Delignit AG

Blomberg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Delignit AG, Blomberg

1. Allgemeine Beschreibung der Gesellschaft

Der Delignit Konzern entwickelt, produziert und vertreibt unter dem Markennamen Delignit ökologische Werkstoffe und Systemlösungen aus nachwachsenden Rohstoffen. Als anerkannter Entwicklungs-, Projekt- und Serienlieferant führender Automobilkonzerne ist der Delignit Konzern u. a. europäischer Marktführer für die Belieferung der Automobilindustrie mit Laderaumschutz- und Ladungssicherungs-Systemen zur Ausstattung leichter Nutzfahrzeuge. Mit einer branchenweit einmaligen Anwendungsvielfalt und Fertigungstiefe bedient der Delignit Konzern zahlreiche weitere Technologiebranchen, z. B. als weltweiter Systemlieferant namhafter Schienenfahrzeugkonzerne. Die Delignit-Lösungen verfügen über außergewöhnliche technische Eigenschaften und werden des Weiteren u. a. als Kofferraumladeboden in PKWs, Interieur-Ausstattungen für Reisemobile, Spezialböden für Fabrikations- und Logistikhallen sowie zur Verbesserung des Sicherheitsstandards von Gebäuden eingesetzt. Der Delignit-Werkstoff basiert überwiegend auf europäischem Laubholz, ist in seinem Lebenszyklus CO 2 -neutral und somit nichtregenerativen Werkstoffen ökologisch überlegen. Der Einsatz des Delignit-Werkstoffs verbessert daher die Umweltbilanz der Kundenprodukte und erfüllt deren steigende ökologische Anforderungen. Das Unternehmen wurde vor über 200 Jahren gegründet. Die Delignit AG notiert im Börsensegment Scale der Frankfurter Wertpapierbörse (WKN: A0MZ4B).

2. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Nachdem eine weitgehende Lockerung der Corona-Maßnahmen und umfassende politische Unterstützungsprogramme zu Beginn des Jahres 2022 noch Aussicht auf ein kräftiges Wachstum der Weltwirtschaft gegeben hatten, hat sich die Wirtschaftslage mit der unerwarteten russischen Invasion in die Ukraine jäh eingetrübt. Aufgrund der Kriegshandlungen sowie der damit verbundenen politischen Handelsbeschränkungen und Sanktionen kam es weltweit zu erheblichen Logistik- und Lieferkettenunterbrechungen und teils dramatischen Preissteigerungen an den internationalen Rohstoff- und Energiemärkten. Zeitgleich sorgte die stringent verfolgte Null-Covid-Strategie in China für deutliche Einschränkungen in sämtlichen Wirtschaftsbereichen und verursachte dadurch zusätzliche Störungen im Welthandel. Im Ergebnis kam es in nahezu sämtlichen Geografien im Jahresverlauf zu einer deutlichen Abschwächung des Wirtschaftswachstums und einer rasanten Inflationsentwicklung. Trotz des starken konjunkturellen Gegenwinds geht der Internationale Währungsfonds für das Gesamtjahr 2022 von einem Zuwachs des weltweiten Bruttoinlandprodukts (BIP) um 3,4 % aus, wobei die konjunkturelle Entwicklung je nach Geografie und im Jahresverlauf sehr unterschiedlich ausfällt. Im Vorjahr war das BIP weltweit noch um 6,0 % gewachsen (Quelle: IMF). Die weltweite durchschnittliche jährliche Inflationsrate wird auf 8,8 % beziffert und liegt damit deutlich über dem bereits hohen Vorjahreswert von 4,7 % (Quelle: IMF).

Die Europäische Union ist aufgrund ihrer geografischen Nähe und der hohen Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland besonders stark vom Kriegsausbruch in der Ukraine betroffen. Auf Ganzjahressicht errechnet die EU-Kommission für die Europäische Union (EU-27) eine Steigerung des BIP um 3,6 % und damit ein deutlich geringeres Wachstum verglichen mit dem Vorjahreswert von 5,4 % (Quelle: Statistisches Bundesamt). Wesentlicher Treiber des weiterhin positiven Wachstums ist dabei vor allem das erste Halbjahr, in dem Haushalte ihre Ausgaben, insbesondere für Dienstleistungen, nach der Aufhebung der COVID-19-Maßnahmen noch kräftig anschoben. Das zweite Halbjahr zeigte sich aufgrund der gestiegenen Unsicherheit, der sich verschärfenden Energiekrise sowie der spürbaren Kaufzurückhaltung bei Privathaushalten indes deutlich schwächer und mündete in einer Stagnation des BIP im vierten Quartal (Quelle: Statistisches Bundesamt). Besonders stark ins Gewicht fallen hierbei die anhaltend hohen Inflationsraten, insbesondere im Bereich der Energie, die bei Unternehmen wie auch Privathaushalten zu spürbarer Investitionszurückhaltung führen und die Europäische Zentralbank zu einer deutlichen Anhebung der Leitzinsen veranlassen. Für das Gesamtjahr 2022 weist die EU-Kommission eine durchschnittliche Inflationsrate von 8,8 % aus, nach einem Vorjahreswert von 2,9 %, geht jedoch gleichzeitig davon aus, dass die Inflationsentwicklung damit ihren Höhepunkt vorerst erreicht haben dürfte (Quelle: Eurostat). Der Arbeitsmarkt erweist sich derweil als außergewöhnlich robust mit anhaltend hohen Beschäftigungs- und Erwerbsbeteiligungszahlen sowie einer vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenquote von 6,8 % zum Jahresende.

In Deutschland ist das Bruttoinlandsprodukt in 2022 um 1,9 % gestiegen, nach einem Wachstum von 2,6 % im Vorjahr (Quelle: Statistisches Bundesamt). Auch hierzulande belasteten die gestiegenen Energiepreise, der sich verschärfende Fachkräftemangel und anhaltende Lieferkettenprobleme die Wirtschaft erheblich und führten vor allem in den industrieintensiven Wirtschaftszweigen zu einer deutlich geminderten Produktionsleistung. Gleichzeitig kletterten die Inflationsraten im Jahresverlauf auf neue Rekordstände und erreichten mit einem durchschnittlichen Jahreswert von 7,9 % den höchsten Wert seit den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts (Quelle: Statistisches Bundesamt). Erst im letzten Quartal des Jahres zeichnete sich eine graduelle Verbesserung der konjunkturellen Lage ab. Zwar ging die Wirtschaftsleistung um 0,2 % gegenüber dem Vorquartal zurück, gleichzeitig konnte der ifo Geschäftsklima-Index ab September jedoch kontinuierlich zulegen und erreichte zum Dezember einen Wert von 88,6, gegenüber dem Jahrestiefpunkt von 84,3 im September (Quelle: ifo INSTITUT). Grund für die wachsende Zuversicht waren zum einen die Beschlüsse der Bundesregierung zur Gas- und Strompreisbremse, die für Unternehmen wie auch Privathaushalte als eine Art Absicherung gegen allzu hohe Ausschläge bei den Energiekosten wirken. Zum anderen verzeichnen die Unternehmen nach wie vor kräftige Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen und verfügen über hohe Auftragsbestände, die mit abnehmenden Produktionshemmnissen sukzessive abgearbeitet werden können. Des Weiteren zeigt auch die Teuerungsrate zum Jahresende erste Anzeichen einer schrittweisen Stabilisierung. Zwar blieben die Verbraucherpreise mit einer Inflationsrate von 8,6 % im Dezember gegenüber dem Vorjahreswert auf sehr hohem Niveau, im Vergleich zum Vormonat zeigten sich die Preise jedoch leicht rückläufig, was im Wesentlichen auf eine Stabilisierung der Energiepreise zurückzuführen ist (Quelle: Statistisches Bundesamt). Dadurch besteht insgesamt die Hoffnung, dass die eingesetzte Rezession am Ende doch milder verlaufen könnte, als es bisher erwartet wurde.

Auch die Entwicklung der Zielmärkte des Delignit Konzerns, also die Märkte im Bereich Automotive sowie der Holzwerkstoffindustrie, wurde von den unterschiedlichen weltwirtschaftlichen Herausforderungen erfasst.

Der Automobilsektor war auch in 2022 stark durch die gesamtkonjunkturelle Lage beeinflusst, die ihrerseits ganz im Zeichen der geopolitischen Rahmenbedingungen stand. Im ersten Halbjahr wurden nahezu alle Automobilhersteller stark durch den Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs und die damit verbundenen Lieferketten- und Logistikstörungen getroffen. Auch Verknappungen der internationalen Frachtkapazitäten und die Null- Covid-Politik in China wirkten entsprechend. Erst im zweiten Halbjahr schwächten sich diese Effekte graduell ab und ermöglichten so eine deutliche Steigerung der Produktion und Zulassungszahlen, die in Europa jedoch auch im zweiten Halbjahr hinter den Vorjahreswerten zurückblieben (Quelle: CARPIXX).

Der Markt für die leichten Nutzfahrzeuge zeigte sich in 2022 insgesamt stark rückläufig. In der Europäischen Union sank die Zahl der zugelassenen Fahrzeugeinheiten auf Ganzjahressicht um 18,1 % auf 1,3 Mio. Fahrzeuge (Quelle: ACEA). Im Vorjahr waren noch 1,6 Mio. Fahrzeuge angemeldet worden. Zwar konnten zum Ende des Jahres einige der großen Absatzmärkte im Zuge der Entspannung der internationalen Lieferketten deutlich aufholen. So konnten die Zulassungszahlen in Deutschland und Spanien im Dezember beispielsweise um 19,0 %, beziehungsweise um 12,4 % zulegen. Der Jahresendspurt reichte im Saldo jedoch nicht, um die teils drastischen Einbrüche in den vorangegangenen Monaten auszugleichen. Auch in Deutschland zeigte sich der Markt für leichte Nutzfahrzeuge in Summe stark rückläufig. Waren im Vorjahr noch 266.000 Anmeldungen verzeichnet worden, waren es in 2022 mit 231.000 Fahrzeugen 13 % weniger.

Auch im PKW-Segment wurden en gros rückläufige Volumen registriert. So blieben die Zulassungszahlen in der Europäischen Union um 4,6% hinter dem durch COVID geprägten Vorjahr zurück. In Deutschland konnte, entgegen der allgemeinen Dynamik in Europa, auf Jahressicht mit rund 2,6 Mio. Fahrzeugen noch ein geringes Wachstum von 1,1% realisiert werden (Quelle: ACEA).

Erstmals in den vergangenen Jahren sah sich auch der Markt der europäischen Caravaningindustrie mit rückläufigen Zulassungszahlen konfrontiert. In Summe wurde über alle europäischen Absatzmärkte ein Rückgang von rund 16 % gegenüber dem Branchenrekordjahr 2021 auf rund 218.000 Einheiten erfasst (Quelle: CIVD). Mit einem Rückgang von rund 14,3 % fiel die Dynamik im geografischen Hauptmarkt Deutschland nur leicht besser aus als im europäischen Mittel. Konnte hierzulande im Segment Caravan mit lediglich rund 1 % Rückgang das Vorjahresniveau annähernd gehalten werden, war das Segment der motorisierten Reisemobile erheblich beeinträchtigt. Das nach wie vor hohe Orderbuch traf aufgrund der gravierenden Lieferengpässe auf einen empfindlichen Engpass an Fahrzeuggestellen, was in einen Rückgang der Zulassungszahlen von -18,3 % resultierte (Quelle: CIVD).

Auch die deutsche Holzindustrie war 2022 mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert, konnte den Umsatz u.a. durch notwendige Preisanpassungen jedoch insgesamt um 10,5 % steigern (Quelle: HDH). Das für Delignit relevante Segment der Holzwerkstoffe verzeichnete im Berichtsjahr einen Umsatzanstieg von 8,4 % gegenüber dem Vorjahr. Hierbei profitiert das Gesamtjahr von einem dynamischen Umsatzwachstum des ersten Halbjahres, an das in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr angeknüpft werden konnte. Gleichzeitig war die Produktionsleistung schon in den ersten fünf Monaten unterhalb des Vorjahresniveaus geblieben, sank jedoch insbesondere seit Juni und in zeitlichem Zusammenhang mit steigenden Inflationszahlen drastisch um mehr als 20 %, sodass im Jahresmittel ein Produktionsrückgang von annähernd 14 % verzeichnet werden musste (Quelle: VHI). In Summe ist daher festzuhalten, dass die Holzwerkstoffindustrie im Berichtsjahr quantitativ unterhalb des Vorjahresniveaus zurückblieb und das Branchenwachstum somit durch entsprechende Preisanpassungen realisiert wurde.

3. Marktumfeld des Delignit Konzerns

Die Geschäftsentwicklung des Delignit Konzern verlief im Berichtsjahr sehr unterschiedlich. Verzeichnete der Konzern im ersten Halbjahr in großen Teilen seiner Geschäftsbereiche einen deutlichen Umsatzrückgang, so gelang in einem weiter angespannten volkswirtschaftlichen Umfeld mit dem zweiten Halbjahr eine deutliche Verbesserung der Absatz- und Umsatzsituation. Die sich schon zur Jahresmitte abzeichnende Stabilisierung der Lieferketten wesentlicher OEM-Kunden führte im Ergebnis zu einem Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr von 35,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, nachdem zum Halbjahr noch ein Umsatzrückgang von 11,5 % berichtet worden war. Neben einer hohen Auslastungssituation aller Werke des Konzerns konnten auch notwendige Preisanpassungen infolge signifikant gestiegener Produktions- und Materialkosten zu diesem Wachstum beitragen. Auf Gesamtjahressicht beträgt der konsolidierte Konzernjahresumsatz 75.358 T€ und erreicht mit einem Wachstum von in Summe 10,3 % das höchste Niveau der Unternehmensgeschichte.

Seit dem Geschäftsjahr 2010 hat sich der Umsatz des Delignit Konzerns dank des erneut starken Umsatzwachstums in 2022 um jährlich durchschnittlich 9,4 % erhöht:

Im Zielmarkt Automotive konnte der Umsatz des Delignit Konzerns in 2022 nach einem Vorjahresumsatz von 60.227 T€ überproportional um 15,0 % gesteigert werden. Das deutliche Wachstum ist dabei insbesondere auf ein sehr starkes zweites Halbjahr zurückzuführen, in dem sich die bereits zur Mitte des Jahres angedeuteten Entspannungen der Lieferketten fortsetzten.

In den Zielmärkten der Technological Applications ist nach einem leichten Umsatzwachstum im Vorjahr ein Rückgang um 24,4 % auf 6.124 T€ zu verzeichnen, sodass der Marktbereich insgesamt deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Neben der stark projektabhängigen Produktgruppe Railfloor, welche ein Umsatzwachstum von 10,3 % erzielen konnte, lagen die weiteren Produktsegmente unterhalb des Vorjahresniveaus. Neben einer inflations- und krisenbedingten Nachfrage- und Investitionszurückhaltung ist hierfür auch die starke Geschäftsentwicklung des Marktbereiches Automotive ursächlich, welche insbesondere im zweiten Halbjahr eine klare Allokation der betrieblichen Ressourcen bedingte.

Der Exportumsatz konnte im Geschäftsjahr 2022 um 20,7 % auf 45.803 T€ (Vj. 37.933 T€) gesteigert werden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich der Umsatz des Delignit Konzerns vor dem Hintergrund der starken weltwirtschaftlichen Verwerfungen in den multiplen Krisensituationen der letzten drei Jahre vergleichsweise positiv entwickelt hat.

Das bereits über mehrere Jahre im Vergleich zur Entwicklung in den Zielmärkten erreichte überproportionale Umsatzwachstum belegt die hervorragende Marktpositionierung des Delignit Konzerns.

Seine innovativen holzbasierten Produkte zeichnen sich durch besondere technische und mechanische Eigenschaften (z. B. Abrieb- und Verschleißfestigkeit, Dimensionsstabilität und Bruchlast), aber auch durch besondere ökologische Aspekte aus. Holzprodukte sind langfristige Speicher für das klimaschädliche CO 2 : Ein Kubikmeter Holz absorbiert nahezu eine Tonne Kohlendioxid. Der zunehmende Trend hin zu nachwachsenden Rohstoffen, gepaart mit einer herausragenden Anwendungs- und Systemkompetenz, schaffen für den Delignit Konzern beste Rahmenbedingungen für eine Fortsetzung des eingeschlagenen Erfolgskurses.

4. Organisation

a. Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Delignit AG besteht aus Herrn Gert-Maria Freimuth, Herrn Anton Breitkopf und Frau Bettina Hausmann. Er wurde in seiner derzeitigen Zusammensetzung in der Hauptversammlung vom 02. Juni 2022 gewählt. Der Aufsichtsrat hat Herrn Gert-Maria Freimuth zum Vorsitzenden und Herrn Anton Breitkopf zu seinem Stellvertreter gewählt. Die Amtszeit endet mit Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2026 beschließt. Als Ersatzmitglied hat die Hauptversammlung vom 02. Juni 2022 Herrn Dr. Constantin Mang gewählt.

b. Vorstand

Die Aufgabenfelder des Vorstands sind wie folgt verteilt:

Dem Vorstandsvorsitzenden, Herrn Markus Büscher, obliegen die Geschäftsbereiche strategische Entwicklung, Controlling, Personal, Recht, Einkauf, IT, Produktion, F&E sowie der Bereich Investor Relations. Herr Thorsten Duray verantwortet als Vorstand die Bereiche Marketing und Vertrieb.

Eine Aktualisierung der Geschäftsordnung für den Vorstand vom 13. Juli 2007 ist durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 25. August 2020 verabschiedet worden. In der Geschäftsordnung werden Geschäfte (z. B. Investitionsvorhaben ab einem gewissen Betrag sowie Erwerb und Veräußerung von Unternehmen und Grundstücken ab einem bestimmten Betrag) festgelegt, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen. Der Vorstand ist bis zum 30. September 2023 bestellt.

Gemäß Satzung wird die Gesellschaft gesetzlich durch zwei Mitglieder des Vorstands gemeinschaftlich oder durch ein Mitglied des Vorstands in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten. Die Vorstände übernehmen in allen Konzerngesellschaften gemeinsam mit dem lokalen Management auch die Geschäftsführung dieser Gesellschaften.

c. Beteiligungsunternehmen

Zum Stichtag war die Delignit AG direkt oder indirekt an folgenden Unternehmen beteiligt:

d. Mitarbeiter

Die durch den Mangel an Zulieferkomponenten verursachten temporären Werksschließungen der OEM-Kunden führten zu schwankenden Produktionsauslastungen und, insbesondere im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres, zur zeitweisen Nutzung des Instruments der Kurzarbeit. Im Hinblick auf eine grundsätzlich erhöhte Umsatz- und Betriebsleistung wurde der Personalbestand im Vergleich zum Jahresbeginn von 391 Mitarbeiter auf 457 Mitarbeiter gesteigert. Im Geschäftsjahr wurden bis zu 63 Leiharbeiter beschäftigt (Vj. 60), um Engpässe im Produktionsbereich in Abhängigkeit von Lieferterminen flexibel ausgleichen zu können. Weitere Auftragsspitzen wurden durch die Vergabe von Lohnaufträgen an externe Unternehmen abgedeckt.

Bei den Gesellschaften des Delignit Konzerns handelt es sich um renommierte Ausbildungsbetriebe, die ihre Mitarbeiter auf Basis eines professionellen Qualitätsmanagementsystems systematisch weiter qualifizieren und in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess betrieblicher Abläufe integrieren. Die Gesellschaften des Delignit Konzerns haben auch im Geschäftsjahr 2022 weiterhin ausgebildet und werden dieses wichtige Instrument zur Gewinnung von qualifizierten Nachwuchskräften weiter nutzen und konsequent ausbauen.

5. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Der Delignit Konzern blickt auf ein herausforderndes, aber erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück. Im Spannungsfeld der volatilen Auslastungssituation der ersten Jahreshälfte sowie der hohen Nachfrage im zweiten Halbjahr einerseits und der angespannten Versorgungs- und Preissituation anderseits war es oberstes Ziel, die Lieferfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Unternehmens gleichermaßen zu gewährleisten. Insgesamt lässt sich festhalten, dass das Geschäftsjahr auf Ganzjahressicht zufriedenstellend abgeschlossen wurde, auch wenn die ursprünglichen Planungen aufgrund des volatilen und herausfordernden wirtschaftlichen Umfeldes nicht vollständig erreicht werden konnten. Dabei lässt sich positiv herausstellen, dass die Auftragslage des Delignit Konzerns auf einem historischen Höchstwert liegt. Dadurch verfügt die Gesellschaft für die Zukunft über ein hohes Maß an Planungssicherheit, sofern die den Beauftragungen zu Grunde liegenden Abrufmengen seitens der OEM-Kunden auch tatsächlich abgerufen werden.

Ertragslage

Der Delignit Konzern hat im Jahr 2022 einen Umsatz in Höhe von 75.358 T€ (Vj. 68.328 T€) erlöst und weist damit zum Stichtag einen Umsatzanstieg von 10,3 % aus. Durch die sich im Geschäftsjahresverlauf stabilisierende und schließlich sehr hohe Auslastungssituation der zweiten Jahreshälfte konnte der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen leicht reduziert werden, sodass eine Gesamtleistung von 74.917 T€ erwirtschaftet wurde.

Die Materialaufwendungen betrugen 60,7 % der Gesamtleistung und liegen damit über dem Vorjahresniveau von 57,5 %. Ursächlich hierfür ist ein Mix aus deutlichen Preisanstiegen bei Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffen sowie anderen Aufwandspositionen, wie zum Beispiel Fracht und Energie. Ferner wurde insbesondere in der zweiten Jahreshälfte vermehrt das Instrument der Leiharbeit genutzt, um das Geschäft kapazitiv abzusichern. Gegenläufig wirkten notwendige vertriebsseitige Preisanpassungen, die zu einer Teilkompensation der Inflationseffekte führten.

Die Personalaufwendungen betrugen 17.121 T€ nach 17.744 T€ im Vorjahr. Die absolute Reduktion um 624 T€ führt hierbei zu einer verbesserten Personalaufwandsquote von 22,8 % nach 25,1 % im Vorjahr. Haupttreiber dieser Entwicklung waren zum einen das im ersten Halbjahr genutzte Instrument der Kurzarbeit sowie eine Reduktion der Rückstellungen für das Aktienoptionsprogramm des Managements.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen ("sbA") konnten gegenüber dem Vorjahr um 923 T€ reduziert werden und erreichen im Berichtsjahr 5.781 T€. Wesentlich begründet ist dies in einer strengen Kostendisziplin, insbesondere im ersten Halbjahr. Die sbA-Quote sinkt somit auf 7,7 % nach 9,5 % im Vorjahr.

Die starke Positionierung des Delignit Konzerns als Entwicklungspartner der Automobilindustrie führte in diesem Jahr zu einer Aktivierungspflicht von Personal- und Sachkosten nach IAS 38 in Höhe von rund 189 T€. Hintergrund waren Produktentwicklungen mit dem Ziel, Leichtbaulösungen für den Anwendungsbereich der E-Mobilität in die Serienreife zu überführen. Nach erfolgreichem Abschluss in externen Laboren durchgeführter Qualifizierungsprüfungen, konnte der Serienstart dieser Produktlösungen erfolgreich umgesetzt werden, sodass die Aktivierungspflicht ausgelöst wurde.

Das EBITDA beträgt im Berichtszeitraum 6.550 T€ und konnte damit um rund 16,1 % gesteigert werden, nachdem im Vorjahreszeitraum 5.641 T€ erwirtschaftet wurden. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 8,7 % bezogen auf die Gesamtleistung, im Vergleich zu 8,0 % im Vorjahr.

Die Abschreibungen liegen im Geschäftsjahr 2022 bei 2.413 T€ leicht über dem Vorjahresniveau von 2.326 T€, nachdem die Investitionstätigkeit im Berichtszeitraum nach der corona-bedingten Investitionszurückhaltung der beiden Vorjahre wieder voll aufgenommen wurde.

Im Berichtszeitraum erhöhte sich das EBIT entsprechend auf 4.136 T€ nach 3.315 T€ im Vorjahr. Die Steuerquote erhöhte sich im Geschäftsjahr aufgrund Veränderungen in der Ergebnisstruktur sowie Effekten aus latenten Steuern auf 29,4 % (Vj. 26,2 %). Das Geschäftsjahresergebnis beträgt somit 2.772 T€ nach 2.337 T€ im Vorjahr.

Vermögenslage

Zum Bilanzstichtag belief sich das Anlagevermögen inkl. Geschäfts- und Firmenwert auf 16.761 T€ (Vj. 16.435 T€). Dieses beinhaltet im Wesentlichen die Werte für Grund und Boden sowie Maschinen. Die Vorräte konnten im Jahresverlauf auf 14.326 T€ reduziert werden, nach 15.933 T€ im Vorjahr. Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 1.236 T€ auf 6.424 T€ ist bedingt durch die starke Umsatzentwicklung des zweiten Halbjahres. Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stiegen gegenüber dem Vorjahr um 330 T€ auf 1.108 T€, was im Wesentlichen in der Erhöhung des Factoringsaldos begründet ist.

Die kurzfristigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für ungewisse Verbindlichkeiten und Personalkosten gebildet. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Steuern sowie Verbindlichkeiten aus Löhnen und Gehältern. Das Eigenkapital des Delignit Konzerns beträgt zum Bilanzstichtag 26.684 T€ (Vj. 23.803 T€) und resultiert in einer Eigenkapitalquote von 63,9% (Vj. 60,2%). Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Eigenkapitals auf:

Finanzlage

Der Finanzmittelbestand des Delignit Konzerns beträgt zum Bilanzstichtag 2.363 T€ (Vj. 241 T€). Insgesamt beliefen sich die Bankverbindlichkeiten auf 4.633 T€ (Vj. 4.056 T€), wovon 2.753 T€ kurzfristig sind. Die Nettoverschuldung betrug zum Stichtag 5.078 T€ (Vj. 6.430 T€) und konnte durch die solide Ertragslage sowie den Abbau von Vorräten reduziert werden.

Nachdem im Geschäftsjahr 2020 die Investitionsmaßnahmen stark zurückgefahren wurden und im Vorjahr erst wieder anliefen, stieg das Investitionsvolumen im Berichtsjahr wieder in Richtung des langjährigen Vorkrisenniveaus. Der Mittelabfluss aus Investitionsmaßnahmen im Jahr 2022 betrug 2.824 T€ nach 1.663 T€ im Vorjahr.

Durch die positive Ertragslage in Verbindung mit einem striktem Working Capital Management wurde im Berichtsjahr ein Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von 4.282 T€ erwirtschaftet (Vj. -1.073 T€).

Der Delignit Konzern verfügt über hinreichende Kreditlinien zur Finanzierung der Geschäftstätigkeit. Die Gesellschaft war zu jedem Zeitpunkt in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen vollumfänglich nachzukommen.

6. Sicherungsgeschäfte

Transaktionen innerhalb des Konzernkreises werden ausschließlich auf Euro- Basis durchgeführt. Dies gilt auch für die US-amerikanische Delignit North America Inc., die lediglich für bezogene Dienstleistungen innerhalb der USA in Fremdwährung abrechnet. Da der Saldo ungesicherter Fremdwährungspositionen im Konzern aufgrund von Transaktionen mit fremden Unternehmen außerhalb des Euro-Raumes bisher nur einen geringen Umfang hat, betreibt der Delignit Konzern bislang keine aktive Kurssicherung gegenüber anderen Währungen.

7. Vergütungsbericht

Die Vergütung des Vorstands setzt sich aus einer fixen und variablen Komponente zusammen. Der Vorstand erhält zudem Auslagenerstattung gegen Beleg. Des Weiteren ist der Vorstand über eine Konzern-D&O- Versicherung mit einer Selbstbeteiligung und über eine Unfallversicherung mitversichert und der Vorstand erhält einen Zuschuss zur privaten Kranken- und Pflegeversicherung. Der Vorstand nutzt außerdem jeweils ein Firmenfahrzeug. Darüber hinaus erhalten die Vorstände eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall von bis zu 6 Wochen. Weitere Leistungen (z. B. Altersgeldansprüche, Direktzusagen oder Abfindungen) sind nicht vereinbart.

Der Aufsichtsrat wird fix vergütet. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten jeweils einen jährlichen fixen Sockelbetrag. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Doppelte und der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende das Eineinhalbfache dieses Sockelbetrags. Der Aufsichtsrat erhält zudem Auslagenerstattung gegen Beleg.

Die Aufschlüsselung der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie eine Beschreibung des virtuellen Aktienoptionsprogramms finden sich im Anhang des Konzernabschlusses.

8. Risikobericht

Unsere Risikopolitik besteht darin, bestehende Chancen bestmöglich zu nutzen und die mit unserer Geschäftstätigkeit verbundenen Risiken nur dann einzugehen, sofern damit ein entsprechender Ertrag erzielt werden kann. Daher ist das Risikomanagement integraler Bestandteil aller Geschäftsprozesse und Unternehmensentscheidungen. Im Nachfolgenden werden Risiken beschrieben, die potenziell eine negative Auswirkung auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Planungszeitraum des Delignit Konzerns haben können. Die Risiken sind unterteilt in gesamtwirtschaftliche, strategische und operative Risiken.

Gesamtwirtschaftliche Risiken

Die im Folgenden beschriebenen Risiken zählen zu den wesentlichen gesamtwirtschaftlichen Risiken des Delignit Konzerns.

• Inflation

Die weltweit expansive Geld- und Fiskalpolitik der vergangenen Dekade sieht sich durch die Zinswende aktuell einem Paradigmenwechsel der Notenbanken ausgesetzt. Die anhaltend hohe Inflation wirkt sich in Form einer allgemeinen Nachfrageverunsicherung aus. Unbesehen davon bleibt der stabile Arbeitsmarkt in Verbindung mit den derzeit initiierten Tarifrunden u. a. in Deutschland ein Faktor, der die Inflationserwartungen weiter erhöhen und verschärfen kann. Die Preissteigerungen können sich in erneut erhöhten Produktionskosten niederschlagen, gleichzeitig können steigende Preise die Kaufkraft und somit die Nachfrage nach Unternehmensprodukten neuerlich dämpfen und eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen. In Summe kann eine nachhaltig hohe Inflation die gesamtwirtschaftliche Entwicklung verlangsamen und der Geschäftserfolg durch ansteigende Kosten im Bereich des Materialeinkaufs und des Personals sowie durch eine mittelfristig gedämpfte Nachfrage beeinträchtigen.

• Russland-Ukraine-Krieg

Der seit nunmehr einem Jahr anhaltende Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Geschäftsjahr 2022 gravierend verändert. Wenngleich die Auswirkungen auf die Wirtschaft vielfältig und mit einer zwischenzeitlich unterschiedlichen Dynamik versehen sind, lassen sich diese in ihrer schlussendlichen Wirkung nicht vollständig erfassen. Maßgeblich wird die Wucht weiterer Verwerfungen vom zukünftigen Verlauf des Krieges sowie den Reaktionen der internationalen Gemeinschaft auf mögliche Eskalationsszenarien abhängen. Vor diesem Hintergrund bleibt das Risiko real, dass der weitere Geschäftsverlauf durch die Auswirkungen der Auseinandersetzung, etwa in Form von unterbrochenen Lieferketten oder wiederkehrenden Energiepreisteuerungen, negativ beeinflusst wird.

• Covid-19-Pandemie

Durch das weltweit rückläufige und sich im Krankheitsverlauf abmildernde Infektionsgeschehen verzichtet zwischenzeitlich nahezu die gesamte Staatengemeinschaft auf flächendeckende Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus. Gleichwohl hat die Pandemie der vergangenen Jahre eindrucksvoll gezeigt, wie anfällig die globale Wirtschaft bei weltweit auftretenden Pandemielagen ist. Insofern bleibt das Risiko einer erneut relevanten Gefährdungslage durch Covid-19 oder andere Erreger präsent. Erneut notwendig werdende Eindämmungsmaßnahmen, national wie international, können erhebliche negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Gesamtlage bis hin zur Rezession nach sich ziehen. Dementsprechend kann aus einer potenziell aufkommenden pandemischen Lage weiterhin ein Risiko für den Geschäftserfolg des Delignit Konzerns ausgehen.

• China-Taiwan-Konflikt

Ein weiteres geopolitisches und damit auch potenziell wirtschaftliches Risiko stellt der anhaltende Konflikt um Taiwan dar. Eine sich möglicherweise weiter zuspitzende Konfliktsituation oder gar eine militärische Auseinandersetzung in der Region würde zu weitreichenden weltwirtschaftlichen Konsequenzen führen. Insbesondere der Wirtschaftsstandort Deutschland und die damit verbundenen Industrien sind maßgeblich von einer doppelten Abhängigkeit von China als Beschaffungs- und auch Absatzmarkt geprägt. Gleichzeitig steht Taiwan mit seiner international hochwichtigen Halbleiterproduktion für eine empfindliche Achillesverse der Weltwirtschaft. Daher besteht auch für den Delignit Konzern das Risiko eines negativ beeinflussten Geschäftsverlaufes im Falle weiterer Eskalationen.

Strategische Risiken

Die im Folgenden beschriebenen Risiken zählen zu den wesentlichen strategischen Risiken des Delignit Konzerns.

• Kundenrisiken

Der zunehmende Umfang an OEM-Serienbelieferungen ist marktstrategisch von höchster Bedeutung. Dadurch erhöht sich jedoch zwangsläufig die Abhängigkeit des Delignit Konzerns von einzelnen Großkunden und der Automobilindustrie insgesamt. Bei den bedeutenden (Groß-)Kunden besteht grundsätzlich das Risiko einer Insolvenz, der Streichung des Kreditlimits oder kurzfristiger Produktionsunterbrechungen aufgrund von Störungen der Lieferketten. Ferner agiert der Delignit Konzern grundsätzlich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Daraus ergibt sich das Risiko, dass sich bestehende oder potenzielle (Groß-)Kunden alternativen Lösungen zuwenden, sofern nicht rechtzeitig auf Kundenanforderungen reagiert werden kann. Damit einhergehende Umsatzeinbrüche würden nur längerfristig kompensiert werden können. Der Gefahr eines Klumpenrisikos auf Kundenseite wird mit der stetigen Diversifikation des Kundenportfolios in dieser oder artverwandten Branchen begegnet. Weiterhin gilt es zur Vermeidung von Kundenabwanderungen, die Beratungs-, Entwicklungs- und Anwendungskompetenz im Unternehmen ständig weiter zu steigern.

• Internationalisierung

Aus der fortschreitenden Internationalisierungsstrategie des Delignit Konzerns resultieren länderspezifische Risiken. Durch die Verkettung internationaler Warenflüsse, insbesondere bei den OEM-Kunden, aber auch bei Lieferanten können regionale Unruhen oder politische Einflüsse zu einer Unterbrechung der Lieferkette führen. Darüber hinaus können internationale Trends bzw. Regularien (beispielsweise WLTP) oder auch der zunehmende internationale Protektionismus zu Marktveränderungen führen, auf die nur zeitverzögert reagiert werden kann und die dementsprechend zeitweise einen negativen Einfluss auf das Exportgeschäft haben können. Hierbei ist insbesondere die Geschäftstätigkeit der US-amerikanischen Delignit North America Inc. im NAFTA-Raum zu nennen, aus der sich regionale bzw. länderspezifische Risiken, Haftungsrisiken und auch Währungskursrisiken ergeben können.

• Antriebstechnologien

Die Regulatorik der Europäischen Union zeigt: Der Wandel zu "grünen Antriebstechnologien" in der Automobilindustrie ist in vollem Gange. Auch wenn der Fokus der aktuellen Beschlüsse auf dem PKW-Segment liegt, wird dieser Wandel perspektivisch auch im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge Tritt fassen. Dies kann dazu führen, dass die OEM- Kunden ihr Portfolio strategisch anpassen werden und neue Modelle in die Märkte bringen. Aus dieser Entwicklung resultiert für den Delignit Konzern das Risiko, dass aktuell belieferte Nutzfahrzeugserien am Markt weniger nachgefragt bzw. diese ausgesteuert werden. Gleichzeitig ergibt sich hieraus die Chance, den Trend zur nachhaltigen Mobilität durch die ökologischen Delignit-Systemlösungen positiv zu nutzen und weitere Absatzpotenziale in neuen Fahrzeugserien zu erschließen. Darüber hinaus verlängern derzeit viele namhafte OEMs die Laufzeiten ihrer aktuellen (konventionellen) Nutzfahrzeugserien, da neue elektrisch angetriebene Modelle zunächst noch entwickelt werden müssen. Im Ergebnis werden bestehende Serienlieferaufträge des Delignit Konzerns ebenfalls verlängert.

Operative Risiken

Die im Folgenden beschriebenen Risiken zählen zu den wesentlichen operativen Risiken des Delignit Konzerns.

• Beschaffungs-/​Preisrisiken

Der Einkauf des Delignit Konzerns sichert die Versorgung der Unternehmen mit erforderlichen Vorprodukten, Dienstleistungen, Energie und sämtlichen sonstigen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ab. Dabei stehen die Qualität, die Kostensicherheit und die Zuverlässigkeit der Lieferanten im Mittelpunkt. Durch eine enge Zusammenarbeit mit den wesentlichen Lieferanten, eine vorausschauende Beschaffungsstrategie sowie eine enge logistische Anbindung wird die Versorgungssicherheit kontinuierlich beobachtet und verbessert. Dennoch bestehen grundsätzlich Beschaffungsrisiken. So kann es unerwartet bei wichtigen Lieferanten zu einem temporären oder vollständigen Ausfall kommen, etwa infolge einer Insolvenz oder einer Unterbrechung der Lieferkette infolge von unvorhergesehenen geopolitischen, klimatischen, rechtlichen oder sonstigen Ereignissen. Zudem kann es aufgrund von temporären Mangelsituationen zu erheblichen Preisteuerungen kommen, die nur zeitversetzt an die Kunden weitergegeben werden können und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Delignit Konzerns daher stark beeinträchtigen können.

Insbesondere die beschriebenen gesamtwirtschaftlichen Risiken können, wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, negativen Einfluss auf die für den Konzern erfolgskritische Rundholzversorgung haben. So kann es in Zukunft zu weiter steigenden Kosten und einer zumindest temporären Verknappung kommen. Dessen ungeachtet wird die Rundholzversorgung aufgrund einer diversifizierten Beschaffungsbasis und eines hohen Anteils der von klimatischen Schäden bisher weniger betroffenen Holzart Buche als gut angesehen. Ferner sind auch energieintensiv hergestellte Vorprodukte wie auch rohölbasierte Materialien von einem erhöhtem Beschaffungsrisiko betroffen.

• Lieferfähigkeit

Durch sich verändernde Umweltbedingungen kann die Lieferfähigkeit des Delignit Konzerns beeinflusst oder die Produktion zeitweise gehemmt werden. So können Stürme, Starkregen oder sonstige unerwartet auftretende Ereignisse zu Schäden an Gebäuden und Produktionsmitteln führen. Ferner können Epidemien oder Pandemien zu Massenerkrankungen unter dem Personalbestand und dadurch zu erheblichen Störungen der Produktionsabläufe führen.

• Cyberrisiken

Die in den vergangenen Jahren stark zugenommene Bedrohungslage durch Cyberangriffe wird auch in der Wirtschaftswelt zu einem erfolgskritischen Faktor. Neben dem Risiko, auch als Unternehmen des Mittelstands selbst Opfer einer Cyberattacke zu werden, betrifft dies auch das Risiko der Kompromittierung wichtiger Geschäftspartner, wie Lieferanten oder Kunden. Hierdurch können sich rechtliche, materielle und auch finanzielle Risiken ergeben, die von Datenverlust bis hin zu Material- und Versorgungsengpässen reichen können und somit ein substantielles Drohpotenzial darstellen.

• (Führungs-) Personalrisiko

Aufgrund der demografischen Entwicklung kann es zu Personalengpässen und zu einem Mangel an Fachkräften kommen. Ferner kann es im Bereich der Personalkosten zu erhöhten Tarifabschlüssen kommen. Diese können eventuell nur teilweise oder zeitversetzt an die Märkte weitergegeben werden. Personalrisiken wie Fluktuation, Krankenstand bzw. Know-how-Verlust, Demotivation, unzureichende Qualifikation und Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte versucht der Konzern mit modernen Personalinstrumenten zu begegnen. Der mögliche Ausfall einer leitenden Position stellt darüber hinaus naturgemäß ein gewisses Risiko dar.

Die hier beschriebenen Risiken und die potenziellen Auswirkungen auf das eigene Geschäft beobachtet der Delignit Konzern kontinuierlich und begegnet ihnen mit diversen Maßnahmen. Exemplarisch seien Folgende genannt:

• Qualitätsmanagementsystem

Die Gesellschaften verfügen über funktionale und zertifizierte Qualitätsmanagementsysteme (z. B. ISO 9001, ISO 14001).

• Vertragsmanagement

Zum einen sind wichtige Lieferanten- und Kundenbeziehungen über langfristig ausgelegte Lieferverträge abgesichert. Zum anderen durchlaufen internationale Liefer- oder Kooperationsverträge eine juristische Vorprüfung.

• Personalentwicklung

Der Delignit Konzern reagiert auf die demografische Entwicklung mit einer zielgerichteten und ausgeweiteten Berufsausbildung sowie über ein Qualifizierungsprogramm zum weiteren Ausbau der technischen Beratungskompetenz. Zur Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen werden Fort- und Weiterbildungsprogramme angeboten. Ein weiterer Fokus liegt auf der Gewinnung weiblicher Fach- und Führungskräfte.

• Betriebliche Investitionstätigkeit

Ein auf die betrieblichen Belange abgestimmtes Investitionsprogramm soll weitere Fertigungskapazitäten sichern, Rationalisierungspotenziale heben und die Kapazitäten zielgerichtet erweitern.

• Lieferantenmanagement

Für alle relevanten Rohstoffe soll, wo möglich, mindestens eine zweite Lieferquelle qualifiziert werden.

9. Strategische Ausrichtung und Chancen des Delignit Konzerns

Die Unternehmensstrategie setzt unverändert auf diverse Megatrends in den technologischen Zielmärkten. So erkennt der Delignit Konzern insbesondere zwei ökologisch getriebene Trends:

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Einerseits das Bestreben, nachwachsende Rohstoffe, sofern diese technologisch wettbewerbsfähig sind, als Ersatz für endliche Produkte zu verwenden.

Andererseits einen ungeminderten Entwicklungsdruck in Richtung möglichst gewichtsoptimierter Systemlösungen.

Auch der forstwirtschaftliche Trend in Europa und Deutschland von Nadelwäldern hin zu Misch- und reinen Laubwäldern wird mittelfristig als Chance begriffen, da es die Versorgung mit Rundhölzern sicherstellen kann.

Des Weiteren richtet sich der Delignit Konzern verstärkt auf die technologische Beantwortung drängender, zum Teil aus neuen Gesetzgebungen resultierender (wie bspw. CO 2 -Flottenverbrauch in der Automobilbranche) Anwenderfragen aus und entwickelt entsprechende Systemlösungen. Diese erfolgreiche Strategie der Kombination von Werkstoff-, Anwendungs- und Systemkompetenz wird daher im Delignit Konzern gezielt fortgesetzt.

Hierzu werden insbesondere die nachfolgend dargestellten Wege verfolgt:

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Werkstoffentwicklung und Qualifizierung:

Ein wesentliches Fundament für die erfolgreiche Entwicklung des Delignit Konzerns stellt der Delignit-Werkstoff mit seinen besonderen, zumeist technischen Eigenschaften dar. Der Delignit Konzern beabsichtigt im Rahmen seiner Entwicklungstätigkeiten, den Delignit- Werkstoff weiter zu entwickeln und für spezielle Anwendungen wie auch Kundenanforderungen zu qualifizieren. Auch im Geschäftsjahr 2023 sollen wieder intensive Bemühungen im Bereich der Produktentwicklung betrieben werden. Dabei steht im Mittelpunkt der Entwicklung immer die Leitlinie, ökologische Produkte für technologische Anwendungen zu entwickeln. Es sollen daher auch die Marktchancen und Vorteile genutzt und herausgestellt werden, die ein nachwachsender Rohstoff im Vergleich zu endlichen Rohstoffen aufweist.

Übertragung des Geschäftsmodells:

Geografische Übertragung

Die insbesondere in den Automotivemärkten erfolgreich platzierten Produktneuheiten sollen genutzt werden, um die bereits erreichte Marktführerschaft im Bereich der Laderaumsicherung für leichte Nutzfahrzeuge weiter auszubauen und dieses Know-how in weitere Märkte zu transferieren. An die Erfolge der Internationalisierung in den vergangenen Jahren soll entsprechend angeknüpft werden.

Übertragung aus Anwendungssicht

Die Vielzahl der Produktentwicklungen aus den vergangenen Jahren stellt eine sehr gute Basis für die Ausweitung auf zusätzliche Anwendungsfelder dar. Daher werden laufend Möglichkeiten geprüft, wie die besonderen technologischen Eigenschaften der Produkte und Werkstoffe des Delignit Konzerns in weiteren Anwendungsfeldern in und außerhalb der Automotivemärkte erfolgreich übertragen werden kann.

Auch die zunehmende Globalisierung der Unternehmen und Konzerne und damit einhergehend die Internationalisierung werden unverändert als Trend und Treiber erkannt. Daraus resultierend ergibt sich für die Beschaffungsorganisationen ein erhöhter Anspruch in Richtung Systemkompetenz der Lieferanten. Die gute Marktpositionierung als Systemlieferant im Automotive-OEM-Geschäft soll genutzt werden, um weitere Serienaufträge zu akquirieren. Ziel ist es, das vorhandene Prozess-Know-how und die hohe Marktreputation zu nutzen, um eine weitere Marktdurchdringung zu erreichen und die langfristige Planungssicherheit dadurch zu erhöhen.

Schließlich soll der Rohstoffvorteil des nachhaltigsten aller Werkstoffe, des Holzes, genutzt werden: Der Delignit Konzern erkennt die Chance, Marktmöglichkeiten durch eine verstärkte Herausstellung der ökologischen Faktoren "Nachhaltigkeit" und "Kaskade" zu nutzen.

Die Wachstumsstrategie beruht auf einer Diversifikation in Nischen, basierend auf einer technologischen Marktführerschaft:

Abb. IX: Strategische Ausrichtung des Delignit Konzerns

Zusammengefasst sieht sich der Konzern aufgrund der Balance von Chancen und Risiken gut aufgestellt für die zukünftigen Herausforderungen und Ziele.

Das Geschäftsmodell des Delignit Konzerns basiert auf einer langfristig orientierten Kundenbindung mit international aufgestellten und soliden OEM- Kunden. Die operativen Risiken konnten auch in den vergangenen Krisenjahren durch die Anpassungsfähigkeit der Organisation bewältigt werden. Strategisch sind die dem Geschäftsmodell zugrunde liegenden Trends intakt. Der Wandel hin zu ökologischen Werkstoffen hat das Potenzial, auch in weitere Teile der Industrien und des Lebens vorzudringen und sich zu verstärken.

10. Nachhaltigkeit und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Nachhaltigkeit ist eine zentrale unternehmerische Aufgabe. Bedingt durch die nachwachsende Hauptrohstoffquelle Holz entspricht der Delignit Konzern sowohl der ökologischen Interpretation des Begriffes als auch der perspektivischen Absicherung der Rohstoffbasis in hohem Maße. Um darüber hinaus die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu stärken, wird stetig an der Verbesserung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Leistung gearbeitet:

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Innovationen und neue Technologien sind wesentliche Bausteine der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns. Hieran wird stetig im Rahmen eines bestehenden kontinuierlichen Verbesserungsprozesses gearbeitet.

Die Qualifizierung der Belegschaft erfolgt durch eine intensive Ausbildung von Jugendlichen, Weiterbildung mittels eines umfassenden Weiterbildungsprogramms in allen Konzernbereichen, hohe Arbeitsschutzstandards sowie gezielte Förderung des Führungsnachwuchses.

Der Vorstand hat Umwelt- und Klimaschutz als ein wichtiges Unternehmensziel festgelegt. Neben den beispielsweise bereits umgesetzten Standards der PEFC-Norm besteht ein Energiemanagementsystem, welches nach DIN ISO 50001 und ein Umweltmanagementsystem, welches nach DIN ISO 14001 zertifiziert ist.

Als zukunftsorientierter Arbeitgeber ist sich der Delignit Konzern seiner sozialen, ethischen und ökologischen Verantwortung bewusst. Ein auf der Website der Delignit AG verfügbarer Verhaltenscodex (Code of Conduct) umfasst die wesentlichen Unternehmenswerte.

Nichtfinanzielle Leitungsindikatoren werden nicht zur direkten operativen Unternehmenssteuerung verwendet.

11. Finanzielle Leistungsindikatoren

Die Umsatzerlöse und die EBITDA-Marge werden als wesentliche finanzielle Leistungsindikatoren zur Steuerung und Erfolgsmessung des Delignit Konzerns verwendet.

12. Zusammenfassung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG

Die Gesellschaft hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die zum Zeitpunkt, zu dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass diese Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.

13. Sonstige Angaben

Das gezeichnete Eigenkapital in Höhe von 8.193.900,00 € ist aufgeteilt in 8.193.900 auf den Inhaber lautende Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag) mit jeweils einem rechnerischen Anteil von 1,00 € am Grundkapital der Gesellschaft.

Die Bestimmung der Anzahl sowie die Bestellung der Vorstandsmitglieder, der Abschluss der Anstellungsverträge sowie der Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat ist weiterhin ermächtigt, Satzungsänderungen vorzunehmen, die nur die Fassung betreffen.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 25. August 2020 ist der Vorstand der Gesellschaft ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 24. August 2025 einmalig oder mehrmalig bis zu insgesamt 4.096.950,00 € gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020).

Darüber hinaus wurde der Vorstand in der Hauptversammlung vom 25. August 2020 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 24. August 2025 auf den Inhaber und/​oder Namen lautende Wandelschuldverschreibungen und/​oder Optionsschuldverschreibungen mit einem Gesamtbetrag von bis zu 81.939.000,00 € mit einer Laufzeit von längstens 10 Jahren auszugeben und den Gläubigern dieser Schuldverschreibungen Wandlungsrechte auf neue Inhaber-Stückaktien der Delignit AG mit einem anteiligen Anteil am Grundkapital von bis zu insgesamt 4.096.950,00 € einzuräumen, und zwar nach näherer Maßgabe der jeweiligen Bedingungen der Schuldverschreibungen. Wandelschuldverschreibungen können auch Wandlungspflichten enthalten. Die Schuldverschreibungen können insgesamt oder in Tranchen ausgegeben werden (Bedingtes Kapital 2020).

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 4. Juni 2019 wurde die Gesellschaft ermächtigt, gem. § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG in dem Zeitraum bis zum 3. Juni 2024 unter Wahrung des Gleichheitsgrundsatzes (§ 53 a AktG) eigene Aktien zu erwerben und zu verkaufen, und zwar bis zur Höhe von 10,0 % des Grundkapitals zum Zeitpunkt dieser Ermächtigung. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmalig oder mehrmals, ausgeübt werden. Der Erwerb kann auch durch von der Gesellschaft abhängige Konzernunternehmen oder für ihre Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des Handelns in eigenen Aktien ausgenutzt werden.

14. Prognosebericht

• Rahmenbedingungen

Der Delignit Konzern konnte auch im Geschäftsjahr 2022 erneut seine wirtschaftliche Resilienz unter Beweis stellen und einen Umsatz von 75.358 T€ bei einer EBITDA-Marge von 8,7 % (bezogen auf die Gesamtleistung) erwirtschaften. Damit wurde die mit dem Geschäftsbericht 2021 veröffentlichte und im Dezember 2022 nach oben korrigierte Umsatzprognose übertroffen, respektive bestätigt. Gleichfalls konnte die ursprüngliche Profitabilitätsprognose nicht nur eingehalten, sondern übertroffen werden.

Die im nachfolgenden Teil des Prognoseberichts getroffenen Aussagen basieren auf der von Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedeten operativen Planung des Delignit Konzerns. Grundlage dieser Planung sind die gesetzten Prämissen zu den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie zur Entwicklung der Zielmärkte. Die im Folgenden getroffenen Aussagen basieren auf dem Kenntnisstand zu Beginn des Jahres 2023.

• Wirtschaftliches Umfeld des Prognoseteils

Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten für Europa und Deutschland werden für das Jahr 2023 durch ein Pendel zwischen anhaltender Unsicherheit und verhaltenem Optimismus bestimmt. Die Erwartung sich verstetigender Inflationsraten, die Auswirkungen des anhaltenden Ukrainekriegs sowie weitere weltwirtschaftliche Unsicherheiten treffen hierbei auf einen soliden Arbeitsmarkt, hohe Auftragsbestände und sich normalisierende Energiekosten.

Die Europäische Kommission rechnet in ihrer Winterprognose für die EU in 2023 mit einem leichten Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,8 % gegenüber dem Vorjahr (Quelle: Europäische Kommission). Dies basiert auf der jüngsten Aufhellung durch die vorerst abgesicherte Gasversorgungslage sowie die niedrige Arbeitslosenquote von 6,1 %. Auch die deutsche Bundesregierung sieht positive Signale, u. a. im Auftragseingang der verarbeitenden Industrie, prognostiziert für das Jahr 2023 jedoch ein preisbereinigtes BIP-Wachstum von lediglich 0,2 % (Quelle: BMWK). Das ifo-Institut geht für 2023 derzeit von einem Brutto-BIP-Wachstum von insgesamt 1,8 % und damit einem dynamischeren Wachstum in Deutschland aus, als durch die Europäische Kommission für die EU insgesamt prognostiziert (Quelle: Europäische Kommission).

Die Energiepreissituation in Europa und insbesondere Deutschland hat sich zu Jahresbeginn spürbar normalisiert. So konnte das Worst-Case-Szenario einer winterlichen Gasknappheit durch reduzierte Verbräuche, die rasche Füllung der deutschen Gasspeicher sowie den Ausbau der LNG-Infrastruktur abgewendet werden. Gleichzeitig wird auch die Dynamik in der Inflationsentwicklung differenzierter betrachtet, nachdem die Energiepreise entsprechende Rückgänge aufweisen und sich die Inflation in Deutschland seit Herbst 2022 auf einem Niveau von 8,1 % bis 8,7 % im Februar 2023 einpendelt (Quelle: statista). So prognostiziert die Europäische Zentralbank für den Euroraum eine Inflation von rund 5,6 % in 2023, auch wenn sie bei der um Energie- und Nahrungsmittel bereinigten Kerninflationsrate bisher noch kein Peak ausgemacht hat (Quelle: EZB). Sicherlich wird eine wesentliche Determinante sein, ob und in welchem Ausmaß es zu einer sogenannten Lohn-Preis-Spirale kommen sollte, wie sie durch aktuelle Tarifforderungen in Deutschland zumindest zu befürchten ist. Gleichzeitig verfügt die deutsche Wirtschaft weiterhin über massive Auftragsbestände, die für der Investitionsgüterbereich nach wie vor auf hohem Niveau verharren und mit einer Reichweite von elf Monaten nicht wesentlich abgebaut werden konnten (Quelle: BMWK). So wird die Stimmungsaufhellung der deutschen Wirtschaft bei sich weiter normalisierenden Energiepreisen und der außerordentlich guten Auftragslage auch im aktuellen ifo-Geschäftsklimaindex sichtbar, der sich für das verarbeitende Gewerbe zu einem neuen Höchststand seit dem Tief im Mai 2022 entwickelt hat.

In Summe ist für 2023 von einem gemischten Chance-Risiko-Profil auszugehen, welches bei ausbleibenden weltwirtschaftlichen Schocks insgesamt zu einer Stabilisierung der Märkte beitragen dürfte.

• Prognose des Delignit Konzerns

Der Ausblick für den Delignit Konzern ist positiv, wenngleich auch mit einem entsprechenden Maß an Unsicherheit verbunden. Die Nachfrage nach ökologischen Werkstoffen und Systemlösungen ist hoch und kann im Zuge der Herausforderung des Klimawandels weiter an Dynamik gewinnen. Gleichzeitig blickt der Delignit Konzern auf eine sehr gute Geschäftsentwicklung zu Jahresbeginn 2023 und konnte in Krisenzeiten seine Wendigkeit und Resilienz unter Beweis stellen. Vor diesem Hintergrund sieht der Vorstand grundsätzlich gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen für eine Fortsetzung des eingeschlagenen Erfolgskurses mit jährlich zweistelligem Umsatzwachstum und einer soliden EBITDA-Marge.

Gesellschaftlich, wie auch volkswirtschaftlich befindet sich der Delignit-Konzern hingegen in einem Spannungsfeld aus allgemeiner Verunsicherung einerseits und einer verhältnismäßig soliden wirtschaftlichen Entwicklung der Industrie und des Arbeitsmarktes andererseits. So wirkt die multiple Krisenlage der vergangenen drei Jahre aus COVID, Ukrainekrieg und Inflationsschock nach und kann bei geopolitischen Eskalationen kurzfristig wieder aufflammen. Insoweit ist damit das Potenzial gegeben, auch die Geschäftsentwicklung des Delignit Konzerns unvorhergesehen zu beeinträchtigen.

Für das Geschäftsjahr 2023 blickt der Vorstand zusammengefasst optimistisch nach vorne - die soliden Geschäftsjahreszahlen 2022 und das beste Orderbuch der Unternehmensgeschichte bestätigen das resiliente Geschäftsmodell des Delignit Konzerns, das auf intakten Trends basiert. Daher strebt der Vorstand eine deutliche Steigerung des Umsatzniveaus auf 88 Mio. € bei einer EBITDA-Profitabilität auf Vorjahresniveau an.

 

Blomberg, den 23. März 2023

Markus Büscher, Vorstandsvorsitzender

Thorsten Duray, Vorstand

Inhalt

IFRS-Konzernbilanz der Delignit AG zum 31. Dezember 2022

IFRS-Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2022 der Delignit AG

IFRS-Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2022 der Delignit AG

IFRS-Konzerkapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2022 der Delignit AG

Delignit AG, Blomberg Konzernanhang für 2022

I. Methoden und Grundsätze

II. Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

III. Erläuterungen zur Konzernbilanz

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

V. IFRS-Konzernkapitalflussrechnung

VI. Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements

VII. Sonstige Pflichtangaben

Entwicklung des IFRS-Konzernanlagevermögens zum 31. Dezember 2022 der Delignit AG, Blomberg

IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

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31.12.2022 31.12.2021
Anhang T€ T€
A. Kurzfristige Vermögenswerte
1. Vorräte III.1. 14.326 15.933
2. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen III.2. 6.423 5.187
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen III.3. 0 1
4. Sonstige kurzfristige Forderungen/​ Vermögenswerte III.4. 1.108 778
5. Liquide Mittel III.5. 2.363 241
Kurzfristige Vermögenswerte 24.220 22.140
B. Langfristige Vermögenswerte
1. Geschäfts- oder Firmenwert III.6. 2.178 2.178
2. Sonstige immaterielle Vermögenswerte III.7. 966 922
3. Sachanlagen III.8. 13.616 13.335
4. Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte III.10. 558 702
5. Aktive latente Steuern III.11. 235 289
Langfristige Vermögenswerte 17.553 17.426
Aktiva, gesamt 41.773 39.566

PASSIVA

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31.12.2022 31.12.2021
Anhang T€ T€
A. Kurzfristige Verbindlichkeiten
1. Sonstige kurzfristige Rückstellungen III.12./​14 1.583 2.445
2. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten III.13. 2.754 2.973
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen III.13. 2.800 3.651
4. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten III.15. 2.182 1.767
Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 9.318 10.836
B. Langfristige Verbindlichkeiten
1. Rückstellungen für Pensionen III.16 835 1.013
2. Sonstige langfristige Rückstellungen III.12. 99 80
3. Passive latente Steuern III.11. 738 669
4. Langfristige Finanzverbindlichkeiten III.13. 1.879 1.083
5. Sonstige langfristige Verbindlichkeiten III.15. 2.220 2.082
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 5.770 4.927
C. Eigenkapital
1. Gezeichnetes Kapital III.17. 8.194 8.194
2. Kapitalrücklagen III.18. 1.063 1.063
3. Gewinnrücklagen III.19. 6.318 4.000
4. Direkt im Eigenkapital erfasste Beträge -561 -609
5. Rücklage aus Währungsumrechnung 94 33
6. Ergebnisvortrag 11.576 11.122
Eigenkapital 26.684 23.803
Passiva, gesamt 41.773 39.566

IFRS-Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2022 der Delignit AG

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2022 2021
Anhang T€ T€
1. Umsatzerlöse IV.1. 75.358 68.328
2. Sonstige betriebliche Erträge IV.2. 802 641
3. Bestandsveränderungen -1.243 1.759
4. Materialaufwand IV.3. -45.467 -40.639
5. Personalaufwand IV.4. -17.121 -17.744
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und auf Sachanlagen IV.5. -2.413 -2.326
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen IV.6. -5.781 -6.704
8. Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) 4.136 3.315
9. Zinsaufwendungen IV.7. -209 -148
10. Finanzergebnis -209 -148
11. Ergebnis vor Steuern (EBT) 3.927 3.167
12. Ertragsteuern IV.8 -1.090 -764
13. Sonstige Steuern IV.8. -65 -66
14. Konzernjahresergebnis 2.772 2.337
15. Ergebnis je Aktie in € IV.9. 0,34 0,29
16. Konzernjahresergebnis 2.772 2.337
17. Versicherungsmathematische Gewinne/​ Verluste aus Pensionsverpflichtungen II.15. 49 -15
18. Ergebnisse aus Währungsumrechnung 60 53
19. Sonstiges Konzernergebnis 109 38
20. Konzerngesamtergebnis inklusive OCI 2.881 2.375
21. Versicherungsmathematische Gewinne/​ Verluste aus Pensionsverpflichtungen -49 15
22. Ergebnisse aus Währungsumrechnung -60 -53
23. Konzerngesamtergebnis exklusive OCI 2.772 2.337
24. Ergebnisvortrag 11.122 10.028
25. Einstellung in die Gewinnrücklagen -2.318 -1.000
26. Dividendenausschüttung 0 -246
27. Direkt im Eigenkapital erfasste Beträge 0 3
28. Konzernergebnis inklusive Ergebnisvortrag 11.576 11.122

IFRS-Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2022 der Delignit AG

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Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklage Rücklage Pensionen (OCI)
T€ T€ T€ T€
Stand 31. Dezember 2020 8.194 1.063 3.000 -594
Dividendenausschüttung 0 0 0 0
Direkt im Eigenkapital erfasste Beträge (nach Steuern) [OCI] 0 0 0 -15
Konzernjahresergebnis 0 0 0 0
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0 0 1.000 0
Konzerngesamtergebnis (Total Comprehensive Income) 0 0 1.000 -15
Stand 31. Dezember 2021 8.194 1.063 4.000 -609
Direkt im Eigenkapital erfasste Beträge (nach Steuern) [OCI] 0 0 0 49
Konzernjahresergebnis 0 0 0 0
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0 0 2.318 0
Konzerngesamtergebnis (Total Comprehensive Income) 0 0 2.318 49
Stand 31. Dezember 2022 8.194 1.063 6.318 -561
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Währungsumrechnung Konzernergebnisvortrag Konzerneigenkapital
T€ T€ T€
Stand 31. Dezember 2020 -20 10.028 21.671
Dividendenausschüttung 0 -246 -246
Direkt im Eigenkapital erfasste Beträge (nach Steuern) [OCI] 53 3 41
Konzernjahresergebnis 0 2.337 2.337
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0 -1.000 0
Konzerngesamtergebnis (Total Comprehensive Income) 53 1.094 2.132
Stand 31. Dezember 2021 33 11.122 23.803
Direkt im Eigenkapital erfasste Beträge (nach Steuern) [OCI] 60 0 109
Konzernjahresergebnis 0 2.772 2.772
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0 -2.318 0
Konzerngesamtergebnis (Total Comprehensive Income) 60 454 2.881
Stand 31. Dezember 2022 94 11.576 26.684

IFRS-Konzerkapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2022 der Delignit AG

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2022 2021
T€ T€
1. Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) 4.136 3.315
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.413 2.326
Verlust/​Gewinn aus dem Abgang von Anlagevermögen 1 0
Abnahme (-) /​ Zunahme (+) der Rückstellungen -1.283 736
Übrige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 43 -82
Zwischensumme 5.311 6.295
Veränderung des Working Capital:
Abnahme (+) /​ Zunahme (-) der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva 244 -7.194
Abnahme (-) /​ Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen sowie anderer Passiva -125 1.159
Zwischensumme 119 -6.035
Ertragsteuerzahlungen -1.148 -1.333
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 4.282 -1.073
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Investitionen (-) in das immateriellen Anlagevermögens -223 -2
Investitionen (-) in das Sachanlagevermögen -2.601 -1.661
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -2.824 -1.663
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen für Dividenden 0 -246
Einzahlungen für die Aufnahme von Finanzkrediten 4.548 0
Einzahlungen für die Aufnahme von Leasingverbindlichkeiten 982 0
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten -3.971 -1.285
Auszahlung für den Tilgungsanteil der Leasingverbindlichkeit -691 -243
Zinszahlungen -209 -148
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 659 -1.922
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Summe der einzelnen Cashflows) 2.117 -4.658
Finanzmittelfonds zu Beginn der Berichtsperiode 241 4.898
Veränderung der Liquidität aus Wechselkursänderungen 5 0
Finanzmittelfonds am Ende der Berichtsperiode 2.363 241
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 2.363 241
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 2.363 241

Konzernanhang für 2022

I. Methoden und Grundsätze

Grundlegende Informationen zur Bilanzierung

1. Informationen zum Unternehmen

Die Delignit AG, Blomberg, mit Sitz Königswinkel 2-6, 32825 Blomberg, Deutschland, ist Muttergesellschaft des Delignit Konzerns. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Lemgo unter der Nummer HRB 5952 eingetragen. Die Delignit AG notiert im Börsensegment Scale der Frankfurter Wertpapierbörse unter der WKN A0MZ4B. Die Geschäftstätigkeit der Delignit AG zusammen mit ihren Tochtergesellschaften umfasst unter anderem die Herstellung und den Vertrieb von Holzwerkstoffen.

Der IFRS-Konzernabschluss (kleinster Konsolidierungskreis) zum 31. Dezember 2022 wird voraussichtlich am 23. März 2023 durch den Aufsichtsrat der Delignit AG gebilligt und anschließend zur Veröffentlichung freigegeben. Der Abschluss der Delignit AG wird in den Abschluss des Mutterunternehmens (größter Konsolidierungskreis), der MBB SE, Berlin, HRB 165458, Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, einbezogen.

2. Rechnungslegungsgrundsätze

Grundlagen der Erstellung des Abschlusses

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 ist nach den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Die Bezeichnung IFRS umfasst die noch gültigen International Accounting Standards (IAS), die International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die Interpretationen des Standing Interpretations Committee (SIC) und des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Der Konzernabschluss stimmt mit den vom IASB herausgegebenen IFRS überein.

Die Delignit AG berücksichtigte alle zum 31. Dezember 2022 verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen. In den tabellarischen Angaben des Anhanges wurde kaufmännisch gerundet, sodass im Einzelfall Rundungsdifferenzen entstehen können.

Anwendung von neuen und geänderten Standards

Im Geschäftsjahr 2022 gab es keine wesentlichen Änderungen der Rechnungslegungsvorschriften, die sich auf diesen Konzernabschluss auswirken.

Folgende neue oder geänderte Standards waren im Geschäftsjahr 2022 erstmalig anzuwenden, hatten aber keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss:

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Regelung Bezeichnung
IAS 16 Sachanlagen
IFRS 3 Business Combination
IFRS 16 Leasing - Bilanzierung von Zugeständnissen aufgrund der Coronavirus-Pandemie
IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen

Standards, die in der folgenden Übersicht nicht aufgeführt sind, sind für den Delignit Konzern von untergeordneter Bedeutung.

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Regelung Bezeichnung Anwendung Auswirkungen
IAS 1 Darstellung des Abschlusses 01.01.2023 keine wesentlichen
IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehlern 01.01.2023 keine wesentlichen
IAS 12 Ertragsteuern 01.01.2023 keine wesentlichen
IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen 01.01.2023 keine wesentlichen
IFRS 17 Versicherungsverträge 01.01.2023 keine wesentlichen
IFRS 16 Leasing Sale-and-leaseback-Transaktion 01.01.2024 keine wesentlichen

3. Konsolidierung

Konsolidierungskreis

Der konsolidierte Abschluss umfasst die Delignit AG sowie die nachfolgenden Tochter- und Enkelgesellschaften:

Blomberger Holzindustrie GmbH, Blomberg (100,0 %)

Hausmann Verwaltungsgesellschaft mbH, Blomberg (100,0 %)

Delignit Immobiliengesellschaft mbH, Blomberg (100,0 %)

DHK automotive GmbH, Oberlungwitz (100,0 %)

Delignit North America Inc., Atlanta/​Georgia, USA (100,0 %)

Die Blomberger Holzindustrie GmbH hat für das Geschäftsjahr 2022 von ihrem Wahlrecht nach § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht, die Vorschriften des Sechsten Titels des Ersten Unterschnitts des Zweiten Abschnitts des Dritten Buchs des HGB (§§ 289-289a HGB) und des Vierten Unterabschnitts des Zweiten Abschnitts des Dritten Buches des HGB (§§ 325 bis 329 HGB) nicht anzuwenden.

Des Weiteren bestehen noch direkte Beteiligungen an den im Jahr 2010 entkonsolidierten rumänischen Gesellschaften, welche zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert sind:

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S.C. Cildro Plywood S.R.L., Drobeta Turnu Severin, Rumänien (24,0 %)

S.C. Cildro S.A., Drobeta Turnu Severin, Rumänien (17,9 %)

Darüber hinaus hält die Delignit AG indirekt über die S.C. Cildro S.A. 17,9 % der Anteile an der ebenfalls in 2010 entkonsolidierten S.C. Cildro Service S.R.L., Drobeta Turnu Severin, Rumänien.

Konsolidierungskreis

Folgende Tochtergesellschaften wurden in den Konzernabschluss einbezogen:

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Name Sitz Anteil in %
Blomberger Holzindustrie GmbH Blomberg 100
Mit ihrer Tochtergesellschaft Hausmann Verwaltungsgesellschaft mbH Blomberg 100
Delignit Immobiliengesellschaft mbH Blomberg 100
DHK automotive GmbH Oberlungwitz 100
Delignit North America Inc. Atlanta, Georgia, USA 100

Die Beteiligungen an den folgenden Unternehmen, auf die kein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird, wurden aus Gründen der Unwesentlichkeit mit fortgeführten Anschaffungskosten in den Konzernabschluss einbezogen:

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Name Sitz Anteil in % Eigenkapital * RON Ergebnis * RON
S.C. Cildro Plywood S.R.L Drobeta Turnu Severin, Rumänien 24 14.206.539 2.475.986
S.C. Cildro S.A. Drobeta Turnu Severin, Rumänien 18 23.740.020 638.718
Mit ihrer Tochtergesellschaft S.C. Cildro Services S.R.L. Drobeta Turnu Severin, Rumänien 100 2.897.049 504.623

* Vorläufige, ungeprüfte Zahlen des Geschäftsjahres 2022

Konsolidierungsgrundsätze

Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt, wie sie auch bei dem Abschluss des Mutterunternehmens angewendet werden.

Abschlussstichtag der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen ist der 31. Dezember des jeweils geltenden Kalenderjahres.

Die Vollkonsolidierung der Tochterunternehmen beginnt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht, und endet, sobald diese Beherrschungsmöglichkeit nicht mehr gegeben ist.

Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode gemäß IFRS 3 durchgeführt. Nach dieser Methode werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden Anteil am Eigenkapital des erworbenen Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Dabei werden alle identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden zu ihrem Zeitwert angesetzt und in die Konzernbilanz übernommen. Ein Überschuss der Anschaffungskosten über den Zeitwert des auf den Konzern entfallenden Reinvermögens wird als Firmenwert aktiviert.

Ist der Zeitwert des auf die Delignit AG entfallenden Reinvermögens höher als die Anschaffungskosten der Anteile, ergibt sich ein passivischer Unterschiedsbetrag. Sollte ein solcher nach einer erneuten Überprüfung der Kaufpreisverteilung bzw. Bestimmung der Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden verbleiben, so ist dieser sofort erfolgswirksam zu erfassen.

Aufwendungen, Erträge, Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den vollkonsolidierten Gesellschaften sowie Zwischengewinne aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen werden eliminiert.

Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern abgegrenzt.

II. Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1. Allgemeines

Die Bilanz wurde nach kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden strukturiert. Die Gesamtergebnisrechnung wird zur Ermittlung des Konzernjahresergebnisses nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Kurzfristige Vermögenswerte beinhalten solche, die innerhalb des ordentlichen Geschäftsbetriebs und normalen Geschäftszyklus verkauft, verbraucht oder realisiert werden, in der Regel innerhalb von zwölf Monaten. Diese laufzeitabhängige Kategorisierung greift grundsätzlich auch für die Kurzfristigkeit von Schulden.

2. Berichtswährung

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt, da den überwiegenden Konzerntransaktionen diese Währung zugrunde liegt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Tausend Euro (T€) auf- oder abgerundet. Aus rechnerischen Gründen können bei den ausgewiesenen Zahlen und Prozentsätzen Rundungsdifferenzen auftreten. Die Betragsangaben erfolgen in Euro (€) und Tausend Euro (T€).

3. Fremdwährungsumrechnung

Die Delignit North America Inc. berechnet das Liefergeschäft in Euro, allerdings werden in geringem Umfang Dienstleistungen vor Ort in USD eingekauft. Der Umrechnungskurs zum Stichtag betrug 1,0666 USD. Der durchschnittliche Umrechnungskurs betrug 1,0538 USD. Zum Bilanzstichtag ergibt sich im Konzerneigenkapital eine Umrechnungsdifferenz von 94 T€.

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Beteiligungswerte der in 2010 entkonsolidierten Unternehmen werden nicht in Euro umgerechnet. Der Umrechnungskurs zum Stichtag betrug 4,9495 RON. Der durchschnittliche Umrechnungskurs betrug 4,9317 RON.

4. Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 dann angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass der Gesellschaft der künftige wirtschaftliche Nutzen aus dem Vermögenswert zufließen wird und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswertes zuverlässig gemessen werden können.

Immaterielle Vermögenswerte, die nicht im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, werden bei Zugang mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten eines immateriellen Vermögenswertes, der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde, entsprechen dem beizulegenden Zeitwert im Erwerbszeitpunkt.

Für Zwecke der Folgebewertung werden immaterielle Vermögenswerte mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen (ausgewiesen in den Abschreibungen). Immaterielle Vermögenswerte (ohne Firmenwerte) werden linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Der Abschreibungszeitraum und die Abschreibungsmethode werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres auf Angemessenheit überprüft.

Der Konzern verfügt mit Ausnahme der Firmenwerte über keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer.

Beträge, die für den Kauf von gewerblichen Schutzrechten und Lizenzrechten gezahlt wurden, werden aktiviert und anschließend über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die Anschaffungskosten neuer Software werden aktiviert und als ein immaterieller Vermögenswert behandelt, sofern diese Kosten kein integraler Bestandteil der zugehörigen Hardware sind. Software wird über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren linear abgeschrieben. Dieser Zeitraum entspricht der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer.

Kosten, die entstanden sind, um den zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen, den die Gesellschaft ursprünglich erwartet hatte, wiederherzustellen oder zu bewahren, werden als Aufwand erfasst.

Kosten für Forschung werden in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand erfasst.

Kosten für Entwicklungstätigkeiten bei Projekten werden beim kumulativen Vorliegen der folgenden Kriterien als immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Es muss die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des Projekts gegeben sein. Die Absicht und die Fähigkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes bzw. des Verkaufs müssen gegeben sowie der Nutzen nachgewiesen sein. Eine Aktivierung erfolgt, wenn davon ausgegangen wird, dass mit dem immateriellen Vermögenswert voraussichtlich ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen erzielt wird. Darüber hinaus verfügt die Delignit AG über die technischen, finanziellen und sonstigen Ressourcen, um die Entwicklungsarbeiten abzuschließen, und es besteht die Fähigkeit der verlässlichen Bestimmung der dem Projekt direkt zurechenbaren Ausgaben.

Bei Nichterfüllung der Kriterien erfolgt eine Erfassung der Entwicklungsausgaben als Aufwand in der Periode, in der sie entstehen.

5. Geschäfts- und Firmenwerte

Geschäfts- und Firmenwerte aus Unternehmenszusammenschlüssen ergeben sich als Residualgroße aus dem Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über den Anteil des Konzerns an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich entsprechend den Regelungen des IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft und gegebenenfalls außerplanmäßig abgeschrieben.

Zum Zweck des Wertminderungstests wird der im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- und Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU) des Konzerns zugeordnet (IAS 36). CGU sind die die kleinste Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugen, die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte bzw. Gruppen von Vermögenswerten sind.

6. Sachanlagen

Sachanlagen werden zu ihren Anschaffungskosten abzüglich der kumulierten Abschreibungen und kumulierten Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Werden Gegenstände des Sachanlagevermögens veräußert oder verschrottet, werden die entsprechenden Anschaffungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen ausgebucht; ein realisierter Gewinn oder Verlust aus dem Abgang wird in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen.

Die Anschaffungskosten einer Sachanlage umfassen den Kaufpreis und weitere im Zusammenhang mit dem Erwerb anfallende nicht erstattungsfähige Erwerbsteuern, Abbruchkosten sowie alle direkt zurechenbaren Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert an seinen Standort und in einen betriebsbereiten Zustand für seine vorgesehene Verwendung zu bringen. Nachträgliche Ausgaben wie Wartungs- und Instandhaltungskosten, die entstehen, nachdem die Vermögenswerte des Anlagevermögens in Betrieb genommen wurden, werden in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand erfasst. Wenn es wahrscheinlich ist, dass Ausgaben dazu führen, dass dem Unternehmen über die ursprünglich bemessene Ertragskraft des vorhandenen Vermögenswertes hinaus ein zusätzlicher künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird, werden die Ausgaben als nachträgliche Anschaffungskosten der Sachanlagen aktiviert.

Abschreibungen werden linear über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer unter Annahme eines Restwertes von 0,00 € berechnet.

Für die einzelnen Anlagegruppen werden folgende geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauern herangezogen:

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Gebäude- und Außenanlagen: 10 bis 50 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen: 3 bis 16 Jahre
Computer Hardware: 3 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung: 3 bis 20 Jahre
Sonstige Büroausstattung: 5 bis 14 Jahre

Die Nutzungsdauer, die Abschreibungsmethode der jeweiligen Anlagegruppen sowie die Restwerte werden periodisch überprüft. Im Berichtsjahr wurden keine nachträglichen Korrekturen vorgenommen.

Die Werthaltigkeit der Sachanlagen wird regelmäßig auf Basis von CGU überprüft. Sofern erforderlich, werden entsprechende Wertberichtigungen gemäß IAS 36 vorgenommen.

7. Bilanzierung der Leasingverhältnisse

Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasinggeschäft ist oder enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswertes oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswertes einräumt.

Die Delignit AG tritt nicht als Leasinggeber auf.

Vermögenswerte aus ehemaligen Finanzierungs-Leasingverträgen, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen an dem übertragenen Vermögenswert auf die Delignit AG übertragen werden, werden zu Beginn des Leasingverhältnisses zum beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstandes oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist, aktiviert. Die Vermögenswerte werden planmäßig über den kürzeren der beiden Zeiträume aus der Laufzeit des Leasingverhältnisses oder der wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Leasingobjekts. Leasingzahlungen werden so in ihre Bestandteile Finanzierungsaufwendungen und Tilgung der Leasingschuld aufgeteilt, dass der verbleibende Restbuchwert der Leasingschuld mit einem konstanten Zinssatz verzinst wird. Die verbleibenden Leasingverpflichtungen zum Bilanzstichtag werden entsprechend ihrer Fristigkeit gesondert in der Bilanz ausgewiesen.

Für die einzelnen Anlagegruppen werden folgende wirtschaftliche Nutzungsdauern herangezogen:

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Gebäude und Außenanlagen: 7 Jahre
Betriebs- und Geschäftsaustattung: 4 Jahre

Zahlungen für Leasingverhältnisse, sofern diese eine Laufzeit bis zu einem Jahr haben oder von geringfügigem Umfang (kleiner EUR 5.000) sind, werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht. Bei langfristigen Leasingverhältnissen werden gemäß IFRS 16 die Vermögenswerte als Anlagevermögen aktiviert und über die Laufzeit des Leasingvertrages planmäßig abgeschrieben. Der Barwert aus den Leasingzahlungen wird als abgezinste Verbindlichkeit passiviert. Es wurden Zinssätze zwischen 0,09 % und 3,99 % in Abhängigkeit von der jeweiligen Restlaufzeit des Leasingvertrages verwendet. Die Zinssätze wurden auf Basis marktüblicher Zinssätze für Unternehmen mit vergleichbarem Rating ermittelt und um eine Leasingrisikoprämie erhöht. Gemäß IFRS 16 bilanziert der Konzern somit für die meisten dieser Leasingverträge Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten, d. h., diese Leasingverträge sind in der Bilanz ausgewiesen.

Für die einzelnen Anlagegruppen werden folgende wirtschaftliche Nutzungsdauern herangezogen:

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Gebäude und Außenanlagen: 7 Jahre
Betriebs- und Geschäftsaustattung: 4 Jahre

Im Geschäftsjahr wurden Zugänge aus Leasingverhältnissen in Höhe von 76 T€ erfasst.

8. Wertminderungen von Vermögenswerten

Im Geschäftsjahr 2022 sind keine Wertminderungen oder Wertaufholungen bei langfristigen Vermögenswerten eingetreten. Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf Wertminderungen überprüft bzw. häufiger, wenn Ereignisse oder Änderungen der Umstände darauf hinweisen, dass Wertminderungen vorliegen könnten. Sonstige Vermögensgegenstände werden auf Wertminderungen überprüft, sobald Ereignisse oder Änderungen der Umstände darauf hinweisen, dass der Buchwert möglicherweise nicht mehr erzielbar ist. Ein Wertminderungsaufwand wird in der Höhe des Betrags erfasst, um den der Buchwert des Vermögensgegenstandes seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus dem beizulegenden Zeitwert, abzüglich der Veräußerungskosten, und Nutzungswert (Value in Use). Falls es nicht möglich ist, den erzielbaren Betrag für einzelne Vermögenswerte zu schätzen, werden diese zu CGU zusammengefasst. Nicht finanzielle Vermögenswerte mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts, die von einer Wertminderung betroffen waren, werden zum Ende jeder Berichtsperiode auf mögliche Wertaufholungen überprüft.

9. Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind, es sei denn, die Fremdkapitalkosten fallen für den Erwerb, den Bau oder die Herstellung qualifizierter Vermögenswerte an. In dem Fall werden die Fremdkapitalkosten den Herstellungskosten dieser Vermögenswerte hinzugerechnet. Im Geschäftsjahr wurden qualifizierte Vermögenswerte weder erworben noch produziert.

10. Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Der Nettoveräußerungswert bestimmt sich als geschätzter Verkaufserlös im gewöhnlichen Geschäftsverlauf abzüglich geschätzter Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten zur Veräußerung notwendigen Kosten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren werden zu Anschaffungskosten nach der Durchschnittspreismethode oder zu niedrigeren Marktpreisen am Bilanzstichtag bewertet. In die Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind neben den Kosten für Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten unter Annahme einer Normalauslastung eingerechnet und werden teilweise retrograd ermittelt. Für Bestandsrisiken aus der Lagerdauer und einer verminderten Verwertbarkeit wurden angemessene Wertabschläge in Höhe von insgesamt 596 T€ vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2020 wurden erstmalig Zwischengewinne auf die Vorräte bei der US-amerikanischen Gesellschaft eliminiert. In den Vorjahren wurde aus Wesentlichkeitsgründen hierauf verzichtet.

11. Finanzielle Vermögenswerte des Umlaufvermögens

Finanzielle Vermögenswerte des Umlaufvermögens umfassen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum Rechnungsbetrag abzüglich einer bonitätsbedingten Wertberichtigung bilanziert. Eine Wertberichtigung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird vorgenommen, wenn wahrscheinlich ist, dass nicht der gesamte Betrag der ursprünglichen Rechnungsstellung eingefordert werden kann. Die Höhe der Wertberichtigung entspricht dem Nominalwert abzüglich des erzielbaren Betrags, der dem Barwert der erwarteten Geldzuflüsse entspricht. Der Barwert der erwarteten künftigen Cashflows wird mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswertes abgezinst. Der Buchwert des finanziellen Vermögenswertes wird unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos reduziert, und der Wertminderungsverlust wird erfolgswirksam erfasst.

12. Sonstige kurzfristige Forderungen/​Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte werden mit ihrem Nennbetrag angesetzt und, wenn sie mit erkennbaren Risiken behaftet sind, einzelwertberichtigt.

13. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

In der Bilanz abgebildete Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand sowie Bankguthaben.

Der Finanzmittelfonds in der IFRS-Konzernkapitalflussrechnung wird entsprechend der obigen Definition abgegrenzt.

14. Rückstellungen

Eine Rückstellung wird dann ausgewiesen, wenn der Delignit Konzern eine gegenwärtige (gesetzliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses besitzt, es wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung zu einem Abfluss von Mitteln führt, die einen wirtschaftlichen Nutzen darstellen, und wenn eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung vorgenommen werden kann. Sofern der Delignit Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet, wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand aus der Bildung der Rückstellung wird in der Konzerngesamtergebnisrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen.

Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft, an die gegenwärtig beste Schätzung angepasst und grundsätzlich mit dem Barwert angesetzt. Wenn der entsprechende Zinseffekt wesentlich ist, entspricht der Rückstellungsbetrag dem Barwert der zur Erfüllung der Verpflichtung voraussichtlich notwendigen Ausgaben. Die den Zeitablauf widerspiegelnde Erhöhung der Rückstellung wird bei den Fremdkapitalkosten erfasst.

15. Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Die Pensionsverpflichtungen werden nach IAS 19 bewertet. Die Pensionszusagen werden hierbei als "defined benefit plan" angesehen und daher mittels der "projected unit credit method" versicherungsmathematisch bewertet. Dabei wurde ein Rechnungszins von 3,3 % (Vj. 0,8 %) zugrunde gelegt.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in jeder Periode erfolgsneutral erfasst und im Eigenkapital als "Other Comprehensive Income" (OCI) ausgewiesen. Hieraus haben sich die folgenden Auswirkungen ergeben:

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in T€ 31.12.2022 Veränderung 2022 31.12.2021 Veränderung 2021 31.12.2020
Versicherungsmathematischer Gewinn (+) /​ Verlust (-) -801 69 -870 -22 -848
Steuereffekt 240 -21 261 7 255
Im OCI zu erfassendes Ergebnis: -561 49 -609 -15 -594

16. Finanzielle Verbindlichkeiten

Darlehen und andere langfristige Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert unter Einbeziehung der mit der Kreditaufnahme direkt verbundenen Transaktionskosten bewertet.

Nach der erstmaligen Erfassung werden die verzinslichen Darlehen und langfristigen Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn die Schulden ausgebucht werden sowie im Rahmen von Amortisationen.

Verbindlichkeiten aus Leasing werden mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen passiviert.

Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt; langfristige finanzielle Verbindlichkeiten werden mit jeweils entsprechend abgezinsten Beträgen ausgewiesen.

17. Ertragsrealisierung

Erträge werden realisiert, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Delignit Konzern zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Erträge werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung abzüglich gewährter Skonti und Rabatte sowie der Umsatzsteuer oder anderer Abgaben bewertet. Darüber hinaus setzt die Ertragsrealisierung die Erfüllung nachfolgend aufgelisteter Merkmale voraus:

Verkauf von Waren und Erzeugnissen

Erträge werden erfasst, wenn die Kontrolle an den verkauften Waren und Erzeugnissen auf den Käufer übergegangen ist. Dies tritt in der Regel mit Lieferung der Waren und Erzeugnisse ein.

Zinserträge

Zinserträge werden erfasst, sobald die Zinsen entstanden sind, unter Verwendung des Effektivzinssatzes, d. h. des Kalkulationszinssatzes, mit dem geschätzte künftige Zahlungsmittelzuflüsse über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswertes abgezinst werden.

18. Steuern

Tatsächliche Ertragsteuern

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende Periode und die früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung werden Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten.

Latente Steuern

Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswertes bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz.

Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, mit Ausnahme der latenten Steuerschuld aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- und Firmenwertes oder eines Vermögenswertes oder einer Schuld aus einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst.

Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und nicht genutzten Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können. Ausgenommen sind latente Steueransprüche aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld aus einem Geschäftsvorfall entstehen, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht.

Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Zukünftige Steuersatzänderungen sind am Bilanzstichtag zu berücksichtigen, sofern materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens erfüllt sind.

Latente Steuern werden als Steuerertrag oder -aufwand in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, es sei denn, sie betreffen erfolgsneutral unmittelbar im Eigenkapital erfasste Posten; in diesem Fall werden die latenten Steuern ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

19. Eventualschulden und Eventualforderungen

Eventualschulden sind entweder mögliche Verpflichtungen, die zu einem Abfluss von Ressourcen führen können oder gegenwärtige Verpflichtungen, die nicht die Ansatzkriterien einer Schuld erfüllen. Sie werden im Anhang separat angegeben, außer wenn die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen sehr unwahrscheinlich ist. Es bestehen neben den Haftungsverhältnissen keine Eventualschulden.

Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen werden Eventualschulden nach IFRS 3.23 passiviert, wenn der beizulegende Zeitwert verlässlich ermittelt werden kann.

Eventualforderungen werden im Abschluss nicht angesetzt. Sie werden jedoch im Anhang angegeben, wenn der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist.

20. Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

Für die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS müssen teilweise Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden. Diese haben Einfluss auf die ermittelten Beträge von Vermögenswerten, Schulden und finanziellen Verpflichtungen zum Bilanzstichtag sowie auf den Ausweis von Aufwendungen und Erträgen. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.

Wertminderung von nicht finanziellen Vermögenswerten

Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich sowie bei Vorliegen entsprechender Anhaltspunkte auf Wertminderung überprüft. Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte werden auf Werthaltigkeit untersucht, wenn Hinweise vorliegen, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Zur Ermittlung des Nutzungswertes schätzt das Management die voraussichtlichen künftigen Cashflows des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit und wählt einen angemessenen Abzinsungssatz, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln.

Aktive latente Steuern

Für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und auf aktive temporäre Differenzen werden aktive latente Steuern in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine wesentliche Ermessensausübung der Unternehmensleitung bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich.

Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen zu Abzinsungssätzen, erwarteten Erträgen aus Planvermögen, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und den künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.

Rückstellungen

Der Ansatz und die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt auf Basis einer Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungswerten und der zum Bilanzstichtag bekannten Umstände. Die tatsächliche Verpflichtung kann von den zurückgestellten Beträgen abweichen.

Vorräte

Das Vorratsvermögen wird grundsätzlich mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt (IAS 2). Für bestimmte Umfänge des Vorratsvermögens wurden jedoch Wertabschläge aufgrund von eingeschränkter Veräußerbarkeit und oder Gängigkeit vorgenommen, die auf Erfahrungs- und Schätzwerten beruhen.

III. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Kurzfristige Vermögenswerte

1. Vorräte

Die Vorräte gliedern sich wie folgt:

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31.12.2022 31.12.2021
T€ T€
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 7.562 7.911
Unfertige Erzeugnisse 2.900 4.812
Fertige Erzeugnisse 3.864 3.210
14.326 15.933

Im Geschäftsjahr wurden, wie im Vorjahr, angemessene Wertabschläge auf die Vorräte vorgenommen. Wertaufholungen wurden in der Berichtsperiode und der Vorperiode nicht vorgenommen.

2. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der Gesamtbetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist innerhalb eines Jahres fällig. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden je nach Bedarf einzelwertberichtigt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt:

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31.12.2022 31.12.2021
T€ T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.486 5.296
abzüglich Einzelwertberichtigungen -58 -100
abzüglich Anpassung nach IFRS 9 -6 -9
6.423 5.187

Einzelwertberichtigungen wurden nach dem Vorsichtsprinzip für noch nicht realisierte Forderungen nach der Methode erwarteter Kreditverluste gebildet. Zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf Basis gemeinsamer Risikomerkmale zusammengefasst und bewertet. Die erwarteten Verlustquoten bilden insoweit einen angemessenen Näherungswert ab.

Eine nennenswerte Konzentration des Kreditrisikos bestand zum Abschlussstichtag nicht.

3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestanden zum Abschlussstichtag nicht, nachdem die OBO Werke, Stadthagen im obersten Konsolidierungskreis endkonsolidiert (Vj. 1 T€).

4. Sonstige kurzfristige Forderungen/​Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen Forderungen/​Vermögenswerte gliedern sich wie folgt:

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31.12.2022 31.12.2021
T€ T€
Forderung aus Factoring 575 263
Forderung aus Ertragsteuern 180 121
Transitorische Rechnungsabgrenzungsposten 53 68
Übrige sonstige Vermögenswerte 301 326
1.108 778

Der Anstieg der kurzfristigen Forderungen/​Vermögenswerte resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung des Factoring-Saldos über den Abschlussstichtag sowie Ertragssteuervorauszahlungen.

5. Liquide Mittel

Die liquiden Mittel in Höhe von 2.363 T€ bestehen aus täglich verfügbaren Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbeständen.

Langfristige Vermögenswerte

Die Entwicklung des Geschäfts- oder Firmenwertes, der sonstigen immateriellen Vermögenswerte, der Sachanlagen und der sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte ist aus dem als Anlage angefügten Anlagenspiegel ersichtlich.

6. Geschäfts- oder Firmenwert

Der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 2.178 T€ resultiert aus der Konsolidierung des Erwerbs der Anteile der Blomberger Holzindustrie GmbH.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde für Zwecke des Impairment-Tests der CGU Sperrholz zugeordnet.

Grundlage der Impairment-Tests zur Bestimmung des erzielbaren Betrags war der Nutzungswert der CGU, deren Berechnungen auf prognostizierten Erträgen aus einer aufgestellten Fünfjahresplanung abgeleitet wurden. Bei der Ermittlung der Planzahlen wurden gegenwärtige und zukünftige Wahrscheinlichkeiten, Erfahrungswerte, die erwartete wirtschaftliche Entwicklung und sonstige Umstände berücksichtigt. Für das Normjahr (ewige Rente) wurden die Planzahlen des letzten Planjahres angesetzt. Als Diskontierungssatz wurde 11,4 % (Vj. 9,3 %) verwendet, auf die Berücksichtigung eines möglichen Wachstums im Normjahr wurde aus Vorsichtsgründen verzichtet. Der Diskontierungssatz wurde auf Basis der gewichteten Kapitalkosten von börsennotierten Unternehmen der Automobilbranche sowie auf Basis marktüblicher Fremdkapitalzinssätze für deutsche Staatsanleihen und europäische Industrieanleihen ermittelt. Im Zinssatz wurde eine Marktrisikoprämie berücksichtigt.

Der durchgeführte Impairment-Test führte nicht zu einer Wertminderung bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Aus Sicht des Vorstands führen vernünftigerweise denkbare Änderungen der Grundannahmen nicht dazu, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag der CGU übersteigt.

7. Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen aktivierte Entwicklungskosten, entgeltlich erworbene Software sowie gewerbliche Schutzrechte und Patente. Die Bewertung erfolgt mit den historischen Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen oder dem niedrigeren beizulegenden Wert. Bei der planmäßigen Abschreibung werden die entgeltlich erworbenen und gewerblichen Schutzrechte planmäßig über die wirtschaftliche Nutzungsdauer von 3 - 15 Jahre abgeschrieben.

8. Sachanlagen

Die Sachanlagen setzen sich aus entgeltlich erworbenen Grundstücken und Gebäuden, Maschinen, maschinellen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau zusammen. Abnutzbare Sachanlagen werden mit dem niedrigeren Wert aus dem Zeitwert und den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Abnutzbares Anlagevermögen wird linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

9. Verpflichtungen aus Leasing und Miete

Die Leasingvereinbarungen beziehen sich auf verschiedene Kraftfahrzeuge für das Management und den Außendienst. Die Leasingverhältnisse werden mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 3 bis 5 Jahren abgeschlossen. Verlängerungs- oder Kaufoptionen am Ende der Mietzeit bestehen nicht.

Bei den Verpflichtungen aus Mietverhältnissen handelt es sich um angemietete Produktionshallen in Oberlungwitz. Der Standort DHK automotive GmbH hat einen Mietvertrag mit einer Laufzeit bis zum 31.12.2025 für die Anmietung einer Gewerbefläche unterzeichnet. Die im Vorjahr angesetzte Laufzeit bis zum 30.09.2026 wurde geändert, woraus sich eine Reduktion des zu bilanzierenden Mietverhältnisses ergab.

Alle Leasingvereinbarungen des Konzerns werden gemäß IFRS 16 als Vermögenswert aus dem Recht zur Nutzung eines Leasinggegenstandes sowie als eine finanzielle Verbindlichkeit für Mietzahlungen angesetzt. Ausgenommen hiervon sind kurzfristige und geringwertige Leasingverhältnisse. Aus Sicht des Konzerns werden dabei als kurzfristige Leasingverträge alle Verträge mit einer Laufzeit unter 12 Monaten eingestuft. Als geringwertige Leasingverträge werden alle Verträge mit Anschaffungskosten unter 5 T€ eingestuft, wobei jedes Wirtschaftsgut einzeln bewertet wird, auch wenn ein Leasingvertrag mehrere selbstständig nutzbare Wirtschaftsgüter umfasst.

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31.12.2022 31.12.2021
T€ T€
Vermögenswert aus Mietzahlungen Gebäude 535 848
Vermögenswert aus Leasing Kraftfahrzeugen 152 172
687 1.020
Verbindlichkeiten aus Leasing (kurzfristig) 243 244
Verbindlichkeiten aus Leasing (langfristig) 451 796
694 1.040
Abschreibungen des Geschäftsjahres 249 247
Zinsaufwand im Geschäftsjahr 13 15
261 262

Die Abschreibungen des Geschäftsjahres 2022 betreffen zu 18 T€ Vermögenswerte aus dem Leasing von Kraftfahrzeugen und 231 T€ weitere Vermögenswerte.

Die Verbindlichkeiten aus den Leasingverhältnissen gliedern sich wie folgt:

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bis zu einem Jahr mehr als ein und bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre 31.12.2022 Gesamt
T€ T€ T€ T€
Verbindlichkeiten aus Leasing 243 451 0 694

10. Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Bei den sonstigen langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 558 T€ handelt es sich um Zahlungen an zwei OEM-Kunden für langfristige Lieferverträge.

Die finanziellen Vermögenswerte werden über die Laufzeit der Verträge auf Basis der vereinbarten Liefermengen im Aufwand erfasst. Im Geschäftsjahr 2022 sind Aufwendungen in Höhe von 144 T€ angefallen.

11. Latente Steuern

Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern nach Bilanzpositionen zum 31. Dezember 2022 ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung:

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31.12.2022 aktiv 31.12.2022 passiv
T€ T€
Latente Steuern aufgrund temporärer Differenzen
- Pensionsrückstellungen/​Altersteilzeit 190 0
- sonstige Rückstellungen 0 103
- Wertberichtigungen 2 19
- Vorräte 31 0
- Forderungen 9 9
- Anlagevermögen 2 606
235 738

Per Saldo ergibt sich in der Ergebnisrechnung des Geschäftsjahres 2022 ein Effekt in Höhe von 102 T€ Aufwand aus latenten Steuern.

Der Bestand an aktiven latenten und passiven latenten Steuern nach Bilanzpositionen zum 31. Dezember 2021 wurde wie folgt ausgewiesen:

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31.12.2021 aktiv 31.12.2021 passiv
T€ T€
Latente Steuern aufgrund temporärer Differenzen
- Pensionsrückstellungen/​Altersteilzeit 241 0
- sonstige Rückstellungen 0 3
- Wertberichtigungen 3 14
- Vorräte 38 0
- Forderungen 0 8
- Anlagevermögen 7 644
289 669

12. Rückstellungen und Ertragssteuerschulden

Die kurz- und langfristigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

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Stand 01.01.2022 Verbrauch /​ Auflösung Zuführung Stand 31.12.2022
T€ T€ T€ T€
Langfristige Rückstellungen
Jubiläen 23 13 0 10
Altersteilzeit 57 31 63 89
80 44 63 99
Steuerrückstellungen (kurzfristige Rückstellungen)
Gewerbesteuer 121 106 124 138
Körperschaftssteuer inkl. Solidaritätszuschlag 231 206 152 178
352 313 276 316
432 357 338 415
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Stand 01.01.2021 Verbrauch /​ Auflösung Zuführung Stand 31.12.2021
T€ T€ T€ T€
Langfristige Rückstellungen
Jubiläen 22 5 6 23
Altersteilzeit 152 139 44 57
174 144 50 80
Steuerrückstellungen (kurzfristige Rückstellungen)
Gewerbesteuer 509 403 15 121
Körperschaftssteuer inkl. Solidaritätszuschlag 374 214 71 231
883 617 86 352
1.057 761 136 432

Eventualschulden liegen zum Bilanzstichtag nicht vor.

13. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten weisen folgende Fristigkeiten auf:

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bis zu einem Jahr mehr als ein und bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre 31.12.2022 Gesamt
T€ T€ T€ T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.753 1.544 336 4.633
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.800 0 0 2.800
Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter 1.266 0 0 1.266
sonstige Verbindlichkeiten 2.182 1.667 553 4.402
Stand 31.12.2022 9.001 3.211 889 13.101

Die Steuerrückstellungen in Höhe von 316 T€ und die Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter sind in der IFRS-Konzernbilanz in der Position "Sonstige kurzfristige Rückstellungen" summiert.

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bis zu einem Jahr mehr als ein und bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre 31.12.2021 Gesamt
T€ T€ T€ T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.973 1.083 0 4.056
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.651 0 0 3.651
Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter 2.093 0 0 2.093
sonstige Verbindlichkeiten 1.767 2.082 0 3.849
Stand 31.12.2021 10.484 3.165 0 13.649

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden zu Zinssätzen zwischen 1,0 % und 4,9 % (Vj. 0,5 % und 3,3 %) verzinst. Als Sicherheiten wurden Grundstücke und Gebäude, Maschinen, Vorräte und Warenforderungen sicherungsübereignet. Der Buchwert der verpfändeten Vermögenswerte beträgt zum Abschlussstichtag 6.723 T€ (Vj. 7.823 T€).

14. Rückstellung mit Verbindlichkeitscharakter

Die kurzfristigen Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter setzen sich wie folgt zusammen:

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31.12.2022 31.12.2021
T€ T€
Ausstehende Rechnungen 671 381
Löhne und Gehälter 273 243
Urlaubsansprüche 173 101
Abschluss- und Prüfungskosten 79 95
Ungewisse Verbindlichkeiten 70 867
Garantierückstellungen 0 396
Bonus für Kunden 0 10
1.266 2.093

In den Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten sind Rückstellungen für das virtuelle Aktienoptionsprogramm nach IFRS 2 für das Management in Höhe von 70 T€ (Vj. 796 T€) enthalten.

Die im Jahr 2021 gebildete Rückstellung für Gewährleistungsfälle wurde im Jahr 2022 ertragswirksam ausgebucht, nachdem kundenseitig eine Einigung erzielt werden konnte. Im Ergebnis werden auftretende Gewährleistungsfälle in der laufenden Jahresrechnung abgewickelt.

15. Sonstige Verbindlichkeiten

Der Ausweis der kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten beinhaltet:

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31.12.2022 31.12.2021
T€ T€
Kurzfristig
Verbindlichkeiten Leasing und Mietkauf 681 656
Löhne und Gehälter 665 633
Lohnsteuer 387 370
Sonstige Debitoren 309 73
Umsatzsteuer 141 34
Übrige 0 1
2.182 1.767
Langfristig
Verbindlichkeiten Leasing und Mietkauf 2.127 1.960
Unterstützungskasse 92 122
2.220 2.082
4.402 3.849

16. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die betriebliche Altersversorgung besteht gegenüber ehemaligen Kommanditisten und Geschäftsführern der Blomberger Holzindustrie GmbH. Die Rückstellung wurde gemäß Sterbetafel Heubeck 2018 ermittelt.

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31.12.2022 31.12.2021
T€ T€
Pensionsrückstellungen zum Beginn des Geschäftsjahres 1.013 1.100
- Inanspruchnahme -117 -115
+ Zuführung zu Rückstellung 8 6
-/​+ versicherungsmathematische Gewinne/​ Verluste -69 22
Pensionsrückstellungen am Ende des Geschäftsjahres 835 1.013

Folgende versicherungsmathematische Annahmen wurden zugrunde gelegt:

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31.12.2022 31.12.2021
% %
Rechnungszins 3,30 0,80
Rententrend 2,00 2,00
Gehaltstrend 0,00 0,00

Sensitivitätsanalyse

Die Sensitivitätsanalyse im Rahmen der Pensionsverpflichtungen zeigt auf, wie sehr sich Änderungen z. B. beim Zinssatz oder der Rentensteigerung auf die Pensionsverpflichtung auswirken:

Bei einem Zinssatz von 3,6 % und einer Rentensteigerung von 2,0 Prozentpunkten beträgt die Verpflichtung 822 T€, d. h.: Ändert man den Zinsfuß um 0,3 Prozentpunkte, ändert sich die Verpflichtung um -13 T€.

Bei einem Zinssatz von 3,3 % und einer Rentensteigerung um 2,5 Prozentpunkte beträgt die Verpflichtung 855 T€, d. h.: ändert man die Rentensteigerung um einen halben Prozentpunkt, ändert sich die Verpflichtung um 20 T€.

Die Verbindlichkeiten entsprechen der Verpflichtung (DBO). Die Leistungspläne sind nicht kapitalgedeckt. Für die DBO zum Bilanzstichtag ergibt sich folgende Fälligkeiten-Struktur:

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bis zu einem Jahr mehr als ein und bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre 31.12.2022 Gesamt
T€ T€ T€ T€
Pensionsrückstellungen am Ende des Geschäftsjahres 119 579 137 835

Durch die Veröffentlichung der Änderungen des IAS 19 durch den IASB haben sich Auswirkungen auf die Erfassung und Bewertung der leistungsorientierten Pensionspläne im Konzernabschluss ergeben. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden im Konzernabschluss erfolgsneutral im "Other Comprehensive Income" (folgend auch Pensionsrücklage) erfasst. Die Pensionsrücklage wurde für die Vergangenheit mit 609 T€ vorgetragen, sodass sich die Pensionsrücklage wie folgt entwickelt hat:

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Pensionsrücklage 31.12.2021: 609 T€
Versicherungsmathematischer Verlust -69 T€
Latente Steuern: 21 T€
Pensionsrücklage 31.12.2022: 561 T€

Die erwarteten Pensionszahlungen aus den Pensionsplänen für das Jahr 2023 betragen 119 T€.

Darüber hinaus besteht eine Unterstützungskasse. Das Versorgungswerk wurde zum 30. Mai 1994 geschlossen. Die entsprechenden Verpflichtungen werden unter den sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Eigenkapital

17. Gezeichnetes Kapital

Als gezeichnetes Kapital wird das Grundkapital der Delignit AG ausgewiesen. Das gezeichnete Eigenkapital in Höhe von 8.193.900,00 € ist aufgeteilt in 8.193.900 auf den Inhaber lautende Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag) mit einem jeweils rechnerischen Anteil von 1,00 € am Grundkapital der Gesellschaft.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 25. August 2020 ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 24. August 2025 einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 4.096.950,00 € gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020).

Darüber hinaus wurde der Vorstand in der Hauptversammlung vom 25. August 2020 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 24. August 2025 auf den Inhaber und/​oder Namen lautende Wandelschuldverschreibungen und/​oder Optionsschuldverschreibungen mit einem Gesamtbetrag von bis zu 81.939.000,00 € mit einer Laufzeit von längstens zehn Jahren auszugeben und den Gläubigern dieser Schuldverschreibungen Wandlungsrechte auf neue Inhaber-Stückaktien der Delignit AG mit einem anteiligen Anteil am Grundkapital von bis zu insgesamt 4.096.950,00 € einzuräumen, und zwar nach näherer Maßgabe der jeweiligen Bedingungen der Schuldverschreibungen (Bedingtes Kapital 2020).

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 04. Juni 2019 wurde die Gesellschaft ermächtigt, gem. § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG in dem Zeitraum bis zum 03. Juni 2024 unter Wahrung des Gleichheitsgrundsatzes (§ 53 a AktG) eigene Aktien zu erwerben und zu verkaufen, und zwar bis zur Höhe von 10,0 % des Grundkapitals zum Zeitpunkt dieser Ermächtigung. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmalig oder mehrmals, ausgeübt werden. Der Erwerb kann auch durch von der Gesellschaft abhängige Konzernunternehmen oder für ihre Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des Handelns in eigenen Aktien ausgenutzt werden.

Bezüglich der Entwicklung des Eigenkapitals verweisen wir auf die "IFRS- Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2022".

Die Geschäftsanteile werden wie folgt gehalten:

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MBB SE: 75,5 %
Streubesitz: 24,5 %

18. Kapitalrücklagen

Die Kapitalrücklage beinhaltet den Nettoemissionserlös aus der am 26. September 2007 durchgeführten Kapitalerhöhung im Rahmen der Erstnotiz im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse in Höhe von 5.250 T€. Mit der Kapitalrücklage wurden die IPO-Kosten in Höhe von 442 T€ verrechnet. Außerdem enthält die Kapitalrücklage das Agio aus dem Erwerb von 18,3 % der Kommanditanteile der Blomberger Holzindustrie GmbH (vor Umwandlung am 18. Februar 2015 Blomberger Holzindustrie B. Hausmann GmbH & Co. KG) in Höhe von 2.516 T€. Mit der am 08. November 2010 beschlossenen Kapitalerhöhung wurde ein das Grundkapital übersteigender Emissionserlös in Höhe von 198 T€ abzüglich der Aufwendungen für die Kapitalerhöhung von 41 T€ der Kapitalrücklage zugeführt.

Mit Beschluss des Vorstands vom 28. Oktober 2011 wurde der bis zum 31. Dezember 2010 aufgelaufene Bilanzverlust im Abschluss zum 31. Dezember 2011 mit der Kapitalrücklage verrechnet.

19. Gewinnrücklagen

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 02. Juni 2022 wurde der Bilanzgewinn per 31.12.2021 in voller Höhe mit 2.318.272,57 € in die Gewinnrücklage eingestellt.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse verteilen sich auf folgende Regionen:

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2022 2021
T€ T€
Deutschland 29.555 30.395
EU 36.703 29.387
Sonstige 9.100 8.546
75.358 68.328

Prozentual ergibt sich damit die folgende Umsatzaufteilung nach Regionen:

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2022 2021
% %
Deutschland 39,2% 44,5%
EU 48,7% 43,0%
Sonstige 12,1% 12,5%
100,0% 100,0%

Umsätze mit mehr als 10,0 % Anteil am Gesamtkonzernumsatz erwirtschaftet der Delignit Konzern mit insgesamt zwei OEM-Konzernen, wobei an unterschiedliche Konzerngesellschaften geliefert und fakturiert wird. Die Umsätze resultieren dabei aus unterschiedlichen Produkten und Modellserien innerhalb der OEM-Konzerne. Die Umsätze mit diesen beiden Konzernen erreichen bei dem größten OEM-Kunden 37,3 % (Vj. 40,8 %) und bei dem zweitgrößten 33.5 % (Vj. 32,7 %).

Der Konzern erwirtschaftet Erlöse aus der Übertragung von Gütern zeitpunktbezogen. Auf eine eventuell notwendige zeitraumbezogene Realisierung wird aus Gründen der Wesentlichkeit verzichtet.

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt:

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2022 2021
T€ T€
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter 413 0
Erträge aus Währungsumrechnung 139 0
Erträge aus Weiterberechnungen 56 69
Erträge aus Schadensersatz und Versicherungsentschädigungen 4 9
Erträge aus früheren Geschäftsjahren 2 6
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen 0 421
Übrige Erträge 189 136
802 641

3. Materialaufwand

Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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2022 2021
T€ T€
Aufwendungen für Rohstoffe 29.749 26.005
Aufwendungen für Handelswaren 4.732 4.831
Frachtkosten 4.481 3.358
Fremdleistungen 2.264 2.775
Sonstiges Material und Energie 4.241 3.670
45.467 40.639

4. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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2022 2021
T€ T€
Löhne und Gehälter 13.993 14.662
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 3.128 3.082
17.121 17.744

Die Aufwendungen für Löhne und Gehälter enthalten Auflösungen aus den Rückstellungen und Inanspruchnahmen aus dem virtuellen Aktienoptionsprogramm für das Management in Höhe von 567 T€ (Vj. 756 T€, Zuführung). Wir verweisen bzgl. der Einzelheiten auf die Ausführungen zu den Bezügen des Vorstands im Abschnitt VII (Sonstige Pflichtangaben).

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Die Abschreibungen setzten sich wie folgt zusammen:

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2022 2021
T€ T€
Abschreibungen auf Sachanlagen 2.234 2.150
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 179 176
2.413 2.326

Wertanpassungen aus Wertminderungen oder Zuschreibungen von Vermögenswerten gemäß IAS 36 wurden in 2022 (wie im Vorjahr) nicht vorgenommen.

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:

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2022 2021
T€ T€
Instandhaltungsaufwendungen 2.592 3.325
Fremdleistungen 462 812
Recht und Beratung 671 759
Verwaltungskosten 378 294
Versicherungen 357 352
EDV Kosten 256 254
Entwicklungs- und Zertifizierungskosten 196 243
Reisekosten/​KFZ-Kosten 170 106
Werbungskosten 170 52
Miete, Pacht, Leasing 89 78
Gebühren und Beiträge 55 73
Telefon, Porto, Datenfernübertragung 45 54
Nebenkosten Geldverkehr 41 33
Zuführung zu Wertberichtigungen 10 25
Übrige 287 244
5.781 6.704

7. Zinsaufwendungen

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2022 2021
T€ T€
Bankzinsen 154 122
Sonstige Zinsen 55 26
209 148

8. Steuern

Die Steuern gliedern sich wie folgt:

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2022 2021
T€ T€
Ertragsteuern 1.090 764
Sonstige Steuern 65 66
1.155 830

Einzelangaben zu den gebildeten aktiven bzw. passiven latenten Steuern sind dem vorhergehenden Abschnitt zu entnehmen. Bei der Bildung der latenten Steuern wird ein einheitlicher Steuersatz von 30,0 % für die Konzerngesellschaften zugrunde gelegt.

Die Überleitungsrechnung zwischen dem Ertragssteueraufwand und dem Produkt aus bilanziellem Periodenergebnis und dem anzuwendenden Steuersatz des Konzerns für die Geschäftsjahre 2022 und 2021 stellt sich wie folgt dar:

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2022 2021
T€ T€
Ergebnis vor Steuern 3.992 3.233
Rechnerischer Ertragsteueraufwand (30,0 %) -1.198 -970
Steuerliche Hinzurechnungen/​Kürzungen 108 206
-1.090 -764

In den Ertragsteuern sind Erstattungen für Vorjahre in Höhe von 8 T€ (Vj. 37 T€) enthalten.

9. Ergebnis je Aktie

Bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie wird das den Inhabern von Stammaktien des Mutterunternehmens zuzurechnende Ergebnis durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl von Stammaktien, die sich während des Jahres im Umlauf befinden, geteilt. Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

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2022 2021
Den Inhabern von Stammaktien des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis 2.772 T€ 2.337 T€
Gewichtete durchschnittliche Anzahl von Stammaktien zur Berechnung des Ergebnisses je Aktie 8.193.900 8.193.900
Ergebnis je Aktie 0,34 € 0,29 €

10. Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Neben der Vergütung des Aufsichtsrates ergaben sich im Geschäftsjahr folgende Transaktionen:

Für erbrachte Dienstleistungen im Rahmen des Jahresabschlusses 2022, der Hauptversammlung, im Bereich der EDV, für das Versicherungswesen und im Rahmen von allgemeinen Beratungsleistungen sowie für die Unterstützung im Bereich des Berichtswesens erhielt die MBB SE im Jahr 2022 eine Vergütung in Höhe von 260.629,85 €.

Für erbrachte Dienstleistungen im Bereich EDV hat die DTS IT AG, Herford über ihre Tochtergesellschaft DTS Systeme GmbH, Herford im Berichtsjahr 11.029,00 € erhalten.

V. IFRS-Konzernkapitalflussrechnung

Erläuterungen zur IFRS-Konzernkapitalflussrechnung

Die IFRS-Konzernkapitalflussrechnung zeigt, wie sich die flüssigen Mittel des Delignit Konzerns durch Mittelzuflüsse und -abflüsse im Geschäftsjahr verändert haben. Entsprechend IAS 7 wird zwischen den Zahlungsströmen aus der laufenden Geschäfts- und Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Die in der IFRS-Konzernkapitalflussrechnung betrachtete Nettofinanzposition umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mittel, Guthaben bei Kreditinstituten, soweit sie innerhalb von drei Monaten (gerechnet vom Erwerbszeitpunkt) ohne nennenswerte Wertschwankungen verfügbar sind. Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden direkt, d. h. zahlungsbezogen, ermittelt. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird dagegen aus dem Periodenergebnis indirekt abgeleitet.

Während des Geschäftsjahres hat der Konzern (wie im Vorjahr) keine nicht zahlungswirksamen Investitions- und Finanzierungstätigkeiten vorgenommen.

VI. Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements

1. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Die im Konzern hauptsächlich bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten sind lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie lang- und kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten. Die wesentlichen finanziellen Vermögenswerte des Konzerns bestehen aus liquiden Mitteln, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den sonstigen Forderungen. Der Buchwert der im Konzernabschluss erfassten finanziellen Vermögenswerte abzüglich Wertminderungen stellt das maximale Ausfallrisiko dar. Er beträgt insgesamt 8.089 T€ (Vj. 6.668 T€). Geschäftsverbindungen werden lediglich mit kreditwürdigen Vertragspartnern eingegangen. Zur Bewertung der Kreditwürdigkeit, insbesondere von Großkunden, werden verfügbare Finanzinformationen sowie eigene Handelsaufzeichnungen herangezogen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegenüber einer Anzahl von über unterschiedlichen Branchen und Regionen verteilten Kunden. Ständige Kreditbeurteilungen werden hinsichtlich des finanziellen Bestands der Forderungen durchgeführt. Üblicherweise wird ein Zahlungsziel von 30 Tagen ohne Abzug gewährt. Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, welche zum Bilanzstichtag überfällig waren, wurden dann Wertberichtigungen gebildet, sofern wesentliche Veränderungen in der Kreditwürdigkeit der Kunden festgestellt wurden, offene Posten durch den Kunden angezweifelt wurden oder mit einer Zahlung der ausstehenden Beträge nach interner Würdigung, zum Beispiel durch ein erfolgloses Mahnverfahren begründet, nicht mehr gerechnet werden kann.

Zu den Fristigkeiten der finanziellen Verbindlichkeiten verweisen wir auf unsere Ausführungen unter Gliederungspunkt III. 13. "Verbindlichkeiten".

Die Bewertung der finanziellen Vermögenswerte und Schulden des Delignit Konzerns ist unter den Gliederungspunkten II. 11. "Finanzielle Vermögenswerte des Umlaufvermögens" und II. 16. "Finanzielle Verbindlichkeiten" in den Erläuterungen der allgemeinen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze dargestellt.

Von der Fair-value-Option macht der Konzern grundsätzlich keinen Gebrauch. Der Konzern verfügt weder am aktuellen noch am letzten Abschlussstichtag über zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte oder erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten. Derivate und Sicherungsgeschäfte wurden nicht eingegangen.

Neueinstufungen/​Umklassifizierungen wurden weder in 2022 noch in 2021 vorgenommen.

2. Kapitalrisikomanagement

Der Konzern steuert sein Kapital (Eigenkapital plus Schulden abzüglich flüssiger Mittel) mit dem Ziel, durch finanzielle Flexibilität seine Wachstumsziele bei gleichzeitiger Optimierung der Finanzierungskosten zu erreichen. Die diesbezügliche Gesamtstrategie ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Das Management überprüft die Kapitalstruktur mindestens halbjährlich. Dabei werden die Kapitalkosten, die gegebenen Sicherheiten sowie die offenen Kreditlinien und Kreditmöglichkeiten überprüft. Der Konzern unterliegt keinen extern auferlegten Kapitalanforderungen.

3. Finanzrisikomanagement

Die Überwachung des Finanzrisikos wird zentral durch das Management gesteuert. Die einzelnen Finanzrisiken werden mindestens vierteljährlich grundsätzlich überprüft.

Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Markt-, Liquiditäts- und Kreditrisiken. Das Kreditrisiko wird dadurch gesteuert, dass Geschäftsverbindungen grundsätzlich nur mit kreditwürdigen Vertragsparteien abgeschlossen werden. Des Weiteren werden zur Bewertung der Kreditwürdigkeit - insbesondere von Großkunden - Bewertungen von unabhängigen Ratingagenturen, andere verfügbare Finanzinformationen sowie eigene Handelsaufzeichnungen herangezogen. Die Kreditrisiken werden über Limits je Vertragspartner gesteuert, die jährlich überprüft und genehmigt werden. Darüber hinaus werden die Forderungsbeträge laufend überwacht, sodass der Delignit Konzern keinem wesentlichen Kreditrisiko ausgesetzt ist. Das maximale Ausfallrisiko ist auf den jeweiligen in der Bilanz ausgewiesenen Buchwert der Vermögenswerte begrenzt.

Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten von angemessenen Rücklagen, Kreditlinien bei Banken sowie die Überwachung und Pflege der Kreditvereinbarungen. Es erfolgt eine sorgfältige Planung von Zahlungsströmen sowie eine Abstimmung der tatsächlichen und prognostizierten Mittelzu- und -abflüsse. Das Management erwartet, dass der Konzern seine sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus operativen Cashflows und aus dem Zufluss der fällig werdenden finanziellen Vermögenswerte erfüllen kann.

4. Marktrisiken

Marktrisiken können sich aus Änderungen von Wechselkursen (Wechselkursrisiko) oder Zinssätzen (Zinsrisiko) ergeben. Aufgrund der geringen Relevanz der Wechselkursrisiken für den Konzern wurden diese nicht durch derivative Finanzinstrumente abgesichert. Die Steuerung erfolgt durch eine kontinuierliche Überwachung. Wechselkursrisiken werden weitgehend dadurch vermieden, dass der Konzern im Wesentlichen in Euro bzw. lokaler Währung fakturiert.

Der Konzern ist durch die Aufnahme von Finanzmitteln zu variablen Zinssätzen Zinsrisiken ausgesetzt. Das Risiko wird im Delignit Konzern durch ein angemessenes Verhältnis zwischen festen und variablen Zinsvereinbarungen gesteuert. Eine Absicherung durch Derivate (z. B. Zinsswaps oder Zinstermingeschäfte) erfolgt nicht. Zum Abschlussstichtag bestanden variabel verzinsliche Verbindlichkeiten in Höhe von 78 T€ (Vj. 1.363 T€). Falls die Zinsen ceteris paribus bei Unterstellung einer entsprechenden durchschnittlichen Verschuldung 2 Prozentpunkte höher (niedriger) gewesen wären, wäre das Vorsteuerergebnis um 2 T€ niedriger (höher) gewesen.

5. Zeitwertrisiko

Die nicht zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente des Delignit Konzerns umfassen in erster Linie Zahlungsmittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige Vermögenswerte, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten.

Der Buchwert der Zahlungsmittel kommt ihrem Zeitwert aufgrund der kurzen Laufzeit dieser Finanzinstrumente sehr nahe. Bei Forderungen und Schulden, denen normale Kreditbedingungen zugrunde liegen, kommt der auf historischen Anschaffungskosten beruhende Buchwert dem Zeitwert ebenfalls sehr nahe.

VII. Sonstige Pflichtangaben

1. Sonstige Pflichtangaben

Vorstand

Folgende Personen gehörten dem Vorstand der Delignit AG im Geschäftsjahr 2022 an:

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Markus Büscher, Dipl. Betriebswirt, Vorstandsvorsitzender (Bereiche strategische Entwicklung, Controlling, Personal, Recht, Einkauf, IT, Produktion, F&E, Investor Relations)

Thorsten Duray, Industriekaufmann, Vorstand (Bereiche Marketing und Vertrieb)

Aufsichtsrat

Folgende Personen gehörten dem Aufsichtsrat der Delignit AG im Geschäftsjahr 2022 an:

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Gert-Maria Freimuth, Aufsichtsratsvorsitzender (in gleicher Funktion auch vor der Neuwahl am 02. Juni 2022 angehörig) (auch: Stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der MBB SE, Berlin, Aufsichtsratsvorsitzender der DTS IT AG, Herford, Aufsichtsratsvorsitzender der Aumann AG, Beelen)

Dr. Christof Nesemeier, Mitglied des Aufsichtrates (bis 02. Juni 2022) (auch: Vorsitzender des Verwaltungsrats der MBB SE, Berlin, Aufsichtsratsvorsitzender der Friedrich Vorwerk Group SE, Tostedt und der Friedrich Vorwerk Management SE, Tostedt)

Anton Breitkopf, Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates (in gleicher Funktion auch vor der Neuwahl am 02. Juni 2022 angehörig) (auch: Mitglied des Verwaltungsrats der MBB SE, Berlin, sowie stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der DTS IT AG, Herford)

Bettina Hausmann, Mitglied des Aufsichtsrates (seit 02. Juni 2022)

2. Bezüge des Vorstands

Die Vergütung des Vorstands setzt sich aus einer fixen und variablen Komponente zusammen. Der Vorstand erhält zudem Auslagenerstattung gegen Beleg. Des Weiteren ist der Vorstand über eine Konzern-D&O-Versicherung mit einer Selbstbeteiligung und über eine Unfallversicherung mitversichert und der Vorstand erhält einen Zuschuss zur privaten Kranken- und Pflegeversicherung. Der Vorstand nutzt außerdem jeweils ein Firmenfahrzeug. Darüber hinaus erhalten die Vorstände eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall von bis zu 6 Wochen. Weitere Leistungen (z.B. Altersgeldansprüche, Direktzusagen oder Abfindungen) sind nicht vereinbart.

Virtuelles Aktienoptionsprogramm

Es laufen für den Vorstand aktuell zwei virtuelle Aktienoptionsprogramme

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Aktienoptionsprogramm I (Vorstandsverträge 2013)

Aktienoptionsprogramm II Vorstandsverträge 2017)

Aktienoptionsprogramm I (Vorstandsverträge 2013)

Für das virtuelle Aktienoptionsprogramm I (Vorstandsverträge 2013) waren sämtliche der ursprünglich gewährten 300.000 virtuellen Aktienoptionen bereits zum Ende des Geschäftsjahres 2018 zugeteilt und ausübungsreif. Von den Vorständen wurden bis zum 31. Dezember 2022 insgesamt 290.000 Aktienoptionen ausgeübt, sodass sich aus dem Aktienoptionsprogramm I ein verbleibender Anspruch von 10.000 Stück ergibt. Bei einem Startkurs von 1,30 € sowie einem relevanten Ausübungskurs zum 31. Dezember 2022 von 5,9430 € ergibt sich ein verbleibender Wert des Aktienoptionsprogramms in Höhe von 46.429,51 €.

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Gesamt Zugeteilt Ausübungsreif Ausgeübt Verbleibend
Anzahl gewährte virtuelle Aktien 300.000 300.000 300.000 290.000 10.000
Startkurs 1,3000 €
Ausübungskurs zum 31. Dezember 2022 5,9430 €
Differenz aus Startkurs und Ausübungskurs zum 31. Dezember 2022 4,6430 €
Wert des Aktienoptionsprogramms I zum 31. Dezember 2022 46.429,51 €

Aktienoptionsprogramm II (Vorstandsverträge 2017)

Aus dem virtuellen Aktienoptionsprogramm II (Vorstandsverträge 2017) wurden im Geschäftsjahr 2022 zusätzliche 60.000 Aktien gewährt, so dass zum 31. Dezember 2022 300.000 der insgesamt gewährten 300.000 virtuellen Aktienoptionen zugeteilt worden sind und 255.000 Aktienoptionen ausübungsreif (pro rata) waren. Von den Vorständen wurden bis zum 31. Dezember 2022 60.000 Aktienoptionen ausgeübt, sodass sich aus dem Aktienoptionsprogramm II ein verbleibender Anspruch von 195.000 Stück ergibt. Bei einem Startkurs von 5,82 € sowie einem relevanten Ausübungskurs zum 31. Dezember 2022 von 5,9430 € ergibt sich ein aktueller Wert des Aktienoptionsprogramms in Höhe von 23.975,41 €.

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Gesamt Zugeteilt Ausübungsreif (pro rata) Ausgeübt Verbleibend
Anzahl gewährte virtuelle Aktien 300.000 300.000 255.000 60.000 195.000
Startkurs 5,8200 €
Ausübungskurs zum 31. Dezember 2022 5,9430 €
Differenz aus Startkurs und Ausübungskurs zum 31. Dezember 2022 0,1230 €
Wert des Aktienoptionsprogramms II zum 31. Dezember 2022 23.975,41 €

Der beizulegende Wert beider virtueller Aktienoptionsprogramme betrug nach IFRS 2 zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 somit insgesamt 70.405,00 €. Nach Abzug der bereits im Vorjahr zum 31. Dezember 2021 festgestellten und bilanzierten Rückstellungen in Höhe von 795.759,00 € und unter Berücksichtigung der im Geschäftsjahr 2022 realisierten und ausgeübten 60.000 Aktienoptionen (zum Ausübungskurs 8,453 € mit einem Ausschüttungsbetrag von 157.955,00 €) ergibt sich für das Geschäftsjahr 2022 daher eine Reduzierung der Rückstellungen für die Aktienoptionsprogramme I und II in Höhe von kumuliert 725.354,00 €. Die Rückstellungen für die verbleibenden Optionen beider Vorstandsmitglieder werden im Bereich der Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die ertragswirksame Reduzierung der Rückstellung aus den Ansprüchen der Optionsprogramme ist in Höhe von 567.399,00 € kostenmindernd in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst (Vorjahr: Aufwand in Höhe von 752.010,95 €).

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2022 2021
T€ T€
Fixgehalt 480 430
Geschäftsjahresbonus 241 193
Virtuelles Aktienoptionsprogramm -567 752
Gesamtbezüge des Vorstands 154 1.375

3. Transaktionen zwischen nahestehenden Unternehmen und Personen

a) Nahestehende Unternehmen

Die Delignit AG ist eine abhängige Gesellschaft im Sinne von § 17 AktG. Beherrschende Gesellschaft ist die MBB SE, Berlin (HRB 165458, Amtsgericht Berlin-Charlottenburg). Ein Beherrschungsvertrag besteht nicht.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen und nicht einbezogenen verbundenen Unternehmen sind als nahestehende Unternehmen zu betrachten. Geschäftsvorfälle zwischen dem Unternehmen und seinen Tochterunternehmen wurden im Wege der Konsolidierung eliminiert und werden in dieser Anhangsangabe nicht erläutert bzw. sind von untergeordneter Bedeutung und branchenüblich.

b) Vorstand

Es wird auf die Ausführungen zu den Bezügen des Vorstands verwiesen. Außer den genannten Bezügen wurden keine Geschäfte mit dem Delignit Konzern getätigt.

c) Aufsichtsratsmitglieder der Delignit AG

Die Aufsichtsratsmitglieder haben im Geschäftsjahr 2022 fixe Vergütungen in Höhen von 45 T€ erhalten. Die fixe Vergütung verteilt sich auf die Mitglieder wie folgt:

Die Aufsichtsräte haben folgende Vergütung für 2022 erhalten:

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Vorsitzender, Gert-Maria Freimuth, 20 T€

Stellvertretender Vorsitzender, Anton Breitkopf, 15 T€

Mitglied, Dr. Christof Nesemeier, 5 T€ (Mitglied bis 02. Juni 2022)

Mitglied, Bettina Hausmann, 5 T€ (Mitglied seit 02. Juni 2022)

4. Anzahl der Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr 2022 waren durchschnittlich und zum Stichtag beschäftigt:

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2022 2021
Mitarbeiter [Durchschnitt] 433 386
Mitarbeiter [Stichtag] 457 391

5. Kosten Abschlussprüfer

Das für den Abschlussprüfer im Geschäftsjahr 2022 erfasste Honorar gliedert sich wie folgt:

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2022 2021
T€ T€
a) Abschlussprüfung 59 56
b) Steuerberatung 0 24
59 80

6. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Zum gegenwärtigen liegen keine wesentlichen Ereignisse vor, die den Geschäftsverlauf finanziell unvorhergesehen erheblich beinträchtigen. Hiermit wird auf die Ausführungen im Lagebericht verwiesen.

7. Gewinnverwendung

Über die Verwendung des Bilanzgewinns des Jahresabschlusses der Delignit AG des Jahres 2022 in Höhe von 1.446.218,64 € werden Vorstand und Aufsichtsrat in der am 23. März 2023 stattfindenden Aufsichtsratssitzung beraten. Der Vorstand hat am 13. März 2023 beschlossen, der Hauptversammlung und dem Aufsichtsrat den Vorschlag zu unterbreiten, den zur Verfügung stehenden Bilanzgewinn in Höhe von 1.446.218,64 € zu einem Teil von 409.695,00 € an die Aktionäre zu verteilen und den verbleibenden Teil von 1.036.523,64 € auf neue Rechnung vorzutragen. Damit soll eine Dividende von fünf Eurocent pro dividendenberechtigte Aktie ausgeschüttet werden.

 

Blomberg, den 23. März 2023

Markus Büscher, Vorstandsvorsitzender

Thorsten Duray, Vorstand

Entwicklung des IFRS-Konzernanlagevermögens zum 31. Dezember 2022 der Delignit AG, Blomberg

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Gesamte Anschaffungs und Herstellungskosten Zugänge des Geschäftsjahres Umbuchung Abgänge des Geschäftsjahres
T€ T€ T€ T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.951 34 0 0
2. Aktivierte Entwicklungskosten 761 189 0 0
3. Geschäfts- oder Firmenwert 1.000 0 0 0
4. Konzern Geschäfts- oder Firmenwert 2.178 0 0 0
5. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0
5.890 223 0 0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 15.938 119 0 0
2. Technische Anlagen und Maschinen 24.595 1.735 884 85
3. Andere Anlage, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.856 739 280 1
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.164 9 -1.164 0
48.551 2.601 0 86
Finanzanlagen 0 0 0 0
54.442 2.824 0 86
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Abschreibung in ihrer gesamten Höhe Buchwert am Ende des Geschäftsjahres Buchwert am Ende des Vorjahres Abschreibungen des Geschäftsjahres
T€ T€ T€ T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.209 776 922 179
2. Aktivierte Entwicklungskosten 761 189 0 0
3. Geschäfts- oder Firmenwert 1.000 0 0 0
4. Konzern Geschäfts- oder Firmenwert 0 2.178 2.178 0
5. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0
2.970 3.144 3.100 179
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 10.703 5.354 5.471 237
2. Technische Anlagen und Maschinen 19.928 7.201 5.865 1.198
3. Andere Anlage, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.820 1.053 835 799
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 9 1.164 0
37.451 13.617 13.335 2.234
Finanzanlagen 0 0 0 0
40.421 16.760 16.435 2.413

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Delignit AG

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Delignit AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Delignit AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

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die Versicherung nach § 297 Abs. 2 Satz 4 HGB zum Konzernabschluss und die Versicherung nach § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB zum Konzernlagebericht.

die übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks

die Ausführungen im Lagebericht unter Kapitel 10 "Nachhaltigkeit und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren"

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender

geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Düsseldorf, den 23. März 2023

RSM GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Grote, Wirtschaftsprüfer

Elpel, Wirtschaftsprüfer