Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG

Jena

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht

Grundlagen des Unternehmens und Wirtschaftsbericht

Strategie und Positionierung 

Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (DEWB) ist eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft, die ihren Investitionsfokus auf das Asset Management und Geschäftsmodelle legt, die entscheidend zur Digitalisierung dieses Wirtschaftszweiges beitragen. Durch die aktive Entwicklung ihrer Portfoliounternehmen während des Beteiligungszeitraums soll deren Wert gesteigert werden. Die DEWB hat in den letzten 25 Jahren über 390 Millionen Euro in 65 Unternehmen investiert und bei 50 Exits, darunter neun Börsengängen, mehr als 500 Millionen Euro realisiert. 

Im Mittelpunkt der Strategie steht die Kernbeteiligung LAIQON AG, die sich zu einem führenden bankenunabhängigen Multi Asset-Manager entwickelt. Mit einem opportunistischen Buy and Build-Ansatz beteiligt sich DEWB darüber hinaus an komplementären Geschäftsmodellen und Technologien für Kapitalanlage, Vermögensverwaltung sowie deren Vertrieb. Diese sollen Synergien und einen Mehrwert für den Erfolg des Gesamtportfolios liefern, sich aber auch selbstständig entwickeln können und dadurch eine eigene Exitperspektive bieten.

Als börsennotierte Aktiengesellschaft ist die DEWB nach dem Evergreen-Modell langfristig orientiert. Eine Beteiligung der DEWB erfolgt phasenunabhängig und auf unbestimmte Zeit. Zielunternehmen können privat gehalten oder börsennotiert sein. Die jeweilige Beteiligungshöhe hängt dabei von Geschäftsmodell, Entwicklungsstand, Risikoprofil sowie Bewertung und Handelbarkeit des Zielunternehmens ab. Die Investitionsbeträge der DEWB liegen dabei in der Regel zwischen einer und sieben Millionen Euro, können diese aber in Einzelfällen unterschreiten oder auch übersteigen. Wertentwicklungen können sowohl durch Beteiligungsverkäufe als auch über langfristige Ausschüttungsmodelle realisiert werden. Zurückfließende Mittel werden grundsätzlich reinvestiert. 

Durch die Entwicklung des Beteiligungswertes soll eine Portfoliogröße von 100 Millionen Euro erreicht werden, mit der die Marktposition der DEWB weiter gestärkt und die Rendite auf das investierte Kapital mit einer optimierten Kostenstruktur und der verbesserten Risikodiversifikation durch eine höhere Anzahl von Beteiligungen gesteigert werden soll. Zudem wird durch eine Akzentuierung hin zu einem langfristigen Ausschüttungsmodell, insbesondere in Bezug auf die Kernbeteiligung LAIQON, eine Verstetigung der Mittelzuflüsse angestrebt. 

Entwicklung des Beteiligungsmarktes

Dem herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld im Berichtsjahr, geprägt durch anhaltende Konjunktursorgen, die Zinswende und geopolitische Krisen, konnte sich auch der deutsche Beteiligungsmarkt nicht entziehen. Zwar hellte sich die Stimmung an den Kapitalmärkten gegenüber 2022 deutlich auf. Davon profitiert haben insbesondere die Börsenbewertungen der Bluechips in den großen Indizes. An den Unternehmen der zweiten und dritten Reihe ist diese Markterholung jedoch vorübergegangen. Dies betraf weiterhin auch die wachstumsorientierten Technologieunternehmen aus dem von DEWB fokussierten FinTech-Segment. 

Das Marktumfeld belastete folglich auch das Private Equity- und Venture Capital-Geschäft. Nach vorläufigen Branchendaten des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) investierten Beteiligungsgesellschaften in Deutschland 2023 rund 10,5 Milliarden Euro und damit 32 Prozent weniger als im Vorjahr (2022: 15,4 Milliarden Euro). Bereits 2022 war ein deutlicher Rückgang der Investitionen um 22 Prozent zu verzeichnen. Rückläufig war auch die Zahl der im Berichtsjahr finanzierten Unternehmen. Insgesamt erhielten 774 Unternehmen (2022: 979) Beteiligungskapital. 

Auch 2023 nahmen Buy-Out-Finanzierungen den größten Anteil am investierten Kapital für sich in Anspruch. Diese waren mit 6,5 Milliarden Euro 2023 zwar rückläufig, jedoch für rund 62 Prozent (2022: 8,8 Milliarden Euro; 57 Prozent) der Investitionen verantwortlich. Die Zahl der finanzierten Buy-Outs ging auf 84 (2022: 117) zurück. Die konjunkturellen Unsicherheiten und die Zinspolitik schlugen sich im Buy-Out-Bereich zunehmend nieder. Unsichere Geschäftsaussichten machen künftige Transaktionen schwieriger und langwieriger, insbesondere im Hinblick auf die Kaufpreisfindung.

Nach dem Rekordjahr 2021 und dem ebenso investitionsstarken Jahr 2022 brachen die Venture Capital-Investitionen im Berichtsjahr um rund 31 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro (2022: 3,6 Milliarden Euro) ein, wenngleich das Finanzierungsvolumen noch deutlich über dem Niveau der Jahre 2020 und davor lag. 559 Startups und junge Unternehmen wurde mit Venture Capital finanziert, was nahezu drei Viertel aller im Jahresverlauf mit Beteiligungskapital finanzierten Unternehmen entspricht (2022: 667). 

Während Finanzierungen im Later Stage-Segment um lediglich 17 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro (2022: 1,5 Milliarden Euro) zurückgingen, brachen Seed-Finanzierungen um gut 54 Prozent auf 0,2 Milliarden Euro ein. Start-up-Finanzierungen sanken um 39 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Mit einem Anteil von 24 Prozent der investierten Mittel und 72 Prozent der finanzierten Unternehmen bleibt Venture Capital aber weiterhin eine wichtige Säule des Beteiligungskapitals in Deutschland. Trotz des gesamtwirtschaftlichen Gegenwinds konnten auch 2023 einige Finanzierungsrunden im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erfolgreich geschlossen werden, wie beispielsweise für Enpal, 1Komma5, Isar Aerospace, Aleph Alpha und Flink. Auch wenn das VC-Ökosystem deutlich erstarkt aus der Pandemiezeit gekommen ist, bleibt die Abhängigkeit von internationalen VC-Gesellschaften bei Finanzierungsrunden dieser Art hoch. 

Auch im FinTech-Segment konnten sich die VC-Finanzierungen von der rückläufigen Entwicklung nicht abkoppeln. Nach Zahlen des US-Analystenhauses CB Insights brachen die weltweiten FinTech-Finanzierungen 2023 um 50 Prozent auf 39,2 Milliarden US-Dollar ein. Die Zahl der Finanzierungsrunden sank dabei um 38 Prozent auf 3.801. Dabei erreichte die Zahl der FinTech-Finanzierungen im vierten Quartal 2023 den niedrigsten Quartalswert seit sieben Jahren. In Deutschland gingen die FinTech-Finanzierungen nach dem Rekordjahr 2021 das zweite Jahr in Folge deutlich zurück. Nach Ergebnissen des Startup-Barometers der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young wurde 2023 mit 0,5 Milliarden Euro in 54 Finanzierungsrunden hier nur noch rund ein Drittel des Vorjahres investiert (2022: 1,3 Milliarden Euro, 75 Finanzierungsrunden). Nach seiner Führungsrolle in 2021 lag das FinTech-Segment 2023 bei den deutschen Startup-Finanzierungen, damit nur noch auf Platz fünf hinter den Investment-Themen "Software & Analytics", "Energy", "E-Commerce" und "Mobility". Auf den Subsektor "Banking" entfiel mit 182 Millionen Euro in 13 Finanzierungsrunden das meiste Investitionskapital im FinTech-Segment. Hiervon wurden allerdings allein 60 Millionen Euro in einer Finanzierungsrunde von Raisin investiert. Ein ebenso hohes Volumen konnte Scalable Capital einwerben und zählte damit mit einer Finanzierungsrunde von wefox über 51 Millionen Euro zu den drei mit Abstand größten Deals im deutschen Fintech-Segment 2023. 

Das deutsche VC-Geschäftsklima konnte sich nach Angaben des German Venture Capital Barometers von KfW-Research im Jahresverlauf 2023 von der sehr schlechten Stimmung des Vorjahres zwar erholen, blieb aber unterkühlt. Auch das Klima im Fundraising blieb seit seinem Absturz in 2022 ganzjährig eisig. Im Jahresverlauf 2023 tat sich zwar eine größere Lücke zwischen der fallenden Lagebeurteilung und den optimistischeren Erwartungen auf, letztere konnten sich jedoch nicht erfüllen. Dies lag unter anderem an geringeren Exitrückflüssen und damit ausbleibenden Reinvestitionen. Zu optimistische Erwartungen an das Exitumfeld schickten Ende 2023 auch das Exitklima auf sein Jahrestief. Enttäuschungen gab es insbesondere hinsichtlich Secondaries und IPOs. Das IPO-Klima fiel in Richtung Allzeittief. Die Erwartungen eines sich öffnenden IPO-Fensters im vierten Quartal wurden trotz neuer Rekordstände an den Aktienmärkten enttäuscht. Demgegenüber taute aber die Stimmung hinsichtlich des Exitkanals Trade Sale weiter auf und das Akquisitionsklima legt das fünfte Quartal in Folge zu. Insgesamt blieb die Stimmung aber auch hier im historischen Vergleich noch immer schlecht. Gemessen an der Zahl der Trade Sales war 2023 mit ähnlich vielen Exits wie 2022 aber ein gutes Jahr. Nach Einschätzung von KfW-Research könnte dabei die Wende bei den Bewertungen bereits vollzogen sein, was dann auch wieder höhere Exiterlöse ermöglichen würde. Die positive Entwicklung des amerikanischen Technologieindex NASDAQ als prominente Benchmark dürfte den bisherigen Preisdruck reduzieren. 

Portfolio

Das Portfolio der DEWB zählt zum 31. Dezember 2023 im Wesentlichen sieben operativ tätige Beteiligungen (31. Dezember 2022: sieben). Der Wertansatz des gesamten Beteiligungsportfolios beträgt 30,9 Millionen Euro (31. Dezember 2022: 31,2 Millionen Euro). Im Berichtsjahr standen Investitionen in das Portfolio in Höhe von 0,5 Millionen Euro Buchwertabgänge für Anteilsveräußerungen von 0,6 Millionen Euro gegenüber. Wertanpassungen erfolgten in Höhe von 0,1 Millionen Euro. 

Nachfolgende Darstellung zeigt die wesentlichen Beteiligungen der DEWB zum Ende des Geschäftsjahres 2023. Die börsennotierten Beteiligungen LAIQON AG und aifinyo AG hält die DEWB in der hundertprozentigen Tochter DEWB Effecten GmbH.

Beteiligungen der DEWB zum 31. Dezember 2023

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  Anteil in Prozent
LAIQON AG* 18,0
aifinyo AG* 4,2
The NAGA Group AG**    0,7**   
CASHLINK Technologies GmbH 3,2
LAIC Capital GmbH***  3,4
nextmarkets AG 2,1
Stableton Financial AG 12,2

*     gehalten über DEWB Effecten GmbH

**   mittelbare Beteiligung über Apeiron Feeder SICAV plc - elevat3 Fintech Opportunities Feeder Fund

*** mittelbare Beteiligung über tokenbasiertes Treuhandverhältnis (LAIC-Token 21)

Entwicklung der Beteiligungen

Die DEWB-Kernbeteiligung, die seit Januar 2023 als LAIQON AG firmiert, konnte im Geschäftsjahr 2023 das Wachstum ihres verwalteten Vermögens weiter fortsetzen und bis zum 31. Dezember 2023 auf 6,1 Milliarden Euro (31. Dezember 2022: 5,7 Milliarden Euro) ausbauen. Davon entfielen rund 4,1 Milliarden Euro auf das Geschäftssegment LAIQON Asset Management, rund 1,5 Milliarden Euro auf das Wealth Management sowie rund 0,5 Milliarden Euro auf das Geschäftssegment Digital Wealth. Die Assets under Management (AuM) des LAIQON-Konzerns stiegen damit in einem volatilen Kapitalmarktumfeld, das von starken Zinserhöhungen und einer Rekordinflation geprägt war, organisch um 400 Millionen Euro. Seit Dezember 2019 konnten die AuM so um 455 Prozent gesteigert werden, was einer jährlichen Wachstumsrate von 33 Prozent entspricht. 

Im Geschäftsjahr 2023 stiegen die Umsatzerlöse um 42 Prozent auf 30,7 Millionen Euro (2022: 21,6 Millionen Euro). Dabei wurden aufgrund der Kapitalmarktentwicklung keine nennenswerten Performance Fees vereinnahmt. Zum Berichtszeitpunkt befanden sich allerdings einige Produkte und Strategien des LAIQON-Konzerns wieder nahe ihrer High Watermarks, so dass bei weiterhin stabiler Kapitalmarktentwicklung 2024 wieder Umsätze aus Performance-Fees erwartet werden können.

Die Brutto-Umsatzerlöse konnten 2023 in allen drei operativen Geschäftssegmenten des LAIQON-Konzerns sowie im Geschäftssegment LAIQON GROUP gesteigert werden. Dabei sind im Geschäftssegment LAIQON GROUP im Wesentlichen die administrativen Prozesse des LAIQON-Konzerns sowie die Vertriebsaktivitäten gebündelt. Im Geschäftssegment LAIQON Asset Management wurde ein Anstieg der Umsatzerlöse um rund 22 Prozent auf 15,3 Millionen Euro (2022: 12,5 Millionen Euro), im Geschäftssegment LAIQON Wealth Management um rund 73 Prozent auf 7,2 Millionen Euro (2022: 4,2 Millionen Euro), im Geschäftssegment LAIQON Digital Wealth um rund 174 Prozent auf 2,2 Millionen Euro (2022: 0,8 Millionen Euro) und im Geschäftssegment LAIQON GROUP um rund 48 Prozent auf 6,1 Millionen Euro (2022: 4,1 Millionen Euro) erzielt.

Die Wachstumsinitiativen und die damit verbundenen Skalierungseffekte führten zu einer deutlichen Verbesserung des operativen Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf -4,7 Millionen Euro, nach -9,9 Millionen Euro im Vorjahr. Durch Skalierungseffekte verbesserte sich insbesondere das EBITDA im Segment LAIQON Digital Wealth auf -2,9 Millionen Euro (2022: -4,5 Millionen Euro). Auch im Geschäftssegment LAIQON GROUP verbesserte sich das EBITDA um 3,1 Millionen Euro deutlich auf -4,4 Millionen Euro (2022: 7,7 Millionen Euro). Dabei befand sich der Konzern im Berichtsjahr in einer Investitionsphase. Für die Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur als Grundlage des Geschäftsmodells des digitalen Asset Managers wurde planmäßig Personal aufgebaut. Der Personalaufwand stieg damit auf 20,2 Millionen Euro (2022: 17,1 Millionen Euro). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten mit Umsetzung eines Effizienzprogramms um rund neun Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert werden, obwohl für die Umsetzung der beiden Großprojekte, der Vermögensverwaltung "meine Bayerische Vermögen" GmbH und der Kooperation mit der Union Investment Sonderaufwendungen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro anfielen.

Ein strategischer Meilenstein des Berichtsjahrs war der Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit Union Investment über die gemeinsame Auflage einer neuartigen fondsbasierten individuellen Vermögensverwaltung für gehobene Betreuungskunden der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Das Produkt nutzt dabei zum einen die technischen Möglichkeiten der Digital Asset Plattform (DAP 4.0) von LAIQON und zum anderen die KI des WealthTech LAIC als ausgelagerte Finanzportfolioverwaltung sowie zur Unterstützung des Berichtswesens. Der LAIC-ADVISOR wird dabei der digitale Motor des gemeinsamen Produktes, wodurch der Kunde die Möglichkeit bekommt, sich sein individuelles Vermögensverwaltungsprodukt personalisiert zusammenzustellen. Union Investment soll in Zusammenarbeit mit Partnerbanken der Genossenschaftlichen FinanzGruppe die Zielkunden für das Produkt gewinnen und individuelle Vermögensverwaltungsverträge abschließen. Die Produkteinführung ist auf Basis bestehender Vertriebspartnerschaften der Union Investment mit den Partnerbanken bereits im vierten Quartal 2024 vorgesehen.

Die Kooperation mit Union Investment, mit einem verwalteten Vermögen von über 450 Milliarden Euro der drittgrößte deutsche Asset Manager, stellt eine besondere Auszeichnung der Entwicklungsleistungen der LAIQON in den letzten fünf Jahren dar. Der Abschluss dieser großen Partnerschaft bestätigt die DEWB in der bisherigen Annahme, dass das WealthTech LAIC zum Wachstums- und Bewertungstreiber der LAIQON-Gruppe wird. 

Im Rahmen der Kooperation mit Union Investment erwartet LAIQON eine Wachstumsbeschleunigung des LAIC-Teilkonzerns mit einem organischen Zuwachs der AuM auf 5,5 bis 6,5 Milliarden Euro bis 2028. Dies entspricht einem durchschnittlichen organischen Wachstum über vier Jahre von 2025 bis 2028 von 86 Prozent p.a.. Hierfür werden weitere Investitionen in die digitale Plattform DAP 4.0 der LAIQON AG sowie Personal- und Projektaufwendungen im LAIC-Teilkonzern erforderlich. Die für die Umsetzung der Kooperation notwendige Finanzierung des LAIC-Teilkonzerns soll durch Ausgabe von LAIC-Token zu einer Bewertung des LAIC-Teilkonzerns in Höhe von rund 65 Millionen Euro erfolgen, mit der dem LAIQON-Konzern in 2024 bis zu 6,8 Millionen Euro zufließen sollen. Ziel ist die weitere Verbesserung des Qualitätsstandards und des langfristigen Optimierungspfads des LAIC-ADVISOR. Insgesamt will LAIQON bis Ende 2024 rund 20 Millionen Euro in den Aufbau von LAIC investiert haben. Nach der Ausgabe des LAIC-Token 21 im Jahre 2021 hält LAIQON noch 90,25 Prozent der Geschäftsanteile der LAIC. Nach der geplanten Ausgabe des LAIC-Token 24 hielte LAIQON weiterhin eine qualifizierte Mehrheit von 80,76 Prozent. 

Die DEWB ist über den von ihr gehaltenen LAIC-Token 21 wirtschaftlich mit 3,4 Prozent direkt an LAIC beteiligt. Die Beteiligungsquote an LAIQON reduzierte sich hauptsächlich infolge einer Kapitalerhöhung der LAIQON im Rahmen der Wandlung einer ausstehenden Wandelanleihe sowie durch eine Umplatzierung eines kleineren Aktienpakets durch die DEWB zum 31. Dezember 2023 auf 18,0 Prozent (31. Dezember 2022: 18,7 Prozent). DEWB bleibt damit weiterhin größter Einzelaktionär der LAIQON.

Die sehr positive operative Entwicklung hat sich im Berichtsjahr nicht im Kurs der LAIQON-Aktie widergespiegelt. In einem für Small- und Midcap-Unternehmen schwierigem Börsenumfeld lief die Aktie im Jahresverlauf sukzessive zurück, wodurch die hohe stille Reserve des Vorjahres im Beteiligungsbuchwert der DEWB weitgehend aufgezehrt wurde.

Das B2B-FinTech aifinyo AG konnte nach einem Rekordgeschäftsjahr 2022 trotz herausfordernder Umfeldbedingungen seinen profitablen Wachstumspfad weiterverfolgen. Der Betreiber einer in Deutschland einzigartigen cloudbasierten Plattform rund um Rechnungs- und Liquiditätsmanagement samt Finanzierungslösungen konnte das Transaktionsvolumen und den Rohertrag weiter steigern. Dabei lieferten auch die Akquisitionen der vergangenen Jahre einen wichtigen Beitrag. Insbesondere die Übernahme von Billomat, einem etablierten Anbieter einer cloud-basierten Buchhaltungssoftware mit diversen Funktionen rund um Rechnungslegung, war ein wichtiger strategischer Schritt. Der Zusammenschluss bietet den jeweiligen Kundengruppen Zugriff auf das gemeinsame Produktangebot, wodurch aifinyo signifikante Cross-Selling-Potenziale heben kann. Die Integration von Billomat wurde 2023 weitestgehend abgeschlossen. Zum Jahreswechsel erfolgte der Relaunch der App des Tochterunternehmens. Während die Marken aifinyo und Billomat nebeneinander bestehen bleiben, wurde die Plattform im Hintergrund zusammengeführt. 

In einem im Jahresverlauf 2023 sich eintrübenden wirtschaftlichen Umfeld schwächte sich die Wachstumsdynamik bei aifinyo allerdings etwas ab. Dabei gingen insbesondere die Umsätze für Finanzierungen im schwächeren E-Commerce-Segment zurück. Nach vorläufigen Zahlen für das Gesamtjahr konnte aifinyo das Transaktionsvolumen (Summe der verarbeiteten Factoring-, Finetrading-, Leasing- und Inkasso-Transaktionen) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 407,5 Millionen Euro (2022: 377,7 Millionen Euro) ausbauen. Der Umsatz lag mit 51,1 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 53,6 Millionen Euro. Positiv entwickelte sich das hochmargige wiederkehrende SaaS-Geschäft (Software as a Service). Der Abo-basierte Umsatz mit Softwarelösungen rund um das Rechnungs- und Liquiditätsmanagement konnte um 30 Prozent auf rund zwei Millionen Euro gesteigert werden. Der Rohertrag (Gesamtleistung reduziert um Warenaufwände und Abschreibungen des Leasinganlagevermögens), als eine der wichtigsten Finanzkennzahlen des Geschäftsmodells, wurde um fünf Prozent auf 14,6 Millionen Euro gesteigert. Dabei war das vergangene Jahr operativ ein Übergangsjahr für aifinyo. Nach der Akquisition von Billomat und dem starken Wachstum in 2022, standen strategische Themen, wie die Integration der neuen Tochter und die Weiterentwicklung des aifinyo-Ökosystems, im Vordergrund. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte mit 1,9 Millionen Euro fast das Rekordergebnis aus 2022 in Höhe von 2,2 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) ging aufgrund gestiegener Zinsen auf 0,2 Millionen Euro (2022: 1,2 Millionen Euro) zurück.

Dass aifinyo vor dem Hintergrund des konjunkturell schwierigen Umfelds erneut profitabel wachsen konnte, zeigt die solide Aufstellung des Unternehmens und seines Geschäftsmodells. Dabei hat das B2B-FinTech weiter in seine cloudbasierte Plattform rund um das Management, die Finanzierung und die Bezahlung von Rechnungen investiert und seine führende Stellung im Markt gestärkt. Die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass insbesondere gesamtwirtschaftlich schwierige Zeiten ein Katalysator für das innovative Geschäftsmodell von aifinyo sind. Da klassische Banken ihre Finanzierungsangebote weiter reduzieren, müssen sich insbesondere kleinere Unternehmen zunehmend nach Alternativen umschauen. aifinyo adressiert damit einen riesigen Markt und will sich in Deutschland langfristig zur ersten echten Digitalen Geschäftskundenbank entwickeln. Dabei strebt das Unternehmen ein jährliches Wachstum zwischen 20 und 40 Prozent an.

Der Börsenkurs der aifinyo-Aktie hat sich bisher gegenläufig zu den operativen Erfolgen entwickelt und bildet die Unternehmensentwicklung in keiner Weise ab. Ursächlich dafür dürfte zum einen das schwierige Marktumfeld für deutsche Small-Cap-Aktien und die damit verbundene zu geringe Handelsliquidität sein. Während der überwiegende Teil der Aktien in der Hand des Managements und langfristig orientierter Altinvestoren liegt, die auf diesem Bewertungsniveau kein Interesse an einem Verkauf haben, stellt die geringe Handelbarkeit der Aktie für neue, insbesondere institutionelle Investoren ein Einstiegshindernis dar. Im Vergleich zu den Bewertungen privat gehaltener Wettbewerber weist die aifinyo-Aktie eine deutliche Unterbewertung aus. Trotz intensiver Investor Relations-Arbeit des Managements ist es nicht gelungen, diese Diskrepanz aufzulösen. In der Folge beschloss die Gesellschaft, ein Delisting zu beantragen, das im Jahresverlauf 2024 umgesetzt werden soll. Die Beteiligungsquote der DEWB zum 31. Dezember 2023 beträgt unverändert 4,2 Prozent.

Nach einem - sowohl operativ, als auch in der Kommunikation mit dem Kapitalmarkt - schwierigen Geschäftsjahr 2022, gelang dem Neobroker The NAGA Group AG 2023 ein beeindruckender Turnaround. Mit dem Wirksamwerden der in 2022 eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen kehrte NAGA im Berichtsjahr wieder zur operativen Profitabilität zurück. 

Nach (zum Zeitpunkt der Berichterstellung) vorläufigen Zahlen erzielte NAGA in 2023 einen Umsatz von 45,5 Millionen Euro (2022: 57,6 Millionen Euro). Mit einem operativen Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von rund sieben Millionen Euro (2022: -13,7 Millionen Euro) wurde das bisher höchste EBITDA in der Unternehmensgeschichte erzielt. Dabei wickelte NAGA mit 9,2 Millionen Trades (2022: 8,6 Millionen) rund sieben Prozent mehr Trades als im Vorjahr ab. Der Anteil der Copy-Trades stieg dabei sogar überproportional um 37 Prozent auf 4,8 Millionen (2022: 3,5 Millionen) an. Das Transaktionsvolumen konnte um rund vier Prozent auf 143 Milliarden Euro (2022: 137 Milliarden Euro) gesteigert werden. Die Zahl der aktiven Nutzer lag zum 31. Dezember 2023 bei über 21.000 (31. Dezember 2022: 18.700). Mit höherer durchschnittlicher Aktivität, Depotgröße und höherem Lifetime Value zeigten die relevanten Nutzermetriken einen starken Aufwärtstrend. 

Nach der Kostenexplosion im Zuge des Markthypes 2021 gelang NAGA in 2023 die Rückkehr auf eine solide Ausgabenbasis. Dabei senkte das Unternehmen die Gesamtkosten deutlich und konzentrierte sich erfolgreich insbesondere auf die Effizienz des Marketings. Die Marketingaufwendungen wurden entsprechend um rund 80 Prozent auf 5,5 Millionen Euro reduziert (2022: 28,5 Millionen). Damit wurden mit 447 Euro (2022: 1.510 EUR) bei der Kundengewinnung die bisher niedrigsten durchschnittlichen Kosten je neu aktiviertem Handelskonto (CAC) erreicht. 

Im Dezember kündigte NAGA den Zusammenschluss mit der Multi-Asset-Tradingplattform capex.com an. Dieser soll durch Einbringung des Betreiberunternehmens Key Way Group Ltd. im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung erfolgen. Hierfür plant NAGA, das Grundkapital - eingeteilt in bisher 54 Millionen Aktien - durch aus Ausgabe von rund 170 Millionen neuen Aktien zu erhöhen, wodurch die Key Way Group-Gesellschafter eine Mehrheitsbeteiligung erwerben. Zusätzlich ist die Ausgabe von Aktienoptionen im Umfang von 20 Prozent des erhöhten Grundkapitals geplant. Der Zusammenschluss soll durch die Ausgabe einer Wandelanleihe über neuen Millionen US-Dollar finanziert werden, die im Wesentlichen durch Key Way Group-Gesellschafter gezeichnet wurde. Insgesamt sollen Capex und seine Anteilseigner 15 Millionen US-Dollar an Eigenkapital in den Unternehmenszusammenschluss investieren. Neuer CEO des gemeinsamen Unternehmens soll Key Way Group-Gründer Octavian Patrascu werden. Octavian Patrascu ist ehemaliger Hauptaktionär des Forex- und CFD-Brokers markets.com, der für 550 Millionen US-Dollar an Playtech verkauft wurde.

Capex.com ist eine weltweit regulierte, schnell wachsende FinTech-Plattform mit Lizenzen in Europa und Abu Dhabi. Die Plattform hat eine Nutzerbasis von mehr als 60.000 Nutzern und erzielte 2023 einen Umsatz von rund 40 Millionen US-Dollar. Trotz des sehr schwierigen Marktumfelds erreichte capex.com nach eigenen Angaben in den zurückliegenden drei Geschäftsjahren eine jährliche Wachstumsrate von 80 Prozent. 

Das kombinierte Unternehmen soll künftig weltweit acht Lizenzen halten und erzielte 2023 einen Gesamtumsatz von schätzungsweise 90 Millionen US-Dollar bei einem EBITDA von 6,5 Millionen US-Dollar. Das gemeinsame jährliche Transaktionsvolumen lag 2023 bei rund 300 Milliarden US-Dollar. Die Plattformen zählen gemeinsam rund 1,5 Millionen Nutzer aus mehr als 100 Ländern. Geplant ist, die Anzahl der Nutzer bis 2025 auf fünf Millionen zu steigern. In den nächsten drei Jahren soll damit ein Umsatz von über 250 Millionen US-Dollar erzielt werden. NAGA erwartet durch den Zusammenschluss ein zusätzliches Kosteneinsparpotenzial von jährlich bis zu zehn Millionen US-Dollar.

Der Merger unterliegt der Prüfung und Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden und soll im zweiten Quartal 2024 abgeschlossen sein. NAGA strebt weiterhin den Gang an die NASDAQ an, der 2022 aufgrund ungünstiger Marktbedingungen gestoppt wurde. 

Trotz des massiven Kursrückgangs der NAGA-Aktie hält die DEWB an der grundsätzlich positiven Einschätzung des Geschäftsmodells der NAGA fest. NAGA ist es gelungen, eine der modernsten Brokerage-Plattformen ( NAGA Trader), eine regulierte Kryptobörse ( NAGAX) und eine Payment-App ( NAGA Pay) zu entwickeln, die - bei einer Stabilisierung des Marktumfeldes - jede für sich eine effiziente Skalierung in langfristig attraktiven Wachstumsfeldern ermöglicht. Durch den geplanten Merger mit capex.com verstärkt sich NAGA zudem im internationalen Wettbewerb und erschließt sich hohe Synergien und Skaleneffekte sowie weitere Finanzmittel und ein erfahrenes Management-Team. 

Die Stableton Financial AG, Anbieter der führenden europäischen Fintech-Plattform für alternative Anlagen: Private Equity, Venture Capital, Private Debt und Realvermögen, sorgte im Berichtsjahr mit einer weiteren Produktinnovation für Aufsehen. Gemeinsam mit den Partnern Swissquote und Morningstar brachte Stableton ein strukturiertes Produkt an den Markt, das erstmals die 20 größten VC-Unicorns der westlichen Welt, also Unternehmen mit einer Bewertung von über einer Milliarde
US-Dollar, einfach investierbar macht. Das Angebot richtet sich über einen offenen Luxemburger Investmentfonds sowohl an institutionelle Investoren, als auch mit einem bankfähigen, aktiv gemanagten Zertifikat (AMC) an Privatanleger. Beide Anlageprodukte zielen darauf ab, den Morningstar PitchBook Unicorn Select 20 Index abzubilden, der die Performance der 20 größten privat gehaltenen Venture Capital-finanzierten Unternehmen misst. Das Stableton-Zertifikat Unicorn Index AMC ist das weltweit erste Privatmarkt-Produkt seiner Art. Mit einem Mindestanlagebetrag von 5.000 Schweizer Franken lässt sich in alle Top 20 Unicorns des Index, wie OpenAI, SpaceX, Epic Games, SHEIN oder Stripe, gleichzeitig investieren. Gegenüber bestehenden Privatmarktfonds bietet das Zertifikat eine kostengünstige und zudem liquide Alternative. Der Vertrieb startete im Sommer 2023 zunächst in der Schweiz.

Stableton zählt mit seinem Geschäftsmodell zu den DEWB-Beteiligungen mit dem höchsten Wertpotenzial, hat gleichzeitig aber in den vergangenen beiden Geschäftsjahren operativ auch mit dem stärksten Gegenwind des Marktumfelds zu kämpfen. Der Rückgang der Börsenbewertungen im Technologiesektor und die Investitionszurückhaltung der Investoren seit 2022 machte das Jahr zu einem der herausforderndsten Geschäftsjahre für VC- und Private Equity-Investments der letzten Dekade. Stabeltons starke Kunden- und Produktfokussierung auf das Pre-IPO-Segment führte in diesem Umfeld zu einer deutlichen Verlangsamung des Wachstums. Vor diesem Hintergrund stellte das Unternehmen mit dem Ziel der Verlängerung der Finanzierungsreichweite verschiedene Produkt- und Wachstumsinitiativen ihrer Pipeline zurück und fokussiert sich zunächst weiter auf die Durchdringung des allein bereits sehr attraktiven Schweizer Marktes sowie die internationale Vermarktung des auf institutionelle Investoren ausgerichteten Unicorn-Funds.

Das Geschäftsmodell bleibt trotz der kurzfristig schwächeren Marktentwicklung langfristig sehr aussichtsreich. Die zwei für Stabletons Erfolg bedeutenden langfristigen Makrotrends sind weiterhin intakt: die Demokratisierung von Pre-IPO Investments sowie die ständig steigende Wertschöpfung in den fokussierten Marktsegmenten, in denen disruptive Technologien auf einen weiterhin großen Kapitalanlagebedarf treffen. Angesichts der seit 2021 stark korrigierten Tech-Bewertungen bieten die zwischenzeitlichen Bewertungsmultiplikatoren auf Basis der Ergebnisschätzungen der Unternehmen für die Jahre 2024 eine Vielzahl von Investmentchancen zu attraktiven Bewertungen. Mit einer zunehmenden Investitionsbereitschaft der Investoren und insbesondere im zweiten Halbjahr 2023 bei gestiegenen Umsätzen angezogenen Sekundärmarktbewertungen sieht Stableton gute Chancen für eine Erholung ihres Marktes. Die erfolgreichen IPOs im Tech-Segment von ARM und Instacart 2023 sendeten erste positive Signale. Für 2024 erwartet die US-amerikanische Sekundärmarktplattform Caplight mindestens 15 IPOs von Tech-Unicorns, davon allein fünf aus dem Portfolio von Stableton.

Der Neobroker nextmarkets AG verfehlte nach einem schwächer als geplanten Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2023 den angestrebten Break Even. Da die Leadinvestoren aufgrund der Umfeldbedingungen zunächst nicht bereit waren, die weitere Finanzierung zur Verfügung zu stellen, beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat der nextmarkets im März 2023 vor dem Hintergrund der anspruchsvollen Lage an den Kapitalmärkten und der Schwäche am Finanzierungsmarkt, das Unternehmen ganz oder in Teilen zu veräußern und anschließend abzuwickeln. Die DEWB nahm daraufhin eine komplette Abwertung des Beteiligungsbuchwerts zum 31. Dezember 2022 vor.

Im Verlauf der Exitgespräche und mit dem Interesse potenzieller strategischer Partner startete der ehemalige Lead-Investor Samara Asset Group aus der Unternehmensgruppe von Christian Angermayer eine Fortführungsinitiative und stellte nextmarkets eine Überbrückungsfinanzierung zur Verfügung, um alternative strategische Optionen zu prüfen. Im Ergebnis wurde eine Merger-Vereinbarung mit Aqua Digital Rising Limited (ADRIX) geschlossen. ADRIX verfügt über verschiedene Technologien im Bereich der Datenanalyse von Finanzmärkten, die für die Entwicklung diverser Assets eingesetzt werden können. Mit Hilfe von ADRIX' Big Data-Technologien werden Datenpunkte von Vermögensklassen wie Immobilien, Anleihen und alternativen Assets gesammelt, um daraus Finanzprodukte zu konstruieren und handelbar zu machen. Die innovative Echtzeit-Datenindexierungstechnologie ermöglicht es beispielsweise, menschliche Leistungen, wie die von Profisportlern, in Echtzeit zu bewerten und in Benchmark-Indizes umzusetzen. Mit der Einbindung in die Plattform der nextmarkets soll es Kunden in einem ersten Schritt ermöglicht werden, bekannte Sportler wie Finanzinstrumente zu handeln und so finanziell von deren Erfolgen zu profitieren. Darüber hinaus ist der weitere Ausbau des Produktportfolios mit weiteren Assets geplant. 

Die formalen Grundlagen für den Zusammenschluss mit ADRIX wurden auf einer Hauptversammlung der nextmarkets im August 2023 gelegt und im Jahresverlauf umgesetzt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts lief ein flankierendes öffentliches Angebot von nextmarkets an Investoren, in dessen Rahmen das Unternehmen 4,8 Millionen Euro auf einer Bewertung von 24 Millionen Euro einwerben will. In diesem Zusammenhang wurden auch Pläne bekannt gegeben, nextmarkets im Nachgang der Kapitalerhöhung mittel- oder unmittelbar an einer kanadischen Börse zu notieren. 

Bei erfolgreicher Umsetzung des Mergers, dem Abschluss der notwendigen Finanzierung und dem entsprechenden Ausbau des Angebots um eine weitere bedeutende Produktinnovation, bestehen Chancen, dass die zum 31. Dezember 2022 abgeschriebene Beteiligung nextmarkets wieder werthaltig wird. Aufgrund des erratischen Vorgehens der Lead-Investoren zu Jahresbeginn 2023, hat sich die DEWB nicht an den laufenden Kapitalmaßnahmen beteiligt. Durch die Wandlung eines im Vorjahr abgewerteten Darlehens stieg die Beteiligungsquote der DEWB an nextmarkets zum 31. Dezember 2023 auf 2,1 Prozent (31. Dezember 2022: 1,4 Prozent).

Die CASHLINK Technologies GmbH, Anbieter der führenden Infrastruktur für die Tokenisierung von Vermögenswerten zur vollständig digitalen Ausgabe von Wertpapieren, hat im März 2023 erfolgreich eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Als neue Investoren kamen der Schweizer Wagniskapitalgeber TX Ventures, sowie Futury Capital, die Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen und mehrere Business Angels an Bord. Zudem beteiligten sich neben DEWB auch die Bestandsinvestoren seed + speed von Carsten Maschmeyer, Panta Rhei und C3 Venture Capital. In einem zweiten Closing im Juni wurde die Finanzierungsrunde mit einem strategischen Investment der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen auf insgesamt sieben Millionen Euro ausgebaut. Der Einstieg der Helaba unterstreicht dabei einmal mehr die führende Position und das Potenzial von CASHLINK. Ziel der Helaba ist die Stärkung ihres Zugangs in das Tokenisierungs-Ökosystem als Teil der Digitalen Agenda der Bank zum Aufbau nachhaltiger Geschäftsmodelle.

Neben der technischen Infrastruktur deckt CASHLINK auch alle erforderlichen regulatorischen Anforderungen ab. Hierfür verfügt das Unternehmen über eine vorläufige Erlaubnis zur Registerführung für Kryptowertpapiere von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die ein Treiber der bisherigen Entwicklung in Deutschland ist. Das den Kryptowertpapieren zugrunde liegende Gesetz für elektronische Wertpapiere (eWpG) wurde mit dem Inkrafttreten des Zukunftsfinanzierungsgesetzes im Dezember 2023 auch auf elektronische Aktien erweitert und wird zur weiteren Wachstumsdynamik beitragen. 

An der ersten deutschen Emission von Kryptofondsanteilen nach Maßgabe des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB), des eWpG und der Verordnung über Kryptofondsanteile (KryptoFAV) war CASHLINK ebenfalls beteiligt. Der Emittent Metzler Asset Management hat mit Unterstützung von CASHLINK im Rahmen eines Pilotprojektes erstmals DLT-basierte Fondsanteile begeben. Metzler wollte damit wichtige Erkenntnisse und praktische Erfahrungen für den weiteren Einsatz dieser Zukunftstechnologie gewinnen. Die Emission stellt einen weiteren Meilenstein der Transformation des Asset Managements dar, da Transaktionen dieser Art das Vertrauen in die Technologie und die Regulatorik weiter stärken. Mit dem steigenden Interesse der Branche ist zu erwarten, dass immer mehr Finanzinstitute dem Beispiel folgen. In diesem Umfeld ist CASHLINK mit einem hochprofessionellen Team, dem umfangreichen regulatorischen Know-how, ihren bereits etablierten Kundenbeziehungen sowie einem namhaften Investorenkreis sehr gut positioniert, seinen Marktvorsprung in Deutschland weiter auszubauen und auch eine führende Rolle im Bereich der Tokenisierung in Europa einzunehmen.

Auch wenn tokenisierte Finanzmärkte zwischenzeitlich von großen Akteuren, wie BlackRock, als der nächste große Entwicklungsschritt der Industrie gesehen werden, befindet sich der Markt derzeit noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Während sich die Banken und andere große Emittenten über Pilotemissionen und Proof of Concept-Projekte hinaus noch zurückhaltend zeigen, stellt sich das aktuelle Marktumfeld mit Inflation, hohen Zinsen und fehlenden VC-Finanzierungen für die jungen Unternehmen als die bisherigen Innovatoren und Entwicklungstreiber der Branche als Wachstumshindernis dar. Dies zeigt sich auch in einer beginnenden Konsolidierung des Wettbewerbs. Mit der erreichten Positionierung und einem starken Investorenkreis ist CASHLINK aber auch hierfür bestens gerüstet. 

Nach den Kapitalmaßnahmen des Berichtsjahrs beträgt die Beteiligungsquote der DEWB an CASHLINK zum 31. Dezember 2023 3,2 Prozent (31. Dezember 2022: 3,3 Prozent).

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage 

Im Geschäftsjahr 2023 erzielte die DEWB sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 0,3 Millionen Euro. Davon entfielen 0,1 Millionen Euro auf Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen sowie 0,1 Millionen Euro auf Erträge aus der Tilgung der eigenen Anleihe, die während der Laufzeit unter Nennwert zurückerworben wurde. Im Vorjahr betrugen die sonstigen betrieblichen Erträge 21 Tausend Euro. 

Der Personalaufwand betrug 2023 wie im Vorjahr 0,5 Millionen Euro. Sonstige betriebliche Aufwendungen fielen in Höhe von 0,5 Millionen Euro an und betreffen im Wesentlichen Strukturkosten (2022: 0,5 Millionen Euro).

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) beläuft sich 2023 auf -0,7 Millionen Euro (2022: -0,9 Millionen Euro). Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -0,9 Millionen Euro (2022: -3,9 Millionen Euro). Es enthält neben Zinsaufwendungen von 0,7 Millionen Euro und Aufwendungen für die Platzierung der neuen Anleihe von 0,1 Millionen Euro, Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von 0,1 Millionen Euro. Das Finanzergebnis des Vorjahres war im Wesentlichen geprägt durch Abschreibungen auf Finanzanlagen und Forderungen gegen Beteiligungen in Höhe von insgesamt 3,3 Millionen Euro. Aufwendungen
für die Verlustübernahme der hundertprozentigen Tochtergesellschaft DEWB Effecten GmbH für das Geschäftsjahr 2023 fielen in Höhe von rund 12 Tausend Euro an (2022: 0,1 Millionen Euro).

Das Nachsteuerergebnis 2023 beträgt -1,6 Millionen Euro (2022: -4,8 Millionen Euro). Dies entspricht bezogen auf 16.750.000 ausgegebene Aktien einem Ergebnis je Aktie von -0,10 Euro (2022: -0,29 Euro). 

Liquiditätslage 

Der operative Cashflow 2023 beläuft sich auf -1,2 Millionen Euro, nach -3,9 Millionen Euro im Vorjahr. Auszahlungen für Investitionen in das Portfolio erfolgten in Höhe von 0,5 Millionen Euro (2022: 3,8 Millionen Euro). Aus Beteiligungsveräußerungen flossen der DEWB 0,8 Millionen Euro zu (2022: 1,4 Millionen Euro). Weitere operative Auszahlungen erfolgten in Höhe von 1,0 Millionen Euro (2022: 1,1 Millionen Euro) sowie Zinsen in Höhe von 0,6 Millionen Euro (2022: 0,4 Millionen Euro).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt in 2023 maßgeblich durch die Rückführung von Anleiheverbindlichkeiten -2,4 Millionen Euro. Im Vorjahr betrug der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit mit Aufnahme von Bankverbindlichkeiten im Saldo 4,2 Millionen Euro. 

Zum 31. Dezember 2023 verfügt die DEWB über liquide Mittel von 0,8 Millionen Euro (31. Dezember 2022: 1,1 Millionen Euro). 

Vermögenslage 

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2023 beträgt 31,9 Millionen Euro (31. Dezember 2022: 35,8 Millionen Euro). Die Beteiligungen des Anlagevermögens gingen leicht zurück auf 30,3 Millionen Euro (31. Dezember 2022: 30,5 Millionen Euro). Forderungen gegen Beteiligungen von 0,6 Millionen Euro (31. Dezember 2022: 0,7 Millionen Euro) entfallen auf ein kurzfristiges Darlehen an die DEWB Effecten GmbH. Sonstige Wertpapiere reduzierten sich mit der Tilgung der eigenen Anleihe 2018/​2023 auf 0,2 Millionen Euro (31. Dezember 2022: 3,5 Millionen Euro). Die Barmittel zum 31. Dezember 2023 betragen 0,8 Millionen Euro (31. Dezember 2022: 1,1 Millionen Euro). 

Die Verbindlichkeiten der DEWB gingen zum 31. Dezember 2023 um 2,2 Millionen Euro auf 15,7 Millionen Euro (31. Dezember 2022: 17,9 Millionen Euro) zurück. Anleiheverbindlichkeiten reduzierten sich infolge der Tilgung der mit 12,5 Millionen Euro valutierenden Altanleihe 2018/​2023 sowie Platzierung der neuen Anleihe 2023/​2028 im Nennwert von 6,6 Millionen Euro um im Saldo um 5,9 Millionen Euro. Zur teilweisen Refinanzierung der Anleihe 2018/​2023 nutzte die DEWB den bestehenden Bankfinanzierungsrahmen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen im Berichtszeitraum um 3,5 Millionen Euro auf 8,7 Millionen Euro (31. Dezember 2022: 5,3 Millionen Euro). Rückstellungen liegen mit 1,4 Millionen Euro leicht unter Vorjahresniveau (31. Dezember 2022: 1,5 Millionen Euro). Das Eigenkapital ging mit dem Jahresfehlbetrag 2023 auf 14,9 Millionen Euro zurück (31. Dezember 2022: 16,5 Millionen Euro). Bezogen auf 16,75 Millionen ausgegebene Aktien entspricht dies einem Eigenkapital je Aktie von 0,89 Euro (31. Dezember 2022: 0,98 Euro). Die Eigenkapitalquote blieb mit 46,6 Prozent stabil auf Vorjahresniveau (31. Dezember 2022: 46,0 Prozent). 

Prognosebericht

Im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie plant die DEWB, das Beteiligungsportfolio auf einen Wert von 100 Millionen Euro auszubauen. Als strategische Kernbeteiligung soll die LAIQON AG hierfür einen wesentlichen Beitrag leisten. LAIQON hat mit ihrer Wachstumsinitiative GROWTH 25 den nächsten Skalierungsschritt in Angriff genommen, in dessen Rahmen die AuM bis 2025 auf acht bis zehn Milliarden Euro gesteigert werden sollen. Ein Meilenstein hierfür ist die Kooperation mit Union Investment. Die DEWB plant, LAIQON als Ankeraktionär auf diesem Weg zu begleiten. Daneben soll das Wachstum in der aktuellen Struktur durch Entwicklung und Vermarktung der weiteren bestehenden sowie neuer Beteiligungen realisiert werden. Hierfür besteht Zugang zu einer Deal-Pipeline mit attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten in den relevanten Marktsegmenten. DEWB plant, daraus jährlich mindestens zwei neue Portfoliounternehmen zu akquirieren. Diese sollen mit bestehender Liquidität, aus Exitzuflüssen und künftigen Erträgen der Kernbeteiligung finanziert werden. Die zusätzliche Ergänzung der Fonds mit externem Kapital zur Beschleunigung des Portfolioausbaus ist optional möglich. 

Eine genaue Umsatz- und Ergebnisprognose für einzelne Geschäftsjahre der DEWB ist aufgrund der Komplexität von Unternehmenstransaktionen sowie der Abhängigkeit von diversen Ereignissen und Entwicklungen im Beteiligungsgeschäft sehr schwierig. Grundsätzlich ist in Jahren, in denen keine Exits realisiert werden können, ein negatives Ergebnis zu erwarten. Sofern sich Verkäufe realisieren lassen, ist wiederum ein signifikanter Ergebnisbeitrag möglich. Zur Vermeidung künftiger Verlustjahre strebt die DEWB eine zügige Verstetigung von Zuflüssen und Erträgen an. Diese soll neben einer größeren Anzahl von Beteiligungen mit tendenziell kürzeren Haltephasen künftig auch durch die Kernbeteiligungen an der LAIQON AG erreicht werden. Bei weiter erfolgreicher Umsetzung der Wachstumsstrategie hält DEWB mit der LAIQON-Aktie einen potenziell starken Dividendenwert im Portfolio. Mit mittelfristig erwarteten Ausschüttungen und optionalen Teilveräußerungen lassen sich künftig stabile Erträge erwirtschaften, mit denen auch in Jahren ohne nennenswerte weitere Beteiligungsverkäufe positive Ergebnisse erzielt werden können. Für das Geschäftsjahr 2024 plant die DEWB, wieder auf der Exit- als auch auf der Beteiligungsseite aktiv zu werden und strebt dabei ein positives Jahresergebnis an. 

Chancen- und Risikobericht

Konjunkturelle und branchenspezifische Chancen und Risiken

Die DEWB ist als Beteiligungsgesellschaft abhängig von der Entwicklung der Kapitalmärkte. Diese beeinflussen die Finanzierung sowie Unternehmenstransaktionen der Gesellschaft in erheblichem Maße. Der wirtschaftliche Erfolg der DEWB wird zudem stark durch ihre Beteiligungen beeinflusst, deren Entwicklung wiederum abhängig von unterschiedlichen branchenspezifischen Marktfaktoren ist. Die Ertrags- und Finanzlage der Portfoliounternehmen bestimmt die Entwicklung ihrer Unternehmenswerte und Liquiditätssituation. Dies wirkt sich sowohl über den Ausschüttungsverlauf der Unternehmen als auch im Fall eines Exits über den Veräußerungserlös auf die Vermögenslage der DEWB aus. 

Starke Schwankungen und Verwerfungen an den Kapitalmärkten können wesentliche negative Folgen auf die Möglichkeit der DEWB haben, Exittransaktionen durchzuführen. Unternehmensverkäufe sind nach wie vor die wichtigste Quelle für Cashflows der DEWB, auch wenn mit der Beteiligung an der LAIQON AG ein perspektivisch ausschüttungsfähiges Geschäftsmodell gehalten wird. Ebenso können Belastungen der Kapitalmärkte das Zustandekommen von Finanzierungsrunden für Beteiligungsunternehmen erschweren. Es ist typisch für wagniskapitalfinanzierte Unternehmen, bis zum Erreichen der Profitabilität mehrere Finanzierungsrunden abzuschließen. Das Ausfallen solch einer Finanzierungsrunde kann zur Insolvenz des betreffenden Unternehmens und damit zu einem Totalverlust bei der DEWB führen. Mit liquiden Mitteln von 0,8 Millionen Euro zum 31. Dezember 2023 und zusätzlichen Mittelzuflüssen von 2,2 Millionen Euro aus der weiteren Platzierung ihrer Anleihe nach dem Berichtsstichtag ist die DEWB solide finanziert, um eventuell auftretenden Marktverwerfungen zu begegnen. Aus fallenden Unternehmensbewertungen infolge eines möglichen wirtschaftlichen Abschwungs können sich aber auch attraktive Investitionschancen erschließen. 

Spezielle Chancen und Risiken im Beteiligungsgeschäft 

Diskontinuität bei Umsatz, Ergebnis und Zahlungsströmen. Mit der für das Beteiligungsgeschäft charakteristischen Diskontinuität von Kauf- und Verkaufstransaktionen können bei der DEWB starke Schwankungen bei Erträgen, Ergebnis und Zahlungsströmen auftreten. Die Haltedauer von Beteiligungen beträgt in der Regel mehrere Jahre. Beteiligungserträge werden erst bei einem Verkauf oder mit Ausschüttungen generiert. Die mit einem Exit zusammenhängenden Transaktionen sind oft komplex und zeitlich nicht präzise planbar. Zudem können aufgrund der noch überschaubaren Anzahl von Beteiligungen im Portfolio der DEWB keine regelmäßigen Verkäufe realisiert werden. Daher können ertragsstarke Jahre mit ertragsschwachen Jahren wechseln. Der daraus resultierenden Unsicherheit bei der Prognose von Liquiditätszuflüssen wird mit einer ausreichenden Liquiditätsreserve begegnet. Eine teilweise Verstetigung von Zuflüssen und Erträgen soll künftig mit der Beteiligung an der LAIQON AG mit einem ausschüttungsfähigen Geschäftsmodell erreicht werden. Zudem werden mit dem geplanten Ausbau des Portfolios um Beteiligungen mit tendenziell kürzeren Haltephasen regelmäßigere Exits angestrebt.

Abhängigkeit vom Erfolg der Beteiligungsunternehmen. Risiken bestehen für die DEWB insbesondere im Misserfolg von Geschäftsmodellen der Beteiligungsunternehmen. Sofern die zum Zeitpunkt der Investition angestrebten Geschäftsentwicklungen sowie Umsatz- und Ertragsziele der Unternehmen nicht erreicht werden, kann der Veräußerungserlös beim Exit unter den Anschaffungskosten liegen und ein bei der Investition langfristig erwarteter Ausschüttungsverlauf hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die Höhe des Veräußerungserlöses unterliegt zudem Marktschwankungen, die unter anderem aus Änderungen der Risikobereitschaft von Kapitalmarktteilnehmern und des Zinsniveaus resultieren. Im Falle der Insolvenz von Beteiligungsunternehmen ist auch mit einem Totalverlust der Investition zu rechnen.

Prognoserisiko bei der Bewertung. Risiken aus Technologie, Marktchancen und Liquiditätslage der Beteiligungen sowie Änderungen der aktuellen Marktbewertungen werden bei den kontinuierlichen Überprüfungen der Bewertungsansätze berücksichtigt. Dabei erkennbare Verlustrisiken werden durch Wertberichtigungen abgebildet. Chancen ergeben sich durch positive Entwicklungen, die zu einem Exiterlös der Beteiligungen über dem Buchwert führen können. Die dabei zugrundeliegenden Annahmen beruhen auf Schätzungen sowohl hinsichtlich der Geschäftsentwicklung der Beteiligungen als auch der erzielbaren Bewertungen beim Anteilsverkauf. Bei diesen Annahmen handelt es sich um die Hauptquellen für Schätzunsicherheiten, aus denen sich das Risiko einer Anpassung der Bewertung von Vermögenswerten in der Zukunft ergeben kann. Es ist nicht auszuschließen, dass die Entwicklung einzelner Beteiligungen hinter den getroffenen Annahmen zurückbleibt oder der Veräußerungserlös nicht die erwartete Höhe erreicht. Die zugrundeliegenden Annahmen können aber auch zu pessimistisch sein, womit die Chance eines über den Erwartungen liegenden Veräußerungserlöses besteht. In Einzelfällen kann somit der Buchwert zu hoch oder zu niedrig angesetzt sein. 

Risikodiversifikation im Portfolio. Weitere Chancen und Risiken können sich aus der Konzentration des Portfolios auf wenige Beteiligungen ergeben. Das Geschäftsmodell der DEWB ist die Beteiligung an Wachstumsunternehmen. Der damit verbundenen Chance, mit der Wertentwicklung der Beteiligungen hohe Gewinne zu erzielen, steht das Risiko gegenüber, bei einem eventuell anstehenden Verkauf weniger als den investierten Betrag zu erhalten. Die DEWB investiert in der Regel nicht mehr als sieben Millionen Euro in eine einzelne Beteiligung. Eine Ausnahme hiervon bildet die LAIQON AG, die als Kerninvestment in der Unternehmensstrategie der DEWB eine zentrale Rolle spielt. Bei einer weiteren positiven Wertentwicklung der Beteiligung kann ein teilweiser Abbau der Beteiligung zur Reduzierung eines etwaigen Klumpenrisikos vorgenommen werden.

Finanzierungsrisiken bei den Beteiligungsunternehmen. Unternehmen im Portfolio der DEWB sind unter Umständen auf zukünftige Folgefinanzierungsrunden angewiesen. Da sich Venture Capital- und Private Equity-Finanzierungen in der Regel am Bewertungsniveau der Kapitalmärkte orientieren, besteht das Risiko, entsprechende Finanzierungsrunden zum Zeitpunkt des Investitionsbedarfs nicht oder nur auf Basis deutlich schlechterer Bewertungen abschließen zu können. Dies könnte durch den daraus resultierenden Anpassungsbedarf des Buchwertes der Beteiligung direkten Einfluss auf das Vermögen der DEWB haben. Um die Risiken eines Nachfinanzierungsbedarfs möglichst gering zu halten, fokussiert die DEWB grundsätzlich auf Beteiligungen an Unternehmen mit bereits profitablen Geschäftsmodellen oder solchen, die nah am Break Even operieren.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Außerhalb des Beteiligungsgeschäfts bestehen für Finanzinstrumente Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken aus der Änderung von Zinssätzen und Wechselkursen. 

Ausfallrisiken. Um Ausfallrisiken vorzubeugen, wird die Bonität von Schuldnern regelmäßig vor und nach dem Abschluss von Verträgen überprüft. Gegebenenfalls werden in angemessenem Umfang Sicherheiten eingeholt, um die Risiken aus der Nichterfüllung von Forderungen zu mindern. Die Gesellschaft hält zum 31. Dezember 2023 Forderungen gegen Beteiligungen aus Darlehen von insgesamt 0,6 Millionen Euro. Darüber hinaus besteht ein grundsätzliches Ausfallrisiko für Banken, bei denen liquide Mittel angelegt sind. 

Liquiditätsrisiken. Zur Steuerung von Liquiditätsrisiken werden angemessene Rücklagen vorgehalten. Prognostizierte und tatsächliche Liquiditätsströme werden kontinuierlich überwacht. Aufgrund der unregelmäßigen und zeitlich schwer prognostizierbaren Rückflüsse aus Beteiligungsverkäufen achtet die Gesellschaft auf ausreichende Liquiditätsreserven. Die zum 30. Juni 2023 fällig gewordene Unternehmensanleihe hat die Gesellschaft fristgerecht refinanziert. Die DEWB verfügte zum Bilanzstichtag über liquide Mittel von 0,8 Millionen Euro sowie eine freie Finanzierungslinie über 0,3 Millionen Euro. Zusätzlich hat die Gesellschaft mit der weiteren Platzierung ihrer Anleihe 2023/​2028 nach dem Bilanzstichtag Zuflüsse von 2,2 Millionen Euro generiert und ist damit in der Lage, ihren kurz- und mittelfristigen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen. Seitens der DEWB bestehen zum 31. Dezember 2023 keine Zahlungsverpflichtungen aus Finanzierungszusagen gegenüber Beteiligungen. Die DEWB hält dennoch in einem begrenzten Umfang Reserven für außerplanmäßigen Nachfinanzierungsbedarf im Portfolio vor. 

Zinsrisiken. Zinsänderungsrisiken können sich aus der Anlage des Liquiditätsbestandes sowie aus variabel verzinslichen Verbindlichkeiten ergeben. Die Gesellschaft überprüft regelmäßig, ob der Abschluss von Zinssicherungsgeschäften zur Reduzierung des Zinsänderungsrisikos geboten ist. Zum 31. Dezember 2023 bestehen Anleiheverbindlichkeiten mit einem Nennwert von im Saldo 6,4 Millionen Euro, die bis 30. Juni 2028 mit 8,0 Prozent p.a. festverzinst werden. Eine bestehende Finanzierungslinie bei einem Kreditinstitut über 9,0 Millionen Euro, ist entsprechend ihrer Inanspruchnahme aktuell bis 4,5 Millionen Euro mit 4,7 Prozent p.a. bis 31. Dezember 2026 fest und dem darüber hinaus gehenden Betrag mit bis auf weiteres 4,59 Prozent p.a. variabel zu verzinsen. Es bestehen keine offenen Zinssicherungsgeschäfte. 

Währungsrisiken. Die DEWB wickelt ihre Zahlungen überwiegend in Euro ab. Fremdwährungsrisiken können sich jedoch aus Forderungen und Verpflichtungen zu Zahlungen außerhalb des Euroraums ergeben. Für diesen Fall prüft die DEWB regelmäßig die Sicherung über Devisentermingeschäfte. Zum 31. Dezember 2023 bestehen keine Forderungen, Verbindlichkeiten oder Liquidität in Fremdwährung. Mit der Stableton Financial AG, Schweiz, hält die DEWB eine Beteiligung außerhalb des Euroraums.

Rechtliche Chancen und Risiken 

Aus dem Geschäftsmodell resultierend, führt die DEWB regelmäßig Aktiv- und Passivprozesse, aus denen sich Chancen ergeben aber auch Risiken für die Zukunft nicht vollständig ausgeschlossen werden können. 

Am 28. Dezember 2020 hat die Comthur GmbH, Zürich, Klage gegen die DEWB sowie den Vorstand beim Landgericht Gera erhoben, mit der sie angebliche Ansprüche aus einem abgetretenen Recht der Erbengemeinschaft eines Mitgesellschafters der ehemaligen Beteiligung JenaBatteries GmbH in Höhe von 0,5 Millionen Euro nebst Zinsen geltend macht. Nach Auffassung der DEWB ist die Klage bereits unzulässig, da in dieser Sache ein rechtskräftiges Urteil des Landgericht Münchens aus 2018 vorliegt, das die mit nahezu identischer Begründung erhobene Klage des Mitgesellschafters bereits abgewiesen hat. Das Landgericht Gera hat die Klage mit Urteil vom 12. Januar 2023 ebenfalls abgewiesen. Die Klägerin legte am 16. Februar 2023 hiergegen Berufung ein. Ein mündlicher Verhandlungstermin fand am 21. Februar 2024 statt. Da der Vorstand der DEWB weiterhin davon ausgeht, dass die Klage unbegründet ist, wurde keine Risikovorsorge getroffen.

Rechtliche Risiken aus Vertragsfehlern oder Schadenersatzforderungen gegen die DEWB sind darüber hinaus derzeit nicht bekannt. 

Gesamtrisiko 

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses 2023 war aus Sicht des Vorstands kein Risiko der Bestandsgefährdung des Unternehmens durch Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung erkennbar. 

Chancen- und Risikomanagementsystem der DEWB

Um die bestehenden Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu nutzen oder zu begrenzen, nutzt die DEWB ein Risiko- und Chancenmanagementsystem auf den drei Ebenen: Beteiligung, Beteiligungsportfolio und Gesamtunternehmung

Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene der Beteiligung

Bereits die Akquisition einer Beteiligung ist mit risikomindernden Prozessen verbunden. 

Abschluss von Beteiligungsverträgen. Grundsätzlich strebt die DEWB zur Sicherung zusätzlicher Einflussnahme den Abschluss von Beteiligungsverträgen und Gesellschaftervereinbarungen an. In den Beteiligungsverträgen werden regelmäßig ein Verwässerungsschutz für nachfolgende Finanzierungsrunden, ein Erlösvorzug des Kapitalgebers bei der Verteilung des Verkaufserlöses und performanceabhängige Anpassungen von Kaufpreisen vereinbart. Investitionssummen werden häufig in mehrere Tranchen unterteilt, deren Fälligkeit vom Erreichen bestimmter Unternehmensziele, sogenannten Meilensteinen, abhängt. Die Höhe einer Investition hängt von der Entwicklungsphase und dem Chance-Risikoprofil eines Beteiligungsunternehmens ab. In die mit höheren Risiken verbundenen früheren Phasen werden maximal drei Millionen Euro, bei Expansionsfinanzierungen in der Regel maximal sieben Millionen Euro je Engagement investiert. 

Aktiver Managementansatz. Während der Betreuung soll der Wert der Beteiligungen durch aktive Unterstützung gesteigert und damit Fehlentwicklungen frühzeitig entgegengewirkt werden. Mit dem Investitionsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum besteht eine enge Verbindung und räumliche Nähe zu den Beteiligungen. Damit ist ein reibungsloser, schneller und flexibler Informationsaustausch gewährleistet, was insbesondere bei Beteiligungen in früheren Entwicklungsphasen einen entscheidenden Erfolgsfaktor darstellt. Dem entsprechend strebt die DEWB bei den Beteiligungen grundsätzlich auch eine Besetzung von Aufsichtsgremien und Beiräten an.

Frühwarnsystem. Das Beteiligungscontrolling basiert auf zeitnahen monatlichen Berichten der Portfoliounternehmen. Durch die Einbeziehung qualitativer und nicht-finanzieller Kriterien in das Controlling verfügt die DEWB über ein Frühwarnsystem, um Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und ihnen entsprechend entgegenzuwirken. Auch entsprechende Chancen in der Unternehmensentwicklung können damit frühestmöglich identifiziert und genutzt werden.

Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene des Beteiligungsportfolios

Technologische Chancen und Risiken. Die Unternehmen im Investitionsfokus der DEWB weisen ein großes Entwicklungspotenzial auf, sind jedoch auch mit technologischen Risiken und Marktrisiken behaftet. Der Misserfolg eines Geschäftsmodells kann für die DEWB einen Totalausfall der Investition bedeuten. Andererseits ist im Erfolgsfall mit einer wesentlichen Erhöhung des Wertes der Beteiligung zu rechnen. 

Investition in späteren Unternehmensphasen. Die DEWB strebt im Portfolio einen hohen Anteil von Beteiligungen in späteren Phasen an. Geschäftsmodelle und Technologien, die in dieser Wachstumsphase eine Finanzierung benötigen, sind erprobt und weisen bereits erste Markterfolge nach. Investitionen in solche Unternehmen sind mit einem deutlich geringeren Risiko und einer geringeren notwendigen Betreuungsintensität verbunden als Frühphasenengagements.

Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene der Gesamtunternehmung DEWB 

Die DEWB verfolgt kontinuierlich die Branchenentwicklung und das Marktumfeld ihrer Beteiligungsunternehmen sowie technologische Entwicklungen innerhalb des Investitionsfokus. In regelmäßigen Strategierunden des Teams - auch unter Einbindung des Aufsichtsrats und externer Fachleute - werden sich daraus ergebende Chancen und Risiken erörtert und konkrete Maßnahmen für das Beteiligungsgeschäft abgeleitet. Strategisches und operatives Controlling werden eingesetzt, um die Erreichung lang- und kurzfristiger Ziele der DEWB zu verfolgen. In zeitnah erstellten regelmäßigen Berichten und Prognosen wird die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellt und analysiert. Damit ist das Unternehmen jederzeit in der Lage, auf aktuelle Entwicklungen und Risiken zu reagieren.

 

Jena, den 2. April 2024

DEWB AG

Der Vorstand

Bertram Köhler          Marco Scheidler

Bilanz

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Aktiva

31.12.2023
TEUR
31.12.2022
TEUR
A. Anlagevermögen 30.315 30.498
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 4 4
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4 4
II. Sachanlagen 14 10
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 14 10
III. Finanzanlagen 30.297 30.484
1. Beteiligungen 30.297 30.484
B. Umlaufvermögen 1.582 5.299
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 584 691
1. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 564 680
2. sonstige Vermögensgegenstände 20 11
II. Wertpapiere 192 3.488
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 806 1.120
C. Rechnungsabgrenzungsposten 11 18
I. sonstige aktive Rechnungsabgrenzung 11 18
Summe Aktiva 31.908 35.815
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Passiva

31.12.2023
TEUR
31.12.2022
TEUR
A. Eigenkapital 14.856 16.480
I. Gezeichnetes Kapital /​ Kapitalkonto /​ Kapitalanteile 16.750 16.750
II. Kapitalrücklage 22.302 22.302
III. Bilanzverlust 24.196 22.572
B. Rückstellungen 1.368 1.483
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.020 1.033
2. sonstige Rückstellungen 348 450
C. Verbindlichkeiten 15.684 17.851
1. Anleihen 6.640 12.540
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.748 5.253
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9 45
4. sonstige Verbindlichkeiten 287 13
D. Rechnungsabgrenzungsposten 0 1
Summe Passiva 31.908 35.815

Gewinn- und Verlustrechnung

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1.1.2023 - 31.12.2023
TEUR
1.1.2022 - 31.12.2022
TEUR
1. Betriebsergebnis -722 -884
a) Rohergebnis 305 21
sonstige betriebliche Erträge 305 21
b) Personalaufwand 501 451
Löhne und Gehälter 438 395
soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 63 56
soziale Abgaben 63 56
c) Abschreibungen 4 2
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 4 2
auf Sachanlagen 4 2
d) sonstige betriebliche Aufwendungen 522 452
2. Finanz- und Beteiligungsergebnis -902 -3.920
a) Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 69 3.319
außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen 69 3.319
Abschreibungen auf Anteile /​ Beteiligungen gegenüber Kapitalgesellschaften 69 3.319
b) Aufwendungen aus Verlustübernahmen (Mutter) 12 110
c) Zinsen und ähnliche Aufwendungen 821 491
Zinsen 821 491
3. Ergebnis nach Steuern -1.624 -4.804
Jahresfehlbetrag 1.624 4.804

Anhang

1 Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (nachfolgend "DEWB" oder "Gesellschaft" genannt), mit Sitz in Jena und eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Jena unter HRB 208401, zum 31. Dezember 2023 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Deutschen Rechnungslegungsstandards wurden beachtet. 

Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 1 HGB als kleine Kapitalgesellschaft einzustufen. Folglich sind die für kleine Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Zweiten Abschnitts des Dritten Buches des Handelsgesetzbuchs (§§ 264 bis 335 HGB) anzuwenden.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde im Berichtsjahr nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

2 Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Einzelnen wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet:

Die immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer für Software von bis zu drei Jahren), bewertet. 

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (Nutzungsdauer zwischen drei und zehn Jahren) angesetzt. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten 800 € nicht übersteigen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. 

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt.

Um die Klarheit der Darstellung zu erhöhen, wurde abweichend von der Gliederung des § 266 Abs. 2 HGB im Umlaufvermögen der Posten "Investitionen des Beteiligungsgeschäfts" in die Bilanz eingefügt. Soweit hierdurch gesetzliche Pflichtangaben unterlassen werden, erfolgen entsprechende Angaben im Anhang. 

Als Investitionen des Beteiligungsgeschäfts werden Anteile an Mehr‐ und Minderheitsbeteiligungen, die zum Zwecke der kurzfristen Veräußerung gehalten werden sowie Finanzforderungen aus den Aktivitäten im Beteiligungsgeschäft mit Beteiligungen, die zum Zwecke der Veräußerung gehalten werden, ausgewiesen. Die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten abzüglich notwendiger angemessener Wertberichtigungen bewertet (Niederstwertprinzip).

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zu Nennwerten ausgewiesen. Erkennbare Einzelrisiken wurden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Rückstellungen werden mit ihrem nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung ermittelten notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. 

Die Pensionsrückstellungen wurden aufgrund der vertraglichen Versorgungsansprüche gebildet.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels des sogenannten Anwartschaftsbarwertverfahrens. Danach wird die Rückstellung als Barwert der künftigen Pensionsverpflichtungen unter Berücksichtigung des erwarteten Kostentrends bestimmt. 

Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck verwandt. Die vereinbarte Dynamisierung der Anwartschaften und Renten beträgt 2,5% und wurde in dieser Höhe bei der Rückstellungsberechnung berücksichtigt.

Für die Bestimmung des laufzeitadäquaten Rechnungszinses macht das Unternehmen von der Vereinfachungsregelung Gebrauch, wonach gemäß Satz 2 des § 253 Abs. 2 HGB bei den langfristigen Personalrückstellungen eine pauschale Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt werden darf. 

Dieser Rechnungszins beläuft sich nach der Rückstellungsabzinsungsverordnung nach den Verhältnissen von Anfang Dezember 2023 auf 1,82% (nach 1,78% im Vorjahr).

Die sonstigen Rückstellungen wurden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sonstige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem laufzeitadäquaten Rechnungszins diskontiert.

Die Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen und Wertpapieren des Beteiligungsgeschäfts im Umlaufvermögen sowie aus der Veräußerung von Beteiligungen des Anlagevermögens werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Entsprechende Verluste werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Zuschreibungen von Finanzanlagen sowie Beteiligungen und Forderungen im Umlaufvermögen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Abschreibungen auf Beteiligungen und Forderungen werden unter der Position Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens oder Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens ausgewiesen.

Zinserträge aus Forderungen im Beteiligungsgeschäft werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

3 Angaben zu Posten der Bilanz

3.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagegegenstände im Jahr 2023 ist in einer Anlage zum Anhang dargestellt. 

Die DEWB führt Beteiligungen an anderen Unternehmen sowohl im Anlagevermögen unter "Beteiligungen des Anlagevermögens" als auch im Umlaufvermögen unter "Investitionen des Beteiligungsgeschäfts". Zum 31. Dezember 2023 sind alle Beteiligungen im Anlagevermögen ausgewiesen.

3.2 Umlaufvermögen

Forderungen gegen Beteiligungen umfassen Darlehens- und Zinsforderungen in Höhe von T€ 564 (i.Vj.: T€ 680), davon €T 564 gegenüber verbundenen Unternehmen (i.Vj.: €T 680).

Die DEWB weist in der Berichtsperiode Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 20 (i.Vj.: T€ 11) auf. 

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von T€ 20 (i.Vj.: T€ 4).

Die sonstigen Wertpapiere resultieren vollständig aus Rückkäufen der begebenen Anleihe der DEWB. 

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Voraus gezahlte Dienstleistung in Höhe von T€ 11 (i.Vj.: T€ 10) sowie ein Disagio aus der Aufstockung der Unternehmensanleihe in Höhe von T€ 0 (i.Vj.: T€ 8), welches über die Laufzeit der Anleihe verteilt wird. 

3.3 Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der DEWB beträgt am 31. Dezember 2022 T€ 16.750 (i.Vj.: T€ 16.750) und ist in 16.750.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.

Das Grundkapital wurde von den Aktionären vollständig eingezahlt und steht zur freien Verfügung des Vorstandes.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2022 wurde mit satzungsändernder Wirkung der Vorstand ermächtigt, ein genehmigtes Kapital zu schaffen.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 8. Juni 2027 um bis zu € 8.375.000 durch Ausgabe von bis zu 8.375.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen. Die Ermächtigung kann auch in Teilbeträgen ausgenutzt werden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen ("Genehmigtes Kapital 2022").

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um € 7.575.000 eingeteilt in 7.575.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2022-I"). Darüber hinaus ist das Grundkapital der Gesellschaft um € 400.000 eingeteilt in 400.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien ("Bedingtes Kapital 2018-II") sowie um € 400.000 eingeteilt in 400.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien ("Bedingtes Kapital 2022-II") bedingt erhöht.

3.4 Entwicklung des Eigenkapitals

Die Entwicklung des Eigenkapitals stellt sich wie folgt dar:

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  Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Andere Gewinnrücklage Bilanzgewinn/​
-verlust
Eigenkapital
  TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Stand per 01. Januar 2022                                16.750                                 22.302                                          -                             -17.768                       21.284 
Jahresergebnis                                         -                                            -                                            -                                - 4.804                         -4.804 
Stand per 31. Dezember 2022                                16.750                                 22.302                                          -                             -22.572                       16.480 
Stand per 01. Januar 2023                                16.750                                 22.302                                          -                             -22.572                       16.480 
Jahresergebnis                                         -                                            -                                            -                               -1.624                        -1.624 
Stand per 31. Dezember 2023                                16.750                                 22.302                                          -                             -24.196                       14.856 

In der Kapitalrücklage sind T€ 18.215 (i.Vj.: T€ 18.215) enthalten, die aus der Ausgabe von Anteilen über den Nennbetrag bzw. über den rechnerischen Wert hinaus erzielt wurden.

3.5 Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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  31. Dezember 2023 31. Dezember 2022
  TEUR TEUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.020 1.033
Sonstige Rückstellungen 348 450
Summe 1.368 1.483

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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  31. Dezember 2023 31. Dezember 2022
  TEUR TEUR
Aufsichtsrat 96 95
Personalrückstellungen 196 190
Ausstehende Rechnungen 10 10
Übrige 46 155
Summe 348 450

Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ein zusätzlicher einmaliger Rückstellungsbetrag in Höhe von T€ 78 zum 1. Januar 2010. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB wurde Gebrauch gemacht und so werden ab 2010 von diesem Betrag ein Fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 5 zugeführt. Die Zuführung in der Gewinn- und Verlustrechnung ist im Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten. Der noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von T€ 5 (zum 31. Dezember 2023) wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.

Die Abzinsung der Pensionsrückstellungen erfolgte bis zum 31. Dezember 2015 mit dem damals gesetzlich vorgeschriebenen durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ermittelte. 

Die Abzinsung der Pensionsrückstellungen zum 31. Dezember 2023 wurde abweichend zur bisherigen Regelung mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz durchgeführt, der sich aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren ermittelt. Mit diesem Vorgehen werden die Regelungen des § 253 Absatz 2 Satz 1 HGB (neue Fassung) umgesetzt. 

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen unter Nutzung des durchschnittlichen Zinssatzes aus den vergangenen zehn Jahren und unter Nutzung des durchschnittlichen Zinssatzes aus den vergangenen sieben Jahren beträgt T€ 12. 

Die übrigen Rückstellungen enthalten T€ 0 für eine Ausgleichsverpflichtung für das Geschäftsjahr 2023 (i.Vj.: T€ 110) aus einem zum 1. Januar 2022 geschlossenen Ergebnisabführungsvertrag mit der Tochtergesellschaft DEWB Effecten GmbH.

3.6 Verbindlichkeiten

Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit wurden die Angaben im Zusammenhang mit den Verbindlichkeiten in einem Verbindlichkeitenspiegel zusammengefasst dargestellt.

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      31. Dezember 2023
  Restlaufzeit bis zu 1 Jahr Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren TEUR
Anleihen 0 6.640 6.640
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.748 0 8.748
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9 0 9
sonstige Verbindlichkeiten 287 0 287
  9.044 6.640 15.684
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  31. Dezember 2022
  TEUR
Anleihen 12.540
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5.253
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45
sonstige Verbindlichkeiten 13
  17.851

Zum 15. Juni 2023 hat die DEWB eine neue Unternehmensanleihe 2023/​2028 im Nennbetrag von T€ 6.640 platziert. Die Anleihe notiert im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse (Open Market, ISIN DE000A351NS2 /​ WKN A351NS). Die Anleihe hat eine Laufzeit bis 15. Juni 2028 und ist eingeteilt in Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils € 1.000, die mit 8,0 Prozent auf den Nennbetrag verzinst werden. Der Gesamtnennbetrag der Anleihe kann durch Ausgabe weiterer Teilschuldverschreibungen bis auf T€ 10.000 ausgebaut werden. Zum 31.12.2023 belaufen sich die ausgegebenen Teilschuldverschreibungen auf Nominal T€ 6.640. Davon hält die DEWB Nominal T€ 0,2 im eigenen Bestand (i.Vj.: T€ 3.618).

Die bisherige Unternehmensanleihe 2018/​2023 im Nennbetrag von T€ 12.540 wurde in Teilen durch Anleihegläubiger in die neue Anleihe getauscht und in Teilen gemäß der Anleihebedingungen durch die Gesellschaft zum 1. Juli 2023 getilgt.

Zum 31. Dezember 2023 hat die DEWB eine dauerhaft eingerichtete Finanzierungslinie bei einem Kreditinstitut über T€ 9.000 in Höhe von T€ 8.748 (i.Vj.: T€ 5.253) in Anspruch genommen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von T€ 6 (i.Vj.: T€ 12) enthalten. 

4 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung 

4.1 Personalaufwand

Der Aufwand für Gehälter für das Geschäftsjahr 2023 beträgt T€ 438 (i.Vj.: T€ 395). 

In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung sind T€ 42 (i.Vj.: T€ 28) für Altersversorgung enthalten. Der Unterschied zum Vorjahr resultiert aus einem zusätzlich abgeschlossenen Altersvorsorgevertrag im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge.

4.2 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen im Geschäftsjahr 2023 Aufwendungen für den laufenden Geschäftsbetrieb in Höhe von T€ 522 (i.Vj.: T€ 452).

4.3 Aufwendungen aus Verlustübernahme

Die DEWB AG hat mit Wirkung zum 1. Januar 2022 einen Ergebnisabführungsvertrag mit ihrer Tochtergesellschaft DEWB Effecten GmbH geschlossen. Hieraus resultiert für das Geschäftsjahr 2023 eine Ausgleichsverpflichtung in Höhe von T€ 12.

4.4 Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens

In den Abschreibungen sind Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von T€ 60 (i.Vj.: T€ 2.960) enthalten. Abschreibungen auf sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens von T€ 9 (i.Vj.: T€ 360) entfallen auf die Wertanpassung der eigenen Anleihe (Nennwert T€ 200) an den Börsenkurs zum
31. Dezember 2023.

4.5 Zinsen und ähnliche Aufwendungen

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind insbesondere Zinsen für die emittierte Anleihe sowie Zinsaufwendungen für die Inanspruchnahme der Kreditlinie enthalten.

5 Sonstige Angaben

5.1 Beschäftigte

Im Jahresdurchschnitt wurden 1 (i.Vj. 1) Angestellte beschäftigt.

5.2 Organe der Gesellschaft

5.2.1 Vorstand

Im Geschäftsjahr 2023 erfolgte die Geschäftsführung der DEWB durch die Vorstände:

- Bertram Köhler, Dipl.-Kaufmann, Jena

- Marco Scheidler, Dipl.-Betriebswirt (FH), Jena 

Der Vorstand hat Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien in den folgenden Unternehmen:

Bertram Köhler

- aifinyo AG (Mitglied des Aufsichtsrats)

- Stableton Financial AG (Verwaltungsratsmitglied)

5.2.2 Aufsichtsrat

Aufsichtsratsmitglieder des Geschäftsjahres waren

- Jörg Ohlsen, Wirtschaftsprüfer/​Steuerberater, Vorsitzender des Aufsichtsrats 

- Rolf Ackermann, Vorstand der ABAG Börsebius Holding AG, Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats

- Henning Soltau, Kaufmann

Die Aufsichtsratsmitglieder haben außerdem Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien in den folgenden Unternehmen: 

Jörg Ohlsen

- LAIQON AG (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)

Henning Soltau 

- mVISE AG (Mitglied des Aufsichtsrats)

- Opportunitree Capital INV AG TGV (Vorsitzender des Aufsichtsrats)

5.2.3 Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die Gesellschaft ist gemäß § 285 Nr. 9 a HGB grundsätzlich dazu verpflichtet, die Gesamtbezüge des Vorstandes zu veröffentlichen.

Im Geschäftsjahr 2023 wurde die Gesellschaft durch zwei Vorstände geführt. Entsprechend der Regelungen des § 286 Abs. 4 HGB i. V. m. § 264d HGB handelt es sich bei der Gesellschaft um eine nicht börsennotierte Gesellschaft, da diese nicht auf einem organisierten Markt im Sinne des § 2 Abs. 5 des Wertpapierhandelsgesetz gehandelt wird. Folglich macht die Gesellschaft zum Schutze des Persönlichkeitsrechts der Vorstände von der Möglichkeit Gebrauch, die Vorstandsbezüge nicht zu veröffentlichen. Im Vorjahr wurde ebenfalls von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 21. August 2018 ein Aktienoptionsprogramm für Vorstandsmitglieder, leitende Mitarbeiter und Mitglieder der Geschäftsleitung von Portfoliogesellschaften als langfristige Vergütungskomponente bei der DEWB beschlossen. In Umsetzung des Hauptversammlungsbeschlusses haben Vorstand und Aufsichtsrat mit Beschluss vom 15. Mai 2019 das "Aktienoptionsprogramm 2018" über bis zu 800.000 Aktienoptionen eingeführt, in dessen Rahmen eine Zuteilung von 400.000 Optionen an Mitglieder des Vorstands erfolgte. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 9. Juni 2022 wurde die Ermächtigung zur Ausgabe der 400.000 noch nicht genutzten Optionen des Aktienoptionsprogramms 2018 aufgehoben und durch eine neue Ermächtigung zur Ausgabe von bis zu 400.000 Aktienoptionen für Vorstandsmitglieder und leitende Mitarbeiter (Aktienoptionsprogramm 2022) ersetzt. Hieraus erfolgte am 28. Juli 2022 eine Zuteilung von 200.000 Optionen an den Vorstand.

Für ein früheres Vorstandsmitglied bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 1.020 (i.Vj.: T€ 1.033). 

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für ihre Tätigkeit eine feste jährliche Vergütung in Höhe von € 35.000 pro Mitglied zuzüglich gesetzlich geschuldeter Umsatzsteuer, die sich in Jahren, in denen der Jahresabschluss der Gesellschaft unter Berücksichtigung der Aufsichtsratvergütung keinen Jahresüberschuss ausweist, um 50 % reduziert. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats das Eineinhalbfache dieses Betrags. Für die Vergütung des Aufsichtsrates entstehen dem Unternehmen im Geschäftsjahr 2023 Aufwendungen von insgesamt T€ 97. Für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2022 erhielt der Aufsichtsrat eine Vergütung in Höhe von insgesamt T€ 95.

5.3 Haftungsverhältnisse

Aus Unternehmensverkäufen bestehen branchenübliche Gewährleistungsverpflichtungen.

Da die Haftungsverhältnisse zu marktüblichen Bedingungen eingegangen wurden, besteht kein erhöhtes Risiko der Inanspruchnahme.

5.4 Finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen keine wesentlichen finanziellen Verpflichtungen. Die bestehenden finanziellen Verpflichtungen aus längerfristigen Miet-, Leasing und Beratungsverträgen liegen im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs.

5.5 Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Das Tochterunternehmen DEWB Effecten GmbH hat der DEWB AG eine Sicherheit für die Absicherung der bestehenden Kreditlinien in Höhe von T€ 9.000 gewährt.

5.6 Honorar Jahresabschlussprüfung

Für die Prüfung des Jahresabschlusses nach dem Handelsgesetzbuch wurde eine Rückstellung in Höhe von T€ 24 (i.Vj.: T€ 24) gebildet. Sonstige Beratungsleistungen des Abschlussprüfers beliefen sich im Geschäftsjahr auf T€ 0 (i.Vj.: T€ 0).

5.7 Aufstellung des Anteilsbesitzes

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 285 Nr. 11 HGB befindet sich in der Anlage zum Anhang.

5.8 Mitgeteilte Beteiligungen (Angabe nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG)

Die Gesellschaft ist gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG verpflichtet, das Bestehen einer Beteiligung, die nach § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 des AktG mitgeteilt worden ist, im Anhang zu veröffentlichen. Meldungen gemäß § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 AktG hat das Unternehmen nicht erhalten.

5.9 Nachtragsbericht

Im Februar 2024 hat die DEWB mit der zusätzlichen Platzierung ihrer Anleihe 2023/​2028 Zuflüsse von 2,2 Millionen Euro generiert und ihre Liquiditätsbasis entsprechend ausgebaut.

 

Jena, den 2. April 2024

DEWB AG

Der Vorstand

Bertram Köhler          Marco Scheidler

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2023 (ANLAGE 1) (Angaben in TEUR)

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  Anschaffungs- und Herstellkosten Abschreibungen Buchwerte
  Vortrag Zugänge Abgänge Stand
  01. Januar 2023     31. Dezember 2023
Immaterielle Vermögensgegenstände        
Softwarelizenzen 4 0 0 4
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4 0 0 4
  8 0 0 8
Sachanlagen        
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 67 9 20 56
Finanzanlagen        
Beteiligungen des Anlagevermögens 39.253 510 787 38.976
Ausleihungen an Beteiligungen 470 0 0 470
Sonstige Ausleihungen 0 0 0 0
  39.723 511 787 39.446
  39.798 520 807 39.510
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  Vortrag Zugänge Zuschreibungen Abgänge
  01. Januar 2023      
Immaterielle Vermögensgegenstände        
Softwarelizenzen 4 0 0 0
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0 0 0 0
  4 0 0 0
Sachanlagen        
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 57 5 0 19
Finanzanlagen        
Beteiligungen des Anlagevermögens 8.769 55 0 145
Ausleihungen an Beteiligungen 470 0 0 0
Sonstige Ausleihungen 0 0 0 0
  9.239 54 0 145
  9.300 59 0 164
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  Stand    
  31. Dezember 2023 31. Dezember 2023 31. Dezember 2022
Immaterielle Vermögensgegenstände      
Softwarelizenzen 4 0 0
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0 4 4
  4 4 4
Sachanlagen      
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 42 14 10
Finanzanlagen      
Beteiligungen des Anlagevermögens 8.679 30.297 30.484
Ausleihungen an Beteiligungen 470 0 0
Sonstige Ausleihungen 0 0 0
  9.149 30.297 30.484
  9.195 30.315 30.498

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2023 (ANLAGE 2)

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Name und Sitz der Gesellschaft Anteil der DEWB AG in % Eigenkapital 31.12.2022 in TEUR Jahresüberschuss /​ -fehlbetrag 2022 in TEUR
aifinyo AG, Berlin* 4,2 17.703 -1.183
Apeiron Feeder SICAV plc - elevat3 Fintech Opportunities Feeder Fund, Malta  7,0 2.672 -16.243
CASHLINK Technologies GmbH, Frankfurt 3,2 387 -1.303
DEWB Effecten GmbH, Jena 100,0 23.059 0
LAIC-Token 21 (LAIC AIF Token GmbH & Co. KG) 35,0 4.962 -25
LAIQON AG, Hamburg** 18,0 72.088 -10.541
nextmarkets AG, Köln  2,1 k.A. k.A.
Stableton Financial AG, Zug 12,2 TCHF 12.484 TCHF -5.049

*)   Indirekte Beteiligung gehalten über die DEWB Effecten GmbH
**) Direkte Beteiligung DEWB AG und indirekte Beteiligung gehalten über die DEWB Effecten GmbH

Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2023

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

der Aufsichtsrat der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und sich eingehend mit der Lage des Unternehmens sowie dessen finanzieller und strategischer Positionierung sowie den Portfoliogesellschaften befasst.

Regelmäßig und umfassend informiert und beraten

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2023 insgesamt vier Sitzungen abgehalten. Diese fanden am 30. März, 14. Juni und 29. August als Präsenzsitzungen sowie am 20. April als Videokonferenz statt. An allen Sitzungen nahm der Aufsichtsrat vollzählig teil. Innerhalb der Aufsichtsratssitzungen mit Beteiligung des Vorstands hat dieser den Aufsichtsrat umfassend über den Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft sowie der Portfoliogesellschaften unterrichtet. Ergänzend wurden der Aufsichtsratsvorsitzende und die Mitglieder zwischen den Sitzungen regelmäßig und zeitnah über die Geschäftsentwicklung und über Vorgänge von besonderer Bedeutung informiert. Gegenstand der Beratungen waren die Entwicklung der Gesellschaft und der Beteiligungen sowie Geschäftsentscheidungen, die einem Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats unterlagen, insbesondere die Investitionen in das Beteiligungsportfolio und die Emission einer Schuldverschreibung. Schwerpunkt der Aufsichtsratsthemen war die Portfolioentwicklung sowie die Finanzierung der Gesellschaft mit der Refinanzierung der im Juli ausgelaufenen Anleihe 2018/​2023. Zudem war der Aufsichtsrat mit der Budgetierung für das abgelaufene und das aktuelle Geschäftsjahr sowie der vertraglichen Organisation des Vorstands befasst. 

Verlängerung des Vorstandsbestellung von Bertram Köhler 

Mit Beschluss vom 10. November 2023 hat der Aufsichtsrat die zum 31. Dezember 2023 auslaufende Bestellung des Vorstandsmitglieds Bertram Köhler mit Wirkung zum 1. Januar 2024 um weitere drei Jahre bis zum 31. Dezember 2026 verlängert. Mit der Verlängerung der Bestellung sichert der Aufsichtsrat die Kontinuität im Management, um den eingeschlagenen Weg nach der strategischen Neuausrichtung weiterzugehen und die Gesellschaft zu nachhaltigem Wachstum zu führen.

Veränderung im Aufsichtsrat 

Das Aufsichtsratsmitglied Henning Soltau hat sein Mandat aus persönlichen Gründen zum 31. Dezember 2023 niederlegt. Auf Antrag der Gesellschaft hat das Amtsgericht Jena mit Beschluss vom 18. Dezember 2023 Herrn Dieter Ulrich, Heidenheim, mit Wirkung zum 1. Januar 2024 zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats bestellt. Es ist geplant, Dieter Ulrich der ordentlichen Hauptversammlung 2024 zur Wahl für den Aufsichtsrat für die verbleibende Amtszeit des Gremiums vorzuschlagen.

Jahresabschluss uneingeschränkt bestätigt

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 29. August 2023 wurde die MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft, Köln, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 gewählt. Der Aufsichtsrat hat daraufhin den entsprechenden Prüfungsauftrag erteilt. 

Der vom Vorstand am 2. April 2024 aufgestellte Jahresabschluss samt Lagebericht per 31. Dezember 2023 wurde von der MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. 

Der Jahresabschluss nebst Lagebericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden jedem Mitglied des Aufsichtsrats rechtzeitig übersandt und in der Sitzung am 11. April 2024 ausführlich erörtert. Der Abschlussprüfer hat in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und die Fragen des Aufsichtsrats eingehend beantwortet. Die eigenständige Prüfung des Jahresabschlusses mit dem Lagebericht durch den Aufsichtsrat anhand des Prüfungsberichts des Abschlussprüfers hat keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung nahm der Aufsichtsrat den Abschluss und den Bericht über die Prüfung durch den Abschlussprüfer zustimmend zur Kenntnis. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG zum 31. Dezember 2023 wurde deshalb vom Aufsichtsrat mit einstimmig gefasstem Beschluss vom 11. April 2024 gebilligt und ist somit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt. 

Der Abschlussprüfer hat gegenüber dem Aufsichtsrat eine Unabhängigkeitserklärung abgegeben und das Prüfungshonorar dem Aufsichtsrat gegenüber offengelegt. Im Geschäftsjahr wurden durch den Abschlussprüfer neben der Jahresabschlussprüfung keine weiteren Leistungen an die Gesellschaft erbracht.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Mitarbeitern der Gesellschaft für deren Arbeit im vergangenen Geschäftsjahr und den Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.

Hamburg, im April 2024

Jörg Ohlsen

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Deutsche Effecten‑ und Wechsel‑Beteiligungsgesellschaft AG, Jena

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Deutsche Effecten‑ und Wechsel‑Beteiligungsgesellschaft AG, Jena, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn‑ und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs‑ und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Deutsche Effecten‑ und Wechsel‑Beteiligungsgesellschaft AG, Jena, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. 

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens‑ und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens‑, Finanz‑ und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens‑, Finanz‑ und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Köln, 11. April 2024 

MORISON Köln AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steuerberatungsgesellschaft

Martin Kowol

Wirtschaftsprüfer