Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG

Jena

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

Grundlagen des Unternehmens und Wirtschaftsbericht

Strategie und Positionierung

Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (DEWB) ist eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft, die ihren Investitionsfokus auf das Asset Management und Geschäftsmodelle legt, die entscheidend zur Digitalisierung dieses Wirtschaftszweiges beitragen. Durch die aktive Entwicklung ihrer Portfoliounternehmen während des Beteiligungszeitraums soll deren Wert gesteigert werden. Die DEWB hat in den letzten 20 Jahren über 390 Millionen Euro in 60 Unternehmen investiert und bei 48 Exits, darunter neun Börsengängen, mehr als 500 Millionen Euro realisiert.

Im Mittelpunkt der Strategie steht die Kernbeteiligung Lloyd Fonds AG, die sich zu einem führenden bankenunabhängigen Multi Asset-Manager entwickelt. Mit einem opportunistischen Buy and Build-Ansatz beteiligt sich DEWB darüber hinaus an komplementären Geschäftsmodellen und Technologien für Kapitalanlage, Vermögensverwaltung sowie deren Vertrieb. Diese sollen Synergien und einen Mehrwert für den Erfolg des Gesamtportfolios liefern, sich aber auch selbstständig entwickeln können und dadurch eine eigene Exit-Perspektive bieten.

Als börsennotierte Aktiengesellschaft ist die DEWB nach dem Evergreen-Modell langfristig orientiert. Eine Beteiligung der DEWB erfolgt phasenunabhängig und auf unbestimmte Zeit. Zielunternehmen können privat gehalten oder börsennotiert sein. Grundsätzlich werden Beteiligungsquoten über 25 Prozent angestrebt. Die jeweilige Beteiligungshöhe ist jedoch abhängig von Geschäftsmodell, Entwicklungsstand, Risikoprofil sowie Bewertung und Handelbarkeit des Zielunternehmens. Die Investitionsbeträge der DEWB liegen dabei in der Regel zwischen einer und sieben Millionen Euro, können diese aber in Einzelfällen auch übersteigen. Wertentwicklungen können sowohl durch Beteiligungsverkäufe als auch über langfristige Ausschüttungsmodelle realisiert werden. Zurückfließende Mittel werden grundsätzlich reinvestiert.

Durch Steigerung des Beteiligungswertes soll in den nächsten fünf Jahren eine Portfoliogröße von 100 Millionen Euro erreicht werden. Damit soll die Marktposition der DEWB weiter gestärkt und die Rendite auf das investierte Kapital mit einer optimierten Kostenstruktur und der verbesserten Risikodiversifikation durch eine höhere Anzahl von Beteiligungen gesteigert werden. Zudem wird durch eine Akzentuierung hin zu einem langfristigen Ausschüttungsmodell, insbesondere in Bezug auf die Kernbeteiligung Lloyd Fonds, eine Verstetigung der Mittelzuflüsse angestrebt.

Entwicklung des Beteiligungsmarktes

Der positive Trend im Beteiligungsmarkt setzte sich auch im Berichtsjahrfort. 2019 war nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ein Rekordjahr für die Branche. Sowohl bei Investitionen als auch im Fundraising wurden neue Höchststände erreicht. Insgesamt investierten Beteiligungsgesellschaften mit 14,3 Milliarden Euro rund 20 Prozent mehr in Deutschland als im Vorjahr. Schon 2017 und 2018 wurden mit Investitionen von 11,7 Milliarden Euro beziehungsweise 12,0 Milliarden Euro zwischenzeitliche Höchstwerte verzeichnet. Insgesamt finanzierten sich im Berichtsjahr rund eintausend Unternehmen mit Beteiligungskapital.

Wesentlicher Treiber des Wachstums war erneut das Buy-Out-Segment. Hier erreichten die Investitionen mit 10,6 Milliarden Euroerstmals in der Geschichte einen zweistelligen Milliarden-Wert undübertrafen die bereits investitionsstarken Vorjahre (2017: 8,4 Milliarden Euro, 2018: 8,3 Milliarden Euro) um rund ein Viertel. Maßgeblich waren einige sehr große Transaktionen, wie die Übernahmen von Ifco Systems, Röhm, Robert Bosch Packaging, Adco, AutoScout24 und Axel Springer. Bei den in der Regel mittelstandsorientierten Minderheitsbeteiligungen für Wachstums-, Replacement- und Turnaround-Finanzierungen gingen die Investitionen von noch 2,2 Milliarden Euro in 2018 auf 1,9 Milliarden Euro in 2019 hingegen leicht zurück.

Weiterhin investitionsfreudig zeigten sich 2019 die Venture Capital-Gesellschaften. Nachdem bereits in den letzten Jahren ein klarer Aufwärtstrend bei den Risikokapitalinvestitionen zu erkennen war, stiegen die Venture Capital-Finanzierungen 2019 auf 1,7 Milliarden Euro (2018: 1,5 Milliarden Euro). Rund 570 Startups und junge Unternehmen wurden finanziert. Dies entspricht rund 60 Prozent aller im Jahresverlauf finanzierten Unternehmen. Die gute Entwicklung spricht für die Attraktivität deutscher Startups, wenngleich der Abstand zu den USA und Asien weiterhin groß ist. Trotz einer zunehmenden Reife der Venture Capital-Szene in Deutschland sind es zudem nach wie vor ausländische Venture Capital-Gesellschaften, die den Großteil der Mittel in Deutschland bereitstellen.

Auch die deutschen FinTech-Unternehmen konnten laut einer Studie des Beratungshauses Barkow Consulting im Berichtsjahr erneut Rekordinvestitionen einwerben. FinTechs sicherten sich mehr als jeden vierten Euro für Eigenkapital in Deutschland. Das Gesamtfinanzierungsvolumen deutscher FinTechs überstieg 2019 die drei Milliardenmarke und lag damit fast doppelt so hoch wie noch im Vorjahr (2018: 1,6 Milliarden Euro), hierin enthalten sind neben Eigenkapital auch Fremdfinanzierungen und M&A-Transaktionen. Klassische Investments ins Eigenkapital erreichten mit rund 1,7 Milliarden Euro ebenfalls einen Höchstwert (2018: 1,2 Milliarden Euro). Die Zahl der finanzierten Unternehmen stieg von 153 in 2018 auf 184 im Berichtsjahr.

Der größte Anteil der FinTech-Finanzierungen 2019 entfiel auf die Versicherungsbranche. In die sogenannten InsurTechs floss 2019 mit rund 442 Millionen Euro fast dreimal soviel Eigenkapital als im Vorjahr. Hierzu zählen die digitalen Versicherer Friday (Kfz-Versicherungen) und Ottonova (private Krankenversicherungen) oder Wefox, ein Online-Marktplatz für Versicherungs- und Finanzprodukte. FinTechs der Finanzaggregation, also Unternehmen für Kontodienstleistungen, zu denen Challenger-Banken wie N26 zählen, konnten rund 433 Millionen Euro an Eigenkapital einsammeln und lagen damit nur knapp dahinter auf Platz zwei. FinTechs mit Lösungen für Geldanlagen und Asset Management folgtenmit 242 Millionen Euro 2019 auf Platz drei. Hier stiegen die Finanzierungen um rund 65 Prozent im Vorjahresvergleich.

Treiber des Anstiegs bei den FinTech-Investments waren auch 2019 wenige besonders große Transaktionen. Die zehn größten Finanzierungen des Jahres vereinten bereits mehr als eine Milliarde Euro auf sich, was 61 Prozent des gesamten Investitionsvolumens des Jahres entspricht. Damit setzte sich der Konsolidierungstrend bei den Finanzierungen fort. Von insgesamt 4,7 Milliarden Euro, die seit 2012 im FinTech-Segment investiert wurden, ging nach Ergebnissen der comdirect FinTech-Studie 2019 mit 2,3 Milliarden Euro fast die Hälfte an nur zwanzig Unternehmen. Abseits der Spitzengruppe verteilten sich die restlichen 2,4 Milliarden Euro auf 345 weitere Unternehmen. Insgesamt gab es Ende des dritten Quartals 2019 fast 900 FinTechs in Deutschland, von denen rund zwei Drittel bisher noch ohne Beteiligungskapital agieren. In diesem Umfeld bieten sich fokussierten Investoren selektiv attraktive Beteiligungschancen.

Portfolio

Das Portfolio der DEWB zählt zum 31. Dezember 2019 im Wesentlichen vier operativ tätige Beteiligungen (31. Dezember 2018: fünf), deren Wertansatz 28,3 Millionen Euro (31. Dezember 2018: 24,2 Millionen Euro) beträgt. Im Berichtsjahr investierte die DEWB im Saldo 1,5 Millionen in das Portfolio. Die Investitionen betrafen die Beteiligungen Lloyd Fonds AG und MueTec GmbH.

Die börsennotierten Beteiligungen der DEWB werden in der hundertprozentigen Tochter DEWB Effecten GmbH gehalten. Neben der Beteiligung Lloyd Fonds AG und NOXXON Pharma N.V. wurde zum Jahresende 2019 auch die Beteiligung Decimo GmbH anlässlich des Mergers mit der börsennotierten aifinyo AG auf die DEWB Effecten GmbH übertragen. Die Übertragung erfolgte zu der mit aifinyo vereinbarten Bewertung. Damit wurde ein bilanzieller, nicht liquiditätswirksamer Ergebniseffekt in Höhe von 3,1 Millionen Euro erzielt. Der Merger wurde durch Einbringung der Decimo GmbH in die aifinyo AG gegen Aktien kurz nach dem Abschlussstichtag vollzogen.

Mit Insolvenz der LemnaTec GmbH wurde eine Wertberichtigung des gesamten Beteiligungsbuchwerts in Höhe von 1,4 Millionen Euro vorgenommen. Das Unternehmen hatte am 18. Juni 2019 wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Vorausgegangen waren Verzögerungen bei geplanten Großaufträgen, ohne die die Finanzierung der Gesellschaft nicht mehr sichergestellt war. Bemühungen der Investoren um eine externe Überbrückungsfinanzierung blieben in der dafür notwendigen Frist ohne Erfolg. LemnaTec befand sich seit der Neuausrichtung der DEWB nicht mehr im Investitionsfokus der Gesellschaft. Aufgrund der schleppenden Geschäftsentwicklung in den vorangegangenen Geschäftsjahren, hatte die DEWB bereits 2018 den Großteil des Beteiligungsbuchwerts wertberichtigt. Nach einer zwischenzeitlichen Fortführung der LemnaTec in Eigenverwaltung wurde der Geschäftsbetrieb im August 2019 im Rahmen eines Asset Deals veräußert. Aus der Verwertung sind keine Rückflüsse an die DEWB zu erwarten.

Mit Abschluss der Liquidation der Nanotron Technologies Ltd. in 2019 wird diese nicht mehr in den Beteiligungen geführt. Die Nanotron Technologies Ltd., London, war die Beteiligungsholding der operativ tätigen Nanotron Technologies GmbH, Berlin, die im Geschäftsjahr 2018 an die australische Sensera Ltd. veräußert wurde.

Nachfolgende Darstellung zeigt die wesentlichen Beteiligungen der DEWB zum Ende des Geschäftsjahres 2019. Im Segment Digital Finance werden die Beteiligungen geführt, die im neuen Investitionsfokus liegen. Für die Beteiligungen unter Sonstige sucht DEWB mittelfristig wertoptimierte Exits, deren Rückflüsse im neuen Fokus reinvestiert werden sollen. sucht DEWB mittelfristig wertoptimierte Exits, deren Rückflüsse im neuen Fokus reinvestiert werden sollen.

Beteiligungen der DEWB zum 31. Dezember 2019

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Anteil
in Prozent
Digital Finance
Lloyd Fonds AG * 22,3
Decimo GmbH * 19,9
Sonstige
MueTec GmbH 92,0
NOXXON Pharma N.V. * 2,2

* gehalten über DEWB Effecten GmbH

Entwicklung der Beteiligungen

Die DEWB-Kernbeteiligung Lloyd Fonds AG hat den im Rahmen ihrer "Strategie 2019+" begonnenen Unternehmensumbau vom Anbieter geschlossener Fonds-Strukturen zu einem Asset Manager für liquide Investments und offene Publikumsfonds in den zurückliegenden Monaten konsequent und mit hoher Geschwindigkeit vorangetrieben. Ziel ist es, Lloyd Fonds als innovativen Qualitätsführer im Fonds- und Vermögensmanagement in Deutschland zu positionieren.

Für die Finanzierung der Neuausrichtung kann Lloyd Fonds auf substanzielle Cashflows aus ihrem Altgeschäft zurückgreifen, das mit 39 noch laufenden Fonds für Schiffe, Immobilien und Britische Kapitallebensversicherungen wesentliche Ergebnisbeiträge aus Dienstleistungsgebühren und Erfolgsbeteiligungen generiert. Im neuen Geschäftsmodell setzt das Unternehmen auf den Aufbau eigener Publikumsfonds mit eigenem Asset Management und individueller, direkter Vermögensverwaltung sowie innovative digitale Technologien zur Fondsallokation, darunter ein eigener Portfolio-Algorithmus und eine neue digitale Asset Management-Plattform.

Mit der Verpflichtung des bisherigen DEKA-Geschäftsführers Michael Schmidt als Chief Investment Officer (CIO) hat die Lloyd Fonds ihr Management weiter verstärkt. Michael Schmidt übernahm zum 1. April 2019 auf Vorstandsebene die Verantwortung für das operative Asset-Management. Mit der zusätzlichen Verpflichtung von vier Aktien- und Rentenspezialisten konnte die Lloyd Fonds ihre Kompetenz im Fondsmanagement weiter ausbauen. Das Team verfügt über einen erfolgreichen Track Record bei namhaften Vermögensverwaltern, wie DJE Kapital und Union Investment. Im ersten Halbjahr wurden neue Vertriebsstandorte an den Finanzplätzen München und Frankfurt eröffnet und die ersten Aktien-, Misch- und Rentenfonds der eigenen aktiv gemanagten Publikumsfondslinie aufgelegt. Im Mai startete der breite Publikumsvertrieb der ersten vier Fonds, die bereits Zuflüsse von 70 Millionen Euro verzeichneten.

Die Übernahme von 90 Prozent der Geschäftsanteile des Hamburger Vermögensverwalters Lange Assets & Consulting GmbH war ein erster akquisitiver Schritt bei der Umsetzung der Wachstumsstrategie. Lange Assets betreut vermögende Privatkunden, Family Offices und Stiftungen und verwaltet ein Volumen von rund 350 Millionen Euro. Das Unternehmen wurde 2005 von den Hamburger Kaufleuten Axel Sven Springer, John Jahr, Rechtsanwalt Oliver Heine und dem geschäftsführenden Gesellschafter Thomas Lange gegründet, die mit der Übernahme Aktionäre der Lloyd Fonds wurden. Die Hauptversammlung der Lloyd Fonds wählte Oliver Heine zudem in den Aufsichtsrat. Oliver Heine ist seit 15 Jahren auch Mitglied des Aufsichtsrats der Axel Springer SE. Mit Thomas Lange und seinem Team gewann Lloyd Fonds einen erfahrenen Vermögensverwalter, der in der Branche einen erstklassigen Ruf genießt. Er erweitert das Lloyd-Netzwerk und ermöglicht einen noch breiteren Zugang zu vermögenden privaten und institutionellen Kunden. Neben der Vermögensverwaltung für private und institutionelle Kunden ist Lange Assets auch bei der Fondsberatung für zwei geldmarktnahe Publikumsfonds erfolgreich, die als ideale Ergänzung Bestandteil der Lloyd Fonds-Linie wurden.

Einen noch bedeutenderen Meilenstein legte die Lloyd Fonds mit der Übernahme von 90 Prozent der Geschäftsanteile der Hamburger SPSW Capital GmbH. Hierzu schlossen beide Unternehmen im April 2019 einen Einbringungsvertrag, der nach der erfolgreichen Platzierung einer Barkapitalerhöhung über acht Millionen Euro zur Finanzierung der Barkomponente des Kaufpreises im Dezember 2019 vollzogen wurde. Für die verbleibenden zehn Prozent der Gesellschaftsanteile wurden beiderseitige Optionsrechte eingeräumt, die frühestens ab 2024 ausgeübt werden können. Die Akquisition der SPSW Capital führte für Lloyd nicht nur zu einem weiteren sprunghaften Anstieg des verwalteten Vermögens um rund 650 Millionen Euro, sondern ist eine ideal zur Strategie passende Ergänzung. Die Lloyd Fonds gewinnt mit der Übernahme hochkarätige Fondsmanager und Unternehmerpersönlichkeiten, einen strategisch ideal passenden Investmentansatz und erfolgreiche, vielfach ausgezeichnete Fonds als weitere Ergänzung der eigenen Produktpalette. Zusammen mit Lange Assets sowie den eigenen neuen Fonds betreut Lloyd Fonds nach Vollzug der Übernahmen bereits Ende 2019 ein verwaltetes Vermögen von über einer Milliarde Euro im neuen Geschäftsfeld.

Bis 2023 plant Lloyd Fonds, auch durch weitere Akquisitionen, das verwaltete Vermögen auf über sieben Milliarden Euro zu steigern. Fünf Milliarden davon sollen im aktiven Fondsmanagement und dem auf einem eigenentwickelten Algorithmus basierten Digitalen Asset Management verwaltet werden. Weitere zwei Milliarden Euro sollen in der direkten Vermögensverwaltung aufgebaut werden.

Mit Vollzug der SPSW-Transaktion wurde Achim Plate zum 1. Januar 2020 in den Vorstand der Lloyd bestellt. Als Vorstandsvorsitzender verantwortet er maßgeblich die Weiterentwicklung und Umsetzung der Wachstumsstrategie und das digitale Segment LF-System. Mit Vollzug haben Achim Plate und Henning Soltau ihre Mandate als Aufsichtsräte der Lloyd Fonds niedergelegt. Ihnen folgte unter anderem Jörg Ohlsen, der nach Niederlegung des Aufsichtsratsmandats von Achim Plate bei DEWB in 2020 auch in den Aufsichtsrat der DEWB bestellt wurde.

Trotz ihrer Beteiligung an der Barkapitalerhöhung der Lloyd Fonds im Dezember 2019 verwässerte die DEWB in Folge der Kapitalmaßnahmen für die Akquisitionen auf eine Beteiligungsquote von 22,3 Prozent.

Nach Fertigstellung der eigenen Technologieplattform lag der Fokus des Factoring-FinTechs Decimo GmbH im abgelaufenen Geschäftsjahr auf einem zügigen Ausbau des Finanzierungsvolumens als Grundlage für die Generierung von Provisionserträgen. Um sich dabei schneller ein höheres Volumenpotenzial zu erschließen, arbeitet Decimo verstärkt mit Plattformpartnern und Vertriebsmultiplikatoren für größere Kundengruppen zusammen. Beispielhaft dafür ist die Kooperation mit dem Versicherungskonzern AXA, für dessen Firmenkunden Decimo exklusiv ihre digitalen Lösungen für das Factoring anbietet.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden über die Plattformder Decimo mehr als100.000 Rechnungen angekauft. Dies entspricht einem Anstieg von knapp 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Gesamtrechnungsvolumen wurde dabei im Vergleich zu2 018 um circa 60 Prozent auf fast 50 Millionen Euro gesteigert. Bei einem durchschnittlichen Provisionssatz von 3,6 Prozent erzielte Decimo damit Provisionserträge von rund 1,6 Millionen Euro.

Aus strategischen Überlegungen heraus evaluierte Decimo im abgelaufenen Geschäftsjahr auch Kooperationen mit Wettbewerbern und innovativen Anbietern alternativer Finanzierungskonzepte. Eine besonders attraktive Option mündete in dem im Juni 2019 bekannt gegebenen Zusammenschluss mit der aifinyo AG. Im Zuge eines Mergers, der technisch als Sacheinlage der Decimo in die aifinyo erfolgte, erhielten die Gesellschafter der Decimo 25 Prozent an der aifinyo Gruppe.

Die formalen und rechtlichen Vorrausetzungen für die Transaktion wurden im Jahresverlauf 2019 geschaffen. Unter anderem führte Decimo eine Kapitalerhöhung zur Ablösung alter Gesellschaftervereinbarungen und Mitarbeiterbeteiligungen durch, in Folge der sich die Beteiligungsquote der DEWB auf 19,9 Prozent reduzierte. Die Handelsregistereintragung der Sachkapitalerhöhung der aifinyo für die Einbringung der Decimo als letzte Vollzugsvoraussetzung erfolgte dann kurz nach dem Berichtsstichtag im Januar 2020.

Die im m:access notierte aifinyo Gruppe ist ein bankenunabhängiger Finanzierungsdienstleister. Mit individuellen Finanzierungslösungen im Bereich Factoring, Finetrading, Leasing und Inkasso adressiert aifinyo seit Gründung 2012 eine sehr ähnliche Kundengruppe wie Decimo. 2019 wickelte aifinyo ein Finanzierungsvolumen von rund 270 Millionen Euro ab, nach rund 214 Millionen Euro im Vorjahr. Auch in der Wachstumsstrategie der aifinyo spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle.

Aus der Zusammenführung der beiden sehr komplementär aufgestellten Unternehmen versprechen sich Management und Investoren hohe Synergien. Die etablierte aifinyo Gruppe mit innovativen Ansätzen für das klassische Finanzierungsgeschäft und Decimos in den letzten Jahren erfolgreich erprobte Technologieplattform sind ein Paradebeispiel für die Kombination von "Fin" und "Tech". Der Zusammenschluss ist damit ein konsequenter Schritt für eine noch schnellere Unternehmensentwicklung. Mit bereits gemeinsam über 2.000 aktiven Kunden und einem jährlichen Transaktionsvolumen von deutlich über 300 Millionen Euro macht das zusammengeführte Unternehmen einen großen Sprung im Wettbewerb.

Decimo wird sich im gemeinsamen Unternehmen auf die weitere Technologieentwicklung konzentrieren. Prof. Dr. Roland Fassauer, Co-Gründer und technologischer Kopf der Decimo, wird dafürkünftig als Vorstand der aifinyo AG verantwortlich zeichnen. Ziel ist es, eine Plattform rund um das Thema Liquidität zu entwickeln, mit der auch andere Finanzierungsformen prozessiert werden können.

Die aifinyo Gruppe will sich damit mittelfristig zu einem führenden bankenunabhängigen digitalen Finanzierungsdienstleister für den Mittelstand entwickeln. In diesem Segment adressiert aifinyo rund fünf Millionen potenzielle Kunden mit einem jährlichen Umsatzpotenzial von acht Milliarden Euro. Für den Ausbau des Geschäfts sind neben dem organischen Wachstum auch Akquisitionen im Rahmen einer erwarteten Marktkonsolidierung eine Option. Die Wachstumsstrategie soll dafür auch durch Ausbau des Freefloats und der Handelbarkeit der bisher nur im Freiverkehr der Münchner Börse notierten Aktie unterstützt werden. Hierfür ist die Verstärkung der Kapitalmarktpräsenz sowie ein XETRA-Listing und die Mandatierung eines Liquiditätssponsors geplant.

Für DEWB stellt die Einbringung der Decimo gegen Aktien der aifinyo eine Werthebung dar, die zu einem Ergebnisbeitrag von 3,1 Millionen Euro führt. Durch Übertragung der Decimo an die DEWB Effecten GmbH im Vorfeld der Lieferung der aifinyo-Aktienwurde dieser in 2019 realisiert. Mit Vollzug der Transaktion hält die DEWB rund fünf Prozent an der aifinyo AG. Mit dem Einbringungsvertrag haben die Gesellschafter der Decimo und Altaktionäre der aifinyo ein zweijähriges Soft Lockup sowie gemeinsame Mitverkaufsrechte und -pflichten vereinbart. Zusätzlich soll die DEWB als gemeinsame Vertreterin der Aktionärsgruppe der ehemaligen Decimo-Gesellschafter einen Platz im Aufsichtsrat der aifinyo erhalten.

Die MueTec GmbH konnte sich 2019 dem Rückgang der Halbleiterkonjunktur nicht entziehen. Infolge einer Abkühlung der Weltwirtschaft, zunehmender Unsicherheiten, unter anderem wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie eines Preisverfalls für Speichersank der weltweite Umsatz der Halbleiterunternehmen laut Marktforschungsinstitut Gartner 2019 um gut zwölf Prozent. Einzelne Marktsegmente, wie der für DRAM-Speicher verzeichneten Einbrüche um bis zu38 Prozent. Diese Entwicklung hatte massive negative Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft der Halbleiterhersteller und damit die Nachfrage im Ausrüstergeschäft. Laut Branchenverband SEMI verzeichnete der Equipment-Markt einen massiven Einbruch zum Jahresanfang um gut 20 Prozent. Mit einer Belebung im zweiten Halbjahr betrug der Rückgang rund zehn Prozent für das Gesamtjahr.

In diesem Umfeld sah sich auch MueTec einer fallenden Nachfrage ausgesetzt. Die Zurückhaltung der Kunden führte zu Verzögerungen von angekündigten Auftragseingängen die trotz einer Entspannung des Marktes im Jahresverlauf dann nicht mehr wie geplant abgearbeitet werden konnten. Mit einer Gesamtleistung auf Vorjahresniveau von rund acht Millionen Euro wurde das Wachstumsziel 2019 klar verfehlt. Durch eine Verbesserung der Margen konnte das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) jedoch um rund 20% auf 1,2 Millionen Euro verbessert werden.

Mit Anziehen der Nachfrage zum Ende des Berichtsjahrs und den wieder positiven Prognosen der Marktforschungsinstitute ist MueTec zuversichtlich, 2020 mit einem deutlichen Umsatzplus wieder auf den Wachstumspfad der Vorjahre zurückzukehren. Neben der Abarbeitung der marktbedingt verzögerten Aufträge besteht hierfür eine gut gefüllte Projektpipeline und eine hohe Kundennachfrage für die Evaluierung ihrer Systeme.

Angesichts der guten Entwicklung der MueTec in den letzten Jahren und mit Blick auf ihren neuen Beteiligungsfokus hat die DEWB begonnen, aktiv an Exitoptionen für MueTec zu arbeiten. Auch wenn MueTec in der aktuellen Unternehmensgröße und einem Jahr der Stagnation einen weiteren Entwicklungsschritt gehen könnte, um auf einem höheren Umsatzniveau einen noch breiteren Interessentenkreis anzusprechen, bestehen in einem sich wieder aufhellenden Umfeld der Halbleiterindustrie gute Exit-Chancen.

Mit ihrem innovativen Portfolio für vollautomatisierte Inspektionslösungen zählt MueTec zu den Technologieführern in den von ihr adressierten Marktsegmenten. Die in den letzten Jahren entwickelten Produkte besitzen Volumenpotenzial und wurden erfolgreich bei Tier-1 Halbleiterherstellern platziert. MueTec bedient dabei Anwendungen für Zielmärkte wie IoT (Internet of Things) und Elektromobilität, die als globale Megatrends langfristig hohe Wachstumsraten versprechen. In dieser Aufstellung sollte MueTec bereits heute ein attraktives Übernahmeziel für strategische Erwerber sein. Chancen können sich sowohl im Wettbewerbsumfeld im Zuge der laufenden Marktkonsolidierung ergeben, wie der Merger der Branchengrößen Rudolph Technologies und Nanometrics nahelegt, als auch bei Unternehmen mit Diversifizierungsabsichten aus angrenzenden Bereichen, wie die Übernahme des Konkurrenten HSEB Dresden durch die französische FOGALE Nanotech Gruppe zeigt.

Die NOXXON Pharma AG hat 2019 vielversprechende Daten, aus der erfolgreich verlaufenen klinischen Studie von NOX-A12 bei der Behandlung von metastasiertem Darm- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs in Kombination mit dem Wirkstoff Keytruda des Kooperationspartners Merck vorgelegt. Mit dem Nachweis des Wirkmechanismus hat sich NOX-A12 als Kombi-Präparat bei der immun-onkologischen Behandlung verschiedenster Krebsarten empfohlen.

Für NOX-A12 hat NOXXON im abgelaufenen Geschäftsjahr eine weitere klinische Phase-1/​2-Studie in der Behandlung von Hirntumoren in Kombination mit Strahlentherapie begonnen. Die Kombination beider Therapieformen stellt einen neuartigen und vielversprechenden Ansatz bei der Behandlung von Hirntumorpatienten dar, für die es derzeit keine wirksamen Therapien gibt. Ein erster Patient wurde im zweiten Halbjahr behandelt. Nach Auswertung der Sicherheitsdaten erhielt NOXXON die Genehmigung für die Rekrutierung weiterer Kandidaten. NOXXON erwartet die Vorlage erster Daten Mitte 2020.

Trotz der klinischen Fortschritte und positiver Analystenstudien zur NOXXON-Aktie konnte diese ihren Kursverfall an der Börse nicht stoppen. Für die weitere Finanzierung hat NOXXON im zweiten Halbjahr zwei Kapitalerhöhungen über insgesamt 1,5 Millionen Eurodurchgeführt, die eine weitere Verwässerung auf sehr niedrigem Niveau nach sich zogen. Die Beteiligungsquote der DEWB reduzierte sich damit auf 2,2 Prozent. Aufgrund des neuen Beteiligungsfokus und der bisherigen Kursentwicklung der Aktie wird sich DEWB an keinen weiteren Finanzierungsmaßnahmen der NOXXON beteiligen. Die Wertberichtigung der Beteiligung in der DEWB Effecten GmbH auf den Aktienkurs zum Jahresende 2019 führte zu einer Ergebnisbelastung von rund 0,5 Millionen Euro.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2019 erzielte DEWB sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 3,3 Millionen Euro (2018: 11,7 Millionen Euro). Davon entfielen 3,1 Millionen Euro auf die Realisierung eines zwischenzeitlichen Wertzuwachses bei der Einbringung der Geschäftsanteile der Decimo GmbH in die DEWB Effecten GmbH im Vorfeld der Lieferung von Aktien aus Sachkapitalerhöhung der aifinyo AG. Zudem wurden Zinserträge aus Ausleihungen an Beteiligungen des Anlagevermögens und Erträge aus Zuschreibungen auf sonstige Ausleihungen von jeweils rund 0,1 Millionen Euro erzielt. Im Vorjahr entfielen die sonstigen betrieblichen Erträge im Wesentlichen auf die Realisierung eines Wertzuwachses der Lloyd Fonds AG. Der Personalaufwandlag 2019 mit 0,4 Millionen Euro auf Vorjahresniveau (2018: 0,4 Millionen Euro). Sonstige betriebliche Aufwendungen fielen in Höhe von 0,7 Millionen Euro an (2018: 6,9 Millionen Euro). Davon betreffen 0,5 Millionen Euro operative Aufwendungen sowie 0,2 Millionen Euro die Abschreibung einer Forderung gegen die insolvente LemnaTec GmbH. Im Vorjahr entfielen sonstige betriebliche Aufwendungen neben den operativen Aufwendungen (0,5 Millionen Euro) auf realisierte Verluste der Beteiligung NOXXON Pharma N.V. (4,7 Millionen Euro) sowie auf die Wertberichtigung von Forderungen (1,7 Millionen Euro).

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) beläuft sich 2019 damit auf 2,2 Millionen Euro (2018: 4,4 Millionen Euro). Das Finanzergebnis beträgt -1,9 Millionen Euro (2018: 5,9 Millionen Euro)und ist belastet durch die Abschreibung des Restbuchwerts der im Anlagevermögen geführten Beteiligung LemnaTec in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Die Zinsaufwendungen liegen mit 0,7 Millionen Euro rund 0,2 Millionen Euro unter dem Vorjahr. Von den Zinsaufwendungen entfallen 0,6 Millionen Euro auf Anleihe- und Darlehenszinsen sowie 0,1 Millionen Euro auf die Abzinsung einer Pensionsrückstellung. Erträge aus Beteiligungen wurden im Berichtsjahr 2019 nicht erzielt. Im Vorjahr wurden im Finanzergebnis 0,1 Millionen EuroErträge aus Beteiligungen aus der Vorabausschüttung des Liquidationserlöses der Nanotron Technologies Ltd erzielt.

Das Nachsteuerergebnis 2019 beträgt 0,3 Millionen Euro (2018: -1,5 Millionen Euro). Dies entspricht bezogen auf 16.750.000 ausgegebene Aktien einem Ergebnis je Aktie von 0,02 Euro (2018:-0,09 Euro).

Liquiditätslage

Der operative Cashflow 2019 beläuft sich auf -2,7 Millionen Euro, nach -10,6 Millionen Euro im Vorjahr. Auszahlungen für Investitionen in das Portfolio erfolgten in Höhe von 0,4 Millionen Euro (2018: 8,4 Millionen Euro).Für Darlehen an Beteiligungen wurden im Saldo Auszahlungen von 1,1 Millionen Euro vorgenommen (2018: 0,9 Millionen Euro). Zusätzlich fielen Auszahlungen für Strukturkosten von 0,8 Millionen Euro (2018: 0,9 Millionen Euro) und Zinsen von 0,5 Millionen Euro an (2018: 1,1 Millionen Euro).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt 2019 2,1 Millionen Euro. Neben der weiteren Platzierung der Anleihe 2018/​2023 von nominal 1,25 Millionen Euro wurden zusätzlich 0,9 Millionen Euro einer bestehenden Finanzierungslinie in Anspruch genommen. Im Vorjahr betrug der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Folge einer Barkapitalerhöhung, der frühzeitigen Refinanzierung der Unternehmensanleihe 2014/​2019 sowie der Aufnahme eines Bankdarlehens im Saldo 7,5 Millionen Euro.

Zum 31. Dezember 2019 verfügt die DEWB über liquide Mittel von 1,6 Millionen Euro (2018: 2,2 Millionen Euro), eine nicht genutzte Kreditlinie von 1,1 Millionen Euro sowie zusätzlich platzierbare Anleihe von 2,5 Millionen Euro.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2019 beträgt 30,0 Millionen Euro (31. Dezember 2018: 27,3 Millionen Euro). Die Beteiligungen des Anlagevermögens erhöhten sich mit Investitionen von 0,4 Millionen Euro, einer Buchwerterhöhung mit Realisierung des Wertzuwachses der Beteiligung Decimo von 3,1 Millionen Euro sowie gegenläufiger Wertanpassungen von 1,2 Millionen Euro im Saldo um 2,3 Millionen Euro auf 26,2 Millionen Euro (31. Dezember 2018: 23,9 Millionen Euro). Die Forderungen gegen Beteiligungen von 2,1 Millionen entfallen auf kurzfristige Darlehen und Zinsforderungen (2018: 1,1 Millionen Euro). Die Barmittel zum 31. Dezember 2019 betragen 1,6 Millionen Euro (31. Dezember 2018: 2,2 Millionen Euro).

Die Verbindlichkeiten erhöhten sich zum 31. Dezember 2019 auf 17,6 Millionen Euro (31. Dezember 2018: 15,4 Millionen Euro). Davon entfallen 12,5 Millionen Euro auf die Anleihe (31. Dezember 2018: 11,3 Millionen Euro) sowie 5,1 Millionen Euro auf ein Bankdarlehen (31. Dezember 2018: 4,0 Millionen Euro). Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im wesentlichen aufgelaufene Zinsverbindlichkeiten aus der Anleihe für das vierte Quartal 2019. Die Rückstellungen liegen mit 1,1 Millionen Euro um 0,2 Millionen Euro über Vorjahresniveau (31. Dezember 2018: 0,9 Millionen Euro). 0,1 Millionen Euro resultieren aus der jährlichen Zuschreibung der Pensionsrückstellung für ein ehemaliges Vorstandsmitglied. Das Eigenkapital stieg infolge des Jahresüberschusses leicht auf 11,3 Millionen Euro (31. Dezember 2018: 11,0 Millionen Euro). Bezogen auf 16,75 Millionen ausgegebene Aktienentspricht dies einem Eigenkapital je Aktie 0,68 Euro (31. Dezember 2018: 0,66 Euro). Die Eigenkapitalquote liegt damit bei 37,8 Prozent (31. Dezember 2018: 40,4 Prozent).

Nachtragsbericht

Nach dem Berichtsstichtag gab es keine berichtspflichtigen Vorkommnisse.

Prognosebericht

Im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie 2024 plant die DEWB, das Beteiligungsportfolio innerhalb der nächsten fünf Jahre auf einen Wert von 100 Millionen Euro auszubauen. Dieses Wachstum soll in der aktuellen Strukturdurch Entwicklung und Vermarktung der bestehenden Beteiligungen sowie von Neuengagements realisiert werden. Hierfür besteht Zugang zu einer Deal-Pipeline mit attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten in relevanten Marktsegmenten. Die DEWB plant, hieraus künftig jährlich zwei bis vier neue Portfoliounternehmen zu akquirieren. Diese sollen mit bestehender Liquidität, aus Exit-Rückflüssen und Erträgen der Kernbeteiligung finanziert werden. Die zusätzliche Ergänzung der Fonds mit externem Kapital zur Beschleunigung des Portfolioausbaus ist optional möglich.

Eine genaue Umsatz- und Ergebnisprognose für einzelne Geschäftsjahre der DEWB ist aufgrund der Komplexität von Unternehmenstransaktionen sowie der Abhängigkeit von diversen Ereignissen und Entwicklungen im Beteiligungsgeschäft sehr schwierig. Grundsätzlich ist in Jahren, in denen keine Zuflüsse realisiert werden können, ein negatives Ergebnis zu erwarten. Sofern sich Verkäufe realisieren lassen, ist ein signifikanter Ergebnisbeitrag möglich. Zur Vermeidung künftiger Verlustjahre strebt die DEWB eine zügige Verstetigung von Zuflüssen und Erträgen an. Diese soll neben einer größeren Anzahl von Beteiligungen mit tendenziell kürzeren Haltephasen künftig auch durch die Kernbeteiligungen an der Lloyd Fonds AG erreicht werden. Bei weiter erfolgreicher Umsetzung der Wachstumsstrategie hält DEWB mit der Lloyd-Aktie einen potenziell starken Dividendenwert im Portfolio, mit dessen Ausschüttungen sich künftig stabile Erträge erwirtschaften lassen und auch in Jahren ohne Exits positive Ergebnisse erzielt werden können.

Für das Geschäftsjahr 2020 plant die DEWB sowohl auf der Exit- als auch auf der Beteiligungsseite aktiv zu sein.

Chancen- und Risikobericht

Konjunkturelle und branchenspezifische Chancen und Risiken

Die DEWB ist als Beteiligungsgesellschaft abhängig von der Entwicklung der Kapitalmärkte. Diese beeinflussen die Finanzierung sowie Unternehmenstransaktionen der Gesellschaft in erheblichem Maße. Der wirtschaftliche Erfolg der DEWB wird zudem stark durch ihre Beteiligungen beeinflusst, deren Entwicklung wiederum abhängig von unterschiedlichen branchenspezifischen Marktfaktoren ist. Die Ertrags- und Finanzlage der Portfoliounternehmen bestimmt die Entwicklung ihrer Unternehmenswerte und Liquiditätssituation. Dies wirkt sich zum einen über den Ausschüttungsverlauf der Unternehmen als auch im Fall eines Exits über den Veräußerungserlös auf die Vermögenslage der DEWB aus.

Starke Schwankungen und Verwerfungen an den Kapitalmärkten können wesentliche negative Folgen auf die Möglichkeit der DEWB haben, Exittransaktionen durchzuführen. Unternehmensverkäufe sind nach wie vor die wichtigste Quelle für Cashflows der DEWB, auch wenn mit der Beteiligung an der Lloyd Fonds AG ein perspektivisch ausschüttungsfähiges Geschäftsmodell erworben wurde. Ebenso können Belastungen der Kapitalmärkte das Zustandekommen von Finanzierungsrunden für Beteiligungsunternehmen erschweren. Es ist typisch für Wagniskapital-finanzierte Unternehmen, bis zum Erreichen der Profitabilität mehrere Finanzierungsrunden abzuschließen. Das Ausfallen solch einer Finanzierungsrunde kann zur Insolvenz des betreffenden Unternehmens und damit zu einem Totalverlust bei der DEWB führen. Mit liquiden Mitteln von 1,6 Millionen Euro zum 31. Dezember 2019, einer nicht in Anspruch genommenen Kreditlinie von 1,1 Millionen Euro sowie zusätzlich platzierbarer Anleihe von 2,5 Millionen Euro ist die DEWB solide finanziert, um eventuell auftretenden Marktverwerfungen zu begegnen. Aus fallenden Unternehmensbewertungen infolge eines möglichen wirtschaftlichen Abschwungs können sich mit der verfügbaren Liquidität aber auch attraktive Investitionschancen bieten.

Spezielle Chancen und Risiken im Beteiligungsgeschäft

Diskontinuität bei Umsatz, Ergebnis und Zahlungsströmen.

Mit der für das Beteiligungsgeschäft charakteristischen Diskontinuität von Kauf- und Verkaufstransaktionen können bei der DEWB starke Schwankungen bei Erträgen, Ergebnis und Zahlungsströmen auftreten. Die Haltedauer von Beteiligungen beträgt in der Regel mehrere Jahre. Beteiligungserträge werden erst bei einem Verkauf oder Ausschüttungen generiert. Die mit einem Exit zusammenhängenden Transaktionen sind oft komplex und zeitlich nicht präzise planbar. Zudem können aufgrund der noch überschaubaren Anzahl von Beteiligungen im Portfolio der DEWB keine regelmäßigen Verkäufe realisiert werden. Daher können ertragsstarke Jahre mit ertragsschwachen Jahren wechseln. Der daraus resultierenden Unsicherheit bei der Prognose von Liquiditätszuflüssen wird mit einer ausreichenden Liquiditätsreserve begegnet. Eine teilweise Verstetigung von Zuflüssen und Erträgen soll künftig mit der Beteiligung an der Lloyd Fonds AG mit einem ausschüttungsfähigen Geschäftsmodell erreicht werden. Zudem werden mit dem geplanten Ausbau des Portfolios um Beteiligungen mit tendenziell kürzeren Haltephasen regelmäßigere Exits angestrebt.

Abhängigkeit vom Erfolg der Beteiligungsunternehmen.

Risiken bestehen für die DEWB insbesondere im Misserfolg von Geschäftsmodellen der Beteiligungsunternehmen. Sofern die zum Zeitpunkt der Investition angestrebten Geschäftsentwicklungen sowie Umsatz- und Ertragsziele der Unternehmen nicht erreicht werden, kann der Veräußerungserlös beim Exit unter den Anschaffungskosten liegen und ein bei der Investition langfristig erwarteter Ausschüttungsverlauf hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die Höhe des Veräußerungserlöses unterliegt zudem Marktschwankungen, die unter anderem aus Änderungen der Risikobereitschaft von Kapitalmarktteilnehmern und des Zinsniveaus resultieren. Im Falle der Insolvenz von Beteiligungsunternehmen ist auch mit einem Totalverlust der Investition zu rechnen.

Prognoserisiko bei der Bewertung. Risiken aus Technologie, Marktchancen und Liquiditätslage der Beteiligungen sowie Änderungen der aktuellen Marktbewertungen werden bei den kontinuierlichen Überprüfungen der Bewertungsansätze berücksichtigt. Dabei erkennbare Verlustrisiken werden durch Wertberichtigungen abgebildet. Chancen ergeben sich durch positive Entwicklungen, die zu einem Exiterlös der Beteiligungen über dem Buchwert führen können. Die dabei zugrundeliegenden Annahmen beruhen auf Schätzungen sowohl hinsichtlich der Geschäftsentwicklung der Beteiligungen als auch der erzielbaren Bewertungen beim Anteilsverkauf. Bei diesen Annahmen handelt es sich um die Hauptquellen für Schätzunsicherheiten, aus denen sich das Risiko einer Anpassung der Bewertung von Vermögenswerten in der Zukunft ergeben kann. Es ist nicht auszuschließen, dass die Entwicklung einzelner Beteiligungen hinter den getroffenen Annahmen zurückbleibt oder der Veräußerungserlös nicht die erwartete Höhe erreicht. Die zugrundeliegenden Annahmen können aber auch zu pessimistisch sein, womit die Chance eines über den Erwartungen liegenden Veräußerungserlöses besteht. In Einzelfällen kann somit der Buchwert zu hoch oder zu niedrig angesetzt sein.

Risikodiversifikation im Portfolio.

Weitere Chancen und Risiken können sich aus der Konzentration des Portfolios auf wenige Beteiligungen ergeben. Das Geschäftsmodell der DEWB ist die Beteiligung an Wachstumsunternehmen. Der damit verbundenen Chance, mit der Wertentwicklung der Beteiligungen hohe Gewinne zu erzielen, steht das Risiko gegenüber, bei einem eventuell anstehenden Verkauf weniger als den investierten Betrag zu erhalten. Die DEWB investiert in der Regel nicht mehr als sieben Millionen Euro in eine einzelne Beteiligung. Eine Ausnahme hiervon bildet die Lloyd Fonds AG, die als Kerninvestment in der Unternehmensstrategie der DEWB eine zentrale Rolle spielt. Bei einer weiteren positiven Wertentwicklung der Beteiligung kann ein teilweiser Abbau der Beteiligung zur Reduzierung eines möglichen Klumpenrisikos vorgenommen werden.

Finanzierungsrisiken bei den Beteiligungsunternehmen.

Unternehmen im Portfolio der DEWB sind unter Umständen auf zukünftige Folgefinanzierungsrunden angewiesen. Da sich Private Equity-Finanzierungen in der Regel am Bewertungsniveau der Kapitalmärkte orientieren, besteht das Risiko, entsprechende Finanzierungsrunden zum Zeitpunkt des Investitionsbedarfs nicht oder nur auf Basis deutlich schlechterer Bewertungen abschließen zu können. Dies könnte durch den daraus resultierenden Anpassungsbedarf des Buchwertes der Beteiligung direkten Einfluss auf das Vermögen der DEWB haben.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Außerhalb des Beteiligungsgeschäfts bestehen für Finanzinstrumente Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken aus der Änderung von Zinssätzen und Wechselkursen.

Ausfallrisiken.

Um Ausfallrisiken vorzubeugen, wird die Bonität von Schuldnern regelmäßig vor und nach dem Abschluss von Verträgen überprüft. Gegebenenfalls werden in angemessenem Umfang Sicherheiten eingeholt, um die Risiken aus der Nichterfüllung von Forderungen zu mindern. Die Gesellschaft hält zum 31. Dezember 2019 Forderungen gegen Beteiligungen aus Darlehen von insgesamt 2,1 Millionen Euro. Für Darlehen von Beteiligungen hat die Gesellschaft gegenüber den finanzierenden Banken Bürgschaftserklärungen über insgesamt 0,7 Millionen Euro abgegeben. Darüber hinaus besteht ein grundsätzliches Ausfallrisiko für Banken, bei denen liquide Mittel angelegt sind.

Liquiditätsrisiken.

Zur Steuerung von Liquiditätsrisiken werden angemessene Rücklagen vorgehalten. Prognostizierte und tatsächliche Liquiditätsströme werden kontinuierlich überwacht. Aufgrund der unregelmäßigen und zeitlich schwer prognostizierbaren Rückflüsse aus Beteiligungsverkäufen achtet die Gesellschaft auf ausreichende Liquiditätsreserven. Die DEWB verfügte zum Bilanzstichtag über liquide Mittel von 1,6 Millionen Euro, eine freie Finanzierungslinie über 1,1 Millionen Euro sowie zusätzlich platzierbare Anleihe von 2,5 Millionen Euro und ist in der Lage, ihren kurz- und mittelfristigen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen. Seitens der DEWB bestehen zum 31. Dezember 2019 keine Zahlungsverpflichtungen aus Finanzierungszusagen gegenüber Beteiligungen. Die DEWB hält dennoch in einem begrenzten Umfang Reserven für außerplanmäßigen Nachfinanzierungsbedarf im Portfolio vor.

Zinsrisiken.

Zinsänderungsrisiken können sich aus der Anlage des Liquiditätsbestandes sowie gegebenenfalls aus variabel verzinslichen Verbindlichkeiten ergeben. Die Gesellschaft überprüft regelmäßig, ob der Abschluss von Zinssicherungsgeschäften zur Reduzierung des Zinsänderungsrisikos geboten ist. Zum 31. Dezember 2019 bestehen bei der DEWB Anleiheverbindlichkeiten von 12,5 Millionen Euro, die bis 2023 mit 4,0 Prozent p.a. fest verzinst werden. Darüberhinaus bestehen Verbindlichkeiten gegenüber einem Kreditinstitut von 5,1 Millionen Euro, die mit 3,65 Prozent p.a. variabel verzinst werden. Es bestehen keine offenen Zinssicherungsgeschäfte.

Währungsrisiken.

Die DEWB wickelt ihre Zahlungen überwiegend in Euro ab. Fremdwährungsrisiken können sich jedoch aus Forderungen und Verpflichtungen zu Zahlungen außerhalb des Euroraums ergeben. Für diesen Fall prüft die DEWB regelmäßig die Sicherung über Devisentermingeschäfte. Zum 31. Dezember 2019 bestehen keine Forderungen, Verbindlichkeiten oder Liquidität in Fremdwährung.

Rechtliche Chancen und Risiken

Aus dem Geschäftsmodell resultierend, führt die DEWB regelmäßig Aktiv- und Passivprozesse, aus denen sich Chancen ergeben aber auch Risiken für die Zukunft nicht vollständig ausgeschlossen werden können.

Die Hauptversammlung der DEWB hat am 17. Juli 2019 einen Genehmigungsbeschlusszum Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrags zwischen der Gesellschaft und der DEWB Effecten GmbH gefasst. Der Ergebnisabführungsvertrag sollte die Errichtung einer körperschaft- und gewerbesteuerlichen Organschaft zwischen der DEWB und der DEWB Effecten GmbH ermöglichen. Gegen den Beschluss hat ein Aktionär Anfechtungs- und Nichtigkeitsklage wegen angeblicher Informationsmängel beim Amtsgericht Gera eingereicht. Auch wenn die DEWB der Auffassung ist, dass die vom Klägergeltend gemachten Anfechtungsgründe nicht vorliegen, hat sie die Klage aufgrund der durch den Rechtsstreit geschaffenen Rechtsunsicherheit anerkannt. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der entsprechende Rechtsstreit gegebenenfalls mit Berufung und Revision mehrere Jahre andauern könnte und in dieser Zeit keine Klarheit über die Wirksamkeit des streitigen Ergebnisabführungsvertrages bestünde, bestand damit die Gefahr, dass die Jahresabschlüsse der Beklagten und der DEWB Effecten GmbH für die nächsten Jahre nicht final feststünden, sondern später, abhängig vom Ausgang des Rechtsstreites, gegebenenfalls korrigiert werden müssten. Das Landgericht Gera hat am 17. Januar 2020 ein entsprechendes Anerkenntnisurteil erlassen. Die Kosten des Rechtsstreits von rund neun Tausend Euro wurden im Jahresabschluss 2019 zurückgestellt.

Rechtliche Risiken aus Vertragsfehlern oder Schadenersatzforderungen gegen die DEWB sind darüber hinaus derzeit nicht bekannt.

Gesamtrisiko

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses 2019 war aus Sicht des Vorstands kein Risiko der Bestandsgefährdung des Unternehmens durch Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung erkennbar.

Chancen- und Risikomanagementsystem der DEWB

Um die bestehenden Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu nutzen oder zu begrenzen, hat die DEWB ein Risiko- und Chancenmanagementsystem auf den drei Ebenen: Beteiligung, Beteiligungsportfolio und Gesamtunternehmung implementiert.

Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene der Beteiligung

Bereits die Akquisition einer Beteiligung ist mit risikomindernden Prozessen verbunden.

Abschluss von Beteiligungsverträgen. Grundsätzlich strebt die DEWB zur Sicherung zusätzlicher Einflussnahme den Abschluss von Beteiligungsverträgen und Gesellschaftervereinbarungen an. In den Beteiligungsverträgen werden regelmäßig ein Verwässerungsschutz für nachfolgende Finanzierungsrunden, ein Erlösvorzug des Kapitalgebers bei der Verteilung des Verkaufserlöses und performanceabhängige Anpassungen von Kaufpreisen vereinbart. Investitionssummen werden häufig in mehrere Tranchen unterteilt, deren Fälligkeit vom Erreichen bestimmter Unternehmensziele, sogenannten Meilensteinen, abhängt. Die Höhe einer Investition hängt von der Entwicklungsphase und dem Chance-Risikoprofil eines Beteiligungsunternehmens ab. In die mit höheren Risiken verbundenen früheren Phasen werden maximal drei Millionen Euro, bei Expansionsfinanzierungen in der Regel maximal sieben Millionen Euro je Engagement investiert.

Aktiver Managementansatz. Während der Betreuung soll der Wert der Beteiligungen durch aktive Unterstützung gesteigert und damit Fehlentwicklungen frühzeitig entgegengewirkt werden. Mit dem Investitionsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum besteht eine enge Verbindung und räumliche Nähe zu den Beteiligungen. Damit ist ein reibungsloser, schneller und flexibler Informationsaustausch gewährleistet, was insbesondere bei Beteiligungen in früheren Entwicklungsphasen einen entscheidenden Erfolgsfaktor darstellt.

Frühwarnsystem.

Das Beteiligungscontrolling basiert auf zeitnahen monatlichen Berichten der Portfoliounternehmen. Durch die Einbeziehung qualitativer und nicht-finanzieller Kriterien in das Controlling verfügt die DEWB über ein Frühwarnsystem, um Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und ihnen entsprechend entgegenzuwirken. Auch entsprechende Chancen in der Unternehmensentwicklung können damit frühestmöglich identifiziert und genutzt werden.

Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene des Beteiligungsportfolios

Technologische Chancen und Risiken.

Die Unternehmen im Investitionsfokus der DEWB weisen ein großes Entwicklungspotenzial auf, sind jedoch auch mit technologischen Risiken und Marktrisiken behaftet. Der Misserfolg eines Geschäftsmodells kann für die DEWB einen Totalausfall der Investition bedeuten. Andererseits ist im Erfolgsfall mit einer wesentlichen Erhöhung des Wertes der Beteiligung zu rechnen.

Investition in späteren Unternehmensphasen.

Die DEWB strebt im Portfolio einen hohen Anteil von Beteiligungen in späteren Phasen an. Geschäftsmodelle und Technologien, die in dieser Wachstumsphase eine Finanzierung benötigen, sind erprobt und weisen bereits erste Markterfolge nach. Investitionen in solche Unternehmen sind mit einem deutlich geringeren Risiko und einer geringeren notwendigen Betreuungsintensität verbunden als Frühphasenengagements.

Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene der Gesamtunternehmung DEWB

Die DEWB verfolgt kontinuierlich die Branchenentwicklung und das Marktumfeld ihrer Beteiligungsunternehmen sowie technologische Entwicklungen innerhalb des Investitionsfokus. In regelmäßigen Strategierunden des Teams - auch unter Einbindung des Aufsichtsrats und externer Fachleute - werden sich daraus ergebende Chancen und Risiken erörtert und konkrete Maßnahmen für das Beteiligungsgeschäft abgeleitet. Strategisches und operatives Controlling werden eingesetzt, um die Erreichung lang- und kurzfristiger Ziele der DEWB zu verfolgen. In zeitnah erstellten regelmäßigen Berichten und Prognosen wird die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellt und analysiert. Damit ist das Unternehmen jederzeit in der Lage, auf aktuelle Entwicklungen und Risiken zu reagieren.

Bilanz zum 31.12.2019

Aktiva

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Anhang 31. Dezember 2019 TEUR geprüft 31. Dezember 2018 TEUR geprüft
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 4 4
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.1 4 4
II. Sachanlagen 5 8
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.1 5 8
III. Finanzanlagen 26.219 23.943
1. Beteiligungen des Anlagevermögens 26.213 23.444
2. Ausleihungen an Beteiligungen 0 470
3. Sonstige Ausleihungen 3.1 6 29
B. Umlaufvermögen
I. Investitionen des Beteiligungsgeschäfts 2.069 1.147
1. Forderungen gegen Beteiligungen 2.069 1.147
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 9 4
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.2 0 0
2. Sonstige Vermögensgegenstände 3.2 9 4
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 1.608 2.192
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.2 67 8
29.983 27.306

Passiva

Anhang 31. Dezember 2019
TEUR geprüft
31. Dezember 2018
TEUR geprüft
A. Eigenkapital 11.310 11.022
I. Gezeichnetes Kapital 3.4 16.750 16.750
II. Kapitalrücklage 3.4 22.302 22.302
III. Bilanzgewinn (+) /​ Bilanzverlust (-) 3.4 -27.742 -28.030
B. Rückstellungen 1.090 923
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.5 903 833
2. Sonstige Rückstellungen 3.5 187 90
C. Verbindlichkeiten 17.583 15.361
1. Anleihen 3.6 12.540 11.290
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.6 4.912 4.008
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.6 3 51
4. Sonstige Verbindlichkeiten 3.6 128 12
29.983 27.306

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01. bis 31.12.2019

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01. Januar 2019 31. Dezember 2019 TEUR geprüft 01. Januar 2018 31. Dezember 2018 TEUR geprüft
1. Sonstige betriebliche Erträge 3.277 11.700
2. Personalaufwand -365 -369
a) Gehälter -315 -316
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -50 -53
3. Abschreibungen -3 -5
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -3 -5
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen -725 -6.912
5. Betriebsergebnis (EBIT) 2.184 4.414
6. Erträge aus Beteiligungen 4 102
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 9 2
8. Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens -1.201 -5.179
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -708 -866
10. Finanzergebnis -1.896 -5.941
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 288 -1.527
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0 0
13. Jahresüberschuss/​-fehlbetrag 288 -1.527
14. Verlustvortrag aus Vorjahren -28.030 -26.503
15. Bilanzverlust -27.742 -28.030

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

1 Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (nachfolgend "DEWB" oder "Gesellschaft" genannt), mit Sitz in Jena und eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Jena unter HRB 208401, zum 31. Dezember 2019 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Soweit für Jahresabschlüsse von Einzelgesellschaften anwendbar, wurden die Deutschen Rechnungslegungsstandards beachtet.

Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 1 HGB als kleine Kapitalgesellschaft einzustufen. Folglich sind die für kleine Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Zweiten Abschnitts des Dritten Buches des Handelsgesetzbuchs (§§ 264 bis 335 HGB) anzuwenden.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde im Berichtsjahr nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

2 Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Einzelnen wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet:

Die immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer für Software von bis zu drei Jahren), bewertet.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (Nutzungsdauer zwischen drei und zehn Jahren) angesetzt. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten 800€ nicht übersteigen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt.

Um die Klarheit der Darstellung zu erhöhen, wurde abweichend von der Gliederung des § 266 Abs. 2 HGB im Umlaufvermögen der Posten "Investitionen des Beteiligungsgeschäfts" in die Bilanz eingefügt. Soweit hierdurch gesetzliche Pflichtangaben unterlassen werden, erfolgen entsprechende Angaben im Anhang.

Als Investitionen des Beteiligungsgeschäfts werden Anteile an Mehr- und Minderheitsbeteiligungen, die zum Zwecke der kurzfristen Veräußerung gehalten werden sowie Finanzforderungen aus den Aktivitäten im Beteiligungsgeschäft mit Beteiligungen, die zum Zwecke der Veräußerung gehalten werden, ausgewiesen. Beteiligungen, die zum Zwecke des dauerhaften Haltens erworben wurden, werden im Anlagevermögen geführt. Die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten abzüglich notwendiger angemessener Wertberichtigungen bewertet (Niederstwertprinzip).

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zu Nennwerten ausgewiesen. Erkennbare Einzelrisiken wurden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Rückstellungen werden mit ihrem nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung ermittelten notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Pensionsrückstellungen wurden aufgrund der vertraglichen Versorgungsansprüche gebildet.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels des sogenannten Anwartschaftsbarwertverfahrens. Danach wird die Rückstellung als Barwert der künftigen Pensionsverpflichtungen unter Berücksichtigung des erwarteten Kostentrends bestimmt.

Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck verwandt. Die vereinbarte Dynamisierung der Anwartschaften und Renten beträgt 2,5% und wurde in dieser Höhe bei der Rückstellungsberechnung berücksichtigt.

Für die Bestimmung des laufzeitadäquaten Rechnungszinses macht das Unternehmen von der Vereinfachungsregelung Gebrauch, wonach gemäß Satz 2 des § 253 Abs. 2 HGB bei den langfristigen Personalrückstellungen eine pauschale Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt werden darf.

Dieser Rechnungszins beläuft sich nach der Rückstellungsabzinsungsverordnung nach den Verhältnissen von Anfang November 2019 auf 2,71% (nach 3,21% im Vorjahr).

Die sonstigen Rückstellungen wurden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr bestehen nicht.

Die Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen und Wertpapieren des Beteiligungsgeschäfts im Umlaufvermögen sowie aus der Veräußerung von Beteiligungen des Anlagevermögens werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Entsprechende Verluste werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Abschreibungen auf Beteiligungen und Forderungen werden unter der Position Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens oder Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögensausgewiesen.

Zinserträge aus Forderungen im Beteiligungsgeschäft werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

3 Angaben zu Posten der Bilanz

3.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagegegenstände im Jahre 2019 ist in einer Anlage zum Anhang dargestellt.

Die DEWB führt Beteiligungen an anderen Unternehmen sowohl im Anlagevermögen unter "Beteiligungen des Anlagevermögens" als auch im Umlaufvermögen unter "Investitionen des Beteiligungsgeschäfts". Zum 31. Dezember 2019 sind alle Beteiligungen im Anlagevermögen ausgewiesen.

Die Beteiligung Decimo GmbH wurde im Geschäftsjahr 2019 als Sacheinlage in das einhundertprozentige Tochterunternehmen DEWB Effecten GmbH eingebracht.

3.2 Umlaufvermögen

Forderungen gegen Beteiligungen umfassen unter anderem Darlehens- und Zinsforderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 2.069 (i.Vj.: T€ 907).

Die DEWB weist in der Berichtsperiode keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus. Im Vorjahr beinhalteten selbige ausschließlich Forderungen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthaltenForderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von T€ 0 (i.Vj.: T€ 0).

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Voraus gezahlte Dienstleistung in Höhe von T€ 9 (i.Vj.: T€ 8) sowiee in Disagio aus der Aufstockung der bestehenden Unternehmensanleihe in Höhe von T€ 58 (i.Vj.: T€ 0), welches über die Laufzeit der Anleiheverteilt wird.

3.3 Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der DEWB beträgt am 31. Dezember 2019 T€ 16.750 (i.Vj.: T€ 16.750) und ist in 16.750.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.

Das Grundkapital wurde von den Aktionären vollständig eingezahlt und steht zur freien Verfügung des Vorstandes.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 21. August 2018 wurde mit satzungsändernder Wirkung der Vorstand ermächtigt, ein genehmigtes Kapital zu schaffen.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 20. August 2023 um bis zu € 8.375.000 durch Ausgabe von bis zu 8.375.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen. Die Ermächtigung kann auch in Teilbeträgen ausgenutzt werden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen ("Genehmigtes Kapital 2018").

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um € 7.575.000 eingeteilt in 7.575.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2018-I"). Darüber hinaus ist das Grundkapital der Gesellschaft um € 800.000 eingeteilt in 800.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2018-II").

3.4 Entwicklung des Eigenkapitals

Die Entwicklung des Eigenkapitals stellt sich wie folgt dar:

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Gezeichnetes Kapital
TEUR
Kapitalrücklage
TEUR
Andere Gewinnrücklage
TEUR
Bilanzgewinn/​ -verlust
TEUR
Eigenkapital
TEUR
Stand per 01. Januar 2018 15.230 21.542 - -26.503 10.269
Jahresergebnis - - - -1.527 -1.527
Ausgabe neuer Anteile 1.520 760 - - 2.280
Stand per 31. Dezember 2018 16.750 22.302 - -28.030 11.022
Stand per 01. Januar 2019 16.750 22.302 - -28.030 11.022
Jahresergebnis - - - 288 288
Stand per 31. Dezember 2019 16.750 22.302 - -27.742 11.310

In der Kapitalrücklage sind T€ 18.215 (i.Vj.: T€ 18.215) enthalten, die aus der Ausgabe von Anteilen über den Nennbetrag bzw. über den rechnerischen Wert hinaus erzielt wurden.

3.5 Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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31. Dezember 2019
TEUR
31. Dezember 2018
TEUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 903 833
Sonstige Rückstellungen 187 90
Summe 1.090 923

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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31. Dezember 2019
TEUR
31. Dezember 2018
TEUR
Aufsichtsrat 111 20
Personalrückstellungen 6 9
Ausstehende Rechnungen 19 10
Übrige 51 51
Summe 187 90

Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ein zusätzlicher einmaliger Rückstellungsbetrag in Höhe von T€ 78 zum 01. Januar 2010. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB wurde Gebrauch gemacht und so werden ab 2010 von diesem Betrag ein Fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 5 zugeführt. Die Zuführung in der Gewinn- und Verlustrechnung wird unter dem Posten sonstige betriebliche Aufwendungen gezeigt. Der noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von T€ 26 (zum 31. Dezember 2019) wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.

Die Abzinsung der Pensionsrückstellungen erfolgte bis zum 31. Dezember 2015 mit dem damals gesetzlich vorgeschriebenen durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ermittelte.

Die Abzinsung der Pensionsrückstellungen zum 31. Dezember 2019 wurde abweichend zur bisherigen Regelung mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz durchgeführt, der sich aus den vergangenenzehn Geschäftsjahren ermittelt. Mit diesem Vorgehen werden die Regelungen des § 253 Absatz 2 Satz 1 HGB (neue Fassung) umgesetzt.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen unter Nutzung des durchschnittlichen Zinssatzes aus den vergangenen zehn Jahren und unter Nutzung des durchschnittlichen Zinssatzes aus den vergangenen sieben Jahren beträgt T€ 114.

3.6 Verbindlichkeiten

Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit wurden die Angaben im Zusammenhang mit den Verbindlichkeiten in einem Verbindlichkeitenspiegel zusammengefasst dargestellt.

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Restlaufzeit bis zu 1 Jahr Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren 31. Dezember 2019
TEUR
31. Dezember 2018
TEUR
Anleihen 0 12.540 12.540 11.290
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.912 0 4.912 4.008
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3 0 3 51
sonstige Verbindlichkeiten 128 0 128 12
5.043 12.540 17.583 15.361

Zum 1. Juli 2018 hat die DEWB eine Unternehmensanleihe im Nennbetrag von T€ 11.290 platziert. Seit dem 2. Juli 2018 notiert die Anleihe im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse (Open Market). Die Anleihe hat eine Laufzeit bis 1. Juli 2023 und ist eingeteilt in Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils € 1.000, die mit 4,0 Prozent auf den Nennbetrag verzinst werden. Der Gesamtnennbetrag der Anleihe kann durch Ausgabe weiterer Teilschuldverschreibungen bis auf T€ 15.000 ausgebaut werden.

Im Geschäftsjahr 2019 hat die DEWB weitere Teilschuldverschreibungen in Höhe von T€ 1.250 ausgegeben.

Zum 31. Dezember 2019 hat die DEWB eine dauerhaft eingerichtete Finanzierungslinie bei einem Kreditinstitut in Höhe von T€ 4.912 (i.Vj.: T€ 4.008) in Anspruch genommen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sindT€ 119 (i.Vj.: T€ 0) Zinsverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von T€ 8 (i.Vj.: T€ 8) enthalten.

4 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

4.1 Sonstige betriebliche Erträge

Zinserträge aus dem Beteiligungsgeschäft in Höhe von T€ 98 (i.Vj.: T€ 93) werden als sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen, da diese Erträge fester Bestandteil des operativen Geschäfts sind. Des Weiteren wurden im Wesentlichen Erträge in Höhe von T€ 3.133 aus der Einbringung der Beteiligung Decimo GmbH in die DEWB Effecten GmbH in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

4.2 Personalaufwand

In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung sind T€ 22 (i.Vj.: T€ 30) für Altersversorgung enthalten. Die Differenz zur Vorperiode resultiert insbesondere aus den versicherungsmathematischen Berechnungen für Pensionsrückstellungen.

4.3 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen im Geschäftsjahr 2019 Aufwendungen für den laufenden Geschäftsbetrieb in Höhe von T€ 469 (i.Vj.: T€ 478) und Wertberichtigungen auf Forderungen gegen Beteiligungen in Höhe von T€ 238 (i.Vj.: T€ 1.658).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten des Weiteren Aufwendungen aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG zum 01. Januar 2010 in Höhe von T€ 5, welche sich aus der Änderung der Bewertung von Pensionsverpflichtungen zum 01. Januar 2010 ergeben.

5 Sonstige Angaben

5.1 Beschäftigte

Im Jahresdurchschnitt wurden 2 (i.Vj. 2) Angestellte beschäftigt.

5.2 Organe der Gesellschaft

5.2.1 Vorstand

Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte die Geschäftsführung der DEWB durch den Alleinvorstand:

- Bertram Köhler, Kaufmann, Jena

Der Vorstand hat Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien in den folgenden Unternehmen:

- Nanotron Technologies Ltd. (Mitglied des Board ofDirectors, bis 20. August 2019)

- NOXXON Pharma AG (stv. Aufsichtsratsvorsitzender)

- NOXXON Pharma N.V. (stv. Aufsichtsratsvorsitzender)

5.2.2 Aufsichtsrat

Aufsichtsratsmitglieder des Geschäftsjahres waren

- Achim Plate, geschäftsführender Gesellschafter der SPSW Capital GmbH, Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 16. Dezember 2019)

- Rolf Ackermann, Vorstand der ABAG Aktienmarkt Beteiligungs AG, Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats

- Henning Soltau, geschäftsführender Gesellschafter der SPSW Capital GmbH

Die Aufsichtsratsmitglieder haben außerdem Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien in den folgenden Unternehmen:

Achim Plate

- Lloyd Fonds AG (Vorsitzender des Aufsichtsrats, bis 20. Dezember 2019)

- mVISE AG (Vorsitzender des Aufsichtsrats)

Rolf Ackermann

- BTBS AG i.L. (Vorsitzender des Aufsichtsrats)

- European Space Innovation AG i.L. (Vorsitzender des Aufsichtsrats)

- Triplan AG (Vorsitzender des Aufsichtsrats, bis 27. Juni 2019)

- TTP AG (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, bis 16. September 2019)

Henning Soltau

- Lloyd Fonds AG (Mitglied des Aufsichtsrats, bis 20. Dezember 2019)

- mVISE AG (Mitglied des Aufsichtsrats)

Das Aufsichtsmitglied Achim Plate hat sein Mandat am 16. Dezember 2019 niedergelegt. Nach dem Berichtsstichtag wurde Jörg Ohlsen, Wirtschaftsprüfer/​Steuerberater, Hamburg, auf Antrag der Gesellschaft am 10. Januar 2020 durch das Registergericht zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats bestellt.

5.2.3 Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die Gesellschaft ist gemäß § 285 Nr. 9 a HGB grundsätzlich dazu verpflichtet, die Gesamtbezüge des Vorstandes zu veröffentlichen.

Im Geschäftsjahr 2019 wird die Gesellschaft durch einen Vorstand geführt. Entsprechend der Regelungen des § 286 Abs. 4 HGB i. V. m. § 264d HGB handelt es sich bei der Gesellschaft um eine nicht börsennotierte Gesellschaft, da diese nicht auf einem organisierten Markt im Sinne des § 2 Abs. 5 des Wertpapierhandelsgesetz gehandelt wird. Folglich macht die Gesellschaft zum Schutze des Persönlichkeitsrechts des Vorstandes von der Möglichkeit Gebrauch, die Vorstandsbezüge nicht zu veröffentlichen. Im Vorjahr wurde ebenfalls von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 21. August 2018 ein Aktienoptionsprogramm für Vorstandsmitglieder, leitende Mitarbeiter und Mitglieder der Geschäftsleitung von Portfoliogesellschaften als langfristige Vergütungskomponente bei der DEWB beschlossen. In Umsetzung des Hauptversammlungsbeschlusses haben Vorstand und Aufsichtsrat mit Beschluss vom 15. Mai 2019 ein Aktienoptionsprogramm eingeführt. Am 5. Juni 2019 erfolgte eine Zuteilung von 300.000 Optionen an den Vorstand sowie 100.000 Optionen an Mitarbeiter.

Für frühere Vorstandsmitglieder bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 903(i.Vj.: T€833). Die Erhöhung gegenüber der Vorperiode resultiert unter anderem aus dem einmaligen Effekt der Umstellung auf die Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für ihre Tätigkeit eine feste jährliche Vergütung in Höhe von € 20.000 pro Mitglied zuzüglich gesetzlich geschuldeter Umsatzsteuer, die sich in Jahren, in denen der Jahresabschluss der Gesellschaft unter Berücksichtigung der Aufsichtsratvergütung keinen Jahresüberschuss ausweist, um 50 % reduziert. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats das Eineinhalbfache dieses Betrags. Für die Vergütung des Aufsichtsrates entstehen dem Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 Aufwendungen von insgesamt T€ 107. Für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2018 erhielt der Aufsichtsrat eine Vergütung in Höhe von insgesamt T€ 57.

5.3 Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse der DEWB ergeben sich aus Bürgschaften in Höhe von T€ 650 (i. Vj.: T€ 650). Aus Unternehmensverkäufen bestehen branchenübliche Gewährleistungsverpflichtungen.

Da die Haftungsverhältnisse zu marktüblichen Bedingungen eingegangen wurden, besteht kein erhöhtes Risiko der Inanspruchnahme.

5.4 Finanzielle Verpflichtungen

Aus längerfristigen Miet-, Leasing- sowie Beratungsverträgen bestehen für die festen Vertragslaufzeiten finanzielle Verpflichtungen in Höhe von T€43 (i.Vj.: T€ 25). Nach Fälligkeiten setzen sich die finanziellenVerpflichtungen wie folgt zusammen:

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31. Dezember 2019
TEUR
31. Dezember 2018
TEUR
bis 1 Jahr 32 12
zwischen 1 und 5 Jahren 11 13
größer 5 Jahre 0 0
Summe 43 25

5.5 Honorar Jahresabschlussprüfung

Für die Prüfung des Jahresabschlusses nach dem Handelsgesetzbuch wurde eine Rückstellung in Höhe von T€ 30 (i.Vj.: T€ 30) gebildet. Sonstige Beratungsleistungen des Abschlussprüfers beliefen sich im Geschäftsjahr auf T€ 0 (i.Vj.: T€ 0).

5.6 Aufstellung des Anteilsbesitzes

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 285 Nr. 11 HGB befindet sich in der Anlage zum Anhang.

5.7 Mitgeteilte Beteiligungen (Angabe nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG)

Die Gesellschaft ist gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG verpflichtet, das Bestehen einer Beteiligung, die nach § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 des AktG mitgeteilt worden ist, im Anhang zu veröffentlichen. Meldungen gemäß § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 AktG hat das Unternehmen nicht erhalten.

 

Jena, den 25. Februar 2020

DEWB AG

Der Vorstand

Bertram Köhler

Anlagen zum Anhang

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2019 (Anlage I zum Anhang)

(Angaben in TEUR)

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Anschaffungs- und Herstellkosten
Vortrag 01. Januar 2019 Zugänge Abgänge Stand 31. Dezember 2019
Immaterielle Vermögensgegenstände
Softwarelizenzen 4 0 0 4
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4 0 0 4
8 0 0 8
Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 59 0 0 59
Finanzanlagen
Beteiligungen des Anlagevermögens 32.459 4.371 4.825 32.005
Ausleihungen an Beteiligungen 470 0 0 470
Sonstige Ausleihungen 29 5 28 6
32.958 4.376 4.853 32.481
33.025 4.376 4.853 32.548
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Abschreibungen
Vortrag 01. Januar 2019 Zugänge Abgänge Stand 31. Dezember 2019
Immaterielle Vermögensgegenstände
Softwarelizenzen 4 0 0 4
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0 0 0 0
4 0 0 4
Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 51 3 0 54
Finanzanlagen
Beteiligungen des Anlagevermögens 9.015 731 3.954 5.792
Ausleihungen an Beteiligungen 0 470 0 470
Sonstige Ausleihungen 0 0 0 0
9.015 1.201 3.954 6.262
9.070 1.204 3.954 6.320
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Buchwerte
31. Dezember 2019 31. Dezember 2018
Immaterielle Vermögensgegenstände
Softwarelizenzen 0 0
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4 4
4 4
Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 8
Finanzanlagen
Beteiligungen des Anlagevermögens 26.213 23.444
Ausleihungen an Beteiligungen 0 470
Sonstige Ausleihungen 6 29
26.219 23.943
26.228 23.955

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2019 (Anlage II zum Anhang)

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Name und Sitz der Gesellschaft Anteil der DEWB AG
in %
Eigenkapital 31.12.2018
in TEUR
Jahresüberschuss /​ -fehlbetrag 2018
in TEUR
Decimo GmbH, Berlin * 19,9 502 -479
DEWB Effecten GmbH 100,0 19.355 0
LemnaTec GmbH i.L., Aachen 49,7 k.A. k.A.
Lloyd Fonds AG, Hamburg * 22,3 20.786 -1.534
MueTec Automatisierte Mikroskopie und Meßtechnik GmbH, München 92,0 6.657 628
NOXXON Pharma N.V., Amsterdam * 2,2 -2.596 -12.990

*) Indirekte Beteiligung gehalten über die DEWB Effecten GmbH

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG, Jena

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG, Jena, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG, Jena, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter § 160Abs.2AktG für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Das Aufsichtsorgan (Aufsichtsrat) ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Köln, 19. März 2020

MORISON Köln AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Christoph Hillebrand, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2019

Sehr geehrte Aktionäre,

der Aufsichtsrat der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und sich eingehend mit der Lage des Unternehmens sowie dessen finanzieller und strategischer Positionierung sowie den Portfoliogesellschaften befasst.

Regelmäßig und umfassend informiert

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2019 insgesamt sieben Sitzungen abgehalten. Vier davon fanden als Präsenzsitzungen am 26. Februar, 15. Mai,17. Juli und 6. November sowie drei als telefonische Aufsichtsratssitzungen am 17. Juni, 27. August und 12. Dezember statt. An allen Sitzungen nahm der Aufsichtsrat vollzählig teil. Innerhalb der Sitzungen hat der Vorstand den Aufsichtsrat umfassend über den Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft unterrichtet. Ergänzend wurde der Aufsichtsratsvorsitzende zwischen den Sitzungen regelmäßig und zeitnah über die Geschäftsentwicklung und über Vorgänge von besonderer Bedeutung informiert. Gegenstand der Beratungen waren die Entwicklung der Gesellschaft und der Beteiligungen sowie Geschäftsentscheidungen, die einem Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats unterlagen, insbesondere die Investitionen in das Beteiligungsportfolio. Schwerpunkt der Aufsichtsratsthemen war die aktive Entwicklung des Portfolios. Dies betraf insbesondere die Vorbereitungen und Umsetzung des Mergers der Decimo GmbH mit der aifinyo AG sowie die Erarbeitung von Exitoptionen für die Altbeteiligungen. Zudem war der Aufsichtsrat mit Akquisitionsprojekten im neuen Beteiligungsfokus Digital Finance sowie der Budgetierung für das abgelaufene und aktuelle Geschäftsjahr befasst.

Änderung in der Besetzung des Aufsichtsrats

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats der DEWB hat sich im Geschäftsjahr 2019 und im laufenden Geschäftsjahr 2020 geändert. Der bisherige Vorsitzende Achim Plate legte aufgrund seiner Bestellung zum Vorstandsvorsitzenden der Lloyd Fonds AG per 1. Januar 2020 sein Aufsichtsratsmandat mit Wirkung zum 16. Dezember 2019 nieder. Als Nachfolger von Herrn Plate bestellte das zuständige Registergericht im Januar 2020 Jörg Ohlsen bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2020 zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats. In seiner konstituierenden Sitzung hat der Aufsichtsrat Jörg Ohlsen zu seinem Vorsitzenden und Rolf Ackermann zu seinem Stellvertreter gewählt.

Jahresabschluss uneingeschränkt bestätigt

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juli 2019 wurde die MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft, Köln, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 gewählt. Der Aufsichtsrat hat daraufhin den entsprechenden Prüfungsauftrag erteilt. Auf seine Anregung erfolgte bereits 2019, im zehnten Jahr der Jahresabschlussprüfung durch die MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft, ein prüfungsgesellschafsinterner Wechsel des verantwortlichen Wirtschaftsprüfers.

Der vom Vorstand am 25. Februar2020 aufgestellte Jahresabschluss samt Lagebericht per 31. Dezember 2019 wurde von der MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft, Köln, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Der Jahresabschluss nebst Lagebericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden jedem Mitglied des Aufsichtsrats übersandt und in der Sitzung am 19. März 2020 ausführlich erörtert. Der Abschlussprüfer hat in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und die Fragen des Aufsichtsrats eingehend beantwortet. Dabei wurden auch mögliche Auswirkungen der Ausbreitung des Corona-Virus und ihre wirtschaftlichen Folgen für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sowie die Rechnungslegung zum Stichtag 31. Dezember 2019 erörtert. Ein Anpassungsbedarf aufgrund der Entwicklungen nach dem Bilanzstichtag wurde im Ergebnis verneint. Die eigenständige Prüfung des Jahresabschlusses mit dem Lagebericht durch den Aufsichtsrat anhand des Prüfungsberichts des Abschlussprüfers hat keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung nahm der Aufsichtsrat den Abschluss und den Bericht über die Prüfung durch den Abschlussprüfer zustimmend zur Kenntnis. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG zum 31. Dezember 2019 wurde deshalb vom Aufsichtsrat mit einstimmig gefasstem Beschluss vom 19. März 2020 gebilligt und ist somit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt.

Der Abschlussprüfer hat gegenüber dem Aufsichtsrat eine Unabhängigkeitserklärung abgegeben und das Prüfungshonorar dem Aufsichtsrat gegenüber offengelegt. Im Geschäftsjahr wurden durch den Abschlussprüfer neben der Jahresabschlussprüfung keine weiteren Leistungen an die Gesellschaft erbracht.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Mitarbeitern der Gesellschaft für deren Arbeit im vergangenen Geschäftsjahr und den Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.

 

Hamburg, im April 2020

Jörg Ohlsen, Vorsitzender des Aufsichtsrats