Ekotechnika AG

Walldorf

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023

GESCHÄFTSBERICHT

vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023

Konzernlagebericht zum 30. September 2023

KONZERN-LAGEBERICHT

1. GRUNDLAGEN DER UNTERNEHMENSGRUPPE

Die Ekotechnika AG mit Sitz in Walldorf ist die deutsche Holdinggesellschaft der EkoNiva-Technika-Gruppe, des größten Händlers internationaler Landtechnik in Russland. Das Hauptgeschäft von Ekotechnika liegt im Verkauf von neuen Landmaschinen wie Traktoren, Mähdrescher sowie Ersatzteilen für diese.

Im Geschäftsjahr 2022/​2023 erwirtschaftete die Ekotechnika-Gruppe einen Umsatz von EUR 175 Mio. und ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von EUR 19 Mio.

1.1 Geschäftsmodell der Unternehmensgruppe

Die Geschäftstätigkeit der Ekotechnika-Gruppe, im Folgenden als "Ekotechnika", "Gruppe" bezeichnet, umfasst den Handel mit Landmaschinen, den Ersatzteilverkauf und die Erbringung von Serviceleistungen sowie Dienstleistungen und Produkten im Bereich Smart Farming. Seit März 2022 vertreibt die Gruppe auch Maschinen und Geräte der Marken UMG (Russland), MST (Türkei) und LiuGong (China) für den Straßenbau und den Kommunalbereich.

Darüber hinaus baut die Gruppe ihre Produktpalette weiter aus. Im Januar 2023 wurde beispielsweise einen Händlervertrag mit dem russischen Hersteller "Erstes Entwicklungs- und Konstruktionsbüro" über den Verkauf von Ultraleichtflugzeugen unterzeichnet, die primär für landwirtschaftliche Arbeiten (Feldbearbeitung, Düngen, Aussaat, Kontrolle und Überwachung von Feldern und Weiden) entwickelt wurden.

Der Absatzmarkt der Gruppe liegt in Russland, wo Ekotechnika mittlerweile 844 Mitarbeiter an 29 Standorten in den fünf Regionen Zentralrussland, Zentrale Schwarzerde-Region, Sibirien, Nordwest und Altai beschäftigt. Die Gesellschaften der Gruppe agieren auf dem russischen Markt unter der Marke EkoNiva-Technika.

Stand: 30. September 2023

Der Geschäftsbereich Neumaschinen ist nach wie vor ein wichtiger Teil des Geschäfts der Gruppe, allerdings betrug der Umsatzanteil im Berichtszeitraum nur 26,7 % gegenüber 54,6 % im Vergleichszeitraum, während sich der Schwerpunkt auf Ersatzteile (43 % gegenüber 32,3 %) und den Kundenservice verlagert hat.

Im Jahr 2023 umfasst die Produktpalette der Neumaschinen landwirtschaftliche Geräte führender Hersteller wie Grimme (Deutschland), Haybuster (USA), Pöttinger (Österreich), Fliegl (Deutschland), Gregoire Besson (Frankreich), Bednar (Tschechien), Bressel (Deutschland), BVL (Deutschland), Einböck (Österreich), Basak (Türkei), ROC, (Italien), Jiangsu (China), LOVOL (China) und NAGRO (Russland).

Die Palette an Straßenbau- und Kommunalmaschinen, die Ekotechnika seit März 2022 vertreibt, umfasst Marken wie UMG (Russland), MST (Türkei) und LiuGong (China). Der Umsatzanteil dieses Bereichs ist aber noch sehr gering.

Angesichts der steigenden Nachfrage nach gebrauchten Traktoren aus Europa und den USA hat Ekotechnika den Verkauf gebrauchter Traktoren intensiviert.

Im Geschäftsbereich Ersatzteilhandel bietet die Gruppe an derzeit 29 Standorten ein umfangreiches Portfolio von Ersatzteilen an. Die Ersatzteillager sind regelmäßig als Bestandteil der Service-Zentren an strategisch wichtigen Standorten angesiedelt. In den modernen Lagern werden mehr als 54.000 Original-Ersatzteile aller im Landmaschinenbereich vertretenen Marken im Bestand gehalten, die bei Bedarf durch die Flotte des Kundenservices schnell und unkompliziert zum Kunden gebracht werden. In diesem Geschäftsfeld profitiert die Gruppe von der stetig wachsenden Nachfrage nach Ersatzteilen. Dabei liegen die Rohertragsmargen im Ersatzteilhandel branchenüblich deutlich über denen für Neumaschinen.

Russische Hersteller, die in der Lage sind, die Produktion von Analoga zu entwickeln, werden zu einer Bezugsquelle für die Gruppe.

Der Kundenservice der Gruppe bietet neben der Installation, Inbetriebnahme und regelmäßigen Wartung von landwirtschaftlichen Maschinen und Straßenbaumaschinen und -geräten auch die Reparatur im Falle eines technischen Defekts (einschließlich der Motorüberholung, Fernwartung und -diagnose, Ausbessern von Löchern durch Oberflächenbearbeitung und Bohren) und den Austausch von Verschleißteilen an.

Smart Farming ist das jüngste Geschäftsfeld der Gruppe. Die Gruppe bietet ihren Kunden ein Dienstleistungspaket namens SmartEko an. Das SmartEko-Paket zielt auf die Einführung eines differenzierten Ansatzes für die Aussaat, Düngung und Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln ab. Das Dienstleistungspaket umfasst die technische Prüfung, die Prüfung der technologischen Karten (Bearbeitung, Düngemittel, Saatgut), die Erstellung elektronischer Feldgrenzen, die Feldanalyse (Produktivitätszonen aus Satellitenbildern, Hangkarten, agrochemische Bodenanalyse), die Ausarbeitung von Anweisungen für die Aussaat/​ Düngung, die Einstellung der Maschinen und Geräte, phänologische Beobachtungen während der Saison, die Einstellung und Kalibrierung des Ertragskartierungssystems, die Analyse der Ergebnisse mit Empfehlungen sowie die Analyse der Wirtschaftlichkeit des Betriebs.

Die Gruppe verzeichnet ein Umsatzwachstum in diesem Segment, da die Liste der Lieferanten für Smart-Farming-Ausrüstung und -Software erweitert wurde. Sie erkundet auch aktiv neue Bereiche des Segments, wie z. B. Bewässerungsanlagen.

1.2 Ziele und Strategien

Auf dem russischen Landmaschinen- und Ersatzteilmarkt besteht eine starke Nachfrage nach modernen Maschinen und innovativen Technologien. Nachdem die internationalen Marktführer ihre Tätigkeit in Russland eingestellt haben, werden sie durch russische und weißrussische Maschinen sowie durch Maschinen ersetzt, die außerhalb "unfreundlicher Länder" hergestellt werden. Die lokalen Hersteller profitieren von staatlichen Subventionen, was zu einem harten Wettbewerb führt. In vielen Bereichen können die russischen und weißrussischen Maschinen jedoch nicht mit den technologischen Standards der im Ausland, einschließlich China, der Türkei und Brasilien, hergestellten Maschinen mithalten. Hinzu kommt, dass in den Fuhrparks der Kunden ein großer Anteil von Maschinen der internationalen Marktführer vorhanden ist, die rechtzeitig repariert und gewartet werden müssen.

Seit 2023 konzentriert sich die Ekotechnika-Gruppe auf die Stärkung der Segmente Ersatzteilhandel und Kundenservice und setzt dabei auf ihr bewährtes Geschäftsmodell, den Verkauf von importierten Landmaschinen. Die Gruppe sieht es als notwendig an, das Geschäft sowohl mit russischen Herstellern von Land- und Straßenbaumaschinen als auch mit weiteren ausländischen Lieferanten zu erweitern. Darüber hinaus hat die Gruppe ein Importsubstitutionsprogramm für Ersatzteile westlicher Landmaschinenmarken gestartet, die in den Fuhrparks der Kunden stark vertreten sind. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter 4 "Prognosebericht".

Die großen Vorteile der Gruppe sind gut ausgestattete Servicezentren und erfahrenes Personal. Ekotechnika investiert kontinuierlich in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, um ihren Kunden stets den bestmöglichen Service zu bieten. Die Kunden schätzen die enge Verzahnung der Geschäftsbereiche Neumaschinen, Ersatzteilhandel und Kundenservice. Das breite Dienstleistungsangebot verschafft der Gruppe einen wichtigen Wettbewerbsvorteil und sichert den Kunden eine optimale Betreuung aus einer Hand. Gut ausgestattete Ersatzteillager und das breite Logistiknetzwerk sind darauf ausgerichtet, den Landwirten schnell und zuverlässig vor Ort zu helfen.

Faktoren wie die Aufnahme der neuen Segmente in das Produktportfolio der Gruppe, die Stärkung der Position des Unternehmens durch die Unterzeichnung neuer Händlerverträge und die Aufhebung der Beschränkungen in den geografischen Zuständigkeitsbereichen wirken sich positiv auf die Möglichkeiten des Unternehmens aus. Dies macht Ekotechnika wettbewerbsfähiger und könnte den Umsatz und den Jahresüberschuss im traditionellen Neumaschinen- und Ersatzteilverkauf des Unternehmens künftig steigern.

1.3 Kontrollsystem

Die Unternehmensplanung und -steuerung basiert im Wesentlichen auf den folgenden finanziellen Kennzahlen: Umsatzerlöse, Rohertrag sowie Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT; operatives Ergebnis). Die oben genannten Indikatoren werden für die folgenden Hauptgeschäftsfelder überwacht: Verkauf von Neumaschinen, sowohl für die Landwirtschaft als auch für den Straßenbau, Ersatzteilverkauf, Kundenservice und Smart Farming. Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Neumaschinen werden durch die Anzahl der neuen und in Zahlung gegebenen Maschinen bestimmt. Der Anteil der Neumaschinen ist von 55 % im Jahr 2022 auf ca. 27 % im Geschäftsjahr 2023 gesunken, während der Anteil von gebrauchten Maschinen gestiegen ist.

Darüber hinaus strebt die Ekotechnika-Gruppe einen sukzessiven Ausbau der margenstarken und weniger volatilen Segmente Ersatzteilhandel und Kundenservice an, was sich bereits in den Ergebnissen des Jahres 2022/​2023 abzeichnet.

1.4 Forschung und Entwicklung

Die Gruppe nutzt aktiv die Entwicklungen, die in den vergangenen Jahren im Bereich Smart Farming vorgenommen wurden. Derzeit liegt der Schwerpunkt in diesem Segment jedoch auf der Erweiterung der Produkt- und Markenpalette, damit der Kundennachfrage nach dem Rückzug der größten weltweiten Maschinenlieferanten aus Russland gedeckt werden kann. Die Gruppe ist auch auf der Suche nach Produktionsstätten in Russland, an denen sie einige Ersatzteile herstellen und originale durch diese ersetzen könnte. Qualitativ erfolgreiche Muster werden in das Produktportfolio der Marke Agroznak aufgenommen.

2. WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Laut dem Weltwirtschaftsausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Oktober 2023 verläuft die weltweite Erholung von der COVID-19-Pandemie und dem Russland-Ukraine-Konflikt langsam und uneinheitlich. Trotz der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit zu Beginn dieses Jahres mit einem erneuten Aufschwung und Fortschritten bei der Senkung der Inflation gegenüber den Spitzenwerten des letzten Jahres bleibt die Wirtschaftstätigkeit hinter der Entwicklung vor der Pandemie zurück, insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern, und die Unterschiede zwischen den Regionen nehmen zu. Die Erholung wird durch mehrere Faktoren gebremst. Einige spiegeln die langfristigen Folgen der Pandemie, des Russland-Ukraine-Konflikts und der zunehmenden geoökonomischen Fragmentierung wider. Andere sind eher zyklischer Natur, darunter die Auswirkungen der zur Senkung der Inflation notwendigen geldpolitischen Straffung, die Rücknahme der fiskalischen Unterstützung angesichts der hohen Verschuldung und extreme Wetterereignisse.

Der IWF erwartet einen Rückgang der globalen Wachstumsrate von 3,5 % im Jahr 2022 auf 3,0 % im Jahr 2023 und 2,9 % im Jahr 2024. Für die hoch entwickelten Volkswirtschaften wird eine deutlichere Verlangsamung mit einem Rückgang von 2,6 % im Jahr 2022 auf 1,5 % im Jahr 2023 und 1,4 % im Jahr 2024 erwartet, da die Straffung der Geldpolitik zu greifen beginnt. Für die Gruppe der Schwellen- und Entwicklungsländer wird ein leichter Rückgang des Wachstums von 4,1 % im Jahr 2022 auf 4,0 % in den Jahren 2023 und 2024 prognostiziert. Die russische Wirtschaft verzeichnete 2022 einen Rückgang um 2,1 % und wird voraussichtlich 2023 um 2,2 % und 2024 um 1,1 % wachsen. 1

Die globale Inflation wird voraussichtlich stetig zurückgehen, von 8,7 % im Jahr 2022 auf 6,9 % im Jahr 2023 und 5,8 % im Jahr 2024, was auf eine straffere Geldpolitik zurückzuführen ist, die durch niedrigere internationale Rohstoffpreise gefördert wird. Die Kerninflation wird den Projektionen zufolge im Allgemeinen langsamer sinken, und in den meisten Ländern ist es unwahrscheinlich, dass die Inflation vor 2025 wieder das Zielniveau erreicht.

Während der russische Leitzins vom Beginn des Geschäftsjahres 2022/​2023 am 1. Oktober 2022 bis zum 21. Juli 2023 bei 7,5 % verharrte, erhöhte er sich von da an schrittweise in drei Stufen und erreichte am 18. September 2023 13 %. Nach dem Stichtag stieg er am 30. Oktober 2023 auf 15 % und am 18. Dezember 2023 auf 16 %. 2

In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2022/​2023 ist die Inflation in Russland deutlich von 12,6 % im Oktober 2022 auf 2,3 % im April 2023 gesunken. Seit Mai 2023 ist sie jedoch gestiegen und erreichte bis zum Ende des Geschäftsjahres im September 2023 6 %. Nach dem Stichtag stieg sie auf 6,7 % im Oktober 2023. 3

Der Wechselkurs des Rubel zum Euro lag zu Beginn des Geschäftsjahres im Oktober 2022 bei 52,7379 RUB/​EUR und am Ende des Geschäftsjahres (30. September 2023) bei 103,1631 RUB/​EUR. Der Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr betrug 83,12 RUB/​EUR (2022: 77,4325 RUB/​EUR). Der Wechselkurs erreichte den niedrigsten Wert von 52,7379 RUB/​EUR am 03. Oktober 2022, während er am 15. August 2023 den höchsten Wert von 110,6847 RUB/​EUR erreichte. 4

Der Wechselkurs des Rubel zum US-Dollar betrug zu Beginn des Geschäftsjahres 55,2987 RUB/​USD und am Ende des Geschäftsjahres 97,4147 RUB/​USD. Der durchschnittliche Wechselkurs für das Geschäftsjahr 2022/​2023 lag bei 77,5845 RUB/​USD (2022: 71,1157 RUB/​USD).

Am 01. Oktober 2022 erreichte der Kurs den niedrigsten Wert von 55,2987 RUB/​USD, während er am 15. August 2023 den höchsten Wert von 101,0399 RUB/​USD erreichte. 5

1 https:/​/​www.imf.org/​en/​Publications/​WEO/​Issues/​2023/​10/​10/​world-economic-outlook-october-2023
2 https:/​/​www.cbr.ru/​eng/​hd_​base/​KeyRate/​?UniDbQuery.Posted=True&UniDbQuery.
From=01.10.2022&UniDbQuery.To=22.12.2023
3 https:/​/​de.tradingeconomics.com/​russia/​inflation-cpi
4 https:/​/​www.cbr.ru/​currency_​base/​dynamics/​?UniDbQuery.Posted=True&UniDbQuery.so=1&UniDbQuery.mode=1&UniDbQuery.
datereq1=&UniDbQuery.date_​req2=&UniDbQuery.VAL_​NM_​RQ=R01239
5 https:/​/​www.cbr.ru/​currency_​base/​dynamics/​?UniDbQuery.Posted=True&UniDbQuery.so=1&
UniDbQuery.mode=1&UniDbQuery.date_​req1=&UniDbQuery.date_​req2=&UniDbQuery.
VAL_​NM_​RQ=R01235&UniDbQuery.From=01.10.2022&UniDbQuery.To=15.12.2023

Russischer Agrar- und Landmaschinenmarkt

Landmaschinen und Ersatzteile, die den Kern des Geschäfts der Gruppe bilden, decken in erster Linie den Bedarf der Kunden, die ihre Felder mit Getreide, Leguminosen, Ölsaaten und Gemüse bearbeiten. Daher sind die folgenden Faktoren für die Nachhaltigkeit der Geschäftstätigkeit der Gruppe von größter Bedeutung: Veränderungen der Anbauflächen, Ernteerträge, Nachfrage nach pflanzlichen Erzeugnissen in Russland und im Ausland sowie staatliche Förderung sowohl für Agrarproduzenten als auch für lokale Landtechnikhersteller.

Im Jahr 2023 konnte Russland den Spitzenwert der Getreideernte von 2022 nicht wiederholen, dennoch wird die zweithöchste Ernte in der Geschichte der Aufzeichnungen erwartet 6: Nach Angaben der regionalen Behörden des Landwirtschaftsministeriums betrug die Getreideernte zum 23. November 2023 146,3 Mio. Tonnen, während sie zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2022 155 Mio. Tonnen erreichte, die Weizenernte belief sich auf 94,7 Mio. Tonnen im Jahr 2023 und 105,2 Mio. Tonnen im Jahr 2022. 7 Die Entwicklung des durchschnittlichen Getreideertrages war 2023 im Vergleich zu 2022 negativ und ging von 3,4 t/​ha auf 3,2 t/​ha zurück. Der Ertrag von Weizen und Gerste war sogar noch schlechter als die durchschnittlichen Getreidezahlen und sank von 3,6 t/​ha auf 3,3 t/​ha bzw. von 3,1 t/​ha auf 2,8 t/​ha. Im Gegensatz dazu ist der Ertrag von Mais von 5,9 t/​ha auf 7,1 t/​ha und von Reis von 5,6 t/​ha auf 6,2 t/​ha angestiegen.

Die ungewöhnlich hohen Getreideerträge des Jahres 2022 haben zu einem Überangebot und niedrigeren Preisen geführt, so dass die Anbaufläche im Jahr 2023 zurückging.

Die deutlichsten Auswirkungen waren bei den Winterkulturen zu beobachten, deren Anbaufläche von 18,377 Mio. ha im Jahr 2022 auf 17,775 Mio. ha im Jahr 2023 zurückging (die Anbaufläche für Winterweizen sank von 16,693 Mio. ha im Vorjahr auf 16,044 Mio. ha im Jahr 2023). 9 Aufgrund der anhaltend ungünstigen Getreidepreise ist es unwahrscheinlich, dass die Pläne des Landwirtschaftsministeriums zur Ausweitung der Winteraussaat realisiert werden können. 9

Russland exportiert einen beträchtlichen Teil seiner Getreideernte ins Ausland: Nach Angaben des Instituts für Agrarmarktstudien (IKAR) kann das Getreideexportpotenzial im Jahr 2023 67 Mio. Tonnen erreichen (d. h. mehr als 1/​3 der gesamten Getreideernte), darunter 51 Mio. Tonnen Weizen (d. h. mehr als die Hälfte der Gesamtweizenernte). 10 Die weltweite Nachfrage nach Getreide überstieg laut IGC-Getreidemarktbericht vom 16. November 2023 in den letzten Jahren die Produk-tion. 11 Dies bedeutet, dass Russland eine stabile weltweite Nachfrage nach Getreide hat. Traditionell exportiert Russland landwirtschaftliche Erzeugnisse in den Osten und in afrikanische Länder: nach Ägypten (11,9 Mio. Tonnen Getreide im Agrarjahr 2022-2023), in die Türkei (10,2 Mio. Tonnen), nach Algerien (3,26 Mio. Tonnen), nach Saudi-Arabien (3,14 Mio. Tonnen) und in den Iran (3,14 Mio. Tonnen). 12 Ein vielversprechender Getreidevertrag wurde mit China unterzeichnet 13, der Export von landwirtschaftlichen Erzeugnissen nach Südafrika ist in den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 um 90 % gestiegen, wobei Weizen das Hauptprodukt ist. 14 Die Exportkapazität der Russischen Föderation ist mit der Inbetriebnahme des ersten Getreideterminals in Vysotsk an der Ostsee ebenfalls gestiegen. 15 Hinzu kommt, dass Russland im September 2023 zum ersten Mal seit anderthalb Jahren zu den fünf wichtigsten Getreidelieferanten der EU gehört. 16

Die Entwicklung der Getreideexporte kann jedoch im Agrarjahr 2023-2024 durch die folgenden Faktoren gebremst werden:

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Vom 1. Dezember 2023 bis zum 31. Mai 2024 wird die Ausfuhr von Hartweizen vollständig untersagt, ein entsprechender Erlass wurde vom russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin unterzeichnet. 17 Ziel der Maßnahme ist es, die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und die Verbraucherpreise für Getreideprodukte auf dem heimischen Markt zu halten. Aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen in den meisten Hartweizen produzierenden Ländern wird mit Engpässen gerechnet, da die Ernte im Landwirtschaftsjahr 2023/​2024 voraussichtlich auf ein 20-Jahres-Tief fallen wird. 18

Das Landwirtschaftsministerium und das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung haben einen Vorschlag zur Einrichtung einer Tarifquote für die Ausfuhr von Hauptgetreide (Weizen, Gerste, Roggen, Mais) außerhalb Russlands in Staaten, die nicht Mitglieder der Eurasischen Wirtschaftsunion sind, in Höhe von 24 Mio. Tonnen vorgelegt. Es wird davon ausgegangen, dass die Quote vom 15. Februar bis zum 30. Juni 2024 gültig sein wird. 19

die geopolitische Instabilität in der Region und die Unvollständigkeit der Beschlüsse über den "GetreideDeal" können den Druck auf die Preise für Exportgetreide, einschließlich Weizen, erhöhen. 20

Die eingelagerte Getreidemenge in Russland blieb während des gesamten Geschäftsjahres 2022/​2023 hoch und könnte zusammen mit der neuen Ernte 155 Mio. Tonnen erreichen. Ein übermäßiges Angebot kann sich weiterhin negativ auf die Preise auswirken. Die Kosten der Getreideproduktion steigen 2022/​2023 aufgrund höherer Preise für Maschinen und Anlagen, Ersatzteile, Treibstoff und Düngemittel. 21 In Anbetracht all dieser Faktoren könnte es für die landwirtschaftlichen Erzeuger schwierig werden, Finanzierungsquellen für die Erneuerung des Maschinenparks und die Reparatur und Wartung der vorhandenen Maschinen zu finden.

Mögliche Lösungen können die Diversifizierung der Produktion und staatliche Unterstützung sein. So umfasst der Vertrag mit China für die nächsten 12 Jahre ein Portfolio von Getreide, Leguminosen und Ölsaaten in einer Gesamtmenge von 70 Mio. Tonnen; die ersten Exportpartien umfassten Gerste und Sojabohnen. 22 Die weltweite Nachfrage nach Erbsen, Kichererbsen und Linsen ist recht stabil, die Importeure könnten auch an Ölsaaten wie Flachs, Senf, Saflor und Koriander interessiert sein. 23

Im Jahr 2023 wurden RUB 20 Mrd. aus dem föderalen Haushalt zur Unterstützung der Getreideerzeuger bereitgestellt. Auf einer Sitzung des Ministerkabinetts am 30. November 2023 wurde eine zusätzliche Finanzierung in Höhe von RUB 10 Mrd. aus dem staatlichen Reservefonds genehmigt, mit der die Kosten der Erzeuger von Weizen, Roggen, Mais und Gerste ausgeglichen werden sollen. 24

Im Jahr 2024 können die Mittel für das staatliche Programm zur Entwicklung des agroindustriellen Komplexes um 17,5 % erhöht werden, und bis September 2023 wurden bereits RUB 370,8 Mrd. dafür bereitgestellt. Erstens soll der Betrag für die Subventionierung der Kreditzinsen für landwirtschaftliche Erzeuger ausgegeben werden, was angesichts der Anhebung des Leitzinses auf 16 % im Dezember 2023 wichtig ist. Zweitens: Da die russischen Landwirte gezwungen sind, mit Getreidepreisen zu arbeiten, die nahe an den Kosten liegen, soll ein Teil der Mittel für die Erstattung von Getreidetransporten verwendet werden. 25 Zusätzliche Unterstützung sollen Kleinbauern, Einzelunternehmern und bäuerlichen Betrieben bekommen, die staatliche Zuschüsse erhalten können, die bis zu 60 % ihrer Investitionsausgaben decken. 26

Die Strategie zur Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes in Russland geht davon aus, dass der Anteil der im Inland hergestellten Landmaschinen bis 2035 von 61 % auf 80 % steigen wird. 27 In den 9 Monaten des Jahres 2023 wurden den Landwirten um 7,5 % mehr Maschinen und Ausrüstungen geliefert (insgesamt RUB 181,4 Mrd.), der Verkauf von Traktoren ist dagegen um 12 % zurückgegangen und belief sich auf 3500 Maschinen. 28 Daher könnten zusätzliche Fördermaßnahmen erforderlich sein, um das in den vergangenen Jahren erreichte Entwicklungstempo der inländischen Landmaschinenhersteller beizubehalten.

6 https:/​/​www.finam.ru/​publications/​item/​eksport-pshenitsy-iz-rossii-zamedlyaetsya-iz-za-
snizheniya-sprosa-20231114-1540/​
7 https:/​/​www.interfax.ru/​business/​933099
8 https:/​/​www.interfax.ru/​russia/​912421
9 https:/​/​www.interfax.ru/​russia/​921034
10 https:/​/​www.interfax.ru/​business/​934029
11 https:/​/​www.igc.int/​ru/​gmr_​summary.aspx
12 https:/​/​www.forbes.ru/​prodovolstvennaya-bezopasnost/​492604-rossia-postavila-rekord-po-
eksportu-zerna-cto-budet-v-sleduusem-sezone
13 https:/​/​interfax.com/​newsroom/​top-stories/​97487/​
14 https:/​/​mcx.gov.ru/​press-service/​news/​s-nachala-goda-rossiyskiy-eksport-v-yuar-vyros-na-90/​
15 https:/​/​tass.ru/​ekonomika/​19227411
16 https:/​/​www.finam.ru/​publications/​item/​rossiya-v-sentyabre-vpervye-za-poltora-goda-okazalas-v-
top-5-postavshchikov-zerna-v-es-20231202-1136/​
17 https:/​/​interfax.com/​newsroom/​top-stories/​97498/​
18 https:/​/​www.interfax.ru/​business/​929108
19 https:/​/​mcx.gov.ru/​press-service/​news/​podkomissiya-po-tamozhenno-tarifnomu-regulirovaniyu-
prinyala-ryad-resheniy-po-zashchite-vnutrennego-/​
20 https:/​/​www.forbes.ru/​prodovolstvennaya-bezopasnost/​492604-rossia-postavila-rekord-po-
eksportu-zerna-cto-budet-v-sleduusem-sezone
21 https:/​/​www.forbes.ru/​prodovolstvennaya-bezopasnost/​492604-rossia-postavila-rekord-po-
eksportu-zerna-cto-budet-v-sleduusem-sezone
22 https:/​/​www.agroinvestor.ru/​markets/​news/​41514-rossiya-nachala-ispolnyat-dolgosrochnyy-
kontrakt-na-postavku-zerna-v-kitay/​
23 https:/​/​www.agroinvestor.ru/​markets/​article/​41346-agrarii-zapolnyayut-nishi-posevy-ne-samykh-
traditsionnykh-kultur-vnov-uvelichivayutsya/​
24 https:/​/​www.interfax.ru/​russia/​934220
25 https:/​/​www.agroinvestor.ru/​investments/​news/​41086-v-2024-godu-finansirovanie-gosprogrammy-
razvitiya-apk-mozhet-uvelichitsya-na-17-5/​
26 https:/​/​www.interfax.ru/​russia/​919348

Das Programm 1432

Jeder Hersteller, der die Anforderungen des Programms erfüllt, hat derzeit Anspruch auf einen Zuschuss von mindestens 10 bis 15 % zu den Herstellungskosten und kann daher seine Maschinen und Anlagen mit diesem zusätzlichen Abschlag anbieten. Das Budget für das Programm sollte von RUB 8 Mrd. im Jahr 2022 auf RUB 2 Mrd. im Jahr 2023 deutlich gekürzt werden. Selbstfahrende Maschinen wurden vollständig aus dem Programm ausgeschlossen. Angesichts der niedrigen Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse reagierte der Markt jedoch mit einem Einbruch der Käufe neuer, in Russland hergestellter Maschinen. Mitte 2023 erhielt das Programm zusätzliche Mittel in Höhe von RUB 3,2 Mrd., im November 2023 wurde das Budget für das Programm auf das Niveau von 2022 erhöht. Diese Maßnahmen werden es ermöglichen, 6.000 russische und weißrussische Traktoren an lokale Agrarproduzenten zu liefern.

Eine weitere Neuerung des Programms im Jahr 2023 besteht darin, dass ein differenzierter Ansatz für den Ausgleich der Kosten für landwirtschaftliche Erzeuger angewandt wird. So können beispielsweise Landwirte aus dem Fernen Osten aufgrund der gestiegenen Logistikkosten mit einem Nachlass von bis zu 20 % rechnen. 29

Rosagroleasing-Programm

Rosagroleasing ist die staatliche Leasinggesellschaft für landwirtschaftliche Erzeuger. Sie bietet kommerzielles Leasing und Leasing zu Vorzugsbedingungen für zertifizierte lokale Maschinen- und Anlagenhersteller an.

Die Vorzugsbedingungen wurden seit 2022 erheblich geändert. Die landwirtschaftlichen Erzeuger haben die Möglichkeit verloren, die Ausrüstung von internationalen Marktführern zu leasen, da diese ihre Aktivitäten in Russland, einschließlich der Produktionslinien, eingestellt haben.

In den Jahren 2022-2023 haben die russischen Agrarproduzenten 13,2 Tausend Erntemaschinen über Rosagroleasing gekauft - 37 % mehr als in den Jahren 2020-2021. Die Gesamtmenge setzt sich zusammen aus 2,9 Tausend Traktoren, 2,4 Tausend Mähdreschern und 4,2 Tausend anderer Maschinen. Nach dem Weggang der internationalen Marktführer waren die beliebtesten Käufe im Jahr 2023 die Traktoren und Mähdrescher von Kirovets und Belarus sind, die von Bryanskselmash hergestellt werden. 30

Unter Berücksichtigung aller oben genannten Faktoren könnte es für die Gruppe schwierig sein, mit den lokalen Herstellern von Landmaschinen, Geräten und Ersatzteilen zu konkurrieren, und die niedrigen Preise für landwirtschaftliche Produkte könnten sich negativ auf die Kaufkraft der Kunden auswirken. Staatliche Maßnahmen zur Unterstützung landwirtschaftlicher Erzeuger, insbesondere von Getreide, und die Ausweitung der Exportmöglichkeiten für landwirtschaftliche Erzeugnisse können sich positiv auf das Geschäft des Unternehmens auswirken. Die Erhöhung der Kundenzahl durch Kleinbauern bietet ebenfalls neue Chancen.

27 https:/​/​www.agroinvestor.ru/​markets/​news/​40881-dolya-otechestvennoy-
selkhoztekhniki-k-2025-godu-dolzhna-vyrasti-do-80/​
28 https:/​/​www.interfax.ru/​russia/​929851
29 https:/​/​www.interfax.ru/​russia/​929851
30 https:/​/​www.rosagroleasing.ru/​company/​smi/​news/​4566/​

2.2 Geschäftsentwicklung

Allgemeine Entwicklung der Unternehmensgruppe Aufgrund der vorgenannten Entwicklungen und Rahmenbedingungen ist der Umsatz von Ekotechnika im Vergleich zum Vorjahr gesunken und lag im Geschäftsjahr 2022/​2023 bei EUR 175,2 Mio., im Vorjahr waren es EUR 237,5 Mio. Der Umsatz aus dem Verkauf von Neumaschinen sank im Vergleich zum Vorjahr um fast zwei Drittel von EUR 129,7 Mio. auf EUR 46,8 Mio. Der Absatz von neuen Traktoren ging von 263 auf 131 Stück zurück. Im Gegensatz dazu stieg der Umsatz aus dem Verkauf gebrauchter Landmaschinen von EUR 7,3 Mio. auf EUR 29,9 Mio.

Im Bereich Ersatzteilhandel war im Berichtszeitraum in absoluten Zahlen keine Umsatzdynamik zu verzeichnen, jedoch stieg der Anteil des Segments am Gesamtumsatz von 38 % auf fast 49 %, was sich durch die anhaltend hohe Nachfrage nach Ersatzteilen von Marken erklärt, die Russland 2022 verlassen haben. Der Umsatz aus dem Verkauf von Ersatzteilen belief sich im Geschäftsjahr 2022/​2023 auf EUR 85,8 Mio. gegenüber EUR 89,5 Mio. im Geschäftsjahr 2021/​2022.

Der Kundenservice-Bereich hat sich positiv entwickelt und konzentrierte sich auf die Effizienzsteigerung und bessere Auslastung der bestehenden und neuen Servicezentren. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Kundenzufriedenheit und der vollständigen Integration der prädiktiven Wartung, die es Maschinen ermöglicht, selbstständig Störungen zu melden, aus denen mit Hilfe von Algorith-men Vorhersagen über die von den Serviceteams zu ergreifenden Maßnahmen abgeleitet werden können.

Die Umsatzerlöse im Bereich Smart Farming stiegen im Berichtszeitraum aufgrund der Diversifizierung des Markenportfolios durch FJDynamics, AllyNav und andere um 22,5 % und beliefen sich auf EUR 2,4 Mio. Der Vorstand geht davon aus, dass sich der Trend im Geschäftsjahr 2023/​2024 sowohl beim Umsatzwachstum als auch bei der Markendiversifizierung fortsetzen kann.

2.3 Leistungsindikatoren

Finanzielle Leistungsindikatoren:

Die Geschäftsleitung der Gruppe hat die folgenden wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren ermittelt, die für die Kontrolle relevant sind:

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Umsatzerlöse

Rohertrag

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Anzahl der verkauften Maschinen

Nicht finanzielle Leistungsindikatoren:

Mitarbeiter

Neben der Technik hängt die Leistung der Gruppe in hohem Maße von den Mitarbeitern ab, die beim Verkauf von Maschinen und Ersatzteilen sowie bei der Erbringung von Dienstleistungen stets in direktem Kontakt mit den Kunden stehen und somit die Botschafter des Unternehmens sind. Aus diesem Grund legt die Geschäftsleitung großen Wert darauf, die richtigen Fachkräfte zu finden und die bestehenden Mitarbeiter zu halten und weiterzuentwickeln. Dazu gehören auch regelmäßige Fortbildungen und Seminare zur persönlichen Weiterentwicklung. Die Personalabteilung ist in dieser Hinsicht sehr aktiv, da für jeden Mitarbeiter individuelle Entwicklungspläne und -möglichkeiten erstellt werden. Darüber hinaus besuchen die Mitarbeiter gemeinsam mit Kunden die größten Landwirtschaftsausstellungen (auf denen das Unternehmen auch ausstellt) - soweit es die aktuelle Situation erlaubt. Durch diese Bemühungen wird sichergestellt, dass sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen und den verkauften Produkten identifizieren.

Ekotechnika arbeitet ständig an der Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit. Darüber hinaus setzt das Unternehmen in großem Umfang Praktikanten von verschiedenen russischen Agraruniversitäten ein.

Im Geschäftsjahr 2022/​2023 hat das Unternehmen weiterhin Studenten von spezialisierten Universitäten angezogen und ein Mentoring-Tool entwickelt. Über 113 Praktikanten absolvierten den praktischen Teil vor Ort an verschiedenen Standorten der Gruppe, 12 von ihnen setzten ihren Karriereweg als Mitarbeiter des Unternehmens fort.

Organisationsstruktur

Die Geschäftsleitung arbeitet aktiv an Maßnahmen zur weiteren Automatisierung des gesamten Geschäftsprozesses durch die Einführung und Optimierung von ERP-Systemen. Große Aufmerksamkeit wurde der Planungsgenauigkeit der Ersatzteilverkaufsprognosen und der Analyse der Kundenbedürfnisse gewidmet, Werkzeuge zur Untersuchung des Kundenverhaltens ("Verkaufstrichter") sowie die Automatisierung von Importbestellungen und Logistik wurden eingeführt. Organisatorisch hat sich das Unternehmen in dieser Richtung stark verändert, indem zwei neue Abteilungen (Importeinkauf und Logistik) eingeführt und das Analystenteam im Außendienst verstärkt wurden.

Die Änderungen betrafen auch die Lagerverwaltung und die Ersatzteilbewegungen, bei denen das Unternehmen weiterhin an der Umsetzung des Rollenmodells auf der Grundlage, der bestehenden 1C-Module (Handelsverwaltung) arbeitet. Die Entscheidungen zielen darauf ab, die Transparenz der Operationen mit den Ersatzteilen zu erhöhen und die Kontrolle über deren Sicherheit zu verbessern. Neben den Automatisierungslösungen wurde auch die Zusammensetzung der Lagerleiter und Teams verstärkt.

Die Erschließung neuer Gebiete führte zu weiteren organisatorischen Veränderungen: Im Geschäftsjahr 2022/​2023 wurden in Saratow, Krasnodar, Nischni Nowgorod, Orel, Pensa und Saransk Vertriebsleiter für Maschinen, Anlagen und Ersatzteile eingestellt. Zum Stichtag am 30. September 2023 belief sich die Gesamtzahl der Mitarbeiter auf 844.

Kundenzufriedenheit

Die Kundenzufriedenheit spielt eine Schlüsselrolle für den Unternehmenserfolg. Ekotechnika führte bereits im Geschäftsjahr 2020/​21 ein System zur Überwachung der Kundenzufriedenheit ein und befragt ihre Kunden weiterhin aktiv und systematisch. Die Ergebnisse fließen direkt in den Mitarbeiterbonus ein. Dies unterstützt auch die langfristige Kundenbindung und wird dazu beitragen, das Ersatzteil- und Servicegeschäft stetig zu verbessern.

Logistik

Im Geschäftsjahr 2022/​2023 wurden von der Gruppe erhebliche Anstrengungen unternommen, um neue Lieferwege für Maschinen und Ersatzteile zu finden. Zu Beginn des Geschäftsjahres wurden Maschinen und Komponenten von internationalen Marktführern für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte über die Muttergesellschaft der Gruppe bezogen. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Sanktionsrisikos fand die Gruppe jedoch eine alternative Lieferkette. Neue Lieferanten und Transportunternehmen sind in der Regel teurer. In diesem Zusammenhang werden die Analyse der Lagerbestände und die Optimierung des Bestellprozesses eine wichtige Rolle spielen.

2.4 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

a) Ertragslage

Der Wechselkurs von Rubel zu Euro lag im Berichtszeitraum bei 83,12 RUB/​EUR, was eine leichte Abschwächung des Rubels im Vergleich zum Vorjahr ergibt (2021/​22: 77,4325 RUB/​EUR). Dies bedeutet, dass ein ähnlicher Rubelbetrag in Euro 6,8 % weniger wert gewesen wäre.

Im Geschäftsjahr 2022/​2023 (30. September 2023) erwirtschaftete die Ekotechnika-Gruppe einen Gesamtumsatz von TEUR 175.151 (2021/​22: TEUR 237.508) und lag damit erheblich unter der Umsatzprognose. Die Gründe dafür sind ein deutlicher Rückgang der Nachfrage nach neuen Landmaschinen seitens der russischen Landwirte aufgrund verschiedener wirtschaftlicher Einflüsse sowie erhebliche Schwierigkeiten bei der Ersatzteilversorgung.

Der Verkauf von neuen Landmaschinen trug mit TEUR 46.761 einen Anteil von 26,7 % zum Gesamtumsatz bei (2022: TEUR 129.654 bzw. 54,6 %). Der Umsatzrückgang in diesem Geschäftsfeld ist auf den Umsatzrückgang bei Traktoren sowie Mähdreschern und Feldhäckslern zurückzuführen. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 131 neue Traktoren und 15 neue Mähdrescher und Feldhäcksler verkauft. Im Vorjahr lag die Zahl der neuen verkauften Traktoren bei 263, die Zahl der Mähdrescher und Feldhäcksler bei 17.

Der Umsatz aus dem Verkauf von gebrauchten Landmaschinen stieg deutlich auf TEUR 29.875, was einem Anteil von 17,1 % am Gesamtumsatz entspricht (2022: 3,1 % bzw. TEUR 7.341). Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2022/​2023 54 gebrauchte Traktoren (2022: 20 gebrauchte Traktoren) und 14 gebrauchte Mähdrescher und Feldhäcksler (2022: 21 gebrauchte Mähdrescher und Feldhäcksler) verkauft.

Der Verkauf von Ersatzteilen, Reifen und Schmierstoffen trug mit 48,9 % einen wesentlichen Anteil zum Umsatz bei. Im Berichtszeitraum belief sich der Gesamtumsatz in diesem Segment auf TEUR 85.665 (2022: 37,7 % bzw. TEUR 89.594).

Der Umsatz aus der Erbringung von Serviceleistungen belief sich auf TEUR 8.571 und ist damit um TEUR 755 gegenüber dem Geschäftsjahr 2021/​2022 gestiegen (TEUR 7.816). Der Anstieg des Umsatzes aus der Erbringung von Serviceleistungen steht im Einklang mit der Einschätzung des Managements, dass der Umfang der erbrachten Dienstleistungen einer der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren ist.

Die Umsätze mit Smart Farming Lösungen sind im Berichtszeitraum auf TEUR 2.388 gestiegen (2022: TEUR 1.949).

Der Umsatz aus dem Verkauf von Straßenbau- und Kommunaltechnik lag im Geschäftsjahr 2022/​2023 bei TEUR 1.646 (2022: TEUR 623).

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TEUR Geschäftsjahr 2022/​2023 Geschäftsjahr 2021/​2022 Geschäftsjahr 2020/​2021 Geschäftsjahr 2019/​2020 Geschäftsjahr 2018/​2019
Verkauf von landwirtschaftlichen Ersatzteilen,
Reifen und Schmierstoffen
85.665 89.594 58.606 57.449 46.006
Verkauf von Landmaschinen und
-geräten
46.761 129.654 165.676 125.316 108.679
Handel mit Gebrauchtmaschinen 29.875 7.341 4.812 2.549 896
Umsatz aus dem After-Sales-Service 8.571 7.816 4.857 4.540 3.838
Umsatz aus dem Verkauf von Smart-Farming-Lösungen 2.388 1.949 2.818 1.336 852
Verkauf von Bau- und Straßenbaumaschinen 1.646 623 - - -
Verkauf von Forstmaschinen 132 531 5.656 2.001 -
Verkauf von forstwirtschaftlichen Ersatzteilen 79 - 1.151 649 59
Umsatz aus dem Verkauf von selbst hergestellten Komponenten 34 - - - -
Umsatzerlöse 175.151 237.508 243.576 193.840 160.330

Die Anschaffungskosten der verkauften Landmaschinen und -geräte sowie Ersatzteile lagen mit TEUR 118.803 unter dem Vorjahreswert von TEUR 168.905.

Der Rohertrag (Umsatz abzüglich Anschaffungskosten der verkauften Landmaschinen und -geräte sowie Ersatzteile) lag mit TEUR 56.348 unter dem Vorjahreswert (2022: TEUR 68.603; -18 %)

Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen vor allem Erstattungen von Garantiekosten, Erträge aus Warenüberschüssen, Mieteinnahmen und Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens und beliefen sich im Berichtszeitraum auf TEUR 1.263 im Vergleich zu TEUR 7.529 im Geschäftsjahr 2021/​2022. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 83,2 % gesunken. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge ist hauptsächlich auf Wechselkursdifferenzen zurückzuführen, die im Geschäftsjahr 2021/​2022 mit einem Wert von TEUR 4.046 positiv waren und im Geschäftsjahr 2022/​2023 negativ geworden sind, sowie auf den Weiterverkauf von sonstigen Waren, der von TEUR 2.843 im Geschäftsjahr 2021/​2022 auf TEUR 90 gesunken ist.

Der Personalaufwand sank leicht um 6,6 % von TEUR 20.554 auf TEUR 19.204, vor allem aufgrund geringerer Mitarbeiterprämien.

Die Abschreibungen sanken ebenfalls leicht um 3,1 % von TEUR 4.008 im Vorjahr auf TEUR 3.885 im Geschäftsjahr 2022/​2023.

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist ein leichter Rückgang um 3,5 % von TEUR 15.887 im Geschäftsjahr 2021/​2022 auf TEUR 15.331 zu verzeichnen.

Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verringerte sich gegenüber dem Vorjahr (2022: TEUR 39.880) deutlich und lag bei TEUR 23.038.

Dies betrifft ebenfalls das operative Ergebnis (EBIT), das im Geschäftsjahr 2022/​2023 TEUR 19.153 betrug (2022: TEUR 35.871).

Das Finanzergebnis (Finanzaufwendungen plus Finanzerträge) belief sich auf TEUR -5.760 (2022: TEUR -1.877).

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich auf TEUR 13.393 (2022: TEUR 33.944). Nach Abzug von Steueraufwendungen in Höhe von TEUR 4.175 (2022: TEUR 7.639) ergibt sich ein Konzernjahresüberschuss von TEUR 9.218 (2022: TEUR 26.355).

b) Finanzlage

Für die finanzielle Steuerung des Unternehmens ist die Finanzabteilung der OOO EkoNivaTechnika-Holding, Russland, verantwortlich. Die Steuerung hat als maßgebliches Ziel, die Finanzierungskosten möglichst gering zu halten und dabei gleichzeitig alle Verbindlichkeiten der Gruppe termingerecht zu bedienen.

Wesentliche Instrumente in der Zusammenarbeit mit Lieferanten sind Bankgarantien und zunehmend auch Anzahlungen.

Im Berichtszeitraum lag der operative Cashflow vor Veränderungen im Nettoumlaufvermögen bei TEUR 26.453 (2022: TEUR 36.956).

Die Gruppe verzeichnete einen negativen Cashflow aus Vorräten in Höhe von 35.555 TEUR (2022: +3.001 TEUR). Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der geleisteten Anzahlungen in Höhe von TEUR 11.779 (2022: TEUR +1.700) sowie der Anstieg der sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von TEUR 9.953 (2022: TEUR +4.115) wirkten sich ebenfalls negativ auf den Cashflow aus. Der Nettozahlungsmittelabfluss aus betrieblicher Tätigkeit vor Zinsen und Steuern betrug somit TEUR 29.421 (2022: Cashflow in Höhe von TEUR 14.509).

Nach Zahlung von Steuern in Höhe von TEUR 5.965 (2022: TEUR 6.605), gezahlten Zinsen in Höhe von TEUR 6.197 (2022: TEUR 2.870) und erhaltenen Zinsen in Höhe von TEUR 63 (2022: TEUR 209) ergab sich ein Nettozahlungsmittelabfluss aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von TEUR 41.520 (2022: TEUR 5.243).

Der Zahlungsmittelzufluss aus Investitionstätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2022/​2023 auf TEUR 3.245 im Vergleich zu TEUR -3.728 im Vorjahr.

Der Zahlungsmittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit lag im Berichtszeitraum bei TEUR 38.158 (2022: TEUR -5.259).

Zum 30. September 2023 betrugen die liquiden Mittel TEUR 2.067 (2022: TEUR 4.432).

c) Vermögenslage

Der Wechselkurs des Rubels zum Euro am 30. September 2023 lag bei 103,1631 RUB/​EUR, gegenüber 55,4064 RUB/​EUR am 30. September 2022. Dies bedeutet, dass der Euro-Gegenwert des Rubels in diesem Zeitraum um rund 46 % gesunken ist.

Die Abwertung des Rubels gegenüber dem Euro wirkt sich auf die Bilanzwerte aus. Würden die Rubelwerte der Bilanz zum 30. September 2023 mit dem Wechselkurs vom 30. September 2022 in Euro umgerechnet, wären die Euro-Bilanzwerte um ca. 86 % höher als die jetzt ausgewiesenen Werte.

Zum 30. September 2023 betrug die Bilanzsumme TEUR 159.779 und lag damit ca. 21,2 % unter dem Vorjahreswert (2022: TEUR 202.667). Bereinigt um den Wechselkurseffekt des schwächeren Rubels wäre die Bilanzsumme auf TEUR 297.498 gestiegen (30. September 2022: TEUR 202.667).

Zum Bilanzstichtag sanken die langfristigen Vermögenswerte um ca. 46,9 % auf TEUR 24.147 (30. September 2022: TEUR 45.465). Bereinigt um den Wechselkurseffekt des schwächeren Rubels wären die langfristigen Vermögenswerte mit TEUR 44.965 etwa gleichgeblieben (30. September 2022: TEUR 45.465). Die Sachanlagen beliefen sich zum 30. September 2023 auf TEUR 23.019 (30. September 2022: TEUR 43.830). Bereinigt um den Wechselkurseffekt des schwächeren Rubels nahmen die Sachanlagen leicht auf TEUR 42.860 ab (ca. -2 %).

Zum Ende des Geschäftsjahres 2022/​2023 betrug die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte TEUR 135.632 (30. September 2022: TEUR 157.202). Bereinigt um den Wechselkurseffekt des schwächeren Rubels hätte sich die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte um ca. 60,6 % auf TEUR 252.538 erhöht (30. September 2022: TEUR 157.202). Die Vorräte verringerten sich im Berichtszeitraum um ca. 1 % auf TEUR 59.681 gegenüber TEUR 60.588 zum Vorjahresstichtag. Bereinigt um den Wechselkurseffekt des schwächeren Rubels wären die Vorräte auf TEUR 111.122 gestiegen (Anstieg um ca. 83 %). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich im Berichtszeitraum um ca. 32 % auf TEUR 19.128 gegenüber TEUR 27.978 zum Vorjahresstichtag (bereinigt um Wechselkurseffekte: Anstieg um ca. 27 %). Die ausgereichten kurzfristigen Darlehen verringerten sich um ca. 47 % auf TEUR 21.072 (30. September 2022: TEUR 39.819; bereinigt um Wechselkurseffekte: Rückgang um ca. 1 %), die sonstigen finanziellen Vermögenswerte erhöhten sich deutlich von TEUR 2.156 auf TEUR 11.924 zum 30. September 2023.

Das Konzerneigenkapital der Ekotechnika-Gruppe betrug im Berichtsjahr TEUR 68.504 und lag damit um ca. 34 % unter dem Vorjahreswert von TEUR 104.192 (bereinigt um Wechselkurseffekte: Anstieg um ca. 22 %). Dies ist auf eine signifikante Veränderung der Währungsumrechnungsrücklage in Höhe von TEUR 44.899 zurückzuführen, die zum 30. September 2022 noch einen positiven Wert von TEUR 11.711 aufwies und zum 30. September 2023 einen negativen Wert von TEUR 33.188 erreichte. Das Konzernergebnis zum 30. September 2023 belief sich auf TEUR 9.218.

Die Eigenkapitalquote lag zum 30. September 2023 bei 42,9 % (30. September 2022: 51,4 %).

Die Gesamtverbindlichkeiten beliefen sich auf TEUR 91.275 und lagen damit um TEUR 7.200 unter dem Vorjahreswert (30. September 2022: TEUR 98.475). In diesem Betrag sind langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.543 (30. September 2022: TEUR 3.097) enthalten, die im Wesentlichen aus Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.229 (30. September 2022: TEUR 2.415) resultieren. Unter Berücksichtigung der oben beschriebenen Währungseffekte bedeutet dies, dass die Rubelverbindlichkeiten zum Stichtag um mehr als 70 % gestiegen sind.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten beliefen sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 89.732 und lagen damit um ca. 6 % unter dem Vorjahresniveau (30. September 2022: TEUR 95.378). Wechselkursbereinigt ergab sich ein Anstieg um ca. 75 %. Dies ist im Wesentlichen auf einen Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 11.059 zum 30. September 2022 auf TEUR 6.042 zum 30. September 2023 zurückzuführen (wechselkursbereinigt: Anstieg um ca. 2%). Demgegen über erhöhten sich die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von TEUR 7.647 auf TEUR 13.613 zum Ende des Berichtszeitraums. Die erhaltenen Anzahlungen beliefen sich auf TEUR 4.189, was einem Rückgang von TEUR 10.881 gegenüber dem Vorjahr entspricht (30. September 2022: TEUR 15.070). Darüber hinaus erhöhten sich die kurzfristigen Darlehen von TEUR 53.347 auf TEUR 61.657 zum Ende des Berichtszeitraums; wechselkursbereinigt hat sich die Bankfinanzierung mehr als verdoppelt.

Zusammenfassend ist das Management der Ekotechnika-Gruppe trotz aller Herausforderungen und Einschränkungen mit der operativen Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden.

3. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

3.1 Chancenbericht

Die dargestellten Chancen betreffen alle berichtspflichtigen Segmente (Zentralregion, Region Woronesch, Region Sibirien, Region Kalinigrad) in gleichem Maße.

Als wichtigste Chancen sieht das Management derzeit die folgenden Punkte (nach Wesentlichkeit absteigend).

Weltweite und russlandweite Entwicklung in der Landwirtschaft:

Die steigende Weltbevölkerung ist ein wesentlicher Treiber der weltweit positiven Entwicklung im Agrarbereich. Im Nahen Osten und in Afrika steigt die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen deutlich an, da man dort nicht in der Lage ist, viele Feldfrüchte in ausreichender Menge anzubauen. Der langfristige Vertrag über die Lieferung von Agrarerzeugnissen nach China ist ein Indikator für die Nachfrage auch in dieser Region. Einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der Produktion und der dazu erforderlichen Effizienzsteigerung liefert die Agrartechnik.

Trotz der Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts und der Pandemie verzeichnete die Agrarindustrie in Russland ein kontinuierliches Wachstum. Die staatliche Förderung mildert die Auswirkungen von Sanktionen und sonstigen negativen Folgen. Die Bedrohungen von außen haben gezeigt, dass es immer wichtiger wird, die lokale Produktion von Landmaschinen, Ersatzteilen und Kundenservice auszubauen. Die Innenpolitik der Regierung zielt auch auf eine gleichmäßigere Verteilung der Einwohner in den städtischen Ballungsräumen und in den ländlichen Gebieten ab, wodurch personelle Lücken in der Landwirtschaft geschlossen werden sollen: Russland verfügt über ein Programm für Hypotheken auf dem Lande zu einem Vorzugszinssatz, und bis 2024 werden etwa 11 Millionen Russen im Rahmen des staatlichen Programms "Gesamtheitliche Entwicklung ländlicher Räume" ihre Wohnverhältnisse verbessern und neue Infrastruktureinrichtungen erhalten. 31

31 https:/​/​specagro.ru/​news/​202301/​po-programme-kompleksnogo-razvitiya-
sela-k-2024-godu-uluchshat-usloviya-zhizni-11-mln

Erweiterung der Vertriebsgebiete und des Produktportfolios:

Die Ausweitung der Vertriebsgebiete hat bereits zu ersten Umsatz- und Ergebnisbeiträgen im Geschäftsjahr 2022/​2023 geführt, und die Gruppe plant, die Erschließung der neuen Regionen fortzusetzen. Signifikante Wachstumserwartungen liegen im Service- und Ersatzteilbereich, insbesondere angesichts der Suche nach importersetzenden Ersatzteilherstellern in Russland.

Nachdem sich die führenden europäischen und amerikanischen Hersteller vom russischen Markt zurückgezogen hatten, begann das Unternehmen, neue Möglichkeiten in China, der Türkei und anderen Ländern zu erkunden, in denen weltweit agierende Landwirtschaftsmarken ihre Produktionsstätten haben (Lovol, TAFE, Agrifac, SOULUN, PVT, MST, Nardi, usw.). Die Gesellschaft hat auch ihr Produktportfolio erweitert und bietet nun auch russische Landmaschinen sowie Straßenbau- und Kommunaltechnik an. Ein weiteres Mittel, um die Nachfrage der Kunden zu befriedigen, ist die Intensivierung des Angebots an Gebrauchtmaschinen. Die Erweiterung des Produktportfolios durch den Bereich Smart Farming bietet ebenfalls lukrative Wachstumsmöglichkeiten. Diese Entwicklung steht sich in Russland derzeit noch in den Anfängen.

Investitions- und Exportförderung in Russland:

Die russische Regierung hat seit geraumer Zeit das mittelfristige Ziel, 60 % bis 95 % 32 aller wichtigen im Land konsumierten Agrarrohstoffe vor Ort zu produzieren. Die bereits erwähnten Importrestriktionen haben diesen Druck weiter erhöht. Um den Ausbau zu unterstützen, werden Investitionsanreize in Form von Zuschüssen für die Anschaffung und Finanzierung von Landtechnik gewährt, wobei der Schwerpunkt zunehmend auf russischen Herstellern liegt. Weitere Maßnahmen zur Finanzierung der landwirtschaftlichen Erzeuger umfassen die Erstattung eines Teils der Logistikkosten für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse. Diese Maßnahmen helfen den landwirtschaftlichen Erzeugern, zahlungsfähig zu bleiben, und wirken sich daher positiv auf die Verkaufsaktivitäten der Gruppe aus. Darüber hinaus beschäftigt sich die russische Regierung intensiv mit der Frage, wie die Exporte des Landes gesteigert werden können und hat hierfür neben anderen insbesondere die Agrarbranche im Fokus, sodass auch von dieser Seite positive Impulse zu erwarten sind.

Entwicklung der Smart Farming Technologie:

Smart Farming ist die Anwendung von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien in der Landwirtschaft. Das Ziel von Smart Farming ist es, ein effizientes und optimales Verhältnis von Input und Output durch intelligentes und zielorientiertes Analysieren, Planen und Beobachten zu schaffen. Der Bereich Smart Farming wird in Zukunft immer stärker an Bedeutung gewinnen und einen entscheidenden Einfluss auf die Kundenzufriedenheit und langfristige Kundenbindung haben. Die russische Landwirtschaftsbank schätzt das globale Marktpotenzial von Smart-Farming-Technologien bis 2050 auf USD 240 Mrd. 33 Das Management sieht hier besonders hohe Chancen, einen signifikanten Marktanteil zu erringen, und befasst sich daher mit den Anforderungen des Smart Farming. Nach dem Rückzug von John Deere aus Russland hat die Gruppe neue Anbieter von Smart Farming Produkten und Dienstleistungen gefunden, so werden beispielsweise neue Generationen von Maschinen und Geräten für Smart Farming gemeinsam in China entwickelt. Durch ein in den Vorjahren gestartetes Pilotprojekt mit der verbundenen Ekosem-Agrar Gruppe konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, da Smart Farming insbesondere für die Entwicklung großer Unternehmen unabdingbar ist. Mittlerweile beobachtet eine eigene Abteilung für Smart Farming den gesamten Markt sehr genau und sucht nach neuen Lösungen und Möglichkeiten zur Erweiterung des Smart-Farming-Portfolios von Ekotechnika.

3.2 Risikobericht

Risikomanagementsystem

Hauptziele des Risikomanagementsystems sind eine regelmäßige Analyse der potenziellen Risiken und die Entwicklung eines risikoorientierten Denkens und Handelns.

32 https:/​/​www.oecd-ilibrary.org/​sites/​ed982f42-en/​index.html?itemId=/​content/​
component/​ed982f42-en
33 https:/​/​www.rshb.ru/​news/​401393/​

Das Risikomanagementsystem sollte darauf ausgerichtet sein, die vorhandenen Chancen zu nutzen und den Geschäftserfolg zu steigern. Konzept, Struktur und Aufgaben des Risikomanagements wurden vom Vorstand der Ekotechnika AG festgelegt und in den aktuellen Risikomanagementrichtlinien dokumentiert. Diese Parameter werden ständig verbessert und an die sich ändernden gesetzlichen Anforderungen angepasst.

Im Rahmen des Risikomanagementprozesses bietet Ekotechnika eine klare Definition, Klassifizierung und Bewertung von Unternehmensrisiken und übernimmt Verantwortung für diese. Die Gruppe setzt das Risk Management nicht nur zur Identifikation von bestandsgefährdenden Risiken ein, vielmehr identifiziert und überwacht sie auch Risiken, die unterhalb der Bestandsgefährdung liegen, jedoch erheblichen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Seit Mai 2022 nutzt die Gruppe das Programm "RiskPro" - ein automatisiertes Risikomanagementsystem auf der Basis der 1C-Plattform. Mit diesem Instrument kann das Risikoprofil erfasst und genehmigt werden, einschließlich der monetären Bewertung eines Risikos, der Verfolgung der geplanten Maßnahmen zur Risikominderung und der Erstellung von Berichten.

Das Risikomanagementverfahren für das Geschäftsjahr 2022/​2023 wurde von der Gruppe in Übereinstimmung mit der Konzernpolitik Risk Management durchgeführt: Die Risiken wurden zum 30. September 2023 identifiziert und die Maßnahmen zur Minderung dieser Risiken wurden geplant, mit anschließender Nachverfolgung auf halbjährlicher Basis (die nächsten Berichte sind zum 31. März und 30. September 2024 geplant).

Risikoszenarien wurden hinsichtlich ihres negativen Einflusses auf das Ergebnis vor Steuern der jeweils analysierten Gesellschaft und der Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Wo immer es notwendig war, hat die Unternehmensleitung einen Maßnahmenkatalog zur Reduzierung der im Rahmen des Risikomanagementprozesses identifizierten potenziell signifikanten Risiken entwickelt. Außerdem wurde die präventive Überwachung, wo immer möglich, mit Hilfe von Frühwarnindikatoren durchgeführt.

Der Risikostatus wird regelmäßig an den Vorstand und von diesem an den Aufsichtsrat kommuniziert. Bei unvermittelt eintretenden Risiken oder bei einer erheblichen Risikoveränderung wird die Ad-hoc-Berichtspflicht ausgelöst und das Risiko wird unverzüglich an den Vorstand und von diesem gegebenenfalls an den Aufsichtsrat berichtet.

Die dargestellten Risiken betreffen alle berichtspflichtigen Segmente (Zentralregion, Region Woronesch, Region Sibirien, Region Kalinigrad) in gleichem Maße.

Seit der Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts im Februar 2022 bestehen weiterhin geopolitische Spannungen und die Situation bleibt äußerst angespannt. Durch die Eskalation der geopolitischen Lage ergaben sich verschiedene Konsequenzen, die sich erheblich auf die wirtschaftliche Lage in der Russischen Föderation und damit auf die Geschäfts- und Risikosituation der Gesellschaft auswirken.

Im Folgenden werden die wesentlichen Risiken und Unsicherheiten der Ekotechnika-Gruppe dargestellt (nach Risiko absteigend).

Finanzierungsmöglichkeiten und -kosten für Kunden und die Gruppe:

Die Inflationsrate blieb in Russland im Geschäftsjahr 2022/​2023 im Durchschnitt hoch und stieg zwischen April und September 2023 von 2,5 % auf 6 %. Nach dem Bilanzstichtag stieg die Inflationsrate weiter auf 6,7 % im Oktober 2023. 34 Daraufhin beschloss die Zentralbank, den Leitzins zu erhöhen: zum 18. September 2023 lag der Leitzins bei 13 %. Nach dem Bilanzstichtag kam es zu weiteren Erhöhungen auf 15 % am 30. Oktober 2023 und 16 % am 18. Dezember 2023. 35 Die Gruppe konzentriert sich auf den Ausbau des Ersatzteilsegments und ist gezwungen, trotz steigender Kosten erhebliche Mittel in die Finanzierung des Lagerbestands zu investieren. Zur Risikominderung bemüht sich die Gruppe, die Genauigkeit der Bedarfsplanung der Kunden zu erhöhen. Darüber hinaus plant das Unternehmen, die Vorräte nach ihrer Umschlagshäufigkeit kategorisieren, was zu einer Änderung der Bruttogewinnspannen für jede Kategorie führt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Kosten für die Finanzierung der Vorräte zu senken.

34 https:/​/​de.tradingeconomics.com/​russia/​inflation-cpi
35 https:/​/​www.cbr.ru/​eng/​hd_​base/​KeyRate/​?UniDbQuery.Posted=True&UniDbQuery.
From=01.10.2022&UniDbQuery.To=15.12.2023

Steigende Kosten für die Finanzierung von Betriebs- und Investitionstätigkeiten sowie steigende Produktionskosten, einschließlich Ausgaben für Maschinen und Ausrüstung, Ersatzteile, Kraftstoff, Düngemittel usw., wirken sich negativ auf die Kunden der Gruppe aus. Dieses Risiko wird jedoch durch die staatlichen Förderungsmaßnahmen für landwirtschaftliche Erzeuger teilweise gemildert.

Wechselkursentwicklung:

Die Entwicklung der Einkaufsstruktur der Ekotechnika AG und die Veränderungen im Produktportfolio erfordern eine Bewertung des Wechselkurses des russischen Rubels zum EUR und CNY. Im Geschäftsjahr 2022/​2023 zeigte der RUB eine hohe Volatilität mit der Tendenz zur Abwertung zum Ende der Periode und darüber hinaus. Der Wechselkurs erreichte seinen Tiefststand von 52,7379 RUB/​EUR am 03. Oktober 2022, gegenüber einem Höchststand von 110,6847 RUB/​EUR am 15. August 2023. 36 Die Entwicklung des Wechselkurses RUB/​CNY folgte dem Trend des Wechselkurses RUB/​EUR. Es wird erwartet, dass sich der niedrige Wechselkurs des Rubels gegenüber dem EUR und dem CNY im kommenden Geschäftsjahr fortsetzen wird, was sich sowohl auf die Rentabilität als auch auf die Kaufkraft der landwirtschaftlichen Erzeuger auswirken wird. Ein schwacher Rubel macht importierte Maschinen im Vergleich zu den vor Ort hergestellten preislich weniger konkurrenzfähig. Der Vorstand erkennt jedoch an, dass es nicht möglich ist, Maschinen der internationalen Marktführer aus Qualitätsgründen durch einheimische Alternativen zu ersetzen und bietet ihren Kunden optimale Lösungen im Hinblick auf das Preis- und Qualitätsverhältnis an. Darüber hinaus hat das Unternehmen sein Portfolio an Maschinen und Anlagen um lokale Marken erweitert.

Kundenbonität:

Die Kunden der Ekotechnika-Gruppe sind als Agrarbetriebe in gewissem Umfang von der staatlichen Förderung in Form direkter Zuschüsse und Zinssubventionen abhängig. Im Berichtszeitraum ist es für die Kunden des Unternehmens schwieriger geworden, den Kauf von importierten Landmaschinen zu finanzieren, da sich die von der Regierung angekündigten Maßnahmen auf russische und weißrussische Hersteller konzentrierten. Sollten sich diese Bedingungen weiter verschlechtern, könnte dies eine Auswirkung auf die Ertragslage der Gruppe haben. Die Vertriebsmitarbeiter der Ekotechnika-Gruppe greifen auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz bei der Einschätzung der Kundenbonität zurück. Sie sind eng in die Finanzierungsverhandlungen eingebunden und tragen die Verantwortung für Forderungsausfälle von Kunden über Bonusregelungen mit.

Lieferengpässe:

Zu den wichtigsten Folgen der seit 2022 gegen Russland verhängten Sanktionen gehören Einfuhrbeschränkungen und Beschränkungen des internationalen Zahlungsverkehrs für Unternehmen, die in der Russischen Föderation geschäftlich tätig sind. Als Reaktion auf die Aussetzung oder Einstellung der Geschäftstätigkeit vieler internationaler Unternehmen in Russland hat die Gruppe nach neuen Liefermöglichkeiten gesucht. Das Markenportfolio wurde von den Herstellern außerhalb der Liste der "unfreundlichen Länder" erweitert. Das Management überwacht diese Situation und reagiert, wo immer möglich, um das Risiko in der Lieferkette zu minimieren.

Außenstände gegen nahestehende Gesellschaften:

Die Ekotechnika-Gruppe hat zum Bilanzstichtag umfangreiche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Gesellschaften der Ekosem-Agrar Gruppe. Die Ekosem Gruppe war über einige Jahre einer der größten Kunden der Ekotechnika, woraus sich diese Position ergeben hat. Das Management ist mit dem Management der Ekosem-Agrar Gruppe hierzu regelmäßig im Austausch und schätzt die Wahrscheinlichkeit eines Totalausfalls als äußerst gering ein. Der Aufsichtsrat hat den Zahlungsplan bezüglich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Ekosem-Agrar Gruppe bis 2025 gebilligt, der im Geschäftsjahr 2022/​2023 strikt eingehalten wurde. Sollte entgegen dieser Erwartung ein Totalausfall entstehen, könnte das negative Auswirkungen auf die Vermögensund Ertragslage sowie Liquiditätssituation der Gruppe haben.

36 https:/​/​www.cbr.ru/​currency_​base/​dynamics/​?UniDbQuery.Posted=True&UniDbQuery.so=1&UniDbQuery.mode=1&UniDbQuery.datereq1=&
UniDbQuery.date_​req2=&UniDbQuery.VAL_​NM_​RQ=R01239

Bestandsgefährdende Risiken

Verlängerung von Kreditlinien:

Da der Konzern darauf angewiesen ist, aus seiner Geschäftstätigkeit ausreichende liquide Mittel zur Deckung seiner Verbindlichkeiten zu generieren, besteht eine wesentliche Unsicherheit über die Fortführungsfähigkeit des Konzerns. Auf der Grundlage, der aktuellen Planung des Konzerns und unter Berücksichtigung der damit verbundenen Unsicherheit geht das Management zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernjahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2022/​2023 fest davon aus, dass der Konzern in der Lage sein wird, sich ausreichende finanzielle Mittel zu sichern, um seine Geschäftstätigkeit in der absehbaren Zukunft fortzusetzen. Dazu gehört auch die Refinanzierung von im Jahr 2024 zur Rückzahlung anstehenden Bankkrediten, soweit diese den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit übersteigen. Der Grund für diese laufende Refinanzierung ist, dass die Konzerngesellschaften kurzfristige Kredite von russischen Banken in Anspruch nehmen. Der überwiegende Teil dieser Kreditfazilitäten wird regelmäßig erneuert und die Kreditlimits wurden im Geschäftsjahr 2022/​2023 verlängert. Das Management erwartet, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Wenn der Konzern entgegen den Erwartungen des Managements nicht mehr in der Lage ist, ausreichende Liquidität aus der operativen Tätigkeit oder der Fremdfinanzierung zu generieren, oder wenn Fremdfinanzierung nur zu deutlich verschlechterten Konditionen möglich ist, könnte der Konzern in Insolvenz geraten.

Das Management geht davon aus, dass die Verstöße gegen Covenants nicht zu einer vorzeitigen Rückzahlung der entsprechenden Darlehen führen werden (siehe hierzu die Erläuterung in Tz. 24 des Konzernabschlusses).

Geopolitisches Umfeld und Sanktionen

Vor dem Geschäftsjahr 2021/​2022 bestand das Produktportfolio der Ekotechnika AG aus führenden Landtechnikmarken, die hauptsächlich aus Westeuropa, den USA und Kanada stammen. Diese Länder haben aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts Sanktionen gegen Russland verhängt, die u.a. den Import von Dual-Use-Ersatzteilen beschränken und erhebliche Einschränkungen im internationalen Zahlungsverkehr mit sich bringen. Obwohl die Landtechnik nicht auf der Sanktionsliste stand, schätzten viele westliche Unternehmen die damit verbundenen Risiken als hoch ein und beschlossen, den russischen Markt zu verlassen. Wichtige Lieferanten des Unternehmens kündigten die Händlerverträge. Darüber hinaus waren die Tochtergesellschaften der Ekotechnika AG mit den erheblichen Risiken eines Embargos für bestimmte Arten von Ersatzteilen unabhängig von ihrer Marke und mit Strafen bei Verstößen dagegen konfrontiert. Das Management verfolgt die Änderungen der Sanktionslisten und -anforderungen aufmerksam und ist bereit, die Geschäftstätigkeit des Unternehmens jederzeit anzupassen.

Zum Bereich der auf politischen Entscheidungen beruhenden Entwicklungen gehören auch die zu erwartenden steuerlichen Änderungen. Sowohl Deutschland als auch die Russische Föderation verschärfen die Steuervorschriften für Unternehmen, die im jeweils anderen Land tätig sind. Dies hat zur Folge, dass der Verwaltungsaufwand für alle Konzernunternehmen deutlich zunehmen wird. Dies könnte zu einem erheblichen Anstieg der Steuerzahlungen in beiden Ländern führen. Die Einzelheiten sind noch nicht abschließend geklärt, aber das Management verfolgt die Diskussionen und wird sich bemühen, eine Lösung zu finden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hauptrisiken derzeit, wie ebenfalls im Vorjahr, im politischen und wirtschaftlichen Umfeld liegen. Da sich diese Faktoren weitgehend der Kontrolle des Unternehmens entziehen, arbeitet das Management daran, sicherzustellen, dass die Gruppe in der Lage ist, auf alle Arten von Veränderungen angemessen zu reagieren.

4. PROGNOSEBERICHT

Bei den hier aufgeführten Angaben hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung handelt es sich um Prognosen des Managements basierend auf Informationen wie z. B. Markterwartungen, strategischen Entscheidungen, regulatorischen Rahmenbedingungen und Wechselkursentwicklungen. Eine Veränderung dieser und anderer Parameter, die in die Prognoseerstellung eingeflossen sind, kann dazu führen, dass diese Prognosen angepasst werden müssen bzw. dass diese nicht eintreten.

Makroökonomische und branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft verzeichnet weiterhin eine allgemeine Verlangsamung, und die Inflation liegt weiterhin über dem Niveau der letzten Jahrzehnte. Die Krise bei den Lebenshaltungskosten, die Verschärfung der finanziellen Bedingungen in den meisten Regionen und die geopolitischen Spannungen in der ganzen Welt wirken sich stark auf die Prognosen aus. Für das Jahr 2023 wird eine Verlangsamung der Wachstumsraten auf 3,0 % prognostiziert (2022: 3,5 %). 37

Für das Jahr 2023 erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) eine globale Inflationsrate von 6,8 %. Im Juli 2023 lag die jährliche Inflationsrate im Euroraum bei 5,3 % (in Deutschland - 6,2 %, in Italien - 5,9 %, in Frankreich - 4,3 %), in den USA - 3,2 %. Dabei liegt die Ziel Inflationsrate im Euroraum und in den USA bei 2 %.

Die Zentralbank der Russischen Föderation geht davon aus, dass die Inflationsrate im Jahr 2023 bei 7,5 % liegen wird. 38

Der FAO-Index für Lebensmittelpreise sank in den ersten acht Monaten des Jahres 2023 um 7,9 %, wobei der Preisindex für Milchprodukte um 19,4 %, für Getreide um 15,1 % und für pflanzliche Öle um 13 % zurückging. Die wichtigsten Einflussfaktoren für den Preisrückgang waren der Anstieg des weltweiten Angebots an Getreide und Ölen. Nach der Prognose der Weltbank werden die Notierungen im Jahr 2023 auf dem Getreidemarkt um 16 % und auf dem Pflanzenölmarkt um 14 % zurückgehen.

Angesichts der aktuellen globalen Wirtschaftsprognosen deuten unsere Aussichten für das kommende Jahr auf eine von hoher Volatilität und Unsicherheit geprägte Periode hin. Diese Einschätzung wird durch die aggressive Maßnahme der russischen Zentralbank zur Erhöhung des Leitzinses auf 16 % zum Ende 2023 gestützt, was bisher den Rubel, der nach wie vor schwach ist und um die Marke von 100 RUB/​EUR schwankt, noch nicht wesentlich gestärkt hat.

Ein wichtiger Faktor, der zu dieser instabilen Wirtschaftslage beiträgt, sind die drastisch gestiegenen Fremdmittelkosten, die derzeit bei alarmierenden 22 % liegen, die auf einem Zinssatz der russischen Zentralbank von 16 % basieren. Dieser Anstieg der Kapitalkosten wirkt sich besonders auf den Agrarsektor aus, der ebenfalls mit verringerten staatlichen Subventionen konfrontiert ist. Wir rechnen daher mit einem spürbaren Rückgang der Investitionstätigkeit in diesem Sektor. Insbesondere der Getreidesektor befindet sich in einer schwierigen Lage. Die Kombination aus niedrigen Getreidepreisen und hohen Fremdkapitalkosten macht Investitionen in diesem Bereich derzeit nicht nur undurchführbar, sondern auch wirtschaftlich unrentabel.

Jedoch gibt es einige Sektoren, die ein gewisses Wachstum verzeichnen könnten, vor allem die Fleisch- und Milchproduktion. Diese Branchen dürften von den niedrigen Getreidepreisen profitieren, da dies die Kosten für Viehfutter senkt und so die Rentabilität steigern könnte.

Es ist jedoch wichtig, die Bedeutung des derzeitigen geopolitischen Umfelds zu betonen, das von Unsicherheit und Komplexität geprägt ist. Dieses Umfeld trübt die Aussichten langfristiger Investitionen, macht sie besonders risikoreich und unter den gegenwärtigen Umständen generell unattraktiv. Das Zusammenspiel dieser wirtschaftlichen und geopolitischen Faktoren lässt ein schwieriges Jahr erwarten, in dem vorsichtige und strategische Entscheidungen von größter Wichtigkeit sein werden.

37 https:/​/​www.economy.gov.ru/​material/​directions/​makroec/​prognozy_​
socialno_​ekonomicheskogo_​razvitiya/​prognoz_​socialno_​ekonomicheskogo
_​razvitiya_​rf_​na_​2024_​god_​i_​na_​planovyy_​period_​2025_​i_​2026_​godov.html
38 https:/​/​cbr.ru/​about_​br/​publ/​ddkp/​longread_​4_​44/​#:~:text=%D0%A1%D0%
BE%D0%B3%D0%BB%D0%B0%D1%81%D0%BD%D0%BE%20%D0%
BE%D0%B1%D0%BD%D0%BE%D0%B2%D0%BB%D0%B5%D0%BD%
D0%BD%D0%BE%D0%BC%D1%83%20%D0%BF%D1%80%D0%BE%
D0%B3%D0%BD%D0%BE%D0%B7%D1%83%20%D0%91%
D0%B0%D0%BD%
D0%BA%D0%B0%20%D0%A0%D0%BE%D1%81%D1%81%
D0%B8%D0%B8,%D0%BD%D0%B0%D1%85%D0%BE%D0%B4%D0%B8%D1%82%D1%8C%D1%
81%
D1%8F%20%D0%B2%D0%B1%D0%BB%D0%B8%D0%B7%D0%B8%204%25%20%D0%B2%20%D0%B4%D0%B0%D0%BB%D1%8C%D0%BD%
D0%B5%D0%B9%D1%88%D0%B5%D0%BC

Entwicklung im Agrarsektor und auf dem Landtechnikmarkt

In ihrem "Agricultural Outlook 2021-2030" prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), dass die Netto-Landwirtschafts- und Fischereiproduktion (ohne Futtermittel- und Saatgutkosten) bis 2030 um 8 % gegenüber dem Durchschnitt des Basiszeitraums 2018-2020 wachsen wird, wobei für Westeuropa ein Wachstum von weniger als 1 % erwartet wird, während Osteuropa um 15 % und Zentralasien um fast 30 % zulegen könnten. Das schnelle Wachstum in Osteuropa könnte von der Russischen Föderation und der Ukraine mit 12 % bzw. 22 % angeführt werden. In Anbetracht der aktuellen Situation in der Ukraine könnte sich der Wachstumstrend in den nächsten 2-3 Jahren ändern.

Entwicklung der Ekotechnika-Gruppe

Die Geschäftstätigkeit der Gruppe ist in hohem Maße von externen geopolitischen und makroökonomischen Faktoren abhängig, was eine Prognose für das Geschäftsjahr 2023/​2024 deutlich erschwert. Die externen Faktoren könnten auch einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Gruppe haben.

Das Management rechnet mit einer möglichen Stabilisierung und beabsichtigt, die Maschinenverkäufe nach einem deutlichen Rückgang im letzten Berichtszeitraum wieder zu erhöhen. Es ist jedoch zu beachten, dass die prognostizierten Verkaufszahlen deutlich unter denen früherer Zeiträume liegen werden. Die Erhöhung des Zinssatzes der Zentralbank auf 16 % hat Investitionen erschwert und wirtschaftlich unrentabel gemacht, was zu einer anhaltenden Anspannung auf dem Markt für Neumaschinen beiträgt.

Darüber hinaus wird erwartet, dass der beträchtliche Zustrom von Importen aus China anhalten wird, was zusätzlichen Druck auf die Gewinnspannen verschiedener Segmente des Neumaschinenmarktes ausüben wird. Ein weiterer Faktor, der sich auf den Markt auswirkt, sind die anhaltend niedrigen Getreidepreise, eine Situation, die wahrscheinlich anhalten wird, solange der Ausfuhrzoll nicht abgeschafft wird. Zudem ist der Export von Agrarerzeugnissen mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Alle diese Faktoren ergeben zusammen ein weiterhin schwieriges Umfeld für den Landmaschinenmarkt in absehbarer Zukunft.

Auf der anderen Seite wird damit gerechnet, dass das Ersatzteilgeschäft wachsen wird, da eine deutliche Nachfrage nach Ersatzteilen besteht. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen in diesem Bereich über Potenzial und Möglichkeiten zur weiteren Entwicklung.

Auf der Grundlage, der obigen Ausführungen geht die Konzernleitung davon aus, dass sich der Umsatz im Geschäftsjahr 2023/​2024 in einer Bandbreite zwischen EUR 175 und 210 Mio. bewegen könnte. Das Verhältnis zwischen Ersatzteil- und Maschinenumsatz könnte sich dem Verhältnis 50:50 annähern, was einen deutlichen Anstieg des Umsatzes mit Maschinen und einen weniger deutlichen Anstieg des Umsatzes mit Ersatzteilen bedeuten würde.

Das Ergebnis hängt vom Umsatzvolumen und dem Anteil der einzelnen Segmente ab: Die Margen variieren erheblich zwischen den Segmenten. Das EBIT wird aus heutiger Sicht voraussichtlich zwischen EUR 12 Mio. und EUR 18 Mio. liegen. Zu beachten ist, dass die hierin nicht enthaltenen Finanzierungskosten im Vergleich zur Vorperiode deutlich ansteigen werden - um wie viel genau ist von der weiteren Entwicklung des derzeit sehr hohen Zinsniveaus in Russland abhängig.

Das Management der Ekotechnika-Gruppe betrachtet die anhaltenden geopolitischen Spannungen mit großer Sorge und sieht darin mittelfristig ein ernsthaftes Hindernis. Das Management ist zwar bemüht, eine vorsichtig optimistische Haltung gegenüber der Zukunft beizubehalten, es herrscht jedoch ein Gefühl der Unsicherheit. Daher versucht das Unternehmen dringend, seinen Lieferantenkreis zu diversifizieren, neue Händlerverträge abzuschließen und sich an die Kundenbedürfnisse unter schwierigen Bedingungen anzupassen. Die Geschäftsleitung ist sich jedoch bewusst, dass der Aufstieg des Unternehmens zu einem weltweit anerkannten Landtechnikunternehmen in hohem Maße von der Bewältigung der geopolitischen Probleme abhängt, die derzeit ihre langfristigen Ziele in Frage stellen.

Walldorf, 06. März 2024

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Stefan Dürr Bjoerne Drechsler
Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstands

KONZERN-BILANZ

AKTIVA

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30.09.2023 30.09.2022
Anhang TEUR TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 62 148
Sachanlagen 15 23.019 43.830
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 15 236 465
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 16 107 57
Latente Ertragsteuerforderungen 14 723 965
24.147 45.465
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 17 59.681 60.588
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 16 21.072 39.819
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18 19.128 27.978
Laufende Ertragsteuerforderungen 1.061 679
Geleistete Anzahlungen 18 19.521 19.214
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 18 11.924 2.156
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 19 1.178 2.336
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 20 2.067 4.432
135.632 157.202
159.779 202.667

PASSIVA

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30.09.2023 30.09.2022
Anhang TEUR TEUR
Den Gesellschaftern des Mutterunternehmens
zurechenbares Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 21 3.140 3.140
Kapitalrücklage 21 6.830 6.830
Rücklagen aus Fremdwährungsumrechnung (33.188) 11.711
Gewinnvortrag 82.490 56.138
Konzernergebnis 9.213 26.352
68.485 104.171
Nicht kontrollierende Gesellschafter 19 21
68.504 104.192
Langfristige Verbindlichkeiten:
Langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
25 291 382
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 28 1.229 2.415
Latente Ertragsteuerschulden 14 23 300
1.543 3.097
Kurzfristige Verbindlichkeiten:
Rückstellungen 23 224 1.503
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 24 61.657 53.347
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 25 6.042 11.059
Laufende Ertragsteuerschulden - 688
Erhaltene Anzahlungen 26 4.189 15.070
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 27 13.613 7.647
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 28 1.378 2.203
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 29 2.629 3.861
89.732 95.378
159.779 202.667

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

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01.10.2022 - 30.09.2023 01.10.2021 - 30.09.2022
Anhang TEUR TEUR
Umsatzerlöse 8 175.151 237.508
Materialaufwand 9 (118.803) (168.905)
Rohertrag 56.348 68.603
Sonstige betriebliche Erträge 10 1.263 7.529
Personalaufwand 11 (19.204) (20.554)
Abschreibungen 15 (3.885) (4.008)
Sonstige betriebliche Aufwendungen 12 (15.331) (15.887)
Verlust aus Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten (38) 188
(37.195) (32.732)
Betriebsergebnis 19.153 35.871
Finanzerträge 13 1.770 2.143
Finanzaufwendungen 13 (7.530) (4.020)
(5.760) (1.877)
Ergebnis vor Steuern 13.393 33.994
Ertragsteueraufwand 14 (4.175) (7.639)
Konzernergebnis 9.218 26.355
Davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens 9.213 26.352
Nicht kontrollierende Gesellschafter 5 3
Sonstiges Ergebnis des Geschäftsjahres
Posten, die erfolgswirksam umgegliedert werden können:
Kursdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe, nach Steuern (44.906) 32.990
Davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens (44.899) 32.985
Nicht kontrollierende Gesellschafter (7) 5
Sonstiges Gesamt (Verlust)/​Ergebnis des Geschäftsjahres (35.688) 59.345
Davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens (35.686) 59.337
Nicht kontrollierende Gesellschafter (2) 8
Ergebnis pro Aktie (unverwässert und verwässert) in EUR in EUR
Aktien Serie A 22 3,74 10,70
Aktien Serie B 22 2,16 6,17

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

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01.10.2022 - 30.09.2023 01.10.2021 - 30.09.2022
Anhang TEUR TEUR
Betriebliche Tätigkeit
Konzernergebnis 9.218 26.355
Abschreibungen und Wertminderungen
auf langfristige Vermögenswerte
15 3.885 4.008
Gewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen 10 (130) (213)
Verlust (Gewinn) aus Währungsumrechnung, netto 10 2.177 (4.046)
Zinsaufwendungen 13 7.046 2.931
Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten mit
verlängertem Zahlungsziel
13 48 377
Zinserträge 13 (1.770) (2.143)
Erfolgswirksam erfasste Ertragsteuern 14 4.175 7.639
Verlust/​(Gewinn) aus Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten 38 (188)
Wertminderungen von als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 12 - 1.468
Wertberichtigung von Vorräten auf den Nettoveräußerungswert 17 2.021 1.177
Sonstige nicht zahlungswirksame Posten (255) (409)
Zahlungsmittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit vor
Veränderungen im Nettoumlaufvermögen, Rückstellungen,
Ertragsteuern und Zinsen
26.453 36.956
Abnahme (+) /​ Zunahme (-) der Vorräte (35.555) 3.001
Abnahme (+) /​ Zunahme (-) der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen und geleisteten Anzahlungen
(11.779) 1.700
Abnahme (+) /​ Zunahme (-) sonstiger Forderungen und
kurzfristiger Aktiva
(9.953) 4.115
Zunahme (+) /​ Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen und erhaltenen Anzahlungen
(10.088) (30.115)
Zunahme (+) /​ Abnahme (-) der sonstigen Schulden und
kurzfristigen Verbindlichkeiten
11.501 (1.148)
Zahlungsmittelzufluss/​-abfluss aus betrieblicher Tätigkeit
vor Ertragsteuern und Zinsen
(29.421) 14.509
Gezahlte Ertragsteuern (5.965) (6.605)
Gezahlte Zinsen (6.197) (2.870)
Erhaltene Zinsen 63 209
Aus betrieblicher Tätigkeit (eingesetzte)/​erwirtschaftete
Nettozahlungsmittel
(41.520) 5.243
Investitionstätigkeit
Erlöse aus der Veräußerung von Sachanlagen 363 561
Erwerb von Sachanlagen (993) (4.017)
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten (183) (201)
Mittelabfluss aus der Ausgabe von Darlehen (393) (653)
Mittelzufluss aus der Tilgung von ausgereichten Darlehen 4.451 582
Nettozahlungsmittelabfluss aus Investitionstätigkeit 3.245 (3.728)
Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen 140.041 75.381
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen (99.431) (78.067)
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten (2.452) (2.573)
Nettozahlungsmittelzufluss/​(-abfluss) aus (verwendet in)
Finanzierungstätigkeit
38.158 (5.259)
Nettozunahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (117) (3.745)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn
des Geschäftsjahres
4.431 5.536
Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf die
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(2.247) 2.641
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am
Ende des Geschäftsjahres
2.067 4.432

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

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TEUR Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage Rücklagen aus
Fremdwährungs-
umrechnung
Stand zum 1. Oktober 2021 3.140 6.830 (21.274)
Umgliederungen - - -
Konzernergebnis - - -
Sonstiges Ergebnis - - 32.985
Gesamtergebnis - - 32.985
Stand zum 30. September 2022 3.140 6.830 11.711
Umgliederungen - - -
Konzernergebnis - - -
Sonstiges Ergebnis (Verlust) - - (44.899)
Gesamtergebnis (Verlust) - - (44.899)
Stand zum 30. September 2023 3.140 6.830 (33.188)
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TEUR Gewinnvortrag Konzernergebnis Anteile ohne
beherrschenden
Einfluss
Summe Konzerneigen-
kapital
Stand zum 1. Oktober 2021 41.940 14.198 13 44.847
Umgliederungen 14.198 (14.198) - -
Konzernergebnis - 26.352 3 26.355
Sonstiges Ergebnis - - 5 32.990
Gesamtergebnis - 26.352 8 59.345
Stand zum 30. September 2022 56.138 26.352 21 104.192
Umgliederungen 26.352 (26.352) - -
Konzernergebnis - 9.213 5 9.218
Sonstiges Ergebnis (Verlust) - - (7) (44.906)
Gesamtergebnis (Verlust) - 9.213 (2) (35.688)
Stand zum 30. September 2023 82.490 9.213 19 68.504

KONZERN-ANHANG

1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN

Die Ekotechnika AG (nachfolgend auch "Gesellschaft" oder "Mutterunternehmen" genannt) und ihre Tochterunternehmen ("Konzern") erstellen freiwillig einen Konzernabschluss nach den in der EU anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) auf Basis der Regelungen des § 315e HGB. Der Konzern besteht aus dem Mutterunternehmen und dessen Tochterunternehmen und wird nachfolgend auch "Gruppe" genannt.

Die Gesellschaft ist in Deutschland und ihre Tochtergesellschaften sind in der Russischen Föderation ansässig. Das Mutterunternehmen hat seinen Hauptsitz in 69190 Walldorf, Johann-Jakob-Astor-Str. 49. Das Mutterunternehmen ist in das deutsche Handelsregister Mannheim unter der Nr. HRB 723400 eingetragen. Am 13. November 2015 änderte das Mutterunternehmen seine Rechtsform in eine Aktiengesellschaft. Am 17. Dezember 2015 erfolgte die Notierungsaufnahme der Aktien der Ekotechnika AG im Primärmarkt der Düsseldorfer Börse. Die unmittelbare Muttergesellschaft der Ekotechnika AG ist die Ekotechnika-Holding GmbH. Die oberste beherrschende Partei ist Stefan Dürr.

Die Geschäftstätigkeit der Gruppe umfasst in erster Linie den Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten, den Verkauf von Ersatzteilen und die After-SalesServices sowie den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen für Smart Farming. Im Hinblick auf Veränderungen des Produktportfolios aufgrund der veränderten geopolitischen Lage seit Februar 2022 verweisen wir auf Ziffer 6. "Unternehmensfortführung" sowie die im Lagebericht erläuterten Entwicklungen.

2. RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN

2.1 Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlicht und von der Europäischen Union anerkannt wurden. Alle Standards und Interpretationen, die ab dem am 1. Oktober 2022 beginnenden Zeitraum verpflichtend anzuwenden sind, wurden umgesetzt.

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte auf Tausend (TEUR) auf- oder abgerundet.

2.2 Grundsätze der Konsolidierung

Der Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften zum 30. September 2023 und 2022.

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, an dem die Gruppe die Beherrschung erlangt, vollkonsolidiert. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Rechnungslegungsmethoden für die gleiche Berichtsperiode aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Alle konzerninternen Salden, Geschäftsvorfälle, nicht realisierten Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen und Dividenden werden in voller Höhe eliminiert.

Nicht beherrschende Anteile machen den Teil des Periodenergebnisses und des Reinvermögens der OOO "EkoNivaTechnika-Holding" aus, der auf Anteile entfällt, die nicht von dem Mutterunternehmen gehalten werden.

Aus rechtlichen Gründen entspricht das Geschäftsjahr aller russischen Tochterunternehmen dem Kalenderjahr; für Zwecke des Konzernabschlusses erstellen diese Tochterunternehmen Zwischenabschlüsse zum Konzernbilanzstichtag 30. September. Bei dem deutschen Mutterunternehmen beginnt das Geschäftsjahr am 1. Oktober eines Jahres und endet am 30. September des Folgejahres.

2.3 Unternehmenszusammenschlüsse

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet die Gruppe die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst und in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Erwirbt die Gruppe ein Unternehmen, beurteilt sie die geeignete Klassifizierung und Designation der finanziellen Vermögenswerte und übernommenen Schulden in Übereinstimmung mit den Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen Gegebenheiten und am Erwerbszeitpunkt vorherrschenden Bedingungen.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zum Überschuss des Betrages der übertragenen Gesamtgegenleistung und der nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und des beizulegenden Zeitwerts des Anteils an dem erworbenen Unternehmen unmittelbar vor dem Erwerb an den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und der übernommenen Schulden und Eventualverbindlichkeiten bewertet. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens, der nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen, des beizulegenden Zeitwerts des Anteils an dem erworbenen Unternehmen unmittelbar vor dem Erwerb, wird der Unterschiedsbetrag ("der negative Geschäftswert" bzw. "günstiger Erwerb") in der Gewinn-und Verlustrechnung erfasst, nachdem das Management alle erworbenen Vermögenswerte und alle Schulden und Eventualverbindlichkeiten bewertet und sicherstellt, ob die vorgenommene Bewertung sachgerecht ist.

Die für das erworbene Unternehmen übertragene Gegenleistung wird zum beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten, einschließlich des beizulegenden Zeitwertes von Vermögenswerten oder der Verbindlichkeiten aus bedingten Vereinbarungen bewertet, schließt jedoch die Anschaffungsnebenkosten wie Beratungskosten, Rechtsberatungskosten, Schätzungskosten und die ähnlichen professionellen Dienstleistungskosten nicht mit ein. Transaktionskosten im Zusammenhang mit dem Erwerb und der Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten werden vom Eigenkapital abgezogen; Transaktionskosten, die durch die Ausgabe von Schulden im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses gebunden sind, werden vom Buchwert der Schulden abgezogen und die sonstigen mit dem Erwerb verbundene Transaktionskosten werden als Aufwand erfasst.

Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen bewertet. Zum Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung wird der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbene Geschäfts- oder Firmenwert den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie von dem Zusammenschluss auf der niedrigsten Ebene profitieren, auf der der Konzern den Geschäfts- oder Firmenwert überwacht, jedoch nicht höher als das operative Segment, unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen Unternehmens diesen Einheiten zugeordnet sind.

Zum 30. September 2023 und zum 30. September 2022 wird in diesen Konzernabschlüssen kein Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

2.4 Fremdwährungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Mutterunternehmens, aufgestellt. Die Gruppe legt für jedes Unternehmen die funktionale Währung fest, und die im Abschluss jedes Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet. Die funktionale Währung der russischen Tochterunternehmen der Gruppe ist der Rubel (RUB), da dies die Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds ist, in dem die Tochterunternehmen tätig sind.

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Währung Stand am 30.09.2023 Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr 2022/​2023 Stand am 30.09.2022 Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr 2021/​2022
RUB/​EUR 103.1631 83.12 55.4064 77.4325
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Zeitraum Durchschnittskurs Zeitraum Durchschnittskurs
Quartal zum 31.12.2022 63.6079 Quartal zum 31.12.2021 83.0744
Quartal zum 31.03.2023 78.1444 Quartal zum 31.03.2022 96.4177
Quartal zum 30.06.2023 88.2414 Quartal zum 30.06.2022 70.7643
Quartal zum 30.09.2023 102.4336 Quartal zum 30.09.2022 59.8139

2.4.1 Fremdwährungstransaktionen und Salden

Fremdwährungstransaktionen werden von den Gesellschaften der Unternehmensgruppe zu dem Zeitpunkt, zu dem der Geschäftsvorfall erstmalig ansetzbar ist, mit dem jeweils gültigen Kassakurs der russischen Zentralbank in die jeweilige funktionale Währung umgerechnet.

In einer Fremdwährung denominierte monetäre Vermögenswerte und Schulden werden zu jedem Stichtag unter Verwendung der Stichtagskassakurse der russischen Zentralbank in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Differenzen aus der Abwicklung oder Umrechnung monetärer Posten werden erfolgswirksam erfasst. Hiervon ausgenommen sind monetäre Posten, die als Teil einer Absicherung der Nettoinvestition der Gruppe in einen ausländischen Geschäftsbetrieb designiert sind. Diese werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition im sonstigen Ergebnis erfasst; erst bei deren Abgang wird der kumulierte Betrag in die Gesamtergebnisrechnung umgegliedert. Aus den Umrechnungsdifferenzen dieser monetären Posten resultierende Steuern werden ebenfalls direkt im sonstigen Ergebnis erfasst.

Währungsgewinne bzw. -verluste aus Darlehen sowie aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten werden unter den "Finanzerträgen bzw. -aufwendungen" in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst. Die Währungsumrechnungsdifferenzen bei Transaktionen in Fremdwährung werden unter der "Währungsumrechnungsdifferenz bei den Transaktionen in Fremdwährung" erfasst und alle anderen Währungsgewinne bzw. -verluste werden unter "Sonstige betriebliche Erträge bzw. Aufwendungen" erfasst.

Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs-bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Die Bestandteile des Eigenkapitals werden zum geltenden historischen Währungskurs umgerechnet.

2.4.2 Gesellschaften der Unternehmensgruppe

Im Rahmen der Konsolidierung werden Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe zum Stichtagskurs und deren Gesamtergebnisrechnungen zu den Durchschnittskursen des betreffenden Quartals in Euro umgerechnet. Die im Rahmen der Konsolidierung hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Der für einen ausländischen Geschäftsbetrieb im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinn oder Verlust wird bei der Veräußerung dieses ausländischen Geschäftsbetriebs in die Gesamtergebnisrechnung umgegliedert.

2.5 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder

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auf dem Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld oder,

sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist, auf dem vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert bzw. die Schuld abgewickelt wird.

Die Gruppe muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum vorteilhaftesten Markt haben.

Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihren besten wirtschaftlichen Interessen handeln.

Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nicht-finanziellen Vermögenswerts wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt, durch die höchste und beste Verwendung des Vermögenswerts oder durch dessen Verkauf an einen anderen Marktteilnehmer, der für den Vermögenswert die höchste und beste Verwendung findet, wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen.

Die Gruppe wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei ist die Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und jene nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering zu halten.

Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Konzernabschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:

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Stufe 1 - In aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise.

Stufe 2 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt direkt oder indirekt beobachtbar ist.

Stufe 3 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, nicht beobachtbar ist.

Bei Vermögenswerten und Schulden, die auf wiederkehrender Basis im Konzernabschluss erfasst werden, bestimmt die Gruppe, ob Umgruppierungen zwischen den Stufen der Hierarchie stattgefunden haben, indem sie am Ende jeder Berichtsperiode die Klassifizierung (basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist) überprüft.

Um die Angabeanforderungen für die beizulegenden Zeitwerte zu erfüllen, hat die Gruppe Gruppen von Vermögenswerten und Schulden auf der Grundlage ihrer Art, ihrer Merkmale und ihrer Risiken sowie der Stufen der oben erläuterten Fair-Value-Hierarchie festgelegt.

2.6 Ertragsrealisierung

Erträge sind Einnahmen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Konzerns anfallen. Erträge werden in Höhe des Transaktionspreises erfasst. Der Transaktionspreis ist der Betrag der Gegenleistung, auf die der Konzern im Austausch für die Übertragung der Verfügungsmacht über versprochene Waren oder Dienstleistungen an einen Kunden voraussichtlich Anspruch hat, abzüglich von im Auftrag Dritter erhaltenen Beträgen.

Erträge werden abzüglich Rabatten, Retouren und Umsatzsteuer sowie ähnlicher zwingender Zahlungen angesetzt.

2.6.1 Verkauf von Landmaschinen, Ersatzteilen, Kraftstoffen, Reifen, Precision-Farming-Geräten und Bau-und Straßenbaumaschinen sowie Forstmaschinen und forstwirtschaftlichen Ersatzteilen

Umsätze werden erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Ware auf den Kunden übergegangen ist, d.h. wenn die Ware an den Kunden geliefert wird, der Kunde das volle Verfügungsrecht über die Ware hat und keine unerfüllte Verpflichtung besteht, die die Annahme der Ware durch den Kunden beeinträchtigen könnte. Die Lieferung erfolgt, wenn die Ware an den Bestimmungsort versandt wurde, das Risiko der Obsoleszenz und des Verlusts auf den Kunden übergegangen ist und entweder der Kunde die Ware vertragsgemäß angenommen hat, die Annahmebestimmungen verfallen sind oder der Konzern über einen objektiven Nachweis verfügt, dass alle Annahmekriterien erfüllt sind.

Umsatzerlöse aus rabattierten Verkäufen werden auf der Grundlage des im Vertrag festgelegten Preises abzüglich der Mengenrabatte erfasst.

Als praktische Vereinfachung wird davon ausgegangen, dass kein Element einer Finanzierung vorliegt, da die Verkäufe mit einem Zahlungsziel von maximal 12 Monaten erfolgen.

Eine Forderung wird bei Lieferung der Ware angesetzt, da dies der Zeitpunkt ist, ab dem der Anspruch auf Gegenleistung allein vom Zeitablauf abhängt.

2.6.2 Verkauf von After-Sales-Services

Der Konzern erbringt After-Sales-Services im Rahmen von Festpreisverträgen. Erlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen werden in der Rechnungsperiode erfasst, in der die Dienstleistungen erbracht werden, auf der Grundlage, der am Ende der Berichtsperiode erbrachten, tatsächlichen Leistung, und zwar im Verhältnis zu den insgesamt zu erbringenden Dienstleistungen, da der Kunde die Leistungen gleichzeitig erhält und nutzt. Dies wird auf Grundlage der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden im Verhältnis zu den insgesamt erwarteten Arbeitsstunden ermittelt.

Enthält der Vertrag ein Stundenhonorar, werden die Umsatzerlöse in Höhe des Betrages erfasst, den der Konzern in Rechnung stellen darf. Die Rechnungsstellung an den Kunden erfolgt monatlich, wobei die Zahlung bei Rechnungsstellung fällig ist.

2.6.3 Zinserträge

Zinserträge werden für alle Schuldtitel periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Bei dieser Methode werden als Teil des Zinsertrags alle zwischen den Vertragsparteien erhaltenen Gebühren, die integraler Bestandteil des Effektivzinssatzes sind, sowie alle anderen Agien oder Disagien abgegrenzt.

Die in den Effektivzinssatz einbezogenen Gebühren beinhalten die vom Konzern erhaltenen oder gezahlten Bearbeitungsgebühren für die Schaffung oder den Erwerb eines finanziellen Vermögenswertes, z.B. Gebühren für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit, die Bewertung und Erfassung von Garantien oder Sicherheiten, die Aushandlung der Konditionen des Instruments und die Bearbeitung von Transaktionsdokumenten.

Für finanzielle Vermögenswerte, die bereits bei Zugang eine Wertminderung aufweisen, ist der Effektivzinssatz der Zinssatz, der die erwarteten Cashflows (einschließlich der anfänglich erwarteten Verluste) beim erstmaligen Ansatz auf den beizulegenden Zeitwert diskontiert (normalerweise durch den Kaufpreis dargestellt). Auf diese Weise wird der Effektivzinssatz angepasst.

Der Zinsertrag wird durch Anwendung des Effektivzinssatzes auf den Bruttobuchwert von finanziellen Vermögenswerten berechnet, mit Ausnahme von (i) finanziellen Vermögenswerten, bei denen eine Wertminderung aufgetreten ist (Stufe 3), für die der Zinsertrag durch Anwendung des Effektivzinssatzes auf ihre fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich der erwarteten Kreditrisikovorsorge berechnet wird, und (ii) finanziellen Vermögenswerten, die bereits bei Zugang eine Wertminderung aufweisen, für die der ursprüngliche angepasste Effektivzinssatz auf die fortgeführten Anschaffungskosten angewendet wird.

2.7 Leasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechte an Vermögenswerten

2.7.1 Leasingverbindlichkeiten

Verbindlichkeiten, die sich aus einem Leasingvertrag ergeben, werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem Barwert bewertet. Leasingverbindlichkeiten beinhalten den Nettobarwert der folgenden Leasingzahlungen:

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feste Zahlungen (einschließlich de facto fester Zahlungen) abzüglich etwaiger Forderungen aus Leasinganreizen,

variable Leasingzahlungen, die von einem Index oder Zinssatz abhängen und erstmalig mit dem Index oder Zinssatz zum Beginn des Leasingverhältnisses bewertet werden,

den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn die Gruppe mit angemessener Sicherheit davon ausgehen kann, dass sie diese Option ausüben wird.

Einige der Leasingverträge im Konzern enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Diese werden genutzt, um die operative Flexibilität bei der Verwaltung der in den Betrieben der Gruppe eingesetzten Mittel zu maximieren. Verlängerungsoptionen (bzw. Optionen für den Zeitraum nach der Kündigung) werden nur dann aufgenommen, wenn die Verlängerung (bzw. Nichtkündigung) des Leasingvertrags mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Mietzahlungen, die im Rahmen hinreichend gesicherter Verlängerungsoptionen zu leisten sind, werden ebenfalls in die Bewertung der Verbindlichkeit einbezogen.

Die Leasingzahlungen werden mit dem im Leasingvertrag implizit enthaltenen Zinssatz diskontiert. Wenn dieser Zinssatz nicht ohne weiteres bestimmt werden kann, wird der Grenzfremdkapitalzinssatz der Gruppe verwendet, d.h. der Zinssatz, den die Gruppe zahlen müsste, um sich die Mittel zu leihen, die notwendig sind, um einen Vermögenswert von ähnlichem Wert wie das Nutzungsrecht am Leasinggegenstand in einem ähnlichen wirtschaftlichen Umfeld mit ähnlichen Bedingungen, Sicherheiten und Konditionen zu erhalten.

Zur Bestimmung des Grenzfremdkapitalzinssatzes:

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verwendet die Gruppe als Ausgangspunkt nach Möglichkeit die letzte vom jeweiligen Leasingnehmer erhaltene Fremdfinanzierung, wobei diese entsprechend angepasst wird, um Änderungen der Finanzierungsbedingungen seit Erhalt der Fremdfinanzierung widerzuspiegeln,

nimmt die Gruppe leasingspezifische Anpassungen wie z.B. Laufzeit, Land, Währung und Sicherheit vor.

Leasingzahlungen werden zwischen Kapital- und Finanzierungskosten aufgeteilt. Die Finanzierungskosten werden über die Leasingdauer erfolgswirksam angesetzt, so dass sich für jede Periode ein konstanter periodischer Zinssatz auf den verbleibenden Saldo der Verbindlichkeit ergibt.

Zahlungen im Zusammenhang mit kurzfristigen Leasingverträgen und sämtliche Leasingverträge über geringwertige Vermögenswerte werden linear erfolgswirksam als Aufwand verbucht. Kurzfristige Leasingverträge sind Verträge mit einer Laufzeit von maximal 12 Monaten. Geringwertige Vermögenswerte haben einen Wert von maximal USD 5.000.

2.7.2 Nutzungsrechte an Vermögenswerten

Die Gruppe mietet diverse Büros, Lager, Ausrüstung und Fahrzeuge. Verträge können sowohl Leasing- als auch Nichtleasing-Bestandteile enthalten. Die Gruppe teilt die Gegenleistung im Vertrag auf der Grundlage ihrer relativen Einzelpreise in Leasing- und Nichtleasing-Bestandteile auf. (Im Falle von Immobilienmietverträgen, bei denen die Gruppe als Mieter fungiert, hat sie sich jedoch dafür entschieden, Leasing- und Nichtleasing-Bestandteile nicht zu trennen und stattdessen alle Vertragsbestandteile als eine Leasingvereinbarung zu bilanzieren.)

Vermögenswerte, die sich aus einem Leasingvertrag ergeben, werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem Barwert bewertet.

Nutzungsrechte an Vermögenswerten werden zu Anschaffungskosten bewertet. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

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Betrag des erstmaligen Ansatzes der Leasingverbindlichkeiten,

sämtliche Leasingzahlungen, die zum oder vor dem Beginn des Leasingverhältnisses geleistet wurden, abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize,

sämtliche anfänglichen direkten Kosten.

Nutzungsrechte an Vermögenswerten werden grundsätzliche linear über die Nutzungsdauer des Vermögenswerts oder die Leasinglaufzeit abgeschrieben, je nachdem welcher Zeitraum kürzer ist. Wenn die Gruppe mit hinreichender Sicherheit eine Kaufoption ausüben wird, wird das Nutzungsrecht über die Nutzungsdauer der zugrunde liegenden Vermögenswerte abgeschrieben. Die Abschreibungen auf die Posten des Nutzungsrechts werden linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer wie folgt berechnet:

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Grundstücke 3 bis 47 Jahre

Gebäude 3 bis 5 Jahre

Maschinen und Anlagen 3 Jahre

Transportmittel 3 bis 5 Jahre

2.8 Steuern

2.8.1 Tatsächliche Ertragsteuern

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende Periode werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag in den Ländern gelten, in denen die Gruppe tätig ist und zu versteuerndes Einkommen erzielt.

Tatsächliche Ertragsteuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital verbucht werden, werden im Eigenkapital erfasst. Das Management beurteilt regelmäßig einzelne Steuersachverhalte dahingehend, ob in Anbetracht geltender steuerlicher Vorschriften ein Interpretationsspielraum vorhanden ist. Bei Bedarf werden Steuerrückstellungen angesetzt.

2.8.2 Latente Steuern

Die Bildung latenter Einkommensteuern erfolgt unter Anwendung der Liability-Bilanzmethode auf bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem Steuerbilanzwert zum Abschlussstichtag.

Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, mit Ausnahme von:

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latenten Steuerschulden aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld aus einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst;

latenten Steuerschulden aus zu versteuernden temporären Differenzen, die in Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen stehen, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.

Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und nicht genutzten Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können, mit Ausnahme von:

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latenten Steueransprüchen aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld aus einem Geschäftsvorfall entstehen, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst.

latenten Steueransprüchen aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen stehen. Latente Steueransprüche für abzugsfähige temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge werden nur in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden oder kein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differenzen verwendet werden können.

Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag gelten.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steueransprüche gegen tatsächliche Ertragsteuerschulden besteht und die latenten Steuern sich auf dasselbe Steuersubjekt und dieselbe Steuerbehörde beziehen.

Steuervorteile, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, aber zu diesem Zeitpunkt nicht die Kriterien für einen gesonderten Ansatz erfüllen, werden nachträglich erfasst, wenn sich neue Informationen über Fakten und Umstände ändern.

2.8.3 Unsichere Steuerpositionen

Eine unsichere Steuerposition ist ein Posten, dessen steuerliche Behandlung entweder unklar ist oder bei dem Unstimmigkeit zwischen der Gruppe und der zuständigen Steuerbehörde besteht. Die Gruppe hat eine Zwei-Stufen-Prüfung zur Bewertung von unsicheren Steuerpositionen angewendet, für welche eine "wahrscheinliche" (zu mehr als 50 %) Anerkennungsschwelle für eine Verbindlichkeit gilt.

2.8.4 Umsatzsteuer

Aufwendungen und Vermögenswerte werden nach Abzug der Umsatzsteuer erfasst. Eine Ausnahme bilden folgende Fälle:

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Wenn die beim Kauf von Vermögenswerten oder der Inanspruchnahme von Dienstleistungen angefallene Umsatzsteuer nicht von der Steuerbehörde zurückgefordert werden kann, wird die Umsatzsteuer als Teil der Herstellungskosten des Vermögenswerts bzw. als Teil der Aufwendungen erfasst.

Wenn Forderungen und Verbindlichkeiten mit dem darin enthaltenen Umsatzsteuerbetrag ausgewiesen werden.

Der Umsatzsteuerbetrag, der von der Steuerbehörde zu erstatten oder an diese abzuführen ist, wird in der Bilanz unter den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen.

2.9 Immaterielle Vermögenswerte, Forschungs- und Entwicklungskosten

Immaterielle Vermögenswerte, die nicht im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben werden, werden bei der erstmaligen Erfassung zu Anschaffungskosten angesetzt. Die immateriellen Vermögenswerte werden in den Folgeperioden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen angesetzt.

Immaterielle Vermögenswerte der Gruppe sind ausschließlich solche mit begrenzter Nutzungsdauer. Dabei geht es um Software mit einer Nutzungsdauer von einem bis fünf Jahren.

Immaterielle Vermögenswerte werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben und auf eine mögliche Wertminderung überprüft, sofern Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden bei immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende jeder Berichtsperiode überprüft. Die aufgrund von Änderungen der erwarteten Nutzungsdauer oder des erwarteten Verbrauchs des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens des Vermögenswerts erforderlichen Änderungen der Abschreibungsmethode oder der Abschreibungsdauer werden als Änderungen von Schätzungen behandelt.

Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung immaterieller Vermögenswerte werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam erfasst.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Forschungsausgaben werden bei ihrer Entstehung als Aufwand erfasst. Kosten, die im Rahmen von Entwicklungsprojekten (Design und Test neuer oder verbesserter Produkte) anfallen, werden als immaterielle Vermögenswerte erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass das Projekt unter Berücksichtigung der kommerziellen und technologischen Realisierbarkeit erfolgreich sein wird und die Kosten verlässlich bewertet werden können. Sonstige Entwicklungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Entwicklungskosten, die zuvor als Aufwand erfasst wurden, werden in einer späteren Periode nicht als Vermögenswert erfasst. Aktivierte Entwicklungskosten mit begrenzter Nutzungsdauer werden ab dem Beginn der kommerziellen Fertigung des Produkts linear über den Zeitraum des erwarteten Nutzens abgeschrieben.

2.10 Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und/​oder kumulierter Wertminderungsaufwendungen ausgewiesen, falls vorhanden. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten beinhalten die Kosten für den Ersatz eines Teils einer Sachanlage sowie die Fremdkapitalkosten für langfristige Bauprojekte, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind. Die Kosten für geringfügige Reparaturen und tägliche Wartung werden sofort erfolgswirksam erfasst.

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern der Vermögenswerte zugrunde:

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Gebäude 5 bis 30 Jahre

Transportmittel 1 bis 15 Jahre

Sonstige Maschinen 1 bis 15 Jahre

Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 bis 30 Jahre

Sonstige Sachanlagen 1 bis 15 Jahre

Die Nutzungsdauer der Sachanlagen wird mindestens am Ende eines jeden Berichtszeitraums überprüft. Sachanlagen werden entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des angesetzten Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, in der der Vermögenswert ausgebucht wird.

Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden der Vermögenswerte werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf prospektiv angepasst.

2.11 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Immobilien, die vom Konzern zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zur Kapitalwertsteigerung oder beidem gehalten werden und die nicht vom Konzern genutzt werden. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und etwaiger kumulierter Wertminderungsaufwendungen ausgewiesen. Die Abschreibung wird linear über die geschätzte Nutzungsdauer der Vermögenswerte wie folgt berechnet:

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Gebäude 30 Jahre

Wenn Anzeichen dafür vorliegen, dass als Finanzinvestition gehaltene Immobilien wertgemindert sein könnten, schätzt die Gruppe den erzielbaren Betrag als den höheren Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Der Buchwert einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie wird erfolgswirksam auf den erzielbaren Betrag des Jahres abgeschrieben. Ein in früheren Jahren erfasster Wertminderungsaufwand wird rückgängig gemacht, wenn sich die zur Bestimmung des erzielbaren Betrags des Vermögenswerts verwendeten Schätzungen nachträglich geändert haben.

Nachträgliche Ausgaben werden nur dann zum Buchwert des Vermögenswerts aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit den Ausgaben verbundener künftiger wirtschaftlicher Nutzen der Gruppe zufließen wird und die Kosten verlässlich bestimmt werden können. Alle anderen Reparatur- und Wartungskosten werden als Aufwand erfasst, wenn sie anfallen.

Erzielte Mieteinnahmen werden im Jahresergebnis unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

2.12 Fremdkapitalkosten

Allgemeine und spezifische Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines Vermögenswerts zugeordnet werden können, für den ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des entsprechenden Vermögenswerts aktiviert. Alle sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Fremdkapitalkosten sind Zinsen und sonstige Kosten, die einem Unternehmen im Zusammenhang mit der Aufnahme vom Fremdkapital entstehen.

Die Aktivierung beginnt, wenn

(a) dem Konzern Ausgaben für den Vermögenswert entstanden sind,

(b) dem Konzern Fremdkapitalkosten entstanden sind; und

(c) der Konzern Arbeiten begonnen hat, um den Vermögenswert in den erforderlichen Zustand für seinen beabsichtigten Gebrauch oder Verkauf zu bringen.

Fremdkapitalkosten werden so lange aktiviert, bis die Vermögenswerte im Wesentlichen für den Gebrauch oder Verkauf hergerichtet sind.

Der Konzern aktiviert Fremdkapitalkosten, die hätten vermieden werden können, wenn er keine Investitionen in qualifizierende Vermögenswerte getätigt hätte. Die aktivierten Fremdkapitalkosten werden zu den durchschnittlichen Finanzierungskosten des Konzerns berechnet (der gewichtete durchschnittliche Zinsaufwand wird auf die Ausgaben für die qualifizierenden Vermögenswerte angewendet), mit Ausnahme derjenigen, bei denen die Fremdmittel speziell für die Beschaffung eines qualifizierenden Vermögenswertes aufgenommen werden. Wenn Fremdmittel speziell aufgenommen wurden, werden die tatsächlich angefallenen Kosten abzüglich etwaiger Anlageerträge aus der vorübergehenden Zwischenanlage dieser Kredite aktiviert.

2.13 Wertminderung von nicht-finanziellen Vermögenswerten

Die Gruppe ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor oder ist eine jährliche Überprüfung eines Vermögenswerts auf Werthaltigkeit erforderlich, nimmt die Gruppe eine Schätzung des erzielbaren Betrags des jeweiligen Vermögenswerts vor. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Der erzielbare Betrag ist für jeden einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, es sei denn, ein Vermögenswert erzeugt keine Mittelzuflüsse, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswerts oder einer ZGE den jeweils erzielbaren Betrag, ist der Vermögenswert wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben.

Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten werden, falls vorhanden, kürzlich erfolgte Markttransaktionen berücksichtigt. Sind keine derartigen Transaktionen identifizierbar, wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich auf Bewertungsmultiplikatoren oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert.

Die Gruppe legt ihrer Wertminderungsbeurteilung detaillierte Budget- und Prognoserechnungen zugrunde, die für jede der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten der Gruppe, denen einzelne Vermögenswerte zugeordnet sind, separat erstellt werden. Solche Budget- und Prognoserechnungen erstrecken sich in der Regel über fünf Jahre. Für längere Zeiträume werden langfristige Wachstumsraten bestimmt und zur Prognose der künftigen Cashflows nach dem fünften Jahr angewandt. Solche Wachstumsraten können die durchschnittlichen Marktraten nicht übersteigen. Wertminderungsaufwendungen werden in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis erfasst.

Für Vermögenswerte, mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten, wird zu jedem Abschlussstichtag eine Überprüfung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Wenn solche Anhaltspunkte vorliegen, nimmt die Gruppe eine Schätzung des erzielbaren Betrags des Vermögenswerts oder der ZGE vor. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine Änderung der Annahmen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden.

Die Wertaufholung ist dahingehend begrenzt, dass der Buchwert eines Vermögenswerts weder seinen erzielbaren Betrag noch den Buchwert übersteigen darf, der sich nach Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen ergeben hätte, wenn in früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre. Eine solche Wertaufholung wird in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst.

2.14 Finanzinstrumente

2.14.1 Bewertung von Finanzinstrumenten - wesentliche Begriffe

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf einem aktiven Markt gehandelt werden, wird als Produkt aus dem notierten Preis für den einzelnen Vermögenswert oder die einzelne Verbindlichkeit und der Anzahl der vom Unternehmen gehaltenen Instrumente ermittelt. Dies gilt auch dann, wenn das normale tägliche Handelsvolumen eines Marktes nicht ausreicht, um die gehaltene Menge aufzunehmen, und die Erteilung von Aufträgen zum Verkauf der Position in einer einzigen Transaktion den notierten Preis beeinflussen könnte.

Zur Bewertung des beizulegenden Zeitwerts bestimmter Finanzinstrumente, für die keine externen Marktpreisinformationen verfügbar sind, werden Bewertungstechniken wie Discounted-Cashflow-Modelle oder Modelle, die auf kürzlichen Transaktionen zu marktüblichen Bedingungen oder der Berücksichtigung von Finanzdaten der Beteiligungsunternehmen basieren, herangezogen.

Transaktionskosten sind zusätzliche Kosten, die dem Erwerb, der Ausgabe oder der Veräußerung eines Finanzinstruments direkt zugeordnet werden können. Zusätzliche Kosten sind Kosten, die nicht entstanden wären, wenn die Transaktion nicht stattgefunden hätte. Die Transaktionskosten umfassen Gebühren und Provisionen, die an Vertreter (einschließlich der Mitarbeiter, die als Handelsvertreter fungieren), Berater, Makler und Händler gezahlt werden, Abgaben an Regulierungsbehörden und Wertpapierbörsen sowie Transfersteuern und -gebühren. Die Transaktionskosten beinhalten keine Agien oder Disagien, Finanzierungskosten oder interne Verwaltungs- oder Holdingkosten.

Fortgeführte Anschaffungskosten ("AC") sind der Betrag, mit dem das Finanzinstrument beim erstmaligen Ansatz abzüglich Tilgungen zuzüglich aufgelaufener Zinsen, und für finanzielle Vermögenswerte abzüglich der Wertberichtigung für erwartete Verluste ("ECL"), angesetzt wurde. Die Zinsabgrenzungen beinhalten die Amortisation von Transaktionskosten, die bei der erstmaligen Erfassung abgegrenzt werden, sowie von Auf- und Abschlägen auf den Fälligkeitsbetrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Abgegrenzte Zinserträge und abgegrenzte Zinsaufwendungen, einschließlich abgegrenzter Kupons und amortisierter Disagien oder Agien (einschließlich eventueller bei der Entstehung abgegrenzter Gebühren), werden nicht separat ausgewiesen und sind in den Buchwerten der entsprechenden Posten der Konzernbilanz enthalten.

Die Effektivzinsmethode ist eine Methode zur Zuordnung von Zinserträgen oder Zinsaufwendungen über die jeweilige Periode, um einen konstanten periodischen Zinssatz (Effektivzinssatz) auf den Buchwert zu erreichen. Dabei handelt es sich um den Kalkulationszinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Ein- und Auszahlungen (ausschließlich zukünftiger Verluste) über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments oder gegebenenfalls eine kürzere Periode exakt auf den Bruttobuchwert des Finanzinstruments abgezinst werden. Der Effektivzinssatz diskontiert die Cashflows variabel verzinslicher Instrumente auf den nächsten Zinsberechnungszeitpunkt, mit Ausnahme des Auf- oder Abschlags, der den Credit Spread über den im Instrument angegebenen variablen Zinssatz oder andere Variablen widerspiegelt, die nicht auf den Marktzins zurückgesetzt werden. Solche Auf- oder Abschläge werden über die gesamte erwartete Laufzeit des Instruments abgeschrieben. Die Barwertberechnung umfasst alle zwischen den Vertragsparteien gezahlten oder erhaltenen Gebühren, die integraler Bestandteil des Effektivzinssatzes sind. Bei finanziellen Vermögenswerten, die bereits bei Zugang eine Wertminderung aufweisen ("POCI"), wird der Effektivzinssatz um das Kreditrisiko bereinigt, d.h. er wird auf Grundlage, der bei erstmaligem Ansatz erwarteten Cashflows anstatt auf Grundlage vertraglicher Zahlungen berechnet.

2.14.2 Finanzinstrumenten - erstmaliger Ansatz

Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden ("FVTPL"), werden erstmalig zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Alle anderen Finanzinstrumente werden erstmalig zum um Transaktionskosten bereinigten beizulegenden Zeitwert angesetzt. Der beizulegende Zeitwert beim erstmaligen Ansatz wird am besten durch den Transaktionspreis dargestellt. Ein Gewinn oder Verlust wird beim erstmaligen Ansatz nur dann erfasst, wenn eine Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert und dem Transaktionspreis besteht, die durch andere beobachtbare laufende Markttransaktionen desselben Instruments oder durch eine Bewertungsmethode nachgewiesen werden kann, deren Variablen nur Daten von beobachtbaren Märkten umfassen. Nach dem erstmaligen Ansatz wird für zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte und Investitionen in erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Instrumente ("FVOCI") eine Wertberichtigung für erwartete Verluste gebildet, was zu einem sofortigen Buchverlust führt.

Alle Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die innerhalb eines durch Vorschriften oder Marktkonventionen festgelegten Zeitrahmens geliefert werden müssen ("marktübliche" Käufe und Verkäufe), werden zum Handelstag angesetzt, d.h. an dem Tag, an dem sich der Konzern zur Lieferung eines finanziellen Vermögenswertes verpflichtet. Alle anderen Käufe werden angesetzt, wenn die Gruppe Partei der vertraglichen Bestimmungen des Instruments wird.

Zur Bestimmung des Marktwerts von Darlehen von verbundenen Unternehmen und Darlehen an verbundene Unternehmen, die nicht an einem aktiven Markt gehandelt werden, verwendet der Konzern Discounted- Cashflow-Bewertungstechniken. Es können Differenzen zwischen dem beizulegenden Zeitwert beim erstmaligen Ansatz, der als Transaktionspreis gilt, und dem Betrag entstehen, der beim erstmaligen Ansatz unter Verwendung einer Bewertungsmethode mit Inputfaktoren der Stufe 3 ermittelt wird.

Verbleiben nach der Kalibrierung von Modellinputfaktoren Differenzen, werden diese Differenzen linear über die Laufzeit des Darlehens von verbundenen Unternehmen bzw. Darlehen an verbundene Unternehmen abgeschrieben.

Die Differenzen werden sofort erfolgswirksam erfasst, wenn die Bewertung nur Inputfaktoren der Stufe 1 oder Stufe 2 berücksichtigt.

2.15 Finanzielle Vermögenswerte

2.15.1 Finanzielle Vermögenswerte - Klassifizierung und Folgebewertung - Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell zeigt, wie der Konzern die Vermögenswerte verwaltet, um Cashflow zu generieren - ob die Zielsetzung des Konzerns ist: (i) die finanziellen Vermögenswerte zu halten, um so lediglich die vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen ("Halten zur Vereinnahmung vertraglicher Cashflows") oder (ii) die finanziellen Vermögenswerte zu halten, um so die vertraglichen Zahlungsströme und die Zahlungsströme aus dem Verkauf der Vermögenswerte zu vereinnahmen ("Halten zur Vereinnahmung vertraglicher Cashflows und zum Verkauf") oder, wenn weder (i) noch (ii) zutrifft, werden die finanziellen Vermögenswerte als Teil des "sonstigen" Geschäftsmodells klassifiziert und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet ("FVTPL").

Das Geschäftsmodell wird für eine Gruppe von Vermögenswerten (auf Portfolioebene) basierend auf allen relevanten Nachweisen über die Aktivitäten festgelegt, die der Konzern unternimmt, um die für das zum Zeitpunkt der Bewertung verfügbare Portfolio festgelegte Zielsetzung zu erreichen. Zu den Faktoren, die der Konzern bei der Bestimmung des Geschäftsmodells berücksichtigt, gehören der Zweck und die Zusammensetzung eines Portfolios, Erfahrungen darüber, wie die Vereinnahmung der Cashflows für die jeweiligen Vermögenswerte erfolgte, wie Risiken bewertet und gesteuert werden, wie die Performance der Vermögenswerte bewertet wird und wie Führungskräfte entlohnt werden.

2.15.2 Finanzielle Vermögenswerte - Klassifizierung und Folgebewertung - Zahlungsstrombedingungen

Wenn das Geschäftsmodell darin besteht, Vermögenswerte zur Vereinnahmung von vertraglichen Cashflows zu halten oder vertragliche Cashflows zu halten und zu verkaufen, beurteilt der Konzern, ob die Cashflows lediglich Zahlungen für Zins und Tilgung ("SPPI") darstellen. Bei dieser Beurteilung berücksichtigt der Konzern, ob die vertraglichen Cashflows dem Kerngedanken einer gewöhnlichen Kreditvereinbarung entsprechen, d.h. die Zinsen umfassen nur die Gegenleistung für Kreditrisiko, Zeitwert des Geldes, sonstige gewöhnliche Kreditrisiken und Gewinnmargen.

Wenn die Vertragsbedingungen ein Risiko oder eine Volatilität mit sich bringen, die nicht dem Kerngedanken einer gewöhnlichen Kreditvereinbarung entsprechen, wird der finanzielle Vermögenswert klassifiziert und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die SPPI-Beurteilung wird beim erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes durchgeführt und später nicht wiederholt.

2.15.3 Finanzielle Vermögenswerte - Umklassifizierung

Eine Umklassifizierung von Finanzinstrumenten erfolgt nur dann, wenn sich das Geschäftsmodell zur Steuerung des Portfolios insgesamt ändert. Die Umgliederung hat prospektive Wirkung und erfolgt ab Beginn der ersten Berichtsperiode, die auf die Änderung des Geschäftsmodells folgt. Der Konzern hat sein Geschäftsmodell in der Berichts- und Vergleichsperiode nicht geändert und keine Umklassifizierungen vorgenommen.

2.15.4 Finanzielle Vermögenswerte - Risikovorsorge für erwartete Verluste

Der Konzern bewertet vorausschauend die erwarteten Verluste für Schuldinstrumente, die zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten und erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sowie bei aktiven Vertragsposten für die Risiken aus Kreditzusagen und Finanzgarantien. Der Konzern bewertet die erwarteten Verluste und erfasst Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte und aktiver Vertragsposten zu jedem Bilanzstichtag. Die erwarteten Verluste stellen (i) einen unverzerrten und wahrscheinlichkeitsgewichteten Betrag dar, der durch Beurteilung einer Reihe möglicher Szenarien, sowie durch (ii) Berücksichtigung des Zeitwerts des Geldes ermittelt wurde und (iii) alle verfügbaren Informationen über vergangene Ereignisse und aktuelle Bedingungen sowie verfügbare Prognosen künftiger Verhältnisse angemessen berücksichtigt, die am Ende jeder Berichtsperiode ohne unverhältnismäßige Kosten und Bemühungen beschafft werden können.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente werden in der Konzernbilanz nach Abzug der erwarteten Verluste dargestellt.

Der Konzern wendet den vereinfachten Ansatz für die Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an. Für die sonstigen finanziellen Vermögenswerte wendet der Konzern ein dreistufiges Wertminderungsmodell an, das auf Änderungen der Kreditqualität seit dem erstmaligen Ansatz basiert. Ein Finanzinstrument, das beim erstmaligen Ansatz nicht wertgemindert ist, wird in Stufe 1 klassifiziert. Die erwarteten Verluste finanzieller Vermögenswerte der Stufe 1 werden mit einem Betrag erfasst, der dem Anteil des gesamten über die Restlaufzeit des Instruments erwarteten Verlust entspricht, der infolge aller möglichen Ausfallereignisse über die nächsten 12 Monate oder, sofern kürzer, über die Restlaufzeit des Finanzinstruments entspricht ("erwarteter 12-Monats-Verlust"). Stellt der Konzern eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos ("SICR") seit dem erstmaligen Ansatz fest, so wird der Vermögenswert auf Stufe 2 übertragen und seine erwarteten Verluste werden auf Basis der gesamten über die Restlaufzeit erwarteten Verluste bewertet, d.h. bis zur vertraglichen Fälligkeit, jedoch unter Berücksichtigung eventueller erwarteter Vorfälligkeiten ("Lifetime ECL"). Stellt der Konzern eine Wertminderung eines Vermögenswertes fest, so wird der Vermögenswert auf Stufe 3 übertragen und seine erwarteten Verluste werden als "Lifetime-ECL" bewertet. Die erwarteten Verluste von Vermögenswerten, die bereits bei Zugang eine Wertminderung aufweisen, werden stets als "Lifetime-ECL" bewertet.

2.15.5 Finanzielle Vermögenswerte - Abschreibung

Finanzielle Vermögenswerte werden ganz oder teilweise abgeschrieben, wenn der Konzern alle praktischen Bemühungen zur Wiederherstellung ausgeschöpft hat und zu dem Schluss gekommen ist, dass eine Wiederherstellung vernünftigerweise nicht erwartet werden kann. Die Abschreibung stellt ein Ausbuchungsereignis dar. Der Konzern kann finanzielle Vermögenswerte, deren Eintreibung noch betrieben wird, abschreiben, wenn er versucht, vertraglich fällige Beträge einzutreiben, eine erfolgreiche Eintreibung jedoch vernünftigerweise nicht erwartet werden kann.

2.15.6 Finanzielle Vermögenswerte - Ausbuchung

Der Konzern bucht finanzielle Vermögenswerte aus, wenn (a) die Vermögenswerte zurückgezahlt werden oder die Rechte auf die Cashflows aus den Vermögenswerten anderweitig auslaufen oder (b) der Konzern die Rechte an den Cashflows aus den finanziellen Vermögenswerten übertragen hat oder eine qualifizierende Weiterleitungsvereinbarung eingegangen ist, und gleichzeitig (i) auch im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum an den Vermögenswerten übertragen werden oder (ii) weder im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum übertragen noch behalten werden, aber die Verfügungsmacht aufgegeben wird.

Die Verfügungsmacht wird zurückbehalten, wenn die Gegenpartei nicht in der Lage ist, den Vermögenswert in seiner Gesamtheit an einen unabhängigen Dritten zu verkaufen, ohne dass zusätzliche Beschränkungen für den Verkauf auferlegt werden müssen.

2.15.7 Finanzielle Vermögenswerte - Änderungen

Es kann vorkommen, dass der Konzern die Vertragsbedingungen von finanziellen Vermögenswerten neu verhandelt oder anderweitig ändert. Der Konzern beurteilt, ob die Änderung der vertraglichen Cashflows wesentlich ist und berücksichtigt dabei unter anderem folgende Faktoren: neue Vertragsbedingungen, die das Risikoprofil des Vermögenswertes wesentlich beeinflussen, wesentliche Änderung des Zinssatzes, Änderung der Währung, neue Sicherheiten oder Kreditverbesserungen, die das mit dem Vermögenswert verbundene Kreditrisiko erheblich beeinflussen, oder eine wesentliche Verlängerung eines Kredits, wenn der Kreditnehmer nicht in finanziellen Schwierigkeiten steckt.

Weichen die geänderten Bedingungen wesentlich ab, erlöschen die Rechte auf die Cashflows aus dem ursprünglichen Vermögenswert und der Konzern bucht den ursprünglichen finanziellen Vermögenswert aus und erfasst einen neuen Vermögenswert zum beizulegenden Zeitwert. Der Zeitpunkt der Neuverhandlung gilt als der Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes für eine spätere Wertminderungsberechnung, einschließlich der Feststellung, ob sich das Ausfallrisiko signifikant erhöht hat. Der Konzern beurteilt auch, ob das neue Darlehen oder das neue Schuldinstrument das SPPI-Kriterium erfüllt. Eine etwaige Differenz zwischen dem Buchwert des ausgebuchten ursprünglichen Vermögenswerts und dem beizulegenden Zeitwert des neuen wesentlich modifizierten Vermögenswerts wird erfolgswirksam erfasst, es sei denn, der wirtschaftliche Gehalt der Differenz wird einer Kapitaltransaktion mit Eigentümern zugerechnet.

In dem Fall, in dem die Neuverhandlung auf finanzielle Schwierigkeiten der Gegenpartei und die Unfähigkeit, die ursprünglich vereinbarten Zahlungen zu leisten, zurückzuführen ist, vergleicht der Konzern die ursprünglichen und die geänderten erwarteten Cashflows, um zu beurteilen, ob sich die Risiken und Chancen aus dem Vermögenswert aufgrund der Vertragsänderung wesentlich unterscheiden. Ändern sich die Risiken und Chancen nicht, so unterscheidet sich der modifizierte Vermögenswert nicht wesentlich vom ursprünglichen Vermögenswert und die Änderung führt nicht zu einer Ausbuchung. Der Konzern berechnet den Bruttobuchwert neu, indem er die modifizierten vertraglichen Cashflows mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz (oder dem angepassten Effektivzinssatz für bereits bei Zugang wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte) diskontiert und einen Änderungsgewinn oder -verlust erfolgswirksam erfasst.

2.16 Finanzielle Verbindlichkeiten

2.16.1 Finanzielle Verbindlichkeiten - Bewertungskategorien

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als zu fortgeführten Anschaffungskosten folgebewertet klassifiziert, mit Ausnahme von (i) erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten: Diese Klassifizierung wird angewendet auf Derivate, zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (z.B. Short-Positionen in Wertpapieren), bedingte Gegenleistungen, die von einem Erwerber bei einem Unternehmenszusammenschluss erfasst werden, und andere sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, die beim erstmaligen Ansatz als solche klassifiziert werden, sowie (ii) Finanzgarantieverträge und Darlehensverpflichtungen.

2.16.2 Finanzielle Verbindlichkeiten - Ausbuchung

Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn sie getilgt wurden (d.h. wenn die im Vertrag festgelegte Verpflichtung entweder beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist).

Werden Schuldinstrumente zwischen dem Konzern und seinen bestehenden Kreditgebern gegen solche mit substanziell verschiedenen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden die Vertragsbedingungen bestehender finanzieller Verbindlichkeiten substanziell geändert, wird ein solcher Austausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit behandelt. Die Vertragsbedingungen sind substanziell verschieden, wenn der diskontierte Barwert der Cashflows unter den neuen Bedingungen, einschließlich der gezahlten Gebühren abzüglich der erhaltenen und mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz diskontierten Gebühren, um mindestens 10 % vom diskontierten Barwert der verbleibenden Cashflows der ursprünglichen finanziellen Verbindlichkeit abweicht. Darüber hinaus werden weitere qualitative Faktoren wie die Währung, auf die das Instrument lautet, Änderungen in der Art des Zinssatzes, neue Umwandlungsmerkmale und Änderungen der Kreditbedingungen berücksichtigt. Wird ein Austausch von Schuldinstrumenten oder eine Änderung der Vertragsbedingungen als Tilgung behandelt, werden alle anfallenden Kosten oder Gebühren als Teil des Gewinns oder Verlusts aus der Tilgung erfasst. Wird ein Austausch von Schuldinstrumenten oder eine Änderung der Vertragsbedingungen nicht als Tilgung behandelt, so wird der Buchwert der Verbindlichkeit um die anfallenden Kosten oder Gebühren angepasst und letztere werden über die Restlaufzeit der modifizierten Verbindlichkeit abgeschrieben.

Änderungen von Verbindlichkeiten, die nicht zur Tilgung führen, werden als Schätzungsänderung nach einer kumulierten Aufholmethode bilanziert, wobei ein Gewinn oder Verlust erfolgswirksam erfasst wird, es sei denn, der wirtschaftliche Gehalt der Differenz zwischen den Buchwerten ist auf eine Kapitaltransaktion mit Eigentümern zurückzuführen.

2.17 Saldierung von Finanzinstrumenten

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert (d.h., es wird nur der Nettobetrag in der Bilanz ausgewiesen), wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen. Ein solches Saldierungsrecht darf (a) nicht von einem zukünftigen Ereignis abhängig gemacht werden und muss (b) unter allen folgenden Umständen rechtskräftig sein: (i) im normalen Geschäftsbetrieb, (ii) im Falle eines Verzuges und (iii) im Falle einer Insolvenz oder eines Konkurses.

2.18 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, Sichteinlagen bei Banken und andere kurzfristige, hochliquide Anlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von drei Monaten oder weniger. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, da (i) sie zur Vereinnahmung vertraglicher Cashflows gehalten werden und diese Cashflows lediglich Zahlungen für Zins und Tilgung ("SPPI") darstellen und (ii) sie nicht für die erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert bestimmt sind. Einzig durch Gesetze bestimmte Merkmale, wie z.B. die Kautionsgesetzgebung in bestimmten Ländern, haben keine Auswirkungen auf den SPPI-Test, es sei denn, sie sind vertraglich so geregelt, dass das Merkmal auch bei einer späteren Änderung der Gesetzgebung Anwendung finden würde.

2.19 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet und in der Folge unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

2.20 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden abgegrenzt, wenn die Gegenpartei ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, und werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet und in der Folge unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Bei Kaufverträgen mit einigen Lieferanten hat die Gruppe das Recht auf eine Verlängerung der Zahlungsfrist für einen Teil der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die entsprechenden Verbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz sowie bei Zahlungsfristverlängerung als Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen klassifiziert. Diese Verbindlichkeiten werden bei Verlängerung verzinslich, wobei der durch die Verlängerung entstehende Zinsaufwand in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung als Teil der Finanzaufwendungen klassifiziert und in der Konzern-Cashflow-Rechnung im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen wird.

2.21 Darlehen

Darlehen werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, abzüglich Transaktionskosten, bewertet und in der Folge unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

2.22 Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet.

Kosten, die anfallen, um Vorräte an ihren derzeitigen Ort zu bringen und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen, werden wie folgt bilanziert:

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Landmaschinen, Forstmaschinen, Gebrauchtmaschinen und Precision-Farming-Geräte sowie Bau- und Straßenbaumaschinen: Anschaffungskosten auf Einzelkostenbasis

Ersatzteile, Reifen, Schmierstoffe und sonstige Vorräte: Anschaffungskosten auf gewichteter Durchschnittsbasis.

Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten Veräußerungskosten.

2.23 Rückstellungen

Die Verpflichtung des Konzerns zur Reparatur oder zum Ersatz fehlerhafter Waren im Rahmen der üblichen Garantiebedingungen wird als Rückstellung ausgewiesen. Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn die Gruppe eine gegenwärtige (gesetzliche oder faktische) Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Sofern die Gruppe für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie z.B. bei einem Versicherungsvertrag betreffend Gewährleistungsverpflichtungen), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand aus der Bildung einer Rückstellung wird in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung und im sonstigen Gesamtergebnis von der Erstattung getrennt ausgewiesen.

Gewährleistungsrückstellungen

Rückstellungen für Kosten in Verbindung mit Gewährleistungen werden zum Zeitpunkt des Verkaufs der zugrunde liegenden Produkte gebildet. Die erstmalige Erfassung erfolgt auf Grundlage von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit. Die ursprüngliche Schätzung der Kosten in Verbindung mit Gewährleistungen wird jährlich überprüft.

2.24 Erfassung von Transaktionen zwischen nahestehenden Unternehmen

Die Gruppe erfasst Transaktionen zwischen nahestehenden Unternehmen (exkl. Unternehmenszusammenschlüsse) wie folgt:

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Muss die erstmalige Erfassung gemäß IFRS zum beizulegenden Zeitwert erfolgen, bewertet die Gruppe solche Transaktionen unabhängig von der tatsächlichen Gegenleistung zum beizulegenden Zeitwert.

In allen anderen Fällen erfasst die Gruppe die Geschäftsvorfälle in Höhe der vertraglich vereinbarten Gegenleistung.

3. NEUE UND GEÄNDERTE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN

Die folgenden geänderten Standards hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern:

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Einnahmen vor der beabsichtigten Verwendung, Belastende Verträge - Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen, Verweis auf das Rahmenkonzept - Änderungen im engen Anwendungsbereich an IAS 16, IAS 37 und IFRS 3 und Jährliche Verbesserungen an den IFRS 2018-2020 - Änderungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41 (veröffentlicht am 14. Mai 2020 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen)

Mietkonzessionen als Ergebnis der Coronavirus-Pandemie - Änderungen an IFRS 16 (veröffentlicht am 31. März 2021 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. April 2021 beginnen)

4. VERÖFFENTLICHTE, JEDOCH NOCH NICHT VERPFLICHTEND ANZUWENDENDE STANDARDS

Es wurden neue Standards und Interpretationen veröffentlicht, die für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 oder später beginnen, verpflichtend anzuwenden sind und die der Konzern nicht vorzeitig angewendet hat. Diese Änderungen werden bei Anwendung voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern haben:

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Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und seinem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture - Änderungen an IFRS 10 und IAS 28 (veröffentlicht am 11. September 2014 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach einem vom IASB festzulegenden Datum beginnen)

IFRS 17 "Versicherungsverträge" (veröffentlicht am 18. Mai 2017 und in Kraft getreten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen, wobei der Zeitpunkt des Inkrafttretens später durch die Änderungen an IFRS 17, wie unten beschrieben, auf den 1. Januar 2023 geändert wurde)

Änderungen an IFRS 17 und eine Änderung an IFRS 4 (veröffentlicht am 25. Juni 2020 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen)

Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig -Änderungen an IAS 1 (veröffentlicht am 23. Januar 2020 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, wobei der Zeitpunkt des Inkrafttretens später durch die Änderungen an IAS 1, wie unten beschrieben, auf den 1. Januar 2024 geändert wurde)

Langfristige Verbindlichkeiten mit Covenants Änderungen an IAS 1 (veröffentlicht am 31. Oktober 2022 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen)

Änderungen an IAS 8: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen (veröffentlicht am 12. Februar 2021 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen)

Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen - Änderungen an IAS 12 (veröffentlicht am 7. Mai 2021 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen)

Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig, Verschiebung des Inkrafttretens - Änderungen an IAS 1 (veröffentlicht am 15. Juli 2020 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, wobei der Zeitpunkt des Inkrafttretens später durch die Änderungen an IAS 1 auf den 1. Januar 2024 geändert wurde, wie unten beschrieben)

Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2: Offenlegung von Rechnungslegungsgrundsätzen (veröffentlicht am 12. Februar 2021 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen)

Übergang-Option für Versicherer, die IFRS 17 anwenden - Änderungen an IFRS 17 (veröffentlicht am 9. Dezember 2021 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen)

Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-leaseback-Transaktion Änderungen an IFRS 16 - Änderungen an IFRS 16 (veröffentlicht am 22. September 2022 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen)

Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen - Änderungen an IAS 7 und IFRS 7 (veröffentlicht am 25. Mai 2023 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen)

Mangel an Austauschbarkeit - Änderungen an IAS 21 Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse (veröffentlicht am 15. August 2023 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2025 beginnen)

Änderungen des IFRS - Rechnungslegungsstandards für KMU (veröffentlicht am 29. September 2023 und anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen)

5. WESENTLICHE ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN, SCHÄTZUNGEN UND ANNAHMEN

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe, der zum Ende der Berichtsperiode ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie die Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit könnten jedoch Ergebnisse entstehen, die in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen.

Ermessensentscheidungen

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden der Gruppe hat das Management folgende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen:

Wertminderungsindikatoren von Sachanlagen

Bei Sachanlagen wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt, wenn Sachverhalte auf eine eventuelle Wertminderung hindeuten. Zu den Faktoren, die die Gruppe für bedeutsam hält und die zu einer Werthaltigkeitsprüfung führen können, gehören ein signifikanter Rückgang der Marktwerte, ein signifikant schlechteres Geschäftsergebnis im Vergleich zu den vergangenen oder prognostizierten operativen Ergebnissen, wesentliche Änderungen in der Art der Nutzung der erworbenen Vermögenswerte oder in der Strategie bezüglich des Gesamtgeschäfts der Gesellschaft, einschließlich von Vermögenswerte, die abgeschafft oder ersetzt werden, sowie Vermögenswerte, die beschädigt oder außer Betrieb genommen werden, stark negative Branchen- oder Wirtschaftstrends und andere Faktoren. Ist eine Überprüfung eines Vermögenswerts auf Werthaltigkeit erforderlich, nimmt die Gruppe eine Schätzung des erzielbaren Betrags vor. Zum 30. September 2023 sah das Management der Gruppe (wie im Vorjahr) keine Anzeichen für eine Wertminderung der Sachanlagen der Gruppe.

Indikatoren für Wertminderungen von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden auf Wertminderung geprüft, wenn Umstände darauf hindeuten, dass eine potenzielle Wertminderung vorliegen könnte. Zu den Faktoren, die der Konzern für wichtig erachtet, die eine Überprüfung auf Wertminderung auslösen könnten, gehören die folgenden: erheblicher Rückgang der Marktwerte; ein wesentlich verschlechtertes Geschäftsergebnis im Vergleich zu früheren oder prognostizierten Betriebsergebnissen; wesentliche Änderungen in der Nutzung der Vermögenswerte oder der Strategie für das Gesamtgeschäft.

Im Geschäftsjahr 2021/​2022 wurden Sachanlagen in Höhe von TEUR 1.904 aufgrund einer Änderung des Geschäftsmodells für diese Sachanlagen, was ein Indikator für eine Wertminderung ist, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umklassifiziert. Die Bewertung wurde von einer unabhängigen Bewertungsfirma, ООО "Otsenka & Konsalting", durchgeführt, die über eine anerkannte und relevante Berufsqualifikation verfügt und über aktuelle Erfahrung in der Bewertung von Vermögenswerten ähnlicher Lage und Kategorie verfügt. Infolgedessen wurde eine Wertminderung in Höhe von TEUR 1.468 erfasst. Wenn die bei der Bewertung verwendeten Anschaffungskosten vergleichbarer Vermögenswerte um 10 % niedriger gewesen wären als die Schätzungen des Managements, müsste der Konzern eine zusätzliche Wertminderung in Höhe von TEUR 47 erfassen. Zum 30. September 2023 kam die Geschäftsleitung zu dem Schluss, dass es keine Anzeichen für eine Wertminderung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien gibt.

Schätzungen und Annahmen

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Abschlussstichtag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert. Die Annahmen und Schätzungen der Gruppe basieren auf Parametern, die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorlagen. Diese Zustände und die Annahmen über die künftigen Entwicklungen können jedoch aufgrund von Marktbewegungen und Marktverhältnissen, die außerhalb des Einflussbereichs der Gruppe liegen, eine Änderung erfahren. Solche Änderungen werden in den Annahmen berücksichtigt, wenn sie eintreten.

Abschreibung von Vorräten auf den Nettoveräußerungswert

Die Wertberichtigung für überalterte Vorräte und solche mit geringer Umschlagshäufigkeit (mit Ausnahme von Landmaschinen, in Zahlung genommenen Maschinen und intelligenten Landwirtschaftslösungen) wird auf Basis ihres Alters wie folgt berechnet:

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weniger als 1 Jahr - 0 % des Buchwerts

1 bis 2 Jahre - 20 % des Buchwerts

2 bis 3 Jahre - 50 % des Buchwerts

mehr als 3 Jahre - 100 % des Buchwerts

Eine Bewertung des Nettoveräußerungswerts für landwirtschaftliche Maschinen, in Zahlung genommene Maschinen und intelligente Landwirtschaftslösungen basiert auf der Analyse der erwarteten Verkaufspreise.

Veränderungen von Wertberichtigungen der Vorräte werden im Posten "Materialaufwand" in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst. Für weitere Details wird auf Anhangsangabe 17 verwiesen.

Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ausgereichten Darlehen

Die Gruppe ermittelt Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ausgereichte Darlehen am Ende der Berichtsperiode. Die Gruppe stellt zuerst fest, ob ein objektiver Hinweis auf Wertminderung bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die für sich gesehen bedeutsam sind, oder für die gesamten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die für sich gesehen nicht bedeutsam sind, besteht. Des Weiteren beurteilt sie, ob bei individuell ausgereichten Darlehen ein objektiver Hinweis auf Wertminderungen besteht. Die Gruppe erfasst einen Wertminderungsaufwand für eine einzelne Forderung aus Lieferungen und Leistungen und ausgereichte Darlehen oder für eine Gruppe von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, wenn sich die Verlusterwartung seit erstmaligem Ansatz der Forderungen oder Darlehen nicht geändert hat und zuverlässig eingeschätzt werden kann. Die Einschätzung basiert auf Erfahrungen der Vergangenheit, wonach Verluste nach dem erstmaligen Ansatz, aber vor dem Ende der Berichtsperiode eingetreten sind. In einigen Fällen kann es passieren, dass es nicht möglich ist, ein einzelnes, singuläres Ereignis als Grund für die Wertminderung zu identifizieren. Vielmehr könnte ein Zusammentreffen mehrerer Ereignisse die Wertminderung verursacht haben. Verluste aus künftig erwarteten Ereignissen dürfen allerdings ungeachtet ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit nicht erfasst werden. Weitere Details sind in den Anhangsangaben 16 und 18 zu finden.

Steuern

Eine Reihe von Bestimmungen des russischen Steuer-, Währungs- und Zollrechts ist ungenau formuliert und unterliegt wechselnder Auslegung (die auch rückwirkend angewendet werden könnte), selektiver und nicht einheitlicher Anwendung, häufigen und oft nicht vorhersehbaren Änderungen. Demnach kann die Auslegung solcher Gesetzgebungen hinsichtlich der Transaktionen und Aktivitäten der Gruppe von den zuständigen regionalen oder föderalen Behörden jederzeit angefochten werden. Jüngere Ereignisse in Russland haben gezeigt, dass in der Praxis Steuerbehörden eine stärkere Position in Bezug auf die Auslegung und Anwendung von verschiedenen Normen und Vorschriften, Durchführung von Steuerprüfungen und Auferlegung zusätzlicher steuerlicher Anforderungen einnehmen können. Eine mögliche Folge könnte sein, dass Transaktionen und Aktivitäten der Gruppe, die in der Vergangenheit nicht angefochten wurden, künftig nicht akzeptiert werden. Dadurch könnten erhebliche zusätzliche Steuern, Strafen und Zinsen von den jeweiligen Behörden gefordert werden.

Steuerprüfungen durch russische Steuerbehörden können sich auf die letzten drei Geschäftsjahre vor dem Jahr, in dem die Entscheidung bezüglich der Durchführung von Steuerprüfungen getroffen wurde, erstrecken. Unter bestimmten Umständen können auch weiter zurückliegende Zeiträume geprüft werden.

Die russische Verrechnungspreisgesetzgebung ist im Allgemeinen mit den von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) entwickelten internationalen Verrechnungspreisgrundsätzen abgestimmt, weist jedoch Besonderheiten auf. Diese Rechtsvorschriften sehen die Möglichkeit zusätzlicher Steuerbescheide für kontrollierte Transaktionen (Transaktionen zwischen verbundenen Unternehmen und bestimmte Transaktionen zwischen unabhängigen Unternehmen) vor, wenn diese Transaktionen nicht zu marktüblichen Bedingungen erfolgen, und dies führt zu einer Verringerung des an den russischen Haushalt zu zahlenden Steuerbetrags oder einer Erhöhung des gemäß Kapitel 25 des russischen Steuergesetzbuchs ermittelten Verlustbetrags, sofern das Verständigungsverfahren gemäß dem mit der Russischen Föderation abgeschlossenen internationalen Steuerabkommen nichts anderes vorsieht. Das Management hat interne Kontrollen implementiert, um die Einhaltung dieser Verrechnungspreisgesetzgebung sicherzustellen.

Steuerverbindlichkeiten aus kontrollierten Transaktionen werden auf der Grundlage ihrer tatsächlichen Transaktionspreise ermittelt. Mit der Weiterentwicklung der Auslegung der Verrechnungspreisregeln ist es möglich, dass solche Verrechnungspreise in Frage gestellt werden. Die Auswirkungen einer solchen Herausforderung können nicht verlässlich abgeschätzt werden, können aber für die Finanzlage und/​oder die gesamte Geschäftstätigkeit der Gruppe von Bedeutung sein.

Ab 2015 wurden spezifischere und detailliertere Regeln eingeführt, die festlegen, wann ausländische Unternehmen als von Russland aus gesteuert angesehen werden können und somit als russische Steuerinländer gelten können. Der russische Steuerwohnsitz bedeutet, dass das weltweite Einkommen dieser juristischen Person in Russland besteuert wird.

Die Steuerverbindlichkeiten des Konzerns wurden unter der Annahme ermittelt, dass die ausländische Gesellschaft Ekotechnika AG nicht der Besteuerung in Russland unterliegt, da sie in Anwendung der neuen steuerlichen Wohnsitzregelung ihren Steuerwohnsitz nicht in Russland hat. Die russischen Steuerbehörden könnten diese Auslegung der einschlägigen Rechtsvorschriften in Bezug auf die ausländische Gesellschaft der Gruppe jedoch anfechten. Die Auswirkungen einer solchen Anfechtung sind derzeit nicht verlässlich einschätzbar, könnten jedoch für die Finanzlage bzw. die gesamte Geschäftstätigkeit der Gruppe wesentlich sein.

Die vom Management am Ende des Geschäftsjahres identifizierten Steuerpositionen, die einer unterschiedlichen Interpretation der Gesetze unterliegen könnten, belaufen sich zum 30. September 2023 auf TEUR 6.616 in Bezug auf Körperschaftsteuer (2022: TEUR 10.007) bzw. TEUR 7.442 in Bezug auf Umsatzsteuer (2022: TEUR 12.207). Dies sind mögliche Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse bestätigt wird, die jedoch außerhalb des Einflussbereichs der Gruppe liegen; diese Verpflichtungen werden nicht als Verbindlichkeiten der Gruppe erfasst.

Gewährleistungsrückstellungen

Gemäß den Handelsverträgen mit Landtechnikherstellern bietet die Gruppe ihren Kunden Garantien, die in der Regel auf ein Jahr, zwei Jahre begrenzt sind. Nach den Handelsverträgen müssen Qualitätsmängel, die unter die Gewährleistung fallen, ohne Zuzahlung der Kunden durch die Gruppe beseitigt werden. Einige Landtechnikhersteller müssen Kosten der Gruppe, die aufgrund der Mängelbeseitigung innerhalb der Garantiefrist entstanden sind, in der bei Vertragsabschluss festgelegten Höhe und zu den bei Vertragsabschluss festgelegten Raten erstatten. Basierend darauf ist die Gruppe in erster Linie Schuldner hinsichtlich einer Gewährleistung und bildet eine Gewährleistungsrückstellung für verkaufte Landmaschinen, deren Garantie noch nicht abgelaufen ist. Darüber hinaus erfasst die Gruppe die Erstattung der Landtechnikhersteller als separaten Vermögenswert, wenn der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Die Gewährleistungsrückstellung basiert auf historischen Erfahrungswerten, einschließlich der Saisonalität der Umsätze und der Gewährleistungs- und Garantiekosten in den letzten Jahren. Die Kostenerstattungsansprüche basieren auf den Pflichten des Herstellers entsprechend der Vereinbarung und historischen Erfahrungen hinsichtlich der Annahme oder der Ablehnung einer Erstattung.

Die Gruppe hat entschieden, die Kosten und die damit zusammenhängenden Erstattungen auf Bruttobasis zu präsentieren. Als Ergebnis werden die mit den Gewährleistungen zusammenhängenden Kosten, die in erster Linie durch Ersatzteile und Personalaufwand entstehen, in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. im Personalaufwand dargestellt. Garantieerstattungen sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen (Anhangsangabe 10) enthalten.

Zum 30. September 2023 beliefen sich die Gewährleistungsrückstellungen auf TEUR 224 (2022: TEUR 1.503). Zum 30. September 2023 beliefen sich die in den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten enthaltenen Erstattungsansprüche in Bezug auf Gewährleistungskosten auf TEUR 89 (2022: Die Erstattungsansprüche in Bezug auf Gewährleistungskosten wurden nicht berücksichtigt, da mit ihrer Rückzahlung nicht zuverlässig gerechnet werden konnte).

6. UNTERNEHMENSFORTFÜHRUNG

Der vorliegende Konzernabschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt, wonach der Konzern im gewöhnlichen Geschäftsverlauf seine Vermögenswerte realisiert und seine Verbindlichkeiten und Verpflichtungen erfüllt. Im Geschäftsjahr zum 30. September 2023 wies der Konzern einen Jahresüberschuss von TEUR 9.218 (2022: TEUR 26.355) und einen Nettomittelabfluss aus der betrieblichen Tätigkeit von TEUR 41.520 (2022: Nettomittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit von TEUR 5.243) aus. Zum 30. September 2023 belief sich das Eigenkapital der Gruppe auf TEUR 68.504 (30. September 2022: TEUR 104.192) und die kurzfristigen Vermögenswerte überstiegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten um TEUR 45.900 (30. September 2022: TEUR 61.824).

Verlängerung von Kreditlinien: Zum 30. September 2023 verfügte die Gruppe über kurzfristige Bankdarlehen in Höhe von TEUR 61.657 (30. September 2022: TEUR 53.347). Da der Konzern möglicherweise keine ausreichenden liquiden Mittel aus seiner Geschäftstätigkeit generiert, um diese kurzfristigen Bankdarlehen zurückzuzahlen, besteht eine große Unsicherheit über die Fortführungsfähigkeit des Konzerns. Auf der Grundlage, der aktuellen Planung des Konzerns und unter Berücksichtigung der damit verbundenen Unsicherheit sowie der unten beschriebenen Ereignisse ist das Management zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernjahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2022/​2023 zuversichtlich, dass der Konzern in der Lage sein wird, sich ausreichende finanzielle Mittel zu sichern, um seine Geschäftstätigkeit auf absehbare Zeit fortzusetzen. Dazu gehört auch die Refinanzierung von im Jahr 2024 zur Rückzahlung anstehenden Bankkrediten, soweit diese den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit übersteigen. Hintergrund der fortlaufenden Refinanzierung ist, dass die Konzerngesellschaften kurzfristige Kredite von russischen Banken in Anspruch nehmen. Der überwiegende Teil dieser Kreditfazilitäten wird regelmäßig erneuert. Das Management erwartet, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Zum 30. September 2023 verfügt die Gruppe über ungenutzte Kreditlinien in Höhe von TEUR 19.742 (30. September 2022: TEUR 16.823). Sollte die Gruppe entgegen den Erwartungen des Managements nicht mehr in der Lage sein, ausreichende Liquidität aus dem operativen Geschäft oder aus externen Finanzierungen zu generieren, oder sollten externe Finanzierungen nur zu deutlich verschlechterten Konditionen zu erhalten sein, könnte dies die Insolvenz der Gesellschaft zur Folge haben.

Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass eine Verletzung der Covenants (Anmerkung 24) nicht zu einer vorzeitigen Rückzahlung der entsprechenden Darlehen führen wird. Die Geschäftsleitung führt Verhandlungen mit den Banken und ist der Ansicht, dass eine Verlängerung der Darlehen der Gruppe bei Fälligkeit unter den derzeitigen Marktbedingungen möglich ist.

Nach dem 30. September 2023 und bis zum Tag der Freigabe des vorliegenden Konzernabschlusses hat die Gruppe ihre Kreditverpflichtungen termingerecht erfüllt, Kredite zurückgezahlt, die in Höhe von TEUR 61.993 fällig geworden waren und Kredite aufgenommen und bestehende Kredite in Höhe von TEUR 68.755 erneuert (Nach dem 30. September 2022 bis zur Freigabe des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr zum 30. September 2022: Die Gruppe hat ihre Kreditverpflichtungen termingerecht erfüllt, fällige Kredite im Volumen von TEUR 31.091 zurückgezahlt und neue Kredite aufgenommen sowie bestehende Kredite in Höhe von TEUR 63.029 erneuert). Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten beliefen sich zum Tag der Freigabe auf rund TEUR 67.982 (zum Tag der Freigabe des Konzernabschlusses zum 30. September 2022: TEUR 85.196).

Vor dem Geschäftsjahr 2021/​2022 bestand das Produktportfolio der Ekotechnika-Gruppe aus Top-Landmaschinenmarken, die hauptsächlich aus Westeuropa, den USA und Kanada stammen. Diese Länder haben aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts Sanktionen gegen Russland verhängt, die unter anderem die Einfuhr von sogenannten Dual-Use-Ersatzteilen sowie den internationalen Zahlungsverkehr erheblich einschränken. Obwohl die Landtechnik nicht auf der Sanktionsliste stand, schätzten viele westliche Unternehmen die Risiken für die Infrastruktur als hoch ein und entschieden sich, den russischen Markt zu verlassen. Wichtige Lieferanten der Gruppe kündigten die Händlerverträge. Darüber hinaus sahen sich die Tochtergesellschaften der Ekotechnika AG mit erheblichen Risiken eines Embargos für bestimmte Arten von Ersatzteilen unabhängig von ihrer Marke und mit Strafen bei Verstößen dagegen konfrontiert. Die Geschäftsleitung verfolgt die Änderungen der Sanktionslisten und -anforderungen aufmerksam und ist vorbereit, die Geschäftstätigkeit der Unternehmensgruppe anzupassen. Nachdem sich die führenden europäischen und amerikanischen Hersteller vom russischen Markt zurückgezogen haben, hat die Gruppe begonnen, neue Möglichkeiten in China, der Türkei und anderen Ländern zu erkunden, in denen die Weltmarken der Landwirtschaft ihre Produktion untergebracht haben. Die Gruppe hat auch ihr Produktportfolio erweitert und bietet nun neben russischen Landmaschinen auch Straßenbau- und Kommunaltechnik an.

7. TOCHTERUNTERNEHMEN

Der vorliegende Konzernabschluss enthält die Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und betrieblichen Ergebnisse des Mutterunternehmens und ihrer nachfolgend dargestellten Tochterunternehmen, deren tatsächliche Beteiligungsanteile am gezeichneten Kapital und Stimmrechte wie folgt sind:

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Bezeichnung Sitz Art des Unternehmens Stand am
30.09.2023
Stand am
30.09.2022
ООО EkoNivaTechnika-Holding Moskau, Russland Holding 99,99 % 99,99 %
ООО EkoNiva-Chernozemie Woronesch, Russland Landwirtschaftsmaschinen 99,99 % 99,99 %
ООО EkoNivaSibir Nowosibirsk, Russland Landwirtschaftsmaschinen 99,99 % 99,99 %
ООО EkoNiva-Technika Moskau, Russland Landwirtschaftsmaschinen 99,99 % 99,99 %
OOO EkoNiva-Kaliningrad Kaliningrad, Russland Landwirtschaftsmaschinen 99,99 % 99,99 %

Die oben genannten Beteiligungen stellen die tatsächlichen Anteile des Mutterunternehmens am jeweiligen Tochterunternehmen dar. Die Beteiligung an der ООО EkoNivaTechnika-Holding stellt eine direkte Beteiligung dar; bei allen anderen Beteiligungen handelt es sich um indirekte Beteiligungen.

8. UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

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01.10.2022-
30.09.2023
01.10.2021-
30.09.2022
TEUR TEUR
Verkauf von landwirtschaftlichen Ersatzteilen, Reifen und Schmiermitteln 85.665 89.594
Verkauf von Landwirtschaftsmaschinen und Geräten 46.761 129.654
Handel mit Gebrauchtmaschinen 29.875 7.341
Erlöse aus der Erbringung von Serviceleistungen 8.571 7.816
Verkauf von Precision-Farming-Geräten 2.388 1.949
Verkauf von Bau- und Straßenbaumaschinen 1.646 623
Sonstige Erlöse 245 531
175.151 237.508

9. MATERIALAUFWAND

Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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01.10.2022-
30.09.2023
01.10.2021-
30.09.2022
TEUR TEUR
Kosten für landwirtschaftlichen Ersatzteilen, Reifen und Schmiermitteln 54.769 54.207
Kosten für Landwirtschaftsmaschinen und Geräten 36.645 105.871
Kosten aus dem Gebrauchtmaschinenhandel 24.111 6.492
Kosten für Bau- und Straßenbaumaschinen 1.540 585
Kosten für Precision-Farming-Geräten 1.509 1.270
Kosten für sonstige Waren 229 480
118.803 168.905

10. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

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01.10.2022-
30.09.2023
01.10.2021-
30.09.2022
TEUR TEUR
Veränderung der Kostenerstattungsansprüche 318 (296)
Mieterträge 230 -
Gewinn aus Währungsumrechnung - 4.046
Gewinn aus der Veräußerung von Sachanlagen 130 213
Erträge aus dem Weiterverkauf sonstiger Waren 90 2.843
Erstattung von Marketingkosten 60 187
Sonstige Erträge 435 536
1.263 7.529

11. PERSONALAUFWAND

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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01.10.2022-
30.09.2023
01.10.2021-
30.09.2022
TEUR TEUR
Löhne und Gehälter 8.770 8.435
Boni 7.076 8.314
Sozialabgaben 3.358 3.805
19.204 20.554

Zu den Prämien gehören monatliche und vierteljährliche Prämien sowie eine jährliche Rückstellung für Prämien. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl der Gruppe lag im Geschäftsjahr zum 30. September 2023 bei 807 Mitarbeitern (2022: 764). Davon waren 186 Mitarbeiter (2022: 176) in der Verwaltung, 329 (2022: 323) im Kundenservice und 292 Mitarbeiter (2022: 265) im Vertrieb beschäftigt.

12. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

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01.10.2022-
30.09.2023
01.10.2021-
30.09.2022
TEUR TEUR
Aufwendungen für Transportmittel 2.497 2.377
Aufwendungen für Währungsumrechnung 2.177 -
Reise- und Repräsentationskosten 2.109 1.801
Aufwendungen für Werkstätten 1.259 1.081
Aufwendungen für die Instandhaltung des Betriebsgeländes 1.204 1.064
Transportkosten 1.115 1.851
Prüfungs-, Beratungs- und Rechtskosten 966 1.036
Aufwendungen für Marketing und Werbung 824 629
Bürokosten 613 848
Sonstige Steuern 540 541
Sonstiger Personalaufwand 425 344
Bankgebühren 337 259
Personenversicherung 326 407
Kommunikationskosten 164 154
Aufwendungen für Weiterverkauf sonstiger Waren 39 2.422
Wertminderung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien - 1.468
Veränderung der Gewährleistungsrückstellung (53) (548)
Sonstigen Aufwendungen 789 153
15.331 15.887

13. FINANZERTRÄGE /​ FINANZAUFWENDUNGEN

Die Finanzerträge setzen sich wie folgt zusammen:

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01.10.2022-
30.09.2023
01.10.2021-
30.09.2022
TEUR TEUR
Zinserträge 1.770 2.143
1.770 2.143

Die Finanzaufwendungen gliedern sich wie folgt:

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01.10.2022-
30.09.2023
01.10.2021-
30.09.2022
TEUR TEUR
Zinsaufwendungen 7.046 2.931
Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten
mit verlängertem Zahlungsziel
48 377
Sonstige Finanzaufwendungen 436 712
7.530 4.020

14. ERTRAGSTEUERAUFWAND

14.1 In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasste Ertragsteuern

Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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01.10.2022-
30.09.2023
01.10.2021-
30.09.2022
TEUR TEUR
Ertragsteuer laufendes Jahr 4.700 8.445
Latenter Ertragsteuer (525) (806)
Ertragsteueraufwand 4.175 7.639

In Übereinstimmung mit den Gesetzen der Russischen Föderation gilt für die russischen Tochterunternehmen der Gruppe ein Steuersatz von 20 %. Dieser Steuersatz wird bei der Berechnung der latenten Steueransprüche und -schulden verwendet. Für die deutsche Gesellschaft wurde ein Steuersatz von 25 % gemäß den deutschen Steuergesetzen angewandt.

14.2 Steuerüberleitungsrechnung

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01.10.2022-
30.09.2023
01.10.2021-
30.09.2022
TEUR TEUR
Ergebnis vor Steuern 13.393 33.994
Ertragsteuer bei einem Steuersatz von 25 % (3.348) (8.499)
Auswirkung der Steuersatzunterschiede der verschiedenen Länder 628 1.713
Auswirkung steuerfreier Erträge und nicht abzugsfähiger Aufwendungen (1.455) (853)
Gesamt (4.175) (7.639)

14.3 Bestand latenter Steueransprüche und -schulden

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TEUR Stand am 01.10.2022 Ergebniswirksam erfasst Währungs-
umrechnung
Stand am 30.09.2023
Sachanlagen (874) (206) 365 (715)
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (314) - 145 (169)
Vorräte 474 (13) (217) 244
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 73 16 (37) 52
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (103) (275) 101 (277)
Geleistete Anzahlungen 55 97 (44) 108
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (416) 187 156 (73)
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 35 (7) (15) 13
Verlustvortrag 137 (91) (46) -
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 483 (17) (220) 246
Rückstellungen 301 (145) (111) 45
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (880) 858 241 219
Erhaltene Anzahlungen (7) - 3 (4)
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 36 (24) (12) -
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 441 48 (213) 276
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.224 97 (586) 735
Latente Ertragsteueransprüche/​(-verbindlichkeiten) 665 525 (490) 700
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TEUR Stand am 01.10.2021 Ergebniswirksam erfasst Währungs-
umrechnung
Stand am 30.09.2022
Sachanlagen (531) 21 (364) (874)
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien - (314) - (314)
Vorräte 406 26 42 474
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 73 (25) 25 73
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (58) (9) (36) (103)
Geleistete Anzahlungen 6 30 19 55
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (587) 315 (144) (416)
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (461) 540 (44) 35
Verlustvortrag - 125 12 137
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 222 219 42 483
Rückstellungen 469 (194) 26 301
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 23 (597) (306) (880)
Erhaltene Anzahlungen (99) 94 (2) (7)
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (7) 30 13 36
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 265 137 39 441
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 708 408 108 1.224
Latente Ertragsteueransprüche/​(-verbindlichkeiten) 429 806 (570) 665

Die temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, für die keine latente Steuerschuld bilanziert wurde, belaufen sich zum 30. September 2023 auf insgesamt TEUR 51.065 (2022: TEUR 78.596), da der Konzern in der Lage ist, den Zeitpunkt der Umkehrung dieser temporären Differenzen zu steuern und nicht beabsichtigt, sie in absehbarer Zeit umzukehren.

Zum 1. Januar 2017 traten die Änderungen der russischen Steuergesetzgebung in Bezug auf steuerliche Verlustvorträge in Kraft. Die Änderungen betreffen seit 2007 entstandene und aufgelaufene steuerliche Verluste, die bisher nicht genutzt wurden. Die bisherige 10-jährige Verfallsfrist für steuerliche Verlustvorträge entfällt.

Die Änderungen legen auch eine Begrenzung der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen für den Zeitraum von 2017 bis 2024 fest. Die Höhe, der Verluste, die in jedem Jahr dieses Zeitraums genutzt werden können, ist auf 50 % des jährlichen steuerpflichtigen Gewinns begrenzt.

Zum 30. September 2023 hatte die Gruppe steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 2.429 (2022: TEUR 3.292), für die keine latenten Steueransprüche angesetzt worden waren, da die Nutzung dieser steuerlichen Verlustvorträge in absehbarer Zukunft als unwahrscheinlich eingestuft wurde.

15. SACHANLAGEN UND NUTZUNGSRECHTE AN VERMÖGENSWERTEN

Die Sachanlagen und Nutzungsrechte an Vermögenswerten setzen sich wie folgt zusammen:

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TEUR Grundstücke Gebäude Anzahlungen
für den Bau
Anlagen
im Bau
Transportmittel Sonstige Maschinen
Bruttobuchwert Stand am 01.10.2021 1.722 27.928 1.423 260 6.072 2.884
Veränderung von Leasingvereinbarungen 1 22 - - - -
Zugänge 27 2.203 214 311 2.392 1.102
Abgänge (35) (323) (1.455) (427) (181) (22)
Übertragung auf als Finanz-
invest. Gehalt. Immobilien
(35) (3.106) - - - -
Übertragung - - (91) 51 - 40
Umklassifizierung 11 (11) - - (17) 27
Währungsumrechnung 913 15.387 229 112 4.101 1.989
Stand am 30.09.2022 2.604 42.100 320 307 12.367 6.020
Veränderung von Leasingvereinbarungen 23 27 - - - -
Zugänge 22 838 3 - 1.442 368
Abgänge (21) (588) - (4) (318) (22)
Übertragung - 330 (213) (131) - 14
Umklassifizierung - - - - (16) 16
Währungsumrechnung (1.210) (19.607) (108) (115) (5.940) (2.860)
Stand am 30.09.2023 1.418 23.100 2 57 7.535 3.536
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TEUR Betriebs-
und
Geschäfts-
ausstattung
Sonstige Sach-
anlagen
Gesamt
Bruttobuchwert Stand am 01.10.2021 1.770 292 42.351
Veränderung von Leasingvereinbarungen - - 23
Zugänge 573 121 6.943
Abgänge (592) (33) (3.070)
Übertragung auf als Finanz-
invest. Gehalt. Immobilien
(2) - (3.143)
Übertragung - - -
Umklassifizierung - (10) -
Währungsumrechnung 933 188 23.852
Stand am 30.09.2022 2.682 558 66.958
Veränderung von Leasingvereinbarungen - - 50
Zugänge 377 59 3.109
Abgänge (23) (4) (980)
Übertragung - - -
Umklassifizierung - - -
Währungsumrechnung (1.310) (269) (31.419)
Stand am 30.09.2023 1.726 344 37.718
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TEUR Grund stücke Gebäude Anzahlungen
für den Bau
Anlagen
im Bau
Transport-
mittel
Sonstige Maschinen
Kumulierte Abschreibungen Stand am 01.10.2021 (28) (7.096) - - (3.602) (1.638)
Abgänge 24 346 - - 125 15
Übertragung auf als Finanz-
invest. Gehalt. Immobilien
- 1.238 - - - -
Abschreibungen des Geschäftsjahres (23) (1.836) - - (1.239) (336)
Umklassifizierung - - - - 4 (4)
Währungsumrechnung (14) (4.191) - - (2.294) (986)
Stand am 30.09.2022 (41) (11.539) - - (7.006) (2.949)
Abgänge 21 553 - - 143 2
Abschreibungen des Geschäftsjahres (27) (1.678) - - (1.149) (409)
Umklassifizierung - - - - 9 (9)
Währungsumrechnung 21 5.593 - - 3.468 1.456
Stand am 30.09.2023 (26) (7.071) - - (4.535) (1.909)
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TEUR Betriebs-
und
Geschäfts-
ausstattung
Sonstige Sach-
anlagen
Gesamt
Kumulierte Abschreibungen Stand am 01.10.2021 (934) (149) (13.447)
Abgänge 357 23 890
Übertragung auf als Finanz-
invest. Gehalt. Immobilien
- 1 1.239
Abschreibungen des Geschäftsjahres (303) (47) (3.784)
Umklassifizierung - - -
Währungsumrechnung (459) (82) (8.026)
Stand am 30.09.2022 (1.338) (255) (23.128)
Abgänge 7 - 726
Abschreibungen des Geschäftsjahres (343) (53) (3.659)
Umklassifizierung - - -
Währungsumrechnung 694 130 11.362
Stand am 30.09.2023 (980) (178) (14.699)
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TEUR Grundstücke Gebäude Anzahlungen
für den Bau
Anlagen
im Bau
Transport-
mittel
Sonstige Maschinen
Nettobuchwert
Stand zum 30.09.2022 2.563 30.561 320 307 5.361 3.071
Stand zum 30.09.2023 1.392 16.029 2 57 3.000 1.627
scrollen
TEUR Betriebs-
und
Geschäfts-
ausstattung
Sonstige Sachanlagen Gesamt
Nettobuchwert
Stand zum 30.09.2022 1.344 303 43.830
Stand zum 30.09.2023 746 166 23.019

Die Gruppe hat die Nutzungsrechte an Vermögenswerten wie folgt angesetzt:

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TEUR Grundstücke Gebäude Transport-
mittel
Sonstige Maschinen Gesamt
Bruttobuchwert
Stand am 01.10.2021 73 956 4.530 112 5.671
Veränderung von Leasingvereinbarungen 1 22 - - 23
Zugänge 27 679 2.183 - 2.889
Abgänge (36) (294) (10) - (340)
Übertragung auf als eigene vermietete Immobilien - - (1.456) (73) (1.529)
Umklassifizierung 11 (11) - - -
Währungsumrechnung 41 666 2.694 30 3.431
Stand am 30.09.2022 117 2.018 7.941 69 10.145
Veränderung von Leasingvereinbarungen 23 27 - - 50
Zugänge 22 727 1.375 35 2.159
Abgänge (21) (579) (51) - (651)
Übertragung auf als eigene vermietete Immobilien - - (1.936) - (1.936)
Währungsumrechnung (59) (968) (3.558) (39) (4.624)
Stand am 30.09.2023 82 1.225 3.771 65 5.143
Kumulierte Abschreibungen
Stand am 01.10.2021 (28) (489) (2.104) (83) (2.704)
Abgänge 24 276 6 - 306
Übertragung auf als eigene vermietete Immobilien - - 1.456 73 1.529
Umklassifizierung - - (10) 10 -
Abschreibungen des Geschäftsjahres (22) (405) (1.180) (6) (1.613)
Währungsumrechnung (15) (312) (1.012) (15) (1.354)
Stand am 30.09.2022 (41) (930) (2.844) (21) (3.836)
Abgänge 21 568 - - 589
Übertragung auf als eigene vermietete Immobilien - - 1.507 - 1.507
Abschreibungen des Geschäftsjahres (27) (489) (1.034) (13) (1.563)
Währungsumrechnung 21 429 1.254 13 1.717
Stand am 30.09.2023 (26) (422) (1.117) (21) (1.586)
Nettobuchwert
Stand am 30.09.2022 76 1.088 5.097 48 6.309
Stand am 30.09.2023 56 803 2.654 44 3.557

Die Gruppe hat als Finanzinvestition gehaltene Immobilien wie folgt angesetzt:

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TEUR
Bruttobuchwert Stand am 01.10.2021 -
Übertragung von Sachanlagen 3.143
Währungsumrechnung 183
Anschaffungswert Stand am 30.09.2022 3.359
Währungsumrechnung (1.555)
Stand am 30.09.2023 1.804
Kumulierte Abschreibungen Stand am 01.10.2021 -
Übertragung von Sachanlagen (1.239)
Wertminderung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien (1.468)
Währungsumrechnung (187)
Kumulierte Abschreibungen Stand am 30.09.2022 (2.894)
Abschreibungen des Geschäftsjahres (18)
Währungsumrechnung 1.344
Stand am 30.09.2023 (1.568)
Nettobuchwert Stand am 30.09.2022 465
Stand am 30.09.2023 236

Im Geschäftsjahr 2022/​2023 beliefen sich die Abschreibungen auf Sachanlagen auf TEUR 3.677 (2022: TEUR 3.784).

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich im Geschäftsjahr 2022/​2023 auf TEUR 208 (2022: TEUR 224).

Es bestanden zum 30. September 2023 und 2022 keine Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen.

Als Sicherheit verpfändete Vermögenswerte

Zum 30. September 2023 sind Sachanlagen der Gruppe mit einem Buchwert von TEUR 12.977 (2022: TEUR 20.230, darunter als Finanzinvestition gehaltene Immobilien in Höhe von TEUR 465), zur Absicherung von Finanzverbindlichkeiten der Gruppe verpfändet. Die Gruppe ist nicht berechtigt, diese zu verkaufen, ohne die dazugehörigen Schulden beglichen oder eine entsprechende schriftliche Genehmigung der Banken erhalten zu haben.

16. LANGFRISTIGE UND KURZFRISTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

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Art Zinssatz in % Fälligkeit Stufe 30.09.2023 30.09.2022
30.9.2023 30.9.2022 TEUR TEUR
Langfristige Darlehen an Mitarbeiter Stufe 2 107 57
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 107 57
Kurzfristige Darlehen an nahestehende Unternehmen und Personen [35] 8,0 % -
12,5 %
8,0 % -
12,5 %
28.09.2024 - 30.09.2024 Stufe 2 22.021 41.156
Kurzfristige Darlehen an Dritte 3 % -
11 %
10 % -
12 %
30.04.2024 - 30.09.2024 Stufe 2 2.981 4.866
Kurzfristige Darlehen an Mitarbeiter Stufe 2 45 40
Sonstige Stufe 2 15 57
Abzüglich: Rückstellung für Kreditrisikovorsorge (3.990) (6.300)
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 21.072 39.819
Gesamt 21.179 39.876

Sämtliche gewährte Darlehen sind unbesichert. Der beizulegende Zeitwert der ausgegebenen Darlehen beläuft sich zum 30. September 2023 auf TEUR 20.751 (30. September 2022: TEUR 40.172).

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Risikovorsorge und des Bruttobuchwerts für Kredite, die zwischen dem Anfang und dem Ende der Berichtsperiode zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurden:

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Risikovorsorge Bruttobuchwert
TEUR Stufe 1 (erwartete 12-Monats- Verluste) Stufe 3 (Erwartete Kreditverluste für wertgeminderte Kredite während der gesamten Laufzeit) Gesamt Stufe 1 (erwartete 12-Monats- Verluste) Stufe 3 (Erwartete Kreditverluste für wertgeminderte Kredite während der gesamten Laufzeit) Gesamt
Stand zum 1. Oktober 2021 (346) (4.171) (4.517) 24.921 4.171 29.092
Neu zugegangen (162) - (162) 2.458 - 2.458
Übertragung auf wertgemindert (von Stufe 1 auf Stufe 3) 26 (26) - (26) 26 -
Innerhalb der Periode ausgebucht 2 - 2 (582) - (582)
Veränderung der Zinsabgrenzungen (39) - (39) 1.919 - 1.919
Währungsumrechnungsdifferenzen, netto (51) (1.533) (1.584) 11.755 1.533 13.288
Gesamtveränderungen mit Auswirkung auf die Risikovorsorge für die Periode (224) (1.559) (1.783) 15.524 1.559 17.083
Stand am 1. Oktober 2022 (570) (5.730) (6.300) 40.445 5.730 46.175
Neu zugegangen (97) - (97) 393 - 393
Übertragung auf wertgemindert (von Stufe 1 auf Stufe 3) 22 (22) - (22) 22 -
Innerhalb der Periode ausgebucht 61 - 61 (4.451) - (4.451)
Veränderung der Zinsabgrenzungen (14) - (14) 1.431 - 1.431
Währungsumrechnungsdifferenzen, netto 316 2.044 2.360 (16.335) (2.044) (18.379)
Gesamtveränderungen mit Auswirkung auf die Risikovorsorge für die Periode 288 2.022 2.310 (18.984) (2.022) (21.006)
Stand zum 30. September 2023 (282) (3.708) (3.990) 21.461 3.708 25.169

17. VORRÄTE

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

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30.09.2023 30.09.2022
TEUR TEUR
Landwirtschaftlichen Ersatzteile, Reifen und Schmierstoffen 32.488 34.483
Landmaschinen 21.630 19.839
In Zahlung genommene Maschinen 3.905 4.667
Precision-Farming-Geräte 1.041 1.467
Forstwirtschaftliche Ersatzteile 513 36
Sonstige Vorräte 104 96
59.681 60.588

Im Geschäftsjahr 2023 wurde im Zusammenhang mit der Rückführung der Vorräte auf den Nettoveräußerungswert ein Betrag von TEUR 2.021 als Aufwand innerhalb des Materialaufwands erfasst (2022: TEUR 1.177 als Ertrag erfasst).

Vorräte mit einem Buchwert in Höhe von TEUR 24.293 waren zum 30. September 2023 (2022: TEUR 36.762) zur Absicherung von Finanzverbindlichkeiten der Gruppe verpfändet. Die Gruppe ist dazu verpflichtet, den Lagerbestand dieser Vorräte auf oder über dem verpfändeten Bestand zu halten.

18. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN, SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND ANZAHLUNGEN

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

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30.09.2023 30.09.2022
TEUR TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, brutto 19.432 28.454
Risikovorsorge (304) (476)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto 19.128 27.978

Die Entwicklung der Risikovorsorge für erwartete Verluste aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:

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TEUR
Stand zum 1. Oktober 2021 (466)
Neu zugegangen (37)
Währungsumrechnung (355)
Innerhalb der Periode ausgebucht 382
Stand zum 30. September 2022 (476)
Neu zugegangen (135)
Währungsumrechnung 191
Innerhalb der Periode ausgebucht 116
Stand zum 30. September 2023 (304)

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

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30.09.2023 30.09.2022
TEUR TEUR
Sonstige finanzielle Vermögenswerte, brutto 11.926 2.163
Risikovorsorge (2) (7)
Sonstige finanzielle Vermögenswerte, netto 11.924 2.156

Die Risikovorsorge für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte wird gemäß der in der folgenden Tabelle dargestellten Wertminderungsmatrix ermittelt. Die Wertminderungsmatrix basiert auf der Anzahl der Tage, die ein Vermögenswert überfällig ist:

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30.09.2023
Stufe 1 Stufe 3
Altersstruktur
der Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
und sonstigen
Vermögenswerte
Brutto buchwert TEUR (erwartete 12-Monats- Verluste) (Lifetime ECL für wertgemindert) Netto buchwert TEUR
Weder fällig noch wertgemindert 5.723 (77) - 5.646
Wertgemindert
Fällig 25.635 (211) (18) 25.406
Bis 6 Monate 16.402 (114) (6) 16.282
Von 6 bis 12 Monaten 3.881 (18) - 3.863
Mehr als 1 Jahr 5.352 (79) (12) 5.261
31.358 (288) (18) 31.052
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30.09.2022
Stufe 1 Stufe 3
Altersstruktur
der Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
und sonstigen
Vermögenswerte
Brutto- buchwert TEUR (erwartete 12-Monats- Verluste) (Lifetime ECL für wertge-
mindert)
Netto-
buchwert TEUR
Weder fällig noch wertgemindert 8.266 (90) - 8.176
Wertgemindert
Fällig 22.351 (335) (58) 21.958
Bis 6 Monate 10.205 (155) - 10.050
Von 6 bis 12 Monaten 3.602 (53) (17) 3.532
Mehr als 1 Jahr 8.544 (127) (41) 8.376
30.617 (425) (58) 30.134

Der beizulegende Zeitwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht aufgrund der kurzen Restlaufzeit im Wesentlichen deren Buchwert.

Die geleisteten Anzahlungen in Höhe von TEUR 19.521 (30. September 2022: TEUR 19.214) betreffen im Wesentlichen Anzahlungen an Lieferanten für Landmaschinen und Ersatzteile.

19. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

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30.09.2023 30.09.2022
TEUR TEUR
Sonstige Steuerforderungen 1.084 2.289
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 94 47
1.178 2.336

Sonstige Steuerforderungen umfassen im Wesentlichen Umsatzsteuer.

20. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich wie folgt zusammen:

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30.09.2023 30.09.2022
TEUR TEUR
Bankguthaben 1.449 2.838
Kurzfristige Einlagen 572 -
Durchlaufende Gelder 40 1.583
Kassenbestand 6 11
2.067 4.432

Die folgende Tabelle zeigt die Bonität der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente:

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30.09.2023 30.09.2022
TEUR TEUR
AAA bis АА- 2.067 4.432
Gesamte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, ohne Kassenbestand 2.067 4.432

* Die Kreditqualität von Banken gemäß den Ratingagenturen Fitch, ACRA.

21. GEZEICHNETES KAPITAL UND KAPITALRÜCKLAGE

Das voll eingezahlte Stammkapital beträgt zum 30. September 2023 und 2022 TEUR 3.140, bestehend aus 3.140.000 Aktien. Die Zuzahlung von TEUR 6.830 wurde zum 30. September 2023 und 2022 in der Kapitalrücklage der Konzernbilanz ausgewiesen. Die Kapitalrücklage ist der Überschuss des Platzierungs-werts über dem Nennwert der ausgegebenen Aktien.

Die Währungsumrechnungsrücklage wird durch Währungsdifferenzen aus der Umrechnung der auf Rubel lautenden Abschlüsse der russischen Tochterunternehmen in Euro beeinflusst, der Darstellungswährung des Konzernabschlusses.

22. ERGEBNIS JE AKTIE (EPS)

Im Zuge der Durchführung des Debt-to-Equity-Swaps wurden zwei Klassen von Aktien ausgegeben:

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Aktien der Serie A wurden 2015 infolge der Umwandlung der Unternehmensanleihe in Eigenkapital ausgegeben. Inhaber von Aktien der Serie A sind zum Bezug einer Vorzugsdividende berechtigt, wenn die Gesellschaft beschließt, Dividenden auszuschütten.

Aktien der Serie B existierten bereits vor dem Debt-to-Equity-Swap oder wurden infolge der Kapitalerhöhung gegen Bareinlage ausgegeben.

Sollten Dividenden gezahlt werden, wird folgendermaßen verfahren:

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1. Schritt: 26,47 % der gesamten Dividende werden an Serie A-Anteilseigner ausbezahlt.

2. Schritt: Der Restbetrag wird anteilsmäßig auf alle Inhaber von Aktien (Serie A und Serie B) verteilt.

Die folgende Tabelle zeigt die für die EPS-Berechnung genutzten Ergebnis- und Aktiendaten:

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2023 2022
Konzernperiodenergebnis (TEUR) 9.218 26.355
Gewichtete durchschnittliche Anzahl an Aktien 3.140.000 3.140.000
Aktien der Serie A 1.539.000 1.539.000
Aktien der Serie B 1.601.000 1.601.000
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert), in EUR
Aktien der Serie A 3,74 10,70
Aktien der Serie B 2,16 6,17

Im Zeitraum zwischen dem Abschlussstichtag und der Genehmigung zur Veröffentlichung des Konzernabschlusses haben keine Transaktionen mit Stammaktien oder potenziellen Stammaktien stattgefunden.

23. RÜCKSTELLUNGEN

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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TEUR Gewährleistungsrückstellungen
Stand am 30. September 2021 2.347
Zuführung (548)
Währungsumrechnung 1.112
Inanspruchnahme (1.408)
Stand zum 30. September 2022 1.503
Zuführung (53)
Währungsumrechnung (698)
Inanspruchnahme (528)
Stand zum 30. September 2023 224

24. FINANZVERBINDLICHKEITEN

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

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30. September 2023 30. September 2022
TEUR TEUR
Stufe Buchwert Beizu-
legender Zeitwert
Buchwert Beizu-
legender
Zeitwert
Kurzfristige Bankdarlehen Stufe 2 61.657 61.657 53.347 53.347
61.657 61.657 53.347 53.347

Die Überleitungsrechnung der Eröffnungs- und Schlusssalden für die Finanz- und Leasingverbindlichkeiten wird nachstehend dargestellt:

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TEUR Finanzverbindlichkeiten Leasing Gesamt
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit zum 1. Oktober 2021 (37.355) (2.384) (39.739)
Veränderung von Leasingvereinbarungen - (23) (23)
Zugänge - (2.926) (2.926)
Nettozahlungsmittelfluss 5.146 2.573 7.719
Veräußerungen - 29 29
Wechselkursberichtigungen (18.573) (1.521) (20.094)
Zinsaufwendungen (2.565) (366) (2.931)
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit zum 30. September 2022 (53.347) (4.618) (57.965)
Veränderung von Leasingvereinbarungen - (50) (50)
Zugänge - (2.116) (2.116)
Nettozahlungsmittelfluss (34.286) 2.452 (31.834)
Veräußerungen - 21 21
Wechselkursberichtigungen 32.534 2.192 34.726
Zinsaufwendungen (6.558) (488) (7.046)
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit zum 30. September 2023 (61.657) (2.607) (64.264)

Zum 30. September 2023 waren Finanzverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 38.841 (30. September 2022: TEUR 25.591) durch Garantien der obersten beherrschenden Partei besichert.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Gruppe in Höhe von TEUR 8.580 zum 30. September 2023 (30. September 2022: TEUR 15.784) wurden als Sicherheiten für die Bankkredite der Gruppe verpfändet.

Die Effektivzinssätze stellten sich zum jeweiligen Bilanzstichtag wie folgt dar:

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Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
30. September 2023 30. September 2022
RUB 5 % - 17 % 6,85 % - 12,77 %

Die Covenants aus den Darlehensvereinbarungen der Gruppe sind wie folgt:

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Die Gruppe verpflichtet sich, ein bestimmtes Verhältnis zwischen Finanzverbindlichkeiten und EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) einzuhalten.

Die Gruppe verpflichtet sich, ein positives Rentabilitätsniveau einzuhalten.

Die Gruppe verpflichtet sich, das Verhältnis von Schulden zu Einnahmen beizubehalten.

Die Gruppe verpflichtet sich, das Umsatzniveau im Vergleich zu früheren Perioden aufrechtzuerhalten.

Die Gruppe verpflichtet sich, einen bestimmten Forderungsumsatz aufrechtzuerhalten.

Die Gruppe ist in Bezug auf den Umfang der Finanzierungen, die anderen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden (einschließlich der gewährten Darlehen), beschränkt.

Cross-Default-Covenants in bestimmten Darlehensverträgen legen fest, dass das Darlehen, das eine Cross-Default-Klausel enthält, zahlbar wird, wenn die Konzerngesellschaften mit einem anderen Darlehen in Verzug geraten, selbst wenn bei diesem Darlehen kein Covenant-Verstoß oder Zahlungsverzug vorliegt.

Die Berechnung dieser Covenants basiert auf den Finanzinformationen, die für die Banken auf der Grundlage, der russischen Jahresabschlüsse der Konzerngesellschaften oder der IFRS-Konzernabschlüsse gemäß den Anforderungen der Kreditverträge erstellt wurden.

Bei Verstößen gegen diese Covenants können die jeweiligen Darlehensgeber den Zinssatz erhöhen oder eine vorzeitige Rückzahlung verlangen. In dem am 30. September 2023 abgeschlossenen Geschäftsjahr hat die Gruppe alle Verpflichtungen aus den Covenants ordnungsgemäß eingehalten, mit Ausnahme der Verpflichtungen in Bezug auf Kredite in Höhe von 61.657 TEUR. Infolge dieser Verstöße hatten die Banken technisch gesehen das Recht, die vorzeitige Rückzahlung der Darlehen zu verlangen. Das Management der Ekotechnika AG geht davon aus, dass die Banken von diesem Recht keinen Gebrauch machen werden.

Zum 30. September 2022 hat die Gruppe alle Covenants eingehalten.

25. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum 30. September 2023 beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 5.210 (30. September 2022: TEUR 10.575) und gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen in Höhe von TEUR 1.123 (30. September 2022: TEUR 866). Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen können verzinslich oder nicht verzinslich sein. Zum 30. September 2023 waren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen durch Garantien der obersten beherrschenden Partei nicht besichert (30. September 2022: Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 8.551 waren durch Garantien der obersten beherrschenden Partei besichert). Der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeiten entspricht aufgrund der kurzen Restlaufzeit in etwa ihrem Buchwert.

26. ERHALTENE ANZAHLUNGEN

Die vom Kunden erhaltenen Anzahlungen in Höhe von TEUR 4.189 (30. September 2022: TEUR 15.070) stellen eine Vertragsverbindlichkeit dar.

In der laufenden Berichtsperiode wurden Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 11.751 (2022: TEUR 7.710) aus Verträgen mit Kunden zum 30. September 2022 (2022: Zum 1. Oktober 2021) realisiert. Alle diese Verträge haben eine Laufzeit von einem Jahr oder weniger. Gemäß IFRS 15 wird der auf diese nicht erfüllten Verträge entfallende Transaktionspreis nicht ausgewiesen.

27. SONSTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

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30.09.2023 30.09.2022
TEUR TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 4.490 7.058
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 9.123 589
13.613 7.647

Die Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern betreffen laufende Lohn- und Gehaltszahlungen, Prämienzahlungen an Mitarbeiter, nicht genommene Urlaubstage sowie zu leistende Sozialversicherungsbeiträge.

28. LANG- UND KURZFRISTIGE LEASINGVERBINDLICHKEITEN

Der Konzern hat die folgenden Leasingverbindlichkeiten angesetzt:

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30.09.2023 30.09.2022
TEUR TEUR
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 1.229 2.415
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 1.378 2.203
2.607 4.618

Der im Finanzaufwand des Geschäftsjahres 2023 enthaltene Zinsaufwand betrug TEUR 488 (2022: TEUR 366).

Im Geschäftsjahr 2023 wurden Aufwendungen im Zusammenhang mit kurzfristigen Leasingverträgen in Höhe von TEUR 44 (2022: TEUR 42) sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit Leasingverträgen über geringwertige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 8 (2022: TEUR 3), die nicht als kurzfristige Leasingverträge ausgewiesen werden, unter "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.

29. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

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30.09.2023 30.09.2022
TEUR TEUR
Umsatzsteuer 2.266 2.920
Sonstige Steuern 363 941
2.629 3.861

30. OPERATIVES UMFELD

Im Geschäftsjahr 2023 bestehen weiterhin erhebliche geopolitische Herausforderungen, die sich seit Mitte des Geschäftsjahres 2022 aufgrund des Konflikts in der Ukraine und der Sanktionen gegen Importe und Exporte aus Russland, einschließlich Beschränkungen des internationalen Zahlungsverkehrs, entwickelt haben. Viele internationale Unternehmen aus europäischen Ländern, den USA, Kanada und Japan haben sich entschieden, den russischen Markt zu verlassen oder den Betrieb einzustellen, einschließlich der Kündigung von Händlerverträgen.

Die russische Regierung und die Zentralbank haben geldpolitische Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu stabilisieren: Im Geschäftsjahr 2023 wurde der Leitzins dreimal angehoben, und zwar am 24. Juli 2023 von 7,5 % auf 8,5 %, am 15. August 2023 von 8,5 % auf 12 %, und am 18. September 2023 von 12 % auf 13 %, außerdem im weiteren Verlauf am 30. Oktober 2023 von 13 % auf 15 % und am 18. Dezember 2023 von 15 % auf 16 %.

Der russische Rubel war während des Geschäftsjahres 2023 sehr volatil. Am 30. September 2022 lag der Wechselkurs bei etwa 55,4064 RUB/​EUR. Im weiteren Verlauf fiel er und erreichte am 3. Oktober 2023 seinen Tiefststand von 52,7379. Im Folgenden stieg der Wechselkurs wieder und erreichte am 15. August 2023 seinen Höchststand von 110,6847 RUB/​EUR. Am 30. September 2023 betrug der Wechselkurs etwa 103,1631 RUB/​EUR. Der Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr betrug 83,12 RUB/​EUR (2022: 77,4325 RUB/​EUR).

Es werden weitere Sanktionen und Beschränkungen der Geschäftstätigkeit erwartet, die Unternehmen betreffen, die in der Russischen Föderation tätig sind, sowie weitere negative Folgen für die russische Wirtschaft im Allgemeinen. Das volle Ausmaß und das Ausmaß möglicher Auswirkungen davon sind jedoch unbekannt. Es ist nicht möglich festzustellen, wie lange diese erhöhte Volatilität andauern wird oder bei welcher Stufe die oben genannten Finanzindikatoren schließlich aussteigen werden. Die künftige Stabilität der russischen Wirtschaft hängt weitgehend von der Lösung des Konflikts und dem Aufbau engerer Beziehungen zu den neuen Partnern ab.

Diese Faktoren könnten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe haben. Das Management ist der Ansicht, geeignete Maßnahmen getroffen zu haben, um die Nachhaltigkeit der Geschäftsentwicklung der Gruppe unter den gegenwärtigen Umständen zu unterstützen. Die zukünftigen Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftslage und der oben genannten Maßnahmen sind schwer vorhersehbar und die aktuellen Erwartungen und Schätzungen des Managements können von den tatsächlichen Ergebnissen abweichen.

31. FINANZRISIKOMANAGEMENT

Die wesentlichen finanziellen Verbindlichkeiten der Gruppe umfassen Darlehen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten, sowie Leasingverbindlichkeiten. Der Hauptzweck dieser finanziellen Verbindlichkeiten ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit der Gruppe. Die Gruppe verfügt über Forderungen aus ausgereichten Darlehen und sonstige Forderungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus ihrer Geschäftstätigkeit resultieren. Die Gruppe ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit einer Reihe finanzieller Risiken ausgesetzt. Diese Risiken beinhalten das Marktrisiko, das Ausfallrisiko, das Wechselkursrisiko und das Liquiditätsrisiko. Das Management der Gruppe steuert diese Risiken und stellt sicher, dass die mit Finanzrisiken verbundenen Tätigkeiten der Gruppe in Übereinstimmung mit den entsprechenden Richtlinien und Verfahren durchgeführt werden und dass Finanzrisiken entsprechend dieser Richtlinien und unter Berücksichtigung der Risikobereitschaft der Gruppe identifiziert, bewertet und gesteuert werden.

Das wesentliche Risiko bei den Finanzinstrumenten bezieht sich auf das Wechselkursrisiko, das im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten und Forderungen in Fremdwährung resultiert. In der Gruppe wurden keine derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung des Wechselkursrisikos eingesetzt, da der entsprechende Markt in der Russischen Föderation noch unausgereift ist. Um das Wechselkursrisiko zu verringern, setzt das Management auch weiterhin nur wenige Finanzinstrumente in Fremdwährung ein.

Das Marktrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Zum Marktrisiko zählen folgende Risikotypen: Zinsrisiko, Wechselkursrisiko, Rohstoffpreisrisiko und sonstige Preisrisiken (z.B. das Aktienkursrisiko).

Die Sensitivitätsanalysen in den folgenden Abschnitten beziehen sich jeweils auf den Stand zum 30. September 2023 und 2022.

Die Sensitivitätsanalysen wurden unter der Prämisse erstellt, dass die Nettoverschuldung, das Verhältnis von fester und variabler Verzinsung von Schulden und der Anteil von Finanzinstrumenten in Fremdwährung konstant bleiben. Die Sensitivität des relevanten Postens in der Gewinn- und Verlustrechnung spiegelt den Effekt der angenommenen Änderungen der entsprechenden Marktrisiken wider.

31.1 Wechselkursrisiko

Das Wechselkursrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Wechselkurse schwanken. Die Wechselkursrisiken der Gruppe resultieren vor allem aus ihrer Geschäftstätigkeit (wenn Umsatzerlöse und/​oder Aufwendungen auf eine von der Darstellungswährung der Gruppe abweichende Währung lauten) und den Nettoinvestitionen in ausländische Tochterunternehmen. Die Gruppe sichert sich nicht gegen Wechselkursrisiken ab.

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der Gruppe in den jeweiligen Währungen sind wie folgt:

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30. September 2023 TEUR Stufe USD RUB EUR CAD CNY
Langfristige finanzielle Vermögenswerte Stufe 2 - 107 - - -
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte Stufe 2 - 16.840 4.232 - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Stufe 2 254 16.278 532 2.064 -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte Stufe 2 - 375 11.549 - -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Stufe 1 42 1.838 183 - 4
Summe monetärer finanzieller Vermögenswerte 296 35.438 16.496 2.064 4
Langfristige Leasingverbindlichkeiten Stufe 2 - 1.229 - - -
Langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Stufe 2 - - 291 - -
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Stufe 2 - 61.657 - - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Stufe 2 - 1.581 3.826 3 632
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten Stufe 2 - 1.378 - - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Stufe 2 364 843 7.310 - -
Summe monetärer finanzieller Verbindlichkeiten 364 66.688 11.427 3 632
Nettoposition der monetären Posten (68) (31.250) 5.069 2.061 (628)
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30. September 2023 TEUR AED Gesamt
Langfristige finanzielle Vermögenswerte - 107
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte - 21.072
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 19.128
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 11.924
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 2.067
Summe monetärer finanzieller Vermögenswerte - 54.298
Langfristige Leasingverbindlichkeiten - 1.229
Langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 291
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten - 61.657
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 6.042
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten - 1.378
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 606 9.123
Summe monetärer finanzieller Verbindlichkeiten 606 79.720
Nettoposition der monetären Posten (606) (25.422)
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30. September 2022 TEUR AED Gesamt
Langfristige finanzielle Vermögenswerte - 57
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte - 39.819
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 27.978
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 2.156
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 4.432
Summe monetärer finanzieller Vermögenswerte - 74.442
Langfristige Leasingverbindlichkeiten - 2.415
Langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 382
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten - 53.347
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 11.059
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten - 2.203
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 589
Summe monetärer finanzieller Verbindlichkeiten - 69.995
Nettoposition der monetären Posten - 4.447

Die Gruppe unterliegt im Wesentlichen Risiken aus der Veränderung des Wechselkurses zwischen Euro (EUR), russischem Rubel (RUB), US-Dollar (USD), Kanadischem Dollar (CAD), Chinesischem Yuan (CNY) und VAE-Dirham (AED). Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Ertragsteuern gegenüber einer grundsätzlich möglichen Wechselkursänderung des US-Dollars, des Euros und des Kanadischen Dollars im Verhältnis zum Rubel - unter der Annahme, dass alle anderen Variablen unverändert bleiben.

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Kursentwicklung Auswirkungen
auf das Ergebnis
vor Steuern
EUR/​RUB EUR/​RUB TEUR
2023 10,00 % 507
-15,00 % (760)
2022 10,00 % 309
-15,00 % (464)
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Kursentwicklung Auswirkungen
auf das Ergebnis
vor Steuern
USD/​RUB USD/​RUB TEUR
2023 10,00 % (7)
-15,00 % 10
2022 10,00 % (639)
-15,00 % 958
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Kursentwicklung Auswirkungen
auf das Ergebnis
vor Steuern
CAD/​RUB CAD/​RUB TEUR
2023 10,00 % 206
-15,00 % (309)
2022 10,00 % 224
-15,00 % (336)
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Kursentwicklung Auswirkungen
auf das Ergebnis vor
Steuern
CNY/​RUB CNY/​RUB TEUR
2023 10,00 % (63)
-15,00 % 94
2022 10,00 % -
-15,00 % -
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Kursentwicklung Auswirkungen auf
das Ergebnis vor
Steuern
AED/​RUB AED/​RUB TEUR
2023 10,00 % (61)
-15,00 % 91
2022 10,00 % -
-15,00 % -

31.2 Zinsrisiko

Das Zinsrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder die künftigen Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktzinssätze schwanken. Das Risiko von Marktzinsschwankungen, dem die Gruppe ausgesetzt ist, resultiert im Allgemeinen aus den variabel verzinslichen Darlehen, deren Zinssatz als Zentralbankleitzins zuzüglich Marge berechnet wird und die zum 30. September 2023 einen Saldo von TEUR 61.657 aufwiesen (2022: 52.999).

Das Zinsänderungsrisiko der Gruppe am Ende des Berichtszeitraums ist nicht repräsentativ für das typische Risiko während des Jahres. Für das durchschnittliche Engagement im Jahr 2023, wenn die Zinssätze 200 Basispunkte niedriger gewesen wären und alle anderen Variablen konstant gehalten worden wären, wäre der Gewinn vor Ertragsteuern für das Jahr um TEUR 1.233 höher gewesen (wenn die Zinssätze 200 Basispunkte höher gewesen wären, wäre der Gewinn vor Ertragsteuern für das Jahr um TEUR 1.233 niedriger gewesen). Für das durchschnittliche Engagement im Jahr 2022, wenn die Zinssätze 200 Basispunkte niedriger gewesen wären und alle anderen Variablen konstant gehalten worden wären, wäre der Gewinn vor Ertragsteuern für das Jahr um TEUR 1.060 höher gewesen (wenn die Zinssätze 200 Basispunkte höher gewesen wären, wäre der Gewinn vor Ertragsteuern für das Jahr um TEUR 1.060 niedriger gewesen).

31.3 Ausfallrisiko

Unter dem Ausfallrisiko versteht man das Risiko eines Verlusts für die Gruppe, wenn eine Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments oder Kundenvertrags nicht nachkommt und dies zu einem finanziellen Verlust führt. Die Gruppe ist im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit (insbesondere aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen), im Rahmen der Finanzierungstätigkeit (insbesondere aus ausgereichten Darlehen) sowie im Rahmen von Bankguthaben (einschließlich Einlagen) Ausfallrisiken ausgesetzt. Das maximale Kreditrisiko für oben aufgeführte Vermögenswerte entspricht ihren Buchwerten. Das maximale Kreditrisiko für ausgereichte Garantien entspricht dem Gesamtbetrag der von der Gruppe garantierten Verbindlichkeiten.

Bewertung der erwarteten Verluste (ECL).

Die erwarteten Verluste (ECL) stellen eine wahrscheinlichkeitsgewichtete Schätzung des Barwerts zukünftiger Zahlungsausfälle dar (d.h. gewichteter Durchschnitt der Verluste, wobei die jeweiligen Ausfallrisiken in einem bestimmten Zeitraum als Gewichte verwendet werden). Eine Bewertung der erwarteten Verluste ist unvoreingenommen und wird durch die Beurteilung einer Reihe möglicher Ergebnisse bestimmt. Der Konzern verwendet für die Bewertung der erwarteten Verluste die vier folgenden Komponenten: die Ausfallwahrscheinlichkeit (probability of default - PD), die Forderungshöhe bei Ausfall (exposure at default - EAD), die Verlustquote (loss given default - LGD) und den Diskontsatz (discount rate).

Die Forderungshöhe bei Ausfall ist eine Schätzung des Engagements an einem künftigen Ausfalldatum unter Berücksichtigung erwarteter Änderungen des Engagements nach dem Berichtszeitraum, einschließlich von Tilgungs- und Zinszahlungen und erwarteten Inanspruchnahmen zugesagter Fazilitäten. Die Forderungshöhe bei Ausfall für kreditbezogene Zusagen wird anhand des Kreditkonversionsfaktors (credit conversion factor - CCF) geschätzt. Der Kreditkonversionsfaktor ist ein Koeffizient, der die Wahrscheinlichkeit der Umwandlung zugesagter Beträge in ein bilanzielles Engagement innerhalb eines definierten Zeitraums angibt. Das Management des Konzerns geht davon aus, dass die 12-Monats- und Laufzeit-CCFs im Wesentlichen identisch sind. Die Ausfallwahrscheinlichkeit ist eine Schätzung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Ausfall in einem bestimmten Zeitraum eintritt. Die Verlustquote ist eine Schätzung des Verlusts bei Ausfall. Sie basiert auf der Differenz zwischen den vertraglich fälligen Cashflows und den vom Kreditgeber erwarteten Cashflows, auch aus Sicherheiten. Sie wird in der Regel als Prozentsatz der Forderungshöhe bei Ausfall angegeben. Die erwarteten Verluste werden auf den Zeitwert am Ende des Berichtszeitraums abgezinst. Der Diskontsatz ist der Effektivzinssatz (effective interest rate - EIR) für das Finanzinstrument oder eine Annäherung daran.

Die erwarteten Kreditverluste werden über die Laufzeit des Instruments abgebildet. Die Laufzeit entspricht der verbleibenden vertraglichen Laufzeit der Schuldinstrumente, bereinigt um erwartete vorzeitige Rückzahlungen, sofern zutreffend. Bei Kreditzusagen und finanziellen Garantien ist dies die Vertragslaufzeit, über die der Konzern vertraglich zur Kreditgewährung verpflichtet ist.

Das Management bildet die erwarteten Kreditverluste über die Laufzeit ab, d.h. die Verluste aus möglichen Ausfallereignissen über die Restlaufzeit des Finanzinstruments. Die erwarteten Kreditverluste über zwölf Monate stellen einen Teil der erwarteten Kreditverluste über die Laufzeit dar, die sich aus möglichen Ausfallereignissen eines Finanzinstruments innerhalb von zwölf Monaten nach dem Berichtszeitraum oder der verbleibenden Laufzeit des Finanzinstruments, sofern die weniger als ein Jahr beträgt, ergeben.

Die Abbildung der erwarteten Kreditverluste unterscheidet sich für erworbene oder ausgereichte wertgeminderte (purchased or originated credit impaired - POCI) finanzielle Vermögenswerte nicht, mit der Ausnahme, dass (a) der Bruttobuchwert und der Diskontsatz, auf den beim erstmaligen Ansatz des Vermögenswerts erzielbaren Cashflows und nicht auf den vertraglichen Cashflows basieren und (b) die erwarteten Kreditverluste immer die erwarteten Kreditverluste über die Laufzeit sind. Erworbene oder ausgereichte wertgeminderte Vermögenswerte sind bei erstmaligem Ansatz wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte, z.B. bei einem früheren Unternehmenszusammenschluss erworbene wertgeminderte Darlehen.

Zur Bemessung der Ausfallwahrscheinlichkeit definiert der Konzern den Ausfall als eine Situation, in der das Engagement eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt:

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der Kreditnehmer ist mit seinen vertraglichen Zahlungen mehr als 90 Tage überfällig;

internationale Ratingagenturen haben den Kreditnehmer in die Ausfall-Ratingklasse eingestuft;

der Kreditnehmer erfüllt die im Folgenden aufgeführten Kriterien, die eine Zahlung unwahrscheinlich machen:

der Kreditnehmer ist verstorben;

der Kreditnehmer ist zahlungsunfähig;

der Kreditnehmer verstößt gegen Kreditkondition(en);

ein Konkurs des Kreditnehmers ist wahrscheinlich; und

die Kredite wurden mit einem großen Abschlag erworben oder ausgereicht, der die eingetretenen Kreditverluste widerspiegelt.

Für Offenlegungszwecke hat der Konzern die Ausfalldefinition vollständig an die Definition der wertgeminderten Vermögenswerte angepasst. Die oben genannte Ausfalldefinition wird auf alle Arten von finanziellen Vermögenswerten des Konzerns angewandt.

Ein Instrument gilt als nicht mehr ausgefallen (d.h. gesundet), wenn es für einen zusammenhängenden Zeitraum von sechs Monaten keines der Ausfallkriterien mehr erfüllt. Dieser Zeitraum von sechs Monaten wurde basierend auf einer Analyse ermittelt, die anhand verschiedener möglicher Definitionen der Gesundung die Wahrscheinlichkeit, dass ein Finanzinstrument nach Gesundung erneut ausfällt, berücksichtigt.

Die Beurteilung, ob seit dem erstmaligen Ansatz das Kreditrisiko signifikant angestiegen ist (significant increase in credit risk - SICR), erfolgt auf Einzel- und Portfoliobasis. Bei Darlehen an Unternehmen wird der SICR auf Einzelbasis durch Überwachung der im Folgenden aufgeführten Auslöser bewertet. Bei sonstigen finanziellen Vermögenswerten wird der SICR je nach Vorhandensein von Scoring-Modellen entweder auf Portfoliobasis oder auf Einzelbasis bewertet. Die zur Identifizierung eines SICR verwendeten Kriterien und deren Angemessenheit werden regelmäßig vom Management des Konzerns überwacht und überprüft. Die Annahme, dass sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, wenn finanzielle Vermögenswerte mehr als 30 Tage überfällig sind, wurde nicht widerlegt.

Die Höhe, der in diesem Konzernabschluss erfassten, erwarteten Kreditverluste hängt davon ab, ob sich das Kreditrisiko des Kreditnehmers seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat. Zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste wird ein dreistufiges Modell eingesetzt. Ein Finanzinstrument, das beim erstmaligen Ansatz nicht wertgemindert ist und dessen Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant gestiegen ist, wird basierend auf den erwarteten Kreditverlusten innerhalb von zwölf Monaten wertberichtigt (Stufe 1). Wird ein signifikanter Anstieg des Kreditrisikos seit dem erstmaligen Ansatz identifiziert, wird das Finanzinstrument in Stufe 2 überführt, gilt aber noch nicht als wertgemindert und die Wertberichtigung basiert auf den erwarteten Kreditverlusten über die Laufzeit des Finanzinstruments. Wenn ein Finanzinstrument wertgemindert ist, wird es in Stufe 3 überführt und die Wertberichtigung basiert auf den erwarteten Kreditverlusten über die Laufzeit des Finanzinstruments. Wenn sich ein Vermögenswert in Stufe 3 befindet, weist das Unternehmen keine Zinserträge mehr basierend auf dem Bruttobuchwert aus, sondern wendet zur Berechnung der Zinserträge den Effektivzinssatz des Vermögenswerts auf den Buchwert abzüglich der erwarteten Kreditverluste an.

Wenn die SICR-Kriterien nachweislich nicht mehr erfüllt sind, wird das Instrument zurück in Stufe 1 überführt. Wenn ein Engagement aufgrund eines qualitativen Indikators in Stufe 2 überführt wurde, überwacht der Konzern den Fortbestand oder die Veränderung dieses Indikators.

Die erwarteten Kreditverluste für erworbene oder ausgereichte wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte werden immer auf Laufzeitbasis bemessen. Der Konzern weist daher nur die kumulierten Veränderungen der auf Laufzeitbasis erwarteten Kreditverluste aus.

Der Konzern wendet drei Ansätze zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste an: (i) die Bewertung auf Einzelbasis; (ii) die Bewertung auf Portfoliobasis: interne Ratings werden auf Einzelbasis geschätzt, aber bei der Berechnung der erwarteten Kreditverluste werden die gleichen Kreditrisikoparameter (z.B. PD und LGD) auf die gleichen Kreditrisikoratings und homogene Segmente des Kreditportfolios angewandt; und (iii) die Bewertung auf Basis externer Ratings. Der Konzern bewertet die folgenden Arten von Krediten auf Einzelbasis: Kredite mit einzigartigen Kreditrisikomerkmalen und einzeln signifikante Kredite. Der Konzern bewertet Unternehmenskredite auf Portfoliobasis, sofern keine kreditnehmerspezifischen Informationen vorliegen. Bei diesem Ansatz wird der Kreditpool basierend auf kreditnehmerspezifischen Informationen wie beispielsweise Verzugsstatus, historische Verlustdaten, Standort und andere prädiktive Informationen in homogene Segmente gegliedert.

Die Bemessung der erwarteten Kreditverluste auf Einzelbasis erfolgt durch Gewichtung der geschätzten Kreditverluste für verschiedene mögliche Ergebnisse nach den Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Ergebnisse. Der Konzern definiert für jeden bewerteten Kredit mindestens zwei mögliche Ergebnisse, von denen eins zu einem Kreditverlust führt, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios sehr gering ist. Die Einzelbewertung basiert in erster Linie auf dem fachlichen Urteil erfahrener leitender Angestellter des Konzerns. Die fachlichen Urteile werden regelmäßig überprüft, um die Differenz zwischen den Schätzungen und den tatsächlichen Verlusten zu verringern.

Bei der Bewertung auf Portfoliobasis stuft der Konzern die Engagements ein und bemisst die Wertberichtigung auf kollektiver Basis. Der Konzern analysiert seine Engagements nach Segmenten, die basierend auf gemeinsamen Kreditrisikomerkmalen so gebildet werden, dass die Engagements einer Gruppe homogene oder ähnliche Risiken aufweisen. Die wichtigsten gemeinsamen Kreditmerkmale sind: Art des Kunden, Produktart, Kreditrisikorating, Datum des erstmaligen Ansatzes, Laufzeit, Qualität der Sicherheiten und Beleihungsquote (loan to value ratio - LTV). Die verschiedenen Segmente spiegeln auch Unterschiede bei den Kreditrisikoparametern wie PD und LGD wider. Die Angemessenheit der Einstufung in Gruppen wird regelmäßig vom Management des Konzerns überwacht und überprüft.

Die erwarteten Kreditverluste sind generell die Summe der Multiplikationen der folgenden Kreditrisikoparameter: EAD, PD und LGD gemäß den obigen Definitionen und mit dem Effektivzinssatz des Instruments abgezinst auf den Zeitwert. Die erwarteten Kreditverluste werden durch Vorhersage der Kreditrisikoparameter (EAD, PD und LGD) für jedes zukünftige Jahr während der Laufzeit für jedes einzelne Engagement oder Kollektivsegment bestimmt. Diese drei Komponenten werden miteinander multipliziert und um die Wahrscheinlichkeit des Fortbestands (d.h. das Engagement wurde in einem früheren Monat zurückgezahlt oder ist in einem früheren Monat ausgefallen) bereinigt. Hierdurch werden effektiv die erwarteten Kreditverluste für jeden zukünftigen Zeitraum berechnet, die dann auf den Stichtag abgezinst und aufsummiert werden. Der zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste verwendete Diskontsatz ist der ursprüngliche Effektivzinssatz oder eine Annäherung daran.

Unverhältnismäßig hohe Risikokonzentration

Risikokonzentrationen entstehen, wenn mehrere Geschäftspartner ähnliche Geschäftstätigkeiten oder Tätigkeiten in derselben Region betreiben oder wirtschaftliche Merkmale aufweisen, die dazu führen, dass sie bei Veränderungen der wirtschaftlichen oder politischen Lage oder anderer Bedingungen in gleicher Weise in ihrer Fähigkeit zur Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen beeinträchtigt werden. Risikokonzentrationen weisen auf eine relative Sensitivität des Konzernergebnisses gegenüber Entwicklungen in bestimmten Branchen hin. Um unverhältnismäßig hohe Risikokonzentrationen zu vermeiden, enthalten die Konzernrichtlinien spezielle Vorgaben zur Bildung eines diversifizierten Portfolios. Identifizierte Ausfallrisikokonzentrationen werden entsprechend kontrolliert und gesteuert.

Risikokonzentration bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Zum 30. September 2023 schuldeten acht Kunden der Gruppe jeweils mehr als TEUR 1.000, was zusammen 64 % des Saldos aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausmachte (2022: acht Kunden mit 73 % des Saldos). Fünf Kunden mit 27 % des Saldos waren nahestehende Unternehmen und drei Kunden mit 37 % des Saldos waren von der Gruppe unabhängige Dritte (2022: Sieben Kunden mit 64 % des Saldos waren nahestehende Unternehmen, während ein Kunde mit 9 % des Saldos ein von der Gruppe unabhängiger Dritter war).

32. LIQUIDITÄTSRISIKO

Die Gruppe überwacht das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels eines periodischen Liquiditätsplanungs-Tools. Das Geschäft der Gruppe erfordert in großem Umfang Finanzierungen für die gehandelten Güter, die in der Regel nur für einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten notwendig sind. Die jederzeitige Sicherstellung der Liquidität wird von der Finanzabteilung der OOO EkoNivaTechnika-Holding in Russland zentral wahrgenommen. Dort laufen alle Finanzierungsvereinbarungen und Zahlungsverpflichtungen zusammen und die benötigten liquiden Mittel werden entsprechend verteilt. Das Konzernmanagement wird regelmäßig über den Stand der Finanzierung und der Zahlungsverpflichtungen unterrichtet und trifft außerhalb des Tagesgeschäfts die wesentlichen Entscheidungen.

Die finanziellen Verbindlichkeiten der Gruppe weisen nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf. Die Angaben erfolgen auf Basis der vertraglichen, undiskontierten Zahlungen.

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Stand am 30. September 2023 Täglich fällig Bis zu 3 Monaten 4 bis 12 Monaten 1 bis 2 Jahren 2 bis 5 Jahren
TEUR
Darlehen 61.657 - - - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.378 1.603 61 291 -
Leasingverbindlichkeiten - 420 1.260 937 469
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 2.776 6.347 - - -
Gesamt 68.811 8.370 1.321 1.228 469
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Stand am 30. September 2022 Täglich fällig Bis zu 3 Monaten 4 bis 12 Monaten 1 bis 2 Jahren 2 bis 5 Jahren
TEUR
Darlehen - 11.313 44.783 - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.181 6.817 60 382 -
Leasingverbindlichkeiten - 681 2.043 1.868 943
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6 546 36 - -
Gesamt 4.187 19.357 46.922 2.250 943

Kapitalsteuerung

Das Ziel der Kapitalsteuerung der Gruppe ist es sicherzustellen, dass alle Gesellschaften der Unternehmensgruppe in der Lage sind, dem Prinzip der Unternehmensfortführung zu folgen und gleichzeitig alle Verbindlichkeiten fristgerecht zu bedienen.

Die Kapitalstruktur der Gruppe besteht aus Netto-Finanzschulden (darunter werden die in Anhangsangabe 24 angegebenen Finanzverbindlichkeiten, abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, verstanden) sowie dem Eigenkapital der Gruppe (dieses setzt sich zusammen aus dem eingezahlten gezeichneten Kapital, der Kapitalrücklage, dem Bilanzverlust und der Erhöhung der Kapitalrücklage).

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30.09.2023 30.09.2022
TEUR TEUR
Darlehen (61.657) (53.347)
Abzüglich: Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.067 4.432
Netto-Finanzschulden (59.590) (48.915)
Eigenkapital 68.504 104.192
Kapital und Netto-Finanzschulden 8.914 55.277

Zum 30. September 2023 und 2022 wurden keine Änderungen an den Zielen, Richtlinien und Verfahren für die Kapitalsteuerung vorgenommen.

33. SEGMENTINFORMATIONEN

Die Gruppe verfügt über drei nachfolgend beschriebene berichtspflichtige Geschäftssegmente, die strategische Geschäftseinheiten der Gruppe sind. Die strategischen Geschäftseinheiten betreiben Vertriebs- und andere Aktivitäten in verschiedenen Regionen der Russischen Föderation. Sie werden separat geführt, weil sie unterschiedliche Marketingstrategien erfordern.

Die nachfolgende Zusammenfassung beschreibt die Geschäftstätigkeit der einzelnen berichtspflichtigen Segmente des Konzerns:

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Das Segment "Zentralregion" umfasst alle Geschäftsaktivitäten der Tochterunternehmen aus der Zentralregion der Russischen Föderation.

Das Segment "Region Woronesch" umfasst alle Geschäftsaktivitäten der Tochterunternehmen aus der Schwarzerderegion der Russischen Föderation.

Das Segment "Region Sibirien" beinhaltet alle Geschäftsaktivitäten der Tochterunternehmen aus der Region Sibirien der Russischen Föderation.

Für interne und externe Rechnungslegungszwecke wurden bestimmte Geschäftssegmente mit unterschiedlichen Merkmalen zu einer Gruppe mit der Bezeichnung "Übrige Regionen" zusammengefasst.

Die Betriebsergebnisse der Geschäftseinheiten werden jeweils vom Management überwacht, um Entscheidungen über die Verteilung der Ressourcen zu fällen und um die Ertragskraft der Einheiten zu bestimmen. Die Entwicklung der Segmente wird anhand des Betriebsergebnisses beurteilt und in Übereinstimmung mit dem Ergebnis vor Steuern im Konzernabschluss bewertet.

Die Verrechnungspreise zwischen den Geschäftssegmenten werden als die um die minimale Marge erhöhten Umsatzkosten definiert. Die Marge hängt von solchen Faktoren wie Saisonalität, Änderung von Wechselkursen, Liefer- und Lagerbedingungen, Finanzierungsbedingungen und -fristen und anderen Faktoren ab.

Informationen zu den berichtspflichtigen Segmenten sowie die Überleitung zur konsolidierten Gesamtergebnisrechnung werden in den nachfolgenden Tabellen dargestellt:

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Geschäftsjahr zum
30. September
2023 TEUR
Zentralregion Region
Woronesch
Region
Sibirien
Übrige
Regionen
Anpassungen/​
Eliminierungen
Konsolidierte
Gesamt-
ergebnis-
rechnung
Umsatzerlöse 100.304 56.669 56.647 16.047 (54.516) 175.151
Umsatzerlöse aus dem Verkauf
von Handelswaren - extern
67.461 48.092 46.106 202 4.719 166.580
Umsatzerlöse - konzernintern 29.554 6.795 6.885 15.845 (59.079) -
Erlöse aus der Erbringung von
Serviceleistungen - extern
3.289 1.782 3.656 - (156) 8.571
Materialaufwand (74.956) (41.275) (40.396) (15.102) 52.926 (118.803)
Rohertrag (Verlust) 25.348 15.394 16.251 945 (1.590) 56.348
Sonstige betriebliche Erträge 842 574 454 11.361 (11.968) 1.263
Personalaufwand (5.680) (3.164) (4.170) (5.862) (328) (19.204)
Abschreibungen (1.725) (689) (973) (460) (38) (3.885)
Sonstige betriebliche Aufwendungen (9.884) (6.734) (6.392) (3.852) 11.531 (15.331)
Verlust (Ertrag) aus Wertminderung
von finanziellen Vermögenswerten
(68) 14 (35) (32) 83 (38)
Betriebsergebnis 8.833 5.395 5.135 2.100 (2.310) 19.153
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Geschäftsjahr zum
30. September
2022 TEUR
Zentral region Region Woronesch Region Sibirien Übrige Regionen Anpassungen/​ Eliminierungen Konsolidierte
Gesamt-
ergebnis-
rechnung
Umsatzerlöse 102.736 65.098 90.538 1.973 (22.837) 237.508
Umsatzerlöse aus dem Verkauf
von Handelswaren - extern
88.985 58.630 84.299 531 (2.753) 229.692
Umsatzerlöse - konzernintern 10.759 4.817 3.469 1.442 (20.487) -
Erlöse aus der Erbringung von
Serviceleistungen - extern
2.992 1.651 2.770 - 403 7.816
Materialaufwand (76.397) (47.234) (65.588) (1.901) 22.215 (168.905)
Rohertrag (Verlust) 26.339 17.864 24.950 72 (622) 68.603
Sonstige betriebliche Erträge 3.199 694 1.751 16.014 (14.129) 7.529
Personalaufwand (5.223) (2.902) (4 322) (7.311) (797) (20.554)
Abschreibungen (1.734) (703) (1 031) (468) (72) (4.008)
Sonstige betriebliche Aufwendungen (9.723) (7.331) (8 646) (5.234) 15.047 (15.887)
Verlust (Ertrag) aus Wertminderung von
finanziellen Vermögenswerten
30 66 202 (27) (83) 188
Betriebsergebnis 12.888 7.688 12.904 3.046 (656) 35.871
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2023 2022
TEUR TEUR
Betriebsergebnis 19.153 35.871
Finanzerträge 1.770 2.143
Finanzaufwendungen (7.530) (4.020)
13.393 33.994
Ertragsteueraufwand (4.175) (7.639)
Konzernergebnis 9.218 26.355

Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete die Gruppe im Segment Region Woronesch mit zwei Kunden 16 % des Segmentumsatzes, zwei Kunden im Segment Region Sibirien trugen 14 % im Segmentumsatz bei. Für andere Segmente gab es keine Kunden mit einem Umsatzanteil von mehr als 5 % (2022: im Segment Region Woronesch 10 % des Segmentumsatzes mit einem Kunden, für andere Segmente gab es keine Kunden mit einem Umsatzanteil von mehr als 5 %).

34. GESCHÄFTE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Für die Zwecke dieser Konzernabschlüsse gelten Parteien als nahestehende Unternehmen, sofern eine Partei in der Lage ist, die andere Partei zu beherrschen, diese unter gemeinsamer Beherrschung stehen oder die Partei wesentlichen Einfluss auf die Finanz- und Betriebsentscheidungen der anderen Partei ausüben kann. Bei der Berücksichtigung jeder möglichen Beziehung zu nahestehenden Unternehmen wird auf die Substanz der Beziehung abgestellt, nicht rein auf die Rechtsform.

Im Laufe der Berichtsperiode sowie der Vergleichsperiode führten Gesellschaften der Unternehmensgruppe folgende Transaktionen mit sonstigen nahestehenden Unternehmen und Personen durch:

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Unternehmen unter
gemeinsamer Kontrolle
der obersten
beherrschenden Partei
Mutterunternehmen Mitglieder
des Managements in
Schlüsselpositionen
TEUR 2023 2022 2023 2022 2023 2022
Verkauf von Landmaschinen 510 63 - - 20 -
Verkauf von landwirtschaftlichen Ersatzteilen, Reifen und Schmiermitteln 9.322 8.978 - - - -
Verkauf von intelligenten Landwirtschaftslösungen 46 7 - - - -
Erlöse aus der Erbringung
von Serviceleistungen
2 - - - - -
Erlöse aus gebrauchten Landmaschinen 408 415 - - - -
Sonstige Erträge 73 82 - - - -
Erwerb von Waren und Dienstleistungen (2.535) (2.363) - - - -
Vergütung der Mitglieder
des Managements in
Schlüsselpositionen
- - - - (1.550) (1.705)
Sonstige Aufwendungen für
Mitglieder des Managements
in Schlüsselpositionen
- - - - (9) -
Wertminderung von ausgegebenen Darlehen - - (27) (26) - -
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Gesamt
TEUR 2023 2022
Verkauf von Landmaschinen 530 63
Verkauf von landwirtschaftlichen Ersatzteilen, Reifen und Schmiermitteln 9.322 8.978
Verkauf von intelligenten Landwirtschaftslösungen 46 7
Erlöse aus der Erbringung
von Serviceleistungen
2 -
Erlöse aus gebrauchten Landmaschinen 408 415
Sonstige Erträge 73 82
Erwerb von Waren und Dienstleistungen (2.535) (2.363)
Vergütung der Mitglieder des
Managements in Schlüsselpositionen
(1.550) (1.705)
Sonstige Aufwendungen für
Mitglieder des Managements
in Schlüsselpositionen
(9) -
Wertminderung von
ausgegebenen Darlehen
(27) (26)

Die Sozialbeiträge im Zusammenhang mit der Vergütung der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen betrugen TEUR 386 (2022: TEUR 437).

Die folgenden Salden waren am Ende des Berichtszeitraums ausstehend:

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TEUR Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen, sonstige
finanzielle Vermögenswerte
und sonstige kurzfristige
Vermögenswerte
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen,
andere Finanzverbindlichkeiten
und sonstige kurzfristige
Verbindlichkeiten, Vorschuss
Unternehmen unter
gemeinsamer Kontrolle
30.09.2023 11.694 1.143
30.09.2022 24.797 881
Verbundene Unternehmen 30.09.2023 1 4
30.09.2022 - -
Mitglieder des Managements
in Schlüsselpositionen
30.09.2023 38 471
30.09.2022 30 316
Gesamt 30.09.2023 11.733 1.618
30.09.2022 24.827 1.197

Zum Ende der Berichtsperiode sowie der Vergleichsperiode stellte sich der Saldo der von Gesellschaften der Gruppe durchgeführten Finanztransaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen wie folgt dar:

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TEUR Langfristig
ausgegebene Kredite
Kurzfristige
ausgegebene Kredite
Unternehmen unter
gemeinsamer Kontrolle
30.09.2023 - 20.403
30.09.2022 - 39.272
Gesamt 30.09.2023 - 20.403
30.09.2022 - 39.272
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TEUR Zinserträge Zinsaufwendungen
Unternehmen unter
gemeinsamer Kontrolle
30.09.2023 1.719 9
30.09.2022 1.907 -
Mutterunternehmen 30.09.2023 21 -
30.09.2022 21 -
Mitglieder des Managements
in Schlüsselpositionen
30.09.2023 - -
30.09.2022 - 6
Gesamt 30.09.2023 1.740 9
30.09.2022 1.928 6
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TEUR Kurzfristige
Finanzverbindlichkeiten
Langfristige
Finanzverbindlichkeiten
Mitglieder des Managments
in Schlüsselpositionen
30.09.2023 34 -
30.09.2022 - -
Gesamt 30.09.2023 34 -
30.09.2022 - -

Im Geschäftsjahr zum 30. September 2023 wurden Darlehen in Höhe von TEUR 90 (2022: TEUR 155) an nahestehende Unternehmen und Personen ausgereicht. Dieser Betrag ist in der Zeile "Ausreichung von Darlehen" in der Konzernkapitalflussrechnung enthalten. Die Zahlungseingänge von nahestehenden Unternehmen und Personen aus der Finanzierungstätigkeit während der Berichtsperiode betrugen TEUR 4.230 (2022: TEUR 402). Dieser Betrag ist in der Zeile "Mittelzufluss aus der Rückzahlung ausgereichter Darlehen" in der Konzernkapitalflussrechnung dargestellt.

35. GEWINNVERWENDUNGSVORSCHLAG

Vorstand und Aufsichtsrat der Ekotechnika AG schlagen der Hauptversammlung vor, den ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von EUR 2.913.437,21, der sich aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2023 in Höhe von EUR 614.489,54 und dem Gewinnvortrag in Höhe von EUR 2.298.947,67 zusammensetzt, vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.

36. HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Für die Abschlussprüfung wurde im Geschäftsjahr zum 30. September 2023 ein Honorar (Gesamtvergütung zzgl. Auslagen ohne Umsatzsteuer) in Höhe von TEUR 65 (2022: TEUR 65) als Aufwand erfasst.

37. WICHTIGE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Am 27. September 2023 hat der Vorstand der Ekotechnika AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, die Notierung der Aktien der Ekotechnika AG im Primärmarkt der Börse Düsseldorf zu widerrufen und ein vollständiges Delisting der Aktien zu beantragen. Die Einbeziehung der Aktien der Ekotechnika AG in den Primärmarkt der Börse Düsseldorf endete am 31. Oktober 2023 und die anschließende Einbeziehung der Aktien in den öffentlichen Markt der Börse Düsseldorf soll am 30. April 2024 enden. Die Notierung an der Börse Frankfurt und anderen Regionalbörsen endete ebenfalls am 31. Oktober 2023.

Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund des anhaltenden Russland-Ukraine-Konflikts getroffen, der dazu führt, dass westliche Kapitalmärkte für russische Vermögenswerte nicht genutzt werden können; die Kosten für die Aufrechterhaltung der Börsennotierung sind daher nicht mehr gerechtfertigt.

38. FREIGABE

Der Vorstand der Ekotechnika AG hat den Konzernabschluss am 6. März 2024 zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob der Konzernabschluss gebilligt wird.

Walldorf, 06. März 2024

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Stefan Dürr Bjoerne Drechsler
Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Ekotechnika AG, Walldorf

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Ekotechnika AG, Walldorf, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 30.09.2023, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Ekotechnika AG, Walldorf, für das Geschäftsjahr vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30.09.2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt "Unternehmensfortführung" im Konzernanhang sowie die Angaben in Abschnitt "Bestandsgefährdende Risiken" des Konzernlageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass der Fortbestand des Konzerns davon abhängig ist, dass auslaufende Bankkredite prolongiert bzw. refinanziert werden, sowie der Konzern in der Lage ist aus seiner Geschäftstätigkeit ausreichende liquide Mittel zur Deckung seiner Verbindlichkeiten zu generieren.

Eine wesentliche Unsicherheit besteht außerdem in den Auswirkungen des Russland Ukraine Konflikts und den infolgedessen gegen Russland ergangenen Sanktionen, die Einfuhrbeschränkungen und Beschränkungen des internationalen Zahlungsverkehrs bedeuten. Infolgedessen haben sich wesentliche Lieferanten der Gruppe aus Russland zurückgezogen. Dem begegnet die Gesellschaft mit einem veränderten Produktportfolio und angepassten Geschäftsmodell.

Zum Bereich der auf politischen Entscheidungen beruhenden Entwicklungen gehören auch die zu erwartenden steuerlichen Änderungen. Sowohl Deutschland als auch die Russische Föderation verschärfen die Steuervorschriften für Unternehmen, die im jeweils anderen Land tätig sind. Dies hat zur Folge, dass der Verwaltungsaufwand für alle Konzernunternehmen deutlich zunehmen wird. Dies könnte zu einem erheblichen Anstieg der Steuerzahlungen in beiden Ländern führen. Das Management verfolgt die Diskussionen und arbeitet daran, eine Lösung zu finden.

Wie in Abschnitt "Unternehmensfortführung" im Konzernanhang und Abschnitt "Bestandsgefährdende Risiken" im Konzernlagebericht dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage, der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage, der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Albstadt, 06. März 2024

Klaiber GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Klaiber
Wirtschaftsprüfer