Ekotechnika AG
Walldorf
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2017 bis zum 30.09.2018
Bilanz
Anhang
für das Geschäftsjahr 2017/2018
Ekotechnika AG, Walldorf
A.
Allgemeines
Die Ekotechnika AG ist aktuell beim Amtsgericht Mannheim im Handelsregister unter
der Nummer HRB 723400 eingetragen.
Der Jahresabschluss zum 30. September 2018 wurde gemäß §§ 242 ff. und 264 ff. HGB
sowie nach den einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt. Auf die Rechnungslegung
der Gesellschaft finden die Vorschriften für kleine Kapitalgesellschaften im Sinne
von § 267 HGB Anwendung. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Größenabhängige Erleichterungen wurden bei der Aufstellung und Offenlegung des Jahresabschlusses
in Anspruch genommen. Dabei wurde auf die Darstellung der Entwicklung der einzelnen
Posten des Anlagevermögens in einer gesonderten Aufgliederung gemäß § 284 Absatz 3
HGB unter Inanspruchnahme der größenabhängigen Erleichterungen gemäß § 288 Absatz
1 Nr. 1 HGB verzichtet. Des Weiteren wurde auf die Angaben zur Vergütung der Geschäftsführung
gemäß § 285 Nr. 9a und b HGB unter der Erleichterungsregelung des § 288 Abs. 1 HGB
verzichtet. Darüber hinaus wurde auf die Aufgliederung der Umsatzerlöse gemäß § 285
Nr. 4 HGB, auf die Angaben zu den durchschnittlich während des Geschäftsjahres beschäftigten
Arbeitnehmern gemäß § 285 Nr. 7 HGB, auf die Angaben zu Honoraren des Abschlussprüfers
gemäß § 285 Nr. 17 HGB sowie auf die Angaben zu den latenten Steuern gemäß § 285 Nr.
29 HGB unter Inanspruchnahme der größenabhängigen Erleichterungen gemäß § 288 Abs.
1 HGB verzichtet.
B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden die bisher angewandten Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden beibehalten.
Die Bilanzierung und Bewertung beruht auf der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit.
Anlagevermögen Bei den Finanzanlagen sind die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten zzgl. Anschaffungsnebenkosten oder ihrem
niedrigeren beizulegenden Wert und die Ausleihungen, unverändert zu den Vorjahren,
grundsätzlich zum Nennwert unter Berücksichtigung einer Wertberichtigung in Höhe von
8,1 Mio. (Anteilsrechte) und 3,4 Mio. (Ausleihungen) angesetzt. Im Berichtsjahr wurde
bei einer Tochtergesellschaft eine Kapitalerhöhung von 1,4 Mio. EUR durchgeführt.
Umlaufvermögen Die Vorräte wurden zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Die
Vorräte wurden in allen Fällen verlustfrei bewertet. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung
angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Unverzinsliche oder niedrig
verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr sind abgezinst.
Bei zwei (Vj. drei) Darlehensforderungen von insgesamt TEUR 4.805 (Vj. 7.013) hat
die Gesellschaft als Darlehensgeber das Recht, unter bestimmten Voraussetzungen die
vorzeitige Rückzahlung dieser Darlehen in Monatsbeträgen von bis zu TEUR 465 bzw.
TEUR 261 zu verlangen. Im Berichtsjahr wurden auf die Darlehensforderungen TEUR 2.114
(Vj. TEUR 550) zurückgeführt.
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennwert angesetzt.
Rückstellungen und Verbindlichkeiten Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden
Geschäften. Sie wurden in Höhe des nach kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages
nach § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken und
ungewissen Verbindlichkeiten angesetzt. Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Fremdwährungsumrechnung
Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich
mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz
2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.
C. Bestandsgefährdende Risiken
Die Abhängigkeit davon, ob es der Gruppe gelingt, ausreichende Zahlungsmittel aus
der Geschäftstätigkeit zu erwirtschaften, um ihre Verbindlichkeiten zu bedienen, stellt
eine wesentliche Unsicherheit der Fortführungsfähigkeit der Gruppe dar. Basierend
auf den aktuellen Plänen der Gruppe und unter Berücksichtigung der damit verbundenen
Unsicherheit geht das Management zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses
2018 davon aus, dass der Konzern in der Lage sein wird, sich in der absehbaren Zukunft
ausreichend mit finanziellen Mitteln versorgen zu können, um seine Tätigkeit fortzuführen.
Dies schließt auch die Refinanzierung von Krediten ein, die im Jahr 2019 zur Rückzahlung
fällig sind, soweit diese die Mittel übersteigen, die aus dem operativen Geschäft
generiert werden. Hintergrund dafür ist, dass die Gesellschaften der Gruppe kurzfristige
Kredite von russischen Banken nutzen. Der überwiegende Anteil dieser Kreditlinien
wird regelmäßig verlängert. Die Unternehmensleitung geht davon aus, dass dies auch
in der Zukunft der Fall sein wird.
Sollte entgegen der Erwartung der Geschäftsleitung die Versorgung mit Zahlungsmitteln
aus dem operativen Geschäft und über externe Finanzierungen nicht oder nur zu deutlich
schlechteren Konditionen als bisher möglich sein, so könnte dies die Zahlungsunfähigkeit
des Unternehmens zur Folge haben. Zusammenfassend ist das Management der Meinung, dass die Risiken heute im Wesentlichen
in den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen liegen. Da diese nur sehr
bedingt aktiv gesteuert werden können, beschäftigt sich das Management intensiv damit,
das Unternehmen so aufzustellen, dass jeweils adäquat auf Veränderungen reagiert werden
kann.
D. Sonstige Risiken
Risiken aus der Nichtanerkennung des Sanierungserlasses
Die Umsetzung der Beschlüsse der Gläubigerversammlung (Debt to equity swap) hat im
Geschäftsjahr 2015/16 zu einem Sanierungs(buch)gewinn von ca. 57,4 Mio. Euro geführt.
Dieser wäre nach Abzug steuerlicher Verlustvorträge grundsätzlich steuerpflichtig.
Die Gesellschaft hat deswegen vor der Gläubigerversammlung im Mai 2015 eine sog. verbindliche
Auskunft vom Finanzamt Heidelberg sowie der Stadt Walldorf eingeholt. Inhalt dieser
Auskunft ist die Feststellung, dass beide auf die Erhebung von Gewinnsteuern hieraus
auf Basis des sog. Sanierungserlasses verzichten werden. Nachdem die gesamte Restrukturierung
bereits seit langem abgeschlossen war, wurde die Anwendung des Sanierungserlasses
vom Bundesfinanzhof für rechtswidrig erklärt. Hieraus ergibt sich für die Gesellschaft
derzeit eine rechtliche Unsicherheit.
Der Vorstand der Gesellschaft hat nach eingehender Prüfung des Sachverhalts entschieden,
keine Steuerrückstellung zu bilden. Im Wesentlichen sind hierbei Überlegungen zum
Vertrauensschutz eingeflossen sowie die Tatsache, dass auf nationaler Ebene bereits
ein Gesetz zur Neuregelung der Besteuerung von Gewinnen aus Sanierungen verabschiedet
wurde. Das Gesetz ist nach Genehmigung durch die EU Kommission mit Wirkung vom 05.07.2017
in Kraft getreten. Darüber hinaus soll auf Antrag auch eine Anwendung für Altfälle
möglich sein (siehe auch DStR 46/2018).
Sollte die Einschätzung des Vorstands falsch sein, würde aus heutiger Sicht hieraus
eine zusätzliche Steuerbelastung von ca. 5,7 Mio. Euro resultieren.
E. Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
Finanzanlagen
Die Ausleihungen enthalten solche an Gesellschafter in Höhe von TEUR 6 (Vj. TEUR 5).
Angaben zum Anteilsbesitz
Die Ekotechnika AG ist unmittelbar mit 30 % an der Niva Control GmbH mit Sitz in Walldorf
beteiligt. Zum 30. September 2018 betrug das Eigenkapital der Niva Control GmbH TEUR
186,9 (Vj. TEUR 184,7), das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres zum 30. September
2018 beträgt TEUR 2 (Vj. TEUR 2).
Die Ekotechnika AG ist unmittelbar mit 99,99 % am Kapital der OOO „EkoNiva – Technika
Holding“ mit Sitz in Moskau, Russland, beteiligt. Zum 31. Dezember 2017 betrug das Eigenkapital der OOO „EkoNiva – Technika Holding“
TRUB 630.360 (TEUR 9.125 ), das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres zum 31. Dezember
2017 lag bei TRUB -10.272 (TEUR -149).
Mittelbar ist die Ekotechnika AG zu mehr als 20 % an folgenden Gesellschaften beteiligt:
Der Umrechnungskurs zum 30.09.2018 betrug 76,2294 RUB/EUR (Vj. 68,4483 RUB/EUR), der
durchschnittliche Umrechnungskurs im Zeitraum 01.10.2017 – 30.09.2018 betrug 72,1544
RUB/EUR ( Vj. 65,7372 RUB/EUR).
Die Werte der russischen Tochtergesellschaften sind gemäß den in Russland anerkannten
Grundsätzen ordnungsmäßiger Bilanzierung („RAS“) ermittelt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände enthalten TEUR 1.027 (Vj. TEUR
1.027) Forderungen gegen Gesellschafter aus abgegrenzten Zinsen.
Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen
in Höhe von TEUR 94,1 (Vj.: TEUR 0,00).
Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Laufzeit
bis zu einem Jahr.
Eigenkapital
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 3.140.000,00 EUR und ist eingeteilt in 1.539.000
auf den Inhaber lautende Stückaktien der Serie A („ A-Aktien“) und 1.601.000 auf den
Inhaber lautende Stückaktien der Serie B („B-Aktien“).
Die Kapitalrücklage beträgt wie im Vorjahr TEUR 6.830 und wurde im Rahmen einer Sacheinlage
(TEUR 5.310) und einer Bareinlage (TEUR 1.520) gemäß § 272 Absatz 2 Nr. 4 HGB geleistet.
Der Vorstand ist kraft Satzung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum
22.10.2020 das Grundkapital der Gesellschaft einmal oder mehrmals um bis zu EUR 1.570.000,00
gegen Bar- und/oder Sacheinlage (das genehmigte Kapital) zu erhöhen. Das Bezugsrecht
der Aktionäre kann ausgeschlossen werden.
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten von über 5 Jahren liegen wie im Vorjahr nicht
vor.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Verbindlichkeiten
haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen wie im Vorjahr nicht.
Sämtliche Verbindlichkeiten sind wie um Vorjahr unbesichert.
Umsatzerlöse
Die Nettoumsatzerlöse belaufen sich im laufenden Geschäftsjahr auf TEUR 1.558 (Vj.
TEUR 1.123).
Sonstige Erträge
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Vorjahr periodenfremde Erträge aus
Schadenersatzleistungen in Verbindung mit der Restrukturierung der Unternehmensanleihe
in Höhe von TEUR 61 enthalten.
E. Sonstige Angaben
Haftungsverhältnisse / Finanzielle Verpflichtungen
Zum Bilanzstichtag bestanden keine Haftungssachverhalte.
Finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz enthalten sind und deren Angabe
für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung ist, sind nicht vorhanden.
Unternehmensorgane Mitglieder des Vorstands :
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Stefan Dürr, Diplom Geoökologe
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| • |
Björne Drechsler, Diplom Kaufmann
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jeweils alleinvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.
Prokuristen:
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Elena Levina
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| • |
Svetlana Pulina
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Aufsichtsrat :
| • |
Olga Ohly (Vorsitzende), Agrarökonomin
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| • |
Wolfgang Bläsi, Diplom Betriebswirt (FH) (stellvertretender Vorsitzender)
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| • |
Rolf Zürn , Diplom Kaufmann, MBA, Geschäftsführer
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| • |
Lars Bjarne Buwitt, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht, Insolvenzverwalter
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| • |
Marius Hoerner, Bankkaufmann
|
Mitarbeiter
Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter
lag unverändert zum Vorjahr bei 2 Personen (Vorstand). Gewinnverwendungsvorschlag Der Vorstand schlägt vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 329 auf neue Rechnung
vorzutragen.
Abhängigkeitsbericht Der Vorstand der Ekotechnika AG hat dem Aufsichtsrat nach § 312 Abs. 1 AktG einen
Abhängigkeitsberichtvorgelegt. Er schließt mit der Erklärung ab, dass die Gesellschaft nach den Umständen,
die dem Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen
wurden, eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Sie ist durch im Geschäftsjahr
2018 getroffene Maßnahmen nicht benachteiligt worden. Berichtspflichtige andere Maßnahmen
erfolgten weder auf Veranlassung noch im Interesse verbundener Unternehmen. Im Geschäftsjahr
unterlassene Maßnahmen sind nicht zu verzeichnen.
Konzernverhältnisse Die Ekotechnika AG stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den größten
und kleinsten Kreis von einbezogenen Unternehmen auf. Dieser ist im elektronischen
Bundesanzeiger erhältlich.
Im Berichtsjahr lagen keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen vor, die nicht
zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommen sind
Walldorf, den 18. Januar 2019
Stefan Dürr
Björne Drechsler
sonstige Berichtsbestandteile
Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 21.01.2019 festgestellt.
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