EnviTec Biogas AG

Lohne

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE,

im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 konnte die EnviTec Biogas AG erneut eine hervorragende Geschäftsentwicklung in allen drei Segmenten des Unternehmens verzeichnen. Insgesamt wurden die starken Ergebnisse der Vorjahre zum wiederholten Male übertroffen und bei allen wichtigen Steuerungsgrößen ein Rekordergebnis erzielt. Getrieben durch die Energiewende und dem Bedürfnis nach einer unabhängigen Energieversorgung - insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine - haben sich die Rahmenbedingungen für Biogas zuletzt überwiegend positiv entwickelt. EnviTec ist hervorragend aufgestellt, um diesem Bedürfnis gerecht zu werden. Dazu trägt nicht zuletzt die 2023 erfolgte Inbetriebnahme Deutschlands größter integrierter Bio-LNG-Anlage mitsamt Bio-CO 2 -Verflüssigung in Güstrow bei. Die zweijährige Umbauphase mit Investitionen von über 50 Mio. Euro ist damit abgeschlossen. Zukünftig produziert die Anlage 9.600 Tonnen Bio-LNG (liquefied natural gas) und 15.000 Tonnen LCO 2 pro Jahr.

Im Geschäftsjahr 2023 verlief die Entwicklung im Segment Eigenbetrieb durch den expansiven Ausbau des Geschäfts weiterhin hervorragend. Die Gesamtleistung in diesem Segment belief sich auf 255,0 Mio. Euro. Das operative Segmentergebnis (EBT) erhöhte sich dagegen deutlich auf 80,7 Mio. Euro. Hierzu trugen auch Sondererträge bei, die sich aus bereits 2022 geschlossenen Kontrakten und festen Lieferverträgen auf Basis der zum damaligen Zeitpunkt überdurchschnittlich hohen Energiepreisniveaus ergaben.

Im Anlagenbau (inkl. Holding) war im vergangenen Geschäftsjahr eine sehr dynamische Geschäftsentwicklung auf den internationalen Biogasmärkten zu verzeichnen. In der Folge und durch eine hohe Anzahl fertiggestellter und nach HGB schlussgerechneter Bauprojekte stieg der Umsatz in diesem Segment besonders deutlich auf 132,1 Mio. Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich ebenfalls deutlich auf 14,8 Mio. Euro.

Im Bereich Service stieg der Umsatz im Berichtszeitraum auf 48,6 Mio. Euro. Das operative Segmentergebnis war mit -7,3 Mio. Euro negativ. Vor Bereinigung der Umsätze um Geschäfte mit Gesellschaften aus den Segmenten Eigenbetrieb sowie Anlagenbau im Rahmen der Konsolidierung auf Konzernebene, ist das operative Ergebnis des Servicesegments wie in den Vorjahren allerdings erneut deutlich positiv.

Unter dem Strich hat sich EnviTec durch die positive Entwicklung in allen drei Segmenten im Geschäftsjahr 2023 erneut hervorragend entwickelt. Der Konzernumsatz stieg um 8,9 % auf 416,8 Mio. Euro zu. Auch die Gesamtleistung im Konzern legte deutlich zu und erreichte mit einem Plus von 5,9 % auf 445,8 Mio. Euro zum wiederholten Male einen Rekordwert. Die Materialkosten dagegen gingen aufgrund der im Vergleich zum Jahr 2022 gesunkenen Strom- und Gaspreise zurück. Der Personalaufwand erhöhte sich im Zuge des Personalaufbaus infolge der expansiven Geschäftstätigkeit des Konzerns auf 40,5 Mio. Euro. Der sonstige betriebliche Aufwand lag bei 53,0 Mio. Euro. Das EBITDA belief sich damit auf 116,1 Mio. Euro nach 82,8 Mio. Euro im vorherigen Geschäftsjahr. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug 88,2 Mio. Euro (Vorjahr: 66,6 Mio. Euro). Der Konzernjahresüberschuss stieg von 48,3 Mio.

Euro auf 64,1 Mio. Euro. Damit ergibt sich ein Ergebnis je Aktie für das Jahr 2023 von 4,31 Euro (Vorjahr: 3,25 Euro). Vorstand und Aufsichtsrat der EnviTec Biogas AG schlagen aufgrund der guten Ergebnisentwicklung vor, für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende in Höhe von 3,00 Euro je Aktie auszuschütten. Dabei gestalteten sich die bilanziellen Verhältnisse weiterhin überaus solide. Das Eigenkapital stieg um 20,0 % auf 200,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote lag zum Jahresende 2023 bei 48,1 %.

Vor dem Hintergrund des voranschreitenden Klimawandels und dem Bedürfnis nach Versorgungssicherheit im Energiebereich entwickelten sich auch die Rahmenbedingungen in den Biogasmärkten überwiegend positiv. Vor allem in den USA wurden mit dem Infrastructure Investment and Jobs Act und dem Inflation Reduction Act wichtige Fördersummen bereitgestellt, die auch dem Biogassektor zu Gute kommen. Auf europäischer Ebene gehen seit 2022 wichtige Impulse für Biogasproduzenten vom sogenannten REPowerEU-Plan aus. Dieser sieht vor, u.a. durch den Einsatz von Biomethan, eine Unabhängigkeit von fossilen Energiequellen aus Russland zu erreichen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr nahm der Rat den Plan in die Aufbau- und Resilienzverordnung auf. Die EU stellt dabei maßgebliche Mittel zur Finanzierung mitgliedstaatlicher Maßnahmen zur Verfügung.

In Deutschland sieht das Gesamtziel der aktuellen, zu Beginn des Geschäftsjahres 2023 in Kraft getretenen EEG-Novelle vor, den Anteil von Wind-, Solar- und Wasserkraft am Bruttostrom bis 2030 auf 80 % zu erhöhen. Biogas und Biomethan spielen in den Regierungsplänen jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Die aktuellen Regelungen sind damit weiterhin nicht ausreichend, um den potenziellen Beitrag von Biogas zu einer signifikanten Beschleunigung der Energiewende in Deutschland zu realisieren.

Immer größere Bedeutung gewinnt dagegen der Einsatz von Bioenergie im Verkehrs- und Wärmesektor. Im Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote (THG-Gesetz) ist in Umsetzung der europäischen RED-II-Richtlinie eine Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien im Verkehrssektor festgeschrieben. Demnach muss der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch im Verkehrssektor bis 2030 bei mindestens 14 % liegen, wobei Deutschland sich hier mit 25 % bereits höhere Ziele gesetzt hat. Die Ende 2023 in Kraft getretene, aber noch nicht in nationale Gesetzgebung übertragenen RED-III-Richtlinie erhöht dieses Ziel EU-weit auf 29 %. Darüber hinaus wurde ein neues Ziel von 5,5 % statt bisher 2,7 % für fortschrittliche Biokraftstoffe festgesetzt.

EnviTec ist auch in das aktuelle Geschäftsjahr 2024 erfolgreich gestartet. Vor dem Hintergrund einer neuen Dynamik auf den Biogasmärkten und insbesondere der Inbetriebnahme des BioEnergie Parks Güstrow will EnviTec weiterhin Chancen wahrnehmen und insbesondere Opportunitäten in internationalen Wachstumsmärkten und bei der Biokraftstoffproduktion nutzen. Nach dem besonders erfolgreichen Geschäftsjahr 2023, das auch von Sondererträgen infolge vorteilhafter Verträge aus dem Jahr 2022 geprägt war, rechnet EnviTec auf Konzernebene mit einer Gesamtleistung (oder Umsatz) von 360 bis 400 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2024. Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) wird eine Bandbreite von 40 bis 50 Mio. Euro erwartet. Das Geschäftsvolumen und die Profitabilität im Konzern liegen damit deutlich über dem Niveau früherer Jahre, was die dynamische Geschäftsentwicklung von EnviTec unterstreicht.

Tätigkeitsbericht des Aufsichtsrats

Als Aufsichtsrat haben wir im Geschäftsjahr 2023 im Rahmen unserer Tätigkeit alle uns nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben wahrgenommen. Wir haben den Vorstand kontinuierlich überwacht und standen ihm bei der Leitung des Unternehmens beratend zur Seite. In alle Entscheidungen, die für die Gesellschaft von grundlegender Bedeutung waren, wurden wir vom Vorstand unmittelbar und frühzeitig eingebunden. Zur Ausübung unserer Beratungs- und Überwachungstätigkeit hat uns der Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher sowie mündlicher Form über alle für das Unternehmen wesentlichen Themen unterrichtet.

Dazu zählten vor allem die Unternehmensplanung und strategische Weiterentwicklung, die Erschließung neuer Geschäftsfelder, der Geschäftsverlauf und die Lage des Konzerns sowie die Risikolage, das Risikomanagement und die Compliance. Nach intensiven Prüfungen stimmte der Aufsichtsrat allen zustimmungspflichtigen Geschäftsvorfällen zu. Auch zwischen den Aufsichtsratssitzungen standen Vorstand und Aufsichtsrat in regelmäßigem Kontakt. Die ausführliche Berichterstattung durch den Vorstand und den Wirtschaftsprüfer überzeugte uns von der Recht- und Ordnungsmäßigkeit sowie Wirtschaftlichkeit der Führung des Unternehmens und des Konzerns. Wir sahen daher keine Veranlassung von unseren Prüfungsrechten nach § 111 Abs. 2 AktG Gebrauch zu machen. Interessenkonflikte von Vorstand und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung zu informieren ist, sind auch im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht aufgetreten.

Bildung von Ausschüssen

Aufgrund des nur drei Personen umfassenden Aufsichtsrats haben wir auch im Jahr 2023 auf die Bildung von Ausschüssen verzichtet. Alle Fragen, die von Ausschüssen zu behandeln gewesen wären, wurden im Plenum erörtert.

Sitzungen und Schwerpunkte der Beratung

Der Aufsichtsrat kam im Geschäftsjahr 2023 zu vier ordentlichen Sitzungen zusammen: Am 12. Mai, 3. Juli, 5. Oktober und 7. Dezember.

In allen Sitzungen war der Aufsichtsrat in Gesamtheit anwesend. Gegenstand der Sitzungen waren stets die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die Investitionsvorhaben sowie die Risikolage und das Risikomanagement von EnviTec Biogas.

Darüber hinaus standen im Wesentlichen folgende Themen auf der Tagesordnung, die gemeinsam mit dem Vorstand eingehend behandelt und erörtert wurden

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Abschlussprüfung 2022

die Planungen für das Jahr 2024

Strategische Ausrichtung und neue Zielmärkte

Aufbau der Bio-LNG Produktion in Deutschland

Entwicklung der politischen Rahmensetzung für Biomethan auf europäischer und nationaler Ebene

Prüfung von Jahres- und Konzernabschluss

Auf der Hauptversammlung am 3. Juli 2023 wählten die Aktionäre die Kohl & Zerhusen GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Steinfeld, zum Jahresabschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023. Der Aufsichtsratsvorsitzende erteilte dem Abschlussprüfer nach Einholung der Unabhängigkeitserklärung den Prüfungsauftrag, traf mit ihm die Honorarvereinbarungen und legte die Prüfungsschwerpunkte fest. Auf dieser Grundlage und unter Einbeziehung der Buchführung prüfte die Kohl & Zerhusen GmbH den vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) zum 31. Dezember 2023 aufgestellten Konzernabschluss der EnviTec Biogas AG und den Konzernlagebericht. Da die EnviTec Biogas AG als Einzelgesellschaft die Größenkriterien des § 267 Abs. 1 HGB nicht überschritten hat, konnte die Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2023 erneut die Erleichterungen für kleine Kapitalgesellschaften bei der Offenlegung wahrnehmen und auf eine Prüfung des Jahresabschlusses der EnviTec Biogas AG verzichten. Das Unternehmen hat jedoch den Jahresabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang, einer freiwilligen Prüfung unterzogen.

Alle Aufsichtsratsmitglieder haben Lagebericht, Abschlüsse und Prüfungsberichte rechtzeitig erhalten. Diese wurden in der Aufsichtsratssitzung am 13. Mai 2024 von uns intensiv geprüft. An der Sitzung am 13. Mai 2024 nahm neben dem Vorstand und Aufsichtsrat auch der Abschlussprüfer der Kohl & Zerhusen GmbH teil. Der Abschlussprüfer erläuterte die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und beantwortete ergänzende Fragen des Aufsichtsrats. Nach der eigenen Prüfung und Gesprächen mit dem Abschlussprüfer und dem Vorstand bestanden keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat sich daraufhin dem Prüfungsergebnis der Kohl & Zerhusen GmbH angeschlossen und den vom Vorstand zum 31. Dezember 2023 aufgestellten Jahres-, Konzernabschluss sowie den Konzernlagebericht gebilligt. Der Jahresabschluss der EnviTec Biogas AG ist damit festgestellt. Darüber hinaus haben wir uns nach eingehender Prüfung dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns angeschlossen.

Die EnviTec-Belegschaft ist im vergangenen Jahr erneut gewachsen und umfasst nun rund 690 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir heißen alle Neuzugänge herzlich willkommen, bedanken uns für die erfolgreiche Arbeit und wünschen dem Vorstand und dem gesamten EnviTec Team auch für das laufende Geschäftsjahr viel Erfolg.

Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, danken wir für Ihr anhaltendes Vertrauen und hoffen, dass wir auch in Zukunft auf Ihre Unterstützung zählen können!

 

Lohne den 13. Mai 2024

Ulf Hüttmeyer, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Konzernabschluss der EnviTec Biogas AG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

KONZERNLAGEBERICHT

der EnviTec Biogas AG

Die EnviTec Biogas AG nimmt gemäß § 326 HGB für das Geschäftsjahr 2023 die Erleichterungen für kleine Kapitalgesellschaften bei der Offenlegung wahr und verzichtet auf die Erstellung und Offenlegung eines Lageberichtes. Der Konzernabschluss, in den der Jahresabschluss der AG einbezogen ist, enthält keinen zusammengefassten Lagebericht der AG und des Konzerns, sondern es wird nur auf Konzernebene berichtet.

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des EnviTec Konzerns

Der EnviTec Biogas-Konzern mit Sitz in Lohne ist einer der führenden Anbieter und Betreiber von Biogasanlagen. EnviTec deckt als Biogas-Allrounder die gesamte Wertschöpfungskette für die Herstellung von Biogas ab. Dazu gehören die Planung und der Bau von Biogasanlagen und Biogasaufbereitungsanlagen ebenso wie deren Inbetriebnahme. Das Unternehmen übernimmt bei Bedarf den biologischen und technischen Service und bietet außerdem das gesamte Anlagenmanagement sowie die Betriebsführung an. EnviTec betreibt außerdem eigene Anlagen und ist damit der größte Biogas- und Biomethanproduzent in Deutschland.

Mit unserer kundenorientierten Bauweise setzen wir Maßstäbe bei der Zuverlässigkeit und Profitabilität. EnviTec-Anlagen können aus sämtlichen Inputstoffen, von organischen Abfällen bis zu nachwachsenden Rohstoffen, saubere Energie erzeugen. Das Unternehmen wurde 2002 gegründet und ist inzwischen weltweit in 15 Ländern (inkl. Deutschland) vertreten.

Konzernstruktur und Geschäftsbereiche

Die Konzernstruktur gliedert sich entlang der drei Bereiche Eigenbetrieb, Service und Anlagenbau. Alle Bereiche sind strategisch, technisch und wirtschaftlich eng miteinander verknüpft. Das Konzernmutterunternehmen fungiert als Holding, die Leistungen wie beispielsweise Controlling, Personalmanagement, Rechtsberatung, Treasury und Marketing für die drei Geschäftsbereiche erbringt. Weiterer Geschäftszweck der Holding ist das Halten von Beteiligungen im Eigenbetrieb sowie die Anlauffinanzierung der jeweiligen Projektgesellschaften.

Eigenbetrieb

Im Geschäftsbereich Eigenbetrieb ist die Erzeugung von Strom, Wärme und Gas in eigenen Biogasanlagen im In- und Ausland gebündelt. Mit 80 Anlagen im Inland mit einer Jahresbiogaserzeugung von rund 1.500 GWh und weiteren 7 Anlagen im europäischen Ausland mit einer Leistung von 180 GWh ist EnviTec damit der größte Biogasproduzent Deutschlands. Rund ein Drittel davon sind mittlerweile Biogasaufbereitungsanlagen. Mit dem Start des Regelbetriebs des BioEnergie Parks Güstrow im Geschäftsjahr 2023 umfasst die Geschäftstätigkeit neben der Produktion von Biogas und Biomethan nun zudem die Produktion und die Vermarktung von klimaneutralem Kraftstoff (Bio-LNG - Liquefied Natural Gas) für den Transportsektor und flüssigem Kohlendioxid (LCO 2 ) in Lebensmittelqualität. Der Betrieb der Anlagen geschieht in der Regel in Kooperation mit lokalen Partnern aus der Landwirtschaft oder der Energiewirtschaft. Diese Partnerschaften zeichnen sich durch eine klare Aufgabenverteilung aus: Jeder konzentriert sich auf seine Stärken. Der Partner vor Ort stellt beispielsweise den Standort zur Verfügung, beschafft die Inputstoffe und übernimmt den laufenden Betrieb. Während des Betriebs führen wir alle notwendigen Wartungsarbeiten durch, kümmern uns um den biologischen und den technischen Service und übernehmen die kaufmännische Leitung.

Service

Im Geschäftsbereich Service bietet EnviTec alle Dienstleistungen rund um den Betrieb von Biogasanlagen an. Als Biogas-Allrounder kennen wir alle Prozesse der Biogaserzeugung im Detail und unsere Fachleute kümmern sich um das Anfahren der Anlage und kontrollieren fortlaufend die biologischen Prozesse. Im Labor werden Inputmaterial und Gärreste auf optimale Qualität hin untersucht, um Empfehlungen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit zu geben. Darüber hinaus umfasst das Angebot die regelmäßige Begehung einer Anlage und die Schulung von Betreibern und deren Mitarbeitern. EnviTec Biogas bietet neben der Teilwartung nach Aufwand auch ein Vollwartungskonzept mit Übernahme des Reparaturkostenrisikos an.

Anlagenbau

Im Geschäftsbereich Anlagenbau errichten wir Biogas- und Biomethananlagen für Kunden wie beispielsweise Landwirte, Industrieunternehmen und Energieversorger. Wir planen die Anlage, errichten sie und beginnen mit der Biogasproduktion. Unser Produktportfolio umfasst die komplette Wertschöpfungskette der Biogasanlagentechnik für Anlagen ab 75 kW. Neben Großanlagen bietet EnviTec zudem ein Kompaktanlagenkonzept an, das unter der Bezeichnung "EnviFarm Compact"-Anlage vermarktet wird. Mit EnviThan verfügt das Unternehmen zudem über eine hocheffiziente, innovative Technologie zur Biogasaufbereitung. Das aufbereitete Biomethan kann direkt in das Erdgasnetz eingespeist, im Wärme- oder Industriebereich eingesetzt oder als umweltfreundliche Kraftstoffalternative (Bio-LNG oder CNG - Compressed Natural Gas) verwendet werden.

Daneben beschäftigt sich EnviTec mit der Entwicklung von Photovoltaik-Projekten.

Konzernstruktur EnviTec Biogas

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EIGENBETRIEB SERVICE ANLAGENBAU
DEUTSCHLAND INTERNATIONAL DEUTSCHLAND INTERNATIONAL DEUTSCHLAND INTERNATIONAL
EnviTec Biogas Betriebs GmbH & Co. KG* Second Biogas Operating Holding, s.r.l.* EnviTec Service GmbH EnviTec Biogas Service UK Ltd. EnviTec Anlagenbau GmbH & Co. KG EnviTec France SARL
EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG* Biogas Operating Holding, s.r.l.* EnviTec Biogas s.r.l. EnviTec Biogas Construction LLC
Zweite EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG* EnviTec Service s.r.o. EnviTec Biogas USA, Inc. und weitere Auslandsvertriebsgesellschaften
Fünfte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG* EnviTec Service ApS EnviTec Biogas Service LLC
EnviTec Energy GmbH & Co. KG Fünfte EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG*

* verschiedene Projektgesellschaften von Biogasanlagen, Details zu den Beteiligungen und Beteiligungshöhen siehe Anhang

Ziele, Strategie & Wettbewerb

Wir haben uns in den vergangenen Jahren eine führende Position im Biogasmarkt erarbeitet und bereits über 700 Biogas- und Gasaufbereitungsanlagen in 17 Ländern errichtet. Die aktuell wichtigsten geographischen Märkte der Gruppe sind neben dem Hauptmarkt Deutschland das europäische Ausland und die USA. Unser strategisches Ziel ist es, nachhaltig zu wachsen und unsere Marktstellung als integrierter Anbieter und Betreiber von Biogasanlagen auszubauen. Oberste Priorität hat dabei die Zufriedenheit unserer Kunden und deren Einbindung in die Weiterentwicklung unserer Anlagen entsprechend ihrer Wünsche. Die kurz- bis mittelfristige strategische Ausrichtung wird durch die anhaltenden Diskussionen über die gesetzlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Märkten stark beeinflusst. Insgesamt sind die einzelnen Märkte sehr heterogen, was überwiegend an den sehr unterschiedlich ausgestalteten Förderrahmen liegt. Wir verfolgen die Entwicklungen in den einzelnen Ländern sehr genau, um zeitnah auf Änderungen der Rahmenbedingungen reagieren zu können.

Durch die Ergründung neuer Anwendungen, Verfahren und der Exploration neuer Märkte ist unser Ziel, die Abhängigkeit von den jeweiligen Förderbedingungen zu verringern und einen wachsenden Anteil des Konzernergebnisses nicht mehr aus dem geförderten Biogasbereich zu generieren. Folgende Eckpfeiler für unser nachhaltiges Wachstum haben wir definiert:

Gezielter Ausbau des Eigenbetriebs

Der Ausbau des Eigenbetriebs und die Erweiterung der Energieproduktion sind Kern der Unternehmensstrategie von EnviTec Biogas. Dabei erwirtschaftet EnviTec bereits heute den höchsten Umsatzanteil in diesem Geschäftsbereich des Konzerns.

In Deutschland setzt EnviTec vor allem auf die Optimierung der Bestandsanlagen und einen selektiven Kapazitätsausbau. Zielsetzung ist es, mit diesem Geschäftsbereich eine Verstetigung der Erlösbeiträge für den Konzern zu erzielen. Die gesicherten Einspeisevergütungen der von EnviTec betriebenen Biogasanlagen laufen beginnend in 2025 bis 2035 aus. Mit der im Jahr 2021 in Kraft getretenen 9. EEG-Novelle wurde eine Anschlussförderung für Bestandsanlagen implementiert, die eine Option für die Fortführung von Anlagen innerhalb des EEG darstellt.

Hinzu kommen neue Einsatzmöglichkeiten für den flexiblen Energieträger Biogas im Industrie-, Wärme- und Transportbereich, die einen Weiterbetrieb außerhalb des EEG ermöglichen. Dazu läuft seit 2021 das mit über 150 Mio. Euro bislang größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte, das die im vergangenen Geschäftsjahr abgeschlossene Umrüstung der Anlage in Güstrow sowie die derzeit laufende Umrüstung vier weiterer Bestandsanlagen zu Gasaufbereitungsanlagen vorsieht.

Expansion als Wachstumstreiber

EnviTec beobachtet weltweit die Entwicklungen der Rahmenbedingungen für Biogas. Sobald in einem Land belastbare Strukturen entstehen, prüfen wir diese sehr genau und entscheiden dann über einen Markteintritt. Bei der Erschließung neuer Märkte setzen wir auf Partner aus der jeweiligen Region und verbinden auf diese Weise unsere langjährige Erfahrung im Anlagenbau und -betrieb mit den Kenntnissen über die regionalen Besonderheiten. Auch der nachgelagerte Servicebereich gewinnt im Rahmen der internationalen Expansion weiter an Bedeutung. Ziel ist es, den Anlagenbau und den nachgelagerten Servicebereich auch in schwierigen Marktphasen stets profitabel zu betreiben und gleichzeitig die nötigen Kapazitäten vorzuhalten, um neue Marktopportunitäten schnell nutzen zu können. Steigende Bedeutung erhalten dabei neben der Errichtung von Anlagen zur Aufbereitung von Biomethan die Umstellung bestehender Anlagen sowie neue Einsatzmöglichkeiten im Industrie- und Wärmebereich. Auch Expansionsmöglichkeiten in andere erneuerbare Energien werden von EnviTec kontinuierlich beobachtet.

Erweiterung des Angebots im Service

Der Geschäftsbereich Service hat in den vergangenen Jahren für EnviTec an Bedeutung gewonnen. Dieser Expansionsprozess soll fortgeführt werden. Erklärtes strategisches Ziel ist der Ausbau des Angebots. Dazu gehören der Ausbau der biologischen und technischen Services im europäischen Ausland und die Erweiterung des Angebots für Fremdanlagen. Zudem soll das Servicegeschäft, u.a. auch durch strategische Partnerschaften, sukzessive auf neue Technologien ausgeweitet werden.

Stärkung unserer Innovationsführerschaft

Mit dem ständigen Ausbau unserer Technologiekompetenz soll die führende Stellung der EnviTec Biogas innerhalb der Branche gefestigt und unser Kernprodukt Biogas ökologisch und ökonomisch noch attraktiver gemacht werden. Ziel ist es, die Handhabung unserer Anlagen kontinuierlich zu verbessern sowie die benötigte Substratmenge bei gleicher Leistung zu reduzieren. Zudem setzt EnviTec in Kooperation mit etablierten Herstellern auf die Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten von Biogas. So leistet EnviTec mit dem im Berichtszeitraum gestarteten Betrieb Deutschlands größter integrierter Bio-LNG Anlage mitsamt CO 2 -Verflüssigung (LCO 2 ) echte Pionierarbeit als unabhängiger Anbieter von klimaneutralem Kraftstoff für den Nutz- und Schwerlastverkehr und als Hersteller von grünem Kohlenstoffdioxid für die Lebensmittelindustrie.

Steuerungssystem

Ziel unseres unternehmerischen Handelns ist es, nachhaltig profitabel zu wachsen. Daraus leiten sich unsere wesentlichen Steuerungsgrößen ab: Umsatz/​Gesamtleistung und Eigenkapitalrentabilität. Als wichtigste Steuerungskennzahl stellt EnviTec auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) ab.

Eine konzernweite ERP-Software (Enterprise Resource Planning) ermöglicht die schnelle und übersichtliche Darstellung aller Prozesse der Gruppe wie Materialwirtschaft, Finanz- und Rechnungswesen, Projektcontrolling, Verkauf und Marketing.

Die EnviTec Biogas-Unternehmensgruppe zeichnet sich zudem durch hohe Qualitätsstandards aus. Seit 2016 ist das Qualitätsmanagementsystem der EnviTec Service GmbH gemäß ISO 9001:2015 organisiert. Im Jahr 2021 erfolgte die turnusmäßige Rezertifizierung für die deutsche und erstmals auch für die italienische Servicetochter. Im Jahr 2022 erlangte die EnviTec Biogas S.r.I. Italien zudem erfolgreich die ISO 14001 und ISO 45001 Zertifizierung, die Bereiche wie Umweltmanagement, Sicherheit und Arbeitsschutz bewertet. Die französische Niederlassung von EnviTec hält seit 2021 das Qualimetha-Siegel, das ebenfalls die Einhaltung hoher Qualitätsstandards bescheinigt.

Forschung und Entwicklung

Kontinuierliche Weiterentwicklung ist ein essenzieller Faktor für nachhaltigen Erfolg. Dies nehmen wir sehr ernst und arbeiten ständig an der Verbesserung unserer Technologien zur Flexibilisierung der Inputststoffe, Steigerung der Gasausbeute und Optimierung der Wirtschaftlichkeit unserer Anlagen sowie an der Verbesserung unseres Qualitätsmanagements.

Mit der Entwicklung neuer Anlagenkonzepte wie z.B. der Erzeugung von flüssigem Biomethan als Kraftstoff für den Transportsektor sowie der Verflüssigung von Kohlendioxid erschließen wir uns neue Geschäftsfelder und machen die EnviTec zukunftsfähig.

Zu den EnviTec-Eigenentwicklungen der letzten Jahre gehören zudem Ferneinwahlsysteme mit erhöhter Sicherheit gegen Cyberattacken für die Biogas- und Gasaufbereitungsanlagen und eine eigens entwickelte EnviTec Remote-App, die bereits in der Mehrheit der Biogas- und Biogasaufbereitungsanlagen von EnviTec in Deutschland zum Einsatz kommt.

Unser Labor: Die Eigenbetriebsanlagen

Unsere Eigenbetriebsanlagen sind ein wichtiger Wissenspool für Weiterentwicklung, Verbesserung und Anwendung neuer Anlagentechnik. Neue Verfahren und Technologien erproben wir direkt in der Praxis in unseren Eigenbetriebsanlagen oder aber in enger Kooperation mit Herstellern und Kunden aus dem Servicesegment.

Somit sind wir in der Lage unseren Kunden immer Technologien und Anlagen anzubieten, für die wir selber auch umfangreiche eigene Erfahrungen gesammelt haben.

Gasaufbereitung EnviThan

Im Bereich der Gasaufbereitung erforschen bzw. erproben wir gemeinsam mit einem Hersteller laufend neue Membrantypen, um die Wirtschaftlichkeit dieser Technologie zu steigern. Die Technik hat so in den vergangenen Jahren eine stetige Weiterentwicklung erfahren.

Zudem werden laufend Optimierungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der EnviThan Technologie vorangetrieben, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Ressourcen

EnviTec ist auf eine anwendungsnahe F& E-Arbeit fokussiert. Neue Projekte werden direkt in den Geschäftsbereichen und in Kooperation mit Herstellern und Kunden vorangetrieben. Darüber hinaus praktizieren wir die Zusammenarbeit mit Hochschulen, auch im Sinne der Nachwuchsförderung.

EnviTec hat sowohl im Bereich der Produktentwicklung EnviThan, im Bereich der Anwendung neuer Technologien als auch im Qualitätsmanagement in neue Kapazitäten investiert, um sich in allen Unternehmensprozessen zu verbessern.

Innerhalb des Anlagenbaus betreiben die im Jahr 2022 geschaffenen Abteilungen Elektrotechnik und Prozessautomation gezielte F& E-Arbeit, um unseren Kunden in Zukunft auch einen verbesserten Support bei der Planung der Elektrotechnik sowie bei der Anlagensteuerung bieten zu können. So zeichnete sich das sechsköpfige Team der Prozessautomation für die Entwicklung der EnviTec Remote-App verantwortlich.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die Weltwirtschaft konnte sich im Geschäftsjahr 2023 trotz erheblicher globaler Herausforderungen, einschließlich geopolitischer Konflikte, hoher Inflation und daraus resultierender Leitzinserhöhungen der Zentralbanken stabil entwickeln. Insgesamt belief sich nach aktuellen Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) das globale Wachstum im Gesamtjahr 2023 auf 3,2 %. In den Industriestaaten betrug das Wachstum des Bruttoinlandprodukts rund 1,6 %, in den Schwellen- und Entwicklungsländern rund 4,3 %. In den Staaten der Eurozone entwickelte sich die Wirtschaftsleistung mit einem Zuwachs von 0,4 % deutlich schwächer.

Während in den für EnviTec besonders wichtigen Märkten Deutschland (-0,3 %) und Frankreich (+0,9 %) ein leichter Rückgang respektive nur ein geringes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen war, konnte in den USA (+2,5 %) ein positives gesamtwirtschaftliches Umfeld beobachtet werden.

Entwicklung des Biogasmarkts und Auswirkungen auf den EnviTec Konzern

Rohstoffmarkt

Die Preise am deutschen Agrarmarkt entwickelten sich im Berichtszeitraum auf einem insgesamt hohen Niveau kontinuierlich rückläufig. Nachdem der Agrarrohstoff-Index der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) im Jahr 2022 einen massiven Anstieg im Zuge des Ukraine-Krieges verzeichnet und zu Ende des Jahres 2022 bei 206 Punkten gelegen hatte, sank der Index bis Ende 2023 auf 168 Punkte. Insbesondere verbesserte Getreideernten setzten die Preise unter Druck.

Im laufenden Geschäftsjahr setzte sich die Talfahrt der Preise insbesondere am Getreidemarkt fort. So lag der AMI Agrarrohstoff-Preisindex zu Ende März 2024 mit 131 Punkten ungefähr auf dem Niveau vor dem Beginn des Ukraine-Krieges.

Die Ernteerträge waren in Deutschland laut Situationsbericht des Deutschen Bauernverbands (DBV) im Jahr 2023 weiterhin heterogen. Bei wichtigen Energiepflanzen wie Silomais folgte auf ein mengenmäßig schlechtes Erntejahr eine etwas größere Ernte im Jahr 2023. Nach vorläufigen Angaben lag die Erntemenge 2023 bei rund 81 Mio. Tonnen - ein Plus von rund 8 Mio. Tonnen gegenüber dem schwachen Vorjahresergebnis, aber deutlich weniger als im mehrjährigen Durchschnitt von rund 90 Mio. Tonnen.

EnviTec profitierte trotz weiterhin hoher Preisniveaus und volatiler Marktbedingungen im Berichtszeitraum auf Basis langfristiger Lieferverträge, hoher Lagerbevorratung und der engen Zusammenarbeit mit regionalen landwirtschaftlichen Betrieben von moderaten Preisen für die als Einsatzstoff genutzten Agrarrohstoffe. Auf Basis guter Ernteerträge ist mit einer weiterhin komfortablen Inputversorgung im laufenden Geschäftsjahr 2024 zu rechnen. Die im Jahr 2022 geschlossenen Verträge zu höheren, aber gesicherten Einkaufspreisen konnte EnviTec bereits im Berichtszeitraum absatzseitig deutlich kompensieren. Insgesamt ist zu erwarten, dass die in der landwirtschaftlichen Produktion gestiegenen Kosten (u. a. für Diesel, Dünger, Löhne) und der zunehmend spürbare Einfluss der Klimaveränderungen (u. a. Trockenheit) in den kommenden Jahren für EnviTec zu höheren Aufwendungen im Rohstoffeinkauf führen wird. Kurzfristig ist jedoch, auch dank insgesamt sinkender Inflationsraten, im laufenden Geschäftsjahr mit einer fortgesetzten Normalisierung der Einkaufspreise zu rechnen.

Biogasaufbereitung sowie Bio-LNG und -CNG

Der aktuell dynamischste Markt für Biogasanlagen ist die Biogasaufbereitung. Das gewonnene Biomethan dient zur Einspeisung in das Erdgasnetz. Biomethan kann so Erdgas in allen Endbenutzer-Anwendungen, wie z.B. in der Wärmenutzung oder der Industrie ersetzen. Zudem kann das Biomethan als CO 2 -armer Treibstoff insbesondere im Verkehrssektor eingesetzt werden. Gemäß einer vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und dem Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien IREES GmbH herausgegebenen Untersuchung weist Biomethan eindeutig die beste Treibhausgasbilanz auf. Als nachhaltiger, gasförmiger (Bio-CNG) oder flüssiger (Bio-LNG) Treibstoff können bereits heute mehr als 90 % der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen eingespart und gleichzeitig fast 100 % der gesundheitsschädigenden Feinstaub- und Stickoxidemissionen vermieden werden. Darüber hinaus ergeben sich für den Einsatz von Biomethan im Mobilitätssektor negative THG-Emissionen, sofern Gutschriften gemäß der europäischen Gesetzgebung (RED II) berücksichtigt werden. Diese Gutschriften resultieren aus der Emissionsvermeidung in der Landwirtschaft durch Nutzung von Reststoffen in der Biogasanlage.

Infolgedessen ist das LNG-Tankstellennetz in Deutschland in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Nach Angaben der Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) sind mittlerweile bundesweit 159 öffentliche LNG-Tankstellen in Betrieb und weitere 43 in Planung (Stand: 29. April 2024).

Geographische Märkte

Der weltweite energiebedingte CO 2 -Ausstoß stieg nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 % auf den Rekordwert von 37,4 Mrd. Tonnen (Deutschland/​AG Energiebilanzen e. V.: -7,9 %). Diese Entwicklung verdeutlicht, wie bedeutend der Einsatz erneuerbarer Energieträger für die Bewältigung des Klimawandels ist. Dafür sind in Deutschland wie international ambitionierte regulatorische Rahmenbedingungen notwendig.

Für Biogasanlagenhersteller und -betreiber spielen dabei die gesetzlichen Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle. In Deutschland ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die wesentliche Gesetzesgrundlage. Daneben regelt die Gasnetzzugangsverordnung die Einleitung von aufbereitetem Biogas in das Erdgasnetz.

Nach Prognosen des Fachverbands Biogas wurden zum Jahresende 2023 9.909 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von 5.905 MW (inklusive Überbauung) in Deutschland betrieben (2022: 9.876 Anlagen mit einer Leistung von 5.895 MW).

Der Netto-Zubau belief sich entsprechend auf 33 Biogasanlagen. Bei einem weiter deutlich steigenden Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Bruttostromerzeugung in Deutschland (2022: 46,3 %; 2023: 56,0 %) erhöhte sich der Anteil von Biogas laut Daten des Statistischen Bundesamts im Jahr 2023 leicht auf 6,2 % (2022: 5,8 %).

Das Gesamtziel der aktuellen, am 1. Januar 2023 in Kraft getretenen EEG-Novelle sieht vor, den Anteil von Wind-, Solar- und Wasserkraft am Bruttostrom bis 2030 auf 80 % zu erhöhen. Biogas und Biomethan spielen in den Regierungsplänen nur eine untergeordnete Rolle. So war die Biomasseausschreibung zum Gebotstermin 1. Oktober 2023 nach dem EEG 2023 nicht nur erneut deutlich überzeichnet, sondern es war die Ausschreibungsrunde mit den meisten jemals eingereichten Geboten. Gleichzeitig wurden wie bereits in der ersten Ausschreibung auch in dieser Runde keine Gebote für die Realisierung von hochflexiblen Biomethananlagen eingereicht. Insgesamt lassen sich anhand der Ergebnisse sowohl die Verbesserungen im Rahmen der jüngsten EEG-Novelle als auch die weiter fortbestehenden Hemmnisse wie zu geringe Höchstwerte und fehlgesteuerte Anreize ablesen, die zeitnah behoben werden sollten, um die Potenziale des Energieträgers heben zu können.

Immer größere Bedeutung gewinnt dagegen der Einsatz von Bioenergie im Verkehrs- und Wärmesektor. Seit Januar 2022 ist im Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote (THG-Gesetz) eine Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien im Verkehrssektor festgeschrieben. Mit dem THG-Gesetz hat der deutsche Gesetzgeber die EU-Richtlinie für erneuerbare Energien im Verkehr (RED II) umgesetzt. Demnach muss der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch im Verkehrssektor bis 2030 bei mindestens 14 % liegen, wobei Deutschland sich hier mit 25 % bereits höhere Ziele gesetzt hat. Mit der im Herbst 2023 in Kraft getretenen, aber noch nicht in nationale Gesetzgebung übertragenen RED III-Richtlinie wird dieses Ziel EU-weit auf 29 % erhöht. Darüber hinaus wird ein neues Ziel von 5,5 % für fortschrittliche Biokraftstoffe festgesetzt (bisher 2,7 %).

Im Wärmesektor trat im November 2020 das Gesetz zur Vereinheitlichung des Energieeinsparrechts für Gebäude (GEG) in Kraft. Demnach muss der Energiebedarf jedes Gebäudes zu wesentlichen Teilen aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Mit der im September 2023 verabschiedeten Novelle des GEG, die mit Beginn des Jahres 2024 in Kraft getreten ist, soll die Defossilisierung der Wärmversorgung in Wohn- und Nichtwohngebäuden weiter vorangetrieben werden. Dabei ist jedoch noch nicht klar, welche Rolle Biogas im Rahmen der künftigen Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) spielen wird.

Zusammengefasst sind die Rahmenbedingungen für die Biogas-Industrie in Deutschland nach Ansicht von EnviTec weiterhin unzureichend. Hauptmanko bleibt das Ausbleiben einer langfristigen Investitions- und Planungssicherheit für Unternehmen wie EnviTec Biogas. In Summe führt dies dazu, dass die Klimaschutzpotenziale von Biogas zum Gelingen der Energiewende nicht gehoben werden können. Stattdessen wird von der Strom-, über die Wärme- und bis hin zur Kraftstoffproduktion kontinuierlich gegen das Prinzip der Technologieneutralität verstoßen. Dies trifft insbesondere für alternative Kraftstoffoptionen und Antriebstechnologien zu, die gegenüber der Elektromobilität gezielt benachteiligt werden, obwohl hier Biogas nachweislich die beste Treibhausgasbilanz besitzt. Aber auch die aktuelle LNG- und Kraftwerksstrategie der Bundesregierung widerspricht den Zielen und Möglichkeiten des Klimaschutzes in Deutschland, indem die Nutzung von fossilem Erdgas für die Zukunft manifestiert und Klima- und Umweltschäden ausgeblendet werden.

Neben Deutschland erwirtschaftet EnviTec dank einer frühzeitigen Internationalisierung der Geschäftstätigkeit seit vielen Jahren in allen Unternehmenssegmenten maßgebliche Umsätze in verschiedenen internationalen Märkten, die von eigenen nationalen Besonderheiten und gesetzlichen Vorgaben geprägt sind.

Auf gesamteuropäischer Ebene stellte die Europäische Kommission im März 2022 ihren REPowerEU-Plan vor. Die neue geopolitische Situation und insbesondere die Lage auf den Energiemärkten erfordern entschiedene Maßnahmen, um die Energiewende zu beschleunigen. Ziel des Plans ist es, möglichst rasch von fossilen Energiequellen aus Russland unabhängig zu werden. Dazu sollen bis zum Jahr 2030 unter anderem 20 % der europäischen Gasimporte aus Russland durch Biomethan substituiert werden. Als konkrete Zielmarke wurden 35 Mrd. Nm 3 Biomethan im Jahr 2030 festgelegt, was einer Verzehnfachung der aktuellen Produktionsmenge entspräche. Im März 2023 wurde dieser Plan durch den Rat in die sogenannte Aufbau- und Resilienzverordnung aufgenommen. Dabei stellt die EU maßgebliche Mittel zur Finanzierung mitgliedstaatlicher Maßnahmen zur Verfügung.

Eine Studie zur Umsetzung des REPowerEU-Plans, der durch Gas for Climate (GfC) - ein europäischer Verband führender Gastransport und -erzeugungsunternehmen - in Auftrag gegeben wurde, bewertet das europaweite Produktionspotenzial (EU-27) von Biomethan auf 38 Mrd. Nm 3 im Jahr 2030 und auf 91 Mrd. Nm 3 im Jahr 2050. Zu den fünf Ländern mit dem größten Potenzial über beide Perioden hinweg gehören dabei konstant Deutschland, Frankreich, Spanien, Schweden und Italien. Auch in osteuropäischen Ländern wie Polen zeigt die Studie erhebliche Potenziale auf.

Frankreich ist innerhalb Europas seit Jahren eines der dynamischsten Länder der Branche. In den nächsten Monaten soll ein neues Energie- und Klimagesetz verabschiedet werden. Das seit Herbst 2023 vorliegende Strategiepapier sieht vor, die Kapazität des produzierten Biogases von derzeit 10,5 TWh/​Jahr auf 50 TWh im Jahr 2030 zu steigern. Bis 2035 soll dieser Anteil auf bis zu 85 TWh steigen. Neben der Einspeisung ins Gasnetz ist dabei auch eine Verwendung im Wärme- und Verkehrssektor vorgesehen.

Auch der US-amerikanische Biogasmarkt entwickelt sich positiv und stellt für EnviTec Biogas derzeit einen der wichtigsten Märkte dar. Um das Kernziel einer Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, werden große Fördersummen bereitgestellt. Dazu gehören der Infrastructure Investment and Jobs Act mit einem Finanzierungsumfang von 1.200 Mrd. US-Dollar, der Inflation Reduction Act im Umfang von 379 Mrd. US-Dollar sowie diverse einzelstaatliche Anreize. In der Folge wurden nach aktuellen Angaben des American Biogas Council (ABC) im Jahr 2023 rund 100 neue Anlagen in den USA in Betrieb genommen und die Rekordsumme von 1,8 Mrd. Dollar investiert. Der ABC geht davon aus, dass sich das Wachstum fortsetzen und weitere 100 Anlagen bis Ende des Jahres neu in Betrieb gehen werden.

Dänemark ist bei der Biogas-Nutzung unter den fortschrittlichsten Ländern weltweit. So lag der Biogasanteil an der Gesamtgasversorgung im März 2024 bei 37,4 %. Experten gehen davon aus, dass die inländische Biogas-Produktion noch vor 2030 die gesamte Gasnachfrage Dänemarks decken wird.

China bietet mit seinem ambitionierten Plan als weltweit größter CO 2 -Emittent umweltfreundlicher zu werden, ein enormes Marktpotenzial für erneuerbare Energien. Bis 2030 soll der Anteil nicht-fossiler Energieträger auf 25 % am Primärenergieverbrauch und bis 2060 auf 90 % steigen. Ende 2023 dürfte der Anteil erst 18 % (inkl. Atomenergie) erreichen, wie die Nationale Energieagentur (NEA) im April 2023 verkündete, was die noch notwendigen Investitionen mehr als verdeutlicht.

Italien ist der drittgrößte Biogasproduzent weltweit. Mit der im Januar 2023 in Kraft getretenen neuen Biomethan-Verordnung haben sich die Marktaussichten dort deutlich verbessert. Bis Ende 2026 will die italienische Regierung Zuschüsse für Investitionen und Anreiztarife für die Nettoproduktion von Biomethan in Höhe von über 1,9 Mrd. Euro bereitstellen, um eine Produktionskapazität von rund 2,3-2,5 Mrd. Kubikmetern pro Jahr zu fördern. Trotz ehrgeiziger Erweiterungspläne auf dem Papier verläuft der Ausbau in der Praxis jedoch noch zögerlich.

Geschäftsverlauf und Segmententwicklung

Die EnviTec Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 in allen Unternehmensbereichen eine starke Geschäftsentwicklung. Basierend auf dem fundamentalen, globalen Bedürfnis nach einer sicheren und unabhängigen Energieversorgung ist der wesentliche Treiber dafür die Bekämpfung des Klimawandels. Zusätzlich hat der Krieg in der Ukraine das Thema Versorgungssicherheit noch stärker in den Fokus gerückt. Eine schnelle, konsequente Energiewende hin zu erneuerbaren Energien ist damit unabdingbar geworden. Diese neue, globale Konstellation hat in den vergangenen Jahren eine starke Dynamik im Biogasmarkt ausgelöst. Davon profitiert EnviTec nun deutlich, insbesondere dank frühzeitiger strategischer Weichenstellungen, dem Einsatz führender Technologien und der Internationalisierung seines Geschäfts.

Der Ausbau des Geschäftsfelds fortschrittlicher Biokraftstoffe ist dabei ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie. EnviTec kann so von der neuen Marktdynamik noch stärker profitieren und zusätzliche Wachstumspotenziale für die Gruppe erschließen. Der Erwerb des BioEnergie Park Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) im Frühjahr 2021 stellte hier einen ersten Meilenstein dar. Ende August 2023 fand nun nach zweijähriger Umbauphase und Investitionen von über 50 Mio. Euro die feierliche Eröffnung statt. Dabei setzt Deutschlands größte integrierte Bio-LNG-Anlage mitsamt CO 2 -Verflüssigung Maßstäbe für einen grüneren Transportsektor. Vor Ankauf und Übernahme durch EnviTec Biogas speiste die 500 GWh-starke Anlage in das Erdgasnetz ein. Dazu wurden rund 400.000 Tonnen Substrat, überwiegend Mais, eingesetzt. Das neue Betriebskonzept der Anlage beinhaltet eine Reduzierung und Umstellung der Inputstoffe. So kommen inzwischen 100.000 Tonnen Hühnertrockenkot aus Geflügelanlagen und nur noch 40.000 Tonnen nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz. Mit der anschließenden Aufbereitung und Verflüssigung von Biomethan zu Bio-LNG sowie der Verflüssigung von CO 2 deckt die Anlage die gesamte Wertschöpfungskette an einem Standort ab. Das gewonnene Bio-LCO 2 kann beispielsweise in der Lebensmittelherstellung wie der Getränkeindustrie, aber auch in Gewächshäusern eingesetzt werden. Die Anlage befindet sich mittlerweile im Regelbetrieb und wird im Volllastbetrieb rund 9.600 Tonnen Bio-LNG und 15.000 Tonnen LCO 2 pro Jahr produzieren.

Zudem wurden im Geschäftsjahr 2023 weitere Umbauprojekte gestartet. Insgesamt werden weitere vier Eigenbetriebsanlagen zu Gasaufbereitungsanlagen inkl. LCO 2 -Produktion aus- bzw. umgebaut. Zusammen mit den Investitionen in Güstrow ergibt sich ein Investitionsprogramm von mehr als 150 Mio. Euro, das bislang größte der Unternehmensgeschichte.

Ein weiteres Hauptaugenmerk von EnviTec Biogas im Geschäftsjahr 2023 lag auf der Expansion in den USA. Dabei konnten im Anlagenbau mehrere Projekte zum Bilanzstichtag erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt hat EnviTec seit dem Markteintritt auf dem US-amerikanischen Markt bereits acht Biogasanlagenprojekte erfolgreich umgesetzt. Das Team der US-Tochter wuchs im Zuge der Expansion auf mittlerweile 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Ausgehend von den derzeit drei Standorten - Rochester (New York), Watertown (South Dakota) und Beaverton (Oregon) - realisiert das US-Team Bauprojekte und sorgt im technischen Service für einen reibungslosen Anlagenbetrieb. Derzeit sind 11 weitere Anlagen im Bau, von denen 4 bereits in Kürze ans Netz gehen. Weitere Projekte befinden sich in der Pipeline.

Entwicklung in den Segmenten

Der EnviTec Konzern ist in den drei Segmenten Eigenbetrieb, Service und Anlagenbau tätig. Im Geschäftsjahr 2023 lag der Anteil des Eigenbetriebs am Gesamtumsatz bei 56,6 % (Vorjahr: 70,2 %). Der Anlagenbau (inkl. Holding) lieferte mit 31,7 % einen deutlich gesteigerten Umsatzanteil aufgrund der höheren Anzahl schlussgerechneter Projekte (Vorjahr: 17,7 %). Der Anteil des Bereichs Service sank leicht auf 11,7 % (Vorjahr: 12,1 %).

Eigenbetrieb

Der Eigenbetrieb, das wichtigste Segment des EnviTec Konzerns, entwickelte sich im Geschäftsjahr 2023 weiterhin hervorragend. Der Segmentumsatz ging zwar gegenüber dem Vorjahr um 12,2 % auf 236,1 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 268,8 Mio. Euro). Dem stand ein Bestandsaufbau von in den Eigenbetriebsanlagen produziertem, aber noch nicht veräußertem Biomethan in Höhe von 12,9 Mio. Euro gegenüber. Die Gesamtleistung verringerte sich um 5,8 % auf 255,0 Mio. Euro (Vorjahr: 270,7 Mio. Euro). Der Rückgang ist jedoch primär auf die Auslagerung des Stromvertriebs der at-Equity-bewerteten Gesellschaften aus dem Bereich Energy direkt auf die jeweilige Betriebsgesellschaft zurückzuführen. Die bisher auch in den Umsätzen und Materialaufwendungen erfassten at-Equity-Stromhandelsaktivitäten fallen dadurch weg. Zudem war aufgrund sinkender Strom- und Gaspreise im Jahresverlauf 2023 ein verringertes Handelsvolumen im Stromhandelsgeschäft zu verzeichnen. Auch die THG-Quotenpreise für Biomethan entwickelten sich gegenüber den Rekordniveaus von 2022 stark rückläufig. Dem gegenüber standen im Jahr 2022 geschlossene Kontrakte und feste Lieferverträge auf Basis der zum damaligen Zeitpunkt überdurchschnittlich hohen Energiepreisniveaus, die EnviTec für das Jahr 2023 abgeschlossen hatte und die im abgelaufenen Geschäftsjahr zu hohen Sondererträgen führten.

Das Rohergebnis verbesserte sich im Zuge des deutlich verminderten Materialaufwands um 31,7 % auf 130,4 Mio. Euro (Vorjahr: 99,0 Mio. Euro). Ausschlaggebend für den Rückgang im Materialaufwand von 27,4 % auf 124,7 Mio. Euro (Vorjahr: 171,6 Mio. Euro) waren ebenfalls die bereits beschriebenen Effekte im Bereich Energy.

Durch die weiterhin expansive Geschäftstätigkeit von EnviTec, darunter die Aufstockung von Personal im Zuge der Inbetriebnahme des BioEnergie Parks Güstrow, erhöhte sich der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2023 um 26,1 % auf 9,5 Mio. Euro (Vorjahr: 7,6 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Eigenbetrieb lagen mit 29,2 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 16,6 Mio. Euro. Der Anstieg resultierte aus Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen bei diversen Eigenbetriebsanlagen, allgemein gestiegenen Kosten aufgrund des expansiven Geschäftsverlaufs sowie höheren Rückstellungen im Bereich Energy.

Die Zahl der von EnviTec betriebenen Anlagen lag im Geschäftsjahr 2023 bei 87 (Vorjahr: 88). Die Leistung der Eigenanlagen stieg von 77 MW auf 78 MW. Davon waren 58,2 MW vollkonsolidiert (Vorjahr: 55,4 MW) und 19,8 MW at-Equity bewertet (Vorjahr: 22,3 MW). Sieben Anlagen mit einer Leistung von 7,0 MW werden im Ausland betrieben (Vorjahr 8,7 MW), die übrigen 80 Anlagen mit einer Leistung von 71 MW werden in Deutschland betrieben.

Das operative Segmentergebnis (EBT) lag im Geschäftsjahr 2023 bei 80,7 Mio. Euro (Vorjahr: 67,5 Mio. Euro). Die EBT-Marge im Eigenbetrieb (bezogen auf die Gesamtleistung) lag damit bei 31,6 %.

Service

Der Bereich Service entwickelte sich im Berichtszeitraum ebenfalls positiv. Der Segmentumsatz erhöhte sich um 5,3 % auf 48,6 Mio. Euro (Vorjahr: 46,1 Mio. Euro). Dabei verringerte sich der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, der im Wesentlichen Repowering- und Umrüstungsprojekte (Biogasaufbereitung) umfasst, um 0,1 Mio. Euro (Vorjahr: -0,5 Mio. Euro), während sich die sonstigen betrieblichen Erträge auf 1,8 Mio. Euro erhöhten (Vorjahr: 0,9 Mio. Euro). Die Gesamtleistung stieg daher um 8,0 % auf 50,2 Mio. Euro (Vorjahr 46,5 Mio. Euro).

Neben Deutschland sind die wichtigsten Märkte im Service weiterhin Italien, Tschechien und Großbritannien sowie Dänemark, Frankreich und die USA. Vor allem in den USA ist im Zuge der guten Geschäftsentwicklung im Anlagenbau ein weiterer Ausbau des Servicegeschäfts zu erwarten.

Insgesamt wurden im Ausland Ende 2023 Anlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 230 MW (Vorjahr: 225 MW) betreut, davon 174 MW (Vorjahr: 165 MW) im technischen und 56 MW (Vorjahr: 60 MW) im biologischen Bereich.

In Deutschland wurden zum Jahresende 2023 im biologischen Service Anlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 74 MW und 12 MW äquivalent (EnviThan) (Vorjahr: 72 MW /​ 10 MW) und im technischen Service Anlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 272 MW und 14 MW äquivalent (EnviThan) (Vorjahr: 270 MW /​ 12,6 MW) betreut.

Der Materialaufwand lag mit 41,4 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2023 aufgrund eines erhöhten Auftragsvolumens, aber auch aufgrund gestiegener Preise, um 7,1 % höher als im Vorjahr (38,6 Mio. Euro). Auch im Service-Segment stiegen die Personalkosten aufgrund der expansiven Geschäftsentwicklung von EnviTec um 19,6 % auf 11,0 Mio. Euro (Vorjahr: 9,2 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 4,3 Mio. Euro (Vorjahr: 3,7 Mio. Euro). Das operative Segmentergebnis (EBT) lag damit bei -7,3 Mio. Euro (Vorjahr: -5,6 Mio. Euro). Wie auch in den Vorjahren ist das negative Segmentergebnis primär auf die Bereinigung des Umsatzes um Geschäfte mit Eigenbetriebsgesellschaften in der Konsolidierung auf Konzernebene zurückzuführen. Dabei verbleiben Kosten, insbesondere der Materialaufwand, im Segment Service, während Umsätze mit Gesellschaften aus den Segmenten Eigenbetrieb und Anlagenbau konsolidierungsbedingt nicht mehr enthalten sind. In der Einzelbetrachtung ist das operative Ergebnis des Servicesegments weiterhin deutlich positiv.

Anlagenbau (inkl. Holding)

Im Segment Anlagenbau konnte EnviTec im Geschäftsjahr 2023 eine sehr deutliche Umsatzsteigerung von 94,6 % auf 132,1 Mio. Euro erzielen (Vorjahr: 67,9 Mio. Euro). Maßgeblich hierfür ist eine hohe Anzahl fertiggestellter und nach HGB schlussgerechneter Bauprojekte. Auch die Gesamtleistung, die im Bau befindliche Anlagen über die Bestandsveränderung berücksichtigt, stieg infolge der dynamischen Nachfrage auf den internationalen Märkten der EnviTec Gruppe deutlich um 35,3 % auf 140,5 Mio. Euro (Vorjahr: 103,9 Mio. Euro). Die wichtigsten Märkte im Segment Anlagenbau sind für EnviTec derzeit Frankreich und die USA. Insbesondere der US-Markt verfügt über außerordentliches Potenzial und gewinnt zunehmend an Bedeutung für das Unternehmen. Seit dem Eintritt in den US-Markt hat EnviTec bereits acht Biogasanlageprojekte erfolgreich umgesetzt. Weitere elf Anlagen befinden sich im Bau. Mindestens drei weitere Projekte sollen noch im laufenden Geschäftsjahr 2024 folgen.

Der Materialaufwand im Segment Anlagenbau erhöhte sich um 18,1 % auf 84,1 Mio. Euro (Vorjahr: 71,2 Mio. Euro). Der Anstieg resultierte insbesondere aus dem Bezug hochpreisiger Technologiekomponenten für die Umrüstung der Anlage in Güstrow. Die Personalkosten stiegen im Zuge des Personalaufbaus, insbesondere im Wachstumsmarkt USA, um 45,3 % auf 19,9 Mio. Euro (Vorjahr: 13,7 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen bei 19,5 Mio. Euro (Vorjahr: 13,0 Mio. Euro). Das operative Segmentergebnis (EBT) belief sich damit auf 14,8 Mio. Euro (Vorjahr: 4,7 Mio. Euro).

Entwicklung des Auftragsbestands im Segment Anlagenbau

Der Auftragsbestand im Anlagenbau summierte sich per Ende Dezember 2023 auf 208,0 Mio. Euro und verringerte sich damit gegenüber dem Vorjahr um 4,5 % (Vorjahr: 217,7 Mio. Euro). Davon sind 171,9 Mio. Euro bereits im Bau und teilweise in der Bestandsveränderung berücksichtigt. 105,6 Mio. Euro entfallen auf die internationalen Biogas-Märkte. Dabei handelt es sich zu wesentlichen Teilen um Aufträge in Frankreich, den USA und Dänemark.

Rund 53,5 % der Aufträge stammen aus dem landwirtschaftlichen Bereich (Vorjahr: 86,4 %) und rund 6,5 % aus der Industrie (Vorjahr: 0 %). Die übrigen Aufträge entfallen auf den Eigenbetrieb.

Mitarbeiter

Durch die Wertschätzung unserer Mitarbeiter und die Förderung ihrer Fähigkeiten und Potenziale schaffen wir Zukunftsperspektiven für jeden Einzelnen und steigern die Werthaltigkeit der Gruppe als Ganzes. Gut ausgebildete, motivierte Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital und die Basis für den Erfolg der EnviTec Biogas Gruppe.

Im Berichtszeitraum stieg die Zahl der Mitarbeiter von 607 auf 686 Mitarbeiter zum Stichtag 31. Dezember 2023. Im Segment Anlagenbau wurde die Zahl der Beschäftigten aufgrund der sehr guten Auslastung von 188 auf 222 erhöht. Im Eigenbetrieb stieg die Zahl der Mitarbeiter von 180 Mitarbeiter auf 217 Mitarbeiter. Im Service-Segment stieg die Mitarbeiterzahl von 192 auf 200. In der Holdinggesellschaft, der EnviTec Biogas AG, waren 47 Beschäftigte zu verzeichnen (Vorjahr: 47). Der wesentliche Teil war mit 546 Beschäftigten weiterhin in Deutschland aktiv (Vorjahr: 473). An den Auslandsstandorten waren zum Stichtag 140 Mitarbeiter für EnviTec Biogas im Einsatz (Vorjahr: 134).

Die nachhaltige Personalentwicklung hat weiterhin höchste Priorität. Aufgrund der sich schnell ändernden Rahmenbedingungen brauchen wir mehr denn je flexible Mitarbeiter, die bereit sind, im Ausland zu arbeiten und sich offen gegenüber anderen Kulturen zu präsentieren sowie das Unternehmen adäquat zu vertreten. Die Beschäftigungspolitik der EnviTec ist darauf ausgelegt, nicht nur den Bedürfnissen des Unternehmens zu entsprechen, sondern ebenfalls auf die individuellen Interessen und Leistungen der Beschäftigten einzugehen. Hierzu zählen in einigen Bereichen monetäre Anreizsysteme wie beispielsweise eine erfolgsabhängige Zusatzvergütung. Mit internen Weiter- und Ausbildungsmaßnahmen geben wir Mitarbeitern die Chance zur Weiterentwicklung und wollen sie langfristig für unser Unternehmen begeistern. Die auf den Beruf ausgerichteten Maßnahmen werden durch soziale Aktivitäten, die dem Gemeinschaftssinn und der Vermittlung unserer durch Verlässlichkeit und Fairness geprägten Unternehmenskultur dienen, ergänzt. Zudem ermöglicht EnviTec jungen Menschen mit einer Ausbildung oder einem dualen Studium den Einstieg in die Berufswelt. Dazu kooperiert das Unternehmen mit der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik Vechta (PHWT).

Ertragslage

Vergleich der tatsächlichen mit der ursprünglich in Aussicht gestellten Entwicklung

Die Entwicklung des EnviTec Konzern verlief im Geschäftsjahr 2023 erneut sehr positiv. In der im Mai 2023 veröffentlichten Prognose für das abgelaufene Geschäftsjahr war der Vorstand von einer Gesamtleistung (oder Umsatz) von 400 bis 450 Mio. Euro ausgegangen. Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) hatte er unter Berücksichtigung eines positiven Einmaleffektes aus dem Bereich Energy ein Ergebnis von 85 bis 105 Mio. Euro prognostiziert. Mit einer Gesamtleistung von 445,8 Mio. Euro bzw. einem Umsatz von 416,8 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Steuern von 88,2 Mio. Euro liegt die Entwicklung des EnviTec Konzerns für das abgeschlossene Geschäftsjahr innerhalb dieses Prognosekorridors.

Umsatzentwicklung

Das größte Segment des Konzerns ist weiterhin der Eigenbetrieb. In diesem Bereich ging der Umsatz im Wesentlichen aufgrund der Auslagerung der Stromhandelsgeschäfte der at-Equity-bewerteten Gesellschaften sowie aufgrund gesunkener Strom- und Gaspreise um 12,2 % auf 236,1 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 268,8 Mio. Euro). Die Gesamtleistung sank um 5,8 % auf 255,0 Mio. Euro (Vorjahr: 270,7 Mio. Euro). Im Service-Bereich stiegen die Umsätze um 5,3 % auf 48,6 Mio. Euro (Vorjahr: 46,1 Mio. Euro). Die Gesamtleistung verbesserte sich um 3,7 Mio. Euro auf 50,2 Mio. Euro (Vorjahr: 46,5 Mio. Euro). Im Segment Anlagenbau (inkl. Holding) erhöhte sich der Umsatz aufgrund einer deutlich gestiegenen Anzahl schlussgerechneter Projekte besonders deutlich auf 132,1 Mio. Euro (Vorjahr: 67,9 Mio. Euro). Die Gesamtleistung, die auch im Bau befindliche Anlagen über die Bestandsveränderungen berücksichtigt, legte um 35,3 % auf 140,5 Mio. Euro zu (Vorjahr: 103,9 Mio. Euro).

Die Entwicklung der drei Segmente von EnviTec führte im Konzern zu einem Anstieg der Umsätze um 8,9 % auf 416,8 Mio. Euro (Vorjahr: 382,8 Mio. Euro). Auch die Konzerngesamtleistung stieg mit einem Plus von 5,9 % auf einen neuen Rekordwert von 445,8 Mio. Euro (Vorjahr: 421,1 Mio. Euro).

In Deutschland betrugen die erzielten Umsätze im Geschäftsjahr 254,7 Mio. Euro (Vorjahr: 284,9 Mio. Euro). Der Auslandsumsatz stieg auf 162,1 Mio. Euro gegenüber 97,9 Mio. Euro im Vorjahr. Den größten Anteil am Auslandsumsatz hatten China und die USA. Die dort realisierten Umsätze betrugen im Berichtszeitraum 23,7 Mio. Euro respektive 78,2 Mio. Euro.

Aufwandsentwicklung

Der Materialaufwand ist der wesentliche Aufwandsposten des EnviTec Biogas Konzerns. Im Geschäftsjahr 2023 ging dieser Posten auf Konzernebene um 11,1 % auf 250,1 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 281,4 Mio. Euro). Davon entfiel mit 49,8 % der größte Anteil auf das Segment Eigenbetrieb. Im Vorjahr hatte der Anteil noch bei 61,0 % gelegten. Der Materialaufwand im Eigenbetrieb verringerte sich insbesondere aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Strom- und Gaspreise sowie der Auslagerung von at-Equity-Stromhandelsaktivitäten. Das Rohergebnis legte aufgrund der stark gestiegenen Gesamtleistung bei gleichzeitig niedrigeren Materialkosten um 40,1 % auf 195,7 Mio. Euro zu (Vorjahr: 139,6 Mio. Euro). Der Personalaufwand erhöhte sich im Zuge des Personalaufbaus im Konzern auf 40,5 Mio. Euro (Vorjahr: 30,5 Mio. Euro). Damit lag die Personalkostenquote bezogen auf den Umsatz bei 9,7 % (Vorjahr: 8,0 %). Bezogen auf die Gesamtleistung betrug die Quote 9,1 % nach 7,2 % im Vorjahr.

Die Abschreibungen lagen im Berichtszeitraum bei 19,1 Mio. Euro (Vorjahr: 15,4 Mio. Euro). Der sonstige betriebliche Aufwand, der sich u.a. aus Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebskosten zusammensetzt, erhöhte sich um 59,5 % auf 53,0 Mio. Euro (Vorjahr: 33,2 Mio. Euro). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den expansiven Ausbau des Geschäfts, Aufwendungen für die Bio-LNG-Anlage in Güstrow, sonstige Instandhaltungsmaßnahmen im Eigenbetrieb sowie auf höhere Rückstellungen zurückzuführen.

Ergebnisentwicklung

Die EnviTec Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 erneut eine dynamische Entwicklung in allen Segmenten und konnte ihren Wachstumskurs bei einer hohen Profitabilität fortsetzen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich im Berichtszeitraum auf 116,1 Mio. Euro (Vorjahr: 82,8 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis verbesserte sich im Konzern von 60,5 Mio. Euro auf 83,1 Mio. Euro.

Der Zinsaufwand erhöhte sich im Geschäftsjahr 2023 im Zuge des gestiegenen Projektvolumens und damit verbundener Kreditfinanzierungen auf 2,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1,2 Mio. Euro). Die Zinserträge lagen bei 2,0 Mio. Euro nach 0,5 Mio. Euro im Vorjahr. Daraus resultierte ein Finanzergebnis per Saldo von -0,5 Mio. Euro (Vorjahr: -0,7 Mio. Euro). Das Ergebnis aus Equity-Beteiligungen stieg auf 13,6 Mio. Euro (Vorjahr: 6,8 Mio. Euro). Die Abschreibungen auf Finanzanlagen lagen im Geschäftsjahr 2023 bei 8,4 Mio. Euro (Vorjahr: 0,0 Mio. Euro). Insgesamt erwirtschaftete die EnviTec Gruppe ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 88,2 Mio. Euro (Vorjahr: 66,6 Mio. Euro), das bisher höchste der Unternehmensgeschichte. Die wesentlichen Ergebnistreiber waren die bereits genannten Entwicklungen, darunter hohe Preise für kraftstofffähiges Biomethan (THG-Quotenpreise), Sondererträge im Stromhandelsgeschäft und die insgesamt positive Geschäftsentwicklung in allen Segmenten des Konzerns.

Der Ertragssteueraufwand erhöhte sich auf 23,9 Mio. Euro (Vorjahr: 18,1 Mio. Euro). Der Konzernjahresüberschuss lag bei 64,1 Mio. Euro (Vorjahr: 48,3 Mio. Euro).

Das Ergebnis je Aktie stieg somit von 3,25 Euro auf 4,31 Euro.

Einerseits werden sich die Rekordergebnisse der letzten beiden Geschäftsperioden 2022 und 2023, die auch von mehreren Sondererträgen beeinflusst waren, so nicht wiederholen. Anderseits hat EnviTec mit dem Einstieg in neue Geschäftsfelder und geographische Märkte eine starke Grundlage für den weiteren Erfolg des Unternehmens geschaffen.

Im Einzelabschluss der AG betrug der Bilanzgewinn 142,2 Mio. Euro. Vorstand und Aufsichtsrat der EnviTec Biogas AG schlagen vor, für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende in Höhe von 3,00 Euro je Aktie auszuschütten.

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Entwicklung Ertragskennzahlen Konzern 2023 2022 2021 2020 2019
in TEUR
Gesamtleistung 445.781 421.064 275.792 226.973 202.562
Umsatz 416.816 382.834 262.366 192.273 213.556
Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibung 102.230 75.910 37.757 32.062 30.191
Ergebnis vor Steuern (EBT) 88.215 66.595 23.293 17.151 10.330
Konzernjahresüberschuss 64.075 48.257 16.869 12.337 7.320

In den Tabellen und Grafiken dieses Geschäftsberichts können aus rechentechnischen Gründen in Einzelfällen Rundungsdifferenzen auftreten.

Vermögenslage

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 betrug die Bilanzsumme des EnviTec Konzerns 417,3 Mio. Euro, was einem Anstieg um 76,7 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahresstichtag entspricht.

Auf der Aktivseite erhöhte sich das Anlagevermögen um 26,7 % auf 181,5 Mio. Euro. Dabei sank der Wert der immateriellen Vermögenswerte leicht von 8,5 Mio. Euro auf 8,0 Mio. Euro. Demgegenüber stieg der Wert der Sachanlagen zum 31. Dezember 2023 um 37,2 % auf 141,7 Mio. Euro. Zu dieser Entwicklung trugen vor allem Erhöhungen bei den Posten Grundstücke (+ 9,5 Mio. Euro) sowie Technische Anlagen und Maschinen (+27,6 Mio. Euro) im Zuge der Fertigstellung des BioEnergie Park Güstrow bei.

Die Finanzanlagen erhöhten sich von 31,5 Mio. Euro zum 31. Dezember 2022 auf 31,8 Mio. Euro zum Jahresende 2023, wobei insbesondere der Wert der at-Equity bewerteten Beteiligungen im Zuge der positiven Beteiligungsergebnisse um 3,1 Mio. Euro auf 23,8 Mio. Euro stieg. Die sonstigen Ausleihungen gingen von 7,0 Mio. Euro auf 6,4 Mio. Euro zurück und die Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, verringerten sich von 3,4 Mio. Euro auf 1,0 Mio. Euro. Das Umlaufvermögen stieg um 19,0 % auf 229,0 Mio. Euro. Dabei erhöhten sich insbesondere die Vorräte um 25,2 Mio. Euro auf 88,0 Mio. Euro. Der Wert der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe stieg mit 10,4 Mio. Euro auf 63,5 Mio. Euro, Grund hierfür ist im Wesentlichen das mit Start der Anlage in Güstrow gestiegene Einkaufsvolumen sowie das insgesamt bessere Ernteergebnis in 2023. Zudem sind die fertigen Erzeugnisse mit einem Plus von 14,2 Mio. Euro auf 16,0 Mio. Euro stark gestiegenen, was im Wesentlichen auf produziertes Biomethan in den Eigenbetriebsanlagen zurückzuführen ist. Der Wert der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände ging dagegen um 7,4 % auf 55,8 Mio. Euro zurück. Die liquiden Mittel stiegen von 69,4 Mio. Euro zum Vorjahresstichtag auf 85,3 Mio. Euro zum 31. Dezember 2023.

Finanzlage

Die Passivseite des EnviTec Konzern zeichnete sich auch zum 31. Dezember 2023 durch eine komfortable Eigenkapitalausstattung in Höhe von 200,6 Mio. Euro aus. Dabei erhöhte sich die Position aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung gegenüber dem Vorjahresstichtag um 20,0 % (31. Dezember 2022: 167,2 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote lag bei 48,1 % (31. Dezember 2022: 49,1 %). Damit besitzt das Unternehmen weiterhin ein sehr gutes Fundament, um seine erfolgreiche Expansion auf den internationalen Biogasmärkten fortzusetzen.

Die Gesamtverbindlichkeiten beliefen sich auf 151,4 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 144,5 Mio. Euro). Hier erhöhten sich insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Zuge der Umsetzung des Investitionsprogramms im Eigenbetrieb auf 76,1 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 59,2 Mio. Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, nahmen von 12,4 Mio. Euro auf 17,5 Mio. Euro zu. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lagen mit 22,9 Mio. Euro auf Vorjahresniveau (31. Dezember 2022: 22,6 Mio. Euro). Dagegen gingen die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen von 39,4 Mio. Euro auf 25,3 Mio. Euro und die sonstigen Verbindlichkeiten von 10,9 Mio. Euro auf 9,5 Mio. Euro zurück.

Die Rückstellungen erhöhten sich von 26,0 Mio. Euro zum Jahresende 2022 auf 62,2 Mio. Euro zum 31. Dezember 2023. Dies resultierte insbesondere aus einem Anstieg der Steuerrückstellungen um 19,0 Mio. Euro auf 34,8 Mio. Euro und der sonstigen Rückstellungen um 17,1 Mio. Euro auf 27,4 Mio. Euro infolge höherer Rückstellungen in den Bereichen Energy und Anlagenbau.

Investitionen

Die Investitionen des Konzerns in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen beliefen sich im Jahr 2023 auf 55,4 Mio. Euro nach 38,4 Mio. Euro im Vorjahr. Wie schon in den Jahren zuvor entfielen die Investitionen im Wesentlichen auf das Segment Eigenbetrieb. Für 2024 rechnet EnviTec mit steigenden Investitionen.

Liquidität

Zum Bilanzstichtag standen liquide Mittel in Höhe von 85,3 Mio. Euro (Vorjahr: 69,4 Mio. Euro) zur Verfügung. Diese decken die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 12,3 Mio. Euro (Vorjahr: 10,9 Mio. Euro) vollständig. Außerdem standen EnviTec Biogas zum 31.12.2023 nicht ausgenutzte Kontokorrentlinien in Höhe von rund 17,7 Mio. Euro zur Verfügung.

Cashflow

Der Netto-Cashflow im EnviTec Konzern bewegte sich mit 83,3 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau (97,3 Mio. Euro). Bei einem gestiegenen Brutto-Cashflow führte die Zunahme der Vorräte sowie die Abnahme der sonstigen Verbindlichkeiten und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu einer höheren Betriebsmittelbindung. Der Abfluss aus investiver Tätigkeit erhöhte sich deutlich auf 49,9 Mio. Euro. Der Abfluss aus Finanzierungstätigkeit im Berichtszeitraum stieg deutlich von 4,5 Mio. Euro auf 17,5 Mio. Euro, aufgrund der Auszahlung aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 10,6 Mio. Euro sowie einer Dividendenzahlung in Höhe von 29,7 Mio. Euro und Aufnahme von Finanzmitteln in Höhe von 27,4 Mio. Euro.

Angaben betreffend den Erwerb und Bestand eigener Aktien

Das Mutterunternehmen des Konzerns, die EnviTec Biogas AG, Lohne, hält 150.000 eigene Aktien der Gesellschaft. Wir verweisen auf die entsprechenden Angaben im Konzernanhang gemäß § 315 Abs. 2 Satz 2 HGB und § 160 Absatz 1 Nr. 2 AktG.

Chancen- und Risikobericht

Der bewusste und kontrollierte Umgang mit Chancen und Risiken ist die Grundlage für eine langfristig erfolgreiche Unternehmensentwicklung. In einem sich verändernden globalen Energiemarkt ergeben sich für EnviTec Biogas Chancen, die wir erfolgreich nutzen wollen. Den Chancen stehen naturgemäß Risiken gegenüber. Sie müssen angemessen gesteuert und minimiert werden, um eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung zu gewährleisten. EnviTec Biogas hat daher ein Managementsystem eingeführt, das potenzielle Risiken systematisch erfasst und Maßnahmen zur Risikominimierung aufzeigt. Alle Führungskräfte sind darin geschult, Risiken zu erkennen und darauf zu reagieren. Sie halten ihre Mitarbeiter an, unternehmerisch zu denken und Risiken zu vermeiden. Das Risikomanagement ist Basis der Unternehmenssteuerung und dient dem Erreichen der Unternehmensziele. Es ist fest in allen Geschäftsprozessen und Unternehmensbereichen verankert.

Chancen

Branchenspezifische Chancen

Weltweit steht einer kontinuierlich steigenden Energienachfrage die Bewältigung des Klimawandels gegenüber, was die Bedeutung des Einsatzes erneuerbarer Energieträger wie Bioenergie mehr als deutlich macht. Hinzu kommen geopolitische Konflikte, die insbesondere in den europäischen Staaten die Versorgungssicherheit stärker in den Fokus gerückt haben. So hat die Europäische Kommission, ausgelöst durch die russische Invasion der Ukraine, im März 2022 ihren REPowerEU-Plan vorgestellt. Er beinhaltet Vorschläge, wie Europa deutlich vor 2030 von fossilen Energiequellen aus Russland unabhängig werden kann. Im Rahmen einer Diversifizierung der Gasversorgung zielt der REPowerEU-Plan darauf ab, bis 2030 die Netto-Treibhausgas-Emissionen um mindestens 55 % zu senken und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Dabei sieht die Europäischen Kommission auch eine wichtige Rolle für Biomethan vor und es ergeben sich perspektivisch große Wachstumspotenziale für die Biogas-Branche.

Biogas dient als grund- und spitzenlastfähige erneuerbare Energie, die dezentral produziert werden kann, und ist ein flexibler und verlässlicher Strom- und Wärmelieferant. Zudem können mit der Produktion von Biogas biologische Reststoffe intelligent genutzt werden. Der Alleskönner Biomethan kann dabei in allen Verbrauchssektoren, insbesondere aber im Verkehrs- und Wärmebereich, in denen bislang keine befriedigenden Beiträge zur CO 2 -Reduzierung erzielt wurden, einen nachhaltigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Die EU-Richtlinien RED II und RED III bzw. die deutsche Umsetzung im Rahmen des THG-Gesetzes haben bereits zu einer spürbaren Zunahme der Nachfrage nach fortschrittlichen Biokraftstoffen wie Bio-CNG und Bio-LNG geführt.

Dies kommt auch dem Geschäft von EnviTec zugute. Durch die Übernahme des Bioenergie-Parks Güstrow hat sich EnviTec bereits eine vorteilhafte Position im Bereich der Aufbereitung von Bio-LNG für den Verkehrssektor gesichert. Die Anlage arbeitet mittlerweile im Regelbetrieb und künftig sollen dort 9.600 Tonnen Bio-LNG pro Jahr produziert werden. Weitere vier Eigenbetriebsanlagen werden derzeit für die Bio-LNG-Produktion umgerüstet. Auf den internationalen Märkten will EnviTec durch die gezielte Fortsetzung der Internationalisierung in den für Biogas und Biomethan vielversprechendsten Märkten seine Marktposition ausbauen und stärken. Für den Neubau von Anlagen ergeben sich Chancen in etablierten Märkten wie Frankreich, Dänemark, Italien oder den baltischen Staaten. Außerhalb Europas sind derzeit die USA der attraktivste Markt. Weitere potenziell interessante Märkte sind derzeit Schweden, Polen, Spanien und Indonesien. Auch international gewinnt dabei die Umstellung auf Biomethanprojekte weiter an Bedeutung und EnviTec ist mit seiner eigenen EnviThan-Technologie hier für eine weitere Expansion gut aufgestellt.

In bereits etablierten Märkten bieten sich zusätzliche Chancen, wenn Mitbewerber auf kurzfristige Veränderungen der Rahmenbedingungen nicht adäquat reagieren können oder dem herrschenden Wettbewerb nicht gewachsen sind. EnviTec eröffnen sich dadurch insbesondere im Bereich Service und bei der Um- und Aufrüstung bestehender Anlagen sowie im Bereich Eigenbetrieb punktuell Möglichkeiten zur Gewinnung neuer Kunden und Marktanteile.

Unternehmensstrategische Chancen

Unternehmensstrategische Chancen bieten sich für EnviTec Biogas insbesondere in einer weiteren Internationalisierung der Geschäftstätigkeit. Zusätzliche Chancen auf den internationalen Biogasmärkten sollen weiterhin wahrgenommen werden. Im Fokus stehen dabei zum einen Märkte, in denen der Ausbau von Anlagen zur Biogasherstellung bzw. -aufbereitung voranschreitet und EnviTec als führender Anlagenbauer von dieser allgemeinen Entwicklung profitieren kann.

Die größten Wachstumschancen herrschen für EnviTec derzeit in den USA. Auch in diversen EU-Mitgliedsstaaten bestehen im Zuge der Umsetzung des REPower-EU-Plans Chancen für den Ausbau der bestehenden Geschäftstätigkeit und einen nachhaltigen Einstieg in neue Märkte.

In technischer Hinsicht bieten sich Wachstumschancen für EnviTec vor allem im Bereich des Bio-LNG-Markts. Bio-LNG wird vor allem für mittlere und schwere Lkw, die längere Strecken zurücklegen müssen, eingesetzt. Durch die Inbetriebnahme des Parks Güstrow hat sich EnviTec hier bereits in eine aussichtsreiche Stellung gebracht. Weitere bestehende Anlagen im Eigenbetrieb werden derzeit auf die Produktion von Bio-LNG umgestellt. Der Markt für Bio-CNG und -LNG bietet generell Anlagenbetreibern eine Chance, ihre Anlage nach Auslaufen der EEG-Förderung als Hersteller des Grundstoffes Biomethan weiter wirtschaftlich führen zu können.

Auch Expansionsmöglichkeiten in andere Bereiche der Erneuerbaren Energien werden von EnviTec kontinuierlich beobachtet.

Risiken

Risikomanagement

In einem Risiko-Management-Handbuch hat EnviTec Biogas die Aufgaben, Berichts- und Organisationsstrukturen verbindlich festgehalten. In diesem Handbuch werden Risiken definiert und der gesamte Risikomanagementprozess beschrieben. Aufgabe der Risikoverantwortlichen ist es, Risiken unter Berücksichtigung definierter Kategorien zu bewerten und zu überwachen, um bei Bedarf entsprechend gegensteuern zu können. Anhand einer regelmäßig aktualisierten Risikoinventurliste werden diese vierteljährlich überprüft. Plötzlich auftretende Risiken, die hinsichtlich Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit nennenswerte Auswirkungen auf die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung und auf den Unternehmenswert haben, werden dem Vorstand unverzüglich mitgeteilt. Dieser trifft daraufhin die notwendigen Entscheidungen. Im Rahmen der Berichterstattung an den Aufsichtsrat informiert der Vorstand fortlaufend über die wesentlichen Risiken und erörtert die ergriffenen Maßnahmen zur Steuerung dieser Risiken.

EnviTec ist ein international tätiges Unternehmen. Es bewegt sich in einem Marktumfeld, das sich dynamisch verändert. Daraus ergeben sich Risiken, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln in Verbindung stehen. Grundsätzlich lassen sich Risiken durch Änderungen der Rahmenbedingungen oder technologischer Weiterentwicklungen nicht völlig vermeiden. EnviTec passt daher das Risikomanagement kontinuierlich den neuen Entwicklungen an. Risiken, die nichts mit den Kernzielen der Unternehmensentwicklung zu tun haben, werden im Konzern nicht eingegangen.

Zu den Kernzielen im Zusammenhang mit der Unternehmensentwicklung zählen:

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Die Entwicklung und die Umsetzung des Geschäftsmodells und eine nachhaltige Unternehmenswertsteigerung,

die Sicherstellung der Liquidität.

Bestandsgefährdende Risiken sind dem Vorstand nicht bekannt. Im Folgenden werden Einzelrisiken beschrieben, die den Unternehmenswert und die Geschäftsentwicklung potenziell gefährden könnten.

Beschaffungsrisiken

Mehrere Entwicklungen haben in den letzten Jahren immer wieder Probleme auf den Beschaffungsmärkten ausgelöst. Angefangen mit der Unterbrechung von Lieferketten im Zuge der Corona-Pandemie setzten der Krieg in der Ukraine und Lockdowns in China die Beschaffungsmärkte ab Anfang 2022 noch einmal zusätzlich unter Druck. Zuletzt war hier zwar eine Normalisierung zu konstatieren. Dennoch könnten sich auch künftig Beschaffungsrisiken ergeben, die sich für EnviTec insbesondere auf den Bau der Biogasanlagen auswirken könnten. Die hierfür erforderlichen Komponenten bezieht EnviTec zu einem großen Teil von Lieferanten. So können für Komponenten Lieferengpässe entstehen. Ein weiteres Risiko stellen kurzfristig steigende Preise bzw. eine schwierige Preisbildung dar. 2023 lag die Inflationsrate in Deutschland bei durchschnittlich 5,9 %. Für das Jahr 2024 rechnen Experten mit einer Rate von unter 3,0 %. Auf den Rohstoffmärkten waren die Preise, insbesondere auch infolge des Krieges in der Ukraine, ebenfalls stark gestiegen. EnviTec beugt diesen Entwicklungen durch enge Geschäftsbeziehungen und fest vereinbarte Konditionen vor.

Lieferengpässe sind auch möglich durch Umweltkatastrophen oder flächendeckend schlechte Witterungsbedingungen und damit verbundene Ernteausfälle bei den für den Betrieb von Biogasanlagen eingesetzten Substraten, also nachwachsenden oder organischen Roh- bzw. Reststoffen. Aufgrund großer Nachfrage könnten die Preise für benötigte Einsatzstoffe steigen. Dadurch könnte die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlagen im Eigenbetrieb gefährdet werden. Dieses Risiko wird unter anderem durch langfristige Lieferverträge mit regionalen landwirtschaftlichen Betrieben und hohe Lagerbestände reduziert.

Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit Beschaffungsrisiken als operative Risiken, deren Eintritt im Eigenbetrieb aufgrund steigender Rohstoffpreise wahrscheinlich sind. Die potenziellen Auswirkungen auf den Konzern bewertet EnviTec im Eigenbetrieb als erheblich und im Anlagenbau als moderat.

Umfeld- und Branchenrisiken

Der wirtschaftliche Erfolg der von EnviTec Biogas angebotenen Produkte und Serviceleistungen ist von der Förderung erneuerbarer Energien durch rahmenpolitische Vorgaben abhängig. Hierzu zählt in Deutschland an erster Stelle das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Mit dem EEG vergleichbare Regelungen bestehen auch in den meisten anderen Mitgliedsländern der Europäischen Union und in einigen Ländern außerhalb der EU.

Diese Regelungen sind für den dortigen Erfolg des Biogassektors ebenfalls von maßgeblicher Bedeutung. Eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für das Errichten, das Erweitern und den Betrieb von Biogasanlagen in Deutschland oder in anderen Staaten kann sich vor- und nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von EnviTec Biogas auswirken.

Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es zum Teil Vorbehalte von Bürgern und Interessengruppen gegenüber Biogasanlagen und deren Bau. EnviTec Biogas hat daher zusammen mit anderen Unternehmen in Deutschland im Juni 2009 den Biogasrat gegründet, um der Politik, der Wirtschaft und anderen Interessengruppen als Ratgeber und Ansprechpartner zur Seite zu stehen und Vorurteile auszuräumen. Zielsetzung ist es, die landwirtschaftliche und industrielle Ausrichtung der Biogastechnologie zu fördern und im Hinblick auf die Gesetzgebung und Produkte die gemeinsamen Anliegen zu vertreten.

EnviTec Biogas beabsichtigt, die internationalen Aktivitäten weiter auszubauen und damit Wachstumschancen zu nutzen. Hieraus resultiert eine Reihe von Risikofaktoren. Dazu zählen zum Beispiel mögliche Veränderungen der in den einzelnen Ländern herrschenden politischen, volkswirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen, kulturellen und steuerlichen Rahmenbedingungen. Hinzu kommt die Möglichkeit einer unerwarteten Änderung der ausländischen Gesetze und Vorschriften, die sich negativ auf die Geschäftstätigkeit von EnviTec Biogas auswirken können.

In einem Teil der Länder, in denen das Unternehmen bereits tätig ist oder in denen es plant, tätig zu werden, herrschen im Vergleich zu den Mitgliedsstaaten der EU deutlich instabilere volkswirtschaftliche, politische und rechtliche Bedingungen. Unzureichend entwickelte Rechts- und Verwaltungssysteme können behördliche Genehmigungen erschweren oder gar verhindern, Kundenaufträge beeinträchtigen oder es erschweren, Forderungen und andere Ansprüche durchzusetzen. Das Unternehmen hat in den Ländervertretungen und im Konzernmanagement intensiv Know-how aufgebaut und versucht, die Veränderungen zu antizipieren und sich und die Kunden darauf vorzubereiten. Länder, in denen EnviTec Biogas nach einem umfangreichen und kontinuierlichen Monitoring keine Chancen sieht, zieht das Management nicht in Erwägung oder zieht sich aus diesen wieder zurück Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit die genannten Umfeld- und Branchenrisiken als strategische Risiken, deren Eintritt zwar insgesamt wahrscheinlich ist, schätzt aber bei Eintritt eines Risikos die Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit sowie die Finanz- und Ertragslage des Konzerns als moderat ein.

Personalrisiken

Die Unternehmensentwicklung von EnviTec Biogas ist von qualifizierten Mitarbeitern abhängig. Gelingt es nicht, fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter zeitnah einzustellen oder Schlüsselqualifikationen im Unternehmen zu halten, wird auch die Unternehmensentwicklung gebremst. Die Gesellschaft setzt kontinuierlich und intensiv Personalmarketinginstrumente ein und stimmt den Bedarf eng mit den Fachabteilungen ab.

Gleichzeitig bildet das Unternehmen die Mitarbeiter gezielt weiter und steigert das Know-how durch die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Fakultäten der Hochschulen.

Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit Personalrisiken hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit als wahrscheinlich und deren Auswirkungen auf den Konzern bei Eintritt als moderat.

Wettbewerbsrisiken

Bestehende oder auch zukünftige Wettbewerber können versuchen, über eine aggressive Preis- und Akquisitionspolitik Marktanteile hinzuzugewinnen. Durch das kontinuierliche Absenken der Mindestvergütungen für Strom aus netzgekoppelten Biogasanlagen nach dem EEG in Deutschland und dem damit verbundenen Zwang zu einer permanenten Kostenreduzierung und ähnlichen Entwicklungen im Ausland wird dieser Wettbewerb noch verstärkt.

Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit Wettbewerbsrisiken als strategische Risiken, deren Eintritt zwar wahrscheinlich, aber deren Auswirkungen auf den Konzern bei Eintritt gering wären.

Technologische Risiken

Biogasanlagen unterliegen einem raschen technologischen Wandel. Der Markt für Biogasanlagen wird durch stetig verbesserte neue Produkte und Serviceleistungen vorangetrieben. Kurze Produktlebenszyklen und sich häufig ändernde Kundenanforderungen prägen ihn. Wir gehen davon aus, dass dies auch zukünftig der Fall sein wird. Unsere Wettbewerber könnten dadurch, dass sie neue Produkte oder Serviceleistungen zeitlich früher oder günstiger einführen, einen Vorsprung erzielen oder sich exklusive Rechte an neuen Technologien sichern. Der künftige Erfolg von EnviTec Biogas hängt daher von der Fähigkeit ab, rechtzeitig und kontinuierlich Produkte und Serviceleistungen zu entwickeln und Technologie-Partnerschaften einzugehen.

Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit technologische Risiken als strategische Risiken, deren Eintritt zwar wahrscheinlich, aber deren Auswirkungen auf den Konzern bei Eintritt gering wären.

Auftrags- und Absatzrisiko

Die Auswirkungen der volkswirtschaftlichen Entwicklungen auf die Kunden und die Auftrags- und Absatzsituation sind schwer abzuschätzen. Ein Rückgang des Auftragsbestandes durch Stornierungen oder fehlende neue Auftragseingänge hätte Einfluss auf die weitere Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Zum frühzeitigen Erkennen von sich verschiebenden Aufträgen intensiviert EnviTec Biogas die Kommunikation mit den Kunden und unterstützt diese bei den Genehmigungsverfahren. Bei der Vermarktung und dem Verkauf von aus Biogas erzeugtem Strom und Gas geht das Unternehmen langfristige Kauf- und Verkaufspositionen ein. Dies könnte bei einem Angebotsüberhang (long) oder einer Angebotsunterdeckung (short) verbunden mit einer negativen Marktentwicklung zu erheblichen Verlusten führen. Derzeit sind alle etwaigen Positionen innerhalb des eigenen Konzerns mit erstklassigen Bonitäten gedeckt oder den etwaigen Risiken wurde vorgesorgt. Um Forderungsausfall vorzubeugen, hat das Unternehmen das Forderungsmanagement sowie die Bonitätsprüfung nachhaltig verbessert.

Hierbei wird der Vorstand in einem wöchentlichen Reporting über den Stand der offenen Posten informiert. Zusätzlich wird jeder verantwortliche Projektleiter 14-tä-gig über die ausstehenden Forderungen in Kenntnis gesetzt. Anschließend wird ein entsprechender Mahnlauf gestartet.

Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit das Auftrags- und Absatzrisiko als strategisches Risiko, dessen Eintritt unwahrscheinlich ist. Zudem werden die potenziellen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit sowie die Finanz- und Ertragslage des Konzerns als gering eingeschätzt.

Insgesamt sieht EnviTec im Auftrags- und Absatzmanagement keine wesentlichen Risiken.

Unternehmenswachstum und interne Risiken

Der EnviTec Konzern verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess, in dem geeignete Strukturen definiert und in der Organisation umgesetzt wurden. Es ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte buchhalterische Erfassung aller geschäftlichen Prozesse beziehungsweise Transaktionen gewährleistet ist. Es stellt die Einhaltung der gesetzlichen Normen, der Rechnungslegungsvorschriften und der internen Anweisungen sicher.

Auf Basis der Daten der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochtergesellschaften werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsmaßnahmen erfolgen dabei durch geschulte Mitarbeiter. Das Management in den Gesellschaften des Konzerns trägt die Verantwortung für die Umsetzung und Überwachung der lokalen Internen Kontroll-Systeme (IKS). Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass ein internes Kontrollsystem, unabhängig von der Größe und Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit liefert, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden. Es dient jedoch dazu, mit ausreichender Sicherheit zu verhindern, dass sich Unternehmensrisiken wesentlich auswirken. Die weiteren Prozesse stellen hohe Anforderungen an unsere Organisation und binden erhebliche Managementressourcen. Es besteht das Risiko, dass der Aufbau nicht mit den Anforderungen des Unternehmens Schritt halten kann. Das Unternehmen entwickelt daher die Organisations-, Informations- und Führungsstrukturen kontinuierlich und mit einer hohen Priorität weiter.

Währungsrisiken

Umsätze und Einkäufe werden grundsätzlich in der Konzernwährung Euro ausgeführt. Wesentliche Währungsrisiken resultieren hieraus nicht. Währungsrisiken können im Zusammenhang mit Geschäften der Tochtergesellschaften in Großbritannien, Tschechien und in den USA entstehen. Währungsrelationen werden von uns deshalb laufend beobachtet, um gegebenenfalls rechtzeitig Kurssicherungsmaßnahmen durchführen zu können.

Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit Währungsrisiken als operative Risiken, deren Eintritt wahrscheinlich ist und deren Auswirkungen auf den Konzern bei Eintritt moderat wären.

Risiken aus Finanzierungsinstrumenten

Alle langfristigen Verbindlichkeiten des EnviTec-Konzerns sind festverzinslich und unterliegen somit einem fair-value Risiko, so dass mögliche Zinssteigerungen kein Risiko für das Unternehmen darstellen.

Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaft

Die Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2023 widerstandsfähiger als erwartet erwiesen und konnte ungeachtet aller Herausforderungen solide wachsen. Für das Gesamtjahr 2024 geht der IWF derzeit von einem Wachstum auf Vorjahresniveau bzw. erneut in Höhe von 3,2 % aus. Dennoch ist das Expansionstempo im historischen Vergleich niedrig. Dies ist sowohl auf kurzfristige Faktoren wie hohe Kreditkosten und die Rücknahme fiskalpolitischer Unterstützung als auch auf eine starke geopolitische Fragmentierung zurückzuführen. Für die Industriestaaten rechnet der IWF bei sinkenden Inflationsraten mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 %. In den Schwellen- und Entwicklungsländern wird das Bruttoinlandsprodukt voraussichtlich um 4,2 % zulegen. In den Staaten der Eurozone wird ein Anstieg um 0,8 % prognostiziert. In den für EnviTec besonders wichtigen Märkten wie Deutschland (+0,2 %) und Frankreich (+0,7 %) wird nur ein leichter Zuwachs erwartet. Die USA entwickeln sich demgegenüber mit einem prognostizierten Anstieg der Wirtschaftsleistung um 2,7 % weiterhin dynamisch. Wesentliche Unsicherheitsfaktoren bleiben dabei die Zins- und Inflationsentwicklung, instabile Finanzmärkte sowie die Eskalation geopolitischer Konflikte.

Biogasmarkt

Eine beschleunigte Neuausrichtung der Energiepolitik hat in den vergangenen Jahren rund um den Globus neue Wachstumsmöglichkeiten für die Biogasbranche eröffnet. Dies gilt auch für den Heimatmarkt von EnviTec. Dennoch bleibt gerade in Deutschland viel Potenzial ungenutzt. Insbesondere die Vorteile fortschrittlicher Kraftstoffe biogenen Ursprungs sollten stärker in den Fokus gerückt und Marktakteure Investitions- und Planungssicherheit erhalten. Stattdessen ist eine hohe politische Fragilität zu konstatieren, die keine gesicherten Rahmenbedingungen bietet und so Investitionen bremst oder verhindert. Auch die aktuelle LNG- und Kraftwerksstrategie der Bundesregierung konterkariert die Ziele und Möglichkeiten des Klimaschutzes in Deutschland.

In den internationalen Märkten sind die Rahmenbedingungen, insbesondere für den Anlagenbau, weiterhin deutlich attraktiver. Länder wie Frankreich oder die USA treiben die Energiewende konsequent und technologieoffen voran. Große Dynamik verzeichnen zudem aktuell die Märkte in Italien, Dänemark und in den baltischen Staaten. Auf europäischer Ebene schafft vor allem der REPowerEU-Plan neue Anreize, um noch vor 2030 von fossilen Energiequellen aus Russland komplett unabhängig zu werden und sieht dabei auch eine wichtige Rolle für Biomethan vor. Als konkrete Zielmarke wurden 35 Mrd. Nm 3 Biomethan im Jahr 2030 genannt, was einer Verzehnfachung der aktuellen Produktionsmenge (rund 4 Mrd. Nm 3 ) entspräche. Aus einer im April 2024 veröffentlichten, von der European Biogas Association beauftragten Studie geht hervor, dass Europa (EU-27 inklusive Vereinigtes Königreich, Norwegen und Schweiz) bis 2040 sogar über ein Produktionspotenzial von 111 Mrd. Nm 3 Biomethan verfügt, was rund 30 % des europäischen Erdgasverbrauchs von 2022 entspricht.

Entwicklung von EnviTec Biogas

Ungeachtet aller politischen Unwägbarkeiten lässt sich in Grundzügen seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie und spätestens seit dem Geschäftsjahr 2021 eine Zeitenwende im Biogassektor konstatieren. Hauptursache für die neue Marktdynamik ist vor allem die Bekämpfung des immer stärker zu Tage tretenden Klimawandels, die auch in neuen regulatorischen Vorgaben und ambitionierten Ausbauzielen für Erneuerbare Energien ihren Ausdruck findet. Zusätzlich hat der Krieg in der Ukraine das Thema Versorgungssicherheit noch stärker in den Fokus gerückt. EnviTec ist dank seiner internationalen Ausrichtung der Geschäftstätigkeit, einer gesunden finanziellen Grundlage, technologischer Stärke und einem profitablen, integrierten Geschäftsmodell strategisch hervorragend aufgestellt, um in dieser Situation neue Chancen wahrzunehmen und weiter zu wachsen.

Eine große Rolle für das künftige Unternehmenswachstum spielt die Produktion fortschrittlicher Biokraftstoffe. Mit dem Start des Regelbetriebs des BioEnergie Parks Güstrow im Geschäftsjahr 2023 umfasst die Geschäftstätigkeit neben der Produktion von Biogas und Biomethan nun zudem die Produktion und die Vermarktung von klimaneutralem Kraftstoff (Bio-LNG) für den Transportsektor und flüssigem Kohlendioxid (LCO 2 ) in Lebensmittelqualität. Weitere vier Eigenbetriebsanlagen werden derzeit zu Gasaufbereitungsanlagen mit LCO 2 -Produktion aus- bzw. umgebaut. Zusammen mit den Investitionen in Güstrow ergibt sich ein Investitionsprogramm von mehr als 150 Mio. Euro, das bislang größte der Unternehmensgeschichte.

Um der Expansion des Anlagenbaus und den wachsenden Projektgrößen des Konzerns Rechnung zu tragen, hat EnviTec im Segment Anlagenbau ein neues Führungstrio installiert. Seit Anfang April 2024 ist das Trio um Maurice Markerink, Jakob Falkenstein und Technikvorstand Jürgen Tenbrink für die Geschäfte in diesem Segment verantwortlich.

Generell ist EnviTec mit dem Anlagenbau, dem Betrieb und dem Service für die Produktion von Wärme, Strom und Kraftstoff schon heute sehr breit aufgestellt und kann von dieser Position ausgehend schnell in neuen Einsatzfeldern und Märkten aktiv werden und neue Chancen wahrnehmen.

Risiken bestehen neben den wechselnden regulatorischen Rahmenbedingungen im Wesentlichen in der volatilen Preiseentwicklung für Rohstoffe und Baumaterialien. Auch schwache Ernteerträge infolge von Dürren und anderen Klimafolgen in Süd- und Mitteleuropa stellen ein wesentliches Risiko dar. Gleichzeitig geht EnviTec davon aus, dies im Zuge einer fortgeführt guten Geschäftsentwicklung kompensieren zu können.

Entwicklung in den Segmenten

Im Anlagenbau ergeben sich in Deutschland weiterhin punktuelle Chancen aus der Flexibilisierung von Anlagen sowie der Umrüstung von Altanlagen auf Gasaufbereitung. Demgegenüber wird EnviTec auch im laufenden Jahr von den positiven Rahmenbedingungen auf den internationalen Märkten profitieren. Der Auftragsbestand per Ende Dezember 2023 summierte sich auf 208,0 Mio. Euro. Dabei handelt es sich zu wesentlichen Teilen um Aufträge in Frankreich und den USA. Abhängig von der konkreten Anzahl der bis zum Jahresende schlussgerechneten Projekte wird der Anlagenbau gegenüber dem Vorjahr sowohl bei sinkendem Umsatz (oder Gesamtleistung) ein weiterhin deutlich positives Ergebnis (EBT) erwirtschaften, wenngleich das Niveau des Geschäftsjahres 2023 nicht erreicht wird.

Im Eigenbetrieb stehen sich im Geschäftsjahr 2024 mehrere gegenläufige Tendenzen gegenüber: Auf der einen Seite wird die Bio-LNG-Produktion in Güstrow erstmals auf Ganzjahresbasis maßgeblich zum Umsatz beitragen. Zudem geht EnviTec aktuell davon aus, dass sich die Strom- und Gaspreise sowie die Preise für RED-ll-zertifiziertes Biomethan (inkl. THG-Quote) auf dem gegenwärtigen, niedrigen Niveau einpendeln werden. Unter dem Strich werden sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis deutlich unter dem von Sondererträgen geprägten Vorjahresniveau liegen. Gleichzeitig wird der Eigenbetrieb aber insgesamt seine starke Ertragsposition beibehalten und in den kommenden Jahren weiter ausbauen können.

Im Segment Service erwartet EnviTec im laufenden Geschäftsjahr einen gleichbleibenden Geschäftsverlauf. Dabei wird der Ausbau der Geschäftstätigkeit in den internationalen Märkten, vor allem in den USA, das Ergebnis weiter leicht belasten. Insgesamt werden für das Geschäftsjahr 2024 im Servicebereich eine Gesamtleistung (oder Umsatz) und ein Ergebnis (EBT) auf Vorjahresniveau prognostiziert.

Konzernprognose

Auf Konzernebene wird im Geschäftsjahr 2024 auf Basis der beschriebenen Entwicklung in den Segmenten eine Gesamtleistung (oder Umsatz) in einer Bandbreite von 360 bis 400 Mio. Euro prognostiziert. Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) erwartet der EnviTec-Vorstand eine Bandbreite von 40-50 Mio. Euro zu erreichen. Der Rückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2023 erklärt sich vor allem in Einmaleffekten im Bereich Energy, die im laufenden Geschäftsjahr in dieser Form nicht mehr zum Tragen kommen.

Gleichzeitig liegen das Geschäftsvolumen und die Profitabilität im Konzern deutlich über dem Niveau früherer Jahre, was die dynamische Geschäftsentwicklung von EnviTec unterstreicht. Diesen Wachstumspfad möchte das Unternehmen in den kommenden Jahren fortsetzen.

Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor, insbesondere im Geschäftsbereich Eigenbetrieb, bleibt die volatile Entwicklung an den Energiemärkten. Zudem ist die Prognose abhängig davon, wie viele Projekte im Anlagenbau gemäß HGB zum Jahresende 2024 schlussgerechnet werden können.

Ausdrücklicher Dank von Seiten des Vorstands und Aufsichtsrats gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der EnviTec Gruppe, denn der individuelle Einsatz jedes Einzelnen macht unseren Erfolg als Unternehmen erst möglich.

 

Lohne den 13. Mai 2024

Der Vorstand der EnviTec Biogas AG

Olaf von Lehmden

Jörg Fischer

Jürgen Tenbrink

KONZERNABSCHLUSS

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

Aktiva

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31.12.2023
in EUR
31.12.2022
in TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 840.894,98 399
2. Geschäfts- oder Firmenwert 6.278.131,80 7.384
3. Geleistete Anzahlungen 858.800,02 683
7.977.826,80 8.465
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 35.226.650,96 25.739
2. Technische Anlagen und Maschinen 70.702.631,98 43.126
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.255.677,93 10.233
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 21.558.191,33 24.221
141.743.152,20 103.320
III. Finanzanlagen
1. Anteile an at-Equity bewerteten Beteiligungen 23.803.242,36 20.717
2. Beteiligungen 602.819,19 476
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.031.103,20 3.367
4. Sonstige Ausleihungen 6.381.072,54 6.972
31.818.237,29 31.532
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 63.543.879,19 53.187
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 51.864.242,00 76.368
abzüglich erhaltene Anzahlungen -46.229.543,61 - 74.189
5.634.698,39 2.179
3. Fertige Erzeugnisse 16.023.074,30 1.856
4. Geleistete Anzahlungen 2.757.573,93 5.558
87.959.225,80 62.781
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 35.892.737,77 41.178
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.813.013,11 3.406
3. Sonstige Vermögensgegenstände 16.067.653,61 15.627
55.773.404,49 60.212
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 85.303.292,10 69.415
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.440.400,44 3.502
D. Aktive latente Steuern 3.306.994,26 1.367
417.322.533,38 340.593

Passiva

31.12.2023
in EUR
31.12.2022
in TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 15.000.000,00 15.000
Abzüglich Nennbetrag eigener Anteile -150.000,00 - 150
Ausgegebenes Kapital 14.850.000,00 14.850
II. Kapitalrücklage 4.328.633,67 4.329
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen 10.150.000,00 10.150
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung 899.434,78 - 114
V. Bilanzgewinn 161.791.013,04 133.370
VI. Nicht beherrschende Anteile 8.548.444,42 4.616
200.567.525,91 167.201
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 34.800.947,78 15.801
2. Sonstige Rückstellungen 27.370.093,41 10.240
62.171.041,19 26.041
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 76.140.521,85 59.173
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 25.289.083,25 39.355
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 22.915.554,28 22.626
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 17.526.720,20 12.424
5. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern: 3.080.621,76 EUR (Vorjahr: 5.224 TEUR) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 283.442,75 EUR (Vorjahr: 198 TEUR) 9.483.330,55 10.889
151.355.210,13 144.467
D. Passive Rechnungsabgrenzungsposten 3.228.756,15 2.883
417.322.533,38 340.593

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

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2023
in EUR
2022
in TEUR
1. Umsatzerlöse 416.815.916,02 382.834
2. Verminderung/​Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -6.409.203,00 14.471
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 25.080.542,81 16.049
4. Sonstige betriebliche Erträge davon aus Währungsdifferenzen 1.057.205,39 EUR (Vorjahr: 246 TEUR) 10.293.569,34 7.711
Gesamtleistung 445.780.825,17 421.064
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 183.244.592,70 243.329
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 66.843.572,00 38.099
250.088.164,70 281.429
Rohergebnis 195.692.660,47 139.635
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 32.855.782,16 24.798
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 7.655.231,61 5.719
davon für Altersversorgung: 39.991,78 EUR (Vorjahr: 123 TEUR)
40.511.013,77 30.517
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 18.982.091,44 15.384
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten 109.000,00 43
19.091.091,44 15.427
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
davon aus Währungsumrechnung: 2.389.784,62 EUR (Vorjahr: 1.488 TEUR) 52.952.000,81 33.208
Betriebsergebnis 83.138.554,45 60.483
9. Ergebnis aus Equity-Beteiligungen 13.641.979,38 6.789
10. Erträge aus sonstigen Beteiligungen 248.896,71 71
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.045.274,75 472
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen 8.376.415,32 0
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.483.476,54 1.221
Ergebnis vor Steuern 88.214.813,43 66.595
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
davon latente Steuern: -1.940.211,60 EUR (Vorjahr: 659 TEUR) 23.908.597,07 18.080
15. Ergebnis nach Steuern 64.306.216,36 48.515
16. Sonstige Steuern 231.496,10 257
17. Konzernjahresüberschuss 64.074.720,26 48.257
18. Gewinnvortrag 133.370.324,98 102.416
19. Ausschüttung -29.700.000,00 - 14.850
20. Nicht beherrschende Anteile 5.614.504,30 2.453
21. Erfolgsneutrale Ab/​-Aufstockung -339.527,90 0
22. Konzernbilanzgewinn 161.791.013,04 133.370

Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

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2023
in EUR
2022
in TEUR
Konzernjahresüberschuss 64.074.720 48.257
Ertragsteueraufwand 23.908.597 18.080
Zinsergebnis 438.202 749
Gewinne (-) /​ Verluste (+) aus at-Equity-bilanzierten Unternehmen - 13.641.979 - 6.789
Gezahlte Ertragsteuern - 4.880.594 - 2.955
Abschreibungen des Sachanlagevermögens 18.982.091 15.384
Abschreibungen auf Finanzanlagen 8.376.415 0
Zunahme (+) /​ Abnahme (-) der Rückstellungen 36.065.603 14.673
Gewinne (-) /​ Verluste (+) aus Anlagenabgängen - 298.674 - 179
Brutto Cashflow 133.024.381 87.221
Zu-/​Abnahme der Vorräte - 24.435.086 2.180
Ab-/​Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.347.900 - 16.667
Ab-/​Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 223.061 3.273
Ab-/​Zunahme der sonstigen Verbindlichkeiten sowie anderer Passiva - 29.358.847 16.711
Abnahme der sonstigen Forderungen sowie anderer Aktiva 162.833 4.993
Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge - 1.225.122 - 378
Zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto Cashflow) 83.292.998 97.333
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen 657.740 595
Auszahlungen für Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte -900.230 - 817
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -54.542.712 - 37.511
Auszahlungen für Investitionen in at-Equity-Beteiligungen -5.710.000 - 213
Einzahlungen aufgrund von Änderungen im Konsolidierungskreis 349.230 1.204
Auszahlungen aufgrund von Änderungen im Konsolidierungskreis -244.510 - 1.000
Einzahlungen aus Entnahmen/​Abgang at-Equity Beteiligungen 8.442.565 1.350
Zinseinnahmen 2.045.275 472
Abfluss aus investiver Tätigkeit -49.902.643 - 35.921
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 27.428.803 61.356
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -10.595.117 - 49.385
Auszahlungen an Gesellschafter -29.700.000 - 14.850
Auszahlungen an Anteile im Fremdbesitz -2.135.167 - 411
Zinsausgaben -2.483.477 - 1.221
Abfluss aus Finanzierungstätigkeit -17.484.957 - 4.512
Zahlungswirksame Veränderungen gesamt 15.905.398 56.900
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 01.01. 69.390.387 12.490
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31.12. 85.295.785 69.390

Zu weiteren Erläuterungen der Kapitalflussrechnung wird auf Gliederungspunkt 6 im Anhang verwiesen.

Konzern-Eigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2023

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Eigenkapital des Mutterunternehmens
Gezeichnetes Kapital
in EUR Gezeichnetes Kapital Eigene Anteile Summe
Eigenkapital am 01.01.2022 15.000.000 -150.000 14.850.000
Minderheitenanteil Eigenkapital 0 0 0
Übrige Veränderungen 0 0 0
Ausschüttung 0 0 0
Erfolgsneutrale Abstockung 0 0 0
Umgliederung in Gewinn-/​ Verlustvortrag 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 0
Eigenkapital am 31.12.2022 15.000.000 -150.000 14.850.000
Eigenkapital am 01.01.2023 15.000.000 -150.000 14.850.000
Minderheitenanteil Eigenkapital 0 0 0
Übrige Veränderungen 0 0 0
Ausschüttung 0 0 0
Erfolgsneutrale Aufstockung 0 0 0
Umgliederung in Gewinn-/​ Verlustvortrag 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 0
Eigenkapital am 31.12.2023 15.000.000 -150.000 14.850.000
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Eigenkapital des Mutterunternehmens
Rücklagen
in EUR Kapitalrücklagen gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB Summe Andere Gewinnrücklagen Summe
Eigenkapital am 01.01.2022 4.328.634 4.328.634 10.150.000 14.478.634
Minderheitenanteil Eigenkapital 0 0 0 0
Übrige Veränderungen 0 0 0 0
Ausschüttung 0 0 0 0
Erfolgsneutrale Abstockung 0 0 0 0
Umgliederung in Gewinn-/​ Verlustvortrag 0 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 0 0
Eigenkapital am 31.12.2022 4.328.634 4.328.634 10.150.000 14.478.634
Eigenkapital am 01.01.2023 4.328.634 4.328.634 10.150.000 14.478.634
Minderheitenanteil Eigenkapital 0 0 0 0
Übrige Veränderungen 0 0 0 0
Ausschüttung 0 0 0 0
Erfolgsneutrale Aufstockung 0 0 0 0
Umgliederung in Gewinn-/​ Verlustvortrag 0 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 0 0
Eigenkapital am 31.12.2023 4.328.634 4.328.634 10.150.000 14.478.634
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Eigenkapital des Mutterunternehmens
in EUR Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung Gewinnvortrag Konzernjahresüberschuss Summe
Eigenkapital am 01.01.2022 -288.034 86.643.827 15.772.290 131.456.717
Minderheitenanteil Eigenkapital 0 0 0 0
Übrige Veränderungen 174.410 0 0 174.410
Ausschüttung 0 -14.850.000 0 -14.850.000
Erfolgsneutrale Abstockung 0 0 0 0
Umgliederung in Gewinn-/​ Verlustvortrag 0 15.772.289 -15.772.289 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 45.804.210 45.804.210
Eigenkapital am 31.12.2022 -113.624 87.566.116 45.804.210 162.585.337
Eigenkapital am 01.01.2023 -113.624 87.566.116 45.804.210 162.585.337
Minderheitenanteil Eigenkapital 0 0 0 0
Übrige Veränderungen 1.013.059 0 0 1.013.059
Ausschüttung 0 -29.700.000 0 -29.700.000
Erfolgsneutrale Aufstockung 0 -339.528 0 -339.528
Umgliederung in Gewinn-/​ Verlustvortrag 0 45.804.210 -45.804.210 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 58.460.216 58.460.216
Eigenkapital am 31.12.2023 899.435 103.330.798 58.460.216 192.019.084
scrollen
Nicht beherrschende Anteile
in EUR Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn/​Verlust
Eigenkapital am 01.01.2022 -3.196.063 5.807.991
Minderheitenanteil Eigenkapital -448.799 0
Übrige Veränderungen 0 0
Ausschüttung 0 0
Erfolgsneutrale Abstockung 0 0
Umgliederung in Gewinn-/​ Verlustvortrag 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 2.452.954
Eigenkapital am 31.12.2022 -3.644.862 8.260.945
Eigenkapital am 01.01.2023 -3.644.862 8.260.945
Minderheitenanteil Eigenkapital -2.021.672 0
Übrige Veränderungen 0 0
Ausschüttung 0 0
Erfolgsneutrale Aufstockung 339.528 0
Umgliederung in Gewinn-/​ Verlustvortrag 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 5.614.504
Eigenkapital am 31.12.2023 -5.327.006 13.875.449
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in EUR Summe Konzerneigenkapital
Eigenkapital am 01.01.2022 2.611.930 134.068.645
Minderheitenanteil Eigenkapital -448.799 -448.799
Übrige Veränderungen 0 174.410
Ausschüttung 0 -14.850.000
Erfolgsneutrale Abstockung 0 0
Umgliederung in Gewinn-/​ Verlustvortrag 0 0
Konzernjahresüberschuss 2.452.954 48.257.163
Eigenkapital am 31.12.2022 4.616.086 167.201.418
Eigenkapital am 01.01.2023 4.616.086 167.201.418
Minderheitenanteil Eigenkapital -2.021.672 -2.021.672
Übrige Veränderungen 0 1.013.059
Ausschüttung 0 -29.700.000
Erfolgsneutrale Aufstockung 339.528 0
Umgliederung in Gewinn-/​ Verlustvortrag 0 0
Konzernjahresüberschuss 5.614.504 64.074.720
Eigenkapital am 31.12.2023 8.548.446 200.567.525

KONZERNANHANG

1. Allgemeine Informationen

Die EnviTec Biogas AG, mit Sitz in Lohne, eingetragen beim Amtsgericht Oldenburg im Handelsregister unter HRB 201466, ist ein in Deutschland ansässiges, international aufgestelltes Unternehmen, dessen Unternehmenszweck neben dem Bau und Vertrieb von Biogasanlagen über Tochtergesellschaften, auch der Betrieb von eigenen Biogasanlagen, der technische und biologische Service, die Vermarktung von Strom, Biomethan und Bio-LNG sowie der Kauf und Verkauf von Beteiligungen ist.

Die EnviTec Biogas AG ist zum Stichtag 31. Dezember 2023 eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Die Aktien werden im Basic Board der Frankfurter Wertpapierbörse der Deutschen Börse AG gehandelt.

Die EnviTec Biogas AG stellt ihren Konzernabschluss nach den Vorschriften §§ 290 ff. HGB auf. Der Konzernabschluss vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Darstellungs-, Ansatz- und Bewertungsstetigkeit in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ist beibehalten worden.

Die Konzernbilanz folgt dem in § 266 HGB vorgegebenen Gliederungsschema. Davon Vermerke erfolgen vorrangig im Anhang.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

2. Grundlagen des Konzernabschlusses

2.1. Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis hat sich in der Zeit vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 wie folgt entwickelt:

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Inland Ausland Gesamt
EnviTec Biogas AG und vollkonsolidierte Unternehmen
31.12.2022 87 23 110
Zugänge von Tochterunternehmen 5 1 6
Abgänge von Tochterunternehmen 0 0 0
31.12.2023 92 24 116
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Inland Ausland Gesamt
At-Equity bewertete Unternehmen
31.12.2022 51 8 59
Zugänge von at-Equity bewerteten Unternehmen 1 0 1
Abgänge von at-Equity bewerteten Unternehmen 2 2 4
31.12.2023 50 6 56

Der EnviTec-Konzern umfasste zum Bilanzstichtag einschließlich der EnviTec Biogas AG 172 (31.12.2022: 169) Unternehmen, von denen 116 (31.12.2022: 110) im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen wurden.

Mit Satzung vom 06.04.2023 wurde die EnviTec Investment Sp. z o.o. mit Sitz in Poznan, Polen gegründet. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt PLN 500.000,00 und wird zu 80 % von der EnviTec Biogas AG gehalten.

Mit Vertrag vom 12.06.2023 wurde die Bioenergie Friedland GmbH & Co. KG mit Sitz in Lohne, eingetragen beim Handelsregister Oldenburg HRA 208071, gegründet. Das Kommanditkapital beträgt EUR 100.000,00 und wird wirtschaftlich zu 89 % von der Zweiten EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung und der Betrieb von Anlagen zur Erzeugung und Verwertung regenerativer Energien, insbesondere von Biogasanlagen.

Mit Gesellschaftsvertrag vom 27.06.2023 wurde die Bioenergie Rietschen GmbH mit Sitz in Lohne, eingetragen beim Handelsregister Oldenburg unter der Nummer HRB 219701, gegründet. Das Stammkapital beträgt EUR 25.000,00 und wird zu 100 % von der Zweiten EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung (durch Subunternehmer) und der Betrieb von Anlagen zur Erzeugung und Verwertung regenerativer Energien in Rietschen, insbesondere von Bioenergieanlagen.

Mit Vertrag vom 12.06.2023 hat die EnviTec Biogas Betriebs GmbH & Co. KG weitere 19 % des Kommanditkapitals der Alternativ-Energie Priborn GmbH & Co. KG als auch weitere 19 % der Anteile an der Alternativ-Energie Priborn GmbH erworben. An beiden Gesellschaften hält die EnviTec Biogas Betriebs GmbH & Co. KG nunmehr einen Anteil von 69 %. Beide Gesellschaften werden jetzt vollkonsolidiert und nicht mehr unter den at-Equity Beteiligungen ausgewiesen.

Mit Gesellschaftsvertrag vom 03.08.2023 hat die Biogas Forst GmbH & Co. KG zusammen mit einem Partner die WiDü Forst GmbH mit Sitz in Forst, eingetragen beim Handelsregister Cottbus unter der Nummer HRB 17336, gegründet. Das Stammkapital beträgt EUR 25.000,00 und wird zu 40 % von der Biogas Forst GmbH & Co. KG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung von Wirtschaftsdüngerlagern, die Lagerung und die Vermarktung von Witschaftsdüngern im Raum 03149 Forst. Die Gesellschaft wird unter den at-Equity bewerteten Gesellschaften ausgewiesen.

Mit Vertrag vom 25.09.2023 hat die EnviTec Biogas Betriebs GmbH & Co. KG 100 % der Anteile der ET Solar Passin GmbH mit Sitz in Klein Belitz, eingetragen beim Handelsregister Rostock unter der Nummer HRB 1476, erworben. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt EUR 25.000,00. Mit Gesellschafterbeschluss, ebenfalls vom 25.09.2023, wurde die Firma der Gesellschaft auf "Biogas Bützow Verwaltungs GmbH" geändert sowie der Sitz nach Lohne verlegt. Gegenstand des Unternehmens ist nunmehr die Beteiligung als persönlich haftende Gesellschafterin an verschiedenen Gesellschaften.

Mit Änderung vom 21.07.2023 des am 01.04.2022 abgeschlossenen Kaufvertrages hat die EnviTec Biogas AG ihren Anteil in Höhe von 33,33 % and der Methaisne Energie Vertes SAS, Courbevoie/​Frankreich, sowie ihren Anteil in Höhe von 33,33 % an der MEV Biomethane SAS, Courbevoie/​Frankreich, an die Suez Organique verkauft.

Aus Wesentlichkeitsgründen wurden gemäß § 296 Abs. 2 HGB folgende Gesellschaften nicht in den Konzernabschluss einbezogen:

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LZ Biogas GmbH & Co. KG, Lohne

ET Friesoyther Agrar GmbH & Co. KG, Lohne

Friesoyther Agrar 2 GmbH & Co. KG, Lohne

ET Wesermarsch GmbH & Co. KG, Lohne

Bioenergie Rietschen GmbH, Lohne

Bioenergie Friedland GmbH & Co. KG, Lohne

Biogas Bützow Verwaltungs GmbH (vormals ET Solar Passin GmbH), Lohne

2.2. Vollkonsolidierte und assoziierte Unternehmen sowie Beteiligungen

Folgende Unternehmen werden in den Konzernabschluss der EnviTec Biogas AG im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogen:

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Name und Sitz der Gesellschaft Konzernanteil
in %
Eigenkapital
in EUR
Ergebnis
in EUR
2023 2022 2023 2022 2023 2022
EnviTec Service GmbH, Lohne 100 100 11.635.000 11.635.000 0 0
Zweite EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 44.546.136 37.214.150 20.246.986 9.243.770
Zweite EnviTec Verwaltungs GmbH, Lohne 100 100 65.256 62.852 2.404 2.802
EnviTec Biogas Nederland B.V., Enter/​Niederlande 100 100 -133.073 -96.166 -36.907 66.502
EnviTec Baltic SIA, Riga/​Lettland 100 100 707.939 947.741 119.732 156.365
EnviTec Biogas Italia GmbH, Lohne 100 100 -839.591 -839.591 0 0
EnviTec Energy GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 9.064.361 7.478.255 1.586.106 5.025.740
EnviTec Energy Verwaltungs GmbH, Lohne 100 100 56.991 53.743 3.248 2.491
Biogas Anklam Verwaltungs GmbH, Lohne 100 100 1.974.854 1.915.878 58.977 77.496
Erste Biogas Anklam Betriebs GmbH & Co. KG, Anklam 93,85 93,85 1.023.780 562.964 960.817 336.101
Zweite Biogas Anklam Betriebs GmbH & Co. KG, Anklam 100 100 5.797.105 4.693.250 3.103.855 1.409.863
Pieve D'Olmi Biogas Soc. Agricola a.r.l., Bozen/​Italien 100 100 3.209.244 3.525.550 -316.306 348.944
Stagno Lombardo Biogas Soc. Agricola a.r.l., Bozen/​Italien 100 100 3.250.476 3.415.958 -165.482 333.764
EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne 98,6 98,6 13.874.882 11.979.396 9.365.486 4.493.976
EnviTec Verwaltungs GmbH, Lohne 98,6 98,6 55.241 53.658 1.583 1.561
Biogas Falkenberg GmbH & Co. KG, Falkenberg 100 100 623.762 981.929 541.833 390.208
Biogas Falkenberg Verwaltungs GmbH, Falkenberg 100 100 118.579 114.841 3.739 4.700
Biogas Groß Warnow GmbH & Co. KG, Karstädt 100 100 1.056.464 437.196 619.268 318.063
Biogas Ruest GmbH, Ruest 100 100 1.294.872 310.951 983.922 218.748
EnviTec Biogas Betriebs GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 67.494.818 41.221.878 23.772.941 12.159.166
Biogas Herzberg GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 1.497.703 2.178.085 719.619 1.044.174
Biogas Lüchow GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 868.854 513.302 755.552 510.048
Biogas Friedland GmbH & Co. KG, Lohne 87,5 87,5 8.610.964 7.975.598 5.235.366 2.734.775
Biogas Friedland Verwaltungs GmbH, Lohne 87,4 87,4 198.518 192.310 6.208 6.863
Biogas Böddenstedt GmbH & Co. KG, Salzwedel 100 100 607.696 205.369 602.327 -196.805
Biogas Böddenstedt Verwaltung GmbH, Salzwedel 100 100 70.490 60.961 9.529 15.357
Biogas Schönthal GmbH & Co. KG, Willebadessen 79 79 1.596.043 934.198 661.845 393.936
Biogas Schönthal Verwaltungs GmbH, Willebadessen 79 79 51.182 49.604 1.579 1.593
Baura Biogas Soc. Agricola a.r.l., Verona/​Italien 75 75 1.469.637 1.466.844 202.793 367.361
Formignana Biogas Soc. Agricola a.r.l., Verona/​Italien 100 100 2.363.131 2.736.008 -372.877 220.116
Biogas Operating Holding s.r.l., Verona/​Italien 100 100 2.804.427 3.318.419 -513.992 -411.827
Schio Biogas Soc. a.r.l., Verona/​Italien 100 100 1.996.656 2.395.730 -399.074 132.619
Caldogno Biogas Soc. a.r.l., Verona/​Italien 100 100 2.030.754 2.573.852 -543.098 107.274
Merlara Biogas Soc. a.r.l., Verona/​Italien 100 100 2.013.947 2.607.546 -593.599 -164.952
Rischmüller GmbH (vormals A3 Watersolution GmbH), Lohne 100 85 425.109 517.604 -92.494 85.820
MMF MaxFlow Membran Filtration GmbH, Lohne 100 100 184.720 178.709 6.011 2.300
Biogas Heilemann GmbH & Co. KG, Rotenburg/​Wümme 70 70 5.039.263 3.547.248 1.842.015 1.078.183
Biogas Heilemann Verwaltungs GmbH, Rotenburg/​Wümme 70 70 66.862 64.767 2.095 2.852
Biogas Heilemann-Holsten GmbH & Co. KG, Rotenburg/​ Wümme 70 70 1.658.231 963.402 694.829 407.814
Second Biogas Operating Holding s.r.l., Verona/​Italien 100 100 10.580.526 11.434.779 145.746 42.380
Envitec France sarl, Pledran/​Frankreich 100 100 4.045.473 3.951.761 93.712 1.959.515
Envitec Biogas UK Ltd., Rugeley/​Großbritannien 100 100 -1.272.417 -1.110.151 -162.267 -176.775
Biogas Nordholz GmbH, Minden 60 60 1.511.584 908.865 602.719 299.236
Biogas Klein Mühlingen GmbH & Co. KG, Klein Mühlingen 100 100 750.073 124.306 625.768 -227.164
Biogas Schönwalde GmbH & Co. KG, Schönwalde 100 100 345.262 -246.021 591.283 -270.928
Biogas Schönwalde Verwaltung GmbH, Schönwalde 100 100 47.586 46.004 1.582 1.678
Biogas Sachsendorf GmbH & Co. KG, Schwarz Sachsendorf 100 100 2.912.035 2.624.207 2.287.827 2.253.349
Fünfte EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne 91 91 10.150.543 6.105.873 4.044.670 1.246.405
Fünfte EnviTec Verwaltungs GmbH, Lohne 91 91 70.602 64.992 5.610 5.495
Biogas Schenkenhorst GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 760.789 121.483 639.306 408.291
Biogas Schenkenhorst Verwaltungs- GmbH, Lohne 100 100 34.057 32.487 1.570 1.701
Biogas Brehna GmbH & Co. KG, Lohne 90 90 1.413.886 637.376 776.510 438.218
Biogas Kuck Verwaltungs- GmbH, Wiefelstede 100 100 33.736 32.212 1.523 1.487
Biogas Dambeck GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 1.949.110 1.244.010 705.100 466.775
Biogas Dambeck Verwaltungs- GmbH, Lohne 100 100 52.862 50.704 2.158 2.285
Biogas Kruse Verwaltungs- GmbH, Lohne 100 100 30.479 30.044 435 555
Biogas Kalbe GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 1.391.577 849.047 542.529 266.936
Vierte EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne 84 84 267.168 31.966 235.203 57.107
Biogas Trüstedt GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 3.540.851 1.333.322 2.207.530 899.738
Biogas Trüstedt Verwaltungs- GmbH, Lohne 100 100 43.308 41.728 1.580 1.561
EnviTec Biogas USA, Inc., Rochester/​USA 100 100 1.093.265 -3.188.249 4.223.427 -574.001
EnviTec Biogas s.r.l., Verona/​Italien 100 100 2.355.474 2.488.043 -132.569 -361.711
EnviTec Biogas Service UK Ltd., Rugeley/​Großbritannien 100 100 1.335.500 1.251.228 123.643 429.403
EnviTec BioLNG GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 152.380 2.669.937 -8.277.557 148
EnviTec Biogas Service s.r.o., Velké Mezirici/​Tschechien 100 100 912.323 1.245.187 729.813 719.946
EnviTec Assekuranzmakler GmbH, Lohne 75 75 102.244 48.551 53.693 39.442
Biogas Wanzleben GmbH & Co. KG, Wanzleben 90 90 1.978.373 1.108.739 869.634 496.590
Biogas Wanzleben Verwaltungs GmbH, Wanzleben 90 90 48.341 47.212 1.130 -384
Biogas Thomasburg GmbH & Co. KG, Lohne 90,6 90,6 1.368.977 1.099.113 769.863 527.165
Biogas Thomasburg Verwaltungs GmbH, Lohne 90,6 90,6 51.106 50.206 901 1.559
Biogas Nieheim GmbH & Co. KG, Lohne 64,8 64,8 1.057.508 1.561.135 796.373 504.568
Biogas Nieheim Verwaltungs GmbH, Lohne 64,8 64,8 50.616 49.251 1.365 874
RePro Beber GmbH & Co. KG, Lohne 64,6 64,6 3.000.950 2.108.185 1.492.765 1.049.109
RePro Beber Verwaltungs GmbH, Lohne 64,6 64,6 52.609 50.984 1.625 1.569
Biogas Hirl GmbH & Co. KG, Bresegard 94 94 1.470.690 1.658.854 1.811.836 791.884
Biogas Hirl Verwaltungs GmbH, Bresegard 94 94 49.193 48.306 888 858
Biogas Osterburg GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 600.878 1.181.017 419.861 478.804
Biogas Angern GmbH & Co. KG, Lohne 87,5 87,5 1.291.560 927.517 664.043 466.732
Biogas Angern Verwaltungs GmbH, Lohne 87,6 87,6 52.382 51.605 777 1.577
Biogas Reinsfeld GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 674.627 314.112 360.515 368.197
Biogas Reinsfeld Verwaltung GmbH, Lohne 100 100 43.633 42.168 1.465 1.555
Biogas Forst GmbH & Co. KG, Forst 100 100 16.944.596 15.332.475 6.612.122 8.510.820
EnviTec Anlagenbau GmbH & Co. KG, Saerbeck 100 100 56.885.117 35.890.424 20.994.694 5.349.481
EnviTec Anlagenbau Verwaltungs GmbH, Saerbeck 100 100 40.666 39.186 1.480 1.554
Biogas Neuburg Steinhausen GmbH & Co. KG, Lohnemfas 100 100 13.334.248 9.883.768 7.450.479 5.067.800
Biogas Neuburg Steinhausen Verwaltungs GmbH, Lohne 100 100 34.669 33.405 1.265 1.283
Biogas Löschenrod GmbH & Co. KG, Lohne 94 94 -164.309 -153.935 -10.374 -4.338
Biogas Löschenrod Verwaltungs GmbH, Lohne 94 94 49.949 48.436 1.512 1.590
Erste Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow 100 100 2.634.944 1.026.400 1.608.544 389.531
Dritte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow 54,4 54,4 2.428.288 1.114.902 1.613.386 399.951
Vierte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow 60,5 60,5 2.463.071 1.239.774 1.623.297 401.255
Fünfte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 9.625.853 3.181.734 6.444.119 2.069.699
Biogas Horst GmbH & Co. KG, Lohne 90 90 1.086.857 379.158 707.699 375.748
Biogas Horst Verwaltungs GmbH, Lohne 100 100 43.040 41.758 1.282 1.659
EnviTec Service ApS, Silkeborg/​Dänemark 100 100 516.739 415.836 25.628 110.204
Biogas Petersberg GmbH & Co. KG, Lohne 100 100 640.613 -60.715 701.328 416.050
Biogas Petersberg Verw. GmbH, Lohne 100 100 29.096 27.866 1.231 1.477
EnviTec Biogas China Ltd., Peking/​China 60 60 187.261 119.043 75.592 84.061
Biogas Golzow GmbH & Co.KG, Lohne 94 94 3.077.974 2.256.783 3.821.192 1.040.193
EnviTec Bioenergie Güstrow GmbH, Güstrow 100 100 16.008.176 6.867.113 4.141.063 2.800.069
EnviTec Bioenergie Bernburg Ilberstedt Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne 67 67 193.915 196.893 -2.979 -1.107
EnviTec Bioenergie Bernburg Ilberstedt Verw. GmbH, Lohne 67 67 24.912 25.045 -134 -1.955
EnviTec-Greten Behälterbau GmbH & Co. KG, Lohne 85 100 2.728.746 1.894.447 834.299 715.810
EnviTec-Greten Behälterbau Verwaltungs-GmbH, Lohne 85 100 32.342 31.216 1.126 146
EnviTec Investment Sp. Z o.o., Polen 80 NA 15.182 NA -100.198 NA
Alternativ-Energie Priborn GmbH & Co. KG, Priborn 69 50 1.240.170 870.855 369.314 313.446
Alternativ-Energie Priborn GmbH, Priborn 69 50 46.396 46.239 157 362
EnviTec Biogas Constr. LLC, USA 100 NA -3.133.604 -11.926 -3.147.158 -11.982
EnviTec Biogas Service LLC, USA 100 NA -826.281 NA -832.934 NA

Der Konzernabschluss der EnviTec Biogas AG umfasst die folgenden assoziierten Unternehmen:

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Name und Sitz der Gesellschaft Konzernanteil
in %
Eigenkapital
in EUR
Ergebnis
in EUR
2023 2022 2023 2022 2023 2022
EnviTec Biogas Del-Kelet SEE kft.,Ungarn * 51,14 51,14 NA NA NA NA
Biogas Neu Sterley GmbH & Co. KG, Lohne 50 50 3.594.594 4.392.031 6.202.563 2.315.283
Biogas Neu Sterley Verwaltungs GmbH, Lohne 50 50 53.012 50.737 2.276 1.694
Biogas Spekendorf GmbH & Co. KG, Lohne 50 50 1.286.490 745.869 840.622 398.655
Biogas Spekendorf Verwaltung GmbH, Lohne 50 50 52.875 51.371 1.504 1.069
Biogas Gut Rigterink GmbH & Co. KG, Bad Bentheim 50 50 -62.606 -143.518 80.912 289.163
Biogas Gut Rigterink Verwaltungs GmbH, Bad Bentheim 50 50 47.564 46.094 1.470 1.601
Biogas Putzar GmbH & Co. KG, Putzar 50 50 1.046.548 638.743 1.407.805 729.833
Biogas Putzar Verwaltungs GmbH, Putzar 50 50 49.086 47.623 1.463 1.590
Knipgas GmbH & Co. KG, Kleve 50 50 873.796 400.467 473.329 317.305
Knipgas Verwaltungs GmbH, Kleve 50 50 45.161 43.747 1.414 1.512
Biogas Dishley GmbH & Co. KG, Lohne 50 50 1.367.876 1.324.414 1.243.462 628.289
Biogas Dishley Verwaltungs GmbH, Lohne 50 50 44.433 42.731 1.702 1.464
Biogas Exter GmbH & Co. KG, Vlotho-Exter 49 49 980.704 806.444 174.260 352.128
Biogas Exter Verwaltungs GmbH, Vlotho-Exter 49 49 45.381 43.563 1.818 733
Biogas Ihorst GmbH & Co. KG, Holdorf 30 30 NA NA NA NA
Biogas Ihorst Verwaltungs GmbH, Holdorf 30 30 NA NA NA NA
Biogas Potthast GmbH & Co. KG, Beverungen 50 50 2.169.853 1.638.006 831.848 576.328
Biogas Potthast Verwaltungs GmbH, Beverungen 50 50 48.222 46.633 1.589 1.731
Biogas Kleve GmbH & Co. KG, Kleve 50 50 627.515 309.671 317.844 90.057
Biogas Kleve Verwaltungs GmbH, Kleve 50 50 46.533 44.620 1.912 1.244
Biogas Altentreptow GmbH & Co. KG, Altentreptow 50 50 4.231.667 3.859.672 2.971.995 1.699.975
Biogas Altentreptow Verwaltungs GmbH, Altentreptow 50 50 46.940 45.257 1.684 1.689
Biogas Roga GmbH & Co. KG, Datzetal 50 50 2.051.249 1.508.804 1.342.445 535.466
Biogas Roga Verwaltungs GmbH, Datzetal 50 50 40.043 39.087 955 1.110
Biogas Elm GmbH & Co. KG, Bremervörde 49 49 1.457.385 1.462.075 395.310 478.131
Biogas Elm Verwaltungs GmbH, Bremervörde 49 49 52.071 50.176 1.895 1.637
Biogas Brakel GmbH & Co. KG, Brakel 50 50 2.024.794 1.203.075 821.719 634.717
Biogas Brakel Verwaltungs GmbH, Brakel 50 50 47.039 45.437 1.602 1.636
Biogas Penzlin GmbH & Co. KG, Lohne 50 50 867.653 627.298 790.355 502.093
Biogas Penzlin Verwaltungs GmbH, Lohne 50 50 44.136 42.545 1.591 1.594
Biogas Dirkes GmbH & Co. KG, Südmerzen 50 50 1.068.155 637.661 880.494 389.281
Biogas Dirkes Verwaltungs GmbH, Südmerzen 50 50 47.201 45.619 1.581 1.656
Biogas Grieben GmbH & Co. KG, Grieben 49 49 1.336.171 854.997 781.174 369.522
Biogas Grieben Verwaltungs GmbH, Grieben 49 49 46.188 44.574 1.614 1.569
Biogas Rönnau GmbH & Co. KG, Ahlhorn 50 50 24.306 -961.340 985.645 337.726
Biogas Rönnau Verwaltungs GmbH, Ahlhorn 50 50 45.090 44.098 992 1.488
Biogas Kruse GmbH & Co. KG, Lohne 50 50 2.557.086 1.405.123 1.151.962 786.998
Biogas Talge Verwaltungs- GmbH, Lohne 49 49 31.466 29.824 1.642 1.619
Biogas Talge GmbH & Co. KG, Lohne 49 49 860.186 585.524 374.662 365.678
Biogas Kuck GmbH & Co. KG, Wiefelstede 49 49 1.058.881 502.698 556.183 469.605
Saergas GmbH & Co. KG, Saerbeck 33,33 33,33 NA NA 433.492 1.228.219
Biogas Gallin I GmbH & Co. KG, Gallin 50 50 1.899.790 968.756 1.331.034 227.854
Biogas Gallin I Verwaltungs GmbH, Gallin 50 50 40.387 39.137 1.250 1.053
Biogas Gallin II GmbH & Co. KG, Gallin 50 50 2.015.377 1.199.044 1.216.332 191.204
Biogas Gallin II Verwaltungs GmbH, Gallin-Kuppentin 50 50 39.521 38.339 1.182 926
Biogas Passin GmbH & Co. KG, Klein Belitz 50 50 2.684.692 1.232.207 1.652.485 759.691
Biogas Passin Verwaltungs GmbH, Klein Belitz 50 50 32.224 30.233 1.991 1.565
Zweite Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow 46,5 46,5 2.198.196 1.008.072 1.590.125 352.498
Bioenergie Bernburg Ilberstedt GmbH & Co. KG, Ilberstedt 33,33 33,33 196.769 198.113 -1.344 -1.887
Bioenergie Bernburg Ilberstedt Verw. GmbH, Ilberstedt 33,33 33,33 24.810 24.554 257 -446
BALANCE EnviTec Bio-LNG GmbH & Co. KG, Ahrensfelde 50 49 4.579.195 4.842.719 NA -263.524
WIDÜ Forst GmbH, Forst 40 NA 15.564 NA -9.436 NA

* Aufgrund von Vereinbarungen im Gesellschaftsvertrag der EnviTec Biogas SEE kft. hat der EnviTec Konzern keine Möglichkeit der Beherrschung der Gesellschaft, so dass die EnviTec Biogas SEE kft. trotz Mehrheit der Anteile weiterhin nach der Equity-Methode bewertet wird.

Folgende vollkonsolidierte deutsche Konzerngesellschaften machen im Geschäftsjahr 2023 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB sowie des § 264b HGB Gebrauch.

Name und Sitz der Gesellschaft

EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne

Zweite EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne

Biogas Schönthal GmbH & Co. KG, Willebadessen

Biogas Heilemann GmbH & Co. KG, Rotenburg/​Wümme

Biogas Friedland GmbH & Co. KG, Lohne

EnviTec Biogas Betriebs GmbH & Co. KG, Lohne

Erste Biogas Anklam Betriebs GmbH & Co. KG, Anklam

Zweite Biogas Anklam Betriebs GmbH & Co. KG, Anklam

Biogas Herzberg GmbH & Co. KG, Lohne

Biogas Lüchow GmbH & Co. KG, Lohne

EnviTec Energy GmbH & Co. KG, Lohne

Biogas Groß Warnow GmbH & Co. KG, Karstädt

Biogas Falkenberg GmbH & Co. KG, Falkenberg

Biogas Heilemann-Holsten GmbH & Co. KG, Rotenburg

Biogas Sachsendorf GmbH & Co. KG, Schwarz

Biogas Dambeck GmbH & Co. KG, Friesoythe

Biogas Schenkenhorst GmbH & Co. KG, Lohne

Biogas Kalbe GmbH & Co. KG, Lohn

Biogas Brehna GmbH & Co. KG, Lohne

Fünfte EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne

Biogas Klein Mühlingen GmbH & Co. KG, Kleinmühlingen

Biogas Trüstedt GmbH & Co. KG, Lohne

Biogas Böddenstedt GmbH & Co KG, Salzwedel

Biogas Schönwalde GmbH & Co. KG, Schönwalde

Biogas Thomasburg GmbH & Co, KG, Lohne

Biogas Hirl GmbH & Co, KG, Bresegard

RePro Beber GmbH & Co, KG, Lohne

Biogas Nieheim GmbH & Co, KG, Lohne

Biogas Wanzleben GmbH & Co, KG, Wanzleben

Biogas Angern GmbH & Co, KG, Lohne

Biogas Osterburg GmbH & Co, KG, Lohne

EnviTec Anlagenbau GmbH & Co, KG, Saerbeck

Biogas Reinsfeld GmbH & Co, KG, Lohne

Biogas Forst GmbH & Co, KG, Forst

Biogas Neuburg Steinhausen GmbH & Co. KG, Lohne

Vierte EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne

Biogas Löschenrod GmbH & Co. KG, Lohne

Erste Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow

Dritte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow

Vierte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow

Fünfte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Lohne

Biogas Horst GmbH & Co. KG, Lohne

EnviTec Service GmbH, Lohne

EnviTec Biogas Italia GmbH, Lohne

Biogas Petersberg GmbH & Co. KG, Lohne

Biogas Golzow GmbH & Co. KG, Lohne

EnviTec-Greten Behälterbau GmbH & Co. KG, Lohne

EnviTec Bioenergie Bernburg Ilberstedt Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne

Alternativ-Energie Priborn GmbH & Co. KG, Priborn

EnviTec BioLNG GmbH & Co. KG, Lohne

EnviTec Güstrow GmbH, Güstrow

2.3. Konsolidierungsmethoden

Der Konzernabschluss beinhaltet diejenigen Gesellschaften, bei denen die EnviTec Biogas AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte (Tochtergesellschaften) verfügt, soweit deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht von untergeordneter Bedeutung ist. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht. Sie endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung wegfällt.

Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an die im Konzern zur Anwendung kommenden anzugleichen.

Es stellen alle Tochtergesellschaften ihre Einzelabschlüsse auf den 31. Dezember eines Jahres auf.

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 HGB nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbs. Dabei werden Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Ein nach Kaufpreisallokation verbleibender positiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.

Schuldenkonsolidierung

Wechselseitige Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden gemäß § 303 HGB weggelassen.

Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Aufwendungen und Erträge zwischen vollkonsolidierten Unternehmen des Konzerns werden gemäß § 305 HGB verrechnet.

Zwischenergebniseliminierung

Zwischenergebnisse gemäß § 304 HGB aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden eliminiert und latente Steuerbe- und entlastungen aus ergebniswirksamen Konsolidierungen berücksichtigt. Konzerninterne Umsätze sind ebenso wie alle konzerninternen Erträge mit den entsprechenden Aufwendungen ohne Erfolgsauswirkung verrechnet worden.

Equity-Bewertung

Nach der Equity-Methode werden Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen bewertet, bei denen die EnviTec Biogas AG die gemeinschaftliche Führung ausübt (Gemeinschaftsunternehmen) oder einen maßgeblichen Einfluss besitzt (assoziierte Unternehmen). Bei Beteiligungen, die at-Equity in den Konzernabschluss einbezogen werden, werden die Anschaffungskosten jährlich um die dem EnviTec-Kapitalanteil entsprechenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Die erfolgswirksamen Veränderungen des anteiligen Eigenkapitals werden in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen.

3. Angaben zur Bilanzierung und Bewertung

Der Konzernabschluss ist nach den allgemeinen Regelungen der §§ 264 ff. HGB für große Kapitalgesellschaften gemäß § 267 Abs. 3 Satz 2 HGB, den Regelungen für Konzernabschlüsse nach §§ 290 ff. HGB sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt.

Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie den at-Equity bewerteten Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde.

Forderungen und Verbindlichkeiten entstehen grundsätzlich auf Euro-Basis, so dass insoweit eine Währungsumrechnung entfällt. Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften sind bis auf acht Ausnahmen in Euro aufgestellt. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen umgerechnet, die Vermögensgegenstände und Schulden des in Fremdwährung aufgestellten Jahresabschlusses werden mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mithilfe von Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Entstandene Währungsdifferenzen werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Wir verweisen hierzu auf den Eigenkapitalspiegel. Die in Fremdwährung aufgestellten Jahresabschlüsse der at-Equity bewerteten Unternehmen werden ebenfalls nach der Stichtagskursmethode umgerechnet.

Gegenüber dem Vorjahr wurden die Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweismethoden nicht geändert.

3.1. Immaterielle Vermögensgegenstände

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten angesetzt. Soweit sie eine bestimmbare Nutzungsdauer haben, werden sie dieser entsprechend über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren linear abgeschrieben, sofern nicht durch den tatsächlichen Wertverzehr ein anderer Abschreibungsverlauf geboten ist.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden planmäßig über 5 bis 20 Jahre linear abgeschrieben. Diese sind im Konzernabschluss der EnviTec Biogas AG einzig beim Kauf von Gesellschaften aktiviert worden. Die Nutzungsdauer resultiert aus dem Lebenszyklus der erworbenen Unternehmen.

3.2. Sachanlagen

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, lineare Abschreibungen - mit Ausnahme von Grund und Boden sowie grundstücksgleichen Rechten - sowie vermindert um etwaige außerplanmäßige Abschreibungen.

Die Anschaffungskosten setzen sich aus dem Anschaffungspreis, den Anschaffungsnebenkosten und nachträglichen Anschaffungskosten abzüglich erhaltener Anschaffungspreisminderungen zusammen.

Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nicht angesetzt.

Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen werden nach der linearen Methode vorgenommen.

Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen den geschätzten/​erwarteten Nutzungsdauern im Konzern und stellen sich wie folgt dar:

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Nutzungsdauer
Gebäude 20 bis 40 Jahre
Andere Baulichkeiten 10 bis 20 Jahre
Technische Anlagen 6 bis 20 Jahre
Maschinen und Apparate 6 bis 12 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 11 Jahre
Fahrzeuge 5 bis 8 Jahre
EDV-Anlagen 3 bis 7 Jahre

3.3. Finanzanlagevermögen

Vermögensgegenstände des Finanzanlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bzw. dem zum Stichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

3.4. Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB-Stoffe) werden zu Anschaffungskosten bzw. zum Stichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Unfertige Erzeugnisse und Leistungen sind zu Herstellungskosten bilanziert. In die Herstellungskosten werden neben den Material- und Fertigungskosten auch angemessene Gemeinkosten einbezogen. Fremdkapitalzinsen werden bei der Bewertung nicht mit einbezogen. Das Niederstwertprinzip wurde bei der Bewertung der Erzeugnisse beachtet.

Geleistete Anzahlungen sind mit ihrem Nennbetrag angesetzt.

Erhaltene Anzahlungen werden, soweit sie für unfertige Erzeugnisse und Leistungen geleistet wurden und diese nicht übersteigen, von den unfertigen Erzeugnissen abgesetzt.

3.5. Forderungen und sonstige

Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nominalwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert ausgewiesen. Soweit erforderlich, wurden Einzelwertberichtigungen gebildet. Für das allgemeine Ausfallrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden angemessene Pauschalwertberichtigungen gebildet.

3.6. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nominalwert angesetzt.

3.7. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Die Bildung von aktiven Rechnungsabgrenzungsposten erfolgte unter Berücksichtigung von § 250 Abs. 1 HGB bei Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen, zum Nominalwert.

3.8. Latente Steuern

Latente Steuern sind auf temporäre Unterschiede zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz sowie auf steuerliche Verlustvorträge, die innerhalb von fünf Jahren verrechnet werden können, gebildet worden. Konzerneinheitlich wird ein Steuersatz von 28,08 % angewendet.

3.9. Rückstellungen

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, ungewissen Verbindlichkeiten und drohende Verluste. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

3.10. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag passiviert worden.

3.11. Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Die Bildung von passiven Rechnungsabgrenzungsposten erfolgte unter Berücksichtigung von § 250 Abs. 2 HGB bei Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen, zum Nominalwert.

4. Erläuterungen zu Bilanzposten

Im Folgenden werden die erforderlichen Angaben zu den Posten der Konzernbilanz gemacht.

4.1. Anlagevermögen

Die Posten des Anlagevermögens haben sich wie folgt entwickelt:

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Stand 01.01.2023 Zugänge 2023 Zugänge aufgrund Übergangskonsolidierung Abgänge 2023
in EUR Anschaffungs- und Herstellungskosten
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.159.230 697.278 1 5.889
2. Geschäfts- oder Firmenwert 16.177.595 26.846 0 0
3. Geleistete Anzahlungen 682.693 176.109 0 0
23.019.518 900.233 1 5.889
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 49.108.063 9.243.138 850.835 0
2. Technische Anlagen und Maschinen 156.109.902 16.319.092 535.835 779.012
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 31.009.392 7.018.674 134.244 1.645.835
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 24.630.027 21.961.809 434.784 65.707
260.857.384 54.542.713 1.955.698 2.490.554
III. Finanzanlagen
1. Anteile an at-Equity bewerteten Beteiligungen 21.521.379 19.396.079 0 8.185.733
2. Beteiligungen 475.619 127.200 0 0
3. Ausleihungen an Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 4.498.841 645.000 0 2.838.333
4. Sonstige Ausleihungen 11.666.229 0 0 481.260
38.162.068 20.168.279 0 11.505.326
322.038.970 75.611.225 1.955.699 14.001.769
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Währungsdifferenzen 2023 Umbuchungen 2023
in EUR Anschaffungs- und Herstellungskosten
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0 0
2. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0
3. Geleistete Anzahlungen 0 0
0 0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken -14.563 1.537.742
2. Technische Anlagen und Maschinen 0 22.957.894
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -13.271 497.744
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau -24.993.379
-27.834 0
III. Finanzanlagen
1. Anteile an at-Equity bewerteten Beteiligungen 0 0
2. Beteiligungen 0 0
3. Ausleihungen an Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 0 0
4. Sonstige Ausleihungen 0 0
0 0
-27.834 0
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Stand 31.12.2023 Stand 01.01.2023 Zugänge 2023 Abgänge 2023 Umbuchungen 2023 Stand 31.12.2023
in EUR Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.850.620 5.760.256 255.355 5.884 0 6.009.727
2. Geschäfts- oder Firmenwert 16.204.441 8.793.876 1.132.433 0 0 9.926.309
3. Geleistete Anzahlungen 858.800 0 0 0 0 0
23.913.863 14.554.132 1.387.789 5.884 0 15.936.037
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 60.725.215 23.368.687 2.129.877 0 0 25.498.564
2. Technische Anlagen und Maschinen 195.143.710 112.983.408 12.194.850 737.180 0 124.441.078
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 37.000.945 20.776.256 3.269.577 1.300.564 0 22.745.269
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 21.967.534 409.343 0 0 0 409.343
314.837.407 157.537.694 17.594.304 2.037.744 0 173.094.255
III. Finanzanlagen
1. Anteile an at-Equity bewerteten Beteiligungen 32.731.725 804.297 8.124.186 0 0 8.928.483
2. Beteiligungen 602.819 0 0 0 0 0
3. Ausleihungen an Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 2.305.507 1.132.175 142.229 0 0 1.274.404
4. Sonstige Ausleihungen 11.184.969 4.693.896 110.000 0 0 4.803.896
46.825.021 6.630.369 8.376.415 0 0 14.202.486
385.576.291 178.722.195 27.358.507 2.043.628 0 204.037.075
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Stand 31.12.2023 Stand 31.12.2022
in EUR Buchwerte
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 840.893 398.975
2. Geschäfts- oder Firmenwert 6.278.132 7.383.719
3. Geleistete Anzahlungen 858.800 682.693
7.977.826 8.465.387
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 35.226.651 25.739.376
2. Technische Anlagen und Maschinen 70.702.632 43.126.494
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.255.677 10.233.137
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 21.558.191 24.220.684
141.743.152 103.319.691
III. Finanzanlagen
1. Anteile an at-Equity bewerteten Beteiligungen 23.803.242 20.717.081
2. Beteiligungen 602.819 475.619
3. Ausleihungen an Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 1.031.103 3.366.666
4. Sonstige Ausleihungen 6.381.073 6.972.333
31.818.237 31.531.699
181.539.215 143.316.777

4.2. Geschäfts- und Firmenwert

Planmäßige Abschreibungen sind im Berichtszeitraum in Höhe von TEUR 1.132 vorgenommen worden.

4.3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgestände enthalten Forderungen auf die Erstattung von Vorsteuern und geleisteter Steuervorauszahlungen in Höhe von TEUR 8.761 (Vorjahr: TEUR 9.694) die rechtlich erst nach dem Abschlussstichtag entstehen.

4.4. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden im Wesentlichen Zahlungen für Bearbeitungsgebühren von Darlehen, Pacht und Erbbauzins sowie Versicherungen für Zeiträume nach dem Abschlussstichtag abgegrenzt.

4.5. Latente Steuern

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis von zeitlichen Unterschieden zwischen den Wertansätzen der Vermögensgegenstände und Schulden und deren steuerlichen Wertansätzen sowie auf steuerliche Verlustvorträge.

Der Bewertung wurde der unternehmensindividuellen Steuersatz in Höhe von 28,08% zugrunde gelegt (15,825% für die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und 12,25% für die Gewerbesteuer). Der Steuersatz für die Gewerbesteuer ergibt sich aus dem durchschnittlichen Gewerbesteuerhebesatz von 350%.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die latenten Steueransprüche und -schulden.

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31.12.2023 31.12.2022
Aktive latente Steuern
Steuerliche Verlustvorträge 2.019 2.288 -269
Technische Anlagen und Maschinen 1.271 934 337
Sonstige Rückstellungen 2.617 0 2.617
5.907 3.222 2.685
Passive latente Steuern
Unfertige Erzeugnisse 1.852 1.820 32
Technische Anlagen und Maschinen 748 36 712
2.600 1.856 744

4.6. Eigenkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt insgesamt EUR 15.000.000,00. Mit einem Nennbetrag in Höhe von EUR 150.000,00 sind eigene Aktien vom Eigenkapital offen in der Bilanz abgesetzt und abgezogen. Der den Nennbetrag übersteigende Teil des Kaufpreises der eigenen Aktien in Höhe von EUR 1.752.000,00 ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Das Grundkapital ist eingeteilt in 15.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von EUR 1,00 je Stück.

Entwicklung des Bilanzgewinns

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TEUR
Konzernjahresüberschuss 64.075
Gewinnvortrag zum 1. Januar 2023 133.370
Ausschüttung an Gesellschafter -29.700
Konzernfremden zustehender Gewinn -5.614
Erfolgsneutrale Abstockung -340
Konzern-Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2023 161.791

4.7. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

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Restlaufzeit unter 1 Jahr Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre Restlaufzeit über 5 Jahre Summe
EUR 31.12.2023
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.340.908 38.380.263 25.419.351 76.140.522
erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 25.289.083 0 0 25.289.083
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 22.915.554 0 0 22.915.554
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 17.526.720 0 0 17.526.720
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 0 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 9.483.331 0 0 9.483.331
87.555.596 38.380.263 25.419.351 151.355.210
davon aus Steuern 3.080.622
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 283.443
EUR 31.12.2022
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 10.936.432 37.175.694 11.060.428 59.172.555
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 39.355.333 0 0 39.355.333
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 22.625.886 0 0 22.625.886
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 12.423.886,43 0 0 12.423.886
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 0 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 10.889.492 0 0 10.889.492
96.231.030 37.175.694 11.060.428 144.467.152
davon aus Steuern 5.224.468
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 197.988

Gewährte Sicherheiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von TEUR 72.261 durch Grundschulden, die Übereignung von Sachanlagevermögen, die Abtretung von Ansprüchen aus bestehenden Verträgen sowie die Verpfändung von Geschäftsguthaben besichert. Der Buchwert des als Sicherheit gewährten Sachanlagevermögens beträgt TEUR 85.586.

5. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Im Folgenden werden die erforderlichen Angaben zu den Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gemacht.

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse verteilen sich nach der Berücksichtigung der Aufwands- und Ertragskonsolidierung folgendermaßen auf Tätigkeitsbereiche und geographische Märkte:

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in TEUR Tätigkeitsbereiche
Anlagenbau * Service Eigenbetrieb
Geographischer Markt 2023 2022 2023 2022 2023 2022
Deutschland 0 0 33.291 31.268 221.363 253.607
Italien 0 0 4.173 4.435 14.735 15.192
Großbritannien 38 44 2.441 2.289 0 0
Tschechien 0 0 6.382 5.543 0 0
Frankreich 22.892 56.417 0 0 0 0
Dänemark 5.898 9.860 1.522 1.455 0 0
USA 79.225 1.166 0 0 0 0
China 23.663 250 0 0 0 0
Slowakei 30 0 0 0 0 0
Übrige 388 173 775 1.135 0 0
132.134 67.910 48.584 46.125 236.098 268.799
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in TEUR Tätigkeitsbereiche
gesamt
Geographischer Markt 2023 2022
Deutschland 254.654 284.875
Italien 18.908 19.627
Großbritannien 2.479 2.333
Tschechien 6.382 5.543
Frankreich 22.892 56.417
Dänemark 7.420 11.315
USA 79.225 1.166
China 23.663 250
Slowakei 30 0
Übrige 1.165 1.308
416.816 382.834

* inkl. Umsätze der Holding

6. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Finanzmittelfonds zu Beginn und am Ende der Kapitalflussrechnung entsprechen dem Bilanzposten Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks (TEUR 85.303) sowie jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (TEUR 7).

Von den liquiden Mitteln unterliegen zum Stichtag 31. Dezember 2023 TEUR 2.209 (Vorjahr: TEUR 2.179) Verfügungsbeschränkungen. Es handelt sich um Reserveguthaben, deren Ansparung sich als Verpflichtung aus diversen Fremdfinanzierungsvereinbarungen im Zusammenhang mit dem Bau von Biogasanlagen ergibt.

7. Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle

Verpflichtungen

Haftungsverhältnisse

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Bürgschaftsverpflichtungen 1.025 1.254

Angaben nach § 314 Nr. 19 HGB zu Haftungsverhältnissen

Aufgrund der geordneten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der durch die Haftungsverhältnisse Begünstigten ist das Risiko einer Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen derzeit als gering zu bewerten.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:

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Gesamt Restlaufzeit
in TEUR bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre
aus Miet- und Pachtverträgen 1.528 218 694 616
aus Bestellobligo 5.211 5.211 0 0
aus Lizenzverträgen 126 103 23 0
Gesamt 6.865 5.532 717 616

Darüber hinaus bestehen bei den Eigenbetrieben vereinzelt weitere Miet- und Pachtverträge von untergeordneter Bedeutung.

Ergebnisse bzw. Erkenntnisse nach dem Bilanzstichtag Bis zum Zeitpunkt der Berichtserstellung gab es keine zu berichtendende Ereignisse oder Erkenntnisse nach dem Bilanzstichtag.

Honorare des Konzernabschlussprüfers

Für die erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers, Kohl & Zerhusen GmbH, sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:

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2023
in TEUR
Abschlussprüfungskosten 100
Steuerberatungskosten 156
Gesamt 256

Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen

Alle Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen erfolgen zu marktüblichen Bedingungen.

Mitarbeiterzahlen

Bei den Konzerngesellschaften des EnviTec Konzerns waren durchschnittlich in 2023 weltweit beschäftigt:

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2023 2022
Gewerbliche Arbeiter 49 41
Angestellte 611 510
Gesamt 660 551

Organe der Gesellschaft

Vorstand

Der Vorstand setzte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr aus folgenden Mitgliedern zusammen:

Kaufmann Olaf von Lehmden, Lohne, Sprecher des Vorstands (CEO) seit 1. Juli 2007

Kaufmann Jörg Fischer, Weyhe, Vorstand Finanzen (CFO) seit 1. Juli 2007

Ingenieur Jürgen Tenbrink, Steinfurt, Vorstand Technik (CTO) seit 1. Juli 2010

Weitere Mandate werden durch den Vorstand nicht wahrgenommen.

Die Vorstandsvergütung setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:

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Grundvergütung in Form eines monatlich zu zahlenden Gehalts

Variable Vergütung entsprechend dem operativen Ergebnis des EnviTec Konzerns und persönlichen Zielerreichungen

Die Mitglieder des Vorstands erhalten als Ausgleich für ein ihnen auferlegtes Wettbewerbsverbot während der Dauer von bis zu einem Jahr nach regulärer Beendigung der Tätigkeit als Vorstandsmitglied eine monatliche Karenzentschädigung in Höhe von 50% der zuletzt bezogenen Festvergütung. Bei vorzeitiger Beendigung der Tätigkeit als Vorstandsmitglied hängt die Zahlung der Karenzentschädigung entsprechend § 75 HGB von den Umständen der Beendigung ab.

Für die Mitglieder des Vorstandes fielen im Jahr 2023 folgende Vergütungen an:

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in TEUR 2023 2022
Grundvergütung 550 458
Variable Vergütung 414 275
Sonstige Bezüge * 37 34
Gesamt 1.001 767

* Sonstige Bezüge enthalten geldwerte Vorteile aus der Nutzung von Dienstwagen sowie die auf die Vorstände entfallenden Anteile an der D& O Versicherung

Aufsichtsrat

Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats waren im Berichtszeitraum bestellt:

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Herr Ulf Hüttmeyer (Vorsitzender) Executive Vice President EMP Structured Assets GmbH, München

Herr Michael Böging (stellvertretender Vorsitzender) Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Weiße Köpfe GmbH, Emstek

Frau Silvia Breher

Mitglied des Deutschen Bundestages

Der Aufwand für die Bezüge des Aufsichtsrats enthält im Geschäftsjahr 2023 Aufwand für feste Vergütungen für die Aufsichtsratstätigkeit in Höhe von EUR 40.000 (Vorjahr: EUR 40.000).

Sonstige Bezüge (Sitzungsgelder und Auslagenersatz) fielen in Höhe von EUR 18.000 an (Vorjahr: EUR 9.000).

8. Gewinnverwendung

Vorstand und Aufsichtsrat der EnviTec Biogas AG werden den Aktionären auf der ordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni 2024 eine Dividende in Höhe von 3,00 Euro je Aktie vorschlagen. Dies entspricht unter Berücksichtigung der eigenen Anteile einem Gesamtwert von TEUR 44.550.

Da die Ausschüttung die Zustimmung der Hauptversammlung voraussetzt, ist eine Verpflichtung hierzu nicht in der Bilanz passiviert worden.

 

Lohne, den 13. Mai 2024

Olaf von Lehmden

Jürgen Tenbrink

Jörg Fischer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die EnviTec Biogas AG, Lohne

Wir haben den Konzernabschluss der EnviTec Biogas AG, Lohne, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31.12.2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der EnviTec Biogas AG, Lohne, für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31.12.2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2023 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Die Website des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) enthält unter https:/​/​www.idw.de/​idw/​verlautbarungen/​ bestaetigungsvermerk/​3-v2-hgb-konzern-non-pie eine weitergehende Beschreibung der Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Bestätigungsvermerks.

 

Steinfeld, den 13. Mai 2024

Kohl & Zerhusen GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Gez. Christine Zerhusen, Wirtschaftsprüferin

Gez. Michael Kohl, Wirtschaftsprüfer

EINZELABSCHLUSS

der EnviTec Biogas AG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2 023 bis zum 31.12.2023

Aktiva

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31.12.2023
in EUR
31.12.2022
in TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 178.595,00 12
2. Geleistete Anzahlungen 844.122,67 683
1.022.717,67 694
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.205.258,86 4.043
2. Technische Anlagen und Maschinen 193.497,00 120
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.140.207,10 942
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 174.092,13 2
5.713.055,09 5.106
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 91.043.516,46 101.405
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 11.437.445,63 13.560
3. Beteiligungen 442.770,27 609
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.031.103,20 3.367
5. Sonstige Ausleihungen 6.331.072,54 6.930
110.285.908,10 125.870
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 665.081,34 820
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 136.950.520,70 73.311
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 387.594,54 1.589
4. Sonstige Vermögensgegenstände 421.813,53 645
138.425.010,11 76.365
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 51.817.852,30 40.586
C. Rechnungsabgrenzungsposten 648.142,78 697
D. Aktive latente Steuern 3.958.600,00 2.224
311.871.286,05 251.542

Passiva

A. Eigenkapital 31.12.2023
in EUR
31.12.2022
in TEUR
I. Gezeichnetes Kapital 15.000.000,00 15.000
Abzüglich Nennbetrag eigener Anteile -150.000,00 - 150
Ausgegebenes Kapital 14.850.000,00 14.850
II. Kapitalrücklage 4.328.633,67 4.329
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen 10.150.000,00 10.150
IV. Bilanzgewinn 142.218.788,70 118.143
171.547.422,37 147.472
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 19.107.660,25 7.898
2. Sonstige Rückstellungen 1.498.069,31 1.252
20.605.729,56 9.150
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 13.006.375,25 15.252
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 213.591,98 275
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 93.070.676,94 73.395
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 13.231.431,11 5.961
5. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern: 156.028,93 EUR (Vorjahr: 64.444,20 EUR) 196.058,84 37
119.718.134,12 94.921
311.871.286,05 251.542

Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

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2023
in EUR
2022
in TEUR
1. Umsatzerlöse 4.720.834,43 4.400
2. Sonstige betriebliche Erträge davon aus Währungsdifferenzen: 156,08 EUR (Vorjahr: 50.071,55 EUR) 1.328.499,50 1.371
Gesamtleistung 6.049.333,93 5.772
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 3.021.142,80 2.448
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 426.540,98 383
davon für Altersversorgung: 9.734,66 EUR (Vorjahr: 10.061,38 EUR)
3.447.683,78 2.831
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 852.397,33 522
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
davon aus Währungsdifferenzen: 871,61 EUR (Vorjahr: 185,29 EUR) 5.135.581,61 4.461
6. Erträge aus Beteiligungen
davon aus verbundenen Unternehmen: 84.607.126,16 EUR (Vorjahr: 40.393.836,20 EUR) 84.714.226,16 40.425
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen: 502.814,89 EUR (Vorjahr: 978.517,40 EUR) 2.158.825,54 1.264
8. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 16.262.749,00 1.659
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundenen Unternehmen: 936.021,69 EUR (Vorjahr: 303.958,17 EUR) 1.489.353,36 610
10. Verluste aus Gewinnabführung 0,00 2
11. Ergebnis vor Steuern 65.734.620,55 37.376
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 11.937.136,44 5.242
davon latente Steuern: -1.734.900,00 EUR (Vorjahr: -3.266.900,00 EUR)
13. Sonstige Steuern 22.042,70 19
14. Jahresüberschuss 53.775.441,41 32.114
15. Gewinnvortrag 88.443.347,29 86.029
16. Bilanzgewinn 142.218.788,70 118.143

ANHANG

1. Allgemeine Angaben

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Firma: EnviTec Biogas AG
Sitz: Lohne
Registergericht: Amtsgericht Oldenburg

Nummer beim Handelsregister: HRB 201466 Der Jahresabschluss der EnviTec Biogas AG zum 31. Dezember 2023 ist nach den Vorschriften des HGB und des AktG aufgestellt worden. Die Form der Darstellung, insbesondere die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung, ist gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich beibehalten worden.

Die EnviTec Biogas AG ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB.

Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

2. Angaben zur Bilanzierung und Bewertung

2.1. Allgemeine Angaben

Gegenüber dem Vorjahr wurden die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden beibehalten.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Der Jahresabschluss wurde unter Annahme der Unternehmensfortführung (Going-Concern) aufgestellt.

2.2. Bilanzierung und Bewertung

Die Immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Vornahme der planmäßigen Abschreibungen erfolgte unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer nach der linearen Methode.

Die Abschreibung der Zugänge im immateriellen Anlagevermögen und im Sachanlagevermögen erfolgte im Anschaffungsjahr pro rata temporis. Zugänge mit Anschaffungskosten von mehr als EUR 250,00 bis EUR 800,00 wurden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben. Die Zugänge des Geschäftsjahres 2023 wurden nach der linearen Methode planmäßig abgeschrieben.

Das Finanzanlagevermögen wurde mit den Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten bzw. den fortgeführten niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Beteiligungen wurden vorgenommen, soweit der anteilige Unternehmenswert unter die Anschaffungskosten gesunken ist.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bzw. gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nominalwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert ausgewiesen. Soweit erforderlich, wurden Einzelwertberichtigungen gebildet.

Für das allgemeine Ausfallrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1,5 % auf nicht einzelwertberichtigte Nettoforderungen gebildet.

Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nominalwert angesetzt.

Die aufgrund des Auseinanderfallens von Handelsbilanz und Steuerbilanz gebildeten latenten Steuern berücksichtigen künftige Steuerbelastungen und -entlastungen und sind unter Zugrundelegung des unternehmensindividuellen Steuersatzes im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet.

Die Posten des Eigenkapitals sind zum Nennwert angesetzt.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag passiviert worden.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst und zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

3. Angaben und Erläuterungen zu Posten der Bilanz

3.1. Anlagevermögen

Das Anlagevermögen entwickelte sich im Geschäftsjahr wie folgt (siehe nächste Seite):

Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2023

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Stand 01.01.2023 Zugänge 2023 Abgänge/​Tilgung 2023 Umbuchungen 2023 Stand 31.12.2023
Anschaffungs- und Herstellungskosten
ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenwerte
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 782.202,52 69.137,82 5.888,90 185.611,25 1.031.062,69
2. Geleistete Anzahlungen 682.693,41 347.040,51 0,00 -185.611,25 844.122,67
1.464.895,93 416.178,33 5.888,90 0,00 1.875.185,36
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 6.905.090,16 407.782,69 0,00 36.307,56 7.349.180,41
2. Technische Anlagen und Maschinen 192.390,30 85.863,07 0,00 0,00 278.253,37
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.442.547,41 788.065,26 671.588,68 0,00 3.559.023,99
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.618,81 210.399,69 1.618,81 -36.307,56 174.092,13
10.541.646,68 1.492.110,71 673.207,49 0,00 11.360.549,90
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 103.740.896,38 8.402.631,73 2.501.000,00 0,00 109.642.528,11
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 13.853.463,21 8.362.948,61 10.485.966,19 0,00 11.730.445,63
3. Beteiligungen 1.412.968,72 44.100,00 210.000,00 0,00 1.247.068,72
4. Ausleihen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.498.840,54 645.000,00 2.838.333,34 0,00 2.305.507,20
5. Sonstige Ausleihungen 11.623.768,99 0,00 488.800,56 0,00 11.134.968,43
135.129.937,84 17.454.680,34 16.524.100,09 0,00 136.060.518,09
147.136.480,45 19.362.969,38 17.203.196,48 0,00 149.296.253,35
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Stand 01.01.2023 Zugänge 2023 Abgänge 2023 Stand 31.12.2023
Abschreibungen
ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenwerte
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 770.557,52 87.794,07 5.883,90 852.467,69
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00
770.557,52 87.794,07 5.883,90 852.467,69
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2.862.403,34 281.518,21 0,00 3.143.921,55
2. Technische Anlagen und Maschinen 72.145,30 12.611,07 0,00 84.756,37
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.500.740,15 470.473,98 552.397,24 2.418.816,89
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00
5.435.288,79 764.603,26 552.397,24 5.647.494,81
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.336.262,65 16.262.749,00 0,00 18.599.011,65
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 293.000,00 0,00 0,00 293.000,00
3. Beteiligungen 804.298,45 0,00 0,00 804.298,45
4. Ausleihen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.132.175,00 142.229,00 0,00 1.274.404,00
5. Sonstige Ausleihungen 4.693.895,89 110.000,00 0,00 4.803.895,89
9.259.631,99 16.514.978,00 0,00 25.774.609,99
15.465.478,30 17.367.375,33 558.281,14 32.274.572,49
scrollen
Stand 31.12.2023 Stand 31.12.2022
Buchwerte
ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenwerte
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 178.595,00 11.645,00
2. Geleistete Anzahlungen 844.122,67 682.693,41
1.022.717,67 694.338,41
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.205.258,86 4.042.686,82
2. Technische Anlagen und Maschinen 193.497,00 120.245,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.140.207,10 941.807,26
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 174.092,13 1.618,81
5.713.055,09 5.106.357,89
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 91.043.516,46 101.404.633,73
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 11.437.445,63 13.560.463,21
3. Beteiligungen 442.770,27 608.670,27
4. Ausleihen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.031.103,20 3.366.665,54
5. Sonstige Ausleihungen 6.331.072,54 6.929.873,10
110.285.908,10 125.870.305,85
117.021.680,86 131.671.002,15

3.2. Forderungenspiegel

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Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände per 31.12.2023 mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr
in EUR
über einem Jahr
in EUR
Gesamt
in EUR
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 665.081,34 0,00 665.081,34
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 136.950.520,70 0,00 136.950.520,70
3. Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 387.594,54 0,00 387.594,54
4. Sonstige Vermögensgegenstände 421.813,53 0,00 421.813,53
Gesamt 138.425.010,11 0,00 138.425.010,11

3.3. Eigenkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt insgesamt EUR 15.000.000. Mit einem Nennbetrag in Höhe von EUR 150.000 sind eigene Aktien vom Eigenkapital offen in der Bilanz abgesetzt und abgezogen. Der den Nennbetrag übersteigende Teil des Kaufpreises der eigenen Aktien in Höhe von EUR 1.752.000 ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Das Grundkapital ist eingeteilt in 15.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von EUR 1,00 je Stück.

Entwicklung des Bilanzgewinns

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TEUR
Jahresüberschuss 53.775
Gewinnvortrag zum 1. Januar 2023 118.144
Ausschüttung an Gesellschafter -29.700
Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2023 142.219

3.4. Verbindlichkeitenspiegel

Die Verbindlichkeiten zum 31.12.2023 gliedern sich hinsichtlich ihrer Restlaufzeit wie folgt:

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Restlaufzeit zum 31.12.2023
unter einem Jahr
in EUR
ein bis fünf Jahre
in EUR
über fünf Jahre
in EUR
Gesamt
in EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.286.811,76 5.042.759,33 5.676.804,16 13.006.375,25
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 213.591,98 0,00 0,00 213.591,98
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 93.070.676,94 0,00 0,00 93.070.676,94
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen Beteiligungsverhältnis besteht 13.231.431,11 0,00 0,00 13.231.431,11
5. Sonstige Verbindlichkeiten 196.058,84 0,00 0,00 196.058,84
Gesamt 108.998.570,63 5.042.759,33 5.676.804,16 119.718.134,12

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind TEUR 9.614 (Vorjahr: EUR 10.621) durch Grundschulden auf den Grundstücken der Gesellschaft in Höhe von TEUR 4.517 (Vorjahr TEUR 4.517) abgesichert. Weiterhin haftet hierfür das Grundstück einer 100%igen Tochtergesellschaft in Höhe von TEUR 3.500.

4. Angaben und Erläuterungen zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

4.1. Außerplanmäßige Abschreibungen

Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert sind auf Anteile an verbundene Unternehmen in Höhe von 16.263 TEUR vorgenommen worden.

5. Sonstige Pflichtangaben

5.1. Haftungsverhältnisse

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Bürgschaftsverpflichtungen 11.249 7.496

5.2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen gliedern sich wie folgt:

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Restlaufzeit
Gesamt
in EUR
bis zu 1 Jahr
in EUR
1 bis 5 Jahre
in EUR
mehr als 5 Jahre
in EUR
aus Lizenzverträgen 126 103 23 0
Gesamt 126 103 23 0

5.3. Anzahl der Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer in 2023 betrug 46 Personen und teilt sich wie folgt auf:

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2023
Gewerbliche Mitarbeiter 8
Angestellte 38
Gesamt 46

5.4. Organe der Gesellschaft

Zum Vorstand sind bestellt:

Olaf von Lehmden (Vorsitzender),

Chief Executive Officer, Lohne

Jörg Fischer,

Chief Financial Officer, Weyhe-Erichshof

Jürgen Tenbrink,

Chief Technical Officer, Steinfurt,

Weitere Mandate werden durch den Vorstand nicht wahrgenommen.

Zum Aufsichtsrat sind bestellt:

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Herr Ulf Hüttmeyer (Vorsitzender) Executive Vice President EMP Structured Assets GmbH, München

Herr Michael Böging (stellvertretender Vorsitzender) Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Weiße Köpfe GmbH, Emstek

Frau Silvia Breher Mitglied des Deutschen Bundestages

5.4. Konzernverhältnis

Die EnviTec Biogas AG mit Sitz in Lohne ist Mutterunternehmen gemäß §§ 290 ff. HGB und stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Der Konzernabschluss ist über den elektronischen Bundesanzeiger und das Unternehmensregister zugänglich.

5.5. Gewinnverwendung

Es wird der Hauptversammlung am 25. Juni 2024 vorgeschlagen, vom in der Bilanz der EnviTec Biogas AG zum 31. Dezember 2023 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von EUR 142.218.788,70 einen Teilbetrag in Höhe von EUR 44.550.000,00 auszuschütten. Dies entspricht einer Ausschüttung von EUR 3,00 pro Aktie unter Berücksichtigung der eigenen Anteile in Höhe von EUR 150.000,00.

 

Lohne, 13. Mai 2024

Olaf von Lehmden

Jürgen Tenbrink

Jörg Fischer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die EnviTec Biogas AG

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der EnviTec Biogas AG, Lohne, - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2023.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses geführt hat.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Die Website des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) enthält unter https:/​/​www.idw.de/​idw/​verlautbarun-gen/​bestaetigungsvermerk/​1-v2-hgb-ja-non-pie eine weitergehende Beschreibung der Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Bestätigungsvermerks.

 

Steinfeld, den 13. Mai 2024

Kohl & Zerhusen GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Gez. Christine Zerhusen, Wirtschaftsprüferin

Gez. Michael Kohl, Wirtschaftsprüfer

Ergebnisverwendungsbeschluss

Die Hauptversammlung hat beschlossen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2023 von insgesamt EUR 142.218.788,70 in Höhe von EUR 44.550.000,00 zur Zahlung einer Dividende von 3,00 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie zu verwenden sowie den Restbetrag in Höhe von EUR 97.668.788,70 auf neue Rechnung vorzutragen.

 

Lohne, den 25. Juni 2024

Für den Vorstand

gez. Olaf von Lehmden, Vorsitzender