aufgerechnet. Buchungstechnisch bedingte Differenzen wurden je nach Entstehungsursache anderen Bilanzpositionen zugeordnet bzw. ergebniswirksam verrechnet.

Aus Wesentlichkeitsgründen wird auf die Durchführung einer Drittschuldenkonsolidierung verzichtet.

Bei der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurden alle Umsätze zwischen den Konzerngesellschaften und die übrigen konzerninternen Erträge und Aufwendungen voll konsolidiert.

Zwischenergebnisse im Anlage- und Umlaufvermögen aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen wurden, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung waren, eliminiert.

Latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen, die gemäß § 306 HGB insoweit zu bilden sind, als sich der abweichende Steueraufwand in den späteren Geschäftsjahren ausgleicht, wurden gebildet.

Der Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden wurde beachtet.

D. Rechnungslegungsgrundsätze und Währungsumrechnung

I. Grundsätzliches

Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Tochterunternehmen wurden nach den landesrechtlichen Bilanzierungs- und Bewertungsbestimmungen für Kapitalgesellschaften aufgestellt.

Soweit dies erforderlich war, wurden die Zahlen und Werte aus den Jahresabschlüssen im Rahmen der Konsolidierung an die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze angepasst.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Grundsätze der Darstellungs-, Gliederungs-, Ansatz- und Bewertungsstetigkeit wurden grundsätzlich beachtet.

II. Grundlagen der Währungsumrechnung

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Insofern sind im vorliegenden Konzernabschluss unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung enthalten. Bei einer Restlaufzeit über einem Jahr erfolgt die Umrechnung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des Entstehens. Bei Wechselkursänderungen bis zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung grundsätzlich zum Wechselkurs des Bilanzstichtages unter Beachtung des Niederstwertprinzips auf der Aktiv- und des Höchstwertprinzips auf der Passivseite. Bestände an flüssigen Mitteln wurden zum Stichtagskurs bewertet.

Gemäß § 308a HGB werden die Bilanzen der einbezogenen Unternehmen, deren Jahresabschlüsse in fremder Währung aufgestellt werden, mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs in Euro umgerechnet worden ist, mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Alle Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden zum Jahresdurchschnittskurs in Euro umgerechnet. Auftretende Währungsdifferenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital gesondert unter dem Posten „Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung“ gezeigt.

III. Bilanz

Durch die Aktivierung von Entwicklungskosten werden selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände bilanziert. Diese enthaltenen Aufwendungen aus Personal- und Materialkosten. Dabei wird zwischen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit unterschieden. Als Entwicklung wird die konkrete Tätigkeit zur Schaffung neuer Produkte angesehen. Daher werden die Kosten ab dem Zeitpunkt erfasst, in dem mit hinreichender Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass das Ergebnis der Tätigkeit ein neues Produkt ist. Die Abschreibung erfolgt unter Zugrundelegung einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 4 bis 10 Jahren nach der linearen Methode. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen sind außerplanmäßige Abschreibungen vorzunehmen. Bei der Festlegung dieser Nutzungsdauern wurde davon ausgegangen, dass die Dauer der Verwertbarkeit mindestens den jeweils zugrunde gelegten Zeitraum umfasst.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um kumulierte Abschreibungen bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB bewertet.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die Abschreibungen des Sachanlagevermögens erfolgen über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer und werden nach der linearen Methode vorgenommen.

Für geringwertige abnutzbare bewegliche Gegenstände des Sachanlagevermögens kommen unter Berücksichtigung der Wesentlichkeit Vereinfachungsregelungen zur Anwendung.

Die geleisteten Anzahlungen sind ohne Umsatzsteuer ausgewiesen.

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß § 312 Abs. 1 i. V. m. Abs. 4 HGB mit dem fortgeführten Buchwert angesetzt.

Die übrigen Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Bei voraussichtlich nicht dauernden Wertminderungen wird auf eine außerplanmäßige Abschreibung verzichtet.

Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Bilanzstichtag beizulegen ist, wird dem durch

außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Stellt sich in einem späteren Geschäftsjahr heraus, dass die Gründe hierfür nicht mehr bestehen, so wird der Betrag dieser Abschreibungen im Umfang der Werterhöhung unter Berücksichtigung der Abschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, zugeschrieben.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Waren erfolgt zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten oder niedrigeren Zeitwerten. Gemäß dem Niederstwertprinzip werden diese auf Gängigkeit, Bestandsrisiken aufgrund der Lagerdauer oder verminderter Verwertbarkeit überprüft und gegebenenfalls abgewertet.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten bewertet. Diese enthalten Materialeinzel- und -gemeinkosten, Fertigungseinzel- und -gemeinkosten, Sonderkosten der Fertigung sowie Abschreibungen. Gemäß dem Niederstwertprinzip sowie dem Prinzip der verlustfreien Bewertung werden die Fertigerzeugnisse auf Gängigkeit sowie auf durchschnittlich realisierbare Verkaufspreise überprüft und gegebenenfalls abgewertet.

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen sind zum Nennbetrag netto ausgewiesen und wurden – soweit sie Vorräten zuzuordnen sind – offen von den Vorräten abgesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu Nennwerten, zum Barwert oder zu dem am Stichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Alle erkennbaren Einzelrisiken werden bei der Bewertung berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wurde durch eine Pauschalwertberichtigung für Forderungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr Rechnung getragen.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten entsprechen den zeitanteilig vorgeleisteten Beträgen.

Latente Steuern werden auf der Basis der zukünftigen Steuerbelastung der einbezogenen Gesellschaften ermittelt. Latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen entsprechend § 306 HGB wurden unter Anwendung des jeweils maßgeblichen Steuersatzes in Höhe von 26,0 % bis 31,6 % gebildet und mit denen auf Jahresabschlussebene abgegrenzten zusammengefasst. Sich bei den jeweiligen einbezogenen Gesellschaften aus den Jahresabschlüssen ergebende Überhänge aktiver latenter Steuern für zeitliche Unterschiede zwischen den handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen (temporäre Differenzen) sowie bestehende steuerliche Verlustvortragsmöglichkeiten, die aufgrund einer vorsichtigen Einschätzung der Realisierbarkeit im maßgeblichen fünfjährigen Prognosezeitraum zu aktiven latenten Steuern führen, werden in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB i. V. m. § 298 HGB aktiviert. Die Bewertung der temporären Differenzen sowie der steuerlichen Verlustvorträge erfolgt mit dem für die jeweilige Tochtergesellschaft maßgeblichen kombinierten Ertragsteuersatz. Die angewandten Sätze liegen zwischen 26,0 % und 31,6 % im Inland und berücksichtigen neben Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag auch die Gewerbesteuer. Die für die ausländischen Tochtergesellschaften maßgeblichen Ertragsteuersätze liegen zwischen 27,5 % und 33,3%. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.

Die durch in einem Vorjahr durchgeführten Asset Deal entstandenen Abstockungsbeträge auf Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände und aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden im Geschäftsjahr um TEUR 1.667 (i. Vj. TEUR 2.869) aufgelöst.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nach den Vorschriften des HGB anhand versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren mittels der so genannten „Projected Unit Credit-Methode“ (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung aufgrund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten erdient worden ist. Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die „Richttafeln 2018 G“ (i. Vj. „Richttafeln 2005 G“) von Professor Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Bei der Festlegung des laufzeitkongruenten Rechnungszinssatzes wurde in Anwendung des Wahlrechts nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB der von der Deutschen Bundesbank ermittelte und veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre verwendet, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt.

Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag von TEUR 299 (i. Vj. TEUR 238). In Höhe dieses Unterschiedsbetrages sind die passivierten Rückstellungen für Pensionen im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz nach bisheriger Ermittlung niedriger angesetzt. Der Unterschiedsbetrag unterliegt einer Ausschüttungssperre bei den entsprechenden Tochterunternehmen.

Der Rückstellungsbetrag wurde unter Berücksichtigung der nachfolgenden Trendannahmen ermittelt:

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Rechnungszinssatz p.a.: 3,21 % (i. Vj. 3,68 %)
Gehaltstrend p.a.: 0,00 bis 2,00 %
Rententrend p.a.: 1,50 % bis 2,00 %
Fluktuationswahrscheinlichkeit p.a.: 0,00 bis 3,00 %

Vermögensgegenstände, die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungsverpflichtungen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind (Deckungsvermögen), werden mit den korrespondierenden Altersversorgungsverpflichtungen gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB saldiert. Bei den saldierten Vermögensgegenständen handelt es sich um verpfändete Rückdeckungsversicherungen. Das Deckungsvermögen ist zum Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten gemäß § 255 Abs. 4 Satz 3 HGB und besteht aus dem sogenannten geschäftsplanmäßigen Deckungskapital des Versicherungsunternehmens zuzüglich eines gegebenenfalls vorhandenen Guthabens aus Beitragsrückerstattungen (sogenannte unwiderrufbare Überschussbeteiligungen).

Erfolgswirkungen aus der Änderung des Diskontierungssatzes werden im Personalaufwand gezeigt. Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen, Zeitwertänderungen des Deckungsvermögens und laufende Erträge des Deckungsvermögens werden saldiert im Finanz-ergebnis gezeigt.

Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich eine Unterdotierung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 338, die nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums bis spätestens zum 31. Dezember 2024 den Pensionsrückstellungen zugeführt wird. Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte eine Zuführung über den gesamten verbliebenen Restbetrag in Höhe von TEUR 180, die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wird. Zum 31. Dezember 2017 bestand damit keine Unterdeckung mehr.

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages bewertet. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der von der Deutschen Bundesbank zum Bilanzstichtag ermittelt wurde, abgezinst.

Die Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten werden anhand von Börsennotierungen, Referenzkursen oder anerkannten Berechnungsmodellen ermittelt. Sie sind im Einzelnen durch Bankbestätigungen nachgewiesen. Sind die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten erfüllt, werden die Sicherungs- und Grundgeschäfte zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst (§ 254 HGB).

Die Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bewertet.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten entsprechen den erhaltenen Zahlungen, die einen Ertrag in einem späteren Zeitraum darstellen.

E. Erläuterungen zur Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

I. Konzernbilanz

1. Anlagevermögen

Die gesondert dargestellte Entwicklung des Konzernanlagevermögens (Anlagengitter) ist integraler Bestandteil des Konzernanhangs und diesem als Anlage beigefügt.

Im Geschäftsjahr sind Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 2.808 (i. Vj. TEUR 2.294) angefallen. Hiervon wurden TEUR 45 (i. Vj. TEUR 149) als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert.

Die Geschäfts- und Firmenwerte aus Konsolidierungsmaßnahmen haben sich in 2018 wie folgt entwickelt:

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TEUR
Stand Buchwerte am 1. Januar 2018 195
Abschreibung -100
Stand Buchwerte am 31. Dezember 2018 95

Ferner resultiert ein Geschäfts- und Firmenwert aus einem einbezogenen Jahresabschluss in Höhe von TEUR 3; die Restnutzungsdauer zum Stichtag beträgt 0,8 Jahre.

Zum Stichtag bestanden im Einzelnen durch die Kapitalkonsolidierung entstandene Geschäfts- und Firmenwerte mit folgenden Gesellschaften, die alle linear abgeschrieben werden.

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31.12.2018 RND 2
TEUR
nokra Optische Prüftechnik und Automation GmbH 34 1
Filmolux Benelux B.V. 39 0,9
Filmolux Austria GmbH 22 0,9
  95  

2 Restnutzungsdauer in Jahren

Bei der Beteiligung Greiffenberger AG liegt der bilanzierte Buchwert bei TEUR 884 und damit über dem Wert auf Basis des Aktienkurses zum 31. Dezember 2018 (TEUR 266). Nachdem von einer vorübergehenden Wertminderung auszugehen ist, da sich auf Basis eines anerkannten Bewertungsverfahrens ein höherer Unternehmenswert ergibt, erfolgt im Geschäftsjahr keine Wertberichtigung des Beteiligungsansatzes.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist ein Betrag in Höhe von TEUR 76 (i. Vj. TEUR 0) mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr ausgewiesen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten in Höhe von TEUR 105 (i. Vj. TEUR 147) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die Forderungen gegen assoziierte Unternehmen enthalten in Höhe von TEUR 364 (i. Vj. TEUR 40) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen ist ein Betrag in Höhe von TEUR 303 (i. Vj. TEUR 1.329) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr ausgewiesen.

3. Aktive latente Steuern

Die latenten Steuern haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

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aktive latente Steuern passive latente Steuern
31.12.2017 Bewegung 31.12.2018 31.12.2017 Bewegung 31.12.2018
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Latente Steuern aus Zwischengewinneliminierung 100 -52 48 0 0 0
Latente Steuern aus temporären Differenzen            
Immaterielle Vermögensgegenstände 27 -27 0 1.264 -129 1.135
Sachanlagen 687 19 706 32 3.129 3.161
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 6 -6 0 565 695 1.260
Pensionsrückstellungen 240 55 295 0 0 0
Sonstige Rückstellungen 68 2 70 0 0 0
  1.028 43 1.071 1.861 3.695 5.556
Latente Steuern aus Verlustvorträgen            
auf inländische Verlustvorträge            
aus Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag 634 -262 372 0 0 0
aus Gewerbesteuer 396 154 550 0 0 0
  1.030 -108 922 0 0 0
auf ausländische Verlustvorträge 84 -84 0 0 0 0
  1.114 -192 922 0 0 0
Summe latenter Steuern 2.242 -201 2.041 1.861 3.695 5.556
Saldierung       -2.242 201 -2.041
Passivüberhang (Vorjahr: Aktivüberhang)       -381 3.896 3.515

4. Ausgegebenes Kapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 3.980.000,00. Es ist eingeteilt in 3.980.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien. Der auf die einzelne Stückaktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals im Sinne von § 8 Abs. 3 AktG beträgt EUR 1,00.

Die Hauptversammlung vom 8. August 2014 hat die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital 2014/I) beschlossen. Demnach wurde der Vorstand bis zum 31. Juli 2019 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender nennwertloser Stückaktien (Stammaktien) gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen um bis zu EUR 450.000,00 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2014/I).

Aufgrund der von der Hauptversammlung vom 8. August 2014 erteilten Ermächtigung hat der Vorstand mit Beschluss vom 1. September 2014 und der Zustimmung des Aufsichtsrates vom 2. September 2014 vom genehmigten Kapital (Genehmigtes Kapital 2014/I) teilweise Gebrauch gemacht. Das Grundkapital ist gegen Bareinlage um EUR 260.000,00 durch die Ausgabe von 260.000 neuen, auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je EUR 1,00 erhöht worden. Die Zeichnung der neuen Stammaktien erfolgte zum Ausgabebetrag von EUR 5,80 je Stückaktie. Die Kapitalerhöhung wurde am 19. September 2014 in das Handelsregister beim Amtsgericht München eingetragen.

Aufgrund der von der Hauptversammlung vom 8. August 2014 erteilten Ermächtigung hat der Vorstand mit Beschluss vom 9. Dezember 2014 und der Zustimmung des Aufsichtsrates vom selben Tag vom genehmigten Kapital (Genehmigtes Kapital 2014/I), das nach teilweiser Ausnutzung EUR 190.000,00 betrug, teilweise Gebrauch gemacht. Das Grundkapital ist gegen Bareinlage um EUR 60.000,00 durch die Ausgabe von 60.000 neuen, auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je EUR 1,00 erhöht worden. Die Zeichnung der neuen Stammaktien erfolgte zum Ausgabebetrag von EUR 6,00 je Stückaktie. Die Kapitalerhöhung wurde am 11. Dezember 2014 in das Handelsregister beim Amtsgericht München eingetragen.

Das Genehmigte Kapital vom 8. August 2014 (Genehmigtes Kapital 2014/I) beträgt nach teilweiser Ausschöpfung noch EUR 130.000,00.

Die Hauptversammlung vom 7. August 2015 hat die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital 2015/I) beschlossen. Demnach wurde der Vorstand bis zum 6. August 2020 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender nennwertloser Stückaktien (Stammaktien) gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen um bis zu EUR 930.000,00 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2015/I).

Aufgrund der von der Hauptversammlung vom 7. August 2015 erteilten Ermächtigung hat der Vorstand mit Beschluss vom 16. November 2015 und der Zustimmung des Aufsichtsrates vom selben Tag vom genehmigten Kapital (Genehmigtes Kapital 2015/I), teilweise Gebrauch gemacht. Das Grundkapital ist gegen Bareinlage um EUR 360.000,00 durch die Ausgabe von 360.000 neuen, auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je EUR 1,00 erhöht worden. Die Zeichnung der neuen Stammaktien erfolgte zum Ausgabebetrag von EUR 6,00 je Stückaktie. Die Kapitalerhöhung wurde am 2. Dezember 2015 in das Handelsregister beim Amtsgericht München eingetragen.

Das Genehmigte Kapital vom 7. August 2015 (Genehmigtes Kapital 2015/I) beträgt nach teilweiser Ausschöpfung noch EUR 570.000,00.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist mit Beschluss der Hauptversammlung vom 7. August 2015 um bis zu EUR 1.810.000,00 durch die Ausgabe von bis zu 1.810.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2015/I). Das Bedingte Kapital dient der Erfüllung von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen.

Die Hauptversammlung vom 12. August 2016 hat die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital 2016/I) beschlossen. Demnach wurde der Vorstand bis zum 31. Juli 2021 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender nennwertloser Stückaktien (Stammaktien) gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen um bis zu EUR 500.000,00 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2016/I).

Die Hauptversammlung vom 6. Juli 2018 hat die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital 2018/I) beschlossen. Demnach wurde der Vorstand bis zum 30. Juni 2023 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender nennwertloser Stückaktien (Stammaktien) gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen um bis zu EUR 790.000,00 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018/I).

5. Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage bleibt zum Vorjahr unverändert bei TEUR 5.082.

6. Konzernbilanzgewinn

Der Konzernbilanzgewinn entwickelte sich wie folgt:

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TEUR
Konzernbilanzgewinn Stand 1. Januar 2018 48.041
Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2017 -3.980
Konzerngewinn 4.569
Konzernbilanzgewinn Stand 31. Dezember 2018 48.630

7. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Im Geschäftsjahr 2018 wurde folgende Verrechnung mit Deckungsvermögen nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB vorgenommen:

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31.12.2018
TEUR
Erfüllungsbetrag der verrechneten Pensionsverpflichtungen 366
Deckungsvermögen (beizulegender Zeitwert) 312
passiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 54
Deckungsvermögen (Anschaffungskosten) 312
Zinsaufwand aus Pensionsverpflichtung 58
Zinsertrag aus Deckungsvermögen 18

Von den Rückstellungen für Pensionen betreffen TEUR 491 (i. Vj. TEUR 406) pensionsähnliche Verpflichtungen eines in 2016 erstmalig konsolidierten Tochterunternehmens.

8. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Rückstellungen für Personalverpflichtungen mit TEUR 4.074 (i. Vj. TEUR 2.077), Garantieverpflichtungen und Auftragsrisiken mit TEUR 133 (i. Vj. TEUR 206), drohende Verluste mit TEUR 357 (i. Vj. TEUR 165), Abschluss- und Prüfungskosten mit TEUR 259 (i. Vj. TEUR 266), ausstehende Rechnungen und Erlösminderungen mit TEUR 1.078 (i. Vj. TEUR 370) sowie andere Verpflichtungen mit TEUR 765 (i. Vj. TEUR 466).

9. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten haben folgende Restlaufzeiten:

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Restlaufzeit Gesamtbetrag davon
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre gesichert
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 19.099 27.133 9.612 55.844 32.271
(i. Vj.) (16.398) (21.692) (9.626) (47.716) (31.949)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.566 0 0 6.566 0
(i. Vj.) (4.902) (0) (0) (4.902) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber verb. Unternehmen 24 0 0 24 0
(i. Vj.) (27) (0) (0) (27) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten 4.472 81 53 4.606 0
(i. Vj.) (2.706) (132) (0) (2.838) (0)
  30.161 27.214 9.665 67.040 32.271
(i. Vj.) (24.033) (21.824) (9.626) (55.483) (30.400)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von TEUR 22.169 durch einzelne Grundpfandrechte, in Höhe von TEUR 2.200 durch andere Pfandrechte, in Höhe von TEUR 7.502 durch Sicherungsübereignungen sowie in Höhe von TEUR 400 durch eine Sicherungsübereignung und eine Globalzession gesichert.

Innerhalb des PLANATOL-Teilkonzerns haften die inländischen Gesellschaften zum Teil gegenüber den kreditgebenden Banken jeweils als Gesamtschuldner für die aufgenommenen Kredite. Zur Sicherung der Ansprüche der Kreditgeber wurden die Sicherungsübereignung von Warenlägern, die Sicherheitsabtretung von Liefer- und Leistungsforderungen, die Verpfändung von Markenrechten und die Verpfändung von Geschäftsanteilen, soweit sie nicht außenstehenden Minderheitsgesellschaftern gehören, vereinbart.

Die em-tec Verwaltungsgesellschaft mbH hat zur Besicherung eines Investitionsdarlehens gegenüber der kreditgebenden Bank sämtliche Geschäftsanteile an ihrem direkten Tochterunternehmen verpfändet.

Darüber hinaus haftet das Mutterunternehmen als Gesamtschuldner für Verbindlichkeiten von verbundenen Unternehmen, die zum 31. Dezember 2018 in Höhe von TEUR 3.402 valutieren.

Das Mutterunternehmen hat selbstschuldnerische Bürgschaften als Sicherheit für Investitionskredite sowie für Kontokorrent- und Avalkredite von verbundenen Unternehmen gestellt, die zum 31. Dezember 2018 in Höhe von insgesamt TEUR 14.037 (i. Vj. TEUR 10.732) valutieren.

Im Vorjahr valutierten die zugrunde liegenden Verpflichtungen für zugunsten von Tochterunternehmen abgegebenen Patronatserklärungen mit TEUR 6.493. Im Geschäftsjahr 2018 sind die Patronatserklärungen entfallen.

Das Risiko einer Inanspruchnahme aus Bürgschaften wird aufgrund der gegenwärtigen Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens der Begünstigten als gering eingeschätzt. Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung erforderlich machen würden, liegen dem Vorstand nicht vor.

Für die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen branchenübliche Eigentumsvorbehalte an den gelieferten Gegenständen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

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31.12.2018 31.12.2017
TEUR EUR
Verbindlichkeiten aus Steuern 1.795 776
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 193 244
Verbindlichkeiten gegenüber Minderheitsgesellschaftern 0 1
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 2.618 1.817
  4.606 2.838

10. Passive latente Steuern

Hinsichtlich des Ausweises latenter Steuern verweisen wir auf Punkt E.I.3.

II. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse entfallen zu TEUR 94.534 bzw. 53,68 % (i. Vj. TEUR 60.977 bzw. 43,01 %) auf das Inland und zu TEUR 81.580 bzw. 46,32 % (i. Vj. TEUR 80.786 bzw. 56,99 %) auf das Ausland.

Die Umsatzerlöse lassen sich wie folgt auf die einzelnen Geschäftsbereiche aufschlüsseln:

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TEUR %
Beschichtungstechnik 61.078 34,68
Klebstofftechnik 36.237 20,58
Kunststofftechnik 37.741 21,43
Produktionstechnik 17.806 10,11
Metalltechnik 12.497 7,10
Medizintechnik 10.628 6,03
Übrige 127 0,07
  176.114 100,00

2. Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 145 (i. Vj. TEUR 76) enthalten.

3. Personalaufwand

In der Position „Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung“ sind Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 90 (i. Vj. TEUR 87) enthalten.

4. Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 159 (i. Vj. TEUR 263) enthalten.

5. Zinsen und ähnliche Erträge

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind Zinsen aus verbundenen Unternehmen, die nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen sind, in Höhe von TEUR 25 (i. Vj. TEUR 2) enthalten.

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen betreffen in Höhe von TEUR 58 (i. Vj. TEUR 82) Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, latente Steuern

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Erträge aus der ergebniswirksamen Veränderung der Abgrenzung latenter Steuern in Höhe von TEUR 1.287 (i. Vj. TEUR 1.607) enthalten.

8. Außergewöhnliche und periodenfremde Erträge und Aufwendungen

Im Geschäftsjahr 2018 sind neutrale Erträge in Höhe von TEUR 4.212 (i. Vj. TEUR 38.146) und neutrale Aufwendungen in Höhe von TEUR 5.284 (i. Vj. TEUR 3.811) enthalten. Das negative neutrale Ergebnis beträgt somit TEUR -1.072 (i. Vj. positives neutrales Ergebnis in Höhe von TEUR 34.335). Im neutralen Ergebnis sind grundsätzlich außergewöhnliche, periodenfremde und sonstige Restrukturierungsmaßnahmen sowie Einmaleffekte enthalten.

Die neutralen Erträge und Aufwendungen wurden aufgrund der Regelungen des HGB nicht offen abgesetzt, sondern sind in der Gewinn- und Verlustrechnung im Betriebsergebnis enthalten. Die Auflösung von passiven Unterschiedsbeträgen wird einheitlich im operativen Ergebnis erfasst. Daher sind auch die Erträge aus der Auflösung des passiven Unterschiedsbetrags aufgrund angefallener Restrukturierungsaufwendungen der Knauer Uniplast-Gruppe in Höhe von TEUR 1.298 nicht im neutralen Ergebnis enthalten, während entsprechende Restrukturierungsaufwendungen den neutralen Aufwendungen zugeordnet wurden.

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2018 2017
TEUR TEUR
Außergewöhnliche Erträge:    
Außergewöhnliche Erträge aus Restrukturierung und Sanierung (Sonstige betriebliche Erträge) 52 50
Außergewöhnliche Erträge aus dem Verzicht von Gläubigern (Sonstige betriebliche Erträge) 1.566 0
Gewinne aus der Veräußerung eines konsolidierten Unternehmens (Sonstige betriebliche Erträge) 1.767 37.058
  3.385 37.108
Periodenfremde Erträge:    
Gewinne aus Abgängen von Anlagevermögen (Sonstige betriebliche Erträge) 20 233
Herabsetzung von Wertberichtigungen auf sowie Zahlungseingänge von ausgebuchten Forderungen (Sonstige betriebliche Erträge) 218 202
Auflösung von Rückstellungen (Sonstige betriebliche Erträge) 249 169
Übrige einmalige und periodenfremde Posten (Sonstige betriebliche Erträge) 57 180
Periodenfremde Steuererträge (Steuern vom Einkommen und vom Ertrag) 79 24
  623 808
Sonstige neutrale Erträge    
Schadenersatz (Sonstige betriebliche Erträge) 138 174
Übrige neutrale Erträge (Sonstige betriebliche Erträge) 66 56
  204 230
  4.212 38.146

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2018 2017
TEUR TEUR
Außergewöhnliche Aufwendungen    
Außergewöhnliche Aufwendungen aus Restrukturierung und Sanierung (Sonstige betriebliche Aufwendungen) 111 337
Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen (Abschreibungen) 0 639
Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (Abschreibungen) 172 340
Außergewöhnliche Aufwendungen aus Wertberichtigungen (Abschreibungen auf Finanzanlagen) 0 426
Außerordentliche Aufwendungen aus der Umstellung auf BiIMoG (Sonstige betriebliche Aufwendungen) 0 180
Personalkosten aus Restrukturierungen und Sanierungen (Personalaufwand) 2.080 545
  2.363 2.467
Periodenfremde Aufwendungen    
Verluste aus Abgängen von Anlagevermögen (Sonstige betriebliche Aufwendungen) 574 112
Übrige einmalige und periodenfremde Posten (Sonstige betriebliche Aufwendungen) 537 224
Periodenfremde Steueraufwendungen (Steuern vom Einkommen und vom Ertrag) 69 147
  1.180 483
Sonstige neutrale Aufwendungen    
Forderungsverluste (Sonstige betriebliche Aufwendungen) 347 369
Sonstige Restrukturierungsaufwendungen (Sonstige betriebliche Aufwendungen) 538 315
Sonstige einmalige Aufwendungen (Sonstige betriebliche Aufwendungen) 856 177
  1.741 861
  5.284 3.811

F. Sonstige Angaben

1. Personal

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer beträgt:

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2018 2017
Anzahl Anzahl
Angestellte 393 396
Gewerbliche Arbeitnehmer 417 236
  810 632

Darüber hinaus wurden 20 Geschäftsführer (i. Vj. 18) und 39 Auszubildende (i. Vj. 23) beschäftigt.

Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Übernahme des Geschäftsbetriebs der Knauer Uniplast-Gruppe zum 1. Mai 2018.

2. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Ein Tochterunternehmen nutzt echtes Factoring als Absatzfinanzierungsgeschäft. Der verkaufte Forderungsbestand vermindert die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und beträgt inklusive Abwicklungskosten zum 31. Dezember 2018 TEUR 4.777. Factoring wird wegen der Verbesserung der Liquiditätslage genutzt. Risiken bestehen in den Kosten für die Refinanzierung.

3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen im Konzern bestehen in Höhe von TEUR 17.190 (i. Vj. TEUR 9.134). Sie setzen sich wie folgt zusammen:

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Fällig in 2019 Fällig in 2020 - 2023 Fällig in 2024 ff. Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen 2.852 4.485 3.005 10.342
Verpflichtungen aus Bestellobligo 4.363 2.485 0 6.848
  7.215 6.970 3.005 17.190

4. Derivative Finanzinstrumente/Bewertungseinheiten

Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken sind die Zinssätze von einem Darlehen der Planatol GmbH, Rohrdorf-Thansau, mit einer Laufzeit bis März 2023 über insgesamt TEUR 2.125 über einen Zinsswap gesichert. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 besteht nach dem Berechnungsmodell des Kreditinstituts ein negativer Marktwert des Swaps von TEUR -11. Aufgrund der vollständigen Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wurde eine Bewertungseinheit gebildet und demzufolge keine Rückstellung.

5. Treuhandverhältnis

Ein Tochterunternehmen hält 50 % eines Darlehens an ein Beteiligungsunternehmen als Treuhänder.

6. Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel

Der Finanzmittelfonds enthält flüssige Mittel in Höhe von TEUR 28.832 sowie Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 11.732.

Im Zusammenhang mit der Veräußerung eines Tochternehmens im Geschäftsjahr 2017 werden TEUR 1.300 des Kaufpreises erst in späteren Perioden fällig.

Der Finanzmittelfonds unterliegt in Höhe von TEUR 284 Verfügungsbeschränkungen.

Vom erwirtschafteten Konzerneigenkapital stehen am Abschlussstichtag TEUR 42.301 zur Ausschüttung an die Gesellschafter des Mutterunternehmens zur Verfügung. Bei Tochterunternehmen unterliegen insgesamt TEUR 2.061 einer Ausschüttungssperre.

7. Abschlussprüferhonorare

Aufwendungen für Honorare an den Konzernabschlussprüfer betragen für das Geschäftsjahr TEUR 283. Diese verteilen sich wie folgt:

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2018
TEUR
Abschlussprüfungsleistungen (Jahres- und Konzernabschlussprüfung) 249
Andere Bestätigungsleistungen 0
Steuerberatungsleistungen 34
Sonstige Leistungen 0
  283

8. Organe des Mutterunternehmens

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat besteht lt. Satzung aus drei Mitgliedern und setzte sich im Geschäftsjahr 2018 wie folgt zusammen:

Herr Prof. Dr. Peter Bräutigam (Rechtsanwalt), München (Vorsitzender)

Herr Stephan Werhahn (Jurist), München (Stellvertretender Vorsitzender)

Fr. Dr. Ida Bagel (Volkswirtin), Düsseldorf

Vorstand

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgte die Geschäftsführung durch den Vorstand, Herrn Dr. Hannspeter Schubert (Unternehmensberater), Valley.

Er vertritt die Gesellschaft stets einzeln und ist befugt, im Namen der Gesellschaft mit sich als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen.

Die Angabe über die Gesamtbezüge der Organe unterbleibt in Anwendung des § 314 Abs. 3 i.V.m. § 286 Abs. 4 HGB.

9. Aktionärsstruktur

„Mit Mitteilung gem. § 20 Abs. 5 AktG vom 14. Juni 2018 hat die PartnerFonds AG, Planegg, der Blue Cap AG mitgeteilt, dass ihr mittelbar oder unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien an der Gesellschaft gehört."

„Mit Mitteilung gem. § 20 Abs. 5 AktG vom 14. Juni 2018 hat die PartnerFonds >>Kapital für den Mittelstand<< Anlage GmbH & Co. KG, Planegg, der Blue Cap AG mitgeteilt, dass ihr mittelbar oder unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien an der Gesellschaft gehört."

„Mit Mitteilung gem. § 20 Abs. 5 AktG vom 14. Juni 2018 hat die CoFonds GmbH, Planegg, der Blue Cap AG mitgeteilt, dass ihr mittelbar oder unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien an der Gesellschaft gehört."

„Mit Mitteilung gem. § 20 Abs. 5 AktG vom 13. Juni 2018 hat die Southern Blue Beteiligungsgesellschaft mbH, München, mitgeteilt, dass sie nicht mehr (weder unmittelbar, noch mittelbar) mehr als den vierten Teil der Aktien an der Blue Cap AG besitzt."

10. Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn der Blue Cap AG zum 31. Dezember 2018 an die Aktionäre einen Betrag in Höhe von EUR 1.000.000,00 auszuschütten. Das entspricht einer Dividende von EUR 0,25 je gewinnbezugsberechtigter Aktie, basierend auf der Anzahl der Stückaktien zum 31. Dezember 2018. Der verbleibende Bilanzgewinn soll auf neue Rechnungen vorgetragen werden.

G. Nachtragsbericht

Nach Ende des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung und in der Bilanz zu berücksichtigen sind.

 

München, 9. April 2019

Blue Cap AG

Vorstand

Dr. Hannspeter Schubert

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2018

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Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Stand am 1.1.2018 Zugänge aus Änderungen Konsolid.kreis Zugänge Umbuchungen
TEUR TEUR TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.345 0 0 45
    0 0 0
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte 8.676 1.074 596 4
3. Geschäfts- oder Firmenwert 1.660 0 0 0
4. Geleistete Anzahlungen 166 0 76 -45
  11.847 1.074 672 4
II. Sachanlagen        
1. Grundstücke und Bauten 39.737 17.118 1.395 0
2. Technische Anlagen und Maschinen 7.652 63.243 498 241
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.398 12.417 863 126
4 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.121 279 1.269 -371
  53.908 93.057 4.025 -4
III. Finanzanlagen        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.560 0 0 0
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1.420 264 0 0
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 50 0 0 0
4. Beteiligungen 1.319 65 0 0
  5.349 329 0 0
  71.104 94.460 4.697 0
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Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Abgänge Abgänge aus Änderungen Konsolid.kreis Währungsumrechnung Stand am 31.12.2018
TEUR TEUR TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0 251 0 1.139
  0 0 0 0
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte 24 389 0 9.937
3. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 0 1.660
4. Geleistete Anzahlungen 109 0 0 88
  133 640 0 12.824
II. Sachanlagen        
1. Grundstücke und Bauten 1.474 0 0 56.776
2. Technische Anlagen und Maschinen 222 89 -1 71.322
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 759 222 -4 17.819
4 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 965 0 0 1.333
  3.420 311 -5 147.250
III. Finanzanlagen        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 2.560
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0 0 0 1.684
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 0 0 0 50
4. Beteiligungen 25 0 0 1.359
  25 0 0 5.653
  3.578 951 -5 165.727,0
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Kumulierte Abschreibungen
Stand am 1.1.2018 Zugänge aus Änderungen Konsolid.kreis Zugänge Zuschreibungen
TEUR TEUR TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 536 0 172 0
         
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte 2.690 975 761 0
3. Geschäfts- oder Firmenwert 1.460 0 102 0
4. Geleistete Anzahlungen 7 0 0 0
  4.693 975 1.035 0
II. Sachanlagen        
1. Grundstücke und Bauten 9.715 8.154 957 0
2. Technische Anlagen und Maschinen 4.830 44.782 2.323 0
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.828 10.201 721 0
4 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0
  18.373 63.137 4.001 0
III. Finanzanlagen        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.512 0 0 0
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen -166 0 0 338
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 0 0 0 0
4. Beteiligungen 416 0 0 0
  2.762 0 0 338
  25.828 64.112 5.036 338
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Kumulierte Abschreibungen
Abgänge Abgänge aus Änderungen Konsolid.kreis Währungsumrechnung Stand am 31.12.2018
TEUR TEUR TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0 8 0 700
        0
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte 23 98 0 4.305
3. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 0 1.562
4. Geleistete Anzahlungen 7 0 0 0
  30 106 0 6.567
II. Sachanlagen        
1. Grundstücke und Bauten 0 0 0 18.826
2. Technische Anlagen und Maschinen 207 71 -1 51.656
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 644 212 -4 13.890
4 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0
  851 283 -5 84.372
III. Finanzanlagen        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 2.512
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0 0 2 -502
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 0 0 0 0
4. Beteiligungen 7 0 0 409
  7 0 2 2.419
  888 389 -3 93.358
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Buchwerte
Stand am 31.12.2018 Vorjahr
TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände    
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 439 809
     
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte 5.632 5.986
3. Geschäfts- oder Firmenwert 98 200
4. Geleistete Anzahlungen 88 159
  6.257 7.154
II. Sachanlagen    
1. Grundstücke und Bauten 37.950 30.022
2. Technische Anlagen und Maschinen 19.666 2.822
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.929 1.570
4 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.333 1.121
  62.878 35.535
III. Finanzanlagen    
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 48 48
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 2.186 1.586
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 50 50
4. Beteiligungen 950 903
  3.234 2.587
  72.369 45.276

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018

der Blue Cap AG, München

A. Grundlagen

Geschäftsmodell

Die Blue Cap AG (kurz: Blue Cap, ISIN: DE000A0JM M1, gelistet im Segment „Scale“ der Frankfurter Wertpapierbörse) ist eine im Jahr 2006 gegründete, kapitalmarktnotierte Industrieholding mit Sitz in München. Blue Cap investiert in mittelständische, produzierende Unternehmen in Umbruchsituationen mit klarem Wachstumspotenzial. Die Zielunternehmen bewegen sich dabei in der Regel in einer Größenordnung zwischen 20 und 100 Mio. Euro Umsatz und verfügen über ein erkennbares und stabiles Kerngeschäft. Unternehmen in einer ungelösten Nachfolgesituation sowie Konzernabspaltungen gehören ebenfalls zu möglichen Beteiligungsoptionen. Der Schwerpunkt der Tätigkeit unserer Zielunternehmen liegt dabei in der Regel in der DACH-Region. Neue Investments werden unter anderem aus einem Netzwerk von Banken, Finanzdienstleistern, Unternehmensberatern, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern akquiriert. Blue Cap engagiert sich dabei langfristig in den Portfoliounternehmen vor Ort mit eigenem operativen Know-how und liquiden Mitteln. Das Management verfügt über langjährige Industrie- und Sanierungserfahrung. Alle Tochtergesellschaften agieren von Anfang an selbstständig und verfolgen unabhängige Strategien. Synergieeffekte innerhalb der Gruppe werden seitens der Blue Cap laufend geprüft. Derzeit sind im Portfolio der Blue Cap Unternehmen aus den Bereichen Klebstoff- und Beschichtungstechnik, Kunststofftechnik, Produktionstechnik, Metalltechnik (ehemals: Edelmetallrecycling und -handel) sowie Medizintechnik.

Ziele und Strategien

Das Ziel der Geschäftstätigkeit der Blue Cap AG besteht darin, den Unternehmenswert der Gesellschaft langfristig und nachhaltig zu steigern. Dabei wird der Unternehmenswert der Blue Cap in erster Linie vom Wert der Portfoliounternehmen bestimmt. Vor diesem Hintergrund liegt der Beteiligungsfokus auf einer systematischen Identifizierung und Auswahl von Zielunternehmen mit einem klaren Ergebnisverbesserungspotenzial sowie Wachstumsperspektiven. Die Portfoliounternehmen werden nach dem Erwerb durch operative Verbesserungsprogramme und Liquidität unterstützt und auf ihrem Wachstumspfad bis hin zu einer möglichen Veräußerung der Beteiligung durch ein Team von Spezialisten begleitet. Neben dem organischen Wachstum der Portfoliounternehmen prüft Blue Cap auch laufend Add-on-Zukäufe.

Steuerung und Kontrolle

Die Implementierung und Anwendung eines umfassenden Steuerungskonzepts hat maßgeblich Einfluss auf die Wertentwicklung der Blue Cap und deren Portfoliounternehmen. Das Steuerungskonzept der Blue Cap dient dabei als Rahmen für die detaillierten, auf das Tagesgeschäft bezogenen, operativen Steuerungssysteme der Portfoliounternehmen sowie deren operative Aktivitäten. Dabei wird unter anderem die Geschäftsplanung und die Jahresabschlusserstellung durch die Blue Cap geplant und koordiniert. Die Geschäftsplanung der Geschäftsführungen der Portfoliounternehmen entsteht in einem iterativen Prozess durch Abgleich zwischen der Top-down-Planung der Blue Cap und der Absatz-, Kosten- und Investitionsplanung der Einzelgesellschaften. Die Planung der Jahresabschlusserstellung wird mit den kaufmännisch Verantwortlichen der Portfoliogesellschaften erarbeitet und die Zeitplaneinhaltung überwacht.

Darüber hinaus werden durch das Beteiligungscontrolling der Blue Cap die Ertrags- und Finanzkennzahlen sowie die Auftragsentwicklung und operative Risiken bei den Portfoliogesellschaften monatlich analysiert und dem Vorstand als Diskussionsgrundlage vorgelegt. Hierbei werden insbesondere die Leistungsindikatoren Umsatzerlöse, operatives Ergebnis und Jahresüberschuss analysiert und bewertet. Der Unternehmenswert der einzelnen Beteiligungstöchter dient zudem als weitere Kennzahl bei der Bewertung der Entwicklung des Portfolios.

Ein zentrales Steuerungsinstrument sind die regelmäßigen Sitzungen zwischen Vorstand, Beteiligungsmanagern sowie den Führungsteams der jeweiligen Portfoliogesellschaften. In diesen Sitzungen werden wesentliche Entwicklungen wie wichtige Auftragsvergaben, strategische Investitionen oder Finanzierungen in den Firmen erörtert und Handlungsalternativen festgelegt. Der Vorstand der Blue Cap ist auch in die Festlegung von Verbesserungsprogrammen eingebunden und wird laufend über deren Umsetzungsstand und Ergebnisse informiert. Im Rahmen des Beteiligungsgeschäfts ist der Vorstand in alle wesentlichen Kernprozesse bei der Auswahl und Prüfung von neuen Beteiligungsvorschlägen sowie der Verhandlung von Beteiligungskäufen und -verkäufen maßgeblich involviert.

Aufgrund der Unsicherheit künftiger Entwicklungen ist jede unternehmerische Tätigkeit mit Chancen und Risiken verbunden. Das Steuerungskonzept der Blue Cap dient dazu, Kennzahlen und Prozesse festzulegen, um Entwicklungen in der Unternehmensgruppe frühzeitig zu erkennen sowie Handlungsalternativen zu erarbeiten. Die strategische Steuerung des Gesamtkonzerns erfolgt durch den Vorstand, soweit es die Weiterentwicklung des Beteiligungsportfolios der Blue Cap und wesentliche Entwicklungen und die Ausrichtung der Portfoliogesellschaften sowie deren Finanzierung betrifft. Wichtige Entscheidungen werden in den regelmäßigen, aber auch in außerplanmäßigen, Aufsichtsratssitzungen erörtert und beschlossen.

Forschung und Entwicklung

Die Forschung und Entwicklung erfolgt in den einzelnen Portfoliounternehmen, ausgerichtet an den jeweiligen Marktanforderungen sowie dem individuellen Produktprogramm. Innerhalb des Konzerns wird in jedem Unternehmen darauf geachtet, dass wachstumsunterstützende Entwicklungsziele formuliert und umgesetzt sowie Marktentwicklungen frühzeitig erkannt und im Entwicklungsprozess berücksichtigt werden. Zu den Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in den Bereichen Klebstoff- und Beschichtungstechnik gehören insbesondere die Überarbeitung von Rezepturen, Nutzung neuer Rohstoffe und die Entwicklung neuer Anwendungen und kundenindividueller Lösungen. Im Bereich Kunststofftechnik gehören zu den F & E-Tätigkeiten die Neu- und Weiterentwicklung von Kunststoffverpackungslösungen, das anwendungsbezogene Design der Verpackungsformen, der Optik und der Dekorationselemente sowie die Nutzung neuer Systemtechnologien und Materialien. Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten im Teilbereich Klebstoffauftragesysteme innerhalb des Bereichs Klebstofftechnik sowie im Bereich Produktionstechnik umfassen insbesondere die Modularisierung und Überarbeitung des Produktprogramms und der Einsatz neuer Techniken, im Bereich Metalltechnik die Weiterentwicklung der Analyse- und Recyclingverfahren sowie des Produktportfolios der Halbzeuge und in der Medizintechnik sind es die technologische Weiterentwicklung der Produkte und Anpassung von Produkten an regionale und marktseitige Anforderungen.

Der Anteil der aktivierten Entwicklungskosten an den gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten des Konzerns belief sich im Berichtsjahr auf 1,6 % bzw. TEUR 45. Die Abschreibungen auf selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich im Jahr 2018 insgesamt auf TEUR 172.

B. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen1

Die positive konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft hat im Verlauf des Berichtsjahres deutlich an Dynamik verloren. So lag das globale Wirtschaftswachstum nach Berechnungen des Sachverständigenrats im Jahr 2018 insgesamt bei 3,2 % (i. Vj. 3,4 %) und im zweiten Halbjahr 2018 dann nur noch bei 2,9 %.

Sowohl die Zunahme des BIP in den Schwellenländern mit 5,1 % (i. Vj. 5,3 %) als auch in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften mit 2,3 % (i. Vj. 2,4 %) lagen unter dem Vorjahresniveau. In den Vereinigten Staaten legte das Bruttoinlandsprodukt auf Jahressicht deutlich zu (2,9 %, i. Vj. 2,2 %). Das lag jedoch insbesondere an der außergewöhnlich hohen Dynamik der Wirtschaft im zweiten Quartal 2018. Daran dürfte auch die umfassende Steuerreform der US-Regierung einen spürbaren Anteil gehabt haben. Der Euro-Raum konnte das hohe Wachstumstempo des Vorjahres hingegen nicht halten und fällt im Jahr 2018 (1,8 %, i. Vj. 2,4 %) deutlich hinter die Vereinigten Staaten zurück.

Die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs expandiert vor dem Hintergrund der Brexit-Verhandlungen im Jahr 2018 nur schwach (1,4 %, i. Vj. 1,7 %). In China ist hingegen eine deutliche Wachstumsverlangsamung bislang entgegen mancher Befürchtungen nicht eingetreten. Den im Berichtsjahr anhaltend hohen Zuwächsen in China (6,6 %, i. Vj. 6,8 %) sowie auch Indien (7,4 %, i. Vj. 6,3 %) steht eine sichtbar eingetrübte wirtschaftliche Lage in einzelnen Schwellenländern gegenüber. So lag das Wirtschaftswachstum in Lateinamerika insgesamt mit 1,3 % deutlich unter dem Vorjahr (i. Vj. 2,3 %).

In Deutschland hat der bereits seit neun Jahren anhaltende Aufschwung zuletzt stark an Dynamik eingebüßt. Für das Jahr 2018 rechnet der Sachverständigenrat mit einer Zunahme des deutschen Bruttoinlandsproduktes um nur 1,4 % (i. Vj. 2,2 %). Ursächlich für den Rückgang gegenüber dem Vorjahr sind insbesondere ungünstigere außenwirtschaftliche Rahmenbedingungen, produktionsseitige Probleme in der deutschen Automobilindustrie sowie Kapazitätsprobleme. Gleichzeitig hat die deutsche Wirtschaft in vielen Bereichen mit einem ausgeprägten Arbeitskräfteengpass zu kämpfen, der auch durch Zuwanderer nicht ausgeglichen werden konnte.

In der Folge liegt die Arbeitslosenquote im Berichtsjahr mit 5,2 % erneut unter dem Vorjahr (5,7 %). Die deutsche Geld- und Fiskalpolitik ist weiterhin expansiv ausgerichtet und wirkt damit prozyklisch. Dies birgt jedoch auch Risiken für die Inflationsentwicklung und Finanzstabilität. Auch ist die Bedeutung der Exporte für die deutsche Wirtschaft nach wie vor hoch. Vor diesem Hintergrund bergen aktuelle geopolitische Krisen und Konflikte ein besonderes Risiko für die Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft.

Auch die Entwicklung der Weltwirtschaft ist insgesamt erheblichen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere eine mögliche weitere Eskalation der Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten, China und der Europäischen Union, daraus entstehende negative Rückwirkungen auf die Stabilität des kreditfinanzierten Wachstums in China sowie ein gestiegenes Inflationsrisiko durch höhere Ölpreise als Folge geopolitischer Spannungen. Insbesondere in Europa bestehen zudem Unsicherheiten bezüglich des Brexits und der Regelung der zukünftigen Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU. Auch ergeben sich Risiken für die Stabilität der europäischen Währungsunion durch die zuletzt hohe Verschuldung und politische Unsicherheit in Italien.

1 Vgl. Jahresgutachten 2018/2019 sowie Konjunkturprognose 2019 und 2020 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, veröffentlicht im Dezember 2018 bzw. März 2019.

Beteiligungsmarkt und Branchenumfeld2

Nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften lag das Investitionsvolumen in Deutschland im Jahr 2018 bei rund EUR 9,6 Mrd. Damit wurde das Niveau des Rekordjahres 2017 (i. Vj. EUR 11,68 Mrd.) zwar nicht erreicht, jedoch konnte die Investitionshöhe der Jahre davor deutlich übertroffen werden. Insgesamt haben Beteiligungsgesellschaften im letzten Jahr rund 1.200 Unternehmen mit Beteiligungskapital finanziert. Wie in den Vorjahren lagen dabei kleine und mittelständische Unternehmen im Fokus der Finanzinvestoren.

Im Berichtsjahr ist die Zahl neuer Fonds gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen, jedoch wurden im Jahr 2017 mehr große Fonds geschlossen. In der Folge lag das Fundraising mit EUR 2,74 Mrd. unter dem Vorjahresniveau mit EUR 3,08 Mrd. Dabei mussten sowohl Buy-Out-Fonds (2018: EUR 1,03 Mrd., 2017: EUR 0,83 Mrd.) als auch Venture Capital-Fonds (2018: EUR 1,23 Mrd., 2017: EUR 1,61 Mrd.) Rückgänge hinnehmen. Fonds mit dem Fokus Wachstumsfinanzierungen und Minderheitsbeteiligungen sowie Generalisten sammelten EUR 0,69 Mrd. (i. Vj. EUR 0,44 Mrd.) ein.

Im Bereich der Mehrheitsbeteiligungen und Gesellschafter-Nachfolgen (sog. Buy-Outs) lagen die Investitionen bei EUR 6,74 Mrd. (i. Vj. EUR 8,42 Mrd.) und machten mit 70 % wieder den Großteil des gesamten Investitionsvolumens in Deutschland aus. Bei den mittelstandsorientierten Minderheitsbeteiligungen summierten sich die Investitionen auf EUR 1,48 Mrd. (i. Vj. EUR 1,96 Mrd.) und im Bereich Venture Capital auf EUR 1,37 Mrd. (i. Vj. EUR 1,31 Mrd.). Die Transaktionsanzahl blieb damit mit insgesamt 149 nahezu unverändert (i. Vj. 153).

Das Volumen der Beteiligungsverkäufe ging im Berichtsjahr insgesamt von EUR 5,71 Mrd. auf EUR 3,21 Mrd. zurück. Nach 2017 noch Trade Sales der wichtigste Exit-Kanal waren, standen 2018 Verkäufe an andere Beteiligungsgesellschaften mit 38 % (i. Vj. 35 %) des Exit-Volumens an der Spitze. Knapp dahinter folgen Trade Sales mit 34 % (i. Vj. 46 %). Verkäufe über die Börse (IPO oder Aktienverkäufe) erreichten mit 12 % (i. Vj. 4 %) ebenfalls einen zweistelligen Anteil am Exit-Volumen.

Das Geschäftsklima im deutschen Beteiligungskapitalmarkt war im Gesamtjahr 2018 nach Angaben des Private Equity Barometers auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren. Vor dem Hintergrund des Brexit, der aktuellen Handelskonflikte sowie Börsenturbulenzen hat sich die Stimmung zum Jahresende 2018 insbesondere bei Spätphaseninvestoren eingetrübt. Jedoch wird für das Jahr 2019 mit keinem weiteren Stimmungs- oder Markteinbruch gerechnet.

2 Vgl. BVK-Statistik 2018 des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften, veröffentlicht im Februar 2019 sowie German Private Equity Barometer Q4/2018 der KfW veröffentlicht am 12. Februar 2019.

Geschäftsverlauf

Die Blue Cap AG war mit ihren Unternehmen im Jahr 2018 in den Geschäftsbereichen Beschichtungs- und Klebstofftechnik, Kunststofftechnik, Produktionstechnik, Metalltechnik und Medizintechnik mit Produktions- und Vertriebsstandorten in Deutschland sowie weiteren wichtigen Industrieländern tätig.

Im Bereich Beschichtungstechnik waren im Kalenderjahr 2018 die Gesellschaft Neschen Coating GmbH (nachfolgend auch Neschen Coating) in Bückeburg mit ihren fünf Filmolux-Vertriebsgesellschaften in Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Österreich tätig. Neschen Coating ist ein Hersteller von Klebefilmen und Klebefolien für unterschiedliche industrielle Anwendungen in den Bereichen Graphics, Viscom, Automotive, Elektronik sowie für den medizinischen Bereich. Neschen Coating vertreibt die eigenen Produkte weltweit in über 70 Länder. Die zu Neschen Coating gehörenden Filmolux-Vertriebsgesellschaften sind regional spezialisiert und vertreiben sowohl die Produkte von Neschen als auch weitere dazugehörige Handelswaren.

Die Umsatzerlöse lagen im Bereich Beschichtungstechnik im Jahr 2018 bei TEUR 61.078 und somit unter dem Vorjahr mit TEUR 68.629. Die Abweichung resultiert im Wesentlichen aus der Veräußerung und Entkonsolidierung der Beteiligung Biolink Gesellschaft für Verbindungstechnologien mbH (nachfolgend: Biolink) zum 30. Juni 2017, die in den Zahlen des ersten Halbjahres 2017 somit noch enthalten war. Ohne Berücksichtigung von Biolink liegt der Umsatz des Geschäftsjahres 2018 im Bereich Beschichtungstechnik über dem Vorjahr. Neschen hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Silikonisierung am Hauptstandort in Bückeburg integriert sowie mit der Erweiterung des Hauptwerkes begonnen. Dadurch werden künftig die Produktionskapazitäten gebündelt sowie die Produktivität weiter erhöht. Daneben lag der Fokus auf der Fortführung der eingeleiteten Digitalisierungsstrategie. Zu den wesentlichen Maßnahmen gehörte die Modernisierung der IT-Infrastruktur, die Vorbereitungen zur Einführung eines gruppenübergreifenden CRM-Systems sowie eines einheitlichen Web-Auftritts als Basis für weitere E-Commerce Funktionalitäten. Darüber hinaus wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein die Filmolux-Gesellschaften übergreifendes Portfolio-Management geschaffen. Dieses soll das Produktportfolio der Vertriebstöchter harmonisieren sowie die Prozesse zwischen und innerhalb der Firmen vereinheitlichen. Neben der Synchronisierung der bestehenden Töchter soll das Vertriebsnetzwerk in weitere Länder ausgebaut werden.

Der Geschäftsbereich Klebstofftechnik umfasst die Gesellschaften Planatol GmbH und PLANATOL System GmbH in Rohrdorf bei Rosenheim, PLANAX GmbH in Kolbermoor sowie die Klebstoff-Vertriebsgesellschaften Planatol France S.à.r.l., Bonneuil-sur-Marne/Frankreich und Planatol-Società Italiana Forniture Arti Grafiche S.I.F.A.G. S.r.l. (nachfolgend auch Planatol Sifag), Mailand/Italien. Die Planatol GmbH stellt insbesondere Klebstoffe für industrielle Anwendungen in der Druck- und grafischen Industrie sowie für die Branchen Verpackung, Möbel sowie Holzverarbeitung her und vertreibt diese selbst sowie über die eigenen Vertriebsgesellschaften Planatol France S.à.r.l. und Planatol Sifag. Darüber hinaus stellt die PLANATOL System GmbH auf diese Klebstoffe abgestimmte Auftragesysteme für die Falzverklebung im Rotationsdruck sowie weitere modulare Auftragesysteme für Anwendungen außerhalb der Druckindustrie her. Die PLANAX GmbH fertigt und vertreibt Klebebindegeräte und Verbrauchsmaterialien für die Anwendung in Buchbindereien, Copyshops oder Rechtsanwalts- und Steuerkanzleien.

Die Umsatzerlöse im Bereich Klebstofftechnik lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr mit TEUR 36.237 über dem Vorjahr (i. Vj. TEUR 35.728). Dabei haben sich alle Gesellschaften innerhalb des Bereichs Klebstofftechnik positiv entwickelt. Der Fokus der Aktivitäten lag im Jahr 2018 insbesondere auf der weiteren Optimierung der Vertriebsabläufe und der in diesem Zusammenhang ebenfalls neu eingeführten CRM Software. Diese ermöglicht künftig eine bessere Vertriebssteuerung und Kundenbetreuung sowie die Durchführung von kundenindividuellen Marketingaktionen. Im F & E-Bereich wurde die Produktgruppe Planamelt überarbeitet und für kundenspezifische Anwendungen weiter optimiert. Im Teilbereich Klebstoffauftragesysteme wurde das Produktprogramm um das neue Jetscoring-Falzbefeuchtungssystem ergänzt sowie die Weiterentwicklung des Combijet XNET als Nachfolgesystem des Combijet 9NET eingeleitet.

Mit Kaufvertrag vom 20. April 2018 hat die Blue Cap AG über ihre Tochtergesellschaft Knauer-Uniplast Management GmbH (ehemals: Blue Cap 08 GmbH) 100 % der Gesellschaftsanteile an der Knauer Holding GmbH & Co. KG sowie deren Komplementärin und die dazugehörigen Tochtergesellschaften erworben. Zum Konzernkreis der erworbenen Gesellschaften gehören unter anderem die operativ tätigen Firmen Uniplast Knauer GmbH & Co. KG sowie Polylog GmbH & Co. KG. Im Rahmen der Übernahme erfolgte ebenfalls ein teilweiser Forderungsverzicht der Altbanken und eine Umfinanzierung der Knauer Uniplast-Gruppe. Das Closing der Transaktion erfolgte am 30. April 2018. In der Folge wurden die Knauer-Uniplast Management GmbH und ihre Tochtergesellschaften mit Wirkung zum 1. Mai 2018 erstkonsolidiert. Für die Knauer Uniplast-Gruppe sehen wir trotz der noch bestehenden bilanziellen Überschuldung einzelner Tochterunternehmen kein Risiko für die Unternehmensfortführung dieser Gesellschaften, da die Gruppe durchfinanziert ist sowie aus der Reorganisation von Knauer Uniplast im kommenden Geschäftsjahr erste positive Effekte auf Kosten und Ergebnis erwartet werden.

Nach dem Erwerb der Knauer Uniplast-Gruppe sind im neu entstandenen Geschäftsbereich Kunststofftechnik die Gesellschaften Knauer-Uniplast Management GmbH, Knauer Holding GmbH & Co. KG, Uniplast Knauer GmbH & Co. KG sowie Polylog GmbH & Co. KG in Dettingen an der Erms mit ihren jeweiligen Komplementärgesellschaften zusammengefasst. Die Knauer Uniplast-Gruppe ist ein Hersteller von kundenindividuellen und standardisierten Kunststoffverpackungen im Bereich der Fast Moving Consumer Goods (FMCG). Insbesondere im Bereich der Molkereiverpackungen hält die Firmengruppe einen Marktanteil von ca. 25 % im deutschsprachigen Raum. Als Spezialist in der Herstellung von Bechern und Deckeln im Spritzguß- und Thermoformverfahren bietet Knauer Uniplast ein breites Spektrum an Produkten sowie Dekorationsverfahren.

Der Geschäftsbereich erzielte im Zeitraum 1. Mai 2018 bis 31. Dezember 2018 einen Umsatz von TEUR 37.741 (i. Vj.: TEUR 0). Aufgrund des Erwerbs und der Erstkonsolidierung der Knauer Uniplast-Gesellschaften zum 1. Mai 2018 sind die Zahlen im Geschäftsjahr 2018 nicht mit dem Vorjahr vergleichbar. Im Anschluss an den Erwerb der Firmengruppe wurde mit der Vorbereitung der Integration der Gesellschaften in den Blue Cap-Konzern sowie der Überarbeitung der Strukturen und Abläufe bei Knauer begonnen. Dabei wurden unter anderem die Produktionskapazitäten im Hauptwerk in Dettingen gebündelt und die Stilllegung des Nebenwerks in Bad Laasphe eingeleitet. Darüber hinaus wurden die Bereiche Technik, F & E und Produktion neu ausgerichtet. Ziel dieser Maßnahmen ist es die Produktivität und die Kostenstruktur zu verbessern sowie die Innovation im Verpackungsdesign stärker in den Fokus zu rücken. Auch soll künftig der Molkereibereich weiter verstärkt und zudem weitere Verpackungsbereiche mit innovativen Produktentwicklungen adressiert werden.

Der Geschäftsbereich Produktionstechnik besteht aus der Firma Gämmerler GmbH (nachfolgend auch Gämmerler) in Geretsried-Gelting mit den Gämmerler-Vertriebsgesellschaften in Mount Prospect/USA (vollkonsolidiert nur bis einschließlich 30. April 2018) und Bonneuil-sur-Marne/Frankreich sowie den Firmen SMB-David finishing lines GmbH (nachfolgend auch SMB-David) in Geretsried-Gelting und nokra Optische Prüftechnik und Automation GmbH (nachfolgend auch nokra) in Baesweiler bei Aachen. Gämmerler entwickelt, produziert und vertreibt Komplettanlagen sowie Maschinen zum Fördern, Schneiden, Stapeln und Palettieren von Druckerzeugnissen und bietet ein breites Spektrum an After-Sales-Services für das Anlagensortiment an. Der Kundenkreis umfasst insbesondere Großdruckereien, Druckmaschinenhersteller und Buchbindereien. SMB-David ist ein Hersteller von maschinellen Anlagen für die Bearbeitung von Dämmstoffen, Industrieschäumen und Verbundplatten insbesondere für die Baubranche sowie den Fahrzeugbau. Nokra stellt laser-optische in-line Messsysteme für geometrische Größen mit Anwendung in der Stahl-, Aluminium- und Automobilindustrie her. Dabei werden Lösungen zur Glas-, Dicken- und Ebenheitsmessung, kundenindividuelle Systeme und Serviceleistungen sowie Ersatzteile angeboten.

Im Bereich Produktionstechnik waren die Umsatzerlöse im Jahr 2018 mit TEUR 17.806 über dem Vorjahr (i. Vj. TEUR 14.691). Dabei haben sich alle Teilbereiche innerhalb des Geschäftsbereichs Produktionstechnik positiv entwickelt. Bei Gämmerler führte insbesondere die Verschiebung eines Großauftrags aus dem Jahr 2017 sowie eine insgesamt positive Entwicklung des Auftragseingangs zu einem Anstieg der Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich. Zur Erhöhung der Produktivität wurden im Berichtsjahr die Abläufe sowie die Organisationsstruktur überarbeitet. Auch werden künftig neben eigengefertigten Produkten einzelne Baugruppen, Maschinen und Anlagen fremdbezogen. Insgesamt wird aus diesen Maßnahmen eine weitere Flexibilisierung der Kostenstruktur und Verbesserung des Ergebnisses erwartet.

Bei SMB-David haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr sowohl Umsatz als auch Auftragseingang im Vorjahresvergleich positiv entwickelt. Es konnten mehrere Anlagenprojekte gewonnen werden, so dass die Produktionskapazitäten bis mindestens Q3/2019 ausgelastet sein werden. Dabei ist es der Gesellschaft gelungen sich im angestammten Kernmarkt der XPS-Anlagen gegen Wettbewerber durchzusetzen und Kunden von der eigenen Anlagentechnologie zu überzeugen. Der Fokus lag im Jahr 2018 insgesamt auf der Bearbeitung und dem Projektcontrolling der bestehenden Anlagenaufträge. Der Auftragseingang wurde im Vorjahr und Geschäftsjahr von Sondereffekten durch einen vorherigen Investitionsstau bei Kunden beeinflusst. Für das kommende Jahr wird mit einer erneuten Normalisierung des Auftragseingangs gerechnet.

Die nokra GmbH lag zum Ende des Berichtsjahres 2018 ebenfalls über den Erwartungen. So hat sich der Umsatz im Vorjahresvergleich nahezu verdoppelt. Dabei haben sich alle Produktbereiche positiv entwickelt. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt derzeit auf der fristgerechten Abwicklung der bestehenden Aufträge, der Verstärkung des Personalbestandes sowie der Entwicklung einer neuen Anlagengeneration für den Bereich Glasmessung, die auf der Leitmesse glasstec 2018 im Oktober in Düsseldorf vorgestellt wurde. Der Bereich Glasmessung gewinnt dabei auch künftig zunehmend an Bedeutung. Das liegt insbesondere an der Entwicklung in der Autoindustrie, die Windschutzscheibe immer mehr als Projektionsfläche (Head-up Display) zu nutzen und den damit verbundenen, erhöhten Qualitätsansprüchen an die Scheibenwölbung.

Die Carl Schaefer Gold- und Silberscheideanstalt GmbH (nachfolgend auch Carl Schaefer) in Pforzheim bildet innerhalb der Blue Cap-Gruppe den Geschäftsbereich Metalltechnik (ehemals: Edelmetallrecycling und -handel). Die Gesellschaft wurde 1861 von dem Namensgeber gegründet und ist als Goldscheideanstalt im Bereich der Rückgewinnung von Edelmetallen sowie dem Handel mit Edelmetall-Produkten tätig. Die Gesellschaft bietet ihren Kunden eine Vielzahl von Analyse- und Abwicklungsleistungen rund um die Rückgewinnung von Edelmetallen sowie ein umfangreiches Sortiment an Halbzeugen und Handelswaren. Zu den Kunden von Carl Schaefer gehören unter anderem Edelmetallhändler, Goldschmiede, Juweliere, Dentallabore und Privatpersonen.

Der Geschäftsbereich erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von TEUR 12.497 und lag somit in etwa auf Vorjahresniveau (i. Vj.: TEUR 12.418). Dabei hat sich bereinigt um die Goldkursentwicklung der Edelmetallankauf im Vorjahresvergleich positiv entwickelt. Nach der erfolgreichen Einführung eines neuen ERP-Systems sowie der Überarbeitung der Geschäftsprozesse wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr die Vertriebsaktivitäten weiter ausgebaut. Im kommenden Geschäftsjahr wird der Fokus auf der Intensivierung des Edelmetalleinkaufs liegen.

In dem Bereich Medizintechnik sind die Firmen em-tec GmbH (nachfolgend auch em-tec) in Finning sowie WISAP Medical Technology GmbH (nachfolgend auch WISAP) in Hofolding tätig. em-tec entwickelt und produziert Systeme für die nicht-invasive Messung von flüssigen Medien mittels Ultraschalltechnik im Bereich Medizin sowie für weitere industrielle Anwendungen mit Schwerpunkt auf Bioprozesse. Daneben werden Sensoren und Komponenten zum Einbau in medizinische Geräte (u.a. in Herz-Lungen-Maschinen) sowie kundenindividuelle Lösungen entwickelt und produziert. WISAP entwickelt, fertigt und vertreibt medizinische Instrumente sowie Geräte für die Bereiche Laparoskopie, Gynäkologie sowie zervikale Vorkrebsbehandlung. Die Gesellschaft vertreibt ihre Produkte über ein Händlernetzwerk weltweit in über 50 Länder.

Mit Kaufvertrag vom 14. Juni 2018 hat Blue Cap ihre 100%ige Beteiligung an der WISAP Medical Technology GmbH mit Sitz in Hofolding an die zur Aohua Gruppe gehörende Endoscope Trading (Shanghai) Corporation Limited veräußert. Sämtliche für den Vollzug des Kaufvertrags erforderlichen Bedingungen wurden erfüllt, so dass die Transaktion mit Wirkung zum 26. Oktober 2018 erfolgreich abgeschlossen wurde. In der Folge wurde die Gesellschaft zum Ende des 3. Quartals 2018 entkonsolidiert.

Die Umsatzerlöse im Bereich Medizintechnik lagen im Jahr 2018 mit insgesamt TEUR 10.628 über dem Vorjahr (i. Vj. TEUR 10.213). Aufgrund der Entkonsolidierung von WISAP zum 30. September 2018 waren die Zahlen des Geschäftsjahres nur bedingt mit dem Vorjahr vergleichbar. Ursächlich für das Umsatzwachstum im Berichtsjahr war insbesondere die positive Entwicklung bei em-tec im Bereich der Sensoren und der neu eingeführten MultiChannel-Plattform (MCP). Im Rahmen der geplanten Kapazitätserweiterung wurde am bestehenden Standort von em-tec in Finning mit dem Bau der neuen Hauptverwaltung begonnen. Dabei entstehen auf einer Fläche von ca. 5.000 Quadratmetern Büro- und Produktionsflächen sowie ein neues Entwicklungszentrum. Das neue Betriebsgebäude soll Mitte 2020 bezogen werden. Aufgrund des deutlichen Umsatzwachstums wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr bei em-tec zudem die Abläufe überarbeitet sowie die Bereiche Entwicklung, Produktion, Logistik und Vertrieb personell weiter verstärkt.

Bei WISAP lagen die Umsatzerlöse vom 1. Januar 2018 bis zum Entkonsolidierungszeitpunkt 30. September 2018 in etwa auf Planniveau und durch einen im Vorjahr enthaltenen Großauftrag unter dem Vorjahreszeitraum. Insgesamt hat sich das Geschäftsjahr bei WISAP positiv entwickelt. So konnten bei dem neu eingeführten Cervical Cold Coagulator (C3) weitere Aufträge gewonnen und das Händlernetz regional verstärkt werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten lag auf der Neuentwicklung des Beutelmorcellators.

Der Konzernumsatz lag im Jahr 2018 ohne Berücksichtigung der Erst- und Entkonsolidierungen im Geschäftsjahr 2018 in etwa auf Planniveau. Insgesamt liegen die Umsatzerlöse deutlich über dem Vorjahreszeitraum. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert insbesondere aus der Erstkonsolidierung des Geschäftsbereichs Kunststofftechnik im Mai 2018. Das operative Ergebnis (EBIT) war aufgrund einer insgesamt positiven Geschäftsentwicklung leicht über Plan und auf Vorjahresniveau. Der Jahresüberschuss war ebenfalls leicht über Plan und aufgrund der im Vorjahr enthaltenen Veräußerungserträge aus dem Verkauf der Beteiligung Biolink unter dem Vorjahr. Insgesamt ist der Vorstand mit der Geschäftsentwicklung zum 31. Dezember 2018 zufrieden, auch wenn das Ergebnis von Sondereffekten aus der Integration und Restrukturierung von Tochtergesellschaften belastet wurde.

Ertragslage

Der Konzernumsatz der Blue Cap-Unternehmensgruppe erhöhte sich im Geschäftsjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um TEUR 34.351 auf TEUR 176.114. Der Konzernumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Sparten:

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2018 2017
TEUR % TEUR %
Beschichtungstechnik 61.078 34,7 68.629 48,4
Klebstofftechnik 36.237 20,6 35.728 25,2
Kunststofftechnik 37.741 21,4 0 0,0
Produktionstechnik 17.806 10,1 14.691 10,3
Metalltechnik 12.497 7,1 12.418 8,8
Medizintechnik 10.628 6,0 10.213 7,2
Übrige 127 0,1 84 0,1
  176.114 100,0 141.763 100,0

Die Umsatzerlöse sind im Geschäftsjahr 2018 insgesamt um ca. 24,2 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Das lag insbesondere an der Erstkonsolidierung der Knauer Uniplast-Gruppe (Geschäftsbereich Kunststofftechnik) zum 1. Mai 2018 sowie der positiven Auftragsentwicklung im Bereich Produktionstechnik. Gegenläufig wirkte sich auf die Umsatzerlöse die im Bereich Beschichtungstechnik erfolgte Entkonsolidierung der Beteiligung Biolink zum 30. Juni 2017 aus. In der Folge war der Bereich Beschichtungstechnik umsatzseitig unter dem Vorjahr, während in allen anderen Geschäftsbereichen die Umsatzerlöse über dem Jahr 2017 lagen.

In der Verteilung des Konzernumsatzes entfallen auf den deutschen Markt 53,7 % bzw. TEUR 94.534 (i. Vj. 43,0 % bzw. TEUR 60.977) und auf das Ausland 46,3 % bzw. TEUR 81.580 (i. Vj. 57,0 % bzw. TEUR 80.786). Die Verschiebung der Umsatzerlöse zu Gunsten der Inlandsumsätze ist insbesondere auf die im Mai 2018 erstkonsolidierte Knauer Uniplast-Gruppe zurückzuführen, da diese vorwiegend im Inland tätig ist.

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung der im Zusammenhang mit den Unternehmenskäufen Neschen und Knauer Uniplast erfassten Unterschiedsbeträge (TEUR 3.443, i. Vj. TEUR 1.251), Erträge aus der Entkonsolidierung der veräußerten Tochtergesellschaft WISAP Medical Technology GmbH (TEUR 1.767, i. Vj. TEUR 0), außergewöhnliche Erträge (TEUR 1.614, i. Vj. TEUR 130), Erträge aus Sachbezügen (TEUR 321, i. Vj. TEUR 305), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 249, i. Vj. TEUR 169), Erträge aus der Herabsetzung von Wertberichtigungen auf Forderungen sowie aus abgeschriebenen Forderungen (TEUR 218, i. Vj. TEUR 202), Erträge aus Kursdifferenzen (TEUR 145, i. Vj. TEUR 76) sowie Erträge aus Versicherungsentschädigungen (TEUR 138, i. Vj. TEUR TEUR 174) enthalten. Im Vorjahr waren zudem Erträge aus der Entkonsolidierung der veräußerten Beteiligung Biolink Gesellschaft für Verbindungstechnologien mbH (TEUR 37.058) sowie Erträge aus der Auflösung der im Zusammenhang mit dem Asset Deal Neschen erfassten Abstockungsbeträge auf geleistete Anzahlungen, Forderungen gegen Dritte, sonstige Vermögensgegenstände und aktive Rechnungsabgrenzungsposten (TEUR 1.051) enthalten.

Die Gesamtleistung des Konzerns betrug im Jahr 2018 TEUR 186.461 (i. Vj. TEUR 186.335) und die Materialeinsatzquote3 52,1 % (i. Vj. 40,7 %). Die Vorjahreszahlen wurden dabei insbesondere durch Erträge aus der Entkonsolidierung der veräußerten Beteiligung Biolink per 30. Juni 2017 beeinflusst. In der Folge lag im Konzern auch der Rohertrag mit TEUR 89.381 (i. Vj. TEUR 110.478) und die Rohertragsquote4 mit 47,9 % (i. Vj. 59,3 %) unter dem Vorjahr.

Die Personalaufwendungen lagen im Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr bei TEUR 48.688 (i. Vj. TEUR 39.603) und betragen im Verhältnis 26,1 % (i. Vj. 21,3 %) der Gesamtleistung. Die Abschreibungen5 belaufen sich auf TEUR 5.036 (i. Vj. TEUR 3.676) und die Quote der Abschreibungen im Verhältnis zur Gesamtleistung lag bei 2,7 % (i. Vj. 2,0 %). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben um TEUR 6.282 auf TEUR 29.718 zugenommen und waren mit 15,9 % der Gesamtleistung über dem Vorjahr (12,6 %). Der Anstieg der Personalaufwendungen, Abschreibungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Aufnahme der Knauer Uniplast-Gruppe in den Blue Cap Konzern im Mai 2018 zurückzuführen.

Das Betriebsergebnis6 lag im Geschäftsjahr 2018 bei TEUR 5.939 (i. Vj. TEUR 43.763) und entspricht 3,2 % (i. Vj. 23,5 %) der Gesamtleistung. Das negative Zinsergebnis in Höhe von TEUR 1.795 (i. Vj. 1.728) ist insbesondere durch die im Rahmen der Wachstumsstrategie für die Finanzierung der durchgeführten Akquisitionen und Investitionen aufgenommenen Fremdmittel belastet. Das Konzernergebnis vor Ertragsteuern beträgt TEUR 4.533 (i. Vj. 41.885). Der Rückgang des Betriebsergebnisses und Konzernergebnisses vor Ertragsteuern ist insbesondere auf die im Vorjahreszeitraum enthaltenen Erträge aus der Veräußerung der Beteiligung Biolink zurückzuführen.

3 Materialeinsatzquote berechnet sich aus dem Quotient des Materialaufwands und der Gesamtleistung.
4 Rohertragsquote berechnet sich aus dem Quotient des Rohertrags und der Gesamtleistung.
5 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf Vermö-gensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen über-schreiten.
6 Im Betriebsergebnis sind keine sonstigen Steuern berücksichtigt.

Im Geschäftsjahr 2018 sind neutrale Erträge in Höhe von TEUR 4.212 (i. Vj. TEUR 38.146) und neutrale Aufwendungen in Höhe von TEUR 5.284 (i. Vj. TEUR 3.811) enthalten. Das neutrale Ergebnis beträgt somit TEUR -1.072 (i. Vj. TEUR 34.335). Während im neutralen Ergebnis des Vorjahres insbesondere Erträge aus der Entkonsolidierung der veräußerten Beteiligung Biolink enthalten waren, sind es im Berichtsjahr im Wesentlichen Effekte aus der Restrukturierung von Knauer Uniplast sowie weitere Aufwendungen und Erträge aus außergewöhnlichen, periodenfremden und sonstigen Reorganisationsmaßnahmen und Einmaleffekte. Die Auflösung von passiven Unterschiedsbeträgen wird einheitlich im operativen Ergebnis erfasst. Daher sind auch die Erträge aus der Auflösung des passiven Unterschiedsbetrags aufgrund angefallener Restrukturierungsaufwendungen der Knauer Uniplast-Gruppe in Höhe von TEUR 1.298 nicht im neutralen Ergebnis enthalten, während entsprechende Restrukturierungsaufwendungen den neutralen Aufwendungen zugeordnet wurden.

Das EBIT7 beträgt TEUR 6.660 (i. Vj. TEUR 8.485); das EBITDA8 hat sich von TEUR 11.181 im Jahr 2017 auf TEUR 11.524 im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöht. Die EBITDA-Quote beträgt im Berichtsjahr 6,2 % (i. Vj. 6,0 %) der Gesamtleistung.

Finanz- und Vermögenslage

Mittelzuflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 278 und im Saldo die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit in Höhe von TEUR 10.027 (Abflüsse durch Investitionen von TEUR 4.697 im Wesentlichen in Sachanlagen, Abflüsse von TEUR 12.283 für den Kauf von Tochterunternehmen und Zuflüsse im Wesentlichen durch den Verkauf der WISAP mit insgesamt TEUR 4.364 und Sachanlagen mit TEUR 2.513) haben zusammen mit den Mittelzuflüssen aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von TEUR 2.628 (im Wesentlichen aus Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten (TEUR 15.271) vermindert um die Auszahlungen für Zinsen (TEUR 1.812), die Tilgung von Finanzkrediten (TEUR 6.848) und die Auszahlungen der Dividende für das Geschäftsjahr 2017 (TEUR 3.980)) zu einer zahlungswirksamen Abnahme des Finanzmittelfonds in Höhe von TEUR 7.121 geführt. Unter Berücksichtigung der konsolidierungskreisbedingten Verminderung des Finanzmittelfonds in Höhe von TEUR 158 errechnet sich zum Konzerngeschäftsjahresende ein positiver Finanzmittelfonds in Höhe von TEUR 17.100. Zum 31. Dezember 2018 bestehen freie Kreditlinien in Höhe von TEUR 13.773. Zusammen mit dem Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 28.832 ergibt sich somit zum Jahresende 2018 ein Finanzmittelbestand inkl. freier Kreditlinien in Höhe von TEUR 42.605.

Die Bilanzsumme des Konzerns beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 151.016 (i. Vj. TEUR 124.949) und besteht in Höhe von TEUR 72.369 (i. Vj. TEUR 45.276) bzw. 47,9 % (i. Vj. 36,2 %) aus Anlagevermögen. Der Anteil der Vorräte abzüglich erhaltener absetzbarer Anzahlungen (TEUR 25.964, i. Vj. TEUR 18.930) beläuft sich auf 17,2 % (i. Vj. 15,2 %), der Anteil der Forderungen und sonstiger Vermögensgegenstände (TEUR 23.326, i. Vj. TEUR 23.444) auf 15,4 % (i. Vj. 18,8 %) und der Anteil der flüssigen Mittel (TEUR 28.832, i. Vj. TEUR 36.434) auf 19,1 % (i. Vj. 29,2 %) der Bilanzsumme. Die flüssigen Mittel haben sich insbesondere im Zusammenhang mit Mittelabflüssen aus dem Erwerb und der Reorganisation der Knauer Uniplast-Gruppe vermindert.

Der Anteil des Eigenkapitals (TEUR 57.809, i. Vj. TEUR 57.280) am Gesamtkapital beläuft sich im Jahr 2018 auf 38,3 % (i. Vj. 45,8 %). Die längerfristigen Schuldposten (einschließlich der passiven latenten Steuern, die überwiegend langfristigen Charakter haben) lagen zum Bilanzstichtag bei TEUR 43.248 (i. Vj. TEUR 33.658) und betragen 28,6 % (i. Vj. 26,9 %) der Bilanzsumme. Das Working Capital9 hat sich insbesondere aufgrund der Zunahme von kurzfristigen Verbindlichkeiten von TEUR 46.349 auf TEUR 38.653 vermindert. Die gegenüber dem Vorjahr veränderten Bilanzrelationen resultieren insbesondere aus der Erstkonsolidierung der Knauer Uniplast-Gruppe in den Blue Cap-Konzern.

7 EBIT (Earnings before interest and taxes) entspricht dem Betriebsergebnis (inklusive sonstiger Steuern) ohne Berücksichtigung neutraler Erträge und Aufwendungen.
8 EBITDA (Earnings before interest, taxes, depreciation and amortiziation) entspricht dem Betriebsergebnis (inklusive sonstiger Steuern) ohne Berücksichtigung neutraler Erträge und Aufwendungen sowie der Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten.
9 Working Capital entspricht dem kurzfristigen Umlaufvermögen zuzüglich aktiver Rechnungsabgrenzungsposten abzüglich kurzfristiger Schulden (einschließlich passiver Rechnungsabgrenzungsposten).

Personal

Im Geschäftsjahr 2018 waren im Konzern durchschnittlich 810 (i. Vj. 632) Mitarbeiter und 39 (i. Vj. 23) Auszubildende beschäftigt. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus der Übernahme des Geschäftsbetriebs von Knauer Uniplast zum 1. Mai 2018. Gegenläufig wirken sich die Veräußerung der Firmen Biolink zum 30. Juni 2017 und WISAP zum 30. September 2018 aus.

Die Blue Cap-Gruppe legt großen Wert auf eine qualifizierte Ausbildung, um den langfristigen Bedarf an gut ausgebildetem Personal decken zu können und der demographischen Entwicklung entgegenzuwirken. Außerdem wird im Rahmen von Nachfolgeregelungen hochqualifiziertes Fachpersonal nachhaltig in den Mitarbeiterstamm integriert.

C. Risiken, Chancen und Prognosebericht

Allgemeine wirtschaftliche Risiken und Chancen

Die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln werden vielseitig bestimmt. Insbesondere konjunkturelle, weltpolitische oder nationale Einflüsse können von den Unternehmen nicht oder nur schwer beeinflusst werden. Ihre Veränderungen können sich jedoch auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens mittelbar oder unmittelbar auswirken.

Chancen und Risiken können sich auch aus den Finanz- und Kapitalmärkten und deren Rückwirkungen auf die Realwirtschaft ergeben. Insbesondere durch die internationalen Verflechtungen kann die Wettbewerbsfähigkeit eines Beteiligungsunternehmens auch sehr stark durch die Wirtschafts- und Währungspolitik anderer Länder beeinflusst sein. Zum mittel- und langfristigen Risiko muss man auch die immer noch andauernde Euro-Krise zählen. Ihre Auswirkungen lassen sich nur schwer vorhersehen.

Schließlich wird das Risikoprofil auch noch durch die politische Ausrichtung Deutschlands und Europas in den nächsten Jahren bestimmt. Die Steuerpolitik – auch für die Unternehmen – wird durch die zukünftige gesellschaftliche Diskussion bestimmt. Außenpolitisch ergeben sich durch das Handeln der Bundesregierung und den Reaktionen hierauf erhebliche Rückwirkungen.

Finanzierungsrisiken und -chancen

Die Finanzierung eines Unternehmens besteht in der Regel aus der Kombination von Eigen- und Fremdkapital, wobei das Rating und die Risikomargen der Kapitalgeber eine wesentliche Rolle spielen. Laufzeiten der Finanzierungen, das Sicherheitsbedürfnis der Kapitalgeber und die Synchronisation der Cashflowströme bestimmen die Stabilität dieses Geflechts. Aufgabe eines Risikomanagements ist es unter anderem, die Finanzierungsstruktur auf die operativen Belange des Unternehmens abzustimmen und im Fall von Abweichungen anzupassen. Risiken können sich aus unerwarteten Soll-Ist-Abweichungen ergeben.

Eine restriktive Kreditvergabe sowie ein steigendes Zinsniveau können zu einem Anstieg der Finanzierungskosten führen, ein steigendes Zinsniveau kann sich auch negativ auf etwaige Finanzanlagen der Blue Cap bzw. der Portfoliounternehmen auswirken. Die Fremdmittelfinanzierungen bei Banken unterliegen auch marktüblichen Kreditbedingungen (Covenants), welche insbesondere die Einhaltung vorgegebener Finanzkennzahlen vorsehen. Die Nichteinhaltung solcher Covenants kann unter anderem das Recht zur Kündigung durch die Kreditgeber oder zur vorzeitigen Fälligstellung eines Kredites nach sich ziehen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden sämtliche Covenants im Konzern eingehalten. Aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung und stabilen Finanzierungsstruktur wird auch künftig von einer Einhaltung sämtlicher Covenants ausgegangen.

Ein Tochterunternehmen verwendet zur Absicherung eines variabel verzinsten Darlehens einen Zinsswap, um sich gegen das Zinsänderungsrisiko abzusichern. Aufgrund der vollständigen Wirksamkeit des Sicherungsgeschäfts entstehen grundsätzlich keine Risiken aus diesem.

Zu den Instrumentarien der Finanzierung im Konzern zählen im Wesentlichen die Verwaltung und Steuerung der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Lieferanten, der Bestände an Vorräten und Waren sowie der Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten. Die Konzernunternehmen verfügen über langfristige und stabile Geschäftsbeziehungen. Forderungen gehen innerhalb der Zahlungsfristen ein. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt. Im kurzfristigen Bereich finanzieren sich die Konzerngesellschaften überwiegend mittels Lieferantenkrediten und über Kreditlinien mehrerer Banken. Ausrüstungsgegenstände und Immobilien sind langfristig finanziert.

Zur Minimierung von Forderungsausfallrisiken verfügen die Konzernunternehmen über ein adäquates Debitorenmanagement. Zudem werden Risiken nach Möglichkeit durch den Abschluss einer Warenkreditversicherung und insbesondere Einzelrisiken in Projektgeschäften durch entsprechende Garantien individuell abgesichert. Das Einzelrisiko wird durch entsprechende Limitierung oder Sicherheiten beschränkt.

Zur Absicherung gegen das Liquiditätsrisiko wird für jedes Portfoliounternehmen ein Liquiditätsplan geführt und überwacht. Die wesentlichen Einnahmen- und Ausgabenströme aus operativer Geschäftstätigkeit, aber auch aus nennenswerten Einzelprojekten sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden darin zur Synchronisierung erfasst. Für das Projekt- bzw. Handelsgeschäft wird ein Liquiditätsplan erstellt, der einen Überblick über die Geldaus- und Geldeingänge vermittelt. Soweit Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen.

Unternehmensbezogene Risiken und Chancen

Die Geschäftstätigkeit und der Geschäftsverlauf der operativ tätigen Unternehmensbereiche bestimmen im Konzernverbund das Chancen- und Risiko-Profil der Unternehmensgruppe. Die Geschäfte in den verschiedenen Geschäftsbereichen entwickeln sich unterschiedlich, unter anderem abhängig vom jeweiligen Reorganisationsstand in den Unternehmen, außerordentlichen Belastungen oder positiven Sondereinflüssen und der jeweiligen Nachfrage, die wiederum im Konsumgüter- und Investitionsgütersegment unterschiedlich ausfällt. In sämtlichen operativen Einheiten sind Impulse und Maßnahmen gesetzt, um Produkte zu entwickeln, die Märkte intensiver zu bearbeiten, die Fertigung effizienter zu gestalten, die Materialkosten zu senken, das Personal zu qualifizieren und das Wachstum sowie die Produktivität zu fördern. Schwierigen Marktbedingungen in der Druckindustrie wird entsprechend begegnet. Dennoch ist die Veränderung des Marktes nicht abgeschlossen und muss deswegen antizipiert werden. Wachstumsmöglichkeiten, wie in der Klebstoffbranche allgemein oder in der Medizintechnik, werden bestmöglich genutzt.

Preisschwankungen auf den Beschaffungsmärkten können Chancen, aber auch Risiken mit sich bringen und unsere Herstellungskosten negativ beeinflussen. Die mangelnde Verfügbarkeit einzelner Vorprodukte, plötzliche Lieferantenausfälle, die verzögerte Lieferung von Komponenten und die Lieferung von Vorprodukten minderer Qualität sind weitere Risiken auf den Beschaffungsmärkten. Diesen Risiken wird durch eine kontinuierliche Recherche nach neuen Bezugsquellen, ein kontinuierliches Lieferantenmonitoring und regelmäßige Lieferantengespräche sowie Qualitätskontrollen entgegengesteuert. Mit Lieferanten wichtiger Komponenten werden dabei strategische Partnerschaften eingegangen. Gleichzeitig ist man auf die Unabhängigkeit von einzelnen Lieferanten bedacht.

Aufgrund des hohen Verhältnisses der Stromkosten zur Bruttowertschöpfung spielt auf der Beschaffungsseite im Geschäftsbereich Kunststofftechnik die Begrenzung der EEG-Umlage für stromkostenintensive Betriebe (gem. Ausgleichsregelung nach § 64 Abs. 2 EEG i.V.m. § 64 Abs. 4 EEG und § 103 Abs. 3 EEG) eine wichtige Rolle. Die Ökostrom-Förderung und damit auch die Befreiung von der EEG-Umlage unterliegen insgesamt in der Europäischen Union einer rechtlichen Prüfung. In diesem Zusammenhang hat das Gericht der Europäischen Union in Luxemburg im Jahr 2016 festgestellt, dass es sich bei den umlagefinanzierten Fördergeldern des EEG um staatliche Mittel handelt. Das Urteil betrifft jedoch nicht die aktuelle Fassung des EEG (2014), da diese von der Bundesregierung im Vorfeld in Brüssel notifiziert worden ist. Es ist insgesamt nicht davon auszugehen, dass eine Rückzahlungspflicht für erstattete EEG-Umlagebeträge eintritt oder die Begrenzung der EEG-Umlage für stromkostenintensive Betriebe künftig nicht gewährt werden könnte.

In den Unternehmensbereichen mit Prozessfertigung bestehen Produktionsrisiken grundsätzlich in einer zu niedrigen Kapazitätsauslastung aufgrund etwaiger Volumenrückgänge. In Unternehmensbereichen mit besonders hoher Anlagenintensität, wie dem Bereich Kunststofftechnik, ergeben sich weitere Produktionsrisiken aus möglichen Maschinenausfällen. In den Unternehmen aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau bestehen Konstruktions-, Kalkulations- und Projektmanagementrisiken. Bei verspäteter oder mangelhafter Fertigstellung oder Lieferung können Nacharbeitskosten und ggf. Vertragsstrafen anfallen. Eine flexible Produktionssteuerung, ein effektiv organisiertes Projektmanagement sowie die Steuerung und Begrenzung vertraglicher Risiken dienen als Instrumente des Risikomanagements. Qualitätskontrollen, Zertifizierungen und die Qualifikation der Mitarbeiter sowie die regelmäßige Wartung unserer Anlagen tragen zur Minimierung der Produktionsrisiken bei.

Im Geschäftsbereich Metalltechnik kommt speziellen Edelmetallrisiken eine besondere Bedeutung zu. Den finanziellen und kommerziellen Edelmetallrisiken, allen voran dem Preisrisiko durch volatile Edelmetallkurse, begegnen wir durch unmittelbaren Kauf und Verkauf der gehandelten Edelmetalle und stringente Richtlinien in der Finanzierung und kommerziellen Abwicklung. Zu den grundlegenden Richtlinien gehört vor allem die Vermeidung spekulativer Positionen in der Hoffnung auf steigende oder sinkende Kurse. Aber auch ein zielgerichtetes Geschäftspartner-Screening dient der Vermeidung von Zahlungsausfällen und von steuerlichen Risiken. Zu den Edelmetallrisiken gehören darüber hinaus die analytischen Prozessrisiken. Diese reduzieren wir durch Anwendung von DIN- und DIN-angelehnten Analysetechniken. Den physischen Edelmetallrisiken einschließlich Diebstahl tragen wir durch eine entsprechende inner- und außerbetriebliche Wertlogistik, Infrastrukturabsicherung, physische und buchhalterische Überwachungsmaßnahmen, Inventuren und schließlich auch entsprechende Versicherungen Rechnung.

Die Unternehmen innerhalb der Gruppe befinden sich in einem unterschiedlichen Entwicklungsstadium. Risiken, die im Zusammenhang mit einer Restrukturierung entstehen, sind in der Regel branchenunabhängig und bedürfen einer gesonderten Betrachtung. Zu unterscheiden sind kurzfristig erforderliche, meist auf Unternehmensabläufe, Kosten und Liquidität ausgerichtete Maßnahmen sowie langfristige Maßnahmen zur strategischen Ausrichtung. Letztere sind meist mit nachhaltigen Entwicklungsaufgaben und Investitionsprogrammen verbunden. Risiken bestehen insoweit, als solche Maßnahmen nicht rechtzeitig veranlasst werden oder ihre Wirkung verfehlen.

Derzeit stehen Kunststoffverpackungen im Fokus der politischen Diskussion. Auch werden Kunststoffe im Allgemeinen aufgrund eines gestiegenen Umweltbewusstseins in der Bevölkerung kritisch diskutiert. Im Zusammenhang mit diesen Entwicklungen erwarten wir jedoch für den Bereich von Molkereiverpackungen sowohl aufgrund lebensmittelrechtlicher als auch wirtschaftlicher Gegebenheiten keine wesentlichen Auswirkungen oder gravierende gesetzliche Änderungen. Der im Geschäftsbereich Kunststofftechnik tätige Verpackungsspezialist Uniplast Knauer verfolgt die Entwicklungen im Zusammenhang mit Kunststoffen sowie die Erforschung von alternativen Rohstoffen dennoch sehr genau und prüft in seinem F & E-Bereich deren möglichen Einsatz im Molkerei- und Lebensmittelbereich.

Die Blue Cap-Gruppe unterliegt mit ihren international tätigen Unternehmen Währungsrisiken aufgrund von Währungsschwankungen im Zusammenhang mit geschäftlichen Transaktionen in Fremdwährungen, denen im Einzelfall durch den Einsatz von Währungsabsicherungsinstrumenten begegnet wird. Die operativ tätigen Unternehmen der Blue Cap fakturieren die überwiegende Anzahl ihrer Umsätze in Euro, so dass entsprechende Währungsrisiken limitiert sind.

Grundsätzliche Risiken im Bereich der IT-Infrastruktur bestehen in einem möglichen unautorisierten Zugriff oder Datenverlust. Um solche Gefahren abzuwehren, sind adäquate Zugriffsprofile und aktuelle Sicherheitstechnologien im Einsatz. Für die systemkritischen Datenbestände werden bereichsbezogen sowohl täglich Datensicherungen erstellt und räumlich ausgelagert als auch Daten in externen Rechenzentren unter hohen Sicherheitsanforderungen gesichert. Daneben wurden interne IT-Richtlinien definiert, zu deren Einhaltung auch externe Dienstleister verpflichtet sind. Zudem werden innerhalb der Blue Cap-Unternehmensgruppe insbesondere die ERP-Systeme möglichst vereinheitlicht. Die getroffenen Maßnahmen tragen dazu bei, die vorhandenen Risiken deutlich zu verringern.

Risikomanagement

Risikomanagement ist ein kontinuierlicher Prozess innerhalb der Unternehmensgruppe mit dem Ziel, die entstehenden Risiken frühzeitig zu erkennen, zu analysieren und steuern zu können. Dabei geht es insgesamt darum, drohende Einzelfallrisiken zu definieren und entsprechend abzusichern. Ferner geht es darum, permanente, sich aus dem Geschäftsprozess ergebende Risiken im Hinblick auf den Verlust von Liquidität, Eigenkapital oder Unternehmenssubstanz zu erfassen.

Auf Basis eines konzerninternen Controlling-Systems, wie z.B. eines wöchentlichen und monatlichen Reportings werden die Risiken aus den Tochterunternehmen kontinuierlich und systematisch erfasst und in den Planungs- und Entscheidungsprozess einbezogen.

Erfasst werden durch das interne Reportingsystem das Forderungsmanagement, Garantiefälle und Qualitätsprobleme, Schadensfälle und Versicherungsleistungen, Rechtsstreitigkeiten, Kredit- und Liquiditätsrisiken, IT-Risiken, die Einhaltung der Arbeits- und Produktionssicherheit, Risiken im Bereich Human Resources, Risiken im Geschäftsvolumen sowie weitere bereichsindividuelle Geschäftsrisiken (Gefahrgutanalyse, Zertifizierungen).

Neben der Erfassung und Bewertung von Störfällen wird ein zeitnahes und zielgerichtetes Controlling über sämtliche Portfoliounternehmen durchgeführt. Insbesondere durch Kennziffern, Abweichungsanalysen und eine Vorausschau sollen Risiken frühzeitig erkannt und kommuniziert werden, um so eine rechtzeitige Anpassung des jeweiligen Portfoliounternehmens sowie des Gesamtkonzerns zu gewährleisten.

Prognosebericht10 11

Für das Kalenderjahr 2019 erwartet der Sachverständigenrat ein Wachstum der Weltwirtschaft von nur noch 2,7 % und damit unter dem Niveau des Berichtsjahres (3,2 %). Das liegt insbesondere an der im Verlauf des Jahres 2018 stark zurückgegangenen Expansionsdynamik. Dabei wird sowohl in den Industrieländern (2019: 1,8 %, 2018: 2,3 %) als auch in den Schwellenländern (2019: 4,7 %, 2018: 5,1 %) mit einer Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung gerechnet.

Das Wirtschaftswachstum im Euroraum dürfte im kommenden Jahr von 1,8 % auf 1,2 % fallen. Für Deutschland wird mit einem ebenfalls deutlichen Rückgang gerechnet (2019: 0,8 %, 2018: 1,4 %). Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten über den bevorstehenden Brexit erwartet der Sachverständigenrat im Vereinigten Königreich eine Wachstumsrate des BIP von 1,1 % (2018: 1,4 %).

In seiner Prognose geht der Sachverständigenrat davon aus, dass in den Vereinigten Staaten die Wirkung der in 2018 gesetzten Impulse der Fiskalpolitik nachlassen wird und erwartet für das Jahr 2019 einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 2,4 % (2018: 2,9 %). Die japanische Wirtschaft soll mit 0,5 % ebenfalls unter dem Berichtsjahr (0,8 %) liegen.

Für die chinesische Wirtschaft wird im kommenden Jahr von einem leicht rückläufigen Wirtschaftswachstum von 6,2 % (2018: 6,6 %) ausgegangen. Dabei stehen den negativen Auswirkungen des Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten positive Effekte der expansiven Maßnahmen der chinesischen Regierung gegenüber. In Indien wird mit einem kräftigen jedoch gegenüber dem Berichtsjahr ebenfalls leicht rückläufigen Anstieg des BIP gerechnet (2019: 6,8 %, 2018: 7,4 %).

Die unsichere politische Lage mit dem anstehenden Brexit, schwelende Handelskonflikte sowie insgesamt verhaltenere Prognosen für das Wirtschaftswachstum drücken auf die Stimmung der Finanzinvestoren. Zu diesem Ergebnis kommt die von der Beratungsgesellschaft Roland Berger veröffentlichte Studie „European Private Equity Outlook 2019“. Erstmals seit mehreren Jahren erwartet fast die Hälfte (48 %) der Befragten weniger M & A-Transaktionen mit Private Equity-Beteiligung, nur noch knapp ein Drittel (31 %) rechnet mit einem weiteren Wachstum. Dabei ist die Bewertung der Branchenentwicklung regional höchst unterschiedlich. In Spanien, Portugal, Skandinavien und dem deutschsprachigen Raum wird insgesamt mit einer positiven Entwicklung gerechnet, während die Finanzinvestoren in Großbritannien, Italien, Frankreich und Griechenland einen Rückgang der M & A-Aktivitäten erwarten.

Bei den Unternehmensbewertungen erwartet die Mehrzahl die Befragten (63 %) ebenfalls einen Rückgang, ausgehend von dem aktuell noch hohen Bewertungsniveau. Investoren aus China, die sich in europäische Unternehmen einkaufen, waren in den letzten Jahren ein viel diskutiertes Thema. Aus Sicht der befragten Finanzexperten ist hier jedoch eine Normalisierung zu erwarten. Aktuell rechnen nur noch 28 % der Umfrageteilnehmer mit einem zunehmenden Wettbewerb durch Investoren aus China.

Blue Cap erwartet für das kommende Geschäftsjahr eine insgesamt positive Entwicklung in allen Geschäftsbereichen des Konzerns. Der Geschäftsbereich Beschichtungstechnik wird dabei aufgrund von erwarteten Neuaufträgen in den Bereichen Industriebeschichtungen und Grafik umsatzseitig über dem Berichtsjahresniveau liegen. Das Ergebnis (EBIT) soll jedoch aufgrund von gestiegenen Personalkosten sowie Kosten für die Erweiterung des Hauptwerkes und Digitalprojekte leicht unter dem sehr guten Ergebnis des Jahres 2018 liegen. Für den Bereich Klebstofftechnik wird durch geplantes Wachstum im Bereich Holz- und Tech-Klebstoffe mit einem Umsatz und Ergebnis (EBIT) über dem Berichtsjahresniveau gerechnet. Die Kunststofftechnik wird aufgrund der Erstkonsolidierung im Mai 2018 sowie erster positiver Effekte aus der eingeleiteten Restrukturierung bei Umsatz sowie Ergebnis (EBIT) über dem Jahr 2018 liegen. Für den Bereich Produktionstechnik erwarten wir aus der Bearbeitung des hohen Auftragsvolumens bei nokra sowie SMB-David und positiver Restrukturierungseffekte bei Gämmerler ein Umsatz sowie Ergebnis (EBIT) über dem Berichtsjahresniveau.

10 Vgl. Konjunkturprognose 2019 und 2020 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, veröffentlicht im März 2019.
11 Vgl. European Private Equity Outlook 2019 der Beratungsgesellschaft Roland Berger, veröffentlicht im Februar 2019.

Im Bereich Metalltechnik erwarten wir insbesondere im Zusammenhang mit der geplanten Intensivierung des Edelmetalleinkaufs sowie der seit dem 4. Quartal 2018 insgesamt positiven Goldkursentwicklung ein weiteres Wachstum beim Umsatz und Ergebnis (EBIT). Nach dem erfolgreichen Verkauf und der Entkonsolidierung von WISAP im 3. Quartal 2018 erwarten wir im Geschäftsbereich Medizintechnik einen Umsatz unter dem Berichtsjahresniveau. Trotz des deutlichen Wachstums bei em-tec können die weggefallen Umsätze von WISAP noch nicht vollständig ausgeglichen werden. Das Ergebnis (EBIT) des Geschäftsbereichs soll jedoch im Jahr 2019 über dem des Berichtsjahres liegen.

Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet der Vorstand der Blue Cap AG in der Konzernstruktur zum 31. Dezember 2018 insgesamt einen Umsatz deutlich sowie ein operatives Ergebnis (EBIT) leicht über dem Niveau des Berichtsjahres. Der geplante Umsatzanstieg resultiert im Wesentlichen aus der erstmals ganzjährigen Konsolidierung der Knauer Uniplast-Gruppe. Das Ergebnis soll insbesondere durch erste Effekte aus der Reorganisation der Knauer Uniplast-Gruppe sowie einen insgesamt positiven Geschäftsverlauf im Konzern steigen. Die Ergebnisentwicklung kann jedoch auch im kommenden Jahr durch Restrukturierungsaufwendungen und weitere Sondereffekte im Zusammenhang mit der Integration oder Reorganisation von Tochterunternehmen belastet werden.

Neben einer auf Substanzmehrung ausgerichteten Weiterentwicklung der bestehenden Geschäftsbereiche prüft Blue Cap laufend Expansionsmöglichkeiten. Obwohl Blue Cap als Industrieholding nicht exitgetrieben ist, sondern auf ein langfristiges Wachstum der Beteiligungen ausgelegt ist, werden Kaufanfragen und Verkäufe systematisch geprüft. Im kommenden Geschäftsjahr wird somit organisch als auch anorganisch unter Beibehaltung des bisherigen Geschäftsmodells also ein weiterer Wachstumskurs verfolgt. So rechnet der Vorstand mit einer weiterhin positiven Entwicklung des Deal Flows und der Akquisitionstätigkeit.

Jedoch ist es, insbesondere aufgrund der konjunkturellen Entwicklung möglich, dass zukünftige Ergebnisse von den heutigen Erwartungen des Vorstands abweichen. Darüber hinaus wird das Ergebnis der Blue Cap von weiteren nicht planbaren Effekten beeinflusst. Hierzu gehören unter anderem Ergebniseffekte aus dem Erwerb oder der Restrukturierung von Beteiligungen sowie der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften. Aufgrund des Geschäftsmodells der Blue Cap können unterjährig Unternehmen gekauft und verkauft werden, so dass sich der Konsolidierungskreis des Blue Cap-Konzerns zwischen den Bilanzstichtagen ändern kann.

Die Blue Cap AG sieht sich aufgrund der bisherigen positiven Entwicklung und des bewährten Geschäftsmodells in ihrer Strategie bestätigt und ist mit der bestehenden Organisationsstruktur sowohl kurz- als auch langfristig gut positioniert. Daher geht die Gesellschaft für die folgenden Geschäftsjahre von einem weiteren Wachstum und der Stärkung der operativen Ertragskraft aus.

 

München, den 9. April 2019

Blue Cap AG

Vorstand

Dr. Hannspeter Schubert

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Blue Cap AG, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Blue Cap AG, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Blue Cap AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

● entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 und

● vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Der Vorstand ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen

● den Geschäftsbericht mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

● wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

● anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung des Vorstands und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

● identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter –falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

● gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

● beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

● ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit in Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

● beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

● holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

● beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

● führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

München, den 9. April 2019

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

(Anton Schreitt)

Wirtschaftsprüfer

(Martin Kolb)

Wirtschaftsprüfer