Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AGJenaJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022LageberichtGrundlagen des Unternehmens und Wirtschaftsbericht Strategie und Positionierung Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (DEWB) ist eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft, die ihren Investitionsfokus auf das Asset Management und Geschäftsmodelle legt, die entscheidend zur Digitalisierung dieses Wirtschaftszweiges beitragen. Durch die aktive Entwicklung ihrer Portfoliounternehmen während des Beteiligungszeitraums soll deren Wert gesteigert werden. Die DEWB hat in den letzten 25 Jahren über 390 Millionen Euro in 65 Unternehmen investiert und bei 50 Exits, darunter neun Börsengängen, mehr als 500 Millionen Euro realisiert. Im Mittelpunkt der Strategie steht die Kernbeteiligung LAIQON AG (vor Umfirmierung im Januar 2023: Lloyd Fonds AG), die sich zu einem führenden bankenunabhängigen Multi Asset-Manager entwickelt. Mit einem opportunistischen Buy and Build-Ansatz beteiligt sich DEWB darüber hinaus an komplementären Geschäftsmodellen und Technologien für Kapitalanlage, Vermögensverwaltung sowie deren Vertrieb. Diese sollen Synergien und einen Mehrwert für den Erfolg des Gesamtportfolios liefern, sich aber auch selbstständig entwickeln können und dadurch eine eigene Exitperspektive bieten. Als börsennotierte Aktiengesellschaft ist die DEWB nach dem Evergreen-Modell langfristig orientiert. Eine Beteiligung der DEWB erfolgt phasenunabhängig und auf unbestimmte Zeit. Zielunternehmen können privat gehalten oder börsennotiert sein. Die jeweilige Beteiligungshöhe hängt dabei von Geschäftsmodell, Entwicklungsstand, Risikoprofil sowie Bewertung und Handelbarkeit des Zielunternehmens ab. Die Investitionsbeträge der DEWB liegen dabei in der Regel zwischen einer und sieben Millionen Euro, können diese aber in Einzelfällen auch übersteigen. Wertentwicklungen können sowohl durch Beteiligungsverkäufe als auch über langfristige Ausschüttungsmodelle realisiert werden. Zurückfließende Mittel werden grundsätzlich reinvestiert. Durch die Entwicklung des Beteiligungswertes soll eine Portfoliogröße von 100 Millionen Euro erreicht werden, mit der die Marktposition der DEWB weiter gestärkt und die Rendite auf das investierte Kapital mit einer optimierten Kostenstruktur und der verbesserten Risikodiversifikation durch eine höhere Anzahl von Beteiligungen gesteigert werden soll. Zudem wird durch eine Akzentuierung hin zu einem langfristigen Ausschüttungsmodell, insbesondere in Bezug auf die Kernbeteiligung LAIQON, eine Verstetigung der Mittelzuflüsse angestrebt. Entwicklung des Beteiligungsmarktes Die Kapital- und Finanzmärkte standen im Berichtsjahr vor besonderen Herausforderungen. Die anhaltende Corona-Pandemie mit weltweiten Logistikstörungen, der Krieg in der Ukraine, die daraus resultierende Energiekrise sowie Inflations- und Wachstumssorgen prägten das gesamtwirtschaftliche Umfeld. Börsen weltweit verzeichneten teilweise deutliche Kursrückgänge. Besonders betroffen waren wachstumsorientierte Technologieunternehmen, auch aus dem von DEWB fokussierten FinTech-Segment. Der deutsche Beteiligungsmarkt konnte sich diesem Umfeld nicht entziehen. Nach Branchendaten des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) investierten Beteiligungsgesellschaften 2022 in Deutschland rund 13,9 Milliarden Euro und blieben damit 29 Prozent unter dem Wert des Vorjahrs (2021: 19,6 Milliarden Euro). Im Berichtsjahr wurden insgesamt 855 Unternehmen mit Beteiligungskapital finanziert (2021: 1.104), 625 davon mit Venture Capital (2021: 669). Wie in den Vorjahren nahmen Buy-Out-Finanzierungen auch im Jahr 2022 den größten Anteil am investierten Kapital für sich in Anspruch. Buy-Outs waren mit 7,9 Milliarden Euro 2022 für rund 57 Prozent (2021: 57 Prozent) der Investitionen verantwortlich. Das Niveau der Jahre 2019 bis 2021 mit jeweils mehr als elf Milliarden Euro wurde damit jedoch um rund 30 Prozent verfehlt. Die Zahl der finanzierten Buy-Outs ging mit 107 gegenüber dem Vorjahr (136) leicht zurück. Die konjunkturellen Unsicherheiten und die Zinspolitik schlugen sich im Buy-Out-Bereich zunehmend nieder. Unsichere Geschäftsaussichten machen künftige Transaktionen schwieriger und langwieriger, gerade im Hinblick auf die Kaufpreisfindung. Noch relativ unbeeindruckt vom Rückgang der Bewertung von Technologieunternehmen an den internationalen Börsen zeigte sich im ersten Halbjahr 2022 die Investitionstätigkeit der Venture Capital-Gesellschaften. Die Venture Capital-Finanzierungen in Deutschland bewegten sich zunächst auf einem stabil hohen Niveau und erreichten in den ersten sechs Monaten mit 2,2 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Hierbei wurden wieder zahlreiche größere Finanzierungsrunden im dreistelligen Millionenbereich abgeschlossen, hierzu zählen Unternehmen wie Celonis, Trade Republic, Wefox, 1Komma5, Taxfix oder Forto. Nach einem schwächeren zweiten Halbjahr erreichten die Venture Capital-Investitionen für das Gesamtjahr 2022 nur noch einen Wert von 3,4 Milliarden Euro. Damit lag 2022 um 22 Prozent unter dem historischen Rekordjahr 2021 (4,3 Milliarden Euro), blieb aber dennoch das bisher zweitbeste Investitionsjahr. Während Finanzierungen in der Seed- und Startup-Phase mit 0,4 Milliarden Euro beziehungsweise 1,8 Milliarden Euro neue Höchstwerte erreichten, halbierte sich das Volumen im Later Stage-Segment aufgrund eines besonders schwachen zweiten Halbjahrs auf 1,2 Milliarden Euro. Mit einem Anteil von 24 Prozent der investierten Mittel und 71 Prozent der finanzierten Unternehmen ist Venture Capital weiterhin eine wichtige Säule des Beteiligungskapitals in Deutschland. Die abnehmende Investitionsfreude wurde auch in den Ergebnissen des German Venture Capital Barometers von KfW-Research deutlich. Hier kühlte sich das deutsche VC-Geschäftsklima zum Jahresende deutlich ab. Abgesehen vom beispiellosen Corona-Schock im ersten Quartal 2020 war die Stimmung zuletzt nur vor 20 Jahren schlechter. Dabei gaben die Beurteilungen von Geschäftslage und Geschäftserwartungen gemeinsam nach. Das Finanzierungsvolumen des vierten Quartals 2022 brach im Vergleich zum Vorquartal um 40 Prozent ein. Hierbei war vor allem eine Zurückhaltung von US-Investoren zu beobachten. Das wiederum schränkte die Investitionsmöglichkeiten deutscher Investoren ein, denen die US-Investoren als kapitalstarke Syndizierungspartner fehlten. Die Insolvenz der Kryptobörse FTX im November war zudem ein Schock für die Tech-Szene, der die Stimmungen auf den VC-Märkten weltweit belastete. Entsprechend verschlechterte sich auch das Exitklima im Jahresverlauf in Rekordgeschwindigkeit. Die Werte des vierten Quartals erreichten fast das Niveau des bisherigen Tiefpunktes im ersten Quartals 2009. Vor allem das IPO-Klima trübte sich weiter ein. Auch die VC-Finanzierungen im FinTech-Segment konnten sich von der Entwicklung nicht abkoppeln. Nach Zahlen des US-Analystenhauses CB Insights zur Gesamtentwicklung der globalen FinTech-Investitionen erreichten die weltweiten VC-Finanzierungen im Jahr 2022 75,2 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Rückgang um 46 Prozent gegenüber 2021. Dieser war in der zweiten Jahreshälfte besonders ausgeprägt. Finanzierungen im vierten Quartal 2022 mit 10,7 Milliarden US-Dollar erreichten den niedrigsten Quartalswert seit 2018. Die Zahl der Transaktionen sank mit 5.048 gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent (2021: 5.474). Die weltweiten M&A-Transaktionen im FinTech-Sektor gingen gegenüber 2021 um 20 Prozent auf insgesamt 742 zurück. Gleichzeitig sank die Zahl der Börsengänge um 72 Prozent von 82 im Jahr 2021 auf 23 im Jahr 2022. Auch in Deutschland gingen die VC-Finanzierungen von FinTechs gegenüber dem Rekordjahr 2021 deutlich zurück. Nach Zahlen des Startup-Barometer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young wurden 2022 1,3 Milliarden Euro in 75 Finanzierungsrunden investiert, was nur noch rund einem Drittel des Vorjahres entsprach (2021: 3,8 Milliarden Euro, 125 Finanzierungsrunden). Damit lag das FinTech-Segment 2022 bei den deutschen Startup-Finanzierungen, nach seiner Führungsrolle im Vorjahr, nur noch auf Platz drei hinter den Investment-Themen "Software & Analytics" und "Mobility". Trotz der rückläufigen Investitionstätigkeit bleibt die Verfügbarkeit von Beteiligungskapital hoch. Nach Angaben des BVK konnten deutsche Beteiligungsgesellschaften 2022 so viele neue Mittel einwerben wie noch nie. Das Fundraising erreichte mit 6,5 Milliarden Euro einen Rekordwert und lag damit um 20 Prozent höher als im Vorjahr. Treiber waren Venture Capital-Fonds, die eine bis Ende 2021 nahezu euphorische Marktstimmung für sich nutzen konnten und so 2022 mit 4,8 Milliarden Euro nahezu fünf Mal so viel Kapital wie im Vorjahr (2021: 1,0 Milliarden Euro) einsammelten. Portfolio Das Portfolio der DEWB zählt zum 31. Dezember 2022 im Wesentlichen sieben operativ tätige Beteiligungen (31. Dezember 2021: sieben). Der Wertansatz des gesamten Beteiligungsportfolios beträgt 31,2 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 30,7 Millionen Euro). Im Berichtsjahr standen Investitionen in das Portfolio in Höhe von 3,8 Millionen Euro Wertanpassungen in Höhe von 3,3 Millionen Euro gegenüber. Nachfolgende Darstellung zeigt die wesentlichen Beteiligungen der DEWB zum Ende des Geschäftsjahres 2022. Die börsennotierten Beteiligungen LAIQON AG und aifinyo AG hält die DEWB in der hundertprozentigen Tochter DEWB Effecten GmbH. scrollen
* gehalten über DEWB Effecten GmbH ** mittelbare Beteiligung über Apeiron Feeder SICAV plc - elevat3 Fintech Opportunities Feeder Fund *** mittelbare Beteiligung über tokenbasiertes Treuhandverhältnis (LAIC-Token 21) Entwicklung der Beteiligungen Angesichts des gesamtwirtschaftlichen Umfelds stellten sich die Kapital- und Finanzmärkte auch für unsere Kernbeteiligung LAIQON AG im Geschäftsjahr 2022 als außerordentliche Herausforderung dar. Dennoch gelang es der LAIQON-Gruppe, das Wachstum bei Assets und Kunden erfolgreich fortzusetzen. Den Übernahmen der letzten Jahre folgten 2022 deutliche Veränderungen der Konsolidierung. Die BV Holding AG, die Selection Asset Management GmbH und die Lange Assets & Consulting GmbH wurden unterjährig in den Konsolidierungskreis des Konzerns einbezogen. Die Assets under Management (AuM) des LAIQON-Konzerns wuchsen in den drei neuen Geschäftssegmenten Asset Management, Wealth Management und Digital Wealth auf rund 5,7 Milliarden Euro (2021: 2,2 Milliarden Euro). Dies entspricht einem weiteren Anstieg der AuM gegenüber dem Vorjahr von rund 160 Prozent. Davon entfallen rund 2,7 Milliarden Euro auf anorganisches Wachstum und rund 0,8 Milliarden Euro auf organisches Netto-Wachstum. Damit hat LAIQON ihre AuM-Prognose für das Geschäftsjahr 2022 von 5,5 bis 6,0 Milliarden erreicht. Auf Sicht der letzten drei Jahre (2020 bis 2022) konnten die AuM somit um rund 440 Prozent gesteigert werden (31. Dezember 2019: 1,1 Milliarden Euro). Mit der neuen Wachstumsstrategie GROWTH 25 soll die Plattformstrategie der LAIQON noch weiter skalieren und bis 2025 ein organischer AuM-Anstieg auf acht bis zehn Milliarden Euro erreicht werden. Zur transparenteren Darstellung der Ertragssituation wurde in Bezug auf die BV Holding AG, die Selection Asset Management GmbH und die Lange Assets & Consulting GmbH eine as-if-Betrachtung des Konsolidierungskreises für das Geschäftsjahr 2022 vorgenommen. Die Konsolidierung der growney GmbH im Konzernabschluss des LAIQON-Konzerns erfolgt hingegen erst ab dem 1. Januar 2023. Hier hatte LAIQON seine Beteiligung im Jahresverlauf auf 75 Prozent ausgebaut. Nach vorläufigen Zahlen erwartet der LAIQON-Konzern im Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse (as-if) in Höhe von 26,3 Millionen Euro. Damit wurde das Vorjahresniveau (26,1 Millionen Euro) leicht übertroffen, obwohl im Geschäftsjahr 2021 aufgrund der Kapitalmarktentwicklung Performance-Fees in Höhe von rund 9,3 Millionen Euro in den Umsatzerlösen enthalten waren. Bei den fixen Umsatzerlösen erwartet LAIQON 25,5 Millionen Euro (2021: 16,8 Millionen Euro). Dies entspricht einem weiteren Anstieg gegenüber dem Vorjahr um rund 52 Prozent. Nachdem im ersten Halbjahr 2022 marktbedingt keine nennenswerten Performance Fees aus dem Asset Management vereinnahmt werden konnten, wurden im zweiten Halbjahr 2022 Performance-Fees in Höhe von rund 0,8 Millionen Euro abgerechnet. Im zweiten Halbjahr 2022 konnte mit fortschreitender Integration der akquirierten Gesellschaften auf der Plattform und den damit verbundenen Skalierungseffekten sowie durch die weiteren Wachstumsinitiativen eine deutliche Verbesserung des operativen Ergebnisses erreicht werden. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 erhöhte sich das vorläufige EBITDA as-if auf -2,2 Millionen Euro (H1 2022: -4,4 Millionen Euro). Insgesamt erwartet der LAIQON-Konzern damit im Geschäftsjahr 2022 ein EBITDA as-if von -6,6 Millionen Euro (2021: 4,6 Millionen Euro). Die Konzernliquidität zum 31. Dezember 2022 beträgt 10,2 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2023 geht LAIQON trotz weiterhin belastender Faktoren am Kapitalmarkt davon aus, mit der abgeschlossenen Einbindung aller neuen Konzerntöchter in den Konzern eine deutliche Steigerung im Umsatz und EBITDA zu erzielen. Im Rahmen des auf der Hauptversammlung 2022 vorgestellten Wachstumsplans GROWTH 25 hob LAIQON ihre mittelfristige Wachstumsprognose erneut an. LAIQON strebt bis 2025 AuM in den Geschäftsfeldern Asset Management, Wealth Management und Digital Wealth von nunmehr acht bis zehn Milliarden Euro und eine EBITDA-Marge von über 45 Prozent an. Der Anstieg der AuMs soll aus organischem Wachstum, beispielsweise durch Aufbau weiterer digitaler Marketing- und Sales-Ansätze, der Implementierung neuer und innovativer Produktgruppen, der deutlichen Erhöhung direkter Kundenbeziehungen sowie dem Ausbau von Premium-Partnerschaften erreicht werden. Die für das organische Wachstum und die Skalierung notwendigen Grundlagen hat LAIQON in den zurückliegenden Jahren erfolgreich gelegt. Mit zwei Kapitalerhöhungen, im Februar 2022 zu 12,00 Euro sowie im Oktober zu 6,75 Euro je Aktie erzielte LAIQON einen Bruttoemissionserlös von insgesamt 12,7 Millionen Euro. Die DEWB beteiligte sich als Ankeraktionär an beiden Kapitalerhöhungen. Zusätzlich begab LAIQON mit vollständiger Wandlung ihrer Wandelschuldverschreibung 2019/2022 sowie gegen Sacheinlage der Akquisitionen weitere neue Aktien aus. Durch diese Maßnahmen verwässerte die Beteiligungsquote der DEWB auf 18,7 Prozent zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: 22,3 Prozent). DEWB bleibt damit weiterhin größter Einzelaktionär der LAIQON. Die sehr positive Unternehmensentwicklung der vergangenen Jahre hat sich in der Kursperformance der LAIQON-Aktie widergespiegelt. Trotz des zwischenzeitlichen Kursrückgangs vom Vorjahreshoch bildet auch auf aktuellem Kursniveau ein deutlicher Bewertungsaufschlag auf den Beteiligungsbuchwert bei der DEWB eine hohe stille Reserve. Das B2B-FinTech aifinyo AG konnte trotz herausfordernder Umfeldbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen profitablen Wachstumspfad weiterverfolgen. Der Betreiber einer in Deutschland einzigartigen cloudbasierten Plattform rund um Rechnungs- und Liquiditätsmanagement samt Finanzierungslösungen konnte sowohl Transaktionsvolumen, Rohertrag als auch Ertrag deutlich steigern und erreichte damit Rekordzahlen auf allen Ebenen. Dabei hat die positive Geschäftsentwicklung im Jahresverlauf sogar an Dynamik gewonnen. Nachdem das B2B-FinTech bereits im dritten Quartal 2022 beim Transaktionsvolumen (Summe der verarbeiteten Factoring-, Finetrading-, Leasing- und Inkasso-Transaktionen) erstmals die Marke von 100 Millionen Euro überschreiten konnte, wurden von Oktober bis Dezember bereits 115 Millionen erreicht. Für das Gesamtjahr wuchs das Transaktionsvolumen damit nach vorläufigen Zahlen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent auf 378 Millionen Euro (2021: 269 Millionen Euro). Der Umsatz stieg um 23 Prozent auf 54 Millionen Euro. Der Rohertrag (Gesamtleistung reduziert um Warenaufwände und Abschreibungen des Leasinganlagevermögens), als eine der wichtigsten Finanzkennzahlen des Geschäftsmodells, konnte deutlich überproportional um 75 Prozent auf 14 Millionen Euro gesteigert werden. Dabei verbesserte sich das Ergebnis vor Steuern auf 1,3 Millionen Euro (2021: 0,1 Millionen Euro). Dass aifinyo vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Perspektiven in Deutschland das Geschäftsjahr auf Rekordniveau abschließen konnte, zeigt die solide Aufstellung des Unternehmens und seines Geschäftsmodells. Das B2B-FinTech konnte in allen Geschäftsbereichen wachsen. Dazu trugen sowohl die wiederkehrenden SaaS-Umsätze aus den Abo-basierten Lösungen rund um das Rechnungs- und Liquiditätsmanagement als auch die Erlöse aus den verschiedenen Finanzierungleistungen bei. Auch die Akquisitionen der FinTechs Billomat und Fundflow lieferten ihren Beitrag. Insbesondere die Übernahme der Billomat GmbH & Co. KG war ein wichtiger strategischer Schritt. Billomat bietet eine im Markt etablierte cloud-basierte Buchhaltungssoftware mit diversen Funktionen rund um Rechnungslegung an. Mit der Akquisition erweiterte aifinyo sein Produktangebot zum Billing-Prozess von Unternehmen und steigerte die Kundenbasis von bisher rund 2.000 auf fast 10.000. Die Zusammenführung bietet beiden Kundengruppen Zugriff auf das jeweils neue Lösungsangebot und damit erhebliche Cross-Selling-Potenziale, die im laufenden Integrationsprozess gehoben werden und zu einer deutlichen Umsatzsteigerung je Kunden führen sollen. Die Übernahme von Billomat erfolgte zum Teil durch Kauf von Anteilen und zum Teil durch Einbringung im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung. Dabei sank die Beteiligungsquote der DEWB zum 31. Dezember 2022 leicht auf 4,2 Prozent (31. Dezember 2021: 4,4 Prozent). Ein weiterer strategisch wichtiger Schritt war der Einstieg in die Zahlungsabwicklung. Hierfür erhielt die aifinyo payments GmbH, eine hundertprozentige Tochter der aifinyo AG, von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Lizenz für Finanztransfergeschäfte (ZAG). Die ZAG-Lizenz ist für aifinyo die Grundlage, ihre Plattform schrittweise um verschiedenste Payment-Lösungen zu erweitern. Mit Auslandsüberweisungen wurde im März 2022 das erste Payment-Produkt vorgestellt, das Kunden eine günstige und transparente Alternative für Überweisungen außerhalb der EU mit attraktiven Wechselkursen bietet. Im Oktober 2022 wurde das Angebot um die im B2B-Bereich erste Flatrate für Auslandsüberweisungen ab 29,90 Euro pro Monat ausgebaut. Mit der Erweiterung des Lizenzportfolios ist im nächsten Schritt geplant, auch ein Geschäftskonto mit Kreditkarten anzubieten. Für den weiteren Ausbau des Unternehmens hat aifinyo ihren Firmensitz nach Berlin verlegt, wo es bereits eine Niederlassung betreibt. Der bisherige Standort in Dresden bleibt bestehen und soll ebenfalls erweitert werden. Mit der stärkeren Präsenz in Berlin rückt aifinyo näher an ihre Kunden heran, von denen ein großer Teil im deutschen Technologie- und Startup-Hub sitzt, und erhöht die eigene Attraktivität im Wettbewerb um qualifiziertes Personal. Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet aifinyo trotz aller bestehenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten, das Wachstum der letzten Jahre fortzusetzen. Langfristig strebt das Unternehmen ein Wachstum zwischen 20 und 40 Prozent an. Im November 2021 beteiligte sich die DEWB am Neobroker The NAGA Group AG. Das Engagement erfolgte mittelbar über eine Beteiligung der DEWB am elevat3 Fintech Opportunities Fund, einem SPV der Apeiron Investment Group Ltd. NAGA zählte zu diesem Zeitpunkt zu den am stärksten wachsenden Neobrokern weltweit. Das Unternehmen verbindet auf einer Trading-Plattform Angebote für private Finanzgeschäfte mit einem sozialen Netzwerk, einer Krypto-Infrastruktur (NAGAX) und Zahlungsanwendungen (NAGA Pay). NAGA hat in ihrer Entwicklung des letzten Jahres stark auf den Krypto-Markt gesetzt und mit Blick auf einen geplanten NASDAQ-IPO substanzielle Investitionen in Technologie und Handelsaktivitäten getätigt. Mit NAGAX wurde ein Plattform-Angebot geschaffen, das unter anderem einen weltweit einzigarten Web3-Social-Trading Feed, eine Spotbörse für mehr als 700 Kryptowährungen, eine Future- und Derivate- Börse für den Handel von Kryptowerten, ein Wallet sowie eine NFT- sowie Staking-Plattform umfasst. Der Rückgang der Kapitalmärkte und insbesondere der massive Einbruch im Krypto-Segment hat NAGAs Entwicklung im Berichtsjahr über alle Geschäftsbereiche negativ beeinflusst. Das Unternehmen geht zwischenzeitlich davon aus, dass sich die Investitionen in NAGAX aufgrund der schwierigen Marktlage später als geplant amortisieren werden. Nachdem das Geschäftsjahr 2021 im Zeichen des Umsatzwachstums stand, wurde der Fokus des Jahres 2022 auf Profitabilität und Cashflow gelegt. Durch Kostensenkungsmaßnahmen, insbesondere im zweiten Halbjahr 2022, konnte NAGA deutliche Einsparungen erzielen. Das Management leitete umfangreiche Reorganisationsmaßnahmen und eine gezielte Strategieumstellung ein. Es erfolgte eine Refokussierung auf das Handelsgeschäft. Die Umsatzerlöse des ersten Halbjahres 2022 wuchsen um 51 Prozent auf 35,0 Millionen Euro (H1 2021: 23,2 Millionen Euro). Dieses Wachstum erwies sich jedoch vor allem aufgrund der in den Monaten April und Mai auf dem Tiefpunkt liegenden Handelsaktivität und steigenden Kosten der Neukundengewinnung (CAC) als nicht profitabel. Mit weiteren Abschreibungen auf langfristige Krypto-Vermögenswerte sank das EBITDA im ersten Halbjahr auf -2,7 Millionen Euro (H1 2021: -0,2 Millionen Euro). Durch reduzierte Marketingkosten, einen um 20 Prozent abgebauten Personalbestand und die Kürzung der Entwicklungsaufwendungen für NAGAX und NAGA Pay konnte der Neobroker seine Kostenbasis von 20 Millionen Euro im ersten Quartal 2022 auf zwölf Millionen Euro im vierten Quartal 2022 senken. Die Akquisitionskosten je Neukunden gingen von 1.609 Euro im Jahreshoch auf 613 Euro zurück. Aufgrund eines schwächeren zweiten Halbjahres erwartet NAGA zum Zeitpunkt der Berichtserstellung für das Gesamtjahr 2022 einen Umsatz auf Vorjahresniveau (2021: 52 Millionen Euro) bei einem EBITDA zwischen -6 und -9 Millionen Euro. Mit Blick auf die Wachstumsprojekte und den erstmalig ganzjährigen Effekten aus der Strategieumstellung und der Restrukturierung soll in 2023 eine deutliche Ergebnisverbesserungen erzielt werden. Auf Basis einer gegenüber 2022 weiter verbesserten Kostenbasis und der inzwischen voll entwickelten Technologieplattform erwartet das Management im ersten Halbjahr 2023 wieder die Profitabilität zu erreichen. Zu einer deutlichen Verunsicherung der Investoren führte die Bekanntgabe des Unternehmens zu Auseinandersetzungen mit den Wirtschaftsprüfern im Zuge der Jahresabschlussprüfung 2021 sowie die notwendige Anpassung der bereits gemeldeten vorläufigen Geschäftszahlen und zweimalige Gewinnwarnungen. Zum einen wurden Bewertungsansätze des Eigenhandels und der Kryptowährungsbestände durch die Prüfer korrigiert. Zum anderen sind die Wirtschaftsprüfer bei ihrer Prüfung der immateriellen Vermögensgegenstände abweichend zum Vorjahr zur Erkenntnis gekommen, dass ein wesentlicher Teil der von NAGA als immaterielle Vermögensgegenstände aktivierten Aufwendungen zur Kundengewinnung nicht aktivierungsfähig sei. Die daraus folgende Erhöhung der Marketingaufwendungen führte zu einer Verringerung der Ergebnisse für 2021 und 2020. Infolge der zeitintensiven Abstimmung mit den Prüfern musste NAGA die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2021 mehrfach verschieben. Die Bekanntgabe der Probleme in der Abschlussprüfung und die damit zusammenhängende Gewinnwarnung führten, in einem für FinTech-Unternehmen allgemein bereits sehr herausfordernden Kapitalmarktumfeld, zu einem deutlichen Kursrückgang der NAGA-Aktie. Eine Einschätzung der operativen Lage des Unternehmens war den Investoren aufgrund der unzureichenden Kapitalmarktkommunikation und Berichterstattung der NAGA bis ins vierte Quartal 2022 nicht möglich. Im Gesamtjahr 2022 verlor die NAGA-Aktie rund 85 Prozent ihres Wertes und markierte den Jahresschluss bei 1,15 Euro. Der Kursrückgang hatte entsprechend Auswirkungen auf die Wertentwicklung des von DEWB gehaltenen Fondanteils, was zum 31. Dezember 2022 eine Abwertung des Beteiligungsbuchwertes notwendig machte. Trotz des massiven Kursrückgangs der NAGA-Aktie im abgelaufenen Geschäftsjahr hält der Vorstand der DEWB an der grundsätzlich positiven Einschätzung des Geschäftsmodells der NAGA fest. NAGA ist es gelungen, eine der modernsten Brokerage-Plattformen, eine regulierte Kryptobörse und eine Payment-App zu entwickeln, die - bei einer Stabilisierung des Marktumfeldes - jede für sich eine effiziente Skalierung in langfristig attraktiven Wachstumsfeldern ermöglicht. Die Stableton Financial AG, Anbieter der führenden europäischen FinTech-Plattform für alternative Anlagen: Private Equity, Venture Capital, Private Debt und Realvermögen, konnte im laufenden Geschäftsjahr eine Series-A-Finanzierungsrunde über 15 Millionen Schweizer Franken abschließen. Die Finanzierungsrunde wurde von TX Ventures, dem Venture Capital-Arm des Schweizer Medienunternehmens TX Group, angeführt. Neben DEWB beteiligte sich auch der deutsche FinTech-Investor C3 EOS VC Venture Fund sowie Family Offices, wichtige Mitarbeitende und Partner renommierter Private-Equity- und Venture-Capital-Firmen sowie erfolgreiche Einzelpersonen aus der Technologie- und Vermögensverwaltungsbranche. Das über die Plattform verwaltete Vermögen konnte Stableton seit der Seed-Runde im letzten Jahr, die die DEWB als Lead Investor angeführt hat, um das 7,5-fache steigern. Mit mehr als 2.500 Marktplatznutzern und fast 500 Produktanlegern allein in der Schweiz hat sich Stableton zu einem führenden Marktteilnehmer entwickelt und zählt mehr als zwei Prozent der Schweizer Finanzintermediäre zu seinen Kunden. Die neu eingeworbenen Mittel ermöglichen es Stableton, strategische Investitionen in den Bereichen Betrieb, Strukturen sowie Regulierung und Compliance zu verdoppeln und gleichzeitig die Marketing- und Vertriebsaktivitäten international auszubauen. Im laufenden Geschäftsjahr hat Stableton sein Produktangebot konsequent ausgebaut und neue Kundengruppen erschlossen. So wurde beispielsweise das bisher institutionellen Investoren und vermögenden Privatpersonen vorbehaltene Angebot in Zusammenarbeit mit der Bank CIC (Schweiz) AG nun auch für Retail-Investoren zugänglich gemacht. Das Zertifikat "Future of Finance - Private Market Champions AMC (USD)" bietet einen einfachen und diversifizierten Zugang zu aufstrebenden FinTech-Unternehmen und ist ein weiterer Schritt in der Demokratisierung von Privatmarktanlagen. Das Produkt investiert in privat gehaltene Unternehmen in unterschiedlichen Segmenten des Finanzsektors wie Blockchain, Neo-Banken, moderne Zahlungssysteme, künstliche Intelligenz und Datenbewirtschaftung. Für das Geschäftsjahr 2023 sind weitere innovative Produkteinführungen geplant. Der Rückgang der Börsenbewertungen im Technologiesektor machte das Jahr 2022 zu einem der herausforderndsten Geschäftsjahre für VC- und Private Equity-Investments seit über einem Jahrzehnt. Dieses Umfeld führte auch bei Stableton zu einer Verlangsamung des Wachstums. Dennoch sieht das Unternehmen die zwei für ihr Geschäft bedeutenden langfristigen Makrotrends intakt: die Demokratisierung von Privatmarktanlagen sowie die ständig steigende Wertschöpfung in diesem Segment, indem disruptive Technologien auf immensen Kapitalanlagebedarf treffen. Angesichts der in kürzester Zeit korrigierten Tech-Bewertungen bieten die derzeitigen Bewertungsmultiplikatoren auf Basis der Ergebnisschätzungen der Unternehmen für die Jahre 2023 und 2024 und des anhaltenden Unternehmenswachstums aus Sicht von Stableton attraktive Investmentchancen zu äußerst attraktiven Sekundärmarktbewertungen. Stableton sieht daher gute Chancen für eine Erholung des Marktes im Jahr 2023. Stableton wurde 2022 als "Growth Stage Startup of the Year" mit dem Swiss Fintech Award ausgezeichnet. Der Neobroker nextmarkets AG konnte sein Umsatz- und Kundenwachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 weiter fortsetzen. In einem deutlich schwieriger gewordenen Finanzierungsumfeld hat auch nextmarkets den Fokus vom aggressiven Kundenwachstum auf einen Wachstumskurs mit optimierter Kostenstruktur mit dem Ziel eines profitablen Betriebs angepasst. Ein eigenes innovatives Affiliate Marketing-Tool ermöglicht einen besonders effizienten Mitteleinsatz in der Kundengewinnung zu niedrigeren Kosten je Kunde. Zudem hat sich nextmarkets durch den Ausbau ihres Produktangebots - wie beispielsweise der Schnittstelle zur Handelsplattform Meta Trader und der Lizenzierung für ein internationales CFD-Handelskonto mit höherem Hebel - zusätzliche Kundenzielgruppen erschlossen. Mit der Erweiterung des Geschäftsmodells CFD-Brokerage um Brokerage-as-a-Service als White Label-Lösung für B2B-Kunden sollte ab 2023 eine zusätzliche Monetarisierung der eigenen Technologieplattform erfolgen. Nach einer schwächer als geplanten Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2023 hat der Vorstand jedoch vor dem Hintergrund der anspruchsvollen Lage an den öffentlichen Kapitalmärkten und der Schwäche am Finanzierungsmarkt mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, sämtliche Tochtergesellschaften, beziehungsweise deren Assets sowie weitere Assets der nextmarkets, zu veräußern. Im Anschluss soll der Hauptversammlung die Liquidation vorgeschlagen werden. Der auf die DEWB entfallende Anteil am Liquidationserlös steht zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch nicht fest. Die DEWB geht jedoch davon aus, dass die Höhe des den Anschaffungskosten entsprechenden Beteiligungsbuchwerts zum 31. Dezember 2022 der Anteile in Höhe von 1,0 Millionen Euro und für bestehende Darlehensforderungen in Höhe von 0,4 Millionen Euro nicht erreicht werden wird. Entsprechend wurde nach dem Vorsichtsprinzip eine komplette Abwertung in Höhe von insgesamt 1,4 Millionen Euro vorgenommen. Das WealthTech LAIC der LAIQON Konzerntochter LAIC Capital GmbH zählt aus Sicht der DEWB zu den künftigen Wachstums- und Werttreibern der LAIQON-Gruppe. LAIC bietet im Geschäftsfeld Digital Wealth der LAIQON (neben growney) als Premium-Plattformanbieter mit dem eigenentwickelten, auf künstlicher Intelligenz basierenden System (LAIC ADVISOR) vermögenden Privatanlegern und institutionellen Kunden sowie Banken- und Finanzpartnern digitale und risikooptimierte Anlagelösungen zur Portfoliooptimierung. Der LAIC ADVISOR ist ein hochskalierbarer Portfoliomanager, dessen KI es ermöglicht, immer größere Datenmengen konsistent in die Allokationsentscheidungen einzubinden. Über Bayessche-Neuronale-Netze erfolgt die tägliche Prognose von 5.000 Aktien und mehr als 15.000 Fonds und ETFs. Das Produktangebot umfasst bereits fünf Mischfonds, zwei Rentenversicherungen und einen institutionellen Publikumsfonds. Zusätzlich können in einem Individualdepot vermögende private und institutionelle Investoren für ein Mindestanlagevolumen von 50 Tausend Euro mit digitaler Unterstützung nach ihren Präferenzen investieren. Die digital gesteuerten Mischfonds bieten Privatanlegerinnen und -anlegern eine breit gestreute Investmentlösung mit vordefinierten Nebenbedingungen in festgelegten Risikoklassen. Mit den beiden Versicherungspartnern Helvetia Schweizerische Lebensversicherungsgesellschaft AG und Condor Lebensversicherungs-AG bestehen zudem zwei fondsgebundene, steuerlich geförderte Rentenversicherungen, die auf den digital gesteuerten Mischfonds basieren und ebenfalls private Anlegerinnen und Anleger adressieren. Der institutionelle Publikumsfonds LAIC - Digital Institutional Europe wurde gemeinsam mit einem institutionellen Kunden für die Anforderungen von Volksbanken und Sparkassen im Depot A-Geschäft entwickelt und aufgelegt. Neben der Beteiligung an der LAIQON AG engagierte sich DEWB auch direkt am LAIC-Teilkonzern, zu dem die LAIC Capital GmbH sowie deren beide Tochtergesellschaften LAIC Intelligence GmbH und LAIC Vermögensverwaltung GmbH zählen. Die Beteiligung besteht über ein tokenbasiertes Treuhandverhältnis als Kommanditist am Spezial-AIF LAIC AIF Token GmbH & Co. KG (LAIC-AIF) mit einer Laufzeit von maximal sieben Jahren am wirtschaftlichen Erfolg des LAIC-Teilkonzerns. Die CASHLINK Technologies GmbH bietet eine europaweit führende Infrastruktur für die Tokenisierung von Vermögenswerten. Durch den Einsatz der Blockchain-Technologie ermöglicht CASHLINK die vollständig digitale Ausgabe von Wertpapieren wie Anleihen, Zertifikaten oder Genussrechten. Als eines der ersten Unternehmen verfügt CASHLINK seit Ende 2021 über eine vorläufige Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für die Kryptowertpapierregisterführung nach § 65 Abs. 2 KWG. Damit ermöglicht CASHLINK die Ausgabe von Kryptowertpapieren nach dem neuen Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG). Mit seiner End-to-End-Software-as-a-Service-Lösung deckt CASHLINK die gesamte Wertschöpfungskette der Tokenisierung von Wertpapieren ab und liefert alle Module, die für die Ausgabe, die Abwicklung und deren Handel benötigen werden. Damit können Finanzinstitute und FinTechs von den neuen Möglichkeiten der Tokenisierung profitieren und gleichzeitig Kosten und Ressourcen sparen. Zahlreiche Marktakteure, wie das Bankhaus Scheich, die nachhaltige Investment-Plattform WiWin und auch der Asset Manager LAIQON, vertrauen bereits auf diese Lösungen. Dabei wurde in einem noch frühen Marktstadium bereits für mehr als einhundert Emissionen, mit mehr als 36 Tausend Transaktionen, ein Volumen von über 110 Millionen Euro über die CASHLINK-Plattform prozessiert. Die Einführung von Kryptowertpapieren in Deutschland war ein großer Wachstumstreiber für das Unternehmen, das als Registerführer die meisten der bisher unter dem eWpG vorgenommenen Emissionen umgesetzt hat, darunter auch für namhafte Emittenten wie die Deutsche Bank. Die für 2023 geplante Ausweitung des Gesetzes auf Aktien wird für weitere Dynamik sorgen. Hierfür baut CASHLINK das Produktangebot rund um die Registerführung von Kryptowertpapieren weiter aus. Als Pionier im Bereich Blockchain-basierter Kapitalmarktinfrastruktur ist CASHLINK im Digital Finance Forum des Bundesministeriums für Finanzen vertreten. Ziel der Regierung ist es, den digitalen Finanzstandort Deutschland durch den aktiven Austausch mit Expertinnen und Experten aus innovativen Branchen langfristig weiter zu stärken und geplante Entwicklungen, wie beispielsweise die Erweiterung des eWpG auf Aktien, voranzutreiben. Deutschland ist aktuell einer der weltweit führenden Standorte im Bereich der "regulierten Tokenisierung". Diese höhere Rechts- und Regulierungssicherheit führt zu einer höheren Investitionsbereitschaft in den deutschen digitalen Finanzstandort und somit zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Jurisdiktionen. In diesem Umfeld ist CASHLINK mit einem hochprofessionellen Team, dem umfangreichen regulatorischen Know-how und ihren bereits etablierten Kundenbeziehungen sehr gut positioniert, seinen Marktvorsprung in Deutschland weiter auszubauen und auch eine führende Rolle im Bereich der Tokenisierung in Europa einzunehmen. ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE Ertragslage Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die DEWB - ohne Exit - sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 21 Tausend Euro. Im Vorjahr betrugen die sonstige betriebliche Erträge 9,4 Millionen Euro und wurden im Wesentlichen mit der finalen Veräußerung der Beteiligung MueTec erzielt. Der Personalaufwand betrug 2022 0,5 Millionen Euro. Der Vorjahreswert von 0,8 Millionen Euro enthielt erfolgsabhängige Vergütungskomponenten. Sonstige betriebliche Aufwendungen fielen in Höhe von 0,5 Millionen Euro an und betreffen im Wesentlichen Strukturkosten (2021: 0,4 Millionen Euro). Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) beläuft sich 2022 auf -0,9 Millionen Euro (2021: 8,1 Millionen Euro). Das Finanzergebnis beträgt -3,9 Millionen Euro (2021: -0,6 Millionen Euro) und enthält neben Zinsaufwendungen von 0,5 Millionen Euro, Aufwendungen aus der Verlustübernahme der DEWB Effecten GmbH von 0,1 Millionen Euro und Abschreibungen auf Finanzanlagen und Forderungen gegen Beteiligungen in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Das Nachsteuerergebnis 2022 beträgt -4,8 Millionen Euro (2021: 7,5 Millionen Euro). Dies entspricht bezogen auf 16.750.000 ausgegebene Aktien einem Ergebnis je Aktie von -0,29 Euro (2021: 0,45 Euro). Liquiditätslage Der operative Cashflow 2022 beläuft sich auf -3,9 Millionen Euro, nach 2,9 Millionen Euro im Vorjahr. Auszahlungen für Investitionen in das Portfolio erfolgten in Höhe von 3,8 Millionen Euro (2021: 5,9 Millionen Euro). Aus der Beteiligungsveräußerung MueTec flossen der DEWB 1,4 Millionen Euro zu (2021: 10,3 Millionen Euro). Weitere operative Auszahlungen erfolgten in Höhe von 1,1 Millionen Euro (2021: 1,1 Millionen Euro) sowie Zinsen in Höhe von 0,4 Millionen Euro (2021: 0,5 Millionen Euro). Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt in 2022 mit der Aufnahme von Bankverbindlichkeiten im Saldo 4,2 Millionen Euro. Im Vorjahr betrug der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit nach einer kompletten Rückführung von Bankverbindlichkeiten -2,5 Millionen Euro. Zum 31. Dezember 2022 verfügt die DEWB über liquide Mittel von 1,1 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 0,8 Millionen Euro). Zudem steht eine nicht genutzte Kreditlinie von 3,7 Millionen Euro zur Verfügung. Vermögenslage Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2022 beträgt 35,8 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 35,4 Millionen Euro). Die Beteiligungen des Anlagevermögens stiegen infolge der Investitionen ins Portfolio auf 30,5 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 30,0 Millionen Euro). Forderungen gegen Beteiligungen von 0,7 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 0,7 Millionen Euro) entfallen auf kurzfristige Darlehen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände reduzierten sich mit Zahlungseingang der Sicherheitshinterlegung für etwaige Garantieleistungen aus dem Verkauf der MueTec auf 6 Tausend Euro (31. Dezember 2021: 1,4 Millionen Euro). Sonstige Wertpapiere in Höhe von 3,5 Millionen Euro entfallen auf zurückerworbene eigene Anleihe (31. Dezember 2021: 2,4 Millionen Euro). Die Barmittel zum 31. Dezember 2022 betragen 1,1 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 0,8 Millionen Euro). Die Verbindlichkeiten erhöhten sich zum 31. Dezember 2022 mit der Aufnahme von Bankverbindlichkeiten in Höhe von 5,3 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 0) auf 17,9 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 12,6 Millionen Euro). Rückstellungen liegen mit 1,5 Millionen Euro auf Vorjahresniveau (31. Dezember 2021: 1,5 Millionen Euro). Das Eigenkapital ging mit dem Jahresfehlbetrag 2022 auf 16,5 Millionen Euro zurück (31. Dezember 2021: 21,3 Millionen Euro). Bezogen auf 16,75 Millionen ausgegebene Aktien entspricht dies einem Eigenkapital je Aktie von 0,98 Euro (31. Dezember 2021: 1,27 Euro). Die Eigenkapitalquote sank auf 46,0 Prozent (31. Dezember 2021: 60,2 Prozent). PROGNOSEBERICHT Im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie plant die DEWB, das Beteiligungsportfolio auf einen Wert von 100 Millionen Euro auszubauen. Als strategische Kernbeteiligung soll die LAIQON AG hierfür einen wesentlichen Beitrag leisten. LAIQON hat im Berichtsjahr den nächsten eigenen Skalierungsschritt in Angriff genommen und plant im Rahmen der Initiative GROWTH 25 die AuM bis 2025 auf acht bis zehn Milliarden Euro zu steigern. Die DEWB plant, LAIQON als Ankeraktionär auf diesem Weg zu begleiten. Daneben soll das Wachstum in der aktuellen Struktur durch Entwicklung und Vermarktung der weiteren bestehenden sowie neuer Beteiligungen realisiert werden. Hierfür besteht Zugang zu einer Deal-Pipeline mit attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten in den relevanten Marktsegmenten. DEWB plant, daraus jährlich mindestens zwei neue Portfoliounternehmen zu akquirieren. Diese sollen mit bestehender Liquidität, aus Exitzuflüssen und künftigen Erträgen der Kernbeteiligung finanziert werden. Die zusätzliche Ergänzung der Fonds mit externem Kapital zur Beschleunigung des Portfolioausbaus ist optional möglich. Eine genaue Umsatz- und Ergebnisprognose für einzelne Geschäftsjahre der DEWB ist aufgrund der Komplexität von Unternehmenstransaktionen sowie der Abhängigkeit von diversen Ereignissen und Entwicklungen im Beteiligungsgeschäft sehr schwierig. Die Entwicklung der Kapital- und Finanzmärkte im Berichtsjahr mit weltweiten Logistikstörungen infolge der Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine, der daraus resultierenden Energiekrise sowie Inflations- und Wachstumssorgen haben die Prognosen nochmals erschwert, was insbesondere die zeitliche Erreichung des Wachstumsziels von 100 Millionen Euro bis auf weiteres schwer abschätzbar macht. Grundsätzlich ist in Jahren, in denen keine Exits realisiert werden können, ein negatives Ergebnis zu erwarten. Sofern sich Verkäufe realisieren lassen, ist wiederum ein signifikanter Ergebnisbeitrag möglich. Zur Vermeidung künftiger Verlustjahre strebt die DEWB eine zügige Verstetigung von Zuflüssen und Erträgen an. Diese soll neben einer größeren Anzahl von Beteiligungen mit tendenziell kürzeren Haltephasen künftig auch durch die Kernbeteiligungen an der LAIQON AG erreicht werden. Bei weiter erfolgreicher Umsetzung der Wachstumsstrategie hält DEWB mit der LAIQON-Aktie einen potenziell starken Dividendenwert im Portfolio. Mit mittelfristig erwarteten Ausschüttungen und optionalen Teilveräußerungen lassen sich künftig stabile Erträge erwirtschaften, mit denen auch in Jahren ohne nennenswerte weitere Beteiligungsverkäufe positive Ergebnisse erzielt werden können. Für das Geschäftsjahr 2023 plant die DEWB, wieder auf der Exit- als auch auf der Beteiligungsseite aktiv zu werden. Der Vorstand erwartet damit ein positives Jahresergebnis 2023. Die Tilgung des noch ausstehenden Teils der eigenen Anleihe 2018/2023 in Höhe von 8,9 Millionen Euro bis zum Fälligkeitstag 30. Juni 2023 soll, in Abhängigkeit der Realisierung einer angestrebten Beteiligungstransaktion, durch Kombination von bestehender Liquidität, nutzbaren Finanzierungsrahmen bei einem Kreditinstitut und optionaler zusätzlicher Fremdkapitalaufnahme am Kapitalmarkt erfolgen. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT Konjunkturelle und branchenspezifische Risiken Die DEWB ist als Beteiligungsgesellschaft abhängig von der Entwicklung der Kapitalmärkte. Diese beeinflussen die Finanzierung sowie Unternehmenstransaktionen der Gesellschaft in erheblichem Maße. Der wirtschaftliche Erfolg der DEWB wird zudem stark durch ihre Beteiligungen beeinflusst, deren Entwicklung wiederum abhängig von unterschiedlichen branchenspezifischen Marktfaktoren ist. Die Ertrags- und Finanzlage der Portfoliounternehmen bestimmt die Entwicklung ihrer Unternehmenswerte und Liquiditätssituation. Dies wirkt sich sowohl über den Ausschüttungsverlauf der Unternehmen als auch im Fall eines Exits über den Veräußerungserlös auf die Vermögenslage der DEWB aus. Starke Schwankungen und Verwerfungen an den Kapitalmärkten können wesentliche negative Folgen auf die Möglichkeit der DEWB haben, Exittransaktionen durchzuführen. Unternehmensverkäufe sind nach wie vor die wichtigste Quelle für Cashflows der DEWB, auch wenn mit der Beteiligung an der LAIQON AG ein perspektivisch ausschüttungsfähiges Geschäftsmodell erworben wurde. Ebenso können Belastungen der Kapitalmärkte das Zustandekommen von Finanzierungsrunden für Beteiligungsunternehmen erschweren. Es ist typisch für wagniskapitalfinanzierte Unternehmen, bis zum Erreichen der Profitabilität mehrere Finanzierungsrunden abzuschließen. Das Ausfallen solch einer Finanzierungsrunde kann zur Insolvenz des betreffenden Unternehmens und damit zu einem Totalverlust bei der DEWB führen. Mit liquiden Mitteln von 1,1 Millionen Euro zum 31. Dezember 2022 und einer nicht in Anspruch genommenen Kreditlinie von 3,7 Millionen Euro ist die DEWB solide finanziert, um eventuell auftretenden Marktverwerfungen zu begegnen. Aus fallenden Unternehmensbewertungen infolge eines möglichen wirtschaftlichen Abschwungs können sich mit der verfügbaren Liquidität aber auch attraktive Investitionschancen bieten. Die Corona-Pandemie hat in den von DEWB fokussierten Investitionsbereichen bisher keine grundsätzlichen und nachhaltigen negativen Auswirkungen gezeigt. Vielmehr hat die Krise offenbart, wie die Digitalisierung und digitale Geschäftsmodelle zunehmend an Bedeutung gewinnen. Damit wird sie zum Treiber eines notwendigen und noch schnelleren Transformationsprozesses, der wiederum Investitionschancen bietet. Spezielle Chancen und Risiken im Beteiligungsgeschäft Diskontinuität bei Umsatz, Ergebnis und Zahlungsströmen. Mit der für das Beteiligungsgeschäft charakteristischen Diskontinuität von Kauf- und Verkaufstransaktionen können bei der DEWB starke Schwankungen bei Erträgen, Ergebnis und Zahlungsströmen auftreten. Die Haltedauer von Beteiligungen beträgt in der Regel mehrere Jahre. Beteiligungserträge werden erst bei einem Verkauf oder mit Ausschüttungen generiert. Die mit einem Exit zusammenhängenden Transaktionen sind oft komplex und zeitlich nicht präzise planbar. Zudem können aufgrund der noch überschaubaren Anzahl von Beteiligungen im Portfolio der DEWB keine regelmäßigen Verkäufe realisiert werden. Daher können ertragsstarke Jahre mit ertragsschwachen Jahren wechseln. Der daraus resultierenden Unsicherheit bei der Prognose von Liquiditätszuflüssen wird mit einer ausreichenden Liquiditätsreserve begegnet. Eine teilweise Verstetigung von Zuflüssen und Erträgen soll künftig mit der Beteiligung an der LAIQON AG mit einem ausschüttungsfähigen Geschäftsmodell erreicht werden. Zudem werden mit dem geplanten Ausbau des Portfolios um Beteiligungen mit tendenziell kürzeren Haltephasen regelmäßigere Exits angestrebt. Abhängigkeit vom Erfolg der Beteiligungsunternehmen. Risiken bestehen für die DEWB insbesondere im Misserfolg von Geschäftsmodellen der Beteiligungsunternehmen. Sofern die zum Zeitpunkt der Investition angestrebten Geschäftsentwicklungen sowie Umsatz- und Ertragsziele der Unternehmen nicht erreicht werden, kann der Veräußerungserlös beim Exit unter den Anschaffungskosten liegen und ein bei der Investition langfristig erwarteter Ausschüttungsverlauf hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die Höhe des Veräußerungserlöses unterliegt zudem Marktschwankungen, die unter anderem aus Änderungen der Risikobereitschaft von Kapitalmarktteilnehmern und des Zinsniveaus resultieren. Im Falle der Insolvenz von Beteiligungsunternehmen ist auch mit einem Totalverlust der Investition zu rechnen. Prognoserisiko bei der Bewertung. Risiken aus Technologie, Marktchancen und Liquiditätslage der Beteiligungen sowie Änderungen der aktuellen Marktbewertungen werden bei den kontinuierlichen Überprüfungen der Bewertungsansätze berücksichtigt. Dabei erkennbare Verlustrisiken werden durch Wertberichtigungen abgebildet. Chancen ergeben sich durch positive Entwicklungen, die zu einem Exiterlös der Beteiligungen über dem Buchwert führen können. Die dabei zugrundeliegenden Annahmen beruhen auf Schätzungen sowohl hinsichtlich der Geschäftsentwicklung der Beteiligungen als auch der erzielbaren Bewertungen beim Anteilsverkauf. Bei diesen Annahmen handelt es sich um die Hauptquellen für Schätzunsicherheiten, aus denen sich das Risiko einer Anpassung der Bewertung von Vermögenswerten in der Zukunft ergeben kann. Es ist nicht auszuschließen, dass die Entwicklung einzelner Beteiligungen hinter den getroffenen Annahmen zurückbleibt oder der Veräußerungserlös nicht die erwartete Höhe erreicht. Die zugrundeliegenden Annahmen können aber auch zu pessimistisch sein, womit die Chance eines über den Erwartungen liegenden Veräußerungserlöses besteht. In Einzelfällen kann somit der Buchwert zu hoch oder zu niedrig angesetzt sein. Risikodiversifikation im Portfolio. Weitere Chancen und Risiken können sich aus der Konzentration des Portfolios auf wenige Beteiligungen ergeben. Das Geschäftsmodell der DEWB ist die Beteiligung an Wachstumsunternehmen. Der damit verbundenen Chance, mit der Wertentwicklung der Beteiligungen hohe Gewinne zu erzielen, steht das Risiko gegenüber, bei einem eventuell anstehenden Verkauf weniger als den investierten Betrag zu erhalten. Die DEWB investiert in der Regel nicht mehr als sieben Millionen Euro in eine einzelne Beteiligung. Eine Ausnahme hiervon bildet die LAIQON AG, die als Kerninvestment in der Unternehmensstrategie der DEWB eine zentrale Rolle spielt. Bei einer weiteren positiven Wertentwicklung der Beteiligung kann ein teilweiser Abbau der Beteiligung zur Reduzierung eines etwaigen Klumpenrisikos vorgenommen werden. Finanzierungsrisiken bei den Beteiligungsunternehmen. Unternehmen im Portfolio der DEWB sind unter Umständen auf zukünftige Folgefinanzierungsrunden angewiesen. Da sich Private Equity-Finanzierungen in der Regel am Bewertungsniveau der Kapitalmärkte orientieren, besteht das Risiko, entsprechende Finanzierungsrunden zum Zeitpunkt des Investitionsbedarfs nicht oder nur auf Basis deutlich schlechterer Bewertungen abschließen zu können. Dies könnte durch den daraus resultierenden Anpassungsbedarf des Buchwertes der Beteiligung direkten Einfluss auf das Vermögen der DEWB haben. Um die Risiken eines Nachfinanzierungsbedarfs weitgehend gering zu halten, fokussiert die DEWB grundsätzlich auf Beteiligungen an Unternehmen mit bereits profitablen Geschäftsmodellen oder solchen, die nah am Break Even operieren. Finanzwirtschaftliche Risiken Außerhalb des Beteiligungsgeschäfts bestehen für Finanzinstrumente Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken aus der Änderung von Zinssätzen und Wechselkursen. Ausfallrisiken. Um Ausfallrisiken vorzubeugen, wird die Bonität von Schuldnern regelmäßig vor und nach dem Abschluss von Verträgen überprüft. Gegebenenfalls werden in angemessenem Umfang Sicherheiten eingeholt, um die Risiken aus der Nichterfüllung von Forderungen zu mindern. Die Gesellschaft hält zum 31. Dezember 2022 Forderungen gegen Beteiligungen aus Darlehen von insgesamt 1,0 Millionen Euro. Darüber hinaus besteht ein grundsätzliches Ausfallrisiko für Banken, bei denen liquide Mittel angelegt sind. Liquiditätsrisiken. Zur Steuerung von Liquiditätsrisiken werden angemessene Rücklagen vorgehalten. Prognostizierte und tatsächliche Liquiditätsströme werden kontinuierlich überwacht. Aufgrund der unregelmäßigen und zeitlich schwer prognostizierbaren Rückflüsse aus Beteiligungsverkäufen achtet die Gesellschaft auf ausreichende Liquiditätsreserven. Für die zum 30. Juni 2023 fällig werdende Unternehmensanleihe hat die Gesellschaft verschiedene Refinanzierungsoptionen vorbereitet, die in Abhängigkeit vom Marktumfeld zum Zeitpunkt der Ablösung genutzt werden sollen. Zum 31. Dezember 2022 sind noch nominal 8,9 Millionen Euro Anleihe ausstehend. Die DEWB verfügte zum Bilanzstichtag über liquide Mittel von 1,1 Millionen Euro, eine freie Finanzierungslinie über 3,7 Millionen Euro und ist in der Lage, ihren kurz- und mittelfristigen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen. Seitens der DEWB bestehen zum 31. Dezember 2022 keine Zahlungsverpflichtungen ausFinanzierungszusagen gegenüber Beteiligungen. Die DEWB hält dennoch in einem begrenzten Umfang Reserven für außerplanmäßigen Nachfinanzierungsbedarf im Portfolio vor. Zinsrisiken. Zinsänderungsrisiken können sich aus der Anlage des Liquiditätsbestandes sowie gegebenenfalls aus variabel verzinslichen Verbindlichkeiten ergeben. Die Gesellschaft überprüft regelmäßig, ob der Abschluss von Zinssicherungsgeschäften zur Reduzierung des Zinsänderungsrisikos geboten ist. Zum 31. Dezember 2022 bestehen Anleiheverbindlichkeiten von im Saldo 8,9 Millionen Euro, die bis 30. Juni 2023 mit 4,0 Prozent p.a. festverzinst werden. Im Falle der Refinanzierung durch eine neu zu begebende Anleihe ist aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus mit einer höheren Verzinsung zu rechnen. Eine bestehende, zum 31. Dezember 2022 Finanzierungslinie bei einem Kreditinstitut über 9,0 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 6,0 Millionen Euro), ist entsprechend ihrer Inanspruchnahme aktuell bis 4,5 Millionen Euro mit 4,34 Prozent und dem darüber hinaus gehenden Betrag mit 4,84 Prozent p.a. variabel zu verzinsen. Es bestehen keine offenen Zinssicherungsgeschäfte. Währungsrisiken. Die DEWB wickelt ihre Zahlungen überwiegend in Euro ab. Fremdwährungsrisiken können sich jedoch aus Forderungen und Verpflichtungen zu Zahlungen außerhalb des Euroraums ergeben. Für diesen Fall prüft die DEWB regelmäßig die Sicherung über Devisentermingeschäfte. Zum 31. Dezember 2022 bestehen keine Forderungen, Verbindlichkeiten oder Liquidität in Fremdwährung. Mit der Stableton Financial AG, Schweiz, hält die DEWB eine Beteiligung außerhalb des Euroraums. Rechtliche Chancen und Risiken Aus dem Geschäftsmodell resultierend, führt die DEWB regelmäßig Aktiv- und Passivprozesse, aus denen sich Chancen ergeben aber auch Risiken für die Zukunft nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Am 28. Dezember 2020 hat die Comthur GmbH, Zürich, Klage gegen die DEWB sowie den Vorstand beim Landgericht Gera erhoben, mit der sie angebliche Ansprüche aus einem abgetretenen Recht der Erbengemeinschaft eines Mitgesellschafters der ehemaligen Beteiligung JenaBatteries GmbH in Höhe von 0,5 Millionen Euro nebst Zinsen geltend macht. Nach Auffassung der DEWB ist die Klage bereits unzulässig, da in dieser Sache ein rechtskräftiges Urteil des Landgericht Münchens aus 2018 vorliegt, das die mit nahezu identischer Begründung erhobene Klage des Mitgesellschafters bereits abgewiesen hat. Das Landgericht Gera hat die Klage mit Urteil vom 12. Januar 2023 ebenfalls abgewiesen. Die Klägerin legte am 16. Februar 2023 hiergegen Berufung ein. Da der Vorstand der DEWB weiterhin davon ausgeht, dass die Klage unbegründet ist, wurde keine Risikovorsorge getroffen. Rechtliche Risiken aus Vertragsfehlern oder Schadenersatzforderungen gegen die DEWB sind darüber hinaus derzeit nicht bekannt. Gesamtrisiko Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses 2022 war aus Sicht des Vorstands kein Risiko der Bestandsgefährdung des Unternehmens durch Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung erkennbar. Chancen- und Risikomanagementsystem der DEWB Um die bestehenden Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu nutzen oder zu begrenzen, nutzt die DEWB ein Risiko- und Chancenmanagementsystem auf den drei Ebenen: Beteiligung, Beteiligungsportfolio und Gesamtunternehmung. Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene der Beteiligung Bereits die Akquisition einer Beteiligung ist mit risikomindernden Prozessen verbunden. Abschluss von Beteiligungsverträgen. Grundsätzlich strebt die DEWB zur Sicherung zusätzlicher Einflussnahme den Abschluss von Beteiligungsverträgen und Gesellschaftervereinbarungen an. In den Beteiligungsverträgen werden regelmäßig ein Verwässerungsschutz für nachfolgende Finanzierungsrunden, ein Erlösvorzug des Kapitalgebers bei der Verteilung des Verkaufserlöses und performanceabhängige Anpassungen von Kaufpreisen vereinbart. Investitionssummen werden häufig in mehrere Tranchen unterteilt, deren Fälligkeit vom Erreichen bestimmter Unternehmensziele, sogenannten Meilensteinen, abhängt. Die Höhe einer Investition hängt von der Entwicklungsphase und dem Chance-Risikoprofil eines Beteiligungsunternehmens ab. In die mit höheren Risiken verbundenen früheren Phasen werden maximal drei Millionen Euro, bei Expansionsfinanzierungen in der Regel maximal sieben Millionen Euro je Engagement investiert. Aktiver Managementansatz. Während der Betreuung soll der Wert der Beteiligungen durch aktive Unterstützung gesteigert und damit Fehlentwicklungen frühzeitig entgegengewirkt werden. Mit dem Investitionsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum besteht eine enge Verbindung und räumliche Nähe zu den Beteiligungen. Damit ist ein reibungsloser, schneller und flexibler Informationsaustausch gewährleistet, was insbesondere bei Beteiligungen in früheren Entwicklungsphasen einen entscheidenden Erfolgsfaktor darstellt. Dem entsprechend strebt die DEWB bei den Beteiligungen grundsätzlich auch eine Besetzung von Aufsichtsgremien und Beiräten an. Frühwarnsystem. Das Beteiligungscontrolling basiert auf zeitnahen monatlichen Berichten der Portfoliounternehmen. Durch die Einbeziehung qualitativer und nicht-finanzieller Kriterien in das Controlling verfügt die DEWB über ein Frühwarnsystem, um Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und ihnen entsprechend entgegenzuwirken. Auch entsprechende Chancen in der Unternehmensentwicklung können damit frühestmöglich identifiziert und genutzt werden. Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene des Beteiligungsportfolios Technologische Chancen und Risiken. Die Unternehmen im Investitionsfokus der DEWB weisen ein großes Entwicklungspotenzial auf, sind jedoch auch mit technologischen Risiken und Marktrisiken behaftet. Der Misserfolg eines Geschäftsmodells kann für die DEWB einen Totalausfall der Investition bedeuten. Andererseits ist im Erfolgsfall mit einer wesentlichen Erhöhung des Wertes der Beteiligung zu rechnen. Investition in späteren Unternehmensphasen. Die DEWB strebt im Portfolio einen hohen Anteil von Beteiligungen in späteren Phasen an. Geschäftsmodelle und Technologien, die in dieser Wachstumsphase eine Finanzierung benötigen, sind erprobt und weisen bereits erste Markterfolge nach. Investitionen in solche Unternehmen sind mit einem deutlich geringeren Risiko und einer geringeren notwendigen Betreuungsintensität verbunden als Frühphasenengagements. Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene der Gesamtunternehmung DEWB Die DEWB verfolgt kontinuierlich die Branchenentwicklung und das Marktumfeld ihrer Beteiligungsunternehmen sowie technologische Entwicklungen innerhalb des Investitionsfokus. In regelmäßigen Strategierunden des Teams - auch unter Einbindung des Aufsichtsrats und externer Fachleute - werden sich daraus ergebende Chancen und Risiken erörtert und konkrete Maßnahmen für das Beteiligungsgeschäft abgeleitet. Strategisches und operatives Controlling werden eingesetzt, um die Erreichung lang- und kurzfristiger Ziele der DEWB zu verfolgen. In zeitnah erstellten regelmäßigen Berichten und Prognosen wird die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellt und analysiert. Damit ist das Unternehmen jederzeit in der Lage, auf aktuelle Entwicklungen und Risiken zu reagieren.
Jena, den 3. April 2022 DEWB AG Der Vorstand Bertram Köhler Marco Scheidler BilanzAktiva scrollen
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Anhang1 Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss Der Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (nachfolgend "DEWB" oder "Gesellschaft" genannt), mit Sitz in Jena und eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Jena unter HRB 208401, zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Deutschen Rechnungslegungsstandards wurden beachtet. Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 1 HGB als kleine Kapitalgesellschaft einzustufen. Folglich sind die für kleine Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Zweiten Abschnitts des Dritten Buches des Handelsgesetzbuchs (§§ 264 bis 335 HGB) anzuwenden. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde im Berichtsjahr nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. 2 Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Im Einzelnen wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet: Die immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer für Software von bis zu drei Jahren), bewertet. Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (Nutzungsdauer zwischen drei und zehn Jahren) angesetzt. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten 800 € nicht übersteigen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt. Um die Klarheit der Darstellung zu erhöhen, wurde abweichend von der Gliederung des § 266 Abs. 2 HGB im Umlaufvermögen der Posten "Investitionen des Beteiligungsgeschäfts" in die Bilanz eingefügt. Soweit hierdurch gesetzliche Pflichtangaben unterlassen werden, erfolgen entsprechende Angaben im Anhang. Als Investitionen des Beteiligungsgeschäfts werden Anteile an Mehr‐ und Minderheitsbeteiligungen, die zum Zwecke der kurzfristen Veräußerung gehalten werden sowie Finanzforderungen aus den Aktivitäten im Beteiligungsgeschäft mit Beteiligungen, die zum Zwecke der Veräußerung gehalten werden, ausgewiesen. Beteiligungen, die zum Zwecke des dauerhaften Haltens erworben wurden, werden im Anlagevermögen geführt. Die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten abzüglich notwendiger angemessener Wertberichtigungen bewertet (Niederstwertprinzip). Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zu Nennwerten ausgewiesen. Erkennbare Einzelrisiken wurden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Die Rückstellungen werden mit ihrem nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung ermittelten notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Pensionsrückstellungen wurden aufgrund der vertraglichen Versorgungsansprüche gebildet. Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels des sogenannten Anwartschaftsbarwertverfahrens. Danach wird die Rückstellung als Barwert der künftigen Pensionsverpflichtungen unter Berücksichtigung des erwarteten Kostentrends bestimmt. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck verwandt. Die vereinbarte Dynamisierung der Anwartschaften und Renten beträgt 2,5% und wurde in dieser Höhe bei der Rückstellungsberechnung berücksichtigt. Für die Bestimmung des laufzeitadäquaten Rechnungszinses macht das Unternehmen von der Vereinfachungsregelung Gebrauch, wonach gemäß Satz 2 des § 253 Abs. 2 HGB bei den langfristigen Personalrückstellungen eine pauschale Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt werden darf. Dieser Rechnungszins beläuft sich nach der Rückstellungsabzinsungsverordnung nach den Verhältnissen von Anfang Dezember 2022 auf 1,78% (nach 1,87% im Vorjahr). Die sonstigen Rückstellungen wurden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sonstige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem laufzeitadäquaten Rechnungszins diskontiert. Die Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen und Wertpapieren des Beteiligungsgeschäfts im Umlaufvermögen sowie aus der Veräußerung von Beteiligungen des Anlagevermögens werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Entsprechende Verluste werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Zuschreibungen von Finanzanlagen sowie Beteiligungen und Forderungen im Umlaufvermögen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Abschreibungen auf Beteiligungen und Forderungen werden unter der Position Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens oder Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens ausgewiesen. Zinserträge aus Forderungen im Beteiligungsgeschäft werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. 3 Angaben zu Posten der Bilanz 3.1 Anlagevermögen Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagegegenstände im Jahr 2022 ist in einer Anlage zum Anhang dargestellt. Die DEWB führt Beteiligungen an anderen Unternehmen sowohl im Anlagevermögen unter "Beteiligungen des Anlagevermögens" als auch im Umlaufvermögen unter "Investitionen des Beteiligungsgeschäfts". Zum 31. Dezember 2022 sind alle Beteiligungen im Anlagevermögen ausgewiesen. 3.2 Umlaufvermögen Forderungen gegen Beteiligungen umfassen Darlehens- und Zinsforderungen in Höhe von T€ 680 (i.Vj.: T€ 712), davon €T 680 gegenüber verbundenen Unternehmen (i.Vj.: €T 180). Die DEWB weist in der Berichtsperiode Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 11 (i.Vj.: T€ 1.385) auf. Die zum 31. Dezember 2021 noch ausstehenden Zahlungen aus dem Verkauf der MueTec Automatisierte Mikroskopie und Meßtechnik GmbH sind im Geschäftsjahr 2022 vollständig bei der Gesellschaft eingegangen. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von T€ 4 (i.Vj.: T€ 0). Die sonstigen Wertpapiere resultieren vollständig aus Rückkäufen der begebenen Anleihe der DEWB. Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Voraus gezahlte Dienstleistung in Höhe von T€ 10 (i.Vj.: T€ 9) sowie ein Disagio aus der Aufstockung der Unternehmensanleihe in Höhe von T€ 8 (i.Vj.: T€ 25), welches über die Laufzeit der Anleihe verteilt wird. 3.3 Gezeichnetes Kapital Das Grundkapital der DEWB beträgt am 31. Dezember 2022 T€ 16.750 (i.Vj.: T€ 16.750) und ist in 16.750.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Das Grundkapital wurde von den Aktionären vollständig eingezahlt und steht zur freien Verfügung des Vorstandes. Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2022 wurde mit satzungsändernder Wirkung der Vorstand ermächtigt, ein genehmigtes Kapital zu schaffen. Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 8. Juni 2027 um bis zu € 8.375.000 durch Ausgabe von bis zu 8.375.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen. Die Ermächtigung kann auch in Teilbeträgen ausgenutzt werden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen ("Genehmigtes Kapital 2022"). Das Grundkapital der Gesellschaft ist um € 7.575.000 eingeteilt in 7.575.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2022-I"). Darüber hinaus ist das Grundkapital der Gesellschaft um € 400.000 eingeteilt in 400.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien ("Bedingtes Kapital 2018-II") sowie um € 400.000 eingeteilt in 400.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien ("Bedingtes Kapital 2022-II") bedingt erhöht. 3.4 Entwicklung des Eigenkapitals Die Entwicklung des Eigenkapitals stellt sich wie folgt dar: scrollen
In der Kapitalrücklage sind T€ 18.215 (i.Vj.: T€ 18.215) enthalten, die aus der Ausgabe von Anteilen über den Nennbetrag bzw. über den rechnerischen Wert hinaus erzielt wurden. 3.5 Rückstellungen Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ein zusätzlicher einmaliger Rückstellungsbetrag in Höhe von T€ 78 zum 1. Januar 2010. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB wurde Gebrauch gemacht und so werden ab 2010 von diesem Betrag ein Fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 5 zugeführt. Die Zuführung in der Gewinn- und Verlustrechnung ist im Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten. Der noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von T€ 10 (zum 31. Dezember 2022) wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt. Die Abzinsung der Pensionsrückstellungen erfolgte bis zum 31. Dezember 2015 mit dem damals gesetzlich vorgeschriebenen durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ermittelte. Die Abzinsung der Pensionsrückstellungen zum 31. Dezember 2022 wurde abweichend zur bisherigen Regelung mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz durchgeführt, der sich aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren ermittelt. Mit diesem Vorgehen werden die Regelungen des § 253 Absatz 2 Satz 1 HGB (neue Fassung) umgesetzt. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen unter Nutzung des durchschnittlichen Zinssatzes aus den vergangenen zehn Jahren und unter Nutzung des durchschnittlichen Zinssatzes aus den vergangenen sieben Jahren beträgt T€ 55. Die übrigen Rückstellungen enthalten T€ 110 (i.Vj.: T€ 0) für eine Ausgleichsverpflichtung für das Geschäftsjahr 2022 aus einem zum 1. Januar 2022 geschlossenen Ergebnisabführungsvertrag mit der Tochtergesellschaft DEWB Effecten GmbH. 3.6 Verbindlichkeiten Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit wurden die Angaben im Zusammenhang mit den Verbindlichkeiten in einem Verbindlichkeitenspiegel zusammengefasst dargestellt. scrollen
Zum 1. Juli 2018 hat die DEWB eine Unternehmensanleihe im Nennbetrag von T€ 11.290 platziert. Seit dem 2. Juli 2018 notiert die Anleihe im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse (Open Market). Die Anleihe hat eine Laufzeit bis 1. Juli 2023 und ist eingeteilt in Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils € 1.000, die mit 4,0 Prozent auf den Nennbetrag verzinst werden. Der Gesamtnennbetrag der Anleihe kann durch Ausgabe weiterer Teilschuldverschreibungen bis auf T€ 15.000 ausgebaut werden. Zum 31.12.2022 belaufen sich die ausgegebenen Teilschuldverschreibungen auf Nominal T€ 12.540. Davon hält die DEWB Nominal T€ 3.618 im eigenen Bestand (i.Vj.: T€ 2.535). Zum 31. Dezember 2022 hat die DEWB eine dauerhaft eingerichtete Finanzierungslinie bei einem Kreditinstitut über T€ 9.000 in Höhe von T€ 5.253 (i.Vj.: T€ 0) in Anspruch genommen. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von T€ 12 (i.Vj.: T€ 9) enthalten. 4 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung 4.1 Personalaufwand Der Aufwand für Gehälter für das Geschäftsjahr 2022 beträgt T€ 395 (i.Vj.: T€ 780). Der Unterschied zum Vorjahr resultiert aus erfolgsabhängigen Vergütungen im Geschäftsjahr 2021. In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung sind T€ 28 (i.Vj.: T€ 23) für Altersversorgung enthalten. 4.2 Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen im Geschäftsjahr 2022 Aufwendungen für den laufenden Geschäftsbetrieb in Höhe von T€ 452 (i.Vj.: T€ 428). 4.3 Aufwendungen aus Verlustübernahme Die DEWB AG hat mit Wirkung zum 1. Januar 2022 einen Ergebnisabführungsvertrag mit ihrer Tochtergesellschaft DEWB Effecten GmbH geschlossen. Hieraus resultiert für das Geschäftsjahr 2022 eine Ausgleichsverpflichtung in Höhe von T€ 110. 4.4 Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens In den Abschreibungen sind Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von T€ 2.960 (i.Vj.: T€ 37) enthalten. Diese resultieren wesentlich aus der Wertanpassung des Anteils am Apeiron Feeder SICAV plc - elevat3 Fintech Opportunities Feeder Fund auf den vorläufigen Net Asset Value zum 31. Dezember 2022 sowie einer Wertberichtigung der Eigenkapitalbeteiligung an der nextmarkets AG. Abschreibungen auf sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens von T€ 360 (i.Vj.: T€ 0) entfallen auf die Wertberichtigung von Darlehensforderungen gegen die nextmarkets AG. 4.5 Zinsen und ähnliche Aufwendungen In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind insbesondere Zinsen für die emittierte Anleihe sowie Zinsaufwendungen für die Inanspruchnahme der Kreditlinie enthalten. 5 Sonstige Angaben 5.1 Beschäftigte Im Jahresdurchschnitt wurden 1 (i.Vj. 2) Angestellte beschäftigt. 5.2 Organe der Gesellschaft 5.2.1 Vorstand Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte die Geschäftsführung der DEWB durch die Vorstände: - Bertram Köhler, Dipl.-Kaufmann, Jena - Marco Scheidler, Dipl.-Betriebswirt (FH), Jena (ab 01.06.2022) Der Vorstand hat Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien in den folgenden Unternehmen: Bertram Köhler scrollen
5.2.2 Aufsichtsrat Aufsichtsratsmitglieder des Geschäftsjahres waren scrollen
Die Aufsichtsratsmitglieder haben außerdem Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien in den folgenden Unternehmen: Jörg Ohlsen scrollen
Henning Soltau scrollen
5.2.3 Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats Die Gesellschaft ist gemäß § 285 Nr. 9 a HGB grundsätzlich dazu verpflichtet, die Gesamtbezüge des Vorstandes zu veröffentlichen. Im Geschäftsjahr 2022 wurde die Gesellschaft durch zwei Vorstände geführt. Entsprechend der Regelungen des § 286 Abs. 4 HGB i. V. m. § 264d HGB handelt es sich bei der Gesellschaft um eine nicht börsennotierte Gesellschaft, da diese nicht auf einem organisierten Markt im Sinne des § 2 Abs. 5 des Wertpapierhandelsgesetz gehandelt wird. Folglich macht die Gesellschaft zum Schutze des Persönlichkeitsrechts der Vorstände von der Möglichkeit Gebrauch, die Vorstandsbezüge nicht zu veröffentlichen. Im Vorjahr wurde ebenfalls von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 21. August 2018 ein Aktienoptionsprogramm für Vorstandsmitglieder, leitende Mitarbeiter und Mitglieder der Geschäftsleitung von Portfoliogesellschaften als langfristige Vergütungskomponente bei der DEWB beschlossen. In Umsetzung des Hauptversammlungsbeschlusses haben Vorstand und Aufsichtsrat mit Beschluss vom 15. Mai 2019 das "Aktienoptionsprogramm 2018" über bis zu 800.000 Aktienoptionen eingeführt, in dessen Rahmen eine Zuteilung von 400.000 Optionen an Mitglieder des Vorstands erfolgte. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 9. Juni 2022 wurde die Ermächtigung zur Ausgabe der 400.000 noch nicht genutzten Optionen des Aktienoptionsprogramms 2018 aufgehoben und durch eine neue Ermächtigung zur Ausgabe von bis zu 400.000 Aktienoptionen für Vorstandsmitglieder und leitende Mitarbeiter (Aktienoptionsprogramm 2022) ersetzt. Hieraus erfolgte am 28. Juli 2022 eine Zuteilung von 200.000 Optionen an den Vorstand. Für ein früheres Vorstandsmitglied bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 1.033 (i.Vj.: T€ 1.025). Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für ihre Tätigkeit eine feste jährliche Vergütung in Höhe von € 35.000 pro Mitglied zuzüglich gesetzlich geschuldeter Umsatzsteuer, die sich in Jahren, in denen der Jahresabschluss der Gesellschaft unter Berücksichtigung der Aufsichtsratvergütung keinen Jahresüberschuss ausweist, um 50 % reduziert. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats das Eineinhalbfache dieses Betrags. Für die Vergütung des Aufsichtsrates entstehen dem Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 Aufwendungen von insgesamt T€ 95. Für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2021 erhielt der Aufsichtsrat eine Vergütung in Höhe von insgesamt T€ 109. 5.3 Haftungsverhältnisse Aus Unternehmensverkäufen bestehen branchenübliche Gewährleistungsverpflichtungen. Da die Haftungsverhältnisse zu marktüblichen Bedingungen eingegangen wurden, besteht kein erhöhtes Risiko der Inanspruchnahme. 5.4 Finanzielle Verpflichtungen Es bestehen keine wesentlichen finanziellen Verpflichtungen. Die bestehenden finanziellen Verpflichtungen aus längerfristigen Miet-, Leasing und Beratungsverträgen liegen im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs. 5.5 Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen Das Tochterunternehmen DEWB Effecten GmbH hat der DEWB AG eine Sicherheit für die Absicherung der bestehenden Kreditlinien in Höhe von T€ 9.000 gewährt. 5.6 Honorar Jahresabschlussprüfung Für die Prüfung des Jahresabschlusses nach dem Handelsgesetzbuch wurde eine Rückstellung in Höhe von T€ 24 (i.Vj.: T€ 24) gebildet. Sonstige Beratungsleistungen des Abschlussprüfers beliefen sich im Geschäftsjahr auf T€ 0 (i.Vj.: T€ 0). 5.7 Aufstellung des Anteilsbesitzes Die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 285 Nr. 11 HGB befindet sich in der Anlage zum Anhang. 5.8 Mitgeteilte Beteiligungen (Angabe nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG) Die Gesellschaft ist gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG verpflichtet, das Bestehen einer Beteiligung, die nach § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 des AktG mitgeteilt worden ist, im Anhang zu veröffentlichen. Meldungen gemäß § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 AktG hat das Unternehmen nicht erhalten. 5.9 Nachtragsbericht Im Januar 2023 hat sich die DEWB mit T€ 250 an einer Kapitalerhöhung der nextmarkets AG über insgesamt € 4,2 Mio. beteiligt. Aufgrund der im März 2023 beschlossenen Verwertung der Gesellschaft könnte sich in Abhängigkeit der zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch nicht feststehenden Höhe des Erlöses ein Wertberichtigungsbedarf ergeben.
Jena, den 3. April 2023 DEWB AG Der Vorstand Bertram Köhler Marco Scheidler Entwicklung des Anlagevermögens (Anlage I zum Anhang) Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2022 (Angaben in TEUR)scrollen
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Aufstellung des Anteilsbesitzes (Anlage II zum Anhang) Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2022 scrollen
Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, der Aufsichtsrat der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und sich eingehend mit der Lage des Unternehmens sowie dessen finanzieller und strategischer Positionierung sowie den Portfoliogesellschaften befasst. Regelmäßig und umfassend informiert und beraten Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2022 insgesamt vier Sitzungen abgehalten. Diese fanden am 13. April als Präsenzsitzung sowie am 2. März, 9. Juni und 7. Oktober als telefonische Aufsichtsratssitzung oder als Videokonferenz statt. An allen Sitzungen nahm der Aufsichtsrat vollzählig teil. Innerhalb der Sitzungen hat der Vorstand den Aufsichtsrat umfassend über den Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft sowie der Portfoliogesellschaften unterrichtet. Ergänzend wurden der Aufsichtsratsvorsitzende und die Mitglieder zwischen den Sitzungen regelmäßig und zeitnah über die Geschäftsentwicklung und über Vorgänge von besonderer Bedeutung informiert. Gegenstand der Beratungen waren die Entwicklung der Gesellschaft und der Beteiligungen sowie Geschäftsentscheidungen, die einem Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats unterlagen, insbesondere die Investitionen in das Beteiligungsportfolio. Schwerpunkt der Aufsichtsratsthemen war die Umsetzung der beschlossenen Wachstumsstrategie und die entsprechende Portfolioentwicklung sowie die Finanzierung der Gesellschaft in Vorbereitung der Refinanzierung der Anleihe 2018/2023. Zudem war der Aufsichtsrat mit dem Abschluss des Ergebnisabführungsvertrags mit der DEWB Effecten GmbH sowie der Budgetierung für das abgelaufene und das aktuelle Geschäftsjahr befasst. Erweiterung des Vorstands Der Aufsichtsrat hat Marco Scheidler zum 1. Juni 2022 in den Vorstand der Gesellschaft berufen. Seine Bestellung erfolgte für vier Jahre bis zum 31. Mai 2026. Marco Scheidler ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für die DEWB tätig und hat zuletzt als Prokurist gemeinsam mit dem bisherigen Alleinvorstand Bertram Köhler die strategische Neuausrichtung der Gesellschaft zum Digital Finance-Investor erfolgreich umgesetzt. Mit der Erweiterung des Vorstands schafft der Aufsichtsrat die Organisationsstruktur für das geplante Unternehmenswachstum der DEWB in den kommenden Jahren. Zeitgleich mit der Bestellung von Herrn Scheidler hat der Aufsichtsrat Herrn Bertram Köhler zum Vorsitzenden des Vorstands ernannt. Herr Köhler trägt die Verantwortung für die Ressorts Strategie, Beteiligungsmanagement sowie Investor- und Public Relations. Marco Scheidler verantwortet als CFO die Vorstandsressorts Finanzen, Recht, externe Berichterstattung und Beteiligungscontrolling. Neuwahl des Aufsichtsrats Die ordentliche Hauptversammlung am 9. Juni 2022 hat in ihrer turnusmäßigen Wahl die Besetzung des Aufsichtsrats für eine neue Amtszeit bestätigt. Jörg Ohlsen, Rolf Ackermann und Henning Soltau wurden mit einer Mehrheit von jeweils nahezu einhundert Prozent als Mitglieder des Aufsichtsrats wiedergewählt. In der anschließenden konstituierenden Aufsichtsratssitzung wurde Jörg Ohlsen erneut zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Herr Rolf Ackermann zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Jahresabschluss uneingeschränkt bestätigt Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2022 wurde die MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft, Köln, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 gewählt. Der Aufsichtsrat hat daraufhin den entsprechenden Prüfungsauftrag erteilt. Der vom Vorstand am 3. April 2023 aufgestellte Jahresabschluss samt Lagebericht per 31. Dezember 2022 wurde von der MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss nebst Lagebericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden jedem Mitglied des Aufsichtsrats rechtzeitig übersandt und in der Sitzung am 30. März 2023 ausführlich erörtert. Der Abschlussprüfer hat in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und die Fragen des Aufsichtsrats eingehend beantwortet. Die Entwicklung der Beteiligung nextmarkets AG zwischen Berichtsversand und Bilanzaufsichtsratssitzung und deren Wertberichtigungsbedarf machten eine Anpassung des Jahresabschlusses notwendig, die mit den Prüfern ausführlich erörtert wurde. Der entsprechend angepasste Jahresabschluss nebst Lagebericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden jedem Mitglied des Aufsichtsrats im Nachgang übersandt. Die eigenständige Prüfung des Jahresabschlusses mit dem Lagebericht durch den Aufsichtsrat anhand des Prüfungsberichts des Abschlussprüfers hat keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung nahm der Aufsichtsrat den Abschluss und den Bericht über die Prüfung durch den Abschlussprüfer zustimmend zur Kenntnis. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG zum 31. Dezember 2022 wurde deshalb vom Aufsichtsrat mit einstimmig gefasstem Beschluss vom 20. April 2023 gebilligt und ist somit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt. Der Abschlussprüfer hat gegenüber dem Aufsichtsrat eine Unabhängigkeitserklärung abgegeben und das Prüfungshonorar dem Aufsichtsrat gegenüber offengelegt. Im Geschäftsjahr wurden durch den Abschlussprüfer neben der Jahresabschlussprüfung keine weiteren Leistungen an die Gesellschaft erbracht. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Mitarbeitern der Gesellschaft für deren Arbeit im vergangenen Geschäftsjahr und den Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.
Hamburg, im April 2023 Jörg Ohlsen, Vorsitzender des Aufsichtsrats sonstige BerichtsbestandteileBestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG, Jena Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG, Jena, - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2022 bis zum 31.12.2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG, Jena, für das Geschäftsjahr vom 1.1.2022 bis zum 31.12.2022 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Köln, 20. April 2023 MORISON
Köln AG
Martin Kowol, Wirtschaftsprüfer |
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