![]() Ekotechnika AGWalldorfKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023GESCHÄFTSBERICHTvom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023Konzernlagebericht zum 30. September 2023KONZERN-LAGEBERICHT1. GRUNDLAGEN DER UNTERNEHMENSGRUPPEDie Ekotechnika AG mit Sitz in Walldorf ist die deutsche
Holdinggesellschaft der EkoNiva-Technika-Gruppe, des
größten Händlers internationaler
Landtechnik in Russland. Das Hauptgeschäft von
Ekotechnika liegt im Verkauf von neuen Landmaschinen wie
Traktoren, Mähdrescher sowie Ersatzteilen für
diese.
Im Geschäftsjahr 2022/2023 erwirtschaftete die
Ekotechnika-Gruppe einen Umsatz von EUR 175 Mio. und ein
operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von EUR 19 Mio.
1.1 Geschäftsmodell der UnternehmensgruppeDie Geschäftstätigkeit der Ekotechnika-Gruppe,
im Folgenden als "Ekotechnika", "Gruppe" bezeichnet,
umfasst den Handel mit Landmaschinen, den Ersatzteilverkauf
und die Erbringung von Serviceleistungen sowie
Dienstleistungen und Produkten im Bereich Smart Farming.
Seit März 2022 vertreibt die Gruppe auch Maschinen und
Geräte der Marken UMG (Russland), MST (Türkei)
und LiuGong (China) für den Straßenbau und den
Kommunalbereich.
Darüber hinaus baut die Gruppe ihre Produktpalette
weiter aus. Im Januar 2023 wurde beispielsweise einen
Händlervertrag mit dem russischen Hersteller "Erstes
Entwicklungs- und Konstruktionsbüro" über den
Verkauf von Ultraleichtflugzeugen unterzeichnet, die
primär für landwirtschaftliche Arbeiten
(Feldbearbeitung, Düngen, Aussaat, Kontrolle und
Überwachung von Feldern und Weiden) entwickelt wurden.
Der Absatzmarkt der Gruppe liegt in Russland, wo
Ekotechnika mittlerweile 844 Mitarbeiter an 29 Standorten
in den fünf Regionen Zentralrussland, Zentrale
Schwarzerde-Region, Sibirien, Nordwest und Altai
beschäftigt. Die Gesellschaften der Gruppe agieren auf
dem russischen Markt unter der Marke EkoNiva-Technika.
![]() Der Geschäftsbereich Neumaschinen ist nach wie vor
ein wichtiger Teil des Geschäfts der Gruppe,
allerdings betrug der Umsatzanteil im Berichtszeitraum nur
26,7 % gegenüber 54,6 % im Vergleichszeitraum,
während sich der Schwerpunkt auf Ersatzteile (43 %
gegenüber 32,3 %) und den Kundenservice verlagert hat.
Im Jahr 2023 umfasst die Produktpalette der Neumaschinen
landwirtschaftliche Geräte führender Hersteller
wie Grimme (Deutschland), Haybuster (USA), Pöttinger
(Österreich), Fliegl (Deutschland), Gregoire Besson
(Frankreich), Bednar (Tschechien), Bressel (Deutschland),
BVL (Deutschland), Einböck (Österreich), Basak
(Türkei), ROC, (Italien), Jiangsu (China), LOVOL
(China) und NAGRO (Russland).
Die Palette an Straßenbau- und Kommunalmaschinen,
die Ekotechnika seit März 2022 vertreibt, umfasst
Marken wie UMG (Russland), MST (Türkei) und LiuGong
(China). Der Umsatzanteil dieses Bereichs ist aber noch
sehr gering.
Angesichts der steigenden Nachfrage nach gebrauchten
Traktoren aus Europa und den USA hat Ekotechnika den
Verkauf gebrauchter Traktoren intensiviert.
Im Geschäftsbereich Ersatzteilhandel bietet die
Gruppe an derzeit 29 Standorten ein umfangreiches Portfolio
von Ersatzteilen an. Die Ersatzteillager sind
regelmäßig als Bestandteil der Service-Zentren
an strategisch wichtigen Standorten angesiedelt. In den
modernen Lagern werden mehr als 54.000 Original-Ersatzteile
aller im Landmaschinenbereich vertretenen Marken im Bestand
gehalten, die bei Bedarf durch die Flotte des
Kundenservices schnell und unkompliziert zum Kunden
gebracht werden. In diesem Geschäftsfeld profitiert
die Gruppe von der stetig wachsenden Nachfrage nach
Ersatzteilen. Dabei liegen die Rohertragsmargen im
Ersatzteilhandel branchenüblich deutlich über
denen für Neumaschinen.
Russische Hersteller, die in der Lage sind, die
Produktion von Analoga zu entwickeln, werden zu einer
Bezugsquelle für die Gruppe.
Der Kundenservice der Gruppe bietet neben der
Installation, Inbetriebnahme und regelmäßigen
Wartung von landwirtschaftlichen Maschinen und
Straßenbaumaschinen und -geräten auch die
Reparatur im Falle eines technischen Defekts
(einschließlich der Motorüberholung, Fernwartung
und -diagnose, Ausbessern von Löchern durch
Oberflächenbearbeitung und Bohren) und den Austausch
von Verschleißteilen an.
Smart Farming ist das jüngste Geschäftsfeld
der Gruppe. Die Gruppe bietet ihren Kunden ein
Dienstleistungspaket namens SmartEko an. Das SmartEko-Paket
zielt auf die Einführung eines differenzierten
Ansatzes für die Aussaat, Düngung und Ausbringung
von Pflanzenschutzmitteln ab. Das Dienstleistungspaket
umfasst die technische Prüfung, die Prüfung der
technologischen Karten (Bearbeitung, Düngemittel,
Saatgut), die Erstellung elektronischer Feldgrenzen, die
Feldanalyse (Produktivitätszonen aus
Satellitenbildern, Hangkarten, agrochemische Bodenanalyse),
die Ausarbeitung von Anweisungen für die Aussaat/
Düngung, die Einstellung der Maschinen und
Geräte, phänologische Beobachtungen während
der Saison, die Einstellung und Kalibrierung des
Ertragskartierungssystems, die Analyse der Ergebnisse mit
Empfehlungen sowie die Analyse der Wirtschaftlichkeit des
Betriebs.
Die Gruppe verzeichnet ein Umsatzwachstum in diesem
Segment, da die Liste der Lieferanten für
Smart-Farming-Ausrüstung und -Software erweitert
wurde. Sie erkundet auch aktiv neue Bereiche des Segments,
wie z. B. Bewässerungsanlagen.
1.2 Ziele und StrategienAuf dem russischen Landmaschinen- und Ersatzteilmarkt
besteht eine starke Nachfrage nach modernen Maschinen und
innovativen Technologien. Nachdem die internationalen
Marktführer ihre Tätigkeit in Russland
eingestellt haben, werden sie durch russische und
weißrussische Maschinen sowie durch Maschinen
ersetzt, die außerhalb "unfreundlicher Länder"
hergestellt werden. Die lokalen Hersteller profitieren von
staatlichen Subventionen, was zu einem harten Wettbewerb
führt. In vielen Bereichen können die russischen
und weißrussischen Maschinen jedoch nicht mit den
technologischen Standards der im Ausland,
einschließlich China, der Türkei und Brasilien,
hergestellten Maschinen mithalten. Hinzu kommt, dass in den
Fuhrparks der Kunden ein großer Anteil von Maschinen
der internationalen Marktführer vorhanden ist, die
rechtzeitig repariert und gewartet werden müssen.
Seit 2023 konzentriert sich die Ekotechnika-Gruppe auf
die Stärkung der Segmente Ersatzteilhandel und
Kundenservice und setzt dabei auf ihr bewährtes
Geschäftsmodell, den Verkauf von importierten
Landmaschinen. Die Gruppe sieht es als notwendig an, das
Geschäft sowohl mit russischen Herstellern von Land-
und Straßenbaumaschinen als auch mit weiteren
ausländischen Lieferanten zu erweitern. Darüber
hinaus hat die Gruppe ein Importsubstitutionsprogramm
für Ersatzteile westlicher Landmaschinenmarken
gestartet, die in den Fuhrparks der Kunden stark vertreten
sind. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter 4
"Prognosebericht".
Die großen Vorteile der Gruppe sind gut
ausgestattete Servicezentren und erfahrenes Personal.
Ekotechnika investiert kontinuierlich in die Aus- und
Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, um ihren Kunden stets den
bestmöglichen Service zu bieten. Die Kunden
schätzen die enge Verzahnung der
Geschäftsbereiche Neumaschinen, Ersatzteilhandel und
Kundenservice. Das breite Dienstleistungsangebot verschafft
der Gruppe einen wichtigen Wettbewerbsvorteil und sichert
den Kunden eine optimale Betreuung aus einer Hand. Gut
ausgestattete Ersatzteillager und das breite
Logistiknetzwerk sind darauf ausgerichtet, den Landwirten
schnell und zuverlässig vor Ort zu helfen.
Faktoren wie die Aufnahme der neuen Segmente in das
Produktportfolio der Gruppe, die Stärkung der Position
des Unternehmens durch die Unterzeichnung neuer
Händlerverträge und die Aufhebung der
Beschränkungen in den geografischen
Zuständigkeitsbereichen wirken sich positiv auf die
Möglichkeiten des Unternehmens aus. Dies macht
Ekotechnika wettbewerbsfähiger und könnte den
Umsatz und den Jahresüberschuss im traditionellen
Neumaschinen- und Ersatzteilverkauf des Unternehmens
künftig steigern.
1.3 KontrollsystemDie Unternehmensplanung und -steuerung basiert im
Wesentlichen auf den folgenden finanziellen Kennzahlen:
Umsatzerlöse, Rohertrag sowie Ergebnis vor Zinsen und
Steuern (EBIT; operatives Ergebnis). Die oben genannten
Indikatoren werden für die folgenden
Hauptgeschäftsfelder überwacht: Verkauf von
Neumaschinen, sowohl für die Landwirtschaft als auch
für den Straßenbau, Ersatzteilverkauf,
Kundenservice und Smart Farming. Die Umsatzerlöse aus
dem Verkauf von Neumaschinen werden durch die Anzahl der
neuen und in Zahlung gegebenen Maschinen bestimmt. Der
Anteil der Neumaschinen ist von 55 % im Jahr 2022 auf ca.
27 % im Geschäftsjahr 2023 gesunken, während der
Anteil von gebrauchten Maschinen gestiegen ist.
Darüber hinaus strebt die Ekotechnika-Gruppe einen
sukzessiven Ausbau der margenstarken und weniger volatilen
Segmente Ersatzteilhandel und Kundenservice an, was sich
bereits in den Ergebnissen des Jahres 2022/2023 abzeichnet.
1.4 Forschung und EntwicklungDie Gruppe nutzt aktiv die Entwicklungen, die in den
vergangenen Jahren im Bereich Smart Farming vorgenommen
wurden. Derzeit liegt der Schwerpunkt in diesem Segment
jedoch auf der Erweiterung der Produkt- und Markenpalette,
damit der Kundennachfrage nach dem Rückzug der
größten weltweiten Maschinenlieferanten aus
Russland gedeckt werden kann. Die Gruppe ist auch auf der
Suche nach Produktionsstätten in Russland, an denen
sie einige Ersatzteile herstellen und originale durch diese
ersetzen könnte. Qualitativ erfolgreiche Muster werden
in das Produktportfolio der Marke Agroznak aufgenommen.
2. WIRTSCHAFTSBERICHT2.1 Wirtschaftliche RahmenbedingungenGesamtwirtschaftliche EntwicklungLaut dem Weltwirtschaftsausblick des Internationalen
Währungsfonds (IWF) vom Oktober 2023 verläuft die
weltweite Erholung von der COVID-19-Pandemie und dem
Russland-Ukraine-Konflikt langsam und uneinheitlich. Trotz
der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit zu Beginn
dieses Jahres mit einem erneuten Aufschwung und
Fortschritten bei der Senkung der Inflation gegenüber
den Spitzenwerten des letzten Jahres bleibt die
Wirtschaftstätigkeit hinter der Entwicklung vor der
Pandemie zurück, insbesondere in den Schwellen- und
Entwicklungsländern, und die Unterschiede zwischen den
Regionen nehmen zu. Die Erholung wird durch mehrere
Faktoren gebremst. Einige spiegeln die langfristigen Folgen
der Pandemie, des Russland-Ukraine-Konflikts und der
zunehmenden geoökonomischen Fragmentierung wider.
Andere sind eher zyklischer Natur, darunter die
Auswirkungen der zur Senkung der Inflation notwendigen
geldpolitischen Straffung, die Rücknahme der
fiskalischen Unterstützung angesichts der hohen
Verschuldung und extreme Wetterereignisse.
Der IWF erwartet einen Rückgang der globalen
Wachstumsrate von 3,5 % im Jahr 2022 auf 3,0 % im Jahr 2023
und 2,9 % im Jahr 2024. Für die hoch entwickelten
Volkswirtschaften wird eine deutlichere Verlangsamung mit
einem Rückgang von 2,6 % im Jahr 2022 auf 1,5 % im
Jahr 2023 und 1,4 % im Jahr 2024 erwartet, da die Straffung
der Geldpolitik zu greifen beginnt. Für die Gruppe der
Schwellen- und Entwicklungsländer wird ein leichter
Rückgang des Wachstums von 4,1 % im Jahr 2022 auf 4,0
% in den Jahren 2023 und 2024 prognostiziert. Die russische
Wirtschaft verzeichnete 2022 einen Rückgang um 2,1 %
und wird voraussichtlich 2023 um 2,2 % und 2024 um 1,1 %
wachsen.
1
Die globale Inflation wird voraussichtlich stetig
zurückgehen, von 8,7 % im Jahr 2022 auf 6,9 % im Jahr
2023 und 5,8 % im Jahr 2024, was auf eine straffere
Geldpolitik zurückzuführen ist, die durch
niedrigere internationale Rohstoffpreise gefördert
wird. Die Kerninflation wird den Projektionen zufolge im
Allgemeinen langsamer sinken, und in den meisten
Ländern ist es unwahrscheinlich, dass die Inflation
vor 2025 wieder das Zielniveau erreicht.
Während der russische Leitzins vom Beginn des
Geschäftsjahres 2022/2023 am 1. Oktober 2022 bis zum
21. Juli 2023 bei 7,5 % verharrte, erhöhte er sich von
da an schrittweise in drei Stufen und erreichte am 18.
September 2023 13 %. Nach dem Stichtag stieg er am 30.
Oktober 2023 auf 15 % und am 18. Dezember 2023 auf 16 %.
2
In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres
2022/2023 ist die Inflation in Russland deutlich von 12,6 %
im Oktober 2022 auf 2,3 % im April 2023 gesunken. Seit Mai
2023 ist sie jedoch gestiegen und erreichte bis zum Ende
des Geschäftsjahres im September 2023 6 %. Nach dem
Stichtag stieg sie auf 6,7 % im Oktober 2023.
3
Der Wechselkurs des Rubel zum Euro lag zu Beginn des
Geschäftsjahres im Oktober 2022 bei 52,7379 RUB/EUR
und am Ende des Geschäftsjahres (30. September 2023)
bei 103,1631 RUB/EUR. Der Durchschnittskurs für das
Geschäftsjahr betrug 83,12 RUB/EUR (2022: 77,4325
RUB/EUR). Der Wechselkurs erreichte den niedrigsten Wert
von 52,7379 RUB/EUR am 03. Oktober 2022, während er am
15. August 2023 den höchsten Wert von 110,6847 RUB/EUR
erreichte.
4
Der Wechselkurs des Rubel zum US-Dollar betrug zu Beginn
des Geschäftsjahres 55,2987 RUB/USD und am Ende des
Geschäftsjahres 97,4147 RUB/USD. Der durchschnittliche
Wechselkurs für das Geschäftsjahr 2022/2023 lag
bei 77,5845 RUB/USD (2022: 71,1157 RUB/USD).
Am 01. Oktober 2022 erreichte der Kurs den niedrigsten
Wert von 55,2987 RUB/USD, während er am 15. August
2023 den höchsten Wert von 101,0399 RUB/USD erreichte.
5
1
https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2023/10/10/world-economic-outlook-october-2023
Russischer Agrar- und LandmaschinenmarktLandmaschinen und Ersatzteile, die den Kern des
Geschäfts der Gruppe bilden, decken in erster Linie
den Bedarf der Kunden, die ihre Felder mit Getreide,
Leguminosen, Ölsaaten und Gemüse bearbeiten.
Daher sind die folgenden Faktoren für die
Nachhaltigkeit der Geschäftstätigkeit der Gruppe
von größter Bedeutung: Veränderungen der
Anbauflächen, Ernteerträge, Nachfrage nach
pflanzlichen Erzeugnissen in Russland und im Ausland sowie
staatliche Förderung sowohl für Agrarproduzenten
als auch für lokale Landtechnikhersteller.
Im Jahr 2023 konnte Russland den Spitzenwert der
Getreideernte von 2022 nicht wiederholen, dennoch wird die
zweithöchste Ernte in der Geschichte der
Aufzeichnungen erwartet
6: Nach Angaben der regionalen Behörden des
Landwirtschaftsministeriums betrug die Getreideernte zum
23. November 2023 146,3 Mio. Tonnen, während sie zum
gleichen Zeitpunkt im Jahr 2022 155 Mio. Tonnen erreichte,
die Weizenernte belief sich auf 94,7 Mio. Tonnen im Jahr
2023 und 105,2 Mio. Tonnen im Jahr 2022.
7 Die Entwicklung des durchschnittlichen
Getreideertrages war 2023 im Vergleich zu 2022 negativ und
ging von 3,4 t/ha auf 3,2 t/ha zurück. Der Ertrag von
Weizen und Gerste war sogar noch schlechter als die
durchschnittlichen Getreidezahlen und sank von 3,6 t/ha auf
3,3 t/ha bzw. von 3,1 t/ha auf 2,8 t/ha. Im Gegensatz dazu
ist der Ertrag von Mais von 5,9 t/ha auf 7,1 t/ha und von
Reis von 5,6 t/ha auf 6,2 t/ha angestiegen.
Die ungewöhnlich hohen Getreideerträge des
Jahres 2022 haben zu einem Überangebot und niedrigeren
Preisen geführt, so dass die Anbaufläche im Jahr
2023 zurückging.
Die deutlichsten Auswirkungen waren bei den
Winterkulturen zu beobachten, deren Anbaufläche von
18,377 Mio. ha im Jahr 2022 auf 17,775 Mio. ha im Jahr 2023
zurückging (die Anbaufläche für Winterweizen
sank von 16,693 Mio. ha im Vorjahr auf 16,044 Mio. ha im
Jahr 2023).
9 Aufgrund der anhaltend ungünstigen
Getreidepreise ist es unwahrscheinlich, dass die Pläne
des Landwirtschaftsministeriums zur Ausweitung der
Winteraussaat realisiert werden können.
9
Russland exportiert einen beträchtlichen Teil
seiner Getreideernte ins Ausland: Nach Angaben des
Instituts für Agrarmarktstudien (IKAR) kann das
Getreideexportpotenzial im Jahr 2023 67 Mio. Tonnen
erreichen (d. h. mehr als 1/3 der gesamten Getreideernte),
darunter 51 Mio. Tonnen Weizen (d. h. mehr als die
Hälfte der Gesamtweizenernte).
10 Die weltweite Nachfrage nach Getreide
überstieg laut IGC-Getreidemarktbericht vom 16.
November 2023 in den letzten Jahren die Produk-tion.
11 Dies bedeutet, dass Russland eine stabile
weltweite Nachfrage nach Getreide hat. Traditionell
exportiert Russland landwirtschaftliche Erzeugnisse in den
Osten und in afrikanische Länder: nach Ägypten
(11,9 Mio. Tonnen Getreide im Agrarjahr 2022-2023), in die
Türkei (10,2 Mio. Tonnen), nach Algerien (3,26 Mio.
Tonnen), nach Saudi-Arabien (3,14 Mio. Tonnen) und in den
Iran (3,14 Mio. Tonnen).
12 Ein vielversprechender Getreidevertrag wurde
mit China unterzeichnet
13, der Export von landwirtschaftlichen
Erzeugnissen nach Südafrika ist in den ersten zehn
Monaten des Jahres 2023 um 90 % gestiegen, wobei Weizen das
Hauptprodukt ist.
14 Die Exportkapazität der Russischen
Föderation ist mit der Inbetriebnahme des ersten
Getreideterminals in Vysotsk an der Ostsee ebenfalls
gestiegen.
15 Hinzu kommt, dass Russland im September 2023
zum ersten Mal seit anderthalb Jahren zu den fünf
wichtigsten Getreidelieferanten der EU gehört.
16
Die Entwicklung der Getreideexporte kann jedoch im
Agrarjahr 2023-2024 durch die folgenden Faktoren gebremst
werden:
scrollen
Die eingelagerte Getreidemenge in Russland blieb
während des gesamten Geschäftsjahres 2022/2023
hoch und könnte zusammen mit der neuen Ernte 155 Mio.
Tonnen erreichen. Ein übermäßiges Angebot
kann sich weiterhin negativ auf die Preise auswirken. Die
Kosten der Getreideproduktion steigen 2022/2023 aufgrund
höherer Preise für Maschinen und Anlagen,
Ersatzteile, Treibstoff und Düngemittel.
21 In Anbetracht all dieser Faktoren könnte
es für die landwirtschaftlichen Erzeuger schwierig
werden, Finanzierungsquellen für die Erneuerung des
Maschinenparks und die Reparatur und Wartung der
vorhandenen Maschinen zu finden.
Mögliche Lösungen können die
Diversifizierung der Produktion und staatliche
Unterstützung sein. So umfasst der Vertrag mit China
für die nächsten 12 Jahre ein Portfolio von
Getreide, Leguminosen und Ölsaaten in einer
Gesamtmenge von 70 Mio. Tonnen; die ersten Exportpartien
umfassten Gerste und Sojabohnen.
22 Die weltweite Nachfrage nach Erbsen,
Kichererbsen und Linsen ist recht stabil, die Importeure
könnten auch an Ölsaaten wie Flachs, Senf, Saflor
und Koriander interessiert sein.
23
Im Jahr 2023 wurden RUB 20 Mrd. aus dem föderalen
Haushalt zur Unterstützung der Getreideerzeuger
bereitgestellt. Auf einer Sitzung des Ministerkabinetts am
30. November 2023 wurde eine zusätzliche Finanzierung
in Höhe von RUB 10 Mrd. aus dem staatlichen
Reservefonds genehmigt, mit der die Kosten der Erzeuger von
Weizen, Roggen, Mais und Gerste ausgeglichen werden sollen.
24
Im Jahr 2024 können die Mittel für das
staatliche Programm zur Entwicklung des agroindustriellen
Komplexes um 17,5 % erhöht werden, und bis September
2023 wurden bereits RUB 370,8 Mrd. dafür
bereitgestellt. Erstens soll der Betrag für die
Subventionierung der Kreditzinsen für
landwirtschaftliche Erzeuger ausgegeben werden, was
angesichts der Anhebung des Leitzinses auf 16 % im Dezember
2023 wichtig ist. Zweitens: Da die russischen Landwirte
gezwungen sind, mit Getreidepreisen zu arbeiten, die nahe
an den Kosten liegen, soll ein Teil der Mittel für die
Erstattung von Getreidetransporten verwendet werden.
25 Zusätzliche Unterstützung sollen
Kleinbauern, Einzelunternehmern und bäuerlichen
Betrieben bekommen, die staatliche Zuschüsse erhalten
können, die bis zu 60 % ihrer Investitionsausgaben
decken.
26
Die Strategie zur Entwicklung des verarbeitenden
Gewerbes in Russland geht davon aus, dass der Anteil der im
Inland hergestellten Landmaschinen bis 2035 von 61 % auf 80
% steigen wird.
27 In den 9 Monaten des Jahres 2023 wurden den
Landwirten um 7,5 % mehr Maschinen und Ausrüstungen
geliefert (insgesamt RUB 181,4 Mrd.), der Verkauf von
Traktoren ist dagegen um 12 % zurückgegangen und
belief sich auf 3500 Maschinen.
28 Daher könnten zusätzliche
Fördermaßnahmen erforderlich sein, um das in den
vergangenen Jahren erreichte Entwicklungstempo der
inländischen Landmaschinenhersteller beizubehalten.
6
https://www.finam.ru/publications/item/eksport-pshenitsy-iz-rossii-zamedlyaetsya-iz-za-
Das Programm 1432Jeder Hersteller, der die Anforderungen des Programms
erfüllt, hat derzeit Anspruch auf einen Zuschuss von
mindestens 10 bis 15 % zu den Herstellungskosten und kann
daher seine Maschinen und Anlagen mit diesem
zusätzlichen Abschlag anbieten. Das Budget für
das Programm sollte von RUB 8 Mrd. im Jahr 2022 auf RUB 2
Mrd. im Jahr 2023 deutlich gekürzt werden.
Selbstfahrende Maschinen wurden vollständig aus dem
Programm ausgeschlossen. Angesichts der niedrigen Preise
für landwirtschaftliche Erzeugnisse reagierte der
Markt jedoch mit einem Einbruch der Käufe neuer, in
Russland hergestellter Maschinen. Mitte 2023 erhielt das
Programm zusätzliche Mittel in Höhe von RUB 3,2
Mrd., im November 2023 wurde das Budget für das
Programm auf das Niveau von 2022 erhöht. Diese
Maßnahmen werden es ermöglichen, 6.000 russische
und weißrussische Traktoren an lokale
Agrarproduzenten zu liefern.
Eine weitere Neuerung des Programms im Jahr 2023 besteht
darin, dass ein differenzierter Ansatz für den
Ausgleich der Kosten für landwirtschaftliche Erzeuger
angewandt wird. So können beispielsweise Landwirte aus
dem Fernen Osten aufgrund der gestiegenen Logistikkosten
mit einem Nachlass von bis zu 20 % rechnen.
29
Rosagroleasing-ProgrammRosagroleasing ist die staatliche Leasinggesellschaft
für landwirtschaftliche Erzeuger. Sie bietet
kommerzielles Leasing und Leasing zu Vorzugsbedingungen
für zertifizierte lokale Maschinen- und
Anlagenhersteller an.
Die Vorzugsbedingungen wurden seit 2022 erheblich
geändert. Die landwirtschaftlichen Erzeuger haben die
Möglichkeit verloren, die Ausrüstung von
internationalen Marktführern zu leasen, da diese ihre
Aktivitäten in Russland, einschließlich der
Produktionslinien, eingestellt haben.
In den Jahren 2022-2023 haben die russischen
Agrarproduzenten 13,2 Tausend Erntemaschinen über
Rosagroleasing gekauft - 37 % mehr als in den Jahren
2020-2021. Die Gesamtmenge setzt sich zusammen aus 2,9
Tausend Traktoren, 2,4 Tausend Mähdreschern und 4,2
Tausend anderer Maschinen. Nach dem Weggang der
internationalen Marktführer waren die beliebtesten
Käufe im Jahr 2023 die Traktoren und Mähdrescher
von Kirovets und Belarus sind, die von Bryanskselmash
hergestellt werden.
30
Unter Berücksichtigung aller oben genannten
Faktoren könnte es für die Gruppe schwierig sein,
mit den lokalen Herstellern von Landmaschinen, Geräten
und Ersatzteilen zu konkurrieren, und die niedrigen Preise
für landwirtschaftliche Produkte könnten sich
negativ auf die Kaufkraft der Kunden auswirken. Staatliche
Maßnahmen zur Unterstützung landwirtschaftlicher
Erzeuger, insbesondere von Getreide, und die Ausweitung der
Exportmöglichkeiten für landwirtschaftliche
Erzeugnisse können sich positiv auf das Geschäft
des Unternehmens auswirken. Die Erhöhung der
Kundenzahl durch Kleinbauern bietet ebenfalls neue Chancen.
27
https://www.agroinvestor.ru/markets/news/40881-dolya-otechestvennoy-
2.2 GeschäftsentwicklungAllgemeine Entwicklung der Unternehmensgruppe Aufgrund
der vorgenannten Entwicklungen und Rahmenbedingungen ist
der Umsatz von Ekotechnika im Vergleich zum Vorjahr
gesunken und lag im Geschäftsjahr 2022/2023 bei EUR
175,2 Mio., im Vorjahr waren es EUR 237,5 Mio. Der Umsatz
aus dem Verkauf von Neumaschinen sank im Vergleich zum
Vorjahr um fast zwei Drittel von EUR 129,7 Mio. auf EUR
46,8 Mio. Der Absatz von neuen Traktoren ging von 263 auf
131 Stück zurück. Im Gegensatz dazu stieg der
Umsatz aus dem Verkauf gebrauchter Landmaschinen von EUR
7,3 Mio. auf EUR 29,9 Mio.
Im Bereich Ersatzteilhandel war im Berichtszeitraum in
absoluten Zahlen keine Umsatzdynamik zu verzeichnen, jedoch
stieg der Anteil des Segments am Gesamtumsatz von 38 % auf
fast 49 %, was sich durch die anhaltend hohe Nachfrage nach
Ersatzteilen von Marken erklärt, die Russland 2022
verlassen haben. Der Umsatz aus dem Verkauf von
Ersatzteilen belief sich im Geschäftsjahr 2022/2023
auf EUR 85,8 Mio. gegenüber EUR 89,5 Mio. im
Geschäftsjahr 2021/2022.
Der Kundenservice-Bereich hat sich positiv entwickelt
und konzentrierte sich auf die Effizienzsteigerung und
bessere Auslastung der bestehenden und neuen
Servicezentren. Der Schwerpunkt lag dabei auf der
Kundenzufriedenheit und der vollständigen Integration
der prädiktiven Wartung, die es Maschinen
ermöglicht, selbstständig Störungen zu
melden, aus denen mit Hilfe von Algorith-men Vorhersagen
über die von den Serviceteams zu ergreifenden
Maßnahmen abgeleitet werden können.
Die Umsatzerlöse im Bereich Smart Farming stiegen
im Berichtszeitraum aufgrund der Diversifizierung des
Markenportfolios durch FJDynamics, AllyNav und andere um
22,5 % und beliefen sich auf EUR 2,4 Mio. Der Vorstand geht
davon aus, dass sich der Trend im Geschäftsjahr
2023/2024 sowohl beim Umsatzwachstum als auch bei der
Markendiversifizierung fortsetzen kann.
2.3 LeistungsindikatorenFinanzielle Leistungsindikatoren:Die Geschäftsleitung der Gruppe hat die folgenden
wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren ermittelt,
die für die Kontrolle relevant sind:
scrollen
Nicht finanzielle Leistungsindikatoren:MitarbeiterNeben der Technik hängt die Leistung der Gruppe in
hohem Maße von den Mitarbeitern ab, die beim Verkauf
von Maschinen und Ersatzteilen sowie bei der Erbringung von
Dienstleistungen stets in direktem Kontakt mit den Kunden
stehen und somit die Botschafter des Unternehmens sind. Aus
diesem Grund legt die Geschäftsleitung großen
Wert darauf, die richtigen Fachkräfte zu finden und
die bestehenden Mitarbeiter zu halten und
weiterzuentwickeln. Dazu gehören auch
regelmäßige Fortbildungen und Seminare zur
persönlichen Weiterentwicklung. Die Personalabteilung
ist in dieser Hinsicht sehr aktiv, da für jeden
Mitarbeiter individuelle Entwicklungspläne und
-möglichkeiten erstellt werden. Darüber hinaus
besuchen die Mitarbeiter gemeinsam mit Kunden die
größten Landwirtschaftsausstellungen (auf denen
das Unternehmen auch ausstellt) - soweit es die aktuelle
Situation erlaubt. Durch diese Bemühungen wird
sichergestellt, dass sich die Mitarbeiter mit dem
Unternehmen und den verkauften Produkten identifizieren.
Ekotechnika arbeitet ständig an der Verbesserung
der Mitarbeiterzufriedenheit. Darüber hinaus setzt das
Unternehmen in großem Umfang Praktikanten von
verschiedenen russischen Agraruniversitäten ein.
Im Geschäftsjahr 2022/2023 hat das Unternehmen
weiterhin Studenten von spezialisierten Universitäten
angezogen und ein Mentoring-Tool entwickelt. Über 113
Praktikanten absolvierten den praktischen Teil vor Ort an
verschiedenen Standorten der Gruppe, 12 von ihnen setzten
ihren Karriereweg als Mitarbeiter des Unternehmens fort.
OrganisationsstrukturDie Geschäftsleitung arbeitet aktiv an
Maßnahmen zur weiteren Automatisierung des gesamten
Geschäftsprozesses durch die Einführung und
Optimierung von ERP-Systemen. Große Aufmerksamkeit
wurde der Planungsgenauigkeit der
Ersatzteilverkaufsprognosen und der Analyse der
Kundenbedürfnisse gewidmet, Werkzeuge zur Untersuchung
des Kundenverhaltens ("Verkaufstrichter") sowie die
Automatisierung von Importbestellungen und Logistik wurden
eingeführt. Organisatorisch hat sich das Unternehmen
in dieser Richtung stark verändert, indem zwei neue
Abteilungen (Importeinkauf und Logistik) eingeführt
und das Analystenteam im Außendienst verstärkt
wurden.
Die Änderungen betrafen auch die Lagerverwaltung
und die Ersatzteilbewegungen, bei denen das Unternehmen
weiterhin an der Umsetzung des Rollenmodells auf der
Grundlage, der bestehenden 1C-Module (Handelsverwaltung)
arbeitet. Die Entscheidungen zielen darauf ab, die
Transparenz der Operationen mit den Ersatzteilen zu
erhöhen und die Kontrolle über deren Sicherheit
zu verbessern. Neben den Automatisierungslösungen
wurde auch die Zusammensetzung der Lagerleiter und Teams
verstärkt.
Die Erschließung neuer Gebiete führte zu
weiteren organisatorischen Veränderungen: Im
Geschäftsjahr 2022/2023 wurden in Saratow, Krasnodar,
Nischni Nowgorod, Orel, Pensa und Saransk Vertriebsleiter
für Maschinen, Anlagen und Ersatzteile eingestellt.
Zum Stichtag am 30. September 2023 belief sich die
Gesamtzahl der Mitarbeiter auf 844.
KundenzufriedenheitDie Kundenzufriedenheit spielt eine Schlüsselrolle
für den Unternehmenserfolg. Ekotechnika führte
bereits im Geschäftsjahr 2020/21 ein System zur
Überwachung der Kundenzufriedenheit ein und befragt
ihre Kunden weiterhin aktiv und systematisch. Die
Ergebnisse fließen direkt in den Mitarbeiterbonus
ein. Dies unterstützt auch die langfristige
Kundenbindung und wird dazu beitragen, das Ersatzteil- und
Servicegeschäft stetig zu verbessern.
LogistikIm Geschäftsjahr 2022/2023 wurden von der Gruppe
erhebliche Anstrengungen unternommen, um neue Lieferwege
für Maschinen und Ersatzteile zu finden. Zu Beginn des
Geschäftsjahres wurden Maschinen und Komponenten von
internationalen Marktführern für
landwirtschaftliche Maschinen und Geräte über die
Muttergesellschaft der Gruppe bezogen. Vor dem Hintergrund
des zunehmenden Sanktionsrisikos fand die Gruppe jedoch
eine alternative Lieferkette. Neue Lieferanten und
Transportunternehmen sind in der Regel teurer. In diesem
Zusammenhang werden die Analyse der Lagerbestände und
die Optimierung des Bestellprozesses eine wichtige Rolle
spielen.
2.4 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlagea) ErtragslageDer Wechselkurs von Rubel zu Euro lag im
Berichtszeitraum bei 83,12 RUB/EUR, was eine leichte
Abschwächung des Rubels im Vergleich zum Vorjahr
ergibt (2021/22: 77,4325 RUB/EUR). Dies bedeutet, dass ein
ähnlicher Rubelbetrag in Euro 6,8 % weniger wert
gewesen wäre.
Im Geschäftsjahr 2022/2023 (30. September 2023)
erwirtschaftete die Ekotechnika-Gruppe einen Gesamtumsatz
von TEUR 175.151 (2021/22: TEUR 237.508) und lag damit
erheblich unter der Umsatzprognose. Die Gründe
dafür sind ein deutlicher Rückgang der Nachfrage
nach neuen Landmaschinen seitens der russischen Landwirte
aufgrund verschiedener wirtschaftlicher Einflüsse
sowie erhebliche Schwierigkeiten bei der
Ersatzteilversorgung.
Der Verkauf von neuen Landmaschinen trug mit TEUR 46.761
einen Anteil von 26,7 % zum Gesamtumsatz bei (2022: TEUR
129.654 bzw. 54,6 %). Der Umsatzrückgang in diesem
Geschäftsfeld ist auf den Umsatzrückgang bei
Traktoren sowie Mähdreschern und Feldhäckslern
zurückzuführen. Insgesamt wurden im abgelaufenen
Geschäftsjahr 131 neue Traktoren und 15 neue
Mähdrescher und Feldhäcksler verkauft. Im Vorjahr
lag die Zahl der neuen verkauften Traktoren bei 263, die
Zahl der Mähdrescher und Feldhäcksler bei 17.
Der Umsatz aus dem Verkauf von gebrauchten Landmaschinen
stieg deutlich auf TEUR 29.875, was einem Anteil von 17,1 %
am Gesamtumsatz entspricht (2022: 3,1 % bzw. TEUR 7.341).
Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2022/2023 54
gebrauchte Traktoren (2022: 20 gebrauchte Traktoren) und 14
gebrauchte Mähdrescher und Feldhäcksler (2022: 21
gebrauchte Mähdrescher und Feldhäcksler)
verkauft.
Der Verkauf von Ersatzteilen, Reifen und Schmierstoffen
trug mit 48,9 % einen wesentlichen Anteil zum Umsatz bei.
Im Berichtszeitraum belief sich der Gesamtumsatz in diesem
Segment auf TEUR 85.665 (2022: 37,7 % bzw. TEUR 89.594).
Der Umsatz aus der Erbringung von Serviceleistungen
belief sich auf TEUR 8.571 und ist damit um TEUR 755
gegenüber dem Geschäftsjahr 2021/2022 gestiegen
(TEUR 7.816). Der Anstieg des Umsatzes aus der Erbringung
von Serviceleistungen steht im Einklang mit der
Einschätzung des Managements, dass der Umfang der
erbrachten Dienstleistungen einer der wichtigsten
Wettbewerbsfaktoren ist.
Die Umsätze mit Smart Farming Lösungen sind im
Berichtszeitraum auf TEUR 2.388 gestiegen (2022: TEUR
1.949).
Der Umsatz aus dem Verkauf von Straßenbau- und
Kommunaltechnik lag im Geschäftsjahr 2022/2023 bei
TEUR 1.646 (2022: TEUR 623).
scrollen
Die Anschaffungskosten der verkauften Landmaschinen und
-geräte sowie Ersatzteile lagen mit TEUR 118.803 unter
dem Vorjahreswert von TEUR 168.905.
Der Rohertrag (Umsatz abzüglich Anschaffungskosten
der verkauften Landmaschinen und -geräte sowie
Ersatzteile) lag mit TEUR 56.348 unter dem Vorjahreswert
(2022: TEUR 68.603; -18 %)
Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen vor
allem Erstattungen von Garantiekosten, Erträge aus
Warenüberschüssen, Mieteinnahmen und Erträge
aus dem Abgang von Gegenständen des
Anlagevermögens und beliefen sich im Berichtszeitraum
auf TEUR 1.263 im Vergleich zu TEUR 7.529 im
Geschäftsjahr 2021/2022. Die sonstigen betrieblichen
Erträge sind um 83,2 % gesunken. Der Rückgang der
sonstigen betrieblichen Erträge ist hauptsächlich
auf Wechselkursdifferenzen zurückzuführen, die im
Geschäftsjahr 2021/2022 mit einem Wert von TEUR 4.046
positiv waren und im Geschäftsjahr 2022/2023 negativ
geworden sind, sowie auf den Weiterverkauf von sonstigen
Waren, der von TEUR 2.843 im Geschäftsjahr 2021/2022
auf TEUR 90 gesunken ist.
Der Personalaufwand sank leicht um 6,6 % von TEUR 20.554
auf TEUR 19.204, vor allem aufgrund geringerer
Mitarbeiterprämien.
Die Abschreibungen sanken ebenfalls leicht um 3,1 % von
TEUR 4.008 im Vorjahr auf TEUR 3.885 im Geschäftsjahr
2022/2023.
Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist ein
leichter Rückgang um 3,5 % von TEUR 15.887 im
Geschäftsjahr 2021/2022 auf TEUR 15.331 zu
verzeichnen.
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen) verringerte sich gegenüber dem Vorjahr
(2022: TEUR 39.880) deutlich und lag bei TEUR 23.038.
Dies betrifft ebenfalls das operative Ergebnis (EBIT),
das im Geschäftsjahr 2022/2023 TEUR 19.153 betrug
(2022: TEUR 35.871).
Das Finanzergebnis (Finanzaufwendungen plus
Finanzerträge) belief sich auf TEUR -5.760 (2022: TEUR
-1.877).
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich auf TEUR
13.393 (2022: TEUR 33.944). Nach Abzug von
Steueraufwendungen in Höhe von TEUR 4.175 (2022: TEUR
7.639) ergibt sich ein Konzernjahresüberschuss von
TEUR 9.218 (2022: TEUR 26.355).
b) FinanzlageFür die finanzielle Steuerung des Unternehmens ist
die Finanzabteilung der OOO EkoNivaTechnika-Holding,
Russland, verantwortlich. Die Steuerung hat als
maßgebliches Ziel, die Finanzierungskosten
möglichst gering zu halten und dabei gleichzeitig alle
Verbindlichkeiten der Gruppe termingerecht zu bedienen.
Wesentliche Instrumente in der Zusammenarbeit mit
Lieferanten sind Bankgarantien und zunehmend auch
Anzahlungen.
Im Berichtszeitraum lag der operative Cashflow vor
Veränderungen im Nettoumlaufvermögen bei TEUR
26.453 (2022: TEUR 36.956).
Die Gruppe verzeichnete einen negativen Cashflow aus
Vorräten in Höhe von 35.555 TEUR (2022: +3.001
TEUR). Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen und der geleisteten Anzahlungen in Höhe von
TEUR 11.779 (2022: TEUR +1.700) sowie der Anstieg der
sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von
TEUR 9.953 (2022: TEUR +4.115) wirkten sich ebenfalls
negativ auf den Cashflow aus. Der
Nettozahlungsmittelabfluss aus betrieblicher Tätigkeit
vor Zinsen und Steuern betrug somit TEUR 29.421 (2022:
Cashflow in Höhe von TEUR 14.509).
Nach Zahlung von Steuern in Höhe von TEUR 5.965
(2022: TEUR 6.605), gezahlten Zinsen in Höhe von TEUR
6.197 (2022: TEUR 2.870) und erhaltenen Zinsen in Höhe
von TEUR 63 (2022: TEUR 209) ergab sich ein
Nettozahlungsmittelabfluss aus betrieblicher Tätigkeit
in Höhe von TEUR 41.520 (2022: TEUR 5.243).
Der Zahlungsmittelzufluss aus Investitionstätigkeit
belief sich im Geschäftsjahr 2022/2023 auf TEUR 3.245
im Vergleich zu TEUR -3.728 im Vorjahr.
Der Zahlungsmittelzufluss aus
Finanzierungstätigkeit lag im Berichtszeitraum bei
TEUR 38.158 (2022: TEUR -5.259).
Zum 30. September 2023 betrugen die liquiden Mittel TEUR
2.067 (2022: TEUR 4.432).
c) VermögenslageDer Wechselkurs des Rubels zum Euro am 30. September
2023 lag bei 103,1631 RUB/EUR, gegenüber 55,4064
RUB/EUR am 30. September 2022. Dies bedeutet, dass der
Euro-Gegenwert des Rubels in diesem Zeitraum um rund 46 %
gesunken ist.
Die Abwertung des Rubels gegenüber dem Euro wirkt
sich auf die Bilanzwerte aus. Würden die Rubelwerte
der Bilanz zum 30. September 2023 mit dem Wechselkurs vom
30. September 2022 in Euro umgerechnet, wären die
Euro-Bilanzwerte um ca. 86 % höher als die jetzt
ausgewiesenen Werte.
Zum 30. September 2023 betrug die Bilanzsumme TEUR
159.779 und lag damit ca. 21,2 % unter dem Vorjahreswert
(2022: TEUR 202.667). Bereinigt um den Wechselkurseffekt
des schwächeren Rubels wäre die Bilanzsumme auf
TEUR 297.498 gestiegen (30. September 2022: TEUR 202.667).
Zum Bilanzstichtag sanken die langfristigen
Vermögenswerte um ca. 46,9 % auf TEUR 24.147 (30.
September 2022: TEUR 45.465). Bereinigt um den
Wechselkurseffekt des schwächeren Rubels wären
die langfristigen Vermögenswerte mit TEUR 44.965 etwa
gleichgeblieben (30. September 2022: TEUR 45.465). Die
Sachanlagen beliefen sich zum 30. September 2023 auf TEUR
23.019 (30. September 2022: TEUR 43.830). Bereinigt um den
Wechselkurseffekt des schwächeren Rubels nahmen die
Sachanlagen leicht auf TEUR 42.860 ab (ca. -2 %).
Zum Ende des Geschäftsjahres 2022/2023 betrug die
Summe der kurzfristigen Vermögenswerte TEUR 135.632
(30. September 2022: TEUR 157.202). Bereinigt um den
Wechselkurseffekt des schwächeren Rubels hätte
sich die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte um ca.
60,6 % auf TEUR 252.538 erhöht (30. September 2022:
TEUR 157.202). Die Vorräte verringerten sich im
Berichtszeitraum um ca. 1 % auf TEUR 59.681 gegenüber
TEUR 60.588 zum Vorjahresstichtag. Bereinigt um den
Wechselkurseffekt des schwächeren Rubels wären
die Vorräte auf TEUR 111.122 gestiegen (Anstieg um ca.
83 %). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
verringerten sich im Berichtszeitraum um ca. 32 % auf TEUR
19.128 gegenüber TEUR 27.978 zum Vorjahresstichtag
(bereinigt um Wechselkurseffekte: Anstieg um ca. 27 %). Die
ausgereichten kurzfristigen Darlehen verringerten sich um
ca. 47 % auf TEUR 21.072 (30. September 2022: TEUR 39.819;
bereinigt um Wechselkurseffekte: Rückgang um ca. 1 %),
die sonstigen finanziellen Vermögenswerte
erhöhten sich deutlich von TEUR 2.156 auf TEUR 11.924
zum 30. September 2023.
Das Konzerneigenkapital der Ekotechnika-Gruppe betrug im
Berichtsjahr TEUR 68.504 und lag damit um ca. 34 % unter
dem Vorjahreswert von TEUR 104.192 (bereinigt um
Wechselkurseffekte: Anstieg um ca. 22 %). Dies ist auf eine
signifikante Veränderung der
Währungsumrechnungsrücklage in Höhe von TEUR
44.899 zurückzuführen, die zum 30. September 2022
noch einen positiven Wert von TEUR 11.711 aufwies und zum
30. September 2023 einen negativen Wert von TEUR 33.188
erreichte. Das Konzernergebnis zum 30. September 2023
belief sich auf TEUR 9.218.
Die Eigenkapitalquote lag zum 30. September 2023 bei
42,9 % (30. September 2022: 51,4 %).
Die Gesamtverbindlichkeiten beliefen sich auf TEUR
91.275 und lagen damit um TEUR 7.200 unter dem
Vorjahreswert (30. September 2022: TEUR 98.475). In diesem
Betrag sind langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von
TEUR 1.543 (30. September 2022: TEUR 3.097) enthalten, die
im Wesentlichen aus Leasingverbindlichkeiten in Höhe
von TEUR 1.229 (30. September 2022: TEUR 2.415)
resultieren. Unter Berücksichtigung der oben
beschriebenen Währungseffekte bedeutet dies, dass die
Rubelverbindlichkeiten zum Stichtag um mehr als 70 %
gestiegen sind.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten beliefen sich zum
Bilanzstichtag auf TEUR 89.732 und lagen damit um ca. 6 %
unter dem Vorjahresniveau (30. September 2022: TEUR
95.378). Wechselkursbereinigt ergab sich ein Anstieg um ca.
75 %. Dies ist im Wesentlichen auf einen Rückgang der
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von TEUR
11.059 zum 30. September 2022 auf TEUR 6.042 zum 30.
September 2023 zurückzuführen
(wechselkursbereinigt: Anstieg um ca. 2%). Demgegen
über erhöhten sich die sonstigen finanziellen
Verbindlichkeiten von TEUR 7.647 auf TEUR 13.613 zum Ende
des Berichtszeitraums. Die erhaltenen Anzahlungen beliefen
sich auf TEUR 4.189, was einem Rückgang von TEUR
10.881 gegenüber dem Vorjahr entspricht (30. September
2022: TEUR 15.070). Darüber hinaus erhöhten sich
die kurzfristigen Darlehen von TEUR 53.347 auf TEUR 61.657
zum Ende des Berichtszeitraums; wechselkursbereinigt hat
sich die Bankfinanzierung mehr als verdoppelt.
Zusammenfassend ist das Management der
Ekotechnika-Gruppe trotz aller Herausforderungen und
Einschränkungen mit der operativen Entwicklung im
abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden.
3. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT3.1 ChancenberichtDie dargestellten Chancen betreffen alle
berichtspflichtigen Segmente (Zentralregion, Region
Woronesch, Region Sibirien, Region Kalinigrad) in gleichem
Maße.
Als wichtigste Chancen sieht das Management derzeit die
folgenden Punkte (nach Wesentlichkeit absteigend).
Weltweite und russlandweite Entwicklung in der Landwirtschaft:Die steigende Weltbevölkerung ist ein wesentlicher
Treiber der weltweit positiven Entwicklung im Agrarbereich.
Im Nahen Osten und in Afrika steigt die Nachfrage nach
landwirtschaftlichen Erzeugnissen deutlich an, da man dort
nicht in der Lage ist, viele Feldfrüchte in
ausreichender Menge anzubauen. Der langfristige Vertrag
über die Lieferung von Agrarerzeugnissen nach China
ist ein Indikator für die Nachfrage auch in dieser
Region. Einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der
Produktion und der dazu erforderlichen Effizienzsteigerung
liefert die Agrartechnik.
Trotz der Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts
und der Pandemie verzeichnete die Agrarindustrie in
Russland ein kontinuierliches Wachstum. Die staatliche
Förderung mildert die Auswirkungen von Sanktionen und
sonstigen negativen Folgen. Die Bedrohungen von außen
haben gezeigt, dass es immer wichtiger wird, die lokale
Produktion von Landmaschinen, Ersatzteilen und
Kundenservice auszubauen. Die Innenpolitik der Regierung
zielt auch auf eine gleichmäßigere Verteilung
der Einwohner in den städtischen Ballungsräumen
und in den ländlichen Gebieten ab, wodurch personelle
Lücken in der Landwirtschaft geschlossen werden
sollen: Russland verfügt über ein Programm
für Hypotheken auf dem Lande zu einem Vorzugszinssatz,
und bis 2024 werden etwa 11 Millionen Russen im Rahmen des
staatlichen Programms "Gesamtheitliche Entwicklung
ländlicher Räume" ihre Wohnverhältnisse
verbessern und neue Infrastruktureinrichtungen erhalten.
31
Erweiterung der Vertriebsgebiete und des Produktportfolios:Die Ausweitung der Vertriebsgebiete hat bereits zu
ersten Umsatz- und Ergebnisbeiträgen im
Geschäftsjahr 2022/2023 geführt, und die Gruppe
plant, die Erschließung der neuen Regionen
fortzusetzen. Signifikante Wachstumserwartungen liegen im
Service- und Ersatzteilbereich, insbesondere angesichts der
Suche nach importersetzenden Ersatzteilherstellern in
Russland.
Nachdem sich die führenden europäischen und
amerikanischen Hersteller vom russischen Markt
zurückgezogen hatten, begann das Unternehmen, neue
Möglichkeiten in China, der Türkei und anderen
Ländern zu erkunden, in denen weltweit agierende
Landwirtschaftsmarken ihre Produktionsstätten haben
(Lovol, TAFE, Agrifac, SOULUN, PVT, MST, Nardi, usw.). Die
Gesellschaft hat auch ihr Produktportfolio erweitert und
bietet nun auch russische Landmaschinen sowie
Straßenbau- und Kommunaltechnik an. Ein weiteres
Mittel, um die Nachfrage der Kunden zu befriedigen, ist die
Intensivierung des Angebots an Gebrauchtmaschinen. Die
Erweiterung des Produktportfolios durch den Bereich Smart
Farming bietet ebenfalls lukrative
Wachstumsmöglichkeiten. Diese Entwicklung steht sich
in Russland derzeit noch in den Anfängen.
Investitions- und Exportförderung in Russland:Die russische Regierung hat seit geraumer Zeit das
mittelfristige Ziel, 60 % bis 95 %
32 aller wichtigen im Land konsumierten
Agrarrohstoffe vor Ort zu produzieren. Die bereits
erwähnten Importrestriktionen haben diesen Druck
weiter erhöht. Um den Ausbau zu unterstützen,
werden Investitionsanreize in Form von Zuschüssen
für die Anschaffung und Finanzierung von Landtechnik
gewährt, wobei der Schwerpunkt zunehmend auf
russischen Herstellern liegt. Weitere Maßnahmen zur
Finanzierung der landwirtschaftlichen Erzeuger umfassen die
Erstattung eines Teils der Logistikkosten für
bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse. Diese
Maßnahmen helfen den landwirtschaftlichen Erzeugern,
zahlungsfähig zu bleiben, und wirken sich daher
positiv auf die Verkaufsaktivitäten der Gruppe aus.
Darüber hinaus beschäftigt sich die russische
Regierung intensiv mit der Frage, wie die Exporte des
Landes gesteigert werden können und hat hierfür
neben anderen insbesondere die Agrarbranche im Fokus,
sodass auch von dieser Seite positive Impulse zu erwarten
sind.
Entwicklung der Smart Farming Technologie:Smart Farming ist die Anwendung von modernen
Informations- und Kommunikationstechnologien in der
Landwirtschaft. Das Ziel von Smart Farming ist es, ein
effizientes und optimales Verhältnis von Input und
Output durch intelligentes und zielorientiertes
Analysieren, Planen und Beobachten zu schaffen. Der Bereich
Smart Farming wird in Zukunft immer stärker an
Bedeutung gewinnen und einen entscheidenden Einfluss auf
die Kundenzufriedenheit und langfristige Kundenbindung
haben. Die russische Landwirtschaftsbank schätzt das
globale Marktpotenzial von Smart-Farming-Technologien bis
2050 auf USD 240 Mrd.
33 Das Management sieht hier besonders hohe
Chancen, einen signifikanten Marktanteil zu erringen, und
befasst sich daher mit den Anforderungen des Smart Farming.
Nach dem Rückzug von John Deere aus Russland hat die
Gruppe neue Anbieter von Smart Farming Produkten und
Dienstleistungen gefunden, so werden beispielsweise neue
Generationen von Maschinen und Geräten für Smart
Farming gemeinsam in China entwickelt. Durch ein in den
Vorjahren gestartetes Pilotprojekt mit der verbundenen
Ekosem-Agrar Gruppe konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt
werden, da Smart Farming insbesondere für die
Entwicklung großer Unternehmen unabdingbar ist.
Mittlerweile beobachtet eine eigene Abteilung für
Smart Farming den gesamten Markt sehr genau und sucht nach
neuen Lösungen und Möglichkeiten zur Erweiterung
des Smart-Farming-Portfolios von Ekotechnika.
3.2 RisikoberichtRisikomanagementsystemHauptziele des Risikomanagementsystems sind eine
regelmäßige Analyse der potenziellen Risiken und
die Entwicklung eines risikoorientierten Denkens und
Handelns.
32
https://www.oecd-ilibrary.org/sites/ed982f42-en/index.html?itemId=/content/
Das Risikomanagementsystem sollte darauf ausgerichtet
sein, die vorhandenen Chancen zu nutzen und den
Geschäftserfolg zu steigern. Konzept, Struktur und
Aufgaben des Risikomanagements wurden vom Vorstand der
Ekotechnika AG festgelegt und in den aktuellen
Risikomanagementrichtlinien dokumentiert. Diese Parameter
werden ständig verbessert und an die sich
ändernden gesetzlichen Anforderungen angepasst.
Im Rahmen des Risikomanagementprozesses bietet
Ekotechnika eine klare Definition, Klassifizierung und
Bewertung von Unternehmensrisiken und übernimmt
Verantwortung für diese. Die Gruppe setzt das Risk
Management nicht nur zur Identifikation von
bestandsgefährdenden Risiken ein, vielmehr
identifiziert und überwacht sie auch Risiken, die
unterhalb der Bestandsgefährdung liegen, jedoch
erheblichen negativen Einfluss auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können.
Seit Mai 2022 nutzt die Gruppe das Programm "RiskPro" - ein
automatisiertes Risikomanagementsystem auf der Basis der
1C-Plattform. Mit diesem Instrument kann das Risikoprofil
erfasst und genehmigt werden, einschließlich der
monetären Bewertung eines Risikos, der Verfolgung der
geplanten Maßnahmen zur Risikominderung und der
Erstellung von Berichten.
Das Risikomanagementverfahren für das
Geschäftsjahr 2022/2023 wurde von der Gruppe in
Übereinstimmung mit der Konzernpolitik Risk Management
durchgeführt: Die Risiken wurden zum 30. September
2023 identifiziert und die Maßnahmen zur Minderung
dieser Risiken wurden geplant, mit anschließender
Nachverfolgung auf halbjährlicher Basis (die
nächsten Berichte sind zum 31. März und 30.
September 2024 geplant).
Risikoszenarien wurden hinsichtlich ihres negativen
Einflusses auf das Ergebnis vor Steuern der jeweils
analysierten Gesellschaft und der
Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Wo immer es notwendig
war, hat die Unternehmensleitung einen
Maßnahmenkatalog zur Reduzierung der im Rahmen des
Risikomanagementprozesses identifizierten potenziell
signifikanten Risiken entwickelt. Außerdem wurde die
präventive Überwachung, wo immer möglich,
mit Hilfe von Frühwarnindikatoren durchgeführt.
Der Risikostatus wird regelmäßig an den
Vorstand und von diesem an den Aufsichtsrat kommuniziert.
Bei unvermittelt eintretenden Risiken oder bei einer
erheblichen Risikoveränderung wird die
Ad-hoc-Berichtspflicht ausgelöst und das Risiko wird
unverzüglich an den Vorstand und von diesem
gegebenenfalls an den Aufsichtsrat berichtet.
Die dargestellten Risiken betreffen alle
berichtspflichtigen Segmente (Zentralregion, Region
Woronesch, Region Sibirien, Region Kalinigrad) in gleichem
Maße.
Seit der Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts im
Februar 2022 bestehen weiterhin geopolitische Spannungen
und die Situation bleibt äußerst angespannt.
Durch die Eskalation der geopolitischen Lage ergaben sich
verschiedene Konsequenzen, die sich erheblich auf die
wirtschaftliche Lage in der Russischen Föderation und
damit auf die Geschäfts- und Risikosituation der
Gesellschaft auswirken.
Im Folgenden werden die wesentlichen Risiken und
Unsicherheiten der Ekotechnika-Gruppe dargestellt (nach
Risiko absteigend).
Finanzierungsmöglichkeiten und -kosten für Kunden und die Gruppe:Die Inflationsrate blieb in Russland im
Geschäftsjahr 2022/2023 im Durchschnitt hoch und stieg
zwischen April und September 2023 von 2,5 % auf 6 %. Nach
dem Bilanzstichtag stieg die Inflationsrate weiter auf 6,7
% im Oktober 2023.
34 Daraufhin beschloss die Zentralbank, den
Leitzins zu erhöhen: zum 18. September 2023 lag der
Leitzins bei 13 %. Nach dem Bilanzstichtag kam es zu
weiteren Erhöhungen auf 15 % am 30. Oktober 2023 und
16 % am 18. Dezember 2023.
35 Die Gruppe konzentriert sich auf den Ausbau
des Ersatzteilsegments und ist gezwungen, trotz steigender
Kosten erhebliche Mittel in die Finanzierung des
Lagerbestands zu investieren. Zur Risikominderung
bemüht sich die Gruppe, die Genauigkeit der
Bedarfsplanung der Kunden zu erhöhen. Darüber
hinaus plant das Unternehmen, die Vorräte nach ihrer
Umschlagshäufigkeit kategorisieren, was zu einer
Änderung der Bruttogewinnspannen für jede
Kategorie führt. Diese Maßnahme zielt darauf ab,
die Kosten für die Finanzierung der Vorräte zu
senken.
34
https://de.tradingeconomics.com/russia/inflation-cpi
Steigende Kosten für die Finanzierung von Betriebs-
und Investitionstätigkeiten sowie steigende
Produktionskosten, einschließlich Ausgaben für
Maschinen und Ausrüstung, Ersatzteile, Kraftstoff,
Düngemittel usw., wirken sich negativ auf die Kunden
der Gruppe aus. Dieses Risiko wird jedoch durch die
staatlichen Förderungsmaßnahmen für
landwirtschaftliche Erzeuger teilweise gemildert.
Wechselkursentwicklung:Die Entwicklung der Einkaufsstruktur der Ekotechnika AG
und die Veränderungen im Produktportfolio erfordern
eine Bewertung des Wechselkurses des russischen Rubels zum
EUR und CNY. Im Geschäftsjahr 2022/2023 zeigte der RUB
eine hohe Volatilität mit der Tendenz zur Abwertung
zum Ende der Periode und darüber hinaus. Der
Wechselkurs erreichte seinen Tiefststand von 52,7379
RUB/EUR am 03. Oktober 2022, gegenüber einem
Höchststand von 110,6847 RUB/EUR am 15. August 2023.
36 Die Entwicklung des Wechselkurses RUB/CNY
folgte dem Trend des Wechselkurses RUB/EUR. Es wird
erwartet, dass sich der niedrige Wechselkurs des Rubels
gegenüber dem EUR und dem CNY im kommenden
Geschäftsjahr fortsetzen wird, was sich sowohl auf die
Rentabilität als auch auf die Kaufkraft der
landwirtschaftlichen Erzeuger auswirken wird. Ein schwacher
Rubel macht importierte Maschinen im Vergleich zu den vor
Ort hergestellten preislich weniger konkurrenzfähig.
Der Vorstand erkennt jedoch an, dass es nicht möglich
ist, Maschinen der internationalen Marktführer aus
Qualitätsgründen durch einheimische Alternativen
zu ersetzen und bietet ihren Kunden optimale Lösungen
im Hinblick auf das Preis- und
Qualitätsverhältnis an. Darüber hinaus hat
das Unternehmen sein Portfolio an Maschinen und Anlagen um
lokale Marken erweitert.
Kundenbonität:Die Kunden der Ekotechnika-Gruppe sind als Agrarbetriebe
in gewissem Umfang von der staatlichen Förderung in
Form direkter Zuschüsse und Zinssubventionen
abhängig. Im Berichtszeitraum ist es für die
Kunden des Unternehmens schwieriger geworden, den Kauf von
importierten Landmaschinen zu finanzieren, da sich die von
der Regierung angekündigten Maßnahmen auf
russische und weißrussische Hersteller
konzentrierten. Sollten sich diese Bedingungen weiter
verschlechtern, könnte dies eine Auswirkung auf die
Ertragslage der Gruppe haben. Die Vertriebsmitarbeiter der
Ekotechnika-Gruppe greifen auf einen umfangreichen
Erfahrungsschatz bei der Einschätzung der
Kundenbonität zurück. Sie sind eng in die
Finanzierungsverhandlungen eingebunden und tragen die
Verantwortung für Forderungsausfälle von Kunden
über Bonusregelungen mit.
Lieferengpässe:Zu den wichtigsten Folgen der seit 2022 gegen Russland
verhängten Sanktionen gehören
Einfuhrbeschränkungen und Beschränkungen des
internationalen Zahlungsverkehrs für Unternehmen, die
in der Russischen Föderation geschäftlich
tätig sind. Als Reaktion auf die Aussetzung oder
Einstellung der Geschäftstätigkeit vieler
internationaler Unternehmen in Russland hat die Gruppe nach
neuen Liefermöglichkeiten gesucht. Das Markenportfolio
wurde von den Herstellern außerhalb der Liste der
"unfreundlichen Länder" erweitert. Das Management
überwacht diese Situation und reagiert, wo immer
möglich, um das Risiko in der Lieferkette zu
minimieren.
Außenstände gegen nahestehende Gesellschaften:Die Ekotechnika-Gruppe hat zum Bilanzstichtag
umfangreiche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegen Gesellschaften der Ekosem-Agrar Gruppe. Die Ekosem
Gruppe war über einige Jahre einer der
größten Kunden der Ekotechnika, woraus sich
diese Position ergeben hat. Das Management ist mit dem
Management der Ekosem-Agrar Gruppe hierzu
regelmäßig im Austausch und schätzt die
Wahrscheinlichkeit eines Totalausfalls als
äußerst gering ein. Der Aufsichtsrat hat den
Zahlungsplan bezüglich der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen der Ekosem-Agrar Gruppe bis 2025 gebilligt,
der im Geschäftsjahr 2022/2023 strikt eingehalten
wurde. Sollte entgegen dieser Erwartung ein Totalausfall
entstehen, könnte das negative Auswirkungen auf die
Vermögensund Ertragslage sowie
Liquiditätssituation der Gruppe haben.
Bestandsgefährdende RisikenVerlängerung von Kreditlinien:Da der Konzern darauf angewiesen ist, aus seiner
Geschäftstätigkeit ausreichende liquide Mittel
zur Deckung seiner Verbindlichkeiten zu generieren, besteht
eine wesentliche Unsicherheit über die
Fortführungsfähigkeit des Konzerns. Auf der
Grundlage, der aktuellen Planung des Konzerns und unter
Berücksichtigung der damit verbundenen Unsicherheit
geht das Management zum Zeitpunkt der Erstellung des
Konzernjahresabschlusses für das Geschäftsjahr
2022/2023 fest davon aus, dass der Konzern in der Lage sein
wird, sich ausreichende finanzielle Mittel zu sichern, um
seine Geschäftstätigkeit in der absehbaren
Zukunft fortzusetzen. Dazu gehört auch die
Refinanzierung von im Jahr 2024 zur Rückzahlung
anstehenden Bankkrediten, soweit diese den Cashflow aus
laufender Geschäftstätigkeit übersteigen.
Der Grund für diese laufende Refinanzierung ist, dass
die Konzerngesellschaften kurzfristige Kredite von
russischen Banken in Anspruch nehmen. Der überwiegende
Teil dieser Kreditfazilitäten wird
regelmäßig erneuert und die Kreditlimits wurden
im Geschäftsjahr 2022/2023 verlängert. Das
Management erwartet, dass dies auch in Zukunft der Fall
sein wird. Wenn der Konzern entgegen den Erwartungen des
Managements nicht mehr in der Lage ist, ausreichende
Liquidität aus der operativen Tätigkeit oder der
Fremdfinanzierung zu generieren, oder wenn
Fremdfinanzierung nur zu deutlich verschlechterten
Konditionen möglich ist, könnte der Konzern in
Insolvenz geraten.
Das Management geht davon aus, dass die
Verstöße gegen Covenants nicht zu einer
vorzeitigen Rückzahlung der entsprechenden Darlehen
führen werden (siehe hierzu die Erläuterung in
Tz. 24 des Konzernabschlusses).
Geopolitisches Umfeld und SanktionenVor dem Geschäftsjahr 2021/2022 bestand das
Produktportfolio der Ekotechnika AG aus führenden
Landtechnikmarken, die hauptsächlich aus Westeuropa,
den USA und Kanada stammen. Diese Länder haben
aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts Sanktionen gegen
Russland verhängt, die u.a. den Import von
Dual-Use-Ersatzteilen beschränken und erhebliche
Einschränkungen im internationalen Zahlungsverkehr mit
sich bringen. Obwohl die Landtechnik nicht auf der
Sanktionsliste stand, schätzten viele westliche
Unternehmen die damit verbundenen Risiken als hoch ein und
beschlossen, den russischen Markt zu verlassen. Wichtige
Lieferanten des Unternehmens kündigten die
Händlerverträge. Darüber hinaus waren die
Tochtergesellschaften der Ekotechnika AG mit den
erheblichen Risiken eines Embargos für bestimmte Arten
von Ersatzteilen unabhängig von ihrer Marke und mit
Strafen bei Verstößen dagegen konfrontiert. Das
Management verfolgt die Änderungen der Sanktionslisten
und -anforderungen aufmerksam und ist bereit, die
Geschäftstätigkeit des Unternehmens jederzeit
anzupassen.
Zum Bereich der auf politischen Entscheidungen
beruhenden Entwicklungen gehören auch die zu
erwartenden steuerlichen Änderungen. Sowohl
Deutschland als auch die Russische Föderation
verschärfen die Steuervorschriften für
Unternehmen, die im jeweils anderen Land tätig sind.
Dies hat zur Folge, dass der Verwaltungsaufwand für
alle Konzernunternehmen deutlich zunehmen wird. Dies
könnte zu einem erheblichen Anstieg der
Steuerzahlungen in beiden Ländern führen. Die
Einzelheiten sind noch nicht abschließend
geklärt, aber das Management verfolgt die Diskussionen
und wird sich bemühen, eine Lösung zu finden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die
Hauptrisiken derzeit, wie ebenfalls im Vorjahr, im
politischen und wirtschaftlichen Umfeld liegen. Da sich
diese Faktoren weitgehend der Kontrolle des Unternehmens
entziehen, arbeitet das Management daran, sicherzustellen,
dass die Gruppe in der Lage ist, auf alle Arten von
Veränderungen angemessen zu reagieren.
4. PROGNOSEBERICHTBei den hier aufgeführten Angaben hinsichtlich der
weiteren Geschäftsentwicklung handelt es sich um
Prognosen des Managements basierend auf Informationen wie
z. B. Markterwartungen, strategischen Entscheidungen,
regulatorischen Rahmenbedingungen und
Wechselkursentwicklungen. Eine Veränderung dieser und
anderer Parameter, die in die Prognoseerstellung
eingeflossen sind, kann dazu führen, dass diese
Prognosen angepasst werden müssen bzw. dass diese
nicht eintreten.
Makroökonomische und branchenspezifische RahmenbedingungenDie Weltwirtschaft verzeichnet weiterhin eine allgemeine
Verlangsamung, und die Inflation liegt weiterhin über
dem Niveau der letzten Jahrzehnte. Die Krise bei den
Lebenshaltungskosten, die Verschärfung der
finanziellen Bedingungen in den meisten Regionen und die
geopolitischen Spannungen in der ganzen Welt wirken sich
stark auf die Prognosen aus. Für das Jahr 2023 wird
eine Verlangsamung der Wachstumsraten auf 3,0 %
prognostiziert (2022: 3,5 %).
37
Für das Jahr 2023 erwartet der Internationale
Währungsfonds (IWF) eine globale Inflationsrate von
6,8 %. Im Juli 2023 lag die jährliche Inflationsrate
im Euroraum bei 5,3 % (in Deutschland - 6,2 %, in Italien -
5,9 %, in Frankreich - 4,3 %), in den USA - 3,2 %. Dabei
liegt die Ziel Inflationsrate im Euroraum und in den USA
bei 2 %.
Die Zentralbank der Russischen Föderation geht
davon aus, dass die Inflationsrate im Jahr 2023 bei 7,5 %
liegen wird.
38
Der FAO-Index für Lebensmittelpreise sank in den
ersten acht Monaten des Jahres 2023 um 7,9 %, wobei der
Preisindex für Milchprodukte um 19,4 %, für
Getreide um 15,1 % und für pflanzliche Öle um 13
% zurückging. Die wichtigsten Einflussfaktoren
für den Preisrückgang waren der Anstieg des
weltweiten Angebots an Getreide und Ölen. Nach der
Prognose der Weltbank werden die Notierungen im Jahr 2023
auf dem Getreidemarkt um 16 % und auf dem
Pflanzenölmarkt um 14 % zurückgehen.
Angesichts der aktuellen globalen Wirtschaftsprognosen
deuten unsere Aussichten für das kommende Jahr auf
eine von hoher Volatilität und Unsicherheit
geprägte Periode hin. Diese Einschätzung wird
durch die aggressive Maßnahme der russischen
Zentralbank zur Erhöhung des Leitzinses auf 16 % zum
Ende 2023 gestützt, was bisher den Rubel, der nach wie
vor schwach ist und um die Marke von 100 RUB/EUR schwankt,
noch nicht wesentlich gestärkt hat.
Ein wichtiger Faktor, der zu dieser instabilen
Wirtschaftslage beiträgt, sind die drastisch
gestiegenen Fremdmittelkosten, die derzeit bei
alarmierenden 22 % liegen, die auf einem Zinssatz der
russischen Zentralbank von 16 % basieren. Dieser Anstieg
der Kapitalkosten wirkt sich besonders auf den Agrarsektor
aus, der ebenfalls mit verringerten staatlichen
Subventionen konfrontiert ist. Wir rechnen daher mit einem
spürbaren Rückgang der Investitionstätigkeit
in diesem Sektor. Insbesondere der Getreidesektor befindet
sich in einer schwierigen Lage. Die Kombination aus
niedrigen Getreidepreisen und hohen Fremdkapitalkosten
macht Investitionen in diesem Bereich derzeit nicht nur
undurchführbar, sondern auch wirtschaftlich
unrentabel.
Jedoch gibt es einige Sektoren, die ein gewisses
Wachstum verzeichnen könnten, vor allem die Fleisch-
und Milchproduktion. Diese Branchen dürften von den
niedrigen Getreidepreisen profitieren, da dies die Kosten
für Viehfutter senkt und so die Rentabilität
steigern könnte.
Es ist jedoch wichtig, die Bedeutung des derzeitigen
geopolitischen Umfelds zu betonen, das von Unsicherheit und
Komplexität geprägt ist. Dieses Umfeld trübt
die Aussichten langfristiger Investitionen, macht sie
besonders risikoreich und unter den gegenwärtigen
Umständen generell unattraktiv. Das Zusammenspiel
dieser wirtschaftlichen und geopolitischen Faktoren
lässt ein schwieriges Jahr erwarten, in dem
vorsichtige und strategische Entscheidungen von
größter Wichtigkeit sein werden.
37
https://www.economy.gov.ru/material/directions/makroec/prognozy_
Entwicklung im Agrarsektor und auf dem LandtechnikmarktIn ihrem "Agricultural Outlook 2021-2030" prognostiziert
die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (OECD), dass die Netto-Landwirtschafts- und
Fischereiproduktion (ohne Futtermittel- und Saatgutkosten)
bis 2030 um 8 % gegenüber dem Durchschnitt des
Basiszeitraums 2018-2020 wachsen wird, wobei für
Westeuropa ein Wachstum von weniger als 1 % erwartet wird,
während Osteuropa um 15 % und Zentralasien um fast 30
% zulegen könnten. Das schnelle Wachstum in Osteuropa
könnte von der Russischen Föderation und der
Ukraine mit 12 % bzw. 22 % angeführt werden. In
Anbetracht der aktuellen Situation in der Ukraine
könnte sich der Wachstumstrend in den nächsten
2-3 Jahren ändern.
Entwicklung der Ekotechnika-GruppeDie Geschäftstätigkeit der Gruppe ist in hohem
Maße von externen geopolitischen und
makroökonomischen Faktoren abhängig, was eine
Prognose für das Geschäftsjahr 2023/2024 deutlich
erschwert. Die externen Faktoren könnten auch einen
positiven Einfluss auf die Entwicklung der Gruppe haben.
Das Management rechnet mit einer möglichen
Stabilisierung und beabsichtigt, die Maschinenverkäufe
nach einem deutlichen Rückgang im letzten
Berichtszeitraum wieder zu erhöhen. Es ist jedoch zu
beachten, dass die prognostizierten Verkaufszahlen deutlich
unter denen früherer Zeiträume liegen werden. Die
Erhöhung des Zinssatzes der Zentralbank auf 16 % hat
Investitionen erschwert und wirtschaftlich unrentabel
gemacht, was zu einer anhaltenden Anspannung auf dem Markt
für Neumaschinen beiträgt.
Darüber hinaus wird erwartet, dass der
beträchtliche Zustrom von Importen aus China anhalten
wird, was zusätzlichen Druck auf die Gewinnspannen
verschiedener Segmente des Neumaschinenmarktes ausüben
wird. Ein weiterer Faktor, der sich auf den Markt auswirkt,
sind die anhaltend niedrigen Getreidepreise, eine
Situation, die wahrscheinlich anhalten wird, solange der
Ausfuhrzoll nicht abgeschafft wird. Zudem ist der Export
von Agrarerzeugnissen mit zahlreichen Herausforderungen
konfrontiert. Alle diese Faktoren ergeben zusammen ein
weiterhin schwieriges Umfeld für den
Landmaschinenmarkt in absehbarer Zukunft.
Auf der anderen Seite wird damit gerechnet, dass das
Ersatzteilgeschäft wachsen wird, da eine deutliche
Nachfrage nach Ersatzteilen besteht. Darüber hinaus
verfügt das Unternehmen in diesem Bereich über
Potenzial und Möglichkeiten zur weiteren Entwicklung.
Auf der Grundlage, der obigen Ausführungen geht die
Konzernleitung davon aus, dass sich der Umsatz im
Geschäftsjahr 2023/2024 in einer Bandbreite zwischen
EUR 175 und 210 Mio. bewegen könnte. Das
Verhältnis zwischen Ersatzteil- und Maschinenumsatz
könnte sich dem Verhältnis 50:50 annähern,
was einen deutlichen Anstieg des Umsatzes mit Maschinen und
einen weniger deutlichen Anstieg des Umsatzes mit
Ersatzteilen bedeuten würde.
Das Ergebnis hängt vom Umsatzvolumen und dem Anteil
der einzelnen Segmente ab: Die Margen variieren erheblich
zwischen den Segmenten. Das EBIT wird aus heutiger Sicht
voraussichtlich zwischen EUR 12 Mio. und EUR 18 Mio.
liegen. Zu beachten ist, dass die hierin nicht enthaltenen
Finanzierungskosten im Vergleich zur Vorperiode deutlich
ansteigen werden - um wie viel genau ist von der weiteren
Entwicklung des derzeit sehr hohen Zinsniveaus in Russland
abhängig.
Das Management der Ekotechnika-Gruppe betrachtet die
anhaltenden geopolitischen Spannungen mit großer
Sorge und sieht darin mittelfristig ein ernsthaftes
Hindernis. Das Management ist zwar bemüht, eine
vorsichtig optimistische Haltung gegenüber der Zukunft
beizubehalten, es herrscht jedoch ein Gefühl der
Unsicherheit. Daher versucht das Unternehmen dringend,
seinen Lieferantenkreis zu diversifizieren, neue
Händlerverträge abzuschließen und sich an
die Kundenbedürfnisse unter schwierigen Bedingungen
anzupassen. Die Geschäftsleitung ist sich jedoch
bewusst, dass der Aufstieg des Unternehmens zu einem
weltweit anerkannten Landtechnikunternehmen in hohem
Maße von der Bewältigung der geopolitischen
Probleme abhängt, die derzeit ihre langfristigen Ziele
in Frage stellen.
Walldorf, 06. März 2024
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KONZERN-ANHANG1. ALLGEMEINE INFORMATIONENDie Ekotechnika AG (nachfolgend auch "Gesellschaft" oder
"Mutterunternehmen" genannt) und ihre Tochterunternehmen
("Konzern") erstellen freiwillig einen Konzernabschluss
nach den in der EU anzuwendenden International Financial
Reporting Standards (IFRS) auf Basis der Regelungen des
§ 315e HGB. Der Konzern besteht aus dem
Mutterunternehmen und dessen Tochterunternehmen und wird
nachfolgend auch "Gruppe" genannt.
Die Gesellschaft ist in Deutschland und ihre
Tochtergesellschaften sind in der Russischen
Föderation ansässig. Das Mutterunternehmen hat
seinen Hauptsitz in 69190 Walldorf, Johann-Jakob-Astor-Str.
49. Das Mutterunternehmen ist in das deutsche
Handelsregister Mannheim unter der Nr. HRB 723400
eingetragen. Am 13. November 2015 änderte das
Mutterunternehmen seine Rechtsform in eine
Aktiengesellschaft. Am 17. Dezember 2015 erfolgte die
Notierungsaufnahme der Aktien der Ekotechnika AG im
Primärmarkt der Düsseldorfer Börse. Die
unmittelbare Muttergesellschaft der Ekotechnika AG ist die
Ekotechnika-Holding GmbH. Die oberste beherrschende Partei
ist Stefan Dürr.
Die Geschäftstätigkeit der Gruppe umfasst in
erster Linie den Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen
und Geräten, den Verkauf von Ersatzteilen und die
After-SalesServices sowie den Verkauf von Produkten und
Dienstleistungen für Smart Farming. Im Hinblick auf
Veränderungen des Produktportfolios aufgrund der
veränderten geopolitischen Lage seit Februar 2022
verweisen wir auf Ziffer 6. "Unternehmensfortführung"
sowie die im Lagebericht erläuterten Entwicklungen.
2. RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN2.1 Grundlagen der Aufstellung des AbschlussesDer Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit
den International Financial Reporting Standards (IFRS)
erstellt, wie sie vom International Accounting Standards
Board (IASB) veröffentlicht und von der
Europäischen Union anerkannt wurden. Alle Standards
und Interpretationen, die ab dem am 1. Oktober 2022
beginnenden Zeitraum verpflichtend anzuwenden sind, wurden
umgesetzt.
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt
grundsätzlich unter Anwendung des
Anschaffungskostenprinzips.
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Sofern
nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte
auf Tausend (TEUR) auf- oder abgerundet.
2.2 Grundsätze der KonsolidierungDer Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse der
Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften zum 30.
September 2023 und 2022.
Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h.
ab dem Zeitpunkt, an dem die Gruppe die Beherrschung
erlangt, vollkonsolidiert. Die Konsolidierung endet, sobald
die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr
besteht. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden
unter Anwendung einheitlicher Rechnungslegungsmethoden
für die gleiche Berichtsperiode aufgestellt wie der
Abschluss des Mutterunternehmens. Alle konzerninternen
Salden, Geschäftsvorfälle, nicht realisierten
Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen und
Dividenden werden in voller Höhe eliminiert.
Nicht beherrschende Anteile machen den Teil des
Periodenergebnisses und des Reinvermögens der OOO
"EkoNivaTechnika-Holding" aus, der auf Anteile
entfällt, die nicht von dem Mutterunternehmen gehalten
werden.
Aus rechtlichen Gründen entspricht das
Geschäftsjahr aller russischen Tochterunternehmen dem
Kalenderjahr; für Zwecke des Konzernabschlusses
erstellen diese Tochterunternehmen Zwischenabschlüsse
zum Konzernbilanzstichtag 30. September. Bei dem deutschen
Mutterunternehmen beginnt das Geschäftsjahr am 1.
Oktober eines Jahres und endet am 30. September des
Folgejahres.
2.3 UnternehmenszusammenschlüsseUnternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung
der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines
Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der
übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem
beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der nicht
beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen. Bei jedem
Unternehmenszusammenschluss bewertet die Gruppe die nicht
beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum
entsprechenden Anteil des identifizierbaren
Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen
des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden
als Aufwand erfasst und in den sonstigen betrieblichen
Aufwendungen ausgewiesen.
Erwirbt die Gruppe ein Unternehmen, beurteilt sie die
geeignete Klassifizierung und Designation der finanziellen
Vermögenswerte und übernommenen Schulden in
Übereinstimmung mit den Vertragsbedingungen,
wirtschaftlichen Gegebenheiten und am Erwerbszeitpunkt
vorherrschenden Bedingungen.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem
Ansatz zum Überschuss des Betrages der
übertragenen Gesamtgegenleistung und der nicht
beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und
des beizulegenden Zeitwerts des Anteils an dem erworbenen
Unternehmen unmittelbar vor dem Erwerb an den beizulegenden
Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren
Vermögenswerte und der übernommenen Schulden und
Eventualverbindlichkeiten bewertet. Liegt diese
Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des
Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens, der
nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen,
des beizulegenden Zeitwerts des Anteils an dem erworbenen
Unternehmen unmittelbar vor dem Erwerb, wird der
Unterschiedsbetrag ("der negative Geschäftswert" bzw.
"günstiger Erwerb") in der Gewinn-und Verlustrechnung
erfasst, nachdem das Management alle erworbenen
Vermögenswerte und alle Schulden und
Eventualverbindlichkeiten bewertet und sicherstellt, ob die
vorgenommene Bewertung sachgerecht ist.
Die für das erworbene Unternehmen übertragene
Gegenleistung wird zum beizulegenden Zeitwert der
hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen
Eigenkapitalinstrumente und der eingegangenen oder
übernommenen Verbindlichkeiten, einschließlich
des beizulegenden Zeitwertes von Vermögenswerten oder
der Verbindlichkeiten aus bedingten Vereinbarungen
bewertet, schließt jedoch die Anschaffungsnebenkosten
wie Beratungskosten, Rechtsberatungskosten,
Schätzungskosten und die ähnlichen
professionellen Dienstleistungskosten nicht mit ein.
Transaktionskosten im Zusammenhang mit dem Erwerb und der
Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten werden vom
Eigenkapital abgezogen; Transaktionskosten, die durch die
Ausgabe von Schulden im Rahmen des
Unternehmenszusammenschlusses gebunden sind, werden vom
Buchwert der Schulden abgezogen und die sonstigen mit dem
Erwerb verbundene Transaktionskosten werden als Aufwand
erfasst.
Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Firmenwert zu
Anschaffungskosten abzüglich kumulierter
Wertminderungen bewertet. Zum Zwecke der
Werthaltigkeitsprüfung wird der bei einem
Unternehmenszusammenschluss erworbene Geschäfts- oder
Firmenwert den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des
Konzerns oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie von
dem Zusammenschluss auf der niedrigsten Ebene profitieren,
auf der der Konzern den Geschäfts- oder Firmenwert
überwacht, jedoch nicht höher als das operative
Segment, unabhängig davon, ob andere
Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen
Unternehmens diesen Einheiten zugeordnet sind.
Zum 30. September 2023 und zum 30. September 2022 wird
in diesen Konzernabschlüssen kein Geschäfts- oder
Firmenwert ausgewiesen.
2.4 FremdwährungsumrechnungDer Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen
Währung des Mutterunternehmens, aufgestellt. Die
Gruppe legt für jedes Unternehmen die funktionale
Währung fest, und die im Abschluss jedes Unternehmens
enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser
funktionalen Währung bewertet. Die funktionale
Währung der russischen Tochterunternehmen der Gruppe
ist der Rubel (RUB), da dies die Währung des
primären wirtschaftlichen Umfelds ist, in dem die
Tochterunternehmen tätig sind.
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2.4.1 Fremdwährungstransaktionen und SaldenFremdwährungstransaktionen werden von den
Gesellschaften der Unternehmensgruppe zu dem Zeitpunkt, zu
dem der Geschäftsvorfall erstmalig ansetzbar ist, mit
dem jeweils gültigen Kassakurs der russischen
Zentralbank in die jeweilige funktionale Währung
umgerechnet.
In einer Fremdwährung denominierte monetäre
Vermögenswerte und Schulden werden zu jedem Stichtag
unter Verwendung der Stichtagskassakurse der russischen
Zentralbank in die funktionale Währung umgerechnet.
Alle Differenzen aus der Abwicklung oder Umrechnung
monetärer Posten werden erfolgswirksam erfasst.
Hiervon ausgenommen sind monetäre Posten, die als Teil
einer Absicherung der Nettoinvestition der Gruppe in einen
ausländischen Geschäftsbetrieb designiert sind.
Diese werden bis zur Veräußerung der
Nettoinvestition im sonstigen Ergebnis erfasst; erst bei
deren Abgang wird der kumulierte Betrag in die
Gesamtergebnisrechnung umgegliedert. Aus den
Umrechnungsdifferenzen dieser monetären Posten
resultierende Steuern werden ebenfalls direkt im sonstigen
Ergebnis erfasst.
Währungsgewinne bzw. -verluste aus Darlehen sowie
aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten
werden unter den "Finanzerträgen bzw. -aufwendungen"
in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst. Die
Währungsumrechnungsdifferenzen bei Transaktionen in
Fremdwährung werden unter der
"Währungsumrechnungsdifferenz bei den Transaktionen in
Fremdwährung" erfasst und alle anderen
Währungsgewinne bzw. -verluste werden unter "Sonstige
betriebliche Erträge bzw. Aufwendungen" erfasst.
Nicht-monetäre Posten, die zu historischen
Anschaffungs-bzw. Herstellungskosten in einer
Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs am
Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Die
Bestandteile des Eigenkapitals werden zum geltenden
historischen Währungskurs umgerechnet.
2.4.2 Gesellschaften der UnternehmensgruppeIm Rahmen der Konsolidierung werden Vermögenswerte
und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe
zum Stichtagskurs und deren Gesamtergebnisrechnungen zu den
Durchschnittskursen des betreffenden Quartals in Euro
umgerechnet. Die im Rahmen der Konsolidierung hieraus
resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen
Ergebnis erfasst. Der für einen ausländischen
Geschäftsbetrieb im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinn
oder Verlust wird bei der Veräußerung dieses
ausländischen Geschäftsbetriebs in die
Gesamtergebnisrechnung umgegliedert.
2.5 Bemessung des beizulegenden ZeitwertsDer beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem
geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern
am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines
Vermögenswerts eingenommen bzw. für die
Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Bei der
Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon
ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen
Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die
Übertragung der Schuld erfolgt, entweder
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Die Gruppe muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum
vorteilhaftesten Markt haben.
Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder
einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die
Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den
Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde legen
würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die
Marktteilnehmer in ihren besten wirtschaftlichen Interessen
handeln.
Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines
nicht-finanziellen Vermögenswerts wird die
Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt,
durch die höchste und beste Verwendung des
Vermögenswerts oder durch dessen Verkauf an einen
anderen Marktteilnehmer, der für den
Vermögenswert die höchste und beste Verwendung
findet, wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen.
Die Gruppe wendet Bewertungstechniken an, die unter den
jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die
ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts
zur Verfügung stehen. Dabei ist die Verwendung
maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren
möglichst hoch und jene nicht beobachtbarer
Inputfaktoren möglichst gering zu halten.
Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der
beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Konzernabschluss
ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene
Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem
Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich
ist:
scrollen
Bei Vermögenswerten und Schulden, die auf
wiederkehrender Basis im Konzernabschluss erfasst werden,
bestimmt die Gruppe, ob Umgruppierungen zwischen den Stufen
der Hierarchie stattgefunden haben, indem sie am Ende jeder
Berichtsperiode die Klassifizierung (basierend auf dem
Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich
ist) überprüft.
Um die Angabeanforderungen für die beizulegenden
Zeitwerte zu erfüllen, hat die Gruppe Gruppen von
Vermögenswerten und Schulden auf der Grundlage ihrer
Art, ihrer Merkmale und ihrer Risiken sowie der Stufen der
oben erläuterten Fair-Value-Hierarchie festgelegt.
2.6 ErtragsrealisierungErträge sind Einnahmen, die im Rahmen der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Konzerns
anfallen. Erträge werden in Höhe des
Transaktionspreises erfasst. Der Transaktionspreis ist der
Betrag der Gegenleistung, auf die der Konzern im Austausch
für die Übertragung der Verfügungsmacht
über versprochene Waren oder Dienstleistungen an einen
Kunden voraussichtlich Anspruch hat, abzüglich von im
Auftrag Dritter erhaltenen Beträgen.
Erträge werden abzüglich Rabatten, Retouren
und Umsatzsteuer sowie ähnlicher zwingender Zahlungen
angesetzt.
2.6.1 Verkauf von Landmaschinen, Ersatzteilen, Kraftstoffen, Reifen, Precision-Farming-Geräten und Bau-und Straßenbaumaschinen sowie Forstmaschinen und forstwirtschaftlichen ErsatzteilenUmsätze werden erfasst, wenn die
Verfügungsmacht über die Ware auf den Kunden
übergegangen ist, d.h. wenn die Ware an den Kunden
geliefert wird, der Kunde das volle Verfügungsrecht
über die Ware hat und keine unerfüllte
Verpflichtung besteht, die die Annahme der Ware durch den
Kunden beeinträchtigen könnte. Die Lieferung
erfolgt, wenn die Ware an den Bestimmungsort versandt
wurde, das Risiko der Obsoleszenz und des Verlusts auf den
Kunden übergegangen ist und entweder der Kunde die
Ware vertragsgemäß angenommen hat, die
Annahmebestimmungen verfallen sind oder der Konzern
über einen objektiven Nachweis verfügt, dass alle
Annahmekriterien erfüllt sind.
Umsatzerlöse aus rabattierten Verkäufen werden
auf der Grundlage des im Vertrag festgelegten Preises
abzüglich der Mengenrabatte erfasst.
Als praktische Vereinfachung wird davon ausgegangen,
dass kein Element einer Finanzierung vorliegt, da die
Verkäufe mit einem Zahlungsziel von maximal 12 Monaten
erfolgen.
Eine Forderung wird bei Lieferung der Ware angesetzt, da
dies der Zeitpunkt ist, ab dem der Anspruch auf
Gegenleistung allein vom Zeitablauf abhängt.
2.6.2 Verkauf von After-Sales-ServicesDer Konzern erbringt After-Sales-Services im Rahmen von
Festpreisverträgen. Erlöse aus der Erbringung von
Dienstleistungen werden in der Rechnungsperiode erfasst, in
der die Dienstleistungen erbracht werden, auf der
Grundlage, der am Ende der Berichtsperiode erbrachten,
tatsächlichen Leistung, und zwar im Verhältnis zu
den insgesamt zu erbringenden Dienstleistungen, da der
Kunde die Leistungen gleichzeitig erhält und nutzt.
Dies wird auf Grundlage der tatsächlich geleisteten
Arbeitsstunden im Verhältnis zu den insgesamt
erwarteten Arbeitsstunden ermittelt.
Enthält der Vertrag ein Stundenhonorar, werden die
Umsatzerlöse in Höhe des Betrages erfasst, den
der Konzern in Rechnung stellen darf. Die Rechnungsstellung
an den Kunden erfolgt monatlich, wobei die Zahlung bei
Rechnungsstellung fällig ist.
2.6.3 ZinserträgeZinserträge werden für alle Schuldtitel
periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode
erfasst. Bei dieser Methode werden als Teil des Zinsertrags
alle zwischen den Vertragsparteien erhaltenen
Gebühren, die integraler Bestandteil des
Effektivzinssatzes sind, sowie alle anderen Agien oder
Disagien abgegrenzt.
Die in den Effektivzinssatz einbezogenen Gebühren
beinhalten die vom Konzern erhaltenen oder gezahlten
Bearbeitungsgebühren für die Schaffung oder den
Erwerb eines finanziellen Vermögenswertes, z.B.
Gebühren für die Beurteilung der
Kreditwürdigkeit, die Bewertung und Erfassung von
Garantien oder Sicherheiten, die Aushandlung der
Konditionen des Instruments und die Bearbeitung von
Transaktionsdokumenten.
Für finanzielle Vermögenswerte, die bereits
bei Zugang eine Wertminderung aufweisen, ist der
Effektivzinssatz der Zinssatz, der die erwarteten Cashflows
(einschließlich der anfänglich erwarteten
Verluste) beim erstmaligen Ansatz auf den beizulegenden
Zeitwert diskontiert (normalerweise durch den Kaufpreis
dargestellt). Auf diese Weise wird der Effektivzinssatz
angepasst.
Der Zinsertrag wird durch Anwendung des
Effektivzinssatzes auf den Bruttobuchwert von finanziellen
Vermögenswerten berechnet, mit Ausnahme von (i)
finanziellen Vermögenswerten, bei denen eine
Wertminderung aufgetreten ist (Stufe 3), für die der
Zinsertrag durch Anwendung des Effektivzinssatzes auf ihre
fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich der
erwarteten Kreditrisikovorsorge berechnet wird, und (ii)
finanziellen Vermögenswerten, die bereits bei Zugang
eine Wertminderung aufweisen, für die der
ursprüngliche angepasste Effektivzinssatz auf die
fortgeführten Anschaffungskosten angewendet wird.
2.7 Leasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechte an Vermögenswerten2.7.1 LeasingverbindlichkeitenVerbindlichkeiten, die sich aus einem Leasingvertrag
ergeben, werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem
Barwert bewertet. Leasingverbindlichkeiten beinhalten den
Nettobarwert der folgenden Leasingzahlungen:
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Einige der Leasingverträge im Konzern enthalten
Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Diese
werden genutzt, um die operative Flexibilität bei der
Verwaltung der in den Betrieben der Gruppe eingesetzten
Mittel zu maximieren. Verlängerungsoptionen (bzw.
Optionen für den Zeitraum nach der Kündigung)
werden nur dann aufgenommen, wenn die Verlängerung
(bzw. Nichtkündigung) des Leasingvertrags mit
hinreichender Sicherheit gewährleistet ist.
Mietzahlungen, die im Rahmen hinreichend gesicherter
Verlängerungsoptionen zu leisten sind, werden
ebenfalls in die Bewertung der Verbindlichkeit einbezogen.
Die Leasingzahlungen werden mit dem im Leasingvertrag
implizit enthaltenen Zinssatz diskontiert. Wenn dieser
Zinssatz nicht ohne weiteres bestimmt werden kann, wird der
Grenzfremdkapitalzinssatz der Gruppe verwendet, d.h. der
Zinssatz, den die Gruppe zahlen müsste, um sich die
Mittel zu leihen, die notwendig sind, um einen
Vermögenswert von ähnlichem Wert wie das
Nutzungsrecht am Leasinggegenstand in einem ähnlichen
wirtschaftlichen Umfeld mit ähnlichen Bedingungen,
Sicherheiten und Konditionen zu erhalten.
Zur Bestimmung des Grenzfremdkapitalzinssatzes:
scrollen
Leasingzahlungen werden zwischen Kapital- und
Finanzierungskosten aufgeteilt. Die Finanzierungskosten
werden über die Leasingdauer erfolgswirksam angesetzt,
so dass sich für jede Periode ein konstanter
periodischer Zinssatz auf den verbleibenden Saldo der
Verbindlichkeit ergibt.
Zahlungen im Zusammenhang mit kurzfristigen
Leasingverträgen und sämtliche
Leasingverträge über geringwertige
Vermögenswerte werden linear erfolgswirksam als
Aufwand verbucht. Kurzfristige Leasingverträge sind
Verträge mit einer Laufzeit von maximal 12 Monaten.
Geringwertige Vermögenswerte haben einen Wert von
maximal USD 5.000.
2.7.2 Nutzungsrechte an VermögenswertenDie Gruppe mietet diverse Büros, Lager,
Ausrüstung und Fahrzeuge. Verträge können
sowohl Leasing- als auch Nichtleasing-Bestandteile
enthalten. Die Gruppe teilt die Gegenleistung im Vertrag
auf der Grundlage ihrer relativen Einzelpreise in Leasing-
und Nichtleasing-Bestandteile auf. (Im Falle von
Immobilienmietverträgen, bei denen die Gruppe als
Mieter fungiert, hat sie sich jedoch dafür
entschieden, Leasing- und Nichtleasing-Bestandteile nicht
zu trennen und stattdessen alle Vertragsbestandteile als
eine Leasingvereinbarung zu bilanzieren.)
Vermögenswerte, die sich aus einem Leasingvertrag
ergeben, werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem
Barwert bewertet.
Nutzungsrechte an Vermögenswerten werden zu
Anschaffungskosten bewertet. Diese setzen sich wie folgt
zusammen:
scrollen
Nutzungsrechte an Vermögenswerten werden
grundsätzliche linear über die Nutzungsdauer des
Vermögenswerts oder die Leasinglaufzeit abgeschrieben,
je nachdem welcher Zeitraum kürzer ist. Wenn die
Gruppe mit hinreichender Sicherheit eine Kaufoption
ausüben wird, wird das Nutzungsrecht über die
Nutzungsdauer der zugrunde liegenden Vermögenswerte
abgeschrieben. Die Abschreibungen auf die Posten des
Nutzungsrechts werden linear über ihre geschätzte
Nutzungsdauer wie folgt berechnet:
scrollen
2.8 Steuern2.8.1 Tatsächliche ErtragsteuernDie tatsächlichen Steuererstattungsansprüche
und Steuerschulden für die laufende Periode werden mit
dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung
von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die
Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des
Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze
zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag in den
Ländern gelten, in denen die Gruppe tätig ist und
zu versteuerndes Einkommen erzielt.
Tatsächliche Ertragsteuern, die sich auf Posten
beziehen, die direkt im Eigenkapital verbucht werden,
werden im Eigenkapital erfasst. Das Management beurteilt
regelmäßig einzelne Steuersachverhalte
dahingehend, ob in Anbetracht geltender steuerlicher
Vorschriften ein Interpretationsspielraum vorhanden ist.
Bei Bedarf werden Steuerrückstellungen angesetzt.
2.8.2 Latente SteuernDie Bildung latenter Einkommensteuern erfolgt unter
Anwendung der Liability-Bilanzmethode auf bestehende
temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines
Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem
Steuerbilanzwert zum Abschlussstichtag.
Latente Steuerschulden werden für alle zu
versteuernden temporären Differenzen erfasst, mit
Ausnahme von:
scrollen
Latente Steueransprüche werden für alle
abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht
genutzten steuerlichen Verlustvorträge und nicht
genutzten Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in
dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen
verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen
temporären Differenzen und die noch nicht genutzten
steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften
verwendet werden können, mit Ausnahme von:
scrollen
Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an
jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem
Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist,
dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis die
Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht.
Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze)
zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag gelten.
Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden
werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur
Aufrechnung tatsächlicher Steueransprüche gegen
tatsächliche Ertragsteuerschulden besteht und die
latenten Steuern sich auf dasselbe Steuersubjekt und
dieselbe Steuerbehörde beziehen.
Steuervorteile, die im Rahmen eines
Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, aber zu
diesem Zeitpunkt nicht die Kriterien für einen
gesonderten Ansatz erfüllen, werden nachträglich
erfasst, wenn sich neue Informationen über Fakten und
Umstände ändern.
2.8.3 Unsichere SteuerpositionenEine unsichere Steuerposition ist ein Posten, dessen
steuerliche Behandlung entweder unklar ist oder bei dem
Unstimmigkeit zwischen der Gruppe und der zuständigen
Steuerbehörde besteht. Die Gruppe hat eine
Zwei-Stufen-Prüfung zur Bewertung von unsicheren
Steuerpositionen angewendet, für welche eine
"wahrscheinliche" (zu mehr als 50 %) Anerkennungsschwelle
für eine Verbindlichkeit gilt.
2.8.4 UmsatzsteuerAufwendungen und Vermögenswerte werden nach Abzug
der Umsatzsteuer erfasst. Eine Ausnahme bilden folgende
Fälle:
scrollen
Der Umsatzsteuerbetrag, der von der Steuerbehörde
zu erstatten oder an diese abzuführen ist, wird in der
Bilanz unter den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten
ausgewiesen.
2.9 Immaterielle Vermögenswerte, Forschungs- und EntwicklungskostenImmaterielle Vermögenswerte, die nicht im Rahmen
eines Unternehmenszusammenschlusses erworben werden, werden
bei der erstmaligen Erfassung zu Anschaffungskosten
angesetzt. Die immateriellen Vermögenswerte werden in
den Folgeperioden mit ihren Anschaffungs- oder
Herstellungskosten abzüglich kumulierter
Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen angesetzt.
Immaterielle Vermögenswerte der Gruppe sind
ausschließlich solche mit begrenzter Nutzungsdauer.
Dabei geht es um Software mit einer Nutzungsdauer von einem
bis fünf Jahren.
Immaterielle Vermögenswerte werden über die
wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben und auf eine
mögliche Wertminderung überprüft, sofern
Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der immaterielle
Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Die
Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden bei
immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten
Nutzungsdauer mindestens zum Ende jeder Berichtsperiode
überprüft. Die aufgrund von Änderungen der
erwarteten Nutzungsdauer oder des erwarteten Verbrauchs des
zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens des
Vermögenswerts erforderlichen Änderungen der
Abschreibungsmethode oder der Abschreibungsdauer werden als
Änderungen von Schätzungen behandelt.
Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung immaterieller
Vermögenswerte werden als Differenz zwischen dem
Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des
Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der
der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam
erfasst.
Forschungs- und EntwicklungskostenForschungsausgaben werden bei ihrer Entstehung als
Aufwand erfasst. Kosten, die im Rahmen von
Entwicklungsprojekten (Design und Test neuer oder
verbesserter Produkte) anfallen, werden als immaterielle
Vermögenswerte erfasst, wenn es wahrscheinlich ist,
dass das Projekt unter Berücksichtigung der
kommerziellen und technologischen Realisierbarkeit
erfolgreich sein wird und die Kosten verlässlich
bewertet werden können. Sonstige
Entwicklungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt ihres Anfalls
als Aufwand erfasst. Entwicklungskosten, die zuvor als
Aufwand erfasst wurden, werden in einer späteren
Periode nicht als Vermögenswert erfasst. Aktivierte
Entwicklungskosten mit begrenzter Nutzungsdauer werden ab
dem Beginn der kommerziellen Fertigung des Produkts linear
über den Zeitraum des erwarteten Nutzens
abgeschrieben.
2.10 SachanlagenSachanlagen werden zu Anschaffungs- oder
Herstellungskosten abzüglich kumulierter
planmäßiger Abschreibungen und/oder kumulierter
Wertminderungsaufwendungen ausgewiesen, falls vorhanden.
Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten beinhalten die
Kosten für den Ersatz eines Teils einer Sachanlage
sowie die Fremdkapitalkosten für langfristige
Bauprojekte, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind.
Die Kosten für geringfügige Reparaturen und
tägliche Wartung werden sofort erfolgswirksam erfasst.
Den planmäßigen linearen Abschreibungen
liegen folgende Nutzungsdauern der Vermögenswerte
zugrunde:
scrollen
Die Nutzungsdauer der Sachanlagen wird mindestens am
Ende eines jeden Berichtszeitraums überprüft.
Sachanlagen werden entweder bei Abgang ausgebucht oder
dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder
Veräußerung des angesetzten Vermögenswerts
kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus
der Ausbuchung des Vermögenswerts resultierenden
Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem
Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des
Vermögenswerts ermittelt und in der Periode
erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, in
der der Vermögenswert ausgebucht wird.
Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden
der Vermögenswerte werden am Ende eines jeden
Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf
prospektiv angepasst.
2.11 Als Finanzinvestition gehaltene ImmobilienAls Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind
Immobilien, die vom Konzern zur Erzielung von Mieteinnahmen
oder zur Kapitalwertsteigerung oder beidem gehalten werden
und die nicht vom Konzern genutzt werden. Als
Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden zu
Anschaffungskosten abzüglich kumulierter
Abschreibungen und etwaiger kumulierter
Wertminderungsaufwendungen ausgewiesen. Die Abschreibung
wird linear über die geschätzte Nutzungsdauer der
Vermögenswerte wie folgt berechnet:
scrollen
Wenn Anzeichen dafür vorliegen, dass als
Finanzinvestition gehaltene Immobilien wertgemindert sein
könnten, schätzt die Gruppe den erzielbaren
Betrag als den höheren Wert aus Nutzungswert und
beizulegendem Zeitwert abzüglich
Veräußerungskosten. Der Buchwert einer als
Finanzinvestition gehaltenen Immobilie wird erfolgswirksam
auf den erzielbaren Betrag des Jahres abgeschrieben. Ein in
früheren Jahren erfasster Wertminderungsaufwand wird
rückgängig gemacht, wenn sich die zur Bestimmung
des erzielbaren Betrags des Vermögenswerts verwendeten
Schätzungen nachträglich geändert haben.
Nachträgliche Ausgaben werden nur dann zum Buchwert
des Vermögenswerts aktiviert, wenn es wahrscheinlich
ist, dass mit den Ausgaben verbundener künftiger
wirtschaftlicher Nutzen der Gruppe zufließen wird und
die Kosten verlässlich bestimmt werden können.
Alle anderen Reparatur- und Wartungskosten werden als
Aufwand erfasst, wenn sie anfallen.
Erzielte Mieteinnahmen werden im Jahresergebnis unter
den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.
2.12 FremdkapitalkostenAllgemeine und spezifische Fremdkapitalkosten, die
direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines
Vermögenswerts zugeordnet werden können, für
den ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um
ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder
verkaufsfähigen Zustand zu versetzen, werden als Teil
der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des
entsprechenden Vermögenswerts aktiviert. Alle
sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode als
Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.
Fremdkapitalkosten sind Zinsen und sonstige Kosten, die
einem Unternehmen im Zusammenhang mit der Aufnahme vom
Fremdkapital entstehen.
Die Aktivierung beginnt, wenn
(a) dem Konzern Ausgaben für den Vermögenswert
entstanden sind,
(b) dem Konzern Fremdkapitalkosten entstanden sind; und
(c) der Konzern Arbeiten begonnen hat, um den
Vermögenswert in den erforderlichen Zustand für
seinen beabsichtigten Gebrauch oder Verkauf zu bringen.
Fremdkapitalkosten werden so lange aktiviert, bis die
Vermögenswerte im Wesentlichen für den Gebrauch
oder Verkauf hergerichtet sind.
Der Konzern aktiviert Fremdkapitalkosten, die
hätten vermieden werden können, wenn er keine
Investitionen in qualifizierende Vermögenswerte
getätigt hätte. Die aktivierten
Fremdkapitalkosten werden zu den durchschnittlichen
Finanzierungskosten des Konzerns berechnet (der gewichtete
durchschnittliche Zinsaufwand wird auf die Ausgaben
für die qualifizierenden Vermögenswerte
angewendet), mit Ausnahme derjenigen, bei denen die
Fremdmittel speziell für die Beschaffung eines
qualifizierenden Vermögenswertes aufgenommen werden.
Wenn Fremdmittel speziell aufgenommen wurden, werden die
tatsächlich angefallenen Kosten abzüglich
etwaiger Anlageerträge aus der vorübergehenden
Zwischenanlage dieser Kredite aktiviert.
2.13 Wertminderung von nicht-finanziellen VermögenswertenDie Gruppe ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob
Anhaltspunkte für eine Wertminderung
nicht-finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Liegen
solche Anhaltspunkte vor oder ist eine jährliche
Überprüfung eines Vermögenswerts auf
Werthaltigkeit erforderlich, nimmt die Gruppe eine
Schätzung des erzielbaren Betrags des jeweiligen
Vermögenswerts vor. Der erzielbare Betrag eines
Vermögenswerts ist der höhere der beiden
Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines
Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden
Einheit (ZGE) abzüglich Veräußerungskosten
und dem Nutzungswert. Der erzielbare Betrag ist für
jeden einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, es sei
denn, ein Vermögenswert erzeugt keine
Mittelzuflüsse, die weitestgehend unabhängig von
denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von
Vermögenswerten sind. Übersteigt der Buchwert
eines Vermögenswerts oder einer ZGE den jeweils
erzielbaren Betrag, ist der Vermögenswert
wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag
abgeschrieben.
Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten
künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines
Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen
Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der
spezifischen Risiken des Vermögenswerts widerspiegelt,
auf ihren Barwert abgezinst. Zur Bestimmung des
beizulegenden Zeitwerts abzüglich
Veräußerungskosten werden, falls vorhanden,
kürzlich erfolgte Markttransaktionen
berücksichtigt. Sind keine derartigen Transaktionen
identifizierbar, wird ein angemessenes Bewertungsmodell
angewandt. Dieses stützt sich auf
Bewertungsmultiplikatoren oder andere zur Verfügung
stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert.
Die Gruppe legt ihrer Wertminderungsbeurteilung
detaillierte Budget- und Prognoserechnungen zugrunde, die
für jede der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten der
Gruppe, denen einzelne Vermögenswerte zugeordnet sind,
separat erstellt werden. Solche Budget- und
Prognoserechnungen erstrecken sich in der Regel über
fünf Jahre. Für längere Zeiträume
werden langfristige Wachstumsraten bestimmt und zur
Prognose der künftigen Cashflows nach dem fünften
Jahr angewandt. Solche Wachstumsraten können die
durchschnittlichen Marktraten nicht übersteigen.
Wertminderungsaufwendungen werden in der
Konzern-Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis
erfasst.
Für Vermögenswerte, mit Ausnahme von
Geschäfts- oder Firmenwerten, wird zu jedem
Abschlussstichtag eine Überprüfung vorgenommen,
ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein zuvor
erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger
besteht oder sich verringert hat. Wenn solche Anhaltspunkte
vorliegen, nimmt die Gruppe eine Schätzung des
erzielbaren Betrags des Vermögenswerts oder der ZGE
vor. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur
dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der
Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine
Änderung der Annahmen ergeben hat, die bei der
Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden.
Die Wertaufholung ist dahingehend begrenzt, dass der
Buchwert eines Vermögenswerts weder seinen erzielbaren
Betrag noch den Buchwert übersteigen darf, der sich
nach Berücksichtigung planmäßiger
Abschreibungen ergeben hätte, wenn in früheren
Jahren kein Wertminderungsaufwand für den
Vermögenswert erfasst worden wäre. Eine solche
Wertaufholung wird in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung
erfasst.
2.14 Finanzinstrumente2.14.1 Bewertung von Finanzinstrumenten - wesentliche BegriffeDer beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die
auf einem aktiven Markt gehandelt werden, wird als Produkt
aus dem notierten Preis für den einzelnen
Vermögenswert oder die einzelne Verbindlichkeit und
der Anzahl der vom Unternehmen gehaltenen Instrumente
ermittelt. Dies gilt auch dann, wenn das normale
tägliche Handelsvolumen eines Marktes nicht ausreicht,
um die gehaltene Menge aufzunehmen, und die Erteilung von
Aufträgen zum Verkauf der Position in einer einzigen
Transaktion den notierten Preis beeinflussen könnte.
Zur Bewertung des beizulegenden Zeitwerts bestimmter
Finanzinstrumente, für die keine externen
Marktpreisinformationen verfügbar sind, werden
Bewertungstechniken wie Discounted-Cashflow-Modelle oder
Modelle, die auf kürzlichen Transaktionen zu
marktüblichen Bedingungen oder der
Berücksichtigung von Finanzdaten der
Beteiligungsunternehmen basieren, herangezogen.
Transaktionskosten sind zusätzliche Kosten, die dem
Erwerb, der Ausgabe oder der Veräußerung eines
Finanzinstruments direkt zugeordnet werden können.
Zusätzliche Kosten sind Kosten, die nicht entstanden
wären, wenn die Transaktion nicht stattgefunden
hätte. Die Transaktionskosten umfassen Gebühren
und Provisionen, die an Vertreter (einschließlich der
Mitarbeiter, die als Handelsvertreter fungieren), Berater,
Makler und Händler gezahlt werden, Abgaben an
Regulierungsbehörden und Wertpapierbörsen sowie
Transfersteuern und -gebühren. Die Transaktionskosten
beinhalten keine Agien oder Disagien, Finanzierungskosten
oder interne Verwaltungs- oder Holdingkosten.
Fortgeführte Anschaffungskosten ("AC") sind der
Betrag, mit dem das Finanzinstrument beim erstmaligen
Ansatz abzüglich Tilgungen zuzüglich
aufgelaufener Zinsen, und für finanzielle
Vermögenswerte abzüglich der Wertberichtigung
für erwartete Verluste ("ECL"), angesetzt wurde. Die
Zinsabgrenzungen beinhalten die Amortisation von
Transaktionskosten, die bei der erstmaligen Erfassung
abgegrenzt werden, sowie von Auf- und Abschlägen auf
den Fälligkeitsbetrag unter Anwendung der
Effektivzinsmethode. Abgegrenzte Zinserträge und
abgegrenzte Zinsaufwendungen, einschließlich
abgegrenzter Kupons und amortisierter Disagien oder Agien
(einschließlich eventueller bei der Entstehung
abgegrenzter Gebühren), werden nicht separat
ausgewiesen und sind in den Buchwerten der entsprechenden
Posten der Konzernbilanz enthalten.
Die Effektivzinsmethode ist eine Methode zur Zuordnung
von Zinserträgen oder Zinsaufwendungen über die
jeweilige Periode, um einen konstanten periodischen
Zinssatz (Effektivzinssatz) auf den Buchwert zu erreichen.
Dabei handelt es sich um den Kalkulationszinssatz, mit dem
die geschätzten künftigen Ein- und Auszahlungen
(ausschließlich zukünftiger Verluste) über
die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments oder
gegebenenfalls eine kürzere Periode exakt auf den
Bruttobuchwert des Finanzinstruments abgezinst werden. Der
Effektivzinssatz diskontiert die Cashflows variabel
verzinslicher Instrumente auf den nächsten
Zinsberechnungszeitpunkt, mit Ausnahme des Auf- oder
Abschlags, der den Credit Spread über den im
Instrument angegebenen variablen Zinssatz oder andere
Variablen widerspiegelt, die nicht auf den Marktzins
zurückgesetzt werden. Solche Auf- oder Abschläge
werden über die gesamte erwartete Laufzeit des
Instruments abgeschrieben. Die Barwertberechnung umfasst
alle zwischen den Vertragsparteien gezahlten oder
erhaltenen Gebühren, die integraler Bestandteil des
Effektivzinssatzes sind. Bei finanziellen
Vermögenswerten, die bereits bei Zugang eine
Wertminderung aufweisen ("POCI"), wird der Effektivzinssatz
um das Kreditrisiko bereinigt, d.h. er wird auf Grundlage,
der bei erstmaligem Ansatz erwarteten Cashflows anstatt auf
Grundlage vertraglicher Zahlungen berechnet.
2.14.2 Finanzinstrumenten - erstmaliger AnsatzFinanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet werden ("FVTPL"), werden erstmalig zum
beizulegenden Zeitwert angesetzt. Alle anderen
Finanzinstrumente werden erstmalig zum um
Transaktionskosten bereinigten beizulegenden Zeitwert
angesetzt. Der beizulegende Zeitwert beim erstmaligen
Ansatz wird am besten durch den Transaktionspreis
dargestellt. Ein Gewinn oder Verlust wird beim erstmaligen
Ansatz nur dann erfasst, wenn eine Differenz zwischen dem
beizulegenden Zeitwert und dem Transaktionspreis besteht,
die durch andere beobachtbare laufende Markttransaktionen
desselben Instruments oder durch eine Bewertungsmethode
nachgewiesen werden kann, deren Variablen nur Daten von
beobachtbaren Märkten umfassen. Nach dem erstmaligen
Ansatz wird für zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Vermögenswerte und Investitionen in erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert bewertete Instrumente ("FVOCI") eine
Wertberichtigung für erwartete Verluste gebildet, was
zu einem sofortigen Buchverlust führt.
Alle Käufe und Verkäufe von finanziellen
Vermögenswerten, die innerhalb eines durch
Vorschriften oder Marktkonventionen festgelegten
Zeitrahmens geliefert werden müssen
("marktübliche" Käufe und Verkäufe), werden
zum Handelstag angesetzt, d.h. an dem Tag, an dem sich der
Konzern zur Lieferung eines finanziellen
Vermögenswertes verpflichtet. Alle anderen Käufe
werden angesetzt, wenn die Gruppe Partei der vertraglichen
Bestimmungen des Instruments wird.
Zur Bestimmung des Marktwerts von Darlehen von
verbundenen Unternehmen und Darlehen an verbundene
Unternehmen, die nicht an einem aktiven Markt gehandelt
werden, verwendet der Konzern Discounted-
Cashflow-Bewertungstechniken. Es können Differenzen
zwischen dem beizulegenden Zeitwert beim erstmaligen
Ansatz, der als Transaktionspreis gilt, und dem Betrag
entstehen, der beim erstmaligen Ansatz unter Verwendung
einer Bewertungsmethode mit Inputfaktoren der Stufe 3
ermittelt wird.
Verbleiben nach der Kalibrierung von Modellinputfaktoren
Differenzen, werden diese Differenzen linear über die
Laufzeit des Darlehens von verbundenen Unternehmen bzw.
Darlehen an verbundene Unternehmen abgeschrieben.
Die Differenzen werden sofort erfolgswirksam erfasst,
wenn die Bewertung nur Inputfaktoren der Stufe 1 oder Stufe
2 berücksichtigt.
2.15 Finanzielle Vermögenswerte2.15.1 Finanzielle Vermögenswerte - Klassifizierung und Folgebewertung - GeschäftsmodellDas Geschäftsmodell zeigt, wie der Konzern die
Vermögenswerte verwaltet, um Cashflow zu generieren -
ob die Zielsetzung des Konzerns ist: (i) die finanziellen
Vermögenswerte zu halten, um so lediglich die
vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen ("Halten
zur Vereinnahmung vertraglicher Cashflows") oder (ii) die
finanziellen Vermögenswerte zu halten, um so die
vertraglichen Zahlungsströme und die
Zahlungsströme aus dem Verkauf der Vermögenswerte
zu vereinnahmen ("Halten zur Vereinnahmung vertraglicher
Cashflows und zum Verkauf") oder, wenn weder (i) noch (ii)
zutrifft, werden die finanziellen Vermögenswerte als
Teil des "sonstigen" Geschäftsmodells klassifiziert
und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet
("FVTPL").
Das Geschäftsmodell wird für eine Gruppe von
Vermögenswerten (auf Portfolioebene) basierend auf
allen relevanten Nachweisen über die Aktivitäten
festgelegt, die der Konzern unternimmt, um die für das
zum Zeitpunkt der Bewertung verfügbare Portfolio
festgelegte Zielsetzung zu erreichen. Zu den Faktoren, die
der Konzern bei der Bestimmung des Geschäftsmodells
berücksichtigt, gehören der Zweck und die
Zusammensetzung eines Portfolios, Erfahrungen darüber,
wie die Vereinnahmung der Cashflows für die jeweiligen
Vermögenswerte erfolgte, wie Risiken bewertet und
gesteuert werden, wie die Performance der
Vermögenswerte bewertet wird und wie
Führungskräfte entlohnt werden.
2.15.2 Finanzielle Vermögenswerte - Klassifizierung und Folgebewertung - ZahlungsstrombedingungenWenn das Geschäftsmodell darin besteht,
Vermögenswerte zur Vereinnahmung von vertraglichen
Cashflows zu halten oder vertragliche Cashflows zu halten
und zu verkaufen, beurteilt der Konzern, ob die Cashflows
lediglich Zahlungen für Zins und Tilgung ("SPPI")
darstellen. Bei dieser Beurteilung berücksichtigt der
Konzern, ob die vertraglichen Cashflows dem Kerngedanken
einer gewöhnlichen Kreditvereinbarung entsprechen,
d.h. die Zinsen umfassen nur die Gegenleistung für
Kreditrisiko, Zeitwert des Geldes, sonstige
gewöhnliche Kreditrisiken und Gewinnmargen.
Wenn die Vertragsbedingungen ein Risiko oder eine
Volatilität mit sich bringen, die nicht dem
Kerngedanken einer gewöhnlichen Kreditvereinbarung
entsprechen, wird der finanzielle Vermögenswert
klassifiziert und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet. Die SPPI-Beurteilung wird beim erstmaligen Ansatz
eines Vermögenswertes durchgeführt und
später nicht wiederholt.
2.15.3 Finanzielle Vermögenswerte - UmklassifizierungEine Umklassifizierung von Finanzinstrumenten erfolgt
nur dann, wenn sich das Geschäftsmodell zur Steuerung
des Portfolios insgesamt ändert. Die Umgliederung hat
prospektive Wirkung und erfolgt ab Beginn der ersten
Berichtsperiode, die auf die Änderung des
Geschäftsmodells folgt. Der Konzern hat sein
Geschäftsmodell in der Berichts- und Vergleichsperiode
nicht geändert und keine Umklassifizierungen
vorgenommen.
2.15.4 Finanzielle Vermögenswerte - Risikovorsorge für erwartete VerlusteDer Konzern bewertet vorausschauend die erwarteten
Verluste für Schuldinstrumente, die zu
fortgeschriebenen Anschaffungskosten und erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sowie bei aktiven
Vertragsposten für die Risiken aus Kreditzusagen und
Finanzgarantien. Der Konzern bewertet die erwarteten
Verluste und erfasst Wertminderungen finanzieller
Vermögenswerte und aktiver Vertragsposten zu jedem
Bilanzstichtag. Die erwarteten Verluste stellen (i) einen
unverzerrten und wahrscheinlichkeitsgewichteten Betrag dar,
der durch Beurteilung einer Reihe möglicher Szenarien,
sowie durch (ii) Berücksichtigung des Zeitwerts des
Geldes ermittelt wurde und (iii) alle verfügbaren
Informationen über vergangene Ereignisse und aktuelle
Bedingungen sowie verfügbare Prognosen künftiger
Verhältnisse angemessen berücksichtigt, die am
Ende jeder Berichtsperiode ohne
unverhältnismäßige Kosten und
Bemühungen beschafft werden können.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
Schuldinstrumente werden in der Konzernbilanz nach Abzug
der erwarteten Verluste dargestellt.
Der Konzern wendet den vereinfachten Ansatz für die
Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen an. Für die sonstigen finanziellen
Vermögenswerte wendet der Konzern ein dreistufiges
Wertminderungsmodell an, das auf Änderungen der
Kreditqualität seit dem erstmaligen Ansatz basiert.
Ein Finanzinstrument, das beim erstmaligen Ansatz nicht
wertgemindert ist, wird in Stufe 1 klassifiziert. Die
erwarteten Verluste finanzieller Vermögenswerte der
Stufe 1 werden mit einem Betrag erfasst, der dem Anteil des
gesamten über die Restlaufzeit des Instruments
erwarteten Verlust entspricht, der infolge aller
möglichen Ausfallereignisse über die
nächsten 12 Monate oder, sofern kürzer, über
die Restlaufzeit des Finanzinstruments entspricht
("erwarteter 12-Monats-Verlust"). Stellt der Konzern eine
signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos ("SICR") seit
dem erstmaligen Ansatz fest, so wird der Vermögenswert
auf Stufe 2 übertragen und seine erwarteten Verluste
werden auf Basis der gesamten über die Restlaufzeit
erwarteten Verluste bewertet, d.h. bis zur vertraglichen
Fälligkeit, jedoch unter Berücksichtigung
eventueller erwarteter Vorfälligkeiten ("Lifetime
ECL"). Stellt der Konzern eine Wertminderung eines
Vermögenswertes fest, so wird der Vermögenswert
auf Stufe 3 übertragen und seine erwarteten Verluste
werden als "Lifetime-ECL" bewertet. Die erwarteten Verluste
von Vermögenswerten, die bereits bei Zugang eine
Wertminderung aufweisen, werden stets als "Lifetime-ECL"
bewertet.
2.15.5 Finanzielle Vermögenswerte - AbschreibungFinanzielle Vermögenswerte werden ganz oder
teilweise abgeschrieben, wenn der Konzern alle praktischen
Bemühungen zur Wiederherstellung ausgeschöpft hat
und zu dem Schluss gekommen ist, dass eine
Wiederherstellung vernünftigerweise nicht erwartet
werden kann. Die Abschreibung stellt ein
Ausbuchungsereignis dar. Der Konzern kann finanzielle
Vermögenswerte, deren Eintreibung noch betrieben wird,
abschreiben, wenn er versucht, vertraglich fällige
Beträge einzutreiben, eine erfolgreiche Eintreibung
jedoch vernünftigerweise nicht erwartet werden kann.
2.15.6 Finanzielle Vermögenswerte - AusbuchungDer Konzern bucht finanzielle Vermögenswerte aus,
wenn (a) die Vermögenswerte zurückgezahlt werden
oder die Rechte auf die Cashflows aus den
Vermögenswerten anderweitig auslaufen oder (b) der
Konzern die Rechte an den Cashflows aus den finanziellen
Vermögenswerten übertragen hat oder eine
qualifizierende Weiterleitungsvereinbarung eingegangen ist,
und gleichzeitig (i) auch im Wesentlichen alle Risiken und
Chancen aus dem Eigentum an den Vermögenswerten
übertragen werden oder (ii) weder im Wesentlichen alle
Risiken und Chancen aus dem Eigentum übertragen noch
behalten werden, aber die Verfügungsmacht aufgegeben
wird.
Die Verfügungsmacht wird zurückbehalten, wenn
die Gegenpartei nicht in der Lage ist, den
Vermögenswert in seiner Gesamtheit an einen
unabhängigen Dritten zu verkaufen, ohne dass
zusätzliche Beschränkungen für den Verkauf
auferlegt werden müssen.
2.15.7 Finanzielle Vermögenswerte - ÄnderungenEs kann vorkommen, dass der Konzern die
Vertragsbedingungen von finanziellen Vermögenswerten
neu verhandelt oder anderweitig ändert. Der Konzern
beurteilt, ob die Änderung der vertraglichen Cashflows
wesentlich ist und berücksichtigt dabei unter anderem
folgende Faktoren: neue Vertragsbedingungen, die das
Risikoprofil des Vermögenswertes wesentlich
beeinflussen, wesentliche Änderung des Zinssatzes,
Änderung der Währung, neue Sicherheiten oder
Kreditverbesserungen, die das mit dem Vermögenswert
verbundene Kreditrisiko erheblich beeinflussen, oder eine
wesentliche Verlängerung eines Kredits, wenn der
Kreditnehmer nicht in finanziellen Schwierigkeiten steckt.
Weichen die geänderten Bedingungen wesentlich ab,
erlöschen die Rechte auf die Cashflows aus dem
ursprünglichen Vermögenswert und der Konzern
bucht den ursprünglichen finanziellen
Vermögenswert aus und erfasst einen neuen
Vermögenswert zum beizulegenden Zeitwert. Der
Zeitpunkt der Neuverhandlung gilt als der Zeitpunkt des
erstmaligen Ansatzes für eine spätere
Wertminderungsberechnung, einschließlich der
Feststellung, ob sich das Ausfallrisiko signifikant
erhöht hat. Der Konzern beurteilt auch, ob das neue
Darlehen oder das neue Schuldinstrument das SPPI-Kriterium
erfüllt. Eine etwaige Differenz zwischen dem Buchwert
des ausgebuchten ursprünglichen Vermögenswerts
und dem beizulegenden Zeitwert des neuen wesentlich
modifizierten Vermögenswerts wird erfolgswirksam
erfasst, es sei denn, der wirtschaftliche Gehalt der
Differenz wird einer Kapitaltransaktion mit
Eigentümern zugerechnet.
In dem Fall, in dem die Neuverhandlung auf finanzielle
Schwierigkeiten der Gegenpartei und die Unfähigkeit,
die ursprünglich vereinbarten Zahlungen zu leisten,
zurückzuführen ist, vergleicht der Konzern die
ursprünglichen und die geänderten erwarteten
Cashflows, um zu beurteilen, ob sich die Risiken und
Chancen aus dem Vermögenswert aufgrund der
Vertragsänderung wesentlich unterscheiden. Ändern
sich die Risiken und Chancen nicht, so unterscheidet sich
der modifizierte Vermögenswert nicht wesentlich vom
ursprünglichen Vermögenswert und die
Änderung führt nicht zu einer Ausbuchung. Der
Konzern berechnet den Bruttobuchwert neu, indem er die
modifizierten vertraglichen Cashflows mit dem
ursprünglichen Effektivzinssatz (oder dem angepassten
Effektivzinssatz für bereits bei Zugang wertgeminderte
finanzielle Vermögenswerte) diskontiert und einen
Änderungsgewinn oder -verlust erfolgswirksam erfasst.
2.16 Finanzielle Verbindlichkeiten2.16.1 Finanzielle Verbindlichkeiten - BewertungskategorienFinanzielle Verbindlichkeiten werden als zu
fortgeführten Anschaffungskosten folgebewertet
klassifiziert, mit Ausnahme von (i) erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen
Verbindlichkeiten: Diese Klassifizierung wird angewendet
auf Derivate, zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Verbindlichkeiten (z.B. Short-Positionen in Wertpapieren),
bedingte Gegenleistungen, die von einem Erwerber bei einem
Unternehmenszusammenschluss erfasst werden, und andere
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, die beim
erstmaligen Ansatz als solche klassifiziert werden, sowie
(ii) Finanzgarantieverträge und
Darlehensverpflichtungen.
2.16.2 Finanzielle Verbindlichkeiten - AusbuchungFinanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn
sie getilgt wurden (d.h. wenn die im Vertrag festgelegte
Verpflichtung entweder beglichen, aufgehoben oder
ausgelaufen ist).
Werden Schuldinstrumente zwischen dem Konzern und seinen
bestehenden Kreditgebern gegen solche mit substanziell
verschiedenen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden
die Vertragsbedingungen bestehender finanzieller
Verbindlichkeiten substanziell geändert, wird ein
solcher Austausch oder eine solche Änderung als
Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit
behandelt. Die Vertragsbedingungen sind substanziell
verschieden, wenn der diskontierte Barwert der Cashflows
unter den neuen Bedingungen, einschließlich der
gezahlten Gebühren abzüglich der erhaltenen und
mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz diskontierten
Gebühren, um mindestens 10 % vom diskontierten Barwert
der verbleibenden Cashflows der ursprünglichen
finanziellen Verbindlichkeit abweicht. Darüber hinaus
werden weitere qualitative Faktoren wie die Währung,
auf die das Instrument lautet, Änderungen in der Art
des Zinssatzes, neue Umwandlungsmerkmale und
Änderungen der Kreditbedingungen berücksichtigt.
Wird ein Austausch von Schuldinstrumenten oder eine
Änderung der Vertragsbedingungen als Tilgung
behandelt, werden alle anfallenden Kosten oder
Gebühren als Teil des Gewinns oder Verlusts aus der
Tilgung erfasst. Wird ein Austausch von Schuldinstrumenten
oder eine Änderung der Vertragsbedingungen nicht als
Tilgung behandelt, so wird der Buchwert der Verbindlichkeit
um die anfallenden Kosten oder Gebühren angepasst und
letztere werden über die Restlaufzeit der
modifizierten Verbindlichkeit abgeschrieben.
Änderungen von Verbindlichkeiten, die nicht zur
Tilgung führen, werden als
Schätzungsänderung nach einer kumulierten
Aufholmethode bilanziert, wobei ein Gewinn oder Verlust
erfolgswirksam erfasst wird, es sei denn, der
wirtschaftliche Gehalt der Differenz zwischen den
Buchwerten ist auf eine Kapitaltransaktion mit
Eigentümern zurückzuführen.
2.17 Saldierung von FinanzinstrumentenFinanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
werden nur dann saldiert (d.h., es wird nur der Nettobetrag
in der Bilanz ausgewiesen), wenn zum gegenwärtigen
Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten
Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt
ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder
gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden
Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit
abzulösen. Ein solches Saldierungsrecht darf (a) nicht
von einem zukünftigen Ereignis abhängig gemacht
werden und muss (b) unter allen folgenden Umständen
rechtskräftig sein: (i) im normalen
Geschäftsbetrieb, (ii) im Falle eines Verzuges und
(iii) im Falle einer Insolvenz oder eines Konkurses.
2.18 Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteZahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
umfassen Kassenbestände, Sichteinlagen bei Banken und
andere kurzfristige, hochliquide Anlagen mit einer
ursprünglichen Laufzeit von drei Monaten oder weniger.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu
fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, da (i)
sie zur Vereinnahmung vertraglicher Cashflows gehalten
werden und diese Cashflows lediglich Zahlungen für
Zins und Tilgung ("SPPI") darstellen und (ii) sie nicht
für die erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden
Zeitwert bestimmt sind. Einzig durch Gesetze bestimmte
Merkmale, wie z.B. die Kautionsgesetzgebung in bestimmten
Ländern, haben keine Auswirkungen auf den SPPI-Test,
es sei denn, sie sind vertraglich so geregelt, dass das
Merkmal auch bei einer späteren Änderung der
Gesetzgebung Anwendung finden würde.
2.19 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige ForderungenForderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige
Forderungen werden beim erstmaligen Ansatz zum
beizulegenden Zeitwert bewertet und in der Folge unter
Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert.
2.20 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden
abgegrenzt, wenn die Gegenpartei ihre vertraglichen
Verpflichtungen erfüllt, und werden beim erstmaligen
Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet und in der Folge
unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu
fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.
Bei Kaufverträgen mit einigen Lieferanten hat die
Gruppe das Recht auf eine Verlängerung der
Zahlungsfrist für einen Teil der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen. Die entsprechenden
Verbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz sowie bei
Zahlungsfristverlängerung als Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen klassifiziert. Diese
Verbindlichkeiten werden bei Verlängerung verzinslich,
wobei der durch die Verlängerung entstehende
Zinsaufwand in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung als Teil
der Finanzaufwendungen klassifiziert und in der
Konzern-Cashflow-Rechnung im Cashflow aus
Finanzierungstätigkeit ausgewiesen wird.
2.21 DarlehenDarlehen werden beim erstmaligen Ansatz zum
beizulegenden Zeitwert, abzüglich Transaktionskosten,
bewertet und in der Folge unter Anwendung der
Effektivzinsmethode zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert.
2.22 VorräteVorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und
Nettoveräußerungswert bewertet.
Kosten, die anfallen, um Vorräte an ihren
derzeitigen Ort zu bringen und in ihren derzeitigen Zustand
zu versetzen, werden wie folgt bilanziert:
scrollen
Der Nettoveräußerungswert ist der
geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare
Verkaufserlös abzüglich der geschätzten
Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten
Veräußerungskosten.
2.23 RückstellungenDie Verpflichtung des Konzerns zur Reparatur oder zum
Ersatz fehlerhafter Waren im Rahmen der üblichen
Garantiebedingungen wird als Rückstellung ausgewiesen.
Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn die Gruppe
eine gegenwärtige (gesetzliche oder faktische)
Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis hat, der
Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur
Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine
verlässliche Schätzung der Höhe der
Verpflichtung möglich ist. Sofern die Gruppe für
eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine
Rückerstattung erwartet (wie z.B. bei einem
Versicherungsvertrag betreffend
Gewährleistungsverpflichtungen), wird die Erstattung
als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der
Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand
aus der Bildung einer Rückstellung wird in der
Konzern-Gesamtergebnisrechnung und im sonstigen
Gesamtergebnis von der Erstattung getrennt ausgewiesen.
GewährleistungsrückstellungenRückstellungen für Kosten in Verbindung mit
Gewährleistungen werden zum Zeitpunkt des Verkaufs der
zugrunde liegenden Produkte gebildet. Die erstmalige
Erfassung erfolgt auf Grundlage von Erfahrungswerten aus
der Vergangenheit. Die ursprüngliche Schätzung
der Kosten in Verbindung mit Gewährleistungen wird
jährlich überprüft.
2.24 Erfassung von Transaktionen zwischen nahestehenden UnternehmenDie Gruppe erfasst Transaktionen zwischen nahestehenden
Unternehmen (exkl. Unternehmenszusammenschlüsse) wie
folgt:
scrollen
3. NEUE UND GEÄNDERTE STANDARDS UND INTERPRETATIONENDie folgenden geänderten Standards hatten keine
wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern:
scrollen
4. VERÖFFENTLICHTE, JEDOCH NOCH NICHT VERPFLICHTEND ANZUWENDENDE STANDARDSEs wurden neue Standards und Interpretationen
veröffentlicht, die für Geschäftsjahre, die
am oder nach dem 1. Januar 2023 oder später beginnen,
verpflichtend anzuwenden sind und die der Konzern nicht
vorzeitig angewendet hat. Diese Änderungen werden bei
Anwendung voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen
auf den Konzern haben:
scrollen
5. WESENTLICHE ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN, SCHÄTZUNGEN UND ANNAHMENBei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom
Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen und
Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe, der zum
Ende der Berichtsperiode ausgewiesenen Erträge,
Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie die
Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken. Durch die
mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene
Unsicherheit könnten jedoch Ergebnisse entstehen, die
in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des
Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden
führen.
ErmessensentscheidungenBei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden der
Gruppe hat das Management folgende Ermessensentscheidungen
getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss
wesentlich beeinflussen:
Wertminderungsindikatoren von SachanlagenBei Sachanlagen wird ein Werthaltigkeitstest
durchgeführt, wenn Sachverhalte auf eine eventuelle
Wertminderung hindeuten. Zu den Faktoren, die die Gruppe
für bedeutsam hält und die zu einer
Werthaltigkeitsprüfung führen können,
gehören ein signifikanter Rückgang der
Marktwerte, ein signifikant schlechteres
Geschäftsergebnis im Vergleich zu den vergangenen oder
prognostizierten operativen Ergebnissen, wesentliche
Änderungen in der Art der Nutzung der erworbenen
Vermögenswerte oder in der Strategie bezüglich
des Gesamtgeschäfts der Gesellschaft,
einschließlich von Vermögenswerte, die
abgeschafft oder ersetzt werden, sowie Vermögenswerte,
die beschädigt oder außer Betrieb genommen
werden, stark negative Branchen- oder Wirtschaftstrends und
andere Faktoren. Ist eine Überprüfung eines
Vermögenswerts auf Werthaltigkeit erforderlich, nimmt
die Gruppe eine Schätzung des erzielbaren Betrags vor.
Zum 30. September 2023 sah das Management der Gruppe (wie
im Vorjahr) keine Anzeichen für eine Wertminderung der
Sachanlagen der Gruppe.
Indikatoren für Wertminderungen von als Finanzinvestition gehaltenen ImmobilienAls Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden auf
Wertminderung geprüft, wenn Umstände darauf
hindeuten, dass eine potenzielle Wertminderung vorliegen
könnte. Zu den Faktoren, die der Konzern für
wichtig erachtet, die eine Überprüfung auf
Wertminderung auslösen könnten, gehören die
folgenden: erheblicher Rückgang der Marktwerte; ein
wesentlich verschlechtertes Geschäftsergebnis im
Vergleich zu früheren oder prognostizierten
Betriebsergebnissen; wesentliche Änderungen in der
Nutzung der Vermögenswerte oder der Strategie für
das Gesamtgeschäft.
Im Geschäftsjahr 2021/2022 wurden Sachanlagen in
Höhe von TEUR 1.904 aufgrund einer Änderung des
Geschäftsmodells für diese Sachanlagen, was ein
Indikator für eine Wertminderung ist, als
Finanzinvestition gehaltene Immobilien umklassifiziert. Die
Bewertung wurde von einer unabhängigen
Bewertungsfirma, ООО "Otsenka &
Konsalting", durchgeführt, die über eine
anerkannte und relevante Berufsqualifikation verfügt
und über aktuelle Erfahrung in der Bewertung von
Vermögenswerten ähnlicher Lage und Kategorie
verfügt. Infolgedessen wurde eine Wertminderung in
Höhe von TEUR 1.468 erfasst. Wenn die bei der
Bewertung verwendeten Anschaffungskosten vergleichbarer
Vermögenswerte um 10 % niedriger gewesen wären
als die Schätzungen des Managements, müsste der
Konzern eine zusätzliche Wertminderung in Höhe
von TEUR 47 erfassen. Zum 30. September 2023 kam die
Geschäftsleitung zu dem Schluss, dass es keine
Anzeichen für eine Wertminderung der als
Finanzinvestition gehaltenen Immobilien gibt.
Schätzungen und AnnahmenDie wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie
sonstige am Abschlussstichtag bestehende Hauptquellen von
Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein
beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb
des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche
Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und
Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend
erläutert. Die Annahmen und Schätzungen der
Gruppe basieren auf Parametern, die zum Zeitpunkt der
Aufstellung des Konzernabschlusses vorlagen. Diese
Zustände und die Annahmen über die künftigen
Entwicklungen können jedoch aufgrund von
Marktbewegungen und Marktverhältnissen, die
außerhalb des Einflussbereichs der Gruppe liegen,
eine Änderung erfahren. Solche Änderungen werden
in den Annahmen berücksichtigt, wenn sie eintreten.
Abschreibung von Vorräten auf den NettoveräußerungswertDie Wertberichtigung für überalterte
Vorräte und solche mit geringer
Umschlagshäufigkeit (mit Ausnahme von Landmaschinen,
in Zahlung genommenen Maschinen und intelligenten
Landwirtschaftslösungen) wird auf Basis ihres Alters
wie folgt berechnet:
scrollen
Eine Bewertung des Nettoveräußerungswerts
für landwirtschaftliche Maschinen, in Zahlung
genommene Maschinen und intelligente
Landwirtschaftslösungen basiert auf der Analyse der
erwarteten Verkaufspreise.
Veränderungen von Wertberichtigungen der
Vorräte werden im Posten "Materialaufwand" in der
Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst. Für weitere
Details wird auf Anhangsangabe 17 verwiesen.
Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ausgereichten DarlehenDie Gruppe ermittelt Wertberichtigungen für
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ausgereichte
Darlehen am Ende der Berichtsperiode. Die Gruppe stellt
zuerst fest, ob ein objektiver Hinweis auf Wertminderung
bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die
für sich gesehen bedeutsam sind, oder für die
gesamten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die
für sich gesehen nicht bedeutsam sind, besteht. Des
Weiteren beurteilt sie, ob bei individuell ausgereichten
Darlehen ein objektiver Hinweis auf Wertminderungen
besteht. Die Gruppe erfasst einen Wertminderungsaufwand
für eine einzelne Forderung aus Lieferungen und
Leistungen und ausgereichte Darlehen oder für eine
Gruppe von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, wenn
sich die Verlusterwartung seit erstmaligem Ansatz der
Forderungen oder Darlehen nicht geändert hat und
zuverlässig eingeschätzt werden kann. Die
Einschätzung basiert auf Erfahrungen der
Vergangenheit, wonach Verluste nach dem erstmaligen Ansatz,
aber vor dem Ende der Berichtsperiode eingetreten sind. In
einigen Fällen kann es passieren, dass es nicht
möglich ist, ein einzelnes, singuläres Ereignis
als Grund für die Wertminderung zu identifizieren.
Vielmehr könnte ein Zusammentreffen mehrerer
Ereignisse die Wertminderung verursacht haben. Verluste aus
künftig erwarteten Ereignissen dürfen allerdings
ungeachtet ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit nicht erfasst
werden. Weitere Details sind in den Anhangsangaben 16 und
18 zu finden.
SteuernEine Reihe von Bestimmungen des russischen Steuer-,
Währungs- und Zollrechts ist ungenau formuliert und
unterliegt wechselnder Auslegung (die auch rückwirkend
angewendet werden könnte), selektiver und nicht
einheitlicher Anwendung, häufigen und oft nicht
vorhersehbaren Änderungen. Demnach kann die Auslegung
solcher Gesetzgebungen hinsichtlich der Transaktionen und
Aktivitäten der Gruppe von den zuständigen
regionalen oder föderalen Behörden jederzeit
angefochten werden. Jüngere Ereignisse in Russland
haben gezeigt, dass in der Praxis Steuerbehörden eine
stärkere Position in Bezug auf die Auslegung und
Anwendung von verschiedenen Normen und Vorschriften,
Durchführung von Steuerprüfungen und Auferlegung
zusätzlicher steuerlicher Anforderungen einnehmen
können. Eine mögliche Folge könnte sein,
dass Transaktionen und Aktivitäten der Gruppe, die in
der Vergangenheit nicht angefochten wurden, künftig
nicht akzeptiert werden. Dadurch könnten erhebliche
zusätzliche Steuern, Strafen und Zinsen von den
jeweiligen Behörden gefordert werden.
Steuerprüfungen durch russische Steuerbehörden
können sich auf die letzten drei Geschäftsjahre
vor dem Jahr, in dem die Entscheidung bezüglich der
Durchführung von Steuerprüfungen getroffen wurde,
erstrecken. Unter bestimmten Umständen können
auch weiter zurückliegende Zeiträume geprüft
werden.
Die russische Verrechnungspreisgesetzgebung ist im
Allgemeinen mit den von der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
entwickelten internationalen
Verrechnungspreisgrundsätzen abgestimmt, weist jedoch
Besonderheiten auf. Diese Rechtsvorschriften sehen die
Möglichkeit zusätzlicher Steuerbescheide für
kontrollierte Transaktionen (Transaktionen zwischen
verbundenen Unternehmen und bestimmte Transaktionen
zwischen unabhängigen Unternehmen) vor, wenn diese
Transaktionen nicht zu marktüblichen Bedingungen
erfolgen, und dies führt zu einer Verringerung des an
den russischen Haushalt zu zahlenden Steuerbetrags oder
einer Erhöhung des gemäß Kapitel 25 des
russischen Steuergesetzbuchs ermittelten Verlustbetrags,
sofern das Verständigungsverfahren gemäß
dem mit der Russischen Föderation abgeschlossenen
internationalen Steuerabkommen nichts anderes vorsieht. Das
Management hat interne Kontrollen implementiert, um die
Einhaltung dieser Verrechnungspreisgesetzgebung
sicherzustellen.
Steuerverbindlichkeiten aus kontrollierten Transaktionen
werden auf der Grundlage ihrer tatsächlichen
Transaktionspreise ermittelt. Mit der Weiterentwicklung der
Auslegung der Verrechnungspreisregeln ist es möglich,
dass solche Verrechnungspreise in Frage gestellt werden.
Die Auswirkungen einer solchen Herausforderung können
nicht verlässlich abgeschätzt werden, können
aber für die Finanzlage und/oder die gesamte
Geschäftstätigkeit der Gruppe von Bedeutung sein.
Ab 2015 wurden spezifischere und detailliertere Regeln
eingeführt, die festlegen, wann ausländische
Unternehmen als von Russland aus gesteuert angesehen werden
können und somit als russische Steuerinländer
gelten können. Der russische Steuerwohnsitz bedeutet,
dass das weltweite Einkommen dieser juristischen Person in
Russland besteuert wird.
Die Steuerverbindlichkeiten des Konzerns wurden unter
der Annahme ermittelt, dass die ausländische
Gesellschaft Ekotechnika AG nicht der Besteuerung in
Russland unterliegt, da sie in Anwendung der neuen
steuerlichen Wohnsitzregelung ihren Steuerwohnsitz nicht in
Russland hat. Die russischen Steuerbehörden
könnten diese Auslegung der einschlägigen
Rechtsvorschriften in Bezug auf die ausländische
Gesellschaft der Gruppe jedoch anfechten. Die Auswirkungen
einer solchen Anfechtung sind derzeit nicht
verlässlich einschätzbar, könnten jedoch
für die Finanzlage bzw. die gesamte
Geschäftstätigkeit der Gruppe wesentlich sein.
Die vom Management am Ende des Geschäftsjahres
identifizierten Steuerpositionen, die einer
unterschiedlichen Interpretation der Gesetze unterliegen
könnten, belaufen sich zum 30. September 2023 auf TEUR
6.616 in Bezug auf Körperschaftsteuer (2022: TEUR
10.007) bzw. TEUR 7.442 in Bezug auf Umsatzsteuer (2022:
TEUR 12.207). Dies sind mögliche Verpflichtungen, die
auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst
durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser
zukünftiger Ereignisse bestätigt wird, die jedoch
außerhalb des Einflussbereichs der Gruppe liegen;
diese Verpflichtungen werden nicht als Verbindlichkeiten
der Gruppe erfasst.
GewährleistungsrückstellungenGemäß den Handelsverträgen mit
Landtechnikherstellern bietet die Gruppe ihren Kunden
Garantien, die in der Regel auf ein Jahr, zwei Jahre
begrenzt sind. Nach den Handelsverträgen müssen
Qualitätsmängel, die unter die
Gewährleistung fallen, ohne Zuzahlung der Kunden durch
die Gruppe beseitigt werden. Einige Landtechnikhersteller
müssen Kosten der Gruppe, die aufgrund der
Mängelbeseitigung innerhalb der Garantiefrist
entstanden sind, in der bei Vertragsabschluss festgelegten
Höhe und zu den bei Vertragsabschluss festgelegten
Raten erstatten. Basierend darauf ist die Gruppe in erster
Linie Schuldner hinsichtlich einer Gewährleistung und
bildet eine Gewährleistungsrückstellung für
verkaufte Landmaschinen, deren Garantie noch nicht
abgelaufen ist. Darüber hinaus erfasst die Gruppe die
Erstattung der Landtechnikhersteller als separaten
Vermögenswert, wenn der Zufluss der Erstattung so gut
wie sicher ist. Die Gewährleistungsrückstellung
basiert auf historischen Erfahrungswerten,
einschließlich der Saisonalität der Umsätze
und der Gewährleistungs- und Garantiekosten in den
letzten Jahren. Die Kostenerstattungsansprüche
basieren auf den Pflichten des Herstellers entsprechend der
Vereinbarung und historischen Erfahrungen hinsichtlich der
Annahme oder der Ablehnung einer Erstattung.
Die Gruppe hat entschieden, die Kosten und die damit
zusammenhängenden Erstattungen auf Bruttobasis zu
präsentieren. Als Ergebnis werden die mit den
Gewährleistungen zusammenhängenden Kosten, die in
erster Linie durch Ersatzteile und Personalaufwand
entstehen, in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw.
im Personalaufwand dargestellt. Garantieerstattungen sind
in den sonstigen betrieblichen Erträgen (Anhangsangabe
10) enthalten.
Zum 30. September 2023 beliefen sich die
Gewährleistungsrückstellungen auf TEUR 224 (2022:
TEUR 1.503). Zum 30. September 2023 beliefen sich die in
den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten
enthaltenen Erstattungsansprüche in Bezug auf
Gewährleistungskosten auf TEUR 89 (2022: Die
Erstattungsansprüche in Bezug auf
Gewährleistungskosten wurden nicht
berücksichtigt, da mit ihrer Rückzahlung nicht
zuverlässig gerechnet werden konnte).
6. UNTERNEHMENSFORTFÜHRUNGDer vorliegende Konzernabschluss wurde unter der Annahme
der Unternehmensfortführung aufgestellt, wonach der
Konzern im gewöhnlichen Geschäftsverlauf seine
Vermögenswerte realisiert und seine Verbindlichkeiten
und Verpflichtungen erfüllt. Im Geschäftsjahr zum
30. September 2023 wies der Konzern einen
Jahresüberschuss von TEUR 9.218 (2022: TEUR 26.355)
und einen Nettomittelabfluss aus der betrieblichen
Tätigkeit von TEUR 41.520 (2022: Nettomittelzufluss
aus der betrieblichen Tätigkeit von TEUR 5.243) aus.
Zum 30. September 2023 belief sich das Eigenkapital der
Gruppe auf TEUR 68.504 (30. September 2022: TEUR 104.192)
und die kurzfristigen Vermögenswerte überstiegen
die kurzfristigen Verbindlichkeiten um TEUR 45.900 (30.
September 2022: TEUR 61.824).
Verlängerung von Kreditlinien: Zum 30. September
2023 verfügte die Gruppe über kurzfristige
Bankdarlehen in Höhe von TEUR 61.657 (30. September
2022: TEUR 53.347). Da der Konzern möglicherweise
keine ausreichenden liquiden Mittel aus seiner
Geschäftstätigkeit generiert, um diese
kurzfristigen Bankdarlehen zurückzuzahlen, besteht
eine große Unsicherheit über die
Fortführungsfähigkeit des Konzerns. Auf der
Grundlage, der aktuellen Planung des Konzerns und unter
Berücksichtigung der damit verbundenen Unsicherheit
sowie der unten beschriebenen Ereignisse ist das Management
zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernjahresabschlusses
für das Geschäftsjahr 2022/2023 zuversichtlich,
dass der Konzern in der Lage sein wird, sich ausreichende
finanzielle Mittel zu sichern, um seine
Geschäftstätigkeit auf absehbare Zeit
fortzusetzen. Dazu gehört auch die Refinanzierung von
im Jahr 2024 zur Rückzahlung anstehenden Bankkrediten,
soweit diese den Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit übersteigen. Hintergrund
der fortlaufenden Refinanzierung ist, dass die
Konzerngesellschaften kurzfristige Kredite von russischen
Banken in Anspruch nehmen. Der überwiegende Teil
dieser Kreditfazilitäten wird regelmäßig
erneuert. Das Management erwartet, dass dies auch in
Zukunft der Fall sein wird. Zum 30. September 2023
verfügt die Gruppe über ungenutzte Kreditlinien
in Höhe von TEUR 19.742 (30. September 2022: TEUR
16.823). Sollte die Gruppe entgegen den Erwartungen des
Managements nicht mehr in der Lage sein, ausreichende
Liquidität aus dem operativen Geschäft oder aus
externen Finanzierungen zu generieren, oder sollten externe
Finanzierungen nur zu deutlich verschlechterten Konditionen
zu erhalten sein, könnte dies die Insolvenz der
Gesellschaft zur Folge haben.
Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass eine
Verletzung der Covenants (Anmerkung 24) nicht zu einer
vorzeitigen Rückzahlung der entsprechenden Darlehen
führen wird. Die Geschäftsleitung führt
Verhandlungen mit den Banken und ist der Ansicht, dass eine
Verlängerung der Darlehen der Gruppe bei
Fälligkeit unter den derzeitigen Marktbedingungen
möglich ist.
Nach dem 30. September 2023 und bis zum Tag der Freigabe
des vorliegenden Konzernabschlusses hat die Gruppe ihre
Kreditverpflichtungen termingerecht erfüllt, Kredite
zurückgezahlt, die in Höhe von TEUR 61.993
fällig geworden waren und Kredite aufgenommen und
bestehende Kredite in Höhe von TEUR 68.755 erneuert
(Nach dem 30. September 2022 bis zur Freigabe des
Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr zum 30.
September 2022: Die Gruppe hat ihre Kreditverpflichtungen
termingerecht erfüllt, fällige Kredite im Volumen
von TEUR 31.091 zurückgezahlt und neue Kredite
aufgenommen sowie bestehende Kredite in Höhe von TEUR
63.029 erneuert). Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten
beliefen sich zum Tag der Freigabe auf rund TEUR 67.982
(zum Tag der Freigabe des Konzernabschlusses zum 30.
September 2022: TEUR 85.196).
Vor dem Geschäftsjahr 2021/2022 bestand das
Produktportfolio der Ekotechnika-Gruppe aus
Top-Landmaschinenmarken, die hauptsächlich aus
Westeuropa, den USA und Kanada stammen. Diese Länder
haben aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts Sanktionen
gegen Russland verhängt, die unter anderem die Einfuhr
von sogenannten Dual-Use-Ersatzteilen sowie den
internationalen Zahlungsverkehr erheblich
einschränken. Obwohl die Landtechnik nicht auf der
Sanktionsliste stand, schätzten viele westliche
Unternehmen die Risiken für die Infrastruktur als hoch
ein und entschieden sich, den russischen Markt zu
verlassen. Wichtige Lieferanten der Gruppe kündigten
die Händlerverträge. Darüber hinaus sahen
sich die Tochtergesellschaften der Ekotechnika AG mit
erheblichen Risiken eines Embargos für bestimmte Arten
von Ersatzteilen unabhängig von ihrer Marke und mit
Strafen bei Verstößen dagegen konfrontiert. Die
Geschäftsleitung verfolgt die Änderungen der
Sanktionslisten und -anforderungen aufmerksam und ist
vorbereit, die Geschäftstätigkeit der
Unternehmensgruppe anzupassen. Nachdem sich die
führenden europäischen und amerikanischen
Hersteller vom russischen Markt zurückgezogen haben,
hat die Gruppe begonnen, neue Möglichkeiten in China,
der Türkei und anderen Ländern zu erkunden, in
denen die Weltmarken der Landwirtschaft ihre Produktion
untergebracht haben. Die Gruppe hat auch ihr
Produktportfolio erweitert und bietet nun neben russischen
Landmaschinen auch Straßenbau- und Kommunaltechnik
an.
7. TOCHTERUNTERNEHMENDer vorliegende Konzernabschluss enthält die
Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und betrieblichen
Ergebnisse des Mutterunternehmens und ihrer nachfolgend
dargestellten Tochterunternehmen, deren tatsächliche
Beteiligungsanteile am gezeichneten Kapital und Stimmrechte
wie folgt sind:
scrollen
Die oben genannten Beteiligungen stellen die
tatsächlichen Anteile des Mutterunternehmens am
jeweiligen Tochterunternehmen dar. Die Beteiligung an der
ООО EkoNivaTechnika-Holding stellt eine
direkte Beteiligung dar; bei allen anderen Beteiligungen
handelt es sich um indirekte Beteiligungen.
8. UMSATZERLÖSEDie Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
scrollen
9. MATERIALAUFWANDDer Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
scrollen
10. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGEDie sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie
folgt zusammen:
scrollen
11. PERSONALAUFWANDDer Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
scrollen
Zu den Prämien gehören monatliche und
vierteljährliche Prämien sowie eine
jährliche Rückstellung für Prämien. Die
durchschnittliche Mitarbeiterzahl der Gruppe lag im
Geschäftsjahr zum 30. September 2023 bei 807
Mitarbeitern (2022: 764). Davon waren 186 Mitarbeiter
(2022: 176) in der Verwaltung, 329 (2022: 323) im
Kundenservice und 292 Mitarbeiter (2022: 265) im Vertrieb
beschäftigt.
12. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGENDie sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie
folgt zusammen:
scrollen
13. FINANZERTRÄGE / FINANZAUFWENDUNGENDie Finanzerträge setzen sich wie folgt zusammen:
scrollen
Die Finanzaufwendungen gliedern sich wie folgt:
scrollen
14. ERTRAGSTEUERAUFWAND14.1 In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasste ErtragsteuernDer Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:
scrollen
In Übereinstimmung mit den Gesetzen der Russischen
Föderation gilt für die russischen
Tochterunternehmen der Gruppe ein Steuersatz von 20 %.
Dieser Steuersatz wird bei der Berechnung der latenten
Steueransprüche und -schulden verwendet. Für die
deutsche Gesellschaft wurde ein Steuersatz von 25 %
gemäß den deutschen Steuergesetzen angewandt.
14.2 Steuerüberleitungsrechnungscrollen
14.3 Bestand latenter Steueransprüche und -schuldenscrollen
scrollen
Die temporären Differenzen im Zusammenhang mit
Anteilen an Tochterunternehmen, für die keine latente
Steuerschuld bilanziert wurde, belaufen sich zum 30.
September 2023 auf insgesamt TEUR 51.065 (2022: TEUR
78.596), da der Konzern in der Lage ist, den Zeitpunkt der
Umkehrung dieser temporären Differenzen zu steuern und
nicht beabsichtigt, sie in absehbarer Zeit umzukehren.
Zum 1. Januar 2017 traten die Änderungen der
russischen Steuergesetzgebung in Bezug auf steuerliche
Verlustvorträge in Kraft. Die Änderungen
betreffen seit 2007 entstandene und aufgelaufene
steuerliche Verluste, die bisher nicht genutzt wurden. Die
bisherige 10-jährige Verfallsfrist für
steuerliche Verlustvorträge entfällt.
Die Änderungen legen auch eine Begrenzung der
Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen für den
Zeitraum von 2017 bis 2024 fest. Die Höhe, der
Verluste, die in jedem Jahr dieses Zeitraums genutzt werden
können, ist auf 50 % des jährlichen
steuerpflichtigen Gewinns begrenzt.
Zum 30. September 2023 hatte die Gruppe steuerliche
Verlustvorträge in Höhe von TEUR 2.429 (2022:
TEUR 3.292), für die keine latenten
Steueransprüche angesetzt worden waren, da die Nutzung
dieser steuerlichen Verlustvorträge in absehbarer
Zukunft als unwahrscheinlich eingestuft wurde.
15. SACHANLAGEN UND NUTZUNGSRECHTE AN VERMÖGENSWERTENDie Sachanlagen und Nutzungsrechte an
Vermögenswerten setzen sich wie folgt zusammen:
scrollen
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scrollen
scrollen
scrollen
scrollen
Die Gruppe hat die Nutzungsrechte an
Vermögenswerten wie folgt angesetzt:
scrollen
Die Gruppe hat als Finanzinvestition gehaltene
Immobilien wie folgt angesetzt:
scrollen
Im Geschäftsjahr 2022/2023 beliefen sich die
Abschreibungen auf Sachanlagen auf TEUR 3.677 (2022: TEUR
3.784).
Die Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände beliefen sich im
Geschäftsjahr 2022/2023 auf TEUR 208 (2022: TEUR 224).
Es bestanden zum 30. September 2023 und 2022 keine
Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen.
Als Sicherheit verpfändete VermögenswerteZum 30. September 2023 sind Sachanlagen der Gruppe mit
einem Buchwert von TEUR 12.977 (2022: TEUR 20.230, darunter
als Finanzinvestition gehaltene Immobilien in Höhe von
TEUR 465), zur Absicherung von Finanzverbindlichkeiten der
Gruppe verpfändet. Die Gruppe ist nicht berechtigt,
diese zu verkaufen, ohne die dazugehörigen Schulden
beglichen oder eine entsprechende schriftliche Genehmigung
der Banken erhalten zu haben.
16. LANGFRISTIGE UND KURZFRISTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTEscrollen
Sämtliche gewährte Darlehen sind unbesichert.
Der beizulegende Zeitwert der ausgegebenen Darlehen
beläuft sich zum 30. September 2023 auf TEUR 20.751
(30. September 2022: TEUR 40.172).
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der
Risikovorsorge und des Bruttobuchwerts für Kredite,
die zwischen dem Anfang und dem Ende der Berichtsperiode zu
fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurden:
scrollen
17. VORRÄTEDie Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
scrollen
Im Geschäftsjahr 2023 wurde im Zusammenhang mit der
Rückführung der Vorräte auf den
Nettoveräußerungswert ein Betrag von TEUR 2.021
als Aufwand innerhalb des Materialaufwands erfasst (2022:
TEUR 1.177 als Ertrag erfasst).
Vorräte mit einem Buchwert in Höhe von TEUR
24.293 waren zum 30. September 2023 (2022: TEUR 36.762) zur
Absicherung von Finanzverbindlichkeiten der Gruppe
verpfändet. Die Gruppe ist dazu verpflichtet, den
Lagerbestand dieser Vorräte auf oder über dem
verpfändeten Bestand zu halten.
18. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN, SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND ANZAHLUNGENForderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige
finanzielle Vermögenswerte setzen sich wie folgt
zusammen:
scrollen
Die Entwicklung der Risikovorsorge für erwartete
Verluste aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
stellt sich wie folgt dar:
scrollen
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen
sich wie folgt zusammen:
scrollen
Die Risikovorsorge für Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte
wird gemäß der in der folgenden Tabelle
dargestellten Wertminderungsmatrix ermittelt. Die
Wertminderungsmatrix basiert auf der Anzahl der Tage, die
ein Vermögenswert überfällig ist:
scrollen
scrollen
Der beizulegende Zeitwert der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen entspricht aufgrund der kurzen
Restlaufzeit im Wesentlichen deren Buchwert.
Die geleisteten Anzahlungen in Höhe von TEUR 19.521
(30. September 2022: TEUR 19.214) betreffen im Wesentlichen
Anzahlungen an Lieferanten für Landmaschinen und
Ersatzteile.
19. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTEDie sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen
sich wie folgt zusammen:
scrollen
Sonstige Steuerforderungen umfassen im Wesentlichen
Umsatzsteuer.
20. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTEDie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
setzen sich wie folgt zusammen:
scrollen
Die folgende Tabelle zeigt die Bonität der
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente:
scrollen
* Die Kreditqualität von Banken
gemäß den Ratingagenturen Fitch, ACRA.
21. GEZEICHNETES KAPITAL UND KAPITALRÜCKLAGEDas voll eingezahlte Stammkapital beträgt zum 30.
September 2023 und 2022 TEUR 3.140, bestehend aus 3.140.000
Aktien. Die Zuzahlung von TEUR 6.830 wurde zum 30.
September 2023 und 2022 in der Kapitalrücklage der
Konzernbilanz ausgewiesen. Die Kapitalrücklage ist der
Überschuss des Platzierungs-werts über dem
Nennwert der ausgegebenen Aktien.
Die Währungsumrechnungsrücklage wird durch
Währungsdifferenzen aus der Umrechnung der auf Rubel
lautenden Abschlüsse der russischen Tochterunternehmen
in Euro beeinflusst, der Darstellungswährung des
Konzernabschlusses.
22. ERGEBNIS JE AKTIE (EPS)Im Zuge der Durchführung des Debt-to-Equity-Swaps
wurden zwei Klassen von Aktien ausgegeben:
scrollen
Sollten Dividenden gezahlt werden, wird
folgendermaßen verfahren:
scrollen
Die folgende Tabelle zeigt die für die
EPS-Berechnung genutzten Ergebnis- und Aktiendaten:
scrollen
Im Zeitraum zwischen dem Abschlussstichtag und der
Genehmigung zur Veröffentlichung des
Konzernabschlusses haben keine Transaktionen mit
Stammaktien oder potenziellen Stammaktien stattgefunden.
23. RÜCKSTELLUNGENDie Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
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24. FINANZVERBINDLICHKEITENDie Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt
zusammen:
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Die Überleitungsrechnung der Eröffnungs- und
Schlusssalden für die Finanz- und
Leasingverbindlichkeiten wird nachstehend dargestellt:
scrollen
Zum 30. September 2023 waren Finanzverbindlichkeiten in
Höhe von TEUR 38.841 (30. September 2022: TEUR 25.591)
durch Garantien der obersten beherrschenden Partei
besichert.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der
Gruppe in Höhe von TEUR 8.580 zum 30. September 2023
(30. September 2022: TEUR 15.784) wurden als Sicherheiten
für die Bankkredite der Gruppe verpfändet.
Die Effektivzinssätze stellten sich zum jeweiligen
Bilanzstichtag wie folgt dar:
scrollen
Die Covenants aus den Darlehensvereinbarungen der Gruppe
sind wie folgt:
scrollen
Die Berechnung dieser Covenants basiert auf den
Finanzinformationen, die für die Banken auf der
Grundlage, der russischen Jahresabschlüsse der
Konzerngesellschaften oder der IFRS-Konzernabschlüsse
gemäß den Anforderungen der Kreditverträge
erstellt wurden.
Bei Verstößen gegen diese Covenants
können die jeweiligen Darlehensgeber den Zinssatz
erhöhen oder eine vorzeitige Rückzahlung
verlangen. In dem am 30. September 2023 abgeschlossenen
Geschäftsjahr hat die Gruppe alle Verpflichtungen aus
den Covenants ordnungsgemäß eingehalten, mit
Ausnahme der Verpflichtungen in Bezug auf Kredite in
Höhe von 61.657 TEUR. Infolge dieser
Verstöße hatten die Banken technisch gesehen das
Recht, die vorzeitige Rückzahlung der Darlehen zu
verlangen. Das Management der Ekotechnika AG geht davon
aus, dass die Banken von diesem Recht keinen Gebrauch
machen werden.
Zum 30. September 2022 hat die Gruppe alle Covenants
eingehalten.
25. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGENDie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum
30. September 2023 beinhalten Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten in
Höhe von TEUR 5.210 (30. September 2022: TEUR 10.575)
und gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen
in Höhe von TEUR 1.123 (30. September 2022: TEUR 866).
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
können verzinslich oder nicht verzinslich sein. Zum
30. September 2023 waren Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen durch Garantien der obersten beherrschenden
Partei nicht besichert (30. September 2022:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in
Höhe von TEUR 8.551 waren durch Garantien der obersten
beherrschenden Partei besichert). Der beizulegende Zeitwert
der Verbindlichkeiten entspricht aufgrund der kurzen
Restlaufzeit in etwa ihrem Buchwert.
26. ERHALTENE ANZAHLUNGENDie vom Kunden erhaltenen Anzahlungen in Höhe von
TEUR 4.189 (30. September 2022: TEUR 15.070) stellen eine
Vertragsverbindlichkeit dar.
In der laufenden Berichtsperiode wurden
Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 11.751 (2022: TEUR
7.710) aus Verträgen mit Kunden zum 30. September 2022
(2022: Zum 1. Oktober 2021) realisiert. Alle diese
Verträge haben eine Laufzeit von einem Jahr oder
weniger. Gemäß IFRS 15 wird der auf diese nicht
erfüllten Verträge entfallende Transaktionspreis
nicht ausgewiesen.
27. SONSTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITENDie sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten gliedern
sich wie folgt:
scrollen
Die Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern
betreffen laufende Lohn- und Gehaltszahlungen,
Prämienzahlungen an Mitarbeiter, nicht genommene
Urlaubstage sowie zu leistende
Sozialversicherungsbeiträge.
28. LANG- UND KURZFRISTIGE LEASINGVERBINDLICHKEITENDer Konzern hat die folgenden Leasingverbindlichkeiten
angesetzt:
scrollen
Der im Finanzaufwand des Geschäftsjahres 2023
enthaltene Zinsaufwand betrug TEUR 488 (2022: TEUR 366).
Im Geschäftsjahr 2023 wurden Aufwendungen im
Zusammenhang mit kurzfristigen Leasingverträgen in
Höhe von TEUR 44 (2022: TEUR 42) sowie Aufwendungen im
Zusammenhang mit Leasingverträgen über
geringwertige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 8
(2022: TEUR 3), die nicht als kurzfristige
Leasingverträge ausgewiesen werden, unter "Sonstige
betriebliche Aufwendungen" erfasst.
29. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITENDie sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten gliedern
sich wie folgt:
scrollen
30. OPERATIVES UMFELDIm Geschäftsjahr 2023 bestehen weiterhin erhebliche
geopolitische Herausforderungen, die sich seit Mitte des
Geschäftsjahres 2022 aufgrund des Konflikts in der
Ukraine und der Sanktionen gegen Importe und Exporte aus
Russland, einschließlich Beschränkungen des
internationalen Zahlungsverkehrs, entwickelt haben. Viele
internationale Unternehmen aus europäischen
Ländern, den USA, Kanada und Japan haben sich
entschieden, den russischen Markt zu verlassen oder den
Betrieb einzustellen, einschließlich der
Kündigung von Händlerverträgen.
Die russische Regierung und die Zentralbank haben
geldpolitische Maßnahmen ergriffen, um die Situation
zu stabilisieren: Im Geschäftsjahr 2023 wurde der
Leitzins dreimal angehoben, und zwar am 24. Juli 2023 von
7,5 % auf 8,5 %, am 15. August 2023 von 8,5 % auf 12 %, und
am 18. September 2023 von 12 % auf 13 %, außerdem im
weiteren Verlauf am 30. Oktober 2023 von 13 % auf 15 % und
am 18. Dezember 2023 von 15 % auf 16 %.
Der russische Rubel war während des
Geschäftsjahres 2023 sehr volatil. Am 30. September
2022 lag der Wechselkurs bei etwa 55,4064 RUB/EUR. Im
weiteren Verlauf fiel er und erreichte am 3. Oktober 2023
seinen Tiefststand von 52,7379. Im Folgenden stieg der
Wechselkurs wieder und erreichte am 15. August 2023 seinen
Höchststand von 110,6847 RUB/EUR. Am 30. September
2023 betrug der Wechselkurs etwa 103,1631 RUB/EUR. Der
Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr betrug
83,12 RUB/EUR (2022: 77,4325 RUB/EUR).
Es werden weitere Sanktionen und Beschränkungen der
Geschäftstätigkeit erwartet, die Unternehmen
betreffen, die in der Russischen Föderation tätig
sind, sowie weitere negative Folgen für die russische
Wirtschaft im Allgemeinen. Das volle Ausmaß und das
Ausmaß möglicher Auswirkungen davon sind jedoch
unbekannt. Es ist nicht möglich festzustellen, wie
lange diese erhöhte Volatilität andauern wird
oder bei welcher Stufe die oben genannten Finanzindikatoren
schließlich aussteigen werden. Die künftige
Stabilität der russischen Wirtschaft hängt
weitgehend von der Lösung des Konflikts und dem Aufbau
engerer Beziehungen zu den neuen Partnern ab.
Diese Faktoren könnten Auswirkungen auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe haben.
Das Management ist der Ansicht, geeignete Maßnahmen
getroffen zu haben, um die Nachhaltigkeit der
Geschäftsentwicklung der Gruppe unter den
gegenwärtigen Umständen zu unterstützen. Die
zukünftigen Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftslage
und der oben genannten Maßnahmen sind schwer
vorhersehbar und die aktuellen Erwartungen und
Schätzungen des Managements können von den
tatsächlichen Ergebnissen abweichen.
31. FINANZRISIKOMANAGEMENTDie wesentlichen finanziellen Verbindlichkeiten der
Gruppe umfassen Darlehen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten, sowie
Leasingverbindlichkeiten. Der Hauptzweck dieser
finanziellen Verbindlichkeiten ist die Finanzierung der
Geschäftstätigkeit der Gruppe. Die Gruppe
verfügt über Forderungen aus ausgereichten
Darlehen und sonstige Forderungen, Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel und
kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus ihrer
Geschäftstätigkeit resultieren. Die Gruppe ist im
Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit einer Reihe
finanzieller Risiken ausgesetzt. Diese Risiken beinhalten
das Marktrisiko, das Ausfallrisiko, das Wechselkursrisiko
und das Liquiditätsrisiko. Das Management der Gruppe
steuert diese Risiken und stellt sicher, dass die mit
Finanzrisiken verbundenen Tätigkeiten der Gruppe in
Übereinstimmung mit den entsprechenden Richtlinien und
Verfahren durchgeführt werden und dass Finanzrisiken
entsprechend dieser Richtlinien und unter
Berücksichtigung der Risikobereitschaft der Gruppe
identifiziert, bewertet und gesteuert werden.
Das wesentliche Risiko bei den Finanzinstrumenten
bezieht sich auf das Wechselkursrisiko, das im Wesentlichen
aus Verbindlichkeiten und Forderungen in Fremdwährung
resultiert. In der Gruppe wurden keine derivativen
Finanzinstrumente zur Absicherung des Wechselkursrisikos
eingesetzt, da der entsprechende Markt in der Russischen
Föderation noch unausgereift ist. Um das
Wechselkursrisiko zu verringern, setzt das Management auch
weiterhin nur wenige Finanzinstrumente in Fremdwährung
ein.
Das Marktrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende
Zeitwert oder künftige Cashflows eines
Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der
Marktpreise schwanken. Zum Marktrisiko zählen folgende
Risikotypen: Zinsrisiko, Wechselkursrisiko,
Rohstoffpreisrisiko und sonstige Preisrisiken (z.B. das
Aktienkursrisiko).
Die Sensitivitätsanalysen in den folgenden
Abschnitten beziehen sich jeweils auf den Stand zum 30.
September 2023 und 2022.
Die Sensitivitätsanalysen wurden unter der
Prämisse erstellt, dass die Nettoverschuldung, das
Verhältnis von fester und variabler Verzinsung von
Schulden und der Anteil von Finanzinstrumenten in
Fremdwährung konstant bleiben. Die Sensitivität
des relevanten Postens in der Gewinn- und Verlustrechnung
spiegelt den Effekt der angenommenen Änderungen der
entsprechenden Marktrisiken wider.
31.1 WechselkursrisikoDas Wechselkursrisiko ist das Risiko, dass der
beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows eines
Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der
Wechselkurse schwanken. Die Wechselkursrisiken der Gruppe
resultieren vor allem aus ihrer
Geschäftstätigkeit (wenn Umsatzerlöse
und/oder Aufwendungen auf eine von der
Darstellungswährung der Gruppe abweichende
Währung lauten) und den Nettoinvestitionen in
ausländische Tochterunternehmen. Die Gruppe sichert
sich nicht gegen Wechselkursrisiken ab.
Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten der Gruppe in den jeweiligen
Währungen sind wie folgt:
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Die Gruppe unterliegt im Wesentlichen Risiken aus der
Veränderung des Wechselkurses zwischen Euro (EUR),
russischem Rubel (RUB), US-Dollar (USD), Kanadischem Dollar
(CAD), Chinesischem Yuan (CNY) und VAE-Dirham (AED). Die
nachfolgenden Tabellen zeigen die Sensitivität des
Konzernergebnisses vor Ertragsteuern gegenüber einer
grundsätzlich möglichen Wechselkursänderung
des US-Dollars, des Euros und des Kanadischen Dollars im
Verhältnis zum Rubel - unter der Annahme, dass alle
anderen Variablen unverändert bleiben.
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31.2 ZinsrisikoDas Zinsrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende
Zeitwert oder die künftigen Cashflows eines
Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der
Marktzinssätze schwanken. Das Risiko von
Marktzinsschwankungen, dem die Gruppe ausgesetzt ist,
resultiert im Allgemeinen aus den variabel verzinslichen
Darlehen, deren Zinssatz als Zentralbankleitzins
zuzüglich Marge berechnet wird und die zum 30.
September 2023 einen Saldo von TEUR 61.657 aufwiesen (2022:
52.999).
Das Zinsänderungsrisiko der Gruppe am Ende des
Berichtszeitraums ist nicht repräsentativ für das
typische Risiko während des Jahres. Für das
durchschnittliche Engagement im Jahr 2023, wenn die
Zinssätze 200 Basispunkte niedriger gewesen wären
und alle anderen Variablen konstant gehalten worden
wären, wäre der Gewinn vor Ertragsteuern für
das Jahr um TEUR 1.233 höher gewesen (wenn die
Zinssätze 200 Basispunkte höher gewesen
wären, wäre der Gewinn vor Ertragsteuern für
das Jahr um TEUR 1.233 niedriger gewesen). Für das
durchschnittliche Engagement im Jahr 2022, wenn die
Zinssätze 200 Basispunkte niedriger gewesen wären
und alle anderen Variablen konstant gehalten worden
wären, wäre der Gewinn vor Ertragsteuern für
das Jahr um TEUR 1.060 höher gewesen (wenn die
Zinssätze 200 Basispunkte höher gewesen
wären, wäre der Gewinn vor Ertragsteuern für
das Jahr um TEUR 1.060 niedriger gewesen).
31.3 AusfallrisikoUnter dem Ausfallrisiko versteht man das Risiko eines
Verlusts für die Gruppe, wenn eine Vertragspartei
ihren vertraglichen Verpflichtungen im Rahmen eines
Finanzinstruments oder Kundenvertrags nicht nachkommt und
dies zu einem finanziellen Verlust führt. Die Gruppe
ist im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit
(insbesondere aus Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen), im Rahmen der Finanzierungstätigkeit
(insbesondere aus ausgereichten Darlehen) sowie im Rahmen
von Bankguthaben (einschließlich Einlagen)
Ausfallrisiken ausgesetzt. Das maximale Kreditrisiko
für oben aufgeführte Vermögenswerte
entspricht ihren Buchwerten. Das maximale Kreditrisiko
für ausgereichte Garantien entspricht dem Gesamtbetrag
der von der Gruppe garantierten Verbindlichkeiten.
Bewertung der erwarteten Verluste (ECL).Die erwarteten Verluste (ECL) stellen eine
wahrscheinlichkeitsgewichtete Schätzung des Barwerts
zukünftiger Zahlungsausfälle dar (d.h.
gewichteter Durchschnitt der Verluste, wobei die jeweiligen
Ausfallrisiken in einem bestimmten Zeitraum als Gewichte
verwendet werden). Eine Bewertung der erwarteten Verluste
ist unvoreingenommen und wird durch die Beurteilung einer
Reihe möglicher Ergebnisse bestimmt. Der Konzern
verwendet für die Bewertung der erwarteten Verluste
die vier folgenden Komponenten: die
Ausfallwahrscheinlichkeit (probability of default - PD),
die Forderungshöhe bei Ausfall (exposure at default -
EAD), die Verlustquote (loss given default - LGD) und den
Diskontsatz (discount rate).
Die Forderungshöhe bei Ausfall ist eine
Schätzung des Engagements an einem künftigen
Ausfalldatum unter Berücksichtigung erwarteter
Änderungen des Engagements nach dem Berichtszeitraum,
einschließlich von Tilgungs- und Zinszahlungen und
erwarteten Inanspruchnahmen zugesagter Fazilitäten.
Die Forderungshöhe bei Ausfall für kreditbezogene
Zusagen wird anhand des Kreditkonversionsfaktors (credit
conversion factor - CCF) geschätzt. Der
Kreditkonversionsfaktor ist ein Koeffizient, der die
Wahrscheinlichkeit der Umwandlung zugesagter Beträge
in ein bilanzielles Engagement innerhalb eines definierten
Zeitraums angibt. Das Management des Konzerns geht davon
aus, dass die 12-Monats- und Laufzeit-CCFs im Wesentlichen
identisch sind. Die Ausfallwahrscheinlichkeit ist eine
Schätzung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Ausfall in
einem bestimmten Zeitraum eintritt. Die Verlustquote ist
eine Schätzung des Verlusts bei Ausfall. Sie basiert
auf der Differenz zwischen den vertraglich fälligen
Cashflows und den vom Kreditgeber erwarteten Cashflows,
auch aus Sicherheiten. Sie wird in der Regel als
Prozentsatz der Forderungshöhe bei Ausfall angegeben.
Die erwarteten Verluste werden auf den Zeitwert am Ende des
Berichtszeitraums abgezinst. Der Diskontsatz ist der
Effektivzinssatz (effective interest rate - EIR) für
das Finanzinstrument oder eine Annäherung daran.
Die erwarteten Kreditverluste werden über die
Laufzeit des Instruments abgebildet. Die Laufzeit
entspricht der verbleibenden vertraglichen Laufzeit der
Schuldinstrumente, bereinigt um erwartete vorzeitige
Rückzahlungen, sofern zutreffend. Bei Kreditzusagen
und finanziellen Garantien ist dies die Vertragslaufzeit,
über die der Konzern vertraglich zur
Kreditgewährung verpflichtet ist.
Das Management bildet die erwarteten Kreditverluste
über die Laufzeit ab, d.h. die Verluste aus
möglichen Ausfallereignissen über die
Restlaufzeit des Finanzinstruments. Die erwarteten
Kreditverluste über zwölf Monate stellen einen
Teil der erwarteten Kreditverluste über die Laufzeit
dar, die sich aus möglichen Ausfallereignissen eines
Finanzinstruments innerhalb von zwölf Monaten nach dem
Berichtszeitraum oder der verbleibenden Laufzeit des
Finanzinstruments, sofern die weniger als ein Jahr
beträgt, ergeben.
Die Abbildung der erwarteten Kreditverluste
unterscheidet sich für erworbene oder ausgereichte
wertgeminderte (purchased or originated credit impaired -
POCI) finanzielle Vermögenswerte nicht, mit der
Ausnahme, dass (a) der Bruttobuchwert und der Diskontsatz,
auf den beim erstmaligen Ansatz des Vermögenswerts
erzielbaren Cashflows und nicht auf den vertraglichen
Cashflows basieren und (b) die erwarteten Kreditverluste
immer die erwarteten Kreditverluste über die Laufzeit
sind. Erworbene oder ausgereichte wertgeminderte
Vermögenswerte sind bei erstmaligem Ansatz
wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte, z.B. bei
einem früheren Unternehmenszusammenschluss erworbene
wertgeminderte Darlehen.
Zur Bemessung der Ausfallwahrscheinlichkeit definiert
der Konzern den Ausfall als eine Situation, in der das
Engagement eines oder mehrere der folgenden Kriterien
erfüllt:
scrollen
Für Offenlegungszwecke hat der Konzern die
Ausfalldefinition vollständig an die Definition der
wertgeminderten Vermögenswerte angepasst. Die oben
genannte Ausfalldefinition wird auf alle Arten von
finanziellen Vermögenswerten des Konzerns angewandt.
Ein Instrument gilt als nicht mehr ausgefallen (d.h.
gesundet), wenn es für einen zusammenhängenden
Zeitraum von sechs Monaten keines der Ausfallkriterien mehr
erfüllt. Dieser Zeitraum von sechs Monaten wurde
basierend auf einer Analyse ermittelt, die anhand
verschiedener möglicher Definitionen der Gesundung die
Wahrscheinlichkeit, dass ein Finanzinstrument nach
Gesundung erneut ausfällt, berücksichtigt.
Die Beurteilung, ob seit dem erstmaligen Ansatz das
Kreditrisiko signifikant angestiegen ist (significant
increase in credit risk - SICR), erfolgt auf Einzel- und
Portfoliobasis. Bei Darlehen an Unternehmen wird der SICR
auf Einzelbasis durch Überwachung der im Folgenden
aufgeführten Auslöser bewertet. Bei sonstigen
finanziellen Vermögenswerten wird der SICR je nach
Vorhandensein von Scoring-Modellen entweder auf
Portfoliobasis oder auf Einzelbasis bewertet. Die zur
Identifizierung eines SICR verwendeten Kriterien und deren
Angemessenheit werden regelmäßig vom Management
des Konzerns überwacht und überprüft. Die
Annahme, dass sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen
Ansatz signifikant erhöht hat, wenn finanzielle
Vermögenswerte mehr als 30 Tage überfällig
sind, wurde nicht widerlegt.
Die Höhe, der in diesem Konzernabschluss erfassten,
erwarteten Kreditverluste hängt davon ab, ob sich das
Kreditrisiko des Kreditnehmers seit dem erstmaligen Ansatz
signifikant erhöht hat. Zur Bemessung der erwarteten
Kreditverluste wird ein dreistufiges Modell eingesetzt. Ein
Finanzinstrument, das beim erstmaligen Ansatz nicht
wertgemindert ist und dessen Kreditrisiko seit dem
erstmaligen Ansatz nicht signifikant gestiegen ist, wird
basierend auf den erwarteten Kreditverlusten innerhalb von
zwölf Monaten wertberichtigt (Stufe 1). Wird ein
signifikanter Anstieg des Kreditrisikos seit dem
erstmaligen Ansatz identifiziert, wird das Finanzinstrument
in Stufe 2 überführt, gilt aber noch nicht als
wertgemindert und die Wertberichtigung basiert auf den
erwarteten Kreditverlusten über die Laufzeit des
Finanzinstruments. Wenn ein Finanzinstrument wertgemindert
ist, wird es in Stufe 3 überführt und die
Wertberichtigung basiert auf den erwarteten Kreditverlusten
über die Laufzeit des Finanzinstruments. Wenn sich ein
Vermögenswert in Stufe 3 befindet, weist das
Unternehmen keine Zinserträge mehr basierend auf dem
Bruttobuchwert aus, sondern wendet zur Berechnung der
Zinserträge den Effektivzinssatz des
Vermögenswerts auf den Buchwert abzüglich der
erwarteten Kreditverluste an.
Wenn die SICR-Kriterien nachweislich nicht mehr
erfüllt sind, wird das Instrument zurück in Stufe
1 überführt. Wenn ein Engagement aufgrund eines
qualitativen Indikators in Stufe 2 überführt
wurde, überwacht der Konzern den Fortbestand oder die
Veränderung dieses Indikators.
Die erwarteten Kreditverluste für erworbene oder
ausgereichte wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte
werden immer auf Laufzeitbasis bemessen. Der Konzern weist
daher nur die kumulierten Veränderungen der auf
Laufzeitbasis erwarteten Kreditverluste aus.
Der Konzern wendet drei Ansätze zur Bemessung der
erwarteten Kreditverluste an: (i) die Bewertung auf
Einzelbasis; (ii) die Bewertung auf Portfoliobasis: interne
Ratings werden auf Einzelbasis geschätzt, aber bei der
Berechnung der erwarteten Kreditverluste werden die
gleichen Kreditrisikoparameter (z.B. PD und LGD) auf die
gleichen Kreditrisikoratings und homogene Segmente des
Kreditportfolios angewandt; und (iii) die Bewertung auf
Basis externer Ratings. Der Konzern bewertet die folgenden
Arten von Krediten auf Einzelbasis: Kredite mit
einzigartigen Kreditrisikomerkmalen und einzeln
signifikante Kredite. Der Konzern bewertet
Unternehmenskredite auf Portfoliobasis, sofern keine
kreditnehmerspezifischen Informationen vorliegen. Bei
diesem Ansatz wird der Kreditpool basierend auf
kreditnehmerspezifischen Informationen wie beispielsweise
Verzugsstatus, historische Verlustdaten, Standort und
andere prädiktive Informationen in homogene Segmente
gegliedert.
Die Bemessung der erwarteten Kreditverluste auf
Einzelbasis erfolgt durch Gewichtung der geschätzten
Kreditverluste für verschiedene mögliche
Ergebnisse nach den Wahrscheinlichkeiten der einzelnen
Ergebnisse. Der Konzern definiert für jeden bewerteten
Kredit mindestens zwei mögliche Ergebnisse, von denen
eins zu einem Kreditverlust führt, auch wenn die
Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios sehr gering ist.
Die Einzelbewertung basiert in erster Linie auf dem
fachlichen Urteil erfahrener leitender Angestellter des
Konzerns. Die fachlichen Urteile werden
regelmäßig überprüft, um die Differenz
zwischen den Schätzungen und den tatsächlichen
Verlusten zu verringern.
Bei der Bewertung auf Portfoliobasis stuft der Konzern
die Engagements ein und bemisst die Wertberichtigung auf
kollektiver Basis. Der Konzern analysiert seine Engagements
nach Segmenten, die basierend auf gemeinsamen
Kreditrisikomerkmalen so gebildet werden, dass die
Engagements einer Gruppe homogene oder ähnliche
Risiken aufweisen. Die wichtigsten gemeinsamen
Kreditmerkmale sind: Art des Kunden, Produktart,
Kreditrisikorating, Datum des erstmaligen Ansatzes,
Laufzeit, Qualität der Sicherheiten und
Beleihungsquote (loan to value ratio - LTV). Die
verschiedenen Segmente spiegeln auch Unterschiede bei den
Kreditrisikoparametern wie PD und LGD wider. Die
Angemessenheit der Einstufung in Gruppen wird
regelmäßig vom Management des Konzerns
überwacht und überprüft.
Die erwarteten Kreditverluste sind generell die Summe
der Multiplikationen der folgenden Kreditrisikoparameter:
EAD, PD und LGD gemäß den obigen Definitionen
und mit dem Effektivzinssatz des Instruments abgezinst auf
den Zeitwert. Die erwarteten Kreditverluste werden durch
Vorhersage der Kreditrisikoparameter (EAD, PD und LGD)
für jedes zukünftige Jahr während der
Laufzeit für jedes einzelne Engagement oder
Kollektivsegment bestimmt. Diese drei Komponenten werden
miteinander multipliziert und um die Wahrscheinlichkeit des
Fortbestands (d.h. das Engagement wurde in einem
früheren Monat zurückgezahlt oder ist in einem
früheren Monat ausgefallen) bereinigt. Hierdurch
werden effektiv die erwarteten Kreditverluste für
jeden zukünftigen Zeitraum berechnet, die dann auf den
Stichtag abgezinst und aufsummiert werden. Der zur
Berechnung der erwarteten Kreditverluste verwendete
Diskontsatz ist der ursprüngliche Effektivzinssatz
oder eine Annäherung daran.
Unverhältnismäßig hohe RisikokonzentrationRisikokonzentrationen entstehen, wenn mehrere
Geschäftspartner ähnliche
Geschäftstätigkeiten oder Tätigkeiten in
derselben Region betreiben oder wirtschaftliche Merkmale
aufweisen, die dazu führen, dass sie bei
Veränderungen der wirtschaftlichen oder politischen
Lage oder anderer Bedingungen in gleicher Weise in ihrer
Fähigkeit zur Erfüllung ihrer vertraglichen
Verpflichtungen beeinträchtigt werden.
Risikokonzentrationen weisen auf eine relative
Sensitivität des Konzernergebnisses gegenüber
Entwicklungen in bestimmten Branchen hin. Um
unverhältnismäßig hohe
Risikokonzentrationen zu vermeiden, enthalten die
Konzernrichtlinien spezielle Vorgaben zur Bildung eines
diversifizierten Portfolios. Identifizierte
Ausfallrisikokonzentrationen werden entsprechend
kontrolliert und gesteuert.
Risikokonzentration bei Forderungen aus Lieferungen und LeistungenZum 30. September 2023 schuldeten acht Kunden der Gruppe
jeweils mehr als TEUR 1.000, was zusammen 64 % des Saldos
aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausmachte
(2022: acht Kunden mit 73 % des Saldos). Fünf Kunden
mit 27 % des Saldos waren nahestehende Unternehmen und drei
Kunden mit 37 % des Saldos waren von der Gruppe
unabhängige Dritte (2022: Sieben Kunden mit 64 % des
Saldos waren nahestehende Unternehmen, während ein
Kunde mit 9 % des Saldos ein von der Gruppe
unabhängiger Dritter war).
32. LIQUIDITÄTSRISIKODie Gruppe überwacht das Risiko eines etwaigen
Liquiditätsengpasses mittels eines periodischen
Liquiditätsplanungs-Tools. Das Geschäft der
Gruppe erfordert in großem Umfang Finanzierungen
für die gehandelten Güter, die in der Regel nur
für einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten
notwendig sind. Die jederzeitige Sicherstellung der
Liquidität wird von der Finanzabteilung der OOO
EkoNivaTechnika-Holding in Russland zentral wahrgenommen.
Dort laufen alle Finanzierungsvereinbarungen und
Zahlungsverpflichtungen zusammen und die benötigten
liquiden Mittel werden entsprechend verteilt. Das
Konzernmanagement wird regelmäßig über den
Stand der Finanzierung und der Zahlungsverpflichtungen
unterrichtet und trifft außerhalb des
Tagesgeschäfts die wesentlichen Entscheidungen.
Die finanziellen Verbindlichkeiten der Gruppe weisen
nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf. Die Angaben
erfolgen auf Basis der vertraglichen, undiskontierten
Zahlungen.
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scrollen
KapitalsteuerungDas Ziel der Kapitalsteuerung der Gruppe ist es
sicherzustellen, dass alle Gesellschaften der
Unternehmensgruppe in der Lage sind, dem Prinzip der
Unternehmensfortführung zu folgen und gleichzeitig
alle Verbindlichkeiten fristgerecht zu bedienen.
Die Kapitalstruktur der Gruppe besteht aus
Netto-Finanzschulden (darunter werden die in Anhangsangabe
24 angegebenen Finanzverbindlichkeiten, abzüglich der
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente,
verstanden) sowie dem Eigenkapital der Gruppe (dieses setzt
sich zusammen aus dem eingezahlten gezeichneten Kapital,
der Kapitalrücklage, dem Bilanzverlust und der
Erhöhung der Kapitalrücklage).
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Zum 30. September 2023 und 2022 wurden keine
Änderungen an den Zielen, Richtlinien und Verfahren
für die Kapitalsteuerung vorgenommen.
33. SEGMENTINFORMATIONENDie Gruppe verfügt über drei nachfolgend
beschriebene berichtspflichtige Geschäftssegmente, die
strategische Geschäftseinheiten der Gruppe sind. Die
strategischen Geschäftseinheiten betreiben Vertriebs-
und andere Aktivitäten in verschiedenen Regionen der
Russischen Föderation. Sie werden separat
geführt, weil sie unterschiedliche Marketingstrategien
erfordern.
Die nachfolgende Zusammenfassung beschreibt die
Geschäftstätigkeit der einzelnen
berichtspflichtigen Segmente des Konzerns:
scrollen
Für interne und externe Rechnungslegungszwecke
wurden bestimmte Geschäftssegmente mit
unterschiedlichen Merkmalen zu einer Gruppe mit der
Bezeichnung "Übrige Regionen" zusammengefasst.
Die Betriebsergebnisse der Geschäftseinheiten
werden jeweils vom Management überwacht, um
Entscheidungen über die Verteilung der Ressourcen zu
fällen und um die Ertragskraft der Einheiten zu
bestimmen. Die Entwicklung der Segmente wird anhand des
Betriebsergebnisses beurteilt und in Übereinstimmung
mit dem Ergebnis vor Steuern im Konzernabschluss bewertet.
Die Verrechnungspreise zwischen den
Geschäftssegmenten werden als die um die minimale
Marge erhöhten Umsatzkosten definiert. Die Marge
hängt von solchen Faktoren wie Saisonalität,
Änderung von Wechselkursen, Liefer- und
Lagerbedingungen, Finanzierungsbedingungen und -fristen und
anderen Faktoren ab.
Informationen zu den berichtspflichtigen Segmenten sowie
die Überleitung zur konsolidierten
Gesamtergebnisrechnung werden in den nachfolgenden Tabellen
dargestellt:
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Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete die Gruppe im
Segment Region Woronesch mit zwei Kunden 16 % des
Segmentumsatzes, zwei Kunden im Segment Region Sibirien
trugen 14 % im Segmentumsatz bei. Für andere Segmente
gab es keine Kunden mit einem Umsatzanteil von mehr als 5 %
(2022: im Segment Region Woronesch 10 % des Segmentumsatzes
mit einem Kunden, für andere Segmente gab es keine
Kunden mit einem Umsatzanteil von mehr als 5 %).
34. GESCHÄFTE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONENFür die Zwecke dieser Konzernabschlüsse gelten
Parteien als nahestehende Unternehmen, sofern eine Partei
in der Lage ist, die andere Partei zu beherrschen, diese
unter gemeinsamer Beherrschung stehen oder die Partei
wesentlichen Einfluss auf die Finanz- und
Betriebsentscheidungen der anderen Partei ausüben
kann. Bei der Berücksichtigung jeder möglichen
Beziehung zu nahestehenden Unternehmen wird auf die
Substanz der Beziehung abgestellt, nicht rein auf die
Rechtsform.
Im Laufe der Berichtsperiode sowie der Vergleichsperiode
führten Gesellschaften der Unternehmensgruppe folgende
Transaktionen mit sonstigen nahestehenden Unternehmen und
Personen durch:
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Die Sozialbeiträge im Zusammenhang mit der
Vergütung der Mitglieder des Managements in
Schlüsselpositionen betrugen TEUR 386 (2022: TEUR
437).
Die folgenden Salden waren am Ende des Berichtszeitraums
ausstehend:
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Zum Ende der Berichtsperiode sowie der Vergleichsperiode
stellte sich der Saldo der von Gesellschaften der Gruppe
durchgeführten Finanztransaktionen mit nahestehenden
Unternehmen und Personen wie folgt dar:
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Im Geschäftsjahr zum 30. September 2023 wurden
Darlehen in Höhe von TEUR 90 (2022: TEUR 155) an
nahestehende Unternehmen und Personen ausgereicht. Dieser
Betrag ist in der Zeile "Ausreichung von Darlehen" in der
Konzernkapitalflussrechnung enthalten. Die
Zahlungseingänge von nahestehenden Unternehmen und
Personen aus der Finanzierungstätigkeit während
der Berichtsperiode betrugen TEUR 4.230 (2022: TEUR 402).
Dieser Betrag ist in der Zeile "Mittelzufluss aus der
Rückzahlung ausgereichter Darlehen" in der
Konzernkapitalflussrechnung dargestellt.
35. GEWINNVERWENDUNGSVORSCHLAGVorstand und Aufsichtsrat der Ekotechnika AG schlagen
der Hauptversammlung vor, den ausgewiesenen Bilanzgewinn in
Höhe von EUR 2.913.437,21, der sich aus dem
Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2023 in
Höhe von EUR 614.489,54 und dem Gewinnvortrag in
Höhe von EUR 2.298.947,67 zusammensetzt,
vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.
36. HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERSFür die Abschlussprüfung wurde im
Geschäftsjahr zum 30. September 2023 ein Honorar
(Gesamtvergütung zzgl. Auslagen ohne Umsatzsteuer) in
Höhe von TEUR 65 (2022: TEUR 65) als Aufwand erfasst.
37. WICHTIGE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAGAm 27. September 2023 hat der Vorstand der Ekotechnika
AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, die
Notierung der Aktien der Ekotechnika AG im Primärmarkt
der Börse Düsseldorf zu widerrufen und ein
vollständiges Delisting der Aktien zu beantragen. Die
Einbeziehung der Aktien der Ekotechnika AG in den
Primärmarkt der Börse Düsseldorf endete am
31. Oktober 2023 und die anschließende Einbeziehung
der Aktien in den öffentlichen Markt der Börse
Düsseldorf soll am 30. April 2024 enden. Die Notierung
an der Börse Frankfurt und anderen Regionalbörsen
endete ebenfalls am 31. Oktober 2023.
Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund des
anhaltenden Russland-Ukraine-Konflikts getroffen, der dazu
führt, dass westliche Kapitalmärkte für
russische Vermögenswerte nicht genutzt werden
können; die Kosten für die Aufrechterhaltung der
Börsennotierung sind daher nicht mehr gerechtfertigt.
38. FREIGABEDer Vorstand der Ekotechnika AG hat den Konzernabschluss
am 6. März 2024 zur Vorlage an den Aufsichtsrat
freigegeben. Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss zu
prüfen und zu erklären, ob der Konzernabschluss
gebilligt wird.
Walldorf, 06. März 2024
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BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die Ekotechnika AG, WalldorfPrüfungsurteileWir haben den Konzernabschluss der Ekotechnika AG,
Walldorf, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) -
bestehend aus der Konzernbilanz zum 30.09.2023, der
Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der
Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der
Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr
vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023 sowie dem Konzernanhang,
einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer
Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber
hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Ekotechnika AG,
Walldorf, für das Geschäftsjahr vom 01.10.2022
bis zum 30.09.2023 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
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Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB
erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen
Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des
Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt
hat.
Grundlage für die PrüfungsurteileWir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und
des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit §
317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere
Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen
ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers
für die Prüfung des Konzernabschlusses und des
Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks
weitergehend beschrieben. Wir sind von den
Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung
mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen
Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen
Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen
Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass
die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend
und geeignet sind, um als Grundlage für unsere
Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum
Konzernlagebericht zu dienen.
Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der UnternehmenstätigkeitWir verweisen auf die Angaben in Abschnitt
"Unternehmensfortführung" im Konzernanhang sowie die
Angaben in Abschnitt "Bestandsgefährdende Risiken" des
Konzernlageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter
beschreiben, dass der Fortbestand des Konzerns davon
abhängig ist, dass auslaufende Bankkredite prolongiert
bzw. refinanziert werden, sowie der Konzern in der Lage ist
aus seiner Geschäftstätigkeit ausreichende
liquide Mittel zur Deckung seiner Verbindlichkeiten zu
generieren.
Eine wesentliche Unsicherheit besteht außerdem in
den Auswirkungen des Russland Ukraine Konflikts und den
infolgedessen gegen Russland ergangenen Sanktionen, die
Einfuhrbeschränkungen und Beschränkungen des
internationalen Zahlungsverkehrs bedeuten. Infolgedessen
haben sich wesentliche Lieferanten der Gruppe aus Russland
zurückgezogen. Dem begegnet die Gesellschaft mit einem
veränderten Produktportfolio und angepassten
Geschäftsmodell.
Zum Bereich der auf politischen Entscheidungen
beruhenden Entwicklungen gehören auch die zu
erwartenden steuerlichen Änderungen. Sowohl
Deutschland als auch die Russische Föderation
verschärfen die Steuervorschriften für
Unternehmen, die im jeweils anderen Land tätig sind.
Dies hat zur Folge, dass der Verwaltungsaufwand für
alle Konzernunternehmen deutlich zunehmen wird. Dies
könnte zu einem erheblichen Anstieg der
Steuerzahlungen in beiden Ländern führen. Das
Management verfolgt die Diskussionen und arbeitet daran,
eine Lösung zu finden.
Wie in Abschnitt "Unternehmensfortführung" im
Konzernanhang und Abschnitt "Bestandsgefährdende
Risiken" im Konzernlagebericht dargelegt, deuten diese
Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer
wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an
der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der
Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein
bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322
Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile
sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den KonzernlageberichtDie gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für
die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie
sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach
§ 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen
Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und
dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung
dieser Vorschriften ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz-und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind
die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die
internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben,
um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu
ermöglichen, der frei von wesentlichen -
beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen
Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die
gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die
Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der
Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren
haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang
mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit,
sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus
sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des
Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der
Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es
besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der
Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht
keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter
verantwortlich für die Aufstellung des
Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild
von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen
wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang
steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht
und die Chancen und Risiken der zukünftigen
Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die
gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die
Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als
notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines
Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den
anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu
ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise
für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu
können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die
Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns
zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des
Konzernlageberichts.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des KonzernlageberichtsUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit
darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als
Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder
unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der
Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen
Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht,
den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk
zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum
Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an
Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in
Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der
vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche
Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen
können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten
resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn
vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass
sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses
Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen
wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten
beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir
pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine
kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus
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Wir erörtern mit den für die Überwachung
Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die
Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame
Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger
Mängel im internen Kontrollsystem, die wir
während unserer Prüfung feststellen.
Albstadt, 06. März 2024
Klaiber GmbH
Klaiber
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